Chandani von abgemeldet
(Inu & Kago)
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Kapitel 5: Ich möchte eine Träne sein, über Deine Wangen wandern & auf Deinen Lippen sterben
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Zur Inspiration gilt für dieses Kap auf jeden Fall Xavier Naidoo - Sie sieht
mich einfach nicht
So ein Ohrwurm und der dazu passende Text...boah ich sag euch, ich kann jetzt
dabei so runtertippen, denn ich stell mir gerade dabei Inu vor, wie er das alles
mit ansehen musste *Taschentuch zückt* was muss ich es den beiden auch so
schwer machen? *fg*
kurz info: hab den kap titel nochmal geändert *schmacht*
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Teil 5.:~Ich möchte eine Träne sein, in Deinen Augen auf die Welt kommen,
über Deine Wangen wandern und auf Deinen Lippen sterben!!!~
"Kagome...", sanft drückt mich Hojo auf die Bettkante und geht vor mir in die
Hocke.
Immer wieder zucken meine Augen zum Fenster, doch von dem Bett aus und von
dieser Sitzposition kann ich nicht erkennen, ob er noch da ist.
"Es gibt sicher eine Erklärung für das alles....doch, ich will das gar nicht
wissen. Nur eine einzige Frage habe ich...und ich möchte, dass du ehrlich
bist!" Er sieht mich mit festem Blick an und ich versuche seinem Blick
standzuhalten, schließlich nicke ich.
"Liebst du mich?"
Eine Frage, die doch zu einer so ersichtlichen Antwort verlangt, doch wieso
zögere ich...vielleicht weil ich noch eben meiner großen Liebe gegenüber
gestanden habe und ihm schließlich mein Herz überreicht habe? Wie kann ich
Hojo anlügen...wie kann ich weiter auf solch einer Lüge bauen?
"Ich...", beginne ich und halte die Luft an, mein Herz will nicht seinen Namen
nennen, sondern Inuyashas.
Was mache ich jetzt nur? Inuyasha ist nicht mehr da, er wird nie wieder
kommen...wieso kann ich also nicht auch mit Hojo glücklich werden?
Hojo nimmt meine Hände in seine eigenen und reibt über meine Handflächen.
"Du musst es nicht sagen", sagt er plötzlich und steht auf.
"Ich kann es in deinen Augen lesen!"
Was?
Verdattert blicke ich hoch, muss blinzeln. Was hat er denn gesehen? Ist das so
offensichtlich?
"Kagome...sag mir bitte die Wahrheit...wer war dieser Typ? Und was hatte er da
auf dem Kopf?" Hojo fuchtelte sich auf dem Haarkopf herum und schaute mich
verwirrt an.
"Es....es....", ich kann es ihm nicht sagen...ich würde ihn so verletzen, doch
wenn ich weiter lüge, werde ich ein Leben führen, in Traurigkeit!
"War das dein Ex Freund vor denen mich deine Freundinnen immer gewarnt haben?"
Ex-Freund?
Äh...
Zögerlich versuche ich zu nicken und starre wieder zum geöffneten Fenster.
"Du warst mal mit ihm zusammen?"
Zusammen? Eher nicht...
"Und er belästigt dich noch immer?"
Ich schrecke hoch, was? Wie? Er hat das alles total falsch verstanden.
"Nein, nein, nein", sage ich schnell und winke ab.
"Gib es doch zu, du hast ihm deine Liebe gestanden, damit er dich nicht mehr
verfolgt...!"
"Waaaaaaaaaaaaas?" Meine Augen werden größer.
"Ich werde zu ihm gehen und ihm die Meinung sagen, du hast sicher totale Angst
vor ihm...außerdem...hatte...hatte....hatte dieser Typ auch ne Waffe?"
Mist, er hat auch Tessaiga gesehen?
"Wollte er dich etwa umbringen?" Seine Stimme triefte vor Zorn und Panik.
"N-Nein....Hojo höre doch mal zu, er...ist nicht so, wie du...das..."
"Schon gut Kagome, ich kann ja regelrecht sehen, wie ängstlich du bist...wie
ist er überhaupt ins Haus gekommen? Ist er etwa hochgeklettert? Am Besten ist
es, wenn wir sofort abreisen, er kann dich ja nicht immer verfolgen!"
