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Steinschlag in Konoha

oder: Hindernisse mit Reisen
von

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Akademie des Grauens

Hallo, ich bin Zephyr und ein außerordentlicher Pechvogel. Das sieht man vielleicht nicht auf den ersten Blick ... vielleicht nicht einmal auf den zweiten ... aber ich bin definitiv einer! Am Besten erzähle ich euch erst einmal etwas über mich, damit ihr selbst beurteilen könnt wie arm dran ich doch bin!

Kennt ihr Iwa? Wenn ihr jetzt an einen Haufen trostloser, kahler Felsen denkt seid ihr genau richtig! Ich wohne in der "Hauptstadt", die denselben Namen trägt, was nicht gerade für die Kreativität unserer Gründungsväter und Mütter spricht, aber meiner Meinung nach muss man sowieso total bescheuert sein, wenn man ein Reich gründet, das aus nichts anderem als Bergen und Steinen besteht. Der Begriff Hauptstadt an sich ist sowieso ein einziger Witz. Wie bitteschön kann ein kleines 2000 Einwohner Kaff von sich behaupten das Zentrum eines so großen Reiches zu sein! Bloß weil das Dorf halt strategisch günstig in der Mitte liegt! Schwachsinn! Hätte ich die Wähl würde ich entweder nach Otogakure, Konoha oder Suna gehen ... oder Kiri ... oder Ame ... oder Kumo ... egal! ÜBERALL kann es nur besser sein wie hier!

Warum? Allein schon dieses schreckliche Klima ist für meine zarte Haupt absolut ungeeignet! Im Sommer heizen sich die Berge so auf, dass man am liebsten den ganzen Tag bis über die Ohren im Eiswasser bleiben möchte und im Winter sollte man sich nicht weiter als zwei Meter vom warmen Ofen entfernen, wenn man nicht einen gewaltigen Eiszapfen an der Nase hängen haben möchte.

Wer bei Frühling an einen sanften Regen aus rosa Kirschblüten denkt ist bei uns völlig falsch. Wir haben reißende und eiskalte Sturzbäche, die von der Schneeschmelze herkommen, Schlammlawinen und an Vegetation existieren um diese Zeit maximalst ein paar mickrige Schneeglöckchen. Weiß, unscheinbar und alles bloß nicht romantisch! Wer bei uns im Herbst an bunte Blätter und letzte, warme Abende im Freien denkt ist bei uns auch falsch. Wenn die brütende Hitze des Sommers endlich verdampft ist, kommen schon die ersten, schneidend kalten Winde mit Schnee und sorgen dafür, dass einem die Zehen in den Socken einfrieren.

Der Gipfel der Peinlichkeit ist jedoch unsere Regierung selbst. Der Rat ist ja ganz in Ordnung, schließlich sitzt da mein Vater drin, aber unser Tsuchikage ... ich mein ... wenn man das Wort "Kage" hört, dann denkt der Ottonormalninja an jemanden wie ... Tsunade ... oder Orochimaru ... oder meinetwegen auch den Kazekagen ... jemanden der WEISS was er tut, ... eine Persönlichkeit eben! Aber SICHER NICHT an einen alten, senilen Knacker, der den ganzen Tag von nix anderem wie Friede, Freude und Eierkuchen, und letzteres meine ich wortwörtlich, schwafelt.

Wisst ihr was der wahre Grund dafür ist, dass uns noch kein anderes Land überfallen und erobert hat? ... entweder Mitleid oder sie sind schlicht und ergreifend nicht interessiert. Ich meine ... sind wir doch mal ehrlich! Iwa liegt am A... Rand der Welt, hat Rohstoff mäßig außer ein paar Mienen nicht wirklich was zu bieten und unsere Macht als Land der steinharten Ninja ist eher Schein als Sein ... aber ich bin abgeschweift ... eigentlich wollte ich euch ja von der einzig interessanten Person weit und breit, mir, erzählen.

Wenn ihr euren Blick über den staubigen, wüstenähnlichen Ort, der die aberwitzige Bezeichnung Schulhof eigentlich schon vor Jahren hätte verlieren müssen, weil es keinen Unterschied zu einem überdimensionierten Sandkasten gibt, schweifen lasst, wird euch unter diesen ganzen dreckigen zwölfjährigen Kleinkindern schnell eine einzig wahre, schwarzhaarige und fast erwachsene Schönheit auffallen ... das bin natürlich ich! Man kann mich mit meinen zwei wunderschönen schwarzen Schwingen ja auch kaum übersehen. Mein Antlitz, dass bisher jeden auf Anhieb zum schmelzen gebracht hat, zwei Augen, die so klar und blau wie der wolkenlose Himmel sind und zu guter Letzt noch eine Figur, die jedes Modell vor Neid erblassen lassen würde.

Holla! Werdet ihr euch vielleicht jetzt denken, wie ist die denn angezogen ... aber ich bin gerne etwas over- dressed. Wenn ich schon meine ganze Schulzeit unter diesen Proleten verbringen muss, dann möchte ich mich wenigstens von ihnen abheben dürfen. Was auf Grund meines blauen Blutes ja wohl mein gutes Recht ist. Wie man mir also schon ansieht, bin ich aus einem der berühmtesten Clans in Iwa, nämlich den Harabin! Aber ich möchte euch nicht mit meinem mehr als großen Stammbaum belästigen, schließlich habt ihr sicher schon viel darüber gelesen. Sprechen wir lieber über etwas interessantes ... zum Beispiel meine Hobbys.

Aaaalso ... ich reite gern auf Smaragdhauch, meinem Greifen. Diese Tiere sind unheimlich wertvoll, da sie so selten vorkommen und natürlich hat mein kleiner Schatz einen ausgezeichneten Stammbaum, der sich bis auf die ersten Siedler in Iwa zurückführen lässt. Ihr fragt euch, wieso jemand, der selbst so schöne Schwingen besitzt ein fliegendes Reittier braucht? ... nun einerseits ist so ein Greif einfach ein Statussymbol, zweitens besitzen wir eine Zucht und da muss die jüngste Tochter natürlich schon rein repräsentativ mit einem herumfliegen und drittens kann fliegen über längere Strecken sehr anstrengend sein und ich HASSE es zu schwitzen. Dieses eklige Gefühl wenn der Rücken langsam nass wird und alles zu pappen anfängt ... IIIGITT! Nein danke! Ich bin doch kein Bauer!

Und da ist schon der erste Punkt, warum es mir ausgesprochen schlecht geht. Ich muss in diese komische Ninja- Akademie gehen. Mein beschränkter Vater kennt dummerweise nur zwei Berufe. Erstens Züchter und zweitens Ninja. JEDER in unserer Familie hat einen oder sogar beide dieser Berufe ausgeübt und da kommt er natürlich überhaupt nicht auf den Gedanken, dass die jüngste seiner Töchter für keine der beiden Möglichkeiten geeignet ist. Also wenn man MICH fragen würde, was selbstverständlich keiner tut, würde ich einen angenehmen Beruf wie ... Tochter- sein zum Beispiel bevorzugen.

Ich möchte jetzt nicht sagen, dass ich nicht kämpfen könnte! In aller Bescheidenheit bin ich ein Ass im Lang- und Kurzbogen. Was übrigens auch die einzigen vernünftigen Waffen sind die ich kenne! Seien wir doch mal ehrlich! Wenn ich schon kämpfen muss, dann doch bitte aus sicherer Entfernung auf ungeschützte Ziele schießen und anstrengend ist es, wenn man es in Maßen betreibt, also ein, zwei Schüsse am Tag, auch nicht.

Alles andere ist ziemlich riskant ... vor allem der Nahkampf ... ich könnte schließlich verletzt werden und NARBEN auf meiner zarten, blassen Haut zurückbehalten! Außerdem ... wofür denn bitte gibt es bezahlbare Leibwächter??? Aber auch dass ist ein Konzept dass meinen Eltern vollkommen Fremd ist. "Eine Harabin muss sich in jeder Situation selbst verteidigen können!" KLAR! ... weil ihre Eltern zu geizig sind sich ordentliche Wachen zu leisten!

Ich habe noch zwei Ältere Geschwister, ich sag nur die Pest! Der große Stolz unserer ganzen Familie! Einmal eine Schwester und einen Bruder beide Jonin, beide Züchter. Wie ihr euch also vorstellen könnt bin ich eigentlich herzlich überflüssig und die beiden könnten mich locker für den Rest meines Lebens mit versorgen. Warum sollte ich mich da ebenfalls abrackern, wenn doch schon zwei genügend Geld reinholen?

Leider ist dies ein Konzept, dass weder meinen Vater noch meine Mutter bis jetzt überzeugen konnte und so werde ich gezwungen mich jeden morgen mühsam aus meinem weichen Himmelbett zu quälen, mit diesen gewöhnlichen Menschen in ein Zimmer zu quetschen und ich muss schon sagen, das ist mehr als diskriminierend.

Ich meine ... seit wann sperrt man die Greifen unter die Ziegen? Was wenn ich mich jetzt mit irgendeiner gefährlichen Krankheit anstecke? Dann ist das Geschrei wieder groß! Ich meine ... wenn wenigstens vernünftige Personen dabei währen. Jemand der ebenfalls zivilisiert ist wie ich ... oder zumindest annähernd ... man wird ja so genügsam ... aber das kann man vergessen! Das Beste Beispiel dafür ist Amal Linea, eine stadtbekannte, elternlose BAUERSTOCHTER, die von ihrer großen Schwester, die nicht ohne Grund als "Die Furie" bekannt ist, 'erzogen' wird und aus reinem Sadismus des Lehrkörpers direkt neben mir sitzt, bzw. gesetzt wurde.

Wenn man mich gefragt hätte, hätte ich deutlich angemerkt dass ich einen Tisch für mich alleine bevorzuge. Aber man hat natürlich wieder Mal versäumt meine bescheidene Meinung einzuholen und ich werde mich nicht so weit herab lassen auch nur einen dieser Proleten von mir aus anzusprechen, denn schließlich soll Dummheit ja ansteckend sein. Folge dieser Missplanung ist also, dass dieses Trutscherl nun prompt die Hälfte des Tages neben mir sitzt.

Das ganze wäre ja nicht so schlimm, schließlich ist sie stumm und von daher als Banknachbar noch ganz akzeptabel, wenn sie ihrem Ruf entsprochen hätte. Bei ihrer Vorstellung wurde nämlich noch behauptet, sie wäre außerordentlich begabt ... nun ... wie bitteschön soll jemand außerordentlich begabt sein, der Tag und nacht nichts besseres tut, als einen Blumentopf in den Armen zu halten? Wenn in diesem Stück Dreck wenigstens etwas schönes eingepflanzt worden wäre ... eine rote Rose ... oder ... oder eine weiße Orchidee ... aber in diesem Ding steckt eine der ... nein DIE hässlichste Pflanze überhaupt! Und das schlimmste ist ... DIE spricht ... und zwar ununterbrochen!

Nach der zweiten Stunde in der das Ding, T'l nennt es sich, mir bereits das rechte Ohr abgekaut hatte und gerade dabei war auch mein zweites in Mitleidenschaft zu ziehen ist mir mein, im Vergleich zum Rest der Welt, unglaublich robuster Geduldsfaden dann gerissen und ich habe das Unkraut mit einem freundlichen, aber bestimmten "Kannst du hässliche Schrumpelkartoffel nicht mal deine überdimensionierte Klappe halten!" aufgefordert die dauernde arkustische Beschallung doch bitte zu unterlassen.

Im nächsten Augenblick lagen sämtliche Federn meiner perfekt schwarz glänzenden Schwingen am Boden ... ALLE! Der ganze Proletenhaufen hat sich über mein Unglück kaputtgelacht und ich kam mir vor wie ein gerupftes Huhn! Am liebsten wäre ich vor Scham im Boden versunken!

Ich habe mich danach ziemlich erbittert gewehrt wieder in die Akademie zu gehen, was natürlich nichts geholfen hat. Es hat über zwei Monate gebraucht, bis meine Schwingen wieder vollständig mit Federn bedeckt und gebrauchsfähig waren und ich musste die ganze Zeit mit einem überdimensionalen Mantel herumlaufen. Das war SO peinlich und da es Sommer war auch unglaublich heiß. Sollte ich jemals tatsächlich ein mächtiger Ninja werden, wird mir diese verkommene Brennessel diese Schmach büßen.

Es ist wirklich erschreckend, wie wenig heutzutage die Taten der großen Familien in Ehren gehalten werden. Früher wäre die ganze Bagage nur bei der Erwähnung meines Namens in Andacht verfallen, aber das kann man jetzt vergessen. Heute denkt doch jeder Schuster, dass er ein halber Tsuchikage ist! Wie ihr also seht habe ich ein schweres Schicksal, dass ich versuche mit Würde und Anstand zu leben.

Aber wenn ihr denkt, dass arme Mädchen hat jetzt aber nun wirklich genug gelitten, muss ich euch mit einer erschreckenden Tatsache konfrontieren ... es geht noch schlimmer. Kaum zu glauben, aber tatsächlich wahr!

Das ganze Schlamassel begann mit dem Tag, an dem die Genin- Prüfungen waren. Ich hatte mich seit langem darauf gefreut, denn ich wusste, dass ich nach diesem lächerlichen Test nicht mehr täglich in dieses entwürdigende Klassenzimmer würde gehen müssen. Aber damit begannen schon die nächsten Probleme. Das erste war, wie immer, mein Vater. Er wollte mir eine besondere Freude machen und war deshalb beim Frühstück zu meinem maßlosen Entsetzten mit einem abgetragenen Kampfanzug der Marke "seit Generationen vererbt" angekommen und mein Instinkt schlug roten Alarm.

Freudestrahlend hielt er mir das Ding unter meine Nase. Ich versuchte nicht zu atmen, denn das Teil Altkleidung roch ekelhaft nach Schweiß und Dreck. "Diesen Kampfanzug trug ich während meiner Genin- Zeit ... und dein Großvater und dessen Vater! Ich möchte ihn dir schenken, damit du ihn heute tragen kannst!" Entsetzt starrte ich ihn mit großen Augen an ... meinte der das ernst? Ich hoffte von ganzen Herzen, das dies alles nur ein schlechter Scherz sein sollte. "Du brauchst nicht so erstaunt zu schauen. Deine Geschwister haben gesagt, sie hätten nichts dagegen!" Oh ... Gott! Dieses ... Ding würde ich nicht einmal dann anziehen, wenn es das letzte Kleidungsstück der Welt wäre und auch alle Feigenbäume dahingerafft worden waren! Ich versuchte trotzdem höflich zu bleiben.

"Das kann ich doch nicht annehmen!" Es gelang mir sogar ein kleines Lächeln auf meine erstarrten Lippen zu zaubern. Habe ich erwähnt, dass mein Vater Schwingen in der Farbe von blondem Haar hat? ... nun jetzt wisst ihr es ja ... mir fällt nur ein, dass er diese vor Freude über seine bescheidene Tochter nicht ruhig halten konnte und beinahe das Regal hinter ihm leergefegt hätte. Was er dabei natürlich NICHT bemerkte, war wie ich krampfhaft versuchte unbeschadet aus dieser Situation zu entkommen. "Mama hat ihn extra für dich gewaschen! Du möchtest ihn sicher gleich anprobieren." Mit diesen Worten bekam ich das Stück ... Altkleidersammlung in die Hand gedrückt.

Hastig schmiss ich das Ding mit spitzen Fingern auf den Tisch. "Papa ... ich ... will dieses ... es entspricht nicht mehr ganz der Mode!" Verständnislos blickte mein Erzeuger auf mich herab. "Aber die Kampfanzüge deiner Geschwister sehen doch genauso aus!" Ich atmete tief durch und versuchte geduldig mit ihm zu sein. Er konnte ja auch nichts dafür, dass man ihm, außer im Bezug auf Greifen, jeglichen guten Geschmack während den ganzen Ninjaprüfungen raus geprügelt hatte! "Meine Geschwister haben ja auch keinerlei Gefühl dafür wie man sich ordentlich anzieht!" Solch schlagenden Argumenten MUSSTE mein Vater sich doch beugen!

Er musste natürlich nicht und so kam es, dass ich schlussendlich mit einem großen Umhang zur Prüfung ging, der das peinlich eklige Stück Tradition darunter wirkungsvoll verbarg. Das große Problem dabei war weniger, dass ich den Mantel nicht gerne getragen hätte ... wie alle meine Kleidungsstücke war er sehr figurbetont und sah zusammen mit meinen Flügeln einfach toll aus. Die größte Schwierigkeit war, dass es ein schöner, kuscheliger Wintermantel war ... und es war Hochsommer! Ich hab geschwitzt wie ein Schwein und das meine ich wörtlich!

Dementsprechend gut gelaunt, war ich als ich endlich im Klassenzimmer Platz nehmen durfte. Das Lehrstück an der Tafel machte ein großes Tamtam aus dem ganzen Zeug und erklärte noch einmal ausführlich die Regeln, die er uns schon in den letzten vier Wochen jeden Tag immer und immer wieder eingepaukt hatte. Dann wurde der Erste in den Prüfungsraum gerufen. Ich schwitzte immer noch wie blöd und die Tatsache, dass mich nichts ablenkte verschlimmerte das ganze nur noch. Sollte ich diese Prüfung überleben würde ich dieses angeblich so traditionsreiche Kleidungsstück sofort in den nächsten Mülleimer verfrachten.

Plötzlich fiel mir ein, dass ich nach der Prüfung mit zweien dieser Kleinkinder in eine Gruppe müssen würde! Verstohlen sah ich mich um. Bitte bloß nicht mit dieser Grünpflanzenfanatikerin und ihrer umgedrehten Kartoffel! Ich wollte nicht den Rest meines Lebens wie ein gerupftes Huhn verbringen! Weiter kam ich nicht, denn da wurde auch schon mein Name aufgerufen. ENDLICH! Ich stand selbstsicher auf und ging zur Tür ... nie wieder würde ich an diesen Ort der endlosen Demütigungen zurückkehren müssen.

Ihr fragt euch sicher, warum ich nicht vorhatte durch diese Prüfung durchzufallen, wenn ich schon kein Ninja werden wollte? Nun ... diese Entscheidung beruhte, natürlich auf einem wohlüberlegten Grund und der hieß: Ich wollt keine Sekunde länger in diesem schmutzstarrenden Raum müssen. Außerdem ... wenn ich erst einmal Ninja war, verpflichtete mich das zu nichts. Ich musste nicht zum Training, es gab schließlich nirgendwo eine Vorschrift, die das bei Strafe verlangte, glaubt mir ich habe mich umgehört, und zweitens ... es fallen jedes Jahr sehr viele Genin durch die Chuninprüfungen ... da würde eine weitere nun wirklich nicht auffallen!

Mein Ex- Lehrkörper ging zu einem Klassenzimmer nebenan und öffnete die Tür. Ein freundliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. "Viel Glück!" Ich beachtete diesen Deppen nicht und schritt hoch erhobenen Hauptes in den Raum. Hinter einem großen Holztisch thronten der Tsuchikage und der Anführer unserer Jonin. ... Ko ... irgendwas wenn ich richtig informiert bin und das bin ich natürlich meistens. Ich schwebe also, im übertragenden Sinne, elegant in den Raum und was fragt mich dieser senile Knacker als erstes? "Sag mal Mädchen ist dir nicht ein bisschen zu warm?"

Es zeugt nur von meiner perfekten Selbstbeherrschung, dass er für diese Frage ohne ein blaues Auge davon kam. Statt dem frechen Opa also für seinen unmöglichen Kommentar eine Kräftige zu langen, hielt ich mich geradezu vorbildlich zurück und verbeugte mich angemessen tief vor den hohen Herrschaften ... oder zumindest hielten sie sich sicher dafür.

"Du musst dich nicht verbeugen. Den Tsuchikagen kennst du sicher und ich bin Arito Kosamui, Leiter der hiesigen Jonin. ... möchtest du mit deiner Prüfung beginnen?" Der junge Jonin hatte das Wort an mich gerichtet. NEIN! Ich will natürlich NICHT das Ninjaexamen machen! Ich bin nur wegen der hübschen Gardinen hier! "Natürlich!" Besonders helle schien der Braunhaarige nicht zu sein ... aber hübsch war er ... na gut, er durfte mich ansprechen ohne, dass ich darüber erbost sein würde!

Der Jonin nickte. "Diesmal wird die Kunst des Tausches geprüft ... siehst du den Stein da? Bitte tausche deinen Platz mit ihm." Ich zwinkerte ungläubig DAS war die ganze Prüfung? ... Ich würde wohl ein ernstes, ein seehr ernstes Wort mit meinem Bruder reden müssen, denn der hatte mir nämlich irgendwas von einem Kampf gegen drei Berglöwen erzählt! Vorsichtshalber fragte ich noch einmal nach. "Ist das alles?" Kosamui nickte verwirrt. Na gut ... das würde ja leichter werden wie erwartet. Ich konzentrierte mich und formte die benötigten Handzeichen. Kurz darauf erschien ich an der Stelle, an der Sekunden vorher noch der Stein gestanden hatte.

"Bestanden!" Arito klang fröhlich, ... NATÜRLICH hatte ich bestanden! Bei so einer lächerlichen Prüfung würde ich doch nicht durchfallen ... das hätte ihm wohl so gepasst! Mit einigen selbstbewussten Schritten ging ich nach vorne, nahm das Stirnband entgegen und untersuchte es genau. ... wenigstens sah DAS nicht so aus, als wäre es schon einmal getragen worden aber ... "Kann ich das abändern?" Zwei hochgezogene Augenbrauen informierten mich darüber, dass ich wieder einmal auf Unverständnis traf. "Na der Stoff! Ich würde etwas edleres wie Seide oder ... zumindest nicht dieses öde staubbraun, bevorzugen!"

Ein hilfesuchender Blick wurde zum Tsuchikagen geworfen, der nur lächelnd mit den Schultern zuckte, ich fragte mich ehrlich ob der überhaupt mitbekam, was hier passierte, und dann nickte. "Ok ... wenn du möchtest und solange du die Plakette nicht abänderst ..." Ich nickte nur und mit einer weiteren perfekten Verbeugung begab ich mich aus dem Zimmer ... nur um in den nächsten Anwärter zu rennen. "Pass doch auf Baka!"

Ein blödes Grinsen antwortete mir "Das tut mir leid! Ich habe schon wieder nicht aufgepasst! Entschuldige bitte!" Doch ich war schon weiter ... ich wollte heim, mich duschen und dann etwas vernünftiges anziehen. Sicher war meine empfindliche Haut von dem vielen Schweiß schon ganz mitgenommen ... hoffentlich trug sie keinen dauerhaften Schaden davon ... das hätte mir gerade noch gefehlt!

Ich flog also schnell heim und landete elegant wie immer auf unserem Balkon. Dann versicherte ich mich, dass niemand hersah, streifte den Umhang ab, so dass man den alten Kampfanzug deutlich sehen konnte, der großen Harpyie sei dank, dass unser Anwesen abseits vom Kaff auf einem Gipfel liegt, und ging schnell zu Papa um ihn mit der frohen Botschaft zu überraschen. Er sass gerade am Schreibtisch und ging die neuesten Zuchtzeitschriften durch ... ja so etwas gibt es tatsächlich! Ich frage mich häufig, welche Idioten es sich wohl zur Lebensaufgabe machen die ganze Freizeit zu irgendwelchen Veranstaltungen zu rasen um es dann auf Papier bannen zu können ... nun, meine Schwester, aber beweist nur das man total verblödet sein musste um so einen Job durch zu ziehen.

Mein Vater war über das Ergebnis nicht so überrascht wie ich es erwartet hätte. Er brummte nur ein freundliches "Etwas anderes hab ich von meiner Tochter auch gar nicht erwartet!" und las dann weiter ... EINFACH SO! Ein bisschen mehr Enthusiasmus hätte er schon zeigen können! Stinksauer dampfte ich ab und verstaute das ... Traditionsding in der hintersten Ecke meines Kleiderschrankes mit der intensiven Hoffnung, dass es dort erfolgreich in Vergessenheit geraten würde. Dann duschte ich, warf mich in ein luftiges Sommerkleid, setzte mich in den kühlen Schatten und las ein interessantes Buch. Wenigstens hatte ich heut viel Freizeit und konnte den Rest des Tages in Ruhe verbringen ... dachte ich.

"Sag mal ... wen bekommst du denn als Sensai?" genervt blickte ich von meinem Buch auf und sah in die neugierigen Augen meines Vaters. "Keine Ahnung!" Ich richtete meinen Blick wieder auf die Zeilen vor mir um dezent anzumerken, dass mir dieses Thema ziemlich wurscht war, doch mein Vater ließ nicht locker. "Bei deinen Geschwistern sind die Listen immer am schwarzen Brett ausgehängt worden, ... stand da nichts?" und als ich ihn gekonnt weiter ignorierte fuhr er fort "Das ist aber seltsam."

Ich schnaufte demonstrativ genervt und blickte nicht hoch. "Ich hab nicht nachgeschaut!" Ich wusste dass dieser Satz ein Fehler gewesen war, sobald ich ihn ausgesprochen hatte.

Obwohl ich nicht nach oben blickte konnte man geradezu spüren, wie zwei dunkelblonde Augenbrauen nach oben gezogen wurden. "Ja aber Mädchen ..." Er wusste dass ich diesen Titel hasste wie die Pest ... zumindest hatte ich es nun wirklich oft genug angedeutet. "... woher willst du denn dann wissen, mit wem du ab morgen trainieren wirst? Jetzt aber ab und schau schnell nach!" Ganz einfach ... ich wollte es gar nicht wissen, aber was soll man bei so viel Autorität schon sagen? Zudem wusste ich genau, dass Widerstand zwecklos war (We are the Borg ... ^.^v), also legte ich mein Buch zur Seite stand auf und flog los. Ich bin mir sicher, dass er unsere Greifen bei diesem Wetter NIE durch die pralle Sonne jagen würde!

Kurz darauf stand ich vor dem schwarzen Brett und las die Anschläge durch. Wie von meinem Vater prophezeit hingen dort die Listen mit den Schülern die bestanden hatten, ihren zukünftigen Kameraden und den zugehörigen Sensai's. Mit einigem Desinteresse begann ich mir das Zeug durchzulesen. 'Sensai: Jonin Anne Harold Frühlingsrolle' ... welcher Ninja trug denn so einen bescheuerten Namen? Ihm war unter anderem Linea zugeteilt worden ... na geschah ihr ganz recht, gleich und gleich gesellt sich ja bekanntlich gern. Endlich fand ich den Absatz mit meinem Namen.
 

Sensai: Jonin Arito Kosamui

Schüler:

Kay Somnis

Cora Desideria

Zephyr Harabin
 

Die beiden Namen über dem meinen sagten mir absolut gar nichts, was ja kein Wunder war, da ich mich niemals für diese unterbelichteten Kindergartenkinder aus meiner Klasse interessiert hatte. Trotzdem klangen sie ziemlich bescheuert ... aber ich sehe ein, dass man nichts für die Blödheit seiner Eltern kann. Aber der Jonin kam mir bekannt vor ... war das nicht dieser Prüfer von heute morgen, ... na um so besser ... der sah so aus, als ob er etwas langsam von Begriff wäre ... gut für mich!

