die Ärzte - das Parfum von abgemeldet (deep throat) ================================================================================ ni -- Jetzt musste er sich erstmal auf das Konzert konzentrieren. Doch Bela stellte schon nach wenigen Takten fest, dass eben genau dieses schwerer war als gedacht. Schließlich konnte er Farin die ganze Zeit aus den Augenwinkeln beobachten. Egal wie sehr er versuchte nur das Publikum anzuschauen, das Wasserstoffblond schien im Scheinwerferlicht zu leuchten und zog Belas Aufmerksamkeit immer wieder zurück zum Gitarristen. Ungewollt gebannt musterte er Farins Figur, die schräg rechts vor ihm stand. Groß, schlank, abstehende gebleichte Haare, helle Haut, muskulöse Arme, knackiger Hintern, lange Beine... Bis die letzten Töne des eröffnenden Songs verstrichen waren starrte Bela wie hypnotisiert weiter vor sich hin. Als Farin dann seine erste Ansage etwas übermotiviert ins Mikrofon brüllte, zuckte der Kleine unwillkürlich zurück und blinzelte erschrocken. Was war nur los mit ihm? Wenn er sich nicht sofort zusammenreißen würde, konnte er diesen Auftritt vergessen. Nervös wartete Bela darauf, dass seine Bandkollegen das nächste Lied anstimmen würden. Als sekundenlang nur das Getöse der Menge zu hören war, ohne das geringste Anzeichen eines Bass- oder Gitarrenakkords geschweige denn einer singenden Stimme, dämmerte ihm langsam, dass er es sein musste, der anfängt. Aber welchen Song? Hilfe suchend blickte er zu Rod, der sich nun halb zu ihm umgedreht hatte. Stumm formten die Lippen des Schlagzeugers die Frage: "Welches denn jetzt?", worauf der Bassist mit einem leichten Stirnrunzeln flüsternd "Schunder-Song" antwortete. Erleichtert begann Bela mit dem Intro. Wenn es so weiter ging konnte das ja noch heiter werden. Rod schüttelte verwundert den Kopf, während er seinen Einsatz beim zweiten Stück des Abends akkurat spielte. Die Setlist hing doch an den Verstärkern, theoretisch also gut lesbar für den Schlagzeuger und selbst wenn dem nicht so wäre, Farins Ansage war absolut eindeutig ein Seitenhieb auf ihren Roadie Eric Schunder gewesen, der heute am T-Shirt-Stand aushalf. Ein wenig besorgt drehte sich Rod noch mal zu Bela um. Tatsächlich, obwohl er herzhaft auf das Schlagzeug einschlug, machte er nicht den Eindruck ganz bei sich zu sein. Bewusstseinsverändernde Drogen? Das hatte gerade noch gefehlt. Nachdem Farin schon einfach kurz vor dem Konzert abgehauen war, ohne ein Sterbenswörtchen hinsichtlich seines Verbleibs zu äußern. Nun, er ist ja wenigstens pünktlich zurückgekommen, von wo auch immer er gesteckt hat. Aber eigentlich waren Bela und er selbst doch die ganze Zeit zusammen im Backstagebereich gewesen, also konnten die Befürchtungen bezüglich der Aufputschmittel doch nicht wahr sein, oder? Vielleicht ist der Kleine einfach nur nervös? Aber warum? Doch bevor Rod sich weiter den Kopf zerbrechen konnte war das Lied vorbei. Offensichtlich hatten die Fans den kleinen Blackout von Bela nicht mitgekriegt, sie rockten ungestört weiter, forderten lautstark das nächste Lied als Farin gerade dazu ansetzte eine sehr weitläufige Ansage zu machen. "Halts Maul und spiel!", dieser nicht wirklich ernst gemeinte Kommentar kam von hinter dem Schlagzeug. Die Menge grölte ihre Zustimmung, Bela hatte sich wieder einigermaßen gefangen. Die einzige Möglichkeit heute einen einigermaßen gelungenen Auftritt darzubieten, war in die Offensive zu gehen. So viel wie möglich mit dem Publikum kommunizieren. So locker wie immer mit Farin rumwitzeln. Bloß nicht gedanklich