Tsumi - The Sin of my Life von angelic-hikaru (SasuNaru FF) ================================================================================ First Sin: To become Father --------------------------- Tsumi - 罪 - The Sin of my Life SasuNaru FF Songs: Lunik - Through your Eyes & Evanescene - My Immortal & Megaherz - 5. März ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ First Sin: To become Father "Du wirst bald Vater", flüsterte sie ihm sanft ins Ohr. Erst schaute er sie völlig überrascht an, dann machte sich ein glückliches Lächeln auf seinem Gesicht breit. Fest drückte er sie an sich. "Ab jetzt darfst du nicht mehr ohne meine Begleitung das Haus verlassen.", meinte er. Sie schauten sich an und prusteten los. "Dummkopf.", kicherte sie und küsste ihn auf die Wange. Er strich durch ihre Haare und blickte sie schließlich ernst an. "Aber Missionen wirst du nun keine mehr annehmen, Sakura." Sie nickte. "Ich habe Tsunade-sama schon Bescheid gesagt, Sasuke." Es dauerte ein paar Augenblicke, bis er begriff. "Soll das heißen, ganz Konoha weiß es, nur ich erfahre es als letzter?!" Sie schüttelte den Kopf. "Nein, nur Tsunade-sama weiß davon. Und mein Doktor.", antwortete sie. Schmollend wandte sich Sasuke ab. "Mich würde es echt nicht wundern, wenn es auch Ino schon wüsste...", murmelte er. Sakura sagte nichts darauf. Sie hatte es ihr sofort erzählt, nachdem der Doktor es ihr bestätigt hatte. Durch Sakuras Schweigen verunsichert drehte er sich wieder zu ihr um. "Also doch...", seufzte er und kratzte sich am Kopf. "Hey, Sasuke!" Naruto lief ihm mit wedelnden Armen entgegen. "Es gibt Nachwuchs? Glückwunsch!" Sasuke seufzte leise. "Danke..." Naruto nahm seinen besten Freund in den Schwitzkasten. "Hey, du freust dich ja gar nicht. Was ist los mit dir?" "Ich freue mich, aber halb Konoha weiß es vor mir." Naruto grinste breit. "Aber doch nur, weil Sakura-chan es Ino erzählt hat, die es laut durch die Straßen posaunt hat.", meinte er und strubbelte durch Sasukes Haare. Sasuke befreite sich aus seinem Griff. "Kannst du dich nicht wenigstens etwas erwachsener verhalten?" Naruto grinste frech und setzte sich ins Gras. Sasuke folgte seinem Beispiel. "Wenn ich demnächst die Tsunade-Obaa-chan abgelöst habe und selbst Hokage bin, werde ich dich mit ein paar anderen ANBU Leuten auf 'ne kniffelige Mission schicken, in der Hoffnung, dass du nicht zurückkommst. Dann habe ich Sakura-chan für mich!" Sofort fing er sich einen Stoß in die Rippen ein. "So wirst du niemals Hokage.", erwiderte Sasuke. Die beiden Jungen, oder besser jungen Männer zu denen sie herangewachsen waren, grinsten sich breit an. "Wie werdet ihr es nennen?", fragte er Sasuke schließlich. Dieser zuckte mit den Achseln. "Mal sehen." Naruto verzog das Gesicht. "Ein schlechter Name..." "Wie?" "Na, 'Mal sehen' ist ein schlechter Name für ein Kind." Kaum hatte Naruto den Satz zu Ende gesprochen, spürte er ein scharfes Kunai an seinem Hals. "Hey, hey, Sasuke. Das war doch nur ein Scherz!", meinte Naruto grinsend, doch sein Grinsen verschwand, als er in Sasukes wütendes Gesicht blickte. "Ich dulde keine blöden Scherze über meine Nachkommen." Seit Sasuke ein ANBU-Mitglied geworden war, kam er Naruto noch ein bisschen gefährlicher vor, als zuvor. "Jaja, die Liebe...", meinte Kakashi plötzlich, der hinter Sasuke aufgetaucht war. Sakura hatte Sasuke zum Einkaufen verdonnert. Davon abgesehen, dass er von ziemlich jedem beglückwünscht wurde, war ihm das Einkaufen stets oberpeinlich. Und dieses Mal tauchte auch noch Kakashi auf! "Was gibt's?", fragte Sasuke gelassen und begutachtete das Gemüse fachmännisch. "Gestern noch wart ihr lausige Shinobi und Streithähne und heute gibt's schon Nachwuchs." Er schüttelte den Kopf und schlug sein Icha Icha Paradise Büchlein zu. Dass Jiraya immer noch neue Bände herausbrachte, war erstaunlich. "Danke für das Kompliment.", erwiderte Sasuke trocken und bezahlte das ausgewählte Gemüse. Kakashi nickte. "Bitte, bitte." Sasuke warf ihm einen bösen Blick zu und Kakashi seufzte. "Ich will dich ja nicht von deinem Glück als werdender Vater abhalten, aber es gibt eine Mission für dich." Sasukes Augen blitzen auf. Das war seine Chance! Kurzerhand drückte er Kakashi die ellenlange Einkaufsliste und die mit Lebensmitteln gefüllte Tasche in die Hand. "Kauf den Rest ein. Sakura braucht die Sachen so schnell wie möglich!", sagte er hastig und verschwand um von Tsunade Details über die Nächste Mission zu erhalten. "Shitsurei shimasu..." Kakashi betrat das Anwesen der Uchiha und ging zielstrebig auf die Küche zu. Sakura eilte ihm entgegen. "Wo ist Sasuke? Er ist viel zu spät dran!", schimpfte sie. Kakashi reichte ihr die Taschen, die Sasuke ihm in die Hände gedrückt hatte. "Er hat eine Mission erhalten.", meinte er und kratzte sich am Kopf, als Sakura lautstark verkündete, was sie davon hielt. "Ich hoffe, das Kind wird nicht auch so viel meckern, wie du...", meinte er und wich geschickt dem Küchenmesser aus, das Sakura nach ihm geworfen hatte. "Sakura?" "Hmm?" "Wusstest du, dass Sasuke mal in Naruto verliebt war?" Sakura erstarrte. Dann lächelte sie. "Wenn es so wäre, hätte Sasuke mir davon erzählt." Kakashi zuckte mit den Achseln. "Ich dachte nur, es wäre besser, du erfährst es, bevor ihr heiratet." Sakura wollte etwas erwidern, doch Kakashi hatte sich bereits geschickt aus dem Staub gemacht. Wahrscheinlich um mit Iruka seine neueste Inspiration aus seinem perversen Büchlein auszutesten... Etwa eine Woche später kamen Sasuke, Shikamaru und Neiji von der Mission zurück. Shikamaru und Sasuke wurden sofort von ihren Geliebten empfangen, die nicht gerade erfreut darüber waren, dass sie mit einigen Verletzungen heimkamen. Neiji hingegen war höchst erfreut darüber, dass er kein lästiges Mädchen am Hals hatte und Shikamaru fragte sich zum tausendsten Mal, warum er eigentlich mit Ino zusammen war. Sasuke wurde zwar