Früher Vogel fängt den Wurm

Tüchtig, wie ich nun mal bin, hatte ich mir vorgenommen gleich am ersten Tag gründlich zu verschlafen und so diesem komischen Arito sofort meinen Standpunkt klarzumachen. Allerdings hatte ich nicht mit dem Übereifer, bzw. der abgrundtiefen Bosheit meiner Familie gerechnet. Alles fing um 6 Uhr in der Frühe an. Ich sass in meinem Himmelbett und schlief selig vor mich hin ... wie? ... Ach so, nein das 'sass ' ist kein Tippfehler! Meine Wenigkeit zieht es vor in der mir eigenen Harpyiengestalt zu schlafen ... ihr möchtet das vielleicht nicht glauben, aber das ist wesentlich bequemer als zu liegen ... außerdem erspart einen das den Schlafanzug ... zumindest untenrum und gibt keine komischen Druckstellen auf der Haut. Daher habe ich in meinem Himmelbett eine eingebaute Stange, auf der ich bei Bedarf auch ruhen kann.

Ich vollziehe also da brav den tiefen Schlaf der Gerechten, wie es mir zusteht, als neben mir plötzlich eine freundliche Stimme los brüllt. "MOOORGEEEN Schlafmütze! Aufstehen! Ich nehme dich mit zu deinem Training!" Diese Stimme kenne ich leider bereits seit meiner Geburt und sie gehört eindeutig meiner minderbemittelten großen Schwester.

Wenn ich in der Harpyiengestalt bin habe ich auch die Instinkte einer solchen. Das ist normalerweise ganz nützlich ... aber wenn ein solches Fabelwesen erschreckt wird, fliegt es erst einmal blind los ... und meine doofe Schwester hatte natürlich auch nicht daran gedacht erst Licht anzumachen, bevor sie mein Zimmer stürmt.

Reflexartig zischte ich also los ... und rammte direkt, frontal und nicht sehr elegant den Kleiderschrank. Aber statt mir zu helfen oder gar sich zu entschuldigen, was macht die blöde Nuss? Sie lacht sich halb kaputt! "Du DUMME KUH! KANNST DU MICH NICHT NORMAL WECKEN?" Von neben an meldete sich nun auch mein Bruder. "RUHE! ICH WILL AUSSCHLAFEN!" Das wollte ich auch, aber jetzt war ich natürlich wach! Murrend begab ich mich also ins Badezimmer um mich erstmal ausgiebig frisch zu machen. Doch wenn ich geglaubt hatte dadurch Zeit raus schinden zu können, hatte ich mich schon wieder kräftig geirrt.

"Bist du jetzt bald fertig? Wir müssen los!" Es war mir völlig klar, dass eine Frau, die Greifenmist für eine Parfümsorte hielt noch nie etwas von täglicher Hygiene gehört hatte. Ich schrie "Gleich!" zurück und ließ mir weiterhin viel Zeit. Nach einer viertel Stunde mischte ich mich denn einigermaßen ordentlich herausgeputzt unter das gemeine Volk. Die Zentimeter dicken Augenringe von meinem Schlafmangel hatte ich natürlich nicht vollkommen weg bekommen.

Ich öffnete den Küchenschrank und holte eine Schüssel heraus. "Was wird das wenn's fertig ist?" Genervt drehte ich den Kopf zu meiner Schwester die schon fertig an der Tür zum Balkon lehnte. "Wie schaut's wohl aus? Ich repariere gerade das Dach." Die Ironie schien völlig spurlos an ihr vorüber zu gehen. "Tja ... zu spät! Da hättest du schon etwas früher aufstehen oder deinen Badaufenthalt etwas verkürzen sollen. Wir müssen los, sonst kommst du noch zu spät! Wo ist überhaupt dein Stirnband?"

Wenn sie jetzt erwartet hatte, dass ich ein bestürztes Gesicht machte, hatte sie sich aber geschnitten. Allerdings wagte ich es trotzdem nicht mein Mitkommen zu verweigern, nicht dass sie dann zu Vater rannte. Ich konnte ja auch noch morgen verschlafen. "Ich hab den Stoff weggemacht und mache morgen einen ordentlichen dran." Jetzt war SIE entsetzt. "Aber du kannst doch nicht dein Ninja- Stirnband auftrennen!" Meine Schwester führte sich gerade so auf, als hätte ich soeben zugegeben Tsuchikage ermordet zu haben, aber was hatte ich von einer Person erwartet, von der ich mir sicher war, dass sie sogar mit Stirnband schlief.

Ich wette unter dem Ding ist ihre sonst so braungebrannte Haut ganz weiß ... wahrscheinlich ist es sogar schon festgewachsen und kann nur noch per Kettensäge entfernt werden. "Ich habe den Tsuchikagen gefragt und der hat gesagt ich kann!" Dagegen konnte sie ja wohl schlecht etwas einwenden und so flogen wir in angenehmem Schweigen meinem Trainingsort entgegen. Ich beschloss mir den, leider nur sehr kurzen, Weg nicht zu merken, damit ich mich morgen ohne Probleme verfliegen konnte.

So kam es, dass wir entgegen aller Pläne meinerseits pünktlich um 7.00 Uhr vor der Akademie standen. Mein Schädel dröhnte noch immer tierisch von der unsanften Begegnung mit dem Kleiderschrank und außerdem war ich müde und unausgeschlafen, aber wer nahm in dieser bescheuerten Stadt schon Rücksicht auf meine zarten Gefühle.

Arito wartete bereits auf uns und ging mir mit dem freundlichen Lächeln entgegen, das ich noch zu hassen lernen würde. Am liebsten hätte sein blödes Grinsen mit meiner Faust begrüßt, hielt mich aber mit meisterhafter Selbstbeherrschung zurück. "Hallo Zephyr, schön dass du schon da bist, die anderen beiden müssten auch gleich kommen."

Nur all zu gerne hätte ich ihm darauf erwidert, dass es mir völlig wurscht wäre, ob die Beiden kommen, verschlafen oder unterwegs abkratzen würden, aber meine Schwester kam mir zuvor. "Schön dass Zephyr die Ehre hat ausgerechnet sie als Sensai zu bekommen. Wir sind alle sehr stolz auf unseren jüngsten Spross und hoffen, dass sie Beide gut miteinander auskommen werden! Papa lässt übrigens ausrichten, dass, wenn sie Greifen, Riesenadler oder Flugechsen zum Training brauchen, sie jederzeit zu ihm kommen können." Sie zwinkerte ihm zu ...

Sie ZWINKERTE IHM ZU? Ich brauchte ein paar Sekunden um zu verstehen, dass da meine Schwester mit meinem zukünftigem Sensai flirtete ... das war ja OBERPEINLICH! Schnell schaltete ich mich ein. "Danke für's Herbringen, ich glaube das schaff ich jetzt allein." Gott sei Dank, war dieser Arito anscheinend zu blöd um die lästige Anmache von meiner Schwester zu bemerken. "Kein Problem, ich bin sicher wir werden uns gut verstehen!" Ich wusste nicht woher er diese Zuversicht nahm, aber ich persönlich war fest davon überzeugt, dass sie, zumindest meinerseits, unangebracht war.

Ich weiß ja nicht, ob es euch genauso geht, aber wenn jemand zu mir sagt "Ich bin sicher, dass wir gute Freunde werden" ist das für mich allein schon Grund genug ihn bei der nächsten Gelegenheit einen kräftigen Tritt in den Allerwertesten zu verpassen. Wie KANN dieser Idiot sich nur anmaßen zu glauben, dass ich, eine echte und reinblütige Harabin!!!, jedem dahergelaufenen Trampel wie ihn sofort in meinen Freundeskreis aufnehme? Ich schwor mir in diesem Augenblick felsenfest, dass Arito mit mir alles, aber nicht seine reine Freude haben würde ... nicht dass ich bis dahin etwas anderes vorgehabt hatte.

"Tja ich muss dann mal weiter! Mach's gut Kleine!" Sie wuschelte mir durch meine sorgsam durchgestylte Frisur wofür ich ihr am liebsten die Augen ausgekratzt hätte. Sie WUSSTE, dass ich das hasste, weil ich, im Gegensatz zu ihr, NICHT mit einer Frisur wie ein alter Kehrbesen durch die Gegend laufen wollte. "Lass dass!" Ich schlug ihre Hand weg und blitzte sie wütend an, doch sie lachte nur. "Da ist jemand heute aber wieder gut gelaunt! Viel Spaß!" mit diesen Worten, und sie meinte sie tatsächlich ERNST, flog sie endlich davon.

Das hatte zwar einerseits den Vorteil, dass ich mich mit meiner Laune nicht mehr länger zurückhalten musste, aber auch den Nachteil, dass die Aufmerksamkeit meines Lehrtrampels nun vollkommen auf mich gerichtete war. "Ich hab mich schon die ganze Woche darauf gefreut, endlich eigene Schüler ausbilden zu dürfen. Ehrlich gesagt habe ich die ganze Nacht wachgelegen, so nervös war ich!"

Schön für ihn ... oder war das schon wieder eine dieser pädagogischen Maßnahmen? Ich ignorierte den Kerl und schaute mich demonstrativ- gelangweilt um, als mir eine komische Gestalt im Schatten auffiel. Ich runzelte die Augenbrauen und versuchte die Dämmerung mit meinen scharfen Harpyienaugen zu durchdringen. ... da ... lag ein Körper. "Da ... da ... liegt jemand!"

Man möchte nun meinen, dass ein Jonin immer und überall mit Gefahren rechnen würde, besonders wenn er in einer der schlecht geschütztesten Ninjastädte auf dem ganzen Kontinent wohnt, aber falsch gedacht. Dass Arito seinen Kopf hochriss und "Wo?" fragte, stärkte nicht gerade mein sowieso nicht vorhandenes Vertrauen in seine degenerierten Fähigkeiten. Wäre ich nicht so geschockt von der plötzlichen Leiche gewesen, hätte ich wahrscheinlich das nicht zu geringe Bedürfnis gehabt, meine Kopf gegen die nächste Wand zu donnern. So gesehen ersparte man mir also wenigstens noch schlimmere Kopfschmerzen.

Mit zwei großen Schritten ging Kosamui zu dem reglos daliegenden Körper und sah ihn sich an ... er hat ihn einfach nur angesehen! Ich denke ... man möchte doch glauben, dass er wenigstens den Puls fühlte oder so, aber NEIN, er stellte sich davor und legte den Kopf schief. Hätte er jetzt angefangen wie irre vor sich hinzkichern, ... mich wunderte nichts mehr, auch nicht als er begann mit dem Toten zu sprechen. "Keine Angst, der schläft nur ... du bist Kay nicht?" Ich riss die Augen auf? Das fing ja toll an! Mein erster der beiden Teamkameraden war eine lebende Leiche, die statt sich ordentlich bei seinem Sensai zu melden, lieber in der Ecke lag und schlief.

Missgelaunt schritt ich näher. Wenigstens hatte er Geschmack, was die Kleidung anging auch wenn er anscheinend keine Ahnung davon hatte, wie man sich benimmt. Er trug einen engen, dunkelblauen Ganzkörperanzug und die langen, offengetragenen Haare waren weiß mit einem leichten Hellblau, so dass es aussah als wären sie aus Eis. Sein Stirnband trug er als Gürtel, schräg über die Hüfte und ich musste zugeben, dass sein blasses, scharf geschnittenes und hageres Gesicht ganz passabel war, auch wenn es ihm noch mehr den Eindruck eines Toten verlieh.

Aber statt dass er nun mit einem roten Gesicht aufsprang und hastig eine Entschuldigung stammelte, wie man es jetzt wohl von ihm erwarten konnte, nickte er nur und schlief weiter und statt dass Arito sich über sein ungebührliches Verhalten empörte, pflanzte er sich dazu und sah sich nach der Dritten im Bunde um. Da der schlafende Kerl sich nicht vorstellte, beschloss ich es auch nicht zu tun und sah mich gelangweilt um. Ich würde NICHT so tief sinken und ein Gespräche anfangen!

Nach einer halben Stunde wurde mir die Steherei dann zu dumm und ich setzte mich, mit demonstrativem Abstand zu den anderen Beiden, auf den bestimmt völlig verdreckten und unhygienischen Bordstein.

Nach einer weiteren viertel Stunde wurde mir das ganze dann doch zu blöd. Wofür war ich in aller Herrgottsfrühe eigentlich aufgestanden, wenn ich dann doch hätte ausschlafen können! "Wo bleibt die blöde Nuss denn?" Ein entsetztes Gesicht wandte sich mir zu. "Zephyr!" So wie er meinen Namen aussprach hätte man meinen können, dass ich an ihrer Verspätung schuld war. "Geduld ist eine Tugend der Ninja!" Das mochte ja sein, aber meine Tugend war hier zu Ende. "Pünktlichkeit aber auch!" Dieser Freizeitninja brauchte nicht zu glauben, ich hätte die Bücher in der Akademie nicht gelesen! Nicht dass ich es freiwillig getan hätte, aber meine Mutter hat sie mich regelmäßig abgefragt.

"Sie hat sicher verschlafen, ich schau schnell mal nach!" Mit diesen Worten stand er auf und eilte in Richtung Stadtzentrum ... na ja ... wohl doch eher Dorfmitte. Zuerst versuchte ich es, freundlich wie ich nun mal bin mit einem kleinen Gespräch mit Kay, doch das war ungefähr so prickelnd wie mit einem Toten zu reden. Ich bemühte mich, redete mir die Zunge aus dem Hals und er reagierte nicht einmal mit einem kleinen Nicken. Als auch meine dritte Frage unbeantwortet in der Luft hängen blieb, hörte ich auf und wir warteten schweigend auf unseren Meister. Ich gab ihm 5 Minuten, dann würde ich aufstehen, wegfliegen und nicht wieder kommen ... zumindest nicht freiwillig.

Nach drei Minuten begann ich zu hoffen und nach vieren war ich schon in Versuchung ein bisschen verfrüht los zufliegen, aber ich entschied mich in einem Anfall von Großzügigkeit noch die letzte Minute zu warten ... und bereute es kurz darauf heftigst, als Arito mit ... nun ... dass musste ja dann wohl Cora sein, ... um die Ecke bog. Mein erster Eindruck von meiner zukünftigen Leidensgenossin war nicht gerade der Beste.

Ihre dunkelblonden Haare standen wild in alle Richtungen ab, was mich sofort zu der Vermutung hinreißen lies, dass sie DOCH verschlafen hatte, ihre Backen waren vor Verlegenheit oder auch Nervosität gerötet und sie war wohl eindeutig mehr als einen Kopf kleiner wie ich, was auch nicht schwer ist. Damit war ich die Größte und ich muss sagen, dass mir das ausgesprochen gut in den Kram passte.

Cora trug den typischen braunen Ninja 08/15 Kampfanzug und das Stirnband ordentlich über die Stirn. Zudem thronte eine Brille auf ihrer Nase, deren Gläser so Groß waren, dass sie problemlos als Wurfdisken durchgegangen wären. Alles in allem erinnerte sie mich stark an Linea, bloß dass ich zu meiner großen Erleichterung keinen kleinen, hässlichen Blumentopf an ihr entdecken konnte.

Von ihrem Aussehen her war es mir also, mehr oder weniger zuverlässig, möglich zu schlussfolgern, dass ich es hier mit einer typischen braven Ninja- Töchter zu tun hatte, die so wie meine Schwester, das Wort "Mode" nur vom Hörensagen kannten und deren einziges Lebensziel es war dafür zu sorgen, dass ihr Vater oder auch wahlweise ein Junge ihrer Verehrung stolz auf sie sein würde. ... bemitleidenswert, wenn ihr mich fragt. Ich persönlich versuche einfach nur möglichst bequem zu leben und glaubt mir, ... das ist stressiger, als es sich anhört!

Natürlich machte ich keine Anstalten aufzustehen, was zu meinem Ärger aber niemandem auffiel, da Arito Cora ebenfalls befahl sich zwischen mir und dem immer noch schlafenden Kay zu platzieren. Die Neue schien die Eigenarten des blauen Kerls schon zu kennen, denn sie nickte ihm grüßend zu, was er mit einem kurzen Kopfnicken beantwortete. WIESO nickte dieser arrogante Kerl bei ihr und bei mir nicht?

"Ok, ich möchte dass wir uns der Reihe nach vorstellen. Wir werden uns zwar während dem Training noch gut genug kennen lernen, aber erzählt halt einfach mal das wichtigste, wie ihr heißt, wie alt ihr seid, euer Lieblingsessen und was ihr mal machen möchtet. Am Besten fange ich einmal an!"

Woher wollte dieser aufgeblasene Möchtegernsensai eigentlich wissen, dass mich IRGENDETWAS an ihm interessierte? Aber natürlich war das hier immer noch besser, als wenn er jetzt von uns verlangen würde zum aufwärmen einen 300 Kilometergewaltmarsch hinzulegen, also lauschte ich mit meiner unendlichen Geduld seinen langweiligen Ausführen. Kay schlief einfach weiter, aber das schien Arito nicht zu interessieren, dagegen war Cora das gespannte Interesse schlechthin. Wenn sie ihre Nase noch einen Millimeter weiter nach vorne streckte würde sie sicher das Übergewicht kriegen und vorkippen! Mir wurde fast schlecht bei diesem Anblick, wie kann man sich bloß so demütigen!

"Also, mein Name ist Arito Kosamui!" Glaubte er dass wir nicht lesen konnten oder was? Beinahe hätte ich ein sarkastisches 'erzähl mal was Neues' eingeworfen, hielt mich jedoch noch rechtzeitig zurück. "Ich bin 20 Jahre alt und bin aus irgendwelchen komischen Gründen zum Leiter der hiesigen Jonin gewählt worden."

Ich wusste sehr genau, warum: Weil niemand sonst diesen Job haben wollte, denn der Anführer der hiesigen Jonin zu sein hieß auf gut Deutsch, dass man den ganzen langweiligen Papierkram machen und an Tausenden von verblödeten Sitzungen teilnehmen musste, also alles das, was ein ECHTER Ninja wenn möglich scheute wie die Katze das Wasser. Die Tatsache dass man ihn hatte wählen können besagte, dass er sich hatte aufstellen lassen und DAS sprach nicht gerade für seinen sowieso nicht vorhandenen Intelligenzquotienten!

"Meine Hobbys sind Training, Fliegen und Klettertouren. Ich esse am liebsten Ramen und wünsche mir für die Zukunft, dass wir ein ganz tolles Team werden!" Wenn das ein Appell an unsere Motivation gewesen sein sollte, so war er, zumindest bei mir, gründlich misslungen. Seit meiner unfreundlichen Begegnung mit dem Kleiderschrank um 6.00 Uhr in der Frühe, war diese nämlich im zweiten Untergeschoss und durch diesen tollen Ausspruch nun etwa da, wo sich der Erdkern befinden musste. Hätte er sich vor mir auf den Boden geworfen und meine absolute Überlegenheit anerkannt, hätte er einen wesentlich besseren Effekt erzielen können, aber so viel Intelligenz durfte ich ihm natürlich nicht zutrauen.

"Habt ihr noch irgendwelche Fragen?" Ja ... wann dürfen wir hier wieder weg? Darf ich tot umfallen? Muss ich mich mit euch in der Öffentlichkeit zeigen? Darf ich wenigstens etwas Abstand nehmen, so ein paar Hundert Kilometer? WARUM ICH?? Doch wieder schwieg ich brav ... ein Vorbild an Selbstbeherrschung, mein Vater konnte wirklich stolz auf mich sein, aber natürlich bekam er das wieder mal nicht mit. Wir schwiegen ihn also brav an und was war die Belohnung für meine ganzen Mühen? "Zephyr, könntest du bitte weiter machen?"

Ich sah ihn mit dem Blick an, von dem meine Schwester behauptet er könne Menschen in den Wahnsinn treiben ... aber wo nichts ist ... "Muss das sein?" Ein aufmunterndes Grinsen zeigte mir deutlich, dass es wohl kein Entkommen geben würde. "Ich bin Zephyr Harabin, ..." Natürlich war es mir NICHT vergönnt auszureden, denn sofort fiel mir Cora eifrig in Wort. "Gehörst du tatsächlich zu DEN Harabin?" War das Mädchen blind oder blöd? Was glaubte sie denn wo die Schwingen auf meinem Rücken herkamen? Fest getackert? "Wie viele Menschen mit großen Flügeln auf den Rücken gibt es in dieser Einöde namens Iwa wohl?"

Ich spürte den vorwurfsvollen Blick von unserem Meister deutlich in der Seite, auch wenn ich ihn nicht sah, aber das war mir jetzt auch wurscht, ich hatte für diesen Tag schon genug gelitten und dabei war es noch Vormittag! Cora wurde rot und murmelte ein verlegenes "Entschuldigung." Na wenigstens einer, der wusste was sich gehörte. Etwas gnädiger gestimmt fuhr ich fort. "Ich bin 13 Jahre alt, würde am liebsten Schokolade essen und meine Hobbys sind lesen, Essen, schlafen und fliegen." Jetzt konnte sich dieser blöde Arito nicht zurückhalten. "Hey! Da haben wir ja was gemeinsam!" Ja! Und ich wünschte sofort ich hätte das nicht gesagt, aber bekanntlich kann man ausgesprochene Worte nicht zurücknehmen, auch wenn ich mir das jetzt mehr als alles andere wünschte.

"Ich bevorzuge es mit meinen eigenen Schwingen zu fliegen und nicht auf ... fremde Hilfe zurückgreifen zu müssen! Außerdem liebe ich es nicht ZU essen, sondern DAS Essen an sich!" Das sass. Darauf konnte er nicht erwidern und so konnte ich in aller Ruhe endlich fertigreden. "... und für die Zukunft wünsche ich mir meine Ruhe!" Das war vielleicht nicht höflich, aber zumindest ehrlich. Arito wartete auf weitere Fragen, aber nachdem mir ja jeder sofort in den Text gepatzt hatte, gab es jetzt natürlich nichts mehr. "Gut, dann bist du dran Cora!" und die Angesprochene legte sofort begeistert los.

"Also ... äh ... wo soll ich anfangen ..." Egal nur hoffentlich bald, sonst sässen wir morgen noch da! "... ja also ... ich bin Cora Desideria, bin 12, meine Hobbys sind Training, Medizin und Diplomatie, ich esse am liebsten frisches Vollkornbrot mit Spiegelei und ich möchte mal eine so berühmte Ninja werden wie Tsunade!" War ja klar! Das einzige was mich überraschte, war der Punkt Medizin. Normalerweise waren dieser Typ von Mädchen reine Waffenfanatiker und hielten sich zu cool für ein Pflaster oder gar einen Verband, lieber verbluteten sie mitten im Krankenhaus ... seltsam. "Noch irgendwelche Fragen?" Das altbekannte Schweigen folgte und so war schließlich Kay dran. Ich war schon neugierig, welche Stimme wohl ein Scheintoter hatte.

In meinem Kopf entstanden Worte ohne Ton. ... war ja klar! Ich versuche das mal zu übersetzten. "Mein Name ist Kay Somnis, ich bin ebenfalls 12, mein Hobbys sind Schlafen, Zuhören und Kämpfen und ich möchte mich für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Drachen und den Menschen einsetzen." Ich konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. Sicher wäre jeder Drache sehr beeindruckt, wenn er sich vor ihnen ins Gras legte und einschlief. Oh Gott! Ich sass hier umgeben von lauter Spinnern, bzw. fanatischen Weltverbesserern und niemand dachte auch nur daran mich zu retten.

"Gut, da wir uns jetzt alle vorgestellt haben, können wir ja mit dem Training anfangen! Falls niemand was dagegen hat würde ich gerne jeden Morgen um fünf Uhr anfangen, damit ihr euch gleich an das Leben eines Ninja gewöhnt!" Ich glaubte mich verhört zu haben. "WIE BITTE? Ich glaub ich hör nicht richtig!" Arito blinzelte verwirrt. "Die Tage sind so kurz und Abends muss ich meistens auf irgendwelche Versammlungen, so dass ihr dafür früher gehen könnt!" Langsam sickerte in mein immer noch müdes Bewusstsein, dass dieser Kerl das tatsächlich ernst meinte! Von meinen Teamkameraden konnte ich natürlich auch keine Hilfe erwarten, Cora nickte so heftig, dass man befürchten musste ihr Kopf fiele gleich herunter und Kay lag immer noch teilnahmslos in der Gegend herum.

"Ja aber ... " ich schnappte nach Worten wie ein Fisch im Trockenen. "... ich BIN kein Frühaufsteher!" Arito sah mich kumpelhaft von der Seite an. "Am Anfang musste ich mich auch erst daran gewöhnen, aber irgendwann hast du das so im Tagesablauf drin, dass du gar nicht mehr länger schlafen kannst!" ... und DAS sollte mich jetzt beruhigen? Wo kamen wir denn da hin? Hatte 8.00 Uhr für die Akademie denn nicht gereicht? Noch während ich überlegte ob ich jetzt einfach aufstehen und gehen sollte, fuhr unser persönlicher Sklaventreiber fort. "Damit wir erstmals so richtig als Gruppe zusammenwachsen, werden wir ab morgen einen kleinen Drei-Tage-Ausflug unternehmen!"

HA! Ich hatte es doch gewusst! Aber wenn dieser Foltermeister glaubte er könnte mich auf diese Tour klein kriegen, dann hatte er sich aber gewaltig geschnitten, schließlich hatte ich auch noch ein paar Trümpfe im Ärmel! Deshalb nickte ich nur brav und grinste in mich hinein. Den Rest des Tages verbrachte wir damit Kunais auf eine Strohpuppe zu werfen ... sehr prickelnd wenn ihr mich fragt, aber Gott sei Dank auch nicht sonderlich anstrengend. Sogar Kay bewegte sich dazu, allerdings machte er so minimale Bewegungen wie möglich ... ich habe noch nie jemanden mit einer so schwachen Handbewegung so weit werfen sehen.

Als allerdings dann Cora zum werfen drankam wurde es doch nochmal interessant. "Äh ... ich bin Pazifistin!" WIE BITTE? Na gut ... das erklärte zumindest die leeren Kunaibehälter an ihrem Bein. Ja war ich denn nur von Irren umgeben? Das Mädchen wollte Ninja werden ohne anzugreifen? Ich starrte die Type mit offenem Mund an, während diese kirschrot anlief. "Ich äh ... ich möchte die perfekte Verteidigung lernen und später mal durch meine Heilkräfte Leben retten, aber ... ich möchte niemals jemanden verletzten. Wenn ihr wollt könnt ihr mich gerne als Zielscheibe benutzen, dann kann ich das Abwehren von Kunais üben!"

Arito sah etwas hilflos aus und meinte dann ... "Äh ... na gut ... wenn du meinst ... Zephyr und Kay würdet ihr bitte die Kunais verkehrtherum werfen, damit Cora nicht verletzt wird und du ..." Damit zeigte er auf die kleine Pazifistin. "Stellst dich bitte da drüben hin." Ich schüttelte nur noch verwirrt den Kopf ... wenn ich DAS meinem Vater erzählen würde, ... er würde mir NIE glauben!

So kam es also, das wir gleich am ersten Tag mit den Kunais das Werfen auf unsere Teamkameradin übten. Es war sicher für uns drei eine wesentlich bessere Übung als weiterhin mit dem Strohkopf zu üben, aber ICH hätte nicht die ganzen blauen Flecken haben wollen, mit denen Cora dann abends geziert war. Arito meinte im Anschluss, dass wir erst ein halbes Jahr üben würden und dann unsere ersten Aufträge annehmen könnten ... nicht dass mich das wirklich interessiert hätte. Aber ich hoffte doch, dass das weniger Stress für mich bedeuten würde.

