Feindschaft, Freundschaft, Liebe? von abgemeldet (*Taito*) ================================================================================ Kapitel 1: Optimist vs. Pessimist ---------------------------------- Nicht einmal mehr eine Woche dauerte es noch bis zu den Sommerferien. Nur noch ein paar Tage, dann waren Ferien. Endlich. Und zu Tais Glück fiel heute auch noch der Unterricht aus und es wurde stattdessen Fußball gespielt. „Mann, wie schaffst du das bloß bei den Temperaturen?“, fragte Toshi seinen Teamkameraden Tai beeindruckt, der trotz hochsommerlicher Temperaturen, wie ein Wirbelwind über den Fußballplatz jagte und seinem Team nun schon zum zweiten Tor verhalf. „Redest du etwa von dem bisschen Hitze?“, fragte Tai grinsend. Toshi verdrehte genervt und verständnislos die Augen. „Tai, du bist echt unmenschlich.“ Tai zuckte nur teilnahmslos die Schultern und spielte weiter. Dabei störte ihn weder, dass alle anderen sich völlig fertig über den Platz schleppten, noch die Tatsache, dass die Temperaturen tatsächlich schon die Dreißiggradgrenze sprengten. Für Tai gab es in diesem Moment wirklich nur den Fußball und das Ziel dieses Spiel zu gewinnen. Es war nun mal sein Sport und dass deswegen sogar der Unterricht ausfiel, machte ihn noch glücklicher. Nicht ganz so glücklich war dafür Matt Ishida, der es sich ziemlich abseits seiner Mitschüler auf der Zuschauerbank gemütlich gemacht hatte. Es war nicht einmal so, dass er lieber Unterricht gemacht hätte – bei dieser erdrückenden Hitze in dem stickigen Klassensaal zu sitzen, wäre glatter Selbstmord gewesen – aber musste es denn ausgerechnet Fußball sein?! Er war ohnehin schon kein Fan von Sport, aber Fußball war definitiv die Nummer 1 auf seiner Liste der Sportarten, die er am meisten hasste. Es war dämlich, anstrengend und ergab nicht einmal einen Sinn. Ein Haufen bekloppter, die einem Stück schwarz-weißem Leder hinterher rennen und versuchen dieses möglichst oft ins gegnerische Tor zu kicken – wie konnte man so ein dämliches Spiel nur mögen?! Und vor allem, wie brachte man es fertig bei der verdammten Hitze über diesen dämlichen Platz zu rennen, ohne augenblicklich tot umzufallen? Matt seufzte. Da hatte er es schon erfolgreich geschafft, diesem Unsinn zu entgehen – dank einer gefälschten Entschuldigung – und nun musste er trotzdem noch in der sengenden Hitze hocken und sich den Mist ansehen. Und dann waren da noch diese nervigen, kreischenden Weiber! Matt hatte sich bewusst so weit es ging von denen weggesetzt, aber dennoch hörte er ihr Gekreische, Gekicher und Gejubel, als würden sie ihm direkt ins Ohr brüllen. Es war sogar noch schlimmer geworden, nachdem einige der Jungs ihre Oberteile ausgezogen hatten. Als es dann Pause war, war Matt ehrlich erleichtert, auch wenn das Spiel danach noch eine Weile dauern würde. Am liebsten würde er ja jetzt einfach verschwinden. Unter normalen Umständen würde das wahrscheinlich nicht mal jemandem auffallen, da er für die anderen mehr oder weniger unsichtbar war. Leider beobachtete ihn sein Lehrer aber schon während des gesamten Spiels. Und um das Übel noch zu perfektionieren, kam dieser jetzt auch noch geradewegs auf ihn zu – der grimmige Gesichtsausdruck wollte Matt so gar nicht gefallen. „Ishida.“ Der Mann klang wütend. Matt fragte sich, was er wohl verbrochen hatte. Er hatte doch die ganze Zeit über brav auf der Bank gesessen und dieses Spiel über sich ergehen lassen. Oder konnte sein Lehrer etwa Gedanken lesen und hatte so von seinen Fluchtplänen erfahren? „Was ist?“, fragte Matt ruhig. „Was ist?! Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass du der einzige von der Jungs bist, der nicht mit Fußball spielt?“ „Na und?“, fragte Matt ungerührt. Der Lehrer seufzte und strich sich mit der flachen Hand über die Stirn. „Ich hab keine Ahnung, wann du das letzte Mal am Sportunterricht teilgenommen hast. Ständig kommst du mit einer neuen Entschuldigung an und nun machst du nicht mal hierbei mit.“ „Und weiter?“ Wieder seufzte der Mann. „Na schön, ich gebe auf. Wenn du nicht mitmachen willst, bitte. Aber du solltest dich wirklich mal mehr integrieren – nicht nur um Sportunterricht. Du bist ein richtiger Einzelgänger.“ Mit diesen Worten ließ er Matt alleine zurück und ging zu den anderen Lehrern. Okay, dann war er eben ein Einzelgänger – na und? Matt schnappte sich seine Wasserflasche aus seinem Rücksack und trank einen großen Schluck daraus. Hoffentlich war dieses dämliche Spiel bald vorbei, er wollte jetzt nur noch nach Hause gehen. Als Tai aus der Umkleide kam und zurück zum Platz gehen wollte, wurde er fast von seinem Sportlehrer überrannt, der ziemlich genervt zu seinen Kollegen stampfte. Ein wenig verwirrt sah Tai ihm nach und versuchte dann festzustellen, von wo er wohl gekommen und was passiert war. Dabei blieb sein Blick an Matt Ishida hängen, der alleine auf der Bank saß und ziemlich angepisst wirkte. Tai beobachtete ihn eine Weile. Er kannte Matt nicht besonders gut, er ging in seine Parallelklasse und sie hatten schon ein paar Mal Sport zusammen gehabt, wobei Matt nie an dem Unterricht teilgenommen hatte. Mehr als dass Matt als Einzelgänger bekannt war und als ziemlich arrogant galt, wusste Tai aber nicht über ihn. Allerdings war er nun neugierig, wer Matt wirklich war. Er wusste selbst nicht warum, aber er wollte den Grund dafür kennen, warum Matt so einsam auf der Bank saß, statt mit den anderen herumzuhängen, Fußball zu spielen oder sich mit seinen Mitschülern auf die Ferien zu freuen. Tai beschloss der Sache auf den Grund zu gehen. Kurzerhand ging er auf Matt zu und ließ sich neben ihn auf die Zuschauerbank fallen. „Hallo!“, sagte Tai fröhlich. Matt sah ihn mehr als nur perplex an. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass Yagami hergekommen war. Dieser dämliche Fußballfreak. „Hi“, murmelte Matt und sah dann wieder stur geradeaus. „Ich bin Tai Yagami, aus der Parallelklasse...“ „Weiß ich.“ „Matt, nicht? Und, wie gehts.?“ „Hm.“ „Wow, du bist ja wahnsinnig gesprächig!“, bemerkte Tai sarkastisch. „Und du ein richtiger Blitzmerker.“ „Wieso spielst du nicht mit Fußball?“, fragte Tai und ignorierte Matts bissigen Kommentar. „Ich wüsste nicht, was dich das anginge.“ „Tut es nicht, aber es interessiert mich eben“, entgegnete Tai gut gelaunt. „Also, warum spielst du nicht mit?“ Matt verdrehte genervt die Augen. „Kannst du nicht einfach verschwinden?“ „Nein, kann ich nicht. Fußball ist toll, du solltest echt mit machen“, versuchte Tai es weiter. „Nicht jeder findet es so toll, wie ein Idiot einem dämlichen Ball hinterher zu rennen und schon gar nicht bei derart wahnsinnigen Temperaturen.“ „Stimmt, heute ist es wirklich ganz schön warm. Aber wir hatten schon ein paar Mal Sport zusammen, da hast du auch nie mitgemacht, wieso nicht?“ „...“ „Warum hast du dich eigentlich so abseits gesetzt und redest nicht mit den anderen?“ „Geht dich nichts an.“ „Ich habs doch schon erwähnt“, sagte Tai grinsend. „Es interessiert mich eben. Du interessierst mich eben.“ „Tu mir ´nen Gefallen und interessier dich für wen anders!“ „Wieso denn? Dich finde ich sehr interessant. Interessanter, als die anderen. Also, sag schon“, forderte Tai. „Musst du nicht mal langsam auf den Sportplatz zurück?“, fragte Matt genervt. „Willst du mich etwa loswerden?“ „Wie wäre es mit ´Ja´?“ „Na schön, ich verstehe schon...“ „Tust du das?“ „Ja. Wir sehen uns dann später nach dem Spiel“, meinte Taichi, stand auf und machte Anstalten zurück zu gehen. „Bis dann.“ „Was?“, sagte Matt perplex. „Nein! Nein, nicht bis dann!“, rief Matt Tai hinterher, der zurück zu seinem Team rannte. Entweder hörte Yagami ihn nicht mehr, oder er wollt ihn nicht hören. Matt sah ihm sauer nach. ´Dämlicher Kerl!´ Matt war heilfroh, als das Spiel dann endlich zu Ende und er wieder zu Hause war. Er war mehr heimgerannt, als dass er gegangen war. Zum Glück war ihm Yagami nicht mehr begegnet, der war nach dem Spiel erst in die Umkleide gegangen, was Matt genug Zeit gegeben hatte, ungesehen zu verschwinden. Matt schloss die Wohnungstür auf und betrat dann den hellen Flur, wo er seine Schuhe auszog und achtlos seinen Rucksack fallen ließ. Auf dem Weg in die Küche, betätigte er den Anrufsbeantworter. Lieber Matt, Leider kann ich heute Mittag nicht bei dir sein, ich muss Überstunden machen. Tut mir sehr Leid. Im Kühlschrank steht was zu Essen. Mach dir einen schönen Tag. Dad Matt ließ sich seufzend auf einem der Küchenstühle nieder. Es war gleiche Nachricht, wie immer. Die gleiche Nachricht, die er sich jeden Tag anhörte und mittlerweile schon auswendig kannte. Selbst die Betätigung des Anrufbeantworters geschah schon mechanisch. Seit sie nach Odaiba gezogen waren, schien sein Vater noch viel beschäftigter zu sein, als früher – dabei arbeitete er im Moment nur im Büro einer Kanzlei. In Osaka hatte er als Fernsehjournalist gearbeitet. Da war er auch nie dagewesen – nur war damals die Arbeit der Grund für sein Fernbleiben von zu Hause – jetzt war es dieses dämliche Flittchen, mit dem ers neuerding zusammen war und bei dem er schon halb wohnte. Matt stand müde wieder auf und ging zum Kühlschrank. Er öffnete die Tür und betrachtete angewidert, die widerliche Pampe, die sein Vater ihm immer wieder als Mittagessen anzudrehen versuchte. Wie oft hatte er dem Mann jetzt eigentlich schon gesagt, dass man dieses Zeug – was angeblich Spiegelei mit Reis und Spinat oder irgendwas anderem grünen sein sollte – nicht essen konnte? Aber der Kerl hörte ihm ja nie zu. Seufzend schloss Matt den Kühlschrank wieder und machte sich dann daran die Schränke nach etwas zu durchsuchen, was man als essbar benennen konnte. Doch leider fand sich nichts, was auch nur annährend in diese Kategorie fiel. Er musste dringend mal wieder einkaufen gehen, sein Vater vergaß das ja ständig. Matt gab die Suche nach etwas Essbarem auf und machte sich stattdessen auf den Weg nach oben in sein Zimmer. Er angelte sich eine CD aus dem Regal und legte sie in den CD-Player, ehe er sich stöhnend auf sein großes Bett fallen ließ, die Augen schloss und seiner Musik lauschte. Es war so verdammt ruhig, trotz der Musik. Es war immer so ruhig in der Wohnung, so einsam. Manchmal wünschte Matt sich wirklich, dass es anders wäre. „Willkommen zu Hause, Schatz. Wieso strahlst du denn so?“, fragte Yuuko ihren Sohn, der gerade die Küche betrat, in der es bereits verführerisch nach Suppe roch. „Hallo Mom. Der Unterricht ist ausgefallen, stattdessen haben wir Fußball gespielt“, erklärte Tai. „Ah, das erklärt so einiges“, meinte Yuuko schmunzelnd und tat etwas Gewürz in den Suppentopf. Ja, sie kannte ihren kleinen Fußballfreak. „Ihr habt Fußball gespielt?“, beteiligte sich nun auch Susumo, Tais Vater, an dem Gespräch. Er saß am Küchentisch und löste ein Kreuzworträtsel. „Ja, haben wir“, bestätigte Tai noch einmal. „Und hast du gewonnen?“, fragte Susumo und trug einen Buchstaben in eins der Kästchen ein. „Ja, also mein Team hat gewonnen.“ Susumo sah von dem Kreuzworträtsel auf und sah seinen Sohn strahlend an. „Das ist mein Junge!“, sagte er stolz, stand dann auf und umarmte Tai schließlich stürmisch. „Dad!“, brachte Tai nur atemlos heraus, da sein Vater ihn so fest an sich drückte, dass er kaum noch Luft bekam. „Hast du das gehört Yuuko? Taichis Mannschaft hat gewonnen!“ „Ja, ja Schatz. Ich hab’s gehört“, erwiderte seine Frau. „Ich bin auch sehr stolz auf Tai“, fügte sie hastig hinzu und widmete sich dann wieder dem Kochen der Suppe. „Ich hab auch nichts anderes erwartet, du bist eben perfekt im Fußball“, meinte Susumo. „Ähm, danke Dad“, entgegnete Tai verlegen. Irgendwie neigte sein Vater in Sachen Fußball immer schrecklich zu Übertreibungen. Es schien manchmal sogar fast so, als würde er diesen Sport noch mehr mögen, als Tai es tat. Zumindest konnte es einem manchmal so vorkommen, wenn sein Vater mal wieder völlig überdreht durch die Wohnung hüpfte, weil seine Lieblingsmannschaft, natürlich neben der von Tai, ein Spiel gewonnen hatte. „Hat Tais Mannschaft etwa mal wieder ein Spiel gewonnen?“, fragte Kari, Tais kleine Schwester, die gerade die Küche betrat, ihre Mutter. „Ja, hat er Mäuschen.“ „Komm Kari, das müssen wir feiern“, meinte ihr Vater euphorisch. „Ich hab keine Zeit. Ich muss noch mit Miko telefonieren“, entschuldigte sich Kari und huschte schnell wieder in ihr Zimmer. Gegen Abend begann Matts Magen so laut zu knurren, dass er es einfach nicht mehr aushielt. Er musste jetzt definitiv was essen! Widerwillig stand Matt von seinem Bett auf und machte sich auf den Weg nach unten in die Küche. Es war zwar unsinnig, aber vielleicht befand sich ja inzwischen etwas im Kühlschrank, was ess- und vor allem genießbar war. Matt öffnete langsam die Tür und ... verdammt, doch nur dasselbe eklige Zeug, wie vorhin schon. Und schon meldete sich Matts Magen erneut lautstark. Entweder er musste in den sauren Apfel beißen und dieses Zeug tatsächlich essen, oder aber er musste noch zum Supermarkt und neue Lebensmittel einkaufen. Eigentlich wäre Einkaufen besser. Es war kaum noch was im Haus, er hatte einen riesigen Hunger und wollte dieses Ekelzeugs nicht mal mit der Zungenspitze berühren. Aber Einkaufen... dabei würde er sicher wieder irgendwelchen Idioten begegnen, das war immer so und darauf hatte er jetzt wirklich keine Lust. Bei seinem Glück würde er noch Yagami begegnen... da war grüne Pampe mit Beilage vielleicht doch die bessere Wahl. Ziemlich angewidert nahm er das Zeug aus dem Kühlschrank heraus, wobei er darauf bedacht war, es möglichst weit von sich wegzuhalten. Ganz vorsichtig platzierte er es auf dem Küchentisch und ließ sich dann auf einen Stuhl sinken. Eine gefühlte Stunde lang beobachtete er das Zeug einfach nur, studierte es. Geekelt schob er den Teller weg, starrte ihn aber weiter an. Matt kämpfte mit sich selbst, er versuchte wirklich sich zu überwinden, das Zeug einfach herunter zu würgen, aber... es sah so verdammt widerlich aus! Das konnte er doch unmöglich essen. Wer weiß, was für Folgen das mit sich ziehen würde... Sein Magen begann abermals laut zu knurren. Mit einem lauten „Ratsch“ wurde der Stuhl zurückgeschoben und aufgestanden. Matt stand aufgebracht auf, schnappte sich den Teller und ging zum Küchentresen, hinter dessen Tür sich ein Mülleimer befand, in den er Teller samt Inhalt rein warf. Sicher war doch sicher. Von diesem Teller sollte er wohl lieber nichts mehr essen. Also musste er doch einkaufen gehen. Was soll’s, auch gut. Dann würde er das halt machen. Ein wenig widerwillig nahm er sich eine Tasche, Geld und eine leichte Jacke und machte sich dann auf den Weg. Schlecht gelaunt betrat Matt den kleinen Supermarkt und ging genervt durch die verschiedenen Gänge. Die teils verwirrten, teils verwunderten, teils ärgerlichen Blicke der anderen Kunden ignorierte er. Sollten die doch denken, was sie wollten. Es spazierte nun mal nicht jeder mit breiten, strahlenden, Zahnpastelächeln auf den Lippen und super freundlichem, offenen Gesichtsausdruck durch einen Supermarkt – zum Glück nicht, sonst würde Matt doch noch in Versuchung kommen, die Pampe zu essen, statt sich das hier anzutun. Matt seufzte. Er wollte das ganze hier so schnell, wie möglich über die Bühne bringen. Eilig ging er durch die Gänge, nahm sich hier und da ein Fertiggericht aus den Regalen. Eigentlich kochte er ja ganz gerne, aber heute musste es eben schnell gehen. Als Matt alles hatte, was er brauchte, machte er sich auf den Weg zur Kasse. Eigentlich war alles ganz gut gelaufen und Matt wollte sein kleines Einkaufsabenteuer schon als „erfolgreich“ und „gut“ betiteln, aber natürlich wurde ihm auch da ein Strich durch die Rechung gemacht. An der Kasse saß ein Mädchen, sicher kaum älter, als er selbst, das schmatzend auf einem Kaugummi herumkaute und Matt kokett ansah. Die knallrot gefärbten Haare, die an einer Seite teils abrasiert waren, hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und machte sich einen Spaß daraus, Matt extra lange warten zu lassen. Statt die Ware abzukassieren grinste sie Matt provokant an und kaute dabei laut auf ihrem Kaugummi. Und als ob das noch nicht genug sein würde, sah Matt in dem Moment Yagami an einem Regal, nur wenige Meter von ihm entfernt. Er betete, dass er ihn von hinten nicht erkennen würde und er sich so schnell wie möglich wieder aus dem Staub machen konnte. „Hey Süßer, was biste denn so nervös?“, fragte sie Matt und lächelte ihn smart an. Matt fiel keine andere Erwiderung ein, als die Augen zu verdrehen. Am liebsten hätte er sich ja umgedreht und losgewürgt, aber da hätte ihn womöglich noch Yagami gesehen. Also beließ er es dabei, sah sich aber dennoch hilflos um. Leider stand niemand hinter ihm, der sich über die lange Wartezeit hätte beschweren können. Verdammt. Sie bemerkte, wie unwohl Matt sich gerade in seiner Haut fühlte und setzte dem Ganzen noch einen drauf. Sie legte ihre Hände auf seine und lächelte ihn verführerisch an. „Hast wohl noch nicht so viel Erfahrung mit Frauen, was? Aber keine Angst, das bring ich dir alles schon noch bei…“ Matt bekam eine Gänsehaut bei ihrem Blick. Das war abartig, was sie da für Spielchen mit ihm trieb. Er wollte hier weg und zwar sofort. Er wollte weg von dieser Tussi, weg von Yagami, weg von diesem Supermarkt. Er legte ihr rasch einen zehn Euroschein (keine Ahnung wie viel Yen) hin und wollte sich mit einem „Behalt den Rest“ aus dem Staub machen. „Hey, Matt!“ Matt fuhr erschrocken herum. Tai hatte ihn also doch noch entdeckt, verdammt! Tai konnte kaum glauben, dass er Matt tatsächlich hier im Supermarkt traf. Wenn er daran dachte, dass er eigentlich gar nicht hatte herkommen wollen und nur deshalb gegangen war, weil seine Mutter ihn dazu verdonnert hatte... „Matt!“, rief er erneut, da Matt sich nicht gerührt hatte, auf sein erstes Rufen hin. Doch da drehte dieser sich hektisch um und rannte aus dem Supermarkt. Tai sah ihm verwirrt nach. Als Tai am nächsten Morgen tatsächlich mal schon zeitig wach war und in die Küche kam, staunte seine Mutter nicht schlecht – für den Bruchteil einer Sekunde, glaubte sie sogar einen Geist zu sehen. „Wie kommt es, dass du so früh wach bist?“, fragte sie irritiert. "Sonst kriegt man dich doch auch frühestens um halb acht aus dem Bett?" „Ich muss noch einen Freund zur Schule abholen“, erklärte Tai und schulterte seine Schultasche. „Bis heute Mittag, Mom“, verabschiedete er sich. „Bis heute Mittag, Schatz...“, erwiderte Yuuko immer noch völlig verdattert. Matt saß vollkommen übernächtigt am Küchentisch, trank seinen dritten Kaffee an diesem Morgen und überflog lustlos die Zeitung. Sein Vater war mitten in der Nacht heimgekommen, hatte einen riesen Radau veranstaltet und war wieder gegangen. Danach hatte Matt nicht mehr schlafen können. Es klingelte. Völlig irritiert sah Matt auf. Das war die Haustürklingel. Eindeutig. Aber wer zur Hölle könnte zu ihm wollen? Verwirrt stand Matt auf und ging zur Tür. Er öffnete sie und... Yagami! „Wie hast du hergefunden?“, fragte Matt völlig perplex. Kapitel 2: The Challenge ------------------------ „Wie hast du hierher gefunden?“, fragte Matt völlig perplex. Er konnte kaum glauben, dass Yagami gerade wirklich vor seiner Haustür stand. Was wollte der Kerl hier? „War eigentlich ganz leicht, deine Adresse steht im Telefonbuch“, erklärte Tai knapp. „Was willst du hier? Und was noch viel wichtiger ist, was willst du von mir?“ „Ich möchte, dass wir zusammen zur Schule gehen“, verkündete Tai strahlend. „Was willst du?!“ „Dass wir beide heute zusammen zur Schule gehen“, wiederholte Tai noch einmal. Er sah Matt abwartend an. Doch der schien keine Idee zu haben, wie er überhaupt darauf reagieren sollte. „Kommst du mit? Du solltest jetzt vielleicht lieber deine Sachen holen – nicht, dass wir noch zu spät zum Unterricht kommen.“ Aus seinen Gedanken gerissen starrte Matt auf die Wanduhr im Flur. Shit, Yagami hatte Recht. Es war schon fast acht Uhr. Er musste jetzt zur Schule gehen – und wie es aussah, zusammen mit Yagami. Matt sah von der Uhr zurück zu Tai. „Na schön“, entgegnete er ihm genervt. „Ich komme mit.“ Damit wandte er sich dann wieder von Yagami ab, um seine Schultasche und seinen Schlüssel zu holen. „Brav so“, lobte Tai. „Du, darf ich dich mal was fragen?“, wollte Tai wissen, nachdem sie sich zusammen auf den Weg zur Schule gemacht hatten. „Hmm, mach doch.“ „Warum bist du gestern weggerannt? Im Supermarkt meine ich.“ „Ich hatte meine Gründe“, entgegnete Matt genervt. „Welche Gründe?“ „Gründe, die dich nichts angehen!“ „Wow... du bist ja nicht gerade offen, anderen gegenüber.“ „...hm.“ Tai grinste. „Was ist?“, fauchte Matt. „Nichts Besonderes. Ich dachte nur eben, dass es eine ganz schöne Herausforderung ist, dich zu knacken.“ „Bitte? Wovon sprichst du?“, wollte Matt wissen. „Na ja, du bist so distanziert und verschlossen. Es wird schwer werden dir das abzugewöhnen, wenn wir Freunde werden wollen“, erklärte Tai. Matt sah ihn verdattert an, woraufhin Tai zu lachen begann. „Ich glaube wir sind ziemlich verschieden“, meinte Tai nachdenklich. „Ach ne, mach Sachen...“ „Ich schließe schnell und gerne Freundschaften. Ich glaube ich könnte nie alleine sein... Und sei mir nicht böse, aber irgendwie glaub ich dir nicht so ganz, dass du wirklich so gerne alleine bist, wie du tust.“ „Glaub es ruhig, das ist eine erwiesene Tatsache“, entgegnete Matt. „Ach komm schon, niemand will alleine sein.“ „Ich schon. Und jetzt hör auf so zu tun, als würdest du mich kennen und lass mcih endlich in Ruhe!“ Tai lächelte trotz Matts harter Worte. „Also, wenn du wirklich glaubst, dass ich mich dadurch abwimmeln lasse, bist du aber derjenige der mich schlecht kennt.“ „Stimmt, ich kenne dich nicht – und ich hab auch nicht vor daran irgendwas zu ändern!“ „Je mehr du dich dagegen wehrst, desto interessanter wird es doch“, meinte Tai grinsend. „Du hast sie echt nicht mehr alle. Lass mich in Ruhe!“, fauchte Matt und überquerte rasch den Schulhof, den sie gerade erreicht hatten und verschwand dann eilig im Schulgebäude. Tai grinste nur in sich hinein. Er würde Matt schon zu seinem Freund machen. Der Unterricht war Tai an diesem Morgen ungewöhnliche lange vorkommen. Der Morgen hatte sich gezogen, wie Kaugummi und Tai hatte bereits angefangen die Sekunden zu zählen. Wahrscheinlich hatte es daran gelegen, dass er die ganze Zeit nur an Matt hatte denken können und Pläne geschmiedet hatte, wie er ihn knacken konnte. Nun stand er vor dem Schultor und wartete auf den Blonden, in der Hoffnung, dass der nicht bereits damit rechnete, dass er ihn hier abfangen wollte. Doch dann kam Matt aus dem Schulgebäude. Er wirkte vollkommen in Gedanken versunken. Irgendwas beschäftigte ihn wohl gerade. Tai bemerkte er gar nicht, als er den Schulhof überquerte und das Tor erreichte. Der Braunhaarige packte diese Gelegenheit beim Schopf, in dem er Matt am Arm zu sich zog. „Na, hast du mich schon vermisst?“, fragte Tai und grinste breit. „Oh ja! Und wie, ich bin fast gestorben vor Sehnsucht nach dir“, bemerkte Matt sarkastisch. „Ich wusste doch, dass du mich magst“, lachte Tai. „Ja, ich mag dich so sehr, dass ich mich am liebsten erhängen würde.“ „Lass das mal besser bleiben“, sagte Tai und legte einen Arm um Matt. „Nimm.Sofort.Deinen.Arm.Da.Weg!“, zischte Matt. Erschrocken ließ Tai von ihm ab. „Was ist denn? Leidest du etwa unter Berührungsängsten?“ „Nein, nur unter einem braunhaarigen Irren“, erklärte Matt. „Sag mal, was hast du jetzt eigentlich vor?“, fragte Tai, ohne auf Matts Bemerkung einzugehen. „Hm? Wovon redest du?“, fragte Matt verwirrt. „Na ja, ich dachte du hast vielleicht Lust mit zu mir zu kommen“, meinte Tai. „Wie bitte?“ „Ich will, dass du mit zu mir kommst“, wiederholte Tai. Matt verdrehte die Augen. „Und wie kommst du bitte darauf, dass ich das auch will?“ „Wieso, willst du nicht?“, fragte Tai sichtlich enttäuscht. „Wie naiv bist du eigentlich? Nein, ich will nicht.“ „Wir könnten Videospiele spielen oder Fußball und meine Mom kocht ganz leckere Sachen...“, versuchte Tai ihn zu locken. „Kein Interesse – Und jetzt mach Platz!“, fauchte Matt. Dann ging er einfach an Tai vorbei. Tai blieb traurig zurück. Matt traf ihn hart mit seinen Worten. Das Ganze war doch schwieriger als er es sich gedacht hatte. Matt machte es ihm wirklich nicht einfach. „Was ist denn los mit dir Schatz? Heute Morgen bist du doch so fröhlich gegangen?“, fragte Yuuko besorgt und musterte ihren Sohn. Tai lag mit dem Gesicht fast auf dem Tisch und pickte nervös auf seinem Teller herum. Ihm war die gute Laune heute echt vergangen. Er hatte ja schon gedacht, dass es nicht leicht werden würde mit Matt, aber dass es derart schwer würde... das hatte er nicht geahnt. Und auch nicht, dass Matt so... abweisend und verletzend sein konnte. „Mh… ach nichts…“, antwortete er seiner Mutter nuschelnd. Yuuko legte den Teller weg, den sie gerade abgetrocknet hatte. Die Schürze legte sie neben die Spüle und setzte sich dann zu Tai an den Küchentisch. „Mach mir doch nichts vor. Du strahlst doch sonst so.“ „Okay...“, seufzte Tai. „Also es geht um Matt Ishida, einen Jungen aus meiiner Paralellklasse. Er ist ein richtiger Einzelgänger. Mit den anderen spricht er nie und in den Pausen ist er immer alleine. Ich wollte versuchen mich mit ihm anzufreunden, aber... mh, er legt nicht unbedingt so viel Wert auf Gesellschaft, habe ich festgestellt...“ „Aah, verstehe. Schatz, du kannst nicht erwarten, dass deine Freundschaftsattacken bei jedem wirken! Du hast es versucht, aber dieser Matt fühlt sich in seiner Rolle als Einzelgänger scheinbar wohl. Versuche zu akzeptieren, dass er keine Freundschaft mit dir will“, meinte Yuuko. „Aber es kann doch nicht sein, dass jemand gar keine Freunde haben will. Wenigstens einen braucht man doch, oder nicht?!“ „Mh… da hast du schon irgendwie Recht. Vielleicht will er aber auch einfach nur noch eine Weile seine Rolle weiterspielen. Irgendwann öffnet er sich sicher irgendwem. Das musst nicht unbedingt du sein, ja? Helfe einfach wem anders. Es gibt sicher viele Menschen, die sich über eine Freundschaft mit dir freuen würden...“, schlug seine Mum vor. Tai seufzte. Das passte ihm gar nicht. Er hatte sich bis jetzt doch nicht mit jedem anfreunden können. Irgendeine Möglichkeit musste es doch geben Matt umzustimmen. Es musste einfach! „Hör auf zu grübeln. Iss lieber“, sagte Yuuko noch, ehe sie aufstand und sich wieder dem Geschirr zuwandte. Tai nickte nur und ging dann in sein Zimmer, wo er sich erst einmal auf dem Schreibtischstuhl niederließ. Niemand kann ganz ohne Freunde leben… Niemand! Matt musste irgendeinen Grund haben, niemanden an sich heran zu lassen – Oder er gab sich nur so. Er musste dringend mehr über Matt in Erfahrung bringen. Nur wie? Er könnte vielleicht ein paar Lehrer, Schüler und Nachbarn befragen. Notfalls würde er ihn einfach selbst ausspionieren! Und dann würde er es ganz sicher schaffen. Ein Grinsen machte sich auf Tais Gesicht breit. Er hatte einen neuen Plan udn auch neuen Tatendrang. Egal, wie sehr Matt sich auch noch sträuben würde, er würde ihn zu seinem Freund machen. Matt war heilfroh, dass er Yagami entkommen war. Er hatte schon befürchtete dieser Irre würde ihn zu sich nach Hause schleifen, würde er sich widersetzen. Er öffnete die Haustür. Dadurch, dass es im Haus selbst so still war, kam einem das eigentlich sehr leise Geräusch vom Öffnen der Tür regelrecht laut vor. Matt schloss die Tür wieder und legte im Flur seine Tasche ab. Fast schon mechanisch drückte er den Knopf des Anrufsbeantworters und begab sich in die Küche. Dort warf er als allererstes einen Blick in den Kühlschrank, während die gewohnte Bandansage ablief. Und fand dort zur Abwechslung mal nicht Spiegelei, mit Reis und Spinat vor. Statt der sonst undefinierbaren Pampe befand sich das Mobiltelefon seines Vaters im Kühlschrank. Schon auf einem Teller platziert und sogar mit Gabel. Matt wusste nicht ob er lachen oder einfach den Kopf schütteln sollte. Der Typ musste ja schon echt zerstreut gewesen sein, wenn er Matt schon sein (heißgeliebtes) Mobiltelefon servierte. Wobei Matt tatsächlich der Gedanke kam, dass dieses Telefon bestimmt tausendmal besser schmecken würde, als die undefinierbare Pampe. Irgendwie beunruhigend, wenn einem schon solche Gedanken kamen... Aber Moment! Wenn sein Mobiltelefon im Kühlschrank lag – dann war die Pampe… „Ach du... er wird doch nicht etwa mit dem Zeug telefonieren?!“, sagte Matt laut. Matt beschloss dieser Frage auf den Grund zu gehen. Sonst würde ihm das doch keine Ruhe lassen. Alleine, die Vorstellung, dass sein Vater... Obwohl es ihm durchaus zuzutrauen wäre, so zerstreut, wie er oft war... Matt schnappte sich den Telefonhörer aus dem Flur und ging damit in die Küche. Der Hörer in seiner hand fühlte sich richtig fremd an. Wann hatte er eigentlich das letzte Mal telefoniert? Er drückte auf den Knopf für das Nummern Verzeichnis. In diesem war neben Polizei, Feuerwehr und Notarzt nur eine Nummer eingespeichert. Die vom Büro von Matts Vater. Matt drückt auf den grünen Hörer und wartete, bis sich am anderen Ende der Leitung jemand meldete. „Ishida Masaharu, ja?“, meldete sich die Stimme seines Vaters etwas genervt. „Hi Dad, ich bin´s.“ „He?“ „Matt…“ „…“ „Dein Sohn!! Wer würde dich sonst Dad nennen?“ „..Ah!...“, ihm ging nun ein Licht auf, wer am anderen Ende der Leitung war. „Gut dass wir das nun hätten…“, sagte Matt leicht genervt. „Weshalb rufst du an? Hast du etwa das Haus in Brand gesetzt?“, fragte Masaharu und leichte Panik klang mit. „Du sprichst hier mit deinem fünfzehnjährigen Sohn – und nicht mit einem Vierjährigen!“ „Könnte doch sein. Das mit dem Brand mein ich. Also, warum rufst du denn nun an?“, fragte Masaharu schließlich. „Mh… ach nur so. Vermisst du zufällig irgendwas?“ Matt setzte sich mit dem Telefon an den Tisch. „He? Was meinst du?“ „Ach – nur, dass du mir dein Mobiltelefon zu Mittag serviert hast.“ „…“ „Es lag im Kühlschrank. Auf einem Teller. Und mit Gabel!“ Die Sache mit der Gabel war wohl am bizarrsten an der ganzen Sache. „Oh…“ „Ja, oh. Weißt du zuällig noch, wo die du Pampe, äh, das Mittagessen hingetan hast?“ „Dein Mittagessen… mh… Bin aufgestanden, … Telefon in Kühlschrank… hm…“, nuschelte Masaharu. „Keine Ahnung!“ „Auch gut“, seufzte Matt. „Bye.“ Er legte auf. Nicht, dass ihm tatsächlich was an dem zeug gelegen hätte. Er hätte es ohnehin nicht gegessen. Zum Glück, war er gestern einkaufen. Aber es interessierte ihn schon sehr, wo das Zeug abgeblieben sein könnte. „Sag mal, wo willst du denn jetzt hin?“, fragte Yuuko verdutzt, als Tai in Richtung Tür marschierte. „Muss noch was erledigen“, sagte er mit Grinsen auf dem Gesicht. „Das hat doch nicht etwa mit diesem Matt zu tun?!“ „Doch!“ „Na, da haste dir ja was in den Kopf gesetzt“, meinte Yuuko und musste schmunzeln. „He? Gar keine Proteste?“, fragte Tai überrascht. „Ich kann dich doch eh nicht aufhalten. Wenn du dir was in den Kopf gesetzt hast, bist du eben nicht mehr zu halten. Du kannst schon echt stur sein, mein Schatz.“ „Hm…“, jetzt war es Tai der schmunzeln musste. „Sag ihm es gibt selbstgebackene Kekse. Das lockt ihn sicher aus seinem Mauseloch“, lächelte Tais Mutter und ging dann wieder in die Küche. Jetzt tat es Tai richtig Leid, dass er sich so oft über sie beschwerte. Auch wenn sie oft streng war, sie stand doch auch immer hinter ihm. Nachdem Matt gegessen udn danach abgewaschen hatte, legte er sich aufs Sofa. Er war hundemüde. Zufrieden seufzend schloss er die Augen und genoss die Ruhe… Bis diese durch lautes Geschrei unterbrochen wurde. Matt stöhnte genervt auf. Was war denn jetzt schon wieder?! Matt war der letzte der neugierig war. Aber wenn ihn irgendwer störte, dann wollte er gefälligst auch wissen, über wen er sich aufzuregen hatte. Also marschierte er zur Tür und öffnete diese ruckartig. Sah sich dann etwas um. Dabei entdeckte er einen seiner „liebsten“ Nachbarn. Franky Kyosha. Ein Mann in den Dreißigern. Er wohnte zwei Wohnungen neben Matt. Der Typ war ein ziemlich schräger Vogel, der an alle möglichen Verschwörungstheorien glaubte. Er beschuldigte ständig irgendwen eigentlich ein Alien zu sein, das sich unter den Menschen eingenistet hatte und trieb damit alle in den Wahnsinn. Im Moment schrie er gerade irgendwen an. Armer Kerl. Der war nun in den Klauen eines Verrückten. Und der würde ihn nicht eher loslassen, als dass anerkannte Wissenschaftler ihm bestätigen, dass es sich bei ihm nicht um eine paranormale Erscheinung handelte. Dann entdeckte er Matt. Und plötzlich wirke sein Gesicht entspannter. Er winkte ihn zu sich. Etwas erwirrt schaute Matt sich um. Er meinte wohl wirklich ihn. Aber was wollte der von ihm? Egal, man kann a mal höflich sein und sich anhören, was der Freak zu sagen hat. War ja manchmal sogar ganz unterhaltsam… Matt kam,wie aufgefordert zu Kyosha, blieb allerdings schon zwei bis drei Meter von ihm entfernt stehen. Sicher war doch sicher. Man sollte besser kein Risiko eingehen. „Ach, da bist du ja“, sagte Franky Kyosha erleichtert. „Dieser Typ da!“, er deutete mit dem Finger auf die Braunhaarige Person vor sich. „Schleicht schon die ganze Zeit herum und nervt die Leute. Er befragt sie nach dir. Bestimmt ist er ein Spion – Oder ein Außerirdischer. Vielleicht auch beides!!“ Erst da – und leider viel zu spät – erkannte Matt die braune Sturmfrisur wieder. „Scheiße“, murmelte Matt. „Hi Matt“, grüßte Tai freundlich. Kapitel 3: Endlich Ruhe! ------------------------ Endlich Ruhe! „Kennst du den Typen etwa?“, fragte Franky perplex. „Äh… nein!“, antwortete Matt. Auch wenn diese Antwort nicht ganz wahrheitsgemäß war. Aber gelogen war es ja nun auch nicht. Schließlich kannte er Yagami ja wirklich nicht. Er war nichts weiter als ein flüchtiger Bekannter für ihn. Ein sehr, sehr nerviger und aufdringlicher flüchtiger Bekannter. „Was?“, fragte Tai verdutzt. Tai konnte kaum glauben, das Matt ihn gerade wirklich verleugnete. Er hatte wirklich behauptet ihn nicht zu kennen... Wieso machte er so was? „Soll ich die Polizei rufen?“ fragte der Freak. Matts Gesicht erhellte sich… „…ja…JA! Das wird wohl das Beste sein!“, meinte Matt. Er würde nie wieder schlecht über diesen Freak denken. Ganz egal, wie bizarr dessen Vorstellungen über diese Welt und die Galaxie auch waren, das war wohl der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. „Okay, du bleibst hier und passt auf diese außerirdische Etwas auf! Ich geh schnell rein und rufe die Polizei!“, meinte Franky ganz aufgeregt. Er war sich ganz sicher eine große Entdeckung gemacht zu haben und konnte es kaum erwarten diese publik zu machen. Und ehe Matt sich versah, war der Typ auch schon in seine Wohnung gerannt. Ließ scheinbar vor lauter Aufregung noch den Hörer fallen. „Was sollte das? Wieso hast du diesem Irren gesagt, du würdest mich nicht kennen? Und was bitte soll die Sache mit der Polizei?“, stellte Tai Matt zur Rede. `Und da sagt der eine Irre zum andern Irren Irrer Typ… tss…`, dachte Matt. „Du verfolgst mich die ganze Zeit, spionierst mich scheinbar auch noch aus… ein Potentieller Stalker ist hinter mir her… mh, keine Ahnung, wie ich da bloß auf die absurde Idee komme die Polizei zu rufen…“, meinte Matt sarkastisch. „Aber das-“, versuchte Tai das ganze aufzuklären. „Du weißt genau, dass das nicht so ist! Und wieso sagst du überhaupt so einen Mist? Wieso behauptest du mich nicht zu kennen? Du kennst mich doch!“ „Ach ja, tu ich das?“, entgegnete Matt. „Ja, natürlich!! Ich bin Taichi Yagami, wir gehen auf dieselbe Schule – das weißt du doch!“ „Du hast Recht! Ich weiß wie du heißt und dass du auf die gleiche Schule gehst wie ich – und weiter? Kenn ich dich deswegen?“ „Verdammt! Du weißt genau, was ich meine!!“, schrie Tai, der immer wütender wurde. „Und wie kommst du jetzt schon wieder darauf?“ „…Was soll das heißen, Sie werden nicht kommen?! … Männer in weiß? Häh?...“, kam es aus der Wohnung. „Scheinbar ist dein freakiger Freund bei der Polizei nicht so ganz unbekannt!“, meinte Tai scharf. „Ersten er ist nicht mein Freund. Und zweitens, wenn du nicht aufhörst mich zu verfolgen, dann rufe ICH die Polizei!“ „Na und? Mach doch!“ „Mach ich vielleicht auch!“ „Ich kapier echt nicht, was mit dir abgeht? Dass du das nicht begreifst, wenn jemand dir helfen will!“ „Ich brauche keine Hilfe!!“, entgegnete Matt laut. „Verdammt! Wie kann man nur so stur sein?!“, sagte Tai. „Und wie kann man nur so dämlich sein??“, konterte Matt. „Weißt du was? Die Polizei kannst du dir sparen – Ich gehe freiwillig!“, mit diesen Worten rannte Tai auch schon davon. Matt schaute ihm nur wütend nach. Echt, wieso war der bloß so verbissen in diese Sache? Und wieso regte der sich überhaupt auf?! Matt hatte ihn ja schließlich nicht darum gebeten ihn wie ein Hündchen zu verfolgen! Kurz nachdem Tai weggerannt war, kam auch Kyosha wieder aus seiner Wohnung. Den Hörer hatte er immer noch in der Hand. Scheinbar ebenfalls ein ziemlich dämlicher Typ. „Wo ist denn der Außerirdische hin?“, fragte er Matt, als er bemerkte, dass Tai nicht mehr da war. „Der ist wegen der Polizei zurück auf seinen Heimatplaneten geflüchtete“, entgegnete Matt bissig und ging zurück in seine eigene Wohnung. Dort wollte er endlich die Ruhe haben, die er sich schon so lange ersehnt hatte. Und die würde er bestimmt haben. Denn so wie es nun aussah, war er Yagami endlich los. Nachdem Streit da eben, war er sich sehr sicher, dass Yagami sein Interesse an ihm verloren hat. Er verstand sowieso nicht, warum dieser Typ die ganze Zeit so hartnäckig gewesen war. Oder warum er unbedingt mit ihm befreundet sein wollte, dieser dämliche Idiot. Tai war, nachdem er von Matt weggegangen war, in den Park gegangen. Dort hatte er sich auf die nächst beste Bank fallen lassen. Er fühlte sich gerade echt beschissen. Et hatte es wieder nicht geschafft bei Matt weiter zu kommen. Und dann hatte Matt auch noch all diese gemeinen Sachen gesagt... Warum tat es das nur? Überhaupt fühlte sich gerade irgendwie alles komisch an. Er wollte Matt immer noch als Freund, gleichzeitig war er gerade echt sauer auf ihn. Udn irgendwie war alles so ... so verdammt verwirrend gerade. Tja, jetzt musste er wohl Zwangskapitulieren. Wahrscheinlich hatte er sich diesmal wirklich etwas zu hohe Ziele gesetzt. Aber wie hätte er auch wissen sollen, dass Matt wirklich so... schwierig sein konnte. … Nur irgendwie hatte er geglaubt. Dass er nach einer Weile etwas bei Matt bewirken könnte. Nicht gleich Freundschaft. Aber einfach, dass Matt begreift, dass er sein Freund sein will. Ihm helfen will. Und dass er sich ein bisschen darüber freut. Nur ein winzig kleines Lächeln hatte er ihm entlocken wollen. Und dann lief alles so schief. Matt hat sich kein bisschen erweichen lassen. Stattdessen hasste er ihn nun. Und zu einer Freundschaft würde es wohl nie kommen… «Wie kann man nur so stur sein? » hatte er ihn gefragt. Wenn Tai jetzt so darüber nachdachte, hätte er sich das gleiche auch selbst fragen können. Wie konnte er denn erwarten, Matt innerhalb einer Woche soweit zu haben, dass er sich ihm öffnet… Kein Wunder, dass Matt so abblockt. Er war wohl wirklich etwas sehr aufdringlich gewesen. Aber trotzdem würde er Matt den Ausraster nicht so schnell verzeihen. Das war einfach nichts, was man jemandem mal einfach so an den Kopf warf… Matt hatte es sich inzwischen wieder auf der Couch gemütlich gemacht. Es war wieder herrlich still und ruhig – und gerade das kotzte ihn gerade irgendwie an. Er hatte mit dem Gedanken gespielt den Fernseher an zu machen, aber ihm war nicht danach. Also starrte er nun einfach das abgeschaltete Fernsehgerät an und fragte sich, warum er eigentlich noch mal so scharf darauf gewesen war, alleine zu sein und seine Ruhe zu haben. So toll, wie er gedacht hatte, war es nämlich gar nicht. Und so ungern er es auch zugeben wollte, manchmal fand er es schade, dass sein Dad nicht oft daheim war. Manchmal... Dann kamen ihm wieder Tais Worte in den Sinn. Er hatte gesagt, dass er sich nicht vorstellen könnte alleine zu sein. Dass jeder einen Freund brauchte... Warum nur, war Tai das so wichtig? Und warum gab er sich so viel Mühe mit ihm befreundet zu sein? Das war doch dämlich. Zumal er Tai weit mehr, als nur eine Abfuhr erteilt hatte. Trotzdem hatte er es bis zu ihrem Streit vorhin hartnäckig versucht... komischer Typ. Das Nachdenken hatte Taichi wirklich gut getan. Wirklichgut gelaunt war er jetzt nicht, aber er fühlte sich um einiges besser. Nur eines bereitete ihm echt noch Sorgen – wie sollte er sich morgen gegenüber Matt verhalten? Na ja, vielleicht könnte er ihm ja einfach aus dem Weg gehen. War ja eh der letzte Schultag. Und dann hatte er erst mal sechs Wochen in denen er sich überlegen konnte, was er wegen Matt machen könnte. Ja, so würde er es machen… Er schloss die Haustür auf. Beim Hineingehen fiel ihm sofort auf, wie ruhig es war. Das war im Hause Yagami in etwa so normal wie, dass die Lehrer in rosa Kaninchenanzügen zur Schule kamen „Ist irgendwer gestorben?“, fragte Tai, während er in die Küche ging. „Nein Schatz, wir haben nur sturmfreie Bude. Kari ist noch zu einer Freundin und dein Vater ist auch noch mit Freunden unterwegs. Ein Bierchen trinken.“ „Oh, ein kleines Bierchen trinken…“, wiederholte Taichi in wissendem Ton, was das bedeutet. „Japp, das bedeutet, ich werde ihn wohl mal wieder abholen müssen, weil er vergessen hat wo er wohnt“, meinte Yuuko ein wenig amüsiert. „Typisch Papa...“ „Wie ist es eigentlich gelaufen?“, erkundigte sich Yuuko. Tai seufzte. Und Yuuko erkannte an seinem, sich verdunkelnden, Gesicht, dass es wohl nicht so gut gelaufen war. Yuuko ging auf Tai zu, legte ihm einen Arm um die Schultern und setzte sich mit ihm an den Tisch. „Was ist denn passiert?“, fragte Yuuko. „Hier die Kurzfassung: Ich bin zu dem Gebäude gegangen in dem er wohnt. Hab alle Leute nach ihm befragt. So ein Irrer hielt mich für´n Alien. Der rief die Polizei. Die Polizei hat sich über ihn lustig gemacht. Matt hat mir ne Szene gemacht, weil ich ihn so sehr belästige und hat gemeint er ruft die Polizei. Ich bin laut geworden. Wir sind im Streit auseinander gegangen und hassen uns jetzt.“ „Du hasst ihn?“ „Ja… Nein! … Nicht wirklich … Ich hasse ihn nur für das, was er zu mir gesagt hat.“ „Was hast du jetzt vor?“, wollte seine Mom wissen. „Ich gebe auf – und sehe ihm für den Rest meines Lebens nicht mehr in die Augen…“ „Ist das wirklich mein Taichi? Du gibst doch sonst nicht auf!“ „Ja, aber wenn er doch keine Freund will! Soll er doch für ewig allein sein!“, entgegnete Tai trotzig. Mit diesen Worten verschwand Tai in sein Zimmer. Er wollte jetzt einfach nur noch schlafen. Darüber vergas er dann sogar sich umzuziehen und sich die Zähne zu putzen. So kannte Yuuko ihren Sohn wirklich nicht. Dieser Matt musste echt ´ne harte Nuss sein. Und verdient hatte Tai das echt nicht. Schließlich meinte er es ja nur gut. Wie er es immer tat. Er mag zwar sehr nervig und auch etwas sehr aufdringlich in seiner Art sein, aber er wollte Matt ja nur helfen. Yuukos Blick fiel auf das Telefon. Sie betrachtete es eine Weile nachdenklich. Als sie scheinbar einen Entschluss gefasst hatte, stand sie auf und nahm sich das schnurlose Telefon mit an den Tisch. „Hallo Megumi, sag mal du weißt doch immer über alle Bescheid – Kannst du mir etwas über Matt Ishida sagen…?“ Kapitel 4: Oder doch nicht? --------------------------- Als Tai am nächsten Tag zur Schule ging, hatte er schon irgendwie ein merkwürdiges Gefühl. Nach dem Streit mit Matt wollte er ihm nicht unbedingt begegnen. Oder es zumindest vermeiden in ein Gespräch mit ihm verwickelt zu werden. Aber so wie der ausgeflippt war, war das auch eigentlich eher unwahrscheinlich, dass er das Gespräch mit ihm suchen würde. Er würde ihm wahrscheinlich nur böse Blicke zuwerfen – und das war sogar noch viel schlimmer, als mit ihm zu reden. Als er am Schultor ankam, versuchte er diese düsteren Gedanken zu verbannen. Es war der letzte Schultag. Sechs unbeschwerte Wochen warteten auf ihn. Er setzte ein Lächeln auf und betrat den Schulhof. Matt war nirgendwo zu entdecken. Auch auf dem Weg durchs Schulgebäude und zu seinem Klassenraum begegnete er ihm nicht. Zum Glück war Matt nicht in seiner Klasse. Wären sie in derselben, wäre das sicherlich ein Problem geworden. Entspannter setzte sich Taichi dann an einen Tisch und versuchte den letzten Tag einigermaßen gut hinter sich zu bringen. Es tat wirklich gut mal nicht gleich am Eingang abgefangen zu werden. Matt hatte nämlich schon befürchtet, dass Yagami ihn trotz oder gerade wegen des Streits wieder abfangen würde. Aber er war nicht da gewesen. Matt hatte problemlos und ohne jeglcihe Freundschaftsattacken seitens Yagamis das Schulgebäude betreten können. Auf dem Weg zum Chemiesaal, war Yagami zwar an ihm vorbei gegangen, schien ihn aber nicht bemerkt zu haben. Er war scheinbar ganz schön in Gedanken versunken gewesen. Und nun konnte Matt sich auf den „Unterricht“ konzentrieren – falls man das so nennen konnte. Eigentlich wurde nur geschwätzt und mit Papierkügelchen nach den Leuten geworfen. Nichts anderes eigentlich als sonst auch. Nur diesmal sagte der Lehrer nichts dagegen. War ja der letzte Tag. Und der Lehrer schien auch ziemlich gestresst zu sein… Als Tai nach dem Unterricht das Gebäude verließ, konnte er gar nicht so wirklich glauben, dass jetzt tatsächlich Ferien sein sollten. Wahrscheinlich würde er es erst am Montag fassen können, wenn mal kein Wecker klingelte – außer, er würde mal wieder vergessen, diesen abzustellen. Gerade, als er durch das Schultor ging, sah er seine Mutter, die ihn vom Auto aus zu sich winkte. Der Tag wurde wirklich immer besser. Jetzt musste er noch nicht einmal heim laufen! „Hi Ma, was für ´ne Überraschung!“, strahlte Tai. „Dachte, ich hol dich mal ab, Schatz“, grinste Yuuko. „Lass das Schatz weg und alles ist perfekt!“, sagte Tai und setzte sich auf den Beifahrersitz. „Ich glaube nicht, dass du wirklich willst, dass ich das Schatz weglasse…“, ein tückisches Grinsen stahl sich auf das Gesicht seiner Mum. „…Und wie kommst du darauf?!“ „Ganz einfach! Wenn ich nicht weiter Schatz zu meinem kleinen Schatz sagen darf, erfährt mein Schatz nie, was ich für tolle Neuigkeiten über einen gewissen einzelgängerischen Freund meines Schatzes hab!“ „Du hast was über Matt heraus gefunden?!“ „Aber, aber… Für jemanden, dem dieser Typ heute Morgen noch egal war, brennst du aber ganz schön auf diese Informationen…“, meinte Yuuko und genoss es dabei richtig Tai zu ärgern. „Ma, bitte hör auf mit den Spielchen. Es ist ernst. Fahr bitte los und erzähl mir, was du raus gefunden hast!!“, flehte Tai. „Okay, Okay…“, meinte Yuuko schließlich und fuhr los. „Spann mich nicht auf die Folter, erzähl!“, drängelte Tai. „Hey, hast du das Schild nicht gelesen, auf dem steht `Während der Fahrt nicht mit dem Fahrer reden`?“ „Doch, aber du bist die Fahrerin und jetzt schieß schon los!“ „Ist ja gut. Also, nachdem du gestern so niedergeschlagen in dein Zimmer bist, hab ich mal meine Freundin Megumi angerufen-“ „Ist das nicht deine komische Freundin aus der Maniküre? Die, die immer über alles und jeden Bescheid weiß?“ „Ja ist sie. Und wenn du mich ausreden lassen würdest, müsstest du das nicht fragen!“ „Ja, ja! Jetzt erzähl schon endlich weiter!“ „Schon gut. Ich reagier einfach nimmer auf deine Unterbrechungen. Also wie auch immer. Informationen über deinen Freund zu bekommen, ist schwieriger, als die über einen international gesuchten Mörder.“ „Vielleicht ist er ja einer?“, meinte Tai. „Wie war das noch gleich mit deinen Unterbrechungen?!“ „Du wolltest nicht mehr drauf reagieren!“ „Ach ja, richtig! Also wie gesagt, es war echt schwer, was über diesen Jungen rauszubekommen. Erstaunlich, denn Megumi weiß sogar genau, wann du gezeugt wurdest.“ „Was? Sag mal, könnt ihr nicht die Vorhänge zuziehen!?“ Yuuko ignorierte ihren Sohn. „Megumi konnte leider nicht all zu viel herausfinden. Nur, dass Matt vor etwa einem Jahr mit seinem Vater hierhergezogen ist – und dass anfangs wohl noch eine Frau mit den beiden dort gewohnt, aber sie soll wohl irgendwann verschwunden sein.“ „Dann ist Matt ja wirklich ein Killer!“ „Ach quatsch! Ist er bestimmt nicht. Offiziell soll sie nicht mal dort gewohnt haben, wahrscheinlich die Freundin von Matts Vater – die haben sich wohl getrennt. Das ist alles.“ „Weißt du noch irgendwas über Matt? Ich meine die Sachen über seinen Vater und so sind ja ganz nett aber… du weißt schon…“ „Ich weiß, ja. Aber sehr viel ist über ihn wie gesagt nicht herauszubekommen. Er scheint auch nicht sehr häufig das Haus zu verlassen. Die Sache mit Matts Nachbar und dir, davon wusste sie übrigens auch.“ „Das weiß die alles? Wow!“ „Ist leider nicht wirklich viel, aber Megumi hat versprochen, dass sie mehr über ihn herausfinden will. Sie kennt da nämlich wen, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der früher mit Matts Vater gearbeitet hat.“ „Wow… klingt ja sehr viel versprechend!“, meinte Tai sarkastisch. In diesem Moment hielten sie gerade vorm Haus der Yagamis und stiegen aus. „Megumis Verbindungen sind wirklich gut – glaub mir!“ „Aber trotzdem, woher weiß die verdammt noch mal, wann ich gezeugt wurde?“ „Das sind ja Dads Schuhe!“, stellte Matt überrascht fest, als er zu Hause ankam. Matt konnte es gar nicht glauben. Sollte sein Alter Herr tatsächlich mal den Weg nach Hause gefunden haben Gepolter, das aus der Küche drang bestätigte Matts Vermutung. „Dad?“, fragte Matt vorsichtig und lugte mit dem Kopf in den Raum. „Ach, Matt!“, stellte Masaharu fest und grinste schief. Auf dem Tisch und neben ihm auf dem Boden lag ein ganzer Haufen Papiere und Mappen. „Was ist denn passiert? Haben sie dir die Arbeit mit nach Hause gegeben?“ „Äh, nein. Aber ich musste den Koffer abholen und nun zu meinem Boss bringen. Ich wollte ihn gerade ablegen … aber dann – na ja, wie du siehst…“, stotterte der Mann. „Ah… dann bist du also nur wegen des Koffers hier?“, fragte Matt enttäuscht. „Nein, ich wollte mal kurz vorbeisehen. Wie du das Schuljahr so hinter dich gebracht hast und so!“, erklärte Masaharu eilig. „Aha“, Matt legte den Kopf schief und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja, äh… und – wie steht’s?“ „Mh… wie man’s nimmt.“ „Das ist schön Matt“, meinte Masaharu, woraufhin Matt die Augen verdrehte. So gut hört er ihm also zu. Er hatte sich wahrscheinlich, bevor er hergekommen war, das ganze Gespräch schon mal vorbereitet. „Ja, find ich auch“, erwiderte Matt sarkastisch. „Ja, nicht wahr? Also, da alles soweit in Ordnung bei dir ist, werd ich mich wohl gleich wieder auf den Weg machen“, meinte Masaharu. `Ach ja, bei mir ist ja gerade alles so in Ordnung, schon klar. Und da kann er ja wieder gehen, weil er ja deswegen hier war. Um zu sehen ob alles in Ordnung ist…` Eigentlich müsste Matt wissen, dass es sich nicht lohnte sich noch wegen seinem Vater aufzuregen, aber er konnte einfach nichts gegen die in ihm aufsteigende Wut machen. „Klar, dann geh“, erwiderte Matt mit scharfem Unterton. Das schein Masaharu nicht einmal zu bemerken, er lächelte nur, nahm den Koffer und ging in Richtung Flur. `Das war ja mal wieder klar` Im Grunde störte es Matt ja wirklich schon nicht mehr. Er war daran gewöhnt, dass sein Vater nie da war. Und all zu viel Wert legte er nun auch nicht wieder darauf mit seinem Vater zusammen zu sein. Na ja, Tschüss sagen konnte er ja trotzdem. Aus Höflichkeit halt… Auch wenn das nicht unbedingt zu ihm passte. „Hey Dad, ich wollte noch-“ In dem Moment wurde gerade die Tür zugeknallt. „…Tschüss sagen…“ Den nächsten Morgen verbrachte Tai damit vor dem Fernseher zu sitzen, sich Cartoons anzusehen und seine Lieblingscornflakes zu essen. So ließ es sich leben. Ein toller Start in die Ferien. „Kannst du bitte mal rangehen?