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Legends of Midas

Kai x Rei!!!!
von

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Die Suche beginnt

Ich weiß ich weiß. Eine neue FF war eigentlich gar nicht eingeplant. Aber aus Gründen die ich jetzt und hier noch nicht nennen will, habe ich mich entschlossen diese FF doch früher on zu stellen als gedacht.

Ich weiß ihr wartet alle auf den versprochenen Teil von Gangs of Cascady, aber keine Sorge. Ich bin dran. Er wird keinesfalls in Vergessenheit geraten, ich musste wirklich nur diese Story hier kurz dazwischen schieben. Bitte nicht böse sein. Vielleicht gefällt sie euch ja.^^

Vielen Dank an dieser Stelle an meine Beta Ray-chani!!! *knuddel und lieb hat*
 

Disclaimer: Die Figuren die in dieser Geschichte auftauchen, gehören..*trommelwirbel* ...nicht mir! Alle Bombendrohungen und Drohbriefe haben nichts genutzt und der alleinige Besitzer von Kai, Rei, ....usw. ist noch immer ein fantasiereicher Mann in Japan, dessen Namen ich mir einfach nicht merken kann. Ich hab mir die Figuren lediglich ausgeliehen um meine kranke Fantasie an ihnen auszutoben. *evilgrin*
 

WARNUNG!: Wie man mittlerweile bereits ahnen könnte, ließt man beim Autorennamen: Omili, ist dies hier ein Shonen ai. Und wie immer wird das Paaring mein Lieblingspaaring sein, nämlich Kai x Rei. Wer damit ein Problem hat, sollte jetzt lieber gehen. *kann nicht verstehen wer damit ein Problem haben sollte.*

Allen anderen will ich nur noch sagen, das sie es sich besser zwei mal überlegen sollten, bevor sie diese Story lesen, denn ich bin nicht wirklich zurechnungsfähig wenn ich am Computer sitze.^^
 

So, wer sich nun noch immer nicht hat abschrecken lassen, dem wünsche ich viel Spaß mit der FF.^^
 

Legend of Midas
 

Verletzt mich. Quält mich. Tötet mich. Doch brechen könnt ihr mich nicht!
 

Die Suche beginnt
 

~ "Papa, erzählst du uns eine Geschichte? Bitte bitte."

"Ja, aber eine ganz Spannende!"

"Aber ich will lieber eine Liebesgeschichte!"

"Ruhig Kinder." Lächelnd setzte sich der junge Mann zu seinen beiden Kindern ans Bett. Das Mädchen hatte goldgelbe Haare und die des Jungen waren rabenschwarz. Beide sahen ihn aus ihren großen Kinderaugen flehend an, dass er doch die Geschichte erzählen sollte mit der derjenige am zufriedensten war.

"Ich denke ich kenne eine Geschichte, die euch beiden gefallen würde. Habt ihr jemals von der Legende von Midas gehört?"

Die Kinder schüttelten den Kopf und rückten neugierig näher an den Bettrand.

"Stellt euch eine Welt vor, in der es sowohl Fabelwesen, als auch normale Menschen gibt. Eine Welt, die von Mystik und Forschung zur gleichen Zeit beherrscht wird. In dieser Welt gab es alle möglichen Lebensformen, Jede nicht mit einer Anderen zu vergleichen.

Nun, fangen wir einfach an.~
 

Klirrend schlugen die beiden Schwerter aufeinander. Kleine Funken sprühten zwischen dem glänzenden Stahl auf Grund der Heftigkeit des Angriffes. Dann entfernten sie sich ebenso schnell wie sie aufeinandergeprallt waren, wieder voneinander. Die Träger der beiden Schwerter grinsten.

"Diesmal mach ich dich fertig Hiwatari!"

"Bis das geschieht, vergehen 100 Jahre Kinomiya."

Dies gesagt, rannten die beiden, um die 18-jährigen Jungen, wieder auf einander los und ließen ihre Schwerter einen erneuten Zweikampf miteinander austragen. Doch dieses Mal sollte es nicht unentschieden ausgehen.

Mit einem weiteren breiten Grinsen verstärkte der Größere der Beiden Jungen seinen Griff um das Schwert, ging in die richtige Position und stieß den Dunkelblauhaarigen von sich. Der war so überrascht von der Aktion gewesen, dass er wenige Meter weiter Rücklings auf dem Boden landete. Als er aufsah hatte er auch gleich die lange Klinge seines Gegners an der Kehle.

Er lachte nervös.

"Okay, ich geb's zu, du hast gewonnen. Könntest du jetzt bitte dein Schwert von meinem Hals nehmen, damit kann man Leute verletzen, weißt du?"

Das Grinsen des über ihm stehenden wurde noch eine Spur breiter und belustigt sah er seinen Freund an, bevor er antwortete.

"Dafür sind Schwerter da Tyson. Um Andere zu verletzen. Das ist ja auch der Grund wieso wir jeden Tag damit trainieren. Damit ich dich kleines Baby nicht dauernd retten muss und du dich selbst verteidigen kannst."

Tyson pustete seine Wangen auf und schlug das Schwert vor ihm einfach weg.

"Was soll das heißen kleines Baby?! Ich geb dir gleich Baby! Ich bin fast genauso gut wie du, also tu hier nicht so groß Kai!"

Besagter musste leise Lachen. Es war ja so einfach Tyson zu reizen.

"Wie auch immer. Wir sollten jetzt Max einsammeln und zum Schloss gehen. Wir werden um drei dort erwartet."

Gespielt theatralisch seufzte der Dunkelblauhaarige auf. Sie hatten um drei eine Audienz beim König. Und das hieß meistens nur eins: Arbeit. Etwas worauf der Junge momentan gar keine Lust hatte. Da er aber ebenso gut wusste, welche Konsequenzen es mit sich bringen würde, jetzt mit Kai darüber zu diskutieren, rappelte er sich auf, nahm sein Schwert wieder an sich und marschierte hinter dem Größeren in Richtung Schloss.
 

Auf halben Weg kam ihnen ein Junge mit blonden Haaren entgegen gelaufen und sogleich erkannten sie auch die Stimme ihres Freundes.

"Hey da seid ihr ja. Ich hab euch schon überall gesucht! Wo wart ihr denn?"

Keuchend kam der Junge vor den Beiden zum stehen.

"Trainieren. Was du eigentlich auch hättest tun sollen Max. Habt ihr beide eigentlich heute morgen etwas auf den Kopf gekriegt? Normalerweise ist es Kinomiya der sich drückt und nicht du."

Entschuldigend lächelte Max Kai an.

"Sorry, ich musste noch mal zum König. Das ist auch der Grund wieso ich euch gesucht habe. Wir sollen jetzt direkt zum König kommen. Er sagte die Sache, die er mit uns bereden will, ist sehr wichtig und duldet keinen weiteren Aufschub."

Wieder seufzte Tyson schwer. Das bedeutete dann wohl sehr viel Arbeit.

Kai nickte nur und ging, ohne ein Wort zu verlieren, in einem schnelleren Gang weiter auf das Schloss zu. Tyson schnaubte.

"Typisch. Der glaubt wohl mal wieder der ist was Besseres. Irgendwann werde ich Kai besiegen und der beste Kämpfer in Grandia, nein, auf ganz Midas sein!"

Max lächelte nur schwach.

"Wie du meinst Kumpel. Lass uns jetzt gehen."

Kurz schaute Tyson noch verdattert auf den Platz, auf welchem eben noch sein bester Freund gestanden hatte, dachte noch über dessen letzte Worte nach, bevor er ein ärgerliches Gesicht machte und laut schrie.

"Max! Soll das etwa heißen du glaubst nicht, dass ich das schaffen kann?! Na warte!"

Damit stürmte er auch schon in die Richtung der anderen Beiden los. Max nahm nun lieber die Beine in die Hand. Lachend rannten die beiden Jungen über das Feld.

Kai konnte darüber nur den Kopf schütteln.

"Kinder!"
 

Nur wenige Zeit später waren sie am Schloss angekommen.

Kai staunte immer wieder darüber, welche Ruhe dieses Gemäuer doch ausstrahlte. Das Königshaus von Grandia war ein wirklich stattliches Schloss. Hohe Türme zierten die Dachzinnen und die leuchtend weiße Farbe in der das Schloss gehalten war, wirkte keinesfalls kalt.

Viel mehr schien dieses Schloss eine anziehende Wirkung auf die Menschen zu haben. Doch bevor er sich weiter in seinen Gedankengängen verlor, schüttelte Kai den Kopf und wies den anderen Beiden ihm ins Schloss zu folgen.

Nach endlosen Fluren und Hunderten von Stufen, bei denen sich Tyson über jede einzelne beschwert hatte, waren sie auch schon vor dem Zimmer angekommen, welches bei den verschiedenen Audienzen gebraucht wurde.

Hörbar klopfte Kai dreimal an die große Holztür vor ihnen, wartete auf Antwort und trat nach dem erwarteten "Kommt rein" zusammen mit Tyson und Max ein.

"Ah da seid ihr ja schon, sehr gut. Setzt euch doch bitte."

Auf die Aufforderung ihres Königs hin, nahmen Max und Tyson auch schon auf zweien der drei Stühle vor dem schweren Schreibtisch platz. Kai hatte dankend abgelehnt und stand lieber hinter den beiden Stühlen. Ohne weitere Zeit zu verlieren, begann König Dickenson zu sprechen.

"Wie ihr bereits wisst, ist der Grund weswegen ihr hier seid äußerst wichtig. Es geht um ein sehr mächtiges Schwert, das entwendet wurde."

Schnell plapperte Tyson seinem König dazwischen.

"Ah, verstehe und ihr wollt nun das wir es wiederholen, nicht wahr?"

Mit einem breiten Grinsen sah der Dunkelblauhaarige König Dickenson an, der aber schüttelte den Kopf.

"Nicht so wie du dir das vorstellst Tyson. Dieses Schwert ist nicht etwa irgendein Schwert. Das Schwert von dem ich hier spreche ist das Driggerschwert."

Weit rissen die drei ihre Augen auf. Das Driggerschwert war wirklich nicht einfach nur irgendein Schwert. Nicht nur das es eine gewaltige Macht innehielt, es war außerdem der Hüter eines starken Geistes.

Doch viel war über dieses Schwert nicht bekannt. Seine Geheimnisse wurden gut gehütet. Und genau das war es, was Kai stutzen ließ.

//Ist nicht der White Tiger Clan der Hüter dieses Schwertes? Ich dachte diese Nekojins würden das Teil mit ihrem Leben verteidigen. Und jeder weiß, dass ein Nekojin kein leichter Gegner ist, schließlich können sie über begrenzte magische Kräfte verfügen. Wie konnte es dann jemand fertig bringen das Driggerschwert zu stehlen?!//

Bevor er sich noch mehr Gedanken darüber machen konnte, sprach Majestät Dickenson auch schon weiter.

"Eure eigentliche Aufgabe ist es, denjenigen der vom White Tiger Clan ausgesandt wurde, um das Driggerschwert zurück zu holen zu helfen und zu beschützen."

