Die Tochter der Wölfe von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: One -------------- Sie war nach einer dreitägigen Jagd,zusammen mit einem Pferd,auf den Rückweg nach Hause.Fünf Kaninchen und ein Netz voller Fische hatte sie erbäutet.Dies würde für sie und ihren Clan für die nächsten Tage reichen.Ihr Bruder wäre bestimmt sehr stolz auf sie wenn er das sähe!Die Freude auf zu Hause wurde immer größer.Doch etwas störte bei ihrer Träumerei: Es roch nach Feuer.Nach Qualm...Nach verbranntem Fleisch. Ob das ihr Clan war? Waren sie wirklich schonwieder umgezogen? Das konnte Rachel sich nicht vorstellen.Das Pferd sträubte sich etwas und blieb nach kurzer Zeit ganz und gar stehen. »Ach nun komm schon! Es ist doch nicht mehr weit.« befahl das Mädchen und zog etwas an der Leine.Das Geschöpf weigerte sich weiterhin.Rachel wusste wie sie die Stute zum laufen bringen konnte.Sie ließ die Leine fallen und ging weiter.»Bitte,dann bleib eben hier! Ich gehe jedenfalls nach Hause!« Entschlossen ging sie weiter.Die Stute wieherte.Binnen Sekunden setzte auch sie sich wieder in Bewegung und lief ihrer Herrin hinterher.Diese lächelte.»Geht doch!« Nach ein paar Minuten Fußmarsch zeigte Rachel nach vorn.»Schau,von diesem Felsvorsprung aus können wir nach unten zu unserem Clan sehen!«Sie rannte das Stück zum Felsvorsprung,wurde dann aber immer langsamer und blieb zuletzt fast stehen.Der Geruch des verbrannten Fleisches lag hier noch viel schlimmer in der Luft als vorher.Desto stärker er wurde,desto unsicherer wurde sie.Doch es war nicht nur der Geruch der sie warten lies.Man hörte wie Eisen aufeinander schlug.Wie Porzellan zerbrach und wie Frauen schriehen.War das wieder nur ihre sinnlose Tagsträumerei die sie schon seit Tagen verfolgte? Wenn ja - durfte sie sich davon nicht unterdrücken lassen,nicht jetzt! Sie ging die letzten paar Schritte langsam hervor,senkte den Kopf nach unten... Rachel sank auf den Boden und griff in die Grasstoppeln.Ihr Clan wurde angegriffen! Ob nun real oder virtual - das war in diesem Moment ein und das selbe.Das Mädchen leidete schon unter der blosen Vorstellung darunter.Die Stute stellte sich neben ihre Herrin und senkte den Kopf.Sie stupste gegen Rachel's Gesicht.Diese reagierte nicht.Mit leerem Blick starrte sie auf den Boden.Sie wollte diese ganzen Schreie und Schläge einfach nicht mehr hören.Das sollte aufhören..jetzt! Sofort! Nichts geschah.Schwerter schlugen weiter wie wildgewordene Bestien aufeinander ein.Ständig schrien Männer die sich im Kampf verletzt hatten oder gar umgekommen sind.Doch das entsetzliche Geschrei der Frauen und der Kinder übertönten alles.Sie bohrten sich wie ein Virus in Rachel's Kopf.Andauernd hallten die Schreie wie ein Echo wieder.Das Mädchen wollte sich am liebsten im Boden vergraben - doch dies ging nicht.Plötzlich kehrte Stille ein.War es das?War alles vorbei?...War sie aus dem bösen Traum erwacht? »AAAAARRRRGH!« ein Schrei ertönte.Rachel zuckte stark zusammen.Sie kannte diese Stimmte nur zu gut.»P...Papa?...« flüsterte sie heiser.Eine Träne bahnte sich in eines ihrer Augen - doch sie lies sie nicht heraus.Eine der stärksten Regeln des Clan's lautet: "Vergieße keine Träne wenn eines deiner Anhänger von uns geht,es wird immer jemand bei dir sein,der dich beschützt und der dir Sicherheit bietet".Die weiße Stute versuchte das Mädchen zu trösten und stupste ein weiteresmal gegen deren Wange.Rachel versuchte zu lächeln - es war nur ein gequältes zucken. Was,wenn ihr Clan es nicht schafft? Wenn sie besiegt wurden? Was,wenn sie ganz allein da steht? Als einziege Überlebende des Kishu-Clans.Nein - soweit durfte es nicht kommen! Das wird es auch sicher nicht...gleich wäre alles vorbei..gleich würde sie aufwachen und feststellen das alles so wie immer war. Das aufeinanderschlagen der Waffen ertönte noch immer,das Schreien wurde auch nicht leiser oder ruhiger.Alles blieb so wie es auch noch vor einiegen minuten war.Doch dann,nach kurzer Zeit,kehrte Stille ein.Rachel hörte noch einen letzten Schlag - es hörte sich an als wenn jemand um einen Kopf kürzer geschlagen wurde.Sie horchte.Hatte ihr Clan es doch noch geschafft? Die Hoffnung war groß.»Wir haben gesiegt!