Chandani von abgemeldet
(Inu & Kago)
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Kapitel 14: Ich spüre deinen Herzschlag unter der schlummernden Oberfläche die uns getrennt hält
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Anmerkung: So, ich melde mich mal wieda. ^__^ So wie ihr seht ein neues Kappie
und es kommt doch einiges anders, als viele denken XD Esw ar schön mal zu
lesen, was ihr euch für die Fortsetzung gewünscht habt *muahahaha* aber ichb
in ja verrückt und hab mal wieder einen ganz anderen Weg eingeschlagen.
Inspiration gab mir zum einen die musik. Und zwar empfehle ich euch die
Inus Themes oder wenn möglich Feelings that transcend time ^__^ war echt gut
zum schreiben und passt zum ganzen Kap. also hörts euch dazu an. was noch...ach
ja...hier ist ja nun Teil 14 und damit ihr vorgewarnt werdet, die FF wird
ungefähr beim 20 Teil oder vllt auch etwas weniger beendet sein. Nur mal so als
Kurzinfo ^^ Ach ja weitere Inspiri gab mir mein Honey, da wir mal wieder
gechattet haben. ;-D Öhm...ja und vielen Dank für die lieben, laaaaaaaaaangen
Kommis. Ihr mahct euch immer so eine Arbeit, meine FF zu kommentieren, das freut
mich immer sehr, besonders wenn ich soviele nette Kommis bekomme. Jeder hat
seine Meinung, und ich finde auch gut, dass ihr sie mir offen darlegt ^^
*dankööööö dafür*
so ich laber schon genug, mal sehen wie euch das Kap gefällt, war zudem
erkältet, und hab immer noch *hüstel* schnupfen, husten...egalz. ich hab mich
mal für euch an den Comp geschleppt. ^^ so viel spaß dabei, legt Musik rein
und lest ;-D
eure lilychan
*
*
*
Teil 14.:
Ich weine lautlos…noch immer fallen Tränen über meine nass glänzenden
Wangen.
Seine Hand ist das einzige was ich wahrnehme. Warm und beschützend. Nur was ist
es noch, was mich plagt? Es ist Hojo….noch immer wollen meine Gedanken nicht
zur Ruhe kommen. Er nimmt plötzlich meine gesamten Gedanken ein, ich verdränge
Chandani und denke an Hojo-kun.
Er hat es so gelassen aufgenommen, er hat mir gesagt, dass er mir verziehen
hat…wie kann er das sagen? Ich habe ihn so sehr verletzt, in seinem Herz
müssen nun Risse sein. Risse, die ich verursacht habe. Und doch fühle ich mich
schuldig, obwohl ich eigentlich weiß, dass es so richtig gewesen ist. Ich will
Inuyasha…niemanden sonst. Hätte ich es ihm doch nur sofort gesagt…an dem
Tag, an dem Brunnen…als ich weggegangen bin…er hat mich nicht
zurückgehalten, ich habe wirklich gedacht, ich wäre besser bei Hojo aufgehoben
– obwohl ich immer wusste, dass ich nur Inuyasha lieben würde, hab ich mich
sogar für eine Hochzeit entschieden, ich habe allen was vorgemacht…wie kann
dann Hojo so vernünftig reagieren?
Ich kann das nicht nachvollziehen, so sehr ich das auch will.
„Ka…go…me…“, plötzlich höre ich Chandani. Und irgendetwas ist
anders. Ich fühle seine Hand plötzlich nicht mehr. Nur noch Kälte…ein
letztes Kribbeln.
Ich kann nicht mehr sein Herz fühlen und ich falle mit einem Aufschrei auf den
Fußboden, auf denen wir zusammen knieten.
Seine Stimme klingt so überrascht, als ob etwas passiert ist. Ich erhebe mich
eindeutig zu langsam. Chandani steht plötzlich vor mir, aber etwas ist
anders….er ist anders.
Was?
Verdattert blicke ich ihn an, mein Schock nimmt mir den Atem.
„Was ist plötzlich mit dir?“, keuche ich und komme schwer auf die Füße.
Mein Herz hämmert, während ich meine Hand ausstrecke. Ich kann es nicht
fassen…Nein…
Ich schreie im Inneren…doch ich schaffe es nicht laut zu schreien…
Chandani sieht auf seine Hände herab, seine Augen sind geweitet,
erschaudert…geschockt über das, was plötzlich vonstatten geht.
