Was ist das für ein Gefühl? von Aziraphale (Genzo x Schneider) ================================================================================ Kapitel 10: "Weil ich..." ------------------------- Es war Hochsommer. Seit vier Tagen brannte die Sonne erbarmungslos vom Himmel, schon seit drei Wochen war kein Tropfen Regen mehr gefallen. Die Luft war trocken und staubig, so dass Genzo neuerdings zwei Flaschen Wasser mit zum Lauftraining nahm, statt nur einer. Vor fünf Monaten hatte das U-16 Finale in Frankreich stattgefunden, doch es schien in so weite Ferne gerückt zu sein, dass es ihm vorkam, als wäre es bereits Jahre her. An viele Dinge erinnerte er sich nur noch verschwommen. Nur drei Dinge waren ihm vollkommen klar im Gedächtnis geblieben: Ihr Sieg im Finale, Taro, der ihm sagte wie viel Tsubasa ihm bedeutete und... ja, und die paar Minuten, die er alleine mit Schneider auf der Bank vor ihrer Herberge verbracht hatte. Im Lauf berührte er kurz mit den Fingern seine Stirn... war das vielleicht nur ein Traum gewesen? Er hatte nur einmal kurz mit dem Blonden telefonieren können, bevor er für drei Wochen mit seiner Mannschaft in ein Trainingscamp gefahren war und dort war Fußball das einzige was zählte- der Trainer hatte ihnen selbst das telefonieren verboten, denn er wollte, dass sie sich nur auf den Sport konzentrierten! Er hätte einen Brief schreiben können, aber im schreiben war er noch nie gut gewesen... oft saß er stundenlang vor einem leeren Blatt Papier und fand nicht die richtigen Worte um seine Gefühle auszudrücken. Selbst die Briefe, die er in den letzten Jahren an seine Freunde in Japan geschrieben hatte, waren nur ein paar Zeilen lang gewesen, die eigentlich nur die Aufgabe hatten dem Leser zu sagen das es ihm gut ging... Nicht dass er es nicht versucht hätte! Er hatte wahrscheinlich in diesen drei Wochen mehr Papier verbraucht, als eine Schulklasse in einem ganzen Jahr... Er hatte es einfach nicht geschafft aufzuschreiben was er für Schneider empfand. Vom Prinzip her schien es ganz einfach zu sein, doch wie soll man Worte finden, für Gefühle die man selber nicht ganz versteht, die so tief sind wie ein See, dessen Grund man nicht sehen kann? Vielleicht schafften andere das... er nicht. Nach dem Trainingscamp hatte die Bundesliga angefangen und dann hatte die japanische Mannschaft ein Spiel gegen Holland gehabt. Genzo schlug mit der Hand gegen die Mauer die den Park, durch den er jeden Tag lief, von der Straße abtrennte. Wenn ihm früher einer gesagt hätte, er würde jemals so tief für einen Menschen empfinden, er hätte ihn höchstpersönlich verdroschen,... allerdings erst nachdem er ihn gründlich ausgelacht hätte. Und nun? Jetzt stand er hier und wusste nicht wohin mit seinen Gefühlen. Er blickte in den blauen Himmel und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn, dann lief er weiter. Zu allem Überfluss hatte seine Mannschaft auch noch nächstes Wochenende ein wichtiges Spiel und das ausgerechnet gegen den FC Bayern. "Mir bleibt auch echt nichts erspart...", murmelte er im Laufen vor sich hin. Er hatte erst gestern Abend die, für ihn sehr überzeugende These aufgestellt, er seihe wohl vom Pech verfolgt, welches einen Heidenspaß daran hatte ihn zu ärgern... und kaum war er um die nächste Ecke gebogen, schien sich dies zu bewahrheiten... Zuerst dachte er, er hätte einen Sonnenstich und er würde halluzinieren... doch da stand er wahrhaftig: Karl-Heinz Schneider, angelehnt an ein, scheinbar nagelneues Auto, ( 2 ) lächelnd, die Sonnenbrille auf der Nase. "Hi Genzo!", rief er dem näherkommenden Keeper zu und hob zur Begrüßung die Hand. Genzo war leicht irritiert. Hatte er etwa hier auf ihn gewartet? Schneider hatte genau gewusst, wo er seinen Freund finde würde. Er nahm die Sonnenbrille ab und sah Genzo direkt in die Augen. Sie hatten diese Strecke damals gemeinsam