Flug durch die Hölle

Abend's fiel ich dann, völlig erschöpft von der vielen frischen Luft ins Bett, bzw. setzte mich auf die Stange, und schlief sofort ein ... nur um zehn Sekunden später wieder geweckt zu werden. Ja welcher Depp klopfte denn mitten in der Nacht an meine Tür? Von draußen kam Papas Stimme. "Zephyr, hast du vergessen deinen Wecker zu stellen? Da draußen wartet dein Sensai!" Stöhnend stand ich auf. Ein kurzer Blick auf den Wecker verriet mir, was ich nicht hatte wissen wollen. Es war ca. 5.15Uhr in der Nacht. "Komm ja gleich!" und zog mich an. Wieso hatte mich dieser pflichtbewusste Hanskasperl nicht einfach zurücklassen können und wieso musste er ausgerechnet auf meinen Vater treffen? Jedem anderen hätte ich eine Verletzung vorgaukeln oder zumindest mit einen geantworteten "Ja" vertreiben können, aber ihn leider nicht.

Und so kam es, dass ich fünf Minuten später ... ich hatte nicht einmal Zeit bekommen mir die Zähne zu putzen!!! ... vor meinem Sklaventreiber antreten musste. Das schlimmste daran, war sein verständnisvolles Lächeln, als ich um die Ecke bog. Ich mein ... WIE bitteschön kann ein echter Mensch um 5 in der Frühe gut gelaunt sein??? Das lässt sich doch nur noch mit Idiotie oder echt harten Drogen erklären, oder? Ich jedenfalls hatte eine wohl nur allzu verständliche Grummellaune und raunzte deshalb nur ein kurzes "mon" zurück.

Doch statt mich dem ekelhaft gut gelaunten Trio anzuschließen ... na gut ich muss zugeben, dass zumindest Kay ein erträglich neutrales Gesicht drauf hatte, ... ging ich an ihnen vorbei, holte Smaragdhauch aus dem Stall und sattelte ihn. Dann drückte ich Cora die Zügel in die Hand, schwang mich auf seinen Rücken und gedachte dort meinen versäumten Schlaf nach zu holen ... aber nix da ... wie ich bereits befürchtet hatte, war dieser Ausflug eben NICHT dazu gedacht uns als Team zusammenzuführen, sondern diente alleinig unserer körperlichen Ertüchtigung. "Zephyr ..." Bitte bitte lass ihn stumm werden, bitte!

Aber wie immer wurden meine Gebete nicht erhört. "... ich denke du solltest so kollegial sein, dass du mit marschierst!" Ich richtete mich nicht einmal auf, dafür war ich zu müde. "Ihr dürft euer Gepäck auf Smaragdhauch packen!" Ich hoffte, dass sie dieses Angebot zu schätzen wussten, denn schließlich war mein Greif kein Packpferd, sondern ein Reittier aus edelster Zucht!

Aber natürlich wurden meine Bemühungen wieder mal nicht angemessen registriert. "Zephyr ... ich finde die Idee, das Gepäck auf deinen Greif zu packen toll, aber dennoch solltest du auch zu Fuß gehen!" Ich verdrehte die Augen und blickte unseren selbsternannten Foltermeister genervt an. "Wieso? Ich bin mein Leben lang geflogen oder geritten und ich werde auch in Zukunft immer fliegen oder reiten ... warum also in fünf Kagens Namen sollte ich bitteschön jetzt damit anfangen zu Fuß in der Gegend herum zu spatzieren?"

Ich kann mir meinen Fehler nur durch Müdigkeit erklären, denn sonst wäre mir folgenden NIE passiert. Ich hatte mich so in fahrt geredet, dass ich dummerweise nicht das Anschleichen meines Vaters bemerkte ... bis er neben mir stand. "Da ... du hast noch nicht's gefrühstückt!" Mit diesen Worten überreichte er mir einen warmen Becher mit Tee. Dankbar nahm ich ihn an und schluckte das Zeug runter ... mir kam es noch merkwürdig vor, dass er, obwohl ich mich doch gerade so unhöflich gegenüber meinem Meister verhalten hatte, mir dennoch etwas zu Trinken anbot, als ich ein seltsames Ziehen in meinen Flügeln spürte.

"Was!!!!" Mein Vater sah mich ziemlich sauer an und ich bemerkte, wie meine Flügel immer schwerer wurden. "Das wird dich hoffentlich lehren, deinen Sensai so frech anzusprechen! Das ist ein geschmacks- und geruchsloses Gift und der größte Feind eines jeden echten Harabin, denn es lähmt nur die Flügel! Also trainiere deine Beine, damit es dir nicht's anhaben kann!" Mit diesen Worten drehte er sich um und stolzierte mit dem Becher zurück ins Haus, während ich ihm noch sprachlos hinterher sah.

Langsam fühlte ich wie meine Flügel nach unten sackten und zwei Sekunden später lagen sie äußerst unästhetisch am Boden ausgebreitet. "Und wie soll ich jetzt bitte laufen? Die schleifen doch am Boden!" Doch leider hatte mein Vater auch für diesen Fall etwas vorbereitet, denn zwei Sekunden darauf kam er mit einem weichen Seil zurück und band meine Flügel so fest, dass sie zumindest nicht mehr am Boden entlang schliffen. "Ich wünsche dir viel Spaß meine Kleine!" Seine Stimme triefte nur so vor Ironie. Dann wandte er sich an Arito "Wenn sie ihnen weiterhin Ärger macht können sie jederzeit zu mir kommen!"

Da war ich nun! Allein und verraten von meiner eigenen Familie, aber so leicht ließ ich mich von diesen Foltermeistern nicht unterkriegen! Nach einer Stunde waren wir dann endlich weit genug weg, dass ich mir sicher war Plan B ausführen zu können. Es kostete mich einige Überwindung, aber da mir JETZT schon die Füße wehtaten von der blöden Lauferei, wollte ich nicht noch länger warten. Mit einem überraschend realistischen Schrei ließ ich mich einfach nach vorne fallen. Operation gelungen, Patient tot. Mein Knie brannte wie Sau und als ich mich schließlich dazu entschließen konnte darauf zu sehen, sah ich wie echtes, rotes Blut durch die aufgeschürfte Haut floss.

"AAUUUUU!" Schneller als der Blitz waren Arito und Cora zu mir geeilt, während dieser kaltblütige Kay sich einfach hingesetzt hatte und schon wieder zu schlafen schien. Ich kratzte all meine Schauspielerkunst zusammen und jammerte herum. Leider hatte ich nicht mit der Hilfe meiner Teamkameradin gerechnet. Diese hatte plötzlich einen so seltsam professionellen Ausdruck auf dem Gesicht und besah sich meine Schwerstverletzung. "Das ist nicht so schlimm, wart ich helf dir!" und noch bevor ich es verhindern konnte, hatte sie ihre Finger verknotet, Chakra geschmiedet und ein grünes, freundliches Licht setzte sich auf meine Wunde ... und schloss sie!

Nicht zu fassen oder? Ich überwand mich mit all meiner Selbstbeherrschung, ließ mich fallen, beging fast Suizid und dann kam diese dumme Kuh daher und heilte mich! Einfach so! Ich war erst einmal total perplex, was wohl ihr Glück war. Hätte ich mehr Zeit zum Nachdenken gehabt wäre ihr sicher ein Kunai entgegengeflogen ... richtig herum! ... oder zumindest eine geballte Faust!

"Danke Cora, ich habe schon befürchtet, Zephyr müsste den Rest des Weges auf Smaragdhauch reiten." Ja was glaubten diese Minderbemittelten, warum ich mich hatte fallen lassen? Hielten die mich etwa für zu blöd zum Laufen? Es war zum Murmeltiermelken! Erst stutzte man mir die Flügel, dann wurde ich ungefragt geheilt ... sehr viel tiefer konnte ich ja nicht mehr sinken ... was würde wohl als nächstes kommen ... Topfschlagen? Kopfschüttelnd stand ich auf. Wenn diese komische Frau darauf wartete, dass ich mich bei ihr bedankte, ... das konnte sie sich an den nicht vorhandenen Hut stecken!

Mit einem Gesicht wie sieben Tage Regenwetter stand ich auf und stapfte zurück an Smaragdhauchs Seite. Doch Arito ließ natürlich nicht locker. "Möchtest du dich nicht bei Cora bedanken?" Ich schnaubte durch die Nase und quetschte mir ein "Dnk" durch den Hals, doch sie hörte nicht einmal zu "Das macht doch nichts! Mach ich doch gerne!" und schritt fröhlich hüpfend voran. Ich wünschte ihr insgeheim, dass ihr das Lächeln für alle Zeiten im Gesicht festfrieren möge und folgte widerwillig, aber geschlagen von so viel Dummheit.

Ich glaube nicht, dass ich noch viel weitererzählen muss oder? Abends fiel ich dann todmüde ins Bett. Meine Füße waren schwer wie Blei und natürlich waren sie mit Blasen übersäht. Der einzige Vorteil war, dass ich langsam aber sicher meine Flügel wieder spüren konnte. Mit etwas Glück würde ich morgen wenigstens nicht mehr dieses entwürdigende Seil tragen müssen, aber der Gipfel kam noch ... ich bekam kein Einzelbett, sondern musste mit dieser unmöglichen, dummen Brillenschlange in ein Zimmer!! Wäre ich nicht so furchtbar müde gewesen ... ich glaube ich hätte mich geweigert zu schlafen ... ganz sicher.

Am nächsten Morgen wurden wir ... natürlich ... um 5 Uhr geweckt und hätte ich gewusst, dass sich an diesem Tag das Schicksal meines restlichen Lebens entscheiden würde, hätte ich mich sicherlich noch stärker geweigert aufzustehen, als ich es sowieso schon tat. Besiegt und tropfnass stapfte ich ca. gegen 6.30 Uhr hinunter in den Schankraum der Herberge, dieser unsensible Kerl von Kay hätte mich wirklich auch sanfter wecken können als mit einem Eimer Wasser, in der wir Unterschlupf gefunden hatten. Laut jammernd zeigte ich Arito meine Blasen und beklagte mich über den Muskelkater, als dieser seufzte und einen Satz losließ, der für mich mehr als verhängnisvoll sein würde.

"Ich hab mir schon gedacht, dass die Harabin nicht mehr das sind, was sie früher mal waren. Du kannst auf Smaragdhauch reiten." Wenn ich im nachhinein darüber nachdenke, so war das wohl der hinterfotzigste Trick, der jemals von einem Meisterquäler gegenüber seinem Schüler angewendet worden ist ... aber das habe ich damals natürlich noch nicht realisiert. Ich war erstmal STINKWÜTEND! Wie kann dieser aufgeblasene Pseudo- Ninja es wagen MICH, M.I.C.H. zu kritisieren ... und noch schlimmer! Meine edle Abstammung!

Ich stemmte meine Arme in die Hüften, spreizte wütend DIE Flügel und schrie ihn an. Ich weiß nicht mehr genau was ich gesagt habe, aber ich bin sicher es war irgendetwas mit "ruhmreicher Vergangenheit", "blaues Blut", " und so weiter ... und was sagte dieser aufgeblasenen Kerl, als ich endlich fertig war. "Ich würde niemals abstreiten, dass deine Familie in der Vergangenheit Iwa immer eine große Hilfe war, aber die Betonung liegt dabei eindeutig auf war. Du musst zugeben ... seit ihr mit der Greifenzucht angefangen habt, gab es keine wirklich großen Ninjas mehr in eurem Clan."

DAS war nun wirklich zu viel. Ich packte meinen Rucksack schnappte mir ein Viertel Wurstbrot und ging zur Tür. "Ich pack schon mal Smaragdhauch, ihr könnt ja dann nachkommen." Eigentlich hätten mir die zufrieden hochgezogenen Mundwinkel Arito's schon damals komisch vorkommen müssen ... aber wie gesagt, war ich blind vor Wut.

Nach zwei Stunden Wanderung bereute ich meinen Entschluss natürlich schon wieder, auch wenn ich zu meiner nicht zu geringen Zufriedenheit bemerkte, dass langsam sogar Cora durch die Anstrengung das ewige Grinsen aus dem Gesicht fiel. Nicht so bei Kay, aber da er selbst während der gesamten Wanderung die Augen geschlossen hielt, nehme ich an, dass er nebenbei geschlafen hat. Zugetraut hätte ich es ihm.

Natürlich war das noch lange nicht das Ende der Tortur, die unser Foltermeister für uns vorgesehen hatte. In der größten Mittagshitze, baute er sich vor der nächsten Felswand auf und verkündete stolz: "Da oben geht's weiter!" Beinahe hätte ich meinen mühsam bis jetzt durchgehaltenen Vorsatz fallen gelassen und mich ordentlich beschwert. "DA rauf?" Aha ... ich mochte vielleicht ungeübt im Laufen sein, ... aber anscheinend war ich nicht die einzige, die bereits komplett erschöpft war. NUR Kay musste sich natürlich wieder einschleimen.

Ohne die Miene auch nur ein winziges bisschen zu verziehen, begann er hinaufzuklettern. Meine Mitleidende seufzte und nahm mir geradezu die Worte aus dem Mund. "Wird der denn nie müde?" Ich konnte es natürlich nicht angehen lassen, dass so ein namenloser Versager mehr schaffte als eine echte Harabin und so fühlte ich mich wohl oder übel ebenfalls dazu gezwungen den Aufstieg zu beginnen. Viel zu schnell protestierten meine ungeübten Muskeln, schrieen nach einer Pause und drohten mit sofortigem Streik. Aber dennoch zwang ich sie rücksichtslos dazu Überstunden zu schieben, auch wenn ich genau wusste, dass ich spätestens Morgen in der Frühe bitter dafür würde büßen müssen.

Ich lag falsch ... bereits als ich oben war, schmerzten meine Muskeln und kündigten damit doch nur die Mutter aller Muskelkater an, die mich am nächsten Morgen heimsuchen würde. Schnaufend und völlig fertig sassen Ich und Cora (nur der Esel nennt sich selbst zuerst ^.^v) am Rand der Klippe und versuchten einfach nur genug Luft in unsere Lungen zu pumpen um weiter leben zu können. Der Gipfel der Gemeinheit waren dabei Arito und Kay. Letzterer hatte sich völlig entspannt und ohne auch nur ein Anzeichen von Erschöpfung an den nächsten Baum gelehnt und schlief schon wieder ... oder weiter.

Unser Foltermeister blickte uns milde lächelnd an und holte eine Wasserflasche heraus. "Für zwei ungeübte wie euch war das eine ganz schöne Leistung, ihr habt doch sicher Durst!" Zornig blitze ich Arito an. "Das ... war ... doch ... noch ... gar ...nichts!" Leider strafte mich meine eigene Lunge lügen und diese Tatsache machte mich noch wütender als ich sowieso schon war. Arito grinste nun breit. "Da bin ich mir sicher und wenn wir ein halbes Jahr trainiert haben, könnt ihr noch viel mehr." Ich wusste nicht ob ich über diese Drohung lachen oder weinen sollte, aber eins war sicher ... er meinte sie definitv ernst.

Wer nun glaubt, wir hätten das nächste Jahr den ganzen Tag unsere Ninja- Kräfte trainiert, also Chakra schmieden usw., der irrt sich. Leider war unser Foltermeister einer der "Ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper" Typen und meiner bescheidenen Meinung nach, bewertete er diesen 'gesunden Körper'- Teil ein viel zu hoch.

Tatsache war auf jeden Fall, dass wir jede Nacht um pünktlich um 5 Uhr mit einem kleinen, 1/2- Stündigem Morgenlauf begannen. Danach gab es gemeinsames Frühstück, das laut Oberquälgeist den 'Gemeinschaftssinn stärkt'. Anschließend wurde bis etwa 11Uhr trainiert, meistens Klettern, Laufen und sonstige körperlich anstrengende Tätigkeiten, z.B.: der Kampf mit bloßen Händen. Danach kamen Waffen dran. Ich glaube nicht, dass es irgendein Kampfgerät gibt, dass wir im Laufe des nächsten halben Jahres nicht in unseren ungeschickten Pratzen gehabt hätten.

Einmal hatte er sogar irgendwoher ein echtes Zanbato organisiert, angeblich vom Tsuchikagen, auch wenn ich es nicht glauben konnte, denn dieser würde sowas eher zum Pflugschar einschmelzen, als es aufzuheben, aber na gut. Natürlich weigerte sich Cora auch weiterhin aktiv zu kämpfen. Anscheinend war sie tatsächlich Pazifistin mit Leib und Seele. Sie lernte gerne sich mit jeder möglichen Waffe zu verteidigen, aber verweigerte jede Bewegung, die dem Gegner Schaden hätte zufügen können.

Während wir drei arme Knechte uns abrackerten und von Arito dauernd kritisiert wurden, stopfte genau dieser sein Mittagessen in sich hinein, damit er, während wir dann etwas Warmes zu uns nahmen zu dozieren anfangen konnte. Dieser Teil war der gemütlichste, dauerte etwa bis 15 Uhr und dabei erfuhren wir alles, was wir wissen und nicht wissen wollten. Wo die Grenzen der verschiedenen Reiche enden, bzw. anfangen, wer wo regiert, die berühmtesten Clans auf diesem Kontinent und alles Theoretische zu Jutsus, also:

Was ist Chakra, wie schmiedet man es, was für Kategorien von Jutsus gibt es, was ist der unterschied zwischen Talent und Bluterbe. Außerdem kamen regelmäßig alle möglichen und unmöglichen Tierarten, Pflanzen und Gifte dran. Ich fühlte mich zurück in die Akademie versetzt, nur dass es da nie aufgefallen ist, wenn ich geschlafen habe ... hier schon.

Von 15 Uhr bis Arito gehen musste, was je ob eine Versammlung stattfand oder nicht zwischen 17 und 19 Uhr war übten wir dann tatsächlich das Schmieden von Chakra und verschiedene Jutsus in der Praxis. Dann kam ich endlich heim, manchmal schaffte ich es sogar noch in die Dusche und fiel dann, im übertragenden Sinne, ins Bett. Klar haben wir nie wieder in so kurzer Zeit so viel gelernt wie damals, aber es war echt ein steinhartes Training, das Arito da mit uns durchzog.

Ich weiß noch, dass mir nach einem besonders anstrengendem Tag, an dem ich keine einzige Kampfhaltung richtig hingekriegt hatte, mir von der letzten Stunde nichts mehr einfallen wollte und zu allem Überfluss ich keine einzige noch so leichte Jutsu gelingen wollte, mein Kragen geplatzt ist. Ich baute mich vor ihm auf und schrie ihn an. "Was soll das werden wenn's fertig ist? Sollen wir tot umfallen?" Zwei warme braune Augen richteten sich auf mich und schienen sich durch meinen Kopf zu bohren. "Genau das verhindere ich damit!". Dummerweise brachte mich diese Antwort ziemlich aus dem Konzept und deshalb hielt ich die Klappe ... ob das gut oder schlecht war, mag ich bis heute nicht zu beurteilen, aber wer weiß.

Apropos wer weiß das schon. Mitten im Unterricht, kaum hatte er fertig gegessen sank Kay's Kopf auf die Tischplatte und es sah genauso aus, als ob er tief und fest schlafen würde. Doch wenn Arito ihn aufrief wusste er die Antworten immer zu 100 Prozent richtig! Das war ja SO lästig! Wieso konnte dieser Kerl schlafen und bekam trotzdem alles mit? Ehrlich gesagt stellten ich und Cora damals ziemlich viele und wilde Theorien auf, warum das so war, aber letztendlich stellte sich keine davon als wahr heraus.

Schließlich einigten wir uns darauf, das Kay ein Spion aus Otogakure sein musste. Warum? Nun das war eigentlich ziemlich klar. Wir hatten ausreichend Erkundigungen eingezogen und so wussten wir folgende Dinge: Erstens in letzter Zeit waren in allen größeren Ninja- Städten immer mehr Spione Rochi's aufgedeckt worden, auch wenn man vermutete, dass die Anzahl der unentdeckten Beobachter noch viel größer war. Zweitens war Kay zuuufälligerweise gerade erst letztes Monat nach Iwa gezogen, angeblich um dort Ninja zu werden. Drittens wusste niemand wo er vorher gewohnt hatte und Viertens und letztens, war es doch mehr als seltsam, wenn er im Unterricht dauernd schlief und trotzdem alle Antworten wusste.

Auch dass er sich sehr leicht mit dem Umgang in den meisten Waffen tat, obwohl er steif und fest behauptete sie noch nie in der Hand gehabt zu haben, war ja wohl mehr als verdächtig! Übrigens würde diese Theorie auch die Sache mit seiner dauernden Müdigkeit erklären. Schließlich musste ein Spion ja nachts über Informationen sammeln. Wir waren also zu dem Schluss gelangt, dass Kay eigentlich viel älter als 12 war, oder zumindest schon sehr jung in Oto eine Spezialausbildung erhalten hatte. Dass er sehr talentiert war, daran bestand kein Zweifel, denn er war uns in fast allem meilenweit voraus, ... außer im Fliegen natürlich, aber selbst da machte er mir Konkurrenz.

Eines Nachmittags sassen Ich und Cora im Schatten und beobachteten, wie Kay Anweisungen von Arito entgegennahm. Kurz zuvor hatte er uns beim wöchentlichen Quiz, dass Arito veranstaltete um zu testen, was von seinem Gelaber hängen geblieben war, wieder einmal in Grund und Boden gestampft. "Dass KANN doch nicht normal sein!" Zischte ich Cora zu. Diese sah mich verwundert von der Seite an. "Bist du sicher? Ich denke ... wenn an unserer Theorie war dran wäre, hätte Sensai Kosamui das doch sicher auch schon bemerkt!" Ich musste mich zurückhalten um nicht laut zu lachen. "Vergiss es lieber ganz schnell wieder! Selbst wenn sich Kay das Oto- Stirnband an die Stirn getackert hätte, würde Arito das noch übersehen!"

Mit kaum verhohlenem Zweifel blickte Cora mich an. "Aber er ist doch der Anführer der Jonin!" Ich lachte zynisch. "Ja, aber auch nur darum, weil diesen Job im Normalfall keiner machen will, weil da so viel Papierkram anfällt." Das naive Trutscherl neben mir, riss die Augen weit auf. "Meinst du?" Doch ich zuckte nur mit den Schultern. "Wessen Familie besteht denn nur als Ninjas?" Diesem stichhaltigen Argument konnte sie sich natürlich nicht entziehen. "Ja ... und was sollen wir denn dann tun? Wir sind doch nur normale Genin." Da musste man ihr natürlich recht geben, aber nicht umsonst fließt in meinen Adern das Blut der Harabin. Ich wusste natürlich sofort, was zu tun ist.

"Das ist ganz einfach! WIR werden ihn beschatten. Er erwartet nicht, dass wir kleinen, dummen Mädchen ihn Verdacht schöpfen könnten und deshalb wird er uns gegenüber unvorsichtig sein." Natürlich sah Cora das sofort ein und nickte vorsichtig. "Das heißt wir müssen zu Arito gehen und ihm alles sagen!" Lass Hirn regnen und triff nicht immer nur mich! "NEIN!" Ich war so laut geworden, dass Arito verwundert zu uns herüberblickte und so dämpfte ich noch einmal meine Stimme. "Wie sollen wir es ihm denn sagen? Wenn wir hingehen kriegt Kay das mit. Wenn wir hingehen und sagen, er wir wollen mal ohne den Blauen mit ihm reden, ist das nicht minder verdächtig und außerdem wette ich mit dir, dass Arito uns das nicht glaubt, schließlich haben wir ja auch gar keine Beweise!"

Ich fühlte mich beobachtet und blickte zu Arito und Kay, dieser blickte mir direkt in die Augen, als hätte er genau verstanden, was wir gesagt hätten. Bestürzt verstummte ich. Das hatten wir natürlich nicht berücksichtigt! Wenn Kay tatsächlich ein ausgebildeter Ninja war, hatte er sich er außerordentlich geschärfte Sinne! Ich musste mir etwas anderes einfallen lassen. "Wir treffen uns heut abend im Cafè, okay?" Eigentlich war es schon erstaunlich, noch ein Monat zuvor hätte ich mich mit Händen und Füßen geweigert, mit jemandem wie Cora in der Öffentlichkeit gesehen zu werden, aber was tat man nicht alles für den Clan und Iwa! Ich hoffe das würde anschließend angemessen gewürdigt werden! ... und hoffentlich wusste diese blonde Primitive vor mir was ein Löffel ist!

Und so kam es, dass ich an diesem Abend tatsächlich mit meiner Teamkameradin beim Kaffeetrinken zusammen sass. Ich hatte es eigentlich schon bereut und mir überlegt, ob ich das ganze nicht doch zu mir nach Hause verlegen sollte, da würde mich wenigstens niemand wichtiges mit mir sehen, aber zu meiner großen Erleichterung hatte ich festgestellt, dass Cora zumindest den Gebrauch einer Serviette kannte. Man wurde ja so genügsam! Jetzt wusste ich wenigstens, warum Bescheidenheit eine Tugend der Ninja ist ... Gewohnheitssache.

Also ich sass da mit dieser komischen, unterbelichteten Nudel und schmiedete einen raffinierten Plan aus. Nach dem Training würde ich in Richtung daheim fliegen, bis ich außer Sichtweite war. Dann würde ich landen und ihm nachschleichen, bis ich wusste, wo er wohnte. In der Nacht darauf würden wir dann beide bei ihm einbrechen und die Wohnung nach Beweisen durchsuchen. Ich war mir ziemlich sicher, dass wir auch welche finden würden, zumindest sein Otoninstirnband musste doch da irgendwo rumflacken, und dann würde Arito endlich einsehen, dass wir natürlich recht gehabt hatten. Die Tatsache, dass er nicht abstreiten kann, was er niemals geleugnet hatte übersah ich dabei dezent, denn von solchen Kleinigkeiten habe ich mich noch nie abhalten lassen.

Einen Tag später trafen Cora und ich uns also nach dem Training um ca. 22.00 Uhr in der Nacht mitten auf der Straße. Diese Mission musste ein Erfolg werden, sonst hätte ich ja ganz umsonst meinen Schönheitsschlaf geopfert und das konnte natürlich nicht sein! Wir waren beide, passend zu unserem Vorhaben, dunkel gekleidet und so schlichen uns durch den Schatten, in Richtung eines ganz bestimmten Hauses an dem wir auch unbemerkt ankamen. In weiser Voraussicht hatte meine Komplizin sich ein Seil mitgenommen. Ich flog elegant und lautlos wie ein Schatten bis zum Dach und band den Strick dort fest.

Dann begann Cora hinaufzuklettern, ... um nach zwei Sekunden wieder am Boden zu sitzen. Ich konnte mir ein spöttisches Grinsen nicht verkneifen, hob das Ende des Stricks wieder vom Boden auf und band es diesmal wirklich fest. Ich befürchtete schon, dass ganz Iwa von dem Erdbeben wach werden würde, dass sie verursachte, aber wir schienen tatsächlich Glück zu haben. "Pst!" Was plärrte die Kuh denn jetzt schon wieder rum? "Was?" Eine große Brille blitzte mir von unten entgegen. "Welches Stockwerk?"