zu der Situation vor dem Konzert abschweifen, dachte Bela sich. Rod nickte zustimmend in seine Richtung, was für ihn das Signal war den nächsten Song einzuzählen. "One, two, three, four!", rief Bela und schon schmetterten sie "B G S" den Zuschauern entgegen. Reibungslos spielten sie die nächsten Stücke, in die die Fans immer wieder aufs Neue begeistert einstimmten. Für "Elke" wechselten Bassist und Schlagzeuger die Instrumente, was dazu führte, dass Bela mehr schlecht als recht die Bassakkorde runterschrammelte, während Rod voller Elan das Schlagzeug missbrauchte. Allerdings hatte Farin das größte Problem, er versuchte seinen Text halbwegs ernsthaft hinzubekommen, doch angesichts der unkonventionellen Spielweise seiner Kollegen kam er in eine gewisse Atemnot, da man bekanntlich nicht gleichzeitig singen und lachen kann. Um nicht ganz ahnungslos aufs gerate Wohl drauflos zu spielen, stellte sich Bela gezwungenermaßen direkt neben den Gitarristen, damit er wenigstens ein bisschen die Akkordgriffe abschauen konnte. Dies hatte zur Folge, dass Farin noch mehr lachen musste und Belas Magen ein paar Saltosprünge rückwärts machte. Der Kleine war wirklich froh, dass bei diesem Stück kein exaktes Spiel von ihm erwartet wurde. Ansonsten hätte er einpacken können. Denn schon wieder standen die beiden so nah nebeneinander, schon wieder war es größtenteils Belas eigene Schuld. Alle seine Sinne waren darauf ausgerichtet möglichst viel von dem Anderen aufzunehmen. Er fühlte die Stimme des Blonden in seinem Brustkorb vibrieren. Seine Körperwärme, sein Aussehen, sein Geruch... er bildete sich sogar ein seinen Freund schmecken zu können. All das prägte sich Bela genauestens ein, um es später, vorzugsweise nach der Show, zu sezieren. Im nächsten Moment war Elke auch schon tot und auf dem Friedhof kein Platz, womit das Lied beendet war. Dankbar endlich wieder hinter das Schlagzeug verschwinden zu können übernahm Bela seine Sticks von Rod, der wiederum seinen Cyan-Bass gespielt misstrauisch auf Beschädigungen untersuchte. Farin erholte sich nicht wirklich von seinem Lachanfall, was aber niemanden weiter störte. Der Bassist bemerkte wie Bela den einen oder anderen Beat im folgenden Stück verpasste, doch ansonsten lief alles glatt. Als sich das Konzert langsam seinem Ende zuneigte, legten sich alle noch mal richtig ins Zeug. Die Fans dankten es ihnen mit lang anhaltendem Applaus. Am Schluss vernahm man noch die legendären Worte: "Remember... Ich liebe euch!", von Rod. Dann gingen die Scheinwerfer aus, die Show war beendet. Nach diesem gelungenen Gig fand sich Farin extrem gut gelaunt im Backstagebereich wieder. Scheinbar hatte sich die Anschaffung von dem Parfum "deep throat" gelohnt. Er hatte anfangs selbst an der tatsächlichen Wirkung gezweifelt. Doch offensichtlich konnte dieser Duft wirklich, wie der Verkäufer versicherte, jede Person, egal ob Mann oder Frau, aus dem Gleichgewicht bringen. Da wortwörtlich genau dieses Bela passiert war, als er kurz vor dem Auftritt stolperte, konnte man davon ausgehen, dass der Gitarrist sich nicht verhört hatte oder aufgrund fehlender Japanischkenntnisse etwas missverstand. Farin erinnerte sich mit einem verschmitzten Grinsen daran wie sich sein Freund in seinem T-Shirt festgekrallte, um einer ungewollten Bekanntschaft mit dem Fußboden aus dem Weg zu gehen. "Was grinst du denn so?", fragte ein gewisser Rodrigo Gonzalez, der soeben den Umkleideraum betreten hatte. "Ach nichts... geiles Konzert heute.", antwortete der Blonde schulterzuckend. Der Bassist