ausgesucht und waren sie oft zusammen gelaufen- auch bei Regen und Schnee. Die Erinnerung daran schmerzte Genzo ein wenig, denn er wusste dass diese Zeiten vorbei waren. Als er nun vor ihm stand lächelte er kurz und fragte dann, nicht ohne Verwunderung in der Stimme: "Was machst du denn hier?" Schneider grinste. "Das ist ja mal ne nette Begrüßung!" "Tut mir leid... ich bin halt so überrascht... ich hab nicht damit gerechnet... und...", stotterte Genzo vor sich hin. "Is ja gut, pass auf dass du keinen Knoten in die Zunge kriegst!" Der Blonde lachte und Genzo sah wieder das Strahlen in diesen blauen Augen, welches er so vermisst hatte. Dann wurde Schneiders Gesicht ernst. Er schien für eine kurze Zeit zu überlegen, dann sagte er plötzlich: "Komm zu uns!" "Was?" "Komm zum FC Bayern!" Genzo war sprachlos. Hatte er da gerade richtig gehört? "Du machst Witze!?" Er sah seinen Freund etwas ungläubig an. Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein, oder doch? "Ich meine das genau so, wie ich es eben gesagt habe! Komm in meine Mannschaft! Unser Manager sucht gerade die besten Spieler aus ganz Europa für die Mannschaft aus und du wärst wirklich der perfekte Torwart für uns! Wir würden dich auch besser bezahlen!" Das konnte doch nicht wahr sein! Da kam Schneider doch tatsächlich den ganzen Weg von Bayern, bis hier hoch nach Hamburg, aber nicht wegen ihm, sondern weil er einen guten Torwart für seine Mannschaft suchte! Irgendwie machte es Genzo wütend dass Schneider anscheinend nur noch an seine Mannschaft und seine Karriere dachte. Außerdem wusste sein Freund doch, wie wohl er sich hier fühlte... hatte er etwa erwartet er würde, wegen etwas mehr Geld einfach die Mannschaft wechseln und seine Freunde im Stich lassen, so wie er es getan hatte? Wenn Genzo damals deswegen nicht wütend gewesen war, dann war er es jetzt! "Das ist nicht dein Ernst!?" Der Torhüter ballte die Fäuste. "Doch, ist es.", meinte Schneider nur knapp und nickte. "Was sagst du?" "Was ich sage...?" "Ja, mit dir wären wir unschlagbar!" Genzo holte tief Luft. Er musste sich beherrschen um sein Gegenüber nicht durchzuschütteln und ihn zu fragen ob ihm die Sonne nicht schon etwas zu viel auf den blonden Haarschopf gebrannt hatte. "Ich sage, dass ich nicht vorhabe den Verein zu wechseln!" Er sah Schneider fest in die Augen und wollte sich schon fast umdrehen, als der Blonde ihn am Handgelenk festhielt. "Ist das dein letztes Wort?", fragte er. "Ja.", antwortete Genzo knapp. "Du hast doch noch gar nicht richtig darüber nachgedacht!" "Da gibt es auch nichts nachzudenken!" Schneiders Hand schloss sich enger um sei Handgelenk. "Überleg es dir doch noch einmal!" Schneiders Stimme hatte jetzt etwas flehendes an sich, doch in Genzos Ohren rauschte es, so dass er dies kaum wahrnahm. "Nein. Und jetzt lass mich los!" Genzo hatte diese Worte lauter und harscher gesagt, als er es eigentlich wollte. Zu groß war die Enttäuschung... und obgleich er sagte Schneider solle ihn loslassen, wünschte er sich er würde es nicht tun... Langsam ließ der Blonde die Hand sinken und blickte zu Boden. Eine Weile war es still, dann hatte Schneider sich wieder gefangen. "Wie du willst!", meinte er schnippisch und stieg in sein Auto. "Wir sehen uns beim Spiel!", sagte er noch und fuhr dann davon. "Dieser verdammte... verdammte... karrieregeile Volltrottel!!!", rief Genzo und schoss einen Stein, der auf dem Weg lag auf die andere Straßenseite und hätte dabei fast eine Katze getroffen, die sich, wildmiauend, davonmachte. Was war nur aus seinem Freund geworden? Dachte er nur noch daran Karriere zu machen? Als er ihn dort, an seinem Auto lehnend, gesehen hatte, da hatte sein Herz einen Luftsprung gemacht. Er hatte sich wirklich gefreut! "Aber er war ja nicht da, weil er mich so vermisst hat... nein, er wollte einfach nur einen guten Torwart