Oh! ... gute Frage! Woher sollte denn ich wissen, wo sich die faule Socke einquartiert hatte? Still wie eine Eule spreizte ich erneut meine Flügel und schwebte langsam von einem Fenster zum anderen. Nun, obwohl er sich nun wirklich nur um das nötigste bewegte ... so einen Bierbauch hatte er sicher nicht! In einem Zimmer konnte ich endlich seinen Overall entdecken ... das musste er sein! "2. Stock!"

Meine Komplizin nickte und kletterte weiter, bis sie vor dem Fenster stand. Dann öffnete sich ihr Mund und ich befürchtete eine weitere dämliche Frage ... die auch prompt gestellt wurde. "Und wie kriegen wir jetzt das Fenster auf?" Ich zuckte stumm mit den Schultern. An solch eine Kleinigkeit hatte ich natürlich nicht gedacht. Diesmal kam überraschenderweise sogar Cora die rettende Idee ... nun ja ... blinde Hühner finden bekanntlich ja auch mal ein Korn und bei ihr traf das ja sogar wortwörtlich zu. "Wie wär's mit der Kunst des Körpertausches?"

Ich blinzelte ... tolle Idee! Ich war etwas verärgert, dass mir das nicht als erste eingefallen war, aber jetzt war leider keine Zeit für kleinliche Streitigkeiten. "Bist du sicher, dass das klappt?" Cora zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht, ... aber bevor wir unverrichteter Dinge wieder abziehen ..." Ich nickte und meine Kollegin begann mit Fingerzeichen. Sekunden später war an ihrer Stelle ein ... Stuhl aufgetaucht, der kurz darauf polternd auf dem Boden aufkam. WIE KONNTE MAN BLOSS SO BLÖD SEIN! Um mich herum gingen Lichter an. Ich musste sofort verschwinden und kurz darauf wurde der Stuhl unter einem bunten Teppich vergraben.

"Was leiseres hast du nicht gefunden oder?" zischte ich Cora zu. Diese zuckte zusammen und gab ein leises "Tschuldigung!" zurück. Ich schnaubte nur durch die Nase. Wenn man sich mit Idioten einlässt, sollte man sich bekanntlich ja auch nicht wundern, wenn nachher alles schief geht. Ich riss mich also zusammen und wollte gerade zum Schreibtisch gehen, als ich ein freundliches "Was bitteschön soll das werden wenn's fertig is?" hörte. Noch bevor ich meinen Kopf vollends zur Seite gedreht hatte, wurde ich auch schon gepackt und von einem kräftigen Fußtritt erfasst, der mich schneller als ich je gewollt hatte auf die andere Seite des Zimmers brachte.

Instinktiv spreizte ich dabei meine Flügel um den Sturz wenigstens etwas zu bremsen, was aber hier leider nur zur Folge hatte, dass das Regal neben mir auf äußerst unsensible und geräuschvolle Art ein leeres Fach mehr hatte. Ich hörte einen weiteren Schlag und einen unterdrückten Schmerzensschrei, dann landete auch Cora bei mir in der Ecke. Vor uns baute sich eine hagere Gestalt auf. "Äh ... hallo Kay!" Gaben wir beide, nicht sonderlich intelligent, aber gleichzeitig von uns.

Was ich vor mir sah, machte mir nicht gerade Mut ... ich meine ... sollte ein Mensch solche blau glühenden Augen haben? Und warum um alles in der Welt hatte er uns erwartet, so lautlos, wie wir gewesen waren? Lag es nur an den Schatten, dass sein Gesicht noch eingefallener wie sonst wirkte? In dieser Sekunde bereute ich unsere Aktion stark, aber bekanntlich kann man so etwas nicht wieder rückgängig machen. Ich hoffte nur die Gelegenheit zu haben daraus auch etwas zu lernen, ... vor allem weil in der Hand unseres Teamkameraden zwei wurfbereite Kunai erschienen waren und man weiß ja wie schnell es damit zu Unfällen kommen kann.

"IHR?" Was sollte man dazu noch sagen ... wir nickten einfach stumm. "Und ich hab mich schon gefragt, welche zwei unfähigen Elefanten bei mir einbrechen wollen! Wie habt ihr das nur geschafft, dass man den Krach durch ganz Iwa hört? Ging es denn nicht leiser? Was wolltet ihr hier überhaupt?" Ich beschloss spontan die Sache mit dem Teppich und dem Stuhl zu verschweigen, ... er würde es noch früh genug merken. Überhaupt konnten wir ihm doch schlecht erzählen, dass wir ihn für einen Otonin hielten, denn entweder er war einer, dann würden wir mit dieser Information sicherlich nicht weit kommen, oder er war keiner, dann machten wir uns hier nur lächerlich.

Plötzlich drückte jemand die Klinke der Tür nach unten und eine weibliche Stimme erklang. "Kay? Ist bei dir alles in Ordnung? Ich habe gedacht, ich hätte Krach gehört! ... und warum um Gottes willen, hast du den guten Teppich von Oma aus dem Fenster geschmissen?" Ein blauer Blick wurde uns abschätzend zugeworfen und dann gab unser Kerkermeister zurück. "War ein Versehen! Ich konnte nicht schlafen und hab deshalb noch etwas trainiert! Es tut mir leid!" Man hörte von vor der Türe ein leises Seufzen. "Bitte! Du hast die ganze Nachbarschaft aufgeweckt! Wir reden morgen noch einmal darüber!" Schritte entfernten sich schlürfend von der Zimmertüre und die Aufmerksamkeit Kaýs wandte sich wieder uns zu.

Zu unserer großen Erleichterung verschwanden die Kunai wieder so plötzlich wie sie gekommen waren in seinen Ärmeln und Kay lehnte sich lässig an die Wand. "Also? Ich warte ... warum seid ihr hier!" Mir fiel und fiel keine Ausrede ein, obwohl ich jeden noch so staubigen Winkel meines sonst so perfekt funktionierenden Gehirns durchforstete, aber anscheinend war es nun wieder an Cora uns den Hals zu retten.

"Es war eine Wette!" Unser Kerkermeister runzelte verwirrt die Stirn. "Eine Wette?" Nun ... zumindest glaubwürdiger als jede andere Ausrede die mir nicht eingefallen war. Cora nickte heftig. "Was zur Hölle für eine Wette erfordert es, dass ihr Mitten in der Nacht mit dem Geräuschpegel einer Horde Elefanten in mein Zimmer einbrecht?" Er klang mehr als misstrauisch und ich muss sagen, dass er damit wohl Recht hatte.

Nun kam auch Cora ińs Rudern. "Äh ... wir haben gewettet, dass wir nicht in dein Zimmer einbrechen können ohne dass du es merkst?" Das klang doch ganz glaubwürdig oder? Anscheinend leider nicht für Kay. Dieser hatte plötzlich einen sehr zornigen Ausdruck auf dem Gesicht. "Für wie blöd haltet ihr mich eigentlich!" zischte er uns an und auf einmal war er wieder in unseren Köpfen. Ohne dass ich es wollte erinnerte ich mich an das Gespräch heute morgen und durchlief im Zeitraffer die letzten zwei Tage. Oh, oh ...

Plötzlich grinste Kay breit und die Tatsache, dass dies ein paar spitze Reißzähne im Dunkeln funkeln ließ, die während dem Training garantiert NICHT da gewesen waren, machte mich nicht gerade zuversichtlicher. "So, so ... ich soll also ein Otonin sein ..." Cora und ich starrten ihn angsterfüllt an, als er langsam näher kam und vor uns in die Hocke ging. Dann holte er ein Kunai hervor und sah es sich interessiert an wie ein fremdes Lebewesen. Wir hatten Recht gehabt und nun würden wir für diese Vermutung sterben. Er holte aus ...

... und durchstach seine Hand. Neben mir quiekte meine Partnerin erschrocken auf und ich muss zugeben, dass auch ich überrascht war. Statt dem üblichen roten Zeug, dass wohl jeder Mensch in seinen Adern tragen sollte, floss eine leuchtend hellblaue Flüssigkeit heraus. Ohne dass Kay sich auch nur einen Millimeter gerührt hätte, schob sich das Kunai aus der Wunde und Sekunden sah man nicht einmal mehr einen Kratzer. "Praktisch!" War das einzige was ich herausbekam, aber mein Stolz ließ nicht zu, dass ich zugab, wie durcheinander ich war. Gott sei Dank, konnte man in der Dunkelheit meine Blässe nicht erkennen.

"Auch wenn unser Clan hier nicht sonderlich bekannt ist, im Gegensatz zu den Harabin, so haben wir doch auch ein mächtiges Bluterbe. Seit nun ungefähr einem Jahr, seit mein Vater bei einem Auftrag gestorben ist, teile ich mir diesen Körper mit dem Drachen unserer Familie. Da dieser nicht gerade jung ist, bekam ich somit auf einen Schlag sehr viele Erfahrungen eingetrichtert, die ich erst einmal verarbeiten muss und genau das ist der Grund, warum ich so viel schlafen muss. Ich habe ein paar hundert Jahre aufzuarbeiten und das dauert einfach. Außerdem kann ich auf einen Schlag viel mehr hören, spüren ... ich habe ganz neue Sinne bekommen und ich, bzw. mein Hirn muss erst noch lernen die wichtigen herauszufiltern. Es ist bereits ein riesen Fortschritt, dass ich ein paar Stunden am Tag wachbleiben kann. Das erste Monat habe ich komplett durchgeschlafen! ... so ... und jetzt überlegen wir uns, wie ihr mir diese geklauten Stunden Schlaf und die rausgeworfenen Möbel wieder gut machen könnt!" Sein hinterfotziges Grinsen verhieß nichts Gutes und ich hatte natürlich Recht.

Deshalb traten wir zwei Tage später bei einer gewissen Familie Somnis zum Unkrautjäten an. Ich hatte ja schon schlimmes erwartet, aber jetzt ich überlegte mir ernsthaft, ob ich nicht umdrehen und das Gespött in Kauf nehmen sollte, wenn mir dafür DAS DA erspart bliebe! Entsetzt fiel mein Blick auf einen halben Quadratkilometer gut bebautes, dreckiges Ackerland direkt vor mir. "Das ist nicht dein Ernst!" Natürlich war Cora schon wieder jenseits aller Vernunft. "OHHH! TOLL! Ich wusste gar nicht, dass ihr so einen großen Garten habt! Das ist ja unglaublich! Und die vielen Heilkräuter die da wachsen! ..." Mit einer Begeisterung, die nur mit Wahnsinn zu erklären war stürzte sie sich geradezu auf die Arbeit.

Ich fragte mich in diesem Augenblick ehrlich wie bescheuert man eigentlich sein konnte ... ich meine ... außer mir hatte ja bekanntlich jeder hier einen Schlag weg. Das macht wahrscheinlich die Höhenluft. Aber so dumm, dass man sich freudig auf́s Unkrautjäten stürzt? Völlig von der Rolle warf ich Kay einen Blick zu und konnte so sehen, dass er wenigstens hier mit mir einer Meinung war ... bis zum Zeitpunkt wo er mich angrinste und mit seiner Hand auf das Feld deute, wo Cora schon eifrig im Schmutz kniete und irgendwelche Pflanzen ausriss.

Wohl oder übel musste ich wohl auch und bereits nach zehn Sekunden waren trotz aller Bemühungen Schmutz zu vermeiden meine Hände dreckig. Währendessen hatte sich dieser süffisante Drachenmischling an die Hauswand gelehnt und war eingeschlafen. Das hier würde mir dieser arrogante Kaltblüter noch zahlen! Schließlich war ich nicht umsonst eine echte Harabin! Meine Gelegenheit würde kommen und ich würde sie zu nutzen wissen!

Noch eine Irre

Als Arito zu uns kam und verkündete, dass wir ab Montag je zweimal in der Woche einen Auftrag annehmen würden, dachte ich eigentlich, dass unser Leben nun besser werden würde. Ich meine ... ALLES ist unterhaltsamer als jeden Tag nicht's anderes zu tun als Lernen und Trainieren und das obwohl wir doch schon ewig aus der Akademie draußen waren. Aber natürlich hatte ich bis dahin nicht mit dem Sadismus der Aufgabeneinteiler gerechnet.

Schon als wir zum Auftragsort gingen, natürlich regnete es in Strömen aber laut Arito kann das einen echten Ninja nicht beeindrucken, kam mir der Weg so verflixt bekannt vor, aber bekanntlich schaut von oben alles anders aus und so hoffte ich bis zuletzt, dass ich mich irrte ... bis wir um die Ecke des Hauses bogen und ich am liebsten umgedreht und davongeflogen wäre. Auch von Kay hörte man ein leises "Ich hab's befürchtet!".

Nicht so jedoch Arito und natürlich Cora, die beide von einer Ecke zur anderen grinsten. Unser Foltermeister baute sich also gut gelaunt vor uns auf und deutete mit einer weit ausholenden Geste zu dem Feld hinter uns, welches sich durch das feuchte Nass von oben in eine einzige riesige Schlammlandschaft verwandelt hatte. "Dieses Feld gehört einer stadtbekannten Heilerin, deiner Mutter, Kay und wir sollen ihr beim Unkrautjäten helfen!"

Ich gab ein gestöhntes "Nicht schon wieder!" von mir, dass von Arito mit einer fragend erhobenen Augenbraue quittiert wurde. Bevor Arito mir eine unangenehme Frage stellen konnte machte ich mich dann lieber schnell daran so zu tun, als ob ich schon fleißig das Unkraut ausrupfen tät, ... darin war ich ja mittlerweile sehr geübt, auch wenn ich beim letzten Mal noch für den abrupten Tod einiger sehr wertvollen Heilpflanzen verantwortlich gewesen war, was mir Frau Somnis netterweise sofort verziehen hatte.

Als ich am Abend dann, völlig verschmutzt heimkam erwartete mich natürlich nicht das Mitleid, das man vielleicht von einer treusorgenden Familie erwartet hätte! Von Wegen! Kaum machte meine Schwester die Türe auf und erkannte mich, fing sie auch schon an zu lachen. Zehn Sekunden später wälzte sich die halbe Familie am Boden und ergötzte sich an meinem Leid. Sogar meine Mutter konnte ihre Mundwinkel nicht völlig unten halten. Da half nur noch die Flucht nach vorne und in's Bad, bevor mein Bruder auf die glorreiche Idee kam seinen Foto zu holen.

Unsere anderen Aufträge verliefen ähnlich ... aufregend. Nur um euch einen Überblick zu verschaffen zähl ich euch mal einen kleinen Teil unseres grausamen Leidensweges auf: Unkraut jäten bei Frau Somnis, entflohene Giftschlange einfangen (die mich natürlich prompt biss, ... ein Hoch auf die schnelle Reaktion unseres Foltermeisters und den Heilkräften von Cora), Holzhacken bei alten Damen (Auch hier ist es alleine Cora zu verdanken, dass ich noch alle Gliedmaßen besitze ... obwohl sie bei ihrem Ungeschick auf für den Verlust der Meisten verantwortlich gewesen wäre), Einkäufe für ebendiese erledigen und Reparaturen an deren Häusern (überhaupt schien Arito ein Faible für diesen besonderen Typ von Mensch zu haben, grad dass er sich ihnen nicht mit seiner (und unserer) Hilfe aufdrängte. Als großzügiger Ausgleich war er wohl der einzige Ninja im ganzen Dorf über den sich unsere Tratschtanten nicht das Maul zerrissen, sondern immer ein lobendes Wort fanden), Abspülen nach einem großen Fest beim Tsuchikagen, Arito beim Papierkram helfen, ... lauter bescheuerte Dinge, die ein richtiger Ninja niemals machen musste.

Ich hatte mit der Zeit den nicht ganz unbegründeten Verdacht, dass wir nur deshalb immer die blödesten Aufgaben bekamen, weil sich unser Foltermeister in seiner unbegrenzten Dummheit dauernd dazu überreden ließ, aber wer war ich, dass ich meine Stimme erhob? Tatsache, war also, dass ich mich aus nicht ganz unverständlichen Gründen mehr als verarscht vorkam und dementsprechend begeistert war. Das war dann auch die Ursache dafür, dass ich unserem ersten ECHTEN Auftrag mit äußerst gesunder Skepsis entgegensah.

"Also hört bitte gut zu. Das ist unser erster C- Stufen Auftrag! Wir sollen diese Schriftrolle zur Grenze zwischen Suna und Iwa bringen. Es ist absolut harmlos, wenn man mal von Wegelagerern absieht, die uns vielleicht auflauern könnten, was aber auch unwahrscheinlich ist, da wir nicht gerade so aussehen als würden wir größere Mengen von Gold transportieren." Er lachte und hätte ich gewusst, was uns erwartet hätte ich ihn wahrscheinlich an dieser Stellen erwürgt. Aber so sass ich untätig daneben und befürchtete das Schlimmste.

Selbstverständlich hatten wir uns weiter entwickelt. Kay schlief nun nur noch die Hälfte des Tages komplett durch, sondern döste die meiste Zeit und Cora hatte ihre Verteidigung ziemlich perfektioniert. Wie man sich lebhaft vorstellen kann ist das also genau die Gesellschaft in der man sich befinden möchte, wenn sich ein duzend blutgieriger Räuber auf einen stürzt. Ich hatte mir fest vorgenommen bei dem ersten Anzeichen von Gefahr für meine zarte Haut die Füße wortwörtlich in die Hand zu nehmen und davon zu fliegen. Vielleicht konnte ich dann ein lebenslanges Trauma vortäuschen und endlich meinen wohlverdienten Ruhestand genießen.

Vorsorglich hatte ich mehrere Tonnen Pflaster und Blasensalbe von Kay's Mutter eingepackt, denn ich durfte natürlich wieder NICHT fliegen oder reiten, auch wenn es mir erlaubt wurde Smaragdhauch mit zu nehmen. Ich glaube wenn Vater wüsste, dass Arito ihn nur als besseren Maulesel missbrauchte wäre er in Ohnmacht gefallen. Da geht sie hin die jahrhundertelange Zucht, aber dieser Banause wusste natürlich nicht, was er da in den narbigen Pfoten hielt.

Wie üblich um 5 Uhr in der Frühe wurde ich grausamst aus dem Bett gerissen und stand kurz darauf fast ungewaschen vor meinem Stümperteam. Circa um 6 Uhr Nachts verließen wird dann Iwa und ich kam zum ersten Mal in die große weite Welt ... nicht dass ich da jemals hingewollt hätte.

Abgehen von der Tatsache, dass mir stinklangweilig war, war der erste Tag vollkommen ereignislos, aber dass ist ja auch nicht weiter verwunderlich, schließlich gibt es bei uns nicht viel mehr als Bäume, meist verkrüppelt, Gras, Felsen und nochmal Felsen. Nicht dass ihr glaubt, dass ich etwas gegen Steine hätte, ich LIEBE Steine! Vorausgesetzt sie glitzern schön, hängen um meinen Hals und lassen sich locker für eine Menge Geld verkaufen. Leider taten die Berge um uns herum das nicht und so tapste ich übermüdet, dreckig und schlechtgelaunt vor mich hin, während Kay schlief, ich beneidete ihn unglaublich um die Fähigkeit im Gehen schlafen zu können, und Cora die sich prächtig mit unserm Hampelmann über Gott und die Welt unterhielt.

Abends musste ich dann tatsächlich im Freien übernachten. Ich war es zwar gewohnt auf einem Ast zu schlafen, aber das fehlende Bad brachte mich fast um. Ich meine ... seid ihr schon mal ins Bett gegangen OHNE euch vorher die Zähne zu putzen? ... oder das Gesicht zu waschen? Ich konnte richtig fühlen, wie der Dreck von allen Seiten an mich heran kroch um mir den Garaus zu machen, sobald ich auch nur ein Auge zumachte. Ich hoffte nur, dass meine zarte Haut das unbeschadet überstand, aber natürlich war das nicht der Fall.

Als ich am nächsten Morgen, völlig übermüdet zum Fluss kroch, in der Hoffnung dass darin keine Blutegel zu finden waren, und mich darüber beugte um mein geschändetes Gesicht zu waschen sah ich es. "AAAAAAAAAAAAHHHH!!!" Sofort kamen Foltermeister und Cora angesaust. "Was ist!" Besorgt sahen sie sich um, doch ich war noch zu geschockt. Mit zitternden Fingern zeigte ich auf den Bach. "D...d...d...d...da!" Sofort beugten sich zwei Köpfe in mein Sichtfeld und untersuchten den Bach eingehend ... sie waren ja SO DUMM! "IN MEINEM GESICHT! Oh ich wusste, dass es passieren würde! Dass ist ganz allein eure Schuld! ..." Ich war einem Nervenzusammenbruch nahe. Womit hatte ich das denn verdient? Hatte man etwa alle Dämonen der Hölle auf mich gehetzt? Mit uns würde es sicher noch ein böses Ende nehmen!

Eine stirnrunzelnde Cora sah mich von unten an "Also bis auf den kleinen Fleck recht́s neben deiner Nase kann ich keinerlei Verletzungen oder sonstige Angriffsspuren entdecken." Ich riss die Augen auf. "Kleiner Fleck? KLEINER FLECK? Eine Schande ist das! Ein riesiger Pickel verunstaltet mein Gesicht! Oh was hab ich mir nur dabei gedacht als ich hier mitgekommen bin! Mein Untergang wird diese Reise sein! Jawohl! Und wenn ich zurückgekommen bin, werden sie mich nur noch als 'das Narbengesicht' bezeichnen!"

Ich hätte gerne noch so weiter gejammert, wenn das Schicksal in diesem Augenblick nicht noch einen weiteren Anschlag auf mich vorgehabt hätte. Arito hielt uns plötzlich die Hände vor den Mund. "STILL!" zischte er uns zu. Ich weiß nicht warum, aber die Tatsache, dass unser immer fröhlicher Meister plötzlich angespannt aussah machte mir tatsächlich Angst. "Zurück zum Lager. Schnell!" Noch bevor wir uns von unserem Schock erholen konnten wurden wir auch schon am Kragen gepackt und zurück zu unserem Teamkameraden gezerrt.

Dieser schlief wider Erwarten tatsächlich nicht, sondern stand kerzengerade in der Gegend herum. "Ich spüre etwas Meister!" Schnellmerker! Inzwischen hatte ja sogar Cora kapiert, dass etwas nicht in Ordnung war. Wir wurden Rücken an Rücken zu Kay gestellt und plötzlich hatte Arito zwei Y- förmige Eisenteile in der Hand. Das stumpfe Ende ließ er jeweils an seinem Unterarm einrasten, die beiden geschliffenen Enden ragten nun wie stählerne Krallen nach vorne.

Ich wollte schon fragen, was los sei, als sie über den Kamm des Gipfels brachen.

Etwa 20 vollkommen schwarz bekleidete Gestalten. Sie schienen sich nicht an die Schwerkraft zu halten und rasten die senkrechten Wände genauso herunter wie ebene Flächen. "Ninjas!" Cora hatte ausgesprochen, was wir alle dachten. "Hört zu. Kay und Zephyr, schaut dass ihr los fliegt und uns von oben unterstützt, Cora du gibst mir Rückendeckung. Schickt Smaragdhauch heim!" Ich hatte natürlich nicht's anderes vorgehabt, wechselte sofort in meine Harpyiengestalt und flog los. Ein Pfiff für meinen Greifen und er schwang sich in die Luft. Nicht umsonst hatte er die Beste Ausbildung erhalten, die man für Greifen und Geld bekommen konnte.

Kay ließ seine hellblauen Schwingen aus dem Körper sprießen, ich weiß noch immer nicht, wie er das schafft, ohne dass sein Overall zerreißt, stieß sich vom Boden ab und folgte mir. Wir würden diesen schwarzgekleideten Möchtegernninjas einfach in den Rücken fallen, war vielleicht nicht sonderlich ehrenvoll, aber dafür sehr effektiv war. Im Flug formte ich einige Handzeichen und stieß dann mit gestrecktem Kopf einen lauten Harpyenschrei aus, der meine Tierschwestern ... sofern sich welche in Rufweite befanden ... zu Hilfe rufen würde.

Eigentlich braucht man dafür kein Chakra, das ist nur dafür da den Ruf so zu verstärken, dass ihn auch weiter entfernte Schwärme hören können. Dieser Ruf ist übrigens etwas, was nur uns weiblichen Harabin möglich ist, auf Männer hören sie nämlich nicht, und deshalb etwas, was ich meinem Bruder auf ewig unter die Nase reiben werde. HAHA!

Aber zurück zum Kampf. Der Hosentaschendrache neben mir holte tief Luft und schleuderte dann den Ninjas einen großen, eisblauen Willkommensgruß in den Rücken. Die meisten spürten ihn anscheinend rechtzeitig, aber einer war nicht schnell genug und Sekunden später war er unter dem riesigen Eisbatzen begraben. Geschieht ihm Recht.

Ich nahm derweil meinen Bogen und begann ihn zu spannen. Es war wirklich bescheuert. Im Normalfall muss man einen Bogen ungespannt lassen, sonst verliert er ziemlich schnell an Spannung und leiert aus. Wenn man einen Kampf erwartet tut man die Sehne natürlich hin, aber da uns diese blöden Ninja keinerlei Vorwarnung gegeben hatten, war mein Bogen natürlich im Ruhezustand und glaubt mir: Es gibt nichts bescheuerteres wie einen Bogen im Flug spannen zu müssen. Einerseits brauche ich alle Konzentration um den Bogen zwischen Krallen und Hand eingeklemmt zu lassen, all meine Kraft um ihn weit genug zu biegen, dass die Sehne hineinpasst und trotzdem muss ich weiterhin gleichmäßig mit den Flügeln schlagen, damit ich nicht wieder schneller gegen Boden falle, als gesund ist.

Natürlich habe ich es trotzdem geschafft und sofort nahm ich die ersten schwarzgekleideten Gestalten auf's Korn. Da kamen auch schon die ersten meiner Geschwister über den Hügel. Ein kleiner Schwarm von nur drei Harpyien, aber es musste genügen. Ich begrüßte sie mit einem schrillen Schrei und sie antworteten ebenso. Dann stürzten sie sich auf den ersten Ninja. Harpyien haben eine sehr vernünftige Einstellung was Kämpfe betrifft. Sie attackieren nur dann, wenn sie sich überlegen fühlen und auch in diesem Fall immer möglichst risikolos. Sie pickten sich einen, möglichst den schwächsten, der Angreifer heraus und machten sich dann zu dritt über ihn her.

Ein weiterer blauer Ball explodierte und dann waren die Ninja zu nahe an unseren Gefährten, als dass Kay weiterhin solche Bälle hätte schleudern können. Meine Aufmerksamkeit war auf etwas anderes Gerichtet. Einer dieser Anfänger hatte ein Kunai auf mich geschleudert. Ich grinste und wich elegant aus ... als das Kunai plötzlich verpuffte und an seiner Stelle der Werfer erschien ... DIE KUNST DES TAUSCHES! Ich tat das einzige was mir in dieser Situation einfiel und streckte ihm meine Beine entgegen. Ein paar Funken stoben, als das gezückte Schwert auf die eisenharten Schuppen um meine Krallen schlugen. Dann ließ ich die Sehne los und ein Pfeil bohrte sich mitten in sein Herz.