sah ihn durchdringend an und sagte nach einer kurzen Pause: "Hast du eigentlich gemerkt wie oft Bela gepatzt hat?" "Na ja, ein oder zwei Mal waren die Einsätze nicht ganz sauber, ist eben keiner perfekt...", meinte Farin leicht verwirrt. Es stimmte zwar, dass Belas Timing heute ab und zu daneben lag, aber schließlich war es der erste Auftritt der Tour gewesen. Mal ehrlich, solange die Fans zufrieden waren und nicht mit verfaultem Gemüse nach ihnen warfen, konnten sie sich doch ein paar Aussetzer leisten. "Ein, zwei Mal?", wiederholte Rod amüsiert den Kopf schüttelnd. "Jan, du solltest wirklich mal zum Ohrenarzt gehen... oder ist es am Ende schon Alzheimer, das dich einholt?", vermutete der Chilene, wobei er eine wichtigtuerische Miene aufsetzte. "Sehr witzig." Der Gitarrist verzog angesäuert das Gesicht. Es herrschte ein kurzes Schweigen. Dann schlich sich ein hinterhältiges Blitzen in seine Augen. "Und Übrigens, Rod, hat dir schon jemand gesagt wie aufmüpfig du in letzter Zeit geworden bist?" "In letzter Zeit nicht, wieso?", erwiderte der Bassist unschuldigen Blickes. "Weil...", Farin machte einen Schritt auf den Chilenen zu, "...es...", noch einen Schritt, "...so ist.", bis er schließlich wenige Zentimeter vor dem Anderen stehen blieb und auf ihn herabsah. Angesichts dieser einschüchternden Geste versuchte Rod sein Heil in der Flucht zu suchen, doch der Größere war in diesem Fall auch der Schnellere und binnen von Sekunden waren die Beiden in eine spielerische Rangelei verwickelt, bei der Farin eindeutig die Oberhand behielt. Nach ein paar Minuten gab sich Rod schließlich geschlagen. In diesem Moment öffnete Bela schwungvoll die Tür und blieb wie angewurzelt im Rahmen stehen. Das sich ihm bietende Bild bestand aus seinen schwer atmenden Bandmitgliedern, die halb kichernd, halb schnaufend an die gegenüberliegende Wand gelehnt hockten. Ihre Kleidung befand sich in einem irgendwie fragwürdigen Zustand, während von Frisur gar keine Rede mehr sein konnte, da ihre Haare total zerwuschelt waren. Sprachlos starrte Bela sie an, er bemerkte wie sich etwas in seiner Magengegend merkwürdig bei diesem Anblick verkrampfte. "Da bist du ja endlich! Ich dachte schon du würdest dich gar nicht mehr blicken lassen!", rief der Blonde breit grinsend dem Neuankömmling entgegen. Farin stützte sich mit einem Arm auf Rodrigos Schulter ab und winkte Bela mit einem triumphierenden Lächeln heran. Dieser löste sich ruckartig von seinem Platz und schritt mechanisch auf die anderen Beiden zu. "Weißt du, Rod hat vorhin dein musikalisches Talent kritisiert... und mich der altersbedingten Vergesslichkeit beschuldigt!", plauderte der Große fröhlich drauf los. "Da musste ich ihm erstmal wieder zeigen, wer hier der Boss ist.", erklärte Farin. Der Bassist pflichtete dem nickend bei, wich aber jeglichem Augenkontakt mit dem Schlagzeuger aus. Der Kleine beobachtete wie Rods Wangen leicht erröteten. "Aha.", sagte Bela trocken. "Was mein Schlagzeugspiel vorhin angeht... Sorry. Morgen mach ich es besser.", entschuldigte er sich, damit machte er auf dem Absatz kehrt und verließ das Zimmer. Im Moment war er zu aufgewühlt, wollte und konnte einfach nicht die Anwesenheit der Anderen ertragen. Vor allem nicht Farins Anwesenheit, wie er so unbekümmert vor sich hin redet. Verdutzt sah Farin seinem Schlagzeuger nach. Hatte er was Falsches gesagt? Nach einer Erklärung suchend drehte er sich zu der einzigen Person, die vielleicht eine Antwort wusste. Doch der Chilene zuckte nur mit den Schultern. "Ich weiß auch