"Moment mal! Wir sollen alle drei einen einzigen Nekojin begleiten?! Jedenfalls nehme ich an das es sich hierbei um einen Nekojin handelt. Wen sollte der White Tiger Clan sonst schicken."

Max war nicht etwa laut geworden, trotzdem hatte man das Unverständnis klar aus seiner Stimme heraushören können. Auch Tyson schaltete sich nun ein.

"Aber wenn wir alle gehen, dann sind doch nur noch die normalen Wachen da, eure Majestät. Kai ist der beste Kämpfer in ganz Grandia und Max und ich stechen jeden einzelnen normalen Soldaten aus. Ich denke nicht das es ratsam wäre wegen dieser Sache das Schloss ungeschützt zu lassen!"

Selbst Kai musste dem zustimmen. Auch ihm behagte der Gedanke das Schloss in den Händen einfacher Soldaten zu lassen nicht sonderlich.

Der König lächelte nur.

"Sag mir Tyson, wie oft wurden wir in den letzten Jahren angegriffen?"

Kurz dachte Gefragter nach.

"In den letzten Jahren... nun ja, ein oder zwei mal glaube ich."

"Und waren diese ein oder zwei Angriffe gefährlich oder schwer abzuwehren??

Dieses mal antwortete Max.

"Ähm... nicht wirklich, also eigentlich hatten uns die Soldaten noch nicht mal gebraucht."

"Und denkt ihr, dass es in nächster Zeit Angriffe auf das Schloss geben wird?"

Wieder kurzes Schweigen. Nirgendwo gab es Krieg und Grandia war ein friedvolles Land. Niemand würde davon profitieren das Königreich anzugreifen.

Triumphierend lächelte König Dickenson auf Grund der Stille seiner drei besten Schwertkämpfer.

"Wie ihr selbst seht, braucht ihr euch keine Sorgen um die Sicherheit von Grandia oder dem Schloss zu machen. Ihr könnt diese Reise also unbesorgt antreten."

"Ja aber..."

"Eure Majestät wir...."

Doch bevor Max oder Tyson ausreden konnten, ertönte eine andere Stimme im Raum. Eine sehr schön klingende Stimme, wie Kai fand.

"Wie mir scheint wollen Eure Untergebenen diese Aufgabe nicht übernehmen, Euer Majestät. Von mir aus hättet Ihr sie auch gar nicht erst fragen müssen, ich gehe sowieso lieber allein."

In der Tür zu einem der Hinterzimmer des Audienzsaales, stand ein Junge, wohl ungefähr gleiches Alter wie Kai und die anderen, mit langen schwarzen Haaren, die er sich zu einem langen Zopf zusammengebunden hatte. Gekleidet war er in einer Art weiter, dunkler Hose, einem weißen schulterlosen Shirt und einem schwarzen Kapuzenumhang, welcher um seinen Hals gebunden war. Außerdem trug er noch ein rotes Bandana, mit dem schwarzweißen Yin-Yang Zeichen darauf, das seine Haare aus seinem Gesicht hielt. Das Auffälligste an ihm waren jedoch seine goldenen, katzenartigen Augen.

//Ein Nekojin.//

Das war das erste, was Kai durch den Kopf ging, als er den Jungen vor ihnen musterte. Dann war das wohl derjenige, den der White Tiger Clan ausgesandt hatte, um ihr kostbares Schwert zurück zu beschaffen.

//Ich werde diese Nekojins nie verstehen. Da wird ein wertvolles Schwert gestohlen und die Ältesten schicken einen Jungen, der wahrscheinlich noch nicht mal dazu in der Lage ist ein Schwert ordentlich zu halten. Er sieht viel zu schwach aus für so was, eher wie ein Mädchen. Ich frage mich wirklich was sich diese verschrumpelten Katzenviecher dabei gedacht haben.//

Kai kam nicht dazu seine Gedanken weiter in diese Richtung ausschweifen zu lassen, denn schon meldete sich der König selbst wieder zu Wort.

"Ah, Rei. Schön dich wieder aufrecht zu sehen. Wie geht es deinen Verletzungen?"

Der Nekojin wandte seinen Blick von den anderen drei Jugendlichen im Raum und verbeugte sich in einer dankenden Geste vor dem König.

"Dank Eurer Gastfreundschaft und Pflege ist alles gut verheilt. Ich bedaure, Euch für Eure Hilfe nichts zurückzahlen zu können, doch ich muss so bald wie möglich wieder aufbrechen. "

König Dickenson lächelte.

"Du brauchst dich für nichts zu bedanken mein Junge. Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, solchen die in Not sind zu helfen. Besonders wenn ihnen eine solch schwere Aufgabe aufgetragen ist wie dir."

Noch einmal verbeugte sich Rei dankend.

"Habt Dank Eure Majestät."

Der alte Mann nickte nur. Dann wies er mit der Hand auf Kai, Tyson und Max.

"Dies sind die drei besten Schwertkämpfer in meinem Königreich. Kai Hiwatari, Tyson Kinomiya und Max Tate. Sie werden dich auf deiner Reise begleiten und dir beistehen."

Kurz beäugte der Schwarzhaarige die drei ein weiteres Mal, bevor er sich wieder an den König wandte.

"Majestät Dickenson. Ich bin Euch wirklich dankbar dafür, was Ihr für mich getan habt, versteht mich deshalb bitte nicht falsch. Doch ich habe weder um Hilfe gebeten, noch benötige ich welche. Und da diese Drei mir sowieso nicht den Anschein machen, als würden sie ungeheuer gerne mitgehen, würde ich es vorziehen meine Reise allein fortzusetzen."

Rei´s Stimme war äußerst kühl gewesen, obwohl er sehr höflich war. Kai jedoch ärgerte der Ton des Nekojin über alle Maße.

"Tatsächlich? Und du glaubst mit den schmächtigen Ärmchen kannst du es mit Beispielsweise einem Kurez aufnehmen? Die warten nur darauf einen Leckerbissen wie einen Nekojin in die Finger zu bekommen, da kommst du ihnen gerade recht."

Mit zu schmalen Schlitzen verengten Pupillen sah Rei den Blau/Grauhaarigen an.

"Für jemanden wie dich reichen meine Kräfte allemal."

Schnaubend stieß sich Kai von der Wand ab.

"Das würde ich ja gerne sehen!"

Max und Tyson waren schon von ihren Sitzen aufgesprungen um ihren Freund aufzuhalten, doch bevor es soweit kommen konnte, erklangen gleich mehrere schreckenserfüllte Schreie von draußen durch die Fenster des großen Raumes.

"LAUFT! Die Yanrou kommen!"

"Die Yanrou kommen! Lauft um euer Leben!"

"Die schwarzen Reiter sind hier!"

Schreie dieser Art und Gekreische wurden im ganzen Ort laut. Panisch flohen die Bürger in ihre Häuser oder versteckten sich in kleinen Gassen. Niemand wollte einem Yanrou gegenüber stehen.

Schnell liefen Kai, Max und Tyson zu den Fenstern.

"Die Yanrou? Was machen die um diese Tageszeit hier?! Ich dachte, die reiten nur bei Nacht durch die Gegend."

"Normalerweise ist das auch so Tyson. Ich verstehe nicht wieso sie hier sind. Hast du eine Erklärung dafür Kai?"

Doch Gefragter achtete gar nicht auf die beiden und lief eilig in Richtung Ausgang des Raumes. Wenn die Yanrou im Königreich waren, dann mussten sie bekämpft werden, bevor sie Schlimmeres anstellen konnten. Gerade wollten Max und Tyson dem Größeren hinterher stürmen, als die drei von der Stimme ihres Königs zurückgehalten wurden.

"WARTET! Ihr dürft keine Zeit verschwenden. Wenn die Yanrou schon hier sind, müsst ihr sofort mir Rei aufbrechen. Es ist zu gefährlich jetzt gegen sie zu kämpfen. Überlasst das den Wachen und macht das ihr wegkommt!"

Verständnislos blickte Kai seinen König an.

"Wir sollen es den Schlosswachen überlassen?! Majestät wisst Ihr was Ihr da sagt?! Die Wachen sind keine Gegner für die Yanrou! Wenn wir jetzt gehen werden sie das Königreich überrennen!"

Kai wollte seinen Weg zur Tür fortsetzen, doch wieder hielt ihn der König zurück.

"Ihr werdet jetzt zusammen mit Rei Grandia auf dem schnellsten Weg verlassen, lasst euch auf keine Kämpfe ein. Das ist ein Befehl!"

Kai konnte es nicht fassen. Sie sollten die Sicherheit des Königreiches riskieren und einfach fliehen wie feige Hunde?! Und das alles nur wegen eines einzigen, vorlauten Nekojins?!

Ohne einen weiteren Gedanken an mögliche Konsequenzen seines Handelns zu verschwenden, stürmte Kai die Tür hinaus, sein Schwert fest umfasst. Er hatte zuvor noch nie einen direkten Befehl missachtet, doch dieses Mal musste er es tun. Tyson und Max waren ihm dicht auf den Fersen. Sie mussten ähnlich denken und beide waren ebenso wie Kai fest entschlossen Grandia mit allen Mitteln zu verteidigen, selbst wenn das hieß die Order ihres Königs zu missachten.

Seufzend ließ sich König Dickenson auf den Stuhl zurück fallen.

"Ich hätte wissen müssen, dass sie nichts davon abhalten kann zu kämpfen. Wir können wahrscheinlich von Glück reden wenn sie mit einigen gebrochenen Knochen zurück kehren. Es tut mir leid Rei, ich weiß deine Zeit drängt, doch könntest du-"

Rei hob die Hand und schnitt dem König somit das Wort ab.

"Ich kann die drei gut verstehen. Der Befehl den Ihr gabt war unmöglich zu erfüllen. Jeder gute Soldat hätte so gehandelt."

König Dickenson lächelte. Anscheinend schien der Nekojin der Zusammenarbeit mit Kai und den anderen beiden nun doch nicht mehr so abgeneigt. Rei ging derweil in Richtung Tür, aus der die anderen drei eben gestürmt waren um die Yanrou zu bekämpfen.

"Ich werde meine Meinung nicht ändern, ich brauche die Hilfe der Drei nicht, doch da ich in Eurer Schuld stehe, werde ich ihre Gegenwart vorerst akzeptieren. Vorerst. Das schließt dann wohl auch mit ein, dass ich sie jetzt erst mal vor ihrem Übermut retten muss."

Mit diesen letzten Worten war Rei aus dem Raum verschwunden. Traurige Augen ruhten auf dem Fleck, auf dem der Nekojin noch vor wenigen Sekunden gestanden hatte.

"Ich hoffe sie können dir dein Vertrauen zurückgeben und dir helfen Rei."
 

Schreiend und weinend lief ein kleines Mädchen durch die breiten Straßen. Hinter ihr donnerndes Hufgetrappel das rasend schnell näher kam.

"Mama! MAMA HILFE!"

Noch zwei Schritte, dann stürzte das Mädchen. Mit geweiteten Augen sah sie hoch und sah wie das schwarze Pferd genau vor ihr stehen blieb. Die dunkle Figur auf dem Rücken des Pferdes zog ein langes Schwert aus der Scheide an ihrem Gürtel und erhob es zum Schlag. Fest schloss das Mädchen die Augen.

