It's love that I´m sending to you von abgemeldet (Takari, Mimato, Taiora => einfach mal reinschaun ^^<=) ================================================================================ Kapitel 1: A new Beginning... ----------------------------- Also, mal wieder eine neue FF von meiner Seite. Ich muss sagen, dass ich ausgesprochen lange über die Story nachgedacht habe, bevor ich anfing sie zu schreiben. Ich habe mich lange damit befasst, deswegen hoffe, ich dass sie gut wird. So, nun viel Spaß mit dem ersten Kap! ^^ When you feel like hope is gone... Ein neues Schuljahr hatte begonnen. Es sollte mein Jahr werden, indem ich mich voll auf die Schule konzentrieren wollte, denn es war in meiner Vergangenheit einiges passiert, das ich vergessen wollte. Vor ca. einem halben Jahr war mein Vater gestorben, was mich sehr mitgenommen hatte, denn mit meiner Mutter, mit der ich nun allein lebte, hatte ich mich noch nie sehr gut verstanden. Ich war oft gemein zu ihr. Nicht mit Absicht, aber ich schätze, da sonst keiner da war, an dem ich meine Wut und meine Traurigkeit auslassen konnte, bekam eben alles meine Mom ab. Ich konnte ihr nichts vorwerfen, schließlich tat sie wirklich alles für mich und ich zeigte meine wahrhaftige Dankbarkeit nicht sehr überzeugend. Na ja, kommen wir wieder zurück zu meinem ersten Schultag. Ich war auf eine neue Schule gekommen, hatte deswegen eine neue Uniform, die mir sehr viel besser gefiel, als meine alte. Grün hatte mir nie besonders gut gestanden. Lächelnd stand ich vor meinem Spiegel in meinem rot-gelb-karierten Rock und der weißen Bluse, die mit einer Krawatte, in den Farben des Rocks gehalten, abgerundet wurde. Ich strich mir kurz übers Haar und ging dann los. Wir waren in einen anderen Stadtteil gezogen, in einer kleinere Wohnung, da wir uns die alte Wohnung ohne das Gehalt meines Vaters nicht mehr leisten konnten. Aus diesem Grund war ich auf eine andere Schule versetzt worden. Ich freute mich ein wenig, denn es würde nicht so sein, dass ich in meiner Klasse niemanden kennen würde, denn mein Freund Taichi war vor einem Jahr hierher gezogen, ging ebenfalls auf diese Schule. Ich freute mich ihn wiederzusehen, denn seit etwa zwei Monaten hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Wir hatte uns keines Falls aus den Augen verloren,denn er hatte mir sehr geholfen, als mein Vater gestorben war. Jetzt sah ich ihn endlich wieder. Ich stand nun vor der Schule. Sie sah nicht viel anders aus als meine alte, aber hier gingen eindeutug mehr Schüler her. Auf dem Weg zur Eingangstür, stieß ich gegen viele von ihnen, wobei ich auch bemerkte, dass hier die Umgangstöne rauer waren. Denn als ich wieder zu diesen Personen umdrehte, hörte ich nur ein "Pass doch auf, wo du hinläufst!" oder überhaupt keine Reaktion. Schon jetzt gefiel es mir irgendwie doch nicht mehr so gut, wie ich es mir vorgestellt hatte. Doch zunächst ließ ich mich davon nicht beirren. Schließlich konnten ja nicht alle Schüler so sein, wie diese wenigen unfreundlichen, oder? Ich ging also durch die Flügeltür, deren Ramen in einem gelb gestrichen war, wobei die Farbe aber schon etwas abgeblättert war. Nun, da ich in der Eingangshalle stand, mich alle anstarrten und sich vermutlich fragten, wer wohl dieses Mädchen war, das man hier noch nie gesehen hatte, war mir doch etwas mulmig zumute. Wenn wenigstens Tai hier irgendwo auf mich gewartet hätte, damit ich hier nicht so allein herumstand und in die Gegend glotzte, als hätte ich noch nie eine Schule gesehen. Aber ich hatte Tai ja noch gar nichts von seinem Glück erzählt, wieder mit mir auf eine Schule gehen zu dürfen, sonst hätte er bestimmt gewartet. Es sollte eine Überraschung sein, da ich ja nun auch in seine Klasse gehen würde... oder ich hatte es einfach nur vergessen, zu erwähnen. Ich stand noch eine Weile so herum, bis ich schließlich die Schulglocke hörte, die mir praktisch zu zu rufen schien, dass ich mich in mein Klassenzimmer begeben solle. Ich suchte eine Weile, doch schließlich traf ich einen Lehrer, der mir helfen konnte. "Raum E3? Sicher, das ist der Klassenraum meiner Klasse. Dann musst du Sora Takenouchi sein. Du bist neu, richtig?", fragte mich, wie sich herausstellte, Herr Hirada, mein neuer Klassenlehrer. Ich nickte auf seine Frage hin und folgte ihm ein paar Treppen ins Untergeschoss. Und wieder war ich erstaunt, wie groß diese Schule war. Meine hatte nur drei Stockwerke mit Keller und Erdgeschoss. "So, da wären wir! Warte einen Augenblick, bis ich dich herein bitte, in Ordnung?" Herr Hirada zwinkerte mir zu und verschwand im Klassenzimmer, aus dem solch ein Lärm kam, dass ich mir die Ohren zu halten musste. Ich konnte einen kurzen Blick erhaschen, doch mehr, als einen Arm eingehüllt in die Schuluniform konnte ich nicht erkennen. Ich lehnte mich an die Wand und wartete, bis mich der Lehrer herinrufen würde. Bei dieser Gelegenheit fiel mir auf, wie lang auch die Gänge waren. Ich schüttelte den Kopf. So eine riesige Schule würde man von außen gar nicht vermuten, hier vorzufinden. Vielleicht versuchte ich durch diese Gedanken nur meine Aufregung zu verdrängen. Einerseits würde ich Tai wiedersehen, andererseits müsste ich mir bestimmt ein paar Grausamkeiten meiner neuen Mitschüler gefallen lassen. Doch das konnte ich schon ertragen, denn schließlich hatte ich schon einmal die Welt gerettet und das war ein ganzes Stück härter gewesen, als in eine neue Schule zu kommen. Ich musste etwas grinsen, als ich an die Abenteuer in der Digiwelt dachte. Es war nun zwei Jahre her, dass ich das letzte Mal mit ihnen zu tun gehabt hatte. Richtigen Kontakt hatte ich aber nur noch zu Mimi, die in Amerika lebte, Matt, der ebenfalls mit seinem Vater dorthin gezogen war, zu Tai natürlich und Kari. Sicherlich hatten sich alle ein wenig verändert, aber innerlich waren sie doch noch immer dieselben. Ich begegnete natürlich auch Davis, Yolei und den anderen ab und zu, aber richtigen Kontakt konnte man das nicht nennen. Ich erschrak, als ich in der nun ruhigen Klasse meinen Namen verlauten hörte. Ich stellte mich vor die Tür, öffnete diese und trat ein. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, meine Mimik war wie eingefroren und meine Beine zitterten. Ich stellte mich nun mit dem Gesicht zur Klasse. Ich sah mehrere fragwürdige Blicke und auch ein paar desinteressierte. Doch den einen Blick werde ich nie vergessen. Es war das überraschteste Gesicht, das ich je gesehen hatte und bei diesem Anblick musste ich unweigerlich grinsen. Tai sah mich so geschockt an, dass er völlig vergaß seinen Mund zu schließen. "Das ist Sora Takenouchi! Sie ist aus dem Westendviertel hierher gezogen und wird nun hier zur Schule gehen! Seid bitte nett zu ihr, ihr Vater ist vor einem halben Jahr gestorben." Mein Lächeln verschwand, als ich diese Worte von Herrn Hirada hörte. Mein Blick wanderte zu meinen Füßen. Er räusperte sich etwas, denn offensichtlich war ihm das mit meinem Vater nur herausgerutscht, "Nun gut, würdest du dich bitte auf den freien Platz hinter Kasuke setzen." Ich wanderte zu dem Platz hinter den genannten Schüler und gleichzeitig neben Tai. Als ich an Kasuke vorbeikam, zwinkerte er mir zu, was mir zunächst einen Hauch von Ekel ins Gesicht trieb. Ich lächelte etwas verkrampft zurück und rollte mit den Augen, als ich mich setzte. Zum Glück saß ich in der letzten Reihe, denn da konnte ich mich in Ruhe mit Tai unterhalten, der nun sicher eine Frage an mich hatte, die ich schneller hörte, als ich sie erwartet hatte. "Warum hast du mir nichts gesagt?", hörte ich von meiner linken Seite und drehte mich zu dieser um. "Tut mir leid, ich habs vergessen, dir zu sagen!", antwortete ich entschuldigend. "Na ja, schon gut! Du hattest ja viel um die Ohren!", sagte Tai zu meiner Überraschung. "Ja... kann schon sein...", flüsterte ich nachdenklich. "Trotzdem schön, dass du hier bist!", flüsterte er zurück. Ich lächelte zufrieden und begann dem Unterricht zu folgen. (Matts Sicht) Ich saß auf einer Kiste, in der ich sämtliche Dinge aus meiner alten Wohnung in Japan eingepackt hatte. Allerdings war ich nicht mehr dort, sondern schon in meinem Zimmer unseres neuen Apartments. Wir waren zwar schon eine ganze Weile hier in New York, aber zum Auspacken war ich noch nicht gekommen. Es schien mir so endgültig, wenn ich anfangen würde auszupacken, auch wenn ich wusste, dass ich nun hier leben würde und daran konnte ich nichts mehr ändern. "Wir", das sind mein Vater und ich. Mit meinem Dad lief es hier eigentlich ganz genauso, wie schon in Japan. Er blieb den ganzen Tag, manchmal bis spät in die Nacht hinein im Büro und ich saß hier zu Hause und spielte Gitarre. Die Sommerferien hier waren noch nicht vorbei, deswegen hatte ich auch keine Chance irgendwelche Leute kennen zu lernen. Ich hätte ja hier wirklich schon furchtbar gerne eine band gegründet bzw. in eine eingestiegen, aber das erwies sich wie schon erwähnt als sehr schwierig. Ein weiterer Grund war, dass ich diese Sprache eigentlich nur in der Schule und meinen Songs angewendet hatte, aber mich in Englisch unterhalten, das hatte ich wirklich noch niemals. Jetzt würde ich aber darauf angewiesen sein, denn in Amerika ließ sich nun mal schwer jemand finden, der Japanisch sprach. Na ja, eine Person gab es hier schon und ich hatte diese auch schon aufsuchen wollen, aber ich hatte einfach nicht die Zeit gefunden. Komisch, oder? Wo ich doch so wenig zu tun hatte in diesem zwar geräumigen, aber doch etwas erdrückenden Apartment. Ich nahm meine Gitarre zur hand und spielte ein paar Akkorde. Es bereitete mir eigentlich keine wirkliche Freude, denn mit den "Teenage Wolves" hatte es einfach diesen Kick, wenn ich dann noch Nobus Schlagzeug und Shinbos Bass im hintergrund hatte. Und dann noch dazu singen, das war einfach großartig. Ich dachte an meine zahlreichen Bühnenshows und ertappte mich dabei, wie ich wieder einmal in Erinnerungen schwelgte. Bei dieser Hitze konnte man sich ja auch auf nichts richtig konzentrieren, also beschloss ich mich nach draußen zu begeben. Vielleicht zum Central Park. Bei der Gelegenheit konnte ich gleich einige Bekanntschaften machen und eventuell ein paar Freunde finden. Ich kannte mich in diesen Straßen noch nicht richtig aus, aber wo es zum Park ging, das wusste ich durch die vielen Schilder, die mit Pfeilen die Richtung zu dem Herzstücks New Yorks wiesen. Als ich ankam und die vielen Menschen sah, fiel mir doch eine Tatsache auf: Hier waren fast nur Paare. Zunächst fragte ich mich, ob heute ein besonderer Tag oder so was war, aber Valentinstag war ja schon seit Monaten vorbei. Nun wusste ich noch etwas, das mir fehlte, außer meiner Heimat. Es war jemand, der immer bei mir war, eine Person, die ich liebte. Sehr lange hatte ich dies nicht mehr für ein Mädchen empfunden. Das letzte mal vor ca. zwei Jahren, als ich mich in Mimi verliebt hatte, doch gerade zu dieser Zeit liefen die Vorbereitungen für ihren Umzug hierher. Ich hatte es ihr nicht gesagt, da ich es ihr alles nicht noch schwerer machen wollte. Und selbst wenn sie dasselbe für mich empfunden hätte, wir hätten uns kaum oder sogar gar nicht sehen können, also ließ ich es sein. So war es doch für alle einfacher. Ich setzte mich auf eine Bank nahe des großen Sees. Ich genoss die frische Luft, die man hier in New York nur selten in die Lungen bekam. Noch immer kam mir das alles hier wie eine Urlaub vor, doch es wurde mir immer bewusster, dass alles, was ich hier sah, bald zu meinem normalen leben dazugehören würde. Wie sehr ich mich auch wehrte, ich kam nicht darum herum. Als ich dort so in Gedanken versunken saß, bemerkte ich zunächst nicht einmal, wie sich jemand neben mich gesetzt hatte. Ich warf einen verstohlenen Blick zu meiner rechten Seite. "Mimi?", rief ich erschrocken, als ich das brünette Mädchen neben mir sitzen sah. "Wie?", sie drehte sich zu mir um, schien mich noch nicht einmal bemerkt zu haben und ihre Überraschtheit konnte ich mühelos ihrem Gesichtsausdruck ansehen. "Matt? Du hier?", ihre Augen funkelten und ehe ich mich versah, hatte sie schon die Arme um meinen Hals geschlungen. Ich war völlig unfähig etwas zu sagen, da ich noch immer zu geschockt war von dieser plötzlichen Umarmung. Als Mimi sich wieder von mir löste, lächelte sie :"Und was treibt dich hierher?", fragte sie. "Na ja, ich lebe sozusagen hier, weißt du. Mein Dad hat jetzt einen Job hier und da kam ich eben mit", antwortete ich. "Aha, und seit wann bist du hier?" "Seit ca. 2 Wochen oder so!" "Was?", rief Mimi und stupste mich mit ihrem Ellebogen in die Rippen, "Du bist schon so lange hier und hast dich nicht bei mir gemeldet?", blickte sie mich vorwurfsvoll an. "Ähm... weißt du, ich hatte es ja vor, aber...", versuchte ich zu erklären, doch sie war schneller. "Ach, ist ja egal. Hauptsache, du bist hier, oder? Dann werden wir bestimmt bald auf dieselbe Schule gehen, nicht?" "Mmh... vermutlich..." Wir redeten noch eine Weile über dies und das. Wir gingen sogar ein Eis essen. Wenigstens hatte ich jetzt wieder etwas, das mich etwas aufmunterte, für das es sich lohnte hier zu bleiben und keine Sehnsucht nach Japan zu haben. Denn jetzt hatte ich endlich wieder einen Freund. (Kari) Ich saß in meiner Klasse. Es war der erste Schultag dieses Jahres, aber er zog sich so unendlich lange hin. Ich hatte aber wenigstens Glück gehabt, dass TK in meine Klasse gekommen war, denn die anderen kannte ich noch nicht so gut, auch wenn ich jetzt schon fast ein Jahr hier zur Schule ging. Ich war eben nicht so gesselig, wie andere in meinem Alter. TK lebte ja nun auch schon seit den Sommerferien in der Wohnung unter uns. So konnten wir von jetzt an jeden Tag zusammen zur Schule gehen und liefen uns auch sonst häufig über den Weg. Ich hatte ihn die ganze Zeit über angestarrt, was mir erst jetzt richtig bewusst wurde, da Herr Minazuki vor mir stand und zu mir sagte, "Nun Hikari, Takerus Profil scheint ja viel interessanter zu sein, als gleichschenklige Dreiecke." Ich wurde ziemlich rot und die Klasse konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Jetzt würde TK sicher ahnen, dass ich ihn sehr mochte, vielleicht mehr, als ich in einer guten Freundschaft sollte. TK sah mich verständnisvoll an, als ich in meinen Stuhl sackte und mich so klein wie möglich machte. Es war ja nun wirklich alles andere als ein Geheimnis, dass TK und ich sehr gute Freunde waren, aber ein bisschen verliebt war ich schon. Was sollte ich denn auch dagegen tun? Schließlich war ich noch nie verliebt gewesen. Es war ein schönes Gefühl und ich wollte es nicht vergessen. Na ja, dass ich in ihn verliebt war hatte bis jetzt ja noch keiner gemerkt - wie gesagt, bis jetzt! Noch immer wurde etwas gekichert, doch die Schulglocke rettete mich zum Glück aus dieser Situation. Ich sparng auf, schnappte meine Tasche und rannte fast schon aus dem Klassenzimmer. Plötzlich fiel mir ein, dass ich TK völlig vergessen hatte und drehte mich um. Genau in diesem Moment knallte ich genau gegen ihn. Ich fiel rücklinks auf den Boden und kam mir jetzt noch dämlicher vor, als noch vor ein paar Minuten. "Tut mir leid! Alles in Ordnung?", TK reichte mir seine Hand und mit großer Freude ergriff ich diese, was ich mir natürlich nicht anmerken ließ. Als ich wieder auf den Beinen stand, erklärte ich, warum ich so schnell aus der Klasse gerannt war. "Ich musste da einfach raus! Diese Leute gehen mir einfach unglaublich auf die Nerven!" TK nickte, "Ja ich weiß. Wir habens nicht gerade gut mit unserer Klasse getroffen, aber das kann man sich eben nicht aussuchen. So ist das Leben. Würdest du immer alles kriegen, was du wolltest, wäre das Lebn doch langweilig oder?" Dafür musste man ihn einfach lieben. Er wusste immer, was in einem bestimmten Augenblick zu sagen war, dafür bewunderte ich ihn einfach. "Also, wollen wir gehen?", fragte er mich, woraufhin ich nickte. Wir waren gerade auf dem Nachhauseweg, als uns mein Bruder und zu meiner Verwunderung Sora entgegen kamen. Zum Glück wurde ich jedcoch aufgeklärt. "Und du gehst jetzt in Tais Klasse?", fragte ich Sora, woraufhin sie nickte. "Und wie war dein erster Eindruck von deinen neuen Mitschülern? Tai erzählt mir ja nichts!", ich warf einen kurzen Blick zu Tai, der nur entschuldigend mit den Schultern zuckte. "Na ja, so richtig habe ich sie ja noch nicht richtig kennengelernt, aber die scheinen ja sehr nett zu sein! Besonders dieser Kasuke", sie kicherte kurz aus mir zunächst unerfindlichen Gründen, "Der Junge hat wirklich eine merkwürdige Art, mit Mädchen umzugehen", sagte Sora mit einem kleinen Anflug von Ekel im Gesicht. Mir blieb nur übrig, zu interpretieren, was sie damit gemeint hatte. "Der ist doch bloß ein Weiberheld... so ein Schwachkopf...", hörte ich Tai flüstern. Er war doch nicht etwa eifersüchtig oder? Nein, das konnte nicht sein, doch nun wurde mir klar, dass dieser Kasuke oder wie er noch hieß, Sora irgendwie angeflirtet haben musste. "Bis Morgen!", verabschiedete Sora sich von uns, die nun in eine andere Richtung gehen musste. "Wie war eigentlich euer Schultag?", fragte mein Bruder. Ich schluckte. Würde TK die peinliche Sache erzählen? "Ach, wie Schultage eben so sind!", antwortete TK. Ich atmete erleichtert aus. "Nichts besonderes passiert?", hakte Tai weiter nach. "Nein!", antwortete ich schnell. Dann ließ Tai es gut sein. Wenigstens hatte TK nichts gesagt. Ich ertappte mich wieder dabei, wie ich ihn ansah. Zum Glück merkte ich es, bevor er es merkte und sah weg. Wenigstens gingen wir jetzt zusammen nach Hause. Das freute mich. -------------------------------------------------------------------------------- So, endlich ist das Kap fertig! Tut mir echt leid, dass es so spät kam, aber ich konnte sehr lange nicht ins Internet! Bald gehts weiter, eure Yukikou Kapitel 2: My two first dates (Taiora) -------------------------------------- So, das wird mal nur ein reines Taiora Kapitel! Also müssen die Mimato- und Takarifans noch etwas warten! Also, meine Lieben, dann gehts auch schon los! Und es wird auf jeden fall was passieren, das man vielleicht nicht von mir erwartet hätte!! Hehe! *evilgrins* Ja ja, Misty, es ist ganz richtig, wie du gesagt hast! Letzten smusste ich nämlich unerwartet aus dem Net und habe deswegen das hier schon mal vorsichtshalber abgespeichert!! ;) Habe auch meinen Lieblingssong von meiner zweitliebsten Band eingefügt und zwar "First Date" von Blink 182. Dadurch bin ich auch auf dieses Kapitel gekommen also bedankt euch bei ihnen und nicht bei mir! -------------------------------------------------------------------------------- My two first Dates (Tai) Es war der zweite Schultag dieses Jahres. Ich war froh, dass Sora nun in meiner Klasse war. Selbstverständlich mochte ich auch meine anderen Klassenkamerade, aber mit ihr verstand ich mich noch immer am besten. Seitdem Matt nach Amerika gezogen war, hatte ich eben eigentlich nur noch Sora, die in meinem Alter war. Ein kurzer Blick auf meine Wanduhr verriet mir, dass es bereits 15 Minuten vor Schulbeginn war. Ich rannte so schnell ich konnte aus der Haustür sämtlich Treppen nach unten, bis ich schließlich draußen ankam. Als ich etwa fünf Minuten unterwegs war, kam ich an Soras Wohnblock vorbei. Sicher hatte sie nicht auf mich gewartet, da hätte sie ja verrückt sein müsse, wenn sie nur wegen mir zu spät zur Schule kam. Kein normaler Mensch, außer mir, machte sich so spät auf den Weg zur Schule, doch zu meiner Überraschung stand da jemand. Ein blondes, langhaariges Mädchen stand mit dem Rücken zu mir an einer Wand und hob ständig ihren Arm, wohl um auf die Armabnduhr zu sehen. Das war wirklich ein hübscher Anblick, auch wenn nur von hinten. Das nächste was ich bemerkte, war, dass dieses Mädchen meine Schuluniform trug. Vielleicht wartete sie auf jemanden und ging deshalb nicht zur Schule. Ich machte mir jedoch keine weiteren Gedanken darum, sondern wollte gerade an ihr vorbei gehen, als sie sich umdrehte. Ich blieb ruckartig stehen, als ich bemerkte, dass dieses hübsche Mädchen Sora war. "Da bist du ja!", rief sie etwas aufgebracht. Ich war noch nicht dazu imstande irgendwas zu sagen. Ich hatte wirklich nie darüber nachgedacht, aber sie war eigentlich schon immer ein sehr hübsches Mädchen gewesen. Es war mir nur nie richtig aufgefallen, da ich meine beste Freundin nicht als ein Mädchen betrachtet hatte, sondern eben als Kumpel. "Warum starrst du mich so an? Hab ich was im Gesicht?", fragte Sora nun etwas verwundert und tastete ihr Gesicht nach einem imaginären Fleck ab. Ich musste etwas lachen, entschloss mich aber sie aufzuklären. "Nein, du hast da nichts! Hör schon auf!", lachte ich und ergriff ihre Hand, die eben noch in ihrem Gesicht herumgewuselt hatte. Einen Augenblick blieben wir so stehen, sahen uns beide etwas verwirrt an, da ich noch immer Soras Handgelenk umfasste. Mein Herz klopfte wie wild und schien, als wolle es so schnell nicht damit aufhören. "Also, lass uns gehen, sonst kommen wir zu spät!", rief ich schnell und ließ Soras Hand los. Sie lächelte mich nur an und ging vorraus. (Sora) Ich saß in der Badewanne und bereitete mich körperlich (;]) und mental auf mein heutiges Date mit Tai vor. Na ja, ob man es ein Date nennen konnte? Für mich war es eher ein Treffen unter Freunden. Gestern hatte er mich gefragt, ob wir nicht zusammen ins Kino gehen wollten, da ein neuer Horrorfilm "Saw 2" (Anm: Ich muss diesen Film einfach erwähnen, da ich den so geil finde, auch den 1.! Ich wollte letztens mit meiner Freundin rein, aber der war ab 18 und so sind wir nich reingekommen! *heul* Aber zum Glück hatte ihn mein Onkel auf Englisch! Einfach krass der Streifen! Oh, ich rede zu viel!!) lief, den er unbedingt sehen wollte, aber niemanden hatte, der mit ihm ging. Also entschloss ich mich kurzerhand meinem Freund einen Gefallen zu tun und mit ihm zu gehen. Jedoch war mir mittlerweile klar geworden, dass Tai sich mehr von dieser Verabredung erhoffte, als mit einem Kumpel ins Kino zu gehen. Allein das, was gestern passiert war. Auch wenn er dacht es sei nicht so gewesen, ich hatte sein Herzklopfen gespürt, als er meine Hand hielt. Er empfand mehr, das wusste ich jetzt, als nur Freundschaft für mich. Ich kam mit diesem Gedanken nicht ganz zurecht, denn ich wollte ihn nicht enttäuschen. Es tat mir jetzt schon weh,Tai sagen zu müssen, dass wir sicher nicht gut zusammen passten und ich nicht mehr empfand. Ich durfte ihm keine Hoffnungen machen, das wäre unfair. Absagen konnte ich aber nicht mehr. Ich seufzte, sank noch tiefer in die Wanne hinein und sah zur Decke. Ich hätte wirklich heulen können. War unsere Freundschaft jetzt vorebi? Er war doch der einzige, den ich noch hatte, seitdem Matt und auch Mimi weggezogen waren. Sicher, da waren noch Kari und TK, aber die waren drei jahre jünger. Ich denke, es stimmt was die leute sagen - dass eine Freundschaft nach so einem Liebesgeständnis nicht mehr dieselbe ist. Vielleicht hatte ich es mir ja nur eingebildet, redete ich mir die ganze Zeit ein, aber langsam glaubte ioch nicht mehr daran. Ich mochte Tai, sehr sogar, keine Frage, aber eben nur als Freund, nicht mehr und nicht weniger. Wahrscheinlich empfand Tai soagr etwas wie Liebe für mich, auch wenn er das noch nicht wusste. Ich musste ihn irgendwie wieder zur Vernunft bringen. Ja, das nahm ich mir vor! Er durfte nichts mehr für mich empfinden! Vielleicht musste ich ihm wehtun, damit er sich das mit uns aus dem Kopf schlug. (Tai) Ich muss sagen, so aufgeregt war ich seit langem nicht mehr. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie glaubte ich, dass Sora meine Zeichen gar nicht verstand. Diese Sache gestern, als ich ihre Hand hielt, das war glaube ich so ein unbewusstes Zeichen, dass ich sie nicht mehr loslassen konnte oder wollte. Auch wenn ich es mir nur schwer einghestehe konnte, ich war wohl ein bisschen in Sora verliebt. Erst dachte ich, bin ich eigentlich verrückt? Ich kann mich doch nicht in meine beste Freundin verlieben! Aber dann dachte ich mir, dass es doch gar nicht so abwegig sei. Ich meine, ich kenne sie schon seit ich 5 Jahre alt bin und wir haben bis wir in die erste Klasse kamen ausgemacht, dass wir einmal heiraten wollten, wenn wir so alt sind wie jetzt. Schon komisch, dass wir damals dachten mit 16 sei man schon erwachsen. Na ja, aber mit der Zeit vergaßen wir diesen Gedanken, fanden ihn kindisch. Nun, ich würde ihr jetzt auch nicht gleich einen Heiratsantrag machen, aber mit ihr zusammen sein würde ich schon gern. Ich sah auf die Uhr. merkte, dass ich nun schon 20 Minuten vorm Spiegel stand und bgegrübelt hatte, was ich anziehen sollte. Ich schnappte mir einfach eine Hose, ein Hemd, zog beides an und beeilte mich, damit ich nicht zu spät bei ihr ankam. Bei Sora. In the car I just can't wait, to pick you up on our very first date Is it cool if I hold your hand? Is it wrong if I think it's lame to dance? Do you like my stupid hair? Would you guess that I didn't know what to wear? I'm too scared of what you think You make me nervous so I really can't eat (Sora) "Hi", begrüßte ich Tai, als er bei mir zu Hause ankam, um mich fürs Kino abzuholen. "Hey", antwortet er mir und lächelte. Irgendwie war mir das etwas peinlich, als er mich so unauffällig wie möglich von oben bis unten betrachtete. "Wollen wir?", sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen und schon gingen wir los. Wir redeten nicht viel, nur das nötigste. Es war noch abends sehr warm um diese Zeit im Sommer. Es war angenehm gelegentlich ein paar kühle Brisen abzubekommen. "Wusstest du, dass die Teenage Wolves einen neuen Sänger haben?", erzählte mir Tai. Das interessierte mich nicht wirklich, aber um höflich zu sein, fragte ich nach. "Aha, und wie heißt er?" "Rei oder Ren oder so. Ja, ich glaube Ren war's! Er ist 18 und soll ganz gut sein. Sie geben nächste Woche in Konzert. Wollen wir da nicht hingehen?", fragte Tai etwas schüchtern. Ich dachte kurz nach. "Klar, warum nicht? Mal sehen, ob dieser Ren Matts Platz als Sänger in Ehren hält.", lächelte ich und sah wieder nach vorn, während wir liefen. Ich wusste dass Tai mich ansah. Ich spürte es, aber es war mir lieber, als wenn es irgendein anderer Gaffer machte. Let's go, don't wait, this night's almost over Honest, let's make this night last forever Forever and ever, let's make this last forever Forever and ever, let's make this last forever (Tai) Sora sah heute sehr hübsch aus, auch wenn sie nur einfache Sachen trug. Sie war immer hübsch, egal was sie trug. Wir kamen beim Kino an. Menschen massen standen bis auf die Straße. "Mist! Wir hätten früher kommen sollen!", rief ich enttäuscht, denn sicher wollten alle in die Premiere von "Saw2" gehen. "Da kann man wohl nichts machen. Da kommen wir bestimmt nicht rein.", nahm mir Sora auch noch den letzten Wind aus den Segeln. Sie klang fast schon etwas erleichtert, als sie das sagte. "Schön, dass du so viel Mitgefühl zeigst!", sagte ich etwas sarkastisch. Sora lächelte wie immer zuckersüß, "Wollen wir nicht stattdessen in einen Club oder so gehen? Bitte!", bat sie mich schon fast auf Knien. "Na gut!", antwortet ich etwas stöhnend. When you smile, I melt inside I'm not worthy for a minute of your time I really wish it was only me and you I'm jealous of everybody in the room Please don't look at me with those eyes Please don't hint that you're capable of lies I dread the thought of our very first kiss A target that I'm probably gonna miss (Sora) Zum Glück hatte ich Tai davon überzeugen können, dass wir in diesen Club gingen. Mir war der Name entfallen, aber das wra ja auch nicht wichtig. Die Musik dröhnte durch die riesige Tanzhalle. Es lief gerade "Pon de Replay" von Rihanna. ich mochte diesen Song und wippte gleich dazu im Takt. Tai rief, er hole uns was zu trinken. ich hörte das kaum, aber ich flaubte, dass er das gesagt hatte. Ich hingegen wollte mich gerade zur Tanzfläche begeben, als mich jemand anrempelte. Das Getränk, das die Person in der Hand gehalten hatte verteilte sich über mein gesamtes Top. "Iiiiieh", rief ich geschockt und sah zunächst auf mein durchnässtes Shirt und dann auf die Person, die dafür verantwortlich war. Es war ein dunkelhaariger Junge, der mich etwas entschuldigend ansah. "Hey, tut mir leid!", sagte er und nahm überraschenderweise meine Hand. "Komm, lass es uns abtrocknen gehen!", rief er mir in dem ganzen lärm hier zu. Er zog mich durch die Menschenmassen immer weiter weg aus dem ganzen Trubel auf eine Tür zu. Mir wurde immer unwohler. Was wenn das nur die Masche von diesem Typen war? Dass er "aus Versehen" ein Mädchen mit einem Drink beschüttete und ihr dann anbot es zu trocknen, sie aber in irgendeinem Hinterhof eines Clubs... Nein, daran durfte ich gar nicht denken. Außerdem was sollte Tai denken, wenn ich plötzlich nicht mehr da war? Der Dunkelhaarige ließ meine Hand los, als wir vor der Tür angekommen waren, holte einen Schlüssel heraus und schloss auf. "Folge mir!", sagte er mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Nein, dieser Kerl war mit Sicherheit kein Vergewaltiger, da war ich mir nun sicher und lächelte zurück. Er öffnete die übrigens rote Tür und nahm wieder meine Hand. Mein Herz klopfte wie verrückt, als wir eintraten. Let's go,don't wait, this night's almost over Honest, let's make this night last forever Forever and ever, let's make this last forever Forever and ever, let's make this last forever (Tai) Mann, sich hier Getränke zu bestellen hatte sich als viel schwieriger erwiesen, als ich gedacht hatte. Aber das war jetzt egal, denn endlich hatte ich welche. Jetzt musste ich nur noch Sora suchen. Schwieriger als Getränke zu kaufen konnte das ja nicht sein. Ich näherte mich der Tanzfläche. Keine Sora. Aber hier hatte ich sie doch zurück gelassen. Mein Blick schweifte durch den Raum. Noch immer sah ich sie nicht. Doch dann, ganz hinten in der Nähe der Bühne fiel mir etwas auf. Ein Mädchen mit rot-blonden langen Haaren ging mit einem mir unbekannten Kerl durch eine Tür. Das musste sie sein! War sie etwa einfach mit einem fremden Typ mitgegangen? Ich überlegte nicht lange, schenkte die Drinks zwei Mädchen, die gerade auf den Weg zur Bar waren und quetschte mich durch die Menge um zu dieser Tür zu kommen. Let's go, don't wait, this night's almost over Honest, let's make, this night last forever Forever and ever, let's make this last forever Forever and ever, let's make this last forever Forever and ever, let's make this last forever Forever and ever, let's make this last forever (Sora) Wir gingen durch einen weiß gekachelten Flur mit einigen Türen. Ich hatte bisher noch kein Wort gesagt. Na ja, die Musik von draußen drang sogar noch bis hierher, da war es noch immer unmöglich sich zu unterhalten. Die Musik wurde immer leiser, umso mehr wir uns davon entfernten. Nun blieben wir an einer Tür stehen. WIeder holte er seinen Schlüssel hervor und schloss die Tür auf. "Hier ist die Toilette!", erklärte er mir, worauf ich nickte. "Ach ja, ich bin übrigens Sora!", ich streckte ihm meine Hand hin. "Oh, ich bin Ren!", sagte erwieder lächelnd und schüttelte meine Hand. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich mich alleine sauber machen sollte, aber offensichtlich wollte Ren auch daran teilhaben. Ich begab mich zum Wasserhahn, um mir erst einmal mein Gesicht zu waschen. Zu Spät bemerkte ich, dass der Wasserhahn einen kleinen Tick hatte, direkt nach oben in mein Gesicht zu spritzen. Nun waren auch noch meine Haare nass. Ich hörte das schallende Lachen hinter mir und drehte mich sauer um. "Das findest du wohl lustig, hä?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue, woraufhin ich nur ein gelachtes "Ja" als Antwort bekam. "Dann findest du das hier bestimmt auch lustig!", rief ich angriffslustig, stellte mich neben den Wasserhahn und drehte ihn voll auf. Ren bekam einen riesigen Schwall Wasser ab. Er schaute etwas dumm aus der Wäsche, als auch er klitschnass da stand. "Na warte!", rief er und kam auf mich zu. Er wollte mich wahrscheinlich kitzeln oder so was. Na ja, dazu kam es ger nicht erst, denn er und ich rutschten zusammen auf der Wasserpfütze auf dem Boden aus und fielen hin. Ich hatte vor Schreck die Augen geschlossen und öffnete sie nun wieder. Ich schaute in die wunderbarsten blauen Augen, die ich je gesehen hatte. Ren lag versehentlich auf mir und starrte mich an. Mein Herz raste förmlich. Wir kamen uns näher. Ich spürte seinen Atem in meinem Gesicht. Er war mir so nah, dass ich jeden einzelnen Wassertropfenm auf seiner Haut hätte zählen können... -------------------------------------------------------------------------------- Tja, jetzt müsst ihr erst mal zwei Kapitel warten, bis es weitergeht!! *evillach* Muahaha!! Ich weiß, ich bin gemein!!! ;) Ciao! Und das nächste Mal gibts Mimato!! hihi eure Yukikou Kapitel 3: Always felt this but never wanted to (Mimato) -------------------------------------------------------- So, jetzt geht es mal mit Mimato weiter, worauf wohl nicht so viele von euch sehnsüchtig warten, wie auf Takari, hä? Na ja, mir persösnlich gefällt dieses Kap. Es ist so süß und es gibt so viele Stellen wo man denkt: "Wie süüüüüß!!!" Ja, ich hatte ja noch nie wirklich die Gelegenheit dazu meine Mimato-Künste zu zeigen, da ich das nie so richtig ausgeführt habe, aber na ja, lange Rede kurzer Sinn... jetzt gehts auch schon looooos!! ;) Ach ja, und mein drittliebstes Lied von Blink 182 ist natürlich auch dabei und zwar "Always"!! -------------------------------------------------------------------------------- Always felt this but never wanted to (Mimi) Es war wirklich ein schöner Tag gestern mit Matt gewesen. Wir waren Eisessen gewesen und danach im Kino, wobei ich aber glaube, dass Matt nicht wirklich alles verstanden hatte, was die Sprach anging, die er ja noch niemals gezwungen war zu nutzen, um mit anderen Menschen zu kommunizieren. Er hatte Englisch natürlich in der Schule gelernt, aber auch ich hatte sehr lange gebraucht, bis ich diese auch wirklich richtig anwenden konnte. Mittlerweile war es für mich kein Problem mehr. nur noch mit meinen Eltern und natürlich Matt sprach ich Japanisch, aber ich versuchte es mir abzugewöhnen. So viel Spaß hatte ich lange nicht mehr gehabt, auch nicht mit meinem Freund Josh. Ich hatte den beiden noch nichts voneinander erzählt, aber ich schätze, das hatte noch Zeit bis zum Schulanfang. Er war eine Klasse über mir und machte nun bald seinen High School Abschluss, um aufs College zu gehen. Es machte mich etwas traurig, denn mir war klar, dass ich ihn von da an kaum zu Gesicht bekommen würde. Aber jetzt musste ich mich erst einmal um Matt kümmern, denn schließlich hatte er hier noch gar keine Freunde und das machte ihm sicher zu schaffen. Ich wusste ja, wie gern er allein war, aber genauso gerne war er auch mit Menschen zusammen. Allgemein war er sehr gesellig, aber er brauchte ebn auch mal seine Ruhe. Verständlich, wie ich finde. Und in eine Band würde er sicher auch gerne wieder eintreten, denn sein Talent nicht nutzen zu können ist wirklich schlimm. Ich selbst sang im Schulchor. Bevor ich eingetreten war, hatte ich keinen einzigen Freund, war nach einem Jahr noch die Neue. Als ich dann aber dort hineinkam waren alle furchtbar nett zu mir. Es it schön, wenn einen alle über seine Heimat ausfragen und man einfach Dinge erzählen kann, die andere interessieren und die sie nicht kennen. Ich sah auf meine Armbanduhr. Ich erschrak. Ich hatte mich um zwei Uhr mit Matt verabredet und nun war ich im Begriff zu spät zu kommen. Ich schnappte meine Tasche und rannte los. I've been here before a few times And I'm quite aware we're dying And your hands they shake with goodbyes And I'll take you back if you'd have me So here I am I'm trying So here I am are you ready (Matt) "Hey!", rief ich Mimi zu, als sie mir entgegen kam. Lächelnd rief sie mir auch einen Gruß entgegen und blieb direkt vor mir stehen. "Und was zeigst du mir heute?", fragte ich fröhlich und freute mich schon auf den heutigen Tag mit ihr. "Mmh... wir könnten zur Shopping Mall! Was hältst du davon?", rief Mimi mir aufgeregt entgegen. Ich verzog das Gesicht etwas, da ich nicht wirklich Lust darauf hatte Mimis Einkaufstüten durch die ganze Stadt zu tragen, wenn ich mir überlegte, was Mädchen so im Stande sind alles zu kaufen, wenn der Tag lang ist. Ich lächelte etwas gequält, "Na ja, weißt du, ich bin da nicht so mit Shopping...", versuchte ich zu erklären, aber sie lächelte nur, "Schon klar! Das war auch nur ein Scherz! Lass uns einfach mal etwas herumlaufen und dann sehen wir weiter, ok?" Mit diesem Argument war ich einverstanden und so gingen wir einfach los, auf gut Glück. Come on let me hold you touch you feel you Always Kiss you taste you all night Always "Und das hat sie zu dir gesagt?", lachte Mimi. Wir hatten uns mittlerweile in einem urigen Café niedergelassen und unterhielten uns über die verschiedensten Dinge. Die Leute starrten uns die ganze Zeit über an, was wohl daran lag, dass wir uns in einem sehr angeregten Japanisch unterhielten. Das war mir aber egal, ich war nur froh, dass Mimi bei mir war. Sie war wirklich richtig süß, ist sogar noch hübscher geworden, was ich kaum für möglich gehalten hatte. Die Jungs mussten sich doch um sie reißen. Hatte sie eigentlich keinen Freund, dass sie ihre Freizeit ohne weiteres mit mir verbringen konnte? Plötzlich wurde unsere Ruhe jedoch von einem kleinen nervigen Piepsen gestört. Es war Mimis Handy, das sie nun aus ihrer Tasche geholt hatte und es an ihr Ohr hielt. "Hi!", rief sie entzückt und sah so unglaublich fröhlich aus. "Ja, viel Spaß!", sprach sie it demjenigen an der anderen Leitung, wobei es mich doch brennend interessierte wer dran war. "Was ich mache? Ähm...", plötzlich wurde sie so komisch, irgendwie nervös, "Ja, ich bin unterwegs... na ja, du weißt schon, Einkaufen und so!", hatte sie sich nun wieder gefasst. "Ok, bis nächste Woche!", seufzte sie und nach einer kurzen Pause fügte sie noch etwas hinzu, dass ich nie vergessen werde, "Ich liebe dich auch", sie sagte es sehr leise und hoffte wohl, dass ich es nicht gehört hatte, aber das tat ich. Sie hatte zwar in Englisch mit dieser Person gesprochen, aber ich verstand trotzdem alles. Sie hatte also einen Freund. Natürlich hatte es noch die Möglichkeit gegeben, dass sie zu ihrer Mutter oder zu ihrem Vater "Ich liebe dich auch" gesagt hatte, aber diesen Gedanken verwarf ich schnell wieder, denn warum sollte sie denn Englisch mit ihnen sprechen? Mimi legte ihr Handy wieder in ihre Tasche und legte ihre Hände auf den Schoß. Sie wirkte etwas nervös. Ich wollte unbedingt fragen, wer dran gewesen war, doch eigentlich ging mich das ja nichts an, also musste ich vorsichtig fragen. "Und... du wirst deine Eltern eine Woche nicht sehen? Gehen sie auf Geschäftsreise oder zweite Flitterwochen", scherzte ich, doch Mimi sah noch immer etwas schuldig aus. "Also... das waren nicht meine Eltern... das war Josh, meine Freund, weißt du? Er hat eine Art Fortbildung in Arizona, denn... er geht bald aufs College." Das erschütterte mich nun schon etwas, zumal ich ja geglaubt hatte, dass dieser Freund etwa in meinem Alter war, aber wenn er schon aufs College ging, dann musste er ja schon 18 oder sogar 19 sein. Ich sank in meinem Stuhl etwas zurück, "Na ja, aber warum hast du mir das denn nicht erzählt?", versuchte ich mich wieder etwas zu beruhigen. "Ich weiß nicht... jetzt weißt du es ja, nicht?", sagte sie etwas gereizt. War es ihr etwa peinlich vor mir darüber zu sprechen? Ich nahm nun ihre Hand, die sie auf den Tisch gelegt hatte und ich glaube sogar gesehen zu haben, wie ihr ein Rotschimmer übers Gesicht huschte. "Weißt du, vielleicht solltest du ihn mir mal vorstellen, diesen Josh?", lächelte ich sie verständnisvoll an. "Klar", sagte sie nur, lehnte sich vor und gab mir einen Kuss auf die Wange, was mich schon irgendwie schwummerig machte. "Du bist so lieb!", sagte sie noch zu mir, bevor wir weitergingen, um uns die Stadt anzusehen. And I'll miss your laugh your smile I'll admit I'm wrong if you'd tell me I'm so sick of fights I hate them Lets start this again for real (Mimi) Matt war wirklich unglaublich lieb und verständnisvoll. So kannte ich ihn gar nicht um ehrlich zu sein. Wir liefen nebeneinander her und machten uns über die merkwürdige Garderobe einer anscheinend ziemlich reichen Frau lustig. Erst als Matt mich darauf angesprochen hatte, war mir wirklich aufgefallen, wie anders die Amerikaner doch waren. "Ok, das war eigentlich alles was du hier gesehen haben musst!", erklärte ich ihm, als wir vor meinem Haus stehen blieben. "Danke!", lächelte er mich an. Bei diesem Lächeln hätte ich dahin schmelzen können. Aber... über so was durfte ich gar nicht nachdenken, immerhin hatte ich einen Freund. "Hey, alles klar?", fragte Matt nun etwas besorgt. "Was... was soll denn sein?", fragte ich etwas verwirrt von seiner Reaktion. "Na ja, du bist ganz rot im Gesicht. Hast du Fieber?" Ich erschrak. War ich etwa rot geworden? Bei diesem Gedanken wurde mir noch heißer im Gesicht, ich glühte förmlich. "Nei... Nein es ist nichts.", log ich und verbarg mein Gesicht. Ich spürte plötzlich eine Hand auf meiner Stirn. Ich sah auf. Es war Matt, der seine Hand auf mein Gesicht gelegt hatte und mich etwas kritisch ansah. "Du solltest dich hinlegen. Du bist ganz heiß." Ich sah ihn fragend an. Nun fühlte ich auch meine Stirn. Anscheinend hatte ich wirklich Fieber. Das hatte ich gar nicht bemerkt. "Mh... Vielleicht hast du recht. Na ja, dann geh ich mal..." Ich wollte mich gerade umdrehen um zu gehen, als ich spürte, wie Matt meine Handgelenk festhielt. Ich starrte in seine Augen. "Ist bei dir jemand zu Hause?", fragte er standhaft. Ich schüttelte den Kopf, wobei ich den Blick nicht von ihm wendete. "Soll ich mitgehen?", bot er an und ließ nun meinen Arm los. Ich sah etwas beschämt zu Boden. "Das wäre schön...", murmelte ich. "Ok", sagte Matt und lächelte. Mein Herz machte einige Hüpfer, bis es wieder normal schlug. Diese Reaktion verstand ich nicht. Ich liebte Josh. Er war meine erste große Liebe. Diese Gefühle hatte ich bei unserem ersten Date gehabt und auch danach noch, doch mit der Zeit wurde unsere Beziehung immer selbstverständlicher und verlor seinen Reiz. Vielleicht war das der Beginn einer neuen großen Liebe... So here I am I'm trying So here I am are you ready So here I am I'm trying So here I am are you ready (Matt) Wir kamen in Mimis Wohnung. Es war wirklich schön hier. Alles erinnerte mich an Japan. Die Möbel, aber vor allem die Atmosphäre fühlte sich an wie zu Hause. "Habt ihr Tee da?", fragte ich Mimi, die gerade dabei war sich die Schuhe auszuziehen. "Ja, haben wir! Schau in dem Schrank nach!", sie wies auf einen Küchenschrank über der Spüle. Ich marschierte dort hin und setzte zunächst einmal Wasser auf. Es war ziemlich warm, wie schon am gestrigen Tag. Ich konnte mir vorstellen, dass Mimi nicht wirklich lust hatte bei dieser Hitze Tee zu trinken, aber was sein muss, muss sein. Ich hatte Mimi gesagt, sie solle sich ins Bett legen, was sie offensichtlich getan hatte, denn hier in der Küche war sie nicht mehr. Ich ging mitsamt den Tee durch die halbe Wohnung, bis ich zu einer weißen Tür kam, die offensichtlich zu Mimis Zimmer gehörte, da ihr Name auf dem Schild an der Tür stand. Ich trat ein und stellte den Tee auf einen kleinen weißen Tisch. Mimi lag in ihrem Bett. Sie schien zu schlafen. Ich ging etwas näher an sie heran. Ich musste lächeln, als ich sie so sah. Sie war einfach wunderhübsch. Ich strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich kniete mich neben sie und war Mimi nun ganz nahe. Ich spürte plötzlich ein Gefühl in mir, das ich in ihrer Gegenwart lange nicht mehr hatte. Ja, es war ein Gefühl wie Schmetterlinge im Bauch. Ich hatte mich plötzlich nicht mehr unter Kontrolle. Langsam kam ich ihr näher, versuchte mich davon abzubringen, doch ich wusste, dass das jetzt zu spät war, denn meine Lippen lagen bereits auf ihren... Come on let me hold you touch you feel you Always Kiss you taste you all night Always Touch you feel you Always Kiss you taste you all night Always (Mimi) Ich spürte im Schlaf Druck auf meinem Mund, wodurch ich langsam erwachte. Ich glaubte noch zu träumen, doch das tat ich nicht. Ich sah ihn Matts Augen, die schnell zurückhuschten und der Druck auf meinem Mund war weg. Ich setzte mich verschlafen auf. Ich verstand nicht ganz, was hier los war. Ich rieb mir die Augen, mein Geist erwachte und schlagartig war mir klar, was hier geschehen war. Matt hatte mich geküsst, während ich schlief. Wir beide sahen uns an, sagten kein Wort. Ich wusste nicht was ich denken oder fühlen sollte. Ich wünschte, jemand hätte es mir gesagt. Doch nichts, was meine Lehrer mir beigebracht oder meine Eltern erklärt hatten, hatte mich auf eine solche Situation vorbereiten können. Ich hatte nur zwei Möglichkeiten: Das Richtige zu tun oder, was mein Herz mir sagte. Ich entschied mich ganz klar... I've been here before a few times And I'm quite aware we're dying Come on let me hold you touch you feel you Always Kiss you taste you all night Always Touch you feel you Always Kiss you taste you all night Always -------------------------------------------------------------------------------- Tja, wie es weitergeht seht ihr in zwei Kapiteln! Also bis dann!! Hoffe auf eure Kommentare!! eure Yukikou Kapitel 4: Don't let me down (Takari) ------------------------------------- Na ja, hier haben ja nun auch einige drauf gewartet, dass es endlich mit Takari weitergeht. Tja, diese Story ist ... ach lasst euch überraschen... Und übrigens solltet ihr nicht nur die Kaps lesen, wo ihr die Paare mögt, denn es kann vorkommen, dass sie miteinander verknüpft werden und dann bvlickt am Ende keiner mehr durch! Also, have fun!!! Ach ja, mein absolutes Lieblingslied von Blink 182 habe ich ausnahmsweise Takari gewidmet, obwohl ich es eigentlich für Taiora aufheben wollte, aber egal... Es heißt übrigens Down... --------------------------------------------------------------------------------Don't let me down Ich wachte mitten in der Nacht von meinem Husten auf. Ich setzte mich auf, schaltete das Licht an und hustete noch viel stärker. Wie lange ging das nun schon so? Das Husten wollte nicht aufhören. Ich schmeckte Blut. Nun war das Gehuste vorbei, doch ich fühlte mich so schwummerig. Niemandem hatte ich davon erzählt. Meinem Bruder konnte ich es ohnehin nicht sagen und selbst wenn, was hätte er denn tun können. Meine Eltern, bei denen war es dasselbe. Wahrscheinlich war es auch nichts ernsthaftes. Ich legte mich wieder hin. Morgen war sowieso wieder alles vergessen. Ich schloss die Augen und schlief ein. (TK) Wieder einmal neigte sich ein weiterer Schultag seinem Ende zu. Es war echt nicht gerade einfach dieser ganze neue Stoff, der förmlich in uns reingepumpt wurde. Ich warf einen Blick zu Kari, die etwas verzweifelt an die Tafel guckte und versuchte diese komplizierte Rechenaufgabe zu verstehen. Ich musste irgendwie lächeln, als ich sah, das sie sich nervös über die Haare strich. Gerade in diesem Augenblick sah sie zu mir. Ich lächelte noch breiter, um sie zu ermutigen, es weiter zu versuchen. Ich glaube, dass sie etwas rot wurde, bevor sie ihren Kopf mit einem kleinen Lächeln wieder zur Tafel drehte. Ich machte mir jedoch nicht weiter Gedanken darum und widmete mich auch weiter meinen Aufgaben. the drops of rain they fall all over this awkward silence makes me crazy the glow inside burns light upon her I'll try to kiss you if you let me [this can't be the end...] Endlich hatte die letzte Stunde begonnen. Es war mir richtig langweilig, also warf ich einen kurzen Blick auf Kari, ob es ihr vielleicht genauso ging. Sie machte ein etwas schmerzverzerrtes Gesicht, das im übrigen sehr blass wirkte. Etwas besorgt stupste ich sie an, damit sie sich zu mir drehte. "Was ist?", flüsterte sie mir zu und verkrampfte ihr Gesicht immer mehr. "Ist was mit dir? Du bist so blass im Gesicht.", fragte ich besorgt. "Ach, ich habe nur etwas übel, das ist alles!", versicherte sie mir, doch ich glaubte ihr nicht ganz. "Willst du nicht lieber zur Schulschwester? Das wäre sicher besser!" "Ach was, es geht schon!" Es klingelte. Die Schule war endlich vorbei, doch Kari machte mir Sorgen. Ich packte meine Sachen und stand auf. Kari tat es mir nach, stand jedoch nur wackelig auf ihren Beinen. "Und du willst wirklich nicht zur Schwester?", fragte ich noch einmal und bekam daraufhin nur ein Kopfschütteln als Antwort. Ich hörte, wie Kari hustete. Sie hatte sich sicher eine Grippe eingefangen. Wir verließen das Klassenzimmer und kamen auf den Flur, wo eine Menge Schüler kreuz und quer herumliefen. Ich ging mit schnellen Schritten vorneweg und glaubte Kari sei neben mir, deswegen sah ich nur nach vorn. "Also wenn es dir später noch nicht besser geht, solltest du vielleicht mit deiner Mutter zum Arzt. Ich meine, es kann ja auch etwas ernstes sein, nicht." Ich bekam keine Antwort, beobachtete nur, wie die Schüler, die mir entgegenkamen eine ernste Miene machten und tuschelten. Ich hörte ständig nur Wortfetzen mit, wie "Was ist da passiert". Ich drehte mich zu meiner Rechten, um Kari zu fragen, ob sie wisse, was da los war. Doch als ich mich umdrehte, war da keine Kari. Ich blieb stehen und drehte mich nun ganz nach hinten um. Eine große Menge von Schülern stand in einem Kreis und sahen sich wohl etwas an. Ich hörte sie tuscheln. Ich hatte ein äußerst ungutes Gefühl, als ich auf die Schar von Menschen zuging. "Holt doch einen Arzt!", hörte ich ein Mädchen rufen. Als ich mich durch die Leute drängte, um zu sehen, was da los war, hörte ich, wie ein älterer Junge sagte "Ist das nicht... wie heißt sie noch... Hikari Yagami, die Schwester von Taichi, der in unserem Fußballverein spielt" Ich schluckte und als ich mich ganz nach vorn durchgerungen hatte, sah ich sie dort liegen. Kari lag ohnmächtig am Boden. Ihr Kopf lag im Schoß von Sachiko, einem Mädchen aus unserer Klasse. Ich kniete mich neben sie und fühlte ihre Stirn. Sie war glühend heiß. Warum hatte Kari nicht auf mich hören wollen, dann wäre das nicht passiert. Ich rief immer wieder ihren Namen, doch sie erwachte nicht. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Es schmerzte zu sehen, wie sie da lag, regungslos. Ich kam mir so hilflos vor wie schon lange nicht mehr... tidal waves they rip right through me tears from eyes worn cold and sad pick me up now I need you so bad down down down down... it gets me so... (Kari) Ich öffnete meine Augen, fühlte einen Schmerz in meinem Hals. Alles um mich herum war irgendwie verschwommen, außerdem spürte ich, dass irgendwas in meiner Hand steckte. Ich fühlte mich erschöpft, wie schon lange nicht mehr. Ich hob meine Hände an, um mir die Augen zu reiben, damit ich endlich eine klarere Sicht hatte. "Kari!", hörte ich die Stimme der Schulschwester. Ich drehte meinen Kopf. Ich sah in ihr Gesicht, das sich zu einem Lächeln verzog, "Wie geht's dir? Du bist sicher erschöpft!", sagte sie zu mir, worauf ich nur nicken konnte. Als ich mich aufrecht hinsetzte, fühlte sich mein gesamter Körper so schrecklich schwer an. Nun sah ich auch, was da in meiner Hand steckte. Es war eine Nadel, von der ein Schlauch nach oben zu einem Plastikbeutel mit einer klaren Flüssigkeit führte. Ich verstand nicht was das alles sollte. Eben war ich noch auf dem Nachhauseweg, dann wurde mir schwindelig und jetzt lag ich hier. "Wo ist TK?", fragte ich die Schwester. Sie lächelte. "Er steht vor der Tür. Weißt du, er fühlt sich etwas schuldig, weil er denkt, es sei seine Schuld, das du nun hier liegst.", erklärte sie mir. Ich blickte sie verständnislos an, "Aber wieso das denn?" "Ich hole ihn besser. Dann könnt ihr euch unterhalten." , wieder lächelte sie und verschwand aus dem Zimmer. In de Zeit, in der ich auf TK wartete, legte ich mir ein paar Worte zurecht, die ich zu ihm sagen könnte. Ich würde ihm sagen, dass das alles nicht seine Schuld gewesen war und würde ihm endlich meine wahren Gefühle offenbaren. Hach, das war genau der richtige Zeitpunkt. Meine Augen begannen zu funkeln. Das war doch die perfekte Lovestory, nicht? Ein todkrankes Mädchen offenbart dem Jungen, den sie liebt ihre wahren Gefühle, die von diesem erwidert werden und es wird alles wieder gut, weil das Mädchen doch geheilt werden kann! Natürlich war mit so was nicht zu spaßen, aber ich war mir bis zu diesem Zeitpunkt noch sicher, dass ich nichts ernsthaftes hatte. Es war sicher alles nur stressbedingt. Ich meine, gerade hatte die Schule wieder angefangen und wir hatten schon wieder haufenweise Dinge zu lernen. Ich starrte zur Decke, als ich plötzlich ein Räuspern hörte. Ich drehte meinen Kopf zur Seite. Da stand er ja schon. Da war endlich mein TK. Ich spürte, wie mein Herz immer schneller schlug, gar nicht mehr aufhören wollte mit diesem Hämmern. "Hallo Kari", sagte er etwas verunsichert und trat ein. "Wie gehts dir denn?", fragte er noch immer total unsicher. "Toll!", sagte ich und lächelte das zuckersüßeste Lächeln, das ich drauf hatte. "Na ja, du... du wolltest mich sehen...?", er kratzte sich nun am Hinterkopf, damit seine Hände endlich etwas zu tun hatten und nicht nur schlaff von seinem Körper runterhingen. "Ja... setz dich doch zu mir!", ich klopfte mit meiner flachen Hand neben mich auf die Bettkante. Schnell setzte sich TK und eine kurze Stille trat ein. "Also...", begann er nun mit zittriger Stimme und sah mir fest in die Augen, "... Es tut mir wirklich leid, was passiert ist. Das ist alles nur meine Schuld.", sagte er mit einem Anflug von Reue in der Stimme. "Red keinen Unsinn!", rief ich etwas aufgebracht und nahm unbewusste seine Hand und drückte sie fest. "Ich hätte auf dich hören sollen und zur Schwester gehen, aber das habe ich nicht gemacht... dich trifft da überhaupt keine Schuld.", sagte ich bestimmt und hielt seine Hand nun fest in beiden Händen an meinen Körper gedrückt. Sicher spürte er nun mein Herzklopfen, aber das war mir egal, denn ich spürte, dass auch sein Herz bis zum Hals klopfte. Mit seiner freien Hand strich TK mir übers Gesicht. Es fühlte sich so wunderbar an, als würden seine Hände aus Wasser bestehen, das sanft auf mein Gesicht tropfte. "Kari... ich... ich ... lie..." Genau in diesem Moment schlug die Tür auf, sodass TK aus Reflex aufsprang und unsere wunderbare Zweisamkeit nun vorbei war. "Kari! Schatz!! Eure Schulärztin hat mich gerade angerufen!", rief meine Mutter den Tränen nahe, rannte auf mich zu und umarmte mich so heftig, dass ich fast keine Luft mehr bekam. TK gab mir ein Zeichen, dass er nun verschwinden würde und obwohl ich mir gewünscht hätte, dass er noch etwas länger hier geblieben wäre, nickte ich und widmete mich meiner aufgelösten Mutter. your vows of silence fall all over the look in your eyes makes me crazy I feel the darkness break upon her I'll take you over if you let me [you did this...] (TK) Wieder hatte ich eine Chance verpasst, bei de ich Kari endlich meine Liebe hätte gestehen können. Fast hätte ich es ausgesprochen, wenn nicht ihre Mutter reingeplatzt wäre, aber wie konnte ich es ihr verübeln. Meine Mutter machte sich schon Sorgen, wenn ich einmal nieste. Ich schnappte meine Schultasche und machte mich auf den Heimweg. Ich müsste heute wohl allein nach Hause gehen, da Tai und Sora schon früher Schulschluss gehabt hatten. Den halben Weg hatte ich bereits geschafft. Ich musste immer wieder an Kari denken. Wie es ihr wohl ging? In diesem Augenblick hörte ich Sirenen. Ein Krankenwagen brauste mit Blaulicht an mir vorbei. Ich hatte ein ungutes Gefühl. Zunächst wollte ich einfach weiter nach Hause gehen, doch dann entschied ich mich anders. Ich schnappte einem Jungen, der auf dem Bordstein saß, sein Skateboard weg, versprach es ihm wiederzubringen und raste darauf dem Krankenwagen hinterher. Er war schon weit vorraus, aber ich hörte ihn noch. Völlig außer Atem kam ich am Krankenhaus an. Ich schnellte hinein zur Rezeption und rief nach Luft ringend: "Hikari Yagami... in welchem Zimmer....", schnaufte ich. Die Frau sah mich nur merkwürdig an und sagte: "Hier liegt keine Hikari Yagami" "Aber der Krankenwagen" Genau in diesem Moment kamen die Männer vom Krankenwagen zur Tür hinein und hatten einen älteren Mann auf einer Trage dabei. Ich sah ihnen hinterher und dann wieder zu der Frau an der Rezeption, die mich anlächelte. "Hast du dir Sorgen um deine Freundin gemacht?", lächelte sie freundlich. Ich spürte, wie ich rot im Gesicht wurde. Ich nickte kurz und ging dann wieder. tidal waves they rip right trough me tears from eyes worn cold and sad pick me up now I need you so bad down down down down... it gets me so... (Kari) Als ich nach Hause kam bediente meine Mutter von vorne bis hinten. Ich versuchte ihr immer wieder zu erklären, dass ich nur einen kleinen Schwächeanfall hatte, aber sie hörte mir nicht zu. Das war aber im Moment nicht wirklich das, was mich am meisten beschäftigte. Ich dachte an TK. Er war so lieb zu mir. Heute hatte es einen ganz besonderen Augenblick zwischen uns gegeben und ich hatte geglaubt, dass er dasselbe fühlte, doch vielleicht hatte ich mich nur geirrt und er wollte einfach nett zu mir sein, weil er glaubte, dass mein Zusammenbruch seine Schuld war. Es ging mir nicht aus dem Kopf, so sehr ich es auch zu verdrängen versuchte. Ich liebte ihn noch stärker als zuvor und war fest entschlossen, es ihm zu sagen. tidal waves they rip right trough me tears from eyes worn cold and sad pick me up now I need you so bad down down down down... it gets me so... Kapitel 5: Those simple words... (Taiora) ----------------------------------------- Hi Leute! Endlich mal ein neues Kapitel! Ich sage euch, diese Schreibbolckade war echt schlimm, aber sie ist überwunden. In so kurzer Zeit? Na ja, egal! Also der Kapiteltitel ist eher ironisch gemeint, da diese Worte, die hier gemeint sind total schwer zu sagen sind, aber das werdet ihr ja noch sehen... Ich hab mir echt viel Mühe gegeben, dass man Tai und Sora gleichermaßen gut versteht, weswegen ich ja auch mit Absicht aus der Sicht von beiden Schreibe. Also, ich finde es ist ziemlich lang geworden und ich hoffe, dass ihr mir fleißig schreibt! -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 5 - Those simple words... (Sora) Rens Gesicht war direkt vor meinem. Ich atmete seinen Duft ein, sah ihn etwas geschockt an, war nicht fähig irgendetwas zu tun. Dann stand er auf, lächelte und reichte mir seine Hand. "Das war wohl ein etwas unglücklicher Unfall.", sagte er nur zu dieser Situation und zog mich nach oben, als ich seine Hand ergriff. "Ja, kann schon sein...", antwortete ich noch leicht verwirrt. "Also, war ja nett mit dir, aber ich muss jetzt. Findest du allein raus?", wurde er plötzlich irgendwie abweisend. "Ähm... ja... danke", murmelte ich das letzte Wort etwas leiser. Ren wollte gerade aus der Tür gehen, als er sich noch kurz zu mir umdrehte, "Ach ja, und noch mal Entschuldigung wegen dem kleinen Vorfall. Manche Jungs würden das ausnutzen, also pass gut auf dich auf... Sora...", er zwinkerte mir zu und verschwand. Ich stand in dem Badezimmer, starrte mit roten Wangen auf die Tür und hatte hunderte von Schmetterlingen in meinem Bauch. Es hatte mir einen angenehmen Schauer über den Rücken laufen lassen, als er meinen Namen sagte. Ich stand noch eine Weile so da, bis mir plötzlich wieder Tai einfiel. Er wartete sicher total ratlos auf mich. Ich versuchte meine Haare und meine Klamotten mit einem Handtuch etwas trocken zu rubbeln, was mir mehr oder weniger gelang. So ging auch ich aus der Tür, schaltete das Licht aus und machte mich auf den Weg zu Tai. (Tai) Ich hatte nun schon eine geraume Zeit versucht diese merkwürdige rote Tür, auf der "Backstage Bereich" stand, aufzubekommen. Ich versuchte es ein letztes Mal und zog an dem Griff so fest ich nur konnte, als ich plötzlich spürte, wie die Tür aufging, doch zu meinem Leidwesen von innen sehr heftig aufgerissen wurde, dass ich rücklings gegen einen gefährlich aussehenden Typ mit einer menge Alkohol intus, stieß. Der Typ machte mich erst mal blöd an, dann bemerkte ich auch noch, das meine Hemd total mit Wodka vollgekippt war. Schlimmer konnte es nicht werden. Ich drehte mich schließlich zu der Person um, der ich das zu verdanken hatte. Sora stand vor