nicht was mit ihm los ist.", deklarierte er schließlich verbal, bevor er aufstand und anfing seine Sachen zusammenzuräumen. Eine angespannte Stille machte sich breit. Auch der Blonde erhob sich, kramte etwas lustlos in seinem Zeug rum, bis sein Blick schließlich auf die Schminkutensilien seines besten Freundes fiel. Stumm packte er diese ebenfalls mit ein. Dann erhob Rod nochmals seine Stimme: "Sag mal, meinst du Bela könnte die Situation eben missverstanden haben?", Farin schaute ihn daraufhin ungläubig an und runzelte die Stirn. "Hä??? Wie denn, wo denn, was denn?", fragte er bestürzt, was sehr unintelligent wirkte. "Na... was würdest du denn denken, wenn du mich und Bela, völlig atemlos, mit zerknautschten Klamotten sehen würdest?", erwiderte der Bassist. Man konnte förmlich sehen wie sich die Zahnräder im Kopf des Blonden langsam in Bewegung setzten. "Du meinst doch nicht...? Nee, oder?", meinte Farin, wobei er ein leicht pervers anmutendes Grinsen zeigte. "Aber, selbst wenn er es so verstanden hat, was sollte ihn das kümmern? Wir albern doch sonst auch immer rum...", fügte er unbekümmert hinzu. "Rumalbern hin oder her... Jan, ich weiß nicht ob das jemals deine Gedanken kreuzte, aber für manche Menschen wird aus Spaß eben eine ernste Angelegenheit...", merkte Rod tonlos an, einen unergründlichen Gesichtsausdruck tragend. "Ich denke du solltest mit Bela reden.", mit diesen Worten wandte sich der Chilene von seinem Kollegen ab und machte sich schnurstracks auf den Weg ins Hotel. Etwas verloren stand Farin noch eine Weile da, starrte dem Bassisten hinterher. Er verstand die Welt nicht mehr. Und Rods Vermutung konnte doch nicht wirklich wahr sein, oder? Entschlossen, das ganze Wirrwarr nicht auf sich beruhen zu lassen, schnappte er sich die Tasche mit seinen und Belas Sachen. Er würde dem Ratschlag folgen und mit dem Schlagzeuger reden. Wenn nötig, würde er die Erklärung für sein seltsames Verhalten Stück für Stück aus dem Kleinen herausquetschen. Immerhin befanden sie sich gerade erst am Anfang der Tour und ein Missverständnis oder einen Konflikt oder sonst was konnten sie einfach nicht gebrauchen. Selbstsicher begab er sich nun auch in ihre Unterkunft. * Rod hatte sich in seinem Hotelzimmer eingeschlossen. Er brauchte selbst Ruhe zum Nachdenken um keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Der Chilene setzte sich in einen bequemen Sessel nah am Fenster und verlor seinen Blick in der tiefblauen Nacht. Langsam ließ er den Tag noch mal Revue passieren, darauf bedacht jegliche Unstimmigkeiten herauszufiltern. Im Tourbus war noch alles in Butter gewesen. Dann verschwand Farin kurz vor dem Auftritt spurlos. Er selbst hatte sich darüber keine großen Gedanken gemacht, auch Bela schien nicht im Geringsten beunruhigt. Erst als ihr Gitarrist pünktlich wieder auftauchte, wirkte der Kleine genervt und folgte ihm zum gegenüber liegenden Bühneneingang. Rod hielt es zu diesem Zeitpunkt für das Beste, sich nicht einzumischen. Jetzt wusste er natürlich nicht, was für ein Dialog dort stattgefunden hatte. Aber er konnte sich beim besten Willen auch nicht vorstellen, dass sich die Beiden gestritten hatten. Dann hätte Bela nämlich versucht so perfekt wie möglich Schlagzeug zu spielen, um Farin zu zeigen, dass er nicht auf ihn angewiesen war. Stattdessen schien sein Freund unter extremen Konzentrationsschwierigkeiten zu leiden und Rod bildete sich ein, gesehen zu haben, wie Bela öfter als sonst zu Farin rüberschaute. Die Gedanken des Chilenen schweiften nun zu der Szene