Brothers in Arms von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, eine Herausforderung - und jede Menge Schwierigkeiten) ================================================================================ Kapitel 5: Out of the Shadows ----------------------------- Es gibt immerhin schon einige Punkte, in denen sich die Halbbrüder einig sind. Aber die Reise birgt einige Überraschungen, nicht nur für sie beide. Sie haben allerdings die Probleme am Hals. 5. Out of the shadows Drei Tage brauchten Menschen, um vom Kloster zu dem Dorf der Köhler zu gelangen. Für einen entschlossenen Halbdämon war diese Strecke in einem Tag zu schaffen und obwohl Sesshoumaru Inuyasha getragen hatte, waren die beiden verzauberten Halbbrüder bei Einbruch der Dämmerung schon fast am Fuß des Schneegebirges. Auf einem Vorberg hielt der Hundedämon an, ließ den Jüngeren zu Boden. "Danke", sagte der. Ihm fiel nichts anderes ein. "Nutzlos wie eh und je." Sesshoumaru machte ein paar Schritte vor. Unter ihnen erkannte er das Dorf der Köhler. Meiler glühten in die beginnende Nacht. Das Dorf selbst umfasste zehn Häuser, war, was auffiel, von einem meterhohen Schutzwall aus Holzpfosten umgeben. Das Dorftor war bereits verschlossen. Der Abt hatte erzählt, dass in den Wäldern hier und den Einöden weiter im Norden wilde Tiere und Dämonen leben würden. Das schien den Tatsachen zu entsprechen. "Ich bin nicht nutzlos", murrte Inuyasha derweil: "Das wirst du schon noch sehen." Natürlich war er es gerade, das wusste er selbst. Menschlich und verletzt, unbewaffnet, wäre er ohne die Hilfe seines Halbbruders nie im Leben schon hier. Wenn überhaupt. "Gehen wir." "Willst du nicht ins Dorf?" "Was willst du da?" "Nun, Essen besorgen, schlafen, nach dem Weg fragen?" "Wo Norden ist?" Das stimmte natürlich auch, aber Inuyasha war nicht so ganz bereit, die Aussicht auf ein Dach über dem Kopf zu streichen: "Das wäre das letzte Mal, dass wir geschützt schlafen könnten." Ein etwas zu lauter Atemzug verriet die Verständnislosigkeit. Aber der Hundedämon sagte, ohne sich umzudrehen: "Sie würden uns nicht übernachten lassen. Hier leben Dämonen." "Und du meinst, sie würden dich als solchen erkennen..." Nun ja, dachte der Jüngere. Ich darf mich wirklich nicht beklagen. Er hat mich stundenlang getragen. Und ich will und werde ihm zeigen, dass ich nicht nutzlos bin. "Gehen wir." Nachts durch einen dunklen Wald zu laufen entpuppte sich als überraschend schwierig. Sesshoumaru stellte fest, dass er in dieser Halbdämonenform nicht nur schlechter riechen konnte, sondern offenbar auch sein Nachtsehvermögen deutlich herabgesetzt war, er so langsamer als gewöhnlich vorankam. Inuyasha dagegen sah als Mensch praktisch gar nichts mehr. So hatte er sich rasch angewöhnt, direkt hinter seinem Halbbruder zu gehen, dessen weißes Haar als Anhaltspunkt zu nehmen. Wich der nach rechts, tat er es einen Schritt später auch, sprang der in die Höhe, folgte auch von ihm ein Satz. So gelangten sie doch einigermaßen schnell durch die Wälder. Als der Morgen graute waren sie bereits in den Ausläufern des Schneegebirges. Sesshoumaru blieb so abrupt stehen, dass Inuyasha fast in ihn gelaufen wäre, und es gerade noch rechtzeitig schaffte, zu stoppen. Seine Nase berührte zwar das Haar seines Halbbruders, seltsam nach Frühling duftend, aber er war nicht in ihn gerannt. Er nahm nicht an, dass dieser solchen Kontakt wünschte. "Was...?" brachte