Narakus Liebschaft von Mopsbacke (Najiru und Naraku...) ================================================================================ Kapitel 1: Nur ein Mädchen -------------------------- Ein paar eiskalte Böen spielten in dem kleinen Dorf Chiisai fangen und ließen die Bewohner frieren. Der Herbst neigte sich dem Ende zu und gab dem Winter die Klinke in die Hand, während die Sonne sich auch immer weniger zeigte und die Angewohnheit hatte, sich öfters mal hinter den Wolken zu verstecken. Da dieses Dorf so klein und unbekannt war, hatten die Einwohner keine Angst vor etwaigen Dämonen oder Räubern, die einfallen könnten. Diese Zuversicht sollten sie noch bereuen... eine Gruppe Mädchen saß in einer leer stehenden Hütte, die dabei war zu zerfallen, und jedes der sechs Mädchen hatte sich in eine dünne, aber dennoch wärmende, Wolldecke gehüllt. "War ein Herbst schon jemals so kalt...?", fragte eines der Mädchen mit langen, braunen Haaren zitternd. "Ich weiß es nicht...", erwiderte Rei, ein Mädchen mit blonden Haaren. Ihre kleine Schwester Koya hatte sich dicht an sie gekuschelt und schenkte ihr noch mehr Wärme, wovon die anderen nur träumen konnten. "Den gab's bestimmt! Ihr bildet euch das mit der Kälte und allem doch alle nur ein! Mir reicht's - ich geh nach Hause!", sagte ein Mädchen mit langen blauen Haaren, die es ziemlich weit unten zu einem Zopf zusammengebunden hatte. (ca. so'n Zopf wie Sango in blau^.^) "Warte doch, Najiru!", rief Rei Najiru hinterher, die mit großen Schritten davon stapfte. "Ach, die geht bestimmt zu ihrem Freund, Ka-", sagte Mizure halblaut, wurde aber, bevor sie ausreden konnte, von Najiru unterbrochen. "ICH HABE KEINEN FREUND UND ER IST ES AUCH NICHT!", donnerte Najiru, die soeben eine 180°Grad - Drehung vollzogen hatte, ohne zu bemerken, dass sie beinahe gegen eine Person gelaufen wäre. "Und wenn du so weiter machst wirst du auch nie einen kriegen!", lachte eine Jungenstimme hinter ihr. Sie drehte sich erneut um, doch dies mal langsamer. Sie blickte direkt in Kamomirus Gesicht, das ihrem ziemlich nahe war. "Ähm...", war das einzige was sie hervorbrachte. "Du hast ja fast das ganze Dorf zusammen geschrieen!", lachte er weiter. Najiru wurde rot und wohl keiner hätte sich gewundert, wenn auf einmal kleine Rauchwölkchen aus ihren Ohren stoben - bei der Gesichtsfarbe! "Sie ist also wirklich in ihn verknallt!", flüsterte Rei Mizure zu. "Denk ich auch!", tuschelte Mizure zurück. Doch Najirus eiskalter Blick durchbohrte sie und brachte sie abrupt zum Schweigen. "Ich muss weiter, wir sehen uns", sagte Kamomiru, bewegte sich weg von den Mädchen und winkte noch zum Abschied. "Will sie ihm nicht hinterher?", lachte Shinyu leise und dachte eigentlich, dass Najiru sie nicht hören konnte. Doch sie täuschte sich; Najiru, die bis eben Kamomiru nachgewinkt hatte, drehte sich blitzschnell zu ihren Freundinnen um und zischte wutentbrannt: "Wir... haben... nichts... MITEINANDER!!!" "Man...du hast ja Ohren wie Inu Yasha...", murmelte Koya. "Inu Yasha...? Wer is'n das?" Ein entsetztes Staunen machte sich auf den Gesichtern der Mädchen breit und schließlich war es Rei, die Najiru aufklärte: "D-Du hast noch... wirklich noch nie von Inu Yasha gehört?!" "Nö", antwortete Najiru und setzte sich wieder zu den anderen Mädchen, "wer ist das?" Mizure schien dem Verzweifeln nahe, während Rei mit diversen Gesten weiter erzählte: "Er ist ein Halbdämon aus Musashi und ist einem gewissen Naraku, einem hinterlistigem und äußerst bösem Halbdämon, auf der Spur!" "Und wie viele hat er umgebracht um so berühmt zu werden?", fragte Najiru gelangweilt und ohne Interesse zu zeigen. "Er tötet keine Menschen! Er tötet nur böse Dämonen und befreit die Menschheit von diesen Plagen!", erwiderte Koya energisch. "Und er sieht super aus!", schmachtete Mizure. "Äh... Mizure?" "Diese Ohren..." "M-Mizure?" "Und