Sieben Momente zum Glück von Luinaldawen (Ryoki) ================================================================================ Kapitel 7: Letzte Chance ------------------------ Titel: Sieben Momente zum Glück Teil: 7/7 Autorin: Luinaldawen Genre: Romance Pairing: Ryoki Challenge: Letzte Chance Disclaimer: Muss der echt noch sein? <.<° Anmerkungen: Es ist vollbracht. Das letzte Kapitel liegt vor euch. Ich habe schon fast nicht mehr daran geglaubt… Ihr vermutlich auch nicht, falls mich überhaupt noch jemand kennt. ^^° Aber jetzt bin ich fertig und kann diese Story endlich zu den Akten legen. XD Warnung: Kitsch... und ich habe fast zwei Jahre nicht mehr an dieser Story oder überhaupt Ryoki geschrieben. Seid also nachsichtig, wenn ich die beiden und das ganze Kapitel verhunzt haben sollte. ^^° Dank an: Alle die mich nicht vergessen haben. ^.~ Special Thanx: An meine großartige Beta Exile und Kizuna16 für die erstaunlich schnelle Reaktion auf die Ankündigung des letzten Kapitels. ^.^ Und nun: Viel Spaß beim Lesen! Dies war einer der Tage, die Rika hasste. Wirklich, wirklich hasste. Und Kirschblüten umgaben sie, schwebten wie rosafarbene Schneeflocken vom Wind getrieben um sie herum. Es könnte so schön sein... Könnte sie einen Kirschbaum sehen, ohne an ihn zu denken. Seufzend ließ sie sich rücklings auf die Decke fallen und legte sich die Zeitschrift die sie gerade las über das Gesicht. Die erwartungsgemäß nicht lange dort verweilte und dem hübschen Gesicht von Nao Platz machte. „Du bist schon wieder so still...“ Sie grinste wissend. „Willst du uns nicht endlich sagen, wer er ist?“ Sofort befand Rika sich wieder in der Senkrechte. „Niemand, verflucht, wie oft soll ich dir das noch sagen?“ Amüsiertes Kichern antwortete und zeigte ihr eindrucksvoll, dass sie nicht nur Naos Aufmerksamkeit hatte, sondern auch die der anderen. „Könnt ihr mich nicht endlich in Ruhe lassen?“, fauchte sie, natürlich ohne Erfolg. „Wenn du schon seit Wochen Trübsal bläst... da wird man eben neugierig.“ Wieder folgte ein Kichern. Irgendwie wurde Rika das Gefühl nicht los, dass sie sich nicht in Gesellschaft von Studenten befand sondern von hirnlosen Mittelschülerinnen. Und sowas zählte zu ihrem Freundeskreis... im weitesten Sinne. „Fängt nicht bald die Vorlesung von der Yasuda an?“ „Du lenkst ab!“ „Was dagegen?“ „JA!“ „Pech für dich.“ Rika packte ihre Zeitschrift weg und stand auf. Es war ihr egal, wenn sie viel zu früh kommen würde aber Hauptsache, sie hatte ihre Ruhe. Diese hielt nicht lange an, denn kaum zu Hause angekommen, wurde sie von ihrer Mutter entdeckt, die nur auf sie gewartet zu haben schien. „Du willst doch heute zu dem Kirschblütenfest, oder?“ „Nein.“ „Großartig. Jen hat schon angerufen, sie holt dich um sieben ab.“ „Ich gehe nicht hin.“ „Ich habe einen wunderschönen Kimono für dich gemacht, er ist gerade fertig geworden!“ „Ich habe gesagt...“ „Ja, ich weiß, wir haben nicht viel Zeit, also komm!“ Rika hatte das dringende Gefühl, dass Rumiko ihr, wie schon so oft, gar nicht zugehört hatte, als sie den Flur entlang in das Arbeitszimmer geschoben wurde. Weitere Protestversuche wurden ebenso ignoriert und eine Stunde später war sie in einen – zugegeben wunderschönen – schwarzen Seidenkimono gehüllt, der mit weiß-rosa Kirschblüten bestickt war. Irgendwie hatte Rumiko es sogar fertiggebracht, Rikas Haare hochzustecken und sie zu schminken. Warum sie das mit sich hatte machen lassen, konnte Rika sich selber niht erklären. Als Rika in den Spiegel sah, warf sie ihrer Mutter einen skeptischen Blick zu. „Mit wem willst du mich verkuppeln?“ Einzige Antwort war jedoch nur ein Kichern. Schon wieder. ~Warum kichern heute alle?~ „Mit niemandem!