“, rief Yuuko aus dem Bad. „Muss das sein?“, stöhnte Tai. „Ich wasch hier gerade deine dreckigen Klamotten! Darunter auch deine Socken!! Da werde ich ja wohl erwarten können, dass du mal ans Telefon gehst!!“, schrie sie. Sie war ja mal wieder sehr gut gelaunt. Widerwillig stand Tai schließlich auf. Dabei war es gerade so gemütlich! Es hatte ewig gedauert das perfekte Verhältnis zu den Sofakissen herzustellen. Und außerdem waren ihm die Füße auf dem Kaffeetischchen eingeschlafen. Aber was tat man nicht alles für seine Mutter, wo die einem doch so liebevoll die Socken in die Waschmaschine stopfte. War bestimmt ne große Qual – und so anstrengend noch dazu! „Yagami, hallo?!“, sagte Tai etwas ruppig, als er endlich den Hörer abgenommen hatte. „Ach, Taichi Schatz! Schön, dass du rangehst, dich wollt ich sprechen! Ich bin’s, Megumi“, sagte die Frau am anderen Ende der Leitung. „Megumi…?“, fragte Tai überrascht „Deine Mum hat mir das mit diesem Jungen erzählt. Du weißt du schon, Ishida Ich sollte doch noch mal versuchen ein bisschen was raus zu finden. Aber ob du´s glaubst oder nicht, ich habe nichts herausgefunden. Und das ist wirklich seltsam, denn sonst weiß ich-“ „Du weißt, wann ich gezeugt würde!!!“, schoss Tai heraus. „Aber Schätzchen, natürlich weiß ich das!“, erwiderte die junge Frau wie selbstverständlich. „Du wurdest am 5. Juni 1988 um 3:05 gezeugt.“ „Woher verdammt noch mal weißt du das?“, schrie Tai in den Hörer. Es war fast qualvoll zu ertragen, dass jemand so etwas intimes über ihn wusste! „Ach Schatz, das war ganz einfach! Ich brauchte nicht mal meine Ausrüstung, ein einfaches Nachtsichtfernglas hat vollkommen ausgereicht! Deine Eltern halten es ja nicht für sonderlich nötig sich blickdichte Vorhänge zu besorgen…“ „Ich… woa…“, war zunächst mal alles, was Tai raus bekam. „Aber woher wusstest du, dass ich da … schluck… gezeugt wurde? Die beiden hätten ja auch einfach nur...“ „Ich hab eben so meine Quellen...“ Okay, das war jetzt echt zu viel. Er legte sofort auf und ließ den Hörer förmlich auf die Station fallen. Tai schlurfte mit leerem Blick ins Bad, blieb dort im Türrahmen stehen und beobachtete, wie seine Mutter die Wäsche zusammenlegte. „Wer war denn dran?“; erkundigte sich Yuuko. „Vorhänge“, presste Tai hervor. Immer noch mit leerem Blick. „Bitte?“ „Du solltest dir blickdichte Vorhänge kaufen. Oder weißt du was, lass einfach das Fenster zumauern“, schlug Tai vor und tappte dann gleich davon. „W-Was?“, fragte Yuuko verwirrt. „Tai… Tai! Wo willst du hin?!“ „Ich muss noch mal kurz weg!“, antwortete Tai knapp. Eine Viertelstunde später stand er vor der Wohnung der Ishidas. Unsicher, was ihn hier erwarten würde, klingelte er etwas zögerlich. Nur ein paar Sekunden später wurde die Tür geöffnet. Von keinem anderen als Matt. Wie Tai bereits vermutete hatte. „Yagami?“, fragte Matt überrascht, klang aber kein bisschen unfreundlich. Fast gut gelaunt. „Wer – bist du? Woher kommst du? Und wie viele Menschenleben hast du bereits auf dem Gewissen?“ „Wie? Wovon redest du überhaupt?“ „Tu nicht so unschuldig! Ich weiß genau, dass du ein international gesuchter Killer bist!“, beharrte Tai. „Äh, was? Kann es sein, dass du dich in der Tür geirrt hast? Paranoide Freaks bitte zwei Türen weiter!“ „Na komm, sag schon, wo versteckst du die Leichen?“, fragte Tai und bahnte sich an Matt vorbei einen Weg in die Wohnung. „Welche Leichen?“, fragte Matt nun noch verwirrter und schloss die Tür hinter sich. „Sind sie im Keller? Im Kühlschrank? Unter deinem Bett?... oder bist du so pervers, dass du sie in deinem Bett versteckst?!“ „Jetzt wird’s aber echt krank! Wovon redest du und was willst du von mir?“, wollte Matt endlich wissen. Echt verrückt, wie dieser Typ sich aufführte. War der wirklich so irre oder tat der nur so? „Sie weiß nicht wer du bist, sie weiß gar nichts über dich! Aber sie weiß gottverdammt noch mal, wann ich gezeugt wurde!!!!“, schrie Tai. „Moment mal, wer weiß, was über dich?“, jetzt war Matt endgültig verwirrt. „Megumi!“ „Megumi?“, wiederholte Matt. „Ja, Megumi“, bestätigte Tai. „Welche Megumi?“ „Die, die weiß, wann ich gezeugt wurde!“ „Oh ja, das ist jetzt sehr hilfreich.“ „Ach, das ist so ne Freundin meiner Mum aus dem Nagel-, Haar- und was-weiß-ich-was-Studio! Sie weiß immer über alles und jeden Bescheid. Und da hat meine Mum sie halt auch wegen dir gefragt. Und sie hat nichts weiter rauskriegen können, als das, was ich eh schon weiß und ihre ganzen Kontakte haben auch nichts über dich rauskriegen können… Das ist doch schon sehr seltsam, findest du nicht auch? Sie weiß sonst mehr, als das FBI. Sie weiß sogar, wann ich gezeugt wurde! Und das kann alles nur eins bedeuten: Du bist ein international gesuchter Killer!“ „Wow, einen Moment mal – Du spionierst mir nach?“, fragte Matt ungläubig. „Red keinen Unsinn, so was würde ich nie tun! – Ich lasse dir nachspionieren!“, korrigierte ihn Tai. „Boah, das beruhigt mich jetzt aber!“, meinte Yamato. „Aber warum das Ganze?“ „Mir bleibt ja keine andere Wahl. Irgendwie musste ich ja rauskriegen, was mit dir abgeht!“ verteidigte sich Tai. „Und warum hast du mich nicht einfach gefragt?“ „Hättest du es mir denn gesagt?!“, fragte Tai ungläubig. „Vermutlich nicht…“, antwortete Matt ehrlich. „Aber das ist noch lange kein Grund mich auszuspionieren!“ „Lassen“ „Was?“, fragte Matt. „Lassen. Dich ausspionieren zu lassen“, erwiderte Tai. „Von mir aus. Ausspionieren zu lassen.“ „Also, bist du nun ein international gesuchter Killer?“, fragte Tai schließlich. „Natürlich nicht!“, antwortete Matt. „Dann hast du sicher auch nichts dagegen, wenn ich mir deinen Kühlschrank mal ansehe oder deinen Keller!?“ „Tu dir keinen Zwang an“, meinte Matt und führte Taichi in die Küche. „Schicke Küche“, meinte Tai. „Danke“, erwiderte Matt. „Perfekt um ein paar Leichen zu verstecken, findest du nicht auch?“, fügte Tai hinzu. „Glaub mir, das einzige ungewöhnliche, was du in dem Kühlschrank finden wirst sind Mobiltelefone“, versicherte Matt. „Na das werden wir ja noch sehen“, meinte Tai und warf einen Blick in den Kühlschrank. „Aaha!“ „Was Aha?“, fragte Matt. „Das!“, Tai deutete auf de Teller Spinat und Ei in seiner linken Hand. „Ist doch bestimmt das Gehirn eines deiner Opfer.“ „Nein. Das, ist das, was, dabei rauskommt, wenn mein Alterherr mal kocht“, korrigierte Matt. „Oh…“, machte Tai, stellte den Teller zurück. „Dann, äh, nehm ich mir jetzt halt mal euren Keller vor.“ „Wir haben gar keinen Keller“, erklärte Matt. „Das sagen sie alle!“ „Geh von mir aus runter und überzeug dich selbst. Da unten gibt es nur einen zum Gebäude gehörenden Pool…“, versuchte Matt es noch einmal zu erklären. „Aha! Du hast dich gerade selbst verraten. Ein Pool also, der Lieblingsplatz aller Killer, um eine oder mehrer Leichen zu verstecken!“ „Meinst du nicht die anderen Bewohner würden es merken, wenn da irgendwas Totes im Pool rum schwimmt?“, warf Matt ein. „Okay, ich geb´s auf. Du bist wohl doch kein international gesuchter Killer mit Leichen im Keller.“ „Gut, dass du das endlich einsiehst. Sonst hätte sich das am Ende doch noch geändert“, meinte Matt und warf Tai einen vielsagenden Blick zu. „Du würdest doch nicht wirklich irgendwen umbringen, oder?“, fragte Tai mit einem unguten Gefühl. „Sagen wir mal so, ich würde es an deiner Stelle nicht darauf anlegen“, meinte Matt. „Ich… glaub, ich geh dann mal lieber wieder“, meinte Tai und wollte gerade an Matt vorbei, als dieser ihn festhielt. „Ach Quatsch, wenn du schon mal hier bist, kannst du nicht gehen, ehe ich dir meine Kettensägensammlung gezeigt hab!“ „Muss das sein?“, fragte Tai ängstlich. „Reg dich wieder ab, war doch nur ein Scherz“, sagte Matt. „Du machst Scherze? Okay, also was hast du mit dem richtigen Matt angestellt? Ist er im Pool?“ „Hey, ob du´s glaubst oder nicht, selbst ich hab so was wie ein kleines bisschen Humor“, erwiderte Matt. „Aber wie zur Hölle kommst du ausgerechnet darauf, ich sei ein international gesuchter Killer?“ „Ach, die Idee kam mir gestern auf der Heimfahrt. Weil doch niemand etwas über dich weiß.“ „Das liegt daran, dass ich nicht will, dass irgendjemand etwas über mich weiß…“, erklärte Matt. „Aber warum?“, wollte Tai wissen. Kapitel 5: Die Einsamkeit durchbrechen -------------------------------------- „Hey, ob du´s glaubst oder nicht, selbst ich hab so was wie ein kleines Bisschen Humor“, erwiderte Matt. „Aber wie zur Hölle kommst du ausgerechnet darauf, ich sei ein international gesuchter Killer?“ „Ach, die Idee kam mir gestern auf der Heimfahrt. Weil doch niemand etwas über dich weiß.“ „Das liegt daran, dass ich nicht will, dass irgendjemand etwas über mich weiß…“, erklärte Matt. „Aber warum?“, wollte Tai wissen. „Ich hab eben meine Gründe“, antwortete Matt nach einer längeren Pause. „Welche Gründe?“ „Meine Gründe eben. Jetzt hör bitte auf zu fragen“, bat Yamato. „Tut mir Leid. Ich wüsste nur wirklich gerne, was in dir vorgeht“, erklärte Tai. „Warum eigentlich?“ „Na, damit ich dich besser verstehen kann. Ich würde halt gern dein Freund sein.“ „Das ist doch echt dämlich!“ „Ich will dich echt nicht nerven. Sondern dich einfach nur kennen lernen“, sagte Tai ehrlich. „Von mir aus, bleib ein bisschen hier, wo du schon mal da bist“, gab sich Matt geschlagen. Es hatte ja doch keinen Sinn es ihm auszureden. „Echt? Und du attackierst mich auch nicht mit irgendwelchen Kettensägen?“ „Wenn du mich nicht nervst, säge ich dich auch nicht in Stücke und verstecke dich danach im Pool“, meinte Matt und zwang sich zu einem kleinen Lächeln. „Danke“, sagte Tai. „Was ist?“, fragte Matt, dem nicht entgangen war, wie Yagami ihn ansah. „Es ist nur, weil du … gelächelt hast. Das macht mir irgendwie Angst.“ „Es macht dir Angst, wenn ich lächele…“, wiederholte Matt. „Naja, es ist halt ungewohnt, dass du mal lachst… kommt ja nicht so oft vor.“ Matt verschränkte die Arme vor der Brust und sah zur Seite. Lächelte er wirklich so selten? Okay, er war nun wirklich nicht der Typ, der gerne Gefühle zeigte. Aber er lachte doch ab und zu schon. „Sorry, so war´s nicht gemeint“, entschuldigte sich Tai und legte Matt eine Hand auf die rechte Schulter. „Yagami…“, sagte Matt leise. „Ja…?“, er war schon ganz besorgt, weil Matt so traurig aussah. „Nimm deine Hand da weg!“, zischte er. Wie ihm befohlen, zog Tai seine Hand schnell zurück. Aber mehr aus Schreck. Mit dieser Reaktion hatte er echt nicht gerechnet. „Entschuldigung. Hatte vergessen, dass du das nicht magst“, meinte Tai, als er sich wieder gefasst hatte. Das war schon wieder so eine Sache. Nicht nur, dass Matt nicht wollte, dass man etwas über ihn weiß, er wollte nicht einmal, dass man ihn berührt. „Umarmst du deine Eltern eigentlich auch nicht?“, fragte Tai. Er wollte unbedingt wissen, wie weit diese Ablehnung gegen Körperlichkeiten ging. „So nahe stehe ich den beiden nicht.“ „Echt? Du umarmst nicht mal deine Eltern?“, fragte Tai traurig. Matt schwieg. „Du fühlst dich doch bestimmt total einsam…“, meinte Tai. „Ach Quatsch! Ich bin gerne alleine“, entgegnete Matt. Eine Weile herrschte Schweigen zwischen den beiden. Matt wollte Yagami auf keinen Fall zu viel von sich preisgeben. Und Tai machte sich Gedanken darum, warum Matt so… so war, wie er eben war. „Komm, wir gehen ins Wohnzimmer, dann müssen wir nicht in der Küche rum stehen“, meinte Matt schließlich und ging voran ins angrenzende Wohnzimmer. Erst da wurde Tai so richtig bewusst, dass er sich ja bei Matt zu Hause befand. Er begann sich in dem Raum umzusehen. Und musste feststellen, wie schön die Wohnung eigentlich aussah. Die Farbtöne der Wände, der Möbel und der restlichen Einrichtung, waren alle so warm. Überhaupt wirkte es so warm und gemütlich hier. Das stand sich absolut im Kontrast mit Matts kühler Art. Auch der Eingangsbereich wirkte sehr einladend. Dieser war in einem matten Weiß gestrichen. Rechts war eine Treppe, die wohl in ein zweites Stockwerk führte. Links stand eine hölzerne Kommode. Und links neben der Treppe war auch noch eine Schiebetür, die nach Vorratskammer oder etwas ähnlichem aussah. „Sag mal, kommst du heute noch, oder was?“, rief Matt in die Küche und riss Tai damit aus seinen Gedanken. „Ihr habt es hier echt schön eingerichtet“, sagte Tai, als er ins Wohnzimmer kam. Das Wohnzimmer war ähnlich groß, wie die Küche. Nur etwas breiter. Es war mit Schreibtisch und Computer, einer großen mittelbraunen Couch, einem Kaffeetisch und zwei Bücherregalen ausgestattet. Genau gegenüber der Tür zum Wohnzimmer, war noch eine weitere Tür. Das die Ganze Wohnung wirkte wirklich sehr einladend und gemütlich. Und irgendwie so... neu. Ungebraucht. „Danke“, erwiderte Matt ungerührt. „Setz dich“, meinte er dann und deutete auf das dunkle Sofa. Tai setzte sich daraufhin brav auf das Sofa. Im Moment wollte er Matt auf gar keinen Fall verärgern. Er war so froh, dass er Matt jetzt endlich etwas erweichen konnte. Das wollte er nicht aufs Spiel setzen. „Okay, dann frag mal, was du fragen willst“, sagte Matt und setzte sich ebenfalls aufs Sofa. Mit ausreichend Abstand zu Yagami. „Wie, du bist bereit mir meine Fragen zu beantworten?“, Tai war ganz überrascht. „Das hab ich nicht gesagt. Ich meinte nur, dass du jetzt meinetwegen deine ganzen Fragen, auf den Tisch legen kannst. Ich werde sie mir anhören und dich danach wieder rausschmeißen. Und hoffen, dass du mich dann endlich in Ruhe lassen kannst“, berichtigte er. Tais Ausdruck wandelte sich. Matt wollte ihn wohl wirklich nur irgendwie loswerden. „Weißt du… Ich bin mir nicht ganz sicher ob das in deinen Kopf reingeht. Aber ich will dir nur helfen. Du musst diese Hilfe nicht annehmen. Es ist nur ein dämlicher Versuch von mir. Der scheinbar eh keinerlei Wirkung bei dir zeigt. Also, wenn dich das Ganze eh nur ankotzt, dann kann ich auch gleich gehen“, sagte Tai in etwas schärferem Ton. Matt senkte den Blick. `Ein merkwürdiger Typ, dieser Yagami, ein sehr merkwürdiger…` „Stell deine Fragen doch erst mal. Fragen kostet schließlich nichts. Vielleicht beantworte ich ja ein paar.“ Tai konnte gar nicht glauben, was er da hörte. War das wirklich derselbe Matt, wie vorhin? Überhaupt überraschte ihn dieser Typ heute sehr oft. Ob Tais ganze Versuche doch nicht umsonst gewesen waren? Matt war selbst überrascht, dass er sich dazu hat breitschlagen lassen. Er hatte absolut keine Ahnung, wieso er das tat. Vielleicht als Zeitvertreib. Zumindest hatte er Yagami nichts versprochen. „Okay, dann fang ich mal an“, meinte Tai schließlich. „Tu das.“ „Also, meine erste Frage lautet. Wie bist du an diese absolut geile Wohnung gekommen?“, eigentlich sollte das nicht seine erste Frage sein. Aber ihm gefiel die Wohnung einfach so gut. „Ich hab den Typen gekillt, der vorher hier gewohnt“, antwortete Matt ohne jegliche Emotion in der Stimme. „Haha, ja klar!“, lachte Tai. „Und jetzt die echte Story, bitte!“ „Mein Dad hat sie gekauft, was dachtest du denn?!“ „Wohnt ihr nicht in Miete?“ „Nein, die Wohnung ist gekazft“, erklärte Matt. „Wow – das konntet ihr euch leisten?“ „Ja. So teuer war die nicht.“ „Ich dachte nur wegen dem Pool im Erdgeschoss und so...“ „Der gehört ja nicht uns.“ Tai ließ noch eine Weile seine Blicke durch den Raum schweifen. Er war wirklich fasziniert von der Wohnung. Matts Wohnung. Hier würde er auch gerne wohnen. „Dann, ist das da dein Zimmer?“, fragte Tai und deutete auf die Tür. „Nein, das ist das Schlaf- und Arbeitszimmer meines Dads. Meins ist oben.“ „Darf ich das mal sehen?“, fragte Tai ganz begeistert. „Das halte ich für sehr unwahrscheinlich“, meinte Matt. „Ach bitte!“, bettelte Tai und zog einen Schmollmund. „Nein.“ „Bitte!“ „Nein.“ „Bitte!!“ „Nein! Und jetzt hör endlich auf damit!“ „Okay… Sorry. Ich dachte nur…“, murmelte Tai. „Hör lieber auf zu denken – nicht, dass du dir noch wehtust“, meinte Matt. Tai guckte ihn beleidigt an. „Hör auf so zu gucken. Stell einfach deine nächste Frage!“ „Na, schön. Warum willst du nicht, dass jemand dich berührt?“ „Ich will es nicht. Grund genug?“, „Nein.“ „Was willst du denn hören?!“ „Dass du als Kind mal von deiner Oma so grässlich doll gedrückt worden bist, dass du jetzt ganz furchtbare Angst vor Umarmungen und anderen körperlichen Annäherungen hast!“, sagte Tai wie aus der Pistole geschossen. „Wenn´s doch glücklich macht, von mir aus.“ „Dann sag es!“, forderte Tai. „Ich wurde als Kind von meiner Omi mal zu doll gedrückt. Jetzt hab ich ein Trauma. Gut so?“ „Es ist nicht perfekt – aber akzeptabel“, meinte Tai zufrieden. Er hatte ihn ja doch ganz gut unter Kontrolle. Eine Weile herrschte wieder Schweigen. Tai grinste dabei fröhlich vor sich hin. Welche Fortschritte er doch mit Matt machte. „Darf ich dich mal umarmen?“ „Nein.“ „Dich berühren?“ „Nein.“ „Und wenn ich dich gar nicht richtig anfasse, sondern nur…“ „Nein.“ „Du weißt doch gar nicht, was ich…“ „Nein.“ „Wie gemein“, sagte Tai und verschränkte genervt die Arme vor der Brust. Irgendwann sah er dann wieder zu Matt rüber. Irgendwie wirkte dieser gleichgültige Gesichtsausdruck richtig provozierend. Und im gleichen Moment kam Tai eine Idee. Wenn er es geschickt anstellen würde, dann… „Ah! Was machst du da???“, kreischte Matt. Tai hatte sich ihm um den Hals geworfen und hielt ihn nun ganz fest umklammert. „Nimm deine Pfoten von mir weg!“, befahl Matt. Aber daran dachte Tai gar nicht. „Ach komm. Du stirbst ja wohl kaum an einer Umarmung!“, meinte er. „Wenn du mich weiterhin so würgst dann schon!“ Matt war ganz überrascht, als diese Worte tatsächlich Effekt zeigten. Tai hatte ihn losgelassen. Er hockte nun direkt neben ihm, ihm Schneidersitz, auf die Couch. Er starrte Matt mit großen, unschuldigen Augen an. Matt machte dieser Blick irgendwie nervös. Vor allem, weil er sich nicht veränderte. Tai war ganz starr. Und bei diesem quirligen Jungen musste das echt schon was heißen. Er wirkte ein bisschen wie eine Wachsfigur. Bis er den Kopf schief legte. „Du hast voll schöne Haut. Weißt du das?“ „Äh… Was?“, fragte Matt erschrocken und überrascht zugleich. „Ich hab gesagt, dass du schöne Haut hast. Die ist so schön zart“, erklärte er. Nicht lange, aber für einen kurzen Moment, als er ihn umarmte, hatte Tai die blasse, zarte Haut in Matts Nacken berührt. Sie hatte sich ähnlich der eines neugeborenen Babys angefühlt. „Was ist, warum sagst du denn nichts?“, wunderte sich Tai. Denn Matt sah ihn einfach nur an. Dann senkte Matt den Blick und wandte sich etwas von Tai ab. „Weißt du eigentlich, dass du der erste Mensch seit Jahren bist, der mich umarmt hat?“ „Oh, dann hab ich dich ja sozusagen entjungfert“, grinste Tai. „Schön, dass du das so witzig findest!“, meinte Matt sarkastisch. Tai hörte auf zu grinsen und setzte eine ernste Miene auf. „Tut mir wirklich Leid… Ich wusste nicht, dass ich dich damit so verletzte. Fandest du es denn echt so schlimm?“ Matt sagte nichts. Er wirkte, als müsse er erst darüber nachdenken. „Es war erträglicher, als ich erwartete hatte. Aber schön war es trotzdem nicht. Mach das ja nie wieder. Klar?“ „… Bevor ich dir das verspreche, musst du mir erst noch eine Frage beantworten.“ „Und die wäre?“, fragte Matt. „Das mit der irren Oma und so vorhin, das war ja nur Scheiß. Verrate mir was wirklich hinter dieser Angst vor Berührungen steckt.“ „Ich… ich … will das einfach nicht. Okay?“, sagte Matt, seine Stimme hörte sich etwas brüchig an. Tai wusste ja, dass das keine gute Idee war. Aber irgendwie konnte er nicht anders. Er legte ganz vorsichtig einen Arm um Matt und vergewisserte sich, ob dieser nicht eine Panikattacke oder so bekam. Aber Matt reagierte gar nicht auf diese Berührung. Es war, als würde er das gar nicht registrieren. Tai nutzte das aus, um einen weiteren Arm um Matt zu legen und ihn schließlich in eine Umarmung zu ziehen. „Lass das bitte“, kam es kaum hörbar von Matt. „Du weißt genau, dass ich das nicht will.“ Tai spürte, wie Matts Körper sich dagegen wehrte. Aber er ließ ihn diesmal nicht los. „Da musst du mir schon ´nen guten Grund nennen, dass ich dich jetzt loslasse.“ „… Meine Oma hat mich als Kind zu fest gedrückt und-“ „Ich meine einen richtigen Grund. Nicht den Quatsch den ich vorhin erzählt hab“, sagte Tai. „Ich… ich hab keinen richtigen Grund. Akzeptier das doch einfach so, wie es ist.“ Das war schon komisch. Der kühle, arrogante und starke Matt wirkte plötzlich so schwach und zerbrechlich. „Vielleicht ist es besser, du gehst jetzt.“ „Wo ist denn eigentlich dein Vater?“, fragte Tai, ohne auf das einzugehen, was Matt gerade gesagt hatte. „Arbeiten“, war Matts knappe Antwort. „Bis wann denn?“ erkundigte sich Tai. Er umarmte Matt immer noch. „Meistens kommt er mitten in der Nacht mal kurz heim und geht dann wieder“, antwortete Matt. Dann wand er sich aus Tais Umarmung und versuchte etwas von ihm wegzurücken, was aber schwierig war, da er ohnehin fast schon auf der Lehne hockte. „Jetzt versteh ich das! Dein Vater ist sicher Azrt oder rechtsanwalt?!“ „Nichts der gleichen. Er ist eigentlich Fernsehjournalist, arbeitet seit wir hierher gezogen sind aber als Bürokraft.“ „Oh. Und wieso ist er dann so lange weg?“ „Weil er in der Zeit, in der er nicht arbeitet mit der Assistentin seines Chefs ins Bett steigt.“ Tai war sprachlos, das war einfach nur wahnsinng. Da hatte Matts Vater tatsächlich nichts Besseres zu tun, als Bettspielchen mit seiner Freundin zu machen, statt sich mal um seinen Sohn zu kümmern. „Wenigstens hab ich so meine Ruhe vor ihm. Anfangs hat er dieses Flittchen ja noch mit hierher gebracht.“ Tai erinnerte sich daran, dass seine Mom gesagt hatte, dass anfangs noch eine Frau hier gewohnt hatte. Das war sie wohl. „Bist du deshalb so zurück gezogen… weil deine Eltern getrennt sind?“, fragte Tai. „Nein. Hör zu. Ich war schon immer so, wie ich heute bin. Selbst, als meine Eltern noch zusammen waren. Es ist einfach so. Und dass sie sich getrennt haben, war echt besser so..“ „Toll, dass du das so siehst“, meinte Tai. „Sind deine Fragen damit beantwortet?“, wollte Matt wissen. „Ja, denke schon“, meinte Tai. „Aber eine einzige hab ich noch: Darf ich dich Yama nennen?“ „Klar. Mach doch, wenn du unbedingt sterben willst“, sagte Matt. „Okay, wie du meinst“, trotz Matts grober Worte musste Tai lächeln. Matt schwieg. Er sah Tai nur an. „Du willst, dass ich gehe. Schon kapiert“, sagte Tai und stand auf. „Also, auf bald mal vielleicht“, sagte er und ging in die Küche und von da aus in den Flur. Matt sagte nichts. Dabei wollte er Yagami eigentlich sogar aufhalten. Warum wusste er nicht. Er hatte zwar gesagt, er fühle sich nicht einsam und sei gerne alleine, aber irgendwie, war es doch ganz anders gewesen mal nicht alleine zu sein, auch, wenn Tai ihn echt nervte. Kapitel 6: Väter können einem manchmal das Leben retten ------------------------------------------------------- Als Tai nach Hause ging fühlt er sich irgendwie anders. Seltsam. Das war so, seit er aus Matts Wohnung verschwunden war. Eigentlich war Tai ja glücklich, weil er es endlich geschafft hatte zu Matt durchzudringen. Es gab ihm eine ungeheure Motivation. Aber irgendwas blockte diese positiven Gefühle. Vielleicht war es, weil er Matt immer noch nicht zu seinem Freund machen konnte. Klar, er hatte ihm ein paar Fragen beantwortet. Zum ersten Mal hatte er ein bisschen was über sich preisgegeben… Aber gerade in den letzten Minuten, die Tai bei ihm verbracht hatte, war wieder diese unglaubliche Kälte aufgestiegen. Matt distanzierte sich. Verschloss sie vor Tai und allen anderen. Und irgendwie wurde Tai das Gefühl dieser Kälte nicht mehr los. Es war ihm, als hätte er es mitgenommen, als er gegangen war. Schon komisch… Während Tai so in Gedanken hing, bemerkte er gar nicht, dass er bereits vor seiner Haustür stand. Er hatte den Weg nach Hause gar nicht bewusst wahrgenommen. Er war einfach nur gegangen – und hier gelandet. Tai schloss die Tür auf und trat ein. Drinnen zog er erst einmal seine Schuhe aus und stellte sie neben die kleine Treppe. Dann ging er in sein Zimmer. Er fühlte sich irgendwie total kaputt und war froh, dass er sich jetzt einfach auf sein Bett fallen lassen konnte. Er schloss die Augen. Nach ein paar Minuten übermannte ihn die Müdigkeit und er schlief ein Da war er also wieder. Verlassen und alleine. Seine Chance auf ein bisschen Abwechslung hatte gerade die Wohnung verlassen. Warum hatte er ihn eigentlich nicht aufgehalten? Was hatte ihn daran gehindert? Sein Stolz? Irgendwie wollte er es nicht wahrhaben, dass Yagamis Gegenwart ihm gut getan hatte. Obwohl er ihn sonst gerne erwürgen würde. Heute war es irgendwie gut, dass er vorbeigekommen war und nicht hat locker gelassen. Na ja, er konnte jetzt eh nichts mehr machen. Tai war vermutlich längst zu Hause. Was soll´s. Er hatte schon mehr Tage alleine hinter sich gebracht. Da kam es auf den Rest diesen Tages auch nicht mehr an. Er schaltete den Fernseher an. Vielleicht lief ja auf irgendeinem Programm was interessantes, womit er den Tag totschlagen konnte. "Mensch du hast Ferien! Du willst doch wohl nicht die ganze Zeit nur pennen?!", riss die Stimme seiner Mutter ihn aus dem Schlaf. "Ich war halt müde!", stöhnte Tai. "Du hast seit deinem dritten Lebensjahr nicht mehr nachmittags geschlafen!", warf Yuuko ein. Tai funkelte sie böse an. "Das Leben wird eben immer stressiger!", sagte er trotzig. Dann nahm er ein Kissen und presste es sich aufs Gesicht. "Hey,… Was ist denn los?", fragte Yuuko nun etwas sanfter und setzte sich auf die Bettkante zu Tai. Tai nahm das Kissen wieder weg. Sah Yuuko aber dennoch nicht an. Stattdessen starrte er an die weiße Decke seines Zimmers. "…Ich war bei Matt…", nuschelte Tai. "Oh…", machte Yuuko. Sie sah Tai besorgt an. "Wie schlimm hat er denn diesmal reagiert?", fragte sie vorsichtig. "Gar nicht… er war sogar richtig nett und hat zum ersten Mal was über sich erzählt." "Wo liegt dann das Problem?", fragte Yuuko etwas verwirrt. "Wir haben die ganze Zeit geredet, wie gesagt, er war zum ersten Mal etwas offener. Nur nach einiger Zeit… da war er wieder so kühl und distanziert", erklärte Tai. Yuuko lächelte. "Es ist ihm da wahrscheinlich erst klar geworden wie offen er zu dir war und vor schreck hat er sich dann wieder ganz kühl gegeben. Nicht dass er noch sein Image verliert oder er zu viel von sich preisgibt." "Denkst du wirklich!", fragte Tai unsicher und sah seine Mum an. "Ja, ganz sicher! Lade ihn doch einfach mal für morgen zu uns ein und schau, wie er reagiert!", schlug Yuuko vor. Tai ließ sich diese Idee durch den Kopf gehen. Zuerst war er nicht so begeistert. Aber dann dachte er daran, wie anders Matt heute war. Fast fröhlich – für seine Verhältnisse zumindest. Vielleicht wollte er ja wirklich kommen. Und vielleicht schaffte es Tai ja dann die Mauer, die Matt um sich herum aufgebaut hatte, ganz einzureisen. "Du hast Recht, das mach ich!", meinte Tai schließlich optimistisch. Matt guckte wie ein Auto, als es am nächsten Morgen gegen elf Uhr an der Tür klingelte. Etwas misstrauisch beäugte er diese. Erst, als es ein zweites Mal klingelte beschloss er aufzumachen. Gerechnet hatte er ja mit allem. Mit irren Nachbarn, der Post, dem FBI, Zigeunern – aber nicht mit dem! Vor der Haustür stand ein breit grinsender Yagami. Aber was Matt viel mehr verwunderte, als die Tatsache, dass dieser Typ um elf Uhr morgens bei ihm vor der Haustür stand, war dass er ihm nicht sofort wieder die Tür vor der Nase zuschlug. "H-Hallo…", stotterte Matt schließlich los. "Guuuuuuuuuuuten Moorgen!!", sagte Tai mit lauter, fröhlicher Stimme. Nun guckte Matt wohl noch verdatterter. Wie konnte jemand um elf Uhr morgens bloß schon so fröhlich sein? Überhaupt, wie konnte man um elf Uhr morgens schon so aussehen, wie ein Mensch? "Sag mal, warum hast du denn noch deinen Schlafanzug an?", fragte Tai, der Matt von oben bis unten musterte. Als ob er selbst nicht wüsste, was er anhat, sah Matt an sich herunter. Er trug ein schwarzes, ihm viel zu großes Schlafshirt und grüne Hosen. "Ich hab meinen Schlafanzug noch an, weil es gerade Mal elf Uhr ist!", sagte Matt schließlich. Jetzt war es Tai, der guckte wie ein Auto. "Jetzt sag mir nicht, DU bist Langschläfer?!" "Doch. Ist ´ne erwiesene Tatsache!", bestätigte Matt. "Wahnsinn", war alles, was Tai darauf erwidern konnte. "Und ich dachte ich wäre schlimm", grinste Tai schließlich. "Weshalb bist du eigentlich hier?", fragte Matt, vielleicht etwas zu ruppig, denn Tais Lächeln verblasste etwas. "Naja, ich dachte nach der Pause von gestern auf heute, kannst du mich vielleicht wieder für eine Weile ertragen", begann Tai. "Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast zu mir zu kommen? Also zu mir nach Hause, meine ich..." "Ich weiß nicht…", meinte Matt nachdenklich. Wie sollte er sich da bloß rausreden. Dass er nichts vorhatte, war doch sehr offensichtlich. Mh, … Vielleicht ´ne Beerdigung. Solche Ausreden ziehen immer! "Komm doch einfach mit. Falls es dir nicht gefällt, kannst du schließlich jeder Zeit wieder gehen", meinte Tai. "…Okay…", erwiderte Matt schließlich widerwillig. "Aber ich muss mich erst noch umziehen und fertig machen." "Okay!" Geschafft! Er hatte es wirklich geschafft, dass Matt ihn besuchte! Bis gestern hätte er sich nicht mal vorstellen können, normal mit ihm zu reden. Und jetzt hatte er es wirklich geschafft, dass er zu ihm kam! Matt bedeutete ihn ihm zu folgen. Tai hatte schon gedacht, er müsste vor der Tür warten. Aber jetzt war er so richtig happy! Er mochte Matts Wohnung einfach total gerne und war froh, dass er diese noch mal von innen sehen durfte. "Hier wartest du, ja? Und rühr nichts an, bis ich wieder da bin!", sagte Matt und platzierte Tai auf dem Sofa. "Alles klar!", sagte Tai. Obwohl er wusste, dass er schwierig für ihn werden würde nicht doch aufzustehen und sich alles anzugucken. Es gab so vieles, was er noch nicht über Matt wusste und noch herausfinden wollte. Aber er riss sich zusammen und beobachtete stattdessen lieber Matt, der das Wohnzimmer verließ und in den Flur marschierte. Tai hatte ihn zwar bereits aus den Augen verloren, als er in die Küche gegangen war, aber er hörte, wie Matt die Treppenstufen hochging. `Er geht in sein Zimme. Das würde ich so gern mal sehen!`, dachte Tai sehnsüchtig und versuchte sich Matts Zimmer vorzustellen. Als Tai endlich Schritte auf der Treppe hörte, war es gerade halb Zwölf und er hatte sich bereits sieben verschiedene Varianten von Matts Zimmer ausgemalt. Matt tapste ganz gemütlich ins Wohnzimmer, blieb vor der Couch stehen. Tai musterte Matt. Er sah wirklich ziemlich gut aus. Er trug eine blaue Jeans und ein schwarzes Hemd. Die obersten Knöpfe hatte er offen gelassen. Die Haare hatte er perfekt frisiert. "Also, können wir?", fragte Matt. "Klar! Ich wusste ja gar nicht, dass du es so eilig hast zu mir zu kommen", sagte er und war sofort wieder in Hochstimmung. Er schob Matt die Tür raus, was dieser sich nur ungern gefallen ließ, mit einem Knurren unterstreichte er das noch. Wenig später standen sie bereits vor der Haustür der Yagamis. Auf dem Weg hierher hatte Matt kein einziges Wort gesagt, was Tai etwas beunruhigte. Aber er blieb trotzdem optimistisch. "Du nennst mich reich, aber ihr habt ein eigenes Haus?!", sagte Matt. "Tss. Das Haus hat vielleicht so viel gekostet wie dein Esszimmertisch! Also sei mal nicht so bescheiden!", gab Tai zurück. Matt seufzte. Es war wohl besser sich heute nicht mit Yagami anzulegen. Der Typ war ja wie besessen! "Bereit?", fragte Tai und legte eine Hand an die Haustür. "Wenn du so fragst – Nein." "Auch gut", grinste Tai. Er schloss die Tür auf und schubste Matt einfach hinein. Ohne weitere Umwege führte er Matt zu seinem Zimmer. Wobei Matt bei der Tür am liebsten schon wieder kehrt gemacht hätte. Irgendwie fühlte er sich plötzlich in die Höhle des Bären gedrängt. "Los, geh schon rein!", meinte Tai und gab Matt einen *leichten* Schubs, sodass dieser eher in das Zimmer hineinstolperte, als ging. "Nettes Zimmer", meinte Matt schließlich unbeteiligt, während Tai die Tür hinter ihnen schloss. Was ihn ebenfalls beunruhigte. Obwohl nicht zugeschlossen war, fühlte er sich nun irgendwie gefangen. Ob es wohl sehr gefährlich war sich aus Yagamis Fenster zu stürzen? "Setz dich aufs Bett" befahl Tai. "Bist du sicher, dass das nicht einkracht?", meinte Matt skeptisch. "Ja und unter dir Leichtgewicht erst Recht nicht!", versicherte Tai. "Du musst es ja wissen…", murmelte Matt während er auf dem blau bezogenen Bett Platz nahm. Das Zimmer war weiß gestrichen mit dunkelblauem Teppichboden. Gegenüber dem Bett stand ein Fernseher mit Spielekonsole, DVD- und Videorecorder. Neben dem Bett ein Schreibtisch. Ein Schrank stand noch neben der Tür. Ansonsten war das Zimmer ziemlich leer. "Das ist also dein Zimmer", murmelte Matt. "Jap, das ist es!", bestätigte Tai. "Gefällt´s dir?" "Ist ganz nett", meinte Matt. "Du kannst gerne Inneneinrichter spielen, wenn es dir so nicht gefällt." "Nein, danke." Die beiden starrten sich eine ganze Weile stumm an. Das war schon fast gruselig. Dabei hatte Tai sich doch extra alles so gut zurechtgelegt. Aber jetzt fiel ihm gar nichts mehr ein, was er sagen oder tun könnte. "Was hast du gestern Abend noch so gemacht?", fragte Tai schließlich nach einer Weile. "Mh… nach dem du gegangen warst – nicht viel", antwortete Matt. Ein breites und selbstzufriedenes Grinsen legte sich auf Tais Gesicht. "Ha! Du hast mich vermisst!", meinte er triumphierend. "Tss… Träum weiter, du Spinner! Nachdem du gegangen warst herrschte himmlische Ruhe. Ich hab mich einfach nur entspannt, das ist alles!", entgegnete Matt. "Wieso kannst du nicht einfach zugeben, wenn du mal jemanden magst!?", Tai wurde lauter. "Weil´s nicht stimmt!" In diesem Moment flog die Tür auf und knallte gegen den Schrank. Im Türrahmen erschien eine ziemlich aufgebrachte Hikari, Tais kleine Schwester. Die Wut stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. "Könnten du und dein dämlicher, kleiner Freund endlich mal die Klappe halten!!? Ich telefoniere gerade mit Monique und wir-", sie hielt inne. Sowohl Matt, als auch Tai starrten das Mädchen verdattert an. Kari konnte wirklich abgehen, wie eine Rakete, wenn sie sauer war. Und das war nun mal leider nicht selten. Stille trat ein. Karis Blick war starr auf die beiden gerichtet. "Und ihr~?", fragte Tai schließlich, um die Konversation voranzutreiben. Doch Kari antwortete nicht. Stattdessen starrte sie Matt gebannt an. Nach einiger Zeit färbten sie ihre Wangen rosa und ein schiefes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. "T-Tai, du h-hast mir ja gar nicht gesagt, dass dein Freund so… so … anders ist, als deine anderen Freunde…", jetzt sabberte Kari schon fast. "Äh… ja… Und ist sonst noch was?", fragte Tai schließlich. "Ähm … hihi… ich geh dann mal wieder rüber", sagte sie und rannte blitzschnell aus dem Zimmer. "W-Was geht denn mit der ab?", fragte Tai total neben der Spur. "Keine Ahnung. Wer ist sie überhaupt?" "Meine kleine Schwester, sie heißt Kari…", erklärte Tai. "Wow, du spielte sich aber irgendwie eher so auf, als wär sie älter, als du…" "Ja,… das glaubt sie. Sie tut immer so, als wär sie schon erwachsen und total reif…" `Naja, erwachsen ist die nicht! Aber erwachsener, als der da!`, dachte Matt. "Mh… was wollen wir machen?", fragte Tai. "Keine Ahnung. Du hast mich schließlich hergeschleift!" "Wenn ich dich daran erinnern dürfte: Du bist freiwillig mitgegangen!", entgegnete Tai. "Wenn du meinst…" Tai sah zu Boden. Irgendwie wirkte er niedergeschlagen, was auch Matt nicht entging. "Gestern warst du ganz anders…, murmelte Tai. „"Stimmt...", gab Matt zu. Tai sah überrascht auf. "Naja,du hast Recht. Ich war gestern wirklich irgendwie … anders…", sagte der Blonde. "Ja... vor allem warst du irgendwie nett", kam es fast vorwurfsvoll von Tai. "Wenn du mich normalerweise nicht nett findest, warum gibst du dich dann überhaupt mit mir ab?", wollte er wissen. Ja, wieso eigentlich? Das war eine Frage auf die Tai einfach keine Antwort fand. Es war nun einmal einfach so. "Weiß nicht", nuschelte er. Matt seufzte. "Hör auf damit!", verlangte Tai. "Womit soll ich aufhören?", fragte Matt verwirrt "Damit den coolen, unnahbaren Typen zu spielen! Sei wieder so, wie gestern!" "Und wenn ich so nicht bin, Yagami?" "Mein Name ist Tai! Und ich bin mir ganz sicher, dass du so bist. Du willst es nur nicht zeigen! Aber gestern hab ich es geschafft diese Seite an dir hervorzulocken. Und jetzt hast du Angst, dass das wieder passiert. Deshalb tust du noch cooler, als sonst!" "Wa~hnsinn, du kennst mich ja ri~chtig gut!!" Ohne wirklich darüber nachzudenken, schnappte sich Tai ein Kissen, das er Matt kurzerhand ins Gesicht knallte. Und dann funkelte er ihn böse an. Matt wollte das Kissen gerade Tai überwerfen, als dieser sich auf ihn stürzte. Tai saß nun rittlings auf Matt drauf und presste ihm das Kissen ins Gesicht. Weiterhin funkelte er ihn böse an. Allerdings sah Matt das Dank des Kissens nicht. "Verdammt! W-Was soll das?", keuchte Matt, als er sich endlich befreit hatte und das Kissen wütend aus dem Bett warf. "…" "Willst du mich umbringen oder was?" "Möglich…", antwortete Tai sauer. "Ob du´s für möglich hälst oder nicht, aber du kannst auch ganz normal mit mir reden, wenn dir irgendwas nicht passt!" "…" Tai sah zur Seite. Er war total sauer auf Matt. Aber irgendwie… "Sorry – Das mit dem Kissen war wohl etwas übertrieben", sagte er kleinlaut. "…" "Okay, jetzt bist du sauer auf mich. Schon kapiert!", einte Tai. Stille. "Schon gut… Ich hab das Attentat ja überlebt", meinte Matt schließlich. Tai lächelte. "Äh, Yagami?" "Ja?" "Würdest du bitte von mir untergehen?" "Oh", machte Tai und realisierte in dem Moment erst so richtig, dass er immer noch auf Matt drauf saß. "Tschuldigung." Tai stand auf und reichte Matt dann eine Hand um ihm hoch zu helfen. Matt zögerte zunächst und nahm die Hand nicht an. Aber als Tai sie schon wegzog, nahm er sie schließlich doch und ließ sich von Tai aufhelfen, was diesen wiederum grinsen ließ. "Warum nicht gleich so?", meinte Tai. "…" "Zieh nicht so ´ne Schnute", lachte Tai. "Lach lieber mal!" "Hast du nicht gesagt das macht dir Angst?", erinnerte ihn Matt. "Tja… also, … ich… ich…" Verdammt! Was sollte er jetzt bloß sagen? Im selben Moment betrat gerade Tais Vater das Zimmer. Kapitel 7: Back to my yesterday ------------------------------- so, nach langer langer zeit, geht es endlich mal weiter mit der ff. icch hiffe wneigstens ein paar von euch, haben mcih und die ff noch nicht ganz vergessen und wollen weiterlesen. dieses chap musste ich leider ziemlich kurz halten, um die spannung zu erhalten. also sry, ich hoffe ihr könnt das verstehen. -------------- Kapitel 7 Taichi und Yamato, starr vor Schreck, sahen wie gebannt auf die Szene, die sich vor ihnen abspielte. Susumo stürzte die Tür hinein, die er dabei fast aus den Angeln riss und blieb wie eine Statue vor den beiden Jungen stehen. Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht, während er in Abenteuer Pose vor den beiden stand. Die linke Hand hatte er kess auf seine Hüfte gelegt, die rechte umschloss den Hals einer etwas staubigen Gitarre, die er empor hielt, wie wohl auch damals Artus sein Schwert, nachdem er es geschafft hatte dieses aus dem Stein zu ziehen. „...Ähm... Dad...“, war alles was Tai herausbrachte. Auf seinem Gesicht lag ein gequälter bis schmerzhaft verzerrter Ausdruck. „Das ist dein Dad?“, flüsterte Matt. „Also jetzt wundert mich gar nicht mehr.“ Endlich löste sich auch Susumo aus seiner Starre. Doch statt irgendeine Erklärung für das ganze zu liefern oder sonst irgendetwas zu tun, was dem ganzen irgendeinen logischen Sinn verleihen konnte, führte er das bizarre Spektakel weiter. Er verbeugte sich so tief vor den beiden, dass Matt sich schon wunderte, dass sein Rücken nicht durchbrach. Ein *leichtes* Seufzen war von Susumo zu hören. Was dann geschah konnte man mit den Worten abartig und krank, bis ein Fall für die Männer in weiß, beschreiben. Das Instrument, wie eine Geliebte in Susumos Arm und genauso sah er es auch an. Als nächstes fanden seine Lippen tatsächlich ihren Weg auf den hölzernen Korpus des Instrumentes, was einige wirkliche Musikliebhaber vielleicht noch als normal beschrieben hätten – doch was der an da tat konnte man nicht mehr Küssen nennen, das war eine handfeste Vergewaltigung! Sowohl Matt, als auch Tai schienen äußerst angewidert von dem, was sich da vor ihnen bot. Susumo sah so plötzlich wieder auf, direkt in Tais und Matts Augen, dass Tai vor Schreck einen Satz zurück machte und auch Matt scharf die Luft einzog. „Wisst ihr was das ist?“, fragte Susumo mit viel zu lauter Stimme, die Gitarre wieder Artus like hochhaltend. „Also, als ich so was das letzte Mal sah, nannte man es noch eine Gitarre“, kommentierte Matt, woraufhin Tai heftig zu nicken begann. Zu mehr fehlte ihm offensichtlich die Stimme. „Genau, eine Gitarre“, sagte Susumo lange und gedehnt. Die beiden Jungen verdrehten die Augen. „Also, das kann nicht mal der beste Psycho-Doc heilen“, sagte Matt. „Tai, ob du´s glaubst oder nicht, aber dein alter Herr war einmal ein richtiger Gott des Rocks“, erzählte der Mann stolz. Is´ nich wahr!“, sagten Ta und Matt wie aus einem Mund. „Doch, doch. Das könnt ihr mir glauben! Ich hatte damals auf der Highschool meine eigene Band. Die Mädels lagen uns alle zu Füßen! Wir hatten sogar ´ne ähnliche Wirkung auf sie, wie die Beatles, die vielen scharenweise in Ohnmacht!“ `Das lag aber bestimmt nicht an ihrem Talent`, dachte Matt. „Ach, das war´n noch Zeiten mit den guten alten `Korkscrewers` (Die Korkenzieher). So nannten wir uns nämlich!“ „Wow, bei dem Namen mussten die Mädels ja auf sie fliegen...“, murmelte Matt, woraufhin Tai laut zu lachen anfing. Mit einem erneuten, natürlich sehr dezenten, Seufzen, ließ sich Tais Vater zwischen die beiden Jungen auf´s Bett fallen. Immer noch mit begeistertem Lächeln auf dem Gesicht und die Gitarre fest umschlossen. Dann legte er das Instrument auf seinen Schoß. Er blickte darauf herab, wie auf ein neugeborenes Baby, das er gerade zum ersten Mal im Arm hielt. Den Staub darauf pustete er sanft weg und Tai und Matt begannen davon heftig zu husten. „Ist sie nicht ein Goldstück?“, fragte Susumo stolz. „Doch, doch Dad. Ganz bestimmt“, sagte Taichi rasch, immer noch hustend. „Ja, das ist sie“, hauchte Susumo lieblich, schloss die Augen und begann zart zu spielen... leider waren die Töne, die er dem Instrument entlockte nicht ganz so sanft, wie seine Griffe – und alles andere als beruhigend oder leise. Eher so, als würde jemand über eine Tafel kratzen. „Ah, immer noch so gut, wie in meiner Jugend. Ich habe nicht verlernt“, lachte Susumo. Wie auch`? – wenn man nichts gelernt hat, kann man es auch nicht verlernen`, dachte Matt. „Willst du es mal versuchen, Sohn?“, fragte Susumo und sah Tai fast mit Tränen in den Augen an. „Ähm.. nein danke, Dad. Aber.. Gitarre spielen ist dann doch nicht so mein Ding“, redete sich Taichi raus. „Na wenigstens das bleibt mir erspart“, murmelte Matt zu sich selbst. „Wirklich, bist du sicher?“, sagte Tais Vater sichtlich enttäuscht. „Und was ist mit dir? Matt heißt du, oder? Willst du es mal versuchen?“ Matt wandte sich zu allen Seiten um. Nicht weil er nicht gewusst hätte, dass er gemeint war. Vielmehr in der Hoffnung irgendeinen anderen Matt zu finden, um dem Ganzen entgehen zu können. Aber das war hoffnungslos. „Ach nein“, sagte Matt dann. „Ach komm schon, du siehst schon so musikalisch aus!“, drängte Tais Dad. Was sollte das denn jetzt bitte heißen? Er sah schon so musikalisch aus? Gott, welcher Teufel hatte ihn bloß geritten, als er hierher gekommen ist? Ach ja, Yagami war es. „Ach Quatsch, ich doch nicht“, lachte Matt schrill. Doch da wurde ihm das Instrument auch schon so heftig in die Arme gedrückt, dass er aufkeuchte, er praktisch hörte schon, wie sein Rippen brachen. Mann hatte dieser Typ eine Kraft! Matt besah sich das Instrument wenig begeistert. Dann sah er auf. Er saß echt in der Falle. Gefangen in Yagamis Zimmer, vier Augen Paare abwartend auf ihn gerichtet und absolut keine Chance zu entkommen. Für einen kurzen Moment zumindest, sah Matt sehnsüchtig aus dem Fenster und war drauf und dran aufzustehen, loszurennen und kurzerhand aus dem Fenster zu springen! Aber wollte er wegen denen wirklich sein Leben lassen? Nein, hier wollte er nicht sterben und nicht aus dem Grund. Davon abgesehen, war es wohl eher unwahrscheinlich, dass er bei einem Sprung aus dem ersten Stock draufgehen würde. Er wurde sich wahrscheinlich den Arm brechen oder das Bein oder so. Und dann war er wirklich hilflos. Matt seufzte. Widerwillig legte er seine Finger auf die Seiten und setzte den Ton E-Dur an. Er seufzte erneut, begann dann aber zu spielen. Es hatte ja doch keinen Sinn. Und trotzdem behagte ihm das ganze nicht. Als er das letzte Mal eine Gitarre in der Hand gehabt hatte, da war noch... Matt spielte eigentlich nur zwei Akkorde, E-Dur und A Zwei Akkorde, die Matt für die simpelsten hielt, die es gab. Und dennoch musste er, als er aufsah feststellen, dass Tai und sein Vater beide bewundernd seinem Spiel lauschten. „Du bist ja richtig gut!“, strahlte Tai. „Wieso hast du nichts gesagt?“, fragte Susumo begeistert. „Das… ist nichts besonders, nur zwei Akkorde die ich noch kenne,, von… nicht so wichtig“, sagte Matt schnell und gab die Gitarre an Tais Vater zurück. „Willst du nicht mehr spielen?“, fragte dieser etwas enttäuscht. Matt schüttelte heftig den Kopf. Susumo nickte verständnisvoll. Ließ die beiden Jungen dann wieder alleine. Aber man hörte noch sein Juchzen aus dem Flur und seine schrille Stimme, als er seiner Frau berichtete, dass er seine Gitarre wiedergefunden hatte. Als Matt dann wieder zu Tai sah, wäre er vor Schreck fast zusammen gezuckt. Der saß ihm im Schneidersitz gegenüber, große Augen machend und ihn bewundernd. „Was ist?“, fragte Matt, obwohl er sich vor der Antwort fürchtete. „Wie? Wann? Und wieso hast du mir nie erzählt, dass du so gut Gitarre spielen kannst?“ „Ich kann zwei Akkorde, das kannst du ja wohl kaum als gut bezeichnen!“ „Wer hat dir das beigebracht?“, fragte Tai ohne auf Matts Worte einzugehen. „Ach… weiß nicht mehr. Irgendwer...“ „Du weißt nicht mehr, wer es dir beigebracht hat? Wie geht das denn?“ „Soll vorkommen“, sagte Matt, sein Gesicht von Tai abgewandt. „Ach komm, das kannst du mir nicht erzählen! Also, wer hat es dir beigebracht?“, bohrte Taichi weiter. „Ich hab gesagt ich weiß es nicht mehr! Verdammt! Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?!!“ Tai war richtig zusammengeschreckt. Matt war plötzlich aufgesprungen, war deutlich wütend. Der Blick mit dem er Tai ansah, ließ diesem einen eisigen Schauer über den Rücken laufen. Was war denn plötzlich los? Hatte er etwa etwas Falsches gesagt? „Ich gehe“, entschied Matt und war schon fast an der Tür, als Yagami sich ihm in den Weg stellte. „Geh mir aus dem Weg!“, knurrte Matt. „Nein. Du kannst nicht gehen!“, protestierte Taichi. „Ach nein?“, sagte Matt. „Wenn ich mich richtig erinnere, warst du sogar der jenige, der gesagt hatte, dass ich ja jeder Zeit gehen kann. Oder täusche ich mich da etwa?“ Tai schluckte hart. Stimmt, er hatte es ihm selbst „erlaubt“. Aber da hatte er auch nicht damit gerechnet. Er hatte geglaubt, dass der einzige Grund warum Matt gehen wollen könnte, der war, dass er ihm auf die nerven ging. Aber wie es schien ging es hier um mehr. Und Tai wollte Matt so einfach nicht gehen lassen. Er hatte das Gefühl, dass wenn Matt jetzt gehen würde, er nicht wieder kommen würde und auch nie wieder was mit ihm zu tu haben wollen würde. Doch Matt ließ sich von Yagami nicht daran hindern. Er schob Tai einfach zur Seite, der nur bedrückt zu Boden sah. Wie er da an ihm vorbei aus seinem Zimmer ging, das war wie eine Ohrfeige für ihn. Taichi blieb entrüstet zurück. Als Matt aus Yagamis Haus stürmte, wusste er selbst nicht so genau, was da eigentlich in ihm vorging. Er wusste nur, dass er wütend war und so schnell wie möglich hier weg wollte. Warum hatte Yagami seine Neugierde auch nicht zügeln können? Wieso musste er Erinnerungen in ihm wachrufen, an die er nie wieder erinnert werden wollte? Die ganzen letzten Jahre hatte er die Erinnerung an ihn so gut in den Hintergrund drängen können. Und jetzt, durch ein einziges Ereignis, durch eine einzige blöde Gitarre, einen einzigen dämlichen Yagami und seinen genauso dämlichen Vater – war alles wieder allgegenwärtig… Er durfte einfach nicht darüber nachdenken! Das alles lag doch schon so lange hinter ihm. Wieso sollte das alles noch irgendeine Rolle in seinem jetzigen Leben spielen? Vielleicht weil alles irgendwie immer noch so war, wie damals…? Oder zumindest fast alles. --------- so hofffe es hat gefallen, schreibt mir ein paar kommis. aber auch morddrohungen, etc. sind wie immer willkommen. ich galub ich freue mich sogar darüber, hauptsache eine reaktion nach dem langen dornröschenschlaf der ff^^ Kapitel 8: Der Beginn einer Freundschaft? ----------------------------------------- Sorry, dass ich das chap erst jetzt hochlade. aber ich habe eine gute neuigkeit. das nächste chap ist bereits fertig. wenn ihr also brav ein paar kommis schreibt, gibt´s das nächste gleich hinter her^^! _______________ Tai lag ausgestreckt auf dem Sofa, die Fernbedienung in der einen – und eine Coke in der anderen Hand. Er schaltete unruhig durch die Kanäle und nichts schien ihn so wirklich zu interessieren. Schließlich gab er es auf, schaltete das Gerät aus und nahm einen Schluck von seiner Cola. Mittlerweile war es schon zwei Tage her, dass er etwas von Matt gehört hatte. Nachdem er abgehauen war, hatte Tai ihn noch ein einziges Mal erreicht. Er hatte alles versucht, anrufen, persönlich hingehen – er hatte sogar schon versucht in die Wohnung einzubrechen, was ihm aber bisher noch nicht gelungen war. Das war leider noch nicht genug. Zu allem übel lag ihm auch noch ständig seine Schwester Kari in den Ohren. Wenn sie ihn etwa drei dutzend Mal am Tag fragte, wann Matt denn mal wieder kommen würde, war es wenig. Was war eigentlich in sie gefahren? Bisher hätte sie doch am liebsten all seinen Freunden am liebsten sofort den Hals herumgedreht! Aber Matt schien sie richtig gut leiden zu können. Und warum fing sie eigentlich immer an so dämlich zu kichern, wenn Matts Name fiel. Er verstand Mädchen einfach nicht... Zur selben Zeit war auch Matt gerade im Wohnzimmer seiner Wohnung. Er saß auf dem Sofa, das Kinn auf die gefalteten Hände gelegt. Seine Augen wirkten etwas traurig und müde – fasst so als hätte er seit Wochen schon kein Auge mehr zugetan. Sein Blick war auf den schwarzen Bildschirm, des ausgeschalteten Fernsehers gerichtet, obwohl seine Gedanken, um etwas ganz anderes kreisten. Nämlich um das Handy, das auf dem Wohnzimmertisch lag. Es war sein altes, das er seit er in Tokyo wohnte, nicht mehr benutzt hatte. Sein Osaka Handy eben. Vielleicht ging es ihm auch weniger um das Handy… nein, ganz sicher, ging es nicht darum. Er hätte nicht wegen des Handys stundenlang nach der Karte gesucht und es dann aufgeladen. Es ging ihm nur um die zahlreichen Nachrichten und um einen ganz bestimmten Anruf – er hatte es nie fertig gebracht diese zu löschen. Weder von der Karte … noch aus seinem Gedächtnis. Es waren wohl schon einige Stunden vergangen, in denen er das Handy vor sich liegen hatte und versucht hatte an etwas anderes zu denken. Es fühlte sich nicht richtig an, diese Gedanken wieder aufleben zu lassen. Und dennoch… es tat so weh, es nicht zu tun. Er sehnte sich so sehr… so sehr danach diese Stimme wenigstens noch einmal zu hören. Er seufzte. Nein, das war nicht richtig. Und obwohl er sich das sagte, fanden seine Hände, wie von selbst ihren Weg zu dem Handy. Er hörte die Mailbox ab. Und er wusste genau, welche Nachricht jetzt kam, er kannte sie auswendig und doch fühlte sie sich so zerrissen an, die Erinnerung. „Hallo Matt, Ich finde es schade, dass du nicht gekommen bist, um dich von mir zu verabschieden. Ich bin nicht wirklich wütend, nur traurig, vielleicht auch enttäuscht. Aber andererseits kann ich dich auch verstehen. Es ist alles sehr schwer für dich, das weiß ich. Du weißt hoffentlich, dass ich dich lieb hab und du jeder Zeit mit mir reden kannst. Ich vermisse dich. Ruf zurück, bitte. Dean“ Matt schloss die Augen. Es tat so gut seine Stimme nach so langer Zeit endlich wieder zu hören. Es weckte so viele Erinnerungen in ihm – gute, wie schlechte. Er spielte die Nachricht noch einmal ab. Danach wieder. Er war süchtig danach. Die Nachricht anzuhören, seine Stimme zu hören, es tat ihm so gut. Und fühlte sich auch nicht mehr falsch an. Es war fast als wäre Dean hier… Ungefähr fünf Wochen später… Als Taichi an diesem Morgen aufwachte, fühlte er sich schrecklich. Heute würde er Matt zwangsläufig sehen. Verdammt, wie sollte er sich ihm gegenüber bloß verhalten. Er hatte immerhin fünf Wochenlang mit allen Mitteln versucht mit Matt Kontakt aufzunehmen. Und in diesen fünf Wochen, war ihm mehr als deutlich klar geworden, dass Matt ihn weder sprechen noch sehen wollte. Und bis heute wusste er auch nicht, warum das eigentlich so war. Was hatte er ihm bloß getan, dass Matt plötzlich so abweisend zu ihm war? `Das ist erst passiert, als Dad mit seiner doofen Gitarre ankam...