für seine Mannschaft!" Und das war es, was ihn so störte! Es hatte seinem Herzen einen heftigen Stich versetzt... Er schlug mit seinen Fäusten hart gegen die Mauer, in der Hoffnung dass der Schmerz an seinen Händen, den in seinem Herz überdecken würde... er hätte sich gleich denken können dass, das nichts nutzen würde. Genzo hatte in seiner Wut gar nicht gemerkt, dass eine alte Dame ihm schon seit geraumer Zeit bei seinen Selbstgesprächen zuschaute. "Junger Mann, was sie da machen ist ungesund!" Sie stupste ihm mit ihrem Gehstock ans Bein. "Und wenn schon, ist mir doch egal!" Genzo drehte sich um und ließ die Frau etwas verdattert zurück. Schneider war mit dem Auto nur um die nächste Ecke gefahren, so dass Genzo ihn nicht mehr sehen konnte, dann hatte er am Straßenrand angehalten. Genzos Worte hallten immer noch in seinem Kopf wieder. So hatte er noch nie mit ihm gesprochen. So abweisend und kalt... Es hatte Ewigkeiten gebraucht, bis er den Mut gefunden hatte zu ihm zu fahren und ihn das zu fragen. Er hatte gemerkt, dass er es ohne ihn einfach nicht mehr aushielt. Er vermisste ihn furchtbar , er wollte wieder mit ihm zusammen in einer Mannschaft spielen, ihn wieder jeden Tag um sich haben, mit ihm lachen und mit ihm reden... nicht am Telefon vielleicht zweimal im Monat. Er wollte ihm, wie früher, dabei in die Augen sehen... wie waren sie nur zu diesem Punkt gelangt? Wann hatten sie damit begonnen sich auseinanderzuleben? Seit er den Verein gewechselt hatte... es war ein Fehler gewesen, das wusste er jetzt, vielleicht der größte den er je gemacht hatte, aber das schien in seiner damaligen Situation das logischste zu sein... Hätte er denn ahnen können, dass seine Gefühle für Genzo so tief gehen würden, dass es ihn innerlich fast zerriss, wenn er nicht bei ihm war, dass ihn der Gedanke, Genzo könnte jemanden finden, der ihm mehr bedeutete als er, fast wahnsinnig machte? "Verdammt... verdammt ...verdammt!" Schneider schlug mit der Faust auf das Lenkrad. Was hätte er ihm denn sagen sollen? Das er es ohne ich nicht aushielt? Wohl kaum... wahrscheinlich hätte Genzo ihn ausgelacht. Es schmerzte ihn sehr dass es Genzo anscheinend nicht so viel ausmachte, dass sie sich nicht mehr sahen, wie ihm... er hatte ja nicht einmal richtig darüber nachgedacht! "Bin ich ihm so egal?" Er lehnte sich mit dem Kopf auf das Lenkrad und Tränen liefen ihm übers Gesicht. - Spiel Hamburger SV gegen den FC Bayern, Halbzeitpause - Schneider saß als letzter noch in der Umkleidekabine seiner Mannschaft, die anderen waren schon zurück aufs Feld gegangen. Es war vollkommen still in dem Raum, doch in seinem Kopf hörte er immer wieder das selbe Geräusch. Das dumpfe Geräusch von Genzo Aufprall am Torpfosten... Schon die erste Halbzeit war turbulent gewesen... Genzo hatte jeden Ball halten können- auch den von Schneider... sie hatten eine richtige Angriffswelle auf das Tor des Hamburger SV gestartet, doch der Keeper hielt seinen Kasten sauber. Durch ein gutes Kombinationsspiel von Genzo und Kaltz, der sehr sauer auf Schneider zu sein schien, war der Gegner auch noch 1:0 in Führung gegangen... doch das interessierte Schneider jetzt alles herzlich wenig. Bei einem ihrer Angriffe war Genzo heftig mit dem Rücken gegen einen der Torpfosten geknallt... einen Moment hatte er gedacht sein Freund würde nicht wieder aufstehen. Schneider wäre am liebsten hin gelaufen, doch er war wie angewurzelt stehengeblieben, unfähig sich zu bewegen. Er hatte nur gedacht: "Bitte, lass ihm nichts passiert sein... bitte lass alles in Ordnung sein!" Er hatte nur gesehen wie Kaltz und ein paar andere seiner Mitspieler besorgt auf Genzo zu gerannt waren. Dieser war einfach lässig aufgestanden und hatte gemeint das alles in Ordnung sei. In diesem Moment war Schneider praktisch eine ganze Gebirgskette vom Herzen gefallen. Er hatte wirklich