„Du….du vergisst mich?“, kommt es anklagend über seine Lippen.
Er sieht mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten kann, alles was ich kann,
ist den Kopf mehrfach zu schütteln. Was redet er da? Ich vergesse ihn
nicht….er ist der einzige in meinem Herzen. Ich kann ihn nicht vergessen…
„Geh nicht…Oh Gott!“ Ich kreische auf und schlage meine Hände vor die
Lippen. Ein Druck von Tränentropfen sammelt sich bereits und ich stehe wie
gelähmt da.
„Kagome…was tust du?“
„Ich tue gar nichts….wieso verschwindest du? Bleib bei mir…!“ Meine
Füße sind wie in Stein gemeißelt, ich kann nur den traurigen, immensen
verletzten Blick mustern, den er mir zuwirft.
Sein Körper wird durchsichtig.
„Aber etwas ruft mich…etwas zieht mich weg….tu was!“
„Was denn?“, schreie ich dazwischen und meine Gedanken rasen.
„Was soll ich machen? Inuyasha…geh nicht...wie soll ich sonst die Barriere
brechen…du darfst nicht gehen…bleib bei mir!“
„Kagome?“, flüstert er verunsichert und schaut mich ängstlich an, während
seine Hände immer mehr verschwinden.
„NEEEEEEEEEIIINNNN“, schreie ich ungestüm und endlich bewegen sich meine
Beine…jedoch in Zeitlupentempo…so langsam gehen sie nur einen Schritt
vorwärts, als würde ich gehindert werden…als wären Sandsäcke mit schweren
Gewicht an meinen Füßen gebunden.
Ich komme ihm näher, doch ich erstarre erneut, als meine ausgestreckte Hand ins
Nichts fährt, ich packe nach Luft, aber nicht nach ihm, ich greife durch ihn
hindurch? Angst packt meine Blicke, schnürt meine Kehle zu.
„NEIN!...Ich vergesse dich nicht…du kannst doch nicht verschwinden, wie ist
das möglich?“
„Kagome!“ Seine Stimme ist nur noch ein Flüstern. „Wieso tust du das?“
Was tue ich? Was? Ich tue doch gar nichts…ich habe ihn nicht vergessen, er ist
doch noch vollkommen existent in meinen Gedanken. Wie kann er sich vor mir
auflösen?
„Inuyasha…Bleib bei mir, wenn du gehst…dann….kann ich nie wieder
zurück!“ Meine Tränen fallen wieder über die Wangen, die gerade erst halb
getrocknet sind. Meine Augen brennen wie Feuer, ich blinzle…habe Angst davor
zuviel zu blinzeln, möglicherweise ist er dann ganz verschwunden…das darf
nicht passieren.
Ich krümme mich wie unter Schmerzen zusammen und gehe in die Knie. „Bleib
hier“, schluchze ich und will nach seiner unsichtbaren Hand fassen, doch
wieder greife ich durch sie hindurch.
Nein, nein….was bedeutet das? Wieso geht er?
„Etwas ruft mich…ich verschwinde! Ich kann dich kaum mehr sehen, Kagome.“
Seine Stimme ist verängstigt, immer wieder sucht er meinen Blick, doch meine
Sicht ist vernebelt, verschleiert…Mein Herz schlägt so laut, wie
Hagelkörner, die gegen das Fenster trommeln. „Ich will dich nicht verlassen,
Kagome…Kagome…meine Kagome…tu was!“ Mein Name hallt wie ein Echo in mir
wieder, wiederholt sich und doch spüre ich nun auch bei mir, wie ein Riss sich
in meine Seele brennt. So muss sich Hojo gefühlt haben….doch er hat es sich
nicht anmerken lassen…
„Bleib…“, ich bin atemlos, das Sprechen ist so schwer…die Worte, alles
ist so verschwommen in meinen Gedanken, „ich will dich nicht verlieren!“ Ich
rede unter Tränen, wie in einem Wahn, ich hämmere wütend auf den Boden ein,
doch meine Augen sind nur auf ihn gerichtet.
„Kagome, ich will doch bei dir bleiben…was geschieht hier… Kagome….du
vergisst mich? Wie kannst du das tun?“
Diese anklagende Stimme…so verletzt…gekränkt. Tränen brechen wie
Wasserfälle aus mir heraus. Ich schluchze verängstigt.
