Verlust und Gewinn von iome (Hermine hat einige Aufregung und Schicksalsschläge zu verdauen. Was hat Professor Snape damit zu tun und wie kann er ihr helfen? HGSS ?) ================================================================================ Kapitel 5: 4. Kapitel --------------------- So ihr Lieben, dass hier ist das letzte Kapitel der Vorgeschichte. Ab dem nächsten Kapitel kommt hier etwas Action rein. 4. Kapitel Hermine sagte natürlich niemandem, auch ihren Freunden, nicht, dass Draco in sie verliebt war. Doch die merkten bald selbst, dass irgendwas anders war. Natürlich dauerte es eine Weile, bis Draco es sich abgewöhnen konnte, auf Harry, Ron und Neville loszugehen, wann immer er ihnen begegnete. Nur bei Hermine gelang es ihm sofort. Ihr schenkte er in unbeobachteten Momenten das eine oder andere angedeutete Lächeln. Nach einem Monat war es schon fast eine Selbstverständlichkeit, dass kein böses Wort mehr zwischen den einstigen Streithähnen fiel. Natürlich hatten sie in der Clique gemutmaßt, der Slytherin würde etwas planen, doch Hermine hatte es dann irgendwann nicht mehr ausgehalten und ihnen in groben Zügen offenbart, dass Draco in sie verliebt war und er ihr zuliebe mit den Sticheleien aufgehört hatte. Die Verblüffung ihrer Freunde war fast greifbar, aber stolz stellte Hermine fest, dass niemand von ihnen über Draco lachte. Sie fragten sie zwar, ob sie mit ihm ginge und ob sie auch in ihn verliebt sei, aber das waren Fragen, die sie einfach noch nicht beantworten konnte und wollte. Sie hatten nur dieses eine Gespräch in der Bibliothek geführt und sie kannte ihn viel zu wenig, als dass sie wusste, was sie für ihn fühlen sollte. Das einzige, was sie klar sagen konnte, war, dass ihr ein Draco, der sie nicht mehr dauernd Schlammblut nannte, allemal lieber war. Die Aufregung um Dracos Gefühle legte sich nach dieser Erklärung recht bald und nach und nach wurde das Verhältnis des ganzen Jahrganges der Slytherins und der Gryffindors etwas entspannter. Natürlich gab es noch immer kleine Rangeleien, hin und wieder Beleidigungen und manchmal recht bösartige Streiche, aber es war bei weitem nicht mehr so schlimm, wie in den vorigen fünf Jahren. Die Slytherins hatten bald gemerkt, dass Draco nicht mehr auf Potter losging und auf dessen Freunde. Schnell hatten sie auch zu spüren bekommen, dass Draco es nicht akzeptierte, wenn andere an seiner statt es taten und so ließen sie es sein. Die Gryffindors entspannten sich dadurch nach und nach etwas und so etwas wie ein zerbrechlicher Frieden entstand. Das tat nicht nur allen Beteiligten gut, sondern auch dem Unterrichtsklima. War sonst die Kombination Gryffindor/Slytherin des 6. Jahrgangs jedem Lehrer absolut verhasst gewesen, so zeigte sich doch bald, dass auch das gemeinsame Lernen weitaus entspannter verlief, wenn die beiden Häuser sich nicht stets und ständig gegenseitig an den Kragen gingen. Nur sehr wenige Menschen kannten den Grund für die Verhaltensänderung des halben Jahrgangs, aber viele profitierten davon. Draco hatte sich in all der Zeit nicht noch einmal getraut Hermine direkt anzusprechen, doch das brauchte er auch nicht, denn eine mutige Gryffindor, wie sie, konnte genauso den nächsten Schritt machen. Eines schönen Herbsttages stand sie vor dem Slytherin-Gemeinschaftsraum und fragte nach ihm. Crabbe machte ein Gesicht, dass man glauben konnte die Welt ginge unter, rief aber zumindest Draco herbei. Der sah im ersten Moment auch sehr erstaunt, aber bei weitem nicht so dämlich wie sein Kumpel, aus. "Hermine, hi, was ... was machst Du denn hier?" Er bat sie mit einer Geste hinein, aber sie blieb stehen, wo sie war. "Hallo Draco. Ich wollte nur mal fragen, ob wir nicht einen kleinen Spaziergang machen wollen." Der Angesprochene grinste von einem Ohr zum anderen und warf mit Schwung die Tür hinter sich zu. "Ja, gern." Sie gingen zum See hinunter und unterhielten sich einige Zeit. Draco war bei weitem nicht mehr so ungeschickt im Umgang mit ihr, wie noch zu Schuljahresanfang. Er war freundlich, offen und einfach nur nett. Hermine konnte nicht sagen, dass ihr die Aufmerksamkeit, die er ihr entgegenbrachte, nicht genossen hätte. Es war nicht so, dass in ihrem Bauch Schmetterlinge um die Wette tanzten, aber es war nett, so begehrt zu werden. Erst als es dunkel wurde gingen sie Arm in Arm zurück. Vor dem Portal angekommen blieb Draco plötzlich stehen. "Hermine, darf ich Dich was fragen?" "Draco, wir unterhalten uns schon den ganzen Nachmittag. Ja, natürlich darfst Du mich was fragen." "Uhm, ich wollte .... ich wollte fragen, ob ich Dich küssen darf." Er traute sich nicht sie anzusehen und starrte stattdessen auf den Boden. "Draco ... ich weiß nicht ..." Sie konnte ihm doch jetzt unmöglich sagen, dass sie nicht in ihn verliebt war, nachdem er sich so geändert hatte. Doch Draco begriff