Confrater II von abgemeldet (Vergangenheit gegen Zukunft) ================================================================================ Kapitel 3: Bellum ----------------- "Zieht die Rüstungen an! Holt eure Schwerter! Sattelt die Pferde und geht auf eure Posten!" Befahl Sie und alles gehorchte. Die Männer eilten in Reih und Glied zu den Stellen, wo sie ihre Rüstung bekamen, ihre Schwerter holen konnten und sie den passenden Pferden zugeteilt wurden. Anschließend stellten sie sich an ihren zugeteilten Plätze und warteten auf weitere Befehle. Es gab zwei Gruppen unter ihnen. Die eine, die den Befehlen des Weibes folgten, Sie ehrten und ihre Pläne nicht in Frage stellten. Dann die andere Seite, die, die dem Jüngsten folgten, sich seinen Befehlen unterzogen und ihn vertrauen schenkten, ihn bewunderten, für seine Geduld, sein können und seiner eisernen Maske, die nichts hervorscheinen lies, sein wahres Ich, seiner wahren Gedanken, einfach alles verdeckte. Er hatte sich am Abend zuvor von seinem Bruder verabschiedet, was dieser allerdings nicht wusste. Die Nacht, das, was er mit sich machen lassen hat, es war eine art Dankeschön, eine art auf Wiedersehen, ein Tschüß. Aber nur für ihn. Der, dem es gewidmet war hatte es nicht bemerkt. Aber er hatte es dennoch genossen, seine Berührungen, sein da sein, seine Liebe oder wie man es auch nennen soll. "Hört zu, eure Einteilung hat nicht, ich wiederhole nichts mit euch Persönlich zu tun. Die Einteilung ist nach reichlicher Überlegung entstanden. Die etwas stärkeren unter euch möchte ich bitten, auf ihr etwas schwächeren Kampfgefährten zu achten. Ich will nicht, das einer von euch unnötig stirbt. Ist das Klar?!" Alles gab ein `Jawohl´ von sich und der Jüngere fuhr fort. "Denkt ja nicht, das mich euer Leben auch nur im Geringsten interessieren würde! Aber ich werde es nicht dulden, das wir diesen Kampf verlieren! Ist das ebenfalls klar?!" Ein weiteres `Jawohl´ folgte. Zum Schluss wurden noch mal alle gezählt und aufgelistet, um den Verlust, falz einer entstehen sollte, in Zahlen festlegen, die Familien benachrichtigen und sie wenigstens Namentlich in Erinnerung behalten zu können, wenn man die Person persönlich nicht kennen sollte. Ihr war das ja zu wieder. Was interessierten Sie die Männer, die gefallen waren. Es wären eh nur Schwächlinge gewesen, so Ihrer Meinung. Wen interessiert es schon, was mit einer `niedrigen´ Person passiert? Wen interessiert es, ob einer mehr oder weniger den Löffel abgegeben hat? Wen interessiert es denn, das sie selber auch Mörder sind? Niemanden! Genau das ist es ja, was die Welt, das Leben und vor allem das Überleben so scheißen schwer machen. Weil niemand mehr Rücksicht nimmt, alle nur an sich denken, sogar über Leichen gehen. Doch das war es ja gerade, was Ihr Gefiel. Das war es, was Sie wollte. Tot, Leid, Schmerz, Qual und Elend. Denn erst, wenn ein Volk am Ende ist, so sagte, behauptete Sie, würde es dir auf Knien entgegen kommen, dich wirklich verehren, wenn du ihnen hilfst. Avis wusste Innerlich, das es absurd war. Aber selber konnte er auch nicht anders. Er war zu lange in dem Bann seiner Mutter gefangen gewesen, um unterscheiden zu können zwischen richtig und falsch, gut und böse, weis und schwarz oder zwischen Liebe und Hass. Er hätte nie gedacht, das die Person, die sich sein Bruder schimpft, einmal der Auslöser seiner Wandlung sein würde, zumal er nicht nur für den Kampf trainiert wurde, sondern auch für das Töten seines Bruders. "Wir reiten los!" - - - - - - - - - - - - - - - - - "Sie kommen! Lauft! Lauft um euer Leben!" Wie eine Scharr aufgebrachter Hühner liefen die Menschen umher, suchten Schutz in den Häusern. Viele der Bewohner des Gebiets Perm hatten, wie Befohlen, Schutz bei Freunden, Verwandten oder Bekannten, in einem der andern Gebiete, gesucht. Aber ein paar wollten nicht gehen, sie wollten ihr Hab und Gut verteidigen, ihr Zuhause, ihre Heimat. Mit schweren, Galoppierenden schritten kamen die Pferde näher und näher. Kleine Steine, die auf den Straßen, lagen sprangen auf und ab. Bilder, Geschirr und andere