"Er...er hat mich nicht verfolgt", unterbreche ich ihn und stehe mit wütenden
Schritten auf.
"Und was hatte er da auf dem Kopf? Waren das Hörner?"
"H-Hö---Hörner?" Ich schaue ihn entrüstet an. Oh mein Gott...Hörner? Auf
welche Schnapsidee kommt Hojo bloß?
"Das...das war ein Kostüm...er...er ist Schauspieler...Hojo...das war
Requisite...", versuche ich schnell etwas Logisches zu erfinden.
"Schauspieler? Auch das noch, eine brotlose Kunst, Kagome...will er dich damit
beeindrucken? Außerdem, wie alt ist der Typ? Mit den weißen Haaren sieht er
ja aus wie ein 50 jähriger!"
Warum regte er sich so auf?
50?
"Er...die...äh....Haare sind gefärbt", presste ich erstaunt hervor und wundere
mich, wie Hojo vor mir auf und ab geht und wie ich auf solche Ideen komme.
"Ich fasse es nicht...du bist meine Frau...ich meine so gut wie meine Frau...wie
kann er es da wagen in dein Zimmer zu kommen...", fängt er wieder an und bleibt
am Fenster stehen.
"Er....wollte....", ich halte mich zurück, was soll ich auch sagen? Das er mich
zurückholen wollte...?
"Kagome...es ist besser wenn wir den Besuch bei deinen Eltern verkürzen und zu
mir zurückfahren. Da wirst du vor ihm sicher sein!"
Er hält seine Hände verschränkt vor dem Brustkorb und zeigt einen
erstaunlichen, tiefsinnigen Gesichtsausdruck.
"Aber...er hat mich doch nicht verfolgt....Inuyasha....wollte....", fange ich
an.
"Inuyasha?...So heißt der Kerl?....Was ist das denn für ein Name?", grunzt er
und schaut über seine Schulter zu mir.
"Äh...ähm.... Ein Künstlername!", unterbreche ich ihn. Oh mein Gott, auf was
komme ich noch alles?
"Ein total komischer Kauz, seit wann kennst du diesen Kerl?"
"Seit....seit ich 15 Jahre alt bin!"
"SOLANGE?....", fragt er erstaunt und zieht die Luft ein.
"Ähm ja, hab nichts zu befürchten Hojo...wirklich...du redest dir da etwas
ein...er hat nichts Böses vor...eher im Gegenteil", murmele ich die letzten
drei Worte.
"Pah, wenn ich den Kerl noch mal sehe....wird er etwas erleben!", sagt er
standhaft und nickt sich selbst zu.
,Eher du wirst was erleben, wenn du Inuyasha in Rage triffst!', denke ich
alarmiert.
"Wenn du meinst", sage ich belächelnd, doch er sieht dieses Lächeln nicht.
"Ich muss noch mal in die Arbeit...wenn er wieder kommt...dann...rufe die
Polizei oder mich an!"
"Hojo...was redest du denn da?", frage ich und schüttle den Kopf.
Er kommt auf mich zu und fährt mit seinen Fingern über meine Wange.
"Ich will nicht, dass dir etwas zustößt!"
"Inuyasha hat mich immer beschützt", sprudelt es aus meinen Lippen, ohne
nachzudenken.
Hojo sieht mich beunruhigt an.
"Trotzdem! Der Kerl ist merkwürdig...! Ich gehe jetzt, meine liebste Kagome!"
Ich reiße meine Augen auf.
Meine Kagome?
Nein, nein, nein! Nur Inuyasha darf mich so nennen...nicht....nicht auch
Hojo....nicht er!
"Ich liebe dich, ich will dich gar nicht alleine lassen...dieser
Inuyasha...kann mich erleben!"
Er küsst mich und dreht sich um, an der Tür höre ich plötzlich von draußen
ein Geräusch, wie ein Rutsch oder als ob ein Dachziegel abgebrochen wäre.
An der Tür bleibt Hojo aufgeschreckt stehen.