« rief eine ihr unbekannte Stimme.Es war zwar vorbei - aber um was für einen Preis? Rachel wollte sich nicht eingestehen das dies das Ende ihres Clans war.Bestimmt waren nur neue mitzugesiedelt die sie noch nicht kannte! ...Oder sowas. Ihr Gesicht war unschwer zu erkennen gezeichnet von Angst.Von Angst und deren Ungewissheit. Um diese Ungewissheit zu löschen horchte sie weiter.Sie vernahm das viele Leute auf ihre Pferde stiegen.In schnellem Schritt entfernten sich die Geräusche der Pferde und somit auch die Fremden.Es war vorbei.Sie stand auf und hielt sich an ihrer Stute fest. »Sie leben noch...wir..müssen nur runter..und ihnen...helfen« flüsterte sie heiser und in abgehackten Stücken.Das Pferd legte die Ohren an.Rachel schaute verwundert auf. »Hey..was hast du denn?...Shugar?..« Die Stute sträubte sich etwas.Sie ging vier Schritte zurück.Das Mädchen blieb dort stehen.»Hey!...«Shugar tänzelte nervös auf ein und der selben Stelle umher.Im Wald ertönte ein Geräusch.Das Pferd scheute und rannte panisch direkt in den Wald hinein.Das Mädchen seufzte.Sie hatte kein Geräusch gehört und wandte dem Wald wieder den Rücken zu und ging zur Spitze des Felsvorsprungs.Sie sah hinunter auf eine einzieger Trümmerwiese die an eine Schlacht erinnerte.Leblose Körper lagen genauso wie die Trümmer ihres zu Hauses zerstreut herum.Doch sie wollte es sich nicht eingestehen und war sicher das alle noch leben würden. Sie hockte sich hinunter und musterte das Gestein.Suchend wanderte ihr Blick überall entlang,in der Hoffnung,ein passendes Loch im Gestein zu finden damit sie hinunter klettern konnte - oder auch eine weite Kante die sie halten könnte.Doch dort war nichts.Plötzlich knackte etwas hinter ihr.Rachel erschrak und wandte sich schnell um und stand in der Drehung auf.Unsicher sah sie in den dunklen Wald.»Wer ist da?« Keine Antwort.Sie war nun auf alles gefasst und legte eine Hand auf die linke Seite ihrer Hüfte.Dort war eine schwarze,schön mit Gold verzierte Scheide.Ihre Hände zitterten,das versuchte sie aber zu unterdrücken.Es raschelte wieder hinter den Gebüschen.Man sah ein paar Umrisse.Die Gestalt war ungefähr vier Fuß größer als sie.Es hatte Haare,schulterlange Haare.Rachel versuchte etwas genaueres zu erkennen - das gelang ihr auch.Sie erkannte das es ein Mensch war.Einer der Fremden?Sie wich ein paar cm. zurück bis ihre Hacken schon etwas über den Felsen ragten.Rachel umschloss den Griff des Dolches fest mit ihrer Hand. Es kam hervor.Es war wie sie schon gesehen hatte ein Mensch - ein junger Mann um genau zu sein.Das Alter lag ungefähr bei 20 Jahren.Rachel weitete die Augen.War das wirklich möglich oder träumte sie nur wieder? »Bruder?« Der junge Mann lächelte. »Rachel..dir gehts gut..zum Glück..« Sie konnte sich eine Freudenträne nicht verkneifen,diese lief nun über ihre rechte Wange.Sie kam näher. »Du bist verletzte!« sagte sie und deutete auf seinen linken Arm.Ihr Bruder schwieg kurz.»Nicht schlimm« Das Mädchen dachte sich verhört zu haben.»Nicht schlimm?! Das ist eine Fleischwunde!« rief sie etwas empört über seine Worte.Der Junge grinste.»Quatsch!« Er lief ein paar Schritte auf seine Schwester zu.Hinter ihm knirschte etwas,er wandte sich zum Wald.»Wer ist da?!