er hervor, aber da sah er schon, wie der Hundedämon die Rechte hob, nur drei Finger ausgestreckt - Kampfhaltung. So machte er einen halben Schritt zur Seite, um etwas erkennen zu können. Seine schwach entwickelten menschlichen Sinne hatten ihm nichts verraten, aber im ersten Schein des neuen Tages erkannte er das Lebewesen in den Schatten des Waldes vor ihnen. Es handelte sich um eine Schlange. Eher wohl um einen Schlangendämon. Er war grün, hatte zwei Arme mit Händen daran und hatte sich mit den oberen zwei Dritteln seines Körpers vom Boden abgehoben. "Du hast dir dein Essen umsonst gestohlen heute Nacht, Halbdämon" sagte die Schlange: "Lass das Menschlein mir." Inuyasha wurde bewusst, dass dieser Schlangendämon ihn als Frühstück auserkoren hatte - und annahm, er sei Sesshoumarus Beute, vielleicht entführt aus dem Dorf. "Keh!" presste er hervor. Wie schnell war dieser Dämon? Für gewöhnlich war das mit Sicherheit kein Gegner, weder für ihn, geschweige denn für Sesshoumaru, aber sie hatten zurzeit doch ein deutliches Handicap. Der Hundedämon war mehr als verärgert, von einem so niedrigen Lebewesen gestoppt zu werden, das sich für gewöhnlich hastig im Boden verkrochen hätte, näherte er sich. Aber im Augenblick strahlte er eben nicht die volle Energie eines hochrangigen Dämons aus, war nur ein Halbdämon. Auch das war ein Punkt, den er dem Schmiedegott auf die Liste setzen konnte. Er ließ seine Finger leicht knacken: "Das war dein letzter Fehler." "Hm, ein einfacher Halbdämon. Du hast Mut. Oder bist wohl eher leichtsinnig!" Der Schlangendämon schoss auf den vermeintlichen Halbdämon los, das Maul schon aufgerissen. Sesshoumaru sprang sofort in die Luft, um dem Giftbiss zuvorzukommen, schlug zu. Er hatte bislang seine halbdämonischen Kräfte nur einmal gegen Holz und einmal gegen Menschen eingesetzt. So war es nicht verwunderlich, dass er sich verschätzte. Der Schlange gelang es durch eine rasche Windung auszuweichen. Sie war jetzt wohl auf der Hut. Mochte dieser Fremde auch nur ein Halbdämon sein - er war recht schnell und stark. Aber nichtsdestotrotz: das war ein Halbdämon. So griff sie erneut an. Inuyasha beobachtete den Kampf doch ein wenig angespannt. Nicht, dass er seinem Halbbruder nichts zutraute, aber es störte ihn, hilfloser Zuschauer sein zu müssen. Eines war für ihn jedoch klar: Sesshoumaru würde diese dämliche Schlange schon aus dem Grund erledigen, um zu vergessen, dass er im Moment nur ein Halbdämon war. Und da Inuyasha annahm, dass die augenblicklichen Kräfte seines Bruders ungefähr denen entsprachen, die er für gewöhnlich hatte, schätzte er, dass sobald auch nur ein Klauenangriff durchkam, diese Schlange Geschichte wäre. Es war nur eine Ahnung, der uralte menschliche Instinkt angesehen zu werden, der ihn herumfahren ließ. Er begriff gerade noch, dass sich auch hinter ihnen etwas in den Schatten des Waldes bewegte, ehe er einen zweiten Schlangendämon erkannte, der zum Angriff überging. Seltsamerweise schien sich die Zeit plötzlich auszudehnen. Er verstand, dass diese Schlangen von Anfang an zu zweit gewesen waren, um eine Unaufmerksamkeit ausnützen zu können, er begriff, dass dieser zweite Dämon das Maul schon offen hatte, um aus dem Hinterhalt zubeißen zu können. Und er erfasste, dass dieser Angriff nicht ihm, der potentiellen Mahlzeit galt, sondern seinem Halbbruder. Ohne weiter nachzudenken sprang Inuyasha vor, so schnell und rasch er das