"Was war das?" Er schaut mich aufgewühlt an, doch ich runzle nur die Stirn.
"Was meinst du, ich habe nichts gehört!", sage ich schnell.
"Doch!" Immer wieder wechselt er einen Blick mit mir und dem Fenster und bevor
ich eingreifen kann, steht er bereits vor dem Fenster und lehnt sich vor.
Oh Gott....wenn Inuyasha noch da ist?
Wenn er alles gesehen und gehört hat?
Meine gesunde Gesichtsfarbe erhärtet sich und ich werde zunehmend blasser.
Seine Hände packen auf einmal nach etwas...etwa nach Inuyasha? Lässt er sich
das etwa gefallen?
"Es war nur eure Katze!", sagt Hojo erleichtert und setzt Bojo auf dem
Zimmerboden ab.
Ein gequältes Lächeln erscheint auf meinen Gesichtszügen und ich stehe zuerst
verkrampft da.
Ist er wirklich weg? Ist er wirklich nicht auf dem Dach....ist er wirklich
fort?
"Ich gehe dann jetzt!", sagt er noch mal und schließt doch tatsächlich noch
das Fenster.
"Nicht dass er wieder kommt", erklärt er sein Handeln und winkt mir noch mal
zu.
Mit einer Kusshand, die er mir schenkt, verlässt er das Zimmer und ich höre,
die einzelnen Treppenstufen, die er nimmt.
Mein Herz pulsiert kräftiger und mein Atem geht heftiger. Ich fühle mich, als
wäre ich in einer Falle geraten, doch mich treibt es zum Fenster. Ich will
wissen, ob er noch da ist.
Langsam und mit Panik im Nacken und immer aufloderndem Zucken gehe ich zum
Fenster.
Wenn Hojo noch mal zurück kommt?
Nein...warum sollte er?
Langsam ergreife ich den Fenstergriff. Wieso habe ich Angst das Fenster zu
öffnen? Inuyasha wird eh nicht mehr da sein. Und wie soll ich ihm gegenüber
treten, wie ihm das alles erklären?
Ich gebe mir einen Ruck und kalter Wind fegt mir direkt um die Nase.
Ich beuge mich etwas vor.
Hojos Auto ist bereits vom Hof verschwunden. Er ist weg. Ich puste die Luft aus,
die Angst verfliegt.
"Inuyasha?", rufe ich gedämpft und leise.
Doch ich sehe nur das Dach neben mir...es ist leer...er ist wirklich nicht mehr
da.
Ich will schon wieder einen Schritt zurückgehen, drehe mich herum, als ich
plötzlich eine Hand auf meinem Rücken spüre...
"Ahhhhhhhhhhhhhhh", ich kreische laut auf.
"Sei doch leise, du dummes Weibstück!"
Inu...yasha? Er ist doch noch da?
Ich bleibe wie versteinert stehen.
"Du bist noch....da!" Ich muss lächeln...mein Herz springt...und mein Magen
schlägt Revolte.
"Das wundert mich auch, warum ich noch hier bin...", sagt er eher mit einem
genervten Unterton.
"Ich musste das sagen....Inuyasha...was hätte ich sonst tun sollen, du warst so
schnell verschwunden!", erkläre ich und drehe mich halb herum, seine Hand auf
meiner Schulter bleibt dort verharrend.
"Ist er jetzt für länger weg?", er rümpft dabei die Nase und seine Ohren
zucken.
"Ja, er hat Nachtschicht...er kommt erst morgen früh wieder!"
Wieso sage ich das?
"Nachtschicht?....Was ist das?"
"Er arbeitet die ganze Nacht", kläre ich ihn lächelnd auf.
"Keh...", plötzlich wird Inuyasha rot um die Nase und er schaut verlegen zur
Seite.
Ich schaue ihn prüfend an und muss mich für einige Sekunden besinnen. Ich habe
ihm vor wenigen Minuten meine Liebe gestanden und dann...dann passierte das mit
Hojo und Inuyasha hatte überhaupt keine Möglichkeit zu antworten.
"Inuyasha...", frage ich sanft und sehe wieder, wie seine Ohren verrückt zu
wackeln beginnen.