ein wenig ausgeschimpft, doch mit einer freudigen Umarmung empfangen. Ino hingegen fiel so was wohl im Traum nicht ein. Seufzend ging Shikamaru an ihr vorbei und stellte seine Ohren auf Durchzug. Wutschnaubend folgte ihm Ino. Mit den Jahren war sie eher noch aufbrausender geworden, statt ruhiger zu werden. Bei ihrer Entwickelung war sie wohl mitten in der Pubertät stechen geblieben, vermutete Shikamaru. Sakura beeilte sich, mit Sasuke nach Hause zu gehen, um dort seine Wunden ordentlich zu versorgen. Da sie von Tsunade unterrichtet worden war, kannte sie sich inzwischen perfekt im Bereich der Medizin aus. "Wie geht es dir?", fragte Sasuke sie, als sie schließlich mit der Behandlung fertig war. Lieb lächelte sie ihn an. "Gut.", antwortete sie und küsste sanft seine Lippen. Sasuke zog sie zu sich um durch ihre Haare zu streichen. "Kakashi meinte, du wärst in Naruto verliebt?" Sasuke starrte Sakura an. Dann schaute er zur Seite. "Und du glaubst ihm das?", fragte er vorsichtig. "Wenn du wegschaust, bringst du mich wirklich dazu, das in Erwägung zu ziehen.", antwortete sie, während sie ihn kritisch betrachtete. "Naja, das ist wohl eine meiner Jugendsünden.", gestand er grinsend. "Ein unwichtiger Teil meiner Vergangenheit." Er wollte sie küssen, doch sie legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. "Wenn du mich heiraten willst, musst du mir schon davon erzählen.", warnte sie ihn und starrte ihn aus drohend funkelnden Augen an. Sasuke lachte kurz auf und wuschelte Sakura durch die Haare. Damit stand er auf und verließ den Raum. Sakura schaute noch eine Weile auf die Tür, die er hatte offen stehen lassen. Schließlich seufzte sie leise und bereitete das Mittagessen zu. Second Sin: To Cry ------------------ "Wie willst du sie nennen?", fragte Naruto neugierig, als er mit Sasuke Ramen verzehrte. "Weiß nicht." Naruto hörte auf zu schlürfen und schaute Sasuke kurz an, der in seinen Nudeln herumstocherte. "Was ist los?" "Nichts." Naruto zog die Augenbrauen hoch. "Ach komm schon, du wirst ein guter Vater für sie sein." Sasuke zuckte mit den Achseln und fing sich dafür von Naruto einen Tritt gegen das Knie ein. "Hey! Was ziehst du denn für ein Gesicht? Man könnte meinen, du freust dich gar nicht über..." Naruto brach ab, als er in Sasukes verletztes Gesicht blickte. Als Sasuke daraufhin aufstand, hielt Naruto ihn am Arm fest. "Du bist immer noch genauso wie früher.", stellte er grinsend fest. Schnell legte er das Geld für die Ramen hin - ausnahmsweise bezahlte er - und eilte mit Sasuke zum See. Dort setzten sie sich auf den Steg. Naruto sah Sasuke forschend an. "Sag nicht, du...", begann Naruto und brach abermals mitten im Satz ab. Dann grinste er und drückte Sasuke einen Kuss auf die Lippen. Sasuke schaute Naruto mit unverändert gleichgültiger Miene an. Kaum lächelte Naruto ihn an, stieß er Naruto ins Wasser. Fluchend tauchte dieser wieder auf. Sasuke stand auf und schaute vernichtend zu ihm herab. "Geschieht dir recht!" Damit ging Sasuke davon und Naruto schaute ihm nachdenklich hinterher. Es schmerzte. Es schmerzte unerträglich. Und es wollte einfach nicht aufhören. Tränen rannen von seinen Wangen und vermischten sich mit den Schweren Tropfen des Regens, die auf ihn herabprasselten. Er hatte versucht, es zu vergessen, doch es war unmöglich. Er war wieder allein. Er würde ihr nicht mehr aufrichtig in die Augen sehen können. Ihr nicht und seiner Tochter ebenfalls nicht. Hilflos blickte er zum dunkelgrauen Himmel und streckte die Hand aus, unfähig ihn zu erreichen. Die Tropfen entwichen seiner nun zur Faust geballten Hand. Er merkte nicht, wie sehr er zitterte, wie rasend schnell sein Atem ging und wie das Blut in seinen Adern pulsierte. Alles war nebensächlich. Der Regen, die Kälte, die Dunkelheit. Er war ein Sünder, doch er würde niemals um Vergebung bitten. Er würde alleine bleiben. Alleine und einsam. "Du bist ja ganz durchnässt!", rief sie bestürzt und eilte ins Badezimmer um ihm ein Handtuch zu holen. Er blickte nicht auf, sondern ging mit gesenktem Kopf ins Schlafzimmer. Dort setzte er sich und lehnte sich an die Wand. Sakura legte ihm sanft ein weiches Handtuch über den Kopf und wuschelte durch seine Haare. Kurz zögerte sie, dann kniete sie sich vor ihn hin, legte das Handtuch über seine Schultern und strich zärtlich über Sasukes Wange. Lieb lächelte sie ihn an. "Ich werde dir Badewasser einlassen, damit du dich nicht erkältest." Kurz küsste sie ihn auf die Stirn und schloss die Tür hinter sich. Tief atmete sie aus. Warum sagte Sasuke ihr nicht, was mit ihm los war? Er hatte ihr doch sonst immer alles erzählt. Jedes Geheimnis, von dem sonst niemand wusste. Doch sie würde darauf warten, dass er von sich aus mit ihr sprach. Plötzlich umarmte Sasuke sie von hinten. "Sasuke, meine Kleidung wird doch ganz nass...", meinte sie leise und stockte. Sasuke legte seine Stirn auf ihre Schulter. "Es tut mir Leid... Es tut mir so Leid, Sakura...", flüsterte er mit zittriger Stimme. Sakura löste sich aus der Umarmung und wandte sich zu Sasuke um. "Ich weiß nicht, was du meinst, wenn du mir nichts sagst." Sie legte ihre Stirn an die seine um ihm in die Augen zu sehen. Matt lächelte sie und wischte die einsame Träne von seiner Wange. Stillschweigend sortierte Sakura ihre Kleidung. Sie hatte mächtig zugenommen und musste dringend mit Ino einkaufen. Seit Sasuke vor gut zwei Monaten auf eine langwierige Mission geschickt worden war, verging die Zeit nur schleppend. Er hatte ihr nicht gesagt, was ihm Leid tat. Doch sie würde es noch erfahren. Sie war sich sicher, dass er es ihr sagen würde, wenn er wiederkam. Doch sie ahnte nicht, dass sie es auf eine ganz andere Weise erfahren würde. "Sakura." Sakura drehte sich um und erblickte Sasuke, der lächelnd im Türrahmen stand. Sofort ließ sie das Kleid, das sie in der Hand hielt, fallen und umarmte ihn stürmisch. "Ich habe dich