mir, hatte ihre Hände vor dem Mund zusammengeschlagen und starrte mich entsetzt an. "Tai, das tut mir so leid.", rief sie, doch ich hatte sie fast nicht verstanden durch die laute Musik. Ich wollte sauer auf sie sein, wollte ihr gehörig die Meinung sagen, dass es nicht meine Aufgabe war für sie den Babysitter zu spielen und ihr hinterher zu laufen, wenn sie mit irgendeinem Typ in einen fragwürdigen Raum ging. Aber ich konnte es nicht. Wie sehr ich es auch wollte, ich konnte Sora einfach nicht böse sein. Ich lächelte: "Schon gut, wollen wir lieber gehen? Es ist schon spät!", rief ich ihr zu, da sie durch diesen Lärm sonst nicht verstanden hätte. Ich drehte mich um, wollte in Richtung Eingang, doch ich bemerkte, dass alles mit Leuten zugestellt war. Ohne zu zögern nahm ich Soras Hand, wobei mein Herz einen kurzen Augenblick auszusetzen schien, und bahnte mir einen Weg durch die Menge. (Sora) Ich atmete die frische Luft tief ein, als wir endlich aus diesem Schuppen draußen waren. Vollgequalmt war es darin gewesen. Aber besonders warm war es hier nicht, denn schließlich war ich jetzt noch nasser, als sich Rens Becher über meinen Klamotten ausgeschüttet hatte. Ich ertappte mich dabei, wie ich wieder an ihn dachte. Na ja, war es denn so schlimm? Er war ja auch wirklich nett und gutaussehend. Ich lächelte kurz, hörte aber auf, als Tai mich irgendwie komisch ansah. "Ist dir kalt?", fragte er etwas besorgt. Ich schämte mich, an einen anderen Jungen zu denken, wo Tai doch so lieb zu mir war. Tatsächlich war mir kalt, immerhin war ich klitschnass. Jetzt bemerkte ich auch, dass ich zitterte. Bevor ich noch etwas sagen konnte, legte Tai mir seine Jacke um. Ich nickte dankend. Wir blieben ein paar Sekunden, vielleicht auch Minuten so stehen, bis Tai als erster seine Sprache wiederfand: "Sora, ich muss dir was sagen...", sagte er etwas zittrig, doch dies verflog schnell. Ich lächelte fragend: "Was gibt's denn?" Er drehte sich zu mir, sah mir in die Augen: "Ich liebe dich!" Zeitsprung (Sora) Ich saß an meinem Schreibtisch, hatte völlig das Gefühl für Zeit verloren. Wie lange ich hier wohl schon saß? Minuten, Stunden, vielleicht sogar Tage... Ich fühlte nichts. Noch immer hallten Tais Worte durch meinen Kopf, die mich einfach nicht schlafen ließen. Ich war so dumm gewesen, hatte geglaubt, dass Tai es mir sicher nie sagen würde, weswegen ich mich auch mental keinerlei darauf vorbereitet hatte. Ich hatte mir keine Worte zurecht gelegt, die ich hätte sagen können, wenn er mir tatsächlich die drei Worte sagen würde. Es tat mir weh, ihm sagen zu müssen, dass ich es wusste und nicht das empfand, was er... Ich schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken nicht zuende führen zu müssen, wischte meine Tränen weg. Eigentlich war es nicht ich, die weinen könnte, sicher ging es Tai richtig mies und ich saß hier und heulte. Wie sollte ich mich ihm gegenüber jetzt verhalten? Wie sollte ich mit ihm sprechen? Als sei alles wie immer oder mit Abstand? Ich hatte unglaubliche Kopfschmerzen... Montagmorgen... (Tai) Gut gelaunt machte ich mich auf den Weg zur Schule. Noch immer dachte ich an den Abend, an dem ich mit Sora unterwegs gewesen war. Nur dunkel konnte ich mich daran erinnern, was passiert war, nachdem ich an der Bar ein paar Wodkagläser getrunken hatte. Ich konnte mich nicht mal daran erinnern, warum ich sie getrunken hatte. Wahrscheinlich war ich deprimiert gewesen. Auch egal. Ich gerade meines Weges, als ich Sora relativ weit vor mir laufend erblickte. "Hey Sora!!", rief ich und rannte auf sie zu, als sie sich umdrehte. Völlig außer Atem kam ich bei ihr an, stemmte meine Arme auf die Knie und rang nach Luft. Als ich aufsah, starrte mich eine verwirrte Sora an. Ich legte meinen Kopf schief, "Hast du was?", fragte ich. Sie sah auf den Boden, dann wieder zu mir, "Tai... ich weiß, dass es in so einer Situation immer das Beste ist, wenn man sich seinem Gegenüber ganz normal verhält, aber....", sie stoppte kurz, schien sich eine Träne wegzuwischen, "... ich kann das nicht... tut mir leid..." Ich sah sie mehr als erstaunt an, als sie sich umdrehte und anschickte zu gehen. "Hey, jetzt warte doch mal!", ich griff nach ihrem Handgelenk, worauf hin sie kurz zusammenzuckte. Ich zwang sie mir in die Augen zu sehen. "Wovon redest du eigentlich?" "Weißt schon...", antwortete sie nur und wurde plötzlich rot. "Was weiß ich?", hakte ich weiter nach. "... Schon gut... ich weiß, dass du sauer bist, als sag es mir ruhig." Sie redete völlig unverständliche Dinge und eigentlich wollte ich gar nicht mehr wissen, was sie meinte. "Wenn du meinst...", sagte ich und ging weiter. Kurz drehte ich mich um, "Unsere Verabredung für Freitag steht doch noch, oder? Wegen dem Konzert?" Wieder sah mich Sora mit einem verwirrten Blick an, doch dann nickte sie und lächelte. (Sora) Alles in Allem war heute ein schöner Tag gewesen. Ich wunderte mich nur sehr darüber, dass Tai so normal zu mir war, obwohl er mir vorher ein solches Geständnis gemacht hatte. Vielleicht tat er das mit Absicht, damit ich mir in Ruhe darüber klar werden konnte. Ich wusste es nicht, aber das war vielleicht auch ganz gut so.... *Zeitsprung* Freitagabend vor dem Konzert der Teenage Wolves.... (Sora) Ich war ein wenig aufgeregt. Ich konnte mir nicht richtig erklären warum. Die eine Möglichkeit wäre gewesen, dass ich noch nie so richtig auf einem Konzert gewesen war, denn selbst als Matt noch in der Band und ich noch mit ihm zusammen war, hatte ich nach seinem Auftritt hinter der Bühne auf ihn gewartet. Die andere Möglichkeit könnte sein, dass TK und Kari auch mitkamen, da es letzterer wieder besser ging und sich von ihrer Krankheit erholt hatte und ich die beiden verkuppeln konnte. Ich fummelte aus Langeweile an meinen Haaren herum: "Wann fängt das denn an?", fragte ich ungeduldig in Tais Richtung. Dieser zeigte mir fünf Finger, was wohl so viel wie in fünf Minuten bedeuten sollte. Kari, TK, Tai und Ich standen schon eine geraume Zeit an den Boxen, die direkt vor der Bühne platziert waren. Die Halle füllte sich immer mehr mit Menschen, vor allem aber mit ziemlich jungen Mädchen, wahrscheinlich Groupies, so um die 11 Jahre, was mir sehr jung erschien. Aber vielleicht sah ich das auch nur so, weil es immerhin 5 Jahre Altersunterschied waren. Ich wendete meinen Blick von den kleinen Mädchen hinter mir ab und drehte mich nach vorne zu der Bühne. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass da bereits jemand auf der Bühne war und zwar der Bassist und der Schlagzeuger. Ich hörte, wie Kari sagte: "Jetzt geht's endlich los!" Und tatsächlich, Das Licht ging aus und da auch die Bühne nicht erleuchtet war, fanden wir uns in Dunkelheit wieder. Gespannt waren alle Blick an die Bühne gefesselt, bis der Drummer schließlich anfing, der Bass stimmte mit ein und schließlich war eine Gitarre zu hören. Das bunte Lichtspiel auf der Bühne, das nun zu sehen war, hatte ein unglaublich aufregendes Gefühl in mir geweckt. Und die Stimme des Sängers war nun nicht mehr zu überhören. Down in the streets outside of Washington, D.C. I wasted all my time and you were ther with me Back then it meant so much to have you by my side I always had your back and you always had mine, Sayin' ... Ich traute meinen Augen nicht ganz, als ich genauer hinsah, wer hier diese tolle Stimme hatte. Wie konnte ich diese Haare und diese Augen vergessen. Es war Ren, der hier vor mir stand und dieses Lied sang. Ich achtete kaum auf den Text, fühlte mich nur so unglaublich zu ihm hingezogen. Let me go, Have some fun Well my decision sucks yeah But I'm so young We'd hang out late and fight just trying to have fun We were such punk ass kids but we knew everyone And who could see trough such blazedup bloodshot eyes There was a plan for us one day we realize Eine angenehme Schwummerigkeit überkam mich, als Ren mich direkt ansah und mir zu zwinkerte. Offensichtlich schien er sich auch noch an mich zu erinnern. Ich lächelte zurück, so gut ich es eben konnte. Sayin' Let me go, Have some fun Well my decision sucks yeah But I'm so young Sayin' Let me go, Have some fun Well my decision sucks yeah But I'm so young Der Song war vorbei, doch mein Herz hörte nicht auf so unglaublich schnell zu schlagen. So gleich wurde ein neues Lied angestimmt und wieder konnte ich dieser unglaublichen Stimme lauschen... (Tai) Das Konzert war endlich zuende. Vielleicht hätte ich es ja gut gefunden, wenn sich Sora und dieser Sänger nicht ständig angelächelt hätten. Es kam mir so vor, als wären sich die beiden schon einmal begegnet. Ich konnte mich auch täuschen, aber er hatte eine Art an sich, die ich noch nie ausstehen konnte. Sie erinnerte mich daran, wie Matt früher einmal gewesen war. Gott sei Dank hatte er es sich abgewöhnt dieses falsche Lächeln aufzusetzen. Vielleicht war es nur eine Phase gewesen, als Teenager eben. "Hey, Tai! Willst du nicht mitgehen?", Meine Schwester stupste mich von der Seite an. "Was? Doch, natürlich!", ich lächelte und schloss mich unserer kleinen Gruppe an zu gehen. Als wir uns durch die Massen, die aus der Konzerthalle strömten, gezwungen hatten, erkannten wir erst den Regen, der uns nun ins Gesicht tropfte. "Wenigstens habe ich an einen Schirm gedacht. Schließlich ist jetzt Regenzeit!", Kari holte zwei Schirme aus ihrer Tasche, warf mir einen zu und spannte den anderen auf. Zu meiner Überraschung ging sie damit nicht zu TK, sondern zu Sora. "Hier!", lächelte sie, als meine Schwester den Schirm über sich und Sora hielt. "Danke", antwortete sie mit dem niedlichsten Lächeln, das ich seit langem von ihr gesehen hatte. Ich spannte den Schirm erst auf, als TK mich darauf ansprach, da ich so in Gedanken versunken war. Ich glaube, es war mittlerweile ein offenes Geheimnis, was ich für sie empfand. Nur sie selbst schien das nicht so mitzubekommen, oder doch? Hach, das war alles so kompliziert und ich hatte nicht die geringste Lust, mir jetzt über so was wie Gefühle, Freundschaft oder Liebe Gedanken zu machen. Im Übrigen war mein Alkoholpegel auch nicht mehr ganz so niedrig, wie ich es mir vorgenommen hatte. Ich hatte das Gefühl, als würde ich das in letzter Zeit öfter tun, nicht nur einen über den Durst trinken. "Ist was mit dir?", hörte ich von meiner Rechten. Etwas verwundert drehte ich mich zu TK um, der mich nicht wenig besorgt anblickte. "Was soll schon sein?", antwortete ich. Mit dieser Gegenfrage hatte ich natürlich einen Stein ins Rollen gebracht, aber vielleicht wünschte ich mir tief in meinem Herzen, dass mich einmal jemand nach meinem Befinden fragte. Von selbst hätte ich sicher niemandem von meinen Gefühlen erzählt. "Du bist so merkwürdig in letzter Zeit!" Ich wich TKs Blick aus, sah hinter mich, wo Kari und Sora vergnügt kicherten und offensichtlich nichts von unserem Gespräch mitbekamen. Ich wendete mich wieder meinem jungen Freund zu, der noch immer einen besorgten Eindruck auf mich machte. "Komm, jetzt guck mich nicht so an!", ich klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter und ließ ein kurzes, schnaubendes Lachen hören. "Dann tu du nicht so, als ginge es dir gut!" Als TK diese Worte zu mir sagte, blieb ich kurz stehen, ließ es auf mich wirken und ein Gefühl enttarnt worden zu sein legte sich über mich, wie ein Tuch. Nach einem kurzen Augenblick ging ich jedoch weiter, um TK einzuholen. "Wie meinst du das?", hakte ich vorsichtig nach. Er sah mich nicht an: "Eigentlich geht mich das ja nichts an, aber... Kari hat erzählt, du wärst in letzter Zeit so abweisend, würdest nicht mit ihr sprechen und ständig mit irgendwelchen 'Freunden' was trinken gehen und abends... na ja... das müsstest du eigentlich am besten wissen..." Ich merkte, dass es ihm peinlich war, aber sicher nicht so wie mir. Wie ich schon erwähnt hatte, trank ich in letzter Zeit etwas mehr, als gut für mich war, aber war das denn so ungewöhnlich. Ich meine, hat ein 16-Jähriger nicht das Recht mit seinen Kumpels was trinken zu gehen? Ich sagte TK nicht was ich gerade gedacht hatte. Ich glaubte wohl, es würde ihm nicht als 'Entschuldigung' ausreichen, aber warum versucht ich mich überhaupt vor ihm rechtfertigen? Kari wäre wohl eher diejenige gewesen bei der ich mich entschuldigen sollte. Ich wusste ja nicht, dass es ihr so nahe ging, wenn ich mal nicht so viele Worte mit ihr wechselte. "Kann schon sein...", begann ich mit Reue in der Stimme, "... ich wusste ja nicht, dass es Kari so beschäftigt... Aber ich werde eben älter und da ist es doch klar, dass ich mehr weg bin, als früher...", das versuchte ich mir selbst auch weiszumachen, aber ich kannte die Wahrheit, auch TK kannte die Wahrheit, doch er wollte es wohl gut sein lassen. Wahrscheinlich sagte er deshalb: "Wenn du meinst." Weiter gingen wir stumm nebeneinander her. (Sora) Die Straßen Tokios waren wie leer gefegt, sicher, es war schon zwei Uhr nachts, aber ein paar Nachaktive gab es doch immer. Ich scherte mich nicht weiter darum. Die Straßenleuchten ließen den Regen auf dem Asphalt glänzen und die Umgebung in den Pfützen spiegeln. Der Regen bezog sich mittlerweile nur noch auf kleine, kaum merkliche Tröpfchen, die sich gelegentlich mit dem sich schon am Boden befindlichen Wasser vermischten. Irgendwie romantisch so ein Regenschauer. Wir kamen dem Bahnhof näher. "Ach, ich habe völlig vergessen euch zu sagen, dass ich mit dem Zug fahre. Ich sollte nach dem Konzert direkt zu ihnen fahren. Sie wohnen etwas außerhalb.", unterbrach ich unser Gespräch über das Konzert. "Achso, na ja, da hinten ist ja schon der Bahnhof.", meinte Kari. "Willst du um diese Uhrzeit ganz allein mit dem Zug fahren?", fragte TK erstaunt. ich sah ihn verständnislos an, "Ja klar, wieso denn nicht?", erwiderte ich. "Weist du nicht, wer sich da alles herumtreibt? Ich möchte diesen Kerlen jedenfalls nicht im Dunkeln begegnen." Tai sagte nichts. Er sah mich auch nicht an. Irgendwie hatte ich das Gefühl, er sei sauer auf mich. Weswegen auch immer. "Wie soll ich denn sonst zu ihnen kommen?", wendete ich mich wieder an den 13-Jährigen. "Tai geht mit dir!!", rief Kari und schupste ihren Bruder ein wenig. "Was?", sagten er und ich wie aus einem Munde. "Was ist denn dabei? Tai nimmt dann einfach einen Zug zurück und kommt nach Hause", lächelte Kari. Ich war irgendwie nicht sonderlich begeistert von dieser Idee. Allein. Mit Tai. In einem Zug? Es konnte echt keine peinlichere Situation geben und wie ich mich kannte würde ich sicher auf den Abend zu sprechen kommen, an dem er mir seine Liebe gestand. "Ach was, ich schaff das schon und seht mal!", ich zeigte zum Bahnhof, wo eine kleine Gruppe von Menschen mittleren Alters stand und ziemlich abseits noch ein junger Mann mit einem Gitarrenkoffer, "Ich bin da nicht mal allein!" "Meinst du wirklich?", wandte Tai sich endlich selbst an mich, "Ich mein, ich komme auch mit, wie du willst." Er war wirklich lieb. Ich lächelte, doch sagte er müsse nicht mit mir. Wir verabschiedeten uns voneinander, wobei mir Kari noch einmal einbläute, ich solle bloß auf mich aufpassen. Ich versprach es und ging in Richtung meines Bahnsteigs. Ich setzte mich auf eine der metallischen Bänke und atmete tief ein und wieder aus. Diese Ruhe tat gut. Ich sah in die Richtung, wo vor ein paar Minuten noch die Menge gestanden hatte, doch ich konnte ja nicht ahnen, dass sie mit einem anderen Zug fahren würden. Ich warf einen flüchtigen Blick auf den Jungen mit dem Gitarrenkoffer ein Stück weiter von mir sitzend. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich Ren in ihm. Als ich ihn, ohne es gemerkt zu haben, schon recht lange anstarrte, sah auch er mich an. "Bist du nicht die kleine von neulich?", fragte er fei heraus, ohne mich zu begrüßen oder genauer hinzusehen. Er schien mich sofort wiederzuerkennen. Ren hatte so eine coole Art an sich, die mich irgendwie schwach werden ließ. "J.. ja... Sora... ich heiße Sora..", antwortete ich zögernd. "Richtig, Sora", wiederholte er meinen Namen mit einer verträumten Stimme, als wolle er ein Gedicht darüber schreiben. Einen Augenblick herrschte Stille, als wieder neben mich sah, beobachtete ich Ren, wie er aufstand, seinen Gitarrenkoffer nahm und sich in meine Richtung bewegte. "Ist so einsam hier, da ist es schön, wenn man jemanden zum Reden hat", sagte er mit einem coolen Lächeln als er sich neben mir nieder ließ. "Ja", sagte ich verlegen und versuchte meine rotgefärbten Wangen zu verbergen. "Ich... ich war auf deinem Konzert.", wechselte ich das Thema. "Oh, das war nicht mein Konzert", ratlos sah ich ihn an, als Ren das sagte, "Es war das Konzert der Teenage Wolves." Ich musste lächeln. Es hatte so poetisch geklungen, wie er diese Worte ausgesprochen hatte. Wir redeten über dies und das und merkten nicht einmal, dass der Zug schon vor uns stand. Als wir es dann doch sahen, schnappte Ren erschrocken nach Luft, denn er war gerade im Begriff gerade wegzufahren. "Den kriegen wir nicht mehr", war ich mir sicher, doch er widersprach mir, "Red keinen Quatsch!!" Der Sänger schnappte seinen Koffer, meine Hand... Meine Hand? Ich merkte erst, was da gerade passiert war als wir schon auf einem der gepolsterten, schmutzigen Sitze im Zug saßen. "Das war knapp!", Ren wischte sich demonstrativ eine nicht vorhandene Schweißperle von der Stirn und sah zu mir hinüber. Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie wir in den Zug gekommen waren. Ich war zu sehr damit beschäftigt mein Herzklopfen in Zaum zu halten. "Alles klar?", ich wurde von der Seite angestupst, wobei ich ein grinsendes Gesicht vor mir hatte, als ich mich umdrehte. "Ja", sagte ich schnelle. "Weißt du, Sora, du siehst niedlich aus, wenn du nachdenkst." Mein Herz pochte wie wild, als tanze es zu Technomusik. Das hatte noch nie ein Junge zu mir gesagt, nicht einmal Matt... Es verging eine Zeit. Wir redeten etwas über die Lieder, als mir plötzlich etwas einfiel, das mir komisch vorkam: "Du hast in deinem ersten Lied von Washington, D.C. gesungen. Warst du schon mal da?" "Na ja", Ren runzelte die Stirn, "Eigentlich habe ich da mal gelebt, bis zu meinem 15. Lebensjahr." "Dann bist du eigentlich Amerikaner?" "Na ja, mein Vater ist Amerikaner und meine Mutter kommt aus Japan. Ich besuche sie hier. Als sich meiner Eltern trennten, zog ich mit meinem Dad nach New York und gehe mittlerweile aufs College." "Wow", ich war richtig begeistert einmal einem Amerikaner zu begegnen, wenn auch nur zur Hälfte. "Ja, und Ren ist auch eigentlich nur mein zweiter Vorname. Ich habe ihn nur benutzt, um hier in Japan nicht so aufzufallen, das tue ich schon genug, denn ich spreche englische, wie japanische Wörter ja völlig anders aus, als viele hier." "Richtig, das ist mir auch aufgefallen, aber sag mal, wenn dein zweiter Name Ren ist, wie ist dann dein richtiger Name." Er streckte mir seine Hand entgegen, "Harolds. Josh Harolds" -------------------------------------------------------------------------------- So, ich hoffe ,mal, dass ihr versteht, wer das ist! ;-) Also, das nächste mal sehen wir dann, wie es mit Mimato weitergeht! Bin schon kräftig am Schreiben und Nachdenken, also bis zum nächsten mal und schreibst mir schön... :) PS: Der Song beim Konzert ist übrigens von Good Charlotte, meiner Lieblingsband, und zwar das Lied 'Let me go'. ;)) MfG Yukikou Kapitel 6: It's just... you (Mimato) ------------------------------------ Kapitel 6 Ein neues Kapitel für alle Mimato-fans und jedermann!! Ihr glaubt nicht, wie schwer es war, dieses Kapitel zu schreiben. Ich hatte keine Ideen um ehrlich zu sein!! Na ja, ich hoffe, es gefällt euch doch ein bisschen!!! ^.^' (Matt) Mein Herz pochte, obwohl ich noch nicht richtig verstand, was ich hier tat. Es war nicht richtig, Mimi hatte einen Freund, aber sie hatte mir zu verstehen gegeben, dass sie den Kuss auch genossen hatte. Ich hatte ihre Wohnung schon fast fluchtartig verlassen, nachdem sich unsere Lippen berührt hatten. Wie konnte eine so simple Geste einen Menschen nur so aus der Fassung bringen uns mich Dinge fühlen lassen, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr gefühlt hatte. Mir war trotz allem nicht ganz wohl bei diesem Gedanken. Wie konnte etwas, dass sich so schön und richtig anfühlte nur so falsch sein? Ich achtete nicht richtig auf den Weg und erst jetzt fiel mir auf, dass ich mich hoffnungslos verlaufen hatte. (Mimi) Ich wünschte, ich hätte mich in Matts Nähe nicht so wohl gefühlt. Es erinnerte mich an eine Zeit, in der ich heimlich mit einem Jungen zusammen war, der einmal ein guter Freund gewesen war. Niemand wusste davon und es war gut so. Sicher hätten sie nur gesagt, dass wir nicht zusammen passten und uns deswegen verurteilt. Irgendwann war es aus, als wir beide uns neu verliebten. Es war eine schöne Zeit gewesen, trotz allen Dingen, des Geheimhaltens und der Tarnung. Doch was war es, dass Matt und ich jetzt hatten? Freundschaft? Nein, dazu waren unsere Gefühle zu stark. Liebe? Nein, das durfte nicht sein und für mich war es das auch nicht. Ich musste unweigerlich an Josh denken. Es zerriss mir das Herz. Er war gerade in Arizona, absolvierte einen nervenaufreibenden Workshop und ich war hier und knutschte mit einem Freund rum. Es war nicht fair. Warum musste alles immer so kompliziert sein und weshalb konnte ich nicht einfach sein wie ich bin und einfach leben? Diese Fragen sollten mich in den kommenden Tagen und Wochen noch stärker verfolgen. Es war mittlerweile Abend geworden und meine Eltern kamen nach Hause. Ich hatte keine große Lust ihnen beim Abendessen Gesellschaft zu leisten, also zog ich noch mal los mit der Ausrede, ich würde spazieren gehen. (Matt) Meine Gedanken waren noch immer nicht richtig geordnet, außerdem irrte ich seit geraumer Zeit ratlos durch die Straßen. Die Menschen, die ich nach dem Weg fragen wollte, gingen einfach weiter und beachteten mich nicht. Schließlich fand ich mich irgendwann im Central Park wieder. Dort setzte ich mich auf eine Bank und seufzte. Hier war es menschenleer und endlich, nach so vielem Wirrwarr, konnte ich meine Gefühle bedenken, die ich hatte, wenn ich an Mimi dachte. Als ich noch mit Sora zusammen gewesen war, hatte ich gemerkt, dass sie mir schöne Augen machte. Sicher klingt das irgendwie altmodisch, aber ich empfand es als falsch, dass sie mich so sah. Ich hatte Sora wirklich geliebt, aber nach einer Zeit verschwand meine Zuneigung und auch ihre. Von da an war es aus zwischen uns, obgleich wir Freunde blieben, war es für uns nicht mehr dasselbe. Ich hatte Angst, dass diese Geste zwischen mir und Mimi auch unsere Freundschaft, wie sie bisher war, verändern würde. Doch nun lag es nicht mehr in meiner Hand. Mimi musste sich selbst darüber klar werden, was sie fühlte, doch Freundschaft, so wenig, konnte ich nicht akzeptieren. (Mimi) Ich ging in Richtung Central Park. Um diese Zeit war dort kaum noch jemand. Höchstens hier und da ein Pärchen, das ungestört sein wollte, aber auch das kam immer seltener vor. Wovor hatten die Leute Angst, wenn sie sich verliebten? Bevor ich mir diese Frage beantworten konnte, schluckte ich schwer, als ich Matt mit einem nachdenklichen Gesicht auf einer der Parkbänke sitzen sah. Ich versuchte unbemerkt an ihm vorbei zu gehen, doch plötzlich hörte ich seine Stimme: “Wie kommt es, dass wir uns immer hier über den Weg laufen?” Ich blieb schlagartig stehen und sah Matt an. Obwohl es recht dunkel war und nur die schwache Lampe über mir etwas Licht bot, sah ich seine blauen Augen funkeln. “Vielleicht ist es für uns beide ein besonderer Ort.”, sagte ich poetisch und lächelte. “Schon möglich”, er senkte seinen Kopf und ich merkte, dass er wollte, dass ich mich neben ihn setzte, was ich tat, wenn auch zögernd. “Glaubst du, dass es so etwas, wie Vorbestimmung gibt?”, Matt sah mich auf diese Worte hin ratlos an. “Ich weiß nicht. Glaubst du daran?” “Vielleicht. Wenn es so etwas gibt, dann denke ich, dass es die Vorbestimmung so will, dass wir uns hier treffen, oder nicht?” “Warum sollte sie das wollen?” Es tat mir weh, dass er so abweisend zu mir war, denn auch wenn ich es nicht zu geben wollte, so bedeutete er mir sehr viel. Warum ich es ihm nicht sagte? Es ist leichter gesagt, als getan. Es hätte sich alles zwischen uns verändert, das war mir klar, doch was mir nicht klar war, ob es sich zum Guten oder zum Schlechten verändert hätte. “Ich glaube, dass man sich seine Zukunft selbst schafft und nicht, dass eine Vorbestimmung dein ganzes Leben bestimmt. Wäre das nicht langweilig?”, sagte Matt nach einer Zeit des Schweigens. Es klang mir logisch, was er sagte. “Du hast recht. Aber wäre es nicht romantisch daran zu glauben, dass es eine Vorbestimmung gibt, dass es dein Schicksal ist mit einer ganz bestimmten Person dein Leben zu verbringen.” “Diese Person finden nicht viele”, gab er mir als knappe Antwort. “Glaubst du nicht an die große Liebe?” “Nein” “Nein?”, ich sah ihn verständnislos an und sank in die Bank zurück. “Stell dir vor, du bist mit einem Menschen zusammen, den du liebst, ich meine wirklich und aufrichtig liebst. Du würdest dich die ganze Zeit über fragen, ob es deine große Liebe ist, ob es vorbestimmt ist, dass du mit dieser Person zusammen bist und durch dieses in Fragestellen würde die Liebe daran zerbrechen” Mein Blick suchte seinen. Nach ein paar Sekunden sahen wir uns an. Es kam mir vor, als spreche er aus Erfahrung. “Hast du an Sora gedacht?”, fragte ich schweren Herzens. Wer weiß, vielleicht empfand er ja noch etwas für sie, was mich irgendwie traurig machte. Er sah weg. Das reichte mir als Antwort und ich hatte mit diesem Thema abgeschlossen, doch Matt offensichtlich nicht. “Vielleicht habe ich an sie gedacht, aber bei uns war es etwas anderes, das uns unsere Zuneigung zueinander erlöschen ließ.” Ich legte ihm verständnisvoll eine Hand auf die Schulter. “Willst du darüber sprechen?” “Eigentlich nicht” Damit war das Gespräch wohl beendet. Ich stand auf, wollte schon gehen, doch Matt nahm mein Handgelenk. Es war genau, wie das letzte Mal, als er es packte und mein Herz wie wild zu pochen begann. Ich drehte mich um. Er saß noch immer auf der Bank mit gesenktem Kopf. Ich traute mich kaum etwas zu sagen, als er folgende Worte aussprach: “Warum redest du davon, dass man uns vorbestimmt hat, uns hier zu treffen, wenn du einen Freund hast?” Ich fühlte eine Wut in mir aufsteigen, die ich noch nie zuvor gefühlt hatte. Ich wusste, dass Matt recht hatte, mit dem, was er sagte, doch mir missfiel es. “Ich mag dich eben! Du bist ein sehr guter Freund oder nicht?”, antwortete ich und riss mich aus seinem Griff los. Er stand auf, sah mir tief in die Augen, schien durch mich hindurch in meine Seele blicken zu können. “Bin ich nur das für dich?”, fragte er, als er seine Hände an meine Arme legte. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten, ich kannte diesen Blick von ihm nicht und wusste nicht, wie ich mich zu verhalten hatte. Ich sagte nichts. Sein Griff wurde fester, “Sag mir, Mimi, bin ich nur ein guter Freund für dich? Nicht mehr? Da muss mehr sein, sonst hättest du mich wohl kaum...” Ich wurde zornig, unterbrach ihn im Wort, “Du hast MICH geküsst und nicht umgekehrt!! Ich weiß nicht wieso ich es getan habe, aber so etwas winziges, unscheinbares kann dich doch nicht ohne weiteres dazu veranlassen zu glauben, dass da mehr ist. Was willst du denn noch von mir?” Ich spürte Tränen meine Wangen hinunter laufen. Ich hatte nicht weinen wollen. Ich war doch nicht mehr die kleine, schwache Mimi, die Angst vor allem und jedem hatte und sich schnell aus der Ruhe bringen ließ. Ich hatte seit Ewigkeiten nicht geweint. Ich konnte mich nicht einmal daran erinnern, so lange war es her. Ich schloss meine Augen, spürte, wie Matts Griff sich lockerte und eine Hand zu meiner Schulter wanderte, mit der anderen hielt er mir ein Taschentuch hin. Ich tastete ohne die Augen zu öffnen danach. Ich wollte Matts Gesichtsausdruck nicht sehen. Sicher dachte er, wie jämmerlich ich mich benahm. Ich spürte, wie er sich mir näherte, legte nun seine andere Hand auch auf meine andere Schulter und bewegte seinen Mund zu meinem Ohr. Ich empfand es als einen schlechten Scherz, aber ich wusste, dass er es ernst meinte, als Matt mir ins Ohr flüsterte: “Was ich noch will, Mimi? Ich will dich!” (Matt) Mir war selbst nicht ganz klar, warum ich das tat. Ich brachte Mimis Gefühlswelt total durcheinander, was mir aber irgendwie das Gefühl gab, wichtig für sie zu sein. Irgendwo, tief in ihrem Herzen empfand sie genauso, das wusste ich und diese Stelle würde ich finden und sie noch größer machen. Sicher dachte ich an ihren Freund, aber ich stellte mir die Frage, wieso er nicht für sie da war, sondern lieber in irgendeine Wüste ging. Sicher, es ging um seine Ausbildung, aber Mimi hatte mir gesagt, dass dieser Workshop freiwillig gewesen war. Wieso ließ er sie allein? Doch in jenem Augenblick beschäftigten mich andere Dinge, als ich nah bei ihr stand und ihr offenbart hatte, was ich fühlte. Sie sah mich mit einem Ausdruck von Entsetzen an, als hätte ich Mimi einen Dolch in die Brust gerammt. Sie sagte noch immer nichts, nur ihr Blick hätte mir Aufschluss darüber geben können, was sie dachte oder fühlte. Doch ihre Augen, ihre Mimik blieben mir unergründlich. Ich fragte mich, was sie wohl in meinen Augen für einen Gedanken lesen konnte, denn auch ich wusste nicht recht, was ich sagen sollte. “Mimi, ich...”, ich versuchte ihre Hand zu nehmen, doch sie wich einen kleinen Schritt zurück. “Nein...”, wisperte sie und sah mich mit feuchten Augen an. Mein Herz schien mir in der Brust zu zerspringen. “Ich wusste, dass das Schicksal nichts Gutes mit uns vorhat”, sie sah vom Boden weg direkt in meine Augen, “Matt... Warum interessierst du dich plötzlich für mich? Früher hast du mich nicht einmal angesehen und ich war so furchtbar verliebt in dich, dass es schmerzte. Du hast das nicht bemerkt und mich ignoriert. Sag, nur weil du hier niemanden sonst kennst, willst du plötzlich mit mir zusammen sein? Wie stellst du dir das vor?” Tränen liefen ihre Wangen hinunter und zum ersten Mal verstand ich, was es heißt verletzt zu werden. Als ich mich von Sora trennte, beruhte es auf Gegenseitigkeit, aber mit Mimi... mit Mimi würde ich am Liebsten ewig zusammen sein. Meine Liebe zu ihr schmerzte immer mehr. Und ich begriff, wie es auf Mimi gewirkt hatte, dass ich mich von ihr abwandte, weil ich sie damals zu sehr liebte. “Aber Mimi...”, begann ich, doch mir fielen die richtigen Worte nicht ein, also vertraute ich auf mein Herz. Ich ging näher auf sie zu, umfasste ihre Arme und drückte ihren Kopf an meine Schulter. Ich hatte erwartet, dass sie sich sofort losreißen würde, doch dem war nicht so. Mimi legte ihre Hände auf meinen Rücken und krallte sich förmlich in mein T-Shirt. Ich vernahm ihr Schluchzen und merkte, wie mein Shirt nass wurde, doch es machte mir nichts aus. “Das mit damals tut mir leid”, flüsterte ich in ihr Ohr, “Aber ich liebte dich zu sehr... ich hatte Angst dich durcheinander zu bringen, wenn ich dir sagen würde, was ich fühlte. Du warst erst zwölf Jahre alt.” Sie hatte mittlerweile ihren Kopf gehoben und mir in sah mir in die Augen. Ihre Tränen versiegten und das wunderschöne braune Haar viel ihr einwenig ins Gesicht. “Du... hast mich geliebt?”, fragte sie mit großen Augen. “Ja”, ich lächelte. Ein Lächeln huschte auch über Mimis Gesicht, als sie mich kurz nicht ansah, doch ihre Miene wurde düsterer. “Aber ich liebe Josh...” Es tat mir unglaublich weh, was sie sagte. “Ich liebe ihn wirklich, aber...” Mimi eiste sich aus meiner Umarmung los, drehte mir den Rücken zu und ging ein paar kleine Schritte von mir weg. “Aber?”, fragte ich, um ihr endlich eine Antwort zu entlocken. “Aber...”, Mimi drehte sich zu mir “... ich muss meine Gefühle überdenken... bitte gib mir etwas Zeit...” “Sicher”, sagte ich und ging. (Mimi) Ich lag in meinem Bett, hatte nicht eine ruhige Minute und musste mich diverse Male dazu zwingen meine Augen zu schließen. Wie sollte das alles nur weitergehen. Vor allem beschäftigte mich, warum ich mir das eigentlich antat, immerhin war ich erst fünfzehn. War es denn so, dass ich mit Matt oder Josh für immer zusammen bleiben würde? Eigentlich hatte ich nie darüber nachgedacht, aber jetzt... Was wenn ich die beiden in einigen Jahren schon längst vergessen hatte? Ich meine, war es realistisch zu glauben, dass ich einen von beiden einmal heiraten würde und Kinder mit ihm hätte? Ich konnte es mir beim besten Willen nicht vorstellen, selbst wenn ich Josh oder Matt jetzt von ganzem Herzen lieben würde. Es wäre einfach zu lange Zeit, mit fünfzehn schon den Menschen kennen zu lernen, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen würde. Nach einigem Herumwälzen schlief ich schließlich ein. Die nächsten Tage meldete ich mich nicht bei Matt. Ich hoffte, eine Zeit lang allein zu sein, würde mir die Erleuchtung bringen und mich den Richtigen Aussuchen lassen, doch egal, was ich auch tun würde, einer würde immer verletzt. Ich beschloss ein wenig spazieren zu gehen. Das hatte mir bisher noch immer geholfen. Es war heute nicht ganz so warm, wie die letzten Tage. Es hatte geregnet und die Strassen waren nass und rutschig. Viele liefen mit Regenschirmen herum, doch ich lief lieber so, auch wenn ich ein paar kleine Regentropfen abbekam. Ich achtete kaum auf den Weg. Ich ging schließlich über eine Ampel, sah geradeaus und glaubte Matt zu sehen und blieb stehen. Die Ampel wurde rot. Die Erscheinung von Matt verschwand. Ich blieb stumm stehen. Meine Beine schienen festgewachsen zu sein. Ich wollte weiterlaufen, doch es war schon zu spät, als ich nur noch einen unglaublichen Schmerz spürte... (Matt) Ich drehte mich um, als ich das kreischen einiger Frauen hörte. Da musste ein Unfall passiert sein. Ich ging schnellen Schrittes zurück zu der Menge, die sich mittlerweile gebildet hatte. Ich quetschte mich hindurch, um zu sehen, wer da angefahren worden war, obgleich ich ihn oder sie sowieso nicht kennen würde. Ich stand also vor der mit Blut verschmierten Person, als mir schwarz vor Augen wurde. Völlig surreal kam es mir vor, als ich dort das Mädchen sah, dass ich so sehr liebte. Ich ging so schnell ich konnte zu ihr, dennoch kam es mir vor, wie Stunden, als ich ihren Kopf hielt und ihr Stränen aus dem Gesicht strich. “Holt doch jemand Hilfe!!!!”, schrie ich die umherstehenden Leute an, doch niemand machte Anstalten etwas zu tun. Alle gafften sie uns nur an. Dann fiel mir ein, dass sie mich gar nicht verstanden hatten, da ich in Japanisch gesprochen hatte. Doch mir fiel im Englischen kein Satz ein, denn meine Konzentration war ohnehin außer Betrieb gesetzt. Schließlich hatte doch jemand verstanden, was er zu tun hatte und rief einen Krankenwagen. Ich sah zu Mimi, rüttelte sie und rief ihren Namen, damit sie endlich erwachte. Doch ihre Augen blieben verschlossen. Wenigstens war ein Seufzerartiges Atmen zu hören. Es fiel mir schwer, meine Tränen zurück zu halten... (Mimi) Ich hörte eine Stimme. Sie rief meinen Namen, doch schien so weit entfernt. Es machte mir Angst. Sie sprach in keinem sanften, beruhigenden Ton, sondern aufgeregt und verzweifelt, fast schon wütend. Mir war so kalt. So schrecklich kalt. Es schien als hätte ich keinen Körper mehr oder als sei ich schwerelos. Ich hörte Sirenen. Fremde Stimmen sprachen mich mit meinem vollen Namen an, doch ich hörte sie kaum. Ständig musste ich an die Stimme denken, die meinen Namen so verzweifelt rief. Wer war es? Ein Fremder? Mein Vater? Josh? Sie waren es nicht. Ich will wissen wer es ist und ihr sagen, dass sie keine Angst haben muss. Ich werde nicht sterben. Für die Stimme werde ich nicht sterben. Wenn ich wieder erwache möchte ich mit ihr leben... -------------------------------------------------------------------------------- Wieder eins zuende! Das nächste mal gibts wieder Takri und ich hoffe sobald wie möglich!! Ich würde mich über ein paar mehr kommis als sonst sehr freuen!!! Danke! *verbeug* Kapitel 7: The Love, My Rescue And A Decision (Takari) ------------------------------------------------------ Hiiiii!!! Na, meine Lieben!! Whooo! Ich sage euch, bis mir zu dem Chapter was eingefallen ist... na ja, jetzt kommt mal wieder Takari! Oh ja, da freuen wir uns nicht? Have Fun!! ;) ~(TK)~ Ich ging mit Kari über den Rummelplatz. Mein Herz schlug jedes Mal furchtbar schnell, wenn sie mich anlächelte und mir etwas zeigte, dass ihr gefiel. Woher kamen diese Gefühle? Hatte ich mich verliebt in meine beste Freundin, die mich immer am besten von allen meinen Freunden verstanden hatte? Wir hatten einen schönen Abend, fuhren Achterbahn, gewannen Kuscheltiere... Doch meine Gedanken an sie ließen mich nicht los. Ihr Gesicht erinnerte mich an etwas. Es erinnerte mich an etwas wunderschönes, das ich einmal gesehen hatte. Was war es nur? “Hey, TK!” Ich blickte zu Kari. Sie lächelte, nahm meine Hand und zeigte vor uns. “Wollen wir mit dem Riesenrad fahren?”, bat sie. Ich lächelte und folgte ihr. “Ganz schön hoch”, bemerkte sie, als wir ganz oben angekommen waren und anhielten. “Stimmt”, sagte ich. Dann herrschte wieder Stille. Sag es doch, jetzt ist der richtige Zeitpunkt, redete ich mir ständig ein. Ich war fest entschlossen. Jetzt oder nie! Ich begann also, “Kari, ich...” “Ich liebe dich!”, unterbrach sie mich. Damit hatte ich nicht gerechnet. Kari liebte mich. “Hey, das wollte ich sagen”, lächelte ich. Kari lächelte auch etwas zaghaft. Ich sah sie fest an, kam ihr näher, bis wir uns schließlich küssten... Ich wachte auf. Schweiß rann mir übers Gesicht. Ich sah schließlich auf die Uhr. Es war gerade 4 Uhr. Warum träumte ich so was? Ich sah an die Decke. Karis Zimmer lag über meinem, zumindest zum Teil. Ich hörte es manchmal, wenn sie einen unruhigen Schlaf hatte, wenn sie sich herumwälzte. Ich hatte ja schon vor längerer Zeit erkannt, dass sie mir einiges bedeutete, doch, dass ich jetzt auch noch von ihr träumte... es war nicht richtig, denn immerhin war sie die Schwester von Tai und... Ich seufzte und ließ mich nach hinten fallen. Arme und Beine von mir gestreckt lauschte ich den Schritten, die wahrscheinlich Kari gehörten und in Richtung ihrer Zimmertür stapften. Jetzt war sie nicht mehr über mir. Mit diesem Gedanken schlief ich ein... (Kari) “Guten Morgen!!”, rief ich Sora entgegen, die Tai, TK und mir gerade entgegen kam. “Morgen”, sagte sie etwas verschlafen und rieb sich die Augen. “Na, hattest wohl ne lange Nacht!”, lachte TK und warf einen flüchtigen, wahrscheinlich ungewollten Blick zu Tai. “Vermutlich”, sagte Sora gähnend, als wir weitergingen. “Und, bist du Samstag gut nach Hause gekommen?”, begann Tai einen kleinen Smalltalk mit Sora, während TK und ich voran gingen. “Die Teenage Wolfes haben einen guten neuen Sänger, findest du nicht?”, versuchte auch ich ein Gespräch anzufangen. TK sah mich an, schien mich nachdenklich von oben bis unten zu mustern und antwortete schließlich, “Ja, finde ich auch. Matt wäre stolz.” “Bestimmt”, es war mir langsam irgendwie unangenehm, dass er mich so ansah, deshalb blickte ich auf die Straße. “Lass uns ein Wettrennen machen!!” Mit zusammengekniffenen Augen sah ich TK fragend an, “Ein Rennen?” “Ja, zur Schule”, lächelte er, “Komm schon... 1... 2...” Ich setzte mich in Position, “...3!!!”, ich rannte los, so schnell ich konnte. Ich stellte mir vor, wie Tai geguckt haben musste, als wir plötzlich wie von der Tarantel gestochen losrannten. Als wir dann um eine Kurve liefen, waren wir für meinen Bruder und Sora völlig außer Sichtweite. Die Schule war schon am Ende der Straße. Mein Herz raste, meine Atem wurde immer schneller und keuchender. Das war wohl die Anstrengung. Diese Ansicht änderte sich jedoch, als ich husten musste. Ich wurde langsamer. “TK...”, rief ich völlig außer Kraft. Der Husten wurde schlimmer. Ich legte meine Hand über den Mund. Blut blieb daran kleben. Diese plötzliche Schwäche zwang mich in die Knie. Meine Sinne schwanden. Eine unbeschreibliche Dunkelheit legte sich über mich, nachdem ich noch einmal TKs Namen gerufen hatte. (TK) Ich war schon fast am Ziel angekommen, als ich Kari hörte. Sie rief meinen Namen. Sicher wollte sie mich nur ablenken, damit sie gewann. Ich rannte also weiter, doch als ich wieder ihre Stimme hörte, die so schmerzerfüllt war, wie ich es noch nie von ihr gehört hatte. Mein Schritt verlangsamte sich. Ich lief zurück, konnte jemanden auf dem Boden liegen sehen. Ich hoffte inständig, dass es nicht Kari war und schickte ein Stoßgebet gen Himmel. Doch es brachte alles nichts. Es war Kari. Ich setzte mich neben sie. “Kari!! Kari!! Wach doch auf!!” Ich stieß einen erleichterten Seufzer aus, als sie ihre Augen öffnete und mich anblickte, als sei ich ein Geist. “Kari!”, rief ich glücklich und umarmte sie aus einem Reflex heraus, den ich nicht ganz erklären konnte. Beschützerinstinkt? Sorge? Oder... Nein, den Gedanken daran verscheuchte ich sofort und war nur glücklich, dass es gut ging. Ich löste mich von ihr, sah in ihr rotes Gesicht. Fieber!!, dachte ich und fühlte ihre Stirn. “Hoffentlich wirst du nicht krank, du bist ganz heiß” Ihr Gesichtsausdruck verriet mir, dass sie diese Reaktion nicht erwartet hatte und schlagartig wurde ihr Gesicht noch heißer. “Dein Fieber steigt aber schnell!!”, bemerkte ich und lächelte insgeheim, denn natürlich wusste ich, dass diese Röte nicht von Fieber kam... “Las das schon! Mir fehlt nichts!!”, Kari schlug meine Hand weg und richtete sich auf. “Mir wurde nur irgendwie... schwindelig.” “Schwindelig? Vielleicht bist du auch nur nicht sehr sportlich”, neckte ich sie. “Denk doch was du willst! Du bist so kindisch”, sagte sie empört und ging weiter in Richtung Schule. (Kari) Ich wusste nicht, was mit mir los war. Ständig diese Anfälle. Ich dachte an das Blut und sah meine Handfläche an. Ein wenig klebte noch daran. Schnell nahm ich mir ein Tuch und wischte es weg. Ich sah hinter mich. TK lief hinter mir, sah mich gespielt beleidigt an. “Was ist?”, fragte ich. “Du hast mich kindisch genannt” Ich setzte ein böses Lächeln auf, “Entschuldige, dass ich die Wahrheit gesagt habe!” “Du bist der Teufel!!” Ähnliche Nettigkeiten warfen wir uns bis zum Schulbeginn gegen den Kopf. Tai kam schließlich nach einer Weile zu uns mit Sora im Schlepptau, um uns zu fragen, warum wir so schnell losgerannt waren und um uns bei unserem Streit zu unterstützen. Ehr gesagt versuchte Sora zu schlichten, während mein Bruder uns nur noch mehr anfeuerte. Einen richtigen Streit konnte man es nicht nennen, eher eine gespielt aggressive Meinungsverschiedenheit. Ja, so konnte man es nennen... Der Schultag zog sich mal wieder ewig hin. Die Hitze, die draußen herrschte machte mir doch ziemlich zu schaffen. Ich schwitzte. Aber war es wirklich diese Hitze, die mich so schwitzen ließ? (TK) Dieser Schultag ging langsam seinem Ende zu. Sora und Tai hatten heute länger Schule, deshalb gingen Kari und ich nun allein den Nachhauseweg entlang. Mich ließ einfach nicht los, warum Kari heute Morgen zusammengebrochen war, denn dies war ja schon einmal passiert. Das war doch echt nicht mehr normal. “Ist was?”, fragte Kari und sah mich an. Erst jetzt war mir aufgefallen, dass ich sie von oben bis unten genaustens betrachtet hatte und sie hatte es auch noch bemerkt. “Ähe...” Jetzt zieh dich geschickt aus der Affäre, Takeru, dachte ich und lachte. “Na ja, weißt du...” Schon mal ein guter Anfang, dachte ich, und jetzt noch einen Satz, dann ist es perfekt. “... ich hab nur nachgedacht...” Gut gerettet!! “Worüber hast du nachgedacht, dass du mich so anglotzen musst?” Na toll, wer hätte ahnen können, dass jetzt so ein Frage kommt? “Also... muss man denn einen Grund haben, ein so hübsches Mädchen anzustarren?”, grinste ich. Ob das die Antwort gewesen war, die sie hören wollte? Jedenfalls sah sie mit hochrotem Kopf zur Seite und lächelte etwas. Irgendwie niedlich, wie verlegen sie wurde. “Sag mal, TK...” Kari bleib stehen. Ich tat es ihr nach und sah sie fragend an. “Na ja, was ich dir sagen wollte... also... ich meine... ich weiß nicht wie ich das sagen soll, aber...” Ihr Stottern war irgendwie niedlich. Ich war sicher, es handele sich um irgendein Problem, das ihr etwas peinlich war. Zum Beispiel, dass sie in Mathe eine 5 hätte oder so was, doch dann rückte mein Traum mir in Erinnerung. Vielleicht war es ja doch etwas anderes, das sie mir sagen wollte. Sie kam einen Schritt auf mich zu, sah mir kurz in die Augen, doch dann wich ihr Blick meinem aus. “Komm schon, spuck’s aus!”, sagte ich cool, doch dieser Spruch erhöhte ihre Unsicherheit nur noch mehr. “Ach nein... es ist nicht so wichtig...”, gab Kari nun doch auf, doch ich ließ nicht locker. Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und spürte, wie ihre Wangen unter meiner Hand zu glühen begannen. Ich kam näher an ihr Ohr. “Alles was du zu sagen hast, ist wichtig...”, flüsterte ich und kam mir vor, wie in einem schnulzigen Liebesfilm, bei denen ich immer umschaltete. Kari hob etwas unentschlossen eine Hand und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich erinnerte mich an den Augenblick, in dem Kari in einem Krankenbett lag und wir uns fast küssten. Dieses Versäumnis wollte ich so schnell es ging nachholen. Ich schloss die Augen und küsste sie entschlossen. (Kari) Schweigend liefen wir händchenhaltend nebeneinander her zu unserem Wohnblock. TKs Hand war so warm und fühlt sich so an, als wäre diese Wärme das gewesen, was immer in meinem Herzen gefehlt hatte. Ich genoss unsere Zweisamkeit und die Blicke von neidischen Mädchen, die offensichtlich keinen Freund hatten. Na ja,... er war doch mein Freund oder? Er liebte mich doch auch so wie ich oder? Ich sah ihn an. Er sah glücklich aus. Ich konnte mir ja auch noch an einem anderen Tag Gedanken darum machen, denn schließlich war ein lang gehegter Traum endlich in Erfüllung gegangen. Ich hoffte nur, dass wir Tai nicht begegnen würden. Er war sehr besitzergreifend in solchen Situationen, so schätzte ich ihn zumindest ein. Wir kamen zu Hause an, eigentlich Zeit sich zu verabschieden, doch nicht heute. Das musste man doch ausnutzen, dass man direkt übereinander wohnte oder nicht? “Ähm... meine Eltern sind nicht da. Willst du vielleicht...”, ich musste gar nicht weiterreden, denn TK verstand sofort. Ich lächelte, ließ seine Hand los, um die Wohnungstür aufzuschließen. “Zieh dir ruhig schon mal die Schuhe aus. Ich hol uns was zu trinken, ja?”, sagte ich fröhlich und wartete nicht einmal eine Antwort ab. Trotzdem hörte ich mir, wie TK mir ein “ja” hinterher rief. Wirklich ein toller Tag. TK hatte mich geküsst, war bei mir zu Hause und wer weiß, was sonst noch passieren würde.... Ich wollte uns gerade den Tee eingießen, als ich spürte, wie sich zwei Arme von hinten um mich schlangen. Vor Schreck ließ ich die Teekanne auf die Theke fallen und verbrühte mir glatt die Hand. “Au!”, schrie ich kurz auf. “Oh, tut mir leid!”, sagte TK völlig von meiner hysterischen Bemerkung verunsichert. “Nein, schon gut! Kannst du mir vielleicht ein Pflaster holen?”, ich deutete mit schmerzverzerrtem Gesicht auf einen Küchenschrank. Der Blonde sprintete sofort dorthin und brachte mir gleich die ganze Packung. Behutsam umgriff er meine Hüften und hob mich auf die Theke. Jetzt war ich genauso groß wie er und konnte ihm direkt in die Augen sehen. Vorsichtig nahm er meine verbrühte Hand und sah sich die geröteten Stellen an. “Tut es sehr weh?”, fragte er und strich sanft darüber. Ich nickte und kniff die Augen zusammen. Plötzlich spürte ich da etwas anderes, als seine Hand. Es waren seine Lippen. Er küsste meine Hand. Dabei spürte ich keinerlei Schmerzen, nur ein wunderbares Gefühl, das ich nicht zu beschreiben vermochte. schließlich ließ er von meiner Hand ab und wandte sich mit sehnsuchtsvollen Blick an mich. Ich ergriff dieses Mal die Initiative, senkte meinen Blick und kam ihm näher. Wir versanken in einem leidenschaftlichen Kuss, der sich ewig hinzuziehen schien. Ich begehrte seine Lippen, wollte sie immer mehr. Ja, man hätte sagen können, dass unser Kuss immer aggressiver wurde, aber fordernder umschrieb es besser. TK hob mich von der Theke, ohne aufzuhören, mich zu küssen und umschlang meine Hüften. Ich bohrte meine Fingernägel in sein Hemd. “Ich bin wieder da!!”, hörte ich zu meinem Entsetzen meine Mutter von der Haustür aus trällern. Wir lösten uns schnell voneinander und gingen ein paar Schritte voneinander weg. Gerade noch rechtzeitig, denn schon kam meine Mutter in die Küche spaziert. “Ach, hallo TK!”, lächelte sie offenbar etwas verwundert über diesen Besuch. (TK) Unglaublich! Karis Mutter kann wirklich viel reden, wenn der Tag lang ist! Ich hatte mich nun endlich loseisen können, doch meine Kari vermisste ich schon jetzt. “Meine Kari”, wie sich das anhörte, als wäre sie mein kleiner Hund. Ich musste grinsen. Ein bisschen von einem niedlichen Hündchen hatte sie schon. Da wären ihre wunderschönen braunen Hundeaugen und dieser sehnsüchtige Blick darin, bevor wir uns küssten. Ja, sie war wirklich etwas besonderes. Ich trat in unsere Wohnung ein. Sie war leer, wie so oft, wenn ich nach Hause kam, aber um diese Zeit? Ich sah auf die Wanduhr und bemerkte, dass meine Mutter schon seit einer Stunde hätte zurück sein müssen. Beunruhigt begab ich mich zum Anrufbeantworter um zu sehen, ob sie nicht vielleicht eine Nachricht hinterlassen hatte, dass sie später kommen würde. Doch nichts dergleichen fand ich vor, nicht einmal einen Zettel. Na ja, sie würde schon nach Hause kommen. Ich kümmerte nicht weiter darum, packte meine Sporttasche und machte mich auf den Weg zum Basketballtraining zu dem ich ohnehin schon zu spät kam. Ich ging durch die mal wieder überfüllten Straßen Tokios. Der Sommer war fast vorüber, das sah man auch daran, dass hier nicht mehr so viele Pärchen herumliefen. Ich seufzte. Ich wünschte mir, dass Kari und ich schon vor diesem Sommer zusammen gekommen wären, damit wir diesen als ein Paar hätten verbringen können und nicht nur als Freunde. Ich meine, wer weiß, ob wir nächsten Sommer noch zusammen waren. Argh! Was dachte ich denn da? Kari und ich waren doch nicht so ein Teeny-Paar, das 2 Wochen zusammen war und dann direkt wieder Schluss machte. Ich kam schließlich am Sportplatz meiner Schule an, wo die anderen schon mit dem Training begonnen hatten und mich leicht verwundert anstarrten, da ich sonst nie zu spät kam. “Na TK, hast die Zeit völlig vergessen, als du mit deinem Mädchen rumgemacht hast, hä?”, rief mir einer der Älteren hinterher. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen, als drehte ich mich zu ihm um und funkelte ihn wütend an: “Wenigstens hab ich eins im Gegensatz zu dir!” Alle begannen zu lachen, doch das bekam ich kaum noch mit, als ich in die Umkleide ging, um mich auf das Trainin vorzubereiten. (Kari) Ich war wirklich glücklich! TK gehörte jetzt endlich zu mir und niemand konnte ihn mir wegnehmen! Niemand! Ich stand vom Sofa auf und ging auf den Balkon. Langsam schloss ich die Augen, genoss die sanfte Brise in der leicht schwülen Abendluft und stützte mich auf das Geländer. “Du bist ja heute so fröhlich!”, hörte ich eine Stimme hinter mir. Meine Mutter stellte sich neben mich und atmete tief ein. “Ich hab dich lange nicht mehr so gesehen!”, lächelte sie mich an und streichelte mir über den Rücken. “Tja, sagen wir einfach mal, dass heute mein Glückstag war!”, sagte ich geheimnisvoll, doch meine Mutter wäre keine Mutter, wenn sie mich nicht schon längst durchschaut hatte. “Es ist TK, nicht wahr?”, fragte sie verträumt und starrte in den Himmel. Ich wurde leicht rot. Warum wurde ich denn rot? “Ja”, sagte ich stotternd. “Weißt du, Kari... ich weiß noch genau, wie ich deinen Vater kennen lernte...”, begann sie. “Wirklich? Das hast du mir nie erzählt!”, sagte ich neugierig. “Na ja, ich war damals 22 und mit meiner Freundin Chitose, Soras Mutter, in einem Café. Unsere Freundin Sachiko hatte uns damals zwei Blind Dates arrangiert und so gingen wir dorthin um sie zu treffen. Dein Vater sah mich, setzte sich zu mir und sagte mir, dass es mit mir wohl Liebe auf den ersten Blick sei, denn er könne nicht aufhören mich anzusehen... Tja, und der Rest ist Geschichte...” “Wie romantisch”, schwärmte ich, “Hätte nicht gedacht, dass Papa so was sagen würde...” Ich wollte weitersprechen, doch mein Husten unterbrach mich. Meine Mutter sah mich entsetzt an, “Kari, lass uns lieber reingehen!”, sagte sie sanft. “Nein... *Hust*... schon gut... es geht mir...”, doch ich konnte nicht mehr weitersprechen. Immer wieder hustete ich aus voller Kehle, spuckte Blut auf den Boden, bis ich schließlich das Bewusstsein verlor. Ich wachte in einem Krankenhaus auf. Ich wusste es sofort, denn ich kannte diesen furchtbaren Krankenhausgeruch nach sterilen Instrumenten und Seife. Ich sah in das Gesicht meiner Mutter. “Mama...”, hauchte ich und konnte mich nicht recht erinnern, welchem Vorfall ich es zu verdanken hatte, hier zu liegen. “Kari”, sagte sie vorsichtig und weinte vor Freude. “Mama, ist ja gut... Was ist passiert? Eben standen wir noch auf dem Balkon und dann erinnere ich mich an nichts mehr...” Sie sah mich ernst an, strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und antwortete: “Du hast Typhus Kari...” “Was?”, rief ich ungläubig und richtete mich auf “... Heißt das... heißt das ich muss....” “Ja, Kari... das heißt, dass du ohne eine Lungenspende....”, sie fing an zu weinen, sprach nicht aus, was sie dachte. Doch ich wusste, was es hieß. Ich würde bald sterben... -------------------------------------------------------------------------------- Tja, das wars mal wieder? Ich hoffe, dass mich die treuen Takari Fans nicht im Stich lassen und schön viele Kommis schreiben! Mach erst weiter,wenn ich meinen insgesamt 30. Kommi erhalten habe! Also haltet euch ran!!! Das nächste Mal gibts Taiora!!! Yeah!! Kapitel 8: Remember The Time (Taiora) ------------------------------------- Mein 8. Kapitel! Es ist ein bisschen kurz geraten, aber ich hoffe das stört nicht so. Dann geht es ja auch schneller mit den Kapiteln weiter! Das Lied ist übrigens von Lucie Silvas und heißt "No Defence". diesmal ist es mehr ein Rückblick, damit man das alles mal ein bisschen mehr versteht! ^_^ -------------------------------------------------------------------------------- (Tai) “Und ihr beide seid jetzt... zusammen?”, fragte ich ungläubig und versuchte nicht zu traurig zu klingen. Sora nickte, doch sie sah mir nicht ins Gesicht. Es war ihr sicher nicht leicht gefallen, mir das zu sagen. So schlimm es auch im ersten Moment für mich war, so war ich im Nachhinein doch froh, dass sie es nicht vor mir verschwiegen hatte. Nicht so wie damals, als sie mit einem meiner besten Freunde zusammen war und ich es an jenem Tag auf schmerzliche Weise erfahren musste, als ich ihr meine Gefühle gestehen wollte “Du liebst sie?”, sie sah mich verträumt an, legte ihre Hand auf meine Schulter, “Das ist schön. Aber pass auf, dass sie dir nicht dein Herz bricht. Ich weiß, wie sehr das wehtun kann” Sie stand auf, nahm ihre Tasche und lächelte mir zu, “Du schaffst das schon, Tai. Nur Mut, immerhin hast du genug davon!” Sie drehte sich um, ihr braunes Haar wehte im Wind, als sie die Straße entlang ging. Ich blieb noch etwas auf der weißen Parkbank sitzen, sah ihr nach. War es das Richtige gewesen? Passten wir einfach nicht zusammen? wir waren so verschieden, hatten fast keinen Tag ohne einen kleinen Streit oder einen Machtkampf miteinander verbracht. Du hattest deinen Gesang, ich hatte meine Leidenschaft, das Fußballspielen. Es war besser so. Und trotzdem ging es nicht spurlos an mir vorüber. Auch ich erhob mich nun, um es endlich hinter mich zu bringen. Ich musste ihr sagen, welche Gefühle mich so schrecklich quälten. Selbst wenn sie nicht mit mir zusammen sein wollen würde, so hätte ich sie wenigstens wissen lassen, was sie mir bedeutete. Ich ging nicht mehr, ich rannte. Es kam mir nicht einmal, wie einen Augenblick vor, bis ich vor ihrem Haus stand und eintrat. “Oh, hallo Tai! Schön, dass du auch noch kommst! habt viel Spaß, ihr drei”, begrüßte mich ihre Mutter mit einem Lächeln. “Ihr drei” Wer war denn noch hier? Mimi war doch nicht etwa hergekommen? Nein, sicher nicht. Sie wusste, doch, was ich vor hatte, da würde sie nicht zu ihr gehen. Ich ging auf ihr Zimmer zu, klopfte, doch es kam keine Reaktion. Ich öffnete die Tür schließlich vorsichtig. Der Anblick brach mir das Herz. “Matt...?”, rief ich, als ich ihn wild mit Sora küssen sah. Schnell ließen beide voneinander ab. Sora sah verschämt zur Seite, strich sich die Haare glatt, durch die Matt vorher mit seinen gefahren war und sie zerzaust hatte. “Tai... das ist... das ist nicht...”, wollte Matt mir die Situation erklären, doch ich unterbrach ihn, “Das ist nicht das, was ich denke?”, fragte ich schnippisch. Die beiden sahen betroffen weg, was mir zeigte, dass ich ihnen ihre Aussage gestohlen hatte. “Wir wollten es euch ja sagen, aber...”, begann Sora und sah unglaublich verzweifelt aus. “Nein, schon gut! Ihr müsst mir nichts erklären! Ich geh dann mal wieder”, sagte ich hastig und ging mit schnellen Schritten an Ms Takenouchi vorbei aus der Haustür. ~Armed with an arrow you’re pointing it straight at my heart, Watching me break as I try Find my way out the dark, They say each moment comes to an end So may pain is its consequence, It’s a battle and I have no defence.~ “Schön!”, sagte ich mit einem falschen Lächeln auf den Lippen. “Und... du bist also in Ren verliebt?” Sora sah mich mit einem ungewohnten Strahlen in den Augen an, “Ich denke schon” “Dann kannst du dich doch freuen. Mach doch nicht so ein Gesicht, als sei jemand gestorben!” Sie setzte sich neben mich auf mein Bett, atmete tief ein und sah mir diesmal in die Augen, “Tai, du musst nicht so tun, als würde dir das nichts ausmachen” Ich verstand nicht, was sie meinte. Sie konnte doch nichts von meinen Gefühlen wissen. Kari hatte ihr sicher auch nichts verraten und selbst wenn, wäre es jetzt wo sie erst vor kurzem aus dem Krankenhaus gekommen war, nicht der richtige Zeitpunkt auf sie sauer zu sein, “Was?”, sagte ich verständnislos. Sora drückte meine Hand, “Du hast die ganze Zeit so getan, als hättest du es mir nie gesagt, aber...” Mit der freien Hand wickelte sie nervös eine Haarsträhne um ihren Finger, “An dem Abend, als du zu mir gesagt hast, dass du mich liebst... da...” Mir stockte der Atem. Wann sollte das gewesen sein? Ich sollte es ihr gesagt haben? Sie wischte sich eine Träne weg und blickte mich mit nassen Augen an, “Da fühlte ich mich so schrecklich dir gegenüber, weil ich nicht das empfand, was du... vielleicht immer noch empfindest..” Ich zog meine Hand weg, legte meine Gesicht in die Hände, atmete tief durch. Es war mir nicht klar, wann ich es gesagt hatte, doch es war zwecklos es zu leugnen. Sie hätte es nicht geglaubt. Sicher hatte sie es schon längst bemerkt. (Sora) Ich fühlte mich seltsam, als ich nach Hause ging. Es waren 5 Wochen vergangen seit es den ersten Kuss zwischen mir und Ren gegeben hatte. Erst jetzt hatte ich den Mut gefunden, es Tai zu sagen. Vielleicht, dachte ich, vielleicht hatte er diese Gefühle für mich wieder aufgegeben, doch er hatte es noch einmal gesagt. “Ich fühle noch immer so”, hallte mir seine Stimme durch den Kopf. Ich hatte mich auch so schon so gefühlt, als würde ich ihn betrügen, wenn ich Ren küsste. Und da dachte ich noch, dass mein bester Freund nicht mehr so empfand, doch jetzt... Ich fühlte mich plötzlich so schlecht, wie eine Lügnerin. Ich wusste nicht mal, ob Ren mich liebte und trotzdem war ich mit ihm zusammen. Tai hingegen liebte mich, wer weiß, wie lange schon und ihm drehte ich immer und immer wieder den Rücken zu. Ich ging zur Tür, rief ihm hinterher, er solle bleiben. Ich wollte ihm alles erklären. Wie es dazu kam, wie ich fühlte und warum gerade Matt. Ich rannte aus dem Gebäude. Es war Winter und unglaublich kalt, doch das fiel mir erst wieder ein, als ich mit meinem kurzen Rock und T-Shirt im Schnee stand. “Tai! Komm zurück, Tai!”, rief ich immer wieder mit Tränen in den Augen. Er würde sicher nie wieder ein Wort mit mir reden. Er würde mir nie mehr vertrauen können, weil ich ihm nicht erklären konnte, dass ich mit Matt zusammen war. “Du wirst dich noch erkälten!”, hörte ich eine tiefe Stimme hinter mir. Er legte seine schwarze Lederjacke auf meine Schultern, nahm mich in den Arm, damit ich mich aufwärmte. Doch diesmal gaben mir seine Wärme, seine Berührungen keinen Halt. “Er hasst uns jetzt”, flüsterte ich traurig. Matt schüttelte den Kopf, “Nein, er ist nur unsicher... weil...” Ich sah ihn fragend an, “Weil...?” Er lächelte, “Nichts” Ich beließ es dabei. Er küsste mich auf die Stirn. Ich sah mich noch einmal um, ob Tai nicht vielleicht doch hier war in dieser verschneiten Gegend. Warum war er überhaupt zu mir gekommen? ~Sure as you said that you loved me You turned me away, Suddenly everything changed Right in front of my face, They say sometimes love’s just unfair But why’s it at my expense? I’ve no answer and no defence.