Das Geräusch aufeinanderprallender Schwerter ließ sie ihre Augen wieder öffnen und sie sah einen großen Jungen vor ihr stehen, der mit seinem Schwert das des Yanrou blockte. Der Junge drehte sich zu ihr.

"Ist mit dir alles ok?"

Das Mädchen nickte.

"Dann lauf jetzt schnell zu deiner Mutter und kommt nicht wieder raus bis die Wachen Entwarnung ausrufen, hast du das verstanden?"

Wieder nickte das Mädchen, stand auf und lächelte Kai an.

"Danke. Du bist echt stark."

Dann lief sie schnell zu einem der Häuser und verschwand im Inneren. Sobald das Mädchen sicher war, wandte sich Kai wieder seinem Gegner zu.

"Erhebst dein Schwert gegen ein Kind. Ich wusste schon immer das ihr genauso feige wie hässlich seid. Hast du genug Mumm gegen einen richtigen Gegner anzutreten, oder suchst du dir lieber wieder ein kleines Mädchen zum Erschrecken?!"

Ein Geräusch wie der Schrei eines Falken entwich dem Yanrou und er attackierte Kai hart. Tyson, Max und einige andere Wachen kämpften gegen sieben weitere der Schwarzen Reiter. Insgesamt waren es also acht.

Während Kai, Max und Tyson jeweils einzeln gegen einen von ihnen antraten, kämpften die Soldanten immer zu zweit oder zu dritt gegen einen der Yanrou. Man konnte es ihnen nicht verübeln. Ein Yanrou war einer der Schlimmsten Gegner den man sich wünschen konnte. Sie waren nicht nur übermenschlich stark, sondern auch nur sehr schwer zu verletzen. Doch dafür waren sie sehr schwerfällig. Eine Schwäche die man zu nutzen wissen musste.

Gerade parierte Kai einen weiteren schweren Hieb seines Gegners, als der erste ihrer Soldaten von einem der Yanrou getötet wurde. Sofort kamen dem übriggebliebenen Soldaten zwei weitere zu Hilfe, doch die einfachen Schlosswachen hatten keine Chance gegen eine so übermächtigen Gegner.

//Verdammt. Wenn die sich nicht zusammenreißen und ordentlich kämpfen, werden wir verlieren. Ich kann unmöglich alle erledigen und Max und Tyson werden nach ihrem Kampf auch zu erschöpft für einen weiteren Kampf sein.//

Eine schnelle Drehung und Kai gelang es dem Angriff des Yanrou auszuweichen und gleichzeitig einen Hieb in dessen Seite zu platzieren. Gepeinigt von dem Schmerz schrie die dunkle Gestalt auf.

Doch es hatte nicht gereicht um den Yanrou außer Gefecht zu setzen. Augenblicklich holte er erneut zu einer Attacke aus, als etwas anderes seine Aufmerksamkeit erregte.

Kai folgte den Feuerroten Augen die unter der dunklen Kapuze aufblitzten in Richtung Schloss.

//Oh nein! Was macht der denn hier?!//

Bevor er etwas tun konnte hatte sich der Yanrou an ihm vorbei gedrückt und rannte auf die Gestalt vor den Schlosstoren zu. Ein schriller Schrei und auch die anderen schwarzen Reiter ließen ihre Gegner links liegen und folgten dem Anführer zum Schloss.

Einen Fluch ausstoßend lief Kai hinterher.
 

Ausdruckslos sah Rei geradewegs auf die Yanrou, die direkt auf ihn zustürmten. Ein leises Wispern begleitete ihre Schritte. Es hatte etwas bedrohliches an sich. Von weiter hinten rief Kai mit zorniger Stimme.

"Verdammt noch mal Hau ab du Idiot!"

Auch Tyson, Max und die übrigen Soldaten setzten sich endlich in Bewegung. Doch keiner von ihnen war nah genug um die Yanrou jetzt noch aufhalten zu können.

Gierig streckten sie ihre Hände nach dem Nekojin aus. Trotz aller Rufe der anderen und der mittlerweile bedrohlichen Nähe der Yanrou, rührte sich Rei nicht vom Fleck. Nur noch wenige Meter waren die dunklen Gestalten von ihm entfernt. Kai lief so schnell er konnte, rief dem Nekojin immer wieder zu er sollte weg da, doch vergeblich. Er konnte ihn unmöglich noch rechtzeitig erreichen.

Rei schloss die Augen. Leise murmelte er fremde Worte vor sich hin.

"Naur an edraith ammen!"

Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, erstrahlte ein gleißend helles Licht um ihn herum. So hell, das die Yanrou zurückschreckten und kreischten vor Schmerz. Ihre Augen vertrugen das Licht nicht. Auch Kai und die anderen blieben stehen.

"Was ist..."

Doch Rei sprach weiter.

"Naur dan in gauroth. Au quanto commenan de rohu. AU NAMAD ET SOSSON AURORA!"

Damit schoss ein Ring aus Flammen aus dem Boden um die Yanrou hervor und schloss sie in sich ein. Die Flammen stiegen mit jeder Sekunde höher und ließen den Eingeschlossenen keine Chance zur Flucht. Dann zog sich das Feuergefängnis langsam immer enger zusammen, drängte die Insassen in der Mitte zusammen, bis schließlich begleitet von qualvollen Schmerzensschreien die Flammenwände aufeinander prallten und die Yanrou zu Asche verbrannten.
 

Staunend starrten Max und Tyson auf den kleinen Haufen gräulichen Pulvers auf dem Boden, das einzige was noch verriet was gerade geschehen war.

"Wie hat er das gemacht?"

"Tyson, ich habe absolut keine Ahnung."

Während die zwei sich noch immer staunend den Aschehaufen ansahen, schritt Kai auf den schwer atmenden Nekojin zu.
 

Rei war erschöpft. Sehr erschöpft. Ein Feuerzauber kostete viel Kraft und ihn gegen mehrere Gegner einzusetzen war noch Kräftezehrender. Er stützte sich an die Wand.

"Wer bist du?"

Fragend sah Rei in die Richtung aus der die Stimme gekommen war und sah direkt in ein Paar Mahagonifarbene Augen. Fordernd sah Kai den Schwarzhaarigen an.

//Das war kein Nekojin Zauber. Nekojin haben nicht solche Macht. Das war was anderes. Etwas mächtigeres.//

"Ich weiß nicht was du meinst."

Damit wollte sich Rei von der Wand abstoßen und gehen, doch Kai packte ihn an einer Schulter und drückte ihn unsanft zurück gegen das Gestein.

"Du weißt ganz genau was ich meine! Was war das für ein Zauber? Ein Nekojin hat nicht eine solche Macht! Wie hast du das gemacht?!"

Immer noch atmete Rei schwer, er hatte viel Kraft für diesen Angriff verbraucht und absolut keine Energie mehr sich jetzt mit diesem Menschen herumzuschlagen. Aus Eiskalten Augen sah er ihn an.

"Ich wüsste nicht das ich dir Rechenschaft schuldig bin. Und nur zu deiner Information, Kai Hiwatari, ich habe dir und dieser erbärmlichen Truppe von Wachen gerade das Leben gerettet, also lass los bevor ich ungemütlich werde!"

Mit einem letzten Aufwand an Kraft drückte sich Rei von der Wand weg und stieß Kai wenige Schritte von sich.

Das war zu viel! Kai Hiwatari war niemand der sich so behandeln ließ. Schon gar nicht von irgendeinem dahergelaufenen Nekojin!

Er drehte sich um und wollte gerade ausholen um Rei eine zu verpassen, als dieser schwankte, das Gleichgewischt verlor und plötzlich ohne Vorwarnung nach hinten fiel.

Nur seiner gut trainierten Reflexe war es zu verdanken das Kai den Nekojin auffangen konnte, bevor dieser schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden machte.

//Hat dieser Zauber ihn soviel Kraft gekostet?//

Vorsichtig legte er Rei auf dem Boden ab. Es war nicht etwa so das er seine Wut von gerade vollkommen vergessen hatte, doch es war nicht sein Stil einen Wehrlosen zu schlagen. Und, auch wenn er es ungern zugab, Rei hatte sie gerettet. Er schuldete ihm mindestens das.

"Was ist mit ihm?"

Gleich waren Max und Tyson zur Stelle und auch die anderen Soldaten folgten auf dem Fuße.

"Anscheinend hat dieser Zauber ihn zuviel Kraft gekostet."

//Ich weiß das das kein Zauber war, den die Nekojin normalerweise einsetzten. Aber Rei ist ein Nekojin, das ist eindeutig! Wie hat er das also gemacht?//

Tysons Stimme holte ihn wieder aus seinen Gedanken.

"Sollten wir ihn nicht irgendwo hinlegen. Der Boden ist sicher nicht der beste Platz um sich zu erholen."

Stumm nickte der Grau/Blauhaarige und hob den bewusstlosen Rei auf seine Arme.

//Meine Güte ist der leicht! Ich wusste ja das Nekojin weniger Nahrung brauchen als Menschen, aber so wenig?//

Einen Blick zu den Soldaten werfend, der soviel hieß wie: Ruft die Entwarnung aus, drehte sich Kai um und ging mit Rei in den Armen ins Schloss.
 

So. Kapitel eins zu Ende.

Ist ziemlich lang geworden... hoffe es hat euch nicht gelangweilt.

Wenn euch jetzt ganz viele kleine Fragezeichen über dem Kopf schweben, dann ist das sehr gut so. ich möchte zu diesem Zeitpunkt noch möglichst wenig über die näheren Umstände der Story enthüllen.

Ich hoffe ihr seid mir nicht böse.

Vor allem aber hoffe ich es hat euch gefallen.

Ich werde mich mit dem nächsten Kapitel beeilen, aber wie versprochen kommt zuerst endlich der neue Teil von Gangs of Cascady dran.

Trotzdem würde es mich sehr freuen wenn ihr vielleicht auch an dieser Story hier Gefallen finden werdet.

*knuddel alle*

Bye eure Omili!

Troublesome Journeys

JAAA! Endlich das nächste Kapitel. Ich weiß ich weiß, ich hatte gesagt zuerst kommt das update von Gangs of Cascady, aber ich kann nichts dafür, ihr müsst euch bei Ray-chani beschweren. Wieso? Ganz einfach. Ray-chani ist meine Beta für diese Story und Gangs of Cascady betat Chibi-chan. Und Rayi war schneller wie Chibi und deshalb hab ich das Kapitel hier früher zum updaten,...

Ich hab mich auf jeden Fall wahnsinnig über die Kommis gefreut!!!!!^^ *alle knuddel*

Das war soooooo lieb!!!! Ich habs mal wieder nicht geschafft sie zu beantworten, sorry, aber ich werde es für dieses Kapitel versuchen. Versprochen. *hand heb und schwör*

Okay, dann ohne lange Umschweife, los mit dem Kapitel.^^
 


 


 

Troublesome Journeys
 


 

"Nun haben wir die Bescherung. Ihr hättet auf mich hören sollen! Einfach Hals über Kopf loszustürmen! Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wäre Rei nicht da gewesen."