„Ich vergesse dich nicht, wie könnte ich…jetzt wo wir zusammen sein
können?“, fahre ich ihn bebend an und huste, als sich ein Klumpen in meinem
Hals festsetzt…ich schniefe auf und meine Tränen sickern unkontrolliert über
meine heißen, kochenden Wangen. Meine Augen, die gerötet sind, blicken ihn an,
doch sein Gesicht verblasst immer mehr.
„Meine Kagome…vergess mich doch nicht“, wiederholt er.
„Bleib hier! Verdammt…du kannst nicht gehen, nicht jetzt. Ich hab doch alles
getan…ich hab mich von Hojo getrennt…ich will nicht dass du gehst! Wie soll
ich denn nun zurückgehen? – deine Arbeit ist noch nicht vollendet! ICH LIEBE
DICH!“
Ich höre meine Stimme in meinen Ohren rauschen, mein Puls tickt ohrenbetäubend
an meiner Halsschlagader… das Pochen ist wie ein Uhrwerk.
Inuyasha schüttelt den Kopf, seine silbrigen Haare sind bereits verschwunden,
ein gleißendes helles Licht erscheint auf einmal und hüllt ihn vollkommen ein.
Es blendet mich und ich muss meinen Armrücken vor meinen Augen halten, doch
immer wieder blinzle ich unter der Qual des hellen Lichtes, ich will ihn nicht
aus den Augen verlieren. Er darf nicht gehen. HÖRST DU DENN NICHT?
„Was ist das?“, höre ich es erschreckt aus seinen Lippen.
Ich weiß es nicht…warum entschwindet er mir? Was ist der Grund?
„Du bist stark…du musst hier bleiben!“
„Keh…das funktioniert aber nicht! Als ob mein Körper ins Licht gehen
will“, murmelt er flüsternd und sein Gesicht wird bereits
eingehüllt….alles ist plötzlich weiß. Ich kann nichts mehr sehen.
„KAGOOOMMMMEEEEE!“, ruft er nach mir.
NEIN….
Ich versuche mich auf die Füße zu stemmen und gehe einen Schritt, meine Hand
fasst in das Licht….AHHHHHHHH
Meine Hand ist weg….sie wird vollkommen von dem Licht absorbiert. Was ist das?
Das Licht ist so warm. Es ruft seinen Namen?
Beängstigt ziehe ich meine Hand wieder heraus.
„Inuyasha?“, kreische ich wie von Sinnen. Er ist weg, das Licht ist da, doch
er ist nicht mehr zu sehen. Oh Gott, nein…nein…das darf doch nicht
sein…nicht wahr sein.
„Inuyasha?“, wiederhole ich und starre in das grelle Licht, ohne die Augen
zu schließen. Es brennt höllisch, doch ich kann sie nicht schließen…ich
kann nicht…meine Tränen strömen weiter meine Wangenknochen entlang. Ich will
ihn hinterher, doch meine Beine bewegen sich nicht.
Ich kann kaum noch was sehen…
„INUYASHA“, brülle ich so laut ich kann, doch ich höre seine Stimme nicht
mehr.
NEIN, nein, nein….meine Gedanken toben und mein gesamter Schädel brummt.
Immer wieder drücken meine Hände ungläubig gegen meinen Mund, ein Aufschrei
folgt.
Das Licht blendet mich noch für einen kurzen Moment, dann erlischt es völlig,
als wäre es nie hier gewesen. Ich sehe wieder den Kontrast meiner Umgebung,
mein Zimmer wird wieder deutlicher und ich stürze zerschlagen erneut zu Boden.
Erschüttert und aufgewühlt blicke ich auf die Holzdielen…nein…das ist
nicht passiert! Rede mit mir…Chandani…bitte…rede mit mir…ich möchte
dich sehen…oh Gott. Nein…wie ist das geschehen? Ich habe ihn doch nicht
vergessen, wieso hat er sich aufgelöst?
Vor meinen Augen? Oh Gott, was war das für ein Gefühl? Ich habe immer noch
solche Angst…er ist weg. Weg….einfach verschwunden….
I'm here, I'm here, I'm here, here!
„CHANDANI?“ Ich höre mich kaum selbst reden, es geht unter in meinem
Aufschluchzen.
Doch ich höre keine Antwort mehr von ihm. Ich will dir soviel sagen…
I'm the impulse that you can't forget.
Mir kommen die Tränen und ich kriege keine Luft mehr… ich spüre diesen
festen, zudrückenden Brocken in meinem Hals, schlucke und kann nicht mehr
reden.