so vermisst!" Sasuke schaute erstaunt zu ihr hinab. "Du bist dick geworden.", kommentierte er trocken und schaute sie ernst an. Beleidigt ließ sie ihn los und klopfte auf ihren Bauch. Vorsichtig legte er nun seine Hand auf ihren Bauch. Er strahlte Sakura an. Sie strahlte ebenso. Sanft strich er über ihre Wange und küsste sie leidenschaftlich. Eng drückte sie sich an ihn. Die ersten Sonnenstrahlen kitzelten sein Gesicht. Langsam öffnete er die Augen und hob schützend die Hand vor das blendende Licht. Er hörte die Vögel zwitschern und Sakuras gleichmäßige Atemzüge. Lächelnd strich er durch ihr Gesicht und zog sich einen dünnen Yukata an. Im Garten setzte er sich ins Gras und genoss das warme Sonnenlicht. Es würde wieder ein heißer Tag werden, wenn die Sonne schon so früh am morgen warm schien. Doch auch die Wärme schien ihn nicht zu erreichen. Seine Fröhlichkeit war nur die Fassade, eine Maske, hinter der er seine Einsamkeit verbarg. Er würde sie für den Rest seines Lebens glücklich machen. Schon vor langem hatte er aufgehört, egoistisch zu sein. So sehr er es sich auch wünschte, die Tränen, die seine Wangen herabkullerten, konnte er nicht mehr zurückhalten. Third Sin: To Desire Happiness ------------------------------ "Sakura, wir haben Kuchen mitgebracht!", rief Ino laut, während sie mit Shikamaru im Schlepptau die Uchiha Residenz betrat. "Ich komme!" Sakura eilte zu ihnen und begrüßte die beiden Gäste herzlich. Shikamaru blickte stillschweigend auf ihren Bauch, bis er bemerkte, dass Sakura ihn mit abschätzendem Blick betrachtete. Leise räusperte er sich. "Ich hoffe, Ino wird nicht so dick." Diese Worte bereute er sofort wieder, als sich zwei wütende Mädchen auf ihn stürzten. "Was wird das, wenn's fertig ist?", fragte Sasuke amüsiert. Sofort Sakura ließ von Shikamaru ab. Ino zog ihren Freund am Ohr hinter sich her, in Richtung Wohnzimmer. "Shika-chan hat nichts anderes zu tun, als mich zu beleidigen!", begann Ino. "Aber ich habe doch gar nichts..." "Wenn wir einmal heiraten und Kinder haben, dann will er nicht, dass ich dick werde. Wie soll das denn gehen? Wenn er schon so klug ist, dann soll er das doch bitte logisch überdenken.", meckerte sie, wobei sie nicht bemerkte, dass Shikamaru bei ihren Worten errötete. Sasuke grinste weiter. "Ihr bekommt also Nachwuchs?" Ino ließ vor Schreck Shikamarus Ohr los, der darüber sehr dankbar war, und hastig ins Wohnzimmer marschierte. "Um Gottes Willen! Doch nicht mit Shikamaru!" "Wieso wirst du so rot?", fragte Sasuke und klopfte ihr auf die Schulter. Wutschnaubend starrte sie ihm hinterher. "Es ist nicht so, wie du denkst!" "Was findest du an der so toll?" Shikamaru blickte zu Sasuke, während er sich seinen mit Kuchen vollgestopften Bauch rieb. "Hmm...", gab Shikamaru von sich. Sasuke zog die Augenbrauen hoch. "Sie ist süß, schlank und ihre Familie ist einigermaßen angesehen.", kam die Antwort von Shikamaru. Sasuke hätte sich beinahe am Tee verschluckt, den er gerade trank. Ino und Sakura hatten sich unterdessen in das zukünftige Kinderzimmer verzogen, sodass die beiden Jungen in Ruhe reden konnten. "Das ist nicht dein Ernst..." Shikamaru zuckte gleichgültig mit den Achseln. "Warum sollte ich es dir erzählen?" Nun zuckte Sasuke mit den Achseln. "Ich dachte nur..." Eine Weile schwiegen sich die beiden an. "Ihr sehr so glücklich aus, du und Ino.", bemerkte Sasuke schließlich. Zweifelnd schaute Shikamaru ihn an und lächelte. "Ja, das sind wir. Sie ist wahnsinnig niedlich, wenn sie sich aufregt. Meistens meckert sie zwar herum, aber wenn es drauf ankommt, kann man sich auf sie verlassen. Manchmal scheint es mir, dass sie mich völlig durchschaut." Shikamaru kratzte sich am Kopf. "Du und Sakura seid doch wohl noch viel glücklicher. Immerhin bekommt ihr in ein paar Monaten ein Baby." Er zwinkerte Sasuke zu. Bei diesen Worten ließ Sasuke seine Teetasse fallen und starrte Shikamaru an. Viel glücklicher? Das konnte nur ein schlechter Scherz sein! Wie könnte er jemals mit Sakura glücklich sein, wo er doch... Er schreckte auf, als er von Shikamaru durchgeschüttelt wurde. "Hey, was ist los?!" Sasuke schaute ihn ein verwirrt an, dann riss er sich zusammen und lächelte er matt. "Ach nichts... Ich habe nur darüber nachgedacht, wie es wohl ist, mit der Liebe seines Lebens zusammen zu sein." Shikamaru klopfte mit der Handfläche gegen Sasukes Wange. "Bist du nun völlig durchgedreht?" Der Angesprochene schüttelte leicht den Kopf. "Ich werde Sakura heiraten und mit ihr meinen Nachkommen großziehen. Ich werde sie glücklich machen, für den Rest meines Lebens." Nachdenklich betrachtete Shikamaru ihn, während es hinter seiner Stirn arbeitete. "Du liebst sie nicht.", vermutete er schließlich. Sasuke lächelte ihn an. "Ich liebe sie, aber nicht so sehr, dass ich mit ihr glücklich sein kann. Solange es jemanden gibt, den ich mehr liebe, ist das unmöglich. Doch sie vertraut mir, ich kann ihr nicht das Herz brechen, sie würde daran zu Grunde gehen. Was soll ich sonst machen? Ich will sie lachen sehen, sie soll glücklich sein." Shikamarus Blick verfinsterte sich. Abrupt stand er auf. "Ino!", rief er laut. Ino und Sakura eilten herbei. Sofort schnappte sich Shikamaru Inos Hand und zerrte sie Richtung Ausgang. "Wir gehen. Sasuke, bis du nicht alles geklärt hast, will ich nichts mehr von dir wissen!" Wütend schloss Shikamaru die Tür hinter sich und setzte sich auf sein Sofa. Ino gesellte sich besorgt zu ihm. "Worüber habt ihr geredet?" "Sasuke ist ein jämmerlicher Idiot!" Verständnislos blickte Ino ihn an. Dann lächelte sie. Sie würde nicht mehr aus ihm herausbekommen. "Was willst du heute zum Abendessen haben?", fragte sie lieb. "Ramen." "Ich habe keine Nudeln da." "Dann Sushi." "Ich hab auch keinen Fisch." "Dann was anderes." Finster starrte Ino ihren Freund an. "Du weißt genau, dass wir weder Nudeln noch Fish zu hause haben!" Damit trommelte sie