König Dickensen fegte geradezu durch den Raum. Er war nicht wirklich wütend auf Max, Tyson und Kai, doch dass Rei nun bewusstlos war, war alles andere als gut.

"Hätten wir lieber den Schlosswachen den Kampf überlassen sollen?! Majestät, bei allem gebührenden Respekt, hätten wir nicht so gehandelt, wäre Grandia jetzt wahrscheinlich ein Ort des Todes!"

Tyson war aufgesprungen. Kai und Max konnten ihren Kameraden gut verstehen. Was hätten die normalen Schlosswachen schon ausrichten können? Hätten die drei nicht gekämpft, hätten die Yanrou jeden getötet, der ihnen in den Weg gekommen wäre. Wieso nur wollte ihr König das nicht verstehen?

"Tyson hat Recht, König Dickenson! Ob nun mit oder ohne Rei, wir waren die einzigen, die eine reelle Chance gegen die Yanrou hatten."

Nach Max` Worten ging der alte König langsam zu seinem Platz und setzte sich. Ein sorgenvoller Ausdruck lag auf dem rundlichen Gesicht.

"Wären es nur die Yanrou, dann hättet ihr Recht, doch diese Sache ist viel komplizierter. Ihr könnt es nicht verstehen."

Drei Paar fragende Augen sahen ihren König an.

"Was meint ihr damit Majestät?"

Der König seufzte. Sollte er ihnen wirklich die ganze Wahrheit erzählen?

"Ihr sprecht von dem Nekojin, richtig?"

Wieder seufzte der König. Er hätte sich ja denken können, dass der grauhaarige Schwertkämpfer schnell dahinter kommen würde. Kai schien von Anfang an Zweifel an Rei zu haben.

"Ja. Was Rei betrifft, so gibt es einiges, was ihr wissen solltet. Rei ist nicht ohne Grund von den Nekojins gesandt worden, um das Schwert zurück zu holen. Er war derjenige, der das Driggerschwert zuvor bewacht hatte."

Staunende Augen sahen den weißhaarigen Mann an.

"Das erklärt natürlich einiges. Zum Beispiel, wie er das mit den Yanrou gemacht hat."

"Genau Max! Die Wächter heiliger Gegenstände haben oft große magische Kräfte. Also hätten wir das dann auch geklärt."

Zufrieden ließ sich Tyson nach seiner Analyse in den Stuhl zurück sinken. Doch Kai war anscheinend anderer Meinung.

"Nicht ganz. Es stimmt. Diejenigen, die zum Wächter auserkoren sind, tragen größere Kräfte in sich, als ihre Artgenossen, aber was er da eben auf dem Platz gemacht hat, war wesentlich zu mächtig, um einfache Schutzmagie eines Wächters zu sein. Selbst für einen Nekojinwächter. Das war was anderes."

Fordernd bohrten sich die mahagonifarbenen Opale in die Augen ihres Königs. Kai wollte eine Antwort. Diese Sache war ihm einfach zu suspekt, um diese Wächtergeschichte zu schlucken. Doch mit dem, was dann kam, hatte er nicht gerechnet.

"Ach. Und woher glaubst du zu wissen, wie mächtig die Magie eines Nekojinwächters ist? Ich bezweifle stark, dass du schon einmal einen gesehen hast!"

Überrascht drehten sich alle in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und fanden einen noch immer müde wirkenden, aber dennoch aufrechtstehenden Rei im Türrahmen vor.

Sofort stand König Dickenson auf.

"Rei! Du solltest noch liegen bleiben! Der Zauber hat dich sehr viel Kraft gekostet und dein Körper hat sich noch immer nicht völlig von den vorigen Verletzungen erholt."

Mit nur wenigen Schritten war der alte König bei dem Schwarzhaarigen angekommen und wollte ihm zurück ins Krankenzimmer helfen, doch Rei dankte ab.

"Schon gut. Die Verletzungen sind ! so gut wie verheilt und von der Erschöpfung durch den Angriff werde ich mich in wenigen Stunden erholt haben. Es ist wichtig, dass wir so schnell wie möglich aufbrechen. Am besten sofort."

Der König schüttelte den Kopf und wollte protestieren, doch Max kam ihm zuvor.

"Aber Rei, der König hat Recht! Du solltest dich wirklich noch ausruhen. Wir können auch morgen noch aufbrechen. Ich bin sicher, dass-"

Doch Rei fiel ihm ins Wort.

"Nein. Wenn ihr es für besser haltet zu warten, dann tut das von mir aus, doch ich werde nun gehen."

Schnell schob sich der Nekojin an dem König vorbei und wollte schon aus der Tür schreiten, als Kai sich ihm in den Weg stellte.

"Das ist ja wirklich eine interessante Art deine Dankbarkeit auszudrücken. Ist das so Sitte bei euch Nekojin die Gastfreundschaft anderer mit Füßen zu treten?!"

Er erwartete eine schlagfertige Antwort darauf, doch Rei schien gar nicht auf das Gesagte zu reagieren.

"Mach den Weg frei."

Rei versuchte an dem Grauhaarigen vorbei zu kommen, doch dieser blockierte den Ausgang nun noch mehr. Er sah es gar nicht ein, dass so ein dahergelaufener Nekojin sich vor ihrem König aufspielte, als sei er etwas besseres.

"Wer bist du wirklich?"

Nun schaltete sich auch der König ein.

"Kai! Was soll der Unsinn? Ich sagte doch bereits, dass Rei-"

Doch eben dieser schnitt König Dickenson nun das Wort ab.

"Du denkst, du weißt alles, nicht wahr?! Du denkst, du kannst jeden besiegen, der sich dir in den Weg stellt und du weißt alles über einen, wenn du ihn nur ansiehst, ist es nicht so?! Wenn du also mich ansiehst, was siehst du?"

Kai war verblüfft von der Ernsthaftigkeit der Stimme und der Entschlossenheit in den goldenen Augen. Eine kurze Pause entstand und Kai wollte gerade auf die Frage antworten, als Rei weitersprach.

"Alles was du siehst, ist ein wertloser, schwacher, verlogener Nekojin. Du verlangst zu wissen wer ich bin, dabei hast du dir schon längst eine Meinung gebildet. Du willst nicht wirklich die Antwort auf deine Frage, du willst nur in deiner bisherigen Meinung bestätigt werden. Aber ich will dir mal was sagen Kai Hiwatari, du weißt nichts über mich und du weißt nichts über mein Volk. Du glaubst das Recht zu haben mein Verhalten und meine Glaubhaftigkeit in Frage zu stellen, dabei weißt du nichts von dem, was ich durchgemacht habe! Und ebenso wenig weißt du über die Gefahr, die du genau jetzt im Moment über dieses Königreich bringst!"

Kai war sprachlos. Noch nie, absolut noch nie hatte es jemand gewagt so mit ihm zu reden. Doch der letzte Satz des Nekojin ärgerte ihn am meisten und er packte ihn hart am Kragen.

"Was soll das heißen, ich bringe Gefahr über Grandia?!"

Jeden anderen hätte das eingeschüchtert und auch Max und Tyson wichen einen Schritt zurück, obwohl sie Kai ja kannten, doch Rei blieb trotz seiner Lage ruhig.

"Was glaubst du wohl, wieso die schwarzen Reiter hier am helllichten Tage aufgetaucht sind? Sicher nicht, weil es hier so gutes Gemüse gibt."

Langsam schien Kai zu verstehen, was der Nekojin meinte und auch auf den Gesichtern seiner beiden Gefährten zeigte sich Einsehen. König Dickenson nickte nur.

"Deiner Meinung nach, soll ich also die Gastfreundschaft deines Königs annehmen und weitere, stärkere Feinde in euer friedliches, kleines Königreich locken, ja?! Was glaubst du wie viele Angriffe dieser Art die Menschen hier überstehen? Die Yanrou waren nur die Vorreiter zu dem, was noch kommt! Sie haben mich hier aufgespürt. Das war ihre einzige Aufgabe. Wahrscheinlich sind schon jetzt andere auf meiner Spur und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie mich eingeholt haben. Kannst du dir vorstellen, was dann los ist? Ich trage bereits genug Last auf meinen Schultern, ich muss mich nicht auch noch damit belasten für den Untergang eines friedvollen Königreiches verantwortlich zu sein, nur weil ich nicht auf die gute Attitüde verzichten wollte! UND NUN MACH DEN WEG FREI!"

Damit befreite sich Rei gewaltsam aus Kais Griff, der wie versteinert vor ihm stand und stürmte zur Tür hinaus.

Bald darauf räusperte Tyson sich.

"Ist das wahr Majestät? Diese Monster waren nur hinter ihm her?"

Der König nickte.

"Das war der Grund, wieso er uns so schnell wie möglich verlassen wollte."

"Und wir sind auch noch vollkommen kopflos in den Kampf gestürzt und haben die schwarzen Reiter damit nur noch animiert zu töten. Wären wir sofort mit Rei aufgebrochen, hätten wir die Yanrou aus dem Königreich weglocken können und niemandem wäre etwas passiert."

Max sah betrübt aus. Diese Einsicht kam leider zu spät.

"Vielleicht. Aber ihr wusstet schließlich nicht, was los war, daher denke ich ging es wohl nicht anders. Ihr müsst Rei verstehen. Er ist nun schon seit fast einem Monat unterwegs, um das Schwert zu finden. Gott weiß, was er dabei alles durchmachen musste. Als ich ihn fand, war er blutüberströmt und vollkommen ausgehungert. Er musste seit Tagen weder gegessen noch geschlafen haben und seine Verletzungen waren furchtbar. Er kann euch nicht so einfach sein Vertrauen schenken. Zu viel hängt von ihm ab. Deshalb konnte er euch auch nicht früher aufklären."

Kai ballte die Hände zu Fäusten und in der nächsten Sekunde schritt er die Tür hinaus in die Richtung die Rei gegangen war. Besorgt schauten Tyson und Max ihm hinterher.

"Ich denke nicht wirklich, dass Kai so über Rei denkt, wie Rei eben sagte. Er ist nur misstrauisch. Er kann eben nicht aus seiner Haut."

Der alte König stimmt Max zu.

"Sie sind beide durch ihr bisheriges Leben stark geprägt worden, doch während sich Kai bereits auf dem Wege der Besserung befindet, sinkt Rei immer tiefer in sich selbst hinein. Es gibt da noch etwas über ihn, das ihr noch nicht wisst, aber ich bin nicht befugt euch das zu sagen."

"Ich nehme an es ist wichtig."

"Sehr wichtig sogar."

"Wie sollen wir dann diese Reise antreten, ohne alle Fakten und daraus folgende Gefahren zu kennen?"

"Ich sagte niemals, dass diese Aufgabe einfach sein würde Max. Ihr müsst Reis Vertrauen erlangen. Es kann nicht funktionieren, wenn es so weitergeht, wie bisher. Wenn er euch nicht länger als Feinde sieht, dann wird er euch alles erzählen. Da bin ich mir sicher."

