Shift of Gravity von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Titel: Shift of Gravity Autor: Dea Draconis Pairing: Sasunaru Raintg: 12+ Wörter: 1481 Disclaimer: Naruto ist offizielles Eigentum von Kishimoto Masashi. Der Autor macht keinen Profit mit dieser Story und hat auch nicht vor das Urheberrecht zu verletzten! Keine Charaktere wurden in der Entstehung dieser Fanfic verletzt oder misshandelt (oder zu etwas gezwungen, was sie nicht wollten!). Kommentar: Diese Geschichte entstand am 10.10.05 als Geburtstagsgeschenk für Uzumaki Naruto! Das Original ist in Englisch (wer Interesse hat: http://www.livejournal.com/users/deadraconis/80254.html) und ich will sie nun aber auch endlich in Deutsch veröffentlichen!:D Habt viel Spaß beim Lesen, ich freue mich über Kommentare! ::Shift of Gravity:: Hätte ihn jemand gefragt, hätte er wie aus der Pistole geschossen geantwortet: Ja natürlich mochte er Sakura-chan! Wie konnte er auch nicht? Schließlich war Sakura praktisch die Verkörperung des Begriffes „Traumfrau“ (wenn auch ihre manchmal etwas sehr… gewalttätigen Persönlichkeit dieses Bild ins Wanken brachte). Sie war süß, niedlich und voll von glockenhellem Lachen und romantischen Träumen. Wie die Blume nach der sie benannt wurde, blühte sie in den zartesten Pastelltönen und weckte in ihren Betrachtern das Verlangen, für einen Moment stehen zu bleiben und sich von der Schönheit ihrer Blüte verzaubern zu lassen. Ihre Augen waren von den Farben des Frühlings gemalt und konnten leuchten wie die Sonne zwischen den Kirschbaumblättern. Naruto meinte den Wind zwischen den Ästen rascheln zu hören, wann immer ihr ein kleines Glucksen entwich. Ihre Anmut glich der eines Blütenblattes das graziös zu Boden schwebte, wenn ihr ihr rosanes Haar ins Gesicht fiel und die elegante Linie ihres Nackens, der sich in ihre fein gestrichenen Wangenknochen lehnte, preisgab. Ja, Sakura war in der Tat ein Kunstwerk und alles, was man sich von einem Mädchen überhaupt nur wünschte konnte. Und gerade deswegen konnte Naruto sich nicht ganz erklären, warum seine Aufmerksamkeit jedes Mal von ihrem lieblichen Anblick weggezogen wurde wie ein falsch gepolter Magnet, der die natürliche Ordnung der Dinge plötzlich durcheinander warf und erst wieder zur Ruhe kam wenn er die dunklen, schweigsamen Augen seines anderen Teammitgliedes fand. Ihre Blicke würden sich treffen, Sasuke würde Naruto ausdruckslos mustern und ihn doch zugleich mit einem leichten Heben seiner Braue wortlos dazu herausfordern, seine Augen wieder abzuwenden. Daraufhin folgte dann meistens eines von Sasukes überlegenen Ich-bin-besser-als-du-Lächeln, die Naruto so hasste. Ehrlich, er kapierte es nicht. Okay zugegeben, Naruto wusste selbst dass er nicht gerade das allerhelleste Licht im Universum war aber er war nicht vollkommen verblödet. Er wusste das niedliche Mädchen zu coolen Typen wie ihm gehörten und es nur natürlich für Mann und Frau war, sich trotz allen Widrigkeiten irgendwann zusammenzuraufen. Und dennoch. Entweder war Sasuke wirklich so allmächtig, dass er mysteriöser Weise Gesetze überwinden konnte, die die Natur in ihrem kleinen, schlauen Köpfchen vor Jahrmillionen entwickelt hatte, als die Menschheit noch nicht einmal über das Existieren nachgedacht hatte, oder er kümmerte ihn einfach nicht im Geringsten. Vermutlich letzteres. Das hieß nicht, dass Naruto es verstand. Den Grund verstand, warum sich bei dem Anblick seines schwarzhaarigen, immer missgelaunten Teamkameraden etwas in seiner Brust krampfartig zusammenzog. Es