Utensilien vielen von den Wänden, Schränken oder Fensterbrettern. Ohne das der Kampf begonnen hatte, ging das meiste schon zu Bruch. Es war einfach nur eine Schande, das so etwas Passieren musste. Ein Mädchen, welches auf einen der Straßen stand, weinte und rief nach seiner Mutter, die auch schon nach einigen Sekunden auftauchte, sich ihr Kind schnappte und zurück lief um sich wieder zu verstecken. Manch andere boten sich an, den Kampf mit zu bestreiten. Nur wiederwillig Stimmte Tigris diesem zu. Aber nicht alle Männer wurden genommen. Kranke und Alte sowie Eltern und Minderjährige wurde wieder zurückgeschickt. Obwohl ein paar der erstgenannten protestierten, da sie ja schon alt oder krank seinen und es daher egal wäre ob sie jetzt sterben würden oder morgen. Aber das wurde erst gar nicht zur Kenntnis genommen. Übrig geblieben war eine knapp 850 Köpf große Arme von Männern, die entweder aus dem Wachdienst, der Schmiererei, ehemalige Krieger und alles was einigermaßen mit einem Schwert umgehen konnte sowie die Männer, die sowieso aus dem Verteidigungs- und Abwehrdienst direkt stammen. Das sie weniger waren wussten sie und auch, das jeder von ihnen Angst hatte. Aber keiner wollte sich so einfach geschlagen geben, alle wollten sie bis zum letzten Kämpfen, ihr Land verteidigen, ihre Familien schützen und die Gefallenen Rächen. "Wir rücken vor! Versucht, so weit wie möglich von der Hauptstadt weg zu bleiben! Lockt sie zu den Wiesen oder den Tälern! Aber auf keinen Fall in die Stadt! Denkt daran, dass hier noch immer welche sind!" Ein Lautes `Jawohl´ und alle marschierten los. Dicht aneinander, aber nicht all zu dicht, da sie sonst zu leichte Beute abgeben würden. Als sie schließlich an den Tälern ankamen, da, wo die großen Wiesen waren, standen sie ihrem Feind auch schon gegenüber. Eine Wehrmacht von grob geschätzt 1000 Mann. Nicht groß, aber immerhin Größer als sie selber. Ein leises Tuscheln ging durch die Reihen, ängstlich, verzweifelt aber auch feste und mutmachende Stimmen traten hervor, welche die Zweifel schwinden, die Angst überwinden ließen. - - - - - - - - - - - - - - - - - "Seid ihr Sicher, das ihr euch dieser Herausforderung gewachsen seid?!" Rief Avis über das Tal zu der andern Seite, dort, wo Tigris mit seinen Männern stand. Mit fragenden Blicken sah dieser nach hinten, sah zu seinen Leuten, sah ihnen in die Augen. "Ja, das bin ich!" Rief dieser schließlich zurück. "So sei es dann! Macht euch auf euren Untergang gefasst!" War die ziemlich deutliche und Siegessichere Antwort des anderen. ....... Ich kann es nicht glauben. Warum hat er nicht auf meine Warnung gehört? Warum ist er geblieben? Hätte ich ihn vielleicht doch in meine Pläne einweihen sollen? Wie auch immer, jetzt ist es zu spät, ich kann nun nicht mehr ändern. Ich hoffe nur, das meine Anhänger mir auch weiterhin Treu bleiben und sich an den Plan halten. Ansonsten wird dieses Trauerspiel nie ein Ende finden. Ich greife nach meinen Anhänger. Ich weiß, das ich die Macht habe, diesen Krieg zu Gewinnen, meine Mutter zu stürzen, aber... für welchen Preis? Sollen etwa alle Männer, hier und jetzt sterben, nur damit dieses Verrückte Weib endgültig beseitigt werden kann? Herrscher über Laurasia, ich weiß, das ich noch nie gebetet habe, das ich viele Sünden begannen habe und das ich gegen das Gebot der Bruderschaft und das Gebot der Hingabe verstoßen habe. Aber ich bitte dich dennoch, lass diesen Krieg nicht satt finden. Lass meine Mutter die Besinnung verlieren, lass das alles ein Ende haben. Ich flehe dich an, tu etwas, nicht für mich, sondern für meine Männer, für die Männer, die mir gegenüber stehen, für Lupus, für Tigris... Lupus, den habe ich seit Heute morgen nicht mehr gesehen, er scheint in aller Frühe aufgebrochen zu sein. Wohin er wohl gegangen ist? ....... ....... Was jetzt? Soll ich den Anfang wagen? Soll ich warten, bis sie uns angreifen? Würden wir anfangen, so würden wir kläglich scheitern. Spätestens, wenn wir unten im Tal wären, wären wir Leichte Beute. Aber ob sie so Blöd wären, als erste hinunter zu stürmen? Ihre