`, dachte Tai. Irgendwie war es einfacher die Schuld seinem Dad zu geben. Vielleicht weil er sich davon erhoffte, dann nicht mehr darüber nachdenken zu müssen. Oder eher… weil er Angst hatte, wirklich selbst daran Schuld zu sein, dass Matt ihn so mied. Er wollte das einfach nicht! Matt sollte nicht böse auf ihn sein. Er sollte böse auf die ganze Welt sein, jeden einzelnen Menschen, nur ihn nicht. Das durfte er einfach nicht! Er war doch sein, sein… sein Freund! Tai wusste selbst, wie kindisch diese Gedanken waren, und trotzdem... Er wollte sich irgendwie daran festklammern, dass Yamato unmöglich auf ihn sauer sein konnte. Wenn irgendjemand anderes Schuld war, dann konnte Tai Matt trösten. Wenn tatsächlich sein Vater und seine Gitarre der Auslöser dafür waren, dann könnte er Matt sagen, wie dämlich der Mann doch war Matt unbedingt zum Gitarre spielen bewegen zu wollen. Dann würde er irgendeinen Witz machen und Matt würde noch einmal so schön lachen... und dann, dann wäre alles wieder gut. Taichi seufzte. Glaubte er denn wirklich, dass es so einfach war? Vermutlich nicht. Aber wer weiß, wenn er es sich lange genug einredete… der Glaube kann ja angeblich Berge versetzen… Tai lachte. Es war kein glückliches Lachen, eher ein trauriges, bitteres. Nein. Letztendlich blieb ihm nur zu retten, was noch zu retten war. Dazu müsste er Yamato allerdings erst einmal dazu bringen, auch mit ihm zu reden… das würde wohl der schwierigste Teil werden. Was Taichi vielleicht nicht vermutet hätte, war dass Yamato zur gleichen Zeit auch darüber nachdachte, dass sie beide sich heute auf jeden Fall über den Weg laufen würden. Das Klingeln seines Weckers, war Matt heute eher wie das Signal das seine Erhängung ankündigte, vorgekommen. Als er am Abend zuvor ins Bett gegangen war, hatte er gehofft, die Nacht würde ewig andauern. Ein bisschen hatte er sich sogar gewünscht, dass es gar kein Morgen gäbe… Aber das schrille Signal seines Weckers, hatte ihn viel zu schnell und viel zu früh aus seiner sicheren Traumwelt gerissen. Die acht Stunden schlafen waren ihm vorgekommen, wie acht Minuten. Und seit dem Klingeln des Weckers waren schon dreiundzwanzig Minuten vergangen. Und Matt lag immer noch im Bett. Er starrte an die weiße Zimmerdecke über ihm. Sein Blick war fast strafend, als könnte die Decke etwas für sein Leiden. Schon wäre es ja, wenn er ein bisschen Beton und weißer Farbe die Schuld an allem geben könnte. Aber leider war ihm nur zu klar, dass ihn die Schuld traf. Er wünschte sich zwar sehr, er könnte, Yagami und dessen Vater, die Schuld geben, schließlich hatte der die Gitarre angeschafft und Yagami hatte ihn überhaupt zu sich nach Hause geschleift, aber es war wirklich nur er, der die Schuld trug. Was hatte er auch so heftig reagieren müssen? Wieso hatte er überhaupt reagieren müssen? Er hatte sich benommen, wie ein Baby. Ein schwaches, verweichlichtes, heulendes Baby! Und vermutlich war er das auch. Sonst hätte er es vermutlich längst über sich gebracht, Deans alte Nachrichten und Anrufe zu löschen. Eigentlich verstand er nicht mal, warum er diese überhaupt aufgehoben hatte. Schließlich mussten sich aber beide eingestehen, dass es keinen Sinn hatte, noch länger über diese Dinge nachzudenken. Egal was sie auch tun würden, es würde ihr Zusammentreffen nur weiter hinauszögern, aber nicht verhindern. Während Matt scheinbar unter Verfolgungswahn litt und ständig hinter sich sah, um sich zu überzeugen, dass Yagami ihn nicht verfolgte, hoffte Tai schon richtig, er würde Matt sehen. Er wollte es sich zwar nicht eingestehen, aber insgeheim hielt er die ganze Zeit über nach Matt Ausschau. Als er am Morgen den Schulhof betreten und Matt nicht gesehen hatte, war er tief enttäuscht gewesen, sah richtig niedergeschlagen aus. Und auch im Laufe des Tages war er Matt nicht ein einziges Mal begegnetet und seine Laune verfinsterte sich zusehends. Das entging auch seinen Freunden und Lehrern nicht, da er sonst dafür bekannt war einen Clown zum Frühstück gegessen zu haben und die traurige Miene, die ihn an diesem Tag begleitete, so überhaupt nicht zu ihm passte. Was Taichi nicht wusste war, dass er Matt am Morgen doch begegnet war. Er hatte als Matt angekommen war, in eine andere Richtung gesehen. Matt hatte gleich reagiert, als er Yagami gesehen hatte und sich hinter einer Gruppe Schüler ins Gebäude geschlichen und von da aus einen Umweg zu seinem Klassenzimmer genommen. Inzwischen waren es nur noch fünfzehn Minuten bis Schulschluss. In Matt keimte für einen kurzen Moment die Hoffnung, oder eher die fixe Idee auf, dass er Yagami ja vielleicht doch bis zu seinem Abschluss aus dem Weg gehen konnte. Aber den Gedanken warf er schnell wieder ab. Außerdem hatte er sich ja heute Morgen noch vorgenommen, vor einem Zusammentreffen mit ihm nicht zu fliehen. Er wusste selbst nicht, warum er dann heute Morgen so panisch abgehauen ist, als er Yagami gesehen hatte. Ihm war das Herz plötzlich bis zum Hals geschlagen und seine Beine hatten sich selbstständig gemacht bevor er überhaupt darüber nachdenken konnte. Das Klingeln zum Unterrichtsschluss nahm Matt nur tranceartig wahr. Mit seinen Gedanken war er viel zu weit entfernt. Es quälten ihn so viele Fragen und Gewissensbisse. Nicht nur wegen Yagami, auch wegen Dean und überhaupt irgendwie, wegen so vielen Dingen. Wenn er Yagami das nächste Mal begegnen würde, würde er nicht wieder weglaufen. Das schwor er sich. Dann packte er seine Sachen zusammen und verließ schließlich als letzter den Klassenraum und schließlich das Schulgebäude. Die Sonne schien ihm vom Hof her hell entgegen. Und wenn er keine Vartamorgana sah und es auch sonst keine optische Täuschung war, dann stand da wirklich Yagami am Fuß der Treppe. Seine Chance das wahr zu machen, was er sich geschworen hatte. Aber würde das wirklich so klappen, wie er sich das vorstellte? Irgendwie machte sich schon wieder so ein merkwürdiges Gefühl in ihm breit. Er fühlte sich nicht wohl dabei und irgendwie war er sich nicht mehr so sicher, ob er dieses Zusammentreffen wirklich wollte. Er war hin und hergerissen zwischen Vernunft und dem komischen Gefühl in seiner Magengegend, das ganz laut weglaufen schrie. Seine Beine waren ganz eindeutig für letzteres, auch wenn sich sich schwer anfühlten, wie Blei. „Hi…“, sagte Yagami. Es dauerte eine Weile, bis seine Stimme Matt tatsächlich erreichte. Komisch. Ein schwaches „Hi“ kam von Matt zurück - er war sich nicht einmal sicher, ob er das wirklich laut gesagt hatte – und ging ein paar Schritte auf Yagami zu. Der Blick, mit dem er ihn die ganze Zeit über betrachtete, verstärkte das Gefühl in Matts Magengegend noch. Er konnte nicht einmal behaupten, dass Yagamis Blick strafend oder enttäuscht war – er war einfach nur durchbohrend. Er spürte ganz deutlich, wie er versuchte in seine Gedanken einzudringen und zu verstehen, was in ihm vorging. „Lange nicht gesehen“, flüsterte Taichi mehr, als dass er es laut sagte. „Ja… Kann sein…“, erwiderte Matt. „Wie geht´s?“, fragte Taichi. Matt sah abrupt auf – und ohne, dass er es wollte, trafen sich ihre Blicke genau, blau und braun trafen direkt aufeinander. Er wusste nicht, ob es die plötzliche Wärme in Yagamis Stimme war oder die so gewöhnliche Frage, die ihn so überraschte. Vielleicht war es ja beides. Aber letzteres überraschte ihn auf jeden Fall sehr. Er hatte mit Beschimpfungen, neuen Freundschaftsattacken oder sonst etwas gerechnet, aber nicht unbedingt damit. Dass Yagami mit all dem so nüchtern umging, fast richtig freundlich mit ihm sprach, war nahezu komisch, seltsam, einfach nur… bizarr und gegen alles, was normal gewesen wäre. Noch mehr überraschte ihn, aber sein eigenes Auftreten. Er ging noch ein Stückchen auf den Braunhaarigen zu, sah ihm kurze Zeit fest in die Augen. „Geht so, dir?“, seine eigene Stimme kam ihm irgendwie seltsam fremd vor. „Auch. Können wir reden?“, fragte Taichi. „Tun wir doch gerade schon, oder wie würdest du das nennen?“ Matt biss sich auf die Unterlippe. Seine Matt typische Art schlug mal wieder durch. Er musste das jetzt abstellen, nur für dieses Gespräch! „Vermutlich tun wir das, aber ich… meine über was Bestimmtes. Ich denke, du weißt was ich meine?“ Matt nickte. Er bedeutete Yagami ihm zu folgen. Tai fragte nicht nach, sondern folgte Matt einfach stumm. Keiner von beiden sagte auch nur ein einziges Wort, während sie schweigend, nebeneinander hergingen. Es dauerte nicht lange, bis Taichi bemerkte, dass sie zu Matt nach Hause gingen. Trotzdem sagte er nichts. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass jetzt gerade nicht der richtige Moment war etwas zu sagen. Es war fast komisch, mit welcher Selbstverständlichkeit er diesmal Matts Wohnung betrat. Er musste nicht betteln, nicht durch ein Fenster einbrechen, sich nicht an Matt vorbei schleichen... Das ganze war schon surreal. „Setz dich“, sagte Matt und wies Yagami aufs Sofa. Er selbst jedoch zog es vor stehen zu bleiben. Er konnte sich jetzt wirklich nichts setzen. Dafür war er innerlich viel zu aufgewühlt. Und nervös. Und die Nervosität war es auch, die ihn unruhig im Zimmer auf und abgehen ließ. „Was ist denn los mit dir, Matt?“, fragte Taichi besorgt. Matt sah ihn überrascht an, machte er sich etwa wirklich Sorgen? „Nichts… wirklich, nichts.“ „Läufst du deshalb ein Loch in den Boden, wegen nichts?“ „Ich…“, Matt blieb stehen. „Siehst du, mir geht’s gut.“ „Ja.. glaub ich dir sofort“, erwiderte Tai, wenig überzeigend. „Warum bist du weggegangen? Bitte sag es mir! Ich versuche schon seit fünf Wochen eine Antwort darauf zu finden. Hab ich irgendwas gesagt, was dich verletzt hat?“ Matt seufzte. Ging aufs Fenster gegenüber der Couch zu und lehnte sich gegen das Fensterbrett. Wie gerne würde er jetzt sagen ja. Einfach Yagami die Schuld an allem geben. Aber so war es nun mal nicht. „Nein…“, sagte Matt langsam. „Nein, das hast du nicht.“ Tai lächelte. Doch das Lächeln verschwand schnell wieder von seinem Gesicht, als er bemerkte, wie niedergeschlagen Matt aussah. Unter seinen traurigen, blauen Augen, lagen tiefe Schatten. Er schien lange nicht geschlafen zu haben. Tai stand auf, ging langsam auf Matt zu, ohne dass dieser es bemerkte. Er zögerte. Es war Matt wahrscheinlich nicht recht, aber… Vorsichtig legte er seine Hand auf Matts Schulter. Matt zuckte leicht zusammen, machte aber keine Anstalten Tais Hand wegzuschlagen und war auch scheinbar sonst nicht böse auf ihn. Er stand einfach nur stumm da, den Kopf seitlich ans Fensterglas gelehnt und ließ Tais Hand auf seiner Schulter ruhen. „Wenn … Wenn ich nicht Schuld bin, … wer dann?“ „Niemand, Yagami. Niemand ist Schuld. Niemand außer mir selbst vielleicht.“ „Wieso denkst du das?“, fragte Tai erschrocken. „… Die Gitarre… von deinem Dad. Sie hat mich an etwas – an jemanden – erinnert. Irgendwie bin ich… durchgedreht. Alles war plötzlich wieder aufgewühlt…“, Matt hörte auf zu sprechen. Seine Augen waren dunkel, fasst schwarz, geworden. Wirkten müde und verletzt. Es tat Tai weh Matt so zu sehen. Er wollte nicht, dass er leiden musste. Das durfte nicht sein! Er legte den Arm um Matt, zog ihn mit sanfter Gewalt an sich. „An wen hat dich die Gitarre erinnert?“, wollte Tai wissen, streichelte sanft Matts Schulter. „… an niemanden“, log Matt. Plötzlich war er sich nicht mehr so sicher, ob es richtig gewesen ist Yagami davon zu erzählen. Etwas in ihm wollte ihn von sich wegstoßen und wieder weglaufen. „An wen, Matt?“ „...An… An einen alten Freund…“ ________________________ hoffe das chap hat euch gefallen. es tut mir leid, dass es etwas sehr depri wirkt. ich meine, so sollte es zwar auhc sein, aber es ist wirkich etwas deprimierender geworden, als gewollt. wahrscheinlich hab ich zu viel von meiner eignen stimmung mit einfließen lassen. ich wünsche euch einen gutenn rutsch ins neue und hoffentlich auch bessere jahr! Kapitel 9: The unknown green ---------------------------- so, ich hab beshclossen euch nicht mehr länger auf die folter zu spannen udn das nächsste chap einfach schon mal hochzuladen. ich bin ja gar nicht sogei, wie ich immer tue^_~! wie auch immer. ohne wietere uunschweie, geht es nun zur story.und wehe sie gefällt euch nicht, da würdee icch mich *leider* gezwungen sehen, euch alle zu verprügeln *fäuste hochheb* --------------------- „… an niemanden“, log Matt. Plötzlich war er sich nicht mehr so sicher, ob es richtig gewesen ist Yagami davon zu erzählen. Etwas in ihm wollte ihn von sich wegstoßen und wieder weglaufen. „An wen, Matt?“ „...An… An einen alten Freund…“ „An einen alten Freund?“, wiederholte Tai. „..Ja“, bestätigte Matt kaum hörbar. „Ist er…“ „Nein. Nein, er ist nicht tot, falls du das meintest“, entgegnete Matt. „Gut...“, sagte Taichi ehrlich erleichtert. „Ich hab früher in Osaka gewohnt, er wohnte in meiner Nachbarschaft...“ „War er Gitarrist?“ „Mh… irgendwie. Er hat Gitarre gespielt, hatte sogar mal eine eigene Band. Er hat mir später Unterricht gegeben.“ „Deshalb konntest du spielen“, stellte Tai fest, lächelte Matt an. Matt versuchte zurück zu lächeln, schaffte es aber nicht. Tai sah ihm an, dass ihn irgendwas schwer mitnahm. „Was ist es, dass dich so leiden lässt, wenn du an ihn denken musst?“, fragte Tai geradeheraus. Matt drehte den Kopf weg. Der Kampf in ihm begann erneut. Er hatte ihm bereits viel zu viel anvertraut. Mehr ging nicht! Er wollte einfach nur noch wegrennen. „Matt“, sagte Tai ruhig, lehnte den Kopf gegen Matts Schulter. „Ich... ich kann´s dir nicht sagen.“ „Warum nicht? Was immer es ist, ich würde es nie weitersagen. Du weißt, dass du mir vertrauen kannst.“ „Es geht nicht…“, entgegnete Matt. „…“ „…“ „Okay…“ „Okay?“, sagte Matt überrascht. „Ja, okay. Ich respektiere das“, erklärte Tai. Matt sah ihn erstaunt an. So viel Taktgefühl hätte er ihm gar nicht zugetraut. Es war fast schon unpassend für Yagami so zu reagieren – aber nicht weniger unpassend war es für ihn, ihm oder irgendwem anders das Ganze überhaupt zu erzählen. Es sollte eigentlich sein Geheimnis bleiben. Seins und Deans. Das hatte er ihm sogar versprochen. „Was schaust du denn so?“, fragte Tai schmunzelnd und sah Matt direkt in die Augen. Ein rötlicher Schimmer legte sich auf Matts Wangen. Dieser Blick! Diese Augen, dieses Braun, es war wie… Ihm wurde leicht schwindelig, Tai kam sofort zu ihm, um ihn zu stützten. "Matt!", sagte Tai besorgt. "Komm, setzt dich aufs Sofa." "Nein, geht schon", sagte Matt. "Vergiss es, du setzt dich auf der Stelle hin!" "Wie geht´s dir?“, fragte Tai, nachdem sie sich gesetzt hatten. "Weiß nicht." „Du hast mir echt nen Schrecken eingejagt“, seufzte Tai. „Tut mir Leid.“ „Hast du dich gerade dafür entschuldigt, dass es dir nicht gut geht?“, fragte Tai verblüfft. „…indirekt ja. Ich meinte eigentlich … na ja… dass du dir… Sorgen … gemacht hast.“ „Ich glaube, es ist schlimmer, als ich bis jetzt dachte“, scherzte Tai und Matt verkniff sich ihn dafür zu ohrfeigen. „Ich hol dir ein Glas Wasser, bleib liegen“, befahl Tai und machte sich auf den Weg in die angrenzende Küche. Da er absolut keine Ahnung hatte, wo die Gläser standen, öffnete er einfach einen nach dem anderen. Und wieder musste er feststellen, wie stilvoll Matt doch wohnte. Von extravaganten Tellern über äußerst edles Besteck, alles war durch und durch stillvoll. Eigentlich mochte Taichi so edel eingerichtete Wohnungen gar nicht, aber Matts faszinierte ihn schon sehr. Die ganze Einrichtung und das alles, das hatte einen Flair dem Tai einfach nicht widerstehen konnte. Es gab auch immer was neues zu entdecken, was er bisher noch nicht gesehen hatte. Matt genoss die Zeit, in der Yagami nach einem Glas suchte und nutzte sie zum Nachdenken. Er fühlte sich so unwohl in seiner Haut. Nicht nur, dass er Yagami von Dean erzählt hatte, jetzt war er auch noch vor seinen Augen umgekippt! Irgendwie war heute nicht sein Tag. Absolut nicht. Er wollte jetzt eigentlich nur noch alleine sein. Das komische war nur, dass ihm dennoch gar nicht danach war Yagami rauszuschmeißen. Und obwohl ihm das Ganze total peinlich war und obwohl er sich am liebsten gegen dieses Gefühl gewehrt hätte, irgendwie war es doch schön ihn hier zu haben… „Sorry, ich hab ne Weile gebraucht, bis ich herausgefunden habe, wo die Gläser stehen“, entschuldigte sich Yagami, nachdem er das Wohnzimmer wieder betreten hatte. „Schon gut“, sagte Matt und schloss die Augen für einen Moment. Sein Kopf tat so schrecklich weh. „Trinke einen Schluck, dann geht´s dir bestimmt besser“, meinte Tai und reichte Matt das Glas mit dem achtziger Muster. „Danke“, kam es schwach von Matt. Er betrachtete das Glas erst eine Weile, ehe er einen Schluck von dem Wasser trank. „Besser?“ „Mh… ja“ „Erzählst du mir, was dich so fertig macht?“ „Was mich so fertig macht?“, wiederholte Matt. „Ja“, bestätigte Taichi. „Du wirkst, als hättest du seit Wochen nicht geschlafen. Und du siehst so… so fertig und… zerbrechlich aus.“ Matt machte Anstalten sich aufzusetzen, wogegen Tai sofort protestierte. Aber Matt schob ihn von sich weg und setzte sich schließlich doch auf. Er fühlte sich schwach – war schwach. Und dafür hasste er sich selbst. Er durfte nicht schwach sein! Und er durfte sich so nicht vor anderen zeigen… „Dasselbe, weswegen ich…“ „Weswegen du mir ausgewichen bist?“, vollendete Taichi den Satz. Matt nickte. „Bitte… frag mich nicht weiter danach aus…“, bat Matt und es klang eher wie ein flehen. Tai verspürte irgendwie den Wunsch Matt in den Arm zu nehmen und zu trösten. „…Okay… werde ich nicht. Wenn du aber irgendwann doch mal darüber… reden… willst, ich höre zu“, wieder nur ein Nicken von Matt. Zwischen den beiden herrschte Schweigen. Aber keinesfalls ein unangenehmes Schweigen. Es war sogar irgendwie… angenehm, fand Tai. Matt war wieder zu seinem Platz am Fenster zurückgekehrt, von wo aus er den, sich langsam rötlich violett färbenden Himmel bewunderte. Zumindest sah es so aus. Jedenfalls sah er stumm aus dem Fenster und gen Himmel. Und wenn Taichi sich nicht sehr täuschte, dann sah er, wie sich ab und zu ein kleines Lächeln auf das blasse Gesicht des Blonde verirrte. Er selbst sah sich in der Wohnung weiter um. Es fiel ihm wirklich schwer nicht herum zu schnüffeln und irgendwelche Schubladen zu öffnen. So stilvoll die Wohnung auch eingerichtet war, eines fehlte ganz deutlich: persönliche Dinge. Und ob er es sich nun einbildete oder nicht, irgendwie hatte er dass Gefühl, dass sich hier durchaus persönliche Dinge befanden, nur waren sich versteckt. Und Tai hätte zu gerne nach ihnen gesucht. Er wollte einfach noch so vieles über Matt wissen. Er hatte selten jemanden getroffen, den er so interessant fand, wie ihn. Eigentlich hätte ihm, das was Matt ihm freiwillig gesagt hatte, genügen, ja sogar richtig glücklich machen müssen. Das tat es auch irgendwie, aber es war einfach noch nicht genug. „Du Matt?“, fragte Tai. „Hm?“, kam es von Matt, der langsam sein Gesicht vom Fenster weg und zu Yagami drehte. Eine einzelne blonde Strähne fiel ihm ins Gesicht. Tai hatte lange überlegt, ob er fragen sollte. Aber die Frage brannte ihm schon so lange auf der Zunge… „Darf jetzt mal dein Zimmer sehen?“, wollte er mit Dackelblick wissen. „Nein.“ „Warum nicht?“ „Deshalb.“ Die Enttäuschung darüber, dass er es nicht ansehen durfte, war kaum zu übersehen. Er wirkte richtig enttäuscht. Vermutlich war es ja der Schmollmund, der ihn verriet. „Gib mir ne richtige Begründung!“, verlangte Taichi. „Na schön. Wie du vorhin schon so schön erwähnt hast, ist es MEIN Zimmer. Ich hatte in meinem Leben echt nie viel Privatsphäre. Als wir hierher gezogen sind, hab ich sie mir erkämpft.“ „Wie meinst du das?“ „Kaum hieß es, dass das mein Zimmer sein würde, hab ich mir ein großes `Betreten verboten Schild` besorgt und keinen mehr reingelassen. Anfangs hatte mein Dad noch einen Ersatzschlüssel dazu. Für *Notfälle* sagt er. Keine Ahnung, was er damit meint. Jedenfalls hat er den wohl auch benutzt. Ich hab den Schlüssel dann heimlich geklaut. Als er fragte, ob ich ihn hätte hab ich gesagt, ich wüsste nicht einmal, dass er einen Ersatzschlüssel gehabt hatte. Jedenfalls ist das Zimmer seit dem für jeden außer mir tabu!“ „Wahnsinn. Du bist ja ein echt schlimmer Finger! Dass du deinem Dad den Schlüssel klaust, hätte ich dir nie zugetraut!“, sagte Taichi anerkennend. „Es gibt wahrscheinlich einiges, was du mir nicht zutrauen würdest“, bemerkte Matt. „Oh. Und das wäre?“ Matt sah wieder aus dem Fenster, tat so, als ob er die Frage nicht gehört hätte. Jetzt erzählte er Yagami ja wirklich schon alles! „Du hör mal, wenn du willst kannst du ja zum Abendessen bleiben“, sagte Matt nach einer Weile, ohne jeglichen Zusammenhang. Taichi sah ihn verblüfft an, begann aber bald zu strahlen. „Ja! Total gerne!“ Matt machte Anstalten in die Küche zu gehen. Im Türrahmen drehte er sich noch einmal um. „Erwarte lieber nicht zu viel. Die Auswahl ist nicht groß und meine Kochkünste miserabel“, gestand Matt und ging in die Küche. Während Matt kochte, sah Tai fern. Hin und wieder warf er einen Blick in die Küche, um Matt beim Kochen über die Schulter zu sehen. Und um immer wieder aus der Küche gejagt zu werden, weil Matt genervt von ihm war. Als Matt gesagt hatte, seine Kochkünste seien miserabel, hatte er eindeutig gelogen, beschloss Tai. Obwohl nichts weiter als Reis da gewesen war, hatte Matt es tatsächlich geschafft ein leckeres, wenn auch improvisiertes Curry zu machen. Na ja, eigentlich war es gewöhnlicher Reis mit etwas Currypulver gewesen und etwas seltsam aussehendem, was Matt aus dem Kühlschrank hatte und ihm als Spinat und Omelett verkaufen wollte. Der Nachtisch war aber wirklich klasse gewesen. Süßer Milchreis mit Früchten. Na ja, Milchreis mit Orangen. Aber super lecker, wie Tai fand. „Ich glaub, bei dir esse ich jetzt öfter zu Abend“, entschied Taichi. „Sag mir nicht, DAS hat dir geschmeckt?“, fragte Matt verblüfft. „Doch. Warum so überrascht?“ „Na ja.. du musst doch besseres gewöhnt sein. Deine Mum kocht doch, oder?“ „Kochen, jaaaa so könnte man das auch nenne… sie kocht sogar sehr viel. Eigentlich den ganzen Tag. Jede einzelne Minute, nein Sekunde des Tages. Und es ist in dem Moment, in dem man es isst sogar genießbar. Die negativen Folgen treten erst etwa eine Stunde nach dem Verzehr ein. Trotzdem lasse ich mich immer wieder dazu verleiten, was von ihren kulinarischen Meisterwerken zu essen.“ Matt verkniff es sich, laut loszulachen. Wie Yagami seine Mum beschrieb… und ihre Kochkünste. Zumindest war er aber beruhigt, dass er nicht der einzige war, der nicht kochen konnte. Welche Nebenwirkungen sein Essen hatte, würde sich wohl noch zeigen. Hoffentlich eines, dass Yagami daran hindern würde ihn mit noch mehr Fragen zu durchlöchern, denn irgendwie hatte er das Gefühl, Yagamis Wissensdurst war noch lange nicht gestillt. Und auf noch mehr Frage-und-Antwort-Spielchen hatte er ehrlich gesagt keine Lust. Und auch nicht dazu, Yagami allzu viel von sich preis zu geben. Und dennoch musste er zugeben, dass sein Besuch und seine Nähe heute irgendwie… ja, angenehm waren. Wenn auch anstrengend. „Aber um noch mal auf vorhin zurück zu kommen…“, begann Tai. Matt ahnte übles. Jetzt würde er wieder Fragenstellen. Das hatte ja so kommen müssen! Er hatte es die ganze Zeit gewusst. Also gut, wie konnte er Yagami am schnellsten und effektivsten vertreiben? „Das… Zeug da vorhin, das war wirklich Omelett und Spinat?“ „Was?“, fragte Matt verwirrt. „Dieses Zeug da vorhin, das dass du mir als essbare Beilage verkaufen wolltest…“ „Ach so das“, damit hatte er jetzt wirklich nicht gerechnet. Aber er war erleichtert und der Kloß, der sich so rasch in seinem Hals gebildet hatte, verschwand auch so rasch wieder. „Das ist das Zeug, das mir mein Dad als Mittagessen dalässt.“ „Mittagessen?“, sagte Tai und konnte ein Würgen nicht unterdrücken. „Mittagessen!“, bestätigte Matt. „Ich weiß was du denkst. Also meine Theorie ist ja, dass es entweder ein Gehirn, oder aber ein Alien ist. Du erinnerst dich vielleicht noch an meinen Nachbarn, der mit dem Science-Fiction Knall. Ich hab irgendwie so das Gefühl, dass er es hierher gebracht hat, auf einer seine Touren durch das All.“ „Ha haha. Das glaub ich auch“, lachte Tai. „Ja. Neulich, da hat er wieder…“ Als die beiden sich am nächsten tag in der Schule wiedersahen, grüßte Matt Tai noch bevor er selbst die Chance hatte etwas zu sagen. Das überraschte und freute Taichi. Er hatte schon Angst gehabt, dass Matt sich wieder distanzieren würde. Vielleicht mehr noch, als er es zuvor getan hatte, weil er Tai einen Einblick in sein Leben gegeben hatte. Tai war jedenfalls sehr glücklich gewesen, nach dem gestrigen Abend. Irgendwie hatte er ein gutes Gefühl. Und irgendwie glaubte er, dass eine Freundschaft gerade an ihrem Anfang stand. „Wenn du Lust hast, dann komm heute Abend doch zu mir… aber besser erst nach dem Abendessen. Heute gibt es Klo-Kartoffeln zu Abend. Die Details erspar ich dir lieber“, sagte Taichi. „Ich schau mal ob ich Zeit habe“, meinte Matt, obwohl im Klar war, dass auch Yagami wusste, dass er nichts vorhatte. Aber bloß, weil er gestern seinen sozialen Tag hatte, hieß das ja nicht, dass er immer so nett war. Und Yagami sollte das auch bloß nicht glauben. „Dann sehn wir uns heute Abend wohl“, sagte Tai schmunzelnd. Na klar, war ihm klar, dass Matt noch nichts vorhatte. Vielleicht war es ja gemein, nicht mal so zu tun, als könne er sich vorstellen, dass er was vorhatte, aber dafür war sein Gesichtsausdruck einfach unbezahlbar! „Hey, ich hab noch nicht zugesagt!“, entgegnete Matt. „Ja, ich weiß. Man könnte einfach sagen, ich bin optimistisch“, erklärte Tai, ging und winkte Matt noch mal. `Oder ein Idiot“, dachte Matt, musste aber lachen. ---------------------------- na, wie hat es euch denn gefallen^^? *boxhandschuh hinter rücken versteck* Kapitel 10: Einladungen, Liebesgeständnisse und andere Veränderungen -------------------------------------------------------------------- So, ich heiße euch herzlichwillkommen zum neuen chap^__^! Da ich mit dem ens schreiben nicht mehr nachkomme, schreib ich hier mal ne kleinigkeit zu euren kommis: @: freut mich, dass dir tai und matt und naturlich auch das kapitel gefallen. nein, es würde nichts bringen noch mal nach dean zu fragen. der ist nämlich top-secret. aber tröste dich, in den nächsten chaps wirst du schon noch genug über ihn erfahren. du musst nur brav weiterlesen. @: für dich gilt dasselbe^^! @: danke^__~! @: das fragen wir uns wohl alle... @: Musstest du lange warten? würde mich nämlich mal interessieren, wie ihr das so wahrnehmt mit den uploads der nächsten chaps. _____________________________________________________ „Wie wird der Thronfolger noch mal gewählt?“ Matt klappte genervt das Geschichtsbuch zu und warf Taichi einen genervten Blick zu. Tai versuchte ihn mit einem Grinsen zu besänftigen, was jedoch fehl schlug – Matt warf mit dem Buch nach ihm und lediglich Tais guter Reaktion war es zu verdanken, dass ihn das Buch nur knapp verfehlte. „Ich hab ja gesagt, ich würde dir mit Geschichte helfen. Aber davon, dass ich deine Hausaufgaben mache, war nie die Rede! Soll ich vielleicht auch noch deine Arbeiten schreiben?!“ „Na ja“, meinte Tai. „Wenn es dir nichts ausmacht, dann…“ „Vergiss es!“, sagte Matt. „Bleib locker, Yama. War doch nur ein Witz. Ehrlich!“, meinte Taichi beschwichtigend. Doch Matt schien nicht so recht besänftigt. Er hatte den Blick von Taichi abgewandt und ließ immer mal wieder ein wütendes Knurren von sich hören. Taichi kam auf ihn zugerobbt und hielt ihm das Buch hin. „Hilfst du mir?“, fragte er mit Dackelblick. Matt sah ihn eine Weile nur stumm und wütend an. Er seufzte, strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Nahm Yagami schließlich das Buch ab. „Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich dich hasse?“ „Heute noch nicht. Ich hab es schon richtig vermisst!“, sagte Taichi fröhlich und grinste Matt an. Zu Taichis Glück, wurde gerade die Tür geöffnet. Matt schien nämlich gerade drauf und dran zu sein ihm eine zu knallen. „Hallo ihr zwei“, sang Kari fröhlich. Sie hatte ein Tablett mit zwei Gläsern Saft und einem Teller Keksen dabei. Sie ging vorsichtig durch den Raum, auf die beiden zu. Den Blick hielt sie die ganze Zeit auf Matt gerichtet. Sie sah ihn mit einem schüchternen, aber auffordernden Lächeln und roten Wangen an. Sie war so auf Matt fixiert, dass sie sogar fast, dass Tablett neben, statt auf Taichis Schreibtisch stellte. „Ich hoffe es schmeckt dir – äh, euch. Die Kekse sind selbst gebacken und der Orangensaft frisch gepresst. Guten Appetit!“ Und dann stürmte sie auch schon aus dem Zimmer. Inzwischen wunderten Matt und Tai sich gar nicht mehr darüber. Nicht etwa, weil sie endlich dahinter gekommen waren, was mit Kari los war, sondern weil das Ganze inzwischen ein festes Ritual war. Wann immer Matt gerade da war, kochte oder backte Kari gerade etwas Leckeres. Natürlich ganz zufällig. Und immer brachte sie es den beiden. Meistens laberte sie dabei irgendwas Unverständliches und rauschte dann ganz plötzlich ab. „Alscho, wie war dasch noch mal mit den Wahlen?“, fragte Tai schmatzend und trank einen Scchluck Orangensaft. „Seufz… Na schön. Also hör zu. Denn ich erkläre es nur ein einziges Mal noch! Also, im Normalfall wird der erste männliche Nachkomme zum Thronfolger, sollte dies nicht der Fall sein, sollte der Nachfolger sterben oder es keinen männlichen Nachkommen geben, wird das Ganze folgendermaßen gemacht…“ „Ich hasse Geschichte!“, beschloss Tai, nach einer Stunde. „Jaaah... Ich seit heute auch!“, stöhnte Matt. „Duhu. Sag mal, denkst du ich packe den Test am Freitag?“ „Willst du etwa ne ehrliche Antwort?“, fragte Matt mit hochgezogener Augenbraue. „…ja.“ „Wenn dein IQ nicht durch ein Wunder steigt, dann rasselst du so was von durch die Prüfung!“ „Na, du bist ja sehr aufbauend!“, schmollte Taichi. „Du wolltest eine ehrliche Antwort. Ich hätte dich auch anlügen können und sagen, du würdest es locker schaffen. Aber am Freitag wird es sich letztendlich entscheiden, egal, was ich sage.“ „… Na ja, sind immerhin noch zwei Tage, die wir Zeit haben zu lernen. Oder etwa nicht?“, Tai versuchte es noch mal mit seinem berühmten Dackelblick. Matt lehnte sich gegen Yagamis Bett, vor dem sie mittlerweile saßen. „Also eigentlich… hatte ich mit meinem Leben noch was anderes vor, als zu versuchen, dir Dinge beizubringen, die du sowieso nicht kapierst.“ Tai sah Matt beleidigt und auch ein wenig traurig an. Dann schnappte er sich stumm und auch ein wenig schmollend dass Buch von Matt und begann darin zu lesen. Wenn er sich richtig anstrengen und beim lernen bemühen würde, dann würde er am Freitag in der Arbeit bestimmt eine halbwegs gute Note bekommen. Und dann würde Matt bestimmt auch nicht mehr so genervt von ihm sein. „So war es nicht gemeint“, entschuldigte sich Matt, doch seine Stimme klang eher kalt und barsch, auch wenn er das gerne sanfter gesagt hätte. „War es nicht?“, sagte Tai immer noch schmollend, aber auch sehr froh, dass Matt sich entschuldigte. „Ja…“, bestätigte er. „Danke!“, kreischte Taichi und fiel Matt sofort um den Hals. Matt ließ sich das jedoch nicht gefallen und versuchte Yagami von sich wegzustoßen. Er wollte ja gar nicht gemein zu ihm sein… aber er war auch irgendwie selbst Schuld. Er wusste doch genau, dass Matt solche Körperlichkeiten nicht mochte. Und trotzdem nutze er jede Gelegenheit Matt um den Hals zu fallen. „Nh… Nimm deine Finger von mir weg!“, versuchte es Matt nun mit verbaler Wehr. „Warum?“ „Weil ich es verdammt noch mal nicht mag, wenn mich irgendeiner antatscht! Und das weißt du ganz genau!“ „Ich bin aber nicht irgendwer!“ „Finger weg!“, sagte Matt diesmal um einiges energischer und stieß Taichi endgültig von sich weg. „Matt, ich…“, begann Tai, wurde aber von seiner Schwester unterbrochen, die schon zum zweiten Mal an diesem Tag in Tais Zimmer erschien und sich durch ein zartes Räuspern bemerkbar machte. „Was willst du denn schon wieder hier, Kari?“, fragte Taichi genervt und er und Matt standen auf. „Auf jedenfalls nichts von dir!“, knurrte sie ihren Bruder an. Dann wandte sie sich mit einem Lächeln Matt zu. Nein, Lächeln konnte man das schon nicht mehr nennen. Sie strahlte hell übers ganze Gesicht, sodass sie der Sonne locker Konkurrenz hätte machen können. Und mit diesem Lächeln und dem gewohnten Rot im Gesicht, ging sie zielstrebig auf Matt zu. Sie kam so dicht vor ihm zum stehen, dass sie schon fast den Herzschlag des anderen hören konnten. Kari strahlte ihn an und Matt musste sofort an ihren älteren Bruder denken, der auch die Gewohnheit hatte einen auf so beunruhigend gruselige Weise anzulächeln. Diese Fähigkeit musste in den Genen liegen. „Ich… Ich hab was für dich..“, sagte sie leise und schüchtern. Sie zog einen Umschlag aus der Tasche ihres Sweatshirts und hielt ihn Matt hin, woraufhin dieser erst einmal einen Schritt zurückwich. Er betrachtete ihn eine Weile und sah zwischen durch immer mal wieder in das unnatürlich strahlende Gesicht Yagamis jüngerer Schwester. „Ähm… danke…“, sagte Matt schließlich ein wenig verwirrt und überrumpelt, nahm den Umschlag aber an, woraufhin Kari ihm einen zuckersüßen Blick zuwarf und Taichi die Augen verdrehte. Matt wollte den Umschlag gerade öffnen, als Kari ihn zurückhielt. Sie hielt den Atem an, als sie seine Hand berührte und errötete noch mehr. Matt hatte wirklich weiche Haut. Sie sah ihn mit einem unschuldigen Blick an. „Bitte, öffne den Umschlag erst, wenn ich weg bin. Ja?“ „Ähm… okay…“, sagte Matt zögerlich. Kari kicherte und stürmte wieder aus dem Zimmer. Sie kam nur noch einmal kurz zurück geflitzt und warf Matt einen Luftkuss zu, ehe sie sich schon wieder aus dem Staub machte und hinter sich die Tür zuknallte. Das nächste, was zu hören war, war dass Kari sich mit voller Wucht auf ihr Bett warf. Danach ein fröhlicher, schriller Schrei und dann ununterbrochenes Kichern, das nicht enden wollte. „Also, was steht drin?“, wollte Taichi wissen und versuchte die Kicherarie zu ignorieren. Den Brief hatte Matt schon längst wieder vergessen und brauchte eine Weile um zu kapieren, wen oder was er öffnen sollte. Er riss das Couvert, nicht wissend, was er davon halten sollte, auf. Heraus fiel ein Visitenkärtchen großer rosa Zettel mit rosaroten Herzchen drauf und eine Art Flyer. „Und?“, fragte Taichi ungeduldig. „Ein Flyer für die Party zum Sommerende an unserer Schule“, stellte Matt fest. Dann besah er sich das rosa Zettelchen. Blickte schließlich schockiert zu Tai. „Was, was ist denn?“ „Deine Schwester will, dass ich mit ihr dahin gehe.“ Ohne ein Wort zu sagen, stürmte Taichi aus dem Zimmer. Ein Gesicht hatte einen Ausdruck angenommen den Matt noch nie zuvor an ihm gesehen hatte. Er sah richtig wütend aus. Mehr noch als das. Taichi riss die Tür zu Karis Zimmer auf. Sie saß auf ihrem Bett und schrieb etwas mit ihrem Plüschfüller in das rosa Buch auf ihrem Schoß. Als sie Taichi bemerkte, lächelte sie ihn freundlich an. „Hat er zugesagt?“, fragte sie hoffnungsvoll. „Wie um alles in der Welt kommst du bitte auf die Idee Matt zu fragen, ob er mit dir auf dieses Fest geht?“, sagte Tai aufgebracht, ohne auf Karis Frage einzugehen. Kari sah zuerst etwas erschrocken aus, lächelte dann aber gleich wieder und legte das Buch behutsam neben sich. Sie seufzte und sah Tai mit beunruhigendem Blick an. „Matt ist der absolut attraktivste, schönste, netteste, klügste, liebenswerteste, attraktivste, begabteste, sinnlichste, höflichste, wunderbarste und attraktivste Mensch, den ich kenne!“, erklärte sie. „Ich finde ja die Vorstellung schon toll auf dem Fest von so vielen, reiferen und älteren Menschen umgeben zu sein, aber mit Matt auf dieses Fest zu gehen… das würde… das würde alles perfekt machen. Denn er ist perfekt!“ „Du gehst aber nicht auf dieses Fest - Und schon gar nicht mit Matt!! Wenn du unbedingt mit reifen und älteren Menschen zusammen sein willst, dann geh ins Altersheim und kümmere dich um unsere älteren Mitbürger!“ „Du kannst mir gar nichts befehlen!“, schrie Kari. „Ich bin dein Bruder und du gehst nicht mit Matt auf dieses Fest oder sonst wohin, das ist mein letztes Wort!“ Kari war kurz davor in Tränen auszubrechen, dennoch warf Tai ihr einen strengen, durchbohrenden Blick zu, ehe er aus ihrem Zimmer stürmte, wobei er kurz Matt streifte, der wohl schon seit einiger Zeit im Türrahmen stand. „Ich hasse ihn!“, schluchzte Kari. „Ich hasse ihn so sehr!“, sagte Kari wütend. „Sag doch so was nicht. Das ist nur, der Großer-Bruder-Beschützer-Instinkt. Er meint es bestimmt nur gut“, versuchte ihre Mutter sie zu beruhigen und legte eine weitere geschälte Kartoffel in den Topf. „Oh jaah. Das verstehe ich. Wahrscheinlich sollte ich mich dann bei ihm dafür bedanken, dass er mein Leben ruiniert!“ „Dein Leben ruiniert? Übertreibst du da nicht ein bisschen?“, meinte Yuuko amüsiert. „Nein!“, entgegnete Kari. „Matt ist mein absoluter Traumann. Wenn ich ihn nicht bekomme, dann weiß ich nicht, was ich tun soll. Ich werde als alte Jungfrau sterben.“ „Also spätestens jetzt übertreibst du aber wirklich! Du wirst noch hunderte Jungs, wie Matt kennenlernen. Wie kommst du überhaupt darauf, dass gerade er der Richtige für dich ist?“ Karis Gesichtszüge wurden wieder sanfter, sie entspannte sich. Und ein Lächeln trat auf ihr rundes Gesicht. „Ich weiß es einfach! Ich habe es vom ersten Moment an gespürt!“, erklärte sie und lehnte sich verträumt an den Küchentresen. „Mum, ich will ihn heiraten. Yuuko zog erschrocken die Luft ein. Eine Kartoffel fiel zu Boden. Heiraten?! Tai lehnte, auf dem Boden kauernd, an seiner Zimmertür. Er hatte jedes Wort gehört, dass die beiden gewechselt hatten. Nun hasste Kari ihn also – was solls. Seit ein paar Jahren kam er sowieso nicht mehr mit ihr klar. Sie war nicht mehr seine süße kleine Schwester – sie hat sich in ein zickiges pubertierendes, kleines Monster verwandelt! Sie konnte so viel meckern und heulen, wie sie wollte, er würde auf keinen Fall zulassen, dass sie mit Matt zusammen auf dieses komische Sommerendeveranstaltungsding ging. Soviel stand fest! „Du siehst wütend aus“, bemerkte Matt, der auf Tais Bett saß und schon zum achten Mal dieselben zwei Seiten des Geschichtsbuchs las, ohne auch nur ein Wort verstanden zu haben. „Kann sein“, antwortete Taichi bitter. Na super, jetzt ließ er seine Wut schon an Matt aus, der jawohl am wenigsten an all dem Schuld hatte. Schließlich konnte er auch nichts dafür, dass sich seine dämliche kleine Schwester in ihn verknallt hatte. Wie kam sie überhaupt dazu, sich in Matt zu verknallen? Und wieso musste sie überhaupt auf irgendeinen Typen stehen?! Sie war doch noch ein Kind! Okay, sie war nur etwas mehr, als ein Jahr jünger, als er selbst – aber trotzdem. „Mh, auf Geschichte hast du jetzt bestimmt keine Lust mehr“, meinte Matt. Inzwischen blätterte er unruhig in dem Buch hin und her. „Nein… Ich… hab irgendwie Lust irgendwen zu verprügeln.“ Wenn es nicht ausgerechnet Matt wäre, dann würde er wahrscheinlich erst mal das Objekt ihres Interesses verprügeln. Aber es war ausgeschlossen, dass er Matt schlagen würde. Am seltsamsten war, dass er am meisten auf Kari selbst wütend war. Aber sie konnte er auch nicht schlagen. Sie war ein Mädchen und die schlägt man nun mal nicht. Und noch dazu war sie seine Schwester. Also gleich ein doppeltes Tabu. Wieso hatte er eigentlich keinen Sandsack zum verprügeln? „… Matt…“, murmelte Taichi. „Mh?“ „Magst… du meine Schwester eigentlich?“ Matt blickte auf und direkt in seine Augen. Was war das denn bitte für eine Frage? Wenn er nein sagte, war es vermutlich falsch, weil sie ja trotz allem, seine kleine Schwester war. Blut ist ja bekanntlich dicker, als Wasser. Aber wenn er ja sagte, dachte Yagami am Ende noch, er wäre in Kari verliebt. Also war das auch falsch. Wie sollte er diese Frage, bloß beantworten, ohne etwas Falsches zu sagen. „… weiß nicht…“, antwortete er zögerlich. „Gehst du mit ihr dahin? Auf dieses Fest meine ich.“ Wieso zur Hölle fragte er ihn das bitte schön alles? Er kam sich ja schon vor wie in einem Verhör. Und schuldig im Sinne der Anklage – obwohl er gar nicht wusste, wofür er überhaupt angeklagt wurde. „Vermutlich nicht…“, sagte er schließlich und klappte das Buch zu. Dieses Ding machte ihn nur nervös. „Ja oder nein?“ „…Nein.“ „Sagst du ihr dass auch?“ Matt zögerte. „Ich hänge eigentlich noch ein bisschen an meinem Leben…“ „Sie wird dir nichts tun. Keine Angst. Du hast es doch gehört, sie ist verrückt nach dir. Du könntest ihr sonst was antun, sie würde es dir verzeihen und dich vermutlich noch mehr lieben“, sagte Taichi trotzig. „Du denkst doch nicht, dass sie mich wirklich… liebt… oder? Ich meine, sie ist vierzehn – und sie kennt mich nicht mal.“ „Wie gesagt, du hast ja gehört, was sie gesagt hat.“ „…“ „…“ „Sie ist deine Schwester und ganz nett. Aber ich will nichts von ihr. Ich werde auch nicht mit ihr zu dieser Veranstaltung gehen. Ich werde da überhaupt nicht hingehen. Viel zu viele Menschen. Du kannst deinen Großen-Bruder-Beschützer-Instinkt wieder abstellen.“ „Das interessiert mich doch gar nicht.“ „Warum ist dir das dann so wichtig?“, wollte Matt wissen. „Weiß nicht. Ich will einfach nicht, dass sie mit dir hingeht. Oder sonst wem“, fügte er noch hinzu. Wieso konnte dieses Mädchen eigentlich nicht weiterhin mit seinen Barbiepüppchen spielen und mit seinen Plüschtieren Teeparty spielen? Und wieso zur Hölle, war sie in Matt verknallt? Wieso nicht in den Postboten, ihren Lehrer oder Teddybären? „Hört sich aber doch schwer nach GBBI an“, bemerkte Matt vorsichtig. „Wieso mach ich mir eigentlich Gedanken darüber?“, fragte Tai mehr sich selbst, als Matt. „Na ja, du bist ihr Bruder. Und wenn du es nicht glaubst, dir wird schon irgendwas an ihr liegen.“ „Hast du eigentlich Geschwister?“, fragte Taichi. Ihm wurde plötzlich klar, dass er Matt das nie gefragt hatte. Überhaupt hatte er nie, nach so vielen naheliegenden Dingen gefragt. „Nein ich bin ein Einzelkind. Dass es mich stört, kann ich nicht wirklich behaupten“, antwortete Matt. „Tut mir Leid, wenn ich dir jetzt einen negativen Eindruck vom Geschwistersein vermittelt habe. So schlimm ist es gar nicht. Nicht immer. Es kann auch schön sein. Als Kari und ich klein waren, waren wir die besten Freunde.“ Es war irgendwie komisch sich so zu streiten und sich dann daran zu erinnern. Früher war Kari nie so zickig oder rechthaberisch gewesen. Sie war einfach lieb und klein und sie hatte ihn gebraucht und vergöttert. Sie war bei jedem seiner Fußballspiele gewesen, sie hatten so viel zusammen unternommen. Er hatte sich immer gefragt, wieso die meisten Geschwister so viel stritten. Und jetzt stritt er sich auch mit seiner Schwester… Matt sah nachdenklich auf das Geschichtsbuch, auch wenn er etwas ganz anderes sah. Warum hatte er eigentlich gesagt, dass er froh war, keine Geschwister zu haben? Vielleicht um nicht weiter über seine Zeit in Osaka nachzudenken. Das war ein abgeschlossenes Kapitel. Kapitel 11: Kann ich dir vertrauen? ----------------------------------- MMA: ja, am meisten belügt er wohl sich selbst. FlameChild: danke. reut mic, dass es gefällt. Gin_Looneytune: freut mich, wenns so viel zu grinsen gab. übrigens viel spaß, beim aufschreiben der ff. sag mir bescheid, wenn dir der arm abfällt^_~! ich fühl mich ürbigens sehr geehrt, dnakeschön^^! @will nur seine schwester beschützen...hihi : wer soll ihm daas glauben? so und nun ohne weitere umschweife zum nächsten chap. und wenn ihr brav kommies schreibt, bekommt ihr das neue chap gleich hinteher. ist nämlich shcon so gut wie fetig *gerade im schreibwahn ist* dieses hier ist ürbigens auch schon ne weile fertig, ich wollts aber noch nciht so früh hochladen. _________________________________ Kann ich dir vertrauen? Taichi sah mit weit aufgerissenen Augen die Szene vor sich an. Matt stand da in inniger Umarmung mit Kari in deren Zimmer. Beide grüßten ihn nur kurz, ehe sie wieder jeweils dem anderen ihre ungeteilte Aufmerksam schenkten. Matt legte seinen Kopf zärtlich an Karis Stirn und murmelte mit sanfter, liebevoller Stimme, wie sehr er Kari doch liebte. Das Mädchen lächelte, ihr Gesicht war hell und glücklich, als sie ihre Arme um den blonden schlang. Er legte seine Hände um ihre Hüfte und zog sie näher an sich, um sie dann zu küssen. Seine Küssen waren so leidenschaftlich und verlangend und doch gleichermaßen sanft und vorsichtig. Taichi hatte plötzlich das Gefühl, dass ihm jemand die Organe rausriss. Hass war das erste Gefühl, dass in ihm aufkam. Hass, das mit ansehen zu müssen. Wie Matt Kari küsste und wie sie sich darüber freute. Und auch Matt schien so… so glücklich. Warum taten die beiden ihm das an? Hass vermischte sich mit Traurigkeit und eine salzige Träne rann Taichis Wange herunter. Er wandte sich von den beiden verliebten ab und stürmte aus Karis Zimmer. Der Flur war dunkel und trotzdem rannte Taichi einfach. Rannte, ohne zu wissen wohin. Er wusste sowieso alles, was er wissen musste. Er musste weg! Er wollte nicht länger diese Dinge sehen. Er rannte immer und immer weiter. Doch der Flur wollte kein Ende nehmen. Es war, als wurde er nur auf der Stelle rennen. Die Dunkelheit des Flures verschlang einfach alles, Türen, Räume, Stimmen. Dann spürte Taichi wie er fiel. In einen tiefes Loch, schwarz und verschlingend, wie der Flur. Keuchend und schweißgebadet wachte Tai auf. `Nur ein Albtraum`, schoss es ihm sofort durch den Kopf. Doch das erleichterte ihn nicht. Das was er gefühlt hatte, als er geträumt hatte, war noch lange nicht weg. Und da war auch Angst. Er wusste nicht wovor, aber sie war ganz klar da. Plötzlich hatte er das Gefühl, ganz dringend frische Luft zu brauchen. Der Albtraum war noch so allgegenwärtig in diesem Raum. Er musste raus. Er stand auf und schnappte sich schnell seine Jacke. Dass er ansonsten nur mit Shorts bekleidet war, störte ihn herzlich wenig. Er versuchte so leise, wie möglich zu sein und niemanden zu wecken, als er sich zuerst aus seinem Zimmer und dann aus dem Haus schlich. Er schloss die Haustür. Es war kalt und eine Gänsehaut überkam ihn. Aber die Kälte war angenehm. Und sein Kopf schien durch die unverhoffte Sauerstoffzufuhr, auch wieder klarer zu werden. Tai schloss für einen Moment die Augen und lehnte sich gegen die Haustür. Er hoffte die frische Luft würde ihn auf andere Gedanken bringen und die Gedanken an seinen Traum wegblasen. Wieso hatte er das eigentlich geträumt? War ihm die Sache wirklich so nachgegangen? Matt hatte doch bereits gesagt, er würde Karis Einladung ablehnen. Damit war die Sache doch in Ordnung. Trotzdem verfolgte es ihn weiter. Vielleicht war es ja doch nicht so in Ordnung, wie er gedacht hatte… Vielleicht entscheidet Matt sich ja um. Vielleicht lässt Kari ihn entführen und zwingt ihn mit ihr hin zu gehen. Vielleicht macht sie ihn mit Drogen willenlos… Moment mal. Um wen machte er sich hier eigentlich Sorgen, um Kari oder um Matt? Nach den vielen Vielleichts, kam es ihm ja eher so vor, als hätte er Angst um Matt. Als könne Kari ihm was antun… Nein. Das war purer Quatsch! Er war sicherlich einfach nur noch ein wenig wütend auf Kari und seine Fantasie machte sie deshalb zur Kriminellen. Ja, das musste es sein. Genau. Das war eine gute Erklärung. So musste es sein. Das war bestimmt auch der Auslöser für seinen Albtraum gewesen. Es war einfach alles ein bisschen viel für einen Tag gewesen. Und er hatte ja auch nicht wirklich damit rechnen können, dass sich deine unschuldige kleine Schwester ausgerechnet in seinen besten Freund verlieben würde. Taichi lächelte wieder. Jetzt würde er bestimmt gut schlafen können. Nun war ja alles geklärt. Mit diesem Gedanken wandte sich Taichi wieder der Haustür zu. Er griff in seine Jackentasche. Der Schlüssel war nicht drin! Er versuchte es mit der anderen, aber auch in der war der Schlüssel nicht. Erneut brach ihm der Schweiß aus. Er hatte doch tatsächlich seinen Schlüssel im Haus liegen lassen! „Verdammt, verdammt, verdammt!“, murmelte Tai wütend und schlug immer wieder den Kopf gegen die Haustür. „Ich Idiot.