auf seinen Bauch ein. Shikamaru fing an, zu lachen. "Du lässt dich so leicht auf 180 bringen, meine Süße.", meinte er prustend. "Okok, ich hätte gerne Hähnchen mit Reis und Omelette." Sprachlos hielt Ino inne. Woher wusste er, was sie eigentlich hatte kochen wollen? Shikamaru grinste. "Vergiss nicht, dass ich ein kluges Köpfchen habe.", antwortete er, als hätte er ihre Gedanken gelesen, und nahm sie in den Arm um sie sanft zu küssen. Traurig saß Sakura neben Sasuke. Sie schwiegen sich an. "Warum willst du nicht mit mir darüber reden?" Er schwieg. "Es ist wie früher. Du sagst niemandem etwas, versteckst deine Gefühle. Wie willst du da jemals glücklich sein?" Verzweifelt zog sie sein Gesicht zu sich und zwang ihn, sie anzusehen. "Warum?" Sasuke lächelte. "Mach dir darüber keine Gedanken. Ich will nur, dass du glücklich bist.", erwiderte er sanft und strich durch ihre Haare. "Und was ist mit dir?" "Mit mir?" "Du wirkst nicht sehr glücklich." "Ich bin glücklich, solange du es auch bist.", flüsterte er in ihr Ohr und küsste sie am Hals. "Ich liebe dich, Sakura..." Leise seufzte sie. Vielleicht hatte er ja nur mit Shikamaru wegen einer banalen Kleinigkeit gestritten? Leidenschaftlich küsste sie ihn, während sie sich in Gedanken immer wieder einredete, dass sie sich alles nur einzubilden glaubte. Eigentlich wollte er nur glücklich sein, doch es war unmöglich. Sein Glück bedeutete, ihr Glück zu zerstören. Er sehnte sich danach, seine Stimme zu hören, seine Lippen zu berühren, seine Nähe zu spüren, doch es sollte nicht sein. Er würde ihn nie wieder an sich heranlassen. Er würde ihr treu bleiben und seine Gefühle für ihn unterdrücken. Nein, es konnte einfach nicht sein. Er durfte ihn nicht so sehr lieben. Fest schloss er seine Augen und zog sich die Decke über den Kopf, während Sakura sich im Schlaf an seinen Rücken schmiegte. Fourth Sin: To be in Love ------------------------- Es war so einfach zu lügen. Er lebte schon lange mit dieser Lüge und erst jetzt wurde ihm das wirklich bewusst. Es goss wie aus Strömen, wie an jenem Tag. Dennoch saß er ohne Schirm auf dem Steg am See und starrte ins Wasser. Lustlos ließ er die Beine über das Wasser baumeln. Der Regen rann seine Wangen hinunter. Tränen, die aus seinen trüben Augen kullerten, mischten sich unter die Regentropfen und fielen auf seine Hose. Bestimmt schon seit einer halben Stunde saß er im Regen. Seine Kleidung war jedoch schon lange durchnässt, sodass es für ihn keinen Unterschied machte, wie lange er noch sitzen blieb. Er wollte seine Gedanken sortieren, doch gelang ihm nicht. Er fühlte sich betäubt und benommen, obwohl er keinen Alkohol zu sich genommen hatte. Nach einer halben Ewigkeit, wie ihm schien, beugte sich Naruto von hinten über ihn und strahlte ihn an. "Hey, Sasuke, was machst du denn hier?", fragte er vergnügt. Langsam schaute Sasuke zu ihm auf. Naruto seufzte und schüttelte den Kopf. "Komm mit, sonst holst du dir noch den Tod." Sasuke nickte leise und stand auf. Naruto nahm seine Hand und zog ihn hinter sich her. Vor der Uchiha Residenz blieb Naruto stehen. "Da wären wir! Du legst dich brav ins Bett und ich gönne mir nach dem kalten Regen ein paar Ramen." Naruto wollte Sasukes Hand loslassen, doch dieser ließ ihn nicht gehen, sondern zog ihn zu sich hin. "Bitte geh nicht..." Beinahe flehend schaute Sasuke Naruto an. Dieser lächelte und seufzte leise. "Ich muss dir wohl gehörig den Kopf waschen, damit du wieder zur Vernunft kommst.", stellte Naruto fest und verfrachtete Sasuke ins Schlafzimmer. Das Bett war ordentlich gemacht und Sakura schien wie vom Erdboden verschluckt. Naruto kramte in Sasukes Kleiderschrank und holte einen Yukata heraus, den er Sasuke reichte. "Hier, zieh den an. Und trockne dich vorher ab." Sasuke tat, wie ihm geheißen. Auch Naruto zog sich einen Yukata an, der ihm jedoch viel zu groß war. Sie setzten sich nebeneinander auf den Boden und lehnten sich an die Wand. "Ich habe ihr gesagt, dass ich sie liebe.", begann Sasuke. Naruto nickte lächelnd. "Ich versprach ihr, sie zu heiraten." Abermals nickte Naruto. "Sie bekommt ein Kind von mir." Naruto lächelte ihn an und nickte. "Aber ich... ich..." Sasuke wandte sich Naruto zu. "Aber ich liebe doch dich. Wieso... wieso habe ich sie nur so angelogen, die ganze Zeit?" Naruto umarmte ihn. "Du hast ein gutes Herz, doch du bist ein schlechter Mensch. Du darfst nicht nach Ausreden für deine Taten suchen, denn du bist schwach. Du warst es damals schon und bist es immernoch. Egal, wie stark du erscheinen magst, im Inneren bist du einsam und unglaublich schwach. Ich habe dich lange genug beobachtet, um das zu wissen." Sasukes Augen weiteten sich, während Naruto sprach. Dann verpasste er ihm eine leichte Kopfnuss. "Hey, wofür war die?", beschwerte sich Naruto. "Das ist das erste Mal, dass du etwas intelligentes sagst.", erklärte er mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Naruto blickte schweigend in Sasukes Augen und betrachtete sein Spiegelbild in diesen. "Du hast so tiefschwarze Augen, Sasuke. Sie scheinen so undurchdringlich tief..." Sasuke strich über Narutos Wange. "Du bist der einzige, der die Tiefen meiner Augen durchdringen kann." Naruto blickte ihn nachdenklich an. "Obwohl ich ja deine blauen Augen viel schöner finde. Auch sehen diese Streifen auf deinen Wangen so knuffig aus. Ich habe sie schon immer unsagbar süß gefunden. Und mir scheint, du bist keinen Zentimeter gewachsen.", fuhr Sasuke amüsiert fort, während Naruto schmollend zu ihm aufschaute. "Baka.", murmelte er leise, doch Sasuke schien das zu überhören. "Sasuke..." "Mhh?" "Magst du mich nicht küssen?" Sasuke küsste ihn kurz auf die Wange. "Nochmal?" Diesmal bekam Naruto einen Kuss auf die Nase. Beleidigt streckte Naruto ihm die Zunge raus. Sofort nutzte Sasuke diese Chance, um mit Naruto in einem leidenschaftlichen Zungenkuss zu verschmelzen. Als Sasuke ihn