Das war aber noch kein Grund für mich sich zu freuen. Ein kleiner Bach aus Blut floss an dem Federansatz direkt über meinen Krallen und außerdem war ich aus dem Gleichgewicht geraten. Mit nicht gerade eleganten Flügelschlägen ruderte ich hilflos, bis ich endlich wieder in eine gerade Lage kam. Jetzt musste ich erst einmal wieder an Höhe gewinnen, nicht dass mich diese schwarzgekleideten Pantoffelhelden aus der Luft pflückten. ... Da hörte ich einen wütenden Schrei. Jeder drehte seinen Kopf zu dessen Ursprung und so konnten wir gerade noch sehen, wie ALLES um Cora und damit sogar Meister- 'Ich stehe wie festbetoniert'- Arito von ihr weggeschleudert wurde.

Die Urheberin selbst starrte verwirrt auf ein Kunai, dass in ihrer Hand stecke ... sie musste sich ja wir irre verteidigt haben, wenn sie jetzt erst verletzt wurde. Dann wechselte der Blick ihrer Augen von verwirrt zu ... bösartig und ein sadistisches Grinsen verzerrte plötzlich ihr Gesicht, dass weder Kay noch ich jemals an ihr beobachtet hatten. Sie zog das Kunai aus der Wunde und leckte es fein säuberlich ab.

Dann hob sie schnüffelnd ihre Nase in den Wind. Zwei glitzernd grüne Augen sahen sich um und deuteten auf einen Ninja. "DU hast mich verletzt!" Ihre Haut wurde ganz langsam blasser und dort wo sich eben noch eine rosafarbene, verletzte Hand befunden hatte war plötzlich ein schwarzer ... nun damals hielt ich es für einen Panzerhandschuh ... mit einem gelben Fleck in der Mitte.

Während der Angesprochene noch wie hypnotisiert herumlag, war einer der anderen Ninja aufgesprungen und stürzte sich nun von hinten auf die Brillenschlange ... und blieb wort wörtlich in der Luft hängen. Ein schwarzer Schwanz, der eigentlich nur aus dickgepanzerten Knochen bestand ragte plötzlich aus Cora's Hüfte und hatte den Angreifer aufgespießt. Ohne den nun toten Kerl zu beachten schleuderte sie ihn mit einer schnellen Bewegung ihres neuen Körperteils an den nächsten Baum.

Aber auch der Rest des Körpers begann sich zu verändern. Die Haut wurde immer dunkler und fing an zu glänzen. Ihre Beine und Arme verzogen sich und wurden länger. Sie wuchs auch Insgesamt ziemlich.

Die Haare an ihrem Hinterkopf zogen sich zurück und das Gesicht schrumpfte entsetzlich ein, biss es fast nur noch aus Stirn und spitzen Zähnen bestand. Ich muss sagen, sie veränderte sich nicht gerade zu ihrem Vorteil und ich muss es ja wissen. Ihr Hinterkopf dehnte sich aus, bis er nur noch ein gewaltiger Nackenschild war. Ihre Kleidung zerriss und darunter kam ein Körper zum Vorschein, der mehr mit einem skelettartigen Insekt gemein hatte als mit einem Menschen. Ihre Haut war nun auch nicht mehr braungebrannt und weich, sondern hart wie ein Insektenpanzer und tiefschwarz.

Die Tatsache, dass meine Geschwister plötzlich erschreckt aufschrieen und das Weite suchten machte mir die Gefahr ziemlich deutlich klar. Alle Augen der Angreifer und ich muss ehrlich sagen, meine auch, richteten sich nun auf Cora. Diese war auf den Ninja zugestürmt und starrte ihm nun in's Gesicht. Zu irgendwelcher Mimik, war sie mit ihrem starren, gepanzerten Zügen wohl nicht mehr in der Lage. Irgendeiner der Angreifer warf ein Kunai, aber es verursachte nicht einmal einen Kratzer auf der Schwarzen Panzerung. (Wer hier vermutet, dass ich die Alien- Königin beschreibe liegt richtig. Kein schöneres Wesen wurde jemals in der Filmgeschichte erdacht ^.^v)

Da schritt Arito ein. "Flieht! Das ist der Fluch der Claris, da habt ihr keine Chance." Ein grausames Lachen einer mir völlig fremden Stimme ertönte und erst nach einiger Zeit wurde mir klar, dass das Cora- Vieh da lachte. "JA! Flieht ihr Tiere! Mir entkommt niemand! Dachtet ihr etwa ihr könntet meinen Schützling angreifen was?" Ihr grün glühender Blick wanderte nach oben und unangenehmerweise bemerkte ich, dass sie mich fixierte. "AUCH DU HARABIN! Fürchte dich! Du hast sie verachtet und dafür wirst du STERBEN!"

Ich muss sagen, ... die Tatsache, dass zwischen dem Vieh da unten und mir mehr als 100 Meter lagen, erfüllte mich in diesem Augenblick nicht gerade mit Zuversicht und im Nachhinein muss ich sagen, dass mein Instinkt da völlig richtig lag. Tatsache war jedoch, dass die Angreifer der Schwarzen und Arito Recht gaben und die Beine in die Hand nahmen. Der Erste kam nicht weit. Das Cora- Vieh sprang einfach und landete mit einem ekelerregendem Knacken auf dem Kerl. Es wollte sich dem Zweiten zuwenden, als Arito, blöd wie er nu mal is das Vieh ansprach.

"Hol Cora zurück! Sie würde das nicht wollen!" Ein schwarzer Blitz sauste seitlich auf ihn zu, doch ein überraschend eleganter Sprung zur Seite bewahrte unseren Meister davor von einer schwarzglänzenden Peitsche aufgespießt zu werden. "Wir sind die herrschende Familie! Jeder der uns nicht dient muss sterben!" Ein weiterer, armer Angreifer wurde von der überdimensionierten Knochenpeitsche getroffen. Arito stand immer noch kampfbereit vor ihr.

"Die Zeiten sind seit einer Ewigkeit vorbei! Eure Träger haben sich dazu entschieden die Herrschaft aufzugeben!" Doch das Vieh ließ sich davon nicht beeindrucken. "HA! Ich sehe, was Cora deshalb durchmachen muss! Ich habe entschieden das Reich wieder aufzubauen! Nie wieder wird jemand ihren Namen in den Mund nehmen und dabei NICHT vor Angst zittern!" Eine Hand wurde nach Arito geschlagen. Diesmal konnte er nicht ausweichen und flog durch die Luft. Aber anscheinend hatte er seinen Jonin doch nicht im Sonntags- Lotto des Tsuchikagen gewonnen. Noch im Flug fing er sich und landete im 90̊ Winkel auf einem Baum, während er sich hastig das Schulterpolster vom Leib riss.

Ich sah erstaunt auf den Fleck, wo das Blut des Monsters sich angeheftet hatte. Die gelbliche Flüssigkeit fraß sich durch das Ding bis sich eine etwa ein Hand breite Mulde gebildet hatte. ... Holla! Ich begann zu erahnen, dass wir ein ECHTES Problem hatten! Arito formte ein paar Handzeichen und starker Nebel bildete sich unter uns. Dann hörten wir ein Kagebunshin und einen lauten Angriffsschrei. Unter uns kraxelte ein Arito eine Baum hoch und winkte uns her. "Kay! Versuch sie einzufrieren! Die ... SCHEISSE!" Ich hörte ihn nie wieder so fluchen wie in diesem Augenblick. Dass er SOLCHE Ausdrücke kannte beeindruckte mich fast ein wenig! Unter ihm war ein schwarzer Schatten aus dem Nebel aufgetaucht wie ein Hai aus dem Wasser und hatte sich sein Bein gekrallt.

"VERARSCH MICH NICHT ARITO! Mein Wissen geht Jahrtausende zurück! Mit so einem billigen Trick kannst du MICH nicht täuschen! Dein Blut gehört mir!" Während ich noch ganz perplex auf die Szenerie unter mir starrte, hatte Kay anscheinend begriffen und formte ein paar Fingerzeichen. Unter mir erklang ein leises Knacken und Knistern, wie man es kennt, wenn jahrhundertelanges Eis zu schmelzen beginnt. Ein Schrei erklang ... anscheinend war einer der flüchenden Ninja nicht schnell genug aus dem Nebel herausgekommen ... und dann begann der nun Eis gewordene Nebel nach unten zu sinken.

Das schwarze Cora- Vieh rührte sich nicht mehr und weißer Reif bedeckte seinen gesamten Körper, aber aus dem reifüberzogenem Bein Arito's an dem sie ihn festhielt stieg eine feine Rauchsäule empor. "Schnell Zepyhr, nimm diesen Zettel und leg ihn ihr ins Maul!" WIE BITTE! Soll ich meinen Kopf auch gleich mit zwischen die Zähne schieben? Aber ich nahm zu meiner eigenen Überraschung den Bannzettel und stopfte ihn dem Vieh mit geschlossenen Augen zwischen die Zähne tief in den Rachen. ... ich rechnete eigentlich nicht damit, nachher noch einen Arm zu haben. Mein ganzer Ellenbogen klebte von ihrem Sabber ... es war mehr als eklig und ich wünschte mir noch mehr als vorher eine lange, laaaange Dusche.

Ich konnte meinen Arm gerade noch rechtzeitig herausziehen, als das Ding auch schon zu schrumpfen anfing und langsam endlich wieder Cora frei gab. Sofort befreite unser gefolterter Meister seinen Fuß aus ihrem Arm und riss sich das stinkende Hosenbein ab. Ein winziger Teil der Substanz hatte es geschafft sich bis auf die Haut zu fressen und wenn ich mich recht erinnere trägt er an der Stelle noch heute eine etwa 3 Quadratzentimeter große Narbe. Nur peripher nahm ich wahr, dass Kay Cora im Fall auffing, damit sie nicht auf den gefrorenen Boden aufkam.

Es blieb dann mehr oder weniger an mir hängen diesen fetten Jonin bis zu einer sicheren Stelle auf einem Felsen zu schleppen, wo der Drachenjunge und ich dann unsere Lasten ablegten, bis mein Vater uns mit einer Armee von Helfern abholte. Nicht dass jemand behauptet wir Harabin würden kein ordentliches Rettungskommando aussenden können. Auch mein Bruder war dabei und begrüßte mich mit einem fröhlichen. "Hallo Schwesterherz ... sag mal bist du dreckig oder ist das da neben deiner Nase tatsächlich ein riesiger Pickel?"

Aller Anfang ist schwer ...

(Wer Stille Wasser kennt, dem werden die nächsten Teile sicher bekannt vorkommen, aber ich war zu faul mir eine extra Prüfung auszudenken, verzeiht bitte ^.^v)
 

Tja Folgen unseres ersten richtigen Auftrags: Die Schriftrolle war natürlich NICHT irgendein harmloses Schriftstück gewesen, aber irgend so ein Verwaltungsheini hatte es falsch einsortiert, Erfrierungen und eine heftige Brandwunde an Arito's Bein, Cora ist aufgewacht, hat sich ihre Hand verarztet und dann gefragt wie wir es denn geschafft hätten die ganzen Angreifer zu besiegen. Wir haben ihr nichts gesagt ... weil Arito uns vorher zur Seite genommen hatte und das ganze Zeug erklärt hat, ... ich versuch's mal wiederzugeben, wie ich es verstanden habe.

Also ... Cora ist aus dem berühmten, aber seit, glaub ich einer Generation, ausgestorbenen Claris- Clan, der mir natürlich ein Begriff ist, weil dessen Mitglieder angeblich alle unter einem schweren Fluch zu leiden haben ... den kennen wir ja jetzt persönlich. Cora heißt deshalb Desideria, weil ihre Mutter den Namen ihres Vaters angenommen hat, in der Hoffnung so den Fluch loszuwerden aus dem gleichen Grund muss unsere Brillenschlange auch Pazifistin sein, denn das schwarze Vieh kommt auch dann, wenn SIE jemanden verletzt.

Weil ihre Mutter sich aber nicht sicher war, ob der Fluch nicht doch ausbrechen könnte, was wie wir jetzt wissen nicht ganz unberechtigt war, hat sie Meister Arito einige Bannzettel anvertraut. Diese kommen allerdings nicht durch die starke Panzerung und deshalb müssen sie im Inneren ... also mitten im Maul platziert werden. Und schließlich und endlich ist das auch der Grund, warum wir drei in diesem Team sind. Angeblich sollen wir die einzigen sein, die das Cora-Vieh schlimmstenfalls aufhalten können.

Hier erhob ich natürlich Einspruch. Dass Kay das konnte war mir klar ... aber ICH armes, schutzbedürftiges Mädchen? Doch Arito zuckte nur mit den Schultern. "Einige der wenigen sicheren Möglichkeiten sie endgültig zu zerstören ist sie zu packen und aus großer Höhe fallen zu lassen ... und nur die Schuppen an den Krallen der Harabin sind gegen diese Säure einigermaßen immun." Ich fragte lieber nicht, was EINIGERMASSEN immun heißen sollte.

So kommt es also, dass ich mit einer blutrünstigen Schizophrenen und einem verschlafenen Drachen in einer Gruppe bin. Um hier also mal Klartext zu sprechen, war mir zu diesem Zeitpunkt endgültig klar, dass ich die einzige Normale in diesem Irrenhaufen war. Einen zusätzlichen Nachteil hatte das ganze auch. Dank der Tatsache, dass wir uns so gut geschlagen hatten durfte wir immer öfter an C und B- Stufen Aufträgen teilnehmen. Ui, Toll!

Kurz nach meinen sechzehnten Geburtstag reichte uns dann Arito wortlos ein paar unscheinbare Karten. Ich nahm die meine misstrauisch unter die Lupe. Was war das wohl? Eine Einladung zum Geschirrspülen? Schuhputzen beim Tsuchikagen? Karten für eine neue Wie- finde- ich- mich- in- unbekannter- Umgebung- zurecht- nein- du- darfst- niemanden- fragen- und- fliegen- darfst- du- natürlich- auch- nicht- Trainingseinheit? Ich las die ersten Zeilen der Karte. " Anmeldung für das Chuninexamen ..." ich rümpfte die Nase. "Ich dachte schon, das wird nie was! Die meisten anderen Gruppen in unserem Alter haben ihren ersten Versuch schon lange hinter sich!"

Arito sah mich wieder mit seinem ekelhaft fröhlich, freundlichem Blick an und grinste. "Die meisten anderen Gruppen, haben aber auch schon mindestens einen Toten zu beklagen!" dann wandte er sich wieder an alle. "Ihr könnt nur als Gruppe daran teilnehmen, obwohl jeder Einzelne von euch auch alleine dazu in der Lage wäre dieses Examen zu bestehen. Da ihr als Team also überqualifiziert seid, möchte ich euch bitten vor allem darauf aufzupassen, dass niemand Cora verletzt ... ihr wisst ja warum. Das nächste Chuninexamen wird unter meiner Verantwortung in Iwa sein und ich möchte nicht, dass es in einem Blutbad endet."

Meiner bescheidenen und wie immer nicht gefragten Meinung nach musste ich alleine für zwei Irre Babysitten, aber brav nickte ich. Meiner überdurchschnittlichen Klugheit hatte ich es zu verdanken, dass ich inzwischen informiert war und mitbekommen hatte, dass Chunins immer alleine von einem extra Meister trainiert wurden. Meine Überlegungen daraufhin waren so logisch wie simpel gewesen ... jeder hier wusste, dass mein Charakter nicht der leichteste war, also würde mich, wenn ich Glück hatte niemand nehmen wollen ... und dann konnte mir niemand einen Vorwurf machen, wenn ich den ganzen Tag faul daheim blieb. ... das war zumindest die Theorie ...

Wir trabten also unter der Führung unseres Sensais zum Haus des Tsuchikagen und meldeten uns brav an. Cora und ich rissen ziemlich die Augen auf und als wir Kay aufgeweckt hatten dieser auch. Von allen Ländern und Ecken waren Genin angereist um bei uns ihr Chuninexamen zu machen. "Sind das jedesmal so viele?" fragte Cora erstaunt unseren Oberquälgeist und dieser lächelte ... was sonst. "Ja. Trotzdem werden maximal 20 die dritte Prüfung erreichen. Vor drei Jahren gab es sogar eine Prüfung in Konoha, bei es nur ein einziger Ninja zum Chunin geschafft hatte!" Ich verzog die Mundwinkel. Na bei der heutigen Ninja- Sterberate, war es ja eigentlich ein Wunder, dass es dann überhaupt noch Ninjas gab!

Durch meine nicht unbeträchtliche Körpergröße konnte ich über den Haufen um uns herum blicken und einen Eindruck von der Vielfalt gewinnen, die sich um uns herum darstellte. Alter: zwischen 12 und nun wie alt manche der Sensai's waren vermochte ich nicht zu schätzen, aber einige sahen aus, als hätten sie die 100 schon länger hinter sich gelassen. Etwas weiter vorne konnte ich Linea mit ihrem Blumentopf diskutieren sehen. Ich wich etwas zück, damit mich dieses Wurzelgemüse nicht entdecken konnte, so viel zum Thema: Gemüse ist gesund! Das würde ja was werden.
 

Als wir dann tatsächlich zur Chuninprüfung auf einem hohen, windumtosten Felsplateau antraten, war mir dann doch etwas mulmig zu Mute, da alle anderen Genin so ernste, angespannte Gesichter machten. Unwillkürlich drängte sich mir die Frage auf, ob ich es schaffen würde meine Kleider sauber zu behalten. Ich hoffte es stark, denn so wie ich unseren Meister kannte hatte er vergessen für Duschen zwischen den Prüfungen zu sorgen.

Orochimaru schien auch wieder ein paar Spione geschickt zu haben, denn es war auch eine Gruppe Soundnins anwesend, was nicht gerade dazu beitrug mich ruhiger zu stimmen. Um uns herum herrschte eine aufgeregte, wuselige Atmosphäre. Links neben mir stolperte eine schwarzhaarige aus Konoha und ihre völlig überdimensionierten Waffen, selbst für mich währen sie wohl noch zu groß gewesen, verfingen sich im Gewand eines Iwa's. Der Streit wäre sicher schnell eskaliert, nicht umsonst wegen dem aufbrausendem Blonden, der die Konohaninja begleitete, wenn das Mädchen sich nicht sofort heftigst entschuldigt hätte. Ich fragte mich ehrlich, wie man bloß so tollpatschig sein konnte, dachte an Cora und zog die Frage zurück. Manchen ist es einfach angeboren.

Desinteressiert sah ich mich weiter um. Es ging hier wirklich zu wie auf dem Volksfest. Eine erwartungsvolle Stimmung lag in der Luft und heizte die Gemüter an und die Gestalten um mich herum sahen aus wie frisch aus dem Kuriositätenkabinett. Manche waren zu sehr vermummt, als dass man wirklich etwas hätte erkennen zu können. Eine hatte es sogar etwas übertrieben und sich so sehr eingewickelt, dass eine der Binden beide Augen bedeckte. Ihr Kollege musste sie führen, wie wollte sie so etwas sehen können? Ab und zu ragte eine riesige Waffe aus der Kleidung, vornehmlich Zweihänder, Zanbatos, Shuriken, Langbögen, Wanderstäbe, Fächer, Schirme und sogar ein oder zwei echte Hellebarden. Andere waren so knapp angezogen, dass man sich gar nicht vorstellen konnte, dass sie es geschafft haben sollten irgendwo eine Waffe unterzubringen.

Hier und dort konnte man Tiere erkennen, eine Fledermaus, eine Wildkatze und einen Augenblick lang meinte ich sogar einen echten Berglöwen gesehen zu haben. Smaragdhauch hatte ich nicht mitgenommen er war für so eine Unternehmung einfach zu wertvoll, außerdem würde mir Vater den Kopf abreißen, wenn ihm was passieren würde, was mich automatisch zu der Frage brachte, warum ICH hier mitmachen musste. Ein anderer Ninja, dem Stirnband nach aus Kirigakure, war unglaublich dick ich konnte mir nicht vorstellen, wie er mit der Figur die Prüfungen durchstehen wollte! Die/der Nächste trug einen riesen Turban auf dem Kopf.

Noch immer strömten neue Genin auf das Plateau, einer unmöglicher gekleidet als der nächste. Langsam hatte ich den verdacht, dass hier eine Versammlung der schlechtesten Geschmäcker des Kontinents stattfand ... in diesem Fall wäre ich hier natürlich definitiv fehl am Platz gewesen!

Endlich fanden wir eine freie Stelle und erleichtert ließ Cora ihren Rucksack zu Boden fallen. Wie immer hatte sie viel zu viel eingepackt in der völlig unbegründeten Angst, sie könnte sonst irgendetwas wichtiges vergessen. Man sah ihr die Nervosität deutlich an. Ihre Hände zitterten und die Lippen waren fest zusammengepresst. Wenigstens grinste sie dann nicht so doof daher. Aber dafür Kay.

Mister Ich- bin- ein- immer- cooler- Drache lächelte sie tatsächlich freundlich an. "Keine Angst, wir schaffen das schon. Du hast doch gehört, was Arito gesagt hat!" dankbar zog Cora ihre Mundwinkel nach oben und erwiderte das Lächeln. Mir schwante schlimmes. Ich machte mir einen gedanklichen Vermerk mal ein ernstes Wort mit meiner Teamkameradin zu wechseln.

Vor uns stieg ein Jonin aus Iwa auf den großen Felsen, der uns mehr als bekannt vorkam. ... Oder sagen wir so: sein Gesicht hat sich in unsere Alpträume eingebrannt. In der Mitte des Felsenplateaus blieb er stehen und hob beide Hände. Sofort verebbte das Gemurmel um den Foltermeister herum und verhüllte oder sichtbare Augenpaare und andere, exotischere Sinne wandten sich ihm zu.

"Willkommen in Iwa, dem Land der Berge und Felsen. Mein Name ist Arito Kosamui und ich werde diese Prüfungen leiten. Wir werden uns nun gesammelt zu der Stelle begeben, an der eure erste Prüfung beginnen wird. Dort ist ein großes Tor, das den Eingang zu einem gewaltigen Felsenlabyrinth darstellt. In diesem haben wir ein paar seltene Tiere ausgesetzt, die man Lapishasen nennt. Das besondere an diesen Tieren ist, dass sie in der Lage sind Chakra zu schmieden um ihre Tarnung zu perfektionieren.

Die Bedingungen, die man erfüllen muss um diesen Test zu bestehen: Erstens jede Gruppe muss innerhalb von 3 Tagen mindestens einen lebendigen, gesunden Lapishasen fangen, von denen übrigens genau halb so viele platziert wurden, wie Gruppen vorhanden sind. Zweitens muss die Gruppe vollständig und lebendig am Ziel ankommen, welches ihr an einem Bogen aus grünen Fels erkennt. Drittens muss dies innerhalb von genau 72 Stunden nach dem jeweiligen Start der Gruppe passiert sein. Die Gruppen werden in einem Abstand von 5 Minuten losgeschickt, was den zu erst startenden einen kleinen Vorteil verschafft. Fragen könnt ich an mich richten, während ihr darauf wartet, dass das Tor für euch geöffnet wird. "

Ich stöhnte leise. So viele Regeln! Das klang ja nach mehr als STRESS! Musste man sich die auch noch alle Merken? Gab es keine Broschüre wo sie kurz und übersichtlich zusammengefasst worden waren? Meine Hoffnungen, die Prüfung würde aus möglichst viel Theorie und minimal Praxis bestehen schwanden dahin wie Schnee in der Sonne. WARUM mussten diese Prüfer nur alles so kompliziert machen. Am liebsten wäre mir persönlich ein großer Papierbogen mit der Frage drauf: "Wollen sie die Prüfung bestehen?" und zwei großen Kästchen mit einem Ja und einem Nein zum ankreuzen gewesen. Aber so viel praktisches Verständnis konnte man von diesen Typen ja wohl nicht erwarten.

Überhaupt sanken meine Hoffnungen auf ein stressfreies Bestehen , und damit auch auf einigermaßen ordentliche Kleidung am Ende des Examens, rapide, während wir zu dem Felsenlabyrinth marschierten. Die Typen um mich herum machten nicht gerade einen unfähigen Eindruck auf mich. Die meisten strahlten sogar eine recht selbstbewusste Aura aus und ich war mir sicher, dass es bei einem Großteil zurecht war. Vielleicht wäre es doch am Besten Cora gleich jetzt ausflippen zu lassen und so das Bewerberfeld im Voraus stark zu dezimieren, aber dann würde wohl Arito einschreiten. Nichts als Scherereien hatte man hier!
 

Bei der Wahl der Reihenfolge hatten wir etwas mehr Glück. Ich bekam die einzige Nummer, die einer Harabin wirklich zustand, die Nummer eins. Ohne größere Wartezeit standen wir deshalb kurz darauf innerhalb der Umzäunung. "So ... und wie guckt jetzt so ein Vieh aus?" Ich warf meinen Kameraden einen fragenden Blick zu. Kay zuckte nur hilflos mit den Schultern, aber Cora wusste natürlich Bescheid, ein Hoch auf das lebende Lexikon. "Lapishase: Hasenähnliches Tier, das Chakra schmieden kann." Diese Besserwisserei nervte ja sowas von! "Das weiß ich selber! Aber wo finden wir das Vieh?" Zwei ratlos Blicke wurden mir zugeworfen und mir schwante schlimmes. Die hatten genauso wenig Ahnung wie ich!!! Langsam begann ich mich ehrlich zu fragen wofür ich sie überhaupt mitgenommen hatte.

Also mache ich den einzigen Vorschlag, der mir in den Sinn kam. "Ok, ich schlage folgendes Vor, wir suchen die Gegend nach IRGENDEINEM Vieh ab und wenn wir eines finden durchstöbert Kay dessen Gedanken, ob es in letzter Zeit hier ausgesetzt worden ist. Wenn ja muss es wohl oder übel einer dieser komischen Lapishasen sein oder?" Natürlich widersprach mir niemand, weil ja auch keiner eine bessere Idee hatte und kurz darauf hatten wir unseren Plan.

Cora würde einfach loslaufen und so möglichst viele Viecher aufscheuchen. Ich und Kay wurden los fliegen, etwas vor und über ihr bleiben und nach Tieren Ausschau halten. Wenn wir eines sahen, würde der blaue Kalblüter es untersuchen und wenn es sich daran erinnerte ausgesetzt worden zu sein musste es ja wohl ein Lapishase sein oder? Diese Taktik war vielleicht nicht sonderlich feinfühlig, aber zumindest effektiv ... zumindest hofften wir das.

Als die erste Dämmerung über uns hereinbrach waren wir uns nicht mehr so sicher. Kay schlief völlig erschöpft zusammengerollt auf dem Boden und Ich und Cora starrten erbost in den Himmel. "So ein Mist! Jetzt haben wir fast 100 Viecher untersucht, manche Arten doppelt und dreifach und kein einziges is dabei, das auch nur hasenähnlich aussieht!" Zu meiner Verwunderung bemerkte ich, dass meine Partnerin mich nicht beachtete. Ich hob meinen Kopf und meine zwei blauen Augen fixierten sie neugierig. Die Pazifistin sass immer noch neben mir, starrte jedoch wie gebannt auf unseren Hosentaschendrachen und machte ein Gesicht, wie ein Kind unter dem Weihnachtsbaum. Es wurde WIRKLICH Zeit, dass wir zwei Damen uns mal ernsthaft unterhielten.