diese silbernen Haare..." "Mizure? Bist du noch da?" "Und die Muskeln... und die Augen..." "MIZURE!!", brüllte Najiru schließlich, um Mizure aus ihrem Inu Yasha - Wahn, der sich in einer Art Trance zeigte, herauszuholen. "Woher kennst du Inu Yasha denn?", fragte Shinyu und Najiru vermeinte, eine Spur Eifersucht herauszuhören. "Er hat meinen Onkel mal von einem Dämon befreit als ich bei ihm war... aber da war so ein blödes Mädchen mit schwarzen Haaren und Pfeil und Bogen bei ihm...", antwortete Mizure, den letzten Teil betonte sie mit äußerstem Ekel. "Auf jeden Fall sucht er nach den Splittern des Juwels der vier Seelen, um Naraku davon abzuhalten, es zu vervollständigen und die eigene Macht daraus zu schöpfen", beendete Rei ihre Erklärung. "Und wie sehen die aus?", fragte Najiru. Plötzlich war ihr Interesse geweckt und wollte wohl auch nicht so schnell wieder ruhen. "Woher soll ich denn das wissen?!", keifte Rei. Najiru seufzte. Zu gerne hätte sie etwas über dieses Juwel erfahren. Wenn zwei Halbdämonen dahinterher waren, musste es etwas besonderes sein... und viel wert! Najiru war förmlich von Geld besessen, da ihre Eltern nicht allzu viel besaßen. "Wie auch immer, ich geh jetzt... und lass euch noch ein bisschen von eurem Inu Yasha träumen", grinste sie und bewegte sich in die Richtung der Hütte ihrer Eltern. Sie öffnete die Tür der kühlen Holzhütte mit einem Knarren und blickte sich um. Ihre Eltern waren noch auf dem Feld und arbeiteten, also ließ sie sich in einer Ecke nieder. Sie dachte über das Juwel der vier Seelen nach und malte sich die Kräfte, die es entfalten konnte, aus. "Ich werde es sowie so nie in den Händen halten können, geschweige denn auch nur ansehen", seufzte sie leise und steckte dann eine ihrer zarten Hände in die Brusttasche ihres rosa Kimonos, der zwar etwas verschlissen war, aber dennoch ein schönes Stück. In ihrer Brusttasche umfasste sie etwas Kleines, Zartes... das Schönste, was sie je in ihrem Leben gesehen hatte und holte es ans Tageslicht, das es hell funkeln ließ. Sie hatte zwar keine Ahnung was es war, doch für sie war es das Hübscheste was sie besaß und ihr Ein und Alles. Noch nie hatte sie es jemanden gezeigt und würde es auch nie einem zeigen; es war ein Splitter eines Steines, klein und zierlich. Es war ein lila Splitter - sie hatte ihn vor ca. einem halben Jahr im Wald gefunden, kurz nachdem die Dorfleute dort einen Dämon erledigt hatten. Das Geräusch von näher kommenden Schritten ließ verkünden, dass jemand auf dem Weg zur Hütte war. Schnell ließ sie den Splitter wieder in die Brusttasche gleiten und fand, dass die Zeit des Splitter - Anstarrens viel zu kurz gewesen war. Die Tür öffnete sich erneut mit einem Knarren und ihre Eltern, beide von der Feldarbeit erschöpft. Najirus Mutter war wohl die einzige Frau, die auf dem Feld arbeitete. Als die beiden hereinkamen, bemerkte Najiru, dass es draußen schon langsam dunkel wurde. Ihre Eltern begrüßte sie mit einem flüchtigen "hallo" und wurde von ihnen genau so begrüßt. Etwas später beschloss Najiru dann sich zu Bett zu legen. Sie sagte ihren Eltern noch gute Nacht und dann verschwand sie in ihrem eigenen, kleinen, gemütlichen Zimmer und legte sich unter den Yutaka, der als Bettdecke benutzt wurde. Sie schlief sofort ein und machte sich keine Gedanken mehr wegen dem Juwel der vier Seelen, wegen den zwei Halbdämonen die darum kämpften... sie schlief unbesorgt und traumlos. Mitten in der Nacht wurde sie von einem lauten Lärm aufgeweckt. Sie hielt die Augen geschlossen und sagte leise zu sich: "Du träumst nur..." Schreie drangen an ihr Ohr. Schmerzerfüllte Schreie, die einen das Herz zerreißen konnten. Najiru presste die Augen fest zusammen. Sie wollte nichts davon hören, wollte nichts mehr mitbekommen. Die Schreie wurden lauter, hörten sich näher an. Bis auf einmal - KRACH. Najiru fühlte, wie es um