Zerbrochene Seelen von abgemeldet
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Kapitel 29: Nachmittagspläne
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In der Großenhalle trafen die Eulen mit der Post ein. Vor Ron und Hermine
landeten gleich zwei von ihnen. Eine kleiner brauner Waldkauz, der einen Brief
von Sirius für sie Beide brachte und Hedwig, die jeweils einen Zettel für die
Beiden an einem Bein trug. Hermine löste die Zettel von Hedwigs Bein und legte
sie vor sich auf den Tisch, dann gab sie Hedwig ein Stück Wurst und ließ sie
davon fliegen. Ron hatte inzwischen auch Sirius Brief vom Bein des Waldkauzes
gelöst und sah Hermine fragend an, die ihm ein Zeichen gab erst Sirius Brief zu
lesen, schließlich warteten sie schon länger auf die Antwort von Sirius. Sie
hatten sich nämlich nicht wie Harry glaubte keine Sorgen gemacht und er war
ihnen auf keinen Fall egal, doch er sollte auf sie zukommen, wenn er sie
brauchte. Diesen Rat hatte Dumbeldore ihnen gegeben, als sie ihm von Harrys
Verhalten erzählten. Trotzdem hatten sie es als ihre Pflicht gesehen Sirius zu
informieren und vielleicht von ihm einen anderen Rat zu bekommen. Ron entrollte
das Pergament und las flüsternd vor:
"Liebe Hermine. Lieber Ron! Erst einmal möchte ich euch dafür Danken, dass ihr
Harry noch nicht aufgegeben habt, auch wenn er gerade dich Hermine so schwer
enttäuscht hat. Ihr seid zwei wichtige Menschen in seinem Leben. Leider kann
ich euch nicht viel raten, doch ich bin mir sicher, dass Harry bald wieder auf
euch zukommen wird und ich möchte euch bitten ihn dann nicht wegzustoßen. Er
hat mir gestern einen Brief geschrieben und ich hatte das Gefühl, dass er im
Moment sehr verwirrt ist. Er braucht euch und ich habe ihm nahe gelegt, dass er
euch seine Situation, sein Handeln und seine Gefühle erklären soll. Bitte
macht es ihm nicht zu schwer. Er selbst macht sich Vorwürfe und bereut ehrlich
was er getan hat.
Ich hoffe alles wird wieder normal. Bis Bald Sirius"
Ron sah von dem Pergament auf. Hermine erwiderte seinen Blick und er konnte
Tränen in ihren Augen schimmern sehen. "Vielleicht hätten wir gerade bleiben
sollen..?" Ron schüttelte langsam den Kopf. "Mach dir keine Gedanken. Wir haben
Dumbeldores Rat befolgt und ich glaube er wird wissen was zu tun ist." Hermine
nickte und wischte sich entschlossen die Tränen aus den Augen. Dann entrollte
sie den Zettel, den sie von Hedwigs Bein gelöst hatte und las sich die zwei
Zeilen durch. Ron beobachtete sie ganz genau und bemerkte das leichte Lächeln
auf ihrer seit kurzem immer sehr ernsten und sorgenvollem Gesicht. "Und?",
fragte er. "ER will sich mit uns nach dem Unterricht unten am See treffen."
Hermine sah Ron glücklich an und in ihrer Stimme schwang deutlich die Freude
mit. Sie faltete den Zettel und schob ihn sich in ihren Umhang. Ron beobachtete
das Schauspiel und ergriff dann das Wort. "Gut, dann also nach dem Unterricht.
Ich bin schon gespannt was er uns zu sagen hat. Ich hoffe er will wirklich
wieder einen Schritt auf uns zu machen und nicht einen neuen Angriff starten."
Hermine sah Ron an. Sie wusste das Ron die Worte nicht so hart meinte, wie sie
klangen. Er hatte sich sein eigenes Schutzschild aufgebaut und wollte es nicht
wegen einem kleinen Hoffnungsschimmer fallen lassen. Sie legte ihm
verständnisvoll den Arm um die Schulter. Ron hatte sehr unter der Situation
gelitten, dass sein bester Freund, also der Mensch, den er glaubte zu kennen wie
keinen anderen, seine beste Freundin angegriffen hatte. Er wusste nicht was
Harry dazu getrieben hatte, doch es musste etwas wirklich schlimmes sein.
Hermine führte ihn aus der Großen Halle und gemeinsam gingen sie auch in den
Unterricht. In der ersten Stunde hatten sie Zaubertränke zusammen mit den
Slytherins.
Als Hermine und Ron den Unterrichtsraum erreichten waren schon einige Schüler
schon da. Blaise und Draco standen etwas abseits und Hermine fiel auf, dass
Draco nicht wirklich gut aussah. Irgendwas schien ihm schwer beizusetzen, doch
es interessierte sie nicht wirklich, warum der Prinz der Slytherins sein
überhebliches Lächeln, seine spöttischen Sprüche und sein makelloses
Aussehen verloren hatte. Er interessierte sie nicht, doch Harry stand nur einige
Meter hinter den Beiden und er sah Draco erschreckend ähnlich, wenn man von den
körperlichen Unterschieden absah, doch auch Harry hatte sein Lächeln und seine
Schlagfertigkeit verloren. Das war es was Hermine in diesem Moment auffiel. Sie
bemerkte das Harry aufsah, als sie ihn ansah und nickte ihm unauffällig zu. Wir
kommen sollte das heißen und sofort hellte sich Harrys Gesicht ein wenig auf.
Draco nahm jede Geste, jede Bewegung Harrys war und so entging ihm auch nicht,
dass Harrys Gesicht mit einemmal aufhellte. Was war passiert, dass Harry aus
seiner stumpfen Niedergeschlagenheit riss? Draco wendete sein Kopf und entdeckte
Hermine und Ron. Vielleicht hatte es ja den ersten Schritt zur Versöhnung
gegeben. Draco seufzte. Er wusste das er den Harry, den er lieben gelernt hatte
erst wiederbekommen würde, wenn er sich mit den Beiden vertragen würde und so
schlich sich ein kleines Lächeln auch auf seine Züge. Wieder einmal war es
Blaise, der ihn aus seinen Gedanken riss. "Ich habe mir überlegt ob wir heute
zusammen ein wenig Quidditsch trainieren sollen? Ich habe gehört, das unsere
Mannschaft einen neuen Hüter braucht und ich würde mich doch so gerne auf den
Posten bewerben. Du kannst mir doch sicher einige Tricks zeigen." Draco
schluckte. Für
einen Moment waren die Erinnerungen an die Ferien zurückgekehrt und an die
damit verbundenen Torturen. Doch die Verbundenheit zu Blaise ließ ihn nicken.
"Können wir machen."
Der Unterricht verging an diesem Vormittag für alle nur äußerst schleppend.
Hermine und Ron waren gespannt was Harry ihnen erzählen würde und Harry hatte
Angst vor ihrer Reaktion und Draco graute es vor dem Training. Keiner von ihnen
folgte dem Unterricht und alle kassierten einige Minuspunkte für ihr Haus.
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