“ Was sollte er denn jetzt tun? Er konnte unmöglich klingeln. Nicht nur, dass er damit das ganze Haus aufwecken würde, er würde auch noch riesige Schwierigkeiten bekommen. Er würde dafür verantwortlich gemacht werden, alle aus dem Schlaf gerissen und ihnen die Nachtruhe geraubt zu haben. Und damit nicht genug, würde es auch noch eine Standpauke dafür geben, wie verantwortungslos er doch war, weil er seinen Schlüssel nicht eingesteckt hatte. Das war ihm schon lange nicht mehr passiert, aber erinnerte sich nur zu gut, wie seine Mum immer mit ihm geschimpft hatte. Das alleine genügte eigentlich schon dazu, dass er die Idee abschrieb jetzt zu klingeln. Er würde einfach einen kleinen Spaziergang machen. Schließlich waren es ja nur noch knapp vier – fünf Stunden, bis der erste Wecker klingelte. Die Zeit würde er doch locker überstehen. Es war ja nicht so, dass es arschkalt draußen war und er nur mit Shorts und einer leichten Jacke bekleidet war. Oder, dass irgendein irrer um diese Zeit draußen unterwegs sein konnte. Taichi seufzte. Es hatte ja doch keinen Sinn darüber nachzudenken. Wenn er sich ein bisschen bewegte, würde ihm zumindest nicht mehr ganz so kalt sein und die paar Stunden würde er schon irgendwie überbrücken… „Ich sag´s dir ja nicht gerne, aber du siehst aus, wie eine Leiche“, meinte Matt, als er nach dem Unterricht auf Tai traf. „Vielen Dank für die freundlichen Worte“, murmelte Tai. „Schon mal stundenlang, mitten in der Nacht in der Kälte rumgelaufen, weil du deinen Schlüssel vergessen hast - als du eigentlich nur mal kurz an die frische Luft wolltest - und deshalb nicht mehr ins Haus gekommen bist?!“ „Nein. Aber weil ich nicht schlafen konnte.“ „Wie, du auch nicht?“, fragte Taichi überrascht. „Ja. Ich hab die meiste Zeit der Nacht auf dem Balkon verbracht. Allerdings mit meinem Haustürschlüssel und auch völlig bewusst. Wieso nimmst du deinen Schlüssel eigentlich nicht mit, wenn du aus dem Haus gehst?“ „Ähm, weil ich sie vergessen habe?!“ „Wie kann man denn seinen Schlüssel vergessen?“, meinte Matt verständnislos. „Dasselbe frag ich dich, wenn du mal deinen Schlüssel vergisst“, sagte Tai halb sauer, weil Matt so verständnislos war, teils aber auch belustigt, weil er sich gerade vorstellte, wie Matt vor verschlossener Tür stand. Einem kleinen sadistischen Teil in ihm gefiel diese Vorstellung. „Warum konntest du eigentlich nicht schlafen?“, wollte Tai wissen. Matts Züge veränderten sich schlagartig. Er sah zur Seite, wie er es sooft schon getan hatte, wenn er ihn etwas Unangenehmes gefragt hatte. Sein Gesicht war angespannt und Tai konnte ihm ansehen, wie er mit sich selbst rang. Er konnte fast schon hören, wie Matt sich selbst fragte, ob er ihm die Frage ehrlich beantworten konnte. Ob er ihm vertrauen konnte. „Wenn es ein Geheimnis ist, musst du es mir nicht erzählen“, sagte Tai, um Matt nicht länger so zu quälen. Wenn es ihm so unangenehm war, dann musste er es ihm wirklich nicht sagen. Matt sah ihn überrascht, aber auch dankbar an. Seit wann war Yagami denn so erwachsen? Und seit wann war er nicht mehr so neugierig und durchlöcherte ihn mit Fragen? Er wollte sich ja nicht über den plötzlichen Sinneswandel seitens Yagamis beschweren, es war nur komisch. Ungewohnt, seltsam. „Aber…“ Oh, da kam das berühmte Aber. Matt machte sich schon auf jede Frage gefasst. Es hätte ihm klar sein müssen, dass Yagami nicht so leicht aufgab. „… darf ich dir dann erzählen, was mich rausgetrieben hat?“ Jetzt war Matt wirklich überrascht. Er nickte. „Du lachst mich wahrscheinlich aus…“, sagte Tai und lief ein Stück. „Erzähls mir doch erst mal, bevor du voreilige Schlüsse ziehst“, entgegnete Matt. „Na gut. Mir ist das mit Karis Einladung für dich so nachgegangen… Es ist wirklich albern. Aber ich hab geträumt… Na ja. Du hast sie ziemlich leidenschaftlich geküsst. Und man hat euch angesehen, dass ihr euch wirklich… liebt“, erzählte Tai. „Ich habe es dir schon mal gesagt, ich will nichts von deiner Schwester. Du musst dir keine Sorgen um sie machen.“ „Ich weiß…“, sagte Tai. `…und das tue ich auch nicht`, fügte er in Gedanken hinzu. „Wenn du das weißt, warum träumst du dann so was?“ „Weiß ich nicht. Das hab ich mich auch gefragt“, gestand Taichi. „Auch wenn du mit Kari nicht dahingehst, sie wird weiter in dich verliebt sein.“ „…“ „Sie wird sich von deiner Ablehnung nicht beeindrucken lassen. Was wenn sie dich…“ „Wenn sie mich was?“ „dich… verführt…“Matt blieb stehen. Wandte sich direkt zu ihm und sah ihn erschrocken und total perplex an. „Könnte doch sein, dass sie das tut…“, meinte Tai auf den Blick seines Freundes hin. Matt ging ohne etwas zu sagen weiter. Tai hatte Probleme mit ihm Schritt zu halten und wunderte sich, als er bemerkte, dass Matt auf dem Weg zu ihm nach Hause war. An der Haustür stand Kari. Sie lächelte, als sie Matt und Tai bemerkte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Matt heute direkt nach dem Unterricht herkommen würde, aber sie freute sich riesig. Ihr Herz pochte immer lauter und stärker, je näher Matt auf sie zu kam. Tai blieb gleichzeitig mit Matt und etwas hinter ihm stehen. Er beobachtete interessiert was geschah. „Ist das schön, dass du da bist Matt!“, strahlte Kari. „Ich hab mir ein neues Kleid gekauft, du musst mir unbedingt sagen, was du davon hälst“, sagte Kari und war schon dabei Matt ins Haus zuziehen. „Ähm, warte mal kurz…“, sagte Matt rasch. „Was ist denn?“, fragte Kari irritiert, aber dennoch Matt anhimmelnd. „Ich, ähm, gehe nicht mit dir zu diesem Fest“, sagte Matt schließlich einfach gerade heraus. Karis Lächeln verblasste und sie sah Matt traurig an. Langsam ließ sie seine Hand los. Es war ihr nur zu deutlich anzusehen, dass gerade eine Welt für sie zusammenbrach. Ihr Gesicht nahm wütende, hasserfüllte Züge an. Das galt allerdings nicht Matt. Sie funkelte ihren Bruder an. „Du! Du bist schuld daran! Du hast ihm gesagt, dass er nicht mit mir ausgehen soll!“, fauchte Kari. „Dein Bruder hat damit nichts zu tun. Ich will wirklich nicht mit dir auf das Fest.“ Kari ließ sich von Matts Worten nicht aufhalten. Sie war der festen Überzeugung, dass Tai sich eingemischt hatte. Sie ging mit wütenden Schritten auf ihn zu. Sie schrie ihn an, warf ihm Beleidigungen an den Kopf und verpasste ihm schließlich eine Ohrfeige. In ihren Augen glitzerten Tränen. Sie war unglücklich und wütend, lief weinend zurück ins Haus. Tai sah den besorgten Blick, mit dem Matt ihn ansah und schüttelte den Kopf. „Ist nicht schlimm“, sagte Tai. „Sie hat dich meinetwegen geschlagen“, protestierte Matt. „Sie spinnt einfach. Vergiss es“, meinte Tai. „… Danke.“ „Wofür?“ „Dass du es ihr gesagt hast … dass du nichts von ihr willst.“ „Viel gebracht hat es ja nicht, oder?“ „Finde ich schon“, sagte Tai und rang sich zu einem kleinen Lächeln durch. Er wusste nicht warum. Aber irgendwie fühlte er sich trotz der Ohrfeige und der Tatsache, dass seine kleine Schwester ihn nun endgültig hasste, gut. In dem Moment, als Matt Kari gesagt hatte, dass er an ihr nicht interessiert war, war Tai ein Stein vom Herzen gefallen. Es hatte ihn beruhigt. „Du … hast mir heute eigentlich schon genug Gefallen getan – Aber würdest du mir trotzdem noch einen letzten Gefallen tun?“ „Und der wäre?“, fragte Matt. „Kann ich bitte mit zu dir kommen? Ich trau mich da jetzt nicht mehr rein“, sagte Tai mit ängstlichem Blick auf das Haus. Matt fiel es schwer ein Lachen zu unterdrücken. „Verstehe ich gut.“ Obwohl er immer noch die Gänsehaut auf seiner Haut spürte, das Gefühl hatte, dass es kälter war, als es tatsächlich der Fall war und ihm immer noch die Beine schmerzten, fühlte Tai sich richtig gut. Irgendwie konnte er den Tag jetzt genießen. Er lachte, als Matt noch mal versuchte ihm die grüne Pampe anzudrehen, die sarkastischen Bemerkungen des Blonden fand er angenehm und sogar die Büffelei für den Geschichtstest, ließ er mit einem Lächeln über sich ergehen. Außerdem war er froh, dass Matt ihm überhaupt noch einmal half. Morgen würde er die Arbeit bereits schreiben müssen. Tai war furchtbar nervös. Ihm war richtig übel, wenn er daran dachte. Aber er hatte auch, wenn es auch nur ganz klein war, das Gefühl durch Matts Nachhilfestunden ein klein wenig besser und auch selbstsicherer geworden zu sein. Er genoss die Zeit in Matts Wohnung. Es jagte ihm immer wieder ein eisiger Schauer über den Rücken, wenn er daran dachte, dass er am Abend wieder heimgehen musste. Hoffentlich erklärten sich seine Eltern dazu bereit Bodyguard zu spielen. „Findest du es immer noch so schwer?“, wurde Tai von Matt aus den Gedanken gerissen. „Nein. Ich finde es teilweise sogar… ja, leicht. Du bist wirklich ein guter Nachhilfelehrer. Wahrscheinlich der beste den es gibt!“, lobte Tai. „Egal, wie sehr du dich bei mir einschmeichelst, noch mal mach ich das bestimmt nicht mit! Aber ich bin froh, dass du das jetzt wenigstens verstehst“, fügte Matt rasch hinzu. Es war nicht gelogen, er war wirklich stolz auf ihn, dass er den Stoff nun endlich konnte. Aber es war auch harte Arbeit gewesen ihm das einzutrichtern. Er beneidete die Lehrer wirklich nicht um ihren Job. „Danke“, strahlte Tai. „Aber willst du wirklich nicht mehr mein Nachhilfelehrer sein? Ich bezahl dich auch.“ „Ja. Nein.“ „Wir schreiben doch in knapp zwei Wochen Bio. Ich gebe dir dafür Sportnachhilfe, wie wär’s?“, schlug Taichi vor. „Nein. Danke“, erwiderte Matt. „Kein Interesse.“ „Du darfst mich hauen so viel du willst!“ „Nein.“ „Ich esse das grüne Zeug!“ Matt musste unwillkürlich grinsen. „Das ist doch ein Angebot. Es gibt nur ein Problem.“ „Und das wäre?“, fragte Taichi. „Wenn du tot bist, wem soll ich dann Nachhilfe geben?“ „Das ist ein Argument. Also spucke es schon aus, was willst du von mir, damit du mir Nachhilfe gibst? Soll ich bei dir aufräumen, putzen?“ „Bloß nicht. Da sieht’s nachher bloß noch schlimmer aus, als vorher!“, warf Matt ein. „Okay. Dann lass es halt. Dann werde ich in Bio durchfallen. Ich werde als armer Bettler unter irgendeiner Brücke enden. Obdachlos, arbeitslos… mich von grüner Pampe ernährend, die du weggeschmissen hast…“, prophezeite Tai theatralisch. „Okay, hör zu. Wenn du in der Arbeit morgen wenigstens ne drei minus hast, dann gebe ich dir noch mal Nachhilfe.“ „Und ob ich die bekommen werde“, meinte Taichi optimistisch. Es waren bestimmt zehn Minuten gewesen, die Taichi vor der Haustür verbracht hatte, ehe er schließlich eingetreten war. Er war auf alles gefasst gewesen. Doch der erwartete Angriff von Kari blieb aus. Von seinen Eltern hatte er erfahren, dass sie sich schon den ganzen Tag in ihrem Zimmer einschloss und immer mal wieder für ein paar Stunden weinte. Irgendwie tat sie ihm fast Leid. Er hatte nie gewollt, dass sie so leiden musste. Aber eigentlich hatte er auch nicht wirklich etwas damit zu tun. Schließlich war es ja irgendwo alleine Kari, die es sich so schwer und kompliziert machte. Wieso konnte sie auch nicht einfach akzeptieren, dass Matt nichts von ihr wollte? Er beschloss nicht weiter nachzudenken. Das Grübeln machte ihn müde. Davon abgesehen, hatte er den ganzen Tag und die Nacht schon genug Zeit damit verschwendet, darüber nachzudenken. Er musste sich seine Kraft und seine Nerven für den Test morgen aufsparen. Er fühlte sich sowieso schon so schlapp. Ständig wechselte seine Temperatur. Einmal war ihm total heiß, dann wieder total kalt. Er musste sämtliche Energiereserven schonen, die er noch übrig hatte. Er legte sich in sein Bett. Die Decke wickelte er, bei einem Anflug von kalte, ganz um sich herum. Sie war so kuschelig. Tai fühlte sich richtig geborgen. Er war so müde, die Augen fielen ihm gleich zu. Obwohl er sich eigentlich gut fühlte und beruhigt in der Hinsicht auf Kari und Matt, hatte er eine innere Unruhe. Albträume der verschiedensten Arten plagten und verfolgten ihn. Er vertraute Matt doch. Wieso verschwanden diese Gehirngespinste nicht einfach? Kapitel 12: Es ist meine Entscheidung! -------------------------------------- So, das zwölfte chap. wie versprochen sofort geliefert udn mit schleifchen, weil ihr so brav kommis geschreiben habt^^! so, bevor es aber zum nächsten chap geht, noch ne kleinigkeit: ich würde mir gerne eine liste anlegen, mit allen, die ne ens, als benachrichtigung für neue chaps haben möchten. also meine frage: wer will benachrichtigt werden? schreibt mir einfach ne ens oder gb-eintrag, ihr dürfts auch zu eurem kommi dazu schreiben, wie ihr wollt. ich würd nur gerne wissen, wen ich dmait nerve udn wem ich nen gefallen tue^^! ________________________________ Sollte Tai jemals behauptet haben, sich so richtig elend gefühlt zu haben, dann nahm er es auf der Stelle zurück. Alles was er bisher als elend bezeichnet hatte, wurde von dem Gesicht in den Schatten gestellt, das er ihm Spiegel betrachtete und das leider seines war. Sein Gesicht, das sonst, wie sein restlicher Körper schön gebräunt war, war leichenblass. Seine Augen waren glasig, als stünde er unter Drogen. Die Augenringe waren wohl noch das attraktivste an seinem Gesicht. Und es war ja auch nicht genug, dass er elend aussah – er fühlte sich auch noch wunderbar elend. Das Atmen, war alles andere als ein Vergnügen. Es fühlte sich an, als würde jemand immer wieder mit einem rostigen Messer auf seine Lungen einstechen. Die sonst so athletischen, festen Beine, fühlten sich an wie Pudding und gaben fast bei jedem Schritt nach. Tai seufzte und bereute es im nächsten Moment auch schön, weil das ein langes raues Kratzen in seinem Hals verursachte. Sollte das etwa die Strafe dafür sein, dass er Kari verboten hatte, mit Matt wegzugehen? „Tai, mach bitte das Bad frei!“, drang die Stimme seine Mutter in den Raum. „Moment!“, krächzte Tai und erschrak wegen seiner eigenen Stimme. Es war das erste Mal an diesem Tag gewesen, dass er was gesagt hatte. Gott, er hörte sich ja schrecklich an! Als Taichi dann die Tür öffnete, war Yuuko es, die sich erschrak. Sie schrie erschrocken auf und machte einen Satz zurück, rutschte dabei fast aus. „Du liebe Güte, Tai! Wie siehst du denn aus?“, sagte Yuuko. In ihrem Gesicht stand immer noch Entsetzen. „Nicht gerade wie Mr. Handsome, schätze ich.“ „Das kannst du wohl laut sagen“, meinte Yuuko. Sie gab sich Mühe ein Kichern zu unterdrücken. Er tat ihr ja leid, aber er sah auch zu komisch aus. „Geh am besten mal Duschen, das soll die Sinne beleben. Vielleicht geht´s dir dann besser.“ „Ich hab schon geduscht. Zweimal!“ „Da hast du dir aber wirklich eine handfeste Grippe eingefangen. Ich sage es nur ungern, aber du bleibst heute auf jeden Fall zu Hause“, beschloss Yuuko und war schon auf dem Weg in die Küche. „Das geht nicht, ich muss heute unbedingt in die Schule!“, protestierte Tai. Yuuko drehte sich abrupt um. Wenn sie vorhin schon entsetzt ausgesehen hat, dann war sie es jetzt wirklich. Sie machte den Mund auf, war aber unfähig etwas zu sagen. Sie starrte Tai minutenlang nur an. Dann legte sie eine Hand auf seine, die andere auf ihre eigene Stirn. „Es muss an dem Fieber liegen. Ganz klar. Anders kann ich mir das nicht erklären. Außer du hättest etwas ernsteres, als nur eine Grippe.“ „Was ist denn los Schatz?“, fragte Susumo neugierig. „Dein Sohn will heute freiwillig in die Schule! Obwohl er eine Grippe hat und er nicht einmal eine Ausrede bräuchte, um heute zu Hause zu bleiben!“, erklärte Yuuko und auch ihr Mann sah entsetzt aus. „Bist du sicher, dass das wirklich unser Sohn ist?“ „Ich muss heute einen wichtigen Test schreiben!“, mischte Tai sich ein. „Das klingt jetzt aber echt nicht mehr nach Tai“, meinte Herr Yagami. „Allerdings, Liebling. Sonst nutzt er doch jede Gelegenheit sich vor einem test zu drücken“, stimmte Yuuko zu. „Schatz, bist du sicher, dass du dir nicht irgendwo den Kopf gestoßen hast? Weißt du ncoh, wie du heißt? Weißt du wer wir sind? Wie viele Finger halte ich hoch?“ „Beruhig dich bitte Mom“, bat Tai. „Er weiß noch wer ich bin!“, sagte Yuuko erleichtert und gerührt zugleich. Tai seufzte. Wieso ließ ihn eigentlich niemand ausreden? Und wieso war es so eine große Sache, dass er sich mal nicht gegen die Schule sträubte? Und was hieß hier überhaupt, er drücke sich gerne vor Arbeiten? Das stimmte doch überhaupt nicht! „Ihr versteht mich einfach nicht. Ich habe die ganze Woche für diesen Test gelernt, ich muss da unbedingt hin!“ „Auf keinen Fall! Du hast Fieber und bist krank. Du gehst sofort wieder ins Bett!“ „Deine Mutter hat Recht, Tai“, stimmte Susumo zu. Langsam wurde Tai sauer. Wieso hielten seine Eltern ihn eigentlich ausgerechnet dann davon ab, in die Schule zu gehen, wenn er tatsächlich mal hin wollte? Das war genauso typisch, wie die Tatsache, dass Eltern einem nie glaubten, wenn man mal die Wahrheit sagte. „Dieser Test ist absolut wichtig für mich!“, versuchte es Tai noch einmal. „Und wenn ihr mich nicht freiwillig gehen lasst, gebe ich mir einfach selbst die Erlaubnis dazu!“ „Kommt nicht in Frage!“, sagte Yuuko sofort. „Eigentlich müssten wir das alles aufnehmen. Ich glaube so was hören wir von Taichi nie wieder“, grinste Herr Yagami. Tss. Von den beiden würde er sich doch nicht aufhalten lassen. Er marschierte an Yuuko vorbei in sein Zimmer. Sie atmete erleichtert auf. Sie war der Meinung, er wäre zur Vernunft gekommen und würde sich hinlegen. Aber Taichi dachte gar nicht daran. Er zog sich seine Sachen an und schnappte sich seine Schultasche. Mit einem Gesichtsausdruck, der Krieg bedeutete, ging er durch den Flur und wollte gerade zur Haustür, als Yuuko ihn aufhielt. Erneut brach eine Diskussion aus. Yuuko versuchte es mit allen möglichen Argumenten, aber Tai blieb Stur. Susumo beendete oder besser unterbrach Streit. Er warf sich seinen Sohn einfach über die Schulter. Tai hatte keine Chance sich dagegen zu wehren. Er war viel zu schwach dazu. Susumo brachte ihn zurück in sein Zimmer, wo er ihn mit der Decke praktisch ans bett fesselte. Dann verließ er den Raum und schloss hinter sich ab. Matt wartete schon eine Ewigkeit vor dem Geschichtsraum auf Tai. Er fragte sich, warum Yagami nicht kam. Er hatte ihm eigentlich nur noch mal viel Glück wünschen wollen. Aber wenn das so weiterging, würde er seinen eigenen Unterricht noch ganz verpassen. Er war ohnehin schon viel zu spät. Als er nach acht weiteren Minuten noch nicht da war, beschloss Matt in seinen Unterricht zu gehen. Er würde sicher Ärger bekommen. Aber das war ihm jetzt auch egal. Wo steckte bloß Yagami? Er schwänzte doch nicht etwa den Test? Total in Gedanken verloren, ging Matt um die Ecke. Zur gleichen Zeit, rannte Tai wie ein Besessener durch den Flur und genau, um dieselbe Ecke, wie Matt. Im nächsten Moment stießen die beiden auch schon zusammen. Tai fiel rücklings nach hinten und Matt genau auf ihn drauf. Matt fiel unsanft auf Tais Rippen. Alles, was Tai in dem Moment empfand war Dankbarkeit – Dass Matt so ein Leichtgewichtchen war. So hatte er ihm bei dem Sturz zumindest nicht die Rippen gebrochen. „Weißt du nicht, dass rennen auf dem Flur verboten ist?“, brachte Matt unter Stöhnen hervor. „Ich hatte es eilig. Ich muss einen wichtigen Test schreiben“, erklärte Tai. „Und das ist deine Entschuldigung, Yagami?“, sagte Matt und versuchte vorsichtig sich aufzurichten. „Na ja, ich kann den Test doch nicht verpassen. Ich meine, wo mir doch mein smarter Nachhilfelehrer so viel von seiner kostbaren zeit geopfert hat“, grinste Tai. Matt wollte lachen, doch erst da fiel ihm auf, wie Tai aussah. „Was ist denn mit dir passiert?“ „Eine höhere Macht hat mich dafür bestraft, dass ich Kari nicht mit dir weglasse. Ach ja, würde es dir was ausmachen von mir runter zu gehen? Verstehe mich nicht falsch, das Gefühl, wie deine Ellbogen sich in meinen Bauchdrucken ist einfach toll, aber…“ Matt wurde rot, als er bemerkte, wie unvorteilhaft er da auf Yagami lag. Eigentlich war es sowieso schon peinlich genug, dass er auf ihm lag. Er stand rasch auf und bot Yagami eine Hand an, um ihm hoch zu helfen. „Danke“, sagte Tai. „Also langsam bekomm ich echt Schuldgefühle“, sagte Matt. „Zuerst habt ihr meinetwegen Krach, dann schlägt sie dich und jetzt wirst du auch noch krank.“ „Schon gut, ich überleg mir was, wie du es wieder gut machen kannst…“, sagte Tai. „Ich würde dich ja fragen, wieso du so spät dran bist, aber dann verpasst du den Test noch ganz.“ „Oh ja, richtig!“, erschrocken stellte Tai fest, dass er ja immer noch den Test schreiben musste. „ich erzähle es dir später, versprochen.“ „Viel Glück bei dem Test“, sagte Matt. Tai zwinkerte ihm zu und verschwan im Saal. Hoffentlich bestand er den Test. Er musste einfach. Matt wäre sicher enttäuscht, wenn alles umsonst gewesen wäre… Und Nachhilfe würde er ihm wahrscheinlich auch nie wieder geben. „Was tust du da?“, fragte Matt. Er war gerade vorbeigekommen, um zu sehen, wie es Tai nach dem Test ging. Er stand vor der Tür des Saals und spähte durch das kleine Fenster über der Tür. „Oh, hi“, sagte Tai, der Matt noch gar nicht bemerkt hatte. „ich versuche dem Lehrer durch Telepathie klar zu machen, dass er mir eine gute Note geben soll. „Und, nützt es was?“ „Keine Ahnung. Ich weiß nicht einmal, ob er meinen Test schon korrigiert hat“, Tai sah beunruhigt in den Saal. Ihm war deutlich anzumerken, dass er nicht besonders optimistisch war, was das Ergebnis des Tests anging. „Vergiss den blöden Test doch einfach mal für ne Weile. Und wenn du hier stundenlang noch so angestrengt reinguckst, wird deine Note dadurch nicht besser“, meinte Matt. Er bereute schon im nächsten Moment, dass er das gesagt hatte. `Yagami sieht schlecht aus…` stellte er fest. Tais Gesichtsausdruck hatte sich noch mehr verfinstert. Er wirkte richtig kränklich und von seinem gesunden, gebräunten Teint war heute nichts zu sehen. „Sorry. Wenn es dich beruhigt sieht weiter zu, wie er die Tests korrigiert.“ „Nein, schon gut. Du hast ja Recht. Es ist sinnlos zu warten und zuzusehen. Ich glaube sowieso, ich falle durch. Ich hatte ein richtiges Blackout, als das Blatt dann vor mir lag. Mir war fast, als hätte ich mich heute zum allerersten Mal mit dem Thema befasst.“ „Wenn du den Test wirklich nicht schaffst, dann bestimmt nicht, weil du nicht gut genug gelernt hast“, sagte Matt. „Danke, nett von dir. Ich hab zwar mittlerweile begriffen, dass du nicht darauf stehst, aber wie wäre es mit einer Runde Videospiele bei mir, so zur Ablenkung? Ich lasse dich auch gewinnen“, schlug Taichi vor. „Meinetwegen. Ist es bei dir denn wieder sicher? Wegen Kari meine ich…“ „Sicher würde ich es nicht nennen. Also, wenn meine Eltern nicht mit im Haus wären und ich nicht den Baseballschläger unter meinem Kopfkissen hätte, würde ich nicht bei mir zu Hause sein wollen. Aber Kari geht mir aus dem Weg glaube ich. Heute Morgen ist sie schon super früh zur Schule. Nur damit sie mich nicht sehen muss. War mir aber auch ganz recht so.“ „Du hast eine Baseballschläger bei dir im Bett?! Tss, und von mir denkst du ich wäre ein Killer!“ „Alles hat dafür gesprochen!“, verteidigte sich Taichi. „Und außerdem ist der Schläger auch nur zurr Notwehr da und nicht um jemanden umzubringen.“ „Ich werde es dir wohl glauben müssen. Was ist jetzt eigentlich deine Ausrede fürs Zu spät kommen?“, fragte Matt. „Eigentlich ´ne ganz witzige Geschichte“, meinte Tai. „Und irgendwie die pure Ironie. Ich wollte zum ersten Mal freiwillig zur Schule – und was ist? Meine Eltern weigern sich mich gehen zu lassen und ketten mich zu Hause fest. Normalerweise mein größter Traum.“ „Ich hab mir bei meinem nächtlichen Spaziergang die Grippe eingefangen“, erklärte Tai auf Matts fragenden Blick hin. „Oh, deshalb siehst du so aus“, stellte Matt fest. „Weshalb wolltest du eigentlich in die Schule? Das wäre doch die beste Möglichkeit der Welt gewesen, den Test nicht schreiben zu müssen.“ Matt wusste nicht ob er laut lachen oder sich einfach nur wundern sollte. Aber die Vorstellung, dass Yagami unbedingt in die Schule wollte und dass seine Eltern ihn davon abbringen wollten – das war irgendwie zu surreal. Das passte vielleicht zur Parallelwelt, aber zu dieser? Nein. Unmöglich. „Ich musste den Test einfach schreiben. Du hast mir die ganze Zeit Nachhilfe gegeben, mir deine Zeit geopfert. Ich muss dir doch zeigen, dass es was gebracht hat…“ Er sah Matt ernst an. Er musste den Test einfach bestehen. Dann würde Matt auch nicht mehr enttäuscht von ihm sein. So ernst kannte dieser ihn gar nicht. Überhaupt war es irgendwie schräg, was Yagami erzählte. Vielleicht war er am Ende ja wirklich in einem Paralleluniversum gelandet. Das war wohl die logischste Erklärung für das Ganze… Plötzlich fing Yagami an, laut zu lachen. Matt sah ihn fragend an. Doch Tai schüttelte den Kopf und lachte weiter vergnügt und Matt verstand gar nicht was los ist. „Du hättest dich sehen müssen. Wie du mich angeguckt hast, echt zum schießen!“, brachte Taichi während seines Lachanfalls gerade so raus. „Wovon redest du?“, fragte Matt verwirrt und zugleich ärgerlich, weil Yagami sich über ihn lustig machte. „Du hattest diesen wunderbaren „Oh-Gott,-jetzt-dreht-er-völlig-durch-ich-verschwinde-besser-und-rufe-die-männer-in-weiß-blick!“ „Tss, du hast ja keine Ahnung. Diesen Blick hab ich normalerweise. Das war eben der Verdammte-Scheiße-er-wird-vernünftig-geht-jetzt-die-welt-unter?-blick“, erklärte Matt. „Oh ja, richtig“, lachte Tai. „Oh, sieh mal!“ Taichis Lächeln erlosch, als er auf einmal seine kleine Schwester Kari vor dem Saal gegenüber stehen sah. Sie stand da gegen den Türrahmen gelehnt, die arme vor der Brust verschränkt und ihn böse anfunkelnd. Taichi wich sofort einen Schritt zurück. Auch Yamato wirkte erschrocken und sah Kari beunruhigt an. So wie sie ihn ansah, konnte Matt sich gut vorstellen, dass sie auf ihrem Bruder losgehen würde. In ihren Augen funkelte der pure Zorn. Als Kari Matt sah, wäre ihr Blick fast wieder weich geworden. Zum Glück fing sie sich schnell wieder. Sie musste Taichi ein für alle mal klar machen, dass er ihr nichts verbieten konnte. Matt gehörte ihr. Das hatte er vom ersten Augenblick an getan. Seit sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Und an ihrer Liebe zu ihm, würde Tai auch nichts ändern können. Sie würde mit Matt glücklich werden. „Kari – Was machst du denn hier?“, fragte Taichi schließlich. Er hasste seich selbst dafür, dass seine Stimme zitterte. „Dir etwas sagen“, erklärte sie in festem Ton und auch ihr Blick veränderte sich nicht für einen Bruchteil einer Sekunde. Tai musterte seine kleine Schwester ungläubig. Was war nur aus dem kleinen süßen Mädchen geworden, das sie mal war? Sie konnte sich doch unmöglich so sehr verändert haben! Sie hatten sich doch immer so gut verstanden. „Was willst du mir sagen?“, fragte Tai. Vor der Antwort fürchtete er sich. Er konnte nicht abschätzen, was sie dachte und vorhatte. Kari lächelte bitter. „Etwas, dass ich dir und auch allen anderen schon länger mal sagen wollte“, erklärte sie lauter, als es nötig gewesen wäre. Es drehten sich einige neugierig dreinblickende Köpfe zu ihnen. Das sah auch Kari und lächelte zufrieden. Es war ihr nur recht, wenn es sobald, wie möglich alle erfahren würden. Es würde sich bestimmt schnell herum sprechen. Sie freute sich. „Das ist ein Privatgespräch, verschwindet“, schrie Tai einen schwarzhaarigen Jungen an, der ihn neugierig anstarrte. Der Junge wich erschrocken zurück. Der Rest, der Schüler, die um sie herum versammelt standen, rührten sich nicht ein Stück. Matt fühlte sich mehr, als unwohl. Mussten die alle so um sie herumstehen? Tai sah sich um. Die würden wohl nicht verschwinden, ehe sie ihre Neugierde gestillt hatten. Taichi seufzte. Dann würden sie eben alle sehen, wie seine Schwester ihn fertig machte und ihm vermutlich alle Knochen brach. „Sag, was du sagen wolltest“, bat Tai schließlich seine Schwester. „Okay. Also zu aller erst: Ich bin kein kleines Mädchen mehr. Damit du das endlich mal kapierst. Ich bin erwachsen, falls es dir bisher noch nicht aufgefallen ist. Und ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen. Es liegt nicht an dir, mein Leben zu bestimmen, kapiert?“ Es war nicht das, was Tai erwartet hatte. Er hatte eigentlich mit Beschimpfungen und Schlägen gerechnet. Trotzdem traute er sich nicht etwas zu sagen. „Und eine Entscheidung treffe ich jetzt“, begann Kari und wartete einen Moment ab. „Und diese Entscheidung ist…“ Sie löste sich vom Türrahmen. Sie nahm die Arme herunter und ging in langsamen Schritten auf Taichi zu. Ihr Blick blieb hart, bis sie ein zwei Meter vor ihm zum stehen kam. Sie wandte sich zu Matt und ihre Züge wurden wieder weich. „diese: Ich liebe Matt und ich werde mit ihm zusammen sein. Egal, was auch immer du tun wirst!“, sagte sie wieder zu ihrem Bruder gewandt, mit lauter Stimme. Was dann passierte, würde Taichi nie vergessen. Kari drehte sich wieder zu Matt und stellte sich schließlich direkt vor ihn. Sie sah ihn liebevoll an. So liebevoll, wie Tai Kari noch nie jemanden hatte ansehen sehen. Bevor Matt zurückweichen konnte, hatte sie bereits die Worte gesagt. Ich liebe dich. Ihre Hände auf sein Gesicht gelegt Und ihre Lippen auf Matts gepresst. Um sie herum jubelten einige, pfiffen und sagten irgendwelche Worte, die Taichi nicht mehr verstand. Sämtliche Geräusche wurden verschluckt. Er sah nur noch dieses grauenvolle, surreale Bild vor sich. Es war genauso, wie in seinem Albtraum. Nur dass Matt Kari nicht leidenschaftlich küsste, oder ihr sagte, dass er sie liebte. Er stand nur da. Der schrecken stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Nicht weniger, als der Ekel. ------------------------------------ so, also nach diesem chap, geh ich mal lieber in deckung. gebt mir wenigstens zehn sekunden vorsprung bevor ihr das gemüse werft *fleh* Kapitel 13: A Nightmare comes true ---------------------------------- So, willkommen zum neuen chap^^! es ist diesmal leider nicht so gut geschrieben. Ich hatte mordermäßige Kopfschmerzen und die ganzen Schmerzmittel haben es fast schlimmer gemacht, asl besser. Naja, das nächste wird besser. jedenfalls wollte ich noch mal nachfragen, wer den alles die ens will. cih glaube, dass ist durch den schock de sletzten chaps etwas untergegangen. zweitens: es gibt eine neue charabeschreibung, nein, nicht die von dean. sorry, aber da musst ihr euch ncoh ein ganz kelinw enig gedulden. es ist die von franky dem freak (matts nachbar) hier ein ganz dickes dankeschön an MMA für den Namen. so, nun aber ohne weitere umschweife zum chap: _______________________________ Kari legte ihre Hand in Matts Nacken und zog ihn dichter zu sich heran. Sie genoss diesen Kuss in vollen Zügen. Es war genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte, einfach wunderschön. Matt hatte anfangs noch versucht, sich zuw ehren, doch inwzischen hatte er es uafgegeben. Er konnte Kari nicht von sich wegstoßen, sie war immer noch Tais kleine Schwester! So grob konnte er nicht zu ihr sein. Er versuchte sich zu entspannen und zu seiner Erleichterung schaffte er das auch. So schwer es ihm auch fiel, das zuzugeben, aber mit der Zeit, musste er sich doch eingestehen, dass er selbst ganz schön fand, wenn Kari ihn so küsste. Sie war so zärtlich und lieb. Wie süß sie doch aussah, war ihm vorher nie aufgefallen. Vielleicht war es ja auch gar keine schlechte Idee, wenn er doch mit ihr auf dieses Fest gehen würde. Er musste lächeln. Irgendwie gefiel ihm dieser Gedanke... Er schloss die Augen und genoss den Kuss, solange er noch andauerte. Viel zu schnell lösten sich Karis Lippen wieder von seinen... *kicher* Sorry, aber ich konnte nicht widerstehen, das zu schreiben^^! ich hoffe ihr nehmt mir das nicht übel. Ist auch gar nicht das echt chap, ich schöre es! So, hier gehts zum echten 13. chapter. sorry, nochmal^^! „Und eine Entscheidung treffe ich jetzt“, begann Kari und wartete einen Moment ab. „Und diese Entscheidung ist…“ Sie löste sich vom Türrahmen. Sie nahm die Arme herunter und ging in langsamen Schritten auf Taichi zu. Ihr Blick blieb hart, bis sie ein zwei Meter vor ihm zum stehen kam. Sie wandte sich zu Matt und ihre Züge wurden wieder weich. „diese: Ich liebe Matt und ich werde mit ihm zusammen sein. Egal, was auch immer du tun wirst!“, sagte sie wieder zu ihrem Bruder gewandt, mit lauter Stimme. Was dann passierte, würde Taichi nie vergessen. Kari drehte sich wieder zu Matt und stellte sich schließlich direkt vor ihn. Sie sah ihn liebevoll an. So liebevoll, wie Tai Kari noch nie jemanden hatte ansehen sehen. Bevor Matt zurückweichen konnte, hatte sie bereits die Worte gesagt. Ich liebe dich. Ihre Hände auf sein Gesicht gelegt Und ihre Lippen auf Matts gepresst. Um sie herum jubelten einige, pfiffen und sagten irgendwelche Worte, die Taichi nicht mehr verstand. Sämtliche Geräusche wurden verschluckt. Er sah nur noch dieses grauenvolle, surreale Bild vor sich. Es war genauso, wie in seinem Albtraum. Nur dass Matt Kari nicht leidenschaftlich küsste, oder ihr sagte, dass er sie liebte. Er stand nur da. Der schrecken stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Nicht weniger, als der Ekel. Tai blinzelte, doch das Bild vor seinen Augen verschwand nicht. Er zwickte sich selbst in den Arm, doch er wachte nicht auf. Das Bild blieb, verschwand nicht. Im Gegenteil. Das Bild manifestierte sich, er würde es nie wieder vergessen. Mit jeder Sekunde wurde ihm bewusster, wie real es doch war. Matt stand immer noch nur da, die blauen Augen weit aufgerissen. Er wollte Kari von sich wegdrücken, doch er schaffte es nicht sich zu rühren. Matt erinnerte sich, dass er zu seinem fünften Geburtstag einen riesigen Stoffteddybären bekommen hatte. Er hatte ihn gehasst. Das Ding war doppelt so groß wie er gewesen und hatte ein Lächeln aufgenäht, dass es einem eiskalt den Rücken runter lief. Über ein halbes Jahr lang hatte er damals jede Nacht denselben Traum gehabt. Der Bär war ihm hinter her gejagt und hatte ihn fressen wollen. Und Yagami träumte ein einziges Mal, dass er Kari küsste und es wurde wahr. Verdammt, wieso hat ihn damals nicht der Bär gefressen? Und wieso bitte dachte er überhaupt über so etwas nach? Das ergab doch überhaupt keinen Sinn! Andererseits ergab das hier auch keinen Sinn. Er stand hier im Flur seiner Schule, umringt von Schülern. Und hier, in aller Öffentlichkeit küsste ihn ein Mädchen, dass er hasste, die kleine Schwester eines Typen, den er bis vor kurzem auch noch gehasst hatte. Irgendetwas lief hier definitiv gewaltig schief… Kari ließ langsam von Matts Lippen ab. Trotzdem waren ihre Gesichter noch so nah beieinander, dass ihre Gesichter sich fast berührten. Kari sah verträumt in Matts Augen. Sie war so glücklich. Endlich hatte sie es geschafft, endlich gehörte Matt ihr. Plötzlich ging alles ganz schnell. Während Tai diesen Albtraum immer noch, wie in Trance ansah, erwachte Matt aus seiner Starre. Er stieß Kari von sich weg. Zuerst mit langsamen, dann mit immer schneller werdenden Schritten entfernte er sich von ihr. Kari sah ihm verständnislos nach. Warum hatte er das getan? Ihr zartes Gesicht nahm einen traurigen Ausdruck an, der sich mit Wut mischte. Matt war das egal. Er musste weg. Bei seiner Flucht streifte er kurz Tai. Als sich ihre Blicke trafen, erwachte auch er aus seiner Trance. Es war Matts Blick, der ihn aufgeweckt hatte. Wie Matt ihn angesehen hatte… so schuld zu weisend. Fast so, als würde er ihn für das alles verantwortlich machen. Oder hatte er mittlerweile ein so schlechtes Gewissen, weil er nicht eingegriffen hatte, dass er sich das jetzt nur einbildete? „Matt…“, sagte er leise. Doch Matt schüttelte nur kurz den Kopf, ging weiter. Tai blieb stehen. Was war da nur passiert?! Er sah Kari an. Sie errötete und sah weg. Sein Blick fiel wieder in die Richtung, in die Matt gegangen war. „Matt!!“, schrie Tai. „Bitte mach dir Tür auf!“ Er stand hier bestimmt schon eine halbe Stunde, klingelte immer wieder und hämmerte gegen die Tür, in der Hoffnung, Matt würde ihn doch noch reinlassen. Er dachte lieber nicht an den Ärger, den sie bekommen würden, weil sie einfach die Schule verlassen hatten. „Sieh mal einer an. Das Alien ist wieder da!“ Tai drehte sich um, vor ihm stand Matts irrer Nachbar, der ihn, die Hände auf die Hüften gestemmt, tadelnd anblickte. „Oh – Sie schon wieder“, stellte Tai fest und verdrehte die Augen. „Ja, ich. Und ich, Franky Kyosha, werde auch eines Tages beweisen können, dass *du* ein Alien bist!“ „Ich bin kein Alien!“ „Na klar! Das kannst du vielleicht den unwissenden übrigen Erdenbewohnern klar machen, aber nicht mir. Ich bin zu klug für dich, du schleimiges… Aliendingens!“ „Ja, gut dass sie so klug sind. Aber ich hab jetzt keine Zeit“, erklärte Tai, wandte sich von ihm ab und versuchte es noch einmal mit klingeln. Wieder vergeblich. Matt öffnete nicht. „Scheint fast so, als würde Ishida dir nicht aufmachen“, grinste Franky. „Können Sie nicht irgendwen anders nerven?“ „Er hat dich sicherlich durchschaut. Einem Alien macht man nicht die Tür auf“, sagte Franky, ohne auf Tais Worte einzugehen. „Zum letzten Mal, ich.bin.kein.ALIEN!!“ Tai war langsam kurz vorm Ausrasten. Schlimm genug, dass Matt einfach nicht die Tür aufmachte. Jetzt nervte ihn auch noch dieser Alien-Spinner Franky. Was musste er an diesem verdammten Tag eigentlich noch alles ertragen?! „Ist ja schon lustig, wie sehr du versuchst, deine wahre Identität zu verschleiern. Aber hör mal, wenn die dich im Labor aufschnippeln, dann bringt dir das auch nichts mehr. Die Wissenschaft deckt die Wahrheit immer auf!“, erklärte Franky Kyosha. „Vielleicht sollten die Mal Ihr Gehirn unter die Lupe nehmen. Da würden die sicher auch ne interessante Wahrheit aufdecken“, entgegnete Tai, klingelte dann erneut und schlug mehrmals gegen die Tür. `Matt, mach doch auf!` „Tss, von einer Kreatur, wie dir, lasse ich mir gar nichts gefallen!“, meinte Franky wütend. „Ich werde jetzt die Polizei anrufen. Du bleibst schön da stehen!“ Franky rannte schnell in seine Wohnung, wo er sich das Telefon angelte und dann schnell wieder zu Tai zurückkehrte. Er konnte nicht riskieren, dass das Alien entkam oder sogar versuchte irgendwelchen Menschen etwas anzutun. Er war die einzige Hoffnung, die die Menschheit noch hatte. Er konnte die Welt nicht im Stich lassen. „Brav da stehen bleiben!“, sagte er noch einmal nachdrücklich. Dann tippte er die Nummer ein und wartete, bis jemand abnahm. Tai seufzte. Dieser Tag – war einfach nur schrecklich! „… Ja, ja. Ich passe auf ihn auf. Er wird auf keinen Fall abhauen. Ich werde warten bis sie kommen… Was sagen sie? Nein, ich bin nicht… Nehmen Sie das zurück…!“ Okay, wenn er schnell handeln würde, würde er abhauen können, bevor der Typ etwas merk. Eins, zwei…dre- Eine Hand packte Tai und zog ihn zurück, Tai stieß einen kurzen Schrei aus. Er drehte sich um, um zu sehen, wer es war. Überrascht stellte er fest, dass es Matt war, der ihn gepackt und in seine Wohnung gezogen hatte. „Danke, Matt du-“ „Ich hab das nur getan, damit Franky dich nicht weiter belästigt“, stellte Matt klar. „Oh…“, machte Tai. Er hatte gehofft, der Grund, weshalb Matt ihn reingeholt hatte, wäre ein anderer. Matts kalter Gesichtsausdruck gefiel ihm gar nicht. Er beunruhigte ihn. „Du kannst hier warten, bis er weg ist“; erklärte Matt und wandte sich von Tai ab, um nach oben zu gehen. „Warte Mal!“, bat Tai. Matt blieb etwas zögerlich auf der zweiten Stufe stehen. Er blickte ihn finster an. „Matt, bitte, ich muss mit dir reden!“ Matt seufzte, kehrte aber schließlich um und ging auf Yagami zu. Tai war wirklich froh, dass Matt bereit war ihm zuzuhören. Vielleicht würde der Tag ja wenigstens ein gutes Ende nehmen. „Du wolltest reden…“, drängte Matt. „Es tut mir Leid, was in der Schule passiert ist… das mit Kari, meine ich. Ich werde auf jeden Fall noch einmal mit ihr reden…“ „…“ „Alles in Ordnung, Matt?“ „Das fragst du noch?! Deine Schwester hat mich nur vor der halben Schule … geküsst!“ „Ich weiß…“, sagte Tai bedrückt. Er würde es ja selbst so gerne ungeschehen machen. Er hasste Kari so sehr dafür, dass sie das getan hatte. Er wusste selbst nicht warum, aber in ihm war eine unglaubliche Wut auf seine kleine Schwester. Wenn er nicht erst einmal Matt hätte hinterher gehen müssen, hätte er sie wahrscheinlich geschlagen. Irgendwie schämte er sich, nur daran zu denken seine kleine Schwester zu schlagen. Es war falsch. Aber was sie getan hatte, war mindestens genauso falsch und er hatte allen Grund wütend auf sie zu sein. „Warum hast du sie nicht aufgehalten?“, fragte Matt. „Was?“, sagte Tai aus seinen Gedanken gerissen. „Warum du sie nicht aufgehalten hast – sie ist schließlich deine Schwester!“ Er kam sich so blöd vor, als er das sagte. Yagami war doch nicht sein Bodyguard. Aber irgendwie wollte er sich einreden, dass er für sie verantwortlich war und damit auch der jenige, der zu verhindern hatte, dass sie irgendwelche Leute küsste, deren letzter Wunsch es war, von ihr geküsst zu werden. „Ich wollte sie aufhalten. Aber ich konnte mich nicht bewegen. Das ganze hat mich so sehr an meinen Traum erinnert. Ich dachte schon, ich träume wieder.“ „Ist mir auch schon aufgefallen… dass du auch von so was träumen musst, tss.“ „Na ja… Zumindest war es nicht ganz, wie mein Traum“, sagte Tai. „In meinem Traum hat es dir gefallen sie zu küssen. Das hat es jetzt aber nicht, oder? Du bist nicht in sie verliebt?“ Matt sah ihn ernst an, zog dann eine Augenbraue hoch. „Seh ich etwa so aus?!“ Tai musste unwillkürlich lachen. „Nein, nein – tust du nicht! Du siehst eher aus, als hättest du ´nen Frosch geküsst.“ „Toll, dass du das so lustig findest“, meinte Matt und ging wieder zur Treppe und schließlich nach oben. Taichi sah schuldbewusst zu Boden. Es tat ihm Leid, dass er das gesagt hatte. Er war nur so froh gewesen, dass sein Traum sich nicht hundertprozentig bewahrheitet hatte. Und die Vorstellung, dass Matt den Kuss so abartig gefunden hatte, gefiel ihm einfach. Tai seufzte schwer. Matt war wirklich wütend. Es hatte wohl keinen Sinn weiterhin zu versuchen, mit ihm zu reden. Wenn er ihn eine Weile in Ruhe ließ, regte er sich bestimmt wieder ab. Das hoffte Taichi zumindest. Er wandte sich gerade zum gehen, als er neben dem Telefon im Flur einen Block und einen Stift entdeckte. Er würde Matt noch eine Nachricht da lassen bevor er ging. Als er fertig war, verließ er vorsichtig die Wohnung. Matts liebenwerter Nachbar war scheinbar verschwunden. Ein Glück. Hoffentlich hatten ihn ein paar richtige Aliens entführt und in eine weit entfernte Galaxie verschleppt. Als Tai nach Hause kam, lag seine Schwester Kari gerade schluchzend in den Armen ihrer Mutter. Die beiden saßen am Küchentisch, auf dem sich mehrere Dutzend Taschentücher befanden. Yuuko versuchte ihr Bestes Kari zu trösten, doch ihre Tochter höre nicht auf zu weinen. Taichi beschloss lieber erst später mit Kari zu reden. Täte er es jetzt, hätte sie danach wirklich einen Grund zum heulen. Im Moment war er noch viel zu wütend und aufgebracht. Er ging erst einmal in sein Zimmer und verschloss die Tür. Er musste sich jetzt irgendwie ablenken. Vielleicht war es ja keine schlechte Idee, wenn er zur Abwechslung mal seine Hausaufgaben machte. Er schnappte sich sein Buch und seinen Block und ging zu seinem Schreibtisch. Es dauerte nur zwei Minuten, bis er das Buch wieder weglegte, aufstand und unruhig in seinem Zimmer auf und abging. Dann setzt er sich wieder an den Schreibtisch und holte auch das Buch wieder hervor. Er las sich die erste Aufgabe durch. Er verstand sie nicht. Wieder las er sie sich durch. Wort für Wort, trotzdem verstand er nichts. Das Buch wurde abermals zur Seite gelegt. Entrüstet stützte er den Kopf auf die Hände. Was sollte er jetzt bloß tun? Er seufzte. Er stand auf, aber diesmal nicht, um sein Zimmer zu besichtigen und ein Loch in den Boden zu laufen, sondern um zum Schrank zu gehen. Dort holte er sich seine Sporttasche und seinen Fußball. Ein paar Tore schießen half bestimmt. Zumindest hatte es bisher immer geholfen. Und es konnte nicht schaden, wenn er etwas hatte, wogegen er treten und seine Wut zum Ausdruck bringen konnte. Matt lag ausgestreckt auf der Couch. Seine Augen waren halb geschlossen, er sah aus, als würde er jeden Moment einschlafen. Ein wunder wäre es jedenfalls nicht. Er hatte vorhin alle seine Hausaufgaben gemacht, danach die Wäsche gewaschen und in die Schränke geräumt. Danach hatte er gesaugt und geputzt, die Betten frisch bezogen und im Arbeitszimmer seines Vaters Ordnung gemacht. Letztendlich hatte dann auch noch das Silber dran glauben müssen, in dem man sich nun wirklich Spiegeln konnte. Das übrige Geschirr hatte er überflüssigerweise dann auch noch gespült – mit der Hand. Eigentlich war er gar nicht so fleißig und hasste Aufräumen, wie die Pest. Aber irgendwie hatte er das Gefühl gehabt, er müsse etwas tun, bevor er wahnsinnig wurde. Jetzt gab es nichts mehr, was er noch tun könnte. Zumindest fiel ihm nichts mehr ein. Außerdem beschäftigte ihn auch noch etwas anderes. Seine müden Augen sahen auf den Zettel in seiner Hand. Er seufzte. Den hatte Yagami ihm an die Haustür geklebt. `Ich fand es nicht lustig, ich fand es sogar schrecklich! Ich hasse meine Schwester für das, was sie getan hat. Tai` Kapitel 14: Strange Feelings ---------------------------- Matt wachte am nächsten Morgen mit Rückenschmerzen auf. Als er die Augen aufschlug, wurde ihm auch bewusst, wieso. Er war doch tatsächlich auf dem Sofa eingeschlafen! In der Hand hielt er auch immer noch Yagamis Zettel. Er setzte sich langsam auf, rieb sich den Schlaf aus den Müden Augen. Man, er musste ja wirklich fertig gewesen sein, wenn er schon auf der Couch einschlief. Normalerweise konnte er nirgendwo anders, als in seinem Bett einschlafen. `Ich fand es nicht lustig, ich fand es sogar schrecklich! Ich hasse meine Schwester für das, was sie getan hat. Tai` Er las sich die Worte auf dem Papier noch einmal durch. Irgendwie hätte er ihn gerne angerufen, um ihm zu sagen, dass et ihm nicht mehr böse war. Aber etwas hielt ihn auch zurück. Obwohl er bereits seit zwei Stunden wach war, lag Tai immer noch im Bett. Er wollte nicht aufstehen, weil er Angst hatte, dann Kari zu begegnen. Er scheute sich vor einem Zusammentreffen mit ihr. Er wusste nicht, wie er reagieren würde oder wie er reagieren sollte. Um genau zu sein, wusste er gar nichts mehr. Nur, dass er jetzt gerne woanders wäre, bevorzugt bei Matt. Er würde jetzt so gerne mit ihm reden oder wenigstens bei ihm sein. Aber das ging nicht. Matt konnte ihn gestern ganz offensichtlich nicht in seiner Nähe haben. Er musste ihm Zeit geben, da konnte er ihn nicht heute gleich wieder belästigen. Mann, wieso musste eigentlich alles so kompliziert sein? Und wieso konnte er nicht einfach den ganzen Tag im Bett bleiben und alles um ihn herum vergessen? Wahrscheinlich, weil Kari so oder so, irgendwann in sein Zimmer gestürmt käme. Oder auch, weil seine Eltern sich irgendwann davon überzeugen würden, dass er noch lebte und nicht still in seinem Kämmerchen vor sich hinvegetierte. Der entscheidende Grund, war wohl der, dass ihn das Nichtstun wahnsinnig machte. Das Fußballspielen gestern war so gut gewesen. Er hatte sich so befreit gefühlt… Gegen elf Uhr entschied sich Taichi schließlich doch mal sein Zimmer zu verlassen. Er ging direkt in die Küche, in der Hoffnung, dass Kari mal wieder das Badezimmer eingenommen hatte und drei Stunden damit verbrachte sich Make-up ins Gesicht zu schmieren. Leider hatte er da falsch gedacht. Als er in die Küche kam, musste er feststellen, dass Kari bereits am Tisch saß. Auch sein Vater saß schon dort – zumindest vermutete er, dass er es war, der sich hinter der Zeitung versteckte und hin und wieder einen Schluck Kaffee zu sich nahm. Seine Mutter fand in ihrer gewohnten Umgebung hinter dem Tresen, wo sie das Frühstück machte. „Ah Schatz, du bist ja wach. Setz dich, es gibt gleich Essen“, begrüßte Yuuko ihren Sohn. Taichis Blick wanderte zum Esszimmertisch, an dem Kari sich so klein, wie möglich machte, in eine andere Richtung sah und ihr Bestes tat, ihren Bruder und dessen Existenz, sowie die Tatsache, dass er gerade die Küche betreten hatte, zu ignorieren. Er besah sich das ganze äußerst skeptisch. Musste er sich da jetzt wirklich hinsetzten? Er hatte wohl keine Wahl. Dass er in seinem Zimmer aß, würde seine Mutter sowieso nie erlauben. Außerdem würde sie sicher wissen wollen, warum ihr Sohn nicht die Gegenwart seiner lieben Familie genießen wollte und das wiederum würde nur unnötige Fragen aufwerfen, die er nicht beantworten wollte. Er seufzte. Ja, er hatte keine andere Wahl, als die Höhle des Löwen zu betreten. Zielstrebig ging er auf den Tisch zu und setzte sich so weit, wie möglich von Kari weg, auf einen Stuhl. In die Höhle des Löwen würde er gehen, ja, aber er würde ihm nicht ins Maul klettern. Blöd nur, dass dieser Tisch zwar groß genug für ein paar Gäste war, aber immer noch nicht groß genug, um so weit entfernt von Kari zu sitzen, wie er es gerne wollte. Sie brauchten dringend einen größeren Esszimmertisch. Das würde er auf jeden Fall ansprechen. „Na, gut geschlafen?“, fragte Susumo, der – wie sich nun herausstellte, tatsächlich derjenige hinter der Zeitung gewesen ist – einen Schluck von seinem Kaffee trank und die Zeitung zur Seite legte. Der Sportteil, was sonst. „Nein“, antwortete Tai knapp und zupfte nervös an seiner Servierte herum. „Nein? Warum denn nicht?“, fragte sein Vater überrascht. „Na ja…“, meinte Tai. „Gewisse Gedanken, an eine gewisse *Szene*, haben mich nicht in Ruhe gelassen.“ Sein Blick heftete sich auf Kari, die er schuld zu weisend ansah. Sie ließ sich nichts anmerken und tat weiterhin so, als würde sie die wunderbare cremefarbene Tapete in der Küche bewundern. „Oh nein, du hast sicher einen von diesen Kitschfilmen gesehen. Die liegen mir auch immer schwer im Magen. Ich konnte nach `eMail für dich` drei Wochen lang nicht schlafen. Ich verstehe dich gut!“ „Genug geplaudert, es gibt Frühstück“, kündigte Yuuko an, als sie mit vollem Tablett zum Tisch kam. Ihre Kinder und ihre Mann betrachteten besagtes Tablett äußerst kritisch. Es war nru schwer zu sagen, was sich darauf befand. Wahrscheinlich wieder eines ihrer Kochexperimente. „Ähm Liebling, äh… Was ist das?“, fragte Susumo. „Schön, dass du fragst. Das ist ein indisches Rezept – oder ein brasilianisches. Ich weiß nicht mehr so genau, mir Kaffee über das Rezept gelaufen. Auf jeden Fall ist es selbstgebackenes Brot mit selbstgemachtem Aufstrich“, erklärte Yuuko stolz. „Und was ist da drin?“, wollte Taichi wissen, den die seltsam grün-graue Farbe beunruhigte. Er unterdrückte ein Würgen. „Na ja, was ursprünglich reinkommen sollte, weiß ich nicht mehr. Die Zutaten waren wegen der Kaffeeflecken nicht mehr richtig deutbar, also hab ich ein wenig improvisiert. Das ist dabei rausgekommen.“ Tja, so sah es auch aus. Tai beschloss, dass er auf eine Lebensmittelvergiftung verzichtete und auch darauf, sich im Krankenhaus den Magen aussaugen zu lassen, also stand er auf und ging in Richtung Toaster. „Ich glaub ich bin gegen indisch-brasilianisches Brot nicht geimpft, äh, ich meine ich habe eine Allergie gegen … was auch immer da drin ist. Ich esse einfach einen Toast.“ „Uh, ich glaube ich nehme auch Toast“, rief Susumo und Kari begann heftig zu nicken. Yuuko knallte das Tablett auf den Tisch und deutete auf ihren Sohn. „Du! Herkommen! Sofort!!