Tyson kratzte sich am Kinn.

"Tja, das sieht nach einem harten Stück Arbeit aus. Dann gehen wir jetzt wohl besser, bevor Rei noch alleine abhaut oder Kai und er sich gegenseitig umbringen."

Max musste leise lachen, sie beide verbeugten! sich vorm König und folgten dann im Laufschritt dem Weg nach draußen. Zurück blieb nur König Dickenson, der ein weiteres Mal an diesem Tag seine Hände faltete und leise seinen Wunsch aussprach.

"Ich hoffe nur, es wird gut gehen und sie können zu Rei durchdringen. Die drei sind seine letzte Chance."
 

Draußen hatte Kai Rei endlich bei den Pferdeställen eingeholt. Der Schwarzhaarige war gerade dabei ein weißes Pferd zu satteln. Kai kannte dieses Pferd nicht. Es musste also dem Nekojin gehören.

Langsam ging er auf ihn zu.

"Du hast Unrecht."

Mit einem wütenden Gesicht drehte Rei sich zu seinem Gegenüber.

"Womit?"

"Mit dem, was ich über dich denke."

Rei schnaubte.

"Ach! Hab ich etwa was vergessen? Bin ich auch noch ungehobelt oder sonst was?!"

Rei hatte sich wieder zu seinem Pferd gewandt und schenkte Kai keinen Blick.

"Eigentlich hatte ich an ehrenhaft gedacht, aber wenn du meinst..."

Das erweckte Reis Aufmerksamkeit und seine Augen weiteten sich für einen kleinen Moment, doch schnell schüttelte er das wieder ab und machte sich daran, den Sattelgurt festzuziehen.

"Denk was du willst!"

Damit drehte sich der junge Nekojin um und ging auf den Ausgang zu.

"Mach sowas nicht noch mal, verstanden?"

Irritiert blieb Rei stehen.

"Wovon redest du?"

Kai verschränkte die Arme über der Brust und lehnte lässig an einem der Holzbalken.

"So viel Energie für einen Kampf zu verbrauchen. Hättest du sie nicht alle auf dich gezogen, wärest du sicher auch mit einem weniger kraftraubenden Zauber ausgekommen und wir hätten in der Zwischenzeit die anderen erledigt."

Darauf grinste der Schwarzhaarige nur schief.

"Genau. Danach sah es auch aus, als ob ihr damit fertig werden würdet."

Dann setzte er sich wieder in Bewegung, wurde aber nach wenigen Schritten von Kai am Handgelenk gepackt und herumgewirbelt. Wild entriss er dem Grauhaarigen seine Hand sofort wieder.

"Was soll das?!"

Er zischte gefährlich, doch ließ sich Kai davon nicht beeindrucken.

Nahe beugte er sich zu dem Nekojin herunter.

"Hör zu. Mag sein, dass du uns in dieser Situation geholfen hast, aber wenn du während der Reise zu viel deiner Energie verbrauchst und wieder umfällst, gefährdet das nicht nur dein, sondern auch unsere Leben, weil wir dich dann beschützen müssen. Außerdem habe ich keine Lust dich wieder herumschleppen zu müssen!"

Kai war klar sauer, aber Rei stand dem in nichts nach.

"Ich habe nicht darum gebeten, von dir getragen zu werden."

Der Grauhaarige ließ ein ärgerliches Schnaufen hören.

"Fein! Dann lass ich dich eben das nächste Mal einfach im Dreck liegen, wenn das dir lieber ist!"

Wütend drehte Kai sich um und verließ den Stall, nicht aber bevor Rei ihm noch ein ebenso wütendes

"Und ob mir das lieber ist! Sehr viel lieber, als von jemandem wie dir getragen zu werden!"

hinterher brüllte. In einer Sache waren sich die beiden absolut einig, sie konnten den anderen absolut nicht ausstehen!
 


 

Etwas weniger als eine Stunde später waren die vier Jugendlichen abreisefertig und saßen nebeneinander auf ihren Pferden.

Das Pferd von Max war hellbraun und ein wenig kleiner als die anderen drei. Auch hatte es etwas schlankere Fesseln, als seine Artgenossen, war aber keinesfalls langsamer. Max hatte ihn Lantus getauft.

Tysons Rappe hingegen war dunkelbraun, von normaler Statur und hatte einen sternförmigen Fleck auf seiner Stirn, was ihm auch seinen Namen Starflash eingebracht hatte.

Rei ritt eine junge Stute. Sie war auf den ersten Blick top fit und weiß wie Schnee. Die seidig, schimmernde Mähne zeugte von ihrer Gesundheit. Sie hörte auf! den Namen Hikari. .

Kais Pferd war klar das größte der vier. Ein wunderschöner, pechschwarzer Araber. Er hieß Shadow.
 

Max drehte sich noch einmal zum Königreich um, bevor sie losreiten würden.

"Was glaubt ihr, wie lange wir fort sein werden?"

Tyson zuckte nur mit den Achseln.

"Solange es eben dauert schätz ich mal. Hey Rei, hast du eigentlich einen Anhaltspunkt, wo das Schwert sein könnte, oder wer es hat?"

Gefragter sah in Richtung, der weit entfernt liegenden Hügelketten, hinter denen die Sonne in einigen Stunden verschwinden würde.

"Wir müssen nach Westen."

Und kaum hatte er diese monotone Antwort gegeben, gab er seinem Pferd auch schon die Sporen und ritt los.

Kai ließ ein verärgertes Zischen verlauten.

"Scheint es ja nicht für sonderlich notwendig zu halten, uns mehr Informationen als unbedingt nötig zu geben."

Von Minute zu Minute, die Kai mehr mit dem Nekojin verbrachte, wurde er sich immer sicherer, dass er ihn nicht leiden konnte.

>>Da muss ich mit diesem Kerl meine Zeit verschwenden und er versucht nicht einmal sich kameradschaftlich zu benehmen! Okay, ich bin auch nicht unbedingt der Teamspieler, aber schließlich kommen wir ja nicht aus Spaß an der Freude mit, sondern um ihn zu beschützen! Ich wette, alleine würde er keine zwei Tage überleben!<<

Kai erwachte aus seinen Gedanken, als er zwei Blicke auf sich spürte.

"Was?!"

"Ach weißt du, wir dachten nur, dass ihr beide euch sehr ähnlich seid."

Auf diesen Kommentar verdiente sich Max auch gleich einen bösen Blick.

"Wie bitte?"

Tyson kicherte leicht.

"Ich bitte dich Kai! Als wir dich kennen gelernt haben, warst du genauso, sogar noch schlimmer! Hast nie mit jemandem geredet, immer nur alle böse angeguckt, mit einer Art Botschaft i! n deinem Blick, so was wie Bleib-mir-vom-Leib-oder-ich-grille-dich! Und zumindest zu Fremden bist du heute noch so. Rei gegenüber verhältst du dich schließlich auch nicht allzu liebenswürdig."

Kai schnaubte.

"Das ist was anderes! Dieser eingebildete Nekojin hat ja wohl keine andere Behandlung verdient!"

Max schüttelte den Kopf.

"Ich denke du gehst zu hart mit ihm ins Gericht, Kai. Denk doch mal an das, was König Dickenson uns gesagt hat. Ich bin sicher, er hat einen guten Grund für sein Verhalten."

"Jupp. Versuchen wir doch erstmal ihn kennen zu lernen und dann werden wir ja sehen, ob er wirklich so ist, wie er sich bisher gezeigt hat, oder ob da noch mehr dahinter steckt."

Für diesen Kommentar hätte der Grauhaarige Tyson am liebsten eine runtergehauen.

//Erst mal kennenlernen, was? Na da bin ich ja mal gespannt, wie sie das anstellen! wollen! Ich werde mich jedenfalls nicht darum reißen mit diesem ..... diesem Katzenvieh Freundschaft zu schließen. Ich erfülle meine Aufgabe und dann heißt es auf Nimmer wiedersehen!//

"Hey! Wenn ihr zurück in euer Dorf wollt, nur zu. Aber dann verschwindet auch endlich und steht nicht so blöd in der Gegend rum!"

Rei war bereits mehrere Meter vor ihnen und schon kurz vorm Wald, als er zurückgeschaut und festgestellt hatte, dass die drei sich noch keinen Meter vom Fleck gerührt hatten.

Kais Meinung nach erlaubte sich dieser Nekojin eindeutig zu viel! Oh wie würde er es genießen, wenn dieser Auftrag vorbei war! Ein letztes Grummen und er gab seinem Pferd die Sporen.

Sobald er sah, dass die anderen endlich auf ihn zuritten, trieb Rei Hikari weiter an.

//Vielleicht hätte ich nichts sagen und einfach weiter reiten sollen. So wäre ich sie jedenfalls elegant los geworden. Tja, nichts mehr dran zu ändern.//

>Du wirst sie b! rauchen, Rei. Versuche doch wenigstens ihre Begleitung zu akzeptieren.<

Dieser Satz verärgerte Rei nun wieder.

//Wozu bitte sollte ich sie brauchen? Die sind ja noch nicht mal mit den Yanrou fertig geworden! Da komme ich alleine ja wohl besser klar!//

>Komm schon Rei. Denkst du nicht, du gehst etwas zu hart mit ihnen ins Gericht? Immerhin ist ein Yanrou kein einfacher Gegner und ohne deine Kräfte hättest du wohl sogar schlechter abgeschnitten.<

//Das heißt nicht, dass ich ihnen unterlegen bin!//

>Das habe ich auch nicht gesagt, Rei. Ich denke nur es könnte nicht schaden, wenn du ihnen etwas mehr vertraust.<

Rei verzog sein Gesicht zu einem ironischen Lächeln.

//Du scheinst vergessen zu haben, dass uns ein solches Verhalten erst in diese Lage gebracht hat, mein alter Freund.//

Darauf wurde nichts mehr erwidert und ohne einen weiteren Gedanken an Gesagtes zu verschwenden, ritt Rei weiter.
 

Nach etwa einer halben Stunde strammen Reitens, erreichten die vier die nächste Ortschaft.

Fragend wandte Tyson sich an Max.

"Sag mal, wie heißt dieser Ort noch gleich?"

Der Blonde seufzte.

"Das ist Auron, Tyson. Das solltest du eigentlich wissen, schließlich sind Grandia und Auron Verbündete."

Der Blauhaarige packte sich an den Hinterkopf und streckte die Zunge raus.

Kai schüttelte lediglich den Kopf und Rei zeigte der Szene überhaupt keine Beachtung.

Nacheinander stiegen die vier von ihren Pferden ab und führten diese zu einer Tränke.

"Wir sollten den Pferden eine kleine Pause gönnen, bevor wir weiterreiten."

Tyson und Max stimmten Kai zu, schließlich waren sie nicht unbedingt im gemütlichen Tempo geritten und ihre Pferde waren erschöpft.

Rei nickte stumm, strich Hikari noch einmal über die Mähne, drehte sich um und ging Richtung Hauptstrasse des Ortes.

"Dürfte man erfahren, wo der werte Herr Nekojin hin will?!"