What borders are there now?
Denn nun wo ich aufsehe, kann ich dich nicht mehr wahrnehmen.
I'm the secret that you can't hide
Ich frag irgendwann den Wind wo du bist, denn der Wind ist dein zweites
Selbst…du warst immer da, immer an meiner Seite. Erneut schluchze ich auf und
vergrabe mein Gesicht in meinen Händen, die meine Haare raufen. Wenn du mich
dann im Wind flüstern hörst,
When I echo in your heart, why are you surprised?
dann weißt du, dass ich nie aufhöre an dich zu denken, denn ich küsse im
Stillen dein Herz.
I'm your heart's very voice.
Ich will dich nicht vergessen, doch ich weiß, dass es geschehen sein muss,
wieso bist du sonst vor meinen Augen unsichtbar geworden. Ich will es nicht
wahrhaben, denn es kann nicht stimmen. „Ich liebe dich“, ertönt meine
gebrechliche Stimme unter mehreren Schluchzen…meine Finger krallen sich in
meine Haare
If you can hear it, then listen to the language of your heartbeat.
Inuyasha….wieso ist er weg….wieso, wieso, wieso…hat er mich allein
gelassen? Er hat mir versprochen zu helfen, bei mir zu sein. Er wollte mich doch
zurückschicken…durch den Brunnen. Da kann er doch nicht so einfach
entschwinden. Ich bin nun vollkommen allein…Hojo ist weg….Chandani ….ist
weg und ich kann nie wieder in seine Welt gehen.
Mein Herz ist gebrochen, denn die Liebe hat es verlassen, ist mit ihm durch das
Licht gegangen, folgte Chandani…und begleitet ihn…zu dem Ort wo er nun sein
muss.
I'm here, I'm here, I'm here, here.
Ist er tot? Er war ein Geist, er war nicht wirklich hier…oder doch? Ist er
dann tot oder lebt er noch auf eine Weise, die ich nicht verstehen kann? ‚Als
ob mein Körper ins Licht gehen will?’
Plötzlich tauchen diese Worte in meinen Gedanken auf. Was hatten diese zu
bedeuten? Ich habe sie vollkommen vergessen, überhört…ich habe keine
Beachtung dafür gehabt.
Hatten diese Worte eine Bedeutung? Hat er damit etwas gesagt, was mir die
Antwort gibt?
~
…„Kagome?“, höre ich meine Mutter aus dem Flur hoch rufen.
Ich wische schnell mit meinen Handrücken über meine brennenden Augen. Ich
liege auf meinem Bett und noch immer weine ich, wenn ich alleine bin.
„Ja…“, sage ich langsam, „Ja…ich…ich komme!“
Ich stehe auf, atme kraftlos ein und wieder aus, versuche mich im inneren
schnell zu beruhigen, denn meine Mutter hat keine Ahnung, was geschehen ist.
„Ich habe eingekauft….!“ Meine Mutter hat erstaunlicherweise ganz gut
reagiert als ich ihr von der Trennung von Hojo berichtet habe. Sie meinte nur,
dass ich ja nun wieder zu Inuyasha gehen kann – ich habe nur genickt, denn sie
weiß nichts davon…sie weiß nicht dass ich nicht mehr zu ihm kann. Die Tage
gehen langsam vorbei, ich sitze nur im Zimmer, in meinem alten Zimmer und
vermisse Chandanis Kommentare. Seine Stimme in meinen Gedanken, seine vorlauten
Sprüche…ich vermisse Inuyasha….ich vermisse beide…
Ich schließe noch einmal fest die Augen. Doch meine Gedanken kommen nicht zur
Ruhe, noch immer sind sie erfüllt mit nur einem einzigen Namen.
Ich versuche meine Gedanken weit weg zu schieben, wische erneut über meine
Wangen, um die letzten Tränen, die daran haften, aufzunehmen.
Ich gehe, als würde meine Motorik von jemand anderen kontrolliert, in den Flur,
bin vollkommen woanders mit meinen Gedanken und als ich einen Blick in den
Wandspiegel werfe, erschrecke ich vor mir selbst. Meine Wangen sind gerötet,
meine Augen sind so blass und ausdruckslos.