“, hatte die empörte Antwort gelautet. Wers glaubte... Sie wollte gerade zu einer weiteren Frage ansetzen, als es an der Tür klingelte. „Ah, das muss Jen sein! Machst du bitte auf?“ „Jaja...“ Offenbar wollten die beiden sichergehen, dass sie auch wirklich zu diesem Fest ging... Jen trug ebenfalls einen Kinomo, nur in dunkelblau mit einem wunderschönen Muster, das sich vom unteren Saum bis zum Kragen zog, und nur durch den Obi unterbrochen wurde. Als sie Rika sah, breitete sich ein Strahlen auf ihrem Gesicht aus. „Du siehst großartig aus! Wunderschön!“ Kazu und Kenta, die mit Takato ein paar Schritte hinter ihr standen, bekamen ganz verklärte Blicke... Männer. „Was habt ihr vor?“, fragte Rika geradeheraus, hatte aber kaum Hoffnung, dass sie eine Erklärung bekommen würde. „Mit dir auf das Fest gehen“, antwortete Jen mit einem unschuldigen Lächeln, das wohl jeden überzeugt hätte. Rika störte gerade das am meisten. Und das wissende Zwinkern ihrer Mutter, als sie sie aus der Tür schob, machte es nur noch schlimmer. „Und was ist da?“ „Wir treffen uns mit den anderen.“ „Welchen anderen?“ „Tamern.“ Also Henry und Suzie... Ryo auch? Rika schüttelte leicht den Kopf. Der war in Hokkaido und das war auch besser so. Bevor sie sich noch einen Grund einfallen lassen konnte, nicht hinzugehen, hatte Jen sich bei ihr untergehakt und zwang sie regelrecht dazu, mitzukommen. Aber sie wehrte sich auch nicht mehr besonders, schließlich hatte sie ja eh nicht vor, lange zu bleiben. Da konnte sie auch erstmal mitkommen. Nur lange genug, um die anderen zufriedenzustellen. Auf dem Fest war schon eine ganze Menge los, Rika sah viele Familien elegant in Kimonos gekleidet und einige der Kinder hielten stolz gefangene Goldfische in einer Tüte in der Hand. Andere knabberten zufrieden an kandierten Äpfeln herum oder vernaschten mit verschmierten Mund Zuckerwatte. Leuchtende Augen sahen auf das bunte Treiben und entlockte selbst Rika ein leichtes Lächeln. „Siehst du, ich wusste, es gefällt dir?“, triumphierte Jen. Rika warf ihr nur einen kurzen Blick zu und schwieg. „Da ist Henry!“, rief Takato plötzlich und winkte enthusiastisch, bis dieser sie entdeckt hatte und auf die kleine Gruppe zukam. Suzie folgte ihm auf dem Fuße und begrüßte die andere Tamer mit allerbester Laune. Sie sah richtig niedlich aus in ihrem pinken Kimono und Rika sah einige Jungen, die etwa in Suzies Alter sein mussten und dem Mädchen mehr als nur bewundernde Blicke schenkten. „Hey, wie geht’s?“, begann die allgemeine Begrüßungsrunde aus der Rika sich weitestgehend heraushielt. Erst als Kenta sagte: „Jetzt fehlt nur noch einer.“ „Was?“, rutschte es ihr heraus und Jens Augen funkelten belustigt. „Ich habe doch gesagt, wir treffen uns mit den anderen Tamern. Noch sind wir nicht vollzählig.“ „Oh nein! Vergiss es!“ Sie wollte Ryo nicht sehen! Und schon gar nicht in diesen Klamotten! Abrupt drehte sie sich um und ging. Nicht so schnell und energisch wie sie es gerne gehabt hätte – der Kimono ließ keine großen Schritte zu – aber offenbar eindrucksvoll genug, um die anderen daran zu hindern, ihr zu folgen. Eine Weile ging sie ziellos an den zahllosen Ständen vorbei, ohne etwas zu kaufen oder auch nur wirklich zu sehen, was dort angeboten wurde. Als sie das Ende des Volksfestes erreicht hatte, blieb sie stehen und seufzte leise. Warum musste Ryo auch kommen? Konnte sie nicht einfach ihre Ruhe vor ihm haben? Sie wollte ihn doch nur vergessen... nicht mehr an ihn denken. Sicher hatte er schon längst eine andere. „Rika...“ Sie erstarrte. Das war er... Ryo... Hatte er sie gesucht? Oder war es nur Zufall? In ihrem Kopf herrschte so ein Chaos, dass sie ganz vergaß, eine Antwort zu geben. Aber eigentlich wollte sie es auch gar nicht. „Alles okay?