"Er gefällt dir was?" Cora zuckte zusammen, als sie bemerkte, dass meine Wenigkeit mit ihr sprach. Sofort lief sie dunkelrot an. Volltreffer! Ich konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen. "Pssst! Was wenn er uns hört!" Meine Mundwinkel zogen sich noch weiter nach oben. Das würde ja noch lustig werden! "Warum, soll er es nicht hören?" Ich versuchte mich im Arito- Dozenten- Stil:

"Ihr solltet keine Geheimnisse vor einander haben, dass ist schlecht für den Teamgeist!" Das letzte Wort überzog ich etwas, wie es auch Arito immer tat. Nun musste auch die Rotangelaufene neben mir breit grinsen, "Genau wie Sensai!" anscheinend konnte ich den Kerl besser nachmachen, als ich gedacht hatte. Ob ich das jetzt als Kompliment auffassen würde oder nicht, musste ich später noch entscheiden.

Der nächste Tag begann wie der vorherige. Wir jagten die Viecher aus ihren Verstecken ... und kamen dabei einigen Gruppen in die Quere die irgendwelche komplizierten Fallen aufgebaut hatten ... in die Cora natürlich zielbewusst rein stiefelte. Da wir keinen persönlichen Hass gegen die meisten hegten, blieben wir sanftmütig, schnappten uns unsere Teamkameradin und flogen möglichst schnell den uns nachgeworfenen Kunai davon ... also wirklich! Manieren hatte manche hier! ... schockierend! Aber man konnte es ihnen ja auch nicht wirklich verdenken, schließlich hatte ich noch nie eine Ninjagruppe kennen gelernt, deren, ach so kluger, Sensai daran gedacht hatte solch essentiellen Themen wie Benimm und Etikette in den Stundenplan zu integrieren. Und dann wunderten sie sich groß, wenn die Gruppe sich vor dem Kagen aufführte wie der letzte Deppenhaufen.

Das zweite große Problem war, dass nicht alle Viecher so sanftmütig waren wie echte Hasen. Ehrlich gesagt hatten manche ziemlich große Zähne und betrachteten unseren kleinen Treiber anscheinend als Snack zwischen durch. Einmal setzte sie sich kurz auf einen Stein, die Mittagshitze war wirklich höllisch, und wäre dabei beinahe in den Hinter gezwickt worden, als der Granitblock plötzlich nach ihr schnappte ... leider war es auch kein Lapishase.

Später dann ging sie in eine Höhle um sie nach etwas lebendigem zu untersuchen, ... als diese hinter ihr zufiel ... bzw. zuschnappte. Sauber. Ich hatte meinen Teamkameraden ja dazu überreden wollen erst zu prüfen ob das Vieh nicht vielleicht der gesuchte Lapishase sei, aber er hatte mich ignoriert ... Schweinerei! Das hätte uns, wenn es dumm gekommen wäre die Prüfung kosten können! Kay fror das Vieh ein und zerschlug es dann. Vielleicht etwas brutal, aber effektiv. Danach musste wir über eine halbe Stunde damit vertrödeln Cora wieder zu beruhigen, da dieses Weichei natürlich unter Schock stand.

Mittags stellte sich dann endlich der Erfolg unserer mühevollen Arbeit ein. Wir hatten gerade, wieder mal, eine Verfolgergruppe abgehängt deren Falle Cora zielsicher zerstört hatte, als wir von recht's mit einem Feuerball angegriffen wurden. Ich warf meinen Blick auf den Angreifer und staunte nicht schlecht. Unter uns, bzw. vor Cora, stand eine Mischung aus Hase und Hund und knurrte uns wütend an. Er hatte den Körperbau eines Kläffers, allerdings sehr lange Ohren und einen kurzen, puscheligen Schwanz.

Es war mir sofort klar: "Das muss er sein!" Ich betrachtete die gefletschten Zähne und die scharfen Krallen genauer und stellte dann die Frage, die uns wohl allen im Kopf herum spukte. "Und wer fängt ihn jetzt?" ICH würde dieses ... Ding sicher nicht anfassen! Es könnte mich beißen oder kratzen! So dreckig wie das Vieh da unten war würde ich mir sicher einer schlimme Infektion, wenn nicht was schlimmeres, holen. Cora nahm sich ein Herz "Ich mach's!" und sofort antworteten Ich und Kay wie aus der Pistole geschossen mit einem einstimmigen "BLOSS NICHT!" wer weiß, was passieren würde, wenn das Ding sie verletzt!

Verwirrt starrte unsere Teamkameradin uns an, doch wir gingen nicht weiter darauf ein. "Auf geht's Kay!" Und dieser Idiot landete tatsächlich vor diesem bissigen Ding, welches plötzlich ruhig war. Ich weiß nicht, ob ihn dieser typische Drachenblick, den mein Kollege manchmal drauf hat verstummt hat, aber auf jeden Fall knurrte er plötzlich nicht mehr vor sich hin. Langsam griff Kay nach seinem Rucksack und holte ein Stück von seinem wertvollen Proviant heraus ... selber schuld, aber es wirkte.

Misstrauisch und mit angelegten Hasenohren tapste das Ding auf ihn zu, schnellte dann plötzlich vor und riss das Essen Kay aus der Hand und stand plötzlich 10 Meter von ihm entfernt.

Ganz sachte sank nun auch ich nach unten. "Es kann teleportieren?" Doch meine herzlosen Kameraden kümmerte das natürlich nicht. Sie hatten etwas ganz anderes im Sinn. "Gib du ihm noch etwas!" ICH? "Das kommt nicht in die Tüte! Du bist der Drache hier und hält'st es ja wohl am längsten ohne Nahrung aus!" Nun verbündeten sich die zwei gegen mich. "Komm schon Zephyr! Du isst doch sowieso immer nur wie ein Spatz und du hast sicher wieder zu viel Essen eingepackt!"

Nun ich gebe zu, dass ich mich bei meinen Mahlzeiten immer etwas zurückhielt, ich musste auf mein Gewicht achten, wenn mich meine Flügel weiterhin so mühelos tragen sollten, und dass ich trotzdem GERNE Speisen kochte, anrichtete oder einpackte. Vielleicht war es einfach eine seltsame Art von Masochismus, aber das würde ich vor DIESEN beiden sicher nicht zugeben, sonst würde ich noch zur Teamköchin verkommen und das war für eine Harabin ja wohl mehr als undenkbar! Leider lenkte mich dieser Gedankengang etwas ZU sehr ab und so spürte ich plötzlich wie Kay begann etwas aus meinem Rucksack herauszuziehen. "Das ist perfekt!"

Ich hob abwehrend die Hände. "NEIN! NICH DIE!" Er hielt ausgerechnet mein Stück Gelbwurst in der Hand und packte sie aus der Folie. Cora stemmte die Fäuste in die Hüften und runzelte die Stirn. Wäre ich nicht zwei bis drei Köpfe größer wie sie, hätte es mich sicher eingeschüchtert. "Zephyr Harabin! Sei doch ehrlich! Du isst NIE Fleisch und schon gar keine Wurst!" Sie hatte Recht ... leider, aber als ob ich nicht genug gelitten hätte drückte mir nun Kay kommtentarlos die Wurst in die Hand und schubste mich in Richtung Hundehase.

Dieser sah mich aus seinen roten Augen misstrauisch an und schnüffelte. Gemeinerweise brauchte ich nicht zu schnüffeln. Auch so stieg mir der verlockende Duft der Gelbwurst hemmungslos in die Nase. Was glaubte dieser blöde Kay denn, warum ich sie sorgsam eingewickelt hatte! Hilflos ging ich in die Hocke und hielt dem seltsamen, vierbeinigem Etwas die gut riechende Gelbwurst unter seine sabbernde Schnauze. Warum konnten diese Viecher sich eigentlich nie beherrschen? Mit Ekel dachte ich an ein ganz bestimmtes ebenfalls triefnasses Maul, einer durchgedrehten Teamkameradin, als das Wesen vor mir plötzlich nach der guten Wurst schnappte und sich mitsamt Beute wieder 10 Meter davon teleportierte.

Ich hielt mir die Hand vor das Gesicht. Wie sollte ich den Sabber bloß wieder wegkriegen! Hier gab es doch nirgendwo ein Waschbecken für die Seife, die ich natürlich eingepackt hatte. Blöde Prüfung! Blöde Aufgabe! Blöde Lapishasen! Blöde Wurst! Blöde ... mir wäre sicher noch eine Menge eingefallen, wenn ich nicht in diesem Augenblick etwas weiches und Warmes um meine Beine streifen gefühlt hätte. Sofort gab Cora ihren Senf dazu. "Is der Süß! Guck! Er mag dich!"

Ich riss meine Augen auf und sprang zurück. "ABER ICH IHN NICHT!" Leider kapierte das dieser blöde Lapishase nicht und folgte mir penetrant. Kay war natürlich wieder mal Mr. Unsensibel in Person. Statt der armen Lady in Not zu Hilfe zu eilen, stand er daneben und brummte ein "Dann können wir ja jetzt zurück!" Ich funkelte ihn zornig an. "NA GUT!" Noch bevor die anderen beiden ein Wort sagen konnten hatte ich mich in die Luft geschwungen und hielt nach dem komischen grünen Bogen Ausschau ... da war er ja!

Stur und in Höchstgeschwindigkeit flog ich darauf zu und hielt nur einmal kurz an um nachzusehen, wo meine beiden Kollegen blieben ... Kay hatte Cora auf den Rücken genommen, die sich mit geschlossenen Augen an ihm festklammerte und Sommerkirschenrot angelaufen war. ... ein Königreich für einen Foto! ... Dann hörte ich unter mir etwas freudig bellen und ein kleiner Funkte zischte knapp vor meiner Nase vorbei. ... ich sah nach unten! Wie bitte hatte mir dieses verfluchte Vieh durch das ganze Labyrinth folgen können? Probeweise folg ich ein paar Meter weiter, über den nächsten großen Graben und beobachtete den Lapishasen. Dieser hoppelte bis zum Rand, teleportierte sich dann auf die andere Seite und bellte mir puschelschwingend zu.

Ich begann zu ahnen, dass ich ein Problem hatte, aber da hoffte ich noch darauf, dass wir ihn ja am Ausgang würden abgeben dürfen. Da wusste ich ja auch noch nicht, dass das dicke Ende, wie immer, erst noch kommen würde. Ich flog also, wie es sich für eine echte Harabin gehört über dem Bogen drüber und landete dann vor dem Tisch hinter dem es sich diese Prüfer zurechtgemacht hatten. Bevor dieser Lapishase mich noch länger an sabbern konnte packte ich ihn kurzerhand und setzte ihn auf den Tisch. Und was machte dieses dumme Vieh? Es stand natürlich nur eine Sekunde später wieder neben meinen Beinen.

Nach dem dritten Versuch gab ich dann auf und ließ ihn unten. "Team 1, bitteschön ein Lapishase!" Inzwischen waren auch meine Teamkollegen neben mir gelandet und warteten auf den Kommentar des Prüfers, der die Stirn gerunzelt hatte und das schwarzfellige Etwas neben mir betrachteten. Der Ältere von beiden schob seine überdimensionierten Glubschhilfen nach oben und meinte dann "Ich weiß nicht was es ist, ... aber es ist definitiv kein Lapishase." Ich dachte mein Greif pfeift und mein Wutbarometer erreichte einen neuen Rekordstand.

"WIE BITTE? Sonst geht's ihnen aber schon noch gut! Sie haben gesagt es ist ein hasenähnliches Vieh, das Chakra schmieden kann und das kann er! Wenn ihnen das Tier da nicht passt, dann hätten sie uns schon eine genauere Beschreibung rausrücken müssen, aber vor lauter Geheimniskrämerei haben sie das ja wohl gründlich versemmelt! Wir haben bestanden, ob ihnen das gefällt oder nicht! Ich werde das auch GERNE mit dem TSUCHIKAGEN PERSÖNLICH ausdiskutieren, wenn ihnen das was hilft!" Stinksauer verschränkte ich mein immer noch dreckigen Arme vor der Brust und blitzte die beiden mit gespreizten Flügeln an. Und wenn ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen musste, würden mich keine zehn Pferde dazu bringen, diese Tortur noch einmal durchzumachen!

Aber meine stichhaltigen Argumente mussten die Prüfer natürlich einsehen. "Wir werden uns mit Meister Arito und dem Tsuchikagen beraten, dann wird entschieden, ob ihr diese Prüfung bestanden habt." Ich blieb demonstrativ vor dem Tisch stehen und hob meinen Kopf. "Gut! Wir warten!" Nervös verschwand der eine der beiden Prüfer, während der andere, von einem Drachen, einer nicht sonderlich beeindruckenden Kleinen und von Mir fixiert wurde. Kurz darauf kam der zweite Prüfer wieder zurück. "Äh ... kann ich den mal haben?" Er zeigte auf den Pseudo- Lapishasen und ich nickte erleichtert! Endlich wurde ich ihn los.

Der Prüfer packte das Vieh und verschwand ... eine Sekunde später sass ein schwarzes, flohbesessenes Etwas wieder Schwanz, bzw.. Puschel wedelnd neben mir. Kurz darauf erschien auch ein rot angelaufener Iwajoninin einer Rauchwolke. "Entschuldigung, es ist einfach wieder verschwunden!" Erneut packte er das Tier und erneut war es eine Sekunde später wieder da. DAS war witzig!

Schlussendlich erschienen auch der Tsuchikage und Arito persönlich und wir verbeugten uns angemessen. Doch dieser meinte väterlich. "So das ist also der kleine freche Racker ... seltsam ... hab ich noch nie gesehen! ... Kennst du das Kosamui?" Auch unser Oberfoltermeister schüttelte den Kopf ... na seltsam, ... das ich das noch erleben durfte! Ein Wesen, dass unser allwissender Quälgeist NICHT kennt! Ich beschloss mir den Tag rot im Kalender anzustreichen, ... es war übrigens der 2.7. ...

Der Tsuchikage grinste gutmütig und meinte dann. "Nun ... ich sehe ein, dass ihr ob der gegebenen Beschreibung nicht wissen konntet ob das nun wirklich ein Lapishase ist oder nicht und drum wird euch die erste Prüfung als bestanden anerkannt. ... wie wirst du ihn denn nennen?" Meine beiden Augenbrauen zischten nach oben. "ICH? Äh ... Hundhase!" Vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss, aber ich fand der Name traf es. Unser seniler Herrscher grinste weiter wie ein Honigkuchenpferd und meint dann. "Ok ... die Rasse Hundhase, entdeckt von Zephyr Harabin, Kay Somnis und Cora Desideria. Ich erwarte die genauen Spezifikationen ... sagen wir ... eine Woche nach der Prüfung in einem ausführlichen Report."

Wenn ich es richtig im Kopf hatte war das genau die Woche die wir nach den Prüfungen zur Erholung frei hatten. Na Toll! Aber was tat man nicht alles um diese blöde Prüfung nicht noch einmal machen zu müssen. "Und wer behält das Vieh jetzt?" Alle Deppen schreien einmal laut ... "ICH!" War ja klar! Cora hatte ihren Arm in die Höhe gerissen und versuchte nun das Tier zu sich zu locken ... zu meinem und ihrem Bedauern vergeblich. Arito hatte schon wieder sein blödes Grinsen im Gesicht und ich hätte SCHWÖREN können, dass es eindeutig hinterfotzig war.

"Schaut so aus, als ob es bei dir bleiben möchte Zephyr!" Ich beugte mich zu dem fröhlichen Flohsack herunter und sah im ernst ins Gesicht. "Okay, hier sind die Regeln. Ich werde dich durchfüttern, wenn du folgendes NICHT tust! Komm nicht in meine Nähe, berühre mich nicht und WASCH DICH ENDLICH!" Die lebendiggewordene Dummheit sah mich immer noch stupide an und tappste plötzlich auf mich zu. ... dem Gelächter nach muss es sehr witzig ausgesehen haben, wie ich armes zarten Ding unter diesem Höllenvieh begraben wurde, als es begann mich abzuschlecken.

Der Stress geht weiter ...

Natürlich mussten wir auf den Rest warten, bis dieser ebenfalls mit der Prüfung fertig war, und das dauerte ... ich starrte auf das blöde Vieh vor mir und auf Cora, die immer noch versuchte es zu sich zu locken. "Wie willst du es jetzt nennen?" Ich starrte den Hundhasen weiterhin feindselig an. "Mistvieh!" Wie erwartet war ein entsetztes Keuchen von meiner Kollegin zu hören. "Das kannst du doch nicht machen! Das arme Tier!" Da kam mir eine wahrhaft teuflische Idee. "Ok! Ich gebe ihm einen vernünftigen Namen! Ich werde es Kay nennen! Er tut nicht's anderes als fressen und schlafen und du magst ihn unerklärlicherweise!" Cora lief sofort wieder rot an, schwieg aber, und obwohl er schlief gab Kay mir einen Tritt an's Schienbein. Energisch trat ich zurück.

Da also kein ernsthafter Einwand kam, behielt ich diesen Namen. Ich beschloss dann dem Vorbild des Dauerblauen zu Folgen und hielt ebenfalls ein kleines Schläfchen ab. So wie ich diese Sadisten kannte würde ich es noch dringend brauchen! Und wie immer behielt ich Recht!

Kaum waren die letzten Gruppen angekommen gab es nicht einmal eine kleine Verschnaufpause oder so, sondern es ging sofort mit den Teams, die bestanden hatten zur Zweiten der drei Prüfungen. Wieder wurden wir von unserem Lieblingsfoltermeister angeführt und ich muss ehrlich sagen, dass er mich positiv überraschte. Da ich seinen IQ kannte hatte ich eigentlich erwartet, dass er sich bei der ersten Gelegenheit hoffnungslos verlaufen würde, aber es schien tatsächlich so, als ob er den Weg kennen würde! Wie lang er den wohl geübt hatte?

Die Reise ging durch für die ganzen von außerhalb sicher beeindruckenden, aber für uns langweiligen Schluchten, vorbei an verkümmerter Vegetation und bizarren Felsformationen. Manchmal hat die Natur einfach einen komischen Sinn für Humor. Schließlich landeten wir nun mehr 23 Gruppen vor einem gewaltigen Berg, der wie ein Zylinder geformt war. Die Wände waren fast senkrecht und die nicht sichtbare Spitze verschwand in den Wolken. Mein Vater hat mir mal irgendwann davon erzählt. In seinem Inneren leben riesige Termiten, die einzigen ihrer Art und haben dieses Werk im Laufe der Jahrhunderte aufgebaut.

Je näher der Trupp diesem Naturphänomen kam, desto stiller wurden alle Beteiligten. Andächtige, trotzige, aber auch ängstliche Blicke wurden diesem Riesen unter den Bergen zugeworfen. Ich entschied mich für einen trotzigen Blick, denn von so einem Batzen Fels würde sich eine echte Harabin natürlich nicht unterkriegen lassen!

Am Fuß des Berges, der fast sofort in die senkrechten Wände überging, machte Arito halt und hob die Hand. Dann sprang er nach oben, so dass er zwar im 90 Grad- Winkel aber für alle gut sichtbar über uns rumhing. "OK! Die zweite Prüfung besteht darin, den Gipfel dieses Berges zu erreichen." Ich stöhnte leise auf ... ich hatte es befürchtet! "Die Gruppen müssen ab jetzt nicht mehr zusammenarbeiten." Was hätte ich gegeben, hätte dieser Satz auch für mich gegolten, aber ICH musste ja Babysitter für die kleine Cora spielen! "Wer innerhalb der nächsten 48 Stunden oben ankommt hat bestanden, der Rest ... nun ehrlich gesagt, kommt man oben an oder nicht."

Jaja ... unser Meister war schon immer gut darin gewesen ein paar aufbauende Worte an den Mann/die Frau zu bringen. Einige Felsen um uns herum verschwanden und etwa 25 braun vermummte Jonin aus Iwa wurden sichtbar. Oh Gott! Mein Bruder war auch dabei! Ich wette der alte Sadist wollte nur sehen, wie ich mich abrackerte! Jeder von ihnen trug ein starkes Fernglas um den Hals und drei Ketten mit jeweils einem rotem Stein in der Hand. Hinter ihnen standen große Tiere.

Ein Teil riesige Adler, ein Teil seltsame Flugreptilien und sogar drei bis vier echte Greifen aus unserer Zucht waren dabei. Vater musste sie ihnen ausgeliehen haben. "Wer auch nur einen einmal überwundenen Meter zurück klettert, fällt durch und wird von uns abgeholt. Wir erkennen das durch die aufleuchtenden, roten Steine. Wenn ihr also glaubt nicht mehr weiter zu können, zurückgeklettert seid oder gar abstürzt, werdet ihr von uns im Normalfall rechtzeitig aufgesammelt.

Wenn ihr Kleidungsstücke, Rücksäcke oder sonstiges Gepäck hier lassen möchtet legt es bitte auf den Wagen da hinten, dort werden sie bis zu euerer Rückkehr verstaut. Es gibt neben den Wesen, die ihr schon im Labyrinth kennen gelernt habt, auch einige die nur hier leben. Hütet euch vor ihnen und meidet vor allem deren Nester. Bitte denkt daran: Nur wer lebt, kann nächstes Mal erneut an der Prüfung teilnehmen. Viel Glück!"

Wenn das ein Witz sein sollte, dann war es ein ausgesprochen schlechter. Ich verspürte nicht übel Lust meinem Bruder sein blödes Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen, aber ich glaube bei einer Prüfung kam das nicht so gut, wenn man einen der Schiedsrichter schlägt, obwohl es ihm zu Vorteil gereichen würde, denn dann könnte niemand mehr behaupte er wäre parteiisch. Also hielt ich mich geradezu vorbildlich und mit nie erschöpfender Geduld zurück. Die Anwärter wurden gleichmäßig um den Zylinder herum postiert, Genin aus der gleichen Gruppe direkt nebeneinander.

Nach und nach bekam jeder eine Kette mit einem dieser Steine. Ich hatte mir die Dinger angeschaut und wie erwartet entsprachen sie allem, aber keinem irgendwie geartetem Mode- Standard. Ich verstaute es angeekelt im Rucksack. So abgetragen wie DAS Ding wirkte würde NIEMAND mich dazu bringen es um den Hals zu legen! Ganz im Gegensatz dazu natürlich Cora die das Ding sobald es ihr in die Hand gedrückt worden war nahm und sich um legte. Auch Kay tat dies, ich nehme an er war einfach nur zu müde um sich etwas anderes auszudenken.

Misstrauisch blickte ich den Berg nach oben und versuchte abzuschätzen, wie kraftraubend es wohl sein würde da hinaufzuklettern ... zu anstrengend ... eindeutig. Beinahe hätte ich in Gedanken Arito für das harte Klettertrainig gedankt, aber ich fand noch rechtzeitig zu meinem Verstand zurück.

Ich füllte meine Wasserflaschen auf und wartete dann ab. Der restliche Inhalt meines Rucksacks war nur das nötigste und somit war ich fertig mit packen. Auch Kay brauchte nicht lange ... aber Cora ... sie machte ein DRAMA draus! Sie wühlte wie eine blöde ... nun ... lasst das 'wie' weg ... in ihrem Rucksack und murmelte vor sich hin.

"Ist das schwierig zu entscheiden! Wie viele Wasserflaschen nimmt man da am Besten mit? Drei? Vier? Sicher ist sicher, aber dann muss ich mehr tragen und Gewicht ist das Hauptdefizit bei dieser Prüfung! Soll ich Ersatzstiefel mitnehmen? Wenn meine eigentlichen Schuhe kaputt gehen brauch ich dringend andere und das ist gar nicht so unwahrscheinlich bei diesen scharfen Felskanten, aber die wiegen so viel und irgendwas muss ich doch raus tun ... oh nein! Dass ist so furchtbar schwierig! ..." usw. und so fort.

Ich überlegte ob ich dem Beispiel meines Teamkollegen folgen und ebenfalls schlafen solle, als auch schon das Zeichen zur Aufstellung gegeben wurde. Stress, Stress, Stress! Aber der Anfang ging noch.

Ich und Kay breiteten unsere Schwingen aus, suchten uns einen steigenden Luftstrom und ließen uns tragen. Mit nicht geringer Schadenfreude beobachtete ich Cora, wie sie Meter um Meter nach oben kletterte und blickte nach oben. Das würde bestimmt anstrengend werden! Obwohl ... sie hatte es sowieso leichter, wie alle anderen, denn unser Hosentaschendrache, ganz der Gentleman, hatte darauf bestanden ihren Rucksack zu nehmen. Meinen wollte er übrigens nicht!

Als wir etwa 10 Meter über dem Boden waren, drückte plötzlich etwas auf meine Schultern. ... Welcher Idiot ... ich drehte meinen Kopf und blickte in das sabbernde Gesicht von Kay- Mistviech. "WÄÄÄÄH! Schau dass du da runter kommst!" Doch leider beeindruckte das den Hundhasen überhaupt nicht. Im Gegenteil! Glücklich doof begann er auch noch mich abzuschlecken! Ich hoffte er bekäme irgendwann ein weiches Fell ... dann würde er als Mantelsaum enden! Mit einem Schwungvollem Wisch meiner Hand fegte ich ihn von meiner jetzt völlig verdreckten Schulter ... zumindest hatte ich das vor, aber er begann sich festzukrallen.

Also zog ich meine Hand wieder zurück und begann die anderen Genin zu beobachten. Das besserte meine Laune dann wieder etwas. Es war schon ein netter Anblick, wie sie sich alle um uns herum abrackerten wie die Blöden. Nach dem Pfiff hatten alle 63 Anwärter mit dem Aufstieg begonnen. Kein Wort ertönte, denn jeder konzentrierte sich ab jetzt nur noch auf den nächsten Meter ... und auf den nächsten ... und den nächsten.

Einige versuchten sich mit Chakra zusätzlich festzuhalten, aber mit meiner Genialität rechnete ich mir schnell aus, dass diese Bemühungen zum Scheitern verurteilt waren. Diese Methode der Fortbewegung konnten sie niemals ganze zwei Tage lang durchhalten und der Verlust von Chakra würde sie zusätzlich schwächen. Einige Bedauernswerte hatten sofort bei Verkündigung der Aufgabe kapituliert, da sie Höhenangst hatten und deshalb niemals auch nur den Hauch einer Chance diese Prüfung zu bestehen. Mit verdrehten Augen, dachte ich an meine Tante, die zwar auch schöne, eindrucksvolle Flügel besass, allerdings tatsächlich ebenfalls unter der Angst vor großen Höhen litt und sie deshalb nie benutzte.

Der dicke Ninja aus Kirigakure begann seinen Umhang auszuziehen und Ich hätte fast meine Kinnlade verloren vor Überraschung. Was ausgesehen hatte wie eine gewaltige Leibesfülle, entpuppte sich nun als 8 lange und äußerst biegsame Tentakel, die mit Saugnäpfen gespickt waren. Durch diese brauchte er sich nicht sonderlich um Felsvorsprünge oder andere Griffmöglichkeiten sorgen und kam schneller voran als alle anderen. Fast wie eine Fliege wanderte er den Zylinder nach oben. Doch nach kurzem Überlegen erkannte Ich, dass er auch vor allen anderen oben ankommen musste. Die schleimige Oberfläche seiner Gliedmaßen zwang ihn sicher dazu sie dauernd feucht und geschmeidig zu halten, was durch den starken und trockenen Wind alles andere als leicht werden würde.