Ich bleibe stehen und trete einen Schritt näher zum Spiegel. Ich höre meine
Mutter unten in der Küche werkeln und starre in das Spiegelbild, versinke darin
und starre mir selbst in die tiefbraunen Augen, die voller Schmerz auf mich
zurückblicken. Mein Herz hämmert auf einmal drauf los…
„Kagome…komm endlich…Du hast Besuch!“
Was?
Verdattert blinzle ich und meine Augen schauen nur verdattert drein.
„Wer ist denn da?“, versuche ich mein Zittern in der Stimme durch einen
lauten Ruf zu bezwingen.
„Na wer wohl…“, höre ich auf einmal eine bekannte Stimme knurren.
Das….das kann doch nicht sein? Mein Herz macht einen Sprung und klopft
verdattert hinter meiner Stirn auf.
Meine Gedanken überschlagen sich. Wie ist er hergekommen….die Barriere ist
doch…und…ich verstehe das nicht…was?
Lähmend blicke ich weiter in den Spiegel.
Ich drehe mich langsam herum und trete zum Treppengeländer. Mein Atem geht
schnell, mein Puls rast, er ist da unten? Das war doch seine Stimme. Doch ich
traue mich nicht…ich traue mich nicht runter zu gehen. Vielleicht haben mir
meine Ohren einen Streich gespielt, weil ich seine Stimme hören will,
vielleicht ist er das gar nicht.
Oh Gott, aber wenn er das ist, wie ist er dann hergekommen?
Fragen…Fragen…und keine Antworten. Ich will sofort lossprinten…doch ich
verharre erneut vor dem Spiegel. Das Fenster in meinem Zimmer ist geöffnet und
ich spüre selbst hier im Flur einen heulenden Wind, der um mich weht.
<>
WAS? Ich habe ihn gehört…in meinen Gedanken - wie kann das sein, das konnte
doch nur Chandani und er hat sich vor mir aufgelöst, wenn meine Mutter ihn also
sehen kann, kann das doch nicht Chandani sein?
Über mein Rücken fährt ein Schauder.
Mein Kiefer ist verspannt, denn ich merke erst jetzt, dass ich die ganze Zeit
auf meine Zähne presse.
Ich kneife die Augen zusammen und drehe mich um. Erwartungsvoll gehe ich die
Stufen herab…sie ächzen, als ich vor der Küchentür stehen bleibe. Ich
sollte reingehen und mich überzeugen…vielleicht ist das auch nur meine dumme
Fantasie, die noch immer nicht glauben will, dass er für immer weg ist!
Ich atme tief ein. Oh Gott, wenn er es wirklich ist, ich werde sofort umkippen,
denn ich vermisse ihn so sehr, dass mir jetzt bereits mein Brustkorb wehtut.
Nur schon der Gedanke daran, ihn gleich dort sitzen zu sehen, lässt mein Herz
höher schlagen und meine Fragen vergessen, wie und warum er hier ist.
Ich schließe die Augen, nehme all meinen Mut zusammen und trete in die Küche.
Als ich sie öffne, starre ich zuerst zu meiner Mutter, die mich nur anlächelt,
dann schwenkt mein Blick über die Einkaufstüten und bleiben dann…
„INUYASHA?“, keuche ich erschrocken und halte mich am Türrahmen fest. Der
Hanyou steht sofort auf und will mir zur Hilfe eilen, doch ich schüttle nur den
Kopf. Er ist da, er ist wirklich da….er ist es…es ist nicht Chandani…es
ist mein Inuyasha.
„Warum schreist du so? Natürlich bin ich es…wer soll es sonst sein? Ein
Geist?“
Wie er doch damit ins Schwarze trifft.
„Wie…wie bist du…wie bist du…“, ich stottere und mein Kopf dröhnt.
„Kagome, was ist los mit dir?“
Er kommt näher, doch ich trete in den Flur zurück, meine Mutter sieht mich nur
kurz besorgt und überrascht an, sagt aber nichts und packt die Einkaufstüten
aus, immer wieder jedoch wirft sie einen erstaunten Blick zu mir.
Ich bin wie vom Blitz getroffen, ich trete gänzlich in den Flur und starre ihn
weit aufgerissen an.
„Wie bist du....her…ge…kommen...du…du bist da…da…du…“, ich deute
mit meinem Zeigefinger auf ihn und weigere es zu glauben, was ich sehe. Wie kann
das sein?
Plötzlich kommt er so schnell näher, dass ich nicht mal mehr reagieren kann,
packt mich an der Schulter und schleppt mich zur Haustür, reißt diese auf und
eilt mit mir auf dem Hof.
