tegami - Der Brief
Sei gegrüsst mein lieber Tzusuki.
Du wunderst dich sicher warum ich versuche meine Worte auf Papier zu bringen. Doch da dich dieser Brief nie erreichen wird, ist diese Frage ohnehin nicht von Belang.
Du ahnst es vermutlich nicht, doch mein Verlangen nach dir zerfrisst mich. Es ist wie eine Krankheit die meinen Körper verschlingt und mich nicht mehr zur Ruhe kommen lässt.
Die Schmach daran ist, das ich eigentlich gefeit bin gegen jede körperliche Schwäche. Doch dieser Schmerz zieht sich nur durch mein Herz und das kann ich schlecht heraus reissen. Wobei ich manchmal wirklich mit dem Gedanken spiele, mich diesem unwichtigen Organs zu entledigen.
Doch dann würde auch diese Sehnsucht verschwinden. Dieses Verlangen nach dir, welches mich immer weiter voran treibt.
Es ist unausweichlich. Du gehörst zu mir, wie der Tod zu den Menschen. Das ist etwas das uns von diesen schwachen Kreaturen unterscheidet, wir fürchen den Tod nicht. Im Gegenteil, wir heissen ihn Willkommen und fordern ihn heraus. Mit jeder Existenz die wir auslöschen binden wir ihn mehr an uns, machen ihn zu unserem Gefährten.
Wir sind uns so unendlich gleich, zwei Schwarze Seelen versteckt in dieser Weissen Hülle. Wobei deine um einiges schöner ist als die meine. Doch auch wenn du die Anderen mit deiner lieblichen Hülle zu täuschen vermagst, bei mir gelingt es dir nicht. Ich habe das Monster in dir in dem Moment erkannt, als wir uns das erste Mal begegnet sind.
Du magst es für Zufall gehalten haben, doch ich bin es der auf der Harfe der Zeit seine Musik spielt. Ich bin der Puppenspieler der im Hintergrund die Fäden zieht. Bin der Teufel in der Gestalt eines Heiligen, für den mich die dummen Menschen in ihrer grenzenlosen Naivität halten. Sie sind so hilflos, wie Bauern auf einem Schachbrett.
Was meinst du? Ob sie sich ihrer eigenen Schwäche jemals bewusst werden? Ich glaube nicht. Doch mir soll es nur recht sein, sind sie doch so passende Bauern in meinem Spiel. Wie süsse Musik klingt bei jedem Ende ihre Verzweiflung, die meine dunkle Seele etwas zum Leuchten bringt.
In dieser tristen Welt gibt es nicht viele Dinge die mein Interesse wecken. Doch dich wollte ich von Anfang an. Du bist wie eine Droge nach der ich mich verzehre. Bist wie die Luft die ich zum Atmen brauche. Ohne dich wäre die Welt ziemlich langweilig, hätte an Reiz verloren und wer weis ob ich dann noch existieren würde.
Wie sehr liebe ich es doch, dich aus deinem Versteck zu locken, nur um zuzusehen wie du an deiner eigenen Hilflosigkeit fast zerbrichst. Du konntest meine Pläne zwar bis jetzt meistens vereiteln, doch was hast du jedes Mal für einen Preis gezahlt?? Wie oft hast du dadurch deine Seele dem Abgrund näher gebracht? Nicht mehr viel und du wirst zu mir in die Hölle stürzen, dorthin wo du hin gehörst. Mit offenen Armen werde ich dich dort empfangen, an mein schwarzes Herz drücken und dich nie mehr loslassen. Ich werde Dinge mit dir machen, von denen du nicht einmal zu träumen wagst. Ich werde dich quälend langsam verführen. Dich an den Rand der Extase führen, nur um im nächsten Moment von dir abzulassen. Es wird mir ein leichtes sein deinen lächerlichen Widerstand zu brechen, denn ich kenne dich inzwischen besser als du denkst.
Und dann werde ich dich berühren, zuerst nur langsam, beinahe zärtlich werden meine Finger über deine zarte Haut streichen. Ich werde genüsslich jede Stelle deines Körpers erforschen und dein hilfloses Flehen nach mehr ignorieren. Natürlich liegt mir nichts daran das Spielchen zu schnell zu beenden, denn dein Körper samt Seele gehören mir und jetzt habe ich endlich genügend Zeit um mir das zu nehmen was mir schon zu lange verwehrt wurde. Ich frage mich wie lange ich mich wohl beherrschen kann. Sicher nicht zu lange, denn dein Anblick wird mir den letzten Rest an Verstand rauben, welcher mir geblieben ist.
Meinen Fingern werden meine Lippen folgen und ich werde wahrhaftig von jeder Stelle deines Körpers kosten.
Wie wirst du wohl am Hals schmecken, knapp an der Schlagader? Deine Hüfte werde ich etwas mit meinen Zähnen bearbeiten, wobei ich dir sicher einen leisen Laut entlocken kann.
Interessant werden auch deine Lippen sein. Sind sie wirklich so weich wie sie aussehen?? Und bleiben sie zart wenn man sich an ihnen vergangen hat?? Um es zu testen werde ich mich in ihnen verbeißen und sie erwartungsvoll erneut in Beschlag nehmen, wenn sie von deinem roten Lebenssaft benetzt wurden. Wie verboten du sicher aussehen wirst, jede Sünde wert und ich werde um meine Selsbtbeherrschung kämpfen müssen.
Wie werden deine amethystfarbenen Sellenfenster wohl glänzen? Zu Beginn werden sie mich sicher ungezähmt und eine Spur ängstlich anfunkeln, wirst das nicht wollen was ich mit dir vorhabe. Doch einmal unter mir gibt es kein Entkommen mehr und mit der Zeit wird das Feuer, welches deinen Körper langsam verzehrt auch deine Augen erreichen.
Ich werde dir dein eigenes körperliches Verlangen vor Augen führen indem ich deine menschliche Hülle bis zum Äußersten reize. Jede meiner Berührungen werden deinen Körper zum erbeben bringen und jede weitere Sekunde in meinen Armen wirst du dich mir mehr hingeben. Dein Widerstand wird dahin schmelzen und dein Verlangen wird über deinen Willen triumphieren. Du wirst dich meiner nicht erwehren können, brauchst deine falsche Unschuld als Maske nicht mehr zu tragen.
Das Schicksal hat uns zusammen geführt und nur die Auslöschung meiner Seele könnte dich vor mir erretten.
Erst wenn ich jede Stelle deines Körpers berührt und probiert habe, werde ich für einen Moment von dir ablassen. Wird dein Atem ebenso schnell gehen wie meiner? Werden deine Wangen gerötet und deine Lippen einladend halb geöffnet sein?? Egal wie, ich werde mich nicht mehr halten können. Die Zeit der netten 'Spielchen' ist vorbei, denn jetzt treibt mich nur noch das Verlangen an, deinen Körper in Besitz zu nehmen.
Ausgehungert, beinahe gierig werde ich mich auf deine Körpermitte stürzen. Mit Lippen und Zähnen werde ich deinen Körper zum erbeben bringen, deinem Mund laute Geräusche des Wohlgefallens entreißen. Und in dem Moment, wenn deine süsse Lust am grössten ist, werde ich mir deinen Körper Untertan machen. Selbst deine anfänglich Schmerzhaften Laute werde ich ignorieren. Denn du gehörst mir, mit Leib und Seele und beide habe ich dann endlich auf ewig an mich gebunden. Unsere Vereinigung wird meinen Körper erzittern lassen, ehe ich uns beide vorran treibe. Wir werden eins sein, unsere Bewegungen gleich und die Schläge unserer Herzen synchron. Und wenn wir in wilder Extase unsere Erlösung finden, wirst du endlich erkennen, das es für dich kein Entkommen mehr gibt. Ich habe dich an mich gebunden, bin nun deine Droge die du zum Leben brauchst. Und du wirst dich mir wieder hingeben, vergeblich versuchen dieses unbändige Verlangen zu stillen. Doch ich kann wohl aus Erfahrung sagen, dass das nicht möglich sein wird.
Du gehörst zu mir, das Schicksal deiner Welt wollte es und ich habe die Fäden im richtigen Takt gezogen. Ich habe meine Bauern gut gewählt und in Position gebracht. Du wirst sie nicht erkennen, selbst wenn sie in deiner Nähe sind. Wirst das Mal nicht identifizieren können, welches ich ihnen aufgezwungen habe. Und dann im richtigen Moment werde ich meine Marionetten zum Tanzen bringen. Es hat bereits begonnen.
Das Spektakel beginnt und der Vorhang gibt die Bühne frei. Das wird ein Auftritt, den niemand so schnell vergessen wird, das verspreche ich dir. Ich werde meinen Weg mit Leichen pflastern und frische Rosen über sie legen, damit du ihn beschreiten kannst. Du wirst schneller deine Unschuldsmaske verlieren, als die Sakura ihre schneeweissen Blüten. Auch wenn es nur noch wenige gibt unter denen keine Leiche vergraben liegt.
Wenn es soweit ist, werden wir uns endlich wieder gegenüber stehen. Zwei Monster mit Schwarzer Seele und Strahlender Hülle. Wenn dich dann auch noch der letzte Mensch mit meiner 'Hilfe' verlässt, wirst du begreifen das nur ich dir das geben kann wonach du dich sehnst. Habe keine Angst mein lieber Tsuzuki, du wirst bald nicht mehr alleine sein. Ich bin schon ganz nah, sie dich einfach um und bald wirst du sie sehen. Die Gestalt eines Heiligen mit der Pechschwarzen Seele eines Monsters, gehüllt in einen weissen Mantel, mit blutroten Rosen im Arm, die dich nur wissend anlächelt.
Muraki
deai - Begegnung
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]