dann am Hals küssen wollte, drückte Naruto ihn von sich. "Hör auf.", sagte er und schaute ihn ernst an. "Ich will nicht, dass du mich noch weiter berührst, wenn du noch mit Sakura zusammen, nein, verlobt bist." Wann war Naruto so direkt und vernünftig geworden? Sasuke seufzte tief und nickte dann. "Ich hab schon verstanden." Sasuke drückte Naruto zu Boden. "Aber ich bin nicht so vernünftig wie du.", fügte er hinzu und grinste Naruto an, während er ihn am Hals küsste und einen Knutschfleck hinterließ. Naruto wehrte sich nicht, sondern schaute rot geworden zur Seite. "Früher hast du dich nicht so geniert...", bemerkte Sasuke sogleich und streifte den Yukata von Narutos Schultern, während er ihn nun wieder auf den Mund küsste. Plötzlich stockte er und ließ Naruto los. Dieser setzte sich auf und richtete den Yukata. "Ich sagte dir doch, dass du erst mit ihr reden sollst.", kommentierte er und küsste Sasuke auf die Wange. "Komm doch später bei mir vorbei.", flüsterte er ihm ins Ohr und verschwand auf ninja'sche Art. "Es ist kühl geworden, nicht wahr?", meinte Sakura. Sasuke nippte an seinem heißen Tee und nickte. "Ich wollte nicht, dass du es so erfährst." Sie zuckte mit den Achseln. "Willst du sie hören, die Wahrheit über meine Vergangenheit mit Naruto?" Sakura schaute ihn traurig und ein wenig strafend an. "Ich warte seit einiger Zeit darauf." "Es ist September. Nun ist es etwa sechs Monate her. Dieses Jahr zum White Day... Ich habe dir ein Geschenk gegeben. Und Naruto. Ich wollte nicht, dass es auffällt, wenn ich nur Naruto etwas schenke." Er fing sich eine - wenn auch leichte - Ohrfeige ein. "Erzähl weiter.", forderte Sakura. Fifth Sin: White Day -------------------- Er betrachtete das kleine Plüschtier, das er von Sakura zum Valentinstag bekommen hatte. Nachdenklich nahm er es in die Hand und kratzte sich am Kopf. Der kleine Plüsch-Sasuke lächelte ihn lieb an. Obwohl er es nicht erwartet hatte, hatte ihm ihre Schokolade außerordentlich gut geschmeckt. Seufzend stand er auf, steckte die zwei kleinen Schachteln mit gekaufter weißer Schokolade ein und verließ das Haus. Er hatte sich mit Naruto und Sakura am Waldrand verabredet. Als er dort ankam, wartete Sakura bereits auf ihn, von Naruto war, wie immer, noch keine Spur. Sakura begrüßte Sasuke fröhlich. Sie konnte ihre Nervosität nicht verbergen. Gelassen griff Sasuke in seine Hosentasche und reichte Sakura eine der beiden Schachteln. Überrascht öffnete Sakura diese. Ihre Augen weiteten sich. "Ich dachte, dieses Jahr sollte ich endlich..." Weiter kam Sasuke nicht, denn Sakura fiel ihm um den Hals. "Danke, Sasuke-kun." Glücklich strahlte sie ihn an. "Nicht, dass du das jetzt...", begann Sasuke wieder, doch Sakura unterbrach ihn, indem sie ihm einen Kuss auf die Lippen drückte. Er spürte, wie viel Mut es sie kostete, denn sie zitterte leicht. Er drückte sie von sich. "Ich will nicht, dass du mich falsch verstehst.", begann Sasuke abermals. "Ich verstehe dich nicht falsch. Du hast mir Schokolade zum White Day geschenkt. Du liebst mich, ebenso wie ich dich.", erklärte Sakura glücklich strahlend und schmiegte sich an ihn. Sasuke seufzte und wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als Naruto neben den beiden auftauchte. Sakura bemerkte ihn nicht, doch Sasuke schaute ihn an. Der Blick mit dem Naruto ihn ansah, machte klar, wie sehr Naruto verletzt war. Schnell drehte sich Naruto um und verschwand so lautlos, wie er gekommen war. "Sakura, du liebst mich doch gar nicht wirklich. Du siehst in mir nur ein Ideal, das du bewunderst. Aber das ist keine Liebe.", sagte er hart und blickte abweisend zu dem Mädchen herunter. Diese starrte ihn fassungslos an. "Wie kannst du so etwas nur sagen? Du hast doch keine Ahnung, was ich fühle!" Tränen standen in ihren Augen, als sie sich umwandte und davonlief. Sasuke kratzte sich am Kopf. Er tat allen weh, die ihm wichtig waren, obwohl er es nicht wollte. Zu Hause saß er in seinem leeren Zimmer. Nachdenklich nippte er an dem heißen Tee. Schließlich stellte er die Tasse ab. "Warum kommst du nicht rein, Sakura?" Langsam öffnete sich die Schiebetür und Sakura trat ein. Sie trug nun einen hübschen Yukata mit Kirschblütenmuster. Sasuke lächelte leicht. "Ich hätte nicht erwartet, dass du hier auftauchst." Sakura erwiderte sein Lächeln und setzte sich neben ihn. "Ich habe nachgedacht." "Das ging schnell." Sakura nickte ruhig, statt sauer zu werden. "Es ist keine Bewunderung, es ist Liebe, die ich für dich empfinde. Ich liebe dich und will bei dir sein.", sagte sie sanft und strich über seine Wange. "Lass es mich dir beweisen." Damit fiel sie ihm um den Hals und küsste ihn sanft. Sasuke zog seinen Kopf zur Seite. "Lass das, Sakura..."; meinte er leise, doch er bekam dafür einen Kuss am Hals und eine lächelnde Sakura. Sasuke schaute ihr in die Augen. "Ich liebe dich nicht." "Du wirst mich lieben." Zuversichtlich drückte sie ihn auf den Boden und streifte sein T-Shirt herunter. Es goss in Strömen und es schien kein Ende nehmen zu wollen. Er wusste nicht, warum er sich auf Sakura eingelassen hatte. Auf jeden Fall wusste er, dass es ein Fehler gewesen war. Ein Fehler, den er niemals wieder rückgängig machen könnte. Er stand auf und zog sich wieder an, während er die friedlich schlafende Sakura in seinem Bett betrachtete. Dann wandte er sich ab und verließ sein Haus. Als er am See vorbeiging, entdeckte er Naruto, der auf dem kleinen Steg saß und lustlos seine Beine über dem Wasser baumeln ließ. Kurz zögerte er, dann lief Sasuke zu ihm und setzte sich neben ihn. Naruto warf ihm nur einen flüchtigen Blick zu, ehe er einen Punkt irgendwo im Wasser fixierte. Sasuke hingegen holte eine kleine Schachtel hervor und reichte sie Naruto. "Als Dankeschön für dein Valentinstagsgeschenk." Naruto schreckte auf. "Aber ich habe dir doch gar nichts..." Sasuke unterbrach ihn mit einer Geste. "Die