"W---Wa---was?", stammelt er und lässt meine Schulter auf einmal los, seine
Hände fallen wie Steine neben seinen Körper hinab.
"Du bist mir noch eine Antwort schuldig!"
Ich sehe wie seine Mimik an Kontrolle verliert und seine goldenen Augen mehrmals
zu blinzeln beginnen.
"Keh...du bist verlobt...hast du doch eben noch von dem Baka gehört!"
Abrupt will ich ihn zum Schweigen bringen und lege ihm den Daumen auf die halb
geöffneten Lippen.
"Das weiß ich schon...ich will aber eine Antwort!"
"Um was damit zu tun?", Er reckt mir sein Kinn streitsüchtig entgegen. Sein
Atem kitzelt meine Nasenspitze.
War ja klar, dass Inuyasha lieber Streit sucht, als zu seinen Gefühlen zu
stehen.
"Ich....würde...meine Entscheidung noch mal über....", ich hadere damit weiter
zu sprechen, denn ich sehe förmlich, wie es hinter seiner Stirn arbeitet,
"über...überdenken...!"
"Welche....welche Entscheidung denn?"
"Die...die...Verlobung!", presse ich leise hervor und werde plötzlich von
seinen Händen stark an den Schultern gepackt.
"HÖRE mir mal gut ZU, ICH WERDE dir GAR NICHTS sagen...!", erwidert er laut und
mit trotzigem Ton.
Ich spüre seine spitzen Fingernägel, die sich langsam durch den Stoff bohren.
Ich sehe ihn verletzt an.
"Inuyasha...ich würde mit dir kommen!"
"Warum musst du dann erst meine Antwort hören...keh...es steht dir doch frei
mit zukommen...dieser Baka könnte eh nichts dagegen tun!"
"Ich will es wissen, ich habe dir noch vor einigen Minuten etwas gestanden, was
ich vollkommen ernst gemeint habe!", erinnere ich ihn, doch Inuyashas Mundwinkel
ziehen sich nur argwöhnisch nach unten.
"Und dann küsst du ihn, ja?....Vor mir...ja?---Feh...du weißt gar nicht was du
willst, Kagome...du weißt es nicht und willst, dass ich dir diese Entscheidung
abnehme, aber ich kann das nicht! Und ich will es auch nicht!"
Er hat es also doch mit angesehen?
Mein Herz zerspringt erneut und kann schon nicht mehr die kleinen Risse darin
zählen.
Ich atme tief ein und senke den Blick auf sein Herz hinab.
"Ich weiß nicht, was ich machen soll...hilf mir...bitte!" Langsam fahre ich mit
meiner Hand hinauf und lege sie auf dem eben, gerade sondierten Platz ab. Ich
höre sein Herz laut schlagen, wie wild drückt es gegen den Brustkorb.
Er ist total angespannt...
"K...Kagome...tu...tu das nicht....Keh....ich...will...nicht...", fängt er an
und schaut über meinen Kopf hinweg, scheint in seinen Gedanken versunken zu
sein.
Ich drücke mich an ihn heran und lege meine andere Hand ebenfalls auf seine
Brust ab. Ich schaue nur auf die rote Farbe seines Suikans und stelle mir vor,
sie immer ansehen zu können, immer an seinem Herzen zu stehen.
"Ich will dich nicht...verlieren", schluchze ich auf.
"Du wirst mich NIE verlieren...NIE...hörst du das?" Ich spüre auf einmal seine
Wange, die an meiner entlang streift, seine Stimme nah an meinem Ohr. Mir wird
so warm.
"Doch....du wirst nie wieder zu mir kommen...weil ich...dich nicht mehr...", ich
kann nicht mehr weiter sprechen und drücke mein gesamtes Gesicht in den feinen,
bekannten Stoff hinein.
Ich spüre seine Hand, die etwas unkontrolliert über meine Haare streicht, als
ob er nicht weiß, ob er das tun darf.
"Meine Kagome...ich werde dich immer beschützen, egal, wie deine Entscheidung
sein wird....ich weiß was du nun fühlst...in deinem Herzen...aber du darfst so
nicht denken...", flüstert er.