war dumm, sagte er seinem Gehirn, seinem Herzen, was auch immer für den Fakt verantwortlich war, dass egal wie viel Iruka-sensei, Kakashi-sensei, Sakura und seine anderen Freunde ihm bedeuteten, Sasuke doch immer eine Spur wichtiger war. Obgleich ob es ums Training ging, um ihre Aufträge oder einfach nur um den puren Wettkampf, es war immer Sasuke, den Narutos Augen zuerst aufsuchten, gerade so als ob er nicht völlig zufrieden mit der Situation sein konnte, bis er den schwarzen Haarschopf fand und das leichte Aufblitzen von Bestätigung in den dunklen Augen gesehen hatte. Naruto konnte es sich selbst nicht erklären, aber Sasukes Stimmung des Tag (wie er die Stimmungsschwankungen des Uchihas heimlich betitelt hatte) beeinflussten ihn auch immer wieder. Es konnte sich innerhalb von Sekunden entscheiden ob sein Tag ruiniert werden würde oder nicht und zwar in dem Moment, wenn Sasuke ihn entweder verächtlich anstarrte und ihn einen Trottel und einen Versager nannte oder die Winkel seiner Lippen nur ein klein wenig anhob bis die leichteste Vorahnung eines Lächelns entstand, das nie wirklich auf den feinen Lippen aufblühte aber von dem Naruto wusste, das es vorhanden war und nur unter der Oberfläche der gleichgültigen Maske lauerte. Es gelang nur Sasuke diesen starken Schutzwall zu erreichen, den Naruto um sein Herz errichtet hatte und wo sich manchmal immer noch ein kleiner Junge mit Sonnenstrahlenhaaren und tiefen Polen von Himmelblau versteckte und weinte wenn der Ältere nicht konnte. Es war nur Sasuke, der diese Mauern mit nur der winzigsten Reaktion einzureißen vermochte und für den Bruchteil einer Sekunde würde Naruto spüren wie das verzweifelte Verlangen nach Anerkennung endlich gestillt wurde, wie sein ganzer Körper vor Stolz glühte oder aber etwas in ihm aufschrie und zerriss, weil es ihm verwehrt worden war. Das Puzzlespiel an Gefühlen für seinen Freund, welches seine Teile in Narutos Körper immer tiefer verstreute, verwirrte Naruto oft mehr als dass er es sich eingestehen wollte. Denn in ihm, da kämpften das hitzigen Knurren der Rivalität wild gegen diese unzähmbare Sehnsucht Freund mit dem einsamen, dunkeln Jungen sein zu wollen. Er wollte ihm nahe sein und vor allem hinter all diese Masken und die Gleichgültigkeit schauen, die immerzu aufs Sasukes Gesicht kauerte. Oft merkte Naruto selbst, wie er während des Trainings einfach einen Augenblick innehielt und Sasuke beobachtete. Seine Augen zeichneten unterbewusst die Umrisse des schwarzen Shirtes nach, das elegant in die Linie von Sasukes Nacken verschmolz und blieben oftmals an den seidigen, rabenschwarzen Haare hängen, die aussahen, also wollten sie sich vorsichtig an Sasukes blass Haut schmiegen. Manchmal würde der Uchiha ihn dabei ertappen und Naruto einen seltsamen Blick zuwerfen, manchmal würde Sasuke seinen Blick einen Herzschlaf lang erwidern nur um sich dann abrupt umzudrehen und anfangen energisch auf einen Trainingsdummy einschlagen. Natürlich war Naruto vorsichtig, nicht erwischt zu werden, sei es von Sasuke, Sakura oder Kakashi. Schließlich war es nicht angemessen für einen ungestümen und lauten Jungen wie ihn, seinen Teamkameraden anzugaffen, der zugleich auch noch sein größter Rivale und den besten Freund den er je gehabt hatte, war. Doch trotz alldem hinderte es sein Herz nicht daran, zwei oder drei Takte höher zu schlagen geschweige denn dass sein Bauch aufhörte sich unangenehm zusammenzuziehen, jedes Mal wenn er vergaß sich selbst davon abzuhalten seinen Freund zu lange anzustarren. Unterdrückte nicht gefährliche Gedanken wie „Wenn ich nur könnte…“ und „Was wäre wenn ich…“. Als dann schließlich eines Tages, Sasuke geradewegs auf ihn zuging und, bevor Naruto auch nur die Chance hatte den hitzigen Blick des dunkelhaarigen Jungen mit einem „Was ist los, Blödmann?!