Schokolade, die vor meinem Zimmer lag, war von dir. Schließlich lag ein kleines Zettelchen drin.", erklärte er und lächelte Naruto an, der schmollend wegschaute. "Hey..." Naruto wandte sich wieder zu Sasuke um. Dieser lächelte ihn sanft an. Naruto wurde sofort knallrot und wollte zurückweichen, doch Sasuke zog ihn zu sich hin und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Ich... liebe dich... Naruto... Und das schon... ziemlich lange...", murmelte er leise und wich rot geworden Narutos Blicken aus. "W-wirklich?" Sasuke nickte leicht. Stürmisch fiel Naruto Sasuke um den Hals. "Ich habe mir Sakura geschlafen." Naruto erstarrte. "Ich versteh nicht was du meinst.", sagte er nach einer Pause. Seine Stimme zitterte. Sasuke kratzte sich hilflos am Kopf. "Es ist eben so passiert... Ich weiß auch nicht... Sie meinte, ich würde sie lieben, aber ich kann das nicht. Schließlich gibt es doch dich und..." Ehe er zu Ende sprechen konnte, wurde er von Naruto vom Steg geschupst. Nach Luft ringend tauchte Sasuke wieder auf. "Was sollte das?", fluchte er. "Das hast du verdient!", schrie Naruto ihm unter Tränen zu und rannte davon. Auf dem Weg zurück nach Hause trottete Sasuke die Straßen entlang. Wieso war er eigentlich noch zu Naruto gegangen? Wäre es nicht besser gewesen, wenn er ihm nichts gesagt hätte? Von seinen Gefühlen. Von Sakura. Nein. Eigentlich hatte er nur gewollt, dass Naruto ihm sagte, was er tun sollte. Vielleicht hatte er einfach nur glücklich sein wollen? Doch wie hatte er auch nur denken können, dass es Naruto nichts ausmachte, wenn er mit Sakura schlief? Dass Naruto ihn liebte war ihm klar gewesen, seit er ihm zum Valentinstag die Schokolade geschenkt hatte - dass Naruto in die Packung einen Zettel mit dem Text "Für Sasuke von Naruto =`_´=" gelegt hatte, hatte dieser wohl vergessen. Den letzten Monat war Naruto unglaublich aufgekratzt und nervös gewesen. Wie hätte man das übersehen können? Eigentlich wäre alles ganz einfach gewesen, wenn er sich nicht auf Sakura eingelassen hätte. Ja, warum hatte er es eigentlich getan? Er wusste es selbst nicht genau. Vielleicht war es das, was es gerade so schmerzhaft machte. Er wünschte sich, er hätte Sakura nie etwas zum White Day geschenkt. Er wünschte sich, er hätte dieses Missverständnis direkt aufgeklärt. Doch es war zu spät. Sixth Sin: To be Honest ----------------------- "Warum erzähle ich dir das eigentlich?", fragte er schließlich mehr sich selbst als Sakura. Sie antwortete ihm nicht. "Dann hast du also aus Mitleid mit mir geschlafen? Oder war es dir egal, mit wem du es tust?", fragte sie bitter. "Ich..." Sasuke brach ab und schaute Sakura gleichgültig an. "Du brauchst es mir ja nicht erklären, wenn du nicht willst. Ich hatte nur gedacht, ich könnte dir vertrauen. Ich dachte, du hättest dich geändert und wärst nicht mehr so abweisend, unsagbar stolz und wortkarg." Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. "Was ist dann passiert? Nachdem Naruto damals abgehauen ist? Wie lange wart ihr zusammen? Wie oft habt ihr es miteinander getrieben? Hat es dir besser gefallen, als mit mir? War es schön?" Wütend und enttäuscht starrte sie ihn an, wartete vergeblich auf die gewünschte Reaktion von ihm. "Ich verstehe, du willst es mir nicht sagen. Wahrscheinlich hast du dich die ganze Zeit über meine Leichtgläubigkeit lustig gemacht! Ich hätte es wissen müssen. Ich hatte so etwas schon geahnt. Wie konnte ich so blind sein und glauben, dass du mich wirklich lieben würdest?" Tränen liefen aus ihren hasserfüllten Augen. "Du Scheusal!" Nun blitzen Sasukes Augen wütend auf und er verpasste Sakura eine schallende Ohrfeige. "Ich lasse mich nicht von dir beschimpfen. Du kannst mir vorwerfen, was du willst. Das ist mir gleich. Aber beleidigen lasse ich mich nicht.", sagte er finster. Sakura weinte lautlos und starrte Sasuke einfach nur noch an. Er hatte sie geschlagen. Seine Geste war eindeutig. Er musste sie verachten. Sie und das Baby, das sie in sich trug. Was hatte sie falsch gemacht? War es so falsch gewesen, Inos Rat zu folgen und Sasuke an jenem Tag einfach zu verführen? Nein, das war es bestimmt nicht. Sie bereute nichts von dem, was sie getan hatte. Entschlossen blickte sie auf. "Du bist auch nicht besser als die Ehemänner, deren Frauen weglaufen. Wer will schon mit dir zusammen sein?", sagte sie leise während sie aufstand und ihre Hände schützend über ihren Bauch legte. "Ich werde dafür sorgen, dass du dein Kind niemals zu Gesicht bekommst. Sie soll nicht wissen, was für ein Scheißkerl ihr Vater ist." Damit stürmte sie aus dem Zimmer, doch im Flur hatte Sasuke sie bereits eingeholt und zog sie wütend am Arm zurück, sodass sie beinahe gestürzt wäre, hätte sie sich nicht im letzten Augenblick an Sasukes Kleidung festgehalten. Hastig wich sie von ihm zurück und sah trotzig zu ihm auf. "Willst du mich mit Gewalt hierhalten?" Sie erschrak, als sich ihre Blicke trafen. Es schmerzte, dass er sie so eisig und wutentbrannt anschaute. "Sakura..." Sie zuckte zusammen. "Ich hatte mich gesorgt. Um deine Gefühle. Vielleicht zu sehr. Vielleicht war das überflüssig." Eine Weile schwieg er, während sie versuchte, ihren Arm aus seinem Griff zu befreien. Plötzlich ließ er sie los, sodass sie zu Boden fiel, da sie nicht damit gerechnet hatte. "Ich kann nicht gut mit Worten umgehen. Ich will nicht, dass du mich verstehst. Das kannst du sowieso nicht. Ich will nur glücklich sein, denn ich weiß, dass er leidet. Jede Sekunde, die ich mit dir zusammen bin, leidet er so sehr." Als Sakura den leidenden, besorgten und seltsam sanften Ausdruck im Gesicht ihres Geliebten erblickte, erschrak sie. Niemals hatte er sie so angeschaut. Niemals hatte sie ihn so gesehen. Wortlos ging er an ihr vorbei und ließ sie am Boden sitzen. Als er das Gebäude verlassen hatte, hielt sie sich mit den Händen den Kopf fest und weinte lautstark. Es tat weh, ihr tat