Kai war genervt! Was dachte sich dieser Kerl eigentlich mit solch eigensinnigen Aktionen?! Verdammt noch mal, sie hatten schließlich die Aufgabe ihn zu beschützen! Wie bitte sollten sie das tun, wenn sich der Nekojin nun von ihnen abseilte?!

Rei ging einfach weiter und drehte sich auch nicht um, als er antwortete.

"In die nächste Bar. Ich brauche Informationen."

Kai kochte.

//Hält es wohl noch nicht mal für nötig sich umzudrehen, um mir zu antworten. Bitte! Soll aber später ja nicht glauben ich helfe ihm, wenn er in eine Schlägerei mit ein paar Betrunkenen gerät!//

"Kai? Sollten wir ihm nicht hinterher?"

Unsicher sahen Max und Tyson den Grauhaarigen an. Natürlich war ihnen klar, dass Reis Aktion gerade Kai ziemlich sauer gemacht hatte, weshalb sie sich lieber vorsichtig an dieses Thema wagten.

Mit einem weiteren verärgerten Brummen setzte sich Kai schließlich in Bewegung und ging der Richtung nach, die Rei zuvor eingeschlagen hatte.

Gut, würde er dem Nekojin eben hinterherlaufen und brav Kindermädchen spielen. Nur, weil der sich so unmöglich aufführte, hieß das schließlich nicht, dass Kai seine Pflicht vernachlässigen würde.

Im ersten Moment schienen Max und Tyson noch etwas perplex, eilten aber dann schnell dem Größten der Gruppe hinterher.

Wenig später betraten sie die erste Bar, an der sie vorbeikamen und erspähten auch gleich den schwarzhaarigen Jungen auf einem der Hocker an der Bar. Wortlos ging Kai auf ihn zu.
 

Rei hatte noch nicht mitbekommen, dass seine drei Begleiter die Bar betreten hatten, als er sich lasziv über die Theke beugte und dem Wirt verführerisch zuzwinkerte.

"Und? Hast du nun so jemanden hier gesehen oder nicht?"

Er lehnte sich noch etwas näher in Richtung des Mannes und wickelte sich verspielt eine Haarsträhne um den Finger.

"Ich würde mich für diese Information erkenntlich zeigen."

Die Augen des Wirtes sprühten vor Lust, als er den Atem des Jungen auf seiner Haut spürte. Gerade räusperte er sich um zu antworten, als ein großer, graublauhaariger Junge hinter dem Schwarzhaarigen erschien und ihm einen kalten Blick zuwarf.

Erst jetzt bemerkte Rei die Anwesenheit des Schwertkämpfers und zog eine verärgerte Grimasse.

//Würde hier nicht alles nach Zigaretten und Alkohol stinken hätte ich ihn viel früher bemerkt. Verdammt!//

"Gehört das Verführen von pädophilen, alten Wirten auch dazu deinen Auftrag zu erfüllen oder ist das ein bloßer Zeitvertreib für dich?"

Rei sprang von seinem Stuhl auf und wollte dem Grauhaarigen gehörig die Meinung geigen, als der Wirt zornig unter die Theke griff und eine lange Schrotflinte hervorholte.

"Ich lasse mich doch nicht in meiner eigenen Bar als Kinderschänder bezeichnen! Und verarschen lasse ich mich auch nicht! Raus! Und zwar alle beide!"

Hastig drehte sich Rei um.

"Aber-"

"ICH SAGTE RAUS!!!"

Der Mann spannte die Flinte an und zielte auf den Nekojin.

Mike und Chelsy

Ich danke euch allen für die Geduld die ihr aufgebracht habt. ich weiß es hat lange gedauert, aber hier ist endlich das neue Kapitel. Bitte entschuldigt vielmals die Verspätung und einen besonderen Dank an alle die ein Kommi hinterlassen haben!
 


 

Kapitel 3

Mike und Chelsy
 

Kai reagierte Blitzschnell. Er packte Rei mit einer Hand am Arm und brachte ihn aus der Schussrichtung, zog im gleichem Moment mit der anderen Hand sein Schwert und trennte den Lauf der Schusswaffe mit einem einzigen kraftvollem Hieb vom Rest der Flinte.

Mit weit aufgerissenen, ängstlichen Augen ließ der Wirt, was von seiner Flinte noch übrig war zu Boden fallen und stolperte wenige Schritte zurück.

In der Bar hatte durch den Lärm beinah niemand etwas von dem Zwischenfall mitgekriegt und den wenigen die es mitbekommen hatten, war es scheinbar egal. Sofort kamen Max und Tyson angelaufen.

"Kai, Rei, alles in Ordnung mit euch`?"

Bei näherem Betrachten der beiden stockte Tyson.

"Ähm.... geht es euch gut?"

Erst auf diese, so vorsichtig ausgesprochene Frage hin, bemerkten Kai und Rei in welcher Lage sie sich momentan befanden.

Als Kai nämlich Rei vor dem Lauf der Schrotflinte in Sicherheit gebracht hatte, hatte er ihn eng an seine Brust gezogen. Wahrscheinlich hatte er es zu diesem Zeitpunkt gar nicht recht realisiert was er tat, sondern einfach aus reinem Reflex gehandelt, aber das änderte nichts daran das er es getan hatte!

Rei selbst war von der gesamt Situation und wie schnell sich alles gegen sein geplantes Vorhaben gewendet hatte, wohl einfach so überrascht, das er in diesem Moment vollkommen vergessen hatte, an wessen breiter Brust er da lehnte.

Schneller als ein Wimpernschlag stießen sich die beiden von einander ab und sahen in jede erdenkliche Richtung, nur nicht auf den anderen.

Wieder füllte die bekannte Wut ihre beiden Gestalten.
 

Der Wirt sah diesen kleinen Zwischenfall als sein Glück an und machte den Versuch sich leise von dem Respekt einflössenden Jungen mit dem Schwert davon zu schleichen. Kai kam dieser Fluchtversuch gerade recht, konnte er so seine Gedanken auf den Wirt lenken und musste sie nicht in bestimmte andere Richtungen ziehen lassen.

Mit einem Satz war er über den Tresen der Theke gesprungen und hielt dem Mann vor ihm die Schneide seines Schwertes an die Kehle.

"Wohin denn so eilig?"

Der Mann schluckte. Es war niemals klug einen erfahrenen Schwertkämpfer mit einer Waffe zu bedrohen und so wie dieser Junge das Schwert geführt hatte, war er einer.

"Warte!"

Genervt sah Kai zu dem Nekojin, der es gewagt hatte ihn zu unterbrechen.

"Was?!"

Seine Stimme war schneidend.

"Nimm dein Schwert runter, ich muss mit ihm noch etwas besprechen."

Das hatte Kai jetzt nicht wirklich gehört, oder? Gerade noch hatte der Mann ihnen gedroht sie zu erschießen und jetzt wollte dieser verdammte Nekojin gemütlich mit ihm plaudern?!

Eine kleine Zornesfalte erschien auf seiner Stirn, als Kai widerwillig das Schwert vom Nacken des Mannes nahm und wieder in seine Scheide steckte. In einem missbilligenden Ton wandte er sich an Rei.

"Dann rede von mir aus mit ihm so viel du willst, denk aber ja nicht das ich dir noch mal helfe!"

Ein einfacher Sprung und Kai war wieder auf der anderen Seite des Tresens. Der Nekojin sah ihm scharf in die Augen.

"Glaub mir, daran würde ich nicht mal im Traum denken!"

//Ganz zu schweigen davon das ich deine Hilfe auch überhaupt nicht bräuchte, du eingebildetes Arschloch!//

Der einzige Grund, wieso Rei das nicht laut ausgesprochen hatte, war das es letztendlich nur zu einem Wortgefecht zwischen ihm und dem Größeren geführt hätte und für so was hatte er keine Zeit.

Nervös und verärgert richtete der Mann seine Kleidung.

"Das das gleich mal klar ist, du brauchst nicht zu denken ich würde dir nach der Aktion deines feinen Freundes da noch irgend etwas sagen! Verschwindet endlich aus meinem Laden!"

Tief atmete Rei ein und aus. Das hatte er sich anders vorgestellt.

//Verdammt! Eigentlich wollte ich den noch für später aufbewahren, aber da ist wohl nichts zu machen.//

Er griff in seine Tasche und fischte einen kleinen blauen Edelstein heraus.

"Würde der hier deine Meinung vielleicht ändern?"

Kai schnappte nach Luft. Was der Nekojin da in der Hand hielt war ein Gem. Ein zu dieser Zeit äußerst selten gewordener Edelstein und für die Verhältnisse, nicht gerade klein.

//Diese Information scheint ihm ja verdammt wichtig zu sein, wenn er einen Gem dafür bereit ist zu zahlen.//

Auch der Wirt schien den Stein zu erkennen, denn gleich griff er danach. Natürlich war Rei schneller gewesen und brachte den Gem aus der Reichweite des Mannes.

"Erst sagst du mir was ich wissen will, dann bekommst du deine Belohnung.."

Er ließ seine Stimme dabei klingen als spräche er mit einem Hund, den er vorhatte zu dressieren, doch schien dem Wirt dieser Vergleich nicht aufzufallen. Erneut räusperte er sich.

"Wenn ich mich recht erinnere, war so jemand tatsächlich hier. In Begleitung eines anderen. Groß, blass lila Haare, etwa dein Alter."

Wieder wollte der Wirt nach dem Stein greifen, als Rei ihn noch etwas weiter weghielt.

"Wie lange ist das her?"

Der Wirt überlegte.

"Das muss ungefähr 2 Wochen und ein paar Tage her sein. Sie sind auch nicht sonderlich lange geblieben. Sagten irgendwas von einem Ort namens Chollo und ritten dann weiter Richtung Osten."

Kaum diese Worte gehört, drehte Rei sich um und schritt eilig zum Ausgang.

Der Wirt wollte gerade protestieren, als der Schwarzhaarige den kleinen blauen Stein über seine Schulter und in die Hände des Mannes warf. Der warf eine prüfenden Blick auf den Gem und ließ ihn dann schnell in seiner Hosentasche verschwinden.

Kurz bevor Rei die Bar verließ, rief er ihm noch mit einem dreckigen Grinsen hinterher.

"Das nächste mal darfst du auch in Naturalien zahlen, Süßer!"

Rei zuckte kurz zusammen, biss sich auf die Unterlippe und verließ die Bar.
 

Vorsichtig tippte Max Kai an die Schulter.

"Ähm, sollten wir ihm nicht nach?"

Wüsste er nicht das es unmöglich ist, würde er glauben Kai sprühe Funken. Der Grauhaarige war mehr als schlecht gelaunt. Dieser Nekojin brachte ihn um seinen letzten Nerv!

//Erst verschwindet er in diese Bar, flirtet mit diesem Lustbock, zahlt ein halbes Vermögen um zu erfahren wo irgendwer war und verlässt die Bar ohne auch nur ein Sterbenswörtchen über die Bedeutung von all dem loszuwerden?! Jetzt reichts! Wenn nötig prügele ich eben aus ihm raus was ich wissen will, aber so geht es definitiv nicht weiter!//

Wutentbrannt stampfte Kai aus der Bar.