„Nicht so laut“, knirscht er verstimmt, „deine Mutter hat doch keine
Ahnung!“
Seine Finger umpacken noch immer meinen Oberarm, während meine Augenbrauen
mehrmals hoch zucken.
„Wie…wie bist du….“, fange ich an zu stammeln und werfe einen Blick zum
Schrein herüber.
„…wie ich durch die Barriere gekommen bin?“, unterbricht er mich.
Ich nicke langsam.
„Wie soll ich sagen…ich war nie durchgegangen!“
„Was?“ Fragezeichen bilden sich auf meine Stirn, ich studiere sein ganzes
Gesicht. Er ist nicht Chandani…er ist Inuyasha…
„Ich weiß nicht, was geschehen ist, ich muss geschlafen haben…ich weiß nur
noch, wie du mir gesagt hast, dass ich gehen soll….da war dann dieser
Druck…es hat mich regelrecht eingefangen, so ein Licht…eine Barriere, ich
habe si egefühlt“, er ist plötzlich vollkommen in seinen Erinnerungen
versunken, „eigentlich hätte ich wieder in meine Welt sein müssen, doch als
ich erwacht bin, lag ich noch immer hier in diesen Brunnen, in deiner Zeit, ich
war also nie weg gewesen!“
„Du…du warst….“, verblüfft starre ich ihn an, „nie weg?“
Er hebt die Schultern. „Ich war glaub ich bewusstlos“, meint er verlegen.
Bewusstlos?
Inuyasha war gar nicht in seine Welt zurückgekehrt, die ganzen Tage über
nicht, wo Chandani hier gewesen ist?
Ich ziehe die Augenbrauen zusammen, denn ein Wind heult auf.
<>
Das sind….seine Gedanken…doch er redet nicht mit mir…ich kann nur seine
Gedanken hören.
Oh mein Gott….was hat das zu bedeuten?
„Ich habe mir Sorgen gemacht!“, sage ich schnell und merke, wie Inuyasha
mich erstaunt mustert.
Ich schlucke. „Nur weißt du, ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass du
bei mir gewesen bist!“
„Ach ja?“
Verträumt blicke ich ihn an. „Es war als wäre dein Geist bei mir
gewesen!“
„Mein Geist? Keh…laber keinen Müll…!“
Doch…am Ende war es nicht mehr Chandani, der bei mir gewesen ist, du warst
es…so muss es gewesen sein – das will ich zumindest glauben.
„Du hast mir nämlich gesagt, wie wir die Barriere brechen können!“
„Wann soll ich das denn gesagt haben… ich war bewusstlos…schon vergessen?
Und überhaupt, wie kam diese Barriere überhaupt zustande?“
Äh…
„Ich kann es dir nicht sagen!“
„Du dummes Weibstück“, keift er, „wer war es? Du weißt es doch!“
„Du würdest mir eh nicht glauben!“ Der Wind wird wieder stärker, ich
friere.
<>
Ich sehe ihn erstarrt an.
„Du…du…du warst es…!“
„ICH?“, fragt er verwirrt.
„Hast du mir denn nicht zugehört, du warst hier, bei mir…und du hast mir
gesagt, was passieren wird, wenn ich die Zu…“, ich halte inne, als ich seine
Augen sehe, die mich nur seltsam beobachten.
„Kagome…was redest du denn da…Wie kann ich mit dir geredet haben…ich war
bewusstlos“, betont er noch einmal.
„Es war Chandani!“ So nun ist es raus.
Ich starre ihn an, und plötzlich wird sein Gesicht kalkweiß.
„Chandani?“, wiederholt er. „…dieser Name, er kommt mir so bekannt
vor…!“ Er sieht mich verunsichert an.
„Er kommt dir so bekannt vor, weil du ein Teil von ihm warst und noch immer
bist!“
„Ich verstehe nicht!“
„Ich auch nicht…aber das ist auch unwichtig, weil ich dich wiederhabe!“
Ich fliege in seine Arme, die mich irritiert umarmen.
„Du hast mich also gesehen?“, haucht er in mein Ohr. Ich nicke. „Ja…dein
älteres Ich!“
„Was?“
„Ja erst…du hast mir die Zukunft gezeigt, die ich verhindern sollte…!“
„Kagome, mal ganz langsam…was redest du denn da?“ Er senkt den Blick zu
mir herab.