“ zu kontern, ihn gegen einen Baum stieß und sich Narutos Welt plötzlich so heftig um die eigene Achse drehte, dass er meinte ihm würde gleich schwindlig, was aber auch davon kommen konnte dass sich ein warme und fordernder Mund auf seinen presste und eine siedende Zunge, hungrig wie Feuer an ausgetrocknetem Holz, über seine Lippen leckte; fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Diese Berührung, irgendwie war sie seltsam vertraut, dieser Kuss zwischen ihnen, das war es, war er gesucht hatte. Naruto konnte das zitternde Keuchen nicht mehr unterdrücken, denn die Antwort auf all seine Fragen blubberte mit einem Prickeln in ihm hoch. Denn es war Sasuke, sein Geruch, seine Berührung, dieses Gefühl, einfach so Sasuke, so nah wenn er der die ganze Zeit so weit weg gewesen war. Naruto fühlte wie sich die blasse Hand, welche sich in seinen Haaren verwirrte, an ihm festhielt als ob er, Naruto verschwinden würde in dem Moment wenn der Uchiha ihn losließe, und damit, endlich, hatte Naruto das letzte Puzzleteilchen gefunden. Hätte Sasuke ihn nicht gegen den Baum gepresst gehabt, Naruto war sich sicher, er wäre zu Boden geplumpst wie eine Puppe der man abrupt die Fäden abgeschnitten hatte und die zum ersten Mal in ihrem Leben atmete und nicht einfach nur noch existierte, sondern lebte. Die Antwort war so überraschend einfach, so einfach und doch so kompliziert, dass Naruto wusste, er hätte eine weiteres Leben lang Zeit gebraucht ehe er sie gefunden hätte. Doch glücklicherweise war da Sasuke, genial und stark und vielleicht ein Stückchen intelligenter als Naruto (nicht, dass er das jemals zugeben würde) und der gerade genau das tat, wonach sich Narutos Herz schon so lange gesehnt hatte, gehofft hatte, versteckt zwischen schmerzlichen Krämpfen und sanften und doch bestimmten Herzschlägen, sicher verpackt in vorsichtigen Blicken und lautstarken Beleidigungen. Der kleine Junge in ihm hob seinen Kopf und schaute den dunklen Jungen vor ihm an, sein tränenverwischtes Gesicht musterte ihn misstrauisch. Der Andere stand vor ihm, ruhig und bewegungslos wie das Meer an einem windlosen Tag und sah genauso allein und zurückgelassen aus wie er selbst. Eine Hand verfing sich in einer anderen, hielt fest, Finger, die eindringlich über blasse Haut kratzten, halbmondförmige Abdrücke an Stellen hinterließen, wo noch niemand zuvor die Chance hatte und niemals jemand wieder sollte. Blauer Himmel und mitternächtliche Dunkelheit suchten verzweifelt nach einer Antwort auf diesen Sog, diese merkwürdige Anziehung die sie aneinander band, dieser totale Umstoß von allem das richtig und das falsch war, denn wenn es falsch war, was sie hier taten, würde es jemals wieder etwas geben, das richtig sein würde? Naruto wusste es nicht und wenn er ganz ehrlich mit sich selbst war, kümmerte es ihn auch kein Stück. Für ihn war es ganz einfach: Sasuke und Naruto, einsamer Junge und Dämonen Junge, bewundertes Genie und für immer verachteter Verlierer, Rivale und Freund, Liebe und Hass in allen seltsamen und verwunderlichen Formen, du und ich. Einfach so. Eine Hand umschloss zitternd die andere, blasser und doch genauso klein. Sie lächelten, vorsichtig. ::Ende:: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)