“ „Verschwinde! Lass mich allein!“, zischte sie, aber es klang nicht so, wie es klingen sollte. So kläglich... so kannte sie sich nicht. Und so wollte sie sich auch gar nicht kennenlernen. „Es tut mir Leid...“ Sie spürte, wie er seine Arme um sie legte und ein wenig an sich zog. „Die Schleife stört...“, lachte er etwas verlegen. „Gut so.“ Hatten die umständlichen, umbequemen Dinger doch einen Vorteil. „Es tut mir Leid...“, wiederholte er. „Das sagtest du schon. Aber es ändert nichts.“ Er lässt mich los, weicht aber nicht zurück. Sie konnte ihn immer noch dicht an ihrem Körper spüren. Sehr zu ihrem Verdruss begann ihr Herz zu rasen. „Wirklich nicht? Ich konnte dich nicht vergessen...“ „Nicht mein Problem.“ „Ich habe dir wehgetan...“ „Wie schön, dass du das auch merkst.“ „Es tut mir Leid...“ „Ja, das ist angekommen.“ „Dann sag doch etwas dazu...“ „Habe ich schon. Das ändert nichts. Wasch dir mal die Ohren.“ „Das meinst du doch nicht ernst.“ Nein... meinte sie nicht. Sie wollte sich eigentlich nur umdrehen und sehen, ob er es ernst meinte oder nicht. „Ich liebe dich...“ Jetzt fuhr sie doch herum. „Verdammt, das ändert nichts! Wie stellst du dir das denn vor? Ich wohne in Tokyo, du in Sapporo. Hast du ne Ahnung, was das für eine Entfernung ist?“ Sie merkte erst, dass vereinzelt Tränen über ihre Wangen liefen, als Ryo sie fast schon schüchtern wegstrich. „Bitte weine nicht... ich kann es nicht ertragen, wenn Mädchen wegen mir weinen... vor allem nicht, wenn du es bist.“ „Kriegst du die anderen auch so rum?“ „Meistens...“, seufzte er, „Aber noch nie habe ich es so ernst gemeint...“ „Wie lange hält dieser Vorsatz? Bist du wieder in Sapporo bist?“ „Ich habe seit du weg bist keine andere auch nur angesehen...“ „Und das soll ich dir glauben?“ Sämtliches Gift war aus Rikas Stimme verschwunden und sie klang nur noch kraftlos. Sie war sich gar nicht bewusst gewesen, wie erschöpft sie wirklich war, bis Ryo sie in seine Arme nahm. „Nein... aber ich würde mir wünschen, du tätest es. Außerdem... ich bin dieses Jahr mit dem Studium fertig...“ „Und?“ Fragend sah Rika zu Ryo auf und leise Hoffnung kam in ihr auf. „Ich habe schon einen Job in Tokyo in Aussicht.“ Sie schwieg und senkte den Blick wieder. Der sollte bloß nicht glauben, dass er sie so leicht rumkriegen würde. „Ach Rika...“ Er drückte sie etwas enger an sich. „Gib mir noch eine Chance... bitte...“ „Ich... ich weiß nicht...“ „Ich werde dich nicht verletzen... ich verspreche es dir.“ „Versprich nichts, was du nicht halten kannst...“ „Ich werde es halten. Wenn nicht, wird Henry mich umbringen, das hat er mir schon klargemacht.“ Rikas Widerstand erwachte wieder. „Ihr habt das alle so eingefädelt? Wusste Mama auch davon und kam deswegen mit diesem blöden Kimono um die Ecke?“ Wütend funkelte sie ihn an, riss sich los und entfernte sich ein paar Schritte von ihm. Was ihr aber vermutlich auch nur deswegen gelang, weil er sie gehen lassen wollte. Sie wandte ihm den Rücken zu. „Ja... wir brauchten ihre Unterstützung... Sonst wärst du nie zu dem Fest gekommen.“ Da hatte er Recht. Nachdem er lange keine Antwort erhalten hatte, bat er leise: „Sag doch was... Irgendwas...“ „Ich weiß nicht was...“ „Dass du mir eine letzte Chance gibst.“ Ein schwaches Grinsen schwang in seiner Stimme mit. „Ich überlege es mir... Gib mir etwas Zeit.“ „So viel du willst...“ Langsam drehte sie sich wieder um und lächelte. Und war nicht wirklich überrascht, als Ryo die kurze Distanz zwischen ihnen mit schnellen Schritten überwand und sie küsste. Nur der volle Mond und ein Kirschbaum in voller Blüte beobachteten ihn dabei. ~*~~*~Ende~*~~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)