Was? Was sagt er da? Warum darf ich nicht so denken?
"Ich fühle nichts für dich...ich tue es nicht....!"
Meine Augen reißen auf, mein Mund ist trocken. Ich fühle mich, wie auf einen
anderen Stern katapultiert.
Meine Augen, die eh schon wässrig sind, fangen nun an zu tränen.
Doch seine Gestik meint etwas anderes, denn er streicht noch fester über meine
Haare und seine Wange ist noch immer an meiner gelehnt.
"Keh...Ich...tue...es nicht...ich...habe mein Herz bereits vor 10 Jahren
verschenkt..."
Kikyo...natürlich...ich habe sie vollkommen vergessen.
Aber Moment mal...10....vor...10 Jahren?
Das....kann ja gar nicht stimmen, er kennt Kikyo doch schon länger?
Ich bewege mich leicht und ab da spüre ich seine warme Wange nicht
mehr...Moment...warm?...Meine Wange ist nun eher wässrig...von meinen Tränen?
Ich schaue verdutzt zu ihm, doch er hat die Augen fest geschlossen und seine
Ponypartie liegt tief vor seinen Augen.
"Vor...vor 10 Jahren hast....hast du mich doch kennen gelernt", horche ich
nach.
Ich sehe wie seine Ohren zucken, dann hebt er die Schultern.
"Ich hab...hab mich versprochen", entschuldigt er sich und dreht sich kurz weg,
mit seinem Handrücken fährt er über sein Gesicht.
Fassungslos beobachte ich ihn dabei.
"Inuyasha....du...", mir fehlen die Worte, mein Gehirn ist zu keinem klaren
Gedanken mehr fähig.
Er winkt herrisch ab.
"Lass gut sein, ich sollte lieber gehen, bevor wir wieder überrascht werden!"
"Bitte geh jetzt nicht, du versuchst dich nur wieder aus dieser Sache zu
befreien...ich lass dich jetzt nicht gehen!"
Endlich mustert er mich wieder. Glänzt es etwa in seinen Sonnenaugen?
"Ich muss gehen, in deiner Welt ist es mir viel zu laut!"
Ich sehe wie er mich bittend anschaut.
Na klar, tolle Ausrede!
"In meinem Zimmer ist es aber gerade ganz ruhig", komme ich ihm zuvor und halte
ihn an den Armen fest.
"Lass mich los, Kagome!"
"Nein!"
"Doch...lass meine Arme los!"
"Nein!"
"Kagome?"
"Osuwari!"
*bong*
"KAGOME...", knurrt er und ich hocke mich zu ihm zu Boden.
"Tut mir leid", muss ich lächeln. "Wenigstens funktioniert das noch!" Ich fasse
dabei an seinem Hals und hole die Fluch-Kette hervor. Inuyasha zuckt dabei etwas
zusammen und versucht sich in einem Schneidesitz zu bringen.
"Warum sollte es auch nicht klappen?...Deine dummen Sitz-Attacken nerven, als ob
du dich nicht anders wehren kannst, bei Hojo kannst du es doch auch, aber bei
mir, musst du ständig diese Kette benutzen...."; sagt er beleidigt und zieht
eine Schnute.
Ich robbe etwas vor und lege ihm etwas zittrig meine Hand auf seine Wange.
Seine goldenen Augen treffen auf meinen Blick und für einige Minuten sind wir
in dieser Position eingefangen und erstarrt.
Plötzlich fasst er nach meinem Handgelenk, die Hand, die mich in dieser
knienden Haltung abstützen sollte, doch nun verliere ich immens an
Gleichgewicht und er zieht mich zu sich.
Noch näher bin ich dem Hanyou nun, starre zu ihm empor.
Was hat er vor? Was haben wir vor?
"Du bist verlobt", höre ich seine brüchige Stimme, die langsam verstummt.
Ich schlucke, als hätte ich einen Kloß im Hals, der nicht verschwinden will.
Ja, ich wünschte, dass du mein Verlobter wärst...grübelnd versuche ich seinen
Blick standzuhalten, der so verletzt wirkt.
Seine Finger umrahmen eine Seite meines Gesichts und streichen über die Haut.
