Unerwartete Wendungen von abgemeldet (Wie aus Trauer Liebe wird) ================================================================================ Kapitel 1: Sayonara ------------------- Tränen rannen über seine Wange. Der Regen prasselte auf ihn nieder, doch es schien ihn nicht weiter zu stören. An die Reling gelehnt, die Augen geschlossen und in den Gedanken versunken, merkte er nicht, wie jemand näher kam und sich zu ihm setzte. Die Person kramte einen Moment in seiner Tasche und holte schließlich eine kleine Packung Streichhölzer heraus. Mit viel Mühe gelang es ihr, die Zigarette in dessen Mund zu entzünden. Die blonden Haare des Mannes hingen nass und strähnig herunter und er versuchte sinnlos sie zu richten. Immer wieder warf er einen Blick zu dem anderen herüber, sagte jedoch kein Wort. Zorro schnaubte kurz und erhob sich. Erst da sah er den Blonden und schreckte leicht zusammen. "Was ist? Musst du dich so anschleichen?" "Wieso sitzt du hier so allein im Regen?" "Ist doch egal... oder nicht!? Das muss dich doch eigentlich nicht weiter interessieren!" Sanji stand langsam auf. "Stimmt... das muss es nicht, doch das tut es... außerdem hab ich essen gemacht und das steht jetzt in der Küche und keiner isst es... also... bevor es ganz kalt wir und du dich noch erkältest, könntest du doch mit in die Küche kommen und ne Kleinigkeit zu dir nehmen." "Ich will aber nicht essen...!" "Solltest du aber... es war eine harte und schwere Woche... für alle...!" "HALT DEN MUND!!" Zorro sah ihn kurz wütend an und rannte dann in die Kabine. Sanji stand langsam auf, schmiss seine Zigarette ins Wasser und folgte ihm. "Zorro...!" Er stand in der Kabinentür und sah den Schwertkämpfer an. "Lass mich in Ruhe... ich will jetzt mit niemandem reden und niemanden sehen...!" Sanji rührte sich nicht. Zorro stand in der Mitte des Raumes und sah sich um. Stille trat ein. Es war eine drückende Stille und keiner von beiden taute sich auch nur ein Wort zu sagen. Die ganze Welt schien zusammen zu brechen, wenn auch nur einer von den Beiden zu stark einatmete. Schließlich fasste sich Sanji ein Herz. Er trat vorsichtig in den Raum, schloss die Tür und sah den grünhaarigen an. Mit leisen Schritten näherte er sich ihm und nahm ihn schließlich vorsichtig und behutsam in den Arm. Zorro zuckte leicht zusammen, schloss jedoch schließlich die Augen und begann laut zu schniefen. Sanji presste die Augen zusammen, doch das half nicht viel. Keine Sekunde später rannen auch bei ihm die Tränen über die sowieso schon nasse Haut. Zorro krallte sich in Sanji´s Hemd und schluchzte laut. Er legte seinen Kopf auf die Schulter des Blonden "Es tut mir leid... ich weine... das ist schwach... und dabei habe ich mir geschworen, nie wieder zu weinen." "Das muss dir nicht leid tun... dies ist der passende Moment zu weinen...!" Sanji nahm ihn fester in den Arm. "Besser so... als alles in sich hineinzufressen... Es wird noch ein schwerer Weg, doch ich weiß, dass wir das schaffen können!" Zorro sah auf. "Welcher Weg? Was haben wir denn noch? Es ist doch alles weg... wir haben doch alles verloren... unsre Träume sind einfach so zerplatzt..." Sanji zögerte, doch dann hob er die Hand und wischte vorsichtig die Tränen von Zorro´s Wange. Der Schwertkämpfe zuckte zusammen und entfernte sich von dem Blonden. Sie sahen sich lang an. "Willst du nicht doch etwas essen... ich hab einmal gekocht... ich wusste sonst nichts mit meiner Zeit anzufangen... bitte... iss was... gib dich jetzt nicht auf. Das Leben geht weiter!" Zorro sah zu Boden. "Ich weiß nicht... na ja... ein bisschen vielleicht!" Sanji nickte leicht und verlies die Kabine. Zorro folgte ihm langsam. Still schweigend saßen sie am Küchentisch. Zorro stocherte mit seiner Gabel auf dem Teller herum. Sanji beobachtete ihn dabei. "Iss was Zorro..." Zorro sah auf und direkt in die blauen Augen des Blonden. "Ich bekomm das eh nicht runter!" Dann stand er abrupt auf, ging zum Kühlschrank, nahm sich ein Bier und verschwand an Deck. Sanji folgte ihm zornig. "Ach ja... das Bier bekommst du runter, aber mein Essen nicht?!" Zorro beachtete ihn nicht und setzte sich auf die Reling. Der Regen hatte nachgelassen und leichte Sonnenstrahlen quetschten sich zwischen den Wolken hindurch. Sanji ging auf den Schwertkämpfer zu und blieb direkt vor ihm stehen. "Was ist los Zorro?? Ich versteh