Angst gehabt... "Hey, Schneider kommst du?" Einer seiner Kameraden stand in der Tür. Er nickte und ging zurück aufs Spielfeld. Die zweite Halbzeit war genauso turbulent wie die erste. Jedes Team wollte unbedingt gewinnen! Genzo stand wieder in seinem Kasten. Sein Rücken schmerzte noch ein wenig. Er war etwas verwirrt. Zu Beginn des Spiels war er mit dem festen Willen auf das Feld gegangen, Schneider zu zeigen dass der Hamburger SV- dass er- es auch ohne ihn schaffte. Er wollte ihn besiegen, um jeden Preis. Daran hatte sich auch nichts geändert, doch seine Wut war verraucht... Er hatte Schneiders entsetztes Gesicht und die Angst in seinen Augen gesehen, als er am Boden gelegen hatte und irgendwie hatte ihn das beruhigt, denn es zeigte dass er ihm nicht egal war, dass er ihm etwas bedeutete. Doch all diese Gedanken hinderten ihn nicht daran seinen Job zu tun. Er war wirklich in Hochform heute und hielt jeden Ball, fast so, als wäre es ein Kinderspiel... Nachdem Schneider es endlich, durch eine Glanzleistung in der Taktik, geschafft hatte den Ausgleich zu erzielen, reichte es Kaltz- zwar hatte Genzo versichert, er würde ab jetzt keinen Ball mehr reinlassen, doch Kaltz war sauer. Er hatte die Spielweise der Bayern satt und griff den Blonden mit einem Tritt an. Genzo versuchte noch Kaltz zurückzuhalten, doch bevor dieser sich versah bekam er die rote Karte. Praktisch war es erst jetzt ein richtiges Duell. Beide spielten so, als gäbe es nur sie beide auf dem Feld. Schneider versuchte Genzo durch verschiedene Taktiken und Schüsse auszutricksen, doch nichts schien zu funktionieren! Durch ein Foul der Bayern gab es schließlich einen Freistoß für den Hamburger SV. Genzo hatte genug. Mit Kaltz war ihr bester Spieler vom Platz gegangen und er wusste, dass sie nie eine Chance haben würden, wenn er nichts unternahm! Er stürmte vorbei an dem verdutzten Schneider und rannte auf das gegnerische Tor zu. Bevor ein anderer Spieler dazu kam den Freistoß auszuführen schoss er einen harten Ball geradewegs aufs Tor. Doch er wurde abgeblockt. Einer der Bayern spielte ihn zurück, auf die andere Seite des Feldes. Genzo machte so schnell wie möglich kehrt und versuchte zurück in sein Tor zu kommen, doch zu spät. Der Ball war bei Schneider gelandet, der auch sofort schoss. Der Torhüter machte einen Riesensprung, doch er berührte den Ball nur noch mit den Fingerspitzen. Während der Torschütze in die Absperrung krachte, schlug der Keeper hart auf dem Boden auf. In diesem Moment pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab. Die Bayern jubelten und die Hamburger liefen zu ihrem Torhüter. Sie alle waren von Genzos Aktion beeindruckt, auch wenn es sie den Sieg gekostet hat. So was war halt typisch für ihn! Beide Mannschaften verließen schließlich das Feld. Schneider hielt sich die Schulter, doch es war nicht weiter schlimm. Genzo sah ihm nach, bis er in der Tür verschwand, in der Hoffnung, er würde sich noch einmal umdrehen. Doch der Blonde war viel zu sehr in Gedanken... Er hatte gar nicht gewusst wie gut Genzo geworden war,... klar, er sah sich jedes seiner Spiele im Fernsehen an, aber heute war er wirklich überragend gewesen! Er musste dringend noch einmal mit ihm reden, bevor er zurückfuhr. So konnte er es nicht enden lassen! Er wartete vor der Kabine der Hamburger. Als ein Spieler, den er nicht kannte weil er neu war, aus der Tür kam, fragte er ihn nach seinem Freund. Der Spieler sah ihn erst misstrauisch an, doch dann antwortete er: "Wakabayashi? Der ist beim Mannschaftsarzt. Ihr habt ihn ja schön zugerichtet... sein Rücken war ganz blau!" Er verschränkte die Arme und warf dem Blonden noch einen bösen Blick zu, bevor er um die Ecke verschwand. Genzo beim Arzt? Wieder sah er die Szene vor sich, in der sein Freund mit voller Wucht gegen de Pfosten knallte... und dann wie er am Ende des Spiels