alles so weh. Ihr Kopf, ihr Herz, ihr Bauch. Warum musste das kleine Etwas in ihr nur so lebhaft sein? Sie hatte eigentlich eine liebvolle Mutter sein wollen, doch Sasuke... Um nicht aufzuschreien biss sie sich auf die Unterlippe. "Ich hätte nicht gedacht, dass du noch kommst.", begrüßte Naruto ihn betrübt und schloss die Tür hinter ihm. Sein Zimmer war ein heilloses Durcheinander, doch er schob schnell ein paar Sachen beiseite, damit sie sich setzten konnten. "Und schon wieder bist du völlig durchnässt!", stellte er dann fest und rubbelte mit einem Handtuch durch Sasukes Haare. Dieser hielt plötzlich Narutos Hand fest. "Ich habe es satt, auf andere Rücksicht zu nehmen. Wenn ich egoistisch sein muss, um glücklich zu sein, ist es mir egal.", sagte er leise. Er hatte geschworen, nie mehr so selbstsüchtig zu sein, seit Naruto ihn davor bewahrt hatte, in der Dunkelheit, in die Orochimaru und sein Bruder ihn gezogen hatten, zu verschwinden. Naruto grinste Sasuke an und rubbelte dann weiter durch seine Haare. "Es ist zwar nicht sehr nett, Sakura-chan gegenüber, aber ich bin froh, dass du mit ihr geredet hast. Danke." Sasuke nickte leicht und blickte zur Seite. Einen Augenblick hielt Naruto dümmlich-nachdenklich schauend Inne, dann ließ er seine Hände sinken. "Was hast du mit ihr angestellt?" Sasuke antwortete nicht. Verstimmt wiederholte Naruto seine Frage, diesmal grinste Sasuke finster. "Ich habe ihr nur meine Meinung gesagt.", antwortete er und fing sich sofort einen Fausthieb gegen die Wange ein. "Was soll der Mist? Lüg mich nicht an! Glaubst du etwa, du wärst ganz alleine in dieser Welt? Ja, vielleicht bist du das, aber es gibt noch andere Menschen. Du hast kein Recht, sie schlecht zu behandeln!", schrie Naruto ihn an. Sasuke lachte hämisch. "Es ist zu spät, das zu bereuen." "Hast du völlig den Verstand verloren?", fragte Naruto fassungslos. Plötzlich grinste er. "Ich glaube, du brauchst eine kleine Abreibung." Damit zog er Sasuke zum Fenster, öffnete dieses und schmiss ihn kurzerhand heraus. Sasuke landete wohlbehalten auf dem Boden und wich den Kunais aus, die Naruto nach ihm geworfen hatte. "Was soll das?", schrie Sasuke zu ihm hinauf, doch Naruto sprang ebenfalls aus dem Fenster und griff Sasuke an. Dieser parierte die Hiebe mit spielerischer Leichtigkeit. Auf diese Weise kämpften sie sich durch das Dorf und gelangten schließlich am Steg des Sees an. "Wir sind am Ziel!", meinte Naruto zufrieden und erschuf ein paar Klone, die Sasuke angriffen, doch erbarmungslos weggeschleudert wurden. Ehe Naruto es sich versah, spürte er ein scharfes Kunai an seinem Hals. "Hör auf mit dem Mist.", meinte Sasuke knurrig. Naruto strahlte ihn an und fiel ihm um den Hals, das Kunai völlig ignorierend. "Sasuke! Du bist wieder der Alte!" Ein wenig hilflos ließ Sasuke das Kunai sinken. Plötzlich ließ er es fallen, als er merkte, dass Naruto weinte. "W-was ist los? Warum weinst du?", frage er panisch. "Ich bin froh, dass du wieder der Alte bist. Du sollst dich doch nicht in der Finsternis, in der Einsamkeit verlieren. BAKA!" Damit stieß er Sasuke ins Wasser. Fluchend tauchte dieser wieder auf, um in Narutos grinsendes Gesicht zu blicken. "Reingefallen!" Sasuke nieste, als er aus dem Wasser stieg. "Du solltest nicht zu dieser Jahreszeit baden.", kommentierte Naruto neckisch und fing sich einen ärgerlichen Blick ein. "Danke Naruto." Fragend blickte dieser Sasuke an. "Hmm, was meinst du?" Sanft lächelte Sasuke. "Ach, nichts." Er legte den Arm um Narutos Schultern und machte sich mit ihm auf den Weg zurück nach Hause. Er musste unbedingt mit Sakura reden und sich bei ihr Entschuldigen. Seventh Sin: To live -------------------- Sakura packte die Kleidung aus ihrem Schrank in eine Tasche. Sanft lächelte sie. Irgendwann hatte es so kommen müssen. Tief in ihrem Inneren hatte sie es immer gewusst, doch sie hatte es nie wahr haben wollen. Naruto blieb vor Sasukes Haustür stehen. Sasuke nickte ihm zu betrat sein Haus um nach Sakura zu suchen. Sakura spürte schnell, dass er kam und richtete schnell ihre Haare. Als er im Türrahmen erschien, lächelte sie ihn entschuldigend an. "Es tut mir Leid. Ich hätte das alles vorhin nicht sagen dürfen.", begrüßte sie ihn. Perplex starrte Sasuke sie an. Was war mit ihr los? Frauen würden wohl immer ein Rätsel für ihn bleiben. "Ich muss mich entschuldigen.", begann er, doch Sakura schüttelte den Kopf. "Es ist in Ordnung. Ich habe schon verstanden, dass du mich nicht liebst und mich niemals lieben wirst. Doch du wirst dein Kind lieben." Sie legte eine Hand auf ihren Bauch. "Ich wollte ein Kind von dir. Du hättest mich dann vielleicht auch geliebt. Aber solange Naruto da ist, ist das wohl unmöglich.", meinte sie traurig. Was sollte das? Wollte Sakura etwa sagen, dass sie ihn mit der Absicht verführt hatte, ein Kind zu bekommen? Was für ein Schwachsinn! Sakura stand auf um Sasukes Hand auf ihren Bauch zu legen. Heute trug Sakura wieder dieses süße, liebliche Parfüm. Sie lächelten sich an und Sasuke strich über ihre Wange, ehe er sich zu ihr herunterbeugte, um sie zu küssen, doch Sakura hielt ihm die Hand vor den Mund. "Siehst du, es wirkt noch wie vor einem halben Jahr.", sagte sie und schaute ihm in die Augen. "Wie?" Sakura seufzte leise. "Ach nichts..." Sie schob Sasuke von sich und zog den Reisverschluss ihrer Tasche zu. "Ich werde ausziehen. Dann kannst du hier mit Naruto wohnen.", sagte sie und ging dann an ihm vorbei. Sasuke stockte. Dann lief er ihr hinterher und zog sie sanft am Handgelenk zurück. Sie schaute ihn mit Tränen in den Augen an. "Sakura, entschuldige, dass ich dich angelogen habe." Sie nickte stumm. Er ließ ihr Gelenk los und sie verließ das Haus. Also sie Naruto vor der Tür stehen sah, blieb sie stehen. Wütend starrte sie ihn an. Gegen ihn hatte sie also verloren? Naruto schaute sie erst überrascht an, dann strahlte er plötzlich. "Danke, dass