Andere Ninjas hatten mit dieser Prüfung noch größere Probleme. Das Mädchen mit der Augenbinde zum Beispiel nahm ebenfalls den Umhang ab und entpuppte sich als eine Art Gottesanbeterin. Mit diesen Händen, oder besser gesagt Klauen, konnte sie sich nirgendwo festhalten! Für das arme Ding musste dies die schlimmste Prüfung von allen Möglichen sein. Sie versuchte gleich am Anfang sehr hoch zu springen, aber auch ihre dünnen Flügel halfen ihr da nicht weiter. Dazu brauchte man halt RICHTIGE Flügel und keine Pseudo- Luftruder. Die grünen Krallen fand keinen Halt, rutschten ab und das Mädchen war disqualifiziert.

Ich blickte wieder nach vorne. Kay ließ sich ebenfalls vom Aufwind tragen, achtete jedoch peinlichst genau darauf, dass er niemals mehr als 4 Meter von Cora entfernt war. Cora schüttelte dauernd wie blöd den Kopf um ihm an zu deuten, dass er sich nicht um sie kümmern brauchte, aber er ignorierte es. Ich vergrößerte meinen Abstand zu ihnen. Hoffentlich brachte mich niemand mit ihnen in Verbindung!

Rechts von uns war ein Soundnin unvorsichtiger Weise zu nahe an eine der zahlreichen Höhlen im Zylinder gelangt. Noch bevor er reagieren konnte, schnellte ein gewaltiger, gepanzerter Insektenkopf mit zwei noch gewaltigeren Beißzangen heraus, packte ihn und weg war er. HEY! Diese Termiten waren ja tatsächlich riesig! Ab da an machten alle anderen Genin einen großen Bogen um diese verlockenden Rastplätze.

Stunden um Stunden kletterten die Genin Meter um Meter. Viele waren bereits jetzt Schweißgebadet, aber noch fand ich diese Prüfung recht lustig. Ich hatte keine Ahnung, wie die anderen das ohne Flügel zwei Tage lang durchstehen wollten. Wir haben zwar mit Arito auch häufig Klettertouren gemacht, bis uns die Arme abfielen, aber zumindest zum Schlafen hatten wir immer ordentliche Rastplätze, was bei dieser Tortur natürlich nicht vorgesehen worden war. Außer dem Pfeifen des Windes, dem keuchendem Atem der Genin und ab und zu einem Flügelschlag der Tiere der Prüfer, war kein Geräusch zu hören. Niemand wollte seine wertvolle Energie für so etwas banales wie eine Unterhaltung verpulvern und ich hätte mich sowieso nicht zu einem Gespräch mit diesen Kindern herab gelassen. Ab und zu vernahm man einen losen Stein, der in die Tiefe viel. Keiner sah nach unten, aber alle nach oben. Gespannte Sinne lauschten auf ein noch so geringen, verdächtiges Geräusch.

Plötzlich hörte ich etwas weiter rechts von mir einen grässlichen Schrei. Ein Genin aus Suna hatte sich in unsichtbaren ... ich schätzte dass es Fäden waren, verfangen. Obwohl er den Berg komplett losließ, baumelte er nun in der Luft. Aus einer Höhle weiter oben kam etwas hervor, war zwar nicht ganz so insektenähnlich wie zuvor aussah, aber dafür extrem spinnenähnlich! Acht lange, haarige Beine stützten sich auf die unsichtbaren Fäden und kamen blitzschnell auf das neue Opfer zugeschossen.

Die Kameraden des Suna schrieen ihm verzweifelt zu, er solle doch die Kette fallenlassen, was dieser auch versuchte, aber das Ding blieb an dem klebrigen Spinnennetz hängen und fiel deshalb nicht nach unten. Ich überlegte mir, ob ich das Risiko eingehen konnte ihm zu Helfen, oder ob das Riesenvieh zu schnell für mich war, als ohne mein Zutun schon ein Prüfer heran schoss. Wie von Sinnen brüllte der Genin voller Angst, dass er aufgebe und deutete auf seine etwas weiter unten baumelnde Kette. Der Jonin ... ich kannte seinen Namen nicht, also war er nicht weiter wichtig, schien zu verstehen und befreite ihn.

Die Spinne drohte dem Retter und seinem Reittier noch einige Zeit mit erhobenen Vorderbeinen, zog sich dann jedoch abwartend in das Dunkel zurück. Nun stockte der Vormarsch, denn alle versuchten nicht auf die feinen, fast unsichtbaren klebrigen Fäden zu steigen ... natürlich bis auf Kay und ich, die in sicherem Abstand um Cora kreisten und so nichts befürchten mussten. Als Cora beinahe zum dritten Mal hängen geblieben wäre, seufzte unser Teamkollege auf und aktivierte seine Funkelaugen ... ihr wisst schon, die leuchtend blauen, die er auch bei unseren nächtlichen ... Besuch hatte und dirigierte so unseren Teamtrampel durch das gefährliche Gebiet. Natürlich sammelte sie trotzdem noch alle Fäden in Reichweite gekonnt auf.

Auch die anderen überlegten sich mehr oder weniger sinn- und wirkungsvolle Methoden um unbeschadet über die Fäden zu gelangen. Bei manchen klappte es, ... bei manchen nicht, aber schließlich kann nicht jeder Anfänger durch diese Prüfung kommen ... dann wäre sie ja witzlos.

Dann brach die erste Dämmerung über uns arme, bemitleidenswerte Kreaturen und die strengen, unnachgiebigen Foltermeister herein. Einige Übereifrige, die viel zu weit voraus geklettert waren, standen bereits jetzt am Ende ihrer Kräfte, während ich selbst mich sogar noch relativ frisch fühlte ... im Gegensatz zu Cora, die im letzten Abendlicht nach einer sicheren Stelle suchte, an der sie Schlafen konnte. Aber das war ja auch nur natürlich, nachdem das Fliegen für einen Harabin so natürlich wie das gehen für andere Menschen war, wäre es ja lächerlich gewesen, wenn ich jetzt schon schlapp gemacht hätte. Ich suchte mir einen Felsvorsprung mit Ast- dicke und ließ mich darauf nieder. Sicher würde ich gut schlafen.

Es war um die Mitternachtsstunde, als das Geräusch des Windes sich auf einmal veränderte. Dank meiner Harpyiensinne war ich sofort hellwach. Zu dem ständigen Pfeifen kam eine Art ... Wellenrauschen und das feine, hohe Sirren von Pfeilen. "HEY! PSST!" Ich weckte Kay, der wie eine Fledermaus unter dem Felsvorsprung von Cora hing und die Flügel um sich geschlungen hatte. Wiederwillig öffnete er die Augen, blinzelte verschlafen und glühte mich an. "Mach deine blöden Scheinwerfer aus, die blenden mich!" Leider sind Harpyienaugen nicht gerade für die Jagd in der Nacht gemacht und so sah ich nur Dunkelheit um mich herum, auch wenn ich deutlich etwas auf uns zukommen hören konnte.

Er spitze die Ohren und griff mit seinen komischen Drachensinnen um sich. "Hmm ... sieht aus wie ein Schwarm ... Minidrachen ... äh ... nö ... Fledermäuse ... sehr große Fledermäuse!" Ich verdrehte die Augen in Richtung unserer Teamkameradin. "Wir müssen sie wohl wecken oder?" Nicht dass ich etwas dagegen hatte Cora aus ihrem Schlaf zu reißen, im Gegenteil, wenn sie schon überleben wollte sollte sie sich gefälligst auch selbst darum kümmern. Aber Unsere Blonde hatte die unangenehme Angewohnheit, wenn man sie weckte erstmal aufzuspringen und loszurasen, in der Angst etwas verschlafen zu haben. Das Trauma hatte sie wohl noch immer von unserem ersten Trainingstag weg. Normalerweise war das ziemlich lustig, vor allem, wenn man ihr vorher die Schnürsenkel zusammenband, aber ich hatte keine Lust unserem Meister eine heruntergefallene Cora erklären zu müssen ... und erst recht nicht diesem schwarzen, humorlosen Fluch.

Da kam mir eine teuflische Idee und ein breites Grinsen stieg mir in's Gesicht. "Ich weiß, wie wir sie wachkriegen, ohne dass sie losrennt, wie von Teufeln gestochen!" Kay flog los und warf mir einen fragenden Blick zu. "Küss sie! Dann ist sie vor Schreck bestimmt wie versteinert!" Oh ihr hättet seinen Gesichtsausdruck sehen sollen! Könnt ihr euch einen Drachen vorstellen, der zwischen Verlegenheit und Wut hin und her schwankt? ... Genau so sah meint Teamkollege in diesem Augenblick aus.

Wenn mein untrüglicher Instinkt mich nicht vor einem drohenden Eisball gewarnt hätte, ich glaube ich hätte laut losgelacht. Aber so ... "... was ist?" Ich hob die Schultern. "Sie ist schwerst in dich verknallt und du über beide Funkelaugen in sie! Wo ist das Problem! ..."Die Umgebungstemperatur sank schlagartig um ein paar Grad. "... okok ich mach ja schon." Da hatte man eine tolle Idee und wurde zur Belohnung nur mit Eisbällen bedroht! ... Aber bekanntermaßen wurden ja alle Genies zu Lebzeiten verkannt.

Ich atmete also tief durch, landete vor Cora, breitete meine Arme aus und flüsterte dann ein leises "AUFWACHEN SCHLAFMÜTZE!" und sowas wollte eine Ninja sein! Die würde doch nicht einmal wach werden, wenn die angreifenden Ninja sich Kuhglocken um den Hals gebunden hätten! Wie erwartet sprang sie mit einem "OH GOTT! HAB ICH SCHON WIEDER VERSCHLAFEN?" auf und wäre auch prompt heruntergefallen, wenn ich rettender Engel nicht gewesen wäre ... im wahrsten Sinne des Wortes!

Noch während ich versuchte sie daran zu hindern sich die Klippen herunterzustürzen, brach eine sirrende und Flügel schlagende Dunkelheit über uns herein. Ein Schwarm gewaltiger Fledermäuse schlug unseren Köpfen zusammen. Sofort begannen die ersten gut gezielten Eisbälle die Viecher unter Beschuss zu nehmen. "Bleib bloß hier stehen, sonst köpf ich dich!" schrie ich meiner Kameradin zu und begann in meine Harpyiengestalt zu wechseln. Als normale Genin mochte ich die Beute sein, ich verzog meine Mundwinkel zu einem breiten Grinsen, aber als Vogel- Frau war ICH die Jägerin!

Ein paar Flügelschläge und brachte mich den Viecher näher und mein Instinkt brach durch. Ich ließ ihn, denn in so einer Situation war er ziemlich nützlich, auch wenn er sich nicht lange mit Gedanken wie Hygiene und gekochtem Essen aufhielt. Ein lauter Angriffschrei schrillte aus meinem Mund und durchbrach die Nacht, dann stürzte ich mich auf die erste Fledermaus, die mir unter die Krallen kam. Sie versuchte zu fliehen, aber sie hatte keinerlei Chance. Leider für mich und Gott sei Dank für Cora und den Rest dauerte es nicht lange. Eine viertelte Stunde etwa verteidigte Kay seine Cora wie ein blöder und dann war der Spuk so schnell vorbei wie er gekommen war.

Etwas enttäuscht ließ ich mich wieder auf meinem Steinast nieder und plusterte mich auf. Rechts und links von uns wurden Namen in die Dunkelheit geschrien, einige wurden beantwortet, einige schwiegen für immer. Beinahe ... aber nur beinahe wäre ich Arito in diesem Augenblick für sein hartes Training dankbar gewesen.

Bei der Morgendämmerung mussten wir Cora nicht wecken. Sie steht immer beim ersten Morgenlicht auf und weckt den Rest ... was mehr als nervend ist. Ich stopfte mir etwas Proviant in den Mund und schwang mich dann in die Luft. Weiter ging's wir hatten noch ein gutes Stück des Weges vor uns, bwz. über uns. Erschrocken stellte ich nach einem kurzen Rundumblick fest, dass das Feld der Bewerber stark ausgedünnt worden war, zumindest auf der für mich sichtbaren Seite des Zylinders waren nur noch 13 Genin erkennbar. Wenn das überall der Fall war, hatte Arito diese Nacht über 7 weitere Anwärter verloren, ob durch die Fledermäuse oder Erschöpfung konnte ich nicht beurteilen. Wenn ich wieder daheim war würde ich mich bei Vater über die völlig unnötige Härte bei diesen komischen Prüfungen beschweren! Die Idee mit dem Ja/Nein Formular erschien mir immer besser.

Wenigstens brauchte ich nun Hundhase nicht mehr mitzuschleppen. Der war vor etwa einer Stunde im inneren des Berges verschwunden und ärgerte die Termiten, was man daran erkannte, dass aus irgendwelchen Löchern um uns herum, immer wieder erst heiseres Gebell und dann plötzlich ein leises 'Plopp' erklang. Danach streckte eine dieser dummen Rieseninsekten den Kopf aus der Höhle und blickte sich suchend um.

Stetig erklomm die Sonne auf dem Firmament einen immer noch höheren Standpunkt und begann von einem strahlend blauen Himmel unbarmherzig herunter zu brennen. Zwar war dies immer noch besser als ein Hagelsturm, welche in dieser Höhe auch nicht gerade selten waren, aber dennoch nicht sehr angenehm und wie ihr euch vorstellen könnt tragen schwarze Federn in dieser Situation auch nicht gerade zur Besserung bei. Ich versuchte so gut es ging, meine zarte Haut möglichst immer im Schatten zu halten.

Kay, dieser unverbesserliche Kerl, versuchte unauffällig immer so zu schweben, dass sein Schatten auf Cora fiel, aber er hätte sich genauso ein Schild um den Hals hängen können. JEDER BLINDE konnte sehen, dass meine wehrte Teamkollegin vor Verlegenheit und nicht etwa vom Sonnenbrand knallrot am Kopf war und die ungeschickten Manövers des nicht von Natur aus Drachenfliegers trugen nicht gerade zur Tarnung bei. Ich glaube jedem um uns herum außer den beiden selbst war klar war hier los war und genau aus diesem Grund versuchte ich wieder mal so zu tun, als ob die Beiden nicht zu mir gehören würden.

Erst gegen Abend wurden wir durch vereinzelte Schäfchenwolken erlöst. Doch als die Schatten endlich länger wurden, schlug das Wetter plötzlich um. Der Wind nahm an Stärke zu und pfiff mir nur so um die Ohren. Erst musste ich mich dagegen stemmten um nicht am Berg zu zerschellen, dann tat der Wind alles um mich von ihm wegzuzerren. Wilde und unberechenbare Auf- und Abwinde wechselten sich ab und schließlich blieb mir nichts anderes über, als mich wie Cora am Fels festzukrallen, wenn ich nicht wie ein Blatt im Sturm verweht werden wollte. Auch Kay war gelandet und hatte sich eisern an die Felswand gekrallt.

Die Wolken, die mir vor kurzem noch klein und unscheinbar erschienen waren türmten sich auf einmal auf und wurden zu mächtigen, grauen Bergen, bis zum Bersten angefüllt mit Regen. Ich sah genervt nach oben. "Na toll!" Doch meine Worte wurden mir, kaum von den Lippen, weggerissen und im Sturm zerstreut. Natürlich hatte ich keinen Regenschirm mit. War ja klar gewesen! Es regnet nicht oft in Iwa, etwa alle drei Wochen, aber dann kann man sich gleich unter einen Wasserfall stellen, es bleibt vom Effekt her völlig gleich.

So zweite Sache die mir leider Sorge bereiten musste: Meine Flügel sind nicht wasserfest. Natürlich lösen sie sich nicht auf, aber wir Harpyien bevorzugen es, uns bei solch einem Wetter unter den nächsten Unterschlupf zu stellen. Das ist eigentlich ein großes Defizit der Harabin. Unsere ... echten Schwestern haben so eine lustige Fettdrüse am Rücken, mit der sie ihre Flügel geschmeidig und wasserabweisend halten können ... wir nicht. Das mit dem Geschmeidig lässt sich durch spezielle Bürsten ersetzen, aber das mit dem Fett ist uns bis heute nicht gelungen. Zumindest nicht so, dass es dieselbe Wirkung hat. Butter reicht hier einfach nicht. Und so saugt sich unser Gefieder bei Regen voll wie ein einziger großer Schwamm. Schlecht organisiert, aber bekanntlich ist ja auch 'nobody perfekt' ... außer mir natürlich.

Ich brüllte meinen Teamkameraden zu, dass ich sehen musste, jetzt so weit wie möglich noch nach oben zu kommen und legte dann einen wahrscheinlich völlig blöde aussehenden, aber sehr effektiven Spurt hin. Dabei hielt ich mich zwar an der Felswand fest und kletterte mit Händen und Füßen, nutzte aber zusätzlich den Aufwind durch meine schlagenden Flügel um mich nach oben zu stoßen. Der zornige Wind tobte und versuchte mich möglichst weit weg zu reißen, aber ich kämpfte tapfer dagegen an und gewann schließlich ... vorerst. Doch nun rächte sich die Natur für meinen aberwitzigen Versuch ihr zu trotzen, denn jetzt öffnete der Himmel endgültig seine Schleusen.

Wir hätten eben so gut direkt unter einem Wasserfall stehen können. Einen Augenblick lang beneidete ich Kay, der keine blöden Federn hatte die sich vollsaugen konnten, aber dann sah ich, dass auch er sich an den Fels klammerte, da das Wasser mit einer Härte herunter krachte, die ihn trotz allem Rudern's zu weit nach unten gedrückt hätte. Verzweifelt pressten wir uns möglichst dicht in den Felsen ohne auf den Staub, bzw. jetzt Schlamm, daran zu achten. Wasser, durchsetzt mit kleinen Steinchen und Staub lief meine wohlgepflegten Hände hinunter, direkt in den Ärmel, den Kopf entlang direkt in den Kragen.

Zusätzlich waren durch die staubige Hitze und nun die Sturzbäche die Felsen entsetzlich glitschig und es war mir fast unmöglich einen ordentlichen Halt zu fassen, aber das war noch mein kleinstes Problem. Die Haare hingen mir herunter wie nasse Waschlappen und ich war heilfroh um den Schleier aus Regen um mich herum. Wenn ich darüber nachdachte, wie ich nun aussehen musste, kamen mir fast die Tränen, aber ich beschloss tapfer zu sein und mich erst im Nachhinein an Arito zu rächen.

Rechts neben mir erscholl ein Schrei, ein Schatten konnte sich nicht länger halten und wurde in die Tiefe gerissen. Panisch suchte nach den Gestalten meiner beiden Teamkollegen und keuchte erleichtert auf als ich sie entdeckte. Nicht dass es mich interessiert hätte, wenn einer von ihnen entschieden hätte sich jetzt zu Tode zu stürzen, aber ich hatte keine Lust mich bis jetzt mit ihnen abgerackert zu haben, nur damit einer von ihnen jetzt plötzlich schlapp machte!

Schon spürte ich wie meine Federn sich vollsogen und mich nach unten zogen. Ihr glaubt gar nicht wie viele Liter Wasser so blöde Dinger speichern können! TONNEN! ... zumindest kam mir es so vor. Hätte ich Cora auf meinem Rücken gehabt, wäre der Effekt so ziemlich der gleiche gewesen. "Dreck. Mist. Blödes Wasser!" Ich schimpfte verbittert vor mich hin und erinnerte mich an jede Lektion einzeln, die wir bei Arito gehabt hatten. "Zephyr du kletterst so elegant wie ein Blutegel! Nimm deine Füße hoch! ... selbst Cora ohne Brille greift sicherer nach den Felsvorsprüngen wie du! ... hör auf mit den Flügeln zu zucken, wenn du dich anstrengst! Das kostet nur zusätzliche Energien, die du nachher noch brauchen wirst!" Die Wut auf unseren Foltermeister gab mir neue Kraft und so schaffte ich es zu meinem eigenen Erstaunen tatsächlich Meter um Meter vorwärts, auch wenn Cora und Kay mich langsam aufholten.

Die dauernde Anstrengung hatte allerdings auch ihr gutes. Langsam wurde mir trotz des eiskalten Wassers und dem schneidenden Wind warm. Dennoch begannen meine Hände vor Kälte zu zittern und ich musste mich stark konzentrieren um mit meinen steifgefrorenen Fingern auf dem glitschigen Untergrund den Halt nicht zu verlieren.

So plötzlich wie er gekommen war hörte der Regen auf, wie immer halt. Ich sag ja ... wenn es eine Sammelstelle für alle schlechten Wetter dieses Kontinents gibt, dann ist sie hier in Iwa, denn kaum war das blöde Nass weg, glitzerten die kalten Sterne durch die Nacht und ein klarer Himmel sorgte für erbarmungslose, stechende Kälte.

Jeder Atemzug wurde mir zur Qual. Mein Körper war durch die dauernde Anstrengung übermäßig erhitzt, aber die Haut wurde durch die Kälte und Nässe sehr klamm. Ich fühlte mich wie ein im Gefrierfach eingesperrter Hochofen. Die Hände und Füße waren unterkühlt und ihr Tritt begann unsicher zu werden. Zudem zogen mich meine nassen Feder permanent nach hinten. Ich konzentrierte mich nun auf jeden einzelnen Zug, den ich tat und hoffte nur, dass sie sich nicht eine Grippe zuzog, bevor sie oben angekommen war. Voller Neid bemerkte ich wie Kay sich unter mir abstieß und los flog. Blöde Flügel. Versuchsweise schüttelte ich sie, aber außer einem kleinen Schauer auf die Kollegin unter mir half es nichts. Na zumindest stieg mir dadurch wieder ein Schadenfrohes Grinsen in's Gesicht. Niemand konnte behaupten ich wäre keine Frohnatur!

Endlich wurde es dunkel genug, dass ich mir zumindest sicher sein konnte, dass niemand mich in dieser heruntergekommenen Verfassung erblicken konnte. Ich brauchte unbedingt ein Bad ... apropos Bad!!!! Mit einem Schrei klemmte ich mich fest, öffnete hastig meinen Rucksack und hätte heulen können! Der Großteil meiner Seife hatte sich in Wohlgefallen aufgelöst und war in's Nirwana verschwunden. "SCHEISS REGEN!!!" Dummerweise hatte sie dabei mein darunter liegendes Wurstbrot mit in einen tragischen Verseuchung's- Tod gerissen. Essen war also nicht ... ich WUSSTE, dass es da oben jemanden gibt, der mich nicht ausstehen kann! Und es sei ihm/ihr gleich gesagt: Ich ihn/sie auch nicht!!!

Auch diese Nacht kamen wieder die Fledermäuse und griffen uns wehrlosen Kletterer an. Allerdings blieben wir wie immer einigermaßen verschont. Ich schrie meinen Jagdschrei in die Nacht, der sie zumindest auf respektvollem Abstand hielt und den Rest erledigte Kay. Doch durch die hell leuchtenden Sterne über unseren tiefgefrorenen Köpfen, sah man deren Gestalt einigermaßen deutlich und die Genin, welche nicht auf Drachenaugen oder ein exzellentes Gehör zurückgreifen konnten waren nun wenigstens in der Lage sich mit Waffen oder zumindest durch Ausweichen zu wehren.

Endlich, endlich brach der letzte Morgen an. Was an Wasser in dieser Nacht nicht hatte ablaufen können war gefroren und machte das Fortkommen nur noch schwerer und gefährlicher. Die meisten Chuninanwärter waren am Ende ihrer Kräfte angelangt. Ich auch! Mit stummen, ausdruckslosen Augen erklommen wir einen Meter nach dem Anderen, immer darauf sorgsam bedacht nicht auf die Schmerzen und die Kälte zu achten. Später sagte man mir, dass meine Augen vor Wut glühten und das konnte gut sein. Diese blöden Prüfer, dieses gehässige Wetter, dieser grausame Foltermeister und vor allem dieser gemeine Berg hatten es gewagt MICH eine ECHTE HARABIN herauszufordern und ich hatte diese Herausforderung angenommen! So ein blöder Brocken hirnloses Gestein würde MICH nicht in die Knie zwingen! Dazu war schon mehr nötig! Und so trieb mich die Wut weiter, als es all meine Vorsätze jemals geschafft hätten.

Selbst als die aufgehende Sonne mir endlich das Ende der Kletterpartie offenbarte, brachte es nur ein dumpfes Gefühl der Verachtung in mein Herz. Ich war zu erschöpft um mehr empfinden zu können. Bald hätte ich es geschafft und dann würde Arito mir büßen, was er mir hier angetan hatte! Diesmal wurde die Wärme, welche die empor kletternde Sonne mit sich brachte von mir mit einem erleichterten Gesicht begrüßt. Nicht mehr lange und dann würden meine Federn getrocknet sein. Auch wenn sie noch zu verklebt vom hineingeflossenen Staub waren um damit fliegen zu können, so würde ich doch nicht mehr von ihnen hinuntergezogen werden. Aber als das Wetter dann in Hitze umschlug, verfluchte ich sie wieder. Manche, die ihren Vorrat nicht ordentlich eingeteilt hatten, mussten den Rest der Strecke nun ohne Wasser auskommen und das zehrte nur noch weiter an Nerven und Kräften, aber selbst Schuld!

Das was mir am meisten Sorgen machte war natürlich mein Aussehen! Selbst wenn mich keiner bis zum Ende der Prüfung entdecken würde ... ich hatte jetzt ja keine Seife mehr und ich konnte mir nicht vorstellen, dass Cora an sowas gedacht hatte! Die würde sicher so wies sie war in's nächste Bett fallen ... verstehe einer Kay, aber das war ja nicht mein Problem. Gott sei Dank sah der Rest um mich herum auch nicht gerade besser aus ... dann war ich wenigstens nicht die einzige, denn jeder von uns war so verdreckt und ausgezehrt, dass ihn wohl nicht einmal mehr der eigener Vater erkannt hätte.

Plötzlich blitzte es. Ein schneller Blick nach oben, zeigte mir, dass es nicht am Wetter lag. Mit dem schlimmsten aller Verdachtsmomente drehte ich meinen Kopf über die Schulter ... oh NEIN! Das musste einfach ein Alptraum sein! So grausam konnte die Realität zu niemandem sein ... aber leider war sie es doch! Hinter mir, fröhlich auf seinem Greifen, ritt mein Bruder mit einem ... Fotoapperat in der Hand. Er hob seine Rechte, mit dem erhobenen Daumen und legte die andere an den Mund um mir etwas zu zuschreien "Für's Familienalbum!" Hätte ich die Kraft gehabt, ich wäre zu ihm hinübergesprungen und hätte ihn eigenhändig erwürgt!

Endlich gegen Mittag konnten ich das Ende meiner Qualen näher kommen sehen! Nur noch 25 Meter! Letzte Kräfte von denen ich gar nicht gewusst hatte, dass sie da waren, wurden mobilisiert, als ich noch einmal all meiner Wut auf Arito und diese bescheuerte, sadistische Prüfung freien Lauf lies. Plötzlich jedoch drang ein schriller Schrei durch die Luft, der mir sehr bekannt vorkam ... und wurde von einem Heer von schrillen Schreien erwidert. Dann sahen ich über das vermeintliche Ende meiner Qual plötzlich einen Schwarm von ... HARPYIEN brechen. Ich spreizte meine Flügel und schrie mit all meiner Kraft zurück, gab mich als eine von ihnen zu erkennen. Sollten sie doch die anderen angreifen!