Seine Fingerkuppen hinterlassen ein Kribbeln...je weiter er über die Wange
hinauf streicht.
Ich befeuchte meine Lippen, als ich die Augen schließe. Ich will diese
Berührung nicht mehr vergessen.
Seine Finger fahren über meine geschlossenen Augenlider, immer wieder zucke ich
zusammen, mein Herz klopft nicht mehr im Takt, meine Aufregung ist greifbar.
"Meine Kagome", seine Stimme ist so nah an meinem Ohr...doch ich will meine
Augen nicht öffnen...will nicht sehen, wo sein Gesicht ist.
Ich seufze leise auf.
Wird es das letzte Mal sein, wo er mich so berühren kann? Glaubt er wirklich
ich würde mich für Hojo entscheiden, wenn er daneben stehen würde?
Na, du hast dich doch vor wenigen Minuten auch für Hojo entschieden und
Inuyasha stehen lassen...
Dieser dumme Gedanke, wieso muss der wieder kommen?
"Bleib...bei mir!", flüstere ich und fühle seine Finger wieder, die langsam
über meine Nasenspitze streichen.
"Verdammt, ich....darf...nicht....ich...", höre ich ihn wie in einem
Selbstgespräch murmeln.
Doch er hört nicht auf, seine Finger fahren weiter hinab...und tupfen über
meine geschlossenen Lippen.
"Keh...verdammt....ich...ich sollte gehen....ich...", immer wieder ist seine
Stimme in einem Flüsterton zu vernehmen.
"Nein", hauche ich und spüre seinen Daumen, der zitternd noch auf meiner
Unterlippe ruhen geblieben ist.
"KAGOME....", sagt er verzweifelt.
Dann umrahmen plötzlich seine Finger mein Gesicht und ich atme erschrocken aus,
als er mein Gesicht zu sich zieht.
"Keh...es ist mir egal, ob du verlobt bist!", höre ich ihn nuscheln.
"Bleib bei mir Kagome", sein Atem schlägt auf mein Gesicht, als ich etwas
Kribbelndes spüre, kaum deutlich....als wären meine Lippen nur angetupft
worden. Langsam beuge ich mich noch weiter vor und meine Hände machen sich
selbstständig, legen sich um seinen Nacken.
Ich spüre seinen Atem, der weiter auf meinen Lippen kitzelt, wie kleine
Blubber-Blasen, die anfangen zu prickeln.
Er atmet heftig und ich höre sein Herz unter meiner Handfläche. Es schlägt
einen Rekord nach dem nächsten...
"Ich will dich nicht an ihn verlieren...", murmelt er und seine Stimme berührt
mich tief in meinem Herzen....die Risse darin heilen wie von selbst.
"Du hast mich nicht verloren...du hättest mich nie verlieren können...weil ich
immer zu dir gehöre", entgegne ich mühsam und streiche durch diese langen
seidigen Haare. Meine Augen sehen nicht mehr klar, alles ist wie in einem
weißen, folienartigen Nebel gehaucht.
Wieder spüre ich weiche Kontakte seiner Lippen auf meiner Wange, kleine, kurze
Brisen seiner Atmung. Ich lasse mich weiter nach vorne sinken und meine Hand
fährt über seine Brust herauf, bis ich an seinem Kinn treffe, umfasse dieses
und mein Augenaufschlag richtet sich zu ihm empor.
Meine Finger zittern, als ich langsam und mit Aufregung im Genick über seine
Lippen streiche, ich kann die kurze Wärme spüren, die in meine Finger
überzugehen scheint. Ich höre ebenso, wie er immer wieder tief einatmet, als
wäre dieses Erstaunen für uns beide, am absoluten Maximum angelangt.
"Kagome...ich möchte, dass du mit mir kommst....sofort!" Er lässt sich nach
vorne fallen und presst seine Lippen, heiß und selbstquälerisch auf meine
Finger.
Meine Gedanken sind seit einigen Minuten nicht mehr greifbar, als wären sie in
ein tiefes, schwarzes Loch, wie von Miroku, gesaugt worden.