„Von einer Erscheinung, die mir geholfen hat in jeglicher Hinsicht….!“
Er runzelt die Stirn.
Ich winke ab. Das würde alles zu weit führen, wie soll ich ihm auch erklären,
dass sein älteres ich hier war und mich gebeten hat, die Zukunft zu ändern…
„Sag mal…“, beginnt er, „dieses äh…ältere ICH von mir hat sich
Chandani genannt?“
Ich schaue ihn an und nicke.
„Hab ich dir gesagt wieso?“
„Ja…unsere…“, ich halte inne.
„Unsere was?“
Ich schlucke und meine Hände fahren über seinen Rücken, als ich mein Gesicht
wieder an sein Herz lehne.
„Unsere Tochter hatte diesen Namen!“
Stille.
Sein Herz hämmert ruhelos.
„Wir haben in der Zukunft also ein Kind?“
Ich beiße mir auf die Lippen. Ja…wir haben eins….doch ich weiß nicht, ob
ich böse geworden bin….das kann ich ihm nicht auch noch sagen, dann hält er
mich für vollkommen bescheuert.
„Ja haben wir!…Und…ich weiß auch wie die Barriere zu brechen ist!“
„Na mit Tessaiga oder nicht?“, fragt er wissend.
Ich grinse in mich hinein. „Ähm…nein…!“, sage ich fest.
„Was heißt nein? Wie denn dann?“
„Chandani erweckt in mir die Kraft!“
„Du meinst jetzt mein älteres Ich…also…das…versuche ich ja gerade alles
zu verstehen, aber das kann ich mir nun doch nicht vorstellen!“
„Nein du Baka…unser Kind!“
Ich höre ihn verblüfft die Luft einziehen.
„Moment mal…du musst…du musst also….also du….du musst….“, er zieht
mich aus seinen Armen und schaut mich verlegen an.
„Ja, ich muss schwanger werden, damit wir zurückkehren können…!“
<>
„Warum denkst du das?...es ist nun mal der einzige Weg!“
„Kannst du meine Gedanken lesen? Keh, was ist mit dir passiert Kagome?“ Er
geht verunsichert einen Schritt zurück.
„Gar nichts ist passiert“, sage ich mit unterstützender Handbewegung. „Du
bist passiert!“
Er schüttelt schockiert den Kopf.
„Auf keinen Fall…auf GAR keinen FALL!“
„Dann wirst du aber nicht zurückkehren können!“
„Irgendwann wird schon dieser Bann brechen…der kann ja nicht Jahrtausende
andauern…dann warten wir eben solange…ich werde dich aber auf gar keinen
Fall….!“
„Du bist so ein Baka, Inuyasha - Chandani hat mir gesagt, dass es der einzige
Weg ist!“
„Na dann geh doch zu Chandani, vielleicht schwängert er dich ja, ich werde es
nicht tun…!“, keift er.
„Du bist aber doch Chandani…schon vergessen? Du bist er, wie er auch du
ist!“
Er überkreuzt seine Hände vor die Brust.
„Pah….da kannst du lange warten! Und ich kann sicherlich nicht so ein Baka
gewesen sein, der nur diesen einen Ausweg sieht…pah…ich und Chandani?
Niemals – erzähl das einem anderen Trottel.“
„Aber du liebst mich doch!“
„Feh, was hat das damit zu tun? Meinst du, ich schwängere dich nur, um in
meine Welt zurückgehen zu können?“, funkelt er mich an, „so nicht,
Kagome…so nicht…ich will nicht, dass es so geschieht!“
„Inuyasha!“, sage ich erstaunt. Das denke ich doch auch…
„Dann bleib ich eben hier!“ Er beißt sich auf die Lippe. „Auch wenn deine
Welt zu laut für mich ist, irgendwie werde ich damit schon klar kommen!“
„Du willst also gar nichts versuchen?“, hake ich nach.
„Wenn das der einzige Weg ist, dann nicht…!“, sagt er ernst.
„Ja vielleicht finden wir einen anderen“, denke ich niedergeschlagen.
Inuyasha kommt wieder näher, legt seine Hände auf meine Schultern ab.
„Ja vielleicht – aber auch wenn nicht…ich will dir sagen, dass ich froh
bin, dass wir nicht getrennt sind…denn wenn ich in meiner Welt wäre und du in
dieser…hätte ich dich für eine sehr, eine sehr lange Zeit nicht mehr sehen
können.“ Er sucht meinen Blick, solange bis ich mein Kinn einen Zentimeter
anhebe und ebenfalls in seine jüngeren, goldgelben Augen blicke – die so
anders sind. Chandanis waren anders…er war reifer…Inuyasha ist auf dem
Sprung…er ist kurz davor ebenfalls so zu werden…doch er ist noch nicht so
weit.