“ Tai tat, wie ihm befohlen und war schneller wieder an dem Tisch, als er ihn zuvor verlassen hatte. Ein Wunder. Yuuko setzte sich nun ebenfalls, faltete die Hände und lächelte schief. „Das hier“, sie deutete auf das Tablett. „Ist ein wunderbares, mit viel Liebe zubereitetes, Mal für meine Familie, die ich ebenfalls sehr liebe. Und diese Familie wird jetzt brav essen, was ich ihr mit viel Liebe zubereitet habe. Damit die Liebe, mit der ich es zubereitet habe auch geschätzt wird, wird das Brot bis zum letzten Krümel aufgegessen, ist das klar?“, fragte Yuuko in die Runde. Alle nickten etwas zögerlich und nahmen sich dann eines der Brote, woraufhin Yuuko zufrieden lächelte und sich ebenfalls eines nahm. Taichi versuchte mehrmals Yuuko abzulenken, um der Katze das Brot zu geben oder es auf andere Weise verschwinden zu lassen. Seine Mutter ließ sich da allerdings nicht hereinlegen. Nicht mal auf die Vorstellung ihres Mannes fiel sie rein. Er täuschte den Anruf eines Kollegen vor, der auf Schienen gefesselt war und den jede Minute ein Zug überrollen könnte. Möglicherweise hätte der Plan ja geklappt, wenn er sich eine glaubwürdigere Geschichte ausgedacht hätte. Die einzige, die brav ihr Brot aufaß, war Kari. Sie versuchte weiterhin Tai nicht anzusehen und starrte stattdessen auf ihren Teller. Sie sagte während des Essens kein Wort. Yuuko sah schon eine ganze Weile besorgt zu ihr. „Mäuschen, alles in Ordnung? Geht es dir nicht gut, bist du krank? Hast du dich vielleicht, bei Tai angesteckt?“ Sie schielte kurz zu Tai. Ihr Blick sagte soviel, wie „Darüber, dass du einfach in die Schule bist, reden wir noch!“ Kari schüttelte den Kopf. Sie wollte jetzt wirklich nicht wieder davon reden, wie es ihr ging. Schon gar nicht, wenn ihr Vater und ihr Bruder dabei waren. „Geht es dir immer noch schlecht, wegen Matt?“ Tai verschluckte sich an seinem Orangensaft und Kari wurde unnatürlich rot um die Nase herum. Susumo sah verwirrt zwischen den beiden hin und her. „Hab ich irgendwas verpasst?“ „Nein, nein Liebling. Kari hat nur, ähm, eine kleine Schwäche für Matt. Tais Freund.“ „Kari ist verliebt? Meine kleine Kari? Die Kari, der ich bis vor kurzem noch die Haare geflochten habe und die diese rosa Ponys sammelt?“ Kari schlug ihren Kopf auf den Tisch. Warum? Warum? Konnte die Demütigung nicht endlich aufhören. „Sie wird nun mal langsam erwachsen, Liebling“, meinte Yuuko. „Nein. Nein, das wird sie nicht. Nicht, wenn ich es verhindern kann, sie ist doch mein kleines Baby“, entgegnete ihr Mann. Okay, jetzt musste ein Ablenkungsmanöver her. Kari sah sich hektisch um. Ihr musste irgendwas einfallen, bevor das Ganze noch völlig ausartete. „Mum, dein Brot – ist so köstlich. Wie zauberst du nur immer solche Leckereien?“, sagte Kari und biss herzhaft in das graue, Brötchenähnliche Etwas, wobei sie leicht das Gesicht verzog. „Oh danke, Liebling! Wenigstens einer weiß meine kulinarischen Künste zu ehren! Nehmt euch alle ein Beispiel an Kari, sie versteht was von guter Kost.“ Hah, geschafft! Jetzt war sie gerettet. Etwas entspannter ließ sie sich zurück in den Stuhl sinken. Dabei traf sich kurz ihr Blick mit Tais, woraufhin sie sofort wieder zur Seite starrte. Sie musste missgelaunt feststellen, dass die Milch leider genau bei ihm stand. Es wäre Quatsch gewesen, jemand anderen danach zu fragen und obendrein auch noch viel zu auffällig. Da musste sie jetzt wohl durch. „Ähm, du… Tai. Gibst du mir mal die Milch. … Bitte.“ Tai brauchte eine Weile, bis er verstanden hatte, dass sie tatsächlich mit ihm redete. Dann gab er ihr die Milch. Sie nahm sie ziemlich barsch an und trank ihr Glas dann wütend und in einem Zug aus. „Darf ich bitte in mein Zimmer gehen?“, fragte sie ihre Mutter so beherrscht, wie möglich. „Aber wir sind doch noch gar nicht fertig mit essen. Susumo, sag auch mal was dazu!“ Susumo nahm die Zeitung herunter, in die er gerade schon wieder vertieft gewesen war und sah Kari mit feuchten Augen an. „Du gehst doch in dein Zimmer, um mit dienen Puppen und den Ponys zu spielen, oder meine Kleine Prinzessin?“ Kari wusste nicht was sie antworten oder wie sie reagieren sollte. Genau genommen hatte sie keine Ahnung, wie sie mit dieser Situation überhaupt umgehen sollte. Und auch ihr Bruder sah seinen Vater etwas perplex an. „Ähm …ja. Ja, genau das will ich tun“, log Kari. „Dann darfst du gehen“, verkündete Susumo freudestrahlend und Yuuko schlug sich die Hand vor die Stirn und seufzte schwer. „Danke Daddylein“, sang Kari und gab ihrem Vater einen Kuss auf die Stirn und hüpfte aus der Küche. Tai warf sie noch einen schwer zu deutenden Blick zu. Er konnte wirklich nicht sagen, ob sie meinte, dass sie ihn umbringen würde oder ob sie gleich vor ihm auf die Knie fallen und anfangen würde zu weinen. „Darf ich auch gehen?“, fraget Tai nach ein paar Minuten. „Wieso, willst du etwa auch mit deiner Ponysammlung spielen?“, fragte Yuuko. „Damit machst du deinen Vater sicher sehr glücklich.“ „Ähm… nein. Ich ziehe meinen Fußball vor.“ „Wenn es ein muss. Aber warte noch einen Moment. Ich mache dir noch einen Fencheltee. Du musst deine Grippe richtig auskurieren.“ Tai seufzte, wartete aber schließlich, bis seine Mutter ihm den Tee gekocht hatte. Er schenkte ihr sogar ein halbwegs annehmbares Lächeln, ehe er mit genervtem Gesichtsausdruck in sein Zimmer verschwand. Den Tee stellte er auf seinen Nachttisch und beachtete ihn danach nicht mehr. Er machte sich stattdessen nun wirklich mal an seine Hausaufgaben. Er wurde immer wieder abgelenkt und die Arbeit ging ihm nicht einfach von der Hand, aber zumindest hatte er mal einen Anfang gefunden. Zwischen durch, spielte er immer mal wieder eines seiner Videospiele oder kritzelte irgendwelche Männchen auf seinen Block, statt die Aufgaben zu lösen. Gegen zehn Uhr abends hatte er seine Aufgaben dann endlich geschafft. Zugegeben, seine besten Hausaufgaben waren es wohl nicht. Bei so vielen Ablenkungen und Konflikten, war es aber auch wirklich schwer, sich auf Schulaufgaben zu konzentrieren. Dafür musste jeder Verständnis haben. Taichi gähnte gedehnt. Er wollte eigentlich gerade ins Bett gehen, als er ein Geräusch hörte. Ein Schluchzen. Es klang fast… als würde jemand weinen! Das kam von eben ab. Tai kletterte auf sein Bett und lauschte an der Wand, die sein Zimmer von Karis trennte. Sie weinte wirklich. „Kari. Kari, weinst du?!“, rief Tai. Das Schluchzen hörte auf. „Kari, hörst du mich?“, fragte Tai. „… Ich höre dich. Was willst du?“ „Warum weinst du denn?“, fragte Taichi allmählich etwas besorgt um seine kleine Schwester. „Als ob dich das wirklich interessieren würde“, fauchte Kari. „Ob du´s glaubst oder nicht, es interessiert mich!“, fauchte ihr Bruder zurück. „Es interessiert dich doch nur, weil ich Matt geküsst habe!“ Okay, jetzt reichte es definitiv. Tai sprang von seinem Bett und verließ sein Zimmer. Er konnte es nicht mehr ertragen. Jetzt musste er was sagen! Er ging zum Zimmer seiner Schwester und wollte die Tür aufreisen, stellte dann aber fest, dass diese verschlossen war. „Kari, mach sofort die Tür auf!“ „Nein!“ „Mach die Tür auf!“ „Du kannst mir gar nichts befehlen!“; kreischte Kari. „Matt hasst dich!“ Er wusste selbst nicht, warum er das jetzt sagte. Eigentlich hatte er das gar nicht sagen wollen. Aber jetzt war es ihm rausgerutscht. Er war immer noch wütend auf Kari. Und irgendwie wollte er sie verletzten, ihr heimzahlen, dass sie ihn verletzt hatte. Und scheinbar zeigte das ganze auch seine Wirkung. „Du lügst!“, weinte Kari. „Du bist ein verdammter Lügner! Matt hasst mich nicht, das tut er nicht! Dafür ist er viel zu nett!“ „…“ „Du lügst!“ Ihre Stimme lang wirklich verzweifelt. Sie konnte kaum noch reden, weil sie so heftig weinte und schluchzte. Matt konnte sie doch unmöglich hassen. Es tat Taichi bereits Leid, dass er das gesagt hatte. Doch er wusste auch nicht, was er jetzt tun sollte. Er fühlte sich so unglaublich hilflos. Eine Weile sagte keiner der beiden ein Wort. Es war ganz still. Nur Karis heftiges Schluchzen war zu hören. Dann wurde es ganz still. „… Tai, hasst Matt mich wirklich?“, ihre Stimme klang brüchig und tonlos, als sie ihn das fragte. Sie war wohl wirklich verliebt in ihn, dachte Tai. Wahnsinn… „Kari, mach dir Tür auf. Bitte!“ Es wurde wieder eine ganze Weile still. Tai wollte schon gehen, als Kari doch noch die Tür öffnete. Er sah sich fast mitleidig an. Ihre Haare waren ganz strubbelig, die Kleidung verknittert und die Augen gerötet. „Kari…“, murmelte Tai. So verletzt hatte er seine kleine Schwester noch nie gesehen. Jetzt tat sie ihm wirklich Leid. „Was ist?“, sagte das Mädchen schwach. Taichi wischte ihr mit dem Ärmel seines Hemds ein paar tränen weg, weil er kein Taschentuch hatte. „Es tut mir Leid, dass ich das gesagt habe“, erklärte er ruhig. „Glaub ich dir nicht!“ „Ist aber so. Ich wollte dich nicht so verletzten. Ich wollte nur… Ich wollte mich an dir rächen.“ „…“ „Matt hasst dich bestimmt nicht…“ „Nein. Du hattest Recht. Er hasst mich. Ich weiß es.“ Tai wollte ihr widerspreche, doch sie schüttelte die Kopf. „Nein, er hasst mich wirklich. Du hast nicht gesehen, wie er mich angesehen hat. Er war total geschockt gewesen. Richtig angewidert. Er muss mich hassen. Ich würde mich auch hassen.“ „Aber Kari…“, versuchte Tai es. Aber es brachte nichts. Sie knallte ihm die Tür vor der Nase zu und kuschelte sich schluchzend in ihre Bettdecke. Tai versuchte es auch nicht weiter. Er ging ins sein Zimmer und kuschelte sich auch in seine Bettdecke ein. Wieso musste eigentlich immer alles so kompliziert sein? Den nächsten Tag musste Tai sich nicht in seinem Zimmer verstecken. Seine Mutter zwang ihn im bett zu bleiben. Seine Grippe hatte ihren Höhepunkt erreicht. Er war so blass geworden, dass er sich selbst nicht wieder erkannte. Seine Augen waren von tiefen Ringen, die eher an Krater erinnerten, umringt. Seine Mutter brachte ihm in Regelmäßigen Abständen Suppe und Tee. Er aß und trank brav und schluckte die Fiebersenkende Medizin. Sie hatte sich nämlich bereit erklärt Tai am nächsten Tag in die Schule gehen zu lassen, wenn sein Fieber bis dahin gesunken war. Und Tai musste unbedingt in die Schule. Er hatte Mattentzug, er musste ihn unbedingt sehen und mit ihm reden. Davon mal abgesehen, musste er auch noch seinen Test abholen. Er hoffte so sehr darin eine gute Note zu bekommen. Dann würde Matt endlich stolz auf ihn sein. Also tat er brav, was seine Mutter ihm sagte. Er trank sogar den Fencheltee. Weil er ihn am Abend zuvor stehen gelassen hatte, hatte er bereits eine nette Standpauke bekommen. „Ich hab inzwischen das Gefühl, in einem verrückten Paralleluniversum zu sein“, bemerkte Yuuko während sie die Kissen ihre Sohnes aufschüttelte und ihm eine neue Ration Suppe und Tee brachte. „Wieso denn das?“, fragte Tai verwirrt. „Ganz einfach. Mein Schulfauler Sohn ist krank und hätte damit die perfekte Gelegenheit nicht in die Schule zu müssen. Aber er tut alles, um doch hinzukönnen. Und meine wirklich fleißige Tochter, die nie einen Tag fehlt, ist plötzlich totkrank.“ „Kari ist auch krank?“, fragte Taichi überrascht. „Nun ja, mehr oder weniger. Ich hab sie vorhin erwischt, wie sie das Fieberthermometer in den Dampf von deinem Tee gehalten hat. Sie will mir weiß machen, sie habe sich bei dir angesteckt und müsse mit ihren vierzig Grad Fieber auch das Bett hüten. Sie will morgen unter keinen Umständen in die Schule.“ „Weiß sie…“ „Nein, ich hab ihr nicht gesagt, dass ich es gesehen habe. Ich werde es ihr durchgehen lassen. Sie ist wirklich fertig. Da will ich ihr nicht auch noch ihre Würde nehmen und sie in Erklärungsnot bringen. Sie soll sich die Zeit nehmen, die sie braucht.“ Wow, seiner Schwester musste es wirklich mies gehen, wenn seine Mutter ihr schon erlaubte von der Schule wegzubleiben. Die Inspektion seiner Mutter am nächsten Morgen, bestand Taichi nur gerade so. Er war immer noch blass, wie ein Gespenst. Aber immerhin war sein Fieber auf achtunddreißig Grad gesunken. Deshalb erlaubte ihm Yuuko, die letzten drei Stunden zur Schule zu gehen. Davor pflegte sie ihn noch. Mehr als es Tai liebt war, aber er war froh, dass er überhaupt gehen durfte und meckerte deshalb auch nicht. Er besuchte Kari, nachdem er die Erlaubnis bekommen hatte aufzustehen. Sie lag mit einem Kalten Lappen auf der Stirn in ihrem Bett. Obwohl sie nicht wirklich krank war, wirkte sie kränklich. Matts Zurückweisung machte ihr sehr zu schaffen. Nicht zuletzt aber auch der Scham. Wieso hatte sie ihn auch ausgerechnet vor seiner ganzen Schule geküsst? Taichi setzte sich eine Weile zu ihr. Doch von Gesellschaft hielt sie scheinbar nicht viel. Sie schwieg die ganze Zeit und sah zur Seite. Tai erzählte ein wenig über belanglose Dinge. Er wusste nicht, was er sonst tun sollte Er wusste nur, dass er nicht schweigend neben ihr sitzen wollte. Eine halbe Stunde bevor die dritte Stunde begann, verabschiedete er sich von Kari und machte sich auf den Weg zur Schule. Was ihn überraschte war, dass ihn viel mehr Leute auf seinen schlechten Zustand ansprachen, als auf das, was am Freitag passiert war. Sogar sein Mathelehrer, der sonst jede Möglichkeit nutzte ihn fertig zu machen, nahm diesmal Rücksicht auf ihn. Während der kurzen Pause beim Saalwechsel zur Vorletzten Stunde, hielt er nach Matt Ausschau. Aber er konnte ihn nirgends entdecken. Da er seinen Stundenplan einigermaßen kannte, versuchte er es vorm Chemiesaal, doch auch dort konnte er ihn nicht entdecken. Einer aus Matts Klasse erklärte ihm später, dass Matt schon nach der zweiten Stunde wieder gegangen war, weil er angeblich Kopfschmerzen hätte. Tai ging enttäuscht zu seinem Unterricht um auch noch die letzten zwei Stunden rumzukriegen. Es fiel ihm wirklich schwer sich auf irgendwas zu konzentrieren. Immer wieder trifteten seine Gedanken zu Matt ab. Die Kopfschmerzen nahm er ihm einfach nicht ab. Warum er wohl gegangen war? Und was er jetzt wohl machte? Bis zur letzten Stunde hatte Taichi schon wieder vergessen, dass er jetzt eigentlich seinen Test zurückbekam. Er war völlig in Gedanken versunken gewesen. Als dann sein Name aufgerufen wurde, fuhr er erschrocken hoch. Ihm war ganz flau im Magen, als er auf das Pult des Lehrers zuging. Der Weg bis dahin kam ihm unnatürlich weit vor. Als wäre der Saal plötzlich um einen halben Kilometer länger. Ihm war ganz komisch, richtig schwindelig. Er hatte schon Angst, er würde auf dem Weg zum Pult in Ohnmacht fallen. Als er nach, wie es ihm vorkam, einer Ewigkeit dort ankam, war er richtig erleichtert. Mit zittriger Hand nahm er das Blatt an und schwor sich, es erst nach der Schule anzusehen. Zwanzig Minuten später stand er dann vor Matts Haustür. Die Knie waren ihm immer noch ganz weich und den Test hatte er sich noch nicht angesehen. Er konnte nicht. Die Tür wurde geöffnet und Tai sah Matt mindestens genauso überrascht an, wie Matt Tai. „Du siehst schrecklich aus“, sagte Tai erschrocken. Matt hatte tiefe Ringe unter den Augen, die seinen eigenen keine schlechte Konkurrenz darboten. „Danke, das Kompliment kann ich zurückgeben“, meinte Matt und musterte Yagami. „Ja, sieht so aus… Ich hab meinen Test zurück!“, platzte Tai heraus. Matts Gesichtsausdruck veränderte sich. Er wurde irgendwie wärmer, herzlicher, wirkte aber auch gespannt. „Und?“, fragte er interessiert. „Ich hab mir die Note noch nicht angesehen“, gestand Tai. „Worauf wartest du eigentlich noch?“, wollte Matt wissen. „Auf dich!“ „Auf mich?“ „Du warst heute nicht in der Schule. Ich wollte dir den Test eigentlich gleich zeigen, wenn ich ihn habe. Jetzt musste ich eben erst einen Umweg machen.“ Statt etwas darauf zu erwidern, ging Matte ein Stück zur Seite und ließ ihn rein. Matt bedeutete Taichi sich ins Wohnzimmer zu setzen. Glücklich nahm Tai dann auch auf dem Sofa platz und freute sich wie ein Honigkuchenpferd, als Matt sich neben ihn setzte. „Jetzt schau endlich nach, welche Note du hast!“, drängte Matt. Tai holte ganz euphorisch den Test aus seiner Tasche, hielt dann aber ganz abrupt inne. Er freute sich, weil er eine gute Note erwartete. Aber was, wenn es eine schlechte war. Dann würde Matt ihm keine Nachhilfe mehr geben und wäre sicherlich sehr enttäuscht von ihm. Schließlich hatte er seine Zeit geopfert, um mit ihm zu lernen. „Worauf warest du?“ „Matt, ich kann das nicht!“ „Warum nicht?“ „Was ist, wenn es ne schlechte Note ist? Es ist ganz sicher ne schlechte Note! Ich weiß es.“ Matt griff nach dem Papier. Bevor Tai irgendwelche Einwände einlegen konnte, hatte er es sich geschnappt und durchgelesen. „Und?“, fragte Tai hypernervös. Matt legte den Test weg und sah ihn ernst an. Tai schluckte. Der Blick konnte nicht gutes Bedeuten. Er hatte eine sechs. Jetzt war es ganz klar. „Du…. Hast eine drei.“ Tai dachte zuerst er hätte sich verhört, aber als Matt die Worte dann noch einmal wiederholte, war er sich sicher gehört zu haben, dass er eine drei hatte. Er konnte es gar nicht glauben. Er hatte also wirklich eine drei! Er strahlte übers ganze Gesicht. Das hatte er nur Matt zu verdanken, er war einfach ein großartiger Nachhilfelehrer. Er konnte einfach nicht anders. Tai warf sich Matt überglücklich um den Hals. „Danke, danke, danke!!“ Das würde er niemals wieder gut machen können. Aber er freute sich trotzdem unglaublich darüber. Er hatte sogar für einen Moment vergessen, dass Matt gar nicht mochte, was er da gerade tat. Er wollte sich eigentlich gerade aus er Umarmung lösen, als ihm das klar wurde, aber er konnte nicht. Er wusste nicht genau warum, aber er wollte Matt nicht loslassen. Nein, nicht einmal, wenn ihm jemand ein paar Millionen hingehalten hätte, hätte er Matt jetzt losgelassen. Er zog den Blonden noch dichter an sich. Und wenn er ihn gleich von sich wegstoßen würde, egal. Er würde die Minuten, die er ihm dieses schöne Gefühl gönnte in vollen Zügen genießen. Matt war so überrascht, dass er sogar vergaß sich zu wehren. Und selbst, als es ihm dann einfiel, waren seine Versuche Tai von sich wegzustoßen doch eher kläglich. Yagami versuchte öfter matt zu umarmen, dass war mittlerweile nichts neues mehr. Aber irgendwas war diesmal anders. So hatte er ihn noch nie umarmt. Und das verwirrte Matt. Er klammerte sich ja richtig an ihn. Aber nie klettenhaft, sondern eher so, als würde er nach Halt suchen. Tai war auch nicht entgangen, dass er Matt diesmal anders umarmte. Klar es hatte immer ein gewisser Reiz bestanden ihn zu umarmen und zu berühren, weil er keinen ans ich ranließ. Aber normalerweise, hätte er Matt längst losgelassen. Und wenn er sich wehrte sowieso. Aber jetzt hatte er richtig Angst von ihm abzulassen. Fast so, als könne er ihn verlieren, wenn er die Umarmung jetzt unterbrach. Es vergingen bestimmt zwanzig Minuten, während denen er Matt ununterbrochen umarmte. Erst dann ließ er ganz langsam von ihm ab. Er sah Matt verlegen an. „Es tut mir so Leid! Ich wollte nicht…“, begann Tai, doch Matt unterbrach ihn. „Schon gut…“ „Aber-“ „Ich habs ja überlebt, oder?“, sagte Matt, stand dann aber auf und ging zum Fenster. „Du bist mir böse…“, murmelte Tai. „Wie kommst du bloß darauf?“, fragte Matt verwundert. „Du hast dich angespannt und dich gegen die Umarmung gewehrt … und jetzt bist du vor mir geflüchtet“, erklärte Tai. „Geflüchtet?“, wiederholte Matt. „Du bist gerade so schnell es geht zum Fenster gestürmt.“ „Oh…“ Tai stand auf und ging langsam auf Matt zu. Der machte sich bereits auf die nächste Umarmung gefasst. Doch Tai streifte nur einen Moment lang sein Gesicht, als er ihm eine Strähne hinters Ohr strich. „Danke“, murmelte Tai. „Wofür?“, fragte Matt perplex. Tai verließ gerade das Wohnzimmer. „Dafür, dass es so lange gedauert hat“, sagte Tai glücklich. Dann verließ er die Wohnung und ließ einen äußerst verwirrten Matt zurück. Taichi keuchte. Der Schweiß rann ihm über den athletischen, gebräunten Körper. Er war so erregt. Und dieses wunderschöne Wesen unter ihm steigerte diese Erregung nur noch. Er leckte sich über die Lippen. Matt sah so unglaublich gut aus! Er beugte sich über den Blonden und küsste ihn zärtlich. Noch nie hatte er Lippen berührt die so unglaublich gut schmeckten. Er bedeckte die zarte Haut seines Freundes mit vielen kleinen Küssen und genoss es, wie Matt seinen Namen stöhnte und nach mehr verlange... Einen Wunsch, den er ihm gerne erfüllte. Er sah Matt tief in die Augen, ehe er in nahm und ihn liebte, wie er noch niemals jemanden geliebt hatte… Tai wachte nach Luft ringend auf. Es war nur ein Traum. Mit einem Mal saß er Kerzengerade im Bett. Verdammt, was hatte er da bloß zusammengeträumt? Das konnte doch unmöglich wahr sein! Er hatte geträumt, wie er… wie mit Matt… Oh Gott! Wie konnte er nur! Wie zur Hölle kam er eigentlich auf die Idee, so was zu träumen?! Okay, er musste erst einmal einen klaren Kopf bekommen. Es war ein Traum gewesen, na und? Matt hatte splitternackt unter ihm gelegen und er genauso nackt auf ihm, na und? So was kommt vor. Was soll´s. Es gab sicher noch ein paar Millionen andere Menschen, die gerade träumten, wie sie mit ihrem besten Freund schliefen… Okay, das war eigentlich sogar eher unwahrscheinlich. Aber was soll´s. Es ist und bleibt ein Traum. Nichts weiter. Dabei musste er sich absolut nichts denken. Mit diesem Gedanken versuchte er sich zu beruhigen und legte sich wieder hin. Nur ein Traum, dachte er. Doch ein kleiner Blick unter die Decke verriet ihm, dass dieser Traum durchaus große Folgen auf die Realität hatte. Verdammt! Kapitel 15: hide and seek ------------------------- Tai ging als letzter aus dem Saal. Er hatte etwa fünf Minuten gewartet, nachdem alle gegangen waren, ehe er sich vorsichtig zur Tür schlich. Der Gang schien leer zu sein, trotzdem sah er sich vorsichtig um und lugte auch um die Ecke. Keiner war zu sehen. Ein Glück. Dennoch wollte er ganz sicher gehen. Er zog sein Chemiebuch aus seinem Rucksack und hielt es sich so gut es ging vors Gesicht und tat so, als würde er darin lesen. Was er nicht bemerkte, war dass er das Buch genau verkehrt herum hielt. Zu seinem Glück begegnete aber nur ein paar Lehrern und einzelnen Schülern, die zu ihrem nächsten Unterricht gingen. Tai wollte schon erleichtert aufatmen und zog das Buch ein Stückchen herunter, als er vor dem Japanischsaal einen Blondschopf sah. Sofort machte sich Panik in ihm breit und tiefe Röte stieg ihm ins Gesicht. Er zog das Buch wieder dich an sein Gesicht und rannte los. Bloß weg hier, er durfte jetzt auf keinem Fall Matt begegnen. Wegen dem Buch vor seinem Gesicht, sah er überhaupt nicht wo er hin rannte und lief in jemanden hinein. Alles ging furchtbar schnell. Er spurte etwas Hartes gegen seine Rippen donnern und landete mit voller Wucht auf dem Boden. „Hey, alles in Ordnung?“ Tai blinzelte und sah verschwommen den blonden vor seinen Augen. Wieder kroch diese Panik in ihm hoch. Nur nicht an den Traum denken, sagte er sich in Gedanken immer wieder. Er schloss schmerzverzerrt die Augen, nur um sie dann wieder aufzuschlagen und sich der Peinlichkeit zu stellen, die nun nicht mehr zu verhindern war. „Suri?“, sagte Tai erschrocken und sah auf das blonde Mädchen vor ihm. „Ähm, ja. Was ist denn, Tai?“ Tai sah sich verzweifelt nach Matt um, aber er war nicht da. Also war es tatsächlich Suuri, die er für Matt gehalten hatte. „Du, du hast dir die Haare geschnitten?“, stellte er fest. „…Ja. Das fällt Männern sonst nie auf! Ich bin wirklich beeindruckt. Danke!“, sagte sie lächelnd, offensichtlich froh darüber, dass Tai es bemerkt hatte. „Und du bist nicht Matt“, stellte Tai fast lachend fest. Wie paranoid war er eigentlich? Jetzt hielt er tatsächlich schon Suri für Matt. Zu seiner Verteidigung musste man aber auch sagen, dass sie ihm mit der neuen Frisur wirklich ähnlich sah. Zumindest von hinten. Außerdem hatte sie eine ähnlich schmächtige Figur. „Ähm nein, ich bin nicht Matt. Und ich glaube, ich bin auch ganz froh darüber“, meinte sie und half Tai auf. „Versteh mich jetzt bitte nicht falsch, ich hab nichts gegen ihn – nicht wirklich – aber ich bin dann doch ganz froh, dass ich ich bin.“ „Und ich erst“, meinte Tai erleichtert. „Wie?“ „Ach nichts“, sagte Tai und hielt sich die Rippen. „Wo bin ich da eigentlich reingelaufen?“ „In den Overheadprojektor da“, erklärte Suri und deutete auf das Gerät hinter Taichi. „Ich wollte dich gerade noch aufhalten, aber du hattest es scheinbar etwas eilig und hast mich nicht mehr bemerkt.“ „Oh.“ „Ach ja, wenn du Matt suchst, der ist bei-“ „Suchen? Ich soll Matt suchen? Wie kommst du denn auf die Idee?“ „Ich dachte nur…“ „Du bist ja lustig.“ Tai lachte aufgesetzt und stieß Suri kameradschaftlich gegen die Schulter und verschwand dann im Saal. „… dass ihr Freunde seid …“ Er hinterließ eine äußerst verwirrte Suri. Den ganzen tag über hetzte Taichi von einem Unterricht zum anderen. Er rannte dabei mehrer Leute um, fiel über ein Kabel, demolierte einen Globus und bekam jedes Mal eine Panikattacke, wenn er jemanden mit etwa schulterlangem Blondem Haar sah. Erst zur fünften Stunde beruhigte er sich langsam. Er hatte jetzt erst einmal zwei Stunden Sport und dann war Schulschluss. Dann würde er nicht mehr vor Yamato weglaufen müssen. Das ganze war sowieso verrückt. Seit wann war er eigentlich derjenige der beiden, der weglief? Aber es war schon besser so. Ein Teil von ihm hätte Matt zwar gerne gesehen und mit ihm gesprochen, nicht über gestern Nacht, über belanglose Dinge, aber nach seinem Traum wusste er nicht, wie er auf den Blonden reagieren sollte. Ihm wurde ganz flau im Magen, wenn er daran dachte, wie er an diesem Morgen aufgewacht war. Ihm war sofort der Traum wieder eingefallen. Tausend Gedanken waren ihm durch den Kopf geschossen. Mehr unbewusst, hatte er den Traum dann noch einmal Revue passieren lassen. Und das hatte er teuer zu stehen bekommen. Er hatte sich ins Bad schleichen müssen, ohne jemanden zu Wecken. Dummerweise war er seinem Vater genau in die Arme gelaufen. Sein einziges Glück war, dass der morgens praktisch blind war und an diesem morgen auch noch halb geschlafen hatte. So konnte er, ohne dass diesem seine Morgenlatte aufgefallen war, ins Bad verschwinden und seinem Problem mit einer kalten Dusche Abhilfe schaffen. Tai seufzte ehrlich erleichtert darüber, was er an diesem Morgen schon für Glück gehabt hatte. Wahrscheinlich war es wirklich Zeit dem Tag endlich etwas entspannter entgegen zu treten. Er setzte sein Tai-typisches Lächeln auf und verschwand in die Umkleidekabine. „Hey Tai“, wurde er gleich von Toshi, einem Jungen aus seiner Fußballmannschaft begrüßt. Er winkte ihn hektisch zu sich. „Was ist denn los, warum bist du so aufgeregt?“, fragte Tai lachend. Toshi legte ihm freundschaftlich den Arm um die Schulter. „Rate mal, was wir heute in Sport machen?“, sagte er und grinste Tai an, wie ein Honigkuchenpferd. „Weiß nicht, sags mir.“ „Wir.spielen.Fußball!“, platzte er heraus. „Aber nicht einfach so, wir machen ein kleines Turnier.“ Jetzt strahlte auch Tai. Mensch, wie lange haben sie im Sportunterricht kein Fußball mehr gespielt? „Ja, wir werden die Typen von der A schon so richtig platt machen. Die werden ihr blaues Wunder erleben!“, prophezeite Toshi. Tai schluckte hart, das Lächeln auf seinem Gesicht verblasste. „Die A? Wir treten gegen die A an?!“ „Jap. Und jetzt mach dir mal nicht ins Hemd, Alter. Die werden haushoch verlieren!“ „Aber, aber… Ist das nicht die Klasse, in die auch Matt geht?“ „Dein komischer Freund? Mh, ja… glaub schon. Keine Angst. Ich sag den Jungs, die sollen ihn nicht zu hart rannehmen. Falls der überhaupt spielt.“ In Tais Gesicht stand die nackte Panik. Wenn er schnell genug war und aufpasste, könnte er vielleicht durch das Fenster fliehen. „Alles in Ordnung, Kumpel?!“, fragte Toshi und fuchtelte vor Tais Gesicht herum, um festzustellen, ob er noch bei sich war. „Hey, guck mal, da ist Matt ja.“ Ein Seitenblick genügte und Tai stellte fest, dass Matt tatsächlich gerade in den Umkleideraum gekommen war. Und diesmal war es wirklich Matt, nicht Suri oder ein anderer Blondschopf. Was sollte er nur tun? Er spürte jetzt schon, wie ihm das Blut in die Lendengegend schoss. Jetzt hieß es schnell handeln. Er rannte, wie von der Tarantel gestochen, an Toshi vorbei aus der Umkleide und zu den Toiletten. Dort schloss er sich in die nächstbeste Kabine ein und versuchte sich erst einmal zu beruhigen. Schließlich zog er sich auch in der Kabine um. Es war das erste Mal in seinem Leben, dass er die Halle am liebsten gar nicht betreten hätte. Wenn er schon bei einem kurzen Blick auf Matt so heftig reagierte, wie sollte das hier dann enden? Er würde sich noch zum Gespött der ganzen Schule machen. Alle würden ihn auslachen. Und … verdammt, wenn er Matt je von seinem Traum erzählen würde… Oder er herausbekommen würde, dass er Tai so erregte… er würde ihn hassen. Nein mehr als das. Er hatte ihn schon einmal gehasst und da hatte er ihm etwas vergleichbares noch nicht angetan. Er würde weit mehr, als nur abgrundtiefen, absoluten Hass auf ihn verspüren. „Hey, warum warst du denn so plötzlich weg?“, fragte Toshi, als Tai an der Bank ankam. „Ach ähm… mir war plötzlich übel“, versuchte Tai sich rauszureden. „Na hoffentlich bist du nicht schwanger“, scherzte Yuri und alle lachten. Tai versuchte mitzulachen, es klang aber eher, als würde er gleich anfangen zu weinen. Während sich die anderen weiter über Yuris Witz amüsierten, warf Tai einen Blick auf den gegenüber liegenden Teil der Halle. Er entdeckte Matt schließlich beim Trainer. So wie der mit den Armen fuchtelte, schienen die beiden eine heftige Diskussion zu führen. Tai fragte sich, worum es wohl ging. „Der Kerl kann einem richtig Leid tun“, meinte Suri, die neben Tai aufgetaucht war. Er sah sie mit leichter Verwirrung an. „Wie meinst du das?“ „Heute morgen hat irgendwer da Gerücht verbreitet, dass wir in den Sportstunden ein Fußballturnier machen, ich bin dann mit ein paar anderen Mädchen zum Trainer, um ihn zu fragen ob das stimmt. Und das Gerücht hat sich leider als wahr erwiesen. Jedenfalls war Matt auch da, aus demselben Grund. Wir haben den Trainer gefragt, ob wir wirklich mitspielen müssen. Er hat uns erlaubt nur zu zuschauen. Aber Matt wollte er zwingen mitzuspielen. Deshalb hat er die ersten beiden Stunden mit ihm geredet. Das wollte ich dir schon heute morgen sagen“, erklärte Suri. „Ach echt?“ „Ja, aber du hattest es ja so eilig“, sagte Suri ohne wütend zu klingen. Trotzdem glaubte Tai zu wissen, dass sie ihm deswegen böse war. „Hey, willst du nicht Cheerleader spielen? In einem Minirock würdest du bestimmt echt niedlich aussehen“, schlug Yuri vor, der sich zwischen Tai und Suri gedrängt hatte. „Vergiss es!“, entgegnete Suri. „Komm schon, stell dich nicht so an“, meinte Yuri und versuchte sie zu küssen, woraufhin er sich aber nur eine schallende Ohrfeige einfing. Tai überlegte, ob Matt wohl ähnlich reagieren würde, wenn er wüsste, was er in der Nacht von ihm geträumt hätte Andererseits könnte er es ihm aber auch nicht verübeln, wenn er ihm für diesen Traum eine knallen würde oder ihn sogar dafür verprügelte. Er würde sich ja am liebsten selbst dafür ohrfeigen. Wie konnte er auch nur solche Dinge denken? „Du wirst spielen. Und das ist mein letztes Wort!!“, schrie der Trainer Matt an und ließ ihn dann stehen. Matt verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihm böse nach. Bloß weil der Kerl Lehrer war, glaubte er wohl er könnte machen, was er wollte. Wenn er wüsste, dass er auch traf, würde er ihm einen der Fußbälle in der Halle gegen den Kopf donnern. Die Mannschaft wurde gebildet und der Trainer sorgte persönlich dafür, dass Matt dabei war, was aber den Rest der Mannschaft nicht gerade glücklich machte. Matt stellte sich nur widerwillig auf das Feld. Aber er hatte keinesfalls vor zu spielen. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Er wurde hier einfach stehen bleiben. Genau auf dieser Position. Mal sehen, wie der Trainer daran etwas ändern wollte. Der Pfiff des Trainers klang schrill in Tais Ohren wieder. Trotzdem fühlte er sich wie in einem Traum. Er stürmte langsamer, als sonst los. Obwohl er sich selbst immer wieder ermahnte es nicht zu tun, sah er immer wieder zu Matt rüber, der sich aus irgendeinem Grund nicht bewegen wollte. Erst spät, viel zu spät, bemerkte er, dass das Spiel vor ihrem Tor stattfand. Die gegnerische Mannschaft hatte sich bis dahin vorgearbeitet und nur noch Matt und der Torwart standen auf deren Seite des Feldes. Er rang mit sich, ob er zu seinem Teamkameraden laufen sollte und ihnen beim Spiel helfen oder ob er hier stehen bleiben sollte. Tai konnte nicht anders, als Matt immer und immer wieder anzusehen. Das Spiel schien ihm plötzlich so unwichtig, obwohl er sich so sehr darauf gefreut hatte. Matt spürte seinen Blick und wich ihm aus. Tai erschrak und sah auch selbst zur Seite. Klasse, jetzt hatte Matt auch noch mitbekommen, dass er ihn anstarrte. Super Tai, hast du wirklich toll gemacht!, sagte er zu sich selbst. „Mensch Yagami, was ist heute mit dir los? Beweg gefälligst deinen faulen Arsch zum Ball und mach ein paar Tore!“, brüllte der Trainer plötzlich. Tai rannte wortlos zu seinen Teamkameraden, ein oder zweimal sah er zurück zu Matt. Darauf ließ er es zwar beruhen, aber auf´s Spiel konnte er sich trotzdem nicht konzentrieren. Seine Gedanken schweiften gerade um wichtigere Dinge. Dass er nicht bei der Sache war bemerkten zu seinem Unglück auch die anderen Spieler und der Trainer. Von diesem würde er immer wieder angebrüllt. Schließlich holte er ihn sogar vom Spielfeld auf die Bank. Es war das erste Mal, das Tai beim Fußball Ärger bekommen hatte. Das der Trainer sauer auf ihn war, versetzte ihm einen Stich im Herzen. Er durfte sich ab jetzt keine Fehler mehr erlauben. Taichi hatte bis zum Spielende auf der Bank gesessen. Nach der Schule hatte er sogar noch einmal zu seinem Lehrer gehen müssen, um sich dessen Predigt anzuhören und ihm hoch und heilig zu versprechen, dass er in Zukunft wieder anständig spielen würde. Außerdem musste er schwören, dass er keine Drogen nahm. Dass der Trainer ihm so etwas zutraute, verletzte ihn wirklich. Schließlich ließ ihn der Sportlehrer gehen. Doch als Tai dessen Büro verließ, spürte er deutlich seinen enttäuschten Blick im Rücken. Das war so unfair. Nur einmal, ein einziges Mal, war er nicht ganz in Form und schon wurde er angeschnauzt. Tai ging gerade um die Kurve, als er fast wieder mit Matt zusammen stieß. Tai senkte sofort den Blick und hoffte inständig, dass das ausreichen würde, um nicht direkt vor Matts Augen einen Ständer zu bekommen. „Was machst du denn noch hier?“, fragte Matt verwirrt. „Hatte Ärger mit dem Trainer“, sagte Tai knapp und bemühte sich weiter auf den Boden zu sehen. „Du hattest Ärger? Mit dem Sportlehrer? Wow…“ „Warum bist du eigentlich noch hier?“, wollte Tai wissen. Er hob den Blick etwas an. „Aus demselben Grund“, erklärte Matt. „Ärger mit dem Trainer.“ „Scheint nicht unser Tag zu sein, was?“, meinte Tai. „Mh, kann sein…“, murmelte Matt abwesend. Tai konnte nicht anders, als aufzusehen und das nachdenkliche Gesicht seines Freundes zu mustern. Ihm schien noch etwas anderes nachzugehen. Tai hätte ihn gerne gefragt was, aber das würde Matt ihm sowieso nicht beantworten. So viel stand fest. Außerdem wollte er das Gespräch hier so knapp, wie möglich halten. Er wollte nicht noch in eine peinliche Situation geraten. „Ich muss nach Hause. Bin schon spät dran“, entschuldigte sich Tai und rannte an Matt vorbei in Richtung Ausgang. „Warte! Warum bist du vorhin so eilig aus der Umkleide gestürmt?“; rief Matt ihm hinterher. Tai blieb abrupt stehen. Für einen Moment setzte sein Herzschlag aus. Wieso rannte er nicht einfach weiter, verdammt? Er konnte ihm diese Frage doch unmöglich beantworten. Was sollte er nur tun? Kapitel 16: Gewitternacht (Teil 1) ---------------------------------- So, nach längerer Zeit lade ich nun das neue chap hoch. kaum zu glauben, dass wir schon bei kapitel 16 sindd*.*!! Ich möchte die Gelgenheit mal nutzen mich bei euch zu bedanken. ihr schreibt immer so viele liebe kommis. das ist echt aufbauend. es tut mir leid, dass es immer so lange dauert, mich bei jedem zu bedanken. jedenfalls freue ich mich immer sehr über eure kommentare, danke! es ist schön so treue leser zu haben^^! ich werde mir noch etwas ausdenken, wie ich mcih richtig bei euch allen bedanken kann. und MMA kriegt ja auch noch eineen Preis, er war ja Franky namensgeber^^! so, aber nun ohne weitere umschweife zum neuen chap. ich wünsche euhc viel spaß, aber ich glaube, den werdet ihr haben^^! ______________________ „Warte! Warum bist du vorhin so eilig aus der Umkleide gestürmt?“; rief Matt ihm hinterher. Tai blieb abrupt stehen. Für einen Moment setzte sein Herzschlag aus. Wieso rannte er nicht einfach weiter, verdammt? Er konnte ihm diese Frage doch unmöglich beantworten. Was sollte er nur tun? Tai wusste nicht, ob es eine Kurzschlussreaktion war oder ob sein Gehirn nun völlig außer Betrieb war - letzteres war jedenfalls wahrscheinlicher, da sein sämtliches Blut gerade in andere Bereiche seines Körpers schoss – er konnte Matt nicht in die Augen sehen, er wandte sich um und lief, so schnell er konnte, fort. Eigentlich war es fast unmöglich, dass Matt ihn irgendwie einholen könnte – außer er hätte seine Unsportlichkeit nur gespielt – dennoch rannte er schneller, beschleunigte immer wieder sein Tempo, als würde er vor der Angst selbst weglaufen. Völlig außer Atem kam er schließlich bei sich zu Hause an. Er war wirklich schlecht in Form. Er keuchte, als hätte er einen Marathonlauf hinter sich. Nicht mal den Schlüssel konnte er richtig halten, so fertig war er. Er brauchte zehn Minuten, um ihn ins Schlüsselloch zu bekommen und noch mal fünf Minuten, um die Tür aufzuschließen. Er stellte glücklich fest, dass gerade keiner zu Hause zu sein schien. Erleichtert ging er in sein Zimmer und ließ sich auf sein Bett fallen. Erst da drängte ihm sich der Gedanke auf, dass ihn vielleicht gar nicht das Rennen so müde gemacht hatte… Tai schloss die Augen. Nur schwer konnte er die Bilder seines Traumes verdrängen. Die Haustür wurde aufgeschlossen und Karis Stimme tönte im Flur. Tai nahm die Stimme seiner kleinen Schwester nur noch gedämpft wahr, er schlief ein. „...i …ai! Tai!!!“ Wieder war es die Stimme seiner Schwester, die ihm ins Ohr drang. Er blinzelte und wollte die Augen öffnen. Doch so recht wollte es ihm nicht gelingen. Seine Lider waren schwer… zu schwer. Es fiel ihm schwer gegen die Müdigkeit anzukämpfen. „Tai, Matt ist da!“ Tai schlug die Augen auf. Mit einem Mal war er hellwach und saß kerzengerade in seinem Bett. „Matt ist was?“, sagte er völlig perplex. „Hier“, antwortete Matt für Kari, als er neben dieser im Türrahmen erschien „Was? Wie? Wie hast du mich gefunden?“, fragte Tai und sah sich beinahe hilfesuchend in seinem Zimmer um. Matt lächelte für einen kurzen Moment. Das war fast dasselbe, das er ihn damals gefragt hatte, als er plötzlich vor seiner Wohnung gestanden. Schon lustig, jetzt wusste er wenigstens mal, wie es war verfolgt zu werden. „Ich geh dann wieder“, sagte Kari und ging mit hochrotem Gesicht an Matt vorbei aus Tais Zimmer. Sie hatte sogar für einen Moment die Luft angehalten. Nicht für einen einzigen Moment hatte sie sich getraut Matt anzusehen. Sie atmete erleichtert aus, als sie sich auf ihren Schreibtischstuhl sinken ließ. Es war wahrscheinlich das erste Mal seit der Sache mit Kari und Matt, dass Tai sich wünschte Kari wäre hiergeblieben. Jetzt war er alleine mit Matt und kam sich schrecklich hilflos vor. Was sollte er jetzt bloß tun? Weglaufen ging schlecht, Matt stand im Türrahmen. Und aus dem Fenster konnte er nicht schnell genug flüchten, mal ganz davon abgesehen, dass er sich wahrscheinlich noch was brechen würde. „Dieser Rollentausch wäre guter Stoff für einen Film“, bemerkte Matt und sah sich gedankenverloren in Tais Zimmer um. „Welcher Rollentausch?“, fragte Tai verwirrt. „Normalerweise bin ich der, der wegläuft – nur für den Fall, dass es dir noch nicht aufgefallen ist…“ Tai musste einen Moment nachdenken, stellte dann aber fest, dass Matt Recht hatte. „Sag mal, wie bist du überhaupt hergekommen?“, lenkte Tai ab. „Hatte ´nen Fahrer“, antwortete Matt knapp. „Hattest du?! Wen denn?“ „Mh… ein Nachbar.“ Tai verdrehte die Augen. „Ein Nachbar!? Doch nicht…?“ „Doch. Genau der“, bestätigte Matt. „Oh mein Gott“, stöhnte Tai. „Ach ja, ich hab ihm versprechen müssen, dass er einige Tests mit dir durchführen darf, damit er mich mitnimmt“, gestand Matt- Er genoss Yagamis Reaktion in vollen Zügen. Tai rutschte ängstlich an die Wand und sah Matt beunruhigt an. „Tests? Was für Tests denn?“ „Och, nichts was wirklich schlimm wäre … hab ich gehört.“ „Wie kommst du bitte schön dazu, dem Typen zu erlauben irgendwelche Tests mit mir durchzuführen?!“, sagte Tai aufgebracht. „War doch ein fairer Preis für die Fahrt hierher, findest du nicht?“ Ja, er genoss es wirklich. „Nein! Mit dem Typen werd ich noch ein Wörtchen reden!“ Wie auf Kommando, erschien Franky just in diesem Moment im Türrahmen. Er sah zuerst zu Matt, dann zu Tai und schließlich wieder zu Matt. „Bist du jetzt endlich mal fertig? Ich hab noch Tests durchzuführen. Matt bekam gar nicht die Gelegenheit etwas zu erwidern. Vorher hatte Tai sich längst vor Franky aufgebaut. „Welche Tests verdammt noch mal?“ „Mh…“, machte Franky nachdenklich. Er schlich ein paar Mal um Taichi herum und rieb sich nachdenklich das Kinn. „Nun ja, ich denke ich werde zuerst sein Gehirn untersuchen – falls es denn eines hat. Bei diesen Kreaturen weiß man nie.“ „Na, auf den Test bin ich aber gespannt“, meinte Matt. „Finger weg von meinem Kopf!“, kreischte Tai, als Franky begann seinen Kopf ab zu tasten. Franky wich ein Stück zurück. „Mann, dieses Alien ist wirklich aggressiv!“ „Ich bin kein Alien!“; entgegnete Tai. „War klar, dass du das sagst!“, lachte Frank. „Die meinen, sie könnten die Menschheit an der Nase herumführen. Aber da sind sie an der falschen Adresse gelandet, ich bin zu clever, als dass ich auf ihre außerirdischen Tricksereien hereinfallen würde“, erklärte er Matt. „Für die Tests ist doch auch noch später Zeit?!“, sagte Matt. Franky schien alles andere als begeistert davon. Aber er hatte keine andere Wahl. Brummend verließ er das Zimmer, sich in Gedanken schon ausmalend, wie er diese unerforschte Spezies erforschen und untersuchen würde. „Darf ich fragen, wieso du dich ausgerechnet von ihm gast fahren lassen müssen?“, fragte Tai genervt. „Er hat es mir angeboten, es war die schnellste Möglichkeit und von den Bedingungen hab ich erst kurz vor deinem Haus was erfahren.“ Tai seufzte. Er musste diesen Alien Fetischisten unbedingt loswerden. Koste es was es wolle. Das letzte, was dieser Typ untersuchen würde, war Tais Gehirn. Der Typ sollte sich lieber mal um sein eigenes kümmern. Dass dieses seine Zuwendung benötigte, war ja mehr als nur offensichtlich. „Schon komisch, dass du mir mal hinterher rennen musst“, murmelte Tai und versuchte Matt so wenig, wie möglich anzusehen. Irgendwie brachte ihn der Anblick des Blonden ganz durcheinander. „Glaub mir, das hätte ich auch nie für möglich gehalten“, sagte Matt ehrlich. „…“ „Ich wollte nur sehen, wie es dir geht. Hast dich ja reichlich merkwürdig benommen… Ich geh dann wieder“, sagte Matt, wandte sich von Tai ab und machte Anstalten dessen Zimmer zu verlassen. „Matt…!“ „Keine Sorge“, meinte Matt. „Ich lass mir was einfallen, wegen Franky.“ Tai blieb total verwirrt zurück. Matt hatte sich also tatsächlich Sorgen um ihn gemacht. Bei dem Gedanken daran wurde Tai ganz heiß und schwindelig. Matt sorgt sich um ihn… Das hätte er nie für möglich gehalten! Er war ihm ja sogar nach, nur um sich davon zu überzeugen, dass alles in Ordnung war. Und wie er ihn angesehen hatte… gar nicht so abweisend, wie sonst… Tai ging zu seinem Fenster und öffnete es. Die Hitze wurde langsam unerträglich, dabei war ess doch schon Herbst! Was war nur mit ihm los? Hatte Matt vielleicht wirklich Grund sich Sorgen um ihn zu machen? Und dann war da noch sein Traum… Wenn Matt jemals davon erfahren würde, würde er ihn bestimmt nicht mehr mögen und sich auch keine Sorgen mehr um ihn machen. Wieso musste eigentlich immer ihm so etwas passieren? Matt saß in der Küche und machte seine Hausaufgaben. Zwischen dem Erledigen der Aufgaben trank er immer mal wieder einen Schluck Kaffee aus seiner Lieblingstasse. Sie hatten heute wirklich unmenschlich viel aufbekommen, es war schon nach sechs. Matt seufzte. Wenn er mit den Aufgaben fertig war, würde er ein schönes, langes und entspannendes Schaumbad nehmen. Als er endlich fertig war, legte er seine Bücher weg und streckte sich erst mal. Wie lange hatte er jetzt an den Aufgaben gesessen, fast drei Stunden? Matt warf einen Blick aus dem Fenster. Die Sonne war schon fast vollständig untergegangen und es regnete. Matt stand auf und wollte sich auf den Weg ins Bad machen, als plötzlich das Telefon klingelte. Konnte eigentlich nur sein Vater sein. Wahrscheinlich hatte er mal wieder irgendwas vergessen. Genervt ging Matt in den Flur und schnappte sich das Telefon. `Anonymer Anrufer` stand auf dem Display. Da wollte ihm doch hoffentlich keiner was andrehen!? Etwas unsicher nahm Matt ab und versuchte höflich zu klingen. „Hey Matt! Ich bin´s, Tai.“ Okay, also damit hatte er jetzt wirklich nicht gerechnet. Schon gar nicht um die Zeit. Hätte er mittags angerufen, nachdem er gegangen war und ihn mit einer Freundschaftsattacke überfallen, dann hätte das ganze vielleicht noch Sinn ergeben. „Was gibt´s?“, fragte Matt. „Na ja, ich wollte dich fragen, ob…“ „Ja?“ „…Ob ich noch bei dir vorbeikommen könnte. Heute noch, meine ich. Ich muss mit dir reden.“ Ich muss mit dir reden, hatte er gesagt. Klang ernst. Matt seufzte. Da würde er sich schlecht rausreden können. Aus seinem Bad würde wohl nichts mehr werden... „…ja“, antwortete Matt knapp. „DANKE! Ich bin in zwanzig Minuten bei dir!“, sagte Tai und legte auf. So wie Matt ihn kannte, zog er sich jetzt schnell ein paar Schuhe und ne Jacke an und rannte den ganzen Weg bis hierher, die ganze Zeit ein Grinsen auf dem Gesicht tragen. So hatte er sich den Abend nun wirklich nicht vorgestellt. Unverhofft kommt eben doch öfter, als man denkt. Schließlich legte er den Hörer wieder auf die Station und schlurfte ins Wohnzimmer. Großartig etwas anzufangen würde sich wohl nicht mehr lohnen, also ließ er sich erschöpft aufs Sofa sinken und schaltete den Fernseher an. Es dauerte nur eine Viertelstunde, bis es an Matts Haustür klingelte. Matt schaltete den Fernseher wieder ab, erhob sich vom Sofa und ging kopfschüttelnd zur Tür. Er war also wirklich gerannt! Verrückt. Tai stand grinsend und völlig durchnässt vor der Haustür. „Schönen Abend“, meinte er fröhlich. Matt musterte ihn perplex. „Hattest du keinen Schirm dabei?!“ „Ähm, nein. Den hab ich total vergessen.“ „Wie kannst du den vergessen, es regnet doch in Strömen!“ „Weiß auch nicht. Irgendwie funktioniert mein Gehirn heute nicht so richtig“, erklärte Tai. Matt musste sich wirklich verkneifen, nicht zu sagen, dass er den Eindruck öfters hatte. Er sah Tai nur kopfschüttelnd an und ließ ihn schließlich rein. „Ich hol dir ein Handtuch“, sagte Matt, bevor Tai etwas sagen konnte und lief die Treppe hoch. Tai sah ihm fast sehnsüchtig nach. Er würde so gerne auch mal nach oben gehen und sich Matts Zimmer ansehen. Vielleicht konnte er ihn ja noch überreden, es ihm mal zu zeigen. Das heißt, falls er ihn nach dem heutigen Abend nicht hochkant rauswerfen würde. In nicht einmal einer Minute, war Matt mit ein paar Handtüchern schon wieder auf dem Weg nach unten. Tai lächelte. Es war schön, wie fürsorglich Matt war. „Hier“, sagte er und reichte Tai die beiden Handtücher. „Danke.“ Tai nahm das kleinere, um sich erst einmal die Haare trocken zu reiben. Er schloss für einen Moment die Augen. Das Handtuch duftete herrlich nach Matt. „Wenn du was anderes zum anziehen brauchst, kann ich dir ein paar Sachen von meinem Dad raussuchen“, schlug Matt vor. „Das ist nett. Aber ich glaube es geht so. Hauptsächlich sind ja die Haare betroffen“, erklärte Tai. Matt nickte nur stumm. Allerdings, dachte er. Die sowieso schon sehr stürmische Frisur Yagamis, war nun völlig durcheinander und einzelne feuchte Strähnen hingen ihm wild ins Gesicht. Nach einer Weile hatte Tai es tatsächlich geschafft, seine Haare wenigstens einigermaßen trocken zu bekommen. Nur widerwillig gab er Matt das Handtuch zurück. Denn am liebsten hätte er es behalten, es erinnerte ihn so an Matt. „Ich bring die Handtücher in den Trockner“, sagte Matt. „Oh, darf ich mitkommen?“, fragte Tai rasch. „Mach ruhig“, erwiderte Matt gelassen. Tai war schon ganz aufgeregt, weil er glaubte, jetzt endlich mal Matts Zimmer sehen zu können. Doch als dieser im Flur nach links, in die Küche ging, wurde ihm klar, dass es gar nicht nach oben ging. Etwas enttäuscht ging er mit Matt mit durch die Küche ins Wohnzimmer. War ja auch schön blöd von ihm gewesen, anzunehmen, dass Matt einen Trockner in seinem Zimmer stehen hatte. Matt öffnete die Tür gegenüber der Küche. Hinter einem weißen Türbogen befand sich das Zimmer von Matts Dad und dessen Büro. Beides sah ziemlich chaotisch aus. Tai wollte gerade fragen, wieso sie ins Zimmer von Matts Dad sind, als er links noch einmal eine Tür öffnete, die dann ins Bad führte. Tai war total beeindruckt. Das Bad sah richtig edel aus. Besonders gefielen ihm die Dusche und die riesige Badewanne. Während Matt die Handtücher in den Trockner stopfte, sah sich Tai fasziniert um. Wäre die Badewanne tiefer, hätte man sie für einen Miniwhirlpool halten können. „Und dein Vater ist wirklich nur Sekretär?“, fragte Tai. „Er hat früher beim Fernsehsender gearbeitet, als wir noch in Osaka gewohnt haben. Hier hat er noch keine neue Stelle gefunden.“ „Ach so.“ „Willst du dich noch umsehen oder können wir ins Wohnzimmer?“, sagte Matt, dem nicht entgangen war, dass Tais Augen förmlich an dem Raum kleben. „Oh! Nein, nein! Wir können gehen“, meinte Taichi ertappt. „Willst du was trinken?“, fragte Matt im Wohnzimmer angekommen. „Ähm, ja. Hast du Cola da?“ Matt nickte und ging in die Küche. Ein Sportler der Cola trank, dachte Matt kopfschüttelnd. Er selbst hasste dieses widerlich süße Zeug, aber sein Vater trank fast nur Cola. Taichi hatte bereits auf dem Sofa Platz genommen, als Matt mit zwei Gläsern zurück kam. Er selbst hatte sich Orangensaft geholt dun gab Tai das Glas Cola. „Danke.“ „Also, worüber wolltest du reden?“, fragte Matt direkt. Tai verschluckte sich fast an seiner Cola. Daran hatte er schon gar nicht mehr gedacht! Auf einmal raste sein Herz, wie wild. Sollte er Matt wirklich von seinem Traum erzählen? Vielleicht sollte er es doch lieber bleiben lassen. „Ähm ja… ich wollte mit dir reden. Genau.“ „…“ „Also… das Wetter – wirklich schön heute, nicht?“ „Machst du Witze?“, sagte Matt. „Es stürmt, wie verrückt und regnet!“ Er warf einen Blick nach draußen. Erst jetzt bemerkte er, dass es auch gewitterte. Tai seufzte. War ja blöd gelaufen. „Ist das deins?“, fragte Tai, auf das Handy auf dem Tisch deutend. Er hatte es gerade entdeckt. Vielleicht konnte er Matt so etwas vom eigentlichen Gesprächsthema ablenken. Matt sah überrascht auf sein Handy. Er dachte er hätte es vorhin schon weggelegt. „Jain, es ist meins… mein altes.