"Ja...", sage ich schnell und schmiege meine Hand an seine Wange, lasse seine
Lippen los und erkenne, wie er mich dankend anschaut, doch sofort senkt er den
Blick und lange Ponysträhnen fallen ihm ins Blickfeld.
"Willst du das...wirklich tun...?", kommt es leise von ihm, er sucht mit seinen
Händen nach meinem Gesicht, ohne hinzusehen und umfasst es schließlich. Seine
warmen Hände liegen nun um meine Wangen.
Ich befeuchte meine Lippen, doch meine ganze Mundhöhle ist ausgetrocknet, ich
stehe unter einer Spannung, die nicht mehr erklärbar ist. Was passiert gerade
zwischen uns...nach zehn Jahren? Jetzt...jetzt ist die Zeit sich zu
entscheiden...sich richtig zu entscheiden.
"Ja...", sage ich knapp und beuge mich vor, drücke ihm einen fast kaum
merkbaren Kuss auf die Stirn.
Lange verharren wir so...lange umrahmen seine Finger mein Gesicht - als ob er
Angst hätte, mich los zu lassen. Meine Lippen berühren noch immer seine Stirn,
doch ich kann mich nicht mehr von ihm losreißen. Ich kann es nicht...denn auch
ich habe Angst, ihn dann nicht mehr berühren zu können. Wenn ich ihn los
lasse, wird dieser Moment nicht mehr wieder kommen...
Er hat die Augen fest verschlossen, nur immer wieder spüre ich, wie er
einatmet. Mein Herz ist das einzige, was ich hören kann, denn es schlägt
hinter meiner Stirn, als ob es seinen Stammplatz verlassen hat, um zu versuchen,
meinen Verstand einzulullen, ihm zu erklären, dass ich richtig handle.
Doch ich weiß, dass es richtig ist. Ich will nicht hier bleiben, nicht bei
Hojo.
Ich kann ihn nicht heiraten, doch den Mut es ihm persönlich zu sagen, das
schaffe ich auch nicht. Ich bin nicht bereit dazu-...
"Ich liebe dich...DICH...Inuyasha. Verstehst du mich?", fispere ich und bin mir
nicht sicher, ob er es gehört hat, doch ich bemerke, wie seine Ohren
aufzucken.
Sein Druck auf meinen Wangen wird fester, als er abrupt die goldenen Augen
öffnet. Er blinzelt mehrmals und starrt mich an.
Er antwortet nicht, er nickt nur...er nickt und ich muss ihn auch nicht sprechen
hören, denn zum ersten Mal, habe ich das Gefühl, dass ich in seinen Augen
alles ablesen kann Als würde er zum ersten Mal diesen schwarzen Umhang, diesen
Panzer, den er um sich gebaut hat, vergessen haben.
"Gehen wir?", frage ich ihn und ich muss ihn anlächeln.
"Kagome...", bringt er hervor und merkt, wie ich mich freue.
"Es ist Zeit...wir müssen nun gehen!", sage ich wieder.
"D-Deine....Mutter und...und Ho...Hojo..?"
"Sie wird es verstehen...sie weiß es...sie weiß es und was Hojo betrifft...!"
Ich weiche seinem Blick kurz auf und presse die Lippen zusammen. "Er wird es
verstehen!"
"Du musst dich von deiner Mutter verabschieden...Kagome...!"
Ich schaue ihn zweifelnd an.
"Du...du hast Recht. Warte an dem Brunnen auf mich...ich werde so schnell wie
möglich nachkommen."
Wir beide stehen auf, er atmet schwer ein, bevor er mich gänzlich loslässt und
einen Schritt zurückgeht.
"Ich werde warten...das werde ich...immer tun!", meint er gedämpft und seine
Augen schauen wieder verschlossen zu mir.
Ich schaue ihn an, lege mein Gesicht schief.
"Das weiß ich...das weiß ich", wiederhole ich mich und betrachte ihn
eingehender. Seine goldenen Augen blicken mich abwartend an, selbst seine langen
Haare wiegen nun leicht im aufkommenden Wind der Fensteröffnung mit.
"Geh...endlich!", sagt er und nickt mir mutvoll zu.