im Augenblick konnte, warf sich mit ausgebreiteten Armen vor den Rücken des Hundedämons. Der Schlangendämon konnte den Angriff nicht mehr abbrechen, wollte es auch nicht, da sich dieser scheinbare Mensch so leichtfertig anbot. Der Halbdämon stöhnte unwillkürlich auf, als er spürte, wie sich die Giftzähne in seine Schulter senkten, die Verletzung dort wieder aufrissen. Sesshoumaru hatte die Bewegungen in seinem Rücken gespürt, hörte jetzt das Aufstöhnen. Mit einer seltsamen Wut im Bauch schlug er erneut zu. Diesmal genügte die Attacke, dass von seinem Gegner nur noch Fetzen übrig blieben. Er fuhr noch im Sprung in der Luft herum. Eine zweite Schlange? Und er sah obendrein, wie Inuyasha vor ihm stand, jetzt unter dem Biss in die Knie ging, wie der Schlangendämon hastig die Zähne löste. "Stirb!" sagte der Hundedämon kalt. Diese feigen Schwächlinge! Ein solcher niederrangiger Abschaum wagte es ihn zu attackieren, aus dem Hinterhalt noch dazu! Für einen Augenblick hatte er vergessen, dass er nur noch ein Halbdämon war, hatte alle Energie, die er aufbringen konnte, gebündelt. Etwas, das eigentlich nur ein Dämon konnte. Der zweite Angreifer verschwand buchstäblich von der Bildfläche. So landete Sesshoumaru neben seinem Halbbruder, der keuchend am Boden lag. Er verstand das nicht ganz. Inuyasha war ein Trottel, natürlich. Aber dass er so verrückt wäre, sich in Menschenform von einem Schlangendämon beißen zu lassen? Er musste doch wissen, dass das tödlich für ihn enden würde. Und, wenn er die Situation so recht abschätzte, hatte dieser übergeschnappte Halbdämon sich vor ihn geworfen, um ihn zu schützen. Als ob ihm solch ein Gift etwas anhaben könnte. Nun, vielleicht könnte es das sogar in diesem Zustand. Er ging auf ein Knie nieder. Inuyasha bemerkte es und war irgendwie froh um die Geste. Er hatte solche Schmerzen. "Ich bin nicht nutzlos..." sagte er. Sesshoumaru starrte ihn an. Natürlich hatte er gesagt, er sei nutzlos. Erstens stimmte das einfach und zweitens hatte er ihn ärgern wollen. Nicht beabsichtigt hatte er eine solche Kamikaze-Reaktion. "Wolltest du das beweisen?" Er fasste zu, zog das Obergewand von der Schulter. Er hatte keine Ahnung, was man bei Menschen gegen einen Schlangenbiss tun konnte, geschweige denn, gegen einen von einem Schlangendämon. Irgendwann hatte er mal gehört, man sollte die Wunde ausbrennen. Aber wie sollte er das gegenwärtig machen? Eines war ihm jedenfalls klar: er würde nicht zulassen, dass dieser Idiot hier umkam, bloß weil er gemeint hatte, ihn beschützen zu müssen. Ihn, Sesshoumaru! Sein Stolz ließ nicht zu, dass jemand starb, weil er ihm hatte helfen wollen, egal, wie unsinnig dieses Unterfangen auch war. Und das war hier ja nicht einmal irgendjemand, sondern ein Wesen, in dem leider auch noch die Hälfte seines eigenen Blutes floss. Das Gift...er müsste irgendwie dieses Gift schleunigst aus Inuyashas Körper bringen. Mit seinen Möglichkeiten sah es im Augenblick auch nicht sonderlich gut aus. Eigentlich gab es nur eine logische Alternative. Hoffentlich war das noch nicht zu spät. Und er hatte nicht einmal Tensaiga da. Dieses verdammte nutzlose Schwert, wenn man es einmal gebrauchen könnte... Inuyasha sah verwirrt, wie sich der Hundedämon neben ihn legte. Was sollte das werden? Dann spürte er ihn an sich. Zu seiner bodenlosen Überraschung fühlte er seine Haare, dann seinen Mund. Er verstand erst nicht, aber als er spürte, wie