Meine Schwestern hatten anscheinend ausgerechnet heute dort ihr Nachtlager aufgeschlagen und erkannten natürlich sofort die wehrlose Beute um mich herum. Nach einem kurzen Jagdschrei, gruppierte sie sich zu den üblichen Dreiergrüppchen und griffen an. Jetzt hieß es schnell sein, sonst würde Cora doch noch ausrasten! Ich holte den Federkamm aus meinem Rücken. Eher reißend als pflegend fuhr ich so über meine schwarze Pracht, mit der anderen Hand hielt ich mich weiterhin fest, bis ich mir sicher war, dass sie mich zuverlässig tragen würden. Traurig sah ich ein paar einsame Federn nach unten schweben, aber schon stieß die erste Dreiergruppe auf Kay und es würde sicher nicht lange dauern, bis sie die noch wehrlose Cora entdeckten.

Ehrlich gesagt war es mir wurscht, ob Cora sich verwandelte, denn eigentlich war es ihr Problem und Arito verdiente eigentlich eine kleine Strafe, aber meinen Harpyienschwestern sollte nichts geschehen! Also flog ich mit einem weitern Schrei los. Sofort war ich wieder in meinem Element! Allerdings wusste ich auch, dass ich keine Kraft für größere Flugakrobatik- Aktionen hatte, vor allem weil meine Flügel so mitgenommen waren! Ich stieß einen weiteren Schrei aus, der so viel wie ungenießbare Beute bedeutete und lenkte sie dann weg.

Diese Gefahr war erfolgreich gebannt, aber da kam schon die nächste! Viel zu schnell ging mir die Puste aus! Dadurch, dass meine Federn so wirr waren, kostete es wesentlich mehr Kraft zu fliegen. Mit allem was ich noch hatte versuchte ich einen letzten Steilflug nach oben. Noch drei Flügelschläge, ... noch zwei ... noch einer! Sprichwörtlich einen Meter hinter dem Abgrund brach ich dann zusammen. Sollte dieser doofe Kay doch auf seine Cora aufpassen!

Endlich Pause ... dachte ich

Als ich wieder erwachte lag ich im Bett ... ich tastete nach meiner Schlafstange, doch die war weg. ... seltsam ... Arito musste mich ja ganz schön gehetzt haben, dass ich jetzt sogar in kompletter Montur in's Bett fiel! Ich fühlte wie der Schweiß an mir klebte und beschloss deshalb zuerst einmal zu duschen. Mit noch geschlossenen Augen quälte ich mich aus dem Bett, tappste zur Tür ... und knallte gegen eine Wand. "AUUUU!" Wer zum Teufel hatte mich hier eingemauert! Wiederwillig öffnete ich meine Augen ... Moment mal! Das war ja gar nicht mein Zimmer! ...

Mein Schrei musste jemanden aufgeweckt haben, denn ich hörte direkt hinter mir plötzlich ein. "OH GOTT! Hab ich schon wieder verschlafen?" und ein sehr gewisser jemand sprang hastig aus dem Bett nur um ebenfalls gegen die nächste Wand zu brettern. Zumindest war ich nicht der einzige Idiot hier, ... obwohl ich mir nicht wirklich sicher war, ob mich diese Tatsache jetzt tatsächlich beruhigen sollte.

Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen und ein verschlafen blickender Kay streckte seinen Kopf herein. "Wasisnhierlos?" Endlich kam mir diese Umgebung wieder etwas bekannter vor. "Kay ... is das nicht dein Zimmer?" Er nickte immer noch verschlafen. "Ich war zu faul den Prüfer bis zu deinem Haus zu lotsen und hab euch deshalb einfach auf das Gästebett von Mama verfrachtet" Meine Augen wurden zu schmalen Schlitzen.

"WAS! BIST DU IRR! Ist dir eigentlich klar, was das für meinen Ruf bedeuten könnte! OH GOTT! Wenn Papa das mitkriegt!" ein verständnisloser Blick traf mich von ihm. "Meine Mama hat ihn angerufen, damit er sich keine Sorgen macht. Sie hat übrigens auch die Erfrierungen gleich geheilt." Ich muss ehrlich gestehen, dass ich drauf und dran war mich auf meinen Teamkameraden zu stürzen! "DU IDIOT! ICH BRING DICH UM!" Ich würde den ewigem Spott meiner Geschwister ausgesetzt sein, weil ich jetzt schon wusste, dass sie dachten, wo ihr Hirn lieber im gewohnten Stillstand verblieben wäre.

Vielleicht hätte ich in diesem Augenblick an Kay abreagiert und ich wette er wäre nicht nur mit einem blauen Auge davongekommen, das er ja ohnehin besass, wenn Miss Ich-Liebe-Euch-Alle nicht eingegriffen hätte. Sie packte mich nämlich an den Armen, drückte mir meinen Rucksack in die Hand und meinte "Du möchtest doch sicher duschen oder? Kay, wo ist euer Badezimmer?" Dieser zeigte auf eine Tür und bevor ich mich versah stand ich da drin. Ich beschloss ihn nach einer Dusche zur Sau zu machen.

Als ich dann nach ungefähr 2 Stunden und einer gründlichen Rundumerneuerung endlich wieder halbwegs als Mensch in's Wohnzimmer der Somnis kam, war dort schon unser Oberfoltermeister ... der kam mir gerade Recht. Er war gerade in eine Gespräch mit Cora vertieft gewesen, als ich mich auch schon vor ihm aufbaute. Mit dem üblichen, Cora sagt sanftem, ich sage sadistischem Lächeln auf dem Gesicht wandte er sich mir zu. "Hallo Zephyr, hast du dich gut erholt?"

Doch ich schnaubte nur. "NEIN! DAVON erhol ich mich sicher so schnell nicht wieder! Wenn ich jetzt ein schweres Trauma weg hab, ist das nicht meine Schuld! Diese Prüfungen sind ja LEBENSGEFÄHRLICH!! Wie konnten sie uns nur so etwas aussetzen! Nur durch meine überragenden Fähigkeiten bin ich ohne Narbe da durchgekommen! Aber ich hätte VERLETZT WERDEN KÖNNEN! Und kommen sie mir jetzt nicht mit 'spätere Angreifer nehmen ja auch keine Rücksicht' oder so einem Gesabel! Sie bereiten uns mit diesem Ding nicht vor! Sie bringen uns um! Und dann bringt die beste Vorbereitung nicht's mehr! Da brauchen wir ja gar keine Otonins mehr, wenn schon unsere eigenen Prüfer für unser vorzeitiges Ableben sorgen! OH! Und das ist noch nicht alles! Während des gesamten Aufstieg's habe ich kein einziges Waschbecken gesehen! Ist ihnen eigentlich klar, wie ich ausgesehen habe? Wissen sie, dass mein blöder Bruder es gewagt hat mich auch noch für's Familienalbum zu fotografieren? Ich will gar nicht daran denken! DIESE SCHANDE!"

Tja und was hatte ich erwartet? Wenn ihr jetzt glaubt, dass dieser blöde Jonin endlich seine Verfehlungen eingesehen hätte, in Tränen ausbrach, auf die Knie fiel und um Verzeihung bat, dann habt ihr euch geschnitten. Pustekuchen! Als erstes nahm ich Cora war, die sich verdächtig angestrengt auf die Lippen biss. Dann Kay, der sich gar nicht die Mühe machte sein breites Grinsen zu verbergen und als letztes unseren Meister, dessen Schultern verdächtig zuckten.

Schließlich konnte sich Cora mit einem lauten "Pfffffft!" nicht mehr halten und auch die anderen beiden lachten laut los. Das war ja wohl der GIPFEL! Wortlos packte ich meinen Rucksack, stürmte aus dem Haus und flog heim. Noch viel zu lange für meinen Geschmack konnte ich das laute Lachen hinter mir hören. Ich würde mich jetzt bei meinem Vater beschweren und dann würde dieser Freizeitjonin ja schon sehen, was er davon hatte!

Mit einem eleganten "RUMMS!" landete ich dann auf unserem Balkon, pfefferte mein Hab und Gut für's erste in eine Ecke und suchte dann meinen Vater auf. Natürlich musste ich meinem Bruder in den Weg kommen. "Na Frischverliebte? Wie war's denn?" Ich baute mich funkelnd vor ihm auf, mir wohl bewusst, dass leugnen nicht's bringen würde, egal wie falsch seine Annahme auch war.

"Zumindest ist er nicht der Bruder einer stadtbekannten Irren und auch nicht unter dem Beinahmen 'die Furie' bekannt, wie andere Liebschaften hier!" JETZT fühlte ich mich besser. Liebe ging schon seltsame Wege und bei meinem Bruder hatte sie wieder eindeutig bewiesen, das sie NICHT's mit Vernunft zu tun hatte!" (Bitte Kal's "Der Zeitenwandel" lesen! ... wenn se's schon on gestellt hat)

Wieder etwas besser gelaunt öffnete ich die Türe zum Arbeitszimmer meines Vaters. Dieser hob den Kopf und sah mich an. "Ja? Oh hallo Zephyr ..." Kein 'gut dass du noch lebst' kein 'Ich habe alles gesehen und werde diesen unmenschlichen Prüfer zur Rechenschaft ziehen'. ... aber gut ... so beschränkt wie dieser Kerl war, hatte er es sicher nicht mitgekriegt. Ich baute mich also nochmal vor ihm auf und erzählte ihm meine ganze Leidensgeschichte bis in's kleinste Detail.

Mein Vater hörte sich das ganze ernst an und meinte dann. "Na dann haben sie sich ja diesmal sogar was vernünftiges einfallen lassen!" WIE BITTE? Ich glaubte er hätte mich nicht ganz richtig verstanden. Fassungslos betonte ich noch einmal das Fazit: "Wir wären beinahe gestorben!" Mein werter Erzeuger sah mich schief an. "Ja und? Es wurde ja auch Zeit, dass wieder ordentliche Prüfungen stattfinden! Die letzten Jahre sind viel zu viele Chunin durchgekommen!"

Ich dachte ich hätte mich verhört, aber anscheinend war es leider keine Illusion, die mein völlig erschöpfter Körper mir vorgaukelte, sondern die harte, echte Wirklichkeit, aber ich konnte es noch immer nicht glauben. "Weißt du wie ich danach ausgesehen habe?" Ein Lächeln erschien. "Ja, das hat mich ziemlich beruhigt! Wir hatten schon befürchtet ein kleines Zimperlieschen erzogen zu haben, ich weiß gar nicht von wem du das hast! Deine Geschwister waren nicht so!" In Gedanken Versunken strich er sich mit der Hand über das Kinn.

Er war verrückt ... das war die einzige Erklärung! Ich war in diesem einsamen, gottverlassenen Dorf offensichtlich die einzige mit ein bisschen funktionierendem Hirn! Dass mir das nicht schon früher aufgefallen war? Erstaunlich! Noch immer völlig von den Socken bemerkte ich, dass ich automatisch meinen Rucksack gepackt und in mein Zimmer gegangen war. Na ja ... zumindest hatten wir jetzt erst mal fünf Tage frei, bis die dritten Prüfungen anfingen! Wenigstens konnte unser Quälgeist keine Extrastunden einbauen, weil er von der Überwachung der anderen Prüflinge so gestresst war. Ich öffnete die Türe und sofort begrüßte mich ein begeisterte Hundhase mit einer Zungenwäsche ... endlich Ruhe!
 

"Aufwachen Schlafmütze!" Müde blinzelte ich. "Wasnlos? Schon Mittagessen?" Entgegen aller Voraussagen Arito's hatte ich mich natürlich NICHT an das frühe Aufstehen gewöhnt. Ich erblickte zwei äußerst motiviert aussehende Gestalten vor meinem Bett. Oh Gott! Bitte nicht DIE! Schon wurde das Fenster aufgerissen und eiskalte Luft strömte in mein Zimmer. "SEID IHR BLÖD? ICH HAB DOCH ERST IN VIER TAGEN DIE LETZTE PRÜFUNG!" Aber wer behauptet denn, dass Geschwister zu so etwas wie Mitleid fähig wären. "Auf auf! Wir trainieren dich, weil Arito doch keine Zeit hat!" und meine Schwester versuchte es mit diesem furchtbar verständnisvollem Grinsen. "Du willst dich doch vor deinem Freund nicht blamieren!"

Jetzt platzte mir aber der Kragen. "Welcher Freund bitteschön! In diesem gesamten Kaff gibt es nicht einen einzigen MANN, der meiner auch nur annähernd würdig wäre!" Aber wie ich mir schon gedacht hatte, hätte ich genauso gut mit einer Wand diskutieren können ... der gleiche Intelligenzquotient. "Ja ja Schwesterchen und jetzt mach dich fertig, wir warten draußen. Wir haben uns nämlich extra frei genommen" Wenn sie jetzt erwarteten, dass ich ihnen vor Dankbarkeit um den Hals falle, haben sie sich aber gewaltig geschnitten. Wütend stapfte ich in's Bad und verschanzte mich für die nächste Stunde darin.

Als ich dann wiederwillig auf unseren Hof trat, empfingen mich die zwei mit einem großen Rucksack. "Los geht's wir üben Klettern!" Ich verdrehte stöhnend die Augen. "Ihr habt wohl gar keine Ahnung was? Klettern war schon! Als nächstes kommt ein Kampf gegen einen anderen Ninja dran!" Wie konnte man bloß so beschränkt sein. Die beiden sahen sich an. "Ok, wir beide gegen dich!" Noch bevor ich ein energisches NEIN! Schreien konnte, waren die beiden schon in der Luft und zogen ihre Waffen. Meine Schwester ihren dünnen und leicht gebogenen Zweihänder, mein Bruder mit seinen Spezialdingern da (die ich noch nicht weiß, weil ich vergessen hab Kalashin danach zu fragen ;) ) und gingen auf mich los.
 

Völlig grün und blau getupft fiel ich diesen Abend in's Bett. Andere Eltern hätte meine Geschwister dafür bestraft, aber ICH durfte natürlich wieder auf's schlimmste verprügelt werden, ohne dass irgend jemand eingriff! Und das Beste war die Behauptung es geschähe ja nur um mir zu Helfen! JA! Wenn ich gegen jemanden kämpfen musste gegen den ich weder eine persönliche Aversion noch sonst irgendetwas empfand, nur weil diese blöden Sadistischen Sklaventreiber Namens Kagen das so entschieden hatten.

Was eigentlich wenn ausgerechnet dieser Ninja mein zukünftiger Arbeitgeber war? Dann war's aus mit Job! Aber an sowas dachte natürlich wieder niemand. Tragisch würde ich obdachlos und heruntergekommen irgendwo verhungern, weil niemand mir mehr eine ordentliche Arbeit geben würde! "Du bist doch die, die gegen soundso beim Chuninexamen gekämpft hat! Dich nehmen wir nicht!" Ich fragte mich ehrlich, wie diese Gesellschaft bis jetzt ohne einen größeren Zusammenbruch zu erleben, bestehen konnte!

Wahrscheinlich brauchte man, damit dieses System funktionierte, eine ausreichende Menge an Idioten und die gab es hier ja mehr als reichlich. Na ja ... was soll ich noch groß über meine übrigen drei ... URLAUBSTAGE erzählen ... meine Geschwister quälten mich wo sie nur konnten und fast sehnte ich mich nach den gemütlichen Unterrichtsstunden bei Arito zurück. Kay-Mistviech folgte mir auf Schritt und tritt und das einzig witzige ist, dass er mich beim Training unterstützte ... indem er Feuerbälle auf die Angreifer ... also meinen Bruder und meine Schwester schmiss. Leider schafften sie es schnell sich über reichlich Wurst bei ihm ein zu schleimen und dann brachte er wieder nichts.

Ach ja ... apropos dritte Prüfung! Vorher hatte ich natürlich noch zwei wirklich wichtige Dinge zu erledigen, die keinerlei Aufschub duldeten und da ich mich ja tagsüber von meinen liiiieeeben Geschwistern quälen lassen musste, blieb mir nicht's anderes übrig, als diese Aktionen auf Nacht zu verschieben ... nicht dass sie Tagsüber sinnvoll gewesen wären.

1. Ich musste die Negative vom Foto von mir in der dritten Prüfung finden und vernichten. Das finden war noch einfach. Ich fragte meinen Bruder gaaaanz harmlos, wie die Bilder geworden waren und er sagte, blöd wie er ist, dass er sie noch nicht hatte entwickeln lassen ... GUT! Jetzt brauchte ich also nur noch diesen blöden Apparat und die Rache würde mein sein!

Also würde ich mitten in der Nacht in das Zimmer meines Bruders schleichen, hoffen, dass Kay- Mistviech dabei nicht zu viel Krach machte und mir den Fotoapparat schnappen! Ich opferte meinen dringend benötigten Erholungsschlaf, erhob mich von meiner Schlafstange und schlich leise wie ein Frettchen mit Hasenpuschen in den Gang und in das Zimmer meines Bruders, den Hundhasen dicht auf meinen Versen. Wo war nur dieses blöde Ding. Wenn mein Bruder wenigstens ordentlich gewesen wäre ... ich meine ... wer so viel arbeitet wie er, hat doch eigentlich gar keine Zeit um etwas auszulegen oder? ... aber denktste.

Ein Dschungel wäre vor Neid erblasst und ich bin sicher, dass eine sorgfältige Expedition einige neue interessante Bakterienarten ans Tageslicht gebracht hätte. Natürlich hat mein großer Quälgeist eine passende Ausrede für das ganze parat: er behauptet einfach, es handle sich um ein Attentäterschutzsystem. Wer immer ihn umbringen wollte würde es so nicht schaffen sich an ihn heranzuschleichen. Also ich wüsste nur eine Person im Umkreis von ein paar Kilometer die einen berechtigten Grund hätte ihm gegenüber Mordabsichten zu hegen und die schleicht gerade ziemlich problemlos durch sein Zimmer!

Ich schlängle mich also durch das Dickicht aus alten Socken, Hosen, einem alten Stuhl der, völlig überladen, unter seiner Last ächzt, Bücherstapeln, Taschentücher, etc. bis ich endlich in einem Regal das gesuchte Objekt entdecke. Vorsichtig schleiche ich mich heran, nehme es in die Hand und ... nun ich kenn mich mit den Dingern echt nicht gut aus und ich war auch furchtbar nervös. Selbst wenn ich mir Samthandschuhe angezogen hätte, mein Bruder hatte mich NIE an seinen Foto herangelassen ... und so ist es wohl zu erklären, dass ich, als ich gerade das Negativ herausziehen wollte, ausgerechnet auf den Auslöser kam. Als Folge davon zuckte ein Blitz durch das Zimmer, mein Bruder wurde wach und gleichzeitig beschloss Kay- Mistviech, dass dieses grelle Ding sicher eine enorme Gefahr für seine Herrin darstellte ... und spuckte einen ordentlichen Feuerball drauf.

Nur meiner überschnellen Reaktion ist es zu verdanken, dass der Foto überhaupt gerettet werden konnte, denn ich sprang elegant zur Seite, stellte den Foto mitsamt raus hängendem Negativ zurück in's Regal und machte dass ich davonkam, während mein Bruder noch schlaftrunken, ein toller Ninja, im Bett sass und der Schlank hinter mir knisternd Feuer fing.

Mein genialer Familienninja brauchte tatsächlich eine geschlagene halbe Minute, bis ein lautes "FEUER!" durch das Haus klang. Ich blieb dann erstmal liegen, wie man es von erwartete. Tarnung ist halt alles.

Als das Feuer dann gelöscht war, stapfte ich mit einem übermüdeten Gesichtsausdruck, der mir nicht sonderlich schwer viel, in sein Zimmer mit einem gemurmelten "Wasnlos?" Sofort traf mich der vorwurfsvolle Blick meines Vaters und sofort folgender Strafpredigt. "Wenn etwas ist muss ein Ninja sofort hellwach sein! Wie willst du dich sonst gegen eventuelle Angreifer wehren." Ganz einfach! Gar nicht! Ich lasse mich entführen und hoffe darauf, dass Papa brav das Lösegeld zahlt. Wenn der wüsste, welche Reaktionszeit erst sein großer Sohn hat, aber der mimte natürlich ganz den professionellen Ninja im Zimmer und "untersuchte" den Tatort.

Seine Folgerung aus dem ganzen, man lausche und staune: "Ich habe sicher einen Spion bei einem geheimen Auftrag fotografiert, der nun alle Beweise vernichten wollte! Ich muss die Negative schnell entwickeln, damit wir sehen können, was denn so wichtig ist ... wen's noch zu retten ist!" Ich mein ... wenn sie dafür nicht mich verdächtigen soll's mir ja Recht sein, aber ich bezweifle, dass mein Bruder jemals etwas interessanteres als mich fotografiert hat. Für mich galt auf jeden Fall: Patient tot, Operation gelungen!

Die 2. Aktion, die ich noch veranstalten wollte stellte sich als wesentlich schwieriger heraus, als ich gedacht hatte und das lag NICHT an mir. Ich musste mich noch bei Arito rächen. Zu allererst besorgte ich mir bei Cora die Adresse seiner Wohnung, das war ehrlich gesagt der leichteste Teil, denn meine gutmütige Teamkameradin schien ziemlich erleichtert darüber zu sein, dass ich endlich mit Arito gut zurechtzukommen schien. Dann spazierte ich zu einer der alten Oma's bei denen wir früher immer geholfen haben. Diese spezielle Dame hatte ein Haustier und diese Katze kam mir sehr gelegen. Ich bot dann an bei ihr zu kehren. Auch das war noch kein Problem. Im Gegenteil, denn ich konnte dadurch Pluspunkte sammeln auch wenn es nicht gerade die lustigste Arbeit war, die ich mir hätte vorstellen können.

Ich packte den Hausstaub ein und nahm ihn mit.

JETZT kam der schwierige Teil, schließlich bin ich eine Harabin und habe ehrlichgesagt von Handarbeit keine Ahnung, dafür gibt es ja schließlich bedienstete. Ich hatte mir aus so einem Handarbeitgeschäft einen vorgefertigten Kissenbezug gekauft, den man eigentlich nur noch an einer Seite zu nähen musste, aber ich vertrödelte damit tatsächlich die halbe Nacht und das Ergebnis war ... nun ... nennen wir es mal grauenhaft, obwohl das noch eine Untertreibung ist. Aber sagt Arito nicht immer, der gute Wille zählt?

Also machte ich mich mit einem sehr guten Vorsatz und dem Kissen mit dem Hausstaub und vor allem dem Fell der Katze der alten Dame auf zu unserem Foltermeister Mr. Katzenallergie. Bei seiner Wohnung angekommen klopfte ich zu erst einmal vorsichtig an ... natürlich war niemand zuhause! Aber ich war ja geduldig. Etwa alle zwei Stunden versuchte ich es wieder ... aber nie war jemand da! Das kam mir dann schon merkwürdig vor. SO schwierig konnte es doch gar nicht sein eine Prüfung während der Pause zu leiten! WO war dieser Kerl bloß!

Nun ... der einzige der mir auf Anhieb einfiel, der es wissen musste war der Tsuchikage oder besser, des Tsuchikagen Sekretärin, da man an den Herrn Anführer persönlich, wegen der vielen Kochkurse ja nie ran kam und falls man doch überraschenderweise einen Termin erhielt, kam man anschließend nicht mehr raus. Ich stiefelte also los, und stattete der Dame einen Besuch ab.

Diese thronte hinter ihrem Schreibtisch und war beschäftigt, auf gut Deutsch, sie lackierte ihre nicht zu verachtenden Fingernägel die locker als Kunaiersatz durchgegangen wären. "Verzeihen sie bitte!" eine kleine Verbeugung machte sich in so einer Situation immer gut und verdeutlichte, dass man großen Respekt vor dieser Dame hatte, was sie sofort milder stimmte. "Was ist Kind?" Ich HASSE es so genannt zu werden, aber ich durfte die Sekretärin natürlich nicht beleidigen.

"Ich suche Meister Arito, aber er ist nie zu Hause, ist er vielleicht gerade auf einer Versammlung oder einem Auftrag?" Ein gönnerhafter Blick fiel auf mich hernieder. "Nein ... aber ich würde es mal hier versuchen!" Ein kleiner Zettel wurde mir hingeschoben, auf dem die Adresse eines der Häuser stand, in dem die Anwärterteams untergebracht worden waren. Mit geheuchelter Freundlichkeit verbeugte ich mich tief "Vielen Dank!" und machte mich stirnrunzelnd auf den Weg. Was wollte dieser Kerl denn da?

Kurz darauf stand ich vor dem mir beschriebenen Zimmer und klopfte. Er hatte doch eine eigenen Wohnung! Seltsam ... eigentlich hatte ich ja erwartet, dass mir unser Meister selbst öffnete. Selbst wenn mir eine unbekannte Schönheit die Türe geöffnet hätte wäre ich nicht verwundert gewesen und erst recht nicht, wenn sie keine Schönheit gewesen wäre, aber das! Vor mir stand ein genervt aussehender Konohaninja in meinem Alter. Er trug eine braune Kampfmontur, hatte strohblonde in alle Richtungen abstehende Haare und seine stechend blauen Augen musterten mich misstrauisch. "Ja?" Ich versuchte hinter ihm in's Zimmer zu luren, konnte allerdings nicht's erkennen. Deutlich war jedoch Geschirrklappern zu hören.

"Ist Meister Arito hier?" Eigentlich hatte ich erwartet dass es nun hieß 'Falsches Zimmer' oder 'kenn ich nich', aber zu meinem immer größeren Erstaunen meinte der blonde Genin vor mir "Yupp, soll ich ihm das geben?" Noch bevor ich reagieren konnte hatte er mir mein ... äh ... Meisterwerk aus den Händen gerissen und betrachtete es angewidert. Aus dem Hintergrund konnte man deutlich Geschirrklappern vernehmen. "Äh ... ja bitte!" Ein Nicken, ein kurz angebundenes "OK" und dann wurde mir die Türe wieder vor der Nase zugeschlagen. Ich hörte noch ein "HE! Arito jetzt geben sie schon hier für dich die Post ab. Und bl..." dann war alles Still und ich konnte aus dem Murmeln, das bist zur Türe drang kein Wort mehr herausfiltern.

Meine Gedanken rasten. DAS war ja mal interessant! Arito zog, obwohl er eigentlich bis über beide Ohren hin mit Arbeit zugedeckt sein müsste, quasi von daheim aus um seine Wohnung mit einem fremden Konohaninja zu teilen ... und er kochte sogar für ihn ... faszinierend. ... langsam begann ich mich auf die erste Trainingseinheit nach dem Chuninexamen zu freuen! Ich zuckte zusammen, als mich ein lautes "HATSCHI!" aus meinen Gedanken riss. Unser Foltermeister war tatsächlich da drin!! Was sollte ich nur davon halten! Jetzt aber erst mal schnell weg!

Schere, Stein, Papier, Harabin, Flieger und Schildkröten I

Der Tag der letzten Prüfung war gekommen. ... ENDLICH IS AUS! War mein erster Gedanke als mich meine Geschwister in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett schmissