Zerbrochene Seelen von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 15: Das Halsband ------------------------ Nach einer für Harry unruhigen Nacht wurde die Tür zu ihrem Zimmer wieder geöffnet. Narzissa Malfoy kam mit einem Tablett Frühstück und neuer Kleidung für Harry, dessen Jeans, T-Shirt und Zauberermantel voller Blut und an vielen Stellen eingerissen war. Sie sagte kein Wort und verschwand, sobald sie das Tablett auf dem Tisch abgestellt hatte. Draco lag noch immer in seinem von Zaubertränken erzeugten traumlosen Schlaf, so dass sich Harry über ihn beugte und ihn zärtlich wach küsste. Dracos sonst so leuchtend blauen Augen waren stumpf. Harry sah es mit Sorge. "Es gibt Frühstück, setz dich auf, ich werde es hier her holen." Draco gehorchte, doch er sagte kein Wort. Harry schmierte Draco ein Brötchen und beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Ihm war nicht entgangen, dass der Junge zitterte und jede körperliche Berührung mied. Harry befürchtete, dass der schmale Junge zusammenbrechen würde. So reichte er Draco das Brötchen mit einem Lächeln, doch ohne ihn zu berühren. "Danke!", nur sehr leise und schwach erklang Dracos Stimme. Die Beiden hatten ihr Frühstück beendet und Harry hatte Draco die neue Kleidung hingelegt, damit er sie anziehen konnte. Er selbst trug weiterhin seine alten Kleider, die dreckig und verschlissen waren. Es war ihm egal, er war dass gewohnt. Draco schlüpfte schnell in die ¾ Hose und das einfache weiße T-Shirt. Er war gerade fertig, als die Tür aufgerissen wurde und Lucius Malfoy gefolgt von vier vermummten Todessern den Raum betrat. Er machte einige Schritte auf seinen Sohn zu und ließ seinen Blick auf seinem zitternden Sohn liegen. "Wer hat ihm die Kleidung gegeben? Als Sklave des dunklen Lords hat er nicht das Recht dazu, es sei denn der dunkle Lord persönlich gibt ihm den Befehl dazu." Harry hatte sich schützend vor Draco gestellt. "Ich habe sie ihm gegeben!" Harry legte seinen ganzen Trotz in diese Worte. "Glauben sie nicht, dass sie ihn schon genug gequält haben? Müssen sie ihn noch weiter Demütigen?" "Er ist nur ein Sklave. Demütigungen gehören von nun an zu seinem täglichen Leben. Außerdem hatte er die Bestrafung verdient, er war ungehorsam." Lucius Stimme war kalt und ohne jegliches Gefühl. Mit einem Schwung seines Zauberstabs ließ Lucius die Kleidung seines Sohnes verschwinden. Harry griff nach der Decke, wurde jedoch von zwei Todessern ergriffen und festgehalten. "Aber er ist auch ihr Sohn, wie können sie nur so grausam sein? Sehen sie nicht wie er leidet? Sie...." Weiter kam Harry nicht, einer der Todesser brachte ihn mit einem Cruciatus zum Schweigen. "Er ist nicht mehr mein Sohn. Seit gestern ist er der Lustsklave des dunklen Lords. Ich habe kein Recht mehr auf ihn." Lucius Stimme war noch immer kalt. Draco errötete, die Scham schien ihn zu ersticken. Jetzt wusste Harry also, was er für Voldemort war. Unbemerkt liefen ihm Tränen über das Gesicht. Harry rappelte sich hoch und machte einen Schritt auf Draco zu und blieb neben ihm stehen. Behutsam legte er ihm die Hand auf die Schulter und streichelte mit der anderen durch das blonde Haar. Ganz leise, so dass keiner der Umstehenden es hören konnte flüsterte er "Ganz ruhig, ich lasse dich nicht allein! Ich beschütze dich!" Er drückte leicht seinen Kopf in die Halsbeuge Dracos, legte seine Arme um den Körper und wiegte ihn beruhigend, wie einen Säugling. Harry wurde unsanft von Draco weggerissen und von den zwei Todessern festgehalten. "Ich werde dich