sie herum heißer wurde. Als hätte jemand das ganze Dorf in Brand gesetzt, als würden tausend Sonnen scheinen. Wieder hörte sie schmerzerfüllte Schreie, so nah, wie sie sie noch nie gehört hatte. Sie hörte wie Schritte näher kamen und es eiskalt wurde, trotz der Wärme, die bis eben noch alles zu verbrennen schien. Die Schritte kamen näher, immer näher, bis sie eine kalte, böse Aura wahrnahm, und das Geräusch der Schritte abrupt verstummte. Sie riss die Augen auf und nahm erst nur verschwommen wahr, was sich abspielte. Sie erblickte eine Person in einem weißen Pavianfell und sprang sofort auf. Sie war geschockt und ihre Augen weit aufgerissen. Die Person vor ihr lächelte. Doch es war kein freundliches, nettes Lächeln. Seine Mundwinkel hatten sich zu einem fiesen Grinsen verzogen und sein eiskalter Blick durchdrang sie förmlich. Sie wollte etwas sagen, doch ihre Stimme versagte und es fiel ihr schwer, Luft zu holen. Sie hatte das Gefühl, dass sein Weg zu ihr mit Blut gepflastert war. Er machte den Mund auf und sprach zu ihr: "Ich denke du hast da was, das mich interessiert..." Sie wollte ihm antworten, protestieren, doch sie konnte nicht. Ihre Stimme hatte anscheinend noch nicht den Mut gefunden zurückzukehren. Doch in Gedanken führte sie ihre Hand in die Brusttasche und holte den Splitter zum Vorschein, noch völlig unwissend, welche Kräfte er hatte. "Los, gib ihn mir, ich fasse fremden Mädchen nicht gerne gleich bei er ersten Begegnung an die Brust!" Konnte dieses Wesen etwa Gedanken lesen. Sie zögerte und zuckte kurz mit den Fingern der rechten Hand. "Los, gib mir den Splitter des Juwels der vier Seelen!", drängte er sie erneut. Ihr stand der Mund offen; dieser kleine Splitter war ein Splitter des Juwels der vier Seelen...? Sie führte ihre Hand in die Brusttasche, ohne diese zwielichtige Person aus den Augen zu lassen. Sie umfasste den Splitter und holte ihn heraus. Sie hatte nicht die geringste Lust ihn herauszugeben, doch sie entschied, dass es besser für sie war. Sie hielt den Splitter mit zwei Fingern fest und führte ihre Hand langsam zu der dieser Person, doch dann stoppte sie zögernd. "D - dann... bist du ...Naraku...oder?", fragte sie unsicher und mit erstickter Stimme. Diese Person, Naraku, stieß ein Lachen aus, wieder war es weder fröhlich noch freundlich, eher ein kaltes, grausames Lachen: "Hahaha... du bist ja echt ne ganz Schlaue! Ja, ich bin Naraku...und danke für den Juwelensplitter...", fügte er hinzu, als Najiru den Splitter in seine Hand fallen ließ. "Dann wirst du mich jetzt wohl umbringen, nicht wahr?", erwiderte Najiru. Sie wusste nicht, was in sie gefahren war, dass sie ihr Schicksal jetzt so herausforderte. "Hm... mal schauen", sagte er gelangweilt. Er machte nicht den Eindruck, als dass er länger bleiben wollte. "Also, wenn du mich sterben lassen willst, dann tu es jetzt und lass mich nicht so lang auf den Tod warten!", rief Najiru. Najiru erklärte sich selbst für total bekloppt, kaum hatte diese Worte hinausgeschrieen. "Hahaha...deine Einstellung gefällt mir! Ich denke... ich werde dich nicht umbringen... Noch nicht. Gnade zählt nicht zu meinen Stärken...", kaum waren diese Worte von seinen Lippen geflossen drehte er sich um und ging zum Ausgang ihres Zimmers. Doch grade als er vor dem Vorhang stand, drehte er sich noch einmal um und sagte fies lächelnd: "Manchmal ist das Leben schlimmer als der Tod, Najiru" und sandte ihr eine Miasmawolke entgegen und ging schließlich wirklich. Najiru wurde von dem Miasma umgeben und keuchte zu sich: "Ich dachte, er wollte mich leben lassen..." Dann wurde alles um sie herum schwarz und sie fiel in grenzenlose Leere, ähnlich dem Tod, doch dies was nicht der Tag an dem sie starb. Denn nur ein Mädchen überlebte diese Bluttat Narakus... Najiru, die immer nur ein Mädchen war... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)