du auf Sasuke aufgepasst hast, aber von nun an werde ich das übernehmen. Ich kann ihm geben, was du ihm nicht geben konntest.", sagte er und eilte ins Haus. Sakura blieb noch eine Weile stehen, dann ging sie lächelnd nach Hause. Freudig sprang Naruto Sasuke an und knuddelte ihn zu Boden. "Jetzt hab ich dich für mich allein!" Völlig überrumpelt lächelte Sasuke ihn an. Er nickte. "Ja...", sagte er leise und wurde von Naruto direkt auf den Mund geküsst. "Aber Sasuke, findest du es nicht ein wenig fies, Sakura rauszuwerfen?", fragte er dann doch besorgt. Sasuke seufzte. "Sie ist von sich aus gegangen." "Weil sie uns nicht zusammen sehen will." "Sie kann doch bei ihren Eltern wohnen." "Und das Baby?", fragte Naruto. "Das Baby wächst an jedem Ort in ihrem Bauch." "Ja, aber..." "Aber?" "Hmm... schon gut." "Willst du nicht von mir runter gehen?", fragte Sasuke dann, doch Naruto schüttelte heftig den Kopf. Sasuke seufzte und setzte sich ein wenig umständlich auf, sodass Naruto auf seinem Schoß saß. Wortlos blickten sich die beiden an. Plötzlich hob Sasuke Naruto hoch und trug ihn ins Wohnzimmer. "Du bleibst hier, ich packe Sakuras restliche Sachen ein.", bestimmte er und verließ das Zimmer. Enttäuscht schaute Naruto ihm hinterher. Schließlich folgte Naruto ihm und stellte sich schmollend vor ihn, sodass er nicht mehr an Sakuras Sachen kam. "Was soll das? Ich habe dir doch gesagt..." "Ich weiß, was du gesagt hast.", unterbracht ihn Naruto. "Aber hast du es denn gar nicht vermisst?" "Was?" Naruto druckste herum und schaute verlegen zu Boden. "Also... na... du weißt schon..." Sasuke grinste ihn breit an und wuschelte durch seien Haare. "Du bist doch sonst immer so direkt." Naruto küsste ihn kurz auf die Lippen. "War Sakura besser als ich?", fragte er leise, da ihm Absurderweise Zweifel aufkamen, ob Sasuke ihn überhaupt so sehr liebte, wie er annahm. Sasuke lachte schallend auf. "Du bist so ein Dummerchen!" Beleidigt blickte Naruto weg. "Das war gemein. Was glaubst du, wie mies es mir ging, als du mich verlassen hast, als Sakura dir sagte, dass du Vater wirst. Und dann..." Sasuke brachte Naruto mit einem langen Zungenkuss zum Schweigen. Dann drückte er ihn zu Boden und küsste ihn am Hals. "Du solltest doch ganz genau wissen, wie sehr ich dich liebe.", flüsterte Sasuke leise in sein Ohr und tat mit Naruto, wonach sich beide so lange gesehnt hatten. Es war früh am Morgen. Die Sonne ging gerade über den Dächern des Dorfes auf. Nervös lief Naruto im Gang des Krankenhauses auf und ab. Endlich gab eine Krankenschwester ihm bescheid, dass er hereinkommen durfte. Er stürmte ins Zimmer und wurde sofort von Sasuke wieder herausgeworfen. Sofort wollte er lautstark losschimpfen, doch schon folgte Sasuke ihn und wies mit einer Kopfbewegung auf das kleine Etwas in seinen Armen. "Sakura will dich nicht sehen, aber ich wollte die meine Tochter vorstellen.", sagte Sasuke lächelnd. Naruto betrachtete das Baby kritisch und sah dann in Sasukes Gesicht. "Sie wird später einmal so gut aussehen, wie du.", stellte er grinsend fest. Sasuke küsste Naruto kurz auf die Stirn, dann brachte er die Kleine wieder zu ihrer Mutter. Sakura lächelte Sasuke glücklich an. "Danke, dass du dabei warst." "Danke, das sich dabei sein durfte." Naruto und Sasuke verließen das Krankenhaus. Erleichtert atmete Sasuke aus, als sie draußen waren. "Ich kann nicht mehr...", murmelte er und wäre beinahe zu Boden gefallen, hätte Naruto ihn nicht vorher festgehalten. "H-hey, Sasuke!", sagte er panisch, doch Sasuke winkte ab. "Schon gut... Meine Hand fühlt sich nur ein wenig taub an und ich bin fix und alle." Naruto überlegte sich, wie geschafft Sakura wohl war, sprach seinen Gedanken, jedoch nicht laut aus. "Papa, Papa, ich habe es geschafft!" Vergnügt rannte sie auf Naruto und Sasuke zu. Ihre schwarzen Haare wehten im Wind und ihre schwarzen Augen schimmerten im Licht der Sonne. Sasuke kniete sich zu ihr hin. "Du kannst schon gut mit dem Kunai umgehen, meine Kleine.", lobte er sie und sie nickte stolz. Dann erspähte sie Lee und winkte ihm eifrig zu. "Ojii-san!", rief sie ihm zu. Leise seufzte Lee. "Du sollst mich nicht so nennen.", meinte er. "Aber alle schauen mich so komisch an, weil ich schon zwei Papas habe." Lee warf einen bösen Blick zu Sasuke, der ihn entschlossen anschaute. Naruto hob die Kleine auf seine Schultern. "Lass und zu Sakura-chan gehen!", meinte er und lief mit der Kleinen davon. Lee und Sasuke schauten sich ernst an. Dann lächelte Sasuke. "Ich habe keine Lust, jeden Tag mit dir wegen Sakura zu kämpfen. Wenn du immer noch glaubst, ich habe ihr Unrecht getan, bist du selbst Schuld." Lee stellte sich kampfbereit hin. Sasuke grinste siegessicher und holte drei Fotos hervor. "Die drei neuesten Aufnahmen aus dem Kindergarten.", kommentierte Sasuke, als er sie dem wie ausgewechselten Lee in die Hände drückte. Sasuke verzog sich. Lee stockte. Moment, wieso freute er sich so über die Fotos, wo er Sakuras Tochter doch jeden Tag zu hause sehen konnte?! Sasuke hatte sich wirklich schlimme Tricks von Naruto abgeschaut. Naruto strahlte Sasuke fröhlich an. "Sie wird sicher einmal so stark wie du, Sasuke." "Natürlich.", antwortete Sasuke, als wäre das das selbstverständlichste der Welt. "Schließlich hat sie zwei gute Lehrer. Mich und den siebten Hokage." Er drückte Naruto an die nächstbeste Hauswand und küsste ihn sanft, völlig ignorierend, dass sie von den umstehenden Shinobi angestarrt wurden. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Vielen Dank, dass ihr bis hierher gelesen habt. ^.^ Von dieser FF wird es keine Fortsetzung geben. Sie sollte von Anfang an nur 7 Kapitel haben. Eben wie die 7 Todsünden, nur dass die Sünden hier nicht wirklich Sünden sind. ^.^'' Well, ich denke, es werden noch mehr SasuNaru FFs von mir folgen ^.- ~*angelic-hikaru*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)