« Wieder keine Antwort.Man hörte nur wie etwas gespannt wurde,Rachel wollte grad noch etwas sagen.Doch genau in diesem Moment schnellte ein Pfeil blitzschnell aus den Gebüschen.Der junge Mann sackte vor Rachel zusammen.Der Pfeil hatte ihn getroffen - fast mitten durch das Herz.»NEIN! NEIN BRUDER! BRUDEEEEER!« Rachel wich zurück und hielt ihre Hände vor das Gesicht.Sie konnte nicht anders - Die Tränen liefen nur so über ihre Wangen.Warum? Warum er? Warum gerade er?! Aus dem Mund ihres Bruders floss eine düne Blutspur.Mit letzter Kraft sah er sie an und wimmerte: »Ver..schwinde von hier..kleine..Schwester..« und brach endgültig zusammen.Das Mädchen stieß einen verzweifelten Schrei aus.Die Vögel in derer Umgebung flogen in die Luft.Salzige tropfen platschten auf den Boden vor ihren Füßen. Sie hörte wieder dieses knirschen,zögerte.Doch dann sprang sie nach hinten und schrie wieder auf. Sie fiel den Abhang hinunter.Versuchte sich an ein paar Felshervorwölbungen ferstzuhalten,riss sich daran aber nur die Hände auf.Diese bluteten wie in Strömen.Doch sie beachtete die Schmerzen nicht.Es flogen in diesem kurzen Moment 1000 andere Gedanken durch ihren Kopf.Wenn das alles wirklich nur ein Traum war,müsste sie aufwachen wenn sie auf dem Boden landet.Der Fall kam ihr sehr lang vor und hoffte deswegen noch das alles nicht passiert sei.Es war als hätte sie Flügel.Als wäre sie für einen Moment frei - so frei wie ein Vogel.Frei wie alles Leben das auf keinen anderen angewiesen war.Doch sie selbst konnte nicht frei sein.Denn sie war abhängig - abhängig von ihrem Clan.Den es nicht mehr geben sollte.Ihre Geschichte sollte sie wohl allein zu ende bringen,nur,warum? ... Die Sonne schien stark auf Stanleý herab.Selbst der Wald erschien an diesem Tag vollkommen anders,viel heller,viel freundlicher.Eine sanfte Windbrise brachte ihre seidigen aschblonden Haare zum wehen.Sachte strichen sie über das wohlig schlafende Gesicht.Der Geruch von Essen stieg ihre Nase empor.Schönes,zartes,fein zubereitetes Kaninchenfleisch.Eine schöne Vorstellung.Die Sonne prallte weiter auf sie hinab und störte,durch den stechenden Schmerz in den geschlossen Augen,die schönen Vorstellungen.Eines der Augen öffnete sich etwas.Sie blinzelte.Schnell drehte sie sich von der Sonne weg,weil diese für die Augen äußerst unangenehm war.Sie sah sich etwas durch die noch verschlafenen Augen um.Erst jetzt bemerkte sie,das sie an einen ihr vollkommen fremden Ort war. »Na,ausgeschlafen junges Fräulein?« Sie erschrak und sah sich suchend um.»Hier oben« Ihr Blick richtete sich nach oben.Eine junge Frau saß auf einer Zweigung eines großen Baumes.Rachel verstand nicht ganz.Wurde sie entführt?Wenn ja,weshalb? Als Geisel nutzte sie doch nichts mehr.Und ansonsten wäre sie doch nur eine weitere Last.Sie stand auf und tastete an sich selbst herum. Wo war ihr Dolch?! Sie sah zu der Frau auf dem Baum.Diese lächelte nur. »Hinter dir im Zelt auf dem Tisch« Rachel wandte sich um.Ein Zelt? Nein - mehrere Zelte! Dies war also wirklich ein Clan.Langsam und vorsichtig ging sie in das Zelt hinein und fand das wonach sie suchte.Ihr Dolch lag noch in der selben Scheide wie gewohnt auf dem Tisch.Das Mädchen nahm ihn wieder an sich und band ihn wieder um die linke Hüftseite ihrer Hose.Dann ging sie wieder aus dem Zelt heraus.Die Frau war nun auch auf den Boden gekommen und ging zu Rachel.Diese wich etwas zurück.Konnte sie dieser Frau trauen? »Was wollen sie?! Reicht es nicht schon das sie so viele andere Menschen auf dem Gewissen haben?!« Rachel wurde etwas laut,doch sie sprach mit einem verzweifelten Unterton.Die Frau sah sie etwas verwundert an.»Mädchen,du musst uns verwechseln.Wir nähern uns nichteinmal fremden Clan's.Dich haben wir bewusstlos aufgelesen,von der Toten Schlucht.« Die Tote Schlucht war der Ort wo Rachel mit ihrem Clan ein zu Hause aufgebaut hatte.Rachel's Füße gaben etwas nach.»War ich die einziegste Überlebende dort? ..Waren keine Überlebenden mehr in den Trümmern?