In böser Vorahnung sahen sich Max und Tyson an.

"Es wäre wirklich sicherer für uns sich nicht ein zu mischen, denkst du nicht auch?"

"Aber dann killt Kai Rei!"

"Nun ja..... in gewisser Hinsicht könnte das ein Problem sein, wenn man unseren Auftrag Rei zu schützen etwas näher betrachtet...."

Sie sahen sich an, seufzten und eilten dem Grauhaarigen hinterher um das schlimmste zu verhindern.
 

In Gedanken versunken ging Rei den Weg zurück den er vorher gekommen war.

//Also Chollo. Ich hätte mir denken können das sie dorthin wollen, schließlich können sie das Schwert nicht voll einsetzen. Wenigstens konnte ich etwas Zeit aufholen. Nun ist ihr Vorsprung nicht mehr ganz so groß.//

Wieder meldete sich die tiefe Stimme in seinem Kopf.

>Du weißt das wenn sie nach Chollo wollen, die beiden herausfinden werden wieso sie das Schwert bisher noch nicht einsetzen konnten.<

Rei nickte.

//Ich weiß. Sobald sie im Schrein waren, werden sie sich denken können was passiert ist. Wir müssen uns beeilen wenn wir sie finden wollen bevor sie uns finden.//

Eine Weile herrschte Stille, als dann wieder die Stimme erklang.

>Vielleicht solltet ihr die Nacht hier verbringen. Du brauchst Schlaf, Rei; und Lee und Bryan werden nicht vor nächster Woche in Chollo eintreffen, wenn es stimmt das sie erst vor 2 Wochen hier aufgebrochen sind.<

Die Stimme klang besorgt, doch Rei schüttelte den Kopf.

//Wir müssen jede Sekunde in der sie noch nicht wissen was mit dem Schwert ist nutzen. Sobald sie rausgefunden haben was nicht stimmt, werden wir nicht länger die Jäger, sondern die Gejagten sein.//

Wieder kurze Stille, dann sprach/dachte Rei weiter.

//Ganz davon abgesehen habe ich durch diese tolle Aktion von Kai eben mehr als die Hälfte meines Geldes verloren. Ich kann es mir also gar nicht leisten in irgendeiner Herberge hier zu übernachten, wenn das Geld noch für den Rest unserer Reise langen soll//

>Jetzt bist du ungerecht, Rei. Schließlich hat dir Kai das Leben gerettet. Der Wirt hätte dich erschießen können<

Rei schnaubte.

//Hätte der Kerl sich nicht eingemischt wäre es gar nicht erst soweit gekommen und ich hätte den Gem *und* die Information.//

Nun ein schnauben seitens seines 'Gesprächspartners'

>Fragt sich nur zu welchem Preis.<

Rei erwiderte nichts darauf. Er wusste das sein Verhalten zuvor nicht auf Gegenliebe gestoßen war, doch er empfand nun mal das er alles nötige geben müsste, um das Schwert zurück zu holen. Und sei es sein eigener Körper.

Schließlich war das alles seine Schuld.

>Du weißt das dass nicht wahr ist.<

Allerdings kam Rei nicht dazu darauf zu antworten, denn gleich packte ihn jemand an der Schulter und drehte ihn ruckartig um.

"Was soll das?!"

Wütende Augen musterten den Schwarzhaarigen vor sich.

"Das gleiche sollte ich dich fragen! Was sollte das eben in der Bar?!"

Rei hielt dem Blick problemlos stand.

"Was das sollte?! Was glaubst du wohl was das sollte?! Ich brauchte Antworten und die habe ich mir geholt! Und hättest du dich nicht eingemischt, hätte es auch überhaupt keine Probleme gegeben!"

"Wenn du es nicht als Problem ansiehst das der alte Sack dich mit den Augen ausgezogen hat und sicherlich alles andere als keuche Gedanken dabei hatte, dann hast du recht!"

Rei drehte sich weg.

"Es ist meine Sache! Wieso interessiert es dich überhaupt?! Kümmere dich gefälligst um deinen Kram!"

Er wollte schon gehen, als Kai sich ihm schnell in den Weg stellte.

"Falls es dir entfallen ist, ich habe den Auftrag dich zu beschützen und damit bist du 'mein Kram'. Klar?!"

Doch bevor Rei etwas darauf erwidern konnte kamen Max und Tyson hinter ihnen angerannt.

"Da seid ihr ja. Jetzt lasst endlich diese dämliche Streiterei sein! Wir sollten lieber überlegen wie es jetzt weiter geht."

"Tyson hat recht. Also Rei, hat dir das was der Wirt sagte weitergeholfen? Weißt du wo wir hin müssen?"

Gefragter drehte sich mit einem letzten bösen Blick zu Kai um und nickte Max zu.

"Wir müssen nach Chollo. Und wir haben nicht viel Zeit. Wir sollten gleich aufbrechen."

Damit drehte sich der Nekojin auch schon um und ging auf ihre Pferde zu.

"Aber die Pferde sind doch-"

Doch Tyson wurde gleich von Rei unterbrochen.

"Ich sagte wir haben nicht viel Zeit. Außerdem wäre es nicht gut länger hier zu bleiben. Die Gegend hier ist zu offen, da ist es ein leichtes für unsere Verfolger die Fährte aufzunehmen."

Gerade hatte Rei Hikari erreicht und stieg auch schon auf.

"Wir können die Pferde später rasten lassen. An einem geschützteren Ort."

Es kotzte Kai wirklich an, aber er musste dem Nekojin recht geben. Auron war in der Mitte von zwei Wäldern gelegen und bot somit ein perfektes Angriffsziel für solche wie die Yanrou. Ohne weiter Zeit zu verschwenden, stieg er auf Shadows Rücken und ritt in schnellem Tempo los.

Dann trieb auch Rei sein Pferd an und zurück bleiben mal wieder Tyson und Max.

"Na das wird ja noch eine tolle Reise mit den beiden!"

"Reg dich ab Tyson, vielleicht renkt sich das zwischen den beiden ja doch noch ein."

"Dein Wort in Gottes Ohr."

Dann stiegen auch die beiden auf und beeilten sich die anderen einzuholen.

Sie ritten in strammen Tempo die Hauptstraße Aurons entlang, gleich hätten sie das verbündete Königreich hinter sich gelassen, als Rei plötzlich sein Pferd zügelte.

Kai bemerkte das der Nekojin hinter ihm anhielt und stoppte Shadow ebenfalls in seinem Lauf. Langsam ritt Max auf den Schwarzhaarigen zu.

"Rei? Was ist los?"

Rei sah sich um.

"Ich habe was gehört."

Kai stöhnte. Sollten sie jetzt auch noch irgendwelchen Geräuschen nachgehen? Hatte ein gewisser Nekojin nicht eben noch gesagt sie hätten keine Zeit?!

"Also ich kann leider absolut nichts hören Re-"

Die gehobene Hand des Schwarzhaarigen brachte Tyson mitten im Satz zum schweigen und ohne ein Wort der Erklärung, drehte Rei seine Stute in eine andere Richtung und ritt auf eine kleine Nebenstraße zu.

//Das ist doch wirklich nicht zu fassen! Jetzt reitet der Kerl einfach mal in eine kleine Gasse rein ohne ein Wort zu sagen! Wenn das so weiter geht braucht er sich um seine Verfolger keine Sorgen mehr zu machen, dann bin nämlich ich derjenige der ihn eigenhändig erwürgt!//

Kai musste schwer an sich halten um nicht die Kontrolle zu verlieren. Schließlich gab er Shadow etwas Zügel und ritt in schnellem Tempo dem Nekojin hinterher. Über seine Schulter rief er Max und Tyson noch zu sie sollten dort warten.
 

Rei hatte die kleine Gasse durchquert und stand nun auf einer Art rundem Hinterhof, oder was auch immer es war, als Kai mit Shadow neben ihm erschien.

"Kannst du mir verraten was das soll?!"

"Psst!"

Rei hielt lediglich seine Finger vor die Lippen und stieg dann von Hikari. Kai war nun kurz vorm explodieren! Er krallte sich schon beinah in die Zügel. Doch dieses Mal würde er es nicht einfach wieder runterschlucken. Es wurde Zeit das er diesem Katzenvieh mal die Meinung sagte.

Mit einem Satz war er von Shadows Rücken gesprungen und ging auf Rei zu, der sich gerade einigen Büschen näherte. Gerade wollte der Grauhaarige losschreien, als Rei einige der Äste beiseite schob und ein weißes, kleines Bündel dahinter zum Vorschein kam. Erst jetzt bemerkte Kai auch das leise Winseln und die kaum hörbaren Schlurzer die von diesem Bündel ausgingen.

//Meinte er eben das er das gehört hat?! Aber da waren wir meterweit weg und ich kann es gerade so jetzt hören, wo ich fast davor stehe!//

Vorsichtig nahm Rei das Bündel auf den Arm und hob es hinter den Büschen hervor. Er strich ein Stück des weißen Laken etwas zur Seite und ein paar Himmel blaue Augen strahlten ihm entgegen.

Wieder tobte Wut in Kai. Dieses mal richtete sie sich jedoch nicht gegen den Schwarzhaarigen. Wie konnte man nur ein kleines Kind schutzlos einfach irgendwo liegen lassen, als sei es nicht mehr als ein Stück Abfall?!

//Obwohl.... Gerade ich sollte doch wissen wozu die eigenen Eltern fähig sind.//

Doch bevor er seine Gedanken in diese Erinnerung verfallen lassen konnte, holte ihn ein freudig klingendes Lachen wieder in die Wirklichkeit zurück.

Es kam von dem Baby, das vergnügt die Arme nach dem Gesicht des Nekojins ausstreckte.

Dann lenkte Kai seinen Blick etwas höher und jegliche Bewegung seines Körpers schien einzufrieren.

Ein unglaublich sanftes Lächeln lag auf Rei´s Lippen und seine Augen strahlten eine Zärtlichkeit aus, die Kai nicht in Worte zu fassen vermochte.

Dann legte Rei das Kind so, das er es mit einem Arm halten konnte und zog mit der anderen Hand das Laken etwas enger um den Körper des Kindes. Er stockte in seinem Tun, als eine kleine Hand plötzlich nach seinem Zeigefinger griff und sich fest um ihn schloss.

Es war dieser Augenblick, als Kai glaubte das mit einem Mal alles um sie herum zu verschwinden schien und alles was er noch wahr zu nehmen vermochte, war die Schwarzhaarige Gestalt vor ihm, die ein Bündel Leben im Arm hielt und dem Baby das schönste Lächeln schenkte, das er je gesehen hatte.

//Ich hätte nicht gedacht das er überhaupt lächeln kann, aber das hier.... Es ist so .... Er sieht so-//

"Finger weg von meiner kleinen Schwester!"

Von diesem Schrei wurde er aus seinen Gedanken gerüttelt und gleich als er sich umdrehte, sah Kai auch wer da gerade so geschrieen hatte.

Ein paar Meter hinter ihnen stand ein kleiner Junge, er konnte nicht älter als 12 sein, mit einem langen Stock in der Hand.