~ Er hatte mir es an diesem Tag sagen wollen. Das war mir heute klar geworden. Er hatte schon seit zwei Jahren diese Gefühle und ich hab es nie bemerkt. So etwas kann man doch nicht übersehen? Wieder einmal war es Winter geworden und es sah hier fast so aus, wie damals. Aber das sah es wahrscheinlich in jeder Wohnsiedlung, wo Schnee lag. Konnte man sich deswegen bei Schnee so leicht verlaufen? Ich wollte mich nicht verlaufen, wollte auf der Strecke bleiben und keinen Umweg gehen, nicht diesmal. Schwermütig blickte der blonde Junge mich an. Seine blauen Augen schimmerten nicht so wie sonst immer. Er vermied es, mich anzusehen oder zu berühren. “Sora..” Ich sah in sein Gesicht. Ich verspürte schon lange kein Kribbeln mehr, wenn ich ihn sah, kein Herzklopfen. Waren da etwa keine Gefühle mehr? „Ja, Matt?“, sagte ich und sah ihn verständnisvoll an. Vorsichtig strich ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Er zuckte kurz zusammen, wich zurück. Ich war überrascht über seine Reaktion. Was ging hier vor sich? Plötzlich hatte ich Angst davor, was er sagen würde. Mir kamen Tränen, doch ich hatte gelernt, sie zurückzuhalten. „Wir sind jetzt schon... lange zusammen und...“ „Ein Jahr“, unterbrach ich ihn. „Morgen in einer Woche wäre es genau ein Jahr“ Hatte er es vergessen? Er sah zur Seite, als habe er es vergessen. wir waren bei ihm zu Hause. Das war nicht oft so. Es musste wichtig sein, wenn er mich zu sich nach Hause bestellte. „Sora, ich ... ich liebe dich nicht mehr so, wie früher...“, fing er an und nun konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Was ging hier vor sich? „Was willst du damit sagen?“, fragte ich schluchzend. Er wischte meine Tränen weg, „Es tut mir leid, Sora“ „Du machst Schluss?“, rief ich ungläubig. Er nickte langsam. „Ich hab mich... ich hab mich verliebt!“, stotterte er. Das war zu viel. Ich verpasste ihm eine Ohrfeige, stand auf und setzte mich schluchzend in Bewegung. ~I guess I‘ll never understand How love can come and go, Looking trough the broken glass And now I know, But even though My bitter doubt lets my loneliness show, I‘ll get over, over you in the end.~ Mir kam dieser Gedanke in den Sinn. Hatte ich gedacht, es würde ewig anhalten? Unsere Beziehung, sie bestand nicht einmal aus Gesprächen. Wir küssten uns, wenn wir zusammen waren. Wir waren 14. Unsere Vorstellung von wahrer Liebe war eben das, was wir hatten. War uns nicht klar gewesen, dass wir uns früher oder später sowieso hätten trennen müssen? Warum auch immer? Bei Ren und mir sollte es anders sein. Wenn ich mich dieses Mal schon wieder in einen Bandleader verliebt hatte, dann sollte es auch etwas besonderes sein. (Tai) Lustlos stocherte ich in meinem Essen herum. Mir war der Appetit nach diesem Besuch gründlich vergangen. Warum hatte ich nicht einfach gesagt, dass ich sie nicht mehr liebte? Es wäre auch für sie einfacher gewesen. Jetzt musste sie mit dem Gedanken leben, dass ihr bester Freund sie liebte. Matt hatte es damals gewusst und ich wusste auch, dass er Sora liebte. Ich konnte ihm keine Vorwürfe machen. Er wäre genauso sauer gewesen, wenn ich mit Sora zusammen gekommen wäre. Ich wünschte nur, dass ich dieses Mädchen hinter mir lassen könnte, doch wie? Wie kann man die große Liebe vergessen? Ich werde durch alles an sie erinnert. Vielleicht werde ich eines Tages eine andere lieben, aber jetzt mit Sicherheit nicht. ~I wish that I had the courage To Leave you behind, Cause you are the one That I‘ll love for the rest of my life, They say someday I‘ll trust again But it makes no difference, Cause it‘s a battle and I have no defence~ -------------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe auf eure Kommentare und hoffe doch, dass es so schön viele werden, wie das letzte Mal! Übrigens danke an meine lieben Kommi-schreiber, die sich immer so ne Mühe machen, was schönes für mich zu hinterlassen! ^^ see ya Yukikou Kapitel 9: Wounds (Mimato) -------------------------- Hallo, da bin ich endlich mal wieder! Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe, bis ich mit diesem Kapitel fertig war, aber ich hatte aus Versehen mit dem Takari Kapitel weiter gemacht und dann fiel mir auf, dass ja als nächstes Mimato kommen würde. -.-" Aber naja, ich hoffe, es ist nicht zu... depri... doch ich glaube schon. was solls! Ach ja, es gibt eine Stelle, da denkt man, ich hätte vielleicht was vergessen, aber zwischen den Liedzeilen sind manchmal längere Zeitabschnitte also macht euch nix draus! Freue mich auf Kommis! Viel Spaß! eure Yukikou-chan ^.^ Ich sehe dich, als stündest du vor mir, doch du bist weit entfernt. Je näher ich dir komme, desto weiter in die Ferne rückt dein lächelndes Gesicht. Du verschwindest schließlich gänzlich in der schwarzen Leere, die nun auch mich zu fressen droht. Die Leere ist mein Herz, mein Kopf, alles in mir. Du bist weg, für immer. Als hättest du niemals existiert. Du warst so tief schmerzhaft in mein Herz eingebrannt, dass ich dir, dem Grund meiner betäubenden Schmerzen, gewünscht habe, dass du diese Qual am eigenen Leibe zu spüren bekommen sollst. Du solltest dich in meiner Lage versetzen und nicht das Gefühl haben, dass ich das alles nur aus alter Gewohnheit tue. Du solltest mich verstehen. Ich hätte mir jedoch nie vorstellen können, dass es auf diese Weise geschehen würde. Lost and broken, Hopeless and lonely. Smiling on the outside, and hurt beneath my skin. Schweißgebadet erwache ich aus diesem Alptraum, jedenfalls denke ich das zunächst. Zu schnell kommen meine Erinnerungen allerdings wieder zurück und konfrontieren mich mit der Realität. Ich wische mir den kalten Schweiß von der Stirn und muss kurz nachdenken. Immer wieder versuche ich zu verstehen, was passiert ist. Es ist 3 Uhr morgens. Schon das zweite Mal, dass ich in dieser Nacht so zusammengekauert auf meinem Bett sitze und mich zurück nach Japan wünsche. Immer wieder gebe ich mir die Schuld an Mimis Unfall. Wäre ich nicht hierher gekommen, wäre das nicht geschehen, sage ich mir wieder und wieder laut. Vater ist noch nicht zu Hause. Hier arbeitet er noch mehr als in Tokio. Vielleicht bleibt er aber auch extra lange weg, damit er mir nicht begegnen muss. Sicher wüsste er sich nicht wie ein Vater zu verhalten, wenn er seinem Sohn gegenübersäße, dessen Freundin heute von einem Auto angefahren worden ist. Ist das der Grund? Warum hat er mich dann mitgenommen in dieses Land, das mir so schrecklich fremd scheint? Will er mir etwas beweisen oder hat er sich einfach nur dazu verpflichtet gefühlt? Zu viele Gedanken für eine solch überraschend kalte Nacht gingen mir durch den Kopf. Ich legte mich wieder hin, starrte zur Decke. Ich dachte an Mimi. Sollte ich sie im Krankenhaus besuchen? Vielleicht lag sie noch im Koma oder war sie schon… Nein, daran durfte ich nicht denken. Dieses lebensfrohe Mädchen ließ sich doch nicht von so etwas simplen wie einem Auto aus der Bahn werfen. Zusammen hatten wir schon viel Schlimmeres überwunden. Ich schloss die Augen, legte die Hand auf mein Herz und versuchte ruhiger zu atmen. Noch nie in meinem Leben hatte ich mir so sehr gewünscht, einer meiner Freunde wäre hier. Tai, Sora oder mein kleiner Bruder TK. Schon jetzt, nach nicht einmal zwei Monaten in den USA wurde mir schmerzlich bewusst, dass ich einfach alles in meiner alten Heimat vermisste. Ich stellte mir immer wieder vor, wie es wohl sein mochte, wieder in Japan zu sein. Ob sich etwas verändert hatte? In so kurzer Zeit wohl nicht. Doch dann dachte ich an Mimi. Ich wusste nicht, wie es ihr ging, ob sie mich je wieder sehen wollte. Ich wollte es jedenfalls. My eyes are fading, My soul is bleeding. I'll try to make it seem okay, But my faith is wearing thin. Alles war verschwommen. Nur der Geruch von Arznei gab mir einen Anhaltspunkt dafür, wo ich mich befand. Ein gleichmäßiges Piepen war an meinem rechten Ohr zu hören. Ich öffnete die Augen weiter, sah in das Gesicht einer blonden Frau, der Tränen in den Augen standen. „Mimi!“, rief sie aufgeregt. Meinte sie mich? Langsam kam meine Erinnerung zurück und mir wurde bewusst, dass ich ja Mimi war. Kurzer Anfall von Amnesie? Das war mir jetzt egal. Ich versuchte mich aufrecht hinzusetzen, doch mein ganzer Körper tat so schrecklich weh, als sei jeder einzelne meiner Knochen gebrochen. „Mama“, sagte ich erstickt. Ich war überrascht darüber, wie dünn meine Stimme klang, was sie doch sonst überhaupt nicht war. Sie umarmte mich nicht, lächelte einfach nur und wischte sich gelegentlich die Tränen weg. Ich wollte fragen, was passiert war, doch ich konnte nicht. Ich war eingeschlafen, doch ich träumte nur von schwarzer Leere. Ich träumte von dem, an das ich mich als letztes erinnerte: Matts Gesicht. Ich wollte zu ihm, ihm sagen, was ich von dieser Sache zwischen uns hielt, wie ich mich fühlte. Dazu schien es nicht gekommen zu sein. Noch einmal Matts Gesicht. Eine seiner Tränen fiel auf meine Wange. Warum weinte er? Was machte ihn so traurig? So help me heal these wounds, They've been open for way too long. Help me fill this soul, Even though this is not your fault Unentschlossen stand ich vor der Tür. Ich wusste nicht recht, ob ich wirklich in der Lage war, das zu tun. Vielleicht wollte sie mich gar nicht sehen. Ich sah die Blume in meiner Hand an. Ich war vielleicht ein Feigling. Ich war zwar nicht derjenige, dessen Mut besonders ausgeprägt war, aber etwas Courage besaß ich doch. Ich klopfte an der Zimmertür. Nummer 63. Station 3. Ich hatte an der Rezeption nicht erfahren können, was mit ihr war, ob sie überhaupt wach war. Niemand antwortete auf mein Klopfen hin. Ich öffnete die Tür einen Spalt, um nachzuschauen, ob ich nicht ungelegen kam. Es war niemand da, außer einem kreidebleichen Geschöpf umgeben von Schläuchen, Maschinen etc. Ich erkannte Mimi erst jetzt, wo ich direkt vor ihr stand, richtig. „Mimi…“, flüsterte ich, „… es tut mir leid.“ Wohl wissend, dass sie mich nicht hören konnte, versuchte ich ihr meine Gefühle zu erklären. Ich sprach wohl ziemlich lange mit ihr, denn als ich auf die Uhr sah, waren bereits anderthalb Stunden vergangen seit ich das Gebäude betreten hatte. Ich entschloss mich, zu gehen, denn offensichtlich zeigte sie keine Reaktion auf meine Worte. Ich legte die Lilie neben ihr Bett auf einen kleinen Tisch und wollte gerade gehen, als ich ihre Stimme hörte. „Matt“, sagte sie, „Willst du schon gehen?“ Ein erleichtertes Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich mich wieder zu Mimi wandte. „Wenn du möchtest, bleibe ich noch.“ Sie lächelte verschlafen und nickte. That I'm open, And I'm bleeding, All over your brand new rug. And I need someone to help me sew them up. Wir redeten viel, doch nicht über den Unfall, nicht darüber, warum Matt so ein trauriges Gesicht gemacht hatte. Vielleicht hatte ich es mir auch nur eingebildet, weil ich gern wollte, dass er sich um mich sorgte und traurig war, wenn es mir schlecht ging. Ich rieb mir kurz über die Stirn, um zu versuchen, diese gemeinen Gedanken zu verscheuchen. „Geht’s dir nicht gut? Hast du Kopfschmerzen?“, fragte Matt mich nach dieser Geste, doch ich verneinte schnell und lächelte verhalten. Wir taten so unbeschwert, doch jeder von uns beiden wusste, dass unsere ganze Situation, meine ganze Situation nichts war, was man nicht ernst zu nehmen brauchte. Um ehrlich zu sein, wusste ich immer noch nicht richtig, was bei dem Autounfall wirklich passiert war. Matt war das einzige, an den ich denken konnte. Dann dachte ich an Josh. Ob er wohl schon erfahren hatte, was mir passiert war? Ob er auf dem hierher war? Ich war erstaunt darüber, dass es mir die ganze Zeit so gleichgültig gewesen war, dass mein Freund nicht bei mir war. Ich war total geistesabwesend und hörte Matt nicht einmal zu, als er plötzlich meine Hand nahm und mich besorgt anblickte. „Sag, Mimi, was ist los mit dir? Wenn es dir nicht gut geht, kann ich auch gehen.“, sagte er vorsichtig, damit es sich nicht nach einem Vorwurf anhörte. Ich sah ihm kurz in die Augen, konnte diesen Blick aber nicht lange aufrechterhalten, denn ich sah dieses Funkeln in seinen Augen, das mir so große Angst bereitete. Wieder dachte ich an den Abend im Park, als er versuchte mich zu küssen. Es war nicht richtig, dass alles so normal zwischen uns war, schließlich war es nicht so. Er wusste genauso wie ich, dass zwischen uns nie nur eine freundschaftliche Beziehung herrschen wird. Zu lange, war ich in ihn verliebt. Jetzt fühlt er offenbar so wie ich damals. Doch ich fühle mich ihm gegenüber, wie eine verheiratete Frau, die eine kleine Welt zu verlieren hätte, wenn sie sich mit einem anderen einlassen würde. Ist es normal, sich so zu fühlen, wenn man erst 15 ist? Ich war zu oft von der Liebe enttäuscht worden, als dass ich sie je wieder so empfinden könnte. Aus diesem Grund war ich mit Josh zusammen. Liebe war nicht gerade die Bezeichnung, die uns beide verband. Es war so etwas, wie eine gegenseitige Abhängigkeit. Nun, da ich es mir so vor Augen führte, war unsere Beziehung doch ziemlich seltsam. Ich hatte mir immer eine tolle Beziehung mit einem Jungen gewünscht, den ich liebte. Na ja, als ich klein gewesen war, wusste ich nicht, was es hieß, einen solchen Mensch zu haben. Ich glaubte, dass zwei Menschen geboren würden, die von Anfang an mit einem roten Band des Schicksals verbunden waren. Ich glaubte, dass Mütter und Väter schon als solche geboren würden und sich früher oder später begegnen müssten. Ziemlich naiv, wenn ich heute so darüber nachdenke. Ich wollte immer das Leben, das ich mir erträumt hatte und es so leben, wie es mir gefiel. Erst später wurde mir schmerzlich bewusst, dass nicht alles so lief, wie ich mir das gedacht hatte. „Nein“, antwortete ich, „Bitte geh nicht.“ Selbst mich überraschte meine zitternde Stimme, als ich das aussprach. „Geh nicht“, flüsterte ich noch einmal und drückte seine Hand fester…“ I only wanted a magazine, I only wanted a movie screen, I only wanted the life I'd read about and dreamed. And now my mind is an open book, And now my heart is an open wound, And now my life is an open soul for all to see. Wir lösten uns aus unserem Kuss erst in aller Eile, als eine Schwester an der Tür klopfte. Ich bemerkte, wie Mimi errötete. Sie ließ meine Hand langsam los und sah mich schuldig an. Dabei hatte ich geglaubt, es sei das gewesen, was sie wollte. Gebrochen sah ich weg, schnappte meine Jacke und verabschiedete mich mit einem kurzen Winken. Also hatte ich ihr schon wieder wehgetan. Das war nie meine Absicht gewesen und ich hoffte, dass sie das wusste. Es war nicht gerade meine Art, so empfindlich zu sein, was das Verletzen anderer Menschen anging. Was war nur mit mir los, dass ich mir immer erst Gedanken über Dinge machte, wenn sie schon längst ihren lauf gefunden hatten? That I'm open and I'm bleeding, All over your brand new rug. And I need someone to help me, So you come along, I push you away, Then kick and scream for you to stay. Cuz I need someone to help me, Oh I need someone to help me, To help me heal these wounds, They've been open for way too long. Help me fill this soul, Even though this is not your fault, Als die Schwester gegangen war, kamen mir die Tränen. Ich versuchte sie zu unterdrücken, aber es gelang mir letztendlich nicht. Es war alles zu verwirrend, als dass ich meine Gefühle hätte unter Kontrolle halten können. Außer meinem leisen Wimmern hörte ich eine Stimme. „Mimi“, hörte ich, „Was ist mit dir? Warum weinst du? Hast du Schmerzen?“ Ich blickte mit Tränen in den Augen auf und hoffte insgeheim, dass es Matts Stimme gewesen war. Im Türrahmen stand jedoch nicht der blonde Junge mit der Engelsstimme, sondern ein besorgter, dunkelhaariger junger Mann mit einer viel dominanteren Stimme. „Josh“, sagte ich erstickt und fing nur noch mehr an zu weinen. Ob es vor Freude oder Enttäuschung war, ist mir bis heute unklar. Er kam schützend auf mich zu, umarmte mich. Extra für mich, war er von seinem Lehrgang in Arizona zurückgekommen und ich war so egoistisch und dachte an einen anderen. Ich hasste mich selbst mehr als je zuvor. That I'm open, And I'm bleeding, All over your brand new rug. And I need someone to help me sew them, I need someone to help me fill them, I need someone to help me close them up. Kapitel 10: The Art Of Letting Go (Takari) ------------------------------------------ Nach langer Zeit mal ein neues Kap, die werden jetzt nicht mehr ganz so lange, weil ich viel zu tun habe, aber ich tue mein bestes :P vielen Dank fürs lesen U.U Yukikou ---------------------------------------------------------------------------------- (Kari) „Es wird alles wieder gut, ganz bestimmt Kari…“, TK lächelte mich an, doch sein Herz schien zu bluten. Er sagte das, um mich zu beruhigen, vielleicht auch damit ich aufhörte, zu weinen. „Aber… TK… was, wenn nicht…?“, tränenerstickt klammerte ich mich an sein Shirt und schluchzte verzweifelt. Er versuchte stark zu sein, damit ihm nicht auch die Tränen kamen, das spürte ich. Ich sah es in seinen Augen. Die Frau, die außerdem in meinem Zimmer war und eine schwere Operation hinter sich hatte, schlief, sodass wir zumindest im Schein ungestört waren. Meine Mutter hatte TK informiert, dass ich zusammengebrochen und im Krankenhaus war. Das war jetzt etwa 4 Tage her und ich war noch immer hier. Ich war so geschwächt, dass ich kaum selbst laufen konnte. Dass es das Schicksal so schlecht mit mir meinte, hatte ich nie zu denken gewagt. Noch am selben Tag, an dem ich endlich meine große Liebe gefunden und für mich gewonnen hatte, hatte ich erfahren, dass ich mit großer Wahrscheinlichkeit bald sterben müsse. Die Ärzte konnten nicht sagen, ob ich nur noch ein paar Tage oder sogar noch Jahre zu leben hatte. Es machte mich fertig, daran zu denken, dass jeder Tag mein letzte mit Takeru sein konnte. Tai war auch schon hier gewesen, auch Sora, die geweint hatte. Tai hatte hingegen weniger Emotionen gezeigt und hatte stattdessen versucht, Sora zu trösten. Es war für alle nicht leicht und es tat mir so unglaublich leid, dass ich allen solchen Kummer bereitete. „Was ist wenn ich bald nicht mehr bei dir sein kann…?“ Put away the pictures. Put away the memories. I put over and over Through my tears (Kari) „Kari… an so was darfst du nicht denken, hörst du? Du machst dich nur unnötig verrückt, wenn du daran denkst, dass du… dass du…“, Er sprach nicht weiter. Ich wusste, was er sagen wollte, doch er wollte es nicht aussprechen. Ich verstand das. „Du musst jetzt einfach stark sein, es wird alles gut“, sagte er weiter mit leiser Stimme. „Du wiederholst dich“, lächelte ich bitter und spürte, wie mir erneut Tränen über die Wangen liefen. TK legte seine Hand auf meine Wange und wischte sie mit seinem Daumen ein bisschen trocken. Vorsichtig fuhr er mir über die Lippen und blickte mich so sehnsüchtig, traurig an, als würde er gleich beginnen zu weinen. Doch das tat er nicht. Stattdessen küsste er mich vorsichtig und schloss mich wieder in die Arme. Ich klammerte mich an ihn und wollte, dass er mich nie wieder los lässt. Dieser Augenblick schien unendlich, bis wir uns voneinander lösten. Die Besuchszeit war vorbei, wie uns eine Schwester mitteilte, die so eben ins Zimmer geeilt war. Mitleidig sah sie uns an, wie wir uns voller Trauer verabschiedeten. „Tut mir leid, Kinder“, sagte sie wehmütig, „Aber komm doch einfach morgen wieder. Deine Freundin muss sich jetzt ausruhen. Wenn es ihr besser geht, könnt ihr morgen vielleicht sogar nach draußen gehen.“ Sie lächelte sanft und blickte in unsere freudigen Gesichter. Es war wenigstens ein kleiner Ansporn, wenigstens einen Tag mal diesem Krankenhaus ein wenig zu entkommen. TK verabschiedete sich und Kari legte sich schließlich zum Schlafen… I've held them till I'm blind They kept my hope alive As if somehow that I'd keep you here Once you believed in a love forever more? How do you leave it in a drawer? (Allwissender Erzähler) “Ist es nicht wunderschön hier?”, Kari seufzte verträumt und lächelte TK an. Sanft lächelte auch er und war froh, sie wieder so zu sehen. Es war vor allem ein wundervoller Anblick, sie wieder alleine laufe zu sehen und auch ihre Wangen hatten sich wieder rötlicher verfärbt und der Schatten ihrer selbst war einem unbeschwerten, hübschen Mädchen gewichen. TK hatte das Gefühl, als verliebe er sich ein zweites Mal in sie. „TK! TK, sieh doch mal wie schön!“, rief sie ihm zu und pflückte eine Kirschblüte. „Ja, wirklich schön…“, gab er zu und umfasste ihre Hüfte, „Doch lange nicht so schön, wie du“ Mit einem rötlichen Schimmer im Gesicht küsste Kari ihren Geliebten und fuhr ihm dabei zärtlich durch den blonden Haarschopf. Dieser erwiderte den Kuss und drückte sie an sich. Für eine kurze Zeit vergaßen die beiden Karis möglicherweise bevorstehendes Schicksal. Sie waren in jenem Augenblick, für einen Bruchteil von unbedeutenden Sekunden einfach nur zwei Menschen, die sich liebten. Für jemand anderen mochte es nicht als sonderlich viel erscheinen, doch für die beiden war es einfach alles. Ihre Lippen lösten sich voneinander und lagen sich einfach nur schweigend in den Armen. Kari klammerte sich an TKs T-Shirt und vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter. Doch diesmal weniger wegen einem schmerzlichen Aufwiedersehensagens, sondern einfach aus Reflex. Ein schöner Tag mit ihrem Freund, als sei alles normal. Als sei sie nicht todkrank und stünde dem nahen Tode bevor. Es war alles schon hart genug, doch diese friedliche Zweisamkeit vereinfachte so vieles und schien einfach alle Probleme zu lösen. Wenn ich schon gehe, dachte Kari, dann wenigstens glücklich… Now here it comes, the hardest part of all Unchain my heart that's holding on How do I start to live my life alone? Guess I'm just learning, Learning the art of letting go. (TK) Verträumt schaute Kari mir in die Augen. Mit einer zarten Handbewegung strich ich ihr eine braune Strähne aus dem Gesicht. Ihr Haar war ein wenig länger als früher, sodass der Wind nun leicht mit ihnen spielte. Sie wirkte trotz ihrer Krankheit so bildschön wie noch niemals zuvor. Diese Tatsache versetzte mir einen Klos in den Hals. Wieso ausgerechnet jetzt? Wieso sie? Es gab so vieles, das ich in jener Zeit nicht verstand. Wir setzten uns gemeinsam auf die Wiese unter einen Kirschbaum. Kari legte ihren Kopf auf meinen Schoß und schloss die Augen. Ab und zu strich ich ihr leicht über das Gesicht und merkte wie sie dabei ein wenig zuckte. Ich dachte daran, dass sie heute Abend wieder ins Krankenhaus musste. Doch ich wollte sie nicht wieder dorthin bringen, denn ich wusste, wie sehr sie es dort hasste. „TK…“, flüsterte sie leise und riss mich aus meinen Gedanken. Ich blickte sie fragend an und beobachtete, wie sie sich aufrecht hinsetzte und mich mit ihren glänzenden braunen Augen in ihren Bann zog. „Ja?“, antwortete ich fragend und starrte sie an. „Also ich…. Ich meine, viel mehr wir…“, sie schien nachdenklich und unentschlossen. Anscheinend wusste sie nicht recht, wie sie ihre Gedanken in Worte fassen sollte. „Ja, Kari?“, sagte ich erneut. Die Erwähnung ihres Namens ließ sie anscheinend mehr über ihre folgenden Worte nachdenken. Denn nun sah sie mich ernst an, nahm meine Hand und kam meinem Gesicht ein wenig näher. „Lass uns weggehen, TK“, flüsterte sie fast. „Weggehen? Meinst du zurück ins Krankenhaus? Bist du müde?“, ich wollte schon aufstehen, um sie wieder in ihr Bett zu bringen. Sicher ging es ihr nicht gut. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, hier raus zu gehen, sie war noch zu schwach. „Nein! TK!“, sie zog mich wieder zurück auf die Wiese und blickte mich fest an, „TK, ich will mit dir weggehen. Nicht zurück ins Krankenhaus. Lass uns irgendwohin gehen, wo uns niemand findet. Ich will mit dir glücklich sein, TK, bis zu dem Tag…“, sie stockte. Ich sah kleine Tränen, wie sie ihre Wangen hinunter liefen und auf das saftige Gras fielen. „Bis zu jenem Tag…“, ich wusste was sie sagen wollte, doch als sie dennoch weitersprach, legte ich den Zeigefinger auf ihre Lippen und lächelte sie an. „Gut, mein Engel, wenn du das willst, dann gehen wir, wohin auch immer du willst“, flüsterte ich ihr sanft ins Ohr, „Denn wie könnte ich einem Menschen diese Bitte abschlagen, den ich so sehr liebe.“ Try to say it's over Say the word goodbye. But each time it catches in my throat Your still here in me And I can't set you free So I hold on to what I wanted most Maybe someday we'll be friend's forever more Wish I could open up that door Am Bahnsteig war um diese Uhrzeit nicht allzu viel los. Zaghaft drückte ich den Knopf, der am Kartenschalter zu drücken war, um seine Fahrkarte zu bekommen. Ich blickte kurz herüber zu Kari, die etwas weiter weg auf dem Boden hockt und mit einem kleinen Jungen sprach. Ich lächelte sanft. Sie konnte einfach so gut mit Kindern, sie hat sicher selbst welche gewollt… Mein Lächeln verschwand. Ich kniff kurz die Augen zusammen und versuchte diesen Gedanken zu vertreiben. Ich war immer noch sehr unsicher, was unsere Aktion anging. Es war einfach zu spontan gewesen, wieso hatte er nicht nachgedacht? Mit Kari wegzugehen war vermutlich ihr sicherer Tod. Doch dann dachte ich daran, wie sie im Krankenhaus lag und nichts anderes tun konnte, als aus dem Fenster zu starren und auf bessere Zeiten zu hoffen. Es war ihr Wunsch gewesen. Ich wollte ihn ihr ein allerletztes Mal erfüllen. „TK!“, Kari kam lächelnd auf mich zugelaufen und hakte sich bei mir ein. Mit einem Grinsen nahm sie mir eine der beiden Karten ab. „Unglaublich oder?“, sagte sie verträumt. „Was meinst du?“, fragte ich verständnislos und sah dabei auf den Fahrplan. „Naja, dass wir das wirklich tun… Als würden wir zusammen durchbrennen“ Sie kicherte ein wenig. „Hm…“, ich wusste nicht recht, was ich dazu sagen sollte. Mir kamen mehr und mehr Zweifel. Schien Kari das nicht zu kümmern? Sie war doch sonst nicht so gewissenlos. „TK, stimmt was nicht?“, besorgt sah sie mich an und schlang ihre Arme um meinen Hals. „Kari…“, ich wusste nicht recht, was ich jetzt sagen sollte. Ich versuchte, meine zweifelnde Miene so gut zu verbergen, wie es nur ging und strich ihr vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. „Es ist nichts, wirklich… Lass uns zum Zug gehen, sonst verpassen wir ihn noch.“ Ich nahm ihre Hand und zog sie hinter mir her. Ihre letzten Tage und Stunden sollten nur uns gehören. Ich denke, das wollte sie auch… Now here it comes, the hardest part of all Unchain my heart that's holding on How do I start to live my life alone? Guess I'm just learning, Learning the art of letting go Now here it comes, the hardest part of all Unchain my heart that's holding on How do I start to live my life alone? Guess I'm just learning, Learning the art of letting go Kapitel 11: I Can't Take My Eyes Off Of You (Taiora) ---------------------------------------------------- Hoi, ich bin's ma wieder *.* Also kurz zur Erklärung: Das Kapitel spielt zeitlich vor dem letzten Kapitel... etwas verwirrend ich weiß, aber da das alles etwas parallel abläuft, is das nich so leicht zu koodinieren, also bitte nicht wundern, wenn Tai sich nicht so riesige Sorgen um Kari macht, weil es ihr zu dieser Zeit besser zu gehen schien. ^^ Alles ist aus Soras Sicht der Dinge geschrieben. Also dann schluss mit der Vorrede, viel Spaß ^^ ----------------------------------------------------------------------------------- (Sora) Ein stürmischer Frühlingstag strahlte mir an diesem Morgen entgegen. Es waren ein paar Wochen seit dem Gespräch zwischen Tai und mir vergangen. Zwischendurch hatten wir erfahren, dass Kari krank war, vielleicht sogar unheilbar. TK und Tai nahm das ganze ganz besonders mit. Mich natürlich auch, sie war eine meiner engsten Freundinnen, aber meine Aufgabe sah ich eher darin, Tai zu trösten. Ich unternahm viel mit ihm und ließ diese Sache zwischen uns ruhen. Das hatte im Augenblick nichts zischen unserer Freundschaft zu suchen. Ich war froh darüber, dass wir wieder normal miteinander reden konnten und langsam kam es mir sogar so vor, als würden seine Gefühle für mich wieder der einer normalen, aber doch engen Freundschaft entsprechen. Verschlafen rieb ich mir die Augen und stand dann auf. Es war trotz der morgendlichen Frühlingssonne noch recht frisch, weswegen ich mir meinen Morgenmantel über mein Nachthemd zog. Ich betrat schlurfend den leeren Wohnraum unserer Wohnung. Meine Mutter war schon früh zur Arbeit gegangen. Sie sagte, sie habe ein wichtiges Meeting und würde dafür etwas früher nach Hause kommen, damit wir zusammen zu Abend essen könnten. Ich musste etwas traurig Lächeln. Früher hatte ich es nie zu schätzen gewusst, wenn sie keine Zeit für mich gehabt hatte und ich den ganzen Tag allein in dieser großen Wohnung war. Doch ich verstand nun, dass sie so hart arbeitete, nur damit es mir gut ging und wir uns den alltäglichen Luxus überhaupt leisten konnten. Ich begab mich zunächst einmal ins Bad, um mich frisch zu machen. Es war Samstag und außerdem würde Ren heute wieder zurückkommen. Wo er genau gewesen war, wusste ich nicht, aber ich war froh, dass er heute wieder kommen würde. Auf eine Weise hatte ich jedoch auch ein mulmiges Gefühl. Denn dass ich ihn liebte, das wusste ich noch immer nicht wirklich, auch wenn ich Tai gegenüber so etwas erwähnt hatte. Es war vermutlich eher aus Reflex gewesen. Und da war noch etwas anderes… Ich erschrak aus meinen Gedanken, als ich das Telefon klingeln hörte. Rasch wickelte ich mir ein Handtuch um und eilte nassen Fußes aus dem Badezimmer, gerade noch rechtzeitig, um mich am Telefon mit meinem Nachnamen zu melden. „Morgen, Sora“, sagte eine recht verschlafene Stimme am anderen Ende. „Guten Morgen, Tai“, flötete ich lächelnd, „Wie geht’s dir denn? Alles klar?