Endlich schaffe ich es, mich von seinem Anblick loszureißen. Ist das eben
wirklich passiert?
Habe ich wirklich eine Entscheidung gefällt?
"Kagome...?"
An der Tür bleibe ich stehen.
Ich schaue mich nicht mehr um.
"Ich hoffe du vergibst mir irgendwann!"
Was? Was meint er damit?
Doch bevor ich mich noch umdrehen kann, sehe ich nur noch einen roten
Fetzen...der aus dem Fenster verschwindet.
Meine Augen reißen auf, meine Beine sind schneller, als meine Gedanken und ich
flitze im Dunkeln die Treppe hinunter. Jedes Knarren scheint in mir noch mehr
Angst aufzulodern.
Denn das kann nicht sein...kann nicht sein, was ich denke. Am Wohnzimmer vorbei
höre ich noch den angeschalteten Fernseher und ein flimmerndes Bild...doch ich
rausche auch daran vorbei.
Nein...nein...das...
Ich renne aus dem Haus, rein in den Tempel. Doch die knarrende Tür ist das
einzige, was ich noch höre.
Inuyasha...ist nicht mehr da...er ist weg! Er hat mich...belogen...er hat mich
zurück gelassen. Hier? Warum...warum hat er das getan...ich habe mich doch für
ihn entschieden...wir haben uns doch ge...geküsst...wie kann er dann einfach
gehen? Wie kann er mich bei Hojo lassen...liebt er mich denn nicht so, wie ich
IHN liebe?
Wieso?
Tränen fluten mein Gesicht und meine Knie geben nach, ich falle zu Boden.
"INUYASHA!", schreie ich nach dem Namen des Hanyous. Warum hat er das getan?
Schleppend bringe ich mich zu dem Brunnen, der für mich für immer verschlossen
bleiben wird.
In die dunkle Tiefe ist nichts mehr zu sehen...als ob dieser Brunnen alle
Erinnerungen und alles Wissen absorbiert hat.
Nun weiß niemand mehr, dass Inuyasha je hier gewesen ist....nur Hojo. Und auch
das wird für immer...in mir verschlossen bleiben, ein Mysterium...verschlossen
in meinem Herzen.
Das Herz, das für Minuten geheilt worden war, zerbricht nun erneut und ich
lasse mich gequält zu Boden nieder. Einzelne Tränen tropfen zu Boden, doch
alles was ich sehe, ist Inuyasha.
<>
Er wusste es...er hatte sich bereits dazu entschlossen, als er hergekommen war,
als er mit ansehen musste, wie ich Hojo belogen und geküsst habe.
Er wollte mich ebenso verletzen, wie ich ihn...
Wie konnte ich nur so dumm sein und zu meiner Mutter gehen wollen...hätte ich
doch nur direkt gesagt, dass ich mitgehe...dann wäre er nicht....nicht...
Meine Gedanken bleiben im Stillen, denn ich kann nicht mehr nachdenken. Ich
schmeiße mich regelrecht auf den Boden und haue mit Fäusten darauf ein.
"NEIN, niemals....VERGEBE ich dir!"
Doch in dem Moment will ich nicht wahrhaben, dass ich das Ganze erst ins Rollen
gebracht habe.
(to be continued)
**************
Noch ein Schlusswort der Lily chan: ^______^ So das Kap hat mir echt mal
gefallen, in letzter Zeit sage ich das ja nicht so häufig. Aber ich fand es
richtig gut, als ich es nochmal überflogen habe. Und dazu das Lied "Sie sieht
mich nicht" .... ;-D boah *zitter* so genial...ich konnte dabei sehr gut
schreiben. *schwärm* Hoffe der Teil ist bald on und ihr werdet euch freuen -
zumindest einige Stellen, werden hoffentlich dazu beitragen, dass ihr das Kap
genießen könnt. Auch wenn das Ende so geworden ist...aber es geht ja noch
weiter *zwinker* also keine Panik.
hab euch alle lieb
besondere widmung: meine Honeymaus *also hoppi* XD und Tea-chan *knuddelz*
ebenso meine Marron *knuffelz*
bis zu nächsten Kap
dat lily
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