im Umkleideraum. Ihn verwunderte zuerst, wie wenig der Blonde die Fehler des Kleinen bemerkt hatte und quittierte dies mit einem frechen Kommentar. Doch als Farin ihn zur Maßregelung in den Schwitzkasten nahm, waren alle Sorgen bezüglich des Schlagzeugers wie weggeblasen gewesen. Allein die Nähe des Gitarristen war in diesem Moment wichtig. Zwar versuchte er noch halbherzig sich zu wehren, aber eben nur halbherzig. Nicht um wirklich gegen den Größeren zu gewinnen, sondern viel mehr um ihm zu suggerieren, dass er den Kampf noch nicht aufgegeben hatte. Mit Schrecken stellte Rod fest, dass er den Augenblick in Jans Gegenwart hatte hinauszögern wollen. Umso leichter verstand er jetzt, warum er dieses Gefühl der Enttäuschung und Schuld empfunden hatte, als Bela schließlich auf der Bildfläche erschien. Enttäuschung, weil jemand den privaten Moment störte. Schuld, weil es gerade sein Freund Dirk war, den er sich deswegen vom Erdboden wegwünschte. Rod seufzte tief und suchte vergebens nach ein paar Sternen am Himmel. Er konnte ja bis zu einem bestimmten Ausmaß nachvollziehen, dass er Farin möglicherweise körperlich attraktiv fand. Aber dass er ihn gleich nur für sich allein haben wollte? Dass er Bela gegenüber Neid empfand, weil es sonst immer diese Beiden waren, die herumblödelten und sich blind verstanden? Rod schüttelte unwillkürlich den Kopf. Er schämte sich für seine eigene Unaufrichtigkeit. Als Bela wieder verschwunden war, hatte er sich insgeheim gefreut. Doch die Aufmerksamkeit des Blonden war von da an natürlich darauf ausgerichtet, das Benehmen des Kleinen zu ergründen. Bela hatte es geschafft, ohne selbst noch anwesend zu sein, Farins Gedanken vollständig für sich zu beanspruchen. Unbewusst hatte ihn die Angst beschlichen gegen den Schlagzeuger zu verlieren. Er hoffte irgendwie, dass Bela die Situation wirklich missverstanden hatte. Ihr Gitarrist war manchmal echt schwer von Begriff. Was war denn so abwegig daran, dass der Kleine auf sie eifersüchtig war? Nun, das ist reines Wunschdenken meinerseits, erinnerte sich Rod. Schließlich ist ja nichts zwischen ihm und dem Blonden vorgefallen, worauf man eifersüchtig sein könnte. Wollte er überhaupt, dass etwas vorgefallen sein könnte? Was genau wollte er denn? Da diese Fragen ihn zu sehr zermürbten, verdrängte er sie vorerst. Morgen war auch noch ein Tag. Den Entschluss gefasst, sein Gehirn nicht weiter zu zermartern, erhob sich Rod aus dem Sessel. Während er sich bettfertig machte, überlegte er ob Farin wirklich zu Bela gehen und was dieser zu seiner Verteidigung sagen würde. Er wusste, dass die Beiden beste Freunde waren und sich höchstwahrscheinlich ohne weiteres vertragen würden. Allerdings vermutete er, dass der Schlagzeuger nicht ganz ehrlich sein würde, vielleicht nicht die ganze Wahrheit sagen konnte, so wie es Rod selbst heute passiert war. Nachdem er Bela nun doch eine ganze Weile kannte und mit ihm schon so manche Nacht durchzecht hatte, war er zu dem Schluss gekommen, dass sein Freund in einer emotionalen Abhängigkeit zu dem Blonden stand. Wie weit diese Abhängigkeit reichte, konnte der Bassist nur erahnen. Und möglicherweise wusste Bela es selbst nicht. Jedenfalls stand eins fest, manchmal war es schwer seine eigenen Gefühle auch nur ansatzweise zu verstehen. Bevor Rod jedoch wieder ins grübeln verfiel, nahm er eine Schlaftablette und legte sich in sein Bett. Er würde schon noch früh genug erfahren wie das Gespräch zwischen seinen Freunden ausgegangen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)