“ „Ich benutze mein altes Handy auch noch. Ich glaub es hat bis heute noch nicht jeder meine neue Nummer“, lachte Tai. „Also ähm, eigentlich… benutze ich es gar nicht mehr“, sagte Matt. „Warum liegt es dann hier?“, fragte Tai verwirrt. Na super, wieso hatte er nicht seine Klappe gehalten? Was sollte er denn sagen, warum er sein altes Handy hier liegen hatte, wenn er es nicht benutzte? „Weißt du… ich…“ „Ja?“ „Ich ab mir ein paar alte Nachrichten durchgelesen… nichts weiter.“ „Und? Waren noch ein paar schöne drauf?“, wollte Taichi wissen. Matt fühlte ein Stechen im Bauch. Auf seinem Handy waren, noch die ganzen alten Nachrichten von Dean. Er hatte sich immer noch nicht dazu durchringen können, sie zu löschen. Matt wollte gerade wieder aufstehen und ans Fenster gehen, als Tai ihn am Handgelenk packte und zurück auf die Couch zog. „Du wolltest wieder zum Fenster, oder?“, sagte Tai. Matt nickte. Tai schmunzelte. „Du gehst immer zum Fenster, wenn wir über etwas reden, was wir unangenehm ist.“ Matt sah mit gesenktem Blick zur Seite. „Willst du drüber reden?“, fragte Tai. „Wolltest du nicht über irgendwas reden?“, entgegnete Matt. „Ach das… Das ist nicht so wichtig!“ Matt seufzte schwer. Er wollte nicht über Dean reden. Das würde wieder alle Erinnerungen in ihm an Osaka wecken. Erst jetzt bemerkte er, dass Yagami ihn immer noch am Handgelenk festhielt. Als Tai das auch bemerkte, ließ er ihn gleich los. „´tschuldigung“, murmelte er. „Du kannst mir ruhig sagen, was los ist – egal worum es geht“, sagte Tai. Matt zögerte. Er war sich nicht sicher, ob er das wirklich konnte. Kapitel 17: Gewitternacht (Teil 2) ---------------------------------- So, nun zum zwieten Teil der Gewitternacht^^! leider bin ich diesmal nicht dazu gekommen, mich für die lieben kommis zu bedanken. deshalb tue ich das jetzt. ihr seid echt total lieb. ich danke euch für euer tolles feedback und die motivation, die ihr mir gebt. danke^^! Akae: wollen wir das nicht alle^_~? Niki_Odell: danke, habs korrigiert.bei dem vielen matt, tai, tai matt, yamato, taichi, ... musste das ja mal so kommen *lach* könnte mri diesmal glatta uch wieder passiert sein. falls jemand was bemerkt, bitte bescheid sagen, danke^_~! gin_looneytune: ich muss sagen, ich war beim schreiben slebst total gespannt. ich fieber da richtig mit. freut mcih, dass es dir auhc so geht. Se-chan91: danke für das lob. natürlich kriegst du ne ens. MMA: Lass dich überraschen. nun aber ohen wietere umschweife zum neuen chap. ich wünsche euhc viel spaß. nicht nur beim lesen, sondern auch beim rätseln muahaha*.*!!! ______________________________________________________ „Du kannst mir ruhig sagen, was los ist – egal worum es geht“, sagte Tai. Matt zögerte. Er war sich nicht sicher, ob er das wirklich konnte. „Es gibt ein paar Nachrichten auf dem Handy, die ich bisher noch nicht löschen konnte“, begann Matt zögerlich. „Mh“, machte Tai. „Darf ich dich was fragen?“ Als ob er sie davon abhalten ließe, wenn ich nein sage, dachte Matt. „Mach doch…“ „Du hast mir mal von einem Freund aus Osaka erzählt, der der dir die zwei Akkorde auf der Gitarre beigebracht hat – sind die SMS von ihm?“ Matt sah ihn total überrascht an. Das wusste Yagami noch? Der vergas doch sonst alles gleich wieder. Wenn er nur daran dachte, wie schwer es gewesen war, ihm ein paar simple Daten für den Geschichtstest einzubläuen… Und dann merkte er sich so was. Klar, dass er dann einfach nur noch eins und eins hatte zusammen zählen müssen, um zu wissen, von wessen Nachrichten er sprach. „Deinem überraschten Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hab ich da wohl voll ins Schwarze getroffen, was?“, meinte Tai. „Sieht so aus“, murmelte Matt abwesend. „Warum willst du die Nachrichten überhaupt löschen? Ist doch okay, wenn du an den Erinnerungen an dein altes Zuhause und deine Freunde hängst!“ „Weil ich mit der Vergangenheit abschließen wollte, deshalb“, antwortete Matt. „Okay. Aber musst du dazu wirklich die Nachrichten eines Freundes löschen?“, wollte Tai wissen. Matt antwortete nicht. Tai beobachtete jeden seiner Züge. Es schien nicht, als ob er nicht antworten wollte, sondern viel mehr, als wüsste er selbst nicht so recht eine Antwort auf die Frage. Draußen donnerte und blitze es. Der Regen schlug heftig an die Scheiben, so dass man hätte meinen können, jemand würde Steine dagegen werfen. Matt machte erneut Anstalten ans Fenster zu gehen. Doch Tai reagierte schnell und zog ihn wieder einmal zurück auf das Sofa. „Du musst wirklich aufhören wegzulaufen“, sagte Tai ernst. Matt seufzte. Wieso konnte er ihn eigentlich nicht einfach in Ruhe lassen? Er wollte doch gar nicht darüber reden und jetzt quetschte er ihn hier aus, als sei er in einem Verhör! Matt schloss die Augen und fuhr sich mit einer Hand über die Stirn. Wenn er heute mal keine Kopfschmerzen bekam. Tai bemerkte das. Ihm wurde bewusst, dass er Matt ganz schön gedrängt hatte. Er war schon ziemlich unfair, von Matt verlangte er, dass er ihm seine Lebensgeschichte preis gab – und er selbst erzählte ihm noch nicht einmal von seinem Traum. „Tut mir Leid. Du bist nicht bereit es mir zu erzählen, es war gemein von mir, das von dir zu verlangen“, sagte Tai ruhig. Matt sah ihn lange an. Es war für ihn ein Rätsel, wie Yagami genau in den richtigen Momenten so erwachsen sein konnte und oft im nächsten Moment schon wieder so quirlig und kindlich, wie er eben war. Seltsamer Typ, dieser Yagami. Tai konnte einfach nicht widerstehen. Er strich Matt eine Strähne hinters Ohr, die ihm ins Gesicht gefallen war. Er verstand selbst nicht, warum er das so gerne tat. Matt sah ihn verdutzt an. „Dir… ähm, hat da eine Strähne ins Gesicht…“ „Ich weiß…“, sagte Matt. Seltsamer Typ, wirklich seltsam. Tai seufzte. Was war nur mit ihm los? Er konnte die Hände nicht von Matt lassen und träumte auch noch Sex mit ihm zu haben. Er sollte wirklich mal zum Arzt gehen. Matt stand nachdenklich auf. Tai bemerkte es nicht gleich, sprang dann aber sofort auf, um Matt beim Arm zu packen. „Ich wollte nicht zum Fenster. Nur in die Küche – falls du es erlaubst“, bemerkte Matt. „Oh, tut mir Leid. Natürlich darfst du das“, sagte Tai verlegen. Nachdem Tai ihn losgelassen hatte, ging Matt in die Küche. Tai folgte ihm vorsichtig. Im Türrahmen blieb er stehen und beobachtete Matt. Der Blonde holte sich ein neues Glas aus dem Schrank und füllte es mit Leitungswasser. Aus einem anderen Schrank nahm er sich eine Aspirintablette und löse sie im Wasser auf. „Hast du Kopfschmerzen?“, fragte Taichi besorgt. „Ein wenig.“ „Hoffentlich nicht wegen meiner blöden Fragerei?“ „Nein.“ Matt nahm einen Schluck und verzog das Gesicht. Verdammt, war dieses Zeug so eklig. Er konnte nur hoffen, dass es dann wenigstens half. „Willst du vielleicht was essen?“, fragte Matt. „Kochst du wieder was?“, fragte Tai grinsend. „Nein. Das mit dem Kochen lass ich erst mal bleiben. Aber ich hab Brot und so was hier.“ „Klingt auch gut“, meinte Tai schließlich. Matt trank das Glas Aspirin aus und ging dann zum Kühlschrank. Im Vorbeigehen stellte er das Radio an Die beiden setzten sich an den Esszimmertisch, aßen und redeten über belanglose Dinge, während es draußen stürmte, als würde die Welt untergehen. Auch im Radio wurde immer mal wieder über Unfälle berichtet, die durch den Sturm verursacht worden waren. Die beiden beobachteten den Sturm draußen. Tai seufzte. So wie es aussah, sollte er sich jetzt besser auf den Weg nach Hause machen. Sollte der Sturm noch stärker werden, könnte das wirklich zu einem Problem werden. Aber irgendwie zog es ihn so gar nicht nach Hause. Er wollte so viel lieber bei Matt bleiben. Auch jetzt, wo sie sich eigentlich nur anschwiegen, fühlte er sich so unglaublich wohl in der Nähe des Blonden. Außerdem hatte er gehofft, im Verlauf des Abends doch noch den nötigen Mut auf zu bringen, Matt von seinem Traum zu erzählen. Bisher hatte ihn vor allem die Angst davon abgehalten. Es lief gerade alles so gut, er lernte Matt immer besser kennen und wenn er sich nicht sehr täuschte, dann vertraute Matt ihm auch immer ein bisschen mehr. Er wollte das, was er gewonnen hatte, jetzt nicht aufs Spiel setzen. „Ich glaube ich gehe jetzt besser, bevor der Sturm noch schlimmer wird“, meinte Tai. Es fiel ihm wirklich schwer, jetzt zu gehen. „Okay“, sagte Matt abwesend. Er scheint ja mit seinen Gedanken auch ganz woanders zu sein, dachte Taichi. Matt begleitete ihn stumm zur Tür. „Bis dann“, sagte Tai zum Abschied und öffnete die Haustür. Es war beißend kalt und von draußen zog der Wind so stark, dass Tai sich mit seinem gesamten Gewicht gegen die Haustür lehnen musste, damit diese nicht zufiel. „Das stürmt ja heftiger, als ich dachte“, sagte Tai. Im nächsten Moment flog ein Campingsessel haarscharf an ihm vorbei. „Bleib da“, rief eine Frauenstimme. Kurz darauf sahen sie eine Frau, die Matt als seine Nachbarin erkannte, hinter dem Campingsessel hinterher rennen. Ihre langen braunen Haare flogen ihre wild durchs Gesicht, sodass sie kaum etwas sehen konnte. Nur mit Mühe gelang es ihr, den Sessel zu packen und ihn mit sich zu ziehen. Auf dem Weg zurück zu ihrer Wohnung entdeckte sie Matt und Tai. Sie sah die Jungen zuerst überrascht, dann tadelnd an. „Ihr habt doch hoffentlich nicht vor, jetzt rauszugehen? Lasst das lieber bleiben. Der Sturm ist viel zu gefährlich. Falls ihr draußen Möbel oder Müllereimer habt, sichert sie und geht dann sofort zurück ins Haus!“, erklärte sie in ernstem Ton. „Aber ich muss nach Hause!“, entgegnete Tai. „Wenn du nicht von einem Baum oder einem Telefonmast erschlagen werden willst, dann bleibst du lieber, bis der Sturm zu Ende ist!“ Tai sah der Frau fassungslos nach, während sie sich zurück in ihre Wohnung kämpfte. Tai überlegte einen Moment, was er jetzt tun sollte. Aber er musste definitiv nach Hause. Also beschloss er, die Bedenken der Frau zu ignorieren und trotzdem zu gehen. „Bleib hier.“ Tai drehte sich um und sah Matt fragend an. Hatte Matt eben wirklich gesagt, was er gehört hatte? Vielleicht hatte er ja nur den Wind gehört oder jemand anders hatte eben „Bleib hier“ gerufen. „Sie hat Recht. Bei dem Sturm ist es viel zu gefährlich, nach Hause zu gehen. Du solltest hier bleiben. Mein Dad kommt sowieso nicht nach Hause, du kannst in seinem Zimmer schlafen“, erklärte Matt. Tai war absolut sprachlos. Er starrte Matt immer noch an, konnte kaum glauben, dass er ihm das wirklich anbot. „Danke!“, sagte er schließlich glücklich. Er hatte sogar die Tür losgelassen, die daraufhin mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. Tai schlurfte neugierig in den Raum. Er hatte seinen Eltern eine SMS geschrieben, dass er wegen des Sturms bei Matt übernachten würde. Er hoffte wirklich sehr, dass die Nachricht auch ankommen würde. Matt war gerade dabei das Bett zu Beziehen. Tai konnte ein Lachen nur schwer unterdrücken, als er sah, wie Matt mit dem Laken kämpfte. „Mach´s besser“, knurrte er Tai an. „Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht auslachen, es sieht nur so lustig aus“, entschuldigte sich Taichi grinsend. „Oh ja! Es ist absolut lustig“, meinte Matt genervt und gab es schließlich auf. „Weißt du, meine Mum sagt immer, es gibt nichts besseres, als eine Tasse schönen, heißen Tee, um sich wieder entspannen zu können. Was hältst du davon, wenn wir jetzt in die Küche gehen und ich mache uns einen entspannenden Tee?“, schlug Tai vor. Matt nickte nachdenklich. Bevor er das Zimmer verließ, warf er dem Laken noch einmal einen wütenden Blick zu, woraufhin Tai erneut lachen musste. In der Küche angekommen, machte Tai sich sofort auf die Suche nach Tee. Es dauerte eine Weile bis er ihn gefunden hatte. Er hatte überlegt Matt zu fragen, aber das wollte er nicht. Und schließlich fand er den Tee ja auch. Gut gelaunt gab er dann etwas Wasser in eine Kanne und stellte sie auf den Herd. Matt beobachtete ihn ohne etwas zu sagen. Tai musste zugeben, dass ihn Matts Blicke nervös machten. Er hatte fast das Gefühl, er würde seine Gedanken lesen. Als könnte Matt erahnen, dass er gerade wieder an den Traum dachte. Um sich abzulenken und sich nichts anmerken zu lassen, suchte Tai schnell nach ein paar Tassen und beeilte sich, den Tee fertig zu machen. Er war erleichtert, als Matt dann den Blick von ihm abwandte und stattdessen nach draußen sah. Dass Tai ihm eine Tasse hinstellte, bemerkte Matt zuerst gar nicht. Er war zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Er hatte eigentlich nichts gegen Yagamis Anwesenheit einzuwenden. Er konnte ihn schließlich auch schlecht vor die Tür setzten, bei dem Sturm. Aber er würde sicher, wieder mit seiner Fragerei anfangen. Und ihm war gerade wirklich nicht danach über Dean zu sprechen. Vor allem, weil ihm immer mehr klar wurde, dass er diesen wirklich sehr vermisste. „Matt, der Tee wird kalt“, sagte Tai und riss Matt damit aus seinen Gedanken. Er sah überrascht auf die Tasse vor ihm. Wann hatte Yagami ihm die gegeben? „Danke“, murmelte er und nahm gleich einen Schluck. Tatsächlich hatte das heiße Getränk etwas sehr beruhigendes an sich. Er schloss einen Moment die Augen und genoss das Gefühl. Tai lächelte zufrieden. Irgendwie freute er sich bei Matt bleiben zu können. Ihm war klar, dass sich der Blonde nachher nach oben in sein Zimmer verkrümeln würde, aber dennoch freute er sich, noch etwas Zeit mit ihm verbringe zu können. Vielleicht konnten sie ja noch einen Film gucken oder so. Und vielleicht würde er ihm ja auch noch ein bisschen was von Osaka erzählen. Ein greller Blitz, der die Küche in fast weißes Licht tauchte, riss Tai aus seinen Gedanken. Es war unglaublich, wie lange, das Licht anhielt. Vielleicht kam es ihm aber auch nur so lange vor, weil er das Schauspiel gebannt beobachtete. Ein knackendes Geräusch war zu hören und im nächsten Moment, war von dem grellen Licht nichts mehr übrig. Das Licht der Küchenlampe erlosch ebenfalls. Das Radio und andere elektrische Geräte fielen zeitgleich ebenfalls aus. „Vermutlich ein Stromausfall“, stellte Matt fest. „Was jetzt?“, fragte Tai. „Im Schrank sind Kerzen, ich hole welche. Und in der Schreibtischschublade müsste eine Taschenlampe sein. „Okay, um die kümmere ich mich“, erklärte Tai und verschwand in Richtung Wohnzimmer, ins Zimmer von Matts Vater. Matt selbst ging in den Flur und öffnete den Schrank. Unsicher tastete er nach den Kerzen. Er war sich ganz sicher, dass hier welche sein mussten. Es dauerte eine ganze Weile, ehe er im untersten Regal eine Kiste mit Teelichtern und ein paar Tafelkerzen fand. „Matt“, rief Tai. Matt schnappte sich die Kiste und brachte sie ins Wohnzimmer, wo er sie auf den Kaffeetisch stellte. Auf dem Weg zu Tai, stieß er zu allem Übel auch noch gegen den Türrahmen. „Hast du die Taschenlampe nicht gefunden?“, fragte Matt als er den Raum betrat. Tai leuchtete ihm mit der Lampe entgegen. „Doch, aber ich hab noch was anderes gefunden“, erklärte Tai und deutete auf die Schublade. Matt trat etwas näher und sah neugierig in die Schublade hinein. Es fiel ihm schwer etwas zu erkennen. „Siehst du das? Als ich nach der Taschenlampe gesucht habe, hab ich da voll reingegriffen. Ich weiß nicht genau, was es ist, aber es fühlt sich an, wie ein zermatschtes Gehirn“, erklärte Tai und deutete mit der Taschenlampe darauf. Matt hielt den Atem an. Das konnte unmöglich sein. Oder doch? Das sah aus wie… „Matt, das sieht ja aus, wie das komische Zeug, dass dein Dad dir zum Mittagessen serviert!“, stellte Tai fest und sprach damit Yamatos Gedanken aus. „Wie kommt das hier her?“ „Irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob ich das wissen will“, erklärte Matt. Mit einem mal fiel ihm ein, dass sein Vater ihm ja einmal sein Mobiltelefon in den Kühlschrank gelegt hatte, statt der grünen Pampe. War es etwa möglich dass die grüne Pampe in der Schreibtischschublade die war, die er damals gesucht hatte? Moment, halt. Das war schon ewig her. Es war nahezu unmöglich, dass das Zeug noch nicht schlecht war. Na ja, schlechter als es sowieso schon war. Der Gedanke daran, dass das Zeug sich so lange hielt jagte Matt einen eisigen Schauer über den Rücken. Das sollte doch gewöhnlicher Spinat sein, oder nicht? „Vielleicht sollten wir es einfach ignorieren und ganz schnell vergessen, was wir hier gesehen haben…“, schlug Yamato vor. „Aber willst du das Zeug nicht aus der Schublade entfernen?“ „Nein“, sagte Matt und wandte sich von dem Schreibtisch ab. Je schneller er diesen Anblick vergas, desto besser. „Ich mach dir Kerzen an, die ich gefunden habe“, sagte Matt und ging rasch ins Wohnzimmer. Tai besah sich noch einmal die grüne Pampe, schloss dann aber angewidert die Schublade und folgte Matt ins Wohnzimmer. Dort war es schon ein wenig heller. Matt hatte drei große Kerzen auf den Tisch gestellt und angezündet. „Sieht richtig gemütlich aus“, stellte Tai fest. „Mh, ich hoffe dass nichts Feuer fängt. Wenn ich jetzt noch die Wohnung abfackele ist das Chaos perfekt“, meinte Matt. Normalerweise hätte Tai jetzt gelacht, aber Matt sah nicht aus, als ob er scherzte. Er klang irgendwie genervt. „Tut mir Leid, dass ich dir so zu Last falle“, entschuldigte sich Tai. Matt sah auf und blickte Tai überrascht an. „Wie kommst du darauf?“ „Na ja. Ich schätze du wolltest einfach nur ´nen ruhigen Abend für dich. Jetzt nerve ich dich die ganze Zeit und nun hast du mich auch noch über Nacht am Hals. Kein Wunder, dass du wegen mir Kopfschmerzen bekommst und so genervt bist.“ „Wie kommst du bloß darauf?“, fragte Matt. „Ich gebe zu, du treibst mich des Öfteren in den Wahnsinn, aber heute nicht mehr als sonst auch. Und die Kopfschmerzen hab ich bestimmt nicht wegen dir!“ „Echt nicht?“, fragte Tai unsicher. „Echt nicht“, bestätigte Matt. Taichi war immer noch nicht sicher, ob er Matt nicht vielleicht doch nervte. Trotzdem war es schön, von Matt zu hören, dass es nicht so war. Am liebsten wäre er ihm dafür um den Hals gefallen. „Bringen wir mal etwas Licht in die Dunkelheit“, meinte Tai und half Matt noch ein paar Teelichter anzuzünden. Als sie alle Kerzen verteilt und angezündet hatten, ließ sich Matt erschöpft auf das Sofa sinken. Das Licht war nur dämmrig, aber wenigstens konnte man die Umrisse der Möbel und die Türen erkennen. „Das war ´ne Aktion“, lachte Tai und setzte sich neben Matt. In dem dämmrigen Licht wirkt er noch anziehender, dachte Tai. Er dachte an den Traum. Er konnte gar nicht anders. Dieses Bild erinnerte ihn so sehr daran. Für einen Moment ließ er den Traum Revue passieren und ertappte sich dabei, wie er ihn weiterträumte. „Er heißt Dean.“ Tai sah Matt entgeistert an. „Was?“ „Dean, er hat mir die Akkorde beigebracht…“ Kapitel 18: Gewitternacht (Teil 3) ---------------------------------- So, hier ist es nun. das 18. chap. und damit ist die gewitternach triologie auch schon zu ende *seufz* aber eine nahct kann nun mal nicht ewig dauern. ich brauch unbedingt nen titel für das nächste chap>... Irgendwohin, wo es ist. Und wo du dich etwas kannst“, sprach Tai unbeirrt weiter. Wieder dieses Blinzeln. Bis es Matt dann dämmerte. Das sollte ein Zwinkern sein! „Wenn ich es mir so recht überlege, ist mir glaube ich doch ein bisschen schlecht“, sagte Matt schließlich. Tai atmete erleichtert aus. Endlich hatte er es kapiert! „Wieso ist dir schlecht? Du hast doch gar nichts getrunken!“, bemerkte Toshi skeptisch. „Ja, aber Zucker aus der Limo steigt mir wohl etwas zu Kopf…“, versuchte Matt sich rauszureden. „Aha“, machte Toshi, immer noch ziemlich misstrauisch beäugte er die beiden. „Ihr kommt aber wieder, wenn´s Ishida besser geht, nicht?“, fragte Toshi and Taichi gewandt. „Was? Ja, klar“, sagte dieser schnell. Dann stand er auf und schnappte sich Matt, bevor weitergefragt wurde. „Wir sind in spätestens einer halben Stunde wieder da“, versprach Tai und stürmte im nächsten Moment mit Matt die Treppe nach oben auf die Terrasse, durchs Wohnzimmer und schließlich durch die Haustür nach draußen, so er erst einmal schwer atmend stehen blieb. „Mann, das nächste mal weihe mich bitte vorher in deine Pläne ein!“, beschwerte sich Matt. „Und die Nummer mit dem Zwinkern solltest du echt mal üben.“ „Werde ich tun, ich verspreche es.“ „Gut. Und… wolltest du mir nicht noch irgendwas sagen?“, fragte Matt unsicher. Er war sich noch unschlüssig darüber, ob er es wirklich hören wollte. Er hatte eine wage Vermutung, um was es ging und die machte ihm Angst. „Ja. Aber nicht unbedingt vor Toshis Haustür. Komm, wir gehen ein Stück“, meinte Taichi und ging voraus. Matt folgte gehorsam. Es war stockdunkel. Und Sogar der Mond versteckte sich hinter einer dichten Wolkenwand und der Himmel schien in dieser Nacht sternenlos zu sein. wären die Straßenlaternen nicht an, hätten sie wohl kaum die Hand vor Augen gesehen. Überall waren die Straßen und Gärten bereits mit Herbstlaub gepflastert. An einer Straßenlaterne, die bei einer großen Rasenanlage vor einem Reihenhaus lag, blieb Taichi schließlich stehen. Irgendwie wurde Matt gerade ganz schlecht. Und er war sich nicht sicher, ob das wirklich nur an der Angst davor lag, was Taichi ihm gleich sagen würde. Natürlich war diese Tatsache daran definitiv nicht ganz unschuldig. Er wäre am liebsten weggelaufen. Er hatte keine Ahnung, wie er reagiert oder was er tun sollte, wenn es tatsächlich DAS war. „Bevor du jetzt was sagst“, begann Matt. „Das vorhin, das war nicht nur Limo, oder? Lüg mich nicht an. Mir wird ganz schwindelig von dem Zeug. Das kommt nicht vom Zucker.“ „Okay, du hast recht“, gab Tai zu. Jetzt war es ohnehin egal, wenn Matt es wusste. „Was war da drin?“ „Mh, vielleicht… habe ich etwas … Rum rein getan.“ „Was?!“ „Ja, tut mir Leid“, sagte Tai beschämt. „Und um ehrlich zu sein, war es auch nicht nur ein bisschen Rum.“ „Wieso hast du das gemacht?“, fragte Matt ängstlich. „Weil… Weil ich mir eingebildet habe, dass du mich dann nicht ganz so hasst, wenn ich dir sage, was ich dir gleich sagen werde.“ „Bitte?“ „Na ja, ich hab eben Angst. Ich will dich nicht verlieren. Und wenn dir das nicht gefällt, was ich dir sage… das ist jetzt wahrscheinlich total dumm, aber ich hab einfach gehofft, dass du es dann wieder vergesset wenn du - wenn du….“ „…wenn ich total betrunken bin?“, beendete Matt den Satz für ihn. Tai nickte geknickt. „Wahnsinn…“, sagte Matt. „Gut zu wissen, wie weit du so gehst.“ Tai hatte definitiv nicht übertrieben, als er gesagt hatte, dass es nicht nur ein bisschen Rum war. Ihm wurde von Minute zu Minute schwindeliger. Er hoffte nur, dass er es schaffen würde sich auf den Beinen zu halten, bis er nach hause kam. Oh, hoffentlich kam sein Erzeuger nicht gerade jetzt heute auf die Idee, mal nach Hause zu kommen. Wenn er herausfand, dass er was getrunken hatte… Er würde ihn umbringen. Und dass ihm das Zeug untergejubelt wurde, würde er ihm ja doch nicht glauben. „Es tut mir Leid, Matt.“ „Vergiss es“, sagte Matt, klang aber nicht so, als würde er Taichi verzeihen. Hatte es jetzt überhaupt noch einen Sinn es ihm zu sagen? Matt hasste ihn ja bereits jetzt. Wieso war er auch auf die dumme Idee gekommen ihm Rum in die Limo zu tun!? War doch klar, dass diese Idee dämlich und zum Scheitern verurteilt war. „Ich hab dich oft angelogen Matt. Eigentlich täglich, könnte man sagen.“ Oh Gott! Es war tatsächlich das. Es konnte nur DAS sein. Matt sog scharf die Luft ein. Er wollte das nicht hören! „Ich mag dich nicht nur, Matt. Ich mag dich wirklich… sehr“, versuchte Taichi seine Gefühle unbeholfen zu erklären. Aber es klang do blöd. Und er verstand gar nicht, warum er überhaupt noch um den heißen Brei redete. Er hatte doch ohnehin nichts mehr zu verlieren. Warum war er denn nicht einfach ehrlich? „Ich denke, du weißt, was ich damit sagen will?“ „…“ „Matt, ich… lie…lie…liebe dich!!!!“ Okay, also jetzt wurde ihm wirklich schwindelig! Das hatte er eben nicht gehört. Das konnte nicht sein. Das ging nicht. Das war unmöglich!! „Matt?“, sagte Tai besorgt. Matt versuchte verzweifelt das Gleichgewicht zu halten, musste sich aber an der Straßenlaterne festklammern, um nicht umzukippen. „Es tut mir so Leid, Matt. Ich dachte ich könnte es einfach vergessen und wir könnten Freunde sein. Aber es geht nicht. Dafür mag ich dich viel zu sehr. Ich kann es nicht unterdrücken oder ignorieren, das macht mich wahnsinnig.“ „…“ „Ich erwarte, bestimmt nicht, dass du diese Gefühle erwiderst. Aber… ich kann sie auch nicht unterdrücken. Das musst du akzeptieren. Und bitte…“, seine Stimme bebte vor Angst. „…bitte, bleibe mein Freund!“ Er hatte es gewusst. Er hatte es gewusst. Und jetzt hatte er die Bestätigung dazu. Na toll. Wunderbar. „Matt? Bitte sag irgendwas!“ „Dann waren deine kleinen Gesten, also wirklich nicht freundschaftlich gemeint“, murmelte Matt. „Doch, das schon. Wäre es über Freundschaft hinausgegangen, wäre ich daran glaube ich krepiert! Ich brauche dich Matt, ich wollte doch bloß bei dir sein.“ „… Und deswegen tust du das alles für mich?“ „Was meinst du?“ „Dass du immer und immer wieder versucht mir alles Recht zu machen und dein gesamtes Leben nach mir ausrichtest. Du versetzt deine Freunde, vernachlässigst deine Hobbys, erträgst mich und… Warum hat Toshi sich eigentlich nicht gewundert, dass ich mit zu der Party gekommen bin?“ „…weil ich ihm gesagt hatte, dass du mitkommen würdest.“ „Und das hat ihn gar nicht gestört?“ „Mh…“, Tai schluckte hart. „Na los, sag mir die Wahrheit!“, verlangte Matt. „Ich hab gesagt, ich würde nicht mehr Fußball spielen, wenn du nicht kommen darfst…“ „Was?! Bist du eigentlich total wahnsinnig?!“, fragte Matt aufgebracht. „Du bist mir wichtiger, als die oder Fußball oder sonst irgendwas…“ „Du bist echt irre“, stellte Matt fest und lehnte sich gegen die Straßenlaterne. „Ich weiß…“, sagte Tai und musste plötzlich lachen. Dann sah er Matt tief in die Augen. Er war so unglaublich süß. Besonders, wenn er so fertig aussah und ihm die blonden Strähnen o sexy ins Gesicht fielen. Wie konnte man sich eigentlich nicht in diesen Jungen verlieben? „Sag mir, dass du mich liebst“, bat Tai. „Tai…!“ „Bitte, Matt. Nur ein einziges Mal! Du musst es auch gar nicht ernst meinen. Ich will es nur einmal hören. Sag es, nur einmal. Aber sag es.“ „...“ Tai seufzte. Er ging um die Laterne herum zu Matt und packte ihn bei den Armen. „Was hast du vor?!“, fragte Matt erschrocken. „Dass man dich aber auch immer zu allem zwingen muss“, sagte Tai ein wenig belustigt. Er zog Matt an sich, wobei der auf wackligen Beinen von der Laterne abließ. Sein Herz pochte und hämmerte wild, als Tai ihn an sich drückte. Das Schwindelgefühl, wurde stärker und er hatte das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren. Er wurde Fallen… „Tai, warte, ich…“ Weiter kam Matt nicht. Er hatte das Gleichgewicht verloren und fiel zusammen mit Tai rücklings auf die Rasenfläche hinter ihnen. Die beiden sahen sich erschrocken in die Augen. Und obwohl Matt schon lag, hatte er immer noch das Gefühl er würde jederzeit umkippen. Er schwor sich auf einer Party nie wieder etwas zu trinken. Man konnte nie wissen, ob es wirklich kein Alkohol war. „Matt“, hauchte Tai. „Du hast mich eben Ta genannt. Das hast du noch nie gemacht. Immer nur Yagami.“ „Stimmt“, stellte Matt plötzlich fest. Obwohl er ihn in Gedanken zumindest schon länger nicht mehr nur beim Nachnamen nannte. Warum eigentlich? „Sags noch mal!“ „Wieso?!“ „Ich will es einfach hören“, erklärte er. „Okay… Tai…“, verdammt, musste er ihn so ansehen? So dämlich grinsend? Scheiße, was hatte er denn jetzt vor?! Tai beugte sich etwas weiter über Matts Gesicht, kam ihm immer näher. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass es richtig war, das jetzt zu tun. Es war auch kein unbewusstes Handeln. Es war das, was er wirklich wollte und es fühlte sich richtig an. Also vertraute er seinem Instinkt. Er kam ganz dich an Matts Ohr. Er konnte deutlich hören, wie Matt scharf die Luft einzog und wie laut sein herz gegen seine Brust schlug. Und zu seiner Schande musste Tai gestehen, dass es ihm gefiel, wie ängstlich Matt da unter ihm lag. „Ich liebe dich Matt“, hauchte er ihm zärtlich ins Ohr. Matt schloss reflexartig die Augen und betete, dass das nur ein Traum war. „Und irgendwann“, sagte Tai. „Wirst du endlich kapieren, dass du mich auch liebst!“ Er wusste selbst nicht, warum er plötzlich so viel Mut hatte. Dann berührte er sanft Matts Wange. Er glühte, als hätte er Fieber. Vertrug er den Alkohol etwa wirklich so schlecht oder lag das jetzt an ihm, dass Matt so fiebrig war? Matt öffnete seine Augen langsam wieder und blickte in Taichis. Er sah ihn ganz sanft an und berührte immer noch seine Wange. Und obwohl, das Ohnmachtsgefühl immer noch vorhanden war, wurde er einfach nicht bewusstlos. Und gerade jetzt wäre ihm das ganz lieb gewesen. „Ich liebe dich“, hauchte Taichi erneut Matt schloss reflexartig wieder die Augen, wissend, was nun passieren würde. Tai legte seine Lippen auf Matts und küsste ihn. Das Schwindelgefühl in Matt, gewann wieder die Oberhand. Er würde ohnmächtig werden, ganz bestimmt. Er hatte das Gefühl zu fallen und klammerte sich mit aufkommender Panik an Tai. Der streichelte ihm daraufhin beruhigend durchs Haar und mit dem Daumen zärtlich über die Wange. Seine Lippen bewegten sich fordernder gegen Matts. Als Matt dann plötzlich den Kuss erwiderte, war er völlig überrascht. Aber nicht so überrascht, wie Matt selbst, der gar nicht verstand warum er das tat oder wann er die Kontrolle über seinen Körper verloren hatte. Was war nur los mit ihm? Was stellte dieser dämliche Alk nur mit ihm an? „Hey, wie es aussieht kapierst du schnell?“, stellte Tai zufrieden grinsend fest. „Ich hab Angst“, gab Matt offen zu. „Das ist in Ordnung“, sagte Tai ruhig und küsste Matt auf die Stirn. Wann würde dieses verdammte Schwindelgefühl endlich aufhören? Und was war da eigentlich gerade passiert? Warum hatte er diesen gottverdammten Kuss bloß erwidert?! Was war denn los mit ihm? Dann küsste Tai ihn erneut. Er wollte sich dagegen wehren, aber er schaffte es nicht. Stattdessen klammerte er sich nur noch mehr an Tai. Das Gefühl des Fallens wollte einfach nicht von ihm ablassen, obwohl er ganz deutlich das feuchte, kalte Gras unter sich spürte. Wann war er eigentlich so verdammt schwach geworden? „Danke“, hauchte Tai Matt ins Ohr, welcher zusammenzuckte, als er Tais heißen Atem an seinem Hals spürte. „Keine Ahnung, wie es dir geht, aber ich hab keine Lust mehr zur Party zurück zu gehen. Lass uns zu mir gehen, ja?“ Matt hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache. Tai hatte hoffentlich nicht das vor, was Matt dachte… Dennoch nickte er vorsichtig. Tai stand auf und reichte Matt eine Hand. Als Matt jedoch probierte aufzustehen, wurde er wieder zurückgerissen. Er war immer noch schrecklich benommen. Tai musterte ihn besorgt. Es war wirklich eine dämliche Idee von ihm gewesen, ihm Alkohol in die Limo zu mischen. Noch dazu Rum und in der Menge. Ihm hätte klar sein müssen, dass Matt das Zeug nicht vertragen würde. Auf dem Weg zu Tai hatten die beiden kein Wort miteinander gesprochen. Matt kämpfte immer noch mit den Folgen des Alkohols und dachte über das nach, was da zwischen ihm und Tai geschehen war und Tai war einfach nur schrecklich glücklich. Er hatte den ganzen Weg über gegrinst, wie ein Honigkuchenpferd. Bei Taichi zu Hause war keiner mehr wach gewesen. Tai hatte Matt ein T-Shirt und eine Hose zum Schlafen gegeben. Danach war er ins Bad gegangen, um sich umzuziehen. Als er wieder in sein Zimmer kam, saß Matt fertig umgezogen auf seinem Schreibtischstuhl. Er wirkte nachdenklich und irgendwie auch… unglücklich? Tai hoffte sehr, dass das nicht an ihm lag. Er ging langsam zu ihm und streichelte ihm durchs Haar. „Schlafen?“, fragte Tai ruhig. Matt nickte. „Welche Seite des Bettes ist dir lieber – Wand oder Rand?“ Matt sah Tai erschrocken an. Erst da wurde ihm klar, dass Tai erwartete, dass sie beide zusammen in einem Bett schliefen. In seinem Bett! „… ist mir egal… glaube ich“, murmelte Matt. „Okay, dann würde ich sagen, du legst dich an die Wand. So schwindelig, wie du bist, fällst du sonst noch aus dem Bett.“ Als Matt sich nicht rührte, nahm er Matt beim Handgelenk und zog ihn mit sich zum Bett, auf welches er ihn mit sanfter Gewalt runterdrückte. Dann legte er sich neben Matt und schaltete mit einem sanften „Gute Nacht“, das Licht aus. Dann legte Tai sich hin und schloss die Augen. Matt warf ihm einen kurzen Blick zu. Okay, wie es schien wollte er wirklich nur schlafen. Das war zumindest schon mal etwas beruhigend. Trotzdem schlug sein Herz ganz wild gegen seine Brust. Wie sollte er bloß die Nacht neben Taichi überstehen? Noch dazu, wo sie wirklich Arm an Arm lagen! Matt zuckte zusammen, als Tai plötzlich seine Arme um ihn schlang. Er lächelte ihn aus seinen ruhigen braunen Augen heraus an. „Alles klar?“ „… ich weiß nicht.“ „Bereust du, dass du den Kuss erwidert hast?“, fragte Tai ängstlich. Matt sah ihn schweigend an. Was sollte er denn jetzt sagen? Wenn er ja sagte, wäre Tai todunglücklich. Und wenn er nein sagte, machte er ihm womöglich falsche Hoffnungen. Was sollte er denn jetzt tun? „Angenommen ich bereue es nicht… was bedeutet das dann? Ich mein, was würde dann… passieren?“ „Mh, so einiges, denke ich“, antwortete Tai und sah Matt fest in die Augen. „Es würde bedeuten, dass du was für mich empfindest. Und das wäre echt toll.“ Matt versuchte Tais Blick auszuweichen. „So einiges“ Er wollte lieber nicht wissen, was Taichi damit meinte. Tai nahm Matts Kinn und zwang ihn ihn anzusehen. Er wirkte so ängstlich. Tai küsste ihn zum dritten Mal an diesem Abend. Diesmal etwas fordernder als bisher, er wollte sehen, wie Matt darauf reagierte und zu seiner Überraschung erwiderte er diesen Kuss wieder und wenn er sich nicht all zu sehr täuschte, dann gefiel es Matt sogar. „Ich gehe mal davon aus, dass du es nicht bereust“, meinte Tai lächelnd. Dann schmiegte er sich dicht an Matt, liebkoste seinen Hals. Matt wehrte sich nicht. Ein gutes Zeichen. Er beschäftigte sich wieder mit Matts Lippen. Seine linke Hand ließ er vorsichtig etwas unter Matts T-Shirt gleiten, welches er schließlich etwas nach oben schob. Reflexartig packte Matt Tais Handgelenk. „Lass das.“ „Tut mir Leid, ist so über mich gekommen“, entschuldigte sich Tai. „Ich dachte du willst es. Tut mir Leid.“ Matt löste sich etwas von Tai und zog das T-Shirt wieder nach unten. Dann drehte er sich auf die Seite und schloss die Augen, in der Hoffnung, dass er gleich einschlafen würde. „Hey, tut mir Leid. Ich mach es nicht wieder, komm.“ Tai zog ihn wieder zu sich und blickte ihm entschuldigend in die Augen. „Ich versuche mich zu beherrschen, ja?“ Matt nickte unsicher, wehrte sich aber nicht, als Taichi die Arme um ihn schlang. Es dauerte nicht lange, bis sie in dieser Position, ruhig einschliefen. Als Tai am nächsten Morgen aufwachte, sah er als erstes neben sich, um festzustellen, dass Matt noch bei ihm war und ruhig an ihn gekuschelt schlief. Es war also doch nicht nur ein Traum gewesen! Tai lächelte als er Matt gedankenverloren durch Haare streichelte und ihm eine Strähne hinters Ohr strich. Es ist wirklich passiert, dachte Tai glücklich. Matt war jetzt wirklich bei ihm und trug seine, ihm viel zu großen, Schlafsachen. Tai setzte sich halb auf um einen Blick auf seinen Wecker zu erhaschen. Es war erste kurz nach vier Uhr morgens. Er legte sich wieder hin und kuschelte sich wieder an Matt. Matt blinzelte leicht, legte sich auf den Rücken und öffnete schließlich verschlafen die Augen. Taichi seufzte. „Tut mir Leid, ich hab dich nicht wecken wollen.“ Sofort drehte Matt sich wieder zu ihm, sah ihn perplex an und setzte sich – etwas zu schnell – auf. Sofort überkam ihn eine erneute Schwindelattacke, sodass er rücklings wieder zurück ins Bett fiel. Mit einem Mal kamen ihm sämtliche Erinnerungen an den letzten Abend. Irgendwie war es ihm bis jetzt noch, wie ein Traum erschienen. Aber es war echt. Und er lag hier wirklich in Tais Bett, noch dazu unmittelbar neben ihm. „Ähm, gut geschlafen?“, fragte Tai amüsiert über Matts Reaktion. „… weiß ich noch nicht“, sagte Matt und wurde rot. Tai beugte sich lachend über Matt und hauchte ihm einen Guten-Morgen-Kuss auf die Lippen. „Wie wäre es mit noch etwas Kuscheln und danach einer gemeinsamen Dusche?“ „Erstens: Verzichte. Zweitens: Denkst du nicht deine Eltern würden es seltsam finden, wenn wir zusammen aus dem Bad kommen?“ „Doch. Und genau deshalb gehen wir ja nachher zu dir“, erklärte Tai. „Ich gehe nicht mit dir duschen.“ „Das sehen wir ja dann“, grinste Tai. „Ich meine es ernst!“ „Okay, Matt. Aber irgendwann werden zusammen duschen, ja?“ „…“ „Komm“, sagte Tai und zog Matt an sich. Er schlang die Arme um ihn und streichelte ihm mit einer Hand durchs Haar. ----------- so, hoffe es hat euch gefallen^________^! Kapitel 30: Doubts, Trust, Love ------------------------------- Ich hab unter Fanfictions jetzt leider kein Help-Desk oder sowas gefunden, oder ich war zu dämlich dazu. Jedenfalls lade ich die FF jetzt noch mal hoch. Vorhin wurde sie bloß als Adult freigeschaltet, obwohl darin überhaupt keine sexuellen handlungen, mal abgesehen von Küssen (und das zählt doch wohl nicht wirklich, oder?), vorkommen. Laut Fanfic FAQ dürfte dieses Kapitel nru Adult sein, wenn ich grafisch sexuelle Handlungen oder extreme Gewalt beschreibe. Ersteres kann nicht der fall sien, da keine sexuellen Handlungen vorkommen. Oder ging es dabei etwa um die Andeutung, dass Tai ´nen Ständer hat? Da habe ich aber auch nur angedeutet und geschreiben, dass er sich ins Bad verzieht, aber nichts von Mastubation be- oder geschrieben. Was die Gewalt betrifft: Ging es vielleicht, um den Film den die beiden sehen? Falls ja, fändde ich das zwar übertrieben, aber ich kann gerne weglassen, dass da ein Typ erschossen oder Leute abgeschlachtet wurden, falls es daran liegen sollte. Ist für die Handlung denke ich, ohnehin unwichtig, auch wenn es, wie gesagt, ziemlich übertrieben wäre. So, falls ihr dieses Kapitel dennoch wieder als Adult freischaltet, könnte ich dann bitte ne ENS mit Begründung erhalten? Ich verstehe nämlich echt nicht, weshalb dieses Kapitel in irgendeiner Weise nicht jugendfrei sein sollte. Danke, Loona _____________________________________ Schwaches Licht brach durch die Jalousien in den Raum. Tai blinzelte und gähnte dann noch ganz verschlafen, streckte sich ein wenig. Dann warf er einen Blick zu Matt und stellte zufrieden fest, dass dieser noch tief und fest schlief. Tai legte sich auf die Seite und beobachtete Matt eine ganze Weile einfach nur. Matt war unheimlich süß, wenn er schlief. Dann wirkte er so entspannt und ruhig. Ganz vorsichtig streckte Tai eine Hand aus und berührte leicht Matts Wange, fuhr die Konturen seines Gesichts nach. Mit dem Daumen strich er zärtlich über die leicht geöffneten Lippen, ehe er einen flüchtigen Kuss darauf hauchte. Er wollte Matt nicht wecken, doch gleichzeitig fiel es ihm unheimlich schwer, seine Finger von ihm zu lassen. Zu groß war der Reiz sein Gesicht zu berühren oder ihm durchs Haar zu streicheln, damit zu spielen. Vielleicht klang das ja dumm, aber im Moment konnte Tai sich nicht vorstellen auch nur eine einzige Minute ohne Matt zu verbringen. Er hatte ihn jetzt endlich und er wollte ihn nicht mehr gehen lassen. Am liebsten hätte er ihn ganz fest in den Arm genommen und einfach nicht mehr losgelassen. Er wollte ihm einfach nahe sein. Und noch näher – aber offensichtlich war das Matt jetzt noch zu viel. Oder er bereute es doch… Nachdenklich strich er über Matts Arm. Seine Haut war so zart… fast, wie die eines Kindes. Er streichelte über Matts Handrücken. Nur zögerlich und ein wenig unsicher, umschloss er seine Hand. „Ich liebe dich“, raunte er und küsste Matt erneut. Diesmal länger und eindringlicher. Er konnte nicht anders. Er konnte nicht einfach neben ihm liegen und nichts tun. Er musste diese süßen Lippen berühren und diesen schönen, attraktiven Körper. Matt bewegte sich und Tai hatte schon die Befürchtung ihn wieder geweckt zu haben, doch Matt hatte sich am Schlaf nur dichter an ihn gekuschelt. Lächelnd legte Tai seine Arme um Matt. Ihm war klar, dass Matt sich sehr wahrscheinlich unbewusst so an ihn kuschelte – trotzdem freute es ihn. Es bedeutete ihm unendlich viel und ließ ihn hoffen, dass Matt seine Entscheidung vielleicht doch nicht bereute. Tai musste leider zugeben, dass er Angst hatte, dass Matt den Kuss nur wegen des Alkohols erwidert hatte. Als er neben ihm aufgewacht war, war er so geschockt gewesen. Und irgendwie abweisend. Tai hatte Angst. Er wollte Matt jetzt nicht mehr verlieren, nicht jetzt. Als Matt gestern mit Tai auf diese Party gegangen war, hätte er nie geglaubt, wie das ganze enden würde. Er hatte gedacht, er wurde abends einfach nach Hause gehen – zu sich nach hause. Nicht zu Tai. Und nie im Leben hätte er sich vorstellen können, dass sie sich küssen würden oder mit Tai in einem bett schlafen würde oder... dass er womöglich Gefühle für ihn haben könnte. Konnte das denn wirklich möglich sein und das nur, weil er diesen dämlichen Kuss erwidert hatte? Er wusste ja nicht einmal, warum er das gemacht hatte. Es war einfach über ihn gekommen und hatte sich in dem Moment auch richtig angefühlt. Dass er jetzt in der Küche stand, Chips in eine Schale füllte und Getränke holte, während Tai im Wohnzimmer saß und ein paar DVD´s auswählte, die sie sich ansehen würden, war irgendwie seltsam. Aber noch viel seltsamer war, dass Tai ihn seit dem einen Mal heute Morgen, gar nicht mehr betatscht oder geküsst hatte. Er hielt sich absolut zurück. Den ganzen Weg von den Yagamis bis hierher hatte er nichts gesagt, sich ganz ruhig verhalten. Nur kurz nachdem sie wieder in Matts Wohnung waren, hatte er so gewirkt, als ob er Matt gerne geküsst, berührt oder nur irgendwas gesagt hätte. Aber das hat er nicht getan. „Hey Maaaaatt! Kommst du?“, rief Tai aus dem Wohnzimmer. Matt schreckte daraufhin aus seinen Gedanken hoch. „Ja, Moment!“, rief er zurück. Er schnappte sich schnell noch zwei Gläser, die er auf ein Tablett stellte und kam dann ins Wohnzimmer, wo Tai in Mitten von etwa dreidutzend DVDs saß. Matt stellte das Tablett auf dem Tisch ab und setzte sich dann zu Tai auf den Boden. Dann sah er ihn an. Er hätte gerne was gesagt, irgendwas, nur um die Stille zu unterbrechen. Aber er bekam kein Wort heraus. Tai sah ebenfalls etwas unsicher zu ihm. Matts Abweisung an dem Morgen machte ihm zu schaffen. ER wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, was er sagen und tun durfte und was nicht. Er wollte nichts falsch machen und Matt nicht verletzen oder gar verlieren. „Ähm... Ich hab ein paar DVD´s in die engere Auswahl gezogen, mh, wie viele wollen wir uns eigentlich ansehen? Ich meine...“ „Egal, such du es dir aus.“ Tai seufzte. ´Schon, dass du mir die Entscheidung überlässt, Matt` „Weißt du was, wir können ja einfach so lange gucken, bis es uns langweilig wird...“, schlug Tai vor und warf die erste DVD in den DVD-Player ein. Doch statt auf den Film zu achten, sah er zu Matt. So sehr er Filmabende auch liebte, besonders wenn es Aktion-, Thriller- oder Horrorfilme waren, er wäre jetzt lieber mit Matt oben in dessen Schlafzimmer gewesen. Sie hätten ja nicht einmal miteinander schlafen müssen. Einfach zusammen sein, sich anfassen und endlich mal ohne nervenden Stoff dazwischen, einfach Haut an Haut – mehr wollte er doch gar nicht. „Was ist?“, fragte Matt. „N-nichts. Alles in Ordnung“, log Tai und setzte ein Lächeln auf. Matt sah ihn skeptisch an. All zu sehr überzeugte ihn dieses gezwungene Lächeln nicht. ´Er ist schon seit heute Morgen so komisch`, dachte Matt. „Tai, hab ich irgendwas falsch gemacht oder was falsches gesagt?“ Tai blickte ihn überrascht an. „Wie kommst du denn darauf?“ Matt sah zur Seite. „Weil du dich so seltsam verhältst, irgendwie... distanziert.“ „Ach das... Ich will einfach nicht, dass du sauer auf mich bist.“ Matt sah ihn ein wenig verwirrt an. Er wollte nicht, dass er sauer auf ihn war? „Ich weiß bei dir einfach nicht, was ich tun darf, wann ich zu weit gehe. Du bist gestern fast ausgeflippt, weil ich dir unters T-Shirt gegriffen hab und es kommt mir einfach so vor... als wolltest du mich nicht.“ „Tut mir leid, das wollte ich nicht. Ich wollte dich wegen der... T-Shirt-Sache auch nicht so anmachen, ich wollte einfach...“ „Nein, schon gut. Ich verstehe dich ja.“ Er sah Matt unsicher an. „Matt-“ Im Film ertönte ein Schuss und ein Kerl, von dem Tai nicht einmal sagen konnte, wer es war, viel blutend zu Boden. Möglicherweise war das nicht der beste Zeitpunkt und auch nicht der beste Film, für solche Aktionen, aber Tai zog Matt instinktiv näher zu sich. Ihre Gesichter berührten sich schon fast, als Tai Matt fragend anblickte. „Darf ich?“ Matt nickte. Und Tai lächelte. Er berührte flüchtig Matts Lippen und drückte ihn dann vorsichtig nach hinten, bis er auf dem Boden lag und beugte sich über ihn. Eine wirklich bizarre Szene; er und Matt knutschend auf dem Boden, in einem Meer von DVD´s und auf dem Bildschirm wurden gerade Leute abgeschlachtet und Blut spritzte quer durch die Gegend, während immer mal wieder ein Schuss oder ein Schrei ertönte. Erneut berührten sich ihre Lippen und Matt erwiderte den Kuss diesmal sogar, ein wenig schüchtern und von Tais verlangenden Küssen überfordert, aber er erwiderte ihn. „Ohne dich drängen zu wollen“, hauchte Tai zärtlich gegen Matts Ohr. „Aber wann, werde ich denn ungefähr mal deinen sexy, muskulösen Oberkörper zu sehen bekommen?“ Er zupfte spielerisch Matts Pullover. „Also meinen sexy, muskulösen Oberkörper, wirst du wahrscheinlich nie zu sehen bekommen – sexy und muskulös habe ich nämlich nicht zu bieten.“ „Davon überzeuge ich mich lieber selbst. Außerdem bin ich mir sicher, dass du sehr attraktiv bist. Jetzt werd nicht gleich rot, das ist nur die Wahrheit.“ Er beugte sich lächelnd tiefer zu Matt, küsste Matt verlangender und auffordernder. Er hoffte, dass er ihn nicht wieder erschrecken würde, als er vorsichtig seine Zunge zwischen Matts Lippen schob. Aber Matt öffnete, scheinbar zu seiner eigenen Überraschung, bereitwillig den Mund und ließ Tai sein Werk fortsetzen. Obwohl es nur ein Zungenkuss war, war es unglaublich berauschend und sinnlich. Es zeigte ihm, dass Matt ihm schon etwas mehr vertraute. Es tat so unglaublich gut, ihn so zu küssen, zu schmecken, zu berühren. Er schmeckte nach mehr. Am liebsten hätte Tai ihm auf der Stelle die Kleider vom Leib gerissen, aber er konnte und wollte das jetzt nicht zerstören. Stattdessen genoss er es, wie Matt sich an ihn krallte, fast so, als hätte er Angst zu fallen. Nur langsam und äußerst widerwillig, löste er sich schließlich von ihm. Matt krallte sich immer noch an Tai. Ihm war ganz schwindelig. Er zitterte am ganzen Leib, obwohl sie bestimmt zwanzig Grad im Wohnzimmer hatten und Tai eine unglaubliche Hitze ausstrahlte. „Alles in Ordnung bei dir?“, schmunzelte Tai. „J-ja... das ist nur so... verwirrend“, keuchte Matt. Tai strich ihm zärtlich über die Wange. Er verwirrte ihn, wie süß. Dann wollte er ihn mal noch etwas mehr verwirren. Ein wenig stürmischer presste er diesmal seine Lippen auf Matts und erkundete erneut dessen Mundhöhle, während seine Hände über all waren – in seinen Haaren, an seinen Armen, an seinen Beinen... wenn diese verdammten Klamotten nur nicht gewesen wären. Der Kuss wurde stürmischer, Matt unsicherer und Tai erregter. Ihm war heiß. Schrecklich heiß. Er konnte das Blut in seinen Ohren rauschen hören und spürte, dass es langsam, aber sicher in Lendegegend hinabrauschte. Er konnte sich nicht länger gegen diese unglaubliche Erregung wehren und löste sich schließlich ganz von Matt, der verwirrt die Augen öffnete. „I-ist es in Ordnung, wenn ich mal kurz eure Dusche benutze?“ Matt nickte fast benommen, ohne überhaupt wirklich realisiert zu haben, worum es ging, als Tai auch schon in Richtung Badezimmer abrauschte. Matt setzte sich langsam auf. Und kaum das Tai verschwunden war, dämmerte es ihm plötzlich, weshalb Tai jetzt eine Dusche brauchte. Als Tai wieder aus dem Bad kam und das Wohnzimmer betrat, stellte er fest, dass Matt sich nicht vom Fleck gerührt hatte, ausgenommen, dass er jetzt saß. Immer noch lagen all die DVD´s wild um ihn verstreut und der Film lief, ohne, dass jemand Notiz davon nahm, still für sich weiter. Tai ging zu Matt, setzte sich und sah den Blonden mit Besorgnis an. „Hey“, sagte er nur, legte seine Arme um Matt und küsste ihn auf die Wange. „Alles klar bei dir?“ Matt nickte. „Gut. Wo waren wir noch gleich stehen geblieben?“, sagte Tai und fuhr mit dem Daumen über Matts Lippen. Er zog den Blonden dichter zu sich, streifte mit den Lippen flüchtig seinen Hals, ehe er sich wieder an seinen Lippen festsaugte. Er drückte Matt mit sanfter Gewalt zurück auf den Boden und küsste ihn stürmisch. Ihm entging aber nicht, dass Matt nicht bei der Sache war. „Ist wirklich alles in Ordnung?“, hakte Taichi noch einmal nach. „Ja... alles in Ordnung. Ähm, Tai...“ „Ja?“ „..schaltest du den Fernseher aus? Außer du willst den Film sehen, dann-“ Tai lachte. „Nein, nein. Wir machen die Kiste aus.“ Er küsste Matt noch einmal und stand dann auf, ging zur Couch, wo die Fernbedienungen lagen und schaltete das Gerät ab. Soviel zu dem großen DVD-Abend. Dann wandte er sich wieder Matt zu - der immer noch halb auf dem Boden lag – und reichte ihm eine Hand, die dieser zögerlich annahm und sich aufhelfen ließ. Taichi nutzte diese Gelegenheit und zog Matt an sich. Matt wollte ihn sofort wieder von sich wegstoßen, doch Tai hielt ihn fest und drückte ihn an sich, sodass Matt deutlich Tais Herzschlag hören konnte, der einen unglaublich beruhigenden Rhythmus hatte. Ohne es zu wollen, legte Matt seinen Kopf an Tais Brust und schloss die Augen. Tai genoss diese unerwartete, aber keinesfalls unwillkommene, Aktion von Matt. Er schlang seine Arme um den schmächtigen Körper und vergrub eine Hand in Matts Haar. Immer noch kam ihm das alles so surreal vor. Er hatte fast das Gefühl, oder eher die Angst, dass es nur wieder einer seiner Träume war. Als Matt realisierte, was er da eigentlich tat, wollte er sich von Tai lösen – doch sein Körper gehorchte ihm einfach nicht. Was verdammt noch mal, war eigentlich mit ihm los? Hatte dieser gottverdammte Alkohol etwa immer noch Nachwirkungen?! Wieder überkam ihn Kälte und eine unheimliche Gänsehaut. Tai streichelte ihm beruhigend über den Rücken und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Schulter, was Matt zusammen zucken ließ. Diese Geste erinnerte ihn unwillkürlich an Dean. Dean... Matt drückte Tai ein kleines Stückchen von sich weg und sah dann unsicher auf. „Was ist?“, fragte Tai lächelnd. Matt lehnte sich seufzend wieder an Taichi. Er wusste ja selbst nicht, was mit ihm los war. Alles war so seltsam und so verdammt schwierig. Und jetzt musste er zu allem Übel auch noch an Dean denken. Verdammt! Wieso erinnerte Tai ihn nur so sehr an Dean? „Nichts...“, sagte Matt schließlich kleinlaut und wandte den Blick von Taichi ab „Verstehe“, meinte Tai. „Und willst du mir auch erzählen, was nichts ist?!