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Zaney Wochen Challenge

von

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KW 12 - Kätzchen

Wie sagt man so schön? Wer die Zuneigung einer Katze wünscht, der ignoriere sie und lasse sie auf einen zukommen. Von selbst. Nicht umsonst liegt ein Kätzchen mit ungeahntem Argwohn auf dem Hundemenschen Schoß und verschmäht die Hand des kreischenden Fanatikers.

So bewundere man sie aus der Ferne und warte auf das Glück. Einstig, wenn erwiesen würdig, wird das Kätzchen den Platz tauschen und sich anschmiegen, mit einem Schnurren belohnen die liebwollende Hand.

So Kätzchen, Kätzchen auch wenn du liegst in eines Fremden Obhut, spüre die Aufmerksamkeit, die auf dir liegt. Spür die Sehnsucht der Hand, die sich nicht traut.

KW 13 - Schuhe

Schuhe. So winzig kleine, im Vergleich zu den eigenen. Er hätte sie leicht in seinen verstecken können, hätte es aber nie getan. Wozu auch? Das war dumm und er war nicht dumm. Aber er war fasziniert. So klein, so filigran. Und er, nicht würdig, sie zu berühren. Zu helfen beim Ausziehen. Zu helfen beim Anziehen. Die Schnüre zu binden, die Zunge zu richten.

Stattdessen sieht er ihnen nach, dem Besitzer nicht ins Gesicht. Wendet den Blick ab. Starrt auf seine eigenen Schuhe. Schlicht und unauffällig wäre es nicht wegs der Größe. Die Schnüre gebunden, die Zunge schief, er richtet sie.

KW 14 - Schal

Da liegt was am Boden. Ein Stück Stoff. Ein Schal. Wie fallen gelassen. Ungeplant. Verloren. Er erkennt ihn, wie er vor einiger Zeit noch um den schlanken Hals gelegen hat.

Weich. Er will ihn behalten, aber entscheidet sich für das einzig Richtige. Nachlaufen. Zurückgeben.
 

Ein Ruf. Er streckt die Hand mit dem Schal. Geweitete Augen blinzeln vom Objekt hoch in sein Gesicht. Eine zarte Danksagung wird ausgesprochen. Er winkt sie ab. Es hat ihm keine Umstände bereitet. Im Gegenteil.

Der Schal wird entgegengenommen. Man kann ein Blitzen hören. Die Luft ist aufgeladen. Der Schal leitet nicht. Die Finger tun es.

KW 15 - Rose

Er ist Realist. Kein großer Denker. Aber aufmerksam. Er hält sich nicht mit romantischem Geplänkel auf und hätte sich nie in solch einer Situation vermutet.

Er ist nicht sentimental und verliert sich nicht in Tagträumen. Und dennoch. Am Weg nach Hause bringt ein Rosenbusch seine Rationalität zum Schwanken. Er bleibt stehen und betrachtet die Blüten. Rosa, zart, lieblich gar. Und er greift nach einer. Nicht, sie zu pflücken, aber sie zu berühren. Ob seine Haut auch weich ist?

Er wird schier unterbrochen. Sein Name wird gerufen. Die Hand zuckt hinunter.

“Schön”, sagt man ihm. “Schön”, sagt auch er und nickt.

KW 16 - Himmel

Man sieht es ihm an. Etwas beschäftigt ihn. Auf Anfrage spricht er sogar darüber.

Wie ein Stück Himmel, sagt man ihm, ist das, was er da fühlt. Mit großen Gesten und lauter Stimme, aber es verschreckt ihn nicht. Hat es noch nie. Nur das neue Gefühl, das Stück Himmel schüchtert ihn ein. Er weiß, es ist nicht wortwörtlich gemeint und dennoch will er, dass der Himmel über ihm bleibt, dazwischen die Wolken und sein Herz in seiner Brust. Und so sieht er nun hoch zum Himmel. Mit höher schlagendem Herz. Es hat etwas Wahres. Er fühlt sich dem Himmel näher.

ĶW 17 - Schwestern

Später im Bus lehnt man sich über den Sitz zu ihm nach vorne, um mit ihm zu plaudern. Er plaudert nie. Andere tun es. Immer.

“Die Schwestern von den beiden sind echt schnuckelig, oder?” ist die Frage, die er nicht beantworten kann. Was ist schnuckelig? Die Erklärung hilft ihm nicht, also schüttelt er den Kopf. “Egal, ich wünschte, wir hätten auch jemanden, der uns anfeuert. Meiner Schwester ist Volleyball so egal” Auch damit kann er nichts anfangen. Einerseits hat er keine Schwestern (auch keine Brüder) und außerdem spielt er nicht für den Jubel. Er spielt, um der Beste zu sein.

KW 18 - Stern

Den Zauber mit den Sternen versteht er nicht so recht. Auch der Spruch, jemandes Vater hätte die zwei schönsten - oder waren es die strahlendsten? - Sterne vom Firmament gestohlen und in jemandes Augen gesetzt, ist doch absoluter Schwachsinn. Und dennoch merkt er seit ein paar Tagen während seinem abendlichen Lauf durch die Straßen der Nachbarschaft, dass die Sterne irgendwie mehr strahlen. Ob es an dem Stück Himmel liegt, das ihm nun näher ist? Ein Stern leuchtet zu dieser Jahreszeit besonders hell und fängt seine Aufmerksamkeit. Und er denkt an ihn und fragt sich, ob er vielleicht auch mal an ihn denkt.

KW 19 - Beere

Dass jemand oder etwas die Kirsche auf dem Sahnehäubchen sein kann, das weiß er. Er kennt die Verwendung dieser Floskel zumindest. Beim Mittagessen in der Schulkantine aber kommt sie ihm abgewandelt zu Ohren.
 

“Du bist die Beere auf meinem Mousse au Chocolate”
 

Er sieht am Tisch entlang zu seinen Freunden. Da steht besagtes Mousse, darauf eine Blaubeere gebettet. Nicht lange. Sie wird mit etwas von der schokoladigen Leckerei auf den Löffel genommen und mit einem breiten, zufriedenen Grinsen hinter die summenden Lippen geschoben. Hinter die falschen Lippen. Enttäuschung. Stattdessen gibt es eine Lippenbekenntnis, der er sich abwendet. Alles wieder gut.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Tasha88
2024-03-20T12:30:56+00:00 20.03.2024 13:30
Sweet 🥰🥰
Antwort von:  Hypsilon
20.03.2024 13:51
ich hoffe, es wird noch süßer <3
Antwort von:  Tasha88
20.03.2024 17:42
Da freue ich mich doch drauf 😍


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