“ „Ja klar“, ich stellte mir auch Taichi vor, wie er am anderen Ende lächelte, denn seine Stimme klang recht freudig, „Hast du vielleicht Lust, heute zum See zu fahren? Es ist der erste warme Tag in diesem Jahr, da dachte ich…“, stotterte er ein wenig vor sich hin. „Aber natürlich!“, stimmte ich zu und unterbrach ihn damit ein wenig. „Super“, sagte er erleichtert, „Ich hol dich dann in einer Stunde ab, in Ordnung?“ Ich bejate, wir verabschiedeten uns und ich verschwand wieder im Bad, wo ich mich schließlich fertig machte und mir ein leichtes Shirt und meinen kurzen Sommerrock anzog. Der erste warme Tag dieses Jahres… selbst dafür war dieses Outfit vielleicht etwas gewagt, aber ich wollte so schnell, wie möglich wieder meine Sommersachen anziehen. Ich liebte die Wärme einfach. Plötzlich erschrak ich. Heute wollte Ren doch wieder kommen! Wie konnte ich das während des Gesprächs mit Tai nur vergessen…? Ich wollte gerade zum Hörer greifen und Ren bescheid sagen, dass wir uns erst etwas später treffen konnten. Hier ging mein bester Freund einfach vor. Ich wusste, was er im Augenblick durchmachte und konnte und wollte ihn nicht enttäuschen. Es dutete. Die Mailbox ging jedoch ran. „… sprechen sie bitte nach dem Piepton…“ „Ren! Hier ist.. hier ist Sora!“, begann ich etwas holprig, „Weißt du, ich habe heute noch etwas wichtiges zu tun. Bei mir wird es etwas später. Ich sag dir bescheid, wenn ich wieder zu Hause bin. Bis später dann…“ There’s still a little bit of your taste in my mouth There’s still a little bit of you laced with my doubt It’s still a little hard to say what's going on There’s still a little bit of your ghost your witness There’s still a little bit of your face i haven't kissed You step a little closer each day That I can´t say what´s going on Seltsam. Irgendwie war mir nicht recht klar, was das zwischen uns sein sollte. Wir waren nun seit einigen Wochen, fast schon Monaten zusammen und hatten noch nicht einmal die drei kleinen Worte gesagt… Vielleicht waren wir ja beide noch unentschlossen. Ich seufzte und packte langsam ein paar Sachen ein. Sicher wollte Tai auch etwas essen, ich kannte ihn doch nun schon mittlerweile gut genug, um das zu wissen. Innerlich lächelte ich und freute mich auf diesen herrlichen Tag. Die Sonne strahlte nun schon durchs Fenster und erwärmte die vorhin noch kalte gewesene Wohnung. Ich hörte schon das stürmische Klingeln an der Tür, was eindeutig Tais Handschrift war. „Ich komm ja schon!“, rief ich lachend und nahm mir die Tasche mit unserem Picknick. „Guten Morgen, Fräulein Takenouchi!“, strahlte mir ein gut gelaunter Taichi entgegen als ich die Tür öffnete. „Wünsche ich ihnen auch, Herr Yagami!“, kicherte ich heiter und schloss die Wohnungstür hinter mir ab. Ich blickte dann zu Tai und wollte eigentlich losgehen. Er musterte mich mit einem fragenden Blick, weswegen ich ihn nur verständnislos anblickte. „Was ist?“, fragte ich nach einiger Zeit des gegenseitigen Anstarrens. Tai schien aus seiner Trance zu erwachen und lachte nur abwinkend, „Ach nicht so wichtig! Komm, ich trag das für dich!“ Ganz gentlemanlike nahm er mir den Picknickkorb ab und setzte sich in Bewegung. „Danke“, sagte ich lächelnd und meinte einen Rotschimmer auf seinem Gesicht erkannt zu haben, woraufhin er sich verlegen am Kopf kratzte. Es war schön, wieder einmal so ausgelassen sein zu können. Was hatte mich nur die ganze Zeit daran gehindert? Ich beschloss, nicht weiter über solche Sachen nachzudenken, für den weiteren Tag zumindest, sondern einfach die schöne kommende Frühlingszeit mit meinem besten Freund Tai verbringen zu können. Stones taught me to fly Love, it taught me to lie Life, it taught me to die So it's not hard to fall When you float like a cannonball Es war nur ein Treffen unter Freunden, soviel wusste ich, dennoch fühlte es sich an, als sei es ein Date. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber ich spürte eine gewisse Spannung zwischen Tai und mir. War es wirklich nur das Frühlingswetter und das anfängliche Blühen der Blumen, welches mich fühlen ließ, als schwebte ich auf Wolken? Mit Sicherheit musste es so sein… Wie sehr hatte ich den Frühling und die Sonne herbeigesehnt. Nun war es endlich so weit und ich genoss jedes einzelne Blütenblatt, das von dem Kirschblütenbaum, unter dem wir picknickten, auf mich herabfiel. Wir saßen nah an einem Seeufer, während die Sonne auf uns herab schien und es immer wärmer wurde. Wenn das kein gelungener Frühlingsanfang war! Es waren schon beinahe 25 Grad. „Wow, Sora! Das schmeckt toll!“, rief Tai mit glänzenden Augen, als sehr sich eines meiner Sandwiches in den Mund stopfte. „Das freut mich“, sagte ich und lächelte ihn lieb an. Kurz sah er mich an, doch sah dann direkt wieder weg. Er verhielt sich für meine Begriffe ein wenig seltsam. Hatte ich was Falsches gesagt? Ich krabbelte auf ihn zu und setzte mich dann neben ihn auf meine Knie. „Ist alles in Ordnung? Hab ich was Falsches gesagt?“, wehmütig sah ich ihm in die Augen. „Äh…“, stotterte er. Es war ihm wohl unangenehm, dass ich ihm so nahe gekommen war, „Ja, Sora! Es ist alles in Ordnung. Keine Angst, du hast nichts Falsches gesagt, es ist alles ok!“ Er lächelte, doch so ganz glaubte ich ihm nicht. Dennoch lächelte ich zurück und behielt diesen Gedanken für mich. Ich wollte gerade wieder ein wenig zurück weichen, als ich merkte, dass ich mit meinem Bein gerade gegen den Picknickkorb gekommen war, der nun ins Wasser zu rutschen drohte. „Ah, verdammt!“, rief ich, als ich versuchte den Korb festzuhalten und dabei selbst ins Wasser fiel. Klitschnass tauchte ich wieder auf und sah Tai, wie er sich zwanghaft ein herzhaftes Lachen verkneifen musste, es jedoch nicht schaffte und drauf los prustete. Total sauer blickte ich ihn an. „Schön, dass du auf meine Kosten, solchen Spaß hast!“, teilte ich ihm schmollend mit. Tai beruhigte sich langsam wieder und stand auf, um sich weiter auf das Seeufer bewegen zu können. „Tut mir leid Sora, aber das sah echt niedlich aus“, er strich sich eine Lachträne vom Auge und hielt mir eine Hand hin. „Komm, ich helf dir!“, sagte er lieb. Ich ergriff immer noch ein wenig genervt seine Hand und schließlich packte mich ein fieser Gedanke. Ich grinste fies, woraufhin mein beste Freund mich nur verständnislos ansah. Mit einem kräftigen Ruck zog ich ihn zu mir ins Wasser. Völlig verdutzt tauchte er auf und machte ein so unglaublich süßes Gesicht, dass ich nicht anders konnte, als ich zuckersüß anzulächeln. „Das kommt davon!“, kicherte ich und sah den schmollenden Tai dabei an. „Ach komm! Jetzt schmoll nicht!“, ich warf mich ihm um den Hals und tauchte uns damit beide ein wenig unter. There’s still a little bit of your song in my ear There’s still a little bit of your words i long to hear You step a little closer to me So close that I can´t see what´s going on Mir fiel auf, dass das Wasser gar nicht so eiskalt war, wie ich es erwartet hatte. Es war nicht gerade warm, aber doch angenehm. Wir beide lachten nun angesichts unserer kleinen Wasserschlacht, die wir soeben veranstaltet hatten. Es tat so gut, wieder so ausgelassen zu sein, was mir nicht zum ersten Mal heute bewusst wurde. Noch immer hatte ich meine Arme um Tais Nacken geschlungen, während der Braunhaarige seine Hände auf meine Hüfte ruhen ließ. Ganz plötzlich wurde mir so heiß. Diese Hitze vermischte sich mit einem wohltuenden Kribbeln, als ich meine rechte Hand auf Tais Wange legte. Es war ein Reflex, den ich nicht zu kontrollieren wagte. Seine Haut war so weich und zart, anders als ich es von Ren kannte. Ich erschrak, als ich an meinen festen Freund denken musste. Ich konnte ihn doch nicht einfach so hintergehen und solche Gefühle in mir aufkommen lassen, wenn ich doch noch mit ihm zusammen war. Doch dann fiel mir so einiges ein, das wir zusammen erlebt hatten. Es hatte nie wirklich einen Streit zwischen uns gegeben, da ich dies nicht zulassen wollte. Ich wollte es nicht so enden lassen, wie mit Yamato. Doch… andere Dinge blieben ungesagt. Ich weiß nicht, ob es da etwas gab, was IHN in dieser Hinsicht bedrückte, aber bei mir herrschte dieses Gefühl umso mehr. Das Gefühl, dass es da etwas gab, das nicht wollte, dass es ein WIR zwischen Ren und mir gab. Stones taught me to fly Love taught me to lie Life taught me to die So its not hard to fall When you float like a cannon.. Stones taught me to fly Love taught me to cry So come on courage, teach me to be shy 'Cos its not hard to fall, Ich spürte nun Tais Hand auf meiner ruhen. Vorsichtig strich er darüber und sah mir in die Augen. Meine Hand fing unter seinen Berührungen leicht an zu zittern. Ich konnte Taichis Blick nicht standhalten und blickte auf das klare Wasser, in dem wir uns noch immer befanden. Ich versuchte mit aller Macht diese Berührungen zu bereuen. Ich versuchte es so sehr, dass ich nur noch mehr danach verlangte. Wieder diese Hitze. Vorsichtig, fast zaghaft legte Tai seine Finger unter mein Kinn, schob es leicht nach oben, sodass er mir wieder in die Augen sehen konnte. Nach dieser Geste fühlte ich, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Er lächelte mich an mit so einem warmen, liebevollen Lächeln, dass ich diesem selbst mit den Gedanken an Ren nicht widerstehen konnte. Ich lehnte mich an seine Brust und umklammerte seinen Nacken nur noch stärker. „Tai…“, schluchzte ich und verstand selbst kaum, was mit mir los war. Ohne ein Wort zu sagen, strich er mir sanft über die Nassen Haare und hob mich zu sich nach oben. Ich sah ihn verheult an und legte schließlich meine rechte Wange an seine linke. Es war eine andere Vertrautheit als sonst. Alles schien sich rund um mich zu verändern. Ich wurde erwachsen, empfand andere Dinge als eine normale Freundschaft. Ich lernte neue Menschen auf meinem Weg kennen und lieben. Ren liebte ich nicht. Egal, wie sehr ich es mir einredete und versucht hatte, einen Ersatz für Yamato zu finden, den kühlen Bandleader, den alle Mädchen umschwärmten, wie Motten das Licht, es war mir nicht gelungen. Wieso suchte ich überhaupt nach einem Ersatz? Hatte ich mit ihm nicht nur Streit gehabt und mich von ihm immer zweitrangig behandelt gefühlt? Ich spürte Tais Wärme, seinen Geruch, seine Bewegungen, seine Atemzüge, einfach alles, was seine Erscheinung ausmachte. Ich sackte wieder leicht ab, versank in meiner eigenen Hilflosigkeit, meine wahre Liebe niemals finden zu wollen. Ren war nicht jemand, in den man sich verliebte. Es war jemand, mit dem man seinen Spaß hatte, bis einem klar wurde, dass das nicht alles gewesen sein kann. So wie mir in jenem Augenblick, als ich mich fester an meinen Besten Freund klammerte und ihn zärtlich küsste. And I don't want to scare her Its not hard to fall And i don't want to lose Its not hard to grow When you know that you just don't know… Kapitel 12: The Best Of You (Mimato) ------------------------------------ I've got another confession to make I'm your fool Everyone's got their chains to break Holdin' you „Naja und deswegen… Es tut mir leid, ich hoffe, wir können Freunde bleiben.“ Josh sah mich bemüht mitfühlend an, doch so recht schien es ihm nicht zu gelingen. Mein Unfall war nun etwa 3 Monate her und mittlerweile war ich wieder zu Hause, konnte normal gehen, wenn auch noch etwas vorsichtiger als früher und nun nach dieser langen, anstrengenden Zeit, in der Josh kaum für mich da gewesen war, machte er nun Schluss. Ich nickte nur und war unfähig, etwas Vernünftiges zu sagen. „Also… dann ist das wohl so… Da kann man nichts machen.“ Ich lächelte wehmütig und sah ihm nach, als er aus meinem Zimmer trat, unserer Wohnung und somit auch aus meinem Leben. Er sagte, er habe ein anderes Mädchen kennen gelernt und wolle nun glücklich mit ihr werden. Ich sollte ehrlich zu mir selbst sein, sagte er und dass wir einfach nicht richtig zusammen gepasst hätten. „Verdammt…“, murmelte ich und ließ mich rücklings auf mein Bett fallen. „Es war nie etwas Ernstes zwischen uns… Wir hatten uns gern, mehr nicht. Doch wieso… wieso muss ich dann jetzt heulen?“ Langsam wurde mir klar, was hier passiert war. Ich vergrub mein tränenreiches Gesicht in meinem Kopfkissen. Mit Matt hatte ich seit Ewigkeiten nicht gesprochen. Ich wollte ihn meiden, weil ich das mit Josh und mir nicht verlieren wollte. Ich hatte das nur für unsere Beziehung getan und jetzt war auch das nicht mehr wichtig. So allein wie in jenem Augenblick hatte ich mich lange Zeit nicht gefühlt. Zu wem konnte ich nun gehen? Mit wem konnte ich reden? Viele Freunde hatte ich selbst nach dieser langen Zeit hier nicht. Eher oberflächliche Bekannte. Mir war nun nur noch mehr zum Heulen. Ich dachte an Matt. Ich dachte an unsere Begegnung im Park, dann an meinen Krankenhausaufenthalt und somit unser letztes Zusammentreffen. Diese Erinnerungen taten so unglaublich weh… Es zerriss mich innerlich, dass ich mich nicht bei ihm melden konnte… Naja, ich konnte schon, aber as würde er nur denken, wenn ich mich nun nach all der langen Zeit bei ihm meldete und das ausgerechnet, wo gerade mein Freund Schluss gemacht hatte. Die kleine verängstigte Mimi brauchte wieder die Hilfe der anderen. Sie war nicht stark, sie war ein innerliches Wrack, das immer auf ihre Freunde angewiesen war, wenn sie einmal Probleme hatte. Nein, dieses Mal nicht… Ich musste stark sein. Ich wischte mir die Tränen weg, stand auf und verließ die Wohnung. Meine Mutter rief mir noch etwas nach, doch ich nahm es gar nicht mehr wahr. Were you born to resist or be abused? Is someone getting the best, the best, the best, the best of you? Is someone getting the best, the best, the best, the best of you? Are you gone and onto someone new? Ich schaltete meinen MP3-Player an und lief unachtsam durch die Straßen von New York. Einfach immer weiter, es musste weitergehen… es musste… Ich hörte meinen Namen. Ich nahm es jedoch nicht wirklich wahr, ich dachte es sei nur die Musik, vielleicht etwas in meinem Unterbewusstsein, das mir sagte, dass Matt hier irgendwo sein würde und auf mich wartete. Dass er meinen Namen rief und er es war, der mich da plötzlich an der Schulter packte und in dessen überraschtes, reines Gesicht ich blicken würde, wenn ich mich sogleich umdrehte. „Mimi…“ Doch so etwas waren Wunschvorstellungen, etwas, das man nachts träumte und dann aufwachte und sich wünschte, es sei wirklich so geschehen. „Hey Hillary!“ Das hier war kein Traum. „Wir haben uns ja ewig nicht gesehen!“, sie lächelte mich glücklich an und warf ihr langes blondes Haar zurück. „Ja“, sagte ich matt lächelnd und wollte eigentlich so schnell wie möglich wieder meines Weges gehen. „Ich hab gehört, du hattest einen Autounfall“, sorgenvoll musterte sie mich, „Scheinst dich ja aber Gott sei Dank wieder gut erholt zu haben“ Wieder zierte ein unbeschwertes Lächeln ihr Gesicht. „Ja, das stimmt. Es hat eine Zeit gedauert, aber jetzt geht’s mir wieder bestens“ Ich setzte mein zuckersüßestes Lächeln auf. Ich belog mich praktisch selbst, indem ich das sagte, denn Gott weiß ging es mir ziemlich dreckig. „Das ist schön!“, sagte sie bestätigend. Eine Weile sahen wir uns einfach nur an und wussten nicht recht, was wir noch zu diesem Smalltalk beitragen sollten. „Also dann, Hillary. Wir sehen uns dann ja dann spätestens nach den Ferien“, versuchte ich langsam mich zu verabschieden, „Also dann bis in zwei Wochen!“ Sie sagte noch etwas, doch ich hatte schon wieder meine Musik an und ging ein paar Blocks. Immer weiter, nur weg von alldem, was mir gerade im Kopf umher schwirrte. I needed somewhere to hang my head Without your noose You gave me something that I didn't have But had no use I was too weak to give in Too strong to lose Als ich so durch die Straßen ging, hörte ich plötzlich Gesang. Diese Stimme war unverkennbar. Der Zufall hatte mich hierher gebracht… oder steckte doch mehr dahinter? Ich ging der Musik nach und fand mich nach einiger Zeit in einem großen Wohnhaus wieder… “My heart is under arrest again But I break loose My head is giving me life or death But I can't choose I swear i'll never give in No, I refuse” Eine Saite riss. Ich stellte meine Gitarre seufzend in die Ecke. Nun musste ich mir wohl eine neue besorgen, sonst konnte ich das mit der Bandgründung an meiner neuen Schule vergessen. Vielleicht würde ich auch irgendwo einsteigen können, das würde mir schon reichen. Freunde oder dergleichen hatte ich in diesen endlos langen Ferien noch immer nicht gefunden, aber das würde sich schon geben, sagte ich mir immer wieder. Ich blickte mich um in meinem leeren Zimmer. Die Kartons standen teilweise noch immer unberührt herum und ließen mich seit meiner Ankunft (und dem ersten Kapitel Ö.ö) in der Hoffnung, dass die USA nicht endgültig für mich waren. Vielleicht würde mein Vater seinen Job verlieren und wir würden wieder nach Japan zurückkehren. Denn außer seiner Arbeit hielt ihn hier doch nichts… Ich stellte meine Gitarre beiseite und sang einfach drauf los. Es war mir egal, ob ich zu laut war, ob mich jemand hörte. Ich war frustriert, deprimiert und wollte einfach nur weg. Ich legte all diese Emotionen in meinen Gesang, ließ es mit mir durchgehen. Es war so befreiend. So befreiend wie auf einem Berg zu stehen, den man tagelang versucht hatte zu erklimmen und sich nun den ganzen Frust der Reise hinausschrie. Das war ich. Das war Yamato Ishida. Seit den Wochen hier in New York fühlte ich mich das erste Mal wieder, als sei ich wirklich ich selbst. Dann dachte ich an Mimi und Reue erfüllte mich. Dennoch hörte ich nicht auf zu singen, versank in meinen Gedanken und vergaß, wo ich war und wieso. Mimi. Ich dachte nur an sie. An ihr langes braunes Haar. Ihre Augen. Ihre zarten Lippen. Die weiche Haut. Die zarte Statur. Ich schloss meine Augen und stellte mir sie vor, wie sie lächelnd vor mir stand und meinen Namen rief. Ihre Bewegungen waren so real, fast als würde sie vor mir stehen. Has someone taken your faith? Its real, the pain you feel The life, the love You'd die to heal The hope that starts The broken hearts Your trust, you must Confess Is someone getting the best, the best, the best, the best of you? Is someone getting the best, the best, the best, the best of you? Ich stoppte mein Singen abrupt, als ich meine Augen öffnete. Hatte da jemand meinen Namen gesagt? „Nein, hör nicht auf…“ Eine Person stand im Türamen. Das zarte Wesen lächelte mir mit tränenden Augen zu. „Aber…“ Ich traute meinen Augen kaum und glaubte noch immer in meinem Traum versunken zu sein. „Matt, ich…“ Mimi seufzte und kam etwas näher auf mich zu, „Es tut mir leid“ Noch mehr Tränen liefen ihr nun über die Wangen. „Mimi, du…“ „Nein!“, unterbrach sie mich schluchzend, „Nein, Matt! Ich habe mich dir gegenüber nicht fair verhalten. Hach, ich glaubte, ich dürfe das nicht… Das mit uns. Ich habe gespürt, dass da etwas ist, nur… i-ich kann das nicht erklärn, aber... Ich bin seit heute Morgen unterwegs und habe so viel nachgedacht. Ich habe gespürt, wie einsam ich war. Ich lief durch die Straßen, stundenlang. Und absolut alles… alles woran ich dachte…“ Sie ging weiter auf mich zu, bis sie direkt vor mir stand. Ich sah sie noch immer verdutzt an und wurde rot, als sie schließlich meine Hände nahm und mich liebevoll anblickte. „Das warst du.“, sie lächelte und sah mir direkt in die Augen. Ich konnte kaum glauben, was hier gerade geschah. Ich hatte sie seit Wochen nicht gesehen. Nun stand sie einfach hier vor mir und umarmte mich vom einen zum Anderen Augenblick. Schüchtern erwiderte ich diese Umarmung und drückte sie ein wenig an mich. Ich sagte nichts, wollte sie sprechen lassen, wenn sie noch etwas zu sagen hatte. „Matt… weißt du, als heute Morgen Josh zu mir kam und meinte, dass es aus ist, dachte ich nur daran, dass es besser so ist und dass ich das mit dir zusammen schaffen werde, denn…“ „Was?!“ Ich löste mich aus der Umarmung und sah sie fassungslos an. „So ist das also…“, sagte ich gekränkt und ging einen Schritt zurück, „Jetzt verstehe ich. Er hat dich verlassen und jetzt… jetzt brauchst du eine Schulter zum Ausweinen, deswegen bist du hier, nicht wahr?“ „Matt… oh Gott, nein…“ Mimi kam mir wieder näher und streckte eine Hand nach mir aus, legte sie auf meine Wange, doch ich wich weiter zurück. „Weißt du, Mimi, ich habe die ganze Zeit über darauf gewartet, dass irgendwann alles wieder ok ist und dass du hierher kommen würdest, das hatte ich mir selbst nie zu träumen gewagt. Aber jetzt versteh ich… Du suchst jetzt nur jemanden, der dich von deinen eigenen Problemen ablenkt.“ Ich war ungerecht, gemein und ich kannte Mimi eigentlich zu gut, um zu wissen, dass sie keine solche Person war. In diesem Augenblick jedoch fühlte ich mich von Emotionen durchströmt, die nichts mit ihr zu tun hatten. Es war unfair und es tat gut. „Aber… nein, wie kannst du so was nur von mir denken!“ Wieder füllten Tränen ihre strahlenden Augen und versetzten auch mich trotz meiner harten Worte in tiefste Trauer. „Ich weiß auch nicht, vielleicht, weil du dich wochenlang nicht gemeldet hast und dann bist du plötzlich hier und erzählst mir was von Josh. Was würdest du sagen?!“ Ich war leiser geworden, nicht mehr ganz voller Wut, dennoch verletzte ich sie, das letzte, was ich wollte. Sie ließ sich langsam auf den Boden sinken und sah zu mir auf, tief in meine Augen. Diese Worte, wenn auch manchmal aus Belang ausgesprochen, brannten sich mir tief in die Seele. „Matt, verstehst du nicht? Ich liebe dich!!“ Sie wendete sich ab, legte ihr Gesicht in ihre Hände und begann hemmungslos zu weinen. Ich stand nur da, wusste nicht, wie zu handeln und fühlte Selbsthass in mir. Tränen füllten auch meine Augen, doch das sollte sie nicht sehen. Niemand durfte sehen, wie Yamato Ishida weinte. I've got another confession my friend I'm no fool I'm getting tired of starting again Somewhere new… Kapitel 13: Cancer (Takari) --------------------------- Turn away, If you could get me a drink Of water 'cause my lips are chapped and faded Call my aunt Marie Help her gather all my things And bury me in all my favorite colors, My sisters and my brothers, still, I will not kiss you, 'Cause the hardest part of this is leaving you. Stille. Leere Dunkelheit. Ein Nichts - erbaut aus Träumen, Wünschen und dem Leben, das wir leben. So etwas wie einen Boden unter meinen Füßen konnte ich hier nicht spüren. Es war kalt. Mich durchströmte ein solch ungutes Gefühl, dass mir schwindelig wurde. „Kari…“ Ich drehte mich um. Wer rief da meinen Namen? Wieder hörte ich diese vertraute Stimme. Die Dunkelheit verschwand nun fast gänzlich, löste sich auf in Wohlgefallen. „Kari, hey…“ Wieder diese warme Stimme. Ich blickte nun in zwei wundervolle, tief blaue Augen. Ein sanftes Lächeln zierte TKs Gesicht. „Gott sei Dank“, seufzte er, „Ich dachte schon…“ „Du dachtest was?“, fragte ich verdutzt und noch etwas verschlafen. „Schon gut“, wieder ein Lächeln. Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass ich eingeschlafen war. Diese ganze Situation war eine Farce. Was hatten wir uns eigentlich dabei gedacht, einfach so abzuhauen. Es war nicht meine Art… Ich verstand die Welt nicht mehr. „Wir sind bald da“ Er strich zärtlich über meine Wange und legte dann den Arm um mich. Mein Gewissen wurde immer schlechter. Ich hatte TK da mit rein gezogen, was mir unendlich leid tat. Nur wegen mir musste er nach unserer Rückkehr eine gehörige Standpauke über sich ergehen lassen. Das hier war kein kleines Vergehen, das wusste ich, denn die Situation war sehr viel ernster, als es mir zu diesem Zeitpunkt klar zu sein schien. Ich konnte das Meer förmlich schon riechen. Ja, das war der letzte Ort, den ich sehen wollte, bevor ich… bevor ich… Ich wagte es nicht diesen Gedanken zu ende zu bringen. Nein, ich musste jetzt stark sein… für TKs und auch meinen eigenen Frieden. Hoffnung hatte es in diesem Krankenhaus sowieso nicht gegeben, ich sah den Ärzten doch an, dass es nichts gab, was mich retten würde. Ich verkniff mir eine Träne und sah stattdessen, wie das Meer immer näher zu mir rückte. Es war plötzlich so ein herrliches Gefühl. Ich hätte in diesem Augenblick am liebsten all meine Sorgen über Bord geworfen und einfach mit TK glücklich gewesen. Now turn away, 'Cause I'm awful just to see 'Cause all my hairs abandoned all my body, All my agony, Know that I will never marry… Als der Zug hielt, sah ich Kari, wie sie glücklich aufsprang. Vorfreude auf das Meer hatte sie so überwältigt, dass sie ihre Kräfte wohl falsch einschätzte und sich nun geschwächt ans Fenster lehnte. „Kari… alles in Ordnung?“ Es war dumm, das zu fragen. Nichts war in Ordnung… “Ja, es geht schon”, versicherte sie matt lächelnd und nahm meine Hand, “Jetzt lass uns gehen.“ Ihr Lächeln versetzte mir einen Stich… Ich würde nie wissen, wann ich es das letzte Mal sehen würde. Es war einfach alles so aussichtslos. Schlimme Dinge passieren, sagte man. Doch wieso immer mir? Ich konnte die, die ich liebte nicht beschützen oder glücklich machen. Ich dachte an meine Eltern. Hätte ich sie glücklich machen können, so wären sie nun eventuell noch ein Paar und Kari… Sie würde vielleicht nicht diese Schmerzen erleiden müssen. Es quälte und zerriss mich innerlich, dass ich so machtlos war… „TK! Hey, sieh doch mal!“ Meine Freundin tänzelte durch die kleinen Wellen am Strandrand und hielt dabei ihren Rock etwas höher, damit das Wasser ihn nicht erreichte. Ich lächelte ihr zu, verbarg meine Ängste und Gedanken. Ich würde sie nicht mit ihr teilen, nicht hier, nicht jetzt… Vielleicht nicht einmal in diesem Leben. Sie kam auf mich zu, nahm meine Hände und zog mich zum Wasser. Sanft aber bestimmt führte sie mich mit baren Füßen in die kleinen Wellen, die sich am Ufer leicht brachen und aufschäumten. Es kitzelte, als der Sand vom kühlen Meerwasser an meine Füße getragen wurde. Ein angenehmes Gefühl. Der Strand war menschenleer. Den meisten war es wohl zu kalt, doch meiner Meinung nach war es einfach ideal. Ich genoss jede Sekunde. Ich wandte meinen Kopf wieder zu Kari, die direkt vor mir stand, jedoch einen ganzen Kopf kleiner war als ich. Sie stellte sich langsam auf die Zehenspitzen, blickte mir sehnsüchtig in die Augen und legte ihre Lippen sanft auf meine. Vorsichtig legte ich meine Arme um ihre Taille. Verschmolzen in dieser Pose, küssten wir uns zärtlich. Ich spürte Karis Hände, die über meinen Rücken wanderten und mich an sie drückten. Ich hätte ewig so verharren können. Mir wurde klar, dass es ohne sie nicht ging. Sie jetzt zu verlieren, es würde mich selbst innerlich töten. Ich war nur eine leere Hülle ohne ihre Wärme, ihre Zärtlichkeit. Ich musste ihr Schicksal umkehren, um jeden Preis. Baby, I'm just soggy from the chemo But counting down the days to go It just ain't living And I just hope you know… Ein Schauer lief mir über den Rücken. In TKs Armen zu liegen, war einfach das schönste Gefühl der Welt. Es gab mir Kraft. Ich löste mich aus der Umarmung und sah ihm sehnsüchtig in die Augen. Es war sein liebevoller und zugleich fragender Blick, der mir sagte, dass er mich aus tiefstem Herzen liebte. „Kari, ich…“ Nein, diese Atmosphäre sollte nicht durch Worte zerstört werden. Ich schloss seinen Mund mit meinem und hinderte ihn somit am Weitersprechen. Mir wurde ein wenig schwindelig, jedoch wusste ich nicht, ob das von unserem innigen Kuss oder meiner Krankheit kam. Ich versuchte, meinen plötzlichen Hustenreiz zu unterdrücken. Dieser Moment – er sollte nicht zerstört werden. Es war vielleicht das letzte Mal, dass wir so zusammen sein konnten. Doch ich spürte, dass es nicht ging. Ich riss mich von ihm los, ließ meinem Anfall freien Lauf, konnte ihn nicht länger zurück halten. Meine Beine gaben nach, ich fiel auf die Knie in den warmen, körnigen Sand. Es hörte nicht auf. Blut in meiner Handfläche. Klare Gedanken konnte ich kaum noch fassen. Was passierte mit mir. Wo war TK? War er es, der mich sanft an den Armen berührte, mich zu beruhigen versuchte? Ich spürte nur Kälte… Erdrückende, beklemmende Dunkelheit und diese tief dringende Kälte. Nein! Ich konnte nicht sterben! Noch nicht! TK! Ich wollte ihm doch sagen… ihm erklären, wie sehr ich ihn liebte und es mir leid tat, dass ich ihn so enttäuschte… That if you say (if you say) Goodbye today (goodbye today) I'd ask you to be true (cause I'd ask you to be true) “Fertig!” Rief sie und streckte die so eben fertiggestellte Blumenkette in die Höhe. Das Gras duftete an diesem Sommertag so unglaublich frisch und goldgelbe Blumen zierten die saftgrüne Wiese. Kichernd kniete sie sich vor den blonden Jungen vor sich, welcher sogleich einen roten Schimmer über seine Wangen huschen ließ, als sich ihre Gesichter näher kamen. Mit einem liebevollen Lächeln setzte die 10-Jährige ihrem besten Freund den Blumenschmuck auf den Kopf und grinste. „Der ist nur für dich, TK. Verlier ihn nicht, hörst du“ Wahrscheinlich hatte sie sich nicht viel bei den Worten gedacht, die sie soeben ausgesprochen hatte. Doch war es für den Jungen mehr als nur ein paar Blumen. Es war etwas, das sie ihm gegeben hatte, ein Geschenk. Er durfte es nicht verlieren, das hatte sie ihm gesagt. Niemals würde er es wieder hergeben, nicht einmal wenn einmal die Blüten vertrocknen sollten. In seinem Herzen würde ohnehin niemals Platz für einen anderen Menschen sein, als Kari. 