Der Blick den er den beiden schenkte war eine Mischung auf Angst, Nervosität und Zorn. Doch war Zorn die schwächste der Emotionen.

Rei horchte auf.

"Also gehört dieses Baby zu dir, ja?"

Der Junge hob den Stock etwas höher.

"Sie ist meine kleine Schwester und wenn ihr sie verkaufen wollte, müsst ihr erst mal an mir vorbei!"

Der Satz erntete ihm einen fragenden Blick von Kai.

"Verkaufen? Was meinst du damit Junge?"

Verwirrt ließ der braunhaarige Junge seinen Stock etwas sinken.

"Aber,.... gehört ihr denn nicht zu den Händlern?...... Nein! Ihr wollt mich nur täuschen und dann mich und meine Schwester verkaufen, aber das lasse ich nicht zu!"

Damit lief der Junge, den langen Stock über seinen Kopf erhoben, auf Kai zu und versuchte ihn nieder zu strecken. Natürlich war es ein Kinderspiel für Kai diesen Angriff zu stoppen. Er schnappte das lange Stück Holz und packte den Jungen an einer Schulter. Der Junge schrie und zappelte.

"Nein! Wenn ihr Chelsy was antut bring ich euch um! Lass mich los!"

Der Kleine machte es Kai nicht einfach ihn ruhig zu halten, weshalb er den Stock wegwarf, sich beide Arme des Jungen griff und auf Augenhöhe kniete.

"Jetzt hör mal zu, Junge. Wir wollen weder dir, noch deiner Schwester irgendwas antun und jetzt beruhige dich!"

Wieder spiegelten sich verschiedene Emotionen in den Augen des Kindes. Diesmal jedoch Verwirrung und Hoffnung.

"Ihr gehört nicht zu den Händlern? Ihr wollt uns nicht verkaufen?"

Kai schüttelte den Kopf, ließ den Jungen los und richtete sich wieder auf. Der entspannte sich nun langsam und ließ einen erleichterten Seufzer aus.

Rei, der noch immer das Baby auf dem Arm hatte, ging vor dem Jungen in die Hocke.

"Wieso hast du deine Schwester dort liegen lassen und wo sind eure Eltern?"

Der Junge schluckte, doch wollte gerade antworten, als 2 weitere Personen mit ihren Pferden auf dem runden Platz erschienen.

"Kai, Rei! Wir dachten schon ihr habt euch gegenseitig umgebracht, weil ihr so lange braucht."

"Alles in Ordnung? Wer sind die beiden Kinder?"

Gleich als er die beiden Reiter sah, wich der Junge ängstlich zurück, doch Rei legte ihm eine Hand auf die Schulter.

"Schon gut. Von ihnen droht keine Gefahr. Sie sind Freunde von ihm."

Zur Verdeutlichung zeigte Rei auf den Grauhaarigen der neben ihnen stand. Wieder sah der Junge ihn fragend an.

"Von dir nicht?"

Doch anstatt zu antworten, übergab Rei ihm nur seine kleine Schwester und pfiff sein Pferd heran. Folgsam kam Hikari auch gleich angetrabt und ließ sich von Rei über den Kopf streichen.

Er warf einen kurzen Blick zu Kai, der zu verstehen schien was er vor hatte und ebenfalls sein Pferd zu sich rief. Im nächsten Moment wusste Rei nicht sicher, wieso er dem Größeren erst Bescheid gegeben hatte, aber er verschob diesen Gedanken auf später.

"Die Gegend hier gefällt mir nicht. Wir setzen unser Gespräch woanders fort. Kannst du reiten, Junge?"

Der Braunhaarige nickte und Rei hob ihn zusammen mit seiner Schwester auf den Rücken der Stute. Dann saß er selbst hinter dem Jungen auf und nahm die Zügel in die Hand.

"Halt deine Schwester gut fest."

Dann trieb Rei Hikari an und zusammen ritten alle aus der Gasse.

Tyson fragte sich allerdings ob er sich daran gewöhnen müsste, das er und Max nie was mitkriegten. Auch Rei stellte sich gerade so einige Fragen.

//Was tue ich eigentlich hier? Ich sollte so schnell es geht diesen Ort verlassen und nicht mit 2 Kindern im Gepäck weiter rein reiten!//

Wieder kehrte die bekannte Stimme in seine Gedanken.

>Wem versuchst du hier eigentlich was vorzumachen, Rei? Du hattest schon immer ein weiches Herz, wenn es um Kinder ging<

//Früher vielleicht, aber jetzt sicher nicht mehr. Ich habe mich verändert.//

>Du magst dich in der Tat verändert haben, aber dein Herz ändert sich nicht so einfach. Vielleicht versuchst du es zu überspielen, aber in Wirklichkeit ist der Unterschied zu deinem alten ich gar nicht mal so groß wie du denkst.<

Ein schiefes Grinsen formte sich auf Rei´s Lippen.

//In diesem Punkt irrst du dich. Sag mir lieber was ich jetzt mit diesen Kindern tun soll.//

Die Stimme seufzte.

>Das was du von Anfang an hättest tun sollen. Ihr nehmt euch jetzt ein Zimmer in einem der Hotels und esst dort etwas ordentliches. Dann kann der Junge euch auch erzählen was geschehen ist.<

//Du weißt das das nicht-//

Doch die Stimme unterbrach Rei.

>Keine Widerrede! Du brauchst die Ruhe und das weißt du genauso gut wie ich! Du kannst das nicht schaffen wenn du vor Müdigkeit umkippst. Und für eine Nacht wird das Geld schon reichen!<

Rei gab sich geschlagen. Es machte wenig Sinn zu diskutieren wenn der andere diesen Ton anschlug. Also setzte er noch schnell seine Begleiter von seiner Entscheidung in Kenntnis und sie suchten nach einer geeigneten Bleibe.



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Kommentare zu dieser Fanfic (43)
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Von:  Pfefferminze
2007-08-06T16:27:12+00:00 06.08.2007 18:27
Hm~
ich mag den anfang.
Und wetten warum das Schwert bei Lee udn Bry ja anscheinend nciht so gefunzt hat wie es hätte sollen könnte ich auch schon was (obs richtig ist weißt du *lachZ*) aber ich bin gespannt wie's weitergeht ^^
Ming
Von:  Roset
2007-07-05T18:04:24+00:00 05.07.2007 20:04
Echt super gut der FF,mach bitte schnell weiter bin schon ganz gespannt wie es mit Kai und Ray weiter geht und ob sie zusammen kommen,hoffe es geht schnell weiter und schick mir doch bitte eine ENS und ich muss sagen du hast echt spizte FFs^_______________^
Von: abgemeldet
2006-11-13T18:01:19+00:00 13.11.2006 19:01
oh bitte, bitte, liebe, liebe omili, bitte schreib schnell weiter, es is so spannend,
ich bins, Das-CHibi, das hier is nur n anderer nick, meld dich bei Das-Chibi, tank you *dichknuddel*
*smile*
Von: abgemeldet
2006-10-26T15:36:12+00:00 26.10.2006 17:36
Dieses Bild mit Rei und dem Baby muss man sich mal vor Augen holen *seufz* Zu niedlich ^O^ Ich bin mal gespannt, was jetzt daraus wird ._. Mitnehmen können sie die zwei schließlich schlecht @.@
Von:  Maitomi
2006-09-28T16:23:20+00:00 28.09.2006 18:23
Supi!! Endlich ein neuer Teil!! +freu* *im kreis spring* *mit fähnchen wedel*

Aber: Wow! Rei hat die Leutz von seiner Entscheidung, in eine Bleibe zu gehen, in Kenntnis gesetzt und ist nicht ohne was zu sagen losgeritten. Er taut auf *ggg*

Das Kapi hat mir gefallen, bin aber gespannt, was die jetzt mit den Kids anstellen <.< Hoffe im nächsten Kapi gibt's dann auch weider Yanrou^^
Komtm Tala eigentlich auch noch in deiner Fic vor?
Na, lass mich ma überraschen^.^

bznT!
Von: abgemeldet
2006-09-23T10:56:01+00:00 23.09.2006 12:56
Hi du.

Endlich ist ein neues Kapi von dir da *freu* *rumhüpf*
Hast uns ja ziemlich lange warten lassen *snief*

Aber ich fand das Kapi wieder echt spitze!
Du legst beim schreiben so viel Emotionen rein... das ist echt unglaublich!
Ich weiß gar nicht, was ich dazu noch sagen soll, weil die meisten Kommischreiber schon alles auf den Punkt gebracht haben *smile*
Deine Geschichten sind der Hammer!

Ich hoffe du schreibst schnell weiter (auch bei den anderen Geschichten *lol*)

Bis denne
*knuddel*
Hdl

Vampirgirl
Von:  Chery
2006-09-21T07:25:33+00:00 21.09.2006 09:25
Tja Kai ... auch du bist nicht vor der Liebe imun! Zu Schwärmen zu kommen, nur weil Rei lächelt ... tse ... und da sagst du immer, dass du ihn nicht ausstehen kannst! Lügner!
Süß, wie Rei sich um die Kinder kümmert!
Mach schnell weiter *bei dieser und auch bei deinen anderen FFs* und schick mir dann bitte wieder eine ENS
Ciao Chery
Von:  Mangani
2006-09-19T20:09:01+00:00 19.09.2006 22:09
JAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Meine gebete wurden erhört, es gibt ein neues kapi.
Es hat mir sher gut gefallen, und wie Kai reagiert hat als er Ray lächeln sah, süüüüß.
Ich hoffe doch wir müssen nicht mehr so lange auf ein neues kapi warten. ach ja, wer ist eigentlich diese Stimme in Ray? vielleicht ein teil von Drigger? aber naja, ich lasse mich einfach überraschen, also bye uind ich wünsche dir noch schöne tage

Gani ^-^
Von:  jack-pictures
2006-09-18T13:19:49+00:00 18.09.2006 15:19
Boah, gefällt mir richtig gut.
Bin gespannt, wie's weiter geht.
Von:  DifficultPlainness
2006-09-17T18:13:23+00:00 17.09.2006 20:13
^^hey^^
heut hab ich endlich ma deine FF gelesen, sie stach mic schon seit langem ins auge^^
Einfach genial die FF. Die Wortgefechte zwischen Kai und Ray einfach hammer^^
ICh glaub net, das Ray das wirklich durgezogen hätte und seinen Körper für diese Info zu verkaufen.^^ Ray nimmt sich ja kein Blatt vorm Mund^^ Da hat es unser KAi schon schwer^^
Und jetzt noch die KInder, bin gespannt, Was die für eine Rolle spielen.

Hab ich eigentlich es überlesen, oda hast du es noch nicht erwähnt. Wer ist denn immer die stimme in Rays KOpf? Wenn dus no net erwähnt hast, gibts bestimmt nen Grund und du musst es no net sagen^^ aba interessieren, würde es mich scho^^
schreib doch büdde gaaaaaaaaaaaaanz schnell weider^^
und schreib mir doch ne ENS, wenns weider geht^^
cu HDL undercoverchen


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