jetzt zu deinem neuen Herrn bringen. Er verlangt nach dir!" Ohne auf Harry zu achten, der versuchte sich von seinen beiden Todessern zu befreien, packten die anderen Beiden Draco und brachten ihn aus dem Raum. Draco leistete keinerlei Widerstand. In einem grün-silber dekorierten Raum wartete Voldemort auf Draco. Die beiden Todesser führten ihn herein. Voldemort bemerkte sofort, das Draco sich nicht wie sonst gegen sie wehrte, sondern wie ein Schlafwandler hinter ihnen hertrottete. Hatte ihn die Bestrafung doch so sehr gebrochen? Vielleicht hätte er doch eher eingreifen sollen. Er wollte keinen Sklaven, der völlig abwesend war. Er liebte es wenn sie ihren eigenen Kopf hatten. Na ja, er musste sich einfach ein wenig gedulden, bei dem was er vorhatte, wäre Draco bald wieder der selbe.... Er ließ seinen Blick genauer über Draco gleiten. Der Junge war aber auch eine Schönheit, mit ihm hatte er sicher seinen Spaß und irgendwann würde er mit Freuden seine Aufgabe, für die er ihn vorsah erledigen, doch bis dahin war noch Zeit. Draco reizte ihn, auch wenn im Moment viel von seiner Schönheit verdeckt war. Seine Augen waren leer, ausdruckslos und fast blicklos. Der schlanke Körper zitterte, trotzdem ließen die langen Beine des Jungen ihn fast die Beherrschung verlieren. Er wollte ihn spüren, doch damit machte er wahrscheinlich noch mehr in ihm kaputt. Er leckte sich die Lippen und wusste, das dieser Junge etwas besonderes war. Die Todesser waren bereits wieder verschwunden, als Voldemort sich aus seinen Gedanken losriss. Der Junge stand noch immer an der Stelle, an der ihn die Todesser verlassen hatten. Er zitterte, wagte sonst aber nicht sich zu bewegen. "Knie dich hin!", befahl Voldemort knapp. Draco gehorchte und sank elegant auf die Knie. "Sehr schön!" Er ließ einen seiner Finger über Harrys Gesicht tanzen. "Ich freue mich schon darauf dich nehmen zu können, doch ich muss mich Gedulden, aber bald wirst du mir gehören!" Er sagte die Worte mehr zu sich selbst, als zu jemand anderes und Draco war so tief in seine eigene Welt versunken, dass er es nicht mitbekam. Erst als Voldemort wieder lauter redete, horchte auch Draco auf. "Ich werde dir jetzt ein neues Halsband anlegen, dass nur ich sehen und spüren kann, dass dich aber ganz fest an mich bindet." Draco ließ es geschehen, auch wenn immer noch unaufhaltsam Tränen über seine Wangen liefen. Nach einiger Zeit ließ Voldemort Draco von einem Todesser zu Harry zurückbringen. Harry wartete besorgt darauf, dass Draco zurück gebracht wurde. Was machten sie mit ihm? Egal was es war, es würde Draco nur weiter verletzen. Harry sprang auf und lief zur Tür, als sie aufgestoßen wurde und Draco langsam eintrat. Harry schloss ihn sanft in seine Arme und strich beruhigend über Dracos Rücken. Der Todesser schloss die Tür. "Oh Draco.." er schaute in die leeren Augen und zog ihn sanft zum Sofa. "Komm Draco leg dich besser wieder hin, du bist noch schwach auf den Beinen." Er drückte Draco sanft in die Kissen und deckte ihn zu. Dann setzte er sich neben ihn und streichelte über das blonde Haar. Mit einemmal fielen ihm Dracos Zeilen wieder ein, die er vor seinem Verschwinden auf den Zettel in ihrem Zimmer gekritzelt hatte. Blick in meine Seele hatte er geschrieben. Wie gerne würde Harry nun in seine Seele sehen, um ihre Wunden heilen zu können, doch das war nicht möglich. Was hatte Draco geschrieben? Ein Chaos aus Liebe und Hass, Sehnsucht und Verzweiflung, Gefühl und Schmerz? Genau so fühlte Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)