'Cause the hardest part of this is leaving you 'Cause the hardest part of this is leaving you … Kapitel 14: Damaged (Taiora) ---------------------------- Hallo Freunde der leichten Unterhaltung *hust* Nein ich meine doch euch alle, die ihr das hier gerade lest und ich hoffe, ihr werdet mich mit diesem Kapitel nicht falsch verstehen. Ich will keine Gewalt verherrlichen oder sowas, aber wie ihr gemerkt habt, schreibe ich gerne auch nicht in dieser "Friede-Freude-Eierkuchen"-Welt. Ich hoffe, es "gefällt" euch dennoch... Damaged. Gedanken. Erinnerungen. Ungeordnet und verstreut in einem mächtigen Strang aus Zweifeln, Freude, Liebe und Reue. All dies türmte sich in jenem Augenblick in mir auf. Noch nass vom Regen, der begonnen hatte, während Tai und ich noch am See waren und somit das Wasser verlassen mussten, schloss ich hastig die Tür auf, schmiss den Picknickkorb in eine Ecke und rannte in mein Zimmer. Geistesabwesend legte ich mich auf mein Bett und befeuchtete nun auch dieses. Völlig außer Atem schnappte ich nach Luft und sah mit Tränen in den Augen zur Decke. Wieder einmal hatte ich es geschafft. Wieder einmal verletzte ich jemanden. Ich hasste mich in diesem Augenblick für alles, was ich jemals getan hatte. Unwillkürlich vermischte sich mein Tränenwasser mit der Nässe meiner Haare und fand auch seinen Platz auf dem ohnehin durchnässten Bett. Wie egal es mir doch war… Es tat weh, sehr sogar und ich konnte nicht anders als es laut herauszuschreien. Es war mir egal, alles egal. Jeder sollte es hören, jeder sollte es wissen, dass auch eine Sora Takenouchi aus der Fassung zu bringen war. Ich wollte Tai nicht wehtun und Ren ebenfalls nicht. Das konnte ich nicht tun… Wie hätte ich mir jemals so etwas zutrauen können, zwei Menschen gleichzeitig zu hintergehen. Taichi war immer nett zu mir gewesen, ganz und gar liebevoll. Sogar als ich ihm von Rens und meiner Beziehung berichtete. Wäre ich an seiner Stelle gewesen, hätte ich nicht mehr weiter gewollt. Einen Menschen, den man liebt an einen anderen zu verlieren, ist das Schrecklichste, was ich mir vorstellen konnte. Wieso hatte ich damals nicht darüber nachgedacht? War mir Ren so wichtig? Dreaming comes so easily 'Cause it's all that I've known True love is a fairy tale I'm damaged, so how would I know Wenn ich an Tais zarte Berührungen dachte, als wir in unserem Kuss versunken waren, kribbelte es in jeder Faser meines Körpers. Ein leichtes Streichen über meine Wange hatte schon genügt, um noch mehr zu wollen. Nein! Ich konnte doch jetzt nicht über so etwas nachdenken. Ren würde bald kommen. Mein Freund, den ich liebte… Ich dachte an die Zeit die ich mit ihm verbracht hatte, die teilweise nur aus Schmusereien und Berührungen bestanden hatte. Wir redeten nicht viel miteinander. Es war einfacher so. Das war der Weg, auf dem wir uns verstanden und anscheinend schien uns das zu reichen… IHM schien es zu reichen. Geschlafen hatte ich noch nicht mit ihm, mir war komischerweise unwohl bei dem Gedanken. Selbst mit Matt hatte ich keinen Sex gehabt. Im Gegensatz zu Ren hat er mich in dieser Beziehung auch nicht bedrängt… Immer wenn mein jetziger Freund seine Hand unter meinen Rock bewegte, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Ich war jedes Mal abwährend zu ihm gewesen. Er hatte nichts dazu gesagt, niemals. Vielleicht konnte er doch damit leben, dass ich noch nicht soweit war…? Endlich wieder trocken, dachte ich und wechselte das nasse Bettzeug. Ein Blick auf die Uhr. Ren müsste bald kommen… Wie sollte ich mich ihm gegenüber verhalten? Als sei nichts gewesen? Ich konnte meinen Gedanken nicht mehr zu ende bringen, da es an der Wohnungstür klingelte. Missmutig marschierte ich aus meinem Zimmer auf die Wohnungstür zu. Mein ganzer Körper zitterte, mein Herz raste und schien sich auch so schnell nicht zu beruhigen. Rechte Hand an die Türklinke. Ein Ruck. Ein Klacken. Er weiß, dass du da bist, mach schon auf! Sagte ich mir immer wieder und öffnete die Tür schließlich. Da stand er. Zarte Gesichtszüge, ein sicheres Lächeln. Schwarze Haarsträhnen, die ihm nass ins Gesicht fielen. Seine Gitarre hatte er in einer Tasche über der Schulter hängen. Fast schon surreal war sein Kuss, den er mir energisch auf die Lippen drückte und mich dann umarmte. „Ich hab dich so vermisst“, flüsterte er in mein Ohr und ich fühlte, wie meine Beine langsam nachgaben. Ich legte auch um ihn meine Arme, auch wenn es sich nicht richtig anfühlte. Ren hob seinen Kopf und blickte mir in die Augen. Ich konnte dem Blick nicht standhalten, fixierte einen Punkt auf seiner nassen Lederjacke. Plötzlich spürte ich eine Hand unter meinem Kinn, die es sanft anhob und zu seinen Lippen führte. Ein inniger Kuss überraschte mich. Seine Zunge suchte die meine und schien mit ihr zu verschmelzen. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und spürte wieder Tränen in meinen Augen. Mit einem Ruck zog er mich an sich und ließ seine Hand über meine Hüften streichen. Ich versuchte mich sanft zu lösen, doch auch wenn dieser Griff relativ locker war, war ich doch nicht stark genug, um gegen ihn anzukommen. I'm scared and I'm alone I'm ashamed And I need for you to know I didn't say all the things that I wanted to say And you can't take back what you've taken away 'Cause I feel you, I feel you near me „Ren…“, sagte ich atemlos, als ich mich aus unserem Kuss lösen konnte. Jedoch störte ihn diese Unterbrechung keineswegs. Er drängte mich förmlich in mein Zimmer und drückte mich mit ein wenig Nachdruck auf mein Bett. „Ren… was soll das? Du bist doch gerade erst…“ Doch ich konnte nicht zuende sprechen, da seine Lippen schon wieder die meinen verschlossen. Ich kniff die Augen zusammen und hoffte insgeheim, dass er endlich von mir ablassen würde. Wieso hatte ich plötzlich eine solche Abneigung gegen ihn…? Er spürte wohl, dass ich mich wehren wollte und hielt nun mein Handgelenk fest, so fest, dass es mir Angst machte… Die andere Hand spürte ich nun auf meinem Oberschenkel, wie sie verlangend an dem Saum meines Rockes zupfte und langsam darunter glitt. „Nein… bitte… warte…“ Mir war nun mehr als unwohl, als ich seine Hand an meinem Höschen spielen fühlte. Mir war übel und ich konnte kaum noch Atmen, als schnüre mir etwas die Kehle zu. Die Hand entledigte sich nun dem scheinbar lästigen Höschen und wanderte weiter, bis ich etwas spürte, das ich nur bei einer einzigen Person hatte spüren wollen… „Tai…“, hauchte ich und eine kleine Träne bahnte sich wieder den Weg über meine Wange. Die Hand stoppte, wurde weggenommen. War es vorbei…? Schmerz. Stechendes und qualvolles Schallen erfüllte den Raum. Eine heiße, rote Wange wurde hinterlassen. Noch mehr Tränen, wieder bekam das Bett alles ab. „Also das ist er… Der Name von diesem Kerl!“ zischte Ren aufgebracht und starrte in meine weit aufgerissenen, gläsrigen Augen. „W-was redest du da?“, konnte ich wieder nur erstickt hauchen. Eine weitere Hand nun an meinem linken Handgelenk. Ich konnte mich nicht rühren, geschweige denn befreien. „Ich hab euch gesehen!“, zischte er wieder und wurde dabei nun noch lauter. Der Druck an meinen Handgelenken wurde so stark, dass ich es kaum mehr aushalten konnte. Weitere Tränen rannen mir über das Gesicht. Ren… was war nur mit ihm? Ich wollte wegrennen, schreien, treten, brüllen… Aber ich konnte nicht. Mein Körper war wie gelähmt und wieder konnte ich nur schmerzerfüllten Gesichtes in seine erzürnten Augen blicken. Wie konnte das sein? Wie hatte er uns sehen können? War er nicht gerade erst wieder gekommen? Nicht fähig ein Wort zu sagen, schluchzte ich leise und spürte den Druck an meinen Handgelenken wieder so stark wie zuvor. Ren kam mir mit dem Gesicht näher. Sein warmer Atem prallte auf mein Gesicht, stoppte die Tränen jedoch nicht in ihrem weiteren Verlauf. „Du treibst es also mit einem anderen, wenn ich nicht da bin, aber…“, er fuhr mit der rechten Hand unter mein Shirt und gelangte mit der Fingerspitze zu meinem BH, „…mich lässt du warten und warten, bis ich es nicht mehr aushalte und so verrückt nach dir werde, dass es schmerzt.“ Bei seinen letzten Worten war er meinem Gesicht noch näher gekommen. Ich drehte meines ruckartig zur Seite, weil ich spürte, dass er mich wieder küssen wollte. „So ist das also…“, knirschte Ren bitter und erhob sich von mir, auch seine Hände ließen von mir ab. War es endlich vorbei? Das hatte ich schon einmal geglaubt… ich sollte flüchten oder Hilfe rufen… Was war in ihn gefahren? Konnte ich mich so in ihm getäuscht haben? Ich traute mich nicht, mich aufzurichten. Geschockt blieb ich liegen und schnappte ängstlich nach Luft, als ich plötzlich wieder Rens Griff, diesmal an meinen Armen, spürte. Er packte mich und zog mich an sich heran. Unfähig mich zu wehren, setzte er mich auf, mit dem Rücken zu ihm. Seine Kälte war jetzt noch spürbarer als zuvor. Mit all meiner Kraft wehrte ich mich, doch vergeblich. „Das hast du davon! Rache ist ja so süß…“ Sein Lachen machte mir große Angst. Was würde er jetzt mit mir tun? Ich wünschte mich zu Tai… Hätte ich bloß eingewilligt, dass ich noch bei ihm zum Abendessen bleiben würde. Aber ich hatte nur an meine falsche Liebe gedacht. And diesen Mistkerl, der mich an sich drückte, dass es weh tat und mich dort berührte, wo ich es mir von jemand anderem gewünscht hätte. Jeder Teil meiner Haut, den er berührte, wurde in meinen Gedanken mit Schmutz bedeckt, den ich nie wieder von mir bekommen könnte… Healing comes so painfully And it chills to the bone Will anyone get close to me? I'm damaged, as I'm sure you know „Was? Kari ist vom Krankenhaus weggelaufen?“, rief Taichi völlig außer sich, als seine Mutter ihren Bericht über den Verbleib seiner Schwester abgeschlossen hatte, „Und das auch noch mit TK? Das kann ich einfach nicht glauben!“ Seufzend stützte er den Kopf auf seine Hände, um seine Verzweiflung zu verbergen. „Ja ich finde das auch unverantwortlich… Aber ich kann es auch verstehen“, ebenfalls seufzend nahm Frau Yagami einen Schluck aus ihrer Tasse. Durch diese Aussage fing sie sich jedoch nur einen verständnislosen Blick ihres Sohnes ein. „Mom… Das meinst du nicht ernst! Kari stirbt vielleicht und dieser kleine Mistkerl führt sie noch in den sicheren Tod!“ Bei seinen letzten Worten war er aufgestanden und blickte in die überraschten Augen seiner Mutter. Diese blickte schlechten Gewissens auf den Tisch und schien sich einige Tränen verkneifen zu müssen. „Taichi… Versteh doch… Deine Schwester wollte mit TK ein letztes Mal…“ Sie schluchzte laut und konnte die Tränen nicht zurück halten. „Sie wollte ein letztes Mal mit der Person zusammen sein, die sie am meisten liebt…“ beendete Tai den Satz und schien nun verstanden zu haben. Liebevoll legte er den Arm um seine schluchzende Mutter und versuchte, sie zu trösten. Er dachte nun plötzlich an Sora… Die er seit dem heutigen Ereignis nur noch mehr liebte und zunächst das Gefühl gehabt hatte, sie liebe ihn auch… Es versetzte ihm einen unerträglichen Stich im Herzen, dass dieser Ren vielleicht gerade bei ihr war. Er dachte daran, wie er sich fühlen würde, hätte er zu sterben. Das einzige, was er wollen würde, wäre seine letzten tage sinnvoll zu verbringen, mit der Person, die ihm am meisten bedeutete. Egal ob er jetzt bei ihr war oder nicht… Er musste es wissen. Liebte sie ihn auch? Will anyone get close to me? I'm damaged, as I'm sure you know ... Kapitel 15: Polaris (Mimato) ---------------------------- Möchte mich nochmal für alle Kommis bedanken, die ich bisher erhalten habe, besonders bei meinem letzten Kapitel. Ich bin leider sehr im Schulstress und kann deswegen nicht jedem einzeln danken, aber fühlt euch alle lieb angeschaut und gedankt ^^ Nun viel Spaß beim Lesen ;D Wege, die sich kreuzten. Sie verschwammen zu einem gemeinsamen Ziel. So schien es. Wieder Einsamkeit. Wieder verschollen in endloser Dunkelheit. Wieso jetzt? Es war wieder wie damals. Wie damals, als ich mich hoffnungslos verliebt hatte und nun war es wieder passiert. Hatte ich mir nicht geschworen, das nie wieder zu tun? Mich nie wieder ernsthaft in jemanden zu verlieben? Bei Josh hatte das geklappt. Es tat mir nicht wirklich weh, dass er weg war. Nein, denn ihn hatte ich nicht geliebt. Ich spürte die Anwesenheit von einem anderen. Er war es nicht, dem mein Herz gehörte. Schritte. Näher kommend. Ich blickte auf, mit Tränen in den Augen, die meine Sicht noch immer verschwommen werden ließen. Hatte er nicht verstanden was ich gesagt hatte? Wieso sagte er nicht ein Wort? Nur Schritte hallten hohl auf dem Fußboden, als sei darunter nur ein leerer Zwischenraum. Der Geruch seines Deos stieg mir in die Nase. Eine vorsichtige und zitternde Hand legte sich auf meine Wangen. Sanft, wie eine Brise an einem Sommertag legte sich seine kühle, angenehme Anwesenheit über mich. Was war es nur, das mich so stark an ihn band? Wieso konnte ich ihn nicht vergessen? Meine Sicht wurde klarer, als die sanfte Berührung meine Tränen wegwischte. Seine feuchten Augen passten nicht zu ihm. Er hatte noch nie geweint, jedenfalls nicht in meiner Gegenwart. Ich schluchzte und spürte neue Tränen in mir aufsteigen. Meine Augen kniff ich zusammen und warf mich in Matts Arme. Zögernd legte er seine Arme um mich und drückte mich an sich. „Mimi… Es tut mir so leid… Ich wollte das nicht sagen. Es ist nur, dass…“ Sanft redete er auf mich ein, doch ich verstand nur die Entschuldigung. Eine Erklärung wollte ich nicht. Ich verstand ihn, vollkommen. „… ich liebe dich auch, Mimi! Mehr als du dir vorstellen kannst!“ Mit einem roten Schimmer im Gesicht blickte ich ihn an und konnte nicht fassen, dass das hier kein Traum war. Diesmal war es keiner von uns beiden, der sich dem überraschten Gegenüber langsam näherte. Unsere Lippen trafen sich auf beider seitigem Einverständnis. I'll say it straight and plain I know I've made mistakes I've always been afraid I've always been afraid A thousand nights or more I travel east and north Please answer the door “Matt…” hauchte Mimi leise in mein Ohr. Es war alles wie in einem Traum, als sie sanft über meinen Rücken strich und meine Wange küsste. Ich blickte sie an, fühlte ihren Herzschlag nah bei mir, versank schließlich in einem langen Kuss mit ihr. Leise lief die Musik im Hintergrund. Es war bereits dunkel geworden, die Sonne versank am Horizont und hatte bereits alles in ihr orange rotes Licht getaucht. Noch immer erfüllten Geräusche von der Straße und Rufe von Menschen die Stadt. Doch hier, in diesem kleinen Raum im großen Ne York, interessierte dies nicht einen von uns. Ich ließ mich sanft neben ihr nieder und roch an ihren braunen, weichen Locken, die sie nun aussehen ließen, wie einen Engel. Ihre zarte haut, berührte die meine, als sie ihren Arm um meinen Bauch schlang und sich mit dem Kopf auf meiner Brust nieder ließ. Verführerisch kraulte ich sie am Nacken und vernahm dabei ein leises Seufzen. Mimis Blick suchte den meinen und versuchte zu verbergen, was sie schon die ganze Zeit zu beschäftigen schien. „Ich liebe dich“ Sagte sie ernst und stützte sich nun auf ihre Ellenbogen. Ich lächelte sie an und wollte gerade etwas erwidern, als sie jedoch einfach weiterrredete. „Aber ich weiß nicht, ob das auch stimmt. Ich sage es, aber ich kann nicht mehr sagen, ob ich das wirklich fühle…“ Ein Kloß steckte mir im Hals. „Was redest du, Mimi?“ sagte ich verdutzt und sah sie fragend an, „Woher auf einmal dieser Sinneswandel?“, lachte ich. Doch sie starrte nur traurig in meine Augen, strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Hach… Ich weiß auch nicht… Ich war so lange mit Josh zusammen. Wir brauchten keine Liebe, ich war zufrieden und er schien es auch zu sein. Weißt du, er war nicht einer von denen, der sich unsterblich in ein Mädchen verliebt…“ Genervt rollte ich mit den Augen. „Müssen wir jetzt über deinen Ex-Freund sprechen?“ sagte ich, wobei ich das „Ex“ stark betonte. „Nein, du verstehst das falsch! Was ich damit sagen will ist, dass… ich glaube ich kann mich nicht mehr verlieben“ Stille. Sollte ich jetzt lachen oder weinen? Ich entschied mich für ersteres. „Hey!“, rief Mimi entrüstet und hielt mir den Mund zu, „Das ist nicht komisch, das ist ein ernstes Problem!“ Ein Ton von Zweifel war in ihrer Stimme. Ich fing mich wieder etwas und zog sie an mich, sodass sie auf meinem Bauch lag. „Aber Mimilein, so was kann man doch nicht verlernen. Dieser Kerl war einfach nicht der Richtige, klar? Jetzt mach dir keinen Kopf!“ Ich strich lächelnd über ihre Wange, „Und selbst wenn du mich nicht liebst, dann liebe ICH dich trotzdem. Für die Liebe, die ich für dich empfinde, kannst du gerne auch was abhaben, denn sie groß genug für uns beide.“ Ich grinste sie keck an und strich ihr durchs Haar. Dann entdeckte ich etwas. Eine Träne. Eine einsame kleine Träne bahnte sich still und leise den Weg über Mimis wundervolle, rote Wangen. Eine Zeit lang sah sie mich nur mit großen Augen an, doch dann lächelte sie liebevoll. „Das ist das schönste, das du hättest sagen können“ Sie fiel mir um den Hals und drückte sich an mich. „Najaaa, ich bin ja auch Songschreiber, so was muss man eben einfach drauf haben“ Mimi lachte laut und küsste mich auf die Wange. Das schönste Lachen, das ich je hören durfte. Can you tell me You say that love goes anywhere In your darkest time, it's just enough to know it's there When you go, I'll let you be But you're kill everything in me Get down on your knees Whisper what I need Something pretty Something pretty Es war schon gewöhnunsgbedürftig, nicht in Schuluniform zur Schule gehen zu müssen. Doch irgendwie gefiel es mir sehr gut. Mein schwarzes Hemd würde mir in der Hitze des Nachmittags vermutlich zu schaffen machen, doch das interessierte mich nicht. Ich roch noch einmal am Kragen und musste innerlich lächeln. Ihr Geruch lag noch immer darauf. Ich schaute hinüber zu den zusammen gefalteten Kartons. Mittlerweile hatte ich sie alle ausgepackt und würde sie bald entsorgen. Mimi hatte mir geholfen. Die letzten Tage mit ihr waren die Schönsten, die ich jemals mit einem Menschen verbringen durfte. Zum ersten Mal seit den letzten Wochen hatte ich das Gefühl, zu Hause zu sein. Diese Umgebung schreckte mich nicht mehr ab, ich begann sogar sie zu genießen. „Du siehst toll aus“ zwei Arme schlangen sich vorsichtig um meine Hüften und drückten sie an mich. Es tat gut, sie jetzt zu spüren, ihre Wärme und ihre Liebe. „Wir kommen sicher in eine Klasse“ freut sich Mimi und betrachtete sich im Spiegel, vor dem wir gerade standen. „Ach? Steht das schon fest?“, fragte mich hochgezogener Augenbraue. „Naja, wenn nicht, dann regle ich das schon! Mach dir keine Gedanken!“ Fröhlich blickte sie mir in die Augen und schien plötzlich wieder wie ein kleines Kind. Ich mochte diese unbekümmerte Seite an ihr. Mich selbst ließ dies alles vergessen, um was ich mich sorgte. Eine Melodie ertönte. Ein Song, den ich nicht kannte. „Oh mein Handy!“, rief Mimi vergnügt und kramte in ihrer Tasche. Während ich noch meine letzten Sachen zusammen packte, hörte ich dem Gespräch mit einem Ohr zu. „Sora! Hey Süße, haben uns ja lange nicht gesprochen!“, trällerte sie vergnügt. Ich fragte mich nun, nachdem ich den Namen meiner ehemaligen Freundin hörte, was sie wohl wollte. Wahrscheinlich nur mal wieder ein Gespräch unter Mädels, sagte ich mir und fuhr fort. „Und was treibst du so?“ --- „Hmm ja, ich hab Matt schon getroffen“, ich vernahm ein Kichern ihrerseits und musste lächeln. „Und was ist bei dir so los?“ --- „Sora? Bist du noch dran?“ --- „Weinst du…?“ Ich drehte mich um und sah das besorgte Gesicht meiner Freundin, die sich stirnrunzelnd umdrehte und auf mein Bett setzte. „Hey hey, ganz ruhig! Ist was passiert?“ --- „Nur froh, mit mir zu sprechen? Aber das ist doch kein Grund zum Heulen!“, lachte sie vergnügt, doch dann wurde sie wieder ernst. Die Neugierde brachte mich fast um. Was redeten sie nur? „Hör zu, ich muss gleich zur Schule. Ich ruf dich nachher an, ok?“ Sie verabschiedete sich noch von Sora und legte dann auf. Verblüfft sah ich sie an und versuchte nicht gleich mit meinen Fragen herauszuplatzen. „Irgendwas stimmt nicht…“ murmelte Mimi vor sich hin und warf ihre braunen Locken zurück. „Wenn was wäre, hätte sie was gesagt“, winkte ich ab und versuchte, ihr zu entlocken, was sie geredet hatten. „Naja, nach Freudentränen hörte sich das nicht an… Vielleicht was mit ihrem neuen Freund…“ mutmaßte sie. „Was soll’s…“ sagte ich lächelnd und legte meinen Arm um die Braunhaarige, „Wenn es so wichtig war, dann wird sie es dir früher oder später erzählen, also zerbrich dir nicht den Kopf“ „Hast ja recht…“ War ihre Antwort. Mit einem Ruck zog sie mich an sich und küsste mich zart auf die Lippen. Mit den Fingerspitzen fuhr ich über ihre Arme und versank ebenfalls in diesem Kuss. Ich konnte es kaum erwarten, mit diesem Mädchen endlich mein Leben teilen zu können… I feel that when I'm old I'll look at you and know The world was beautiful Then you tell me You say that love goes anywhere In your darkest time, it's just enough to know it's there When you go, I'll let you be But you're killing everything in me Kapitel 16: Epiphany (Takari) ----------------------------- „So ist das Leben. Würdest du immer alles kriegen, was du wolltest, wäre das Leben doch langweilig oder?" Dafür musste man ihn einfach lieben. Er wusste immer, was in einem bestimmten Augenblick zu sagen war, dafür bewunderte ich ihn einfach. "... Es tut mir wirklich leid, was passiert ist. Das ist alles nur meine Schuld.", sagte er mit einem Anflug von Reue in der Stimme. "Red keinen Unsinn!", rief ich etwas aufgebracht und nahm unbewusste seine Hand und drückte sie fest. "Ich hätte auf dich hören sollen und zur Schwester gehen, aber das habe ich nicht gemacht... dich trifft da überhaupt keine Schuld.", sagte ich bestimmt und hielt seine Hand nun fest in beiden Händen an meinen Körper gedrückt. “Lass uns ein Wettrennen machen!!” Mit zusammengekniffenen Augen sah ich TK fragend an, “Ein Rennen?” “Ja, zur Schule”, lächelte er, “Komm schon... 1... 2...” Ich setzte mich in Position, “...3!!!”, ich rannte los, so schnell ich konnte. Schweigend liefen wir händchenhaltend nebeneinander her zu unserem Wohnblock. TKs Hand war so warm und fühlt sich so an, als wäre diese Wärme das gewesen, was immer in meinem Herzen gefehlt hatte. „Es wird alles wieder gut, ganz bestimmt Kari…“, TK lächelte mich an, doch sein Herz schien zu bluten. Er sagte das, um mich zu beruhigen, vielleicht auch damit ich aufhörte, zu weinen. „Lass uns weggehen, TK“ „Wir sind bald da“ Er strich zärtlich über meine Wange und legte dann den Arm um mich. Mein Gewissen wurde immer schlechter. Ich hatte TK da mit rein gezogen, was mir unendlich leid tat. Nur wegen mir musste er nach unserer Rückkehr eine gehörige Standpauke über sich ergehen lassen. Das hier war kein kleines Vergehen, das wusste ich, denn die Situation war sehr viel ernster, als es mir zu diesem Zeitpunkt klar zu sein schien. Ich spürte nur Kälte… Erdrückende, beklemmende Dunkelheit und diese tief dringende Kälte. Nein! Ich konnte nicht sterben! Noch nicht! TK! Ich wollte ihm doch sagen… ihm erklären, wie sehr ich ihn liebte und es mir leid tat, dass ich ihn so enttäuschte… Promise that we'll stay for the sunset And when the moon shines through the darkness We can find the path that leads us home And on the way you'll maybe sing me a song “Wer bist du?” Die Gestalt antwortete nicht. „Bitte… sag mir, wer du bist!“ Ich schrie, gepeinigt von meiner Seele, dem Schmerz, die sie schon so lange erleiden musste. „Hör auf damit… Ich… ich bitte dich! Ich will das nicht sehen. Wieso zeigst du mir TK, wenn ich ihn nie wieder sehen kann?!“ Tränen rannen mir die Wangen hinunter. Natürlich nicht wirklich, doch es fühlte sich so an. Noch immer schwieg die Gestalt. Sie summte nur ein leises Lied vor sich hin und wirkte wie ein kleines Kind, das mir schon fast unheimlich erschien. „Promise that we’ll stay for the sunset… hmhmhm” Ich lauschte angespannt dem Lied des Kindes. Seine Melodie drang durch meinen ganzen Körper, umgab mich. „Wer bist du?“ Versuchte ich es nun mit einer sanfteren Stimme. „Wo bin ich hier? Ist das das Jenseits?“ Es hörte auf, zu singen. Ich erstarrte, als sich das Kind umdrehte. Ein kleines Mädchen stand vor mir. Ein kleines Mädchen mit braunen, kurzen Haaren und leeren Augen. Sie… sie sah aus wie… „Du bist nicht im Jenseits“, sagte sie tonlos, „Du hast doch keine Flügel, so wie ein Engel.“ Traurig starrte ich meinem jüngeren Ich in die Augen. „Nein, da hast du recht“, ein trauriges Lächeln zierte mein Gesicht, „Aber dann muss ich wohl in der Hölle sein.“ Ich schluckte. Stille. Sie kicherte. Ich versuchte gerade herauszufinden, wo ich die Ewigkeit im Tod verbringen würde und was tat sie? Erst zeigte sie mir Bilder von TK und mir, führte mir vor Augen, dass ich diesen wundervollen Menschen für immer zurück lassen musste und nun lachte sie mich aus? „Was soll das?! Machst du dich lustig über mich?“ Langsam wurde ich wütend, „Wo bin ich denn nun hier, wenn es nicht das Jenseits ist und auch nicht Hölle?“ Wieder ein Kichern. Wieder war ich den Tränen nahe. Was war nur mit mir? Wo war ich? „TK…“, hauchte ich und fiel auf die Knie. Schluchzend rief ich immer wieder seinen Namen. Lauter, immer lauter, bis ich schrie. Ich übertönte das Lachen, wenn sie nicht schon längst aufgehört hatte. Sie konnte nicht mein jüngeres Ich sein. Niemals hätte ich mir selbst so etwas antun können… „TK! Komm zurück zu mir… ich brauche dich…“ Meine Stimme erstarb, fand seinen Weg durch die dunkle, dunstige Atmosphäre, in der wir uns befanden. Worte die gesagt wurden, trug das bloße Dasein vorbei an unseren Ohren, an unseren Körpern. Doch sie blieben in uns. In unseren Herzen. Wieso war mir das nicht vorher klar gewesen? Wenn TK mich nur jetzt hätte hören können. Nun wüsste ich, wie ich mich hätte verabschieden sollen. Promise that you always will be there, Hold my hand if ever I'm real scared, Help me stand up tall if I fall down, Make me laugh away all my bluest days „Armes Mädchen“ Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Mit feuchten Augen blickte ich auf und sah die verschwommene Gestalt meiner Kindheit vor mir. Sie lachte nicht mehr. Große, glänzende Tränen zierten ihr Gesicht, bahnten sich stumm den Weg über ihre farblosen Wangen. „Du vermisst ihn. Das tue ich auch, schon so lange. Wieso hast du zugelassen, dass ich nicht mehr bei ihm sein kann? Wieso? WIESO?!“ Sie warf sich nun ebenfalls auf die Knie, direkt vor mich. „Nun wein doch nicht, es wird alles gut!“ Ich nahm sie in den Arm, versuchte, sie zu trösten. „Du lügst!“, rief sie völlig aufgelöst, „Du glaubst doch selbst nicht daran, sonst wärst du nicht selbst so verzweifelt!“ Meine Augen weiteten sich. Sie.. ich meine Ich hatte recht. Ich glaubte nicht, was ich sagte. Auch TK hatte ich nicht vertraut, als er mir sagte, dass alles wieder gut werden würde. Wie naiv war ich doch gewesen. Ich hatte es verdient, hier zu sein. Schlechte Menschen hatten auf der Welt nichts zu suchen… „Soetwas darfst du“, begann die jüngere Kari und legte ihre Hand auf meine Stirn, „nicht einmal denken. Niemand hat es verdient, zu sterben.“ Ich sah sie erschrocken an. „Woher weißt du, was ich eben…?“ „Wir teilen uns eine Seele. Ich weiß alles über dich. Was du denkst, fühlst, alles.“ Ich nickte verstehend und doch war ich noch ratloser als vorher. Einen Augenblick lang herrschte Stille. „Nun?“ Sie sah mich fragend an, doch ich verstand nicht. Ihr forschender Blick streifte meinen Unwissenden. Auch wenn sie mein früheres Ich sein sollte, so erkannte ich mich kaum in ihr wieder. „Was schaust du mich so an? Willst du etwa ewig hier bleiben? Na los, geh schon, bevor es zu spät ist!“ „Zu spät? Wofür?“ Sie lächelte mich liebevoll an und verschwamm regelrecht vor meinen Augen. Was geschah hier? Wieder die Dunkelheit. War es kalt oder warm? Schwer einzuschätzen… How could you promise you always would be there why'd you have to go away somewhere? Every morning into every night, do you watch over me like the sun in the sky Am I all alone of standing in your light, I wish that I could ..maybe. sing you a song tonight..... „Dich in den Armen zu halten, dich niemals loslassen zu müssen – das war alles, was ich wollte“, schluchzte die reuevolle, klare Stimme. Zusammen gekauert klagte die Gestalt und weinte unerbittlich. Der Schatten vermischte sich mit der hereinbrechenden Dunkelheit. „Takeru! Komm da raus!“, rief eine Stimme von draußen, „Du kannst nicht ewig da drin bleiben“ Es war ihm egal. Das kühle Wasser, das von der Dusche herab fiel und seine gesamte Kleidung, wie auch seine Haare durchnässt hatte, spürte er längst nicht mehr, da sein Körper anfing, taub zu werden. Das wollte er. Taub und stumm den Dingen gegenüber stehen. Gefühle konnte er nicht mehr zuordnen, deffinieren. Schmerz, Geborgenheit. Das waren Worte. Gefühle in Worte verpackt. Doch so einfach war das nicht. Verachtung zu fühlen, für Menschen, die glücklich waren, endlich verstand er dieses Gefühl. Was wenn es schon zu spät war? Ärzte waren auch nur Menschen… Wieso sollten sie ihr helfen können, wenn er es nicht konnte? „Takeru! TK! Hörst du mich, mein Schatz?“, wieder die Stimme seiner Mutter, „Du tust dir selbst und Hikari damit keinen Gefallen.