“ „...nein.“ „Hab ich irgendwas Falsches gemacht? Hab ich irgendwas getan, was du nicht wolltest? War es-“ „Nein, war es nicht. Es hat nichts mit dir zu tun und ist auch nicht weiter wichtig“, entgegnete Matt ruhig. „Gut... gehen wir nach oben?“ Matt nickte stumm. Doch als Tai losgehen wollte, hielt Matt ihn am Arm fest. Tai sah ihn verwirrt an. Matt zögerte und schien ziemlich mit sich zu ringen. Er schloss die Augen. Dann, ganz schnell, hauchte er einen flüchtigen Kuss auf Tais Lippen, ohne, dass diese sich wirklich berührten. Dann taumelte er zurück und wäre vermutlich rücklings hingefallen, hätte Tai ihn nicht rechtzeitig festgehalten und an sich gezogen. Ziemlich überrascht, aber auch glücklich grinste er Matt an. „Was war das denn eben?“, lachte er. Matt wurde knallrot und sah beschämt zur Seite. Tai grinste noch mehr und zwang Matt ihn anzusehen. „Das war echt süß. Nur musst du schon etwas näher kommen, wenn du mich küssen willst“, hauchte Tai verführerisch und presste seinen Lippen auf Matts. Nur ganz langsam löste er sich wieder etwas von ihm. „So in etwas.“ Matt zog scharf die Luft ein und starrte Tai einfach nur sprachlos an. „Gehen wir in dein Zimmer“, beschloss Tai. Er zog Matt zärtlich aber bestimmt, mit sich nach oben. Matt sagte dabei kein Wort, wagte es kaum zu atmen. Und Tai genoss es einfach. Er wusste selbst nicht, warum ihm das so gefiel. Aber Matt war einfach unglaublich... wow, wenn er so verwirrt war. Tai schob ihn ins Zimmer rein und schloss hinter ihnen die Tür. Dann sah er zu Matt, der da regungslos stand, ihn fragend anstarrte. Ein Grinsen huschte über Tais Lippen. Er berührte flüchtig Matts Wange, küsste ihn dann auffordernd, während er ihn in Richtung Bett drängte. Durch Tais heiße, verlangende Küsse abgelenkt, bemerkte er es erst, als er den Rand des Bettes in seinen Kniekehlen spürte. Im nächsten Moment drückte Tai ihn auch schon darauf. Er lächelte ihn lasziv an und legte sich auf ihn. Matt vergaß fast zu atmen, so wie Tai ihn ansah. „Was tust du?!“, wollte Matt wissen. Tai grinste ihn an. „Ich dachte, wir könnten ES tun.“ Matt starrte ihn entsetzt an. Als Tai dann auch noch näher kam, schloss Matt reflexartig die Augen und legte den Kopf zur Seite. Er spürte Tais heißen Atem an sein Ohr dringen. Matts Herz schlug mit jedem Millimeter, den Tai näher kam, lauter und schneller gegen seine Brust. Und dann spürte er plötzlich Tais Hand über seinen Körper streicheln. Matt drückte sich instinktiv tiefer in den Bettdecke hinein. Er hatte Angst, verdammte Angst. Er wollte das nicht. Aber er würde sich nie im Leben gegen Tai wehren können. „Matt...“, wisperte Tai ruhig gegen Matts Ohr. Matt zuckte nur noch mehr zusammen, sagte aber nichts und hielt weiter die Augen geschlossen. Wieder spürte er Tais Atem. „... ich werde nicht mit dir schlafen.“ Matt riss abrupt die Augen auf und starrte Tai verdattert an. Doch der grinste nur. „Ich wollte nur sehen, wie du darauf reagierst.“ Matt sah ihn sprachlos und unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, an. Dann wurde Tai ernster. Er sah Matt fast ein wenig traurig an. „Sag Mal, Matt... Ähm, lässt du das alles eigentlich nur so über dich ergehen, oder gefällt es dir wenigstens ein bisschen? Verstehe mich nicht falsch, aber ich hab irgendwie das Gefühl, du machst es nicht ganz freiwillig.“ „Das stimmt nicht“, widersprach Matt. Tai besah ihn sich prüfend. „Küss mich“, forderte er. Ein geschockter Blick seitens Matts, war die Antwort darauf. Tai lächelte ihn aufmunternd an und übernahm es dann für ihn. Er legte sanft seine Lippen auf Matts, hauchte einen Kuss darauf und einen zweiten, ehe er fordernder wurde und schließlich neugierig seine Zunge in Matts Mund schob. Nach ein paar Minuten, löste er sich widerwillig von seinen Lippen. „Na, hat es dir gefallen?“ „... Ich... ähm...“ „Ist schon gut. Sag einfach gar nichts“, sagte Tai und küsste ihn erneut. Er wehrte sich nicht, erwiderte den Kuss aber auch nicht. Also wurde Tai etwas eindringlicher. Er biss Matt zärtlich in die Unterlippe, saugte daran und küsste fordernd gegen seine Lippen. Es dauert eine ganze Weile, bis Matt den Kuss schließlich schüchtern erwiderte. „Braver Junge“, hauchte Tai in den Kuss hinein. „Tai...?“ „Hm?“ „Wie lange wartest du normalerweise?“ „Womit?“ Matt sagte nichts und Taichi verstand allmählich. Er räusperte sich. „Mh, so ungefähr ´ne Woche.“ Matt blickte ihn ein wenig erschrocken an. „Eine Woche?“, wiederholte er. # „Ja, aber das hat nichts mit uns zu tun“, sagte Tai ruhig und strich Matt zärtlich über die Wange. „Ich bin zwar manchmal echt ungeduldig und ... impulsiv... aber ich warte so lange, bis du es auch willst.“ Matt schluckte. „Und wenn das nie ist? Was, wenn ich niemals mit dir... schlafen will? Was dann? Gibst du dich dann auch mit... mit Küssen zufrieden?“ „Warum denkst du das denn? Warum glaubst du, dass du es nicht tun willst?“ „...“ „Hast du Angst davor?“ Matt nickte schwach. Tai beugte sich über ihn, lächelte zärtlich und verständnisvoll. „Ich verspreche dir, dass es schön wird und dass ich ganz zärtlich zu dir bin und-“ Matt drückte Tai von sich weg. „Das ist es nicht“, sagte Matt, als er sich aufsetzte. „Wovor hast du dann Angst?“ „...“ Tai seufzte. Dann zog er Matt einfach zu sich und legte die Arme um ihn. Seine Proteste, ignorierte er dabei. „Hast du Hunger?“ Matt verneinte. Tai warf einen Blick zum Fenster rüber. Es war schon dunkel geworden. „Du hast seit zwölf nichts mehr gegessen“; informierte ihn Tai. „Weißt du was? Du legst dich jetzt brav ins Bett, ich geh runter und koche uns was und dann komme ich wieder und fütterte dich.“ Matt wollte protestieren, aber da war Tai schon aufgesprungen und hatte ihn in die Matratze gedrückt. „Ruhe dich etwas aus und vergiss das alles einfach wieder. Es ist jetzt ohnehin nicht wichtig. Darüber können wir uns noch genug Gedanken machen, wenn es soweit ist.“ Tai gab ihm noch einen kleinen „Abschiedskuss“ und ging dann nach unten, um zu kochen. Es dauerte eine Weile, bis er was Brauchbares gefunden hatte, aber dann legte er sofort los. Matt lag währenddessen unruhig in seinem Bett. Verwirrt, einsam - obwohl Taichi nur unten in der Küche war – und sich selbst fragend, wie er mit all dem umgehen sollte. Er seufzte und setzte sich auf. Er konnte hier jetzt unmöglich einfach so liegen. Also stand er auf und schlich sich nach unten, zu Tai, der bereits fleißig am Werkeln war und wohl irgendein Reisgericht kochte. Matt beobachtete ihn eine ganze Weile stillschweigend. Tai war so ins Kochen vertieft, dass er Matt gar nicht bemerkte. Erst, als er dann plötzlich neben ihm stand und ihn so süß, unschuldig ansah, registrierte er ihn. „Solltest du nicht oben sein und etwas abschalten?“, sagte Tai. „Soll ich wieder gehen?“ „Wenn ich ehrlich bin: Nein! Bleib da“, sagte Tai und schlang seine Arme um Matt. Er sah ihn so süß an... ob das Absicht war? Er sah jedenfalls sehr anziehend aus, mit diesem schwachen kleinen Lächeln auf den Lippen und diesem süßen, traurigen Blick. „Hattest du Sehnsucht nach mir?“, fragte Tai leise. Matt sah ihn zunächst unsicher an. Nickte dann aber leicht. „Schön das zu hören“, wisperte Tai. „Dachte schon, du schmeißt mich heute Abend noch raus.“ „Bleibst du?“, fragte Matt. „Wenn du das willst.“ Wieder nickte Matt. Ein Lächeln huschte über Tais Lippen. Matt lernte doch schnell, wie er zugeben musste. „Geh jetzt nach oben. Ich mach das Essen schnell noch fertig, dann komme ich nach. Und wenn wir fertig gegessen haben, gehen wir am besten Schlafen, sonst schläfst du mir hier noch im Stehen ein“, lachte Tai. Matt nickte nur und verschwand wieder nach oben. „Zimmerservice“, sang Tai, als er die Tür öffnete und den Raum betrat. Matt hatte offensichtlich Musik angemacht, die leise aus den Lautsprechern drang. Matt lag quer auf seinem Bett und hatte die Augen geschlossen. Etwas verwundert darüber, dass er gar nicht reagierte, stellte Tai das Tablett, mit dem Essen, auf dem Schreibtisch ab und ging zum Bett. Möglicherweise, war Matt ja eingeschlafen. Und tatsächlich musste er feststellen, dass seine Theorie richtig gewesen war. Tai strich ihm zärtlich über die Wange und Matt schmiegte sich instinktiv an ihn. Tai lächelte ihn lieb an, als er blinzelnd die Augen öffnete und ein wenig verwirrt, seinen Blick durch den Raum gleiten ließ. „Du musst ja echt ganz schön fertig sein“, lachte Tai. „Schaffst du es noch was zu essen, bevor du endgültig im Land der Träume angekommen bist?“ Ohne eine Amtwort von Matt abzuwarten, stand er vom Bett auf und holte das Tablett. Auf dem Bett stellte er es wieder ab, machte etwas Reis auf die Gabel. „Mach brav den Mund auf“, sagte Tai. „Ich kann alleine-“ Essen, wollte Matt sagen. Doch bevor er den Satz zu ende bringen konnte, hatte Tai ihm bereits die Gabel in den Mund geschoben. „Vergiss nicht zu kauen“, grinste Tai. „Sehr witzig! Ich bin kein Baby mehr“, sagte Matt entschieden und versuchte Tai die Gabel abzunehmen, was ihm allerdings nicht gelang. „Sagt doch auch keiner. Und jetzt Mund auf!“ So ging das noch eine kleine Weile weiter, bis sie schließlich aufgegessen hatten. Matt hatte sie ziemlich erledigt ins Bad verzogen, um sich umzuziehen, obwohl Tai alles versucht hatte, ihn zu überreden, sich vor ihm umzuziehen. Leider hatte alles flehen und Bitten nichts gebracht. Ein wenig entrüstet zog er sich schließlich selbst um. Als Matt dann zaghaft an die Tür klopfte und sich mit der Hand die Augen zu hielt, hätte Taichi fast einen Lachanfall bekommen. „Bist du schon fertig?“, fragte Matt, sich immer noch die Augen zuhaltend. Tai ging grinsend zu ihm und umarmte ihn. „Nein, ich bin splitternackt“, hauchte er verführerisch gegen Matts Ohr. Er spürte, dass Matt sich erschreckte und zwang ihn schließlich ihn anzusehen, in dem er seine Hände von seinem Gesicht wegzog. „War nur ein Scherz, ich hab mehr Klamotten an, als mir lieb ist“, lachte Tai. Matt warf ihm einen Blick zu, der hätte töten können. Tai ließ sich davon nicht ärgern und grinste nur, während er Matt langsam zum Bett schob und drauf drückte. „Lass und Schlafen, Schatz“, hauchte Tai und küsste Matt zärtlich. „Du machst mich echt wahnsinnig.“ „Mh, könntest du das bitte noch mal wiederholen? Nur diesmal bitte etwas Lustvoller“, sagte Tai. „So in etwa: Du machst mich wahnsinnig!“, stöhnte er und ließ sich rücklings neben Matt auf Bett fallen. „Du bist echt irre“, bemerkte Matt und legte sich auf die Seite, sodass er Tai den Rücken zuwandte. „Du bist doch jetzt nicht etwa sauer auf mich?“, fragte Tai ängstlich und spielte mit Matts Haar. „Ach quatsch! Bin ich nicht“, widersprach Matt. „Gut“, sagte Tai, küsste Matt auf die Stirn und sprang noch einmal auf. Er zog noch schnell die Vorhänge zu, ließ die Rollläden herunter und schaltete das Licht aus. Dann ging er zum Bett und legte sich hinein. Er tastete vorsichtig nach Matt, fand dessen Hand und legte seine darum. „Ich liebe dich“, hauchte Tai. Dann spürte er plötzlich Matts Atem an seinem Hals. Matt hatte sich an ihn gekuschelt. Tai lächelte glücklich und legte einen Arm um ihn. Er streichelte zärtlich über Matts Rücken. Er konnte nicht widerstehen, eine Hand unter Matts T-Shirt zu schieben, um die nackte Haut darunter zu erkunden und zu berühren. Ganz langsam streichelte seine Hand Matts Rücken hinauf. Zwar spürte Tai, dass Matt sich unter der Berührung anspannte, doch er wehrte sich nicht dagegen. Und Tai genoss es einfach die zarte Haut des Blonden zu berühren. Sie war so weich, fast wie Seide. Ganz glatt und zart. Wie gerne er jetzt mit Matt geschlafen hätte... Tai seufzte, küsste Matts Hals. Seine Haut schmeckte so verdammt gut. Tai hätte am liebsten jeden Zentimeter davon geküsst und liebkost und gestreichelt. Warum erregte er ihn nur so? „Matt...“, hauchte er zärtlich gegen die Lippen des anderen. Matt legte zögerlich seinen Kopf an Tai Brust und schloss die Augen, als er ein wenig befangen Tais Arm berührte. Tai zog die Decke über sich und Matt und schloss dann ebenfalls die Augen. Er genoss die Nähe des anderen und schlief mit Matt in seinem Arm ein. Am nächsten Morgen wurden sie vom Regen geweckt, der hart gegen die Rollläden und auf das Dach einschlug. Und wenn Tai das Grollen richtig deutete, dann würde bald ein Herbstgewitter aufziehen. Er blickte zu Matt, der noch ganz benommen in seinen Armen lag und offensichtlich kein all zu großes Interesse daran hatte, demnächst das Bett zu verlassen. Tai konnte nicht anders, als es zu belächeln. „Soll ich dir das Frühstück ans Bett bringen?“, fragte Tai. „Ich will nichts.“ Tai seufzte. „Du bist echt schlimm.“ Matt erwiderte nichts. Er suchte blind nach der Decke, zog sie über seine Schultern und kuschelte sich tiefer ins Bett und dichter an Tai. „Ist dir kalt?“, fragte Tai. Er berührte Matts Arm unter der Bettdecke und bemerkte, dass er Gänsehaut hatte und ein wenig zitterte. Trotzdem verneinte Matt Tais Frage. „Deine klappernden Zähne sprechen für sich, Süßer. Hast du vielleicht irgendwo noch Decken? Soll ich dir eine holen?“ Wieder schüttelte Matt nur den Kopf. „Hey, wie wäre es wenn wir nachher noch zusammen duschen, hm? Ihr habt so eine schöne große Dusche und die Badewanne erst. Perfekt für zwei.“ „Tu, was du willst, aber ohne mich. Ich will jetzt schlafen“, murmelte Matt in das Kissen hinein. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du echt verpennt bist?“, lachte Tai. „Und dann noch dieses Chaos hier!“ „Beschwer dich nicht, bei dir sieht´s auch nicht besser aus! Und mein Chaos hat wenigstens Stil!“ Tai lachte hell auf. „Ach, du meinst den `hier sieht´s aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen´ -Stil?“ „Wolltest du nicht duschen gehen?!“ „Nicht ohne dich.“ „Ich gehe aber nicht mit dir unter die Dusche“, entgegnete Matt und setzte sich widerwillig ein wenig auf. „Wieso denn nicht?“, wollte Tai wissen. „Ist doch nichts dabei. Einfach nur zu zweit duschen, mehr nicht.“ „Verdammt, wieso will eigentlich jeder mit mir duschen?!“ „Wieso denn jeder? Wer hat dich denn noch gefragt?“ Matt sah ertappt zur Seite. „Niemand“, sagte er und kuschelte sich zurück in die Decke. Tai seufzte. „Komm schon, nur fünf Minuten ja?“ „Nein.“ „Spielverderber“, sagte Tai gespielt eingeschnappt, gab Matt einen Kuss auf die Stirn und stand auf. Erst als Tai nicht mehr bei ihm im Bett war, bemerkte Matt, wie viel Wärme eigentlich von Tai aus ging und zog die Decke enger um sich. Tai schnappte sich seine Kleidung, die neben dem Bett lag und wandte sich dann wieder Yamato zu. „Ich beeile mich.“ „Wie du meinst“, erwiderte Matt gähnend. Taichi schüttelte grinsend den Kopf. „Schlafmütze“, sagte er, bevor er dann nach unten ging. Ein wenig beleidigt, dass Matt nicht mit ihm duschen wollte, war Tai ja schon. Dabei wäre das jetzt so schön mit Matt unter der Dusche gewesen. Vor allem hätte er dann endlich mal etwas mehr Haut von ihm zu sehen bekommen. Tai seufzte, drehte das Wasser ab und stieg aus der Dusche und schnappte sich dabei ein großes, weißes Handtuch von der Ablage. Dann zog er sich ein wenig widerwillig an, rubbelte seine Haare provisorisch trocken und ging wieder nach oben, nachdem er Matt unten nicht entdeckt hatte. Als er die Tür zu Matts Zimmer öffnete, traf ihn fast der Schlag. Der Kerl lag doch tatsächlich immer noch in die Kissen gekuschelt, im Bett! Tai ging langsam zu ihm und beugte sich dann vorsichtig über ihn. Er hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Wange. „Aufwachen“, wisperte er gegen Matts Ohr. Matt gab nur ein Grummeln von sich. Tai seufzte. „Matt, es ist schon fast elf!“ „Dann hab ich ja noch zwei Stunden“, nuschelte Matt. „Du bist echt unmöglich“, stellte Tai lachend fest. Es klingelte. Matt und Tai sahen einander zeitgleich an. Der erste Gedanke, der Matt kam, war dass es sein Vater sein könnte. Aber weshalb sollte der Klingeln? Der hatte doch einen Schlüssel. „Vielleicht ist das ja dein komischer Nachbar“, überlegte Tai. Kyoscha... stimmt. Entweder er oder es war wirklich sein Vater. „Ich geh mal nachsehen, ja?“, sagte Tai. Matt nickte nur. Insgeheim war er froh, dass Tai nachsehen wollte. Tai ging langsam die Treppen hinunter. Es wurde noch einmal geklingelt. Tai öffnete schließlich zögerlich die Tür und blickte überrascht einen nicht minder überraschten, braunhaarigen, jungen Mann an. „Ach Entschuldigung, aber wohnt hier nicht Yamato Ishida?“, fragte der Braunhaarige ein wenig irritiert und sah noch einmal auf die Klingel. Tai schoss auf einmal ein grauenvoller Gedanke durch den Kopf, sein Herz schlug plötzlich ganz schnell. War es möglich dass dieser Typ... ________________________________ wird definitiv noch einmal überarbeitet. Besonders die letzten beiden Abschnitte gefallen mir so nicht>....<) beim Lesen. ____________________________________ „Lass mich los!“, kreischte Matt. „Erst wenn du mir zugehört hast“, sagte Tai. Er drängte Matt gegen die Wand des Gebäudes, ohne ihn loszulassen. „Ich musste Dean sagen, was Sache ist. Verstehst du das nicht?“ „Nein!“ „Was hätte ich deiner Meinung nach tun sollen? Wie lange wolltest du ihm das noch verschweigen? Wolltest du ihm etwa ewig was vormachen?“ „...“ „Denkst du nicht es war besser, dass er es jetzt erfahren hat? Es wäre sicher schlimmer für ihn, wenn du es ihm viel später erzählt hättest oder er es anders herausbekommen hätte“, sagte Tai diesmal ruhiger. „Er hasst mich... Tai, er hasst mich!“ Tai sah ihn erschrocken an. „Matt... Matt, das stimmt nicht. Er ist jetzt durcheinander und vielleicht wütend, aber er hasst dich bestimmt nicht“, versuchte Tai ihn zu beruhigen. Jetzt tat es ihm selbst fast Leid, dass er es Dean erzählt hatte. Er wollte doch nie, dass das so endet. „...lass mich los... bitte.“ Tai seufzte. Er lockerte seinen Griff um Matts Handgelenke. Als er nicht versuchte sich los zu reißen, ließ er den Blonden schließlich los. Matt sah völlig fertig aus... Dass er wirklich so sehr an Dean hing, war Tai bis jetzt gar nicht klar gewesen. Aus dem Augenwinkel heraus sah er, wie Matt an der Wand herabrutschte. Völlig erschrocken, fing Tai ihn auf und zog ihn an sich. „Matt!“ „Der Kreislauf“, murmelte Matt nur. Doch dann spürte Tai plötzlich etwas Feuchtes an seiner Schulter. Weinte Matt etwa? „Matt...“, hauchte er. „Matt, Dean hasst dich nicht. Das weiß ich. Das darf er gar nicht. Außerdem...“ Tai drückte Matt noch ein bisschen fester an sich und streichelte ihm beruhigend über den Rücken. „... er hat zu mir gesagt, wenn ich dich auch nur ein einziges Mal verletzten würde... würde er mich umbringen. Er hasst dich nicht...“ Die Wolken hatten sich dicht und dunkel vor den Mond geschoben. Der Regen fiel hart vom Himmel und aus der Ferne war Donnern zu hören. Tai schloss die Haustür auf und zog Matt mit sich in das Haus, während er im Vorbeigehen den Lichtschalter im Flur betätigte. Nachdem Tai die Tür wieder verschlossen hatte, wandte er sich Matt zu, der, ziemlich verloren wirkend, neben ihm stand. „Yama...“, wisperte Tai. Er tat ihm so schrecklich Leid. Den ganzen Weg über hatte er geschwiegen und so unendlich traurig gewirkt... so fertig, verletzt und irgendwie verzweifelt. Ein wenig zögerlich legte er die Arme um Matt und zog ihn an sich. Matt zuckte zusammen, als er Tais Arme um sich spürte, aber Tai ließ sich nicht beirren und drückte ihn fest an sich. „Komm, lass uns nach oben gehen“, hauchte Tai gegen Matts Ohr und streichelte sanft durch das nasse, blonde Haar. Er löste sich von Matt, nahm dessen hand fest in seine und zog ihn mit sich durch den Flur, die Treppe hinauf in den zweiten Stock, wo er ihn sanft in sein Zimmer schob. „Ich geh mal ein paar Handtücher holen“, meinte er, warf Matt einen aufmunternden Blick zu und verschwand dann neben an im Bad. Einen Moment lang lehnte er sich gegen die geschlossene Badezimmertür und atmete tief durch. So verdammt verletzlich hatte er Matt noch nie gesehen. Auch wenn Matt sich noch so viel Mühe gab, die Tränen und seine Gefühle zu verstecken, konnte er nicht verbergen, wie schlecht es ihm ging. Es tat ihm schrecklich weh ihn so zu sehen. Und Tai fühlte sich unglaublich schuldig daran, dass es Matt so schlecht ging. Dass die sonst so schönen, blauen Augen so traurig wirkten. Tai seufzte. Er schnappte sich schnell einige Handtücher aus dem Schrank und ging zurück in sein Zimmer. Matt sah ihn an, als er ins Zimmer kam. Tai legte ihm eines der Handtücher um die Schulter und betrachtete ihn eine Weile einfach nur stumm. „Mir tut das alles so Leid“, sagte er leise, zog Matt wieder zu sich und suchte nach seinen Lippen, doch Matt wich ihm aus. Matt sah Tai nicht an, als er ihn unsicher von sich weg schob. „Matt, was hast du?“, fragte Tai verunsichert. Matt bemerkte Tais verletzten Blick und auf einmal tat es ihm Leid, dass er Tai so grob von sich weg gestoßen hatte. Er warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. „Was ist los?“, fragte Tai sanft und berührte zärtlich Matts Wange. Matt zog seine Hand langsam weg und Tai sah ihn verständnislos an. „Matt...“ „Ich... bitte lass es, ja?“, sagte Matt leise. Er blickte Tai unsicher an. „Warum? Was ist los Matt? Sag es mir bitte! Ist es wegen Dean?“ „Hasst du ihn?“ „Was?“ „Du hast ihn geschlagen...“ „Ich wollte das nicht. Es ist einfach so... über mich gekommen. Ich musste daran denken, wie nah ihr euch gewesen sein müsst, wie er dich berührt hat – ich konnte nicht anders, ich war so wütend auf diesen... – ich war wütend auf ihn und eifersüchtig und ich hatte einfach Angst dich zu verlieren, okay?! Es tut mir Leid, ich wollte ihn nicht schlagen. Und ich wollte auch nicht, dass das jetzt so zwischen euch endet. Ich hatte wirklich nie vor, dir so weh zu tun...“ Matt sah ihn nachdenklich an. „...okay.“ „Okay?“ „Okay“, bestätigte Matt. „Gut. Wir sollten uns jetzt vielleicht besser abtrocknen und umziehen“, meinte Tai und rang sich zu einem Lächeln durch. Er ging zu seinem Kleiderschrank und holte ein paar frische Klamotten heraus. Er gab Matt eine schwarze Trainingshose, eine Boxershorts und ein graues T-Shirt von sich. „Zieh du dich hier um, ich geh rüber ins Bad“, sagte Tai sanft. Matt nickte nur, als Tai Anstalten machte, das Zimmer zu verlassen, hielt er ihn am Handgelenk fest. Tai blickte ihn fragend an. „Danke.“ „Wofür?“, fragte Tai verwirrt. „Für alles...“ „Schon gut“, meinte Tai lächelnd. Er berührte flüchtig Matts Gesicht. „Ich liebe dich.“ Dann verließ er den Raum und ließ Matt alleine zurück, der ziemlich durcheinander begann sich umzuziehen. „Schlafen kannst du jetzt wahrscheinlich nicht, oder?“ „Nicht wirklich“, bestätigte Matt. Sie saßen beide, mit dem Rücken zur Wand auf Tais Bett. Tai hielt Matts rechte Hand umschlossen und streichelte sanft über die schlanken Finger seines Freundes. „Wir könnten nach unten gehen. Was essen, ´ne DVD anschauen oder einfach auf dem Sofa rumhocken und warten bis die Sonne aufgeht.“ Ein kleines Lächeln huschte über Matts Lippen. „Hört sich gut an.“ „Find ich auch“, grinste Tai. „Lass uns gehen.“ Tai schaltete das Licht in der Küche an und ging zum Kühlschrank und warf einen Blick hinein. „Cola, O-Saft, Mineralwasser, Bier oder Limo?“, fragte Tai. „Limo.“ „Mit oder ohne Rum?“ Matt lächelte schwach. „Ohne...“ „Sicher? Das kam so unentschlossen“, stellte Tai fest. Er nahm die Flasche aus dem Kühlschrank und angelte ein Glas aus dem Schrank über der Spüle. Während er einschenkte, kam Matt zu ihm und lehnte sich gegen den Tresen. „Na ja, Alkohol soll doch angeblich bei Problemen helfen oder so ähnlich...“ „Mh, doch lieber ein Bier? Rum haben wir leider nicht da.“ „Danke, aber nein danke.“ „Es würde eh nicht wirklich helfen. Also der Alk, meine ich“, Tai reichte Matt das Glas Limo. „Aber das wird wieder.“ „... ich bin mir nicht so sicher“, gab Matt leise zu. „Ich aber. Es wird wieder“, sagte Tai entschieden. Matt sah Tai nachdenklich an. Irgendwie bewunderte er ja seinen Optimismus. „Hey“, hauchte Tai sanft und streichelte Matt über die Wange. „Denk nicht so viel darüber nach.“ „Tut mir Leid.“ „Ach quatsch, das muss dir doch nicht Leid tun. Ich verstehe dich ja. Und es ist meine Schuld, dass es dir jetzt so geht. Aber glaub mir, das mit Dean und dir kommt wieder in Ordnung.“ Matt wandte stellte sein Glas ab und den Blick von Tai ab. „Ich... tut mir Leid, ich hätte Dean jetzt nicht erwähnen sollen“, entschuldigte sich Tai. Matt seufzte. „Ist schon in Ordnung...“ „Nein, ist es nicht. Ich wollte nicht... Tut mir Leid“, er berührte Matts Hand und drückte sie leicht. „Willst du es dir nicht schon mal auf dem Sofa gemütlich machen? Während du dich in die Sofakissen kuschelst, könnte ich ja ein wenig Tee kochen, okay?“ „Okay...“, sagte Matt zögerlich und einmal mehr von Tai überrascht. „Geh einfach schon nach neben an, ich komm dann nach, sobald der Tee fertig ist.“ Matt nickte nur stumm und verließ dann die Küche. Tai durchsuchte den Küchenschrank nach Tee und kochte dann heißes Wasser auf. Ein wenig nachdenklich lehnte er sich mit dem Rücken gegen den Tresen, während der Tee zog und langsam sein Aroma entfaltete. Eigentlich war es gerade ganz gut gelaufen – bis dann Deans Name gefallen war. Egal, wie viel Mühe Matt sich gab, es zu verbergen, es ging ihm schlecht. Und dass ihn das alles ganz schön mitnahm, hatte sich ja gezeigt. Tai seufzte. Er hoffte, dass es Matt bald besser ging... Einige Minuten später, schob Tai die Tür zum Wohnzimmer auf. Matt saß, wie Tai es ihm „befohlen“ hatte, auf der Couch. Er wirkte fast entspannt, wie er da in die Kissen gelehnt saß. Fast so, als wäre das heute alles gar nicht passiert. So, als wollten sie einfach einen entspannenden Abend zusammen verbringen. Die traurigen blauen Augen, die so aufgewühlt ins Leere starrten, sprachen allerdings ganze Bände. „Hier. Trink mal was, dann geht es dir bestimmt besser“, meinte Tai zuversichtlich und gab Matt eine Tasse Apfel-Vanille Tee. „Danke“, sagte Matt leise und nippte an dem warmen Getränk. Tai schenkte ihm ein Lächeln und setzte sich dann neben ihn auf das Sofa. Er betrachtete Matt von der Seite, wie er immer wieder gedankenverloren einen kleinen Schluck Tee nahm und seine Augen nachdenklich auf die rötliche Flüssigkeit richtete, fast so, als suche er darin nach einer Antwort auf seine Fragen. Matt bemerkte Tais Blick und sah ihn geradeheraus an. „Mir geht’s gut“, sagte er. Doch es klang so, als fiele es ihm schwer, es selbst zu glauben. „Und das willst du wem weismachen?“, fragte Tai. Matt wollte etwas sagen, richtete seinen Blick dann aber doch wieder auf die Tasse Apfel-Vanille Tee, die er fest umklammert hielt. Tai hatte Recht, wem wollte er hier etwas vormachen? Wohl am meisten sich selbst. Er wollte nicht wahrhaben, nicht daran denken, dass dieser Abend tatsächlich so eine schlimme Wendung genommen hatte. „Hey, ich hab’s nicht böse gemeint“, sagte Tai sanft und strich Matt zärtlich eine Strähne hinters Ohr. „Ich weiß. Es ist nur... Ich bin so ein Idiot.“ „Matt, du bist kein Idiot!“, protestierte Tai. „Doch, bin ich. Ich hab alles kaputt gemacht“, sagte Matt und schloss gequält die Augen. „Ich kann verstehen, dass er mich hasst. Würde ich auch tun.“ „Matt...“ „Ich hab ihn echt verletzt.“ „Das wird schon wieder, glaub mir bitte“, sagte Tai zuversichtlich. Er schlang die Arme um Matt und zog ihn ein bisschen zu sich heran. Matt stellte die Tasse, die er bis eben noch umklammert hatte, als ging es um sein Leben, auf dem Wohnzimmertisch ab. Er ließ es zu, dass Tai ihn in eine Umarmung zog. Vor ein paar Stunden hätte er nicht geglaubt, dass Tai ihn noch einmal so liebevoll in den Arm nehmen würde, nachdem er von letzten Sonntag und der Sache mit Dean erfahren hatte. Und bis vor kurzem hatte er auch nicht geglaubt, dass er Tai noch einmal so nah an sich heran lassen würde. Tai hatte Dean alles erzählt und Matt hätte ihn am liebsten dafür verprügelt – aber jetzt konnte er ihm irgendwie nicht mehr so böse deswegen sein, wie er es gerne wollte. Tai war die ganze Zeit so nett zu ihm, obwohl er allen Grund hatte, es nicht zu sein. Und ohne Tai würde Matt wahrscheinlich immer noch vor dem Las Vegas sitzen, im Regen, völlig durchnässt und alleine. „Es tut mir Leid“, sagte Matt leise. „Was tut dir Leid?“, fragte Tai verwirrt. Er schob Matt sanft ein Stückchen von sich weg, um ihn ansehen zu können. „Das was am Sonntag fast passiert wäre... Es tut mir Leid, Tai. Ich wollte das nicht. Ich weiß nicht mal, wie es dazu kam, ich... Dean... ich... es ist... Es tut mir so verdammt Leid, ich-“ Weiter kam Matt nicht. Tai zog ihn wieder an sich. „Beruhige dich, ich glaube dir!“, unterbrach Tai ihn. „...danke.“ Tai lächelte. Mit dem Daumen fuhr er langsam über Matts Lippen. „Darf ich?“ Matt nickte und Tai schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Hauchzart streifte er Matts Lippen mit seinen, ehe er begann diese zärtlich zu küssen. Dass Matt den Kuss völlig offen und genauso zärtlich erwiderte und sich unbewusst noch mehr an ihn lehnte, überraschte und freute Tai. Es war anders, als bisher. Intensiver, vertrauter... Dennoch beließ Tai es bei diesem zärtlichen kleinen Kuss. Er wollte Matt jetzt nicht bedrängen und auch nicht die Situation ausnutzen. Es war in Ordnung so und es machte ihn unglaublich glücklich, dass Matt den Kuss erwidert hatte. Es bedeutet ihm viel, dass er ihm immer noch vertraute und ihn an sich heran ließ. Ganz langsam löste er seine Lippen dann wieder von Matts. Matt schloss die Augen und vergrub sein Gesicht in Tais Halsbeuge. Lächelnd streichelte Tai über Matts Rücken. Er sah so süß aus... wie er sie an ihn lehnte, seine Nähe suchte. Er zog Matt vorsichtig auf seinen Schoß und ließ sich zurück ins Sofa gleiten, sodass er schließlich auf dem Sofa und Matt auf ihm drauf lag. Es war fast so, wie bei dem Gewitter damals, als sie in ganz ähnlicher Position auf dem Sofa lagen. Nur schlief Matt damals schon tief und fest, bekam von all dem nichts mit und hatte sich auch eher unbewusst so an ihn gekuschelt. Aber jetzt war Matt wach und suchte ganze bewusst nach Tais Nähe. Es hatte sich so viel geändert in dieser Zeit – unglaublich viel. Dabei war es noch gar nicht so lange her. „Ich glaube ich mag Gewitter...“, sagte Tai unvermittelt. „Ich auch...“, nuschelte Matt gegen Tais Hals. Matts heißer Atem an seinem Hals, jagte Tai wohlige Schauer über den Rücken. „Soll ich dir was verraten?“ „Was denn?“ „In dieser Gewitternacht vor den Ferien, also da... da hab ich zum ersten Mal so richtig wahrgenommen, was ich für dich fühle...“, sagte Tai langsam. Seine Stimme war ungewohnt zittrig, er klang fast nervös. „Wieso gerade da?“ „Ich weiß nicht genau... vielleicht, weil du da zum ersten Mal so richtig offen zu mir warst. Du hattest mir vertraut, sogar genug um mir von Dean zu erzählen. Und ich, es war anders, irgendwie. Ich weiß nicht genau, wie ich es am besten beschreiben soll, aber... als ich dich angesehen hab, musste ich immer wieder an diesen Traum denken, du weißt schon, den S...“ „... den Sextraum, ich hab’s nicht vergessen“, beendete Matt den Satz für ihn. Tai grinste. „Genau. Ich hab ständig daran gedacht und – es tut mir echt Leid, wenn ich dich jetzt damit belästige oder so, aber ich hab mir vorgestellt, wie der Traum hätte weitergehen können. Aber darum geht es eigentlich nicht. Und eigentlich waren diese Gefühle schon vorher da. Ich weiß nicht, wie lange schon, dafür ist es zu langsam und schleichend gekommen. Aber in dieser Nacht, da wusste ich irgendwie ganz genau, dass ich dich will.“ „Wow...“ „Klingt dumm, oder?“ „Nein, nicht wirklich“, wisperte Matt. „Ich wusste nur nicht... Ich hab das gar nicht... bemerkt.“ „Ich habe es ja selbst nicht gleich bemerkt. Das komische ist nur, wenn ich jetzt so zurück denke, dann war es irgendwie doch ganz deutlich und auffällig. Alleine, wie ich mich benommen habe... Total verknallt und... eifersüchtig. Als Kari dich geküsst hat, bin ich fast gestorben. Ich hab sie lieb, aber da hätte ich sie am liebsten auf der Stelle umgebracht.“ „So ungefähr dasselbe wollte ich auch tun...“ „Stimmt, angetan warst du ja nicht gerade davon“, lachte Tai. „Ich kann immer noch nicht glauben, was alles passiert ist, seit wir uns kennen...“ „...“ „Ich weiß ja, dass du lieber noch in Osaka wärst, aber... Ich bin unendlich dankbar dafür, dass du hierher gezogen bist. Das – Du , bist das Beste, was mir jemals passiert ist.“ „... bist du sicher?“, fragte Matt. Er war froh, dass Tai sein Gesicht nicht richtig sehen konnte, seine Wangen waren sicher tiefrot gefärbt. „Ja, sehr sicher sogar“, bestätigte Tai. Er streichelte Matt zärtlich durchs Haar. „Ich weiß nicht, was ich gerade machen würde, wenn wir uns nicht getroffen hätten.“ „Na ja, du würdest wahrscheinlich mit deinen Freunden durch die Bars ziehen, statt dich mit mir herum zu schlagen und einen langweiligen Abend auf dem Sofa zu verbringen und zu warten, bis die Sonne aufgeht.“ „Echt? Na dann ist es doch gut, dass wir uns begegnet sind. Ich verbringe zufällig sehr gerne langweilige Abende mit dir auf dem Sofa, während ich auf den nächsten Morgen warte.“ „Idiot“, sagte Matt sanft. „Ich liebe dich...“, sagte Tai lächelnd. „... danke...“ Tai grinste. „Bitte!“ So beschissen dieser Abend auch gewesen war, er hatte definitiv auch seine guten Seiten, dachte Tai. Draußen donnerte und grölte es. Der Regen trommelte rhythmisch gegen die Schieben, fast wie Musik vermischten sich diese angenehmen Hintergrundgeräusche mit der ruhigen Atmosphäre. „Yama...?“, sagte Tai leise. „...mh?“ „Schläfst du?“ „..ja“, nuschelte Matt gähnend. Dann würden sie wirklich auf der Couch schlafen. Es war fast wie ein Déja-vu und trotzdem vollkommen anders. Tai schloss die Augen. Matts ruhiger, gleichmäßiger Atem und das Schlagen seines Herzens, ließen Tai schließlich langsam in einen ruhigen, traumreichen Schlaf fallen. Tais Geruch, vermischt mit dem intensiven Duft von Vanille und Apfel, es war das erste, was Matt wahrnahm, als er langsam aufwachte. Das und die angenehme Wärmre, die ihn umgab. So warm und weich, wie eine Decke... Matt öffnete verschlafen die Augen – und sah Tai, der ihn mit interessiertem Blick beobachtete. . Er saß ihm gegenüber über auf seinem Schreibtischstuhl. Ziemlich verwirrt blickte Matt sich um. Sie waren nicht mehr im Wohnzimmer, das war... Tais Zimmer! Und da war wirklich eine Decke. Eigentlich waren es sogar zwei, Tais Bettdecke und ein Teppich. „Na, gut geschlafen?“, fragte Tai und lächelte Matt liebevoll an. „Ja... waren wir gestern nicht im Wohnzimmer?“ „Doch, aber ich war nachts noch mal wach und dachte ich bringe dich lieber ins Bett, ist gemütlicher, als das Sofa, nicht? Außerdem hast du wie verrückt gefroren“ erklärte Tai gähnend. „Ah... wie lange, ähm, sitzt du eigentlich schon da...?“ „Nur ´ne halbe Stunde. Schlimm?“ „...nein.“ „Gut“, sagte Tai lächelnd. „Du siehst einfach total süß aus, wenn du schläfst.“ „Ich bin nicht süß“, entgegnete Matt. „Doch, bist du“, beharrte Tai. Er stand vom seinem Schreibtischstuhl auf und beugte sich über Matt. „Wahnsinnig süß sogar“, sagte Tai ruhig und hauchte Matt einen Guten-Morgen-Kuss auf die blassen Lippen. Er krabbelte zu Matt aufs Bett und zu ihm unter die Bettdecke, nur um gleich darauf erneut Matts Lippen in Besitz zu nehmen. Es fühlte sich so gut an. So fremd und vertraut zugleich. Und er wollte einfach mehr, aber es ging nicht. Was passiert war, hatte ihn und Matt wieder voneinander entfernt. Sie konnten jetzt nicht einfach da weiter machen, wo sie aufgehört hatten. Das wurde Tai plötzlich klar. Ganz langsam löste er sich von Matt und entfernte sich gleichzeitig ein Stück von ihm. „Was ist los?“, wollte Matt wissen. Tai sah ihn unsicher an und senkte dann den Blick. „Tut mir Leid. Ich wollte nicht... ich wollte dich nicht bedrängen oder so, ich weiß du-“ „Hast du doch gar nicht“, sagte Matt ruhig udn setzte sich ein wenig auf. „Ich meine...“ „Was hast du?“, fragte Matt sanft. Tai sah ihn überrascht an. Täuschte er sich oder klang da etwa Besorgnis in Matts Stimme mit? Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, bei dem Gedanken, dass Matt sich um ihn sorgte. „Es ist nur... ich will so gerne mit dir zusammen sein, dir so richtig nahe sein, verstehst du? Aber nach dem, was gestern passiert ist – ich verstehe, dass du jetzt erst einmal nichts von mir wissen willst und unsere Beziehung jetzt schon gar nicht vertiefen willst. Aber... es ist einfach so schwer für mich, mich zurück zu halten und – weißt du was? Vergiss es einfach, ich rede eh nur Unsinn“, fügte Tai hastig hinzu. „Tai-“ „Ich geh einen Kaffeetrinken oder so, du willst jetzt sicher deine Ruhe haben“, sagte Tai und machte Anstalten zu gehen. Matt hielt ihn zurück. „Überlass es bitte mir zu entscheiden, was ich will und was nicht, okay?“ „...okay“, sagte Tai zögerlich. „Also... soll ich nicht gehen?“ „Nein... außer du willst.“ „Nein, will ich nicht“, entgegnete Tai. Er beugte sich zu Matt vor und drückte ihn sanft, aber bestimmt zurück ins Kissen. Zärtlich presste er seine Lippen auf Matts, saugte daran, genoss Matts sanfte, zurückhaltende Erwiderung. „Bleibe heute Nacht hier, bitte. Meine Eltern kommen heute Abend heim, aber sie haben bestimmt nichts dagegen, wenn du hier schläfst...“ „Tai-“ „... was wir tun, müssen die ja nicht so genau wissen, wir-“ „Ich kann nicht!“ „Wieso?“ Kapitel 35: "Wir nehmen mein Bett!" ----------------------------------- Hi Leute^^! Erst einmal vielen, vielen lieben Dank für all eure tollen udn treuen Kommis! Es tut mir Leid, dass die Antworten darauf diesmal teilweise sehr kurz ausgefallen sind. (Falls ich jemandem vergessen habe zu antworten, bitte Bescheid geben, das war sicher keine Absicht;_;!) Ich hoffe ihr verzeiht. Wie auch immer, hier ist das neue Kapitel, oder sollte cih sagen ein Teil davon? Es wäre eigentlich noch länger, aber damit irh nicht mehr so lange warten müsst, hab ich es einfach geteilt (diesmal an einer nicht gaaanz so fiesen, aber dennoch schon gemeinen Stelle)^^! Ich wünsche euch viel Spaß damit, lg und noch einen schönen Sonntag, eure Loona _________________________________ „Bleibe heute Nacht hier, bitte. Meine Eltern kommen heute Abend heim, aber sie haben bestimmt nichts dagegen, wenn du hier schläfst...“ „Tai-“ „... was wir tun, müssen die ja nicht so genau wissen, wir-“ „Ich kann nicht!“ „Wieso?“ „Ich... ich kann nicht bleiben.“ „Das hast du schon gesagt, ich will aber wissen warum.“ „...“ „Jetzt komm schon, Matt“, sagte Tai ungeduldig. Er strich Matt zärtlich ein paar blonde Strähnen aus dem Gesicht. „Sag mir, warum du heute Nacht nicht dableiben willst. Bedränge ich dich vielleicht doch zu sehr? Oder hast du einfach keine Lust mich noch ´ne Nacht lang zu ertragen?“ „Nein...“ „Was dann? Ist es wirklich so schlimm, dass du es mir nicht sagen kannst?“, fragte Tai diesmal etwas sanfter. „Mein Dad ist gestern Mittag heimgekommen.“ „Was?!“ „Als ich von dir nach Hause gegangen bin, war er gerade in der Küche und hat Kaffee getrunken.“ Tai blickte ihn erstaunt an. „Und?“ „Was und?“ „Was hat er gesagt, als du mit Dean weg bist?“, wollte Tai wissen. „Also... er weiß nicht, dass ich mit Dean weg bin. Ich hab ihm nur gesagt, dass ich auf eine Party gehe – danach war er so geschockt, dass er gar nichts mehr gesagt hat.“ „Ich nehme mal an, er weiß auch nicht, dass du heute Nacht hier warst?“, fragte Tai, streichelte dabei sanft über Matts Wange. „Nein.“ „Denkst du er hat schon die Polizei gerufen?“ „Nein. Er denkt wahrscheinlich ich sei immer noch auf dieser Party und wir würden die Nacht durchmachen oder so. Vielleicht sitzt er aber auch immer noch geschockt am Küchentisch und kann es nicht fassen, dass sein Sohn mal das Haus verlassen hat... Aber wenn ich heute nicht nach Hause gehe, kann ich gleich mein Testament machen“, erklärte Matt. „Okay, das verstehe ich. Aber – darf ich dich mal was fragen?“ „Klar.“ „Wenn dein Vater nicht wäre, würdest du bleiben?“ Matt sah ihn unsicher an. „Ich weiß nicht.“ „Wieso weißt du es nicht? Meine Eltern haben damit kein Problem – zumindest nicht damit, wenn ein ´Freund´ bei mir übernachtet. Wie das mit den anderen Dingen aussieht... keine Ahnung – also, was macht dich so unsicher?“ „Nichts... wahrscheinlich wäre ich geblieben.“ Tai seufzte. „Wahrscheinlich?!“ Matt schnappte sich eines der Kissen und warf es Tai mit dem Kommentar „Idiot!“ über. Tai gab Matt süß lächelnd das Kissen wieder und beugte sich etwas über ihn. „Hey, ich hab`s doch nicht böse gemeint. Ich verstehe nur nicht, warum du nicht bei mir bleiben willst. Es war doch so schön heute Nacht.“ „Ja... war es“, gab Matt leise zu und Tai hätte schwören können, dass er da ein kleines Lächeln aufblitzen sah. „Es könnte heute noch schöner sein, aber das entgeht dir, wenn du nicht bleibst.“ „Mein Dad-“ „Sag ihm, wir müssten bis spät in die Nacht für eine Physikarbeit lernen...“ Matt legte sich mit dem Rücken zu Tai, das Kissen, das er nach ihm geworfen hatte, fest gegen seine Brust gepresst, zupfte er nervös am Bezug des Kissens. Eine Gänsehaut überkam ihn, als Tai sich von hinten an ihn heranschmiegte. Tai bemerkte es. „Was hast du, Yamalein?“ Matt verdrehte die Augen. „Nichts“, flüsterte er. „Hast du Angst?“ „Wovor?“ „Davor, dass ich heute Nacht über dich herfalle...“, sagte Tai. Er malte mit dem Finger kleine Kreise auf Matts Arm. „...nein... auch wenn es schon eine ganze Woche her ist.“ „Was ist eine Woche her? Matt, ich verstehe nicht – oh“, plötzlich dämmerte es Tai. „Matt, das ist doch Blödsinn. Dass ich das gesagt hatte... Ich erwarte doch nicht, dass du heute Nacht mit mir schläfst, bloß weil wir jetzt ´ne Woche zusammen sind.“ „Tu ich auch nicht.“ „In Ordnung“, sagte Tai ruhig. Er streifte mit den Lippen Matts Hals, hauchte zarte Küsse darauf und biss sanft in die weiche, blasse Haut. „Bleibst du?“ „Ich hab doch schon gesagt, es geht nicht.“ „Ich überzeuge deinen Dad schon.“ „Ich will aber gar nicht, dass du ihn überzeugst!“ „Und warum nicht?“, fragte Tai verwirrt, während er weiter kleine Küsse auf Matts Hals verteilte. „...“ „Ich tu dir nichts, versprochen.“ „Darum geht es doch gar nicht...“, sagte Matt leise. „Mh, dachte ich mir schon fast. Erzählst du mir, was wirklich los ist?“, fragte Tai vorsichtig. Matt seufzte. „... Ich möchte einfach ein bisschen alleine sein, okay?“ „Du brauchst noch Zeit, um das alles zu verarbeiten, nicht?“ Matt nickte stumm. Tai küsste Matt zärtlich auf die Wange, ehe er sich dichter an ihn schmiegte. „Holen wir das dann nächstes Wochenende nach?“, fragte Tai vorsichtig und streichelte Matt dabei durchs Haar. „Wenn ich meinen Dad bis dahin wieder los bin...“ „Nein, auch wenn du ihn nicht los bist. Wir überzeugen ihn schon, okay?“ „..okay.“ „Braver Junge!“, lobte Tai und drückte Matt noch einen Kuss auf die Wange und schmiegte sich dann wieder dicht an seinen Körper. Ganz langsam schloss er die Augen und genoss diesen Moment, das Beisammensein. Es fühlte sich so schön und intensiv an. Matts Geruch, sein Körper, seine Haare, die weiche Haut seines Halses, die Tai sanft mit den Lippen berührte. „Yama?“ „Mh?“ „Zieh bei mir ein und dann lass uns nie wieder mein Bett verlassen, ja?“, nuschelte Tai gegen Matts Hals. Matt drehte sich wieder auf die andere Seite, sodass er Tai direkt ansah. Die warmen braunen Augen sahen ihn erwartungsvoll an, warteten auf eine Antwort. Matt seufzte. „Wir nehmen mein Bett.“ „Hä?! Wieso das denn?“, fragte Tai verwirrt. „Weil meins bequemer ist, als deins. Deshalb.“ Tai blickte Matt einige Minuten einfach nur perplex an, ehe er laut loslachte. Matt warf ihm halbherzig das Kissen ins Gesicht. „Sei nicht sauer“, sagte Tai sanft. „Ich fand das eben echt süß. Ich hab auch gar nichts dagegen, wenn wir dein Bett nehmen.“ „Ach nein?“ „Nein. Aber bis wir das hier haben, muss meins wohl noch eine Weile herhalten“, meinte Tai. Er zog die Decke über sich und Matt, als er sich über ihn beugte und ihn küsste. Sie hatten noch lange in Tais Bett gelegen und sich geküsst, gestreichelt und einfach die Nähe des anderen genossen. Es war unglaublich schön gewesen. Auch das gemeinsame Frühstück danach hatte Tai sehr genossen. Er hatte Matt die ganze Zeit über beobachtet, ihm sehnsüchtige Blicke zu geworfen. So hätte er am liebsten das ganze Wochenende mit ihm verbracht. Aber es ging ja leider nicht. Statt mit Matt in seinem Bett herum zu machen, stand er neben dem Badezimmer und wartete, bis Matt sich umgezogen hatte und dann nach Hause ging. Tai seufzte. „Danke fürs Leihen“, sagte Matt, als er fertig angezogen aus dem Bad kam und Tai seine Sachen wiedergab. „Ach was, kein Problem“, erwiderte Tai. Er ging mit Matt zurück in sein Zimmer und legte die Sachen behutsam auf seinem Bett ab. Immerhin hatte Matt sie getragen. Tai musste unwillkürlich grinsen. Wenigstens das T-Shirt würde er nie wieder waschen, dann hatte er immer ein bisschen Matt bei sich. Noch lieber wäre es Tai ja gewesen, wenn er eines von Matts T-Shirts hätte haben können. Aber er war auch schon mit seinem eigenen glücklich und das hatte Matt ja immerhin eine ganze Nacht lang getragen. „Ich glaube, ich sollte jetzt wohl besser gehen“, holte Matt ihn aus seinen Gedanken. „Was? Jetzt schon?“, fragte Tai sichtlich enttäuscht. „Tai, es ist schon halb zwölf. Wenn ich heute Mittag nicht nach Hause komme, bringt mich mein Dad um!“ Tai seufzte. „Dann bringe ich dich aber wenigstens noch nach Hause.“ „Okay...“, sagte Matt. „Warte noch einen Moment“, sagte Tai, als Matt gehen wollte. „Was ist?“ Statt einer Antwort zog Tai ihn einfach an sich. Er schlang seine Arme um Matts Taille und presste seine Lippen fest auf Matts. „Tai...“, hauchte Matt in den Kuss hinein. „Na ja, wie es aussieht bekommen wir heute wohl nicht mehr viel Gelegenheit dazu, oder?“ Matt lehnte sich instinktiv gegen Tais Körper. „Willst du nicht doch lieber bei mir bleiben?“, fragte Tai leise. „...doch, will ich...“, nuschelte Matt gegen Tais Hals. „Also?“ „Es geht nicht. Du weißt doch, mein Vater-“ „Tut mir Leid, war blöd von mir“, entschuldigte sich Tai. „Ich will dich eben nicht gehen lassen, aber ich will auch nicht, dass du meinetwegen Ärger bekommst.“ „...“ „Sehen wir uns morgen?“ Matt nickte nur. „Versprochen?“, hakte Tai nach. „Versprochen“, bestätigte Matt und löste sich wieder ein wenig von Tai. Den kleinen Abstand, den er zwischen ihnen geschaffen hatte, überbrückte Tai gleich wieder, indem er Matts Lippen erneut in Besitzt nahm. Zuerst vorsichtig, dann immer sehnsüchtiger und verlangender, bewegte er seine Lippen gegen Matts. Sie gingen ruhig nebeneinander her die Straße entlang. Tai warf Matt immer wieder sehnsüchtige Blicke zu. Wäre die Gefahr nicht so groß gewesen, dass sie jemandem begegneten, der sie kannte, hätte Tai einfach den Arm um Matt gelegt und ihn bei jedem zweiten Schritt geküsst. „Was ist?“, fragte Matt. Tais Blicke waren ihm nicht entgangen. „Ach nichts. Was machst du heute eigentlich noch so?“, entgegnete Tai und versuchte das Thema zu wechseln. „Das hängt davon ab, wie mein Vater reagiert, wenn ich nach Hause komme. Kann sein, dass ich den Rest des Tages damit verbringe mich bei ihm zu entschuldigen und nach irgendwelchen Erklärungen zu suchen“, meinte Matt. „Tut mir Leid. Ich hätte dich gestern Abend gleich nach Hause bringen sollen“, sagte Tai schuldbewusst. „Nein, es war gut so, dass du es nicht getan hast.“ „Meinst du?“ „Ja... Er hätte mir nur irgendwelche unangenehmen Fragen gestellt. Und ich wollte mich noch bei dir für gestern bedanken...“, sagte Matt und blieb stehen. Tai sah ihn sprachlos und verwirrt an. „Matt...“ „Nicht für die Sache mit Dean! Aber für das danach...“ „Ach was, schon okay. Ich habe ja immerhin Schuld and ´Der Sache mit Dean´.“ „Trotzdem danke. Und, ähm, du sagst das doch niemanden...?“ „Was denn?“ „Dass ... dass ich... geheult hab“, sagte Matt mit geröteten Wangen. Tai konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Als er Matts verletzten Blick bemerkte, streichelte er ihm zärtlich über die Wange und schenkte ihm ein versöhnliches Lächeln. Im Moment war es ihm wirklich egal, ob sie jemand beobachtete. „Hey, was hätte ich denn davon? Du musst dir keine Gedanken machen. Ich werde zu niemandem etwas sagen, was dein cooles Image ruinieren könnte.“ „...danke.“ Sie gingen schweigend weiter. Tai beobachtete Matt. Er wirkte abwesend, tief in Gedanken versunken und ein bisschen traurig. Und irgendwie hatte Tai das unschöne Gefühl, dass Matts Gedanken bei Dean waren. Sicher fragte er sich, was Dean gerade tat und was in ihm vorging. Tai seufzte leise. Er konnte Matt ja einerseits verstehen, aber es tat schon weh, dass Matt wahrscheinlich ständig an Dean dachte. Dass seine Gedanken vermutlich jede Minute bei ihm hingen. Matt hatte sich gestern sogar die Blöße gegeben zu weinen. Es war das erste Mal, dass Tai ihn hatte weinen sehen. Und dann auch noch wegen Dean... Wegen diesem bescheuerten Idioten! Unbewusst ballte Tai seine Hände zu Fäusten. Er hatte Matt zu liebe versuchen wollen Dean zu leiden, vielleicht sogar zu mögen, aber es ging einfach nicht. Er konnte nicht. Wie auch? Wie sollte er so ein verdammtes Arschloch mögen, das sich auch noch bei jeder Gelegenheit an Matt rangemacht hatte?! Alleine der Gedanke daran, wie dieser Mistkerl Matt betatschte und versuchte ihn ins Bett zu kriegen, machte Tai unglaublich wütend. Und es verletzte ihn, wie sehr Matt diesem Typen vertraute... Tai hatte ewig gebraucht, um an Matt heran zu kommen, zu ihm durchzudringen. Und selbst jetzt war es noch schwierig mit Matt, weil da einfach immer noch ein Stückchen von dieser unsichtbaren Mauer war, die er um sich herum aufgebaut hatte. Er konnte ihm noch nicht ganz vertrauen. Dean schon. Er hatte ihn unglaublich nahe an sich heran gelassen. Viel näher als Tai. „Stimmt was nicht?“, holte Matts besorgte Stimme aus seinen Gedanken. Ein wenig erschrocken, blickte Tai zu Matt. Sie waren schon fast bei ihm zu Hause. Gegenüber lag das Haus, in dem auch Matts Wohnung war. „Nein, nein. Alles okay“, sagte Tai schnell. Matt sah ihn dennoch etwas skeptisch und deutlich besorgt an. „Mir geht´s gut, ehrlich“, versuchte Tai ihn zu beruhigen. „Soll ich noch mit reinkommen?“ Sie hatte die Straße überquert und betraten nun das Gebäude. „Ich weiß nicht...“, sagte Matt nachdenklich. „... er wird sicher wissen wollen, wer du bist und wieso du mich nach Hause bringst.“ „Wie wäre es damit: `Guten Tag Herr Ishida! Ich bin Taichi Yagami, der Liebhaber ihres Sohnes. Wir waren gestern zusammen auf einer Party, leider ist es ein bisschen spät geworden, da sind wir zu mir und haben auch dort übernachtet. Was wir sonst noch so getrieben haben, überlasse ich Ihrer Fantasie. Aber keine Sorge, Matt ist immer noch Jungfrau´.“ „Ha, ha. Sehr witzig!“, meinte Matt sauer und nahm die nächsten Stufen nach oben etwas schneller. Tai packte ihn sanft aber bestimmt am Handgelenk. „Hey, ich hab’s nicht böse gemeint. Tut mir echt Leid“, entschuldigte sich Tai. „Ich dachte es sei ganz witzig... war dumm von mir. Ich... bleibt es bei morgen?“ „Ja...“ „Gut. Dann heißt es jetzt also auf Wiedersehen zu sagen... Wenn du doch noch ein Alibi brauchen solltest oder irgendwas ist, ruf mich bitte an, ja?