« Sie konnte sich die Antwort eigentlich schon denken.Die Frau ging schweigend in das Zelt und winkte Rachel hinterher.Diese folgte ihr.»Setz dich« Die Aschblonde nickte und ließ sich auf einen Stuhl der an einem hölzernen Tisch stand nieder.Die Frau tischte Tee auf und setzte sich ebenfalls.»Zwischen Trümmern,sagst du?« vergewisserte sich die Frau noch einmal.Rachel umschloss ihren Becher mit beiden Händen und nickte stumm.»Du musst geträumt haben.Es war garnichts da,außer du vor der Toten Schlucht.Keine Trümmer,keine Menschen,rein garnichts.« Das Mädchen starrte auf ihren Becher.Dann sah sie die ihr gegenüber sitzende an.»Ich bilde mir das doch nicht ein! Das kann garnicht sein! Es war nur einige Meter von mir entfernt!! Ich bilde mir doch so eine Schlacht nicht ein!!!« Sie sprang auf und der Stuhl fiel mit einem lauten Knall auf den Boden.Die Frau schüttelte nur leicht den Kopf.»Es war wirklich nichts dort,außer du.Ich habe keinen Grund unschuldige Mädchen anzulügen.« »Aber..das..kann doch garnicht sein...« Rachel klang verzweifelt.Die Frau stand auf und schloss das Mädchen in ihre Arme.Tröstend strich sie durch das aschblonde Haar.Rachel wehrte sich nicht dagegen.» Was soll ich jetzt nur tun? ..« flüsterte sie.»Als erstes nennst du mich bitte bei meinem Namen,Seréna.Du könntest eine Zeit lang bei uns bleiben.Das ist immerhin besser als allein durch die Wälder zu ziehen.« Rachel wusste nicht genau was sie jetzt sagen sollte.Seréna lächelte leicht.»Ich werde dir jetzt ersteinmal etwas zu essen machen.Schau dich derweil doch ein wenig um.« Das tat Rachel nun auch und trat aus dem Zelt.Ohne zu wissen was sie eigentlich sehen wollte lief sie etwas umher.Ihr fiel ein Mann auf der gerade Holz hackte.Er holte gerade wieder zum Schlag aus,sah dann aber Rachel und lies die Axt sinken.»Na Kleines,hast dich erholt?« Das Mädchen nickte lautlos.Der Mann grinste.»Wir dachten schon du seist tod.Hast dir ganz schön den Kopf auf dem Gestein aufgeschlagen.« Den Kopf aufgeschlagen? Aha,das war's also was diese Seréna so an ihren Worten zweifeln ließ.Sie denkt wohl,sie sei nicht richtig im Kopf.»Naja,Scheint aber nichts ernstes angerichtet zu haben.Wenn du noch weißt wie du heißt ist alles ok.« Das Mädchen nickte.»Rachel.Ich heiße Rachel,Sir« sprach sie und bemühte sich höflich zu sein.Ihr gegenüber strich grinsend über seinen kurzen Bartstoppeln.»Aber nicht doch,keine falsche Bescheidenheit.Ich heiße Penthros,nicht Sir.« Rachel lächelte.»Ja ok,Penthros.« Mit einem lächeln im Gesicht lief sie weiter.Der Mann ging wieder an seine Arbeit.Nettes Mädchen dachte er sich und schwing wieder die Axt. Sie trollte weiter herum und staunte nicht schlecht wie anders dieser Clan doch war im Gegensatz zu ihrem.Alles war viel größer und schöner ausgestattet.Sie hatten genug Vorräte an Essen und auch feinere Kleidung.Rachel ertappte sich selbst dabei wie sie in ein Zelt hinein lugte und zog den Kopf wieder weg.Das es dort vielleicht nicht erwünscht war,war nicht der Grund für diesen schnellen Sinneswandel.Nein,sie hörte etwas.Etwas kam näher.Sie hörte die Hufe eines Pferdes das immer näher kam.Jemand des Clans? Sie ging dem Geräusch entgegen,sah aber noch nichts.Es schien aus dem Wald zu kommen der nicht weiter als 20 Fuß von ihr entfernt war.Gespannt starrte sie weiter auf den steinernen Weg der in den Wald führte.Sie sah etwas,ein paar helle Umrisse von etwas.Das Pferd das sie gehört hatte kam aus dem dunklen Wald und steuerte auf sie zu.Rachel schauderte es etwas.Was wenn sie doch nicht so sehr erwünscht war?Wo sollte sie dann hin? ... »Hallo junges Fräulein« begrüßte sie eine sanfte,aber männliche Stimme.Sie blickte auf. Auf dem schneeweißen Hengst saß ein junger,gut aussehender Mann.Er reichte vielleicht ins frische Erwachsenenalter.Er sprang von dem Pferd und hielt die Zügel.Rachel bekam kein Wort heraus.Stattdessen ergriff der Junge wieder das Wort.»Ich habe dich hier noch nie gesehen...seit wann bist du hier?