Rüstungen würden das meiste abschirmen, Pfeile, Steine. Es würde also nichts bringen. Aber wir werden warten, auf ihren Anfang. So hätten wir wenigstens eine kleine Chance. Nur ihre Pferde, die machen mir Sorgen. Sie sind dadurch schneller wie wir, haben mehr Raum, um anzugreifen. Von einem Fairen Kampf kann hier unmöglich die Rede sein. Ich greife zu meiner Kette, meinen Anhänger. Wenn es hart auf hart kommt, so werde ich ihn einsetzten. Die Energie würde für mich und meine 20 Besten Kämpfer reichen. Aufgeklärt habe ich sie schon darüber, das wenn es soweit sein sollte, sie nicht zögern, sondern es so schnell wie möglich beenden sollen. Ich hoffe nur, das sie das nicht umbringt. Aber was ist mit Avis? Er, ein weiterer Jüngerer, ein Enkel des Wesens, ein Herrscher. Er besitzt ebenfalls einen Anhänger. Ich glaube nicht, das seine Macht geringer ist wie die meine. Herrscher über Laurasia. Bitte erhöre mich: Lass das Gebiet Perm nicht einfach so zu Grunde gehen. Ich flehe dich an, es nicht für mich, sondern für meine Männer, die Frauen und dessen Kinder, sowie meiner Mutter zu tun. Sie hatte dir schließlich gegeben, wonach du verlangtest. Mich! Sie befolgte deinen Befehl, ging umher, fand einen geeigneten Mann und zeugte mich mit diesem. Gab mich in deine Obhut, ließ mich von dir trainieren, ließ mich alleine... Ist das der Dank? Das es viele gibt, die vor Habgier und Selbstsucht trotzen, das weiß ich, aber das selbst du, mein Großvater, sich nicht dazu herablässt uns den Wohlverdienten Frieden zu bringen... Nein, das kann, das will ich nicht Verstehen! ....... Tigris drehte sich abermals um, sah sich seine Männer noch einmal an und bekam auf einmal ein mulmiges Gefühl. Tat er wirklich das richtige? Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, hörte er das wohl schrecklichste Wort... "Angriff!" Avis brach die Stille und das einzige was man noch sah, war wie die Armee Avis' vom Hügel hinunter stürmte, mitten ins Tal. Total Perplex, durch den plötzlichen Wandel, den plötzlichen Befehl von Avis, den plötzlichen Aufmarsch der Männer, standen Tigris und seine Leute einfach nur da und starrten ins Tal. Erst, nach wenigen Sekunden, kurz bevor Avis und sein Gefolge im Tal ankamen, gab auch Tigris den Befehl zum Angriff. Auch sie stürmten nun in die Schluchz. Kaum das sie, nach der Hälfte des Weges aufeinander trafen, waren auch schon die ersten schmerzerfüllten schreibe zu hören. Pferde fielen zu Boden, Pfeile flogen durch die Luft, Blut floss von Körpern und Schwertern, Männer röchelten und landeten schließlich regungslos auf dem Boden. Der wunderschönen, noch leicht Taubedeckten, Wiese. Selbst Avis war geschockt von dem Anblick, der sich ihm Bot. Getötet, das hatte er oft. Blut, das hatte er schon oft gesehen. Rohes Fleisch, das hatte ihn auch schon oft am Leben erhalten. Aber das hier... Nein, das war kein Krieg, das war ein Massaker. Was keiner Wusste, keiner Bemerkte war, das sich dir Aura von Tigris, schlagartig veränderte. Seine Sanfte, warme Art, sein ruhiges Gemüt, diese Einfühlsame Ader. Nichts, absolut nichts blieb, alles zog sich zusammen, färbte sich, wurde Anders. Hass! Purer Hass, Wut und Rachegelüste aber auch Verzweiflung, alles verteilte sich in ihm und ließ die Erde um ihn herum Beben. Als es der erste bemerkte, war es schon zu spät. Tigris hatte seinen `Modus´ angenommen, hatte sich wieder verwandelt. In eine Bestie. Alle seine Leute begangen zu flüchten, wollten so schnell wie möglich aus dem Tal hinaus, doch es gelang niemanden. Alle, die es versuchten wurden von ihm niedergemetzelt, einfach so, seine eigenen Leute. Er, Tigris, der sonst keiner Fliege etwas zu leide tat, tötete. Und es machte ihm Spaß, sichtlich Spaß. Erschrocken über die plötzliche Veränderung ihres Herrschers, blieb der Rest wie erstarrt an Ort und Stelle stehen. Ihre Schwerter hatten sie schon längst fallen gelassen. Auch der `Gegner´ war erschrocken. Zwar hatten ein paar von ihnen diesen Modus schon einmal gesehen, aber etwas war diesmal anders. Er war sogar noch Furchteinflößender als der Modus von