dich nicht...!" Zorro sah auf. "Was mit mir los ist? WAS MIT MIR LOS IST?? Das fragst du noch?" Sanji drehte den Kopf weg. Wieder rannen Tränen über seine Wange. Schnell wischte er sie weg. "Okay... die Frage war vielleicht etwas scheiße formuliert..." "Ja!" Zorro sah ihn an. Langsam setzte sich sanji neben ihn. "Wieso musste das alles so enden...!" "Ich... ich weiß es nicht... wirklich nicht... vielleicht... ist es eine Strafe für uns...!" "Eine Strafe? Wofür denn?" Sie sahen sich an. Zorro seufzte leicht. "Dafür, dass wir uns Piraten angeschlossen haben...!" "Aber wir leben doch noch..." "Glück... reines Glück... hätte Ruffy mich nicht... den Abhang hinunter geschmissen... wäre ich wahrscheinlich..." Zorro´s Stimme versagte. Sanji schüttelte den Kopf. "Ich hätte nicht gehen sollen und nach dem Kristall suchen sollen... jetzt hab ich das scheiß Ding, aber niemanden mehr, dem ich es geben kann... Ich bin ein Nichtsnutz... nicht einmal Nami und Nico konnte ich beschützten." Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und begann lauthals zu schluchzen. Vorsichtig legte Zorro eine Hand auf dessen Schulter. "Sag so was nicht... du konntest doch nicht wissen, dass sie zurück kommen..." "Ich hätte es ahnen müssen...", nuschelte der Blonde in seine Hände. "Ich hatte die ganze Zeit ein flaues Gefühl im Magen, doch Nico war doch da... sie hätte es doch schaffen können... doch..." Auch Zorro rannen nun die Tränen über die Wange. "Nein... Sanji... schieb nicht alle Schuld auf dich. Das konnte doch keiner Ahnen. Das war eine miese Falle in die wir da gelockt wurden... man kann nur von Glück reden, dass wir zwei da heil raus gekommen sind." "Aber zu welchem Preis, Zorro!" Der Blonde sah auf. "Zu welchem Preis... wir haben sie alle verloren... du hattest Recht... all unsre Träume sind zerplatzt... wie... eine Seifenblase, die zu weit nach oben geflogen ist..." Die beiden verstummten und starrten auf das Meer. Hinter ihnen hörten sie Vögel kreischen und die Bäume, wie sie sich sanft im Wind wiegten. Nach einer ganzen Weile, durchbrach Zorro das Schweigen. "Wir müssen es hinter uns bringen und... dann schnell von hier verschwinden... ich kann mir gut vorstellen, dass die Marine schon auf dem Weg hier her ist." "Ja..." Sanji sah den Schwertkämpfer an. "Lass uns nur kurz Abschied nehmen... wenn wir jetzt groß Wirbel drum machen... wirft das nur die Spur auf Überlebende..." Sanji nickte leicht. Der Wind streifte durch die Baumwipfel. Die Vögel sangen ein Trauerlied. "Sayonara ... aishita taisetsu na hito Koboreta namidaga yuki ni kawaru Sayonara ... naiteta kinou madeno boku Shizukani me o tojite Sarigenaku kata o yosete Madobe ni motareta Sukoshi tereta shigusa de Boku wa waratte ita Karuku hoho ni kisu(kiss) o shite Aruite yuku kimi o Zutto miteta Sayonara ... aishita taisetsu na hito Koboreta namidaga yuki ni kawaru Sayonara ... naiteta kinou madeno boku Shizukani mewo tozite ... Chi-same no te-buru(table) de Hutari dake no yume o... Mienai mirai saemo Kowaku wa nakatta Hazimete no (album) arubamu ni Ureshisou na kimi o Sotto miteta Sayonara ... aishita taisetsu na hito Kimi e no omoi dake wa kitto nokoru Sayonara ... naiteta kinou madeno boku Shizukana yoru dane" Sanji und Zorro gingen langsam durch den Wald, bis sie schließlich an einem kleinen Hang inne hielten. Im Tal floss ein kleiner Fluss, ruhig und friedlich. Zorro setzte sich und Sanji tat es ihm schließlich gleich. So saßen sie eine ganze Weile, vertieft in ihre Gebete. Anschließend erhoben sie sich langsam, verbeugten sich ein letztes Mal und gingen still zum Schiff zurück. An Deck angekommen legten sie keine Sekunde später ab. Sie sprachen nicht miteinander, während die Wellen sie immer weiter und schneller von der Insel wegtrugen. Sanji stand an der Reling und versuchte seine Tränen zu unterdrücken... was ihm nur leider nur schwer gelang. Zorro kam aus der Kabine. Er hatte sich geduscht und saubere Klamotten angezogen. Die anderen, zerrissen und mit Blut beschmiert, trug er unter dem Arm. Er stellte sich zu Sanji an die Reling und warf die Sachen ins Meer. Sanji sah ihn verdutzt an. "Das solltest du auch tun. Dusch dich in Ruhe und wirf die Sachen weg... das hilft ein bisschen... auch wenn es nur ein kleiner Trost ist." Sanji nickte nur und verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)