an seiner Verletzung gesogen wurde, begriff er. Sesshoumaru wollte ihm helfen, wollte das Gift aus ihm herausbringen. Und da sie keine andere Möglichkeit hatten, versuchte er es aus seinem Körper zu saugen, seitwärts zu spucken. "Ama-tsu-mara", dachte Sesshoumaru mit gewissem Zorn: "Wenn ich dich erwische..." Er spie wieder das vergiftete Blut seitwärts. "Mich in solch eine Lage zu bringen, in der ich gezwungen bin, Inuyashas Blut zu trinken, um meinen Stolz zu wahren." Gott hin oder her, das würde ein Nachspiel haben. Der Schmiedegott blickte irritiert auf das Bild im Feuer. Auf diese Art bekam er seine Nachrichten. Und hatte er zuvor schon mit gewisser Verwunderung bemerkt, dass der Hundedämon seinen jüngeren Halbbruder getragen hatte, so hatte ihn noch mehr verwirrt, dass sich Inuyasha ohne Zögern schützend vor seinen Bruder geworfen hatte. Und dass dieser jetzt offenkundig versuchte, ihm das Leben zu retten... Dabei hatte er doch mit eigenen Augen gesehen, wie sie gegeneinander gekämpft hatten, ihre Schwerter zwangen, aufeinander loszugehen. Was waren denn das für Brüder? Oder besser, was war da los? Aber er gab zu, dass sie seine Aufgabe bislang schon mal ganz gut angegangen waren. Er wollte wirklich nicht, dass einer der beiden so jungen Söhne des alten Hundedämons starb. Er hatte es als ihr Risiko betrachtetet, aber da war er auch davon ausgegangen, dass sie einander hassten, einander umbringen wollten, oder einfach von Grund auf unwürdig seien ihre Schwerter zu tragen. Und jetzt das. Nein. Inuyasha sollte nicht sterben, weil er versucht hatte, seinen Halbbruder zu retten. Und dessen Bemühungen sollten nicht vergebens gewesen sein. Er blickte auf. "Toutousai!" "Meister?" "Ich brauche etwas von dir." Inuyasha hielt die Augen geschlossen, überließ sich der unerwarteten Fürsorge. Er spürte, wie das Gift sich von der Bissstelle weiter ausbreitete, aber bei weitem nicht mehr in der Menge und der Geschwindigkeit wie zuvor. Es brannte wie geschmolzenes Feuer, schien ihn von innen auflösen zu wollen. Vielleicht musste er hier sterben, aber er hatte wenigstens gezeigt, dass er nicht nutzlos war. Dieser Schlangendämon wäre doch sicher auch für Sesshoumaru gefährlich geworden, in dessen augenblicklichen Form als Halbdämon. Aber er hätte sich nie träumen lassen, dass der sich mal Mühe geben würde, ihm das Leben zu retten. "Danke, großer Bruder..." flüsterte er. Der Hundedämon hatte es gehört, unterbrach seine Arbeit aber nicht. Dieser verdammte Trottel! Ihn in solch eine Lage zu bringen. Er wusste nicht, auf wen er wütender sein sollte: diesen Schmiedegott oder seinen Halbbruder. Beide zusammen hatten jedenfalls geschafft ihn in seinen eigenen Augen lächerlich zu machen. Und seine Nase war noch immer fein genug, um ihm zu verraten, dass der menschliche Körper dem Dämonengift nicht mehr sehr lange standhalten würde. Wenn es erst das Herz erreicht hatte, wäre das wohl das Ende. Mit gewisser Wut spuckte er erneut das menschliche Blut aus. Dieser metallene Geschmack war einfach widerlich. Magie ließ ihn beiseite blicken. Im nächsten Augenblick war er auf den Beinen. Dort, keine zwei Meter neben ihm lag ein Schwert in seiner Scheide, das er nur zu gut kannte. "Tensaiga!" Also wurden sie beobachtet. Das hätte er sich eigentlich denken können. Er nahm sein Eigentum, schob es mit gewisser Erleichterung zurück in den Gürtel. Wie er schon erwartet hatte, begann