Avis. Selbst dieser stand wie gebannt da und bestarrte diese Kreatur, die mit geschmeidigen Schritten immer näher an ihn herantrat. Sein Schwert fest im Griff, blieb Avis an seinem Platz stehen und wartete auf das, was jetzt geschehen würde. Nur noch ein Paar Meter trennten die beide noch voneinander, bis daraus nur noch ein Atemzug wurde... Avis spüret den Atmen, diese Stockende, warme Luft, die ihm ins Gesicht wehte. Er merkte außerdem, das es an der Zeit war, das auch er sich ändert, verändert. Zwar früher wie geplant, aber sobald er mit Tigris fertig war, würde er sich um seine Mutter kümmern. Auch die Erde um Avis bebete, brannte. Ein heller, rötlicher Strahl und es erschien eine neue Bestie. Ein Phönix ähnliches Wesen. Es war wunderschön. Nun standen sich das Feuer und der Blitz entgegen. Alles starrte wie gebannt auf die beiden Wesen, auf ihr Herrscher, auf dessen wahre Gestallt. Es vergingen keine fünf Sekunden und Tigris stürmte auf Avis zu und sein erster Angriff saß perfekt. Avis flog ein paar Meter nach hinten, bis er schließlich gegen die eine Seite des Hügels krachte und ein Riesen Loch hinterließ. Es dauerte eine weile bis sich der Staub legte und man wieder so einigermaßen erkennen konnte, was den nun genau passiert sei. Aber weder von Avis noch von Tigris war auch nur das geringste zu sehen. Als aber ein komisches, summen ähnliches Geräusch zu hören war, richteten sich alle Blicke nach oben. Und genau dort war Avis, der sich Tigris Rückenfell gekrallt hatte und mit ihn in die Lüfte flog. Ein lautes quietschen und Avis lies den Tiger los. Aber wie ja bekannt ist, landen alle Miezen auf ihren Pfoten, so auch Tigris. Kaum das er den Boden erreicht hatte, bildete sich um hin herum ein Gewirr aus Blitzen, die er nach und nach auf den Phönix abfeuerte. Aber dieser selbst blieb auch nicht untätig sondern schoss mit Feuerkugeln nach unten was dazu führte, dass das Gras Feuer fing, sich bis auf die Felder ausbreitete und schließlich drohte auch die Stadt zu erreichen. Doch selbst das interessierte Tigris nicht mehr, immer weiter griff er Avis an, feuerte mit allem was er hatte. Selbst als sein eigenes Geschoss zurück flog und ein paar seiner Männer traf, lies es ihn völlig kalt. Nicht, aber auch wirklich nicht schien ihn jetzt aufhalten zu können, seinen Hass zu zerstören und ihn zu Besinnung zu bringen. Nicht, außer vielleicht... "Tigris! Hör auf!" Ein lauter schrei und alles wurde still. Wer hatte das gerufen? Es war weit und breit keiner zu sehen, nur die Männer, Avis und Tigris und.... eine gigantische dunkle Wolke, die wie aus dem nichts aufgetaucht war und sich so plötzlich wie sie erschien auch veränderte. Alles wurde bunt, der Himmel leuchtete in den verschiedensten Farben, es war einfach nur Atemberaubend schön. Als schließlich auch noch jemand aus dieser Wolke hinausgesprungen kam, war die Verwunderung noch größer. "Lupus!?" Avis nahm seine `Menschlich´ Gestallt wieder an. Auch Tigris zögerte nicht lange, schien doch das einzige, was ihn beruhigen konnte, die Anwesenheit Lupus´ zu sein. Beide standen sie nun da, ohne Kleider ohne alles. Kaum das Tigris wieder in seiner üblichen Hülle war, stürmte es auch schon auf Lupus zu, schlang seine Arme um diesen und drückte sich dicht an ihn. Avis hingegen war damit beschäftigt seine Mutter ausfindig zu machen, was ihn Lupus gleich tat. So sehr, wie sich die beiden aber auch anstrengten ihre Mutter zu finden, sie war nirgends zu sehne, bis ein schriller schrei ertönte und sich die Wolke über ihnen noch greller verfärbte. ....... "Was? Was war das?" Irritiert sah sich Lupus um. "Tigris! Avis! Wo seid ihr?" Die Wolke war weg, ebenso die beiden Herrscher. "Wesen! Grosvater! Wo sind mein Bruder und wo ist Tigris?" Lupus schrei in den Himmel, hoffte auf Antwort, aber es kam nichts, es blieb still und leer... --- Ich habe einen Fehler gemacht.... Die Jüngeren, sie hätten niemals sein dürfen... Ich hoffe, das sie unversehrt ankommen, das sie ihren Frieden finden... und wir endlich unseren... --- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)