« Sie war kurz davor ihre Schultern zu zucken,doch gab sie schließlich doch eine Antwort.»Seit heute,Herr.« Ihr gegenüber nickte.Er schlug die Kapuze die er trug nach hinten,erst jetzt sah sie sein Gesicht.Es war dünn,fein nachgezeichnet.Schulterlange,braune Haare bedeckten seinen Hinterkopf und seine stechend grünen Augen beäugten interessiert das Mädchen. Er erhoffte sich kein Gespräch mehr,da sie eh nicht viel zu reden scheint.»Entschuldigt mich« Rachel nickte.Bevor er das aber sah ging er auch schon an ihr vorbei.Der Hengst lief brav neben ihm her.Als er die Zügel losließ ging es auf einen grünen Fleck und graste.Sie sah noch wie der junge Herr in das Zelt von Seréna verschwand.Rachel seufzte.Das Essen müsste nun auch bald fertig sein,und wenn der Mann noch im Zelt wäre,wüsste sie nicht genau wie sie damit umzugehen hatte.Man hatte ihr zwar Manieren beigebracht,nur pflegte man hier die gleichen Gesten?Ihr blieb nichts anderes übrig als sich von ihrer besten Seite zu zeigen...viel verlieren konnte sie ja nun auch nicht mehr.In langsamen Schritten setzte sie wieder den Rückweg an.Der Wind wurde schon etwas stärker und blies in ihr Gesicht.Sie spürte wie sich ihre Augen mit Tränen füllten und versuchte mit dem Blick auf den Boden gerichtet doch das Zelt ungeschädigt zu erreichen - was sie schließlich auch schaffte.Langsam und zaghaft öffnete sie die Seitenwand des Zeltes und erhaschte einen Blick in das Innere.Sie sah nichts.»Hat dich der Geruch des Essens schon hierher zurück gelockt?« Seréna tauchte von der Seite aus auf wo Rachel nichts hätte sehen können.Die Frau deutete mit einer Kopfbewegung in das Zeltinnere und bat Rachel somit hinein.Das Mädchen atmete übertrieben viel Luft ein und war dann mit einem Schritt drinnen.Dort saß er,der Mann.Auf einem auf dem Boden ausgebreiteten Tuch und schlürfte einen Becher Tee.Er würdigte sie keines Blickes,was ihr auch lieber war.Sie steuerte den Holztisch an und ließ sich auf eines der Stühle nieder.Es roch wirklich gut,nach gut gelungener Suppe.Nicht gerade selten wanderte ihr Blick auf den Jungen und schweifte dann wieder ab.Gerade als sie ihn schonwieder ansteuerte wurde sie von einer Schale vor ihrer Nase unterbrochen.»Lass es dir schmecken.« lächelte die Frau sie an und setzte sich ebenfalls.Es schien als wäre Rachel die einzigste die etwas von der Suppe zu sich nehmen würde.Aber darüber dachte sie nicht länger nach,schließlich verlangte ihr Magen nach etwas Nahrung,die sie ihm nun auch gab.Das Essen war wie sie sich bereits gedacht hatte gut gelungen.Es schmeckte sehr gut,und das sah Seréna ihr an. Der braunhaarige erhob sich zum Schrecken von Rachel und gesellte sich mit an den Tisch.Das Mädchen hätte am liebsten ihr gesammtes Gesicht in die Schüssel getränkt,nur war diese dafür viel zu klein.Zu ihren gunsten sah er sie aber nichtmal an,sondern fing ein Gespräch mit der Frau an.»Sie waren da.« Seréna weitete die Augen etwas und machte einen leicht erschrockenen Eindruck.»Keine Angst,wir konnten sie noch aufhalten.Es ist ihr nichts zugetsoßen.« Seréna atmete auf.»Zum Glück wart ihr da,Herr.Habt ihr auch eure Brüder gesehen?« Auf dem Gesicht des jungen Mannes bildete sich ein Ausdruck den Rachel nicht beschreiben konnte.Er war nicht angenehm aber auch nicht angsteinfößend,doch ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken.Was dieses Gespräch zu bedeuten hatte,wollte sie lieber erst garnicht Wissen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)