Tensaiga sofort zu pulsieren. Es wollte aktiviert werden. Natürlich. Es war ein menschenfreundliches, heilendes Schwert und so sehr er das sonst verachtete, in dieser Lage wäre es äußerst hilfreich. So zog er die bläulich schimmernde Klinge. Warum wollte es eigentlich aktiviert werden? Inuyasha lebte doch noch? Aber als er nun da stand, begriff er die Ursache. Wie er es schon kannte, schien die Welt um ihn zu versinken. Und er erkannte die Jenseitsboten, die sich langsam von oben und den Seiten dem regungslosen Körper näherten. Einer wagte es sogar schon, auf Inuyashas Schulter zu sitzen. Ohne weiteres Nachdenken schlug der Hundedämon mit der magischen Klinge zu. Die Todesboten zerfielen zu Nichts. Mit einer raschen Bewegung schob er Tensaiga zurück. Inuyasha war ein wenig verwirrt. Ihm tat nichts mehr weg, selbst das Pochen in den Stichverletzungen hatte aufgehört. So öffnete er die Augen. Er entdeckte seinen Halbbruder, ein Schwert an der Hüfte, das er erkannte: "Tensaiga? - Hast du Tensaiga eingesetzt? Für mich?" Er richtete sich auf, betrachtete sich. Er schien völlig in Ordnung zu sein. Das bedarf keiner Antwort, dachte der Hundedämon. "Gehen wir." Der Jüngere kam sofort an seine Seite: "Äh...danke, großer Bruder." Die Frage, ob er schon tot gewesen war, wollte er doch lieber nicht stellen. So erkundigte er sich nach dem nächsten interessanten Punkt. "Wieso hat er dir eigentlich Tensaiga zurückgegeben? Will er nicht, dass wir bei seiner Prüfung draufgehen?" Er fühlte sich wieder topfit, zumindest, sofern man das je von einem Menschen behaupten konnte. "Dann hätte er mir auch Tessaiga geben können." Schön, seufzte der Ältere in Gedanken: nachdenken ist wirklich nicht seine Stärke. "Tensaiga schützt nur gegen den Tod. Wir können uns noch immer nicht verteidigen." "Ja, stimmt. Mit Tessaiga und unseren gewohnten Fähigkeiten findet er es wohl zu einfach für uns. Moment mal. Er hat dir Tensaiga gegeben, als du es für mich gebraucht hast. Das heißt, er beobachtet uns?" Unwillkürlich blickte er um sich. "Ja." Es ging ja doch. Vielleicht war Inuyasha einfach ungeübt, was urteilen, Dinge durchschauen betraf? Oder war er noch zu jung dazu? Immerhin hatte Ama-tsu-mara da was von einem Halbwüchsigen und einem Hundebaby gesagt. Vielleicht sollte er das berücksichtigen, wenn er mit Inuyasha sprach. "Na, toll. Er jagt uns in Abenteuer und guckt dann, wie wir uns schlagen. Und als Belohnung gibt es unser Eigentum zurück. Keh!" "Immerhin hält er sich an sein Wort." Sesshoumaru warf einen Blick voraus zwischen die Bäume. Dort endete der Wald. Vermutlich hatten sie jetzt das eigentliche Gebirge hinter sich gelassen. Und dort vorn müsste das beginnen, was der Abt als die Einöden bezeichnet hatte. Es war jetzt Vormittag und auch, wenn Inuyasha im Augenblick scheinbar keinen Hunger hatte, das würde kommen. Auch er selbst würde früher oder später ärgerlicherweise etwas essen müssen. So blieb er stehen. "Was ist?" fragte der jüngere Halbbruder sofort. "Ein Wildschwein" "Ein...Oh, unser Mittagessen?" Aber der Hundedämon war schon im Wald verschwunden. Mit gewissem Seufzen blieb Inuyasha zurück. Er war in dieser menschlichen Gestalt ja nicht einmal für eine Wildschweinjagd zu gebrauchen. Andererseits bezweifelte er nicht, dass Sesshoumaru samt Beute zurückkehren würde und suchte ein paar Äste zusammen. Einige von Kagomes Zündhölzern hatte er noch und so brannte bald