hart auf dem Boden auftraf...Wie hatte er nur annehmen können, dass jemand so etwas ohne Verletzungen überstand? Doch wie schlimm war es? Sein Herz begann schneller zu schlagen, sein Puls raste... er musste zu ihm! Er lief zum Krankenzimmer und wollte schon klopfen, doch dann überlegte er es sich anders und lehnte sich an die Wand. Genzo war wütend auf ihn... es wäre gar nicht gut da jetzt einfach reinzuplatzen während er untersucht wurde, also blieb ihm wohl nichts anderes übrig als zu warten... Sein Blick ging immer zwischen der Uhr und der Tür hin und her... was wenn es etwas Ernstes war? "Aber nein, dann hätten sie doch bestimmt den Krankenwagen gerufen...!", versuchte er sich selbst zu beruhigen... es durfte einfach nichts Schlimmes sein. Nach annähernd zwei Stunden öffnete sich endlich die Tür. "...und vergiss nicht: Schon dich!" "Mach ich, danke Dr. Stein!" Schneider war aufgesprungen. "Wie geht es dir?" Genzo, der ihn bis jetzt nicht bemerkt hatte, zuckte zusammen, was ihm sichtlich Schmerzen bereitete. "Oh,... entschuldige...!" "Schon gut.", sagte Genzo und entspannte sich wieder. "Ist nichts Schlimmes, nur nen paar Prellungen und so!", winkte er ab. Der Blonde atmete erleichtert auf und bevor sein Freund noch etwas sagen konnte, fragte er: "Können wir reden?" Genzo nickte. "Ist gut." Sie gingen zurück auf das Fußballfeld. Niemand war mehr da. Die Reinigungskräfte würden erst morgen kommen. Die Luft war jetzt angenehm kühl geworden. "Und worüber wolltest du mit mir sprechen?" "Ich wollte mich entschuldigen... ich war wohl etwas..." "...unverschämt?" "Bitte, was?" "Naja, einfach bei mir aufzutauchen und mir so was vorzuschlagen..." "Du hast ja nicht mal ernsthaft darüber nachgedacht!" Was war denn bitte mit Genzo los? Er versuchte sich zu entschuldigen und was machte er? Hatte ihm Dr. Stein etwa irgendwelche komischen Tabletten gegeben, oder was? "Das brauchte ich auch gar nicht! So eine schwachsinnige Idee... also echt mal!" "Na hör mal, du tust ja gerade so als wäre der Hamburger SV der beste Verein der Welt! Darf ich dich daran erinnern, dass wir euch heute geschlagen haben?" "Das nächste mal machen wir euch platt!" "Davon träumst du!" "Außerdem war das auch mal dein Verein, bis du uns verlassen hast!" "Ich denke es ist okay für dich?", fragte Schneider schnippisch. Sie waren mit der Zeit immer lauter geworden. Keiner der beiden wusste genau warum sie sich eigentlich stritten, doch keiner wollte nachgeben. "War es auch, aber ich erkenne dich ja kaum wieder!" "Ich bin ja auch viel besser geworden!" "Quatsch, du bist einfach nur noch auf deine Karriere fixiert!" "Was denn daran bitte so schlimm?" "Das dir alles andere scheinbar plötzlich egal ist!" "Das ist nicht wahr" "Oh doch! Oder erklär mir mal warum du unbedingt mich für deine Mannschaft haben wolltest!" Genzo war vor Zorn ganz rot im Gesicht. Schneider antwortete nicht und ballte nur die Fäuste. "Gib es zu, du wolltest nicht dass eine andere Mannschaft einen guten Torhüter hat, gegen den du vielleicht bald nicht mehr ankommst! Du willst, dass deine Mannschaft Meister wird, alles andere ist dir egal!" "Das ist nicht wahr!" "Ach ja, warum wolltest du denn dann unbedingt, dass ich zu euch komme?" "Weil ich..." "Also, warum?" Genzo schubste Schneider ein Stück nach hinten. Von einem "Gespräch" konnte nicht mehr die Rede sein, beide brüllten sich nur noch an. "Nun sag schon!" "Weil ich..." "Wenigstens das hättest du dir vorher ausdenken können!" Genzo hatte schon zum Schlag ausgeholt, als er plötzlich innehielt. Auch wenn er noch so wütend auf ihn war- schlagen konnte er ihn nicht ...er atmete tief durch und sagte dann mit kühler Stimme: "In Ordnung, wenn du es mir nicht sagen willst, dann eben nicht...!" Er drehte sich um. "WEIL ICH DICH LIEBE, DU IDIOT!!!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)