“ Er hörte, wie sie sich gegen die Tür lehnte. „Ich bitte dich…“, schluchzte nun auch sie. Die Reue versetzte ihm nun noch mehr Stiche. Wie sehr musste sie sich um ihn gesorgt haben, als er einfach fort gegangen war. Er hasste sich. Er hatte sie enttäuscht – seine Mutter, Kari und schließlich auch sich selbst. Wie konnte er jemals wieder ins Licht treten mit diesen Blutflecken an seinen Händen. Sie gingen nicht ab, so sehr es auch versucht hatte. Doch Karis Blut heftete, wie ein böser Schatten an seinen Händen. Kapitel 17: Where is your boy tonight? (Taiora) ----------------------------------------------- I'll start this broken heart I'll fix it up so it will work again Better than before Then I'll star in a mystery A tragic tale of all that's yet to come With fingers crossed there will be love Nur die dumpfen Klänge aus ihrem CD-Player übertönten das verzweifelte Schluchzen, dessen zu unterdrücken sie kaum noch in der Lage war. Sich schmutzig zu fühlen, verbraucht, ausgebrandt, erleichtert und geschunden zugleich – das war im Augenblick das Mindeste, das sie beschäftigte. Immer und immer wieder drehten sich ihre Gedanken im Kreis, wie eine nie enden wollende Spirale aus Ereignissen – guten, wie auch schlechte – die sie nicht zuordnen konnte. Menschenbilder hatten sich geändert, neues Licht lag auf ihren Mitmenschen. Fand sie im einen Augenblick in jedem Menschen doch einen Funken von Menschlichkeit, so verpuffte dies sofort wieder und wandelte sich um in ein Gefühl von ‚Ihr seid doch alle gleich’. Ihr Gesicht vergrub sie nicht wie sie glaubte in den Armen ihrer Mutter oder ihres Vaters, sondern in ihrem Kissen, das von den unzähligen vergossenen Tränen schon nass war. Eine verzerrte Realitätswahrnehmung – sie wusste, dass das bei übermäßigem Alkoholkonsum passieren konnte. Sie hatte es noch nie so weit getrieben, nicht einmal auf irgendwelchen Partys oder Geburtstagen. Doch was hätte sie tun sollen…? Allein mit diesem Schmerz und ihrer geplagten Seele abzufinden, das hatte sie nicht geschafft. Sie hatte es versucht. Wieder führte sie die halb leere Flasche zu ihren spröden, aufgesprungenen Lippen und nahm die bittere Flüssigkeit, die ihre Kehle herab rann, als eine Erlösung wahr. Wieder war sie sich selbst ein Stückchen mehr entkommen. Sie stand auf, fiel dann jedoch sofort wieder auf die Matratze zurück. Ihre wackligen Beine hatten sie nicht tragen können. „Verdammt…“, nuschelte sie und hielt sich die Stirn, die Augen geschlossen, als wolle sie über etwas nachdenken. Murrend griff sie zunächst vergeblich nach ihrem Mülleimer, bekam ihn aber dann doch zu fassen und erbrach sich. „Ja…“, lachte sie benommen, stellte den Mülleimer beiseite, wischte sich über den Mund und ging wacklig zu ihrem Spiegel. „Schau dich an…“, sie rümpfte die Nase und stützte sich schwankend an dem Ganzkörperspiegel ab, „Du bist hässlich…“, nuschelte sie bitter und fuhr über ihre blasse, krank aussehende Haut. „Eine Schlampe – das bist du. Und eine hässliche noch dazu.“ Voller Zorn griff sie nach der Flasche neben ihrem Bett und schmiss sie gegen ihren Spiegel. Ein lauter Schlag und die Scherben fielen in zahlreichen kleinen Splittern auf den nun von Alkohol getränkten Teppich. Schluchzend ließ sie sich auf ihre Knie fallen, achtete gar nicht auf die scharfen Kanten der Glassplitter, die ihr hätten die Haut zerschneiden können. Was machte das jetzt alles noch für einen Sinn? Der Geschmack der Gleichgültigkeit blieb in ihrem Gaumen so bitter bestehen, wie der des Alkohols. Das langsame Wiedereintreten ihrer Nüchternheit gab ihr die Bilder wieder zurück, die sie zu vergessen beabsichtigt hatte. Sie wollte es sich aus dem Kopf brennen. Ihr Schluchzen wurde noch verzweifelter, als sie sich an ihn erinnerte. Wie er sie gänzlich ihrer Unschuld beraubt hatte, mit Gewalt, ohne Reue. Sie hatte sich nicht wehren können, nicht eine Sekunde lang. Seine letzten Worte, bevor er sie einfach liegen gelassen hatte: „Du hast es nicht anders verdient“ Ein Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken. „Sora?“, rief eine Stimme. Für einen Augenblick glaubte sie, ihren Vater zu hören. Ihn hätte sie jetzt gebraucht. Noch ein weiteres zaghaftes Klopfen. Sie antwortete nur mit einem weiteren lauten Schluchzen. Die Tür öffnete sich durch dieselbe zaghafte Hand. Ihr Blick blieb auf dem Scherbenhaufen haften, als die Person bereits eingetreten war. „Sora, was…“, doch Taichi konnte den Anblick, der sich ihm bot, kaum in Worte fassen. Sora fühlte, wie sich warme Arme um ihre Schultern legten und sie an einen ebenso angenehm warmen Körper zogen. „Was ist denn nur passiert? Sprich mit mir… hey…“, sagte er sanft und blickte nun in die verweinten, geröteten Augen seiner besten Freundin. Sie wollte etwas sagen, doch in diesem Augenblick der Rettung, wollte sie ihm nicht sagen, was passiert war. Unfähig etwas zu sagen, warf sie sich in seine Arme, spürte, wie er über ihr Haar strich und sie einfach nur halten wollte. Sie schloss ihre Augen, wurde ruhiger und klammerte sich einfach nur noch fester an Tai. „Sora, wir müssen dich erstmal aus den Scherben rausholen“, flüsterte er sanft und half ihr aufzustehen. Zerschnitten von den kleinen Splittern, schmerzten ihre Knie. Schmerzverzerrt verzog sie ihr Gesicht zu einem neuen Ansturm von Verzweiflung und Pein. Taichi redete die ganze Zeit über auf sie ein, fragte sie, was passiert war, warum sie so schrecklich aufgelöst war. Er verstand nicht. Wie könnte er auch? Nicht zu verstehen, wann man lieber nichts sagen sollte, das lag ihm noch nie sonderlich fern, doch hätte er gewusst, welche Schmach Sora in jenem Augenblick empfand, so hätte ihn diese Gewissheit ohne Zweifel anders handeln lassen. Der junge Mann brachte ihr ein Glas Wasser. Wie er in die Wohnung gekommen war, das konnte Sora nur spekulieren. Vielleicht hatte Ren wutentbrannt die Tür offen stehen lassen, als er aus ihrem Zimmer gestürmt war. Sie hatte sich gewehrt, gegen seine Berührungen, seine Seufzer und seinen ganzen Körper. Doch nun, da es vorbei war, fühlte sie sich noch schlechter, als zuvor. Was war nur mit ihr los? Diese Gefühle in Worte zu fassen, war wohl vollkommen unmöglich. Ein Gemisch aus Reue, Ekel und Erleichterung beschrieb dies wohl am besten. Sora nahm einen Schluck von dem Wasser, das ihr der Freund mit besorgter Miene an die Lippen hielt. Noch mehr drängte sich in ihr das Gefühl des baldigen Erbrechens auf. Blass sah sie aus, bemerkte Tai und fuhr ihr mit den Händen sanft über Soras eiskalte Haut. Bei seiner Berührung erschauderte sie, wollte seiner Hand weichen, doch sie tat es nicht. Kleine Tränen bildeten sich schmerzend in ihren bereits verweinten Augen und färbten ihre Wangen mit einer kleinen Röte. Tai blickte sie an. Er erwartete nichts. Er forderte nichts. Er wollte sie nicht so sehen, das war sein einziges Anliegen. Wegzuschauen lag ihm nicht, er musste etwas ändern. Er legte Soras Gesicht in seine Hände, strich die Trauer fort. Mit großen Augen blickte sie ihn an. Benebelt durch den Alkohol erinnerte sie sich dunkel an ihr nachmittägliches Zusammentreffen. Die Berührungen, den Kuss. Alles war wie zuvor, als Ren für sie wenigstens einen Bruchteil der Zeit nicht existierte. „Tai…“, wisperte sie tränenerstickt und legte mit schwachem, bebendem Körper ihre Stirn an die seine, blickte ihn an. „Was ist nur passiert, Sora?“, flüsterte er, in der Hoffnung in diesem Moment der Zweisamkeit nun endlich den Grund für Soras Bestürzen herauszufinden. Diese jedoch schüttelte nur den Kopf „Jetzt nicht…“, schluchzte sie leise, „Jetzt nicht, Taichi.“ Sie drückte ihren Kopf gegen seinen Brustkorb und sog die Wärme und Ruhe, die von ihm ausging förmlich in sich auf. Er hielt sie fest, fuhr durch ihr Haar und strich ihr beruhigend über den Rücken. Nein, es war nicht der richtige Zeitpunkt. Früher oder später würde er es sicher ohnehin erfahren. „Misses Takenouchi“ Taichi sah dir Frau an, die sich währenddessen mit kritischem Blick den nassen Fußboden und die Scherben besah. Noch immer hielt der junge Mann seine Freundin in den Armen, die mittlerweile eingeschlafen war. „Ich verstehe jetzt, was du am Telefon nicht erklären konntest“, sagte Soras Mutter mit gedämpfter Stimme, da sie ihre Tochter nicht wecken wollte. Zittrigen Schrittes stieg sie über die Scherben und setzte sich neben die beiden. „Sie hat nicht gesagt, was passiert ist. Ich denke, es ist besser wenn sie sich erst einmal beruhigt“, erklärte Taichi. „Hm, ja das denke ich auch“, man sah ihr die Sorge an, die sie auch kaum zu verstecken versuchte. Tai lächelte ihr aufmunternd zu. Auch die junge Mutter lächelte nun, wenn auch verhalten. „Gut, ich denke, ich sollte dann gehen, damit sie ein wenig ihre Ruhe hat.“ Er ließ Sora rücklings vorsichtig auf das Bett sinken und stand den Blick nicht von ihr abwenden auf. „Ach, du musst doch noch nicht gehen. Komm, ich mache dir einen Tee. Sie wird sich sicher freuen, dich zu sehen, wenn Sora aufwacht.“ Mit gespielt fröhlicher Miene verschwand Mrs. Takenouchi in der Küche und setzte Wasser auf. Noch einmal wandte sich der junge Mann zu seiner Freundin um, ließ sich neben ihr Bett sinken und streichelte zart über ihre Wange. „Bitte mach mir nie wieder solche Angst“, flüsterte er und hauchte ihr einen Kuss auf das Haar. Die Sonne war bereits unter gegangen und warf ein schummeriges Licht in das kleine Zimmer. Vorsichtig nahm er Soras Hand und drückte sie für einen Moment lang. Augenblicke, Momente vergingen, als sie leicht ihre Augen öffnete und in die seinen blickte. „Ich wollte es nicht, glaub mir bitte“, gluckste sie noch benommen und richtete sich ein wenig auf, „Es war nicht meine Schuld.“ Fast schon verzweifelt war ihr Blick, mit dem sie sich wieder auf die Matratze zurück fallen ließ. „Shhh, schlaf jetzt“, lächelte er durchaus besorgt und verschwand nun auch in der Küche. „Ich versteh das nicht. Ich begreife es nicht“, Mrs. Takenouchi schüttelte den Tränen nahe den Kopf und nippte gedankenverloren an ihrem Tee. „Ich auch nicht“, stimmte Taichi missmutig zu und betrachtete seine volle Tasse, die bei jeder Berührung auf der Oberfläche kleine Wellen schlug. „Vielleicht sollte ich einen Arzt aufsuchen… Ich kenne sie so gar nicht. Hat sie denn je schon so viel Alkohol getrunken? Trinkt sie überhaupt…?“ „Ich… nein, ich denke nicht. Jedenfalls… nicht in meinem Beisein.“ Das war genug der Worte für diesen Abend. Taichi verabschiedete sich noch gedankenverloren und trat dann seinen Nachhauseweg an. Wie konnte das alles nur passieren? Erst war seine kleine Schwester krank geworden, mit TK verschwunden und nun stimmte nun auch noch etwas nicht mit Sora. Das Leid der anderen machte ihm unglaublich zu schaffen, es betraf ihn immerhin unmittelbar. Ein Seufzen ließ sich kaum unterdrücken. Er war schon fast zu Hause angekommen, als ihm das bekannte rote Auto seiner Mutter entgegen kam. Sie kurbelte eifrig das Fenster herunter und blieb vor ihm stehen. „Mom… Was ist…“, doch er kam gar nicht zu Wort. „Kari – sie haben sie gefunden. Sie hatte einen schlimmen Anfall und liegt wieder im Krankenhaus. Wir müssen sofort zu ihr fahren- ich weiß nicht, wie es um sie steht –„ Sie wollte weitersprechen, doch Tränen ließen das nicht zu. „In Ordnung, beeilen wir uns.“ Tai war fest entschlossen. Er musste den Menschen helfen, die er liebte. Das war seine Bestimmung, sein einziges Ziel. Er musste Sora und Kari wieder glücklich machen, sodass sie lächeln konnten… Kapitel 18: For Me This Is Heaven (Mimato) ------------------------------------------ „Wow, schau mal, wir haben fast denselben Stundenplan!“, rief Mimi entzückt und fiel ihrem Freund glücklich um den Hals. „Du kannst dich über Sachen freuen…“, wunderte sich Yamato und sah auf die Schuluhr. Das frischgebackene Pärchen stand auf dem Flur der Jamestown High School, die Matt und Mimi nun zusammen besuchten. Der erste Schultag hatte begonnen und die Auswahl der Kurse für dieses Jahr war bereits in vollem Gange. „Freu dich doch ein bisschen! Dieses Jahr wird einfach toll“, Mimi strahlte über das ganze Gesicht. Matt lächelte sie schließlich auch an und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die zarte Wange. Er spürte, wie der Stress der letzten Wochen von ihm abgefallen war und nachdem er hier eine neue Band gegründet hatte oder einer bestehenden beigetreten war, würde er auch neue Freunde finden. Es war nur eine Frage der Zeit. Eine Frage der Zeit… The first star I see may not be a star We can't do a thing but wait So let's wait for one more „Es war ein toller Tag! Ich habe super Lehrer erwischt!“, freute sich Mimi. Matt hingegen sah nach seinem ersten Schultag auf dem Nachhauseweg etwas geknickt drein. Das blieb seiner Freundin nicht unbemerkt und schon setzte sie ein besorgtes Gesicht auf. „Was ist mit dir, Matt? Alles in Ordnung?“ „Naja… Ich schätze ich muss mich erst daran gewöhnen, dass ich jetzt überall Englisch reden muss…“, stellte er leicht betrübt fest. „Ach das ist es“, die Braunhaarige nahm beim Gehen fest seine Hand und lächelte mit all ihrer Liebe, „Vergiss nicht, bei mir kannst du der sein, der du bist.“ Sie kicherte kurz: „Und du kannst sogar Japanisch mit mir sprechen“ Matt musste nun auch etwas lachen fand neuen Mut. Er wusste, dass das hier nun seine Heimat war und er hier leben würde – mit Mimi. Wie könnte sein Leben besser sein? And the time's such clumsy time Deciding if it's time I'm careful but not sure how it goes You can lose yourself in your courage When the time we had now ends And when the big hand goes round again „Ich liebe dich“, hauchte sie in sein Ohr. So lieblich klang ihre sanfte Stimme, deren Worte durch seinen ganzen Körper fuhren und ihn erzittern ließen. Eine kurze Berührung. Ein Seufzer. Das Rascheln der Bettdecke. So vertraut war ihm alles hier. So nah und doch so fern. Wieso fühlte er sich ihr so weit entfernt, wie noch nie…? „Ich liebe dich auch“, ohne etwas zu erwidern küsste sie ihn leidenschaftlich, ohne eine Träne zu vergießen. Sie haderte mit sich selbst. Wie konnte sie nicht? Ihre Liebe, ihre Gefühle, all ihre Gedanken gehörten doch nur ihm… Nur ihm… Sie verschmolzen zu vielen, endlos scheinenden Küssen im Lichte der Abendsonne. „Stell dir vor, du bist mit einer Person Jahre zusammen und plötzlich trennt sich diese Person“, Mimi lag lediglich verhüllt von der dünnen Bettdecke auf Matts Bett und sah sich das Bild von ihm und TK an, als sie noch klein waren. Die anderen Fotoalben, beispielsweise aus den Kindertagen seines Vaters, hatte sie schon durchgesehen. Sie lagen fein säuberlich nach Jahreszahlen geordnet auf seinem Schreibtisch. „Das ist nicht so toll…“, war Matts knappe Antwort. Mimi blickte Stirn runzelnd auf und stützte ihren Kopf auf ihre Hände. „Mehr nicht? ‚Das ist nicht so toll’?“, äffte sie ihn nach. „Naja, das ist es doch“ „Das ist nicht einfach nur nicht toll, das ist schrecklich! Stell dir vor, du bist dein Leben lang erfüllt von diesem Menschen mit Gedanken wie: ‚Hoffentlich hat er das Essen gesehen, dass ich ihm auf den Tisch gestellt habe, bevor ich Einkaufen gegangen bin.’ Oder so was in der Art.“ Matt verstand nicht ganz und schwieg einfach. Mimi hingegen schien angestrengt zu überlegen. „Stell dir vor“, erzählte sie weiter, „Du kommst eines Abends nach Hause. Du betrittst die Wohnung, in der du mit deiner Frau lebst…“ „Also mit dir?“, er zwinkerte ihr zu, woraufhin sie ein bisschen grinsen musste. „Du sollst mir zuhören, Yamato“, lachte sie und führte ihre Überlegungen weiter aus, „Also stell es dir vor. Die Wohnung, deine Frau. Du gehst in die Küche, wie jeden Abend und setzt dich an den Tisch. Deine Frau bereitete dir immer das Abendessen vor, doch heute steht da nichts. Du gehst nach oben ins Schlafzimmer, um nach ihr zu sehen. Doch sie ist nicht da. Das Bett ist auch nicht wie immer fein säuberlich gemacht, sondern es sieht noch genauso aus, wie am Morgen, als du aufgestanden bist. Die Wäsche ist nicht gemacht. Es ist nicht geputzt. Du bist allein. Dann findest du einen Zettel auf der Anrichte im Flur, auf dem dein Name steht. Es ist ein Abschiedsbrief. Sie sagt, wie sehr es ihr leid tut, aber sie hält diese Missachtung ihrer Taten nicht mehr aus. Sie liebt dich, aber kann es nicht mehr ertragen in deiner Nähe zu sein-“ Can you still feel the butterflies? Can you still hear the last goodnight? Es herrschte Stille zwischen dem Paar, als Mimi aufhörte zu sprechen. Yamato sah still schweigend auf den Boden und schien angestrengt nachzudenken. Was sollte er darauf antworten? Mimi erwartete etwas. Doch er wollte im Augenblick nicht über so etwas nachdenken. Wieso reichte es seiner Freundin nicht, dass sie zusammen waren? Wieso musste sie immer mehr wollen? Warme Hände fuhren seinen nackten Rücken entlang, was ihn erschaudern ließ. „Das ist traurig“, hauchte die Dunkelhaarige seufzend, „Ich könnte das nicht. Ich würde immer bei der Person bleiben, auch wenn sie mich schlecht behandelt. Ich glaube, ich würde das nicht einmal merken.“ Yamato konnte nicht mehr anders. Er nahm ihr Gesicht sanft in seine Hände und küsste sie entschlossen. „Ich würde es niemals zulassen, dass du wegen mir so traurig sein müsstest“, versicherte er lächelnd, woraufhin auch ihre Mundwinkel leicht zuckten. Ihn zu spüren und in den Arm zu nehmen – es war so wichtig für sie. Er war wirklich da, das musste sie fühlen, sonst würde es sie zerstören. Er hauchte ihr ein letztes ‚Ich liebe dich’ ins Ohr, bevor sie in seinen Armen einschlief. And the mindless comfort grows When I'm alone with my big plans And this is what she said gets her through it: "If I don't let myself be happy now then when?" If not now when? The time we had now ends And when the big hand goes round again Die Tage vergingen. Mimi hatte immer wieder versucht, Sora zu erreichen, doch ihr Handy reagierte nicht und auch auf E-Mails kam nur Leere als Antwort. Sie vermutete mittlerweile, dass ihr Freund, von dem sie ihr erzählt hatte eventuell mit ihr Schluss gemacht hatte. Doch sicher war sie mittlerweile darüber hinweg oder sie hatte Taichi um Rat gebeten. Sie hatte sich schon viele Gedanken darüber gemacht, doch was brachte das schon… Matt machte ihr zurzeit mehr Sorgen. Schweigsam war der junge Mann geworden und wirkte seltsam bedrückt. Sicher war es die neue Schulumgebung. Einfach alles, was anders war. Vor allem die Sprache. Doch ihr Eindruck von seinem Englisch war doch wesentlich besser, als sie gedachte hatte. Wenn sie ihn jetzt in diesem Augenblick im Klassenzimmer ihres Chemiekurses so ansah, wirkte er doch sehr aufmerksam, nicht abgelenkt. Ein kleiner Seufzer entrann ihr. Es zu vermeiden, ihn darauf anzusprechen, brachte auch nichts. Als es dann zur Mittagspause läutete, sprang Mimi hastig auf, direkt auf Yamato zusteuernd. „Matt...“, sagte sie lächelnd und hakte sich bei ihm ein. Er antwortete mit einem Streicheln über ihre Wange. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Mimi doch nun ernst. „Sicher“, Matt wich ihrem Blick aus und konzentrierte sich lieber auf seinen Spint. „Matt, das ist nicht wahr“, mit ihren klaren Augen fixierte sie sein Gesicht. „Was willst du von mir hören, Mimi?“, der Blonde war sichtlich entnervt und lehnte sich gegen die Wand. Seine Hände hatte er tief in seinen Hosentaschen vergraben, sodass Mimi ihn nun stattdessen umarmte und ihm tief in die Augen drückte. „Die Wahrheit“, antwortete die Braunhaarige traurig, „Ich fühle es, Yamato, du verheimlichst etwas“ Die Schüler um sie herum blickten schon etwas merkwürdig drein, als sich die beiden gebürtigen Japaner in ihrer Muttersprache unterhielten. Doch die meisten hier kannten Mimi – ein Cheerleader – somit wussten ihre Freunde auch von ihrem neuen Freund, der ebenfalls aus Japan nach New York gezogen war. „Wieso denkst du, dass was mit mir los ist?“, fragte Matt nun etwas ruhiger und legte zögernd die Hände auf Mimis Rücken. „Du bist so still. Du lässt mich die ganze Zeit über reden.“ Can you still feel the butterflies? Can you still hear the last goodnight? Sich aus diesem Gespräch zu winden, war für Yamato fast unmöglich gewesen. Er wusste, dass Mimi weiter fragen würde. Früher oder später würde er es sowieso wieder erfahren. Immer hatte er eine Ausrede dafür gefunden, wieso seine Freundin nicht mehr mit in seine Wohnung kommen konnte. Was hätte sie nur gedacht? … Vermutlich genau das, was es auch war. Matt musste kurz lachen. Er machte sich doch selbst etwas vor. Glaubte er etwa ernsthaft, er könnte bis zum letzten Augenblick warten, um es ihr zu sagen? Er liebte sie. Ja, er liebte sie so weh, dass es ihn unendlich in seiner Brust schmerzte, wenn er nur an ihr trauriges Gesicht denken würde. Sie würde sicher weinen, bitterlich. „Ich liebe dich“, murmelte als er die Tür seines Zimmers schloss, „Ich liebe dich, Ich liebe dich“ Immer und immer wieder wiederholte er diese Worte, bis seine Stimme erstarb. Laut dröhnte nun die Musik aus seinen Boxen. Seinem Bedürfnis, seinen schmerzenden Kopf gegen die Wand zu schlagen, konnte er gerade noch standhalten. Am liebsten hätte er sich bestraft dafür, dass er sie anlog. Doch er konnte nicht. Er konnte sie nicht schon wieder enttäuschen und sie im Stich lassen. Egal, wie sehr er sie liebte, das wurde ihm langsam klar, bis auf diese Tatsache hielt ihn nichts. Völlig durcheinander vereinten sich sämtliche Gedanken des Hasses, der Trauer und dem noch so klein scheinenden Funken Liebe in seinem Kopf zu einem Brei aus Kopfschmerzen und Rastlosigkeit, die ihn diese Nacht nicht schlafen ließ. In wessen Hand lag es? Hätte es bei ihm gelegen, wäre er nicht einmal hierher gekommen. Er wäre noch in Japan bei seinen Freunden, verschwendete keinen großen Gedanken an Mimi. Was waren sie denn all die Jahre über gewesen? Entfernte Bekannte höchstens. Als wirkliche Freundschaft konnte man das kaum bezeichnen. Mit niemandem hatte er weniger zu tun gehabt, als ihr. Doch vielleicht war es genau das gewesen! Vielleicht… Vielleicht wollte er nie mehr für sie sein, weil er sie von Weitem bewunderte und sich innerlich wünschte, sie wäre ein Teil seines Lebens. Dieser Traum war nun wahr geworden… Doch wieso meinte es das Schicksal immer so schlecht mit ihm…? I close my eyes and believe That wherever you are, angel For when the time we had now ends And when the big hand goes round again Mit einer Menge Gedanken und ungeordneten Gefühlen, fiel Yamato schließlich in einen unruhigen Schlaf… Er träumte von Mimi. Wie er sie küsste und liebkoste. Und von der Zeit vor New York – von Japan. Wohin er bald zurückkehren musste… Can you still feel the butterflies? Can you still hear the last goodnight? Kapitel 19: Durch die Nacht (Takari) ------------------------------------ Anmerkung: gibt nicht viele deutsche Kapiteltitel in meiner FF ^^" :D Der Weg war steinig. Das Gras rundherum hatte bereits seine Farbe verloren. Straßenlaternen gingen nacheinander an, verbreiteten das einzige Licht auf der leeren Straße. Ein Schatten wanderte ziellos umher. Seelenlos und Leer. Braunes Haar. Ein lieblicher Duft. Die Gestalt eines fleischgewordenen Engels. Er wollte sie zu sich holen. Gott hatte ihn zu oft betrogen. Das Liebste, was er hatte. Seltsam klare Gedanken fasste er in der kühlen Frühlingsnacht. War es unmöglich? Wieso? Sein einziger Gedanke, der Klarste. Sein Leben, seine Liebe. Blindlings durch die Straßen zu laufen. Sie hatte ihn blind gemacht. Gänzlich und doch kaum. Widersprüche, Gemeinsamkeiten, Verqueres, Klares. Der Weg wurde zu einer glatten Straße. Wieso sollte er der Straße entlang laufen? Wieso nicht über die Wiese gehen? Wieso in seinem Bett schlafen? Warum nicht unter den Sternen nächtigen? Was sollte das? Fast musste er lachen. War er das? Seine Gefühle? Seine Gedanken? Es hatte ihn verändert. Sie hatte ihn verändert. Wie hätte es anders kommen können? „Du kommst spät“, sagte eine Stimme aus dem Dunkeln heraus. „Ich hab mir Zeit gelassen“, versicherte der Blonde. Die Person nickte. „Also? Hast du’s dabei?“, fragte Takeru ungeduldig. Sein Blick war leer, sein Ausdruck verbissen. „Dafür sind wir doch beide hier, nicht wahr?“ Die Person gab ihm ein Päckchen. „Das Geld habe ich dir ja schon gegeben“, mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand wieder. Kann mich wieder nich ablenken Alles dreht sich nur um dich Ich liege hier und zähl die Tage Wie viele noch komm, ich weiß es nich Was hast du mit mir gemacht, Warum tust du mir das an Was soll ich noch ändern Ich komm nur wieder bei dir an Er sah nicht zurück, schluckte das Pulver einfach runter. Doch nicht alles – es musste eine Weile reichen. Er hatte kaum noch Geld und musste es sich einteilen. Im nächsten Augenblick war ihm so wohl, wie lange nicht. Seine Euphorie konnte er kaum unterdrücken. Wie hatte er nur traurig gewesen sein können? Einfach alles war so lachhaft! Dass Kari seit 3 Wochen im Koma lag, interessierte ihn kaum noch. Und doch tat er das alles nur wegen ihr. Ein schwaches Häufchen Elend seiner selbst war er geworden. Er aß nichts, ging nicht zur Schule. Er schloss sich in seinem Zimmer ein – Tagelang ohne etwas zu essen oder zu trinken. Seine Mutter hatte alles versucht, doch was konnte sie schon ausrichten? Sich an Takerus Vater zu wenden, dazu fehlte ihr gänzlich der Mut. Das einzige, was sie tun konnte war es, ihrem Sohn jeden Morgen das Frühstück zu machen, es ihm auf den Tisch zu stellen und zu hoffen, dass er es aß. Doch jeden Abend, den sie nach Hause kam, betrachtete sie den unberührten Frühstückstisch und seufzte tief, um nicht in Tränen ausbrechen zu müssen. Ich will weg von hier Doch es scheint egal wohin ich lauf Das mit dir hört nich auf Sag mir wann hört das auf „Frau Yagami, ich bin untröstlich. Wenn es irgendetwas gibt, was ich für sie tun kann, dann lassen sie es mich wissen“, mit diesen Worten und einem aufmunternden Kopfnicken verschwand der Doktor im Flur des Krankenhauses. Die Mutter musste schlucken und unterdrückte vor ihrem Sohn ein leises Schluchzen. Er legte die Hand auf ihre Schulter, versuchte sie mit dieser Geste zu trösten, doch wie hätte er es selbst tun können? Schließlich hätte er auch so jemanden gebraucht. Hikari lag vor ihnen, eine Atemmaske auf Mund und Nase. Ein Piepsen symbolisierte ihren schwachen Herzschlag. Eine Infusion an der rechten Hand. Seit einer Ewigkeit – so kam es der Familie vor – sahen sie ihre Tochter bzw. Schwester schon so. Tag für Tag warteten sie hier, ob sie nicht doch aufwachen würde. Die Ärzte wussten kaum Rat… Man könne nur abwarten, war ihre Devise. „Du kannst jetzt gehen, Taichi. Ich bleibe noch etwas hier“, Frau Yagami umarmte ihren Sohn noch einmal mit einem schwachen Lächeln, bevor er schließlich das Zimmer verließ. Als er auf den Flur trat, sah er das rothaarige Mädchen auf einer Bank sitzen. Sie schlief, kam jeden Tag mit ihm hierher, lehnte es aber ab, Karis Zimmer zu betreten. Ihr Anblick war einfach zu schmerzlich für Sora, die im Augenblick ohnehin schon genug durchmachte. Taichi strich ihr liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht und flüsterte: „Wir können jetzt gehen…“ Und ich kämpf mich durch die Nacht Bin unter Tränen wieder aufgewacht Ich krieg dich nich aus meinem Kopf und dabei muss ich doch „Mein Liebes“, die Mutter war den Tränen nahe, „wie konnte das nur passieren…“ Sie konnte sich nicht länger zurückhalten und begann zu weinen. Die Vorstellung, dass Hikari nie wieder aufwachen würde, ließ ihr Herz zerspringen. Sie konnte kaum noch Atmen unter den heftigen Schluchzern, die sie durchzuckten. Wo war ihr Mann in solch einer Stunde? Arbeit… das war für ihn schon immer wichtig gewesen. Wie konnte er dies ihr und seiner Tochter vorziehen? Ihr Hass gegen ihn, die eigentlich die Trauer über Hikaris Zustand war, wuchs von Sekunde zu Sekunde. Doch nicht nur er war ihr im Augenblick zuwider. Hätte Takeru ihre kleine Tochter nicht zu irgendeinem verlassenen Strand entführt, dann wäre sie jetzt vielleicht nicht im Koma und sie würde mit ihr sprechen können. Mit zittrigen Fingern fuhr sie ihr über die Stirn, fühlte die Kälte ihrer bleichen Haut. Sie kniff vor Schmerz, ihre Tochter so zu sehen, ihre Augen zusammen und ließ die Tränen weiter kullern. Sie hatte noch immer nicht herausfinden können, wie es dazu kommen konnte, dass Hikari und Takeru einfach mit dem Zug Gott weiß wohin fahren konnten. Wessen Idee war es gewesen? Wieso nur…? Alle meine Wünsche Habe ich an dir verbraucht Ich kann es selbst nich glauben Denn nur ich hol mich da raus Es fällt mir schwer das zu kapiern Doch irgendwie wird es schon gehen Alles würde sich verändern, wenn ich dich nich mehr wiederseh TK lag er auf seinem Bett und versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen. Alles drehte sich. Er war so müde, ihm war schwindelig und das wohltuende Gefühl hatte längst nachgelassen. Wäre sein Herz nicht so gerast, wäre er sicher aufgestanden, umher gelaufen. Doch er musste sich beruhigen. Müde presste er beide Hände auf seine Brust und atmete ruhig. Er musste zu ihr. Er hatte sich das schon viel zu lange angetan. Ich will weg von hier Doch ich weiß egal wohin ich lauf Das mit dir hört nich auf Sag mir wann hört das auf Mit langen, ziehenden Schritten lief er keuchend durch die Straßen. Sein Herz, es schmerzte so sehr. Doch wie konnte er aufgeben, wo er doch schon fast am Ziel war… Er riss die Tür auf, raste in das Gebäude. „Junger Mann, kann ich Ihnen helfen…?“, rief die verdutzte Krankenschwester ihm hinterher, doch er konnte nur rennen. Einen Augenblick lang glaubte er, sein Herz würde ihm in der Brust zerspringen. Er kannte ihr Zimmer. Er war die Zahl so oft im Kopf durchgegangen und war doch nie hinein getreten. Bis zu diesem Augenblick war es nur eine Zahl. Doch als er vor Zimmer 1207 stand, hielt er plötzlich inne. Wie würde er sie vorfinden? Wie würde er sie in Erinnerung behalten? Mutig drückte er die Klinke nach unten und betrat den dunklen Raum, dessen Stille nur von einem kontinuierlichen Piepsen durchbrochen wurde. Kein Geruch, nicht einmal ihrer, stieg ihm beim Betreten in die Nase. Takeru ertastete sich schließlich den Lichtschalter. Das kalte Licht fiel auf die zarte, blasse Gestalt, die er hier gesucht hatte. Mit betretenem Gesichtsausdruck ging er zu Hikari, setzte sich neben sie. Ihre Hand war eiskalt, was dem Jungen Tränen in die Augen trieb. Sie hatte so ein warmes, herzliches Gemüt. Wie konnte sie hier nur so kalt und unberührt liegen. Allein. Und ich kämpf mich durch die Nacht Hab keine Ahnung was du mit mir machst Ich krieg dich nich aus meinem Kopf und dabei will ich doch „Ich bleibe bei dir“, versicherte er in tränenerstickter Stimme und wischte sich mit seinem Handrücken über die Augen, „Du bist nicht allein, Hikari.“ Die letzten Worte flüsterte er und musste tief schluchzen. So hatte ihn noch niemand gesehen. So sollte ihn niemand sehen. Doch nun war das alles nicht mehr wichtig. Stolz, Ehre. Das waren nur Worte. Was war das gegen einen Menschen, den es nur einmal im Leben geben konnte? Gegen einen Seelenverwandten. Mit zittriger Hand fuhr der Blonde die Gesichtszüge seiner Freundin nach und hätte gerne daran geglaubt, dass er ein leichtes Zucken ihrer Mundwinkel erblickt hatte. Das Opium wirkte wohl noch… Und ich kämpf mich durch die Nacht Bin unter Tränen wieder aufgewacht Ich krieg dich nich aus meinem Kopf und dabei muss ich doch --------------------------------------------------------------------------------- Nach diesem Kapitel wird wohl nur noch eins kommen, das wird dann aber wohl etwas länger als gewöhnlich sein ^^ MfG xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)