schneller, als ihr lieb war. "Schon gut, ich hab verstanden." Er ging zur Tür und erst da fand Hermine ihre Sprache wieder. "Warte, es tut mir leid, aber ich denke nicht, dass es fair wäre, Dir etwas vorzumachen." "Ja, ja, ich hab's verstanden." knurrte er. "Nein, dass glaub ich nicht, Draco. Es ist nicht so, dass ich Dich nicht mag. Ganz im Gegenteil, Du bist sehr nett und ich wäre gern mit Dir befreundet, nur nicht so, wie Du es gern wärst." "Vergiss es einfach." Damit war er durch die Tür und Hermine starrte ihm hinterher. Hätte sie ihn denn belügen sollen? Sicher, es war erste der zweite Junge, der sich für sie interessierte, aber sie fand es einfach nicht richtig ihm weis zumachen, dass sie in ihn verliebt war, wenn das nicht den Tatsachen entsprach. Sie stand noch eine Weile draußen und dachte nach, bevor der Wind kräftiger wurde und ein leichter Nieselregen einsetzte. Draco ging ihr in den nächsten Tagen, ja Wochen, demonstrativ aus dem Weg. Seltsamer Weise änderte sich jedoch nichts am Verhalten der Slytherins. Sie waren immer noch unfreundlich, aber ganz sicher nicht mehr so feindselig, wie früher. Es dauerte fast vier Wochen, bis Hermine wieder ein Wort mit Draco wechselte und auch das geschah nur zufällig. Draco ging gerade strammen Schrittes um eine Ecke, die Hermine in eben diesem Moment umrunden wollte. Sie prallten heftig zusammen und saßen beide plötzlich auf dem Fußboden und rieben sich die verschiedensten Körperteile vor Schmerz. Draco fluchte zwar laut vor sich hin, stand aber als erster wieder auf und half Hermine ebenso wieder auf die Beine zu kommen. Dann zog er seinen Zauberstab aus der Hosentasche und richtete ihn auf sie. Im ersten Moment hatte sie Angst, aber dann sah sie in seinen Augen, dass er nichts Böses vorhatte und dem war auch so. Er sprach einen einfachen Heilzauber auf sie und anschließend auf sich selbst. Dann wollte er sich gleich aus dem Staub machen, aber Hermine ließ es nicht zu und hielt ihn an seiner Schuluniform fest. "Draco, lass uns bitte reden." "Ich muss zum Unterricht, also lass mich los." grummelte er. Die ganze Sache schien ihm irgendwie peinlich zu sein und er sah sie nicht an. "Ja, da muss ich auch hin, trotzdem möchte ich kurz mit Dir reden. Warum gehst Du mir aus dem Weg?" "Gegenfrage, Granger: Was sollte ich denn in Deiner Nähe? Du hast mir ja sehr direkt klar gemacht, dass Du mich nicht magst." Jetzt schien sich eine gewisse Wut ihren Weg an die Oberfläche zu bahnen, aber Hermine erkannte die Verletztheit, welche sich eigentlich dahinter verbarg. Sie brauchte einen Moment, bis sie innerlich eine Antwort formuliert hatte. "Draco, erstens: Seit wann sind wir jetzt wieder bei den Nachnamen? Zweitens: Wieso sollte ich Dich nicht mögen? Ich bin nicht in Dich verliebt, aber das ist doch was ganz anderes. Ich mag Dich. Der Nachmittag mit Dir war nett und ich hätte nichts gegen eine Freundschaft mit Dir. Und drittens und letztens: Ja, ich war sehr direkt. Und? Hätte ich Dich lieber anschwindeln sollen? Ich bin nun mal lieber ehrlich und ich kann verdammt noch mal nichts Falsches daran finden." Sie verschränkte die Arme und wartete auf seine Reaktion. Für ein paar Sekunden sahen sie sich in die Augen und Draco sah dort genau das, was Hermine ihm gerade gesagt hatte: Eine unglaubliche Ehrlichkeit. Ehrlichkeit war in seinem Leben etwas sehr seltenes. Seine Eltern logen ihn und sich selbst an, seine Freunde waren keine, sondern Heuchler, die sich einschleimten, weil sein Vater Macht besaß, wobei das Schlimme daran war, das Draco das sehr genau wusste und auch sonst gab es keine wirklich ehrlichen Menschen in seinem Leben. Er tat das einzig Richtige in diesem Moment und ergriff die Möglichkeit sein Leben mit dieser Eigenschaft zu bereichern. "Entschuldige, ich wollte Dich nicht mit dem Nachnamen anreden. Wenn Du das ernst meinst, dann ja, ich wäre auch gern mit Dir befreundet, allerdings weiß ich nicht, wie Du Dir das vorstellst. Soll ich mich jetzt zu Dir, Potter und dem Wiesel an den Tisch setzen und ein nettes Pläuschchen halten?" "Erstmal könntest Du damit anfangen, sie nicht mehr so zu nennen und dann, ja, Herrgott noch mal, warum solltest Du Dich denn nicht zu uns setzen und mit uns reden, statt mit den Slytherins?" Draco schluckte schwer. Wie er an den Punkt gekommen war, dass er sich jetzt auch noch mit dem Rest des goldenen Trios anfreunden sollte, war ihm völlig unklar, aber er konnte es nicht ausschlagen und nickte. "Ja, das könnte ich wohl." Hermine ging auf ihn zu und umarmte ihn vorsichtig. "Danke." "Wofür war das?" fragte der etwas rot gewordene Draco. Die Umarmung kam unerwartet, gefiel ihm aber deshalb nicht weniger. "Dafür, dass Du viel netter bist, als ich immer gedacht habe." TBC Ich würde mich sehr über Reviews freuen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)