ein Feuer. Als der ältere Halbbruder mit dem Wildschwein zurückkehrte, warf er es nachlässig zu Boden. Er hatte keine Ahnung, wie man Fleisch zubereiten sollte, um es für Menschen oder Halbdämonen genießbar zu machen. Inuyasha konnte sich das denken. Er dagegen hatte mit seinen Freunden oft genug am Lagerfeuer gesessen, gegrillt, so dass er sicher war, ein schönes Mittagessen hinzubekommen. Es dauerte, aber dann aßen sie gemeinsam, so viel sie konnten. Den Rest packte Inuyasha in den Beutel, in dem noch ein Teil der Vorräte war, die sie im Kloster bekommen hatten. Das würde noch für eine gemeinsame Mahlzeit reichen. Und dann müssten sie eben wieder zusehen, dass sie etwas finden könnten. Er sah auf. Sesshoumaru stand schon wieder, blickte voraus. Mit gewissem Seufzen erhob sich auch der Halbdämon. Aber er wusste auch, dass sie möglichst schnell wieder in ihre gewöhnliche Gestalt zurück sollten. Oder wollten. "Sesshoumaru?" "Gehen wir." Der Hundedämon setzte sich sofort in Bewegung. Am Rand des Waldes blieben sie für einen Augenblick stehen. Vor ihnen dehnte sich eine scheinbar endlose Ebene aus, meist mit verschiedenen Gräsern bewachsen. Vereinzelt waren auch Bäume, Büsche zu entdecken, weiter rechts wohl gar ein ganzer Wald. Aber kein hoher Berg, erst recht kein feuerspeiender Berg. Der Weg zum Berge Koweii würde noch recht weit sein. Nun ja. Niemand hatte gesagt, dass diese Prüfung einfach sein würde. Aber immerhin hatten sie schon eines der drei Schwerter zurückbekommen. Das war schon einmal ein deutlicher Hinweis darauf, dass sich Ama-tsu-mara an seine Versprechen hielt. Wenn sie den Berg Koweii erreichen würden, bekämen sie alle drei Schwerter und ihre Fähigkeiten zurück. Bis dahin mussten sie einfach so mit allen auftauchenden Problemen fertig werden. Und davon würde es hier in diesen einsamen Gegenden mit Sicherheit einige geben. "Sesshoumaru?" erkundigte sich der Halbdämon: "Kannst du etwas wittern? Tiere oder Dämonen?" Menschliche Sinne waren wirklich unterentwickelt. "Beides." "Na toll. - Starke Dämonen?" Etwas wie ein missfallender Laut, ließ ihn die Frage verbessern: "Dämonen, die im Augenblick eine Gefahr darstellen?" "Für dich, ja." Natürlich. Als ob Sesshoumaru je zugeben würde, dass etwas für ihn eine Gefahr darstellen könnte. Andererseits hatte er Recht. Als Mensch war man für jeden auch nur mickrigen Dämon eine potentielle Beute. "Verdammt, wenn ich doch nur mein Tessaiga hätte..." "Dann wohl nicht." Der Hundedämon ging weiter. Sollte das jetzt ein Trost sein? Dachte Inuyasha, lief aber an die Seite des Älteren. Mit Tessaiga könnte er die hiesigen Dämonen erledigen? Das wäre ja schon mal was. Und da der alte Zausel Tensaiga rausgerückt hatte, wäre es doch nur eine Frage der Fairness, wenn er als nächstes sein Schwert zurückbekommen könnte. *********************************************** Immerhin, sie haben sich gegenseitig geholfen, wenn auch nicht aus dem Grund: das ist mein Bruder und ich muss ihm helfen. Als Belohnung haben sie Tensaiga bekommen. Aber auf Tessaiga wird Inuyasha wohl noch warten müssen. Das nächste Kapitel heisst "No Fear" - und das wird leichter gesagt als getan sein, wenn man als zwei Appetithäppchen betrachtet wird. Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, dem schicke ich auch eine ENS, wenn ich ssehe, dass das neue Kapiutel freigeschaltet wurde. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)