Das weiß ich.
„Inuyasha…“, nuschle ich gedämpft und beobachte ihn verlegen. „Ich
liebe dich so sehr!“
Er legt sein Gesicht etwas schräg und mustert mich mit einem entschlossenen
Blick.
„Was ist denn mit Hojo? Kommt er gleich und macht mich wieder dumm an?“
Er weiß es ja noch gar nicht…er denkt noch immer, dass…hat Mutter ihm denn
nichts gesagt?
Verblüfft neige ich meinen Kopf und lächle.
„Warum lächelst du Kagome? Was ist an der Frage denn so lustig? Du wolltest
mich wegschicken und da frage ich mich eben, wo
dieser…dieser…Ho…egal…dieser Kerl ist!“
„Ich habe mich von ihm endgültig getrennt!“
Inuyasha starrt mich an, seine Augen funkeln auf einmal.
„Ehrlich? D…du sagst das auch nicht nur so?“
Ich schüttle den Kopf. „Ja es stimmt.“
„Du blöde Zicke. Warum hast du das getan?“
Was? Wie bitte? Was sagt er denn da?...Plötzlich wird alles weiß….als
würde Inuyasha in ein Licht gehüllt….was ist das?
(Vier Tage später)
„Wach auf! Kagome….Kagome….wach endlich auf!“ Ich werde gerüttelt. Ich
will nicht aufwachen. Ich will nicht. Moment…Inyuashas Gesicht war mir eben
nicht so nah gewesen. War das nur ein Traum?
„Inu…yasha?“, murmle ich ins Kissen und blinzle verwirrt.
„Er ist nicht hier, Kagome…das war er schon lange nicht mehr!“, murmelt
meine Mutter und ich kriege Gewissheit. Ich habe das eben nur geträumt? Habe
geträumt, dass er wieder da ist?...Das war so real….so Real!
Ich öffne schläfrig die Augen.
„Nein…“, verneine ich, „er war hier….ich habe mit ihm geredet!“
„Kagome, wach endlich auf, du hast ziemlich fest geschlafen, ich hab mir schon
Sorgen gemacht!“ Wieder rüttelt mich meine Mutter an der Schulter.
Er war aber hier…ich habe ihn gesehen…er hat doch mit mir geredet….das
kann doch nicht wahr sein.
Ich erhebe mich langsam vom Kissen und streiche mir die Haare aus dem Gesicht.
Meine Mutter lächelt.
„Ist alles in Ordnung?“ Ich starre sie an, als hätte sie den Weltuntergang
verkündet. „Kagome?“
Er wird nicht mehr kommen….er wird….ich fantasiere nur noch…stelle mir
vor, wie es wäre, ihn wieder zu sehen, wieso träume ich so etwas reales, wo er
mit mir so redet, als würde es wirklich geschehen? Wieso war das ein Traum?
Doch die letzten Bilder…dieser Blick, seinen letzten merkwürdigen Satz,
bleiben in meinem Schädel haften, mein Kopf brummt.
„Ja…“, murmle ich leise, obwohl ich weiß, dass gar nichts stimmt.
Inuyasha, mein Inuyasha war nie hier gewesen…eine Illusion….eine Illusion
meiner verdammten Fantasie. Das kann doch nicht sein.
„Dann komm runter, ich hab das Frühstück fertig, außerdem müssen wir
darüber reden, wie es nun weitergehen soll.“ Sie sieht mich wieder lächelnd
an und geht aus dem Zimmer, hinab in die Küche.
Ich schließe die Augen. Wieder ein Druck meiner Tränen entsteht.
Mein Herz klopft wie verrückt und fahre zittrig über meine Stirn. Er war nicht
hier, wiederhole ich standhaft. Er war nicht hier, das ist alles in dem Traum
passiert…ich werde ihn nie wieder sehen….nie wieder!
Eine Träne widersetzt sich meinem Willen und löst sich aus meinem Augenwinkel,
ich bemerke sie nicht, denn ich stehe rasch auf….vertreibe den Traum meiner
Erinnerungen…und gehe schlürfend die Treppe in die Küche hinab.
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