“ „Klar, mache ich.“ „Okay...“, Tai warf einen raschen Blick durch das Treppenhaus. Es schien niemand da zu sein. Er beugte sich zu Matt vor und hauchte ihm einen sanften Abschiedskuss auf die Lippen. „Bis dann.“ „Bis dann“, erwiderte Matt noch ein wenig perplex. Er hätte nicht damit gerechnet, dass Tai ihn jetzt küssen würde. Nicht hier. „Wir sehen uns“, sagte Tai, als er sich ganz von Matt löste und schließlich ging. Immer noch ein wenig perplex, sah Matt ihm nach, unschlüssig was er denken oder tun sollte. Als Tai aus seiner Sichtweite verschwunden war, wandte auch Matt sich um und ging durch den kleinen Flur zu seiner Wohnung. Er hatte ein ungutes Gefühl. Er wusste überhaupt nicht was ihn erwarten würde. Vielleicht war sein Dad auch schon längst wieder weg... Unsicher schob Matt die Wohnungstür auf und trat hinein. Seine Jacke und die Schuhe zog er im Flur aus, ehe er dann in die Küche tapste. Fast hätte er erleichtert aufgeatmet, da die Küche leer war, doch bemerkte er, dass der Fernseher an war und huschte ins Wohnzimmer. Tatsächlich saß, oder vielmehr lag, sein Vater dort auf der Couch. Matt hatte er natürlich gleich bemerkt, nachdem dieser im Wohnzimmer erschienen war. Er warf Matt einen strengen Blick zu. „Darf ich fragen, wo du heute Nacht warst?“ „Weg...“, kam es leise von Matt. „So viel ist mir auch klar. Ich will wissen, wo du warst!“ Matt seufzte und senkte den Blick ein wenig. „Auf einer Party. Hab ich dir gestern doch auch schon gesagt, bevor ich gegangen bin.“ Masaharu setzte sich auf, mit der flachen Hand rieb er sich müde über die Stirn. Matt fragte sich insgeheim, ob er etwa auf ihn gewartet und womöglich die Nacht auf dem Sofa verbracht hatte. Dann wandte er sich wieder zu Matt. „Hör mal, du wirfst mir zwar immer vor, ich würde dich nicht kennen und vielleicht stimmt das ja sogar teilweise, aber eines weiß ich und das ist, dass mein Sohn nicht auf irgendwelche Partys geht.“ „Es stimmt aber“, verteidigte sich Matt. „Okay. Nachdem ich dich also an die tausendmal versucht habe zu überreden, mal mehr unter Leute zu gehen, hast du gestern aus heiterem Himmel, ganz spontan beschlossen auf eine Party zu gehen?“ Matt verdrehte die Augen. „Nein. Ein... ein Freund hat mich gefragt, ob ich auch mitgehe.“ Masaharu blickte ihn skeptisch an. „Dieser Freund heißt nicht zufällig Dean und hat wieder einmal versucht dich nach Osaka zu verschleppen?“ Matt sah seinen Vater fassungslos an. „Es stimmt also? Yamato, bitte, versteh doch, dass-“ „Nein... nein! Es stimmt nicht. Ich kann nur nicht glauben, dass du so was denkst. Dass du so von ihm denkst!“ „Yamato-“ „Außerdem war ich nicht mit Dean zusammen“, log Matt. „Es ist, wie ich es sage. Ich war auf einer Party mit ein paar Leuten aus meiner Schule, okay?!“ „Na schön, nehmen wir mal an es war so. Du warst aber nicht nur gestern Abend weg, sondern die ganze Nacht. Hast du dafür auch eine Erklärung?!“ „Ich... es ist spät geworden, da hab ich... bei einem Freund übernachtet.“ „Wieder dieser ominöse Freund, hm?“, sagte Masaharu. „Na schön, ich werde dir das ausnahmsweise mal glauben. Auch wenn ich es immer noch nicht fassen kann, du auf einer Party... War es wenigstens schön da?“ „...nein.“ Masaharu konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. „Was ist eigentlich mit deiner Freundin?“, fragte Matt unvermittelt. Sein Vater hörte auf zu grinsen. „Ach, es lief nicht so gut... wir haben uns getrennt.“ „Hast du dich deshalb entschlossen mal wieder nach Hause zu kommen?“ „Ach Yamato, jetzt tu nicht so, als ob ich nie da wäre. Aber was meine Beziehung angeht: Die hatte ohnehin keine Zukunft“, plötzlich legte sich wieder ein Lächeln auf Masaharus Lippen. „Ich hab gekündigt, im Büro meine ich. Rate mal wer einen neuen Job hat?“ Wieder verdrehte Matt die Augen. „Keine Ahnung – du vielleicht?“ „Erraten! Der örtliche Fernsehsender hat mir einen Job angeboten, natürlich habe ich den gleich angenommen. Ist das nicht toll?!“ „Gratuliere“, sagte Matt freudlos und wandte sich zum Gehen. „Was ist denn? Wollen wir das nicht feiern? Wir könnten ins Restaurant essen gehen...“ Matt blieb im Türrahmen stehen. „Macht es dir was aus alleine zu feiern?“, fragte er ohne seinen Vater anzusehen. „Ach komm schon, Yamato. Sei kein Spielverderber!“ „Tut mir Leid, aber mir ist nicht nach feiern.“ „Geht´s dir nicht gut? Ist irgendwas passiert?“, in der Stimme seines Vater klang Besorgnis mit. Ehrliche Besorgnis. Das überraschte Matt. „Nein... alles klar“, sagte Matt hastig. „Ich bin nur müde. Ich werde mich hinlegen.“ „Na schön, du kannst es dir ja noch bis heute Abend überlegen“, meinte Masaharu. „Klar...“ Den ganzen Heimweg lang, hatte Tai an nichts anderes denken können, als an Matt. Er hatte sogar alles um sich herum vergessen und jeglichen Zeitgefühl verloren. Irgendwann hatte er völlig überrascht vor seiner Haustür gestanden und sich gewundert, dass er schon zu Hause war. Jetzt war er zu Hause, in seinem Zimmer, lag in seinem Bett und konnte immer noch an nichts anderes denken, als an Matt. Und daran, wie sehr Matt Dean mochte. Daran, wie eifersüchtig er auf die Beziehung der beiden war. Bei Dean war Matt ganz anders. Nicht so kühl, nicht so distanziert. Nicht so verschlossen, wie er es ihm gegenüber oft war. Für Dean weinte er sogar, für ihn würde er es wohl nie tun. Wenn alles ganz genau andersrum ausgegangen wäre, wenn Matt jetzt mit Dean zusammen wäre und er Matt anstelle Deans verlassen hätte, würde Matt sicher nicht so darunter leiden. Oder doch? Bestimmt! Wieso redete er sich denn jetzt bloß so dummes Zeug ein? Nur, weil er eifersüchtig auf Dean war? War Matt denn etwa mit Dean mitgegangen oder hatte er sich für Dean entschieden? Nein. Tai seufzte. Er sollte wirklich mehr Vertrauen in Matt haben. Und geduldiger mit ihm sein. Es ist eben nicht so leicht für ihn, jemandem zu vertrauen und an sich heranzulassen. Eigentlich müsste Tai sich glücklich schätzen, er war mit Matt zusammen. Sicher würde er ihm auch irgendwann voll und ganz vertrauen... Beinahe unbewusst griff Tai nach seinem T-Shirt, das neben ihm im Beet lag und drückte es an sich. Es roch immer noch nach Matt. Ganz intensiv. Tai schloss langsam die Augen. Es war fast so, als würde Matt neben ihm liegen. Wie schön das wäre, wenn Matt jetzt wirklich hier wäre. Es war jetzt knapp zwei Stunden her, dass er Matt nach Hause gebracht hatte und trotzdem vermisste er ihn, als seien sie seit Wochen oder Monaten getrennt. Wie süchtig er doch nach Matt war, so abhängig. Tai musste unwillkürlich daran denken, wie er an diesem Morgen vor seinem Bett gesessen und Matt beim Schlafen zugeschaut hatte. Es war so schön und entspannend gewesen. Er hatte jeden Zug auf dem friedlichen Gesicht seines schlafenden Freundes beobachtet. Und Matt war wirklich süß, wenn er schlief. Na ja, er war natürlich auch wahnsinnig süß, wenn er wach war, aber... im Schlaf war er einfach entspannter und ruhiger. Mit der halben Stunde hatte er Matt eigentlich belogen, er hatte ihm schon etwas länger beim Schlafen zugeschaut. Instinktiv drückte Tai das T-Shirt fester an sich. „Yama...“, nuschelte er leise, in den Stoff. Als auch nach dem zehnten Mal Anklopfen kein Lebenszeichen von Matt kam, schob Masaharu die Zimmertür auf und trat langsam in den noch fast völlig dunklen Raum. „Yamato?“ „...hm?“, kam es brummend von Matt. Masaharu seufzte. „Kannst du mir mal sagen, warum du immer noch im Bett liegst? Es ist schon nach halb eins, du solltest langsam wirklich mal aufstehen“, sagte Masaharu entschieden und ging zum Fenster um die Rollladen hochzuziehen. Matt zog sich die Bettdecke über den Kopf und ignorierte seinen Vater so gut es eben ging, während dieser nun auch noch die Vorhänge beiseite schob und das Fenster öffnete. Wieder ein Seufzen seines Vaters. „Ach Yamato...“ „...“ „Schon seit gestern verhältst du dich so seltsam. Du kommst nicht mehr aus deinem Zimmer heraus und reden kann man mit dir auch nicht. Du könntest mir wenigstens mal erzählen, was mit dir los ist“, meinte Masaharu. „Aber wenn du dich lieber weiter schmollend in deinem Bett verkriechen willst, bitte!“ Damit verließ er den Raum wieder und ließ Matt alleine. Einige Zeit später klopfte es erneut gegen Matts Zimmertür. „Was willst du jetzt schon wieder?“, fragte Matt genervt und zog die Bettdecke wieder über den Kopf. Die Tür ging auf und Tai kam vorsichtig herein. Er schloss leise die Tür hinter sich. „Dein Dad hat mich reingelassen. Ich wollte nur sehen, wie es dir geht. Aber wenn du mich jetzt nicht sehen willst, ist das auch in Ordnung, dann gehe ich wieder.“ Matt schlug erschrocken die Bettdecke zurück und saß mit einem Mal kerzengerade im Bett und starrte Tai perplex an, der immer noch wie an die Tür geklebt dastand. „Tai...“, sagte Matt erschrocken. Tai musste grinsen. Er musterte Matt, wie er da völlig erschrocken im Bett saß, noch im Pyjama und mit völlig zerzaustem Haar, das ihm wild ins Gesicht fiel. Es sah schrecklich süß aus. Er sah schrecklich süß aus! „Wie geht´s dir denn?“, wollte Tai wissen. Er kam auf Matt zu und setzte sich neben ihn auf den Bettrand. „Ich... keine Ahnung. Geht so... glaube ich.“ „Wie hat dein Dad reagiert, als du gestern heimgekommen bist? War es sehr schlimm?“ „Mh, es hätte wohl schlimmer sein können. Aber er glaubt ich lüge, wegen der Party.“ „Wieso denn?“ „Er kann sich nicht vorstellen, dass ich tatsächlich zu einer Party gehe“, erklärte Matt. „Vielleicht würde ich mir das ja selbst nicht glauben, wenn ich es nicht besser wüsste.“ Tai lächelte und streichelte zärtlich über Matts Arm. „Schade, dass du gestern nicht bleiben konntest“, hauchte er. Er rutschte ein wenig näher zu Matt und legte seine Hand in Matts Nacken, zog ihn zu sich und berührte sanft seine Lippen. „Warte“, unterbrach ihn Matt. „Was hast du?“, fragte Tai verunsichert. Er beobachtete, wie Matt aus dem Bett krabbelte und zu seiner Zimmertür ging und... diese verschloss. „Also echt jetzt, Matt! Ich wollte dich doch nur küssen, dass du gleich wieder auf solche Gedanken kommst“, scherzte Tai. „Haha! Wenn mein Dad uns erwischt, wird ihm erst mal egal sein, ob wir uns nur küssen oder gleich übereinander herfallen!“, zischte Matt. „Entspann dich“, sagte Tai ruhig. Er nahm Matts Hand und zog ihn wieder zu sich aufs Bett. „Wo waren wir stehen geblieben?“, fragte er, ehe er erneut, ohne auf eine Antwort zu warten, seine Lippen auf Matts presste. Er drückte Matt sanft, aber bestimmt auf die Matratze und legte sich über ihn. Er knabberte zärtlich an Matts Unterlippe, bevor er vorsichtig seine Zunge durch die blassen Lippen schob. Wie er das vermisst hatte. Diesen Geschmack. Matts Geschmack. So intensiv, schön und abhängig machend. Eine angenehme Gänsehaut überkam ihn, als Matt plötzlich die Arme um ihn schlang und tiefer zu sich zog. Matts Hände auf seinem Rücken und in seinem Nacken verursachten ein angenehmes, freudiges Kribbeln in Tais Bauch. Es fühlte sich gut an. Und unglaublich schön. Und diese kleine Geste von Matt machte ihn unglaublich glücklich. Er vergaß sogar seine Eifersucht auf Dean und konzentrierte sich nur noch auf Matt und dieses schöne Gefühl. Gierig saugte er an Matts Lippen. Seine Hände berührten zärtlich den Körper unter ihm und schoben sich schließlich neugierig unter Matts T-Shirt und berührten die zarte Haut darunter. Vollkommen zärtlich streichelte er über seinen Bauch und die Seiten entlang. Ganz langsam löste Tai seine Lippen von Matts, öffnete die Augen und sah Matt an, der nun ebenfalls die Augen öffnete und blinzelnd zu ihm aufsah. „Du wehrst dich ja gar nicht“, stellte Tai glücklich grinsend fest. „Sollte ich?“ „Nein“, entgegnete Tai mit süßem Lächeln. Er rutschte etwas tiefer und hauchte einen zärtlichen kleinen Kuss unter Matts Bauchnabel. Er spürte, dass Matt zitterte. Tai rutschte wieder nach oben, um ihren Kuss fortzusetzen. „Yama...“, hauchte er zärtlich in den Kuss hinein. „Ich wäre gestern gerne noch bei dir geblieben...“, sagte Matt unvermittelt. Tai strich ihm zärtlich ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Wirklich?“ „Ja...“, sagte Matt leise. Er lächelte. „Was hast du ohne mich gemacht?“ „Mit meinem T-Shirt gekuschelt, das du anhattest und mir vorgestellt, dass du es bist.“ „Echt?“ „Ja. Es war schön. Aber schöner, wäre es gewesen, wenn du in meinem Bett gelegen hättest – gerne auch ohne das T-Shirt.“ „...wir holen es nächste Woche nach“, versprach Matt. „Ohne das Shirt?“ „Das kann ich nicht versprechen.“ „Schon gut, das musst du auch nicht“, erwiderte Tai. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. „Was ist?“, wollte Matt wissen. „Ach nichts“, sagte Tai. „Ich bin einfach nur glücklich.“ Matt richtete sich leicht auf, um Tais Lippen erreichen zu können und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss darauf. Tai erwiderte den Kuss glücklich. Er legte einen Arm um Matts Taille, um ihn so ein wenig zu stützen. „Yama.“ „Tai...“ „Jungs! Ich hab Kaffee gekocht, kommt ihr bitte nach unten?!“ Kapitel 36: "Wir nehmen mein Bett" Kap. 35 Part 2 ------------------------------------------------- Hi ihr^.^! Hab beschlossen, dass ihr nicht länger leiden sollt, also bekommt ihr jetzt den zweiten Teil^-^! Ich wollte es eigentlich einfach zum anderen dazu editieren, da es ja, wie erwähnt, immer noch Kapitel 35 ist, hab dann aber doch beschlossen es als separates Kapitel hochzuladen, um Verwirrung und Suchen zu vermeiden. Ich möchte mcih auch noch mal für euere vielen, lieben Kommetare bedanken (die ich noch nicht alle beantwortet habe, mach ich aber gleich noch). Leute, ihr seid klasse! lG und viel Spaß beim Lesen, Loona __________________________________________ [...] „Ach nichts“, sagte Tai. „Ich bin einfach nur glücklich.“ Matt richtete sich leicht auf, um Tais Lippen erreichen zu können und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss darauf. Tai erwiderte den Kuss glücklich. Er legte einen Arm um Matts Taille, um ihn so ein wenig zu stützen. „Yama.“ „Tai...“ „Jungs! Ich hab Kaffee gekocht, kommt ihr bitte nach unten?!“ Die beiden fuhren beinahe zeitgleich erschrocken zusammen. Obwohl Matt genau wusste, dass er abgeschlossen hatte und die Stimme seines Vaters aus dem Flur gekommen war, sah er panisch an Tai vorbei auf die Tür. „Du hast abgeschlossen“, erinnerte Tai ihn und wollte ihn beruhigen. Dabei hatte er selbst im ersten Moment das Gefühl gehabt, dass Matts Vater mitten im Zimmer stünde und sie ´ertappt´ hätte. „Ich weiß, ich wollte nur...“, stammelte Matt mit zittriger Stimme. Tai streichelte zärtlich über seine Wange, versuchte ihn ein bisschen zu beruhigen. „Dein Dad hat echt ein schlechtes Timing“, sagte Tai und versuchte dabei zu lächeln, was ihm nicht so recht gelingen wollte. Es war gerade alles so perfekt gewesen. So schön. Zum erste Mal hatte Matt sich völlig gehen lassen, er ganz entspannt gewesen, hatte seine Zärtlichkeiten erwidert. Matt hatte sich nicht einmal dagegen gewehrt, als er ihn ´befummelt´ hatte. So locker, war Matt bei ihm nie zuvor gewesen. Warum musste Matts Vater ausgerechnet in so einem Moment auf die Idee kommen, Kaffee zu kochen?! „Was machen wir jetzt?“, fragte Matt und sah Tai unsicher an. Tai seufzte. „Ich schätze wir werden wohl oder übel nach unten gehen müssen.“ Er wollte sich gerade von ihm lösen, doch Matt hielt ihn zurück. Er zog ihn wieder sich herunter und hauchte ihm zärtlich einen, noch etwas unsicheren, Kuss auf die Lippen. „Ich hasse deinen Vater“, seufzte Tai gegen Matts Lippen. Dann nahm er diese wieder in Besitz, küsste Matt stürmisch und auch ein bisschen gehetzt. Wenn sie nicht bald nach unten gehen würden, würde Matts Vater sicher nach oben kommen. Und selbst wenn er nicht einfach in das Zimmer reinplatzen konnte, würde ihn die verschlossene Tür sicher stutzig machen. Dann brauchte er nur noch eins und eins zusammen zu zählen... „Wir sollten jetzt besser nach unten gehen“, sagte Tai schließlich und löste sich dann, wenn auch ziemlich widerwillig, von Matt. Matt blieb noch einen Moment lang im Bett liegen, schloss die Augen und atmete tief durch, ehe er dann aufstand. „Alles in Ordnung?“, fragte Tai besorgt. „Nein“, seufzte Matt. Tai legte vorsichtig die Arme um ihn und zog ihn an sich, streichelte ihm dabei beruhigend über den Rücken. „Was ist denn los?“, fragte er ihn sanft. „Ich... Es ist nur... ich will nicht nach unten. Ich kann das nicht!“ „Wieso?“, fragte Tai ein wenig verwirrt. Matt schob Tai ein Stückchen von sich weg und sah ihn unsicher an. „Was ist, wenn er was bemerkt?“ Tai konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. „Wie sollte er denn was bemerken?“ „Ich weiß es nicht... aber er tut es, ganz sicher.“ „Ach Yama, er kann dir weder ansehen, dass du schwul bist, noch was wir gerade gemacht haben“, versuchte Tai ihn zu beruhigen. Er hauchte Matt noch einen Kuss auf die blassen Lippen und machte sich dann daran die Tür wiederaufzuschließen, da Matt keine Anstalten machte es zu tun. „Kommst du?“, fragte Tai und streckte Matt einladend seine Hand entgegen. Matt seufzte. Er zupfte rasch noch seine Shirt etwas zu Recht, was während ihrer Kuschel- und Befummelungsaktion etwas verrutscht war und nahm dann etwas zögerlich Tais Hand an und ließ sich dann von ihm nach unten führen. Bevor die beiden die Küche betraten, wandte Tai sich noch einmal zu Matt um. Er drückte fest seine Hand, die immer noch in seiner lag und lächelte seinen Freund aufmunternd an. „Es wir gut gehen“, hauchte Tai leise. Matt wirkte nicht so überzeugt von Tais Worten, nickte aber dennoch. Dann ließ Tai seine Hand los und schob die Küchentür auf. Masaharu saß bereits an dem Rechteckigen Holztisch, trank seinen Kaffee und las die Sonntagszeitung. „Da seid ihr ja“, stellte er erstaunt fest und legte die Zeitung beiseite. „Hallo Herr Ishida“, sagte Tai höflich. Masaharu sah zunächst zu Tai, nickte ihm freundlich zu und wandte sich dann an Matt, der jedoch sofort den Blick von ihm abwendete. Masaharu tat es mit einem Lächeln ab. Setzt euch doch“, sagte er und deutete auf die beiden freien Stühle, wo auch schon jeweils eine gefüllte Tasse Kaffee stand. „Danke“, sagte Tai und nahm auf einem der beiden Stühle Platz. Matt zögerte, ehe er sich dann doch zu Tai und einem Vater an den Tisch setzte. „Ich bin ehrlich beeindruckt, dass du es geschafft hast, Matt aus seinem Zimmer zu bekommen“, meinte Masaharu dann an Tai gewandt. „Wieso denn?“, fragte Tai ein wenig verwirrt und blickte dann Matt an. „Weil er sich seit gestern Mittag darin verbarrikadiert“, erklärte Masaharu ruhig. „Ich hab keine Ahnung, was mit ihm los ist. Er will es mir ja nicht verraten. Aber ich nehme an, es hat was mit der Party zu tun, auf der er Freitagabend angeblich war. Zumindest ist er so komisch, seit er heimgekommen ist.“ Tai warf Matt einen besorgten Blick zu. Ging es ihm deswegen wirklich immer noch so schlecht? Ging ihm die Sache mit Dean nach und war er deswegen sauer auf ihn? Tai versuchte Matts Blick zu erhaschen, um so vielleicht eine Antwort auf seine ungestellten Fragen zu bekommen, doch Matt sah ihn nicht an. „Er war da nicht nur angeblich“, sagte Tai abrupt. Masaharu blickte ihn verwirrt an. Sogar Matt warf ihm nun doch einen fragenden Blick zu. „Er war wirklich auf dieser Party. Mit mir“, erklärte Tai. Masaharu sah zunächst Tai an, danach Matt. Er schien wirklich überrascht zu sein. „Dann warst du also echt auf einer Party?“, fragte Masaharu immer noch ganz erstaunt. Matt nickte kaum merklich. „Nach der Party sind wir zu mir, wegen des Gewitters. Es tut mir Leid, wenn Sie sich Sorgen um ihn gemacht haben“, fügte Tai noch hinzu. Matts Herz begann wild gegen seine Brust zu schlagen. War Tai jetzt völlig lebensmüde? „Schon gut“, entgegnete Masaharu. „Ist ja nicht schlimm. Nur als Matt mir gestern davon erzählt hat... ich konnte es nicht glauben. Ich meine er war vorher noch nie auf einer Party und... Du scheinst einen guten Einfluss auf ihn zu haben.“ „Äh, danke“, erwiderte Tai überrascht und trank einen Schluck von seinem Kaffee. Masaharu lächelte freundlich. „Du solltest ihn öfter mal auf Partys mitnehmen, ich glaube das würde ihm ganz gut tun. Er geht viel zu selten weg.“ „Okay, ich werde es versuchen“, entgegnete Tai. Matts entsetzten Blick ignorierte er. „Schön. Und darf ich fragen, womit du so deine Freizeit verbringst?“ „Ähm, ja. Also ich spiele Fußball und-“ „Ah, du spielst Fußball? In einer Mannschaft?“, fragte Masaharu interessiert. „Ja“, bestätige Tai. „Ich habe mal versucht Yamato dazu zu überreden, aber wie du dir sicher schon denken kannst, ist daraus nichts geworden“, erzählte Masaharu und warf seinem Sohn ein nachsichtiges Lächeln zu. Tai warf erneut einen Blick neben sich, zu Matt. Er wirkte kaute auf seiner Unterlippe, wirkte angespannt und starrte stur auf die Tischplatte. Ganz vorsichtig tastete Tai unter dem Tisch nach Matts Hand und drückte diese zärtlich, als er sie gefunden hatte. Matt zuckte einen Moment lang erschrocken zusammen, erwiderte es dann aber und schenkte Tai sogar ein kleines, unauffälliges Lächeln. Er genoss diese kleine Berührung von Tai. Es machte ihn irgendwie ruhiger. Trotzdem wäre er jetzt lieber in seinem Zimmer. Es war komisch hier mit seinem Vater und Tai zusammen zu sitzen und Kaffee zu trinken. Na ja, eigentlich hatte er seinen Kaffee noch gar nicht angerührt. Aber das änderte nichts an der Situation. Er fühlte sich einfach unwohl. Und er wurde einfach das Gefühl nicht los, dass sein Vater ihm genau ansehen konnte, was los war. „Yamato?“ Matt fuhr ein wenig zusammen. „Dein Kaffee wird kalt, wenn du ihn nicht endlich trinkst“, prophezeite Masaharu. „...“ „Tja und so benimmt er sich seit gestern Mittag“, sagte Masaharu zu Tai. „ich glaube er ist sauer auf mich. Ich weiß nur ehrlich nicht, was ich ihm getan habe.“ Tai nickte nur, da er nicht wusste, wie er am besten darauf reagieren sollte. Während er sich - eigentlich recht gut – mit Masaharu unterhielt udn ihm allerlei Fragen zu seiner Person beantworte, hielt er die ganze Zeit Matts Hand fest, drückte und streichelte sie. „Du hast doch sicherlich eine Freundin, oder?“ Tai war helfroh, dass er seinen Kaffee bereits ausgetrunken hatte. Hätte er nämlich gerade daran getrunken, hätte er sich wahrscheinlich an dem Getränk verschluckt oder es Matts Vater ins Gesicht gespuckt. Die Frage überrumpelte ihn völlig und es dauerte einige Minuten, ehe er darauf antworten konnte. „Ähm nein, ich hab keine Freundin.“ „Wirklich nicht?“, fragte Masaharu überrascht. „Aber du hast doch sicher eine im Auge, oder?“ „Na ja... also meine letzte Beziehung war nicht so ... nicht so toll. Deswegen halte ich mich mit Beziehungen jetzt erst einmal zurück“, stammelte Tai. „Oh, tut mir Leid. Aber es hat ja auch seine Vorteile, unabhängig zu sein“, meinte Herr Ishida. „Ja, genau“, stimmte Tai hastig zu. Er musste sich wirklich besser auf Fragen dieser Art vorbereiten. In diesem Moment ertönte ein schriller Klingelton. Masaharu durchwühlte seine Jacke, die locker über seinem Stuhl hing, nach seinem Handy. Dann nahm er den Anruf an. „Ja bitte? ... Ja... Natürlich, kein Problem... Okay, ich bin in zehn Minuten da!“, dann legte auf und steckte das Handy zurück in seine Jacke. „Das war mein neuer Chef, ich muss jetzt leider weg, tut mir Leid“, erklärte er und stand dann etwas hektisch auf. Er ging rasch in sein Arbeitszimmer um seine Tasche zu holen, dann angelte er sich seine Jacke vom Stuhl, stellte seine Kaffeetasse in die Spüle und wandte sich schließlich wieder Tai und Matt zu. „Ich weiß noch nicht genau, wann ich wieder komme. Macht euch einfach einen schönen Tag. Ich wünsche euch viel Spaß. Essen ist im Kühlschrank, bedient euch“, sagte Masaharu und wollte schon aus der Küche stürmen, als er noch einmal innehielt und zurück ging. Er kam auf Matt zu, legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah ihn eindringlich an. „Wir müssen reden, wenn ich wieder zurück bin“, sagte er ernst. Matt sah ihn unsicher an. „Okay...“, entgegnete er kleinlaut. „Also, bis dann“, verabschiedete Masaharu sich noch einmal. Dann wandte er sich noch rasch Tai zu. „Hat mich gefreut, dich kennen zu lernen.“ „Es hat mich auch gefreut Sie kennen zu lernen“, erwiderte Tai höflich. Dann verließ Masaharu auch schon hektisch die Küche und schlug hart die Haustür hinter sich zu, als er ging. „Er weiß es“, sagte Matt, nachdem sein Vater gegangen war. „Unsinn“, entgegnete Tai. „Er macht sich sicher nur Sorgen, um dich, weil du schon die ganze zeit so in dich gekehrt bist und nicht mit ihm gesprochen hast.“ „...“ Tai beugte sich zu Matt rüber, küsste ihn sanft auf die Wange und dann auf die Lippen. Ganz zärtlich biss er hinein, saugte daran. „Gehen wir nach oben?“, fragte Tai vorsichtig. „Okay...“ Sie standen auf. Matt nahm seine und Tais Tasse und stellte sie noch rasch zu der seines Vaters ins Spülbecken, ehe er dann mit Tai zusammen die Küche verließ, um nach oben zu gehen. Während sie nebeneinanderher die Treppe hochgingen, beobachtete Tai Matt und jeden seiner feinen Gesichtszüge. Er wirkte nachdenklich, aber auch schon viel ruhiger, als bis vor kurzem noch. Als sie Matts Zimmer betraten, fiel Tais Blick sofort auf das Bett. Es sah total unordentlich aus. Das Laken war verknittert und die Decke verzerrt, die Kissen lagen wild zerstreut in darin. Er grinste. Man hätte wirklich meinen können, sie hätten darin wilden Sex gehabt. „Tai?“, riss Matt ihn aus seinen Gedanken. „Ja?“ „Er ist zwar jetzt sowieso weg, aber... ist es in Ordnung, wenn ich trotzdem abschließe?“, fragte Matt und blickte Tai unsicher an. „Natürlich, wenn du dich dann wohler fühlst“, meinte Tai verständnisvoll. Matt schenkte ihm ein dankbares Lächeln und schloss dann die Tür ab. Gerade wollte er sich zu Tai umdrehen, als dieser von hinten die Arme um ihn schlang und ihn umarmte. Matt lehnte sich instinktiv in seine Umarmung. „Yama?“ „Mh?“ „Können wir da weiter machen, wo wir vorhin aufgehört haben oder willst du jetzt nicht mehr?“, fragte Tai vorsichtig nach. Matt drehte sich in Tais Armen zu ihm um und sah ihn unsicher an. „Du musst nicht, wenn du nicht willst“, sagte Tai saft. „Das ist es nicht. Ich will...“, widersprach Matt. Er legte seinen Kopf an Tais Schulter und schloss die Augen. Tai streichelte zärtlich Matts Rücken hinab. Ganz langsam schob er seine Hände unter Matts Oberteil. Matt zuckte dabei leicht zusammen. Tai hielt sofort inne. „Soll ich lieber aufhören?“ „Nein...“ Matt lächelte ihn amüsiert an. „Deine Hände sind bloß so kalt.“ Tai lächelte erleichtert. „Ach so, tut mir Leid.“ „Schon gut, ist nicht schlimm“, erwiderte Matt und lehnte sich wieder an Tai. Tai streichelte sanft über Matts Rücken, über seinen Bauch, die Seiten. Er berührte sanft Matts Kinn, hob es etwas an und hauchte dann einen Kuss auf seine zarten Lippen. Er leckte zärtlich mit seiner Zunge über Matts Lippen, bat um Einlass und Matt ließ es zu. Und während Tai neugierig seine Zunge in Matts Mund gleiten ließ, drängte er ihn in Richtung des Bettes, ohne den Kuss zu unterbrechen oder zu vernachlässigen. Ganz vorsichtig drückte er Matt auf das Bett und legte sich auf ihn, wobei sich ihre Lippen für einen kurzen Moment trennten. Matt war es schließlich, der ihre Lippen wieder zusammen brachte. Tai schob den Stoff von Matts T-Shirt ein wenig nach oben und ließ seine Hände erneut darunter gleiten. Berührte jeden Zentimeter der freigelegten Haut. Er unterbrach den Kuss mit Matt, rutschte etwas tiefer und hauchte stattdessen einen kleinen Kuss auf Matts Bauch. Diese hauchzarte Berührung von Tais Lippen auf seiner nackten Haut, ließ Matt erschaudern. Ein angenehmes Kribbeln bereitete sich in ihm aus. Tai verteilte weiter viele kleine Küsse auf seinem Bauch, gelangte dabei immer tiefer, bis er schließlich am Bund von Matts Hose angelangt war. Ganz zärtlich und ausgiebig liebkoste er diesen Bereich und genoss Matts kaum hörbares, wohliges Seufzen. Dann beugte er sich wieder über ihn, küsste seine Stirn, seine Lippen, seinen hals. Leckte mit der Zunge darüber. Während er stürmisch seine Lippen auf Matts presste, streichelte er mit der rechten Hand sanft über Matts Oberkörper, wanderte tiefer, ließ sie über Matts Bauch bis zum Bund seiner Hose gleiten, strich darüber. Er strich vorsichtig Matts Oberschenkel entlang, zunächst nur außen, berührte dann die Innenseite. Er spürte, dass Matt sich wieder ein wenig verkrampfte und hörte auf. Stattdessen widmete er sich wieder voll und ganz Matts Lippen. „Gefällt es dir?“, fragte er sanft gegen Matts Lippen hauchend. „...ja“, erwiderte Matt leise. Tai lächelte glücklich. Kapitel 37: "Mir war einfach danach..." --------------------------------------- Mh, was soll ich sagen? Ich bin wie immer nciht soooo zufrieden dmait, aber da sist ja nichts neues^.^! Ich machs heute Mal kurz und wünsche euch einfach viel Spaß beim lesen! lg, Loona _________________________ Tai strich Matt sanft die Haare aus dem Gesicht. Der blonde lag schlafend in seinen Armen. Sie hatten den ganzen Tag ausgenutzt, um sich zu streicheln und zu küssen udn einfach zusammen zu sein. Zwischendrin hatten sie eine DVD angesehen und was gegessen, nur um danach erneut schmusend im Bett zu landen. Scheinbar war das alles etwas zu fiel für Matt gewesen. Tai musste unwillkürlich lächeln. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es leider schon fünf Uhr war. Zu seiner Mutter hatte er gesagt, dass er nur ein zwei Stunden wegbleiben würde. Sicher würde das wieder einmal Ärger geben, wenn er nach Hause kam. Tai seufzte. So vorsichtig er konnte, löste er sich von Matt, versucht ihn möglichst nicht aufzuwecken. Bevor er das Bett widerwillig verließ, hauchte er Matt noch einen kleinen, zärtlichen Abschiedskuss auf die Lippen. Als er auf dem Schreibtisch nach etwas zum Schreiben suchte, um Matt eine kleine Nachricht zu hinterlassen, fand er einige Notenblätter udn auch ein aufgeschlagenes Heft, in dem mit Bleistift ganz fein einige Noten eingetragen waren. Am Rand befanden sich einige Notizen, in einer unleserlichen Handschrift. Matts Handschrift, wie Tai gleich erkannte. Er musste Lächeln. Sein kleiner Rockstar schrieb also eigene Musik. „...Tai?“, vernahm er Matts schläfrige Stimme. Tai legte das Heft auf dem Schreibtisch ab und ging dann zu Matt zurück. Er setzte sich zu ihm aufs Bett und streichelte ihm durchs Haar. „Tut mir Leid, hab ich dich geweckt?“, fragte Tai sanft. Matt rieb sich verschlafen über die Augen. „...nein. Warst du weg?“, fragte er ein wenig irritiert. „Nein. Das heißt noch nicht. Ich wollte mich so langsam auf den Weg machen...“ „Jetzt schon?“, fragte Matt, sichtlich enttäuscht und setzte sich auf. Tai grinste ihn an. „Wie süß! Sag mir nicht du vermisst mich schon?“ „So ein Unsinn“, sagte Matt hastig und sofort legte sich ein zartes rosa auf seine Wangen. Tai grinste weiter, stand dann aber auf. „Tut mir ehrlich Leid. Ich will nicht gehen. Aber ich hab noch nicht alle Hausaufgaben gemacht, es ist schon nach fünf und morgen ist Schule...“ „Tai...?“ „Ja?“ Matt legte eine Hand in Tais Nacken und zog ihn bestimmt zu sich, um dann im nächsten Moment seine Lippen auf Tais zu pressen. Tai weitete überrascht die Augen. Damit hatte er nicht gerechnet. In diesem Kuss lag nicht die Spur von Angst oder Unsicherheit. Und auch als Matt die Arme um ihn schlang und noch näher zu sich zog, wirkte er so entschlossen, wie Tai es nie von ihm erwartet hätte. „Vielleicht sollte ich doch lieber noch ein bisschen bleiben...“, hauchte Tai. Matt nickte. Er schloss langsam die Augen. Dann legte er seine Lippen wieder auf Tais, berührte diese hauchzart, als würde er sie streicheln. Tai erwiderte den Kuss genauso zärtlich. Er wirkte ruhiger als sonst. Nicht so stürmisch, nicht so fordernd. Matt zog ihn dichter an sich und Tai streichelte zärtlich über seinen Rücken. Schließlich begann er Matt doch fordernder zu küssen. Ganz zärtlich jedoch drang seine Zunge durch die leicht geöffneten Lippen in Matts Mund ein. Matt ließ es zu und lehnte sich instinktiv dichter an Tai, suchte seine Nähe. Dann war da auf einmal dieses seltsame Gefühl. Er trennte sich langsam und nur all zu zögerlich von Tai Lippen, blieb aber dicht an ihn geschmiegt und sah dann unsicher zu ihm auf. Ihm war plötzlich so komisch. „Alles in Ordnung?“, fragte Tai besorgt. Matt nickte schnell. „...ja“, sagte er leise. Er sah Tai an, dass er ihm nicht glaubte. Aber er wollte ihn auch nicht beunruhigen. Tai war doch gerade so glücklich... Er vergrub seine Finger in den Stoff von Tais Oberteil. „Yama...“, flüsterte Tai, streichelte ihn beruhigend. Matt genoss die Berührung von Tais sanften Händen. Er lehnte sich instinktiv an Tais Brust und schloss die Augen. Dann nahm er einmal mehr Tais Lippen in Besitz. Er wusste selbst nicht, warum er es tat, warum ihn diese Lippen heute so süchtig machten, aber er wollte Tai einfach küssen. Die ganze Zeit. Er wollte diesen süßen Geschmack auf seinen Lippen, in seinem Mund. Diesmal war es Tai, der den Kuss unterbrach. Er sah Matt ruhig an. „Leg dich hin“, sagte Tai. Matt sah ihn zuerst perplex an, nickte dann aber und ließ sich, wie Tai es ihm gesagt hatte, zurück ins Bett fallen. Tai folgte ihm. Er legte sich zwischen Matts leicht gespreizte Beine und legte sich so vorsichtig auf ihn. Zärtlich strich er Matt ein paar blonde Haare aus dem Gesicht. „Bleib ruhig, ich tu dir nichts. Versprochen“, hauchte er sanft und presste dann gierig seine Lippen auf Matts. Matt schloss erneut die Augen, konzentrierte sich dabei voll und ganz auf Tais weiche Lippen, die seine so zärtlich liebkosten. Er wehrte sich nicht gegen Tais Hände, die ihn sanft streichelten und ließ sich ganz auf Tai ein. Tais Lippen streifte zart über Matts Hals, hauchten kleine Küsse darauf. Währendessen schoben sich seine Hände forsch unter Matts T-Shirt, streichelten neugierig über den Körper darunter und schoben das störende Stück Stoff dabei ein wenig nach oben. Tai liebste dieses sinnliche Gefühl. Er spürte so gerne Matts nackte, zarte Haut unter seinen Fingern. Er genoss es, dass er mit diesen Berührungen etwas in Matt auslösen konnte. Das Zittern, das Beben das durch Matts Körper ging, das kam von seinen Berührungen. Wieder schoben seine Hände den Stoff etwas höher. „Zieh es aus“, hauchte Matt leise. Tai berührte sanft sein Gesicht. „Mach die Augen auf“, sagte er ruhig. Ein wenig zögerlich tat Matt, was Tai ihm gesagt hatte und sah ihn dann unsicher an. Tai betrachtete ihn nachdenklich. „Ist es wirklich in Ordnung?“ Matt nickte. „...ja.“ Tai gab ihm einen kurzen, zarten Kuss. Dann schob er seine Hände unter den Stoff, schob ihn weiter hoch. Matt setzte sich ein wenig auf und Tai zog ihm das T-Shirt schließlich ganz aus und warf dann achtlos neben das Bett. Matt ließ sich wieder zurück sinken. Er spürte deutlich Tais Blick auf seinem Körper haften. Er betrachtete ihn lang, sehr lange. Es schien, als wollte er sich jeden Millimeter ganz genau einprägen. Erst dann streichelte Tais Hand hauchzart und langsam über seinen gesamten Körper. Diese kaum spürbare Berührung ließ ihn erschaudern. Tai setzte sich leicht auf Matts Becken und befreite sich rasch von seinem eignen Oberteil, ehe er sich dann lächelnd wieder über Matt beugte. Er kam ganz dicht an ihn heran. Matt spürte Tais heißen Atem sein Gesicht streifen. „Ich liebe dich“, hauchte Tai gegen Matts Ohr. Sanft legte sich Matts Hand in Tais Nacken, zog ihn zu sich. Diesmal war sein Kuss scheuer, als zuvor. „Entspann dich“, sagte Tai ruhig. Seine Hände glitten über Matts Körper, erforschten ihn. Während seine Finger jeden Zentimeter nackte Haut berührten, betrachtete er ihn immer wieder. Nicht zu fassen, dass Matt glaubte, nicht attraktiv zu sein. Denn er war es definitiv. Langsam rutschte Tai ein kleines Stückchen tiefer. Seine Lippen berührten zärtlich Matts Haut. Hauchten kleine Küsse auf den flachen Bauch. Er arbeitete sich hoch zu Matts Brust, seinem Hals und wieder zur Brust. Zart streiften seine Lippen Matts rechte Brustwarze. Matt keuchte erschrocken auf. „Was denn, so unerfahren?“, hauchte Tai grinsend. „...“ „Entspann dich einfach, okay?“, sagte er sanft. Erneut spürte Matt Tais Lippen, die sich zärtlich auf seine Haut legten. Sanft und talentiert küssten sie seine Brust, streiften immer wieder neckisch seine Brustwarzen. Jedes Keuchen, dass er ihm damit entlocken konnte, schien Tai mehr und mehr in seinem Tun zu bestärken. Dann spürte er Matts Hand in seinem Nacken, die ihn wieder zu sich ziehen wollte und kam Matts Wunsch nach. Bevor er fragen konnte, was los war, spürte er bereits Matts Lippen wieder auf seinen. Tai lächelte ein wenig in den Kuss hinein und erwiderte ihn. Matts Hand lag immer noch in seinem Nacken. Entschieden zog er Tai dichter an sich. Ihre nackte Haut berührte sich, es kribbelte angenehm. Es fühlte sich gut an, vertraut und einfach schön. Matt schlang die Arme um ihn. Seine Hände berührten sanft Tais Rücken, noch ein wenig zögerlich streichelte er ihn, zeichnete dabei kleine Kreise auf seinen Körper. Matts Hände auf seine Haut und diese zarten, unsicheren Bewegungen, machten Tai fast verrückt. Ob Matt überhaupt klar war, was er für eine Wirkung auf ihn hatte? Jede seiner Berührungen durchzuckte Tai, wie ein kleiner Blitz. Ihm war heiß und kalt zugleich. „Yama...“, hauchte er, streichelte dabei zärtlich mit dem Daumen über Matts Wange, sah ihn dabei ruhig an. Mit der anderen Hand wanderte er tiefer. Er strich über Matts Bauch, zu seinem Hosenbund. Vorsichtig schob er den Stoff etwas herunter. Da Matt keine Anstalten machte sich dagegen zu wehren, zog Tai die Hose weiter nach unten und dann schließlich ganz aus. Dann setzte er sich ein wenig auf, um sich seiner eignen Hose zu entledigen, ehe er sich dann wieder über Matt beugte und ihn begierig küsste. Er presste seine Lippen fest und leidenschaftlich auf Matts. Während des Kusses streichelte Tai Matt, ließ keine Stelle seines zarten Körpers aus. Es fühlte sich gut an. Wahnsinnig gut. Diesen schönen Körper unter ihm zu haben, diesen attraktiven Mann und ihn so zu berühren, so kennen lernen zu dürfen – das Gefühl war unbeschreiblich. Noch viel schöner war es aber, wenn Matt ihn berührte. Wenn diese schlanken, noch so unerfahrenen Hände ihn berührten, machte es ihn fast verrückt. Und als Matt dann noch so sexy den Kopf in Nacken warf... Er musste Lächeln. Dann kam er ganz nah an Matts Gesicht. „Hattest du nicht mal gesagt du hältst nicht so viel von Körperkontakt und brauchst das alles nicht?“, hauchte er gegen Matts blasse Lippen. Die Bemerkung konnte er sich beim besten Willen nicht verkneifen. „... halt die Klappe“, hauchte Matt leise. Es klang schon fast zärtlich. „Schon gut. Mir ist jetzt sowieso nicht nach reden...“, meinte Tai grinsend. Wieder begann er Matt zu streicheln und nur zu gerne, kam er Matts Wunsch nach mehr Nähe nach. Instinktiv schlang Matt seine Beine um Tais Hüften. Er mochte es ja nur ungern zugeben, aber Tai hatte Recht, es fühlte sich gut an. Er mochte es so von ihm berührt zu werden... „Yama, darf ich dich mal was fragen?“ „Was denn?“, wollte Matt wissen und sah ihn direkt an. Er lag halb auf Tai drauf. Nach ihrer Fummelaktion und nach Tais `Badbesuch´, hatte er ihn einfach auf sich drauf gezogen und so hatten sie sich dann noch eine Weile gestreichelt und geküsst. „Nicht, dass ich mich darüber beschweren wollte – Aber wieso hast du das eigentlich gemacht? Ich meine vorhin warst du noch wesentlich zurückhaltender und jetzt...“ Matt schloss die Augen, atmete tief durch. „Mir war einfach danach. Es hat sich... richtig angefühlt.“ „Wirklich?“ Tai hätte am liebsten vor Glück geschrien. „... vielleicht wollte ich auch einfach nur nicht, dass du weggehst“, gab Matt leise zu. Tai sah ihn sprachlos an. Dann streichelte er ihn sanft. „Dummerchen, du hättest doch nur was sagen brauchen“, entgegnete Tai gerührt. „Wärst du geblieben?“, fragte Matt und sah ihn unsicher an. „Ja, ich wäre geblieben. Ich geh doch nicht einfach weg, wenn du das willst.“ Matt lächelte und hauchte ein leises „Danke.“ Tai betrachtete ihn nachdenklich. „Was ist?“ „Mh, ich hab nur gerade überlegt, was wir jetzt eigentlich nächstes Mal machen. Ich meine, nachdem du dich jetzt schon von deinem T-Shirt trennen konntest – und von deiner Hose“, erklärte Tai grinsend. „Du könntest dich Mal ´ne Weile damit zufrieden geben“, entgegnete Matt und zwickte ihn leicht in die Seite. „Au!“, japste Tai. „Da müsste ich ja blöd sein. Ich hab dich immer noch nicht ganz nackt gesehen und das will ich unbedingt! Also verabschiede dich lieber schon mal von deiner Boxershorts!“ „Spinner...“ „Und außerdem will ich endlich Sex mit dir!“ „...vergiss es!“ „Komm schon. Was wäre denn so schlimm daran, wenn du dich von mir flachlegen lassen würdest?“ „... ich hab eben keine Lust dazu...“, nuschelte Matt gegen Tais Brust. „Hattest du auch über Berührungen, Umarmungen, Küssen und Fummeln gesagt“, warf Tai grinsend ein. „Das ist, was vollkommen anderes“, zischte Matt und wollte aufstehen, doch Tai hielt ihn zurück. „Hey, bleib hier“, sagte Tai in versöhnlichem Ton, als er Matt wieder an sich drückte. „Ist in Ordnung, wenn du noch nicht willst – Ich überzeuge dich schon noch. Bis dahin kann ich denke ich auch mit Fummeln leben...“ „Ach ja?!“ „Ja. Kann ja nicht lange dauern, bis ich dich rumkriege““, meinte Tai siegessicher. Wenn er daran dachte, wie entspannt Matt die ganze Zeit gewesen war... Und wenn Matt es noch so sehr leugnen wollte, es hatte ihm gefallen udn er vertraute ihm. So viel stand für Tai fest. Da konnte es ja wohl kaum so schwer sein, auch noch den letzten Schritt zu machen... „Ich will gar keinen Sex.“ Tai schmunzelte. „Du weißt ja gar nicht, was du verpasst, wenn du darauf verzichtest.“ Matt erwiderte zunächst nichts. Er sah stur an die gegenüberliegende Wand. Dann sah er Tai vorsichtig an. „Ist es wirklich so toll?“ Tai lächelte. „Hey, wenn wir beide Sex haben, kann das doch nur toll sein.“ Matt erwiderte das Lächeln, dann beugte er sich über Tai und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen, den Tai freudig erwiderte. Alles war gerade so schön, so perfekt. Der ganze Tag, war irgendwie perfekt. Warum konnte es nur nicht immer so sein? Wenn er mit Matt zusammen war, dann war alles so schön, so einfach. Er konnte die Welt um sich herum mal vergessen und so tun, als gäbe es nur sie beide. Und heute... das war einfach... wow. „Ich will nicht gehen“, schmollte Tai und warf der Haustür einen verächtlichen Blick zu. „Ich zwing dich nicht dazu, du gehst freiwillig“, erinnerte ihn Matt. „Von freiwillig, kann ja wohl um die Rede sein“, meinte Tai. „Dämliche Schule, wieso kann der Montag nicht zum Wochenende gehören? Und wieso ist morgen kein Feiertag.“ „Weil die Welt absolut ungerecht und grausam ist?“, schlug Matt vor. „Kann sein“, murmelte Tai. „Du wirst mich doch sicher vermissen, wenn ich weg bin. Oder?“ „Klar, was auch sonst“, erwiderte Matt lachend. Tai beugte sich grinsend zu ihm. „Wehe du hast keinen schönen, feuchten Traum von mir...“, hauchte Tai lasziv gegen Matts Ohr. „Tai...“ „Guckt nicht so! Du warst vorhin genauso erregt, wie ich, mein Lieber. Also erzähl mir ja nichts, von wegen so was machst du nicht oder du hättest keine erotischen Träume.“ „Du bist echt irre“, hauchte Matt halb genervt, halb amüsiert. Tai küsste ihn. „Du aber auch.“ „Ich bin nicht irre!“, widersprach Matt. Tai lachte nur, ging aber nicht weiter darauf ein. „Darf ich dich morgen nach der Schule ein bisschen entführen?“ „Wohin denn?“, wollte Matt wissen. „Verrate ich dir nicht, lass dich überraschen“, meinte Tai gut gelaunt. „Ich komme mit... Aber wehe du kommst auf die dämliche Idee mir die Augen zu verbinden oder so.“ „Keine Sorge, die ist gar nicht nötig.“ „Gut.“ „Wir sehen uns dann morgen, okay?“, sagte Tai sanft und wollte ihn zum Abschied noch einmal küssen, doch Matt war etwas schneller. Glücklich drückte Tai ihn an sich. „Was auch immer du heute für Drogen genommen hast... nimm die ruhig öfter“, hauchte Tai lächelnd. Es war schon fast zehn Uhr, bis Masaharu nach Hause kam. Als er die Küche betrat, war Matt gerade dabei die letzte Tasse abzutrocknen udn wieder zurück in den Küchenschrank zu stellen. „Es hat leider etwas länger gedauert“, entschuldigte sich sein Vater und legte seine Jacke achtlos auf einem der Stühle ab. „Habt ihr euch noch einen schönen Tag gemacht?“ Matt war wirklich froh, dass er mit dem Rücken zu Masaharu stand und er so sein Gesicht nicht sehen konnte. Er konnte nämlich nicht verhindern, bei der Frage ein wenig rot zu werden. „... ja. Haben wir“, antwortete Matt und versuchte so normal, wie möglich zu klingen. „Freut mich“, entgegnete Herr Ishida. „Setzten wir uns zum Reden ins Wohnzimmer, da ist es gemütlicher, als hier in der Küche...“ „Ich kann nicht, ich hab keine Zeit. Ich muss noch lernen, wir schreiben einen wichtigen Physiktest und-“ „Yamato, wir müssen wirklich mal miteinander reden...“ Matt seufzte. „Was, wenn ich nicht mit dir reden will?“ Masaharu legte ihm fest eine Hand auf die Schulter. „Matt, bitte. Du hast dich schon gestern und heute zurückgezogen und geschwiegen, es reicht.“ Matt sah seinen Vater flehend an. „Bitte, ich-“ „Nein. Wir setzten uns jetzt auf die Couch und reden, ich mach mir Sorgen um dich“, sagte er ernst und schob Matt gezwungen gewaltsam ins angrenzende Wohnzimmer und platzierte ihn auf dem Sofa. Masaharu setzte sich neben ihn. „Willst du mir nun erzählen was los ist?“, fragte er ruhig. „...nein.“ „Seit Freitag schon verhältst du dich so seltsam, sprichst nicht mehr mit mir und verkriechst dich noch mehr, als früher in deinem Zimmer. Glaubst du etwa mir fällt nicht auf, dass mit dir etwas nicht stimmt? Matt, ich meine es völlig ernst, wenn ich dir sage, dass ich mir Sorgen um dich mache. Bitte erzähl mir, was dich bedrückt.“ „Nichts.“ „Hast du Probleme in der Schule?“ „Nein.“ „Geht es etwa um ein Mädchen?“ Matt sah ihn geschockt an. „Nein!“ „Hab ich dir irgendwas getan? Bist du sauer auf mich?“ „... nein...“ Masaharu strich sich leicht genervt und mit seinem Latein am Ende über die Stirn. „Kannst du mir nicht wenigstens mal einen Hinweis geben?“ „...“ „Yamato... Was soll ich denn mit dir machen? Zusehen, wie du dich weiter verkriechst und von anderen abschottest?“ „Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Ich will nicht darüber reden, okay?“, sagte Matt aufgebracht und wollte aufstehen, doch sein Vater zog ihn zurück. „Unser Gespräch ist noch nicht beendet, also sei so gut und bleib sitzen“, entgegnete sein Vater betont ruhig. „...okay.“ „Also mit mir willst du nicht darüber reden – mit wem dann? Soll ich deine Mutter anrufen? Möchtest du mit ihr darüber reden?“ „Nein. Sie ist die letzte mit der ich, über irgendwas reden will...“ „Yamato... Kannst du dann wenigstens mit deinem neuen Freund darüber reden, mit Taichi?“ Matt zuckte zusammen, als sein Vater Tais Namen aussprach. „Ich ... nein, mit ihm kann ich darüber auch nicht sprechen...“, log Matt. „Okay... dann eben nicht. Ich hoffe du vertraust dich mir doch noch irgendwann an“, sagte Masaharu schließlich ruhig und sah Matt eindringlich an. „...nh.“ „Matt, du kannst mit mir über alles reden. Egal, worum es geht. Wir finden schon eine Lösung.“ Matt wich seinem Blick aus und starrte stattdessen auf seine Knie. „Es gibt noch etwas anderes, worüber ich mit dir reden möchte...“ Matt sah überrascht auf und sah seinen Vater von der Seite her an. „Ach ja?“ „Ja. Das Thema ist mir selbst ein wenig unangenehm. Nun ja, ich wollte – ich wollte dich noch einmal auf Dean ansprechen.“ Matt wollte erneut aufstehen und verschwinden. Er wollte jetzt nicht über Dean reden. Nicht jetzt und schon gar nicht mit seinem Vater. Er wollte nicht hören, was er über ihn zu sagen hatte. Ein weiteres Mal wurde Matts Fluchtversuch von Masaharu vereitelt. „Das ist mir wirklich, wirklich wichtig“, sagte er eindringlich. „Ich möchte dir erklären, warum ich was gegen deine Beziehung zu Dean habe. Ich möchte, dass du mich besser verstehst.“ Matt schluckte hart. „Na schön...“ „Ich wollte nie, dass du den Eindruck bekommst, ich wollte bestimmen, mit wem du dich triffst oder befreundet sein willst. Dass ich gegen deine Freundschaft mit Dean bin... na ja, das hat bestimmte Gründe. Wichtige Gründe.“ „...ach ja?“, sagte Matt vorsichtig. „Ja. Also Dean... er ist... Ich weiß nicht, wie ich dir das am besten sagen soll – Er ist schwul. Er steht auf Männer, verstehst du das?“ „... ähm ja.“ Matt wusste nicht, ob er nun lachen oder einfach nur sauer auf seinen Vater sein sollte. Es war beinahe lächerlich, dass er glaubte, dass er nichts über Homosexualität wusste. „Es tut mir Leid, dass ich dir das jetzt so unvorbereitet sage. Ich hätte dich gerne ein bisschen feinfühliger darauf angesprochen und dir das ganze richtig erklärt – wenn du fragen darüber hast, kannst du übrigens jeder Zeit zu mir kommen – aber ich denke, es ist wichtig, dass du es weißt. Vielleicht verstehst du ja jetzt ein bisschen besser, warum ich nicht will, dass du Kontakt zu ihm hast oder bei ihm bist?“ „...“ „Ich glaube, nein, es ist eigentlich mehr als offensichtlich – er hat ein Auge auf dich geworfen, nicht erst seit jetzt, sondern schon vor ein paar Jahren. Ich hab dem ganzen ziemlich lange zugesehen, in der Hoffnung, dass er dich in Ruhe lässt. Aber das macht er ja nicht. Und ich hab einfach Angst um dich...“ „...warum?“ Masaharu seufzte. Sah Matt dann an. „Ich hab Angst, dass er dir was tut.“ „... dass er mir was tut?“, wiederholte Matt. „Ja. Du weißt schon... Er hat Einfluss auf dich, du magst ihn. Ich mache mir einfach Sorgen, dass er dir irgendwelche Dummheiten in den Kopf setzt oder... oder dass er dich zu was zwingt, was du nicht willst.“ „...“ „Ist alles in Ordnung? Du bist so blass...“ „Nein, geht schon...“, brachte Matt mit brüchiger Stimme heraus. „Ich hoffe du kommst damit klar und triffst dich nicht mehr mit ihm...“ „...“ „Matt? Matt, du bist ganz weiß, ist wirklich alles in Ordnung mit dir?“ „Darf ich bitte gehen?“, fragte Matt, die Frage seines Vaters ignorierend. Bevor dieser Antworten konnte, stand Matt bereits auf. Er hielt es einfach nicht mehr aus. Er musste hier raus. Er musste weg von seinem Vater. Masaharu stand ebenfalls auf, hielt Matt fest und zwang ihn ihn anzusehen. „Yamato... Hat Dean dir irgendwas getan? Bist du deshalb so komisch? Hat er versucht... hat er versucht mit dir...“ Matt sah seinen Vater geschockt an. „Nein, nein. Hat er nicht“, sagte Matt, riss sich von seinem Vater los und flüchtete aus dem Wohnzimmer. Masaharu sah ihm verwirrt nach. „Was hat er denn nur?“, fragte er sich laut. Kapitel 38: Hochzeitspläne -------------------------- Hi ihr Lieben, Ganz, ganz großes Sorry, dass es so lange gedauert hat *schäm* Ich hatte ne riesen Schreibblockade. Zwar hatte ich das Kapitel selbst schon recht weit geschrieben und den Inhalt genau im Kopf, doch irgendwie konnte ich es nicht so in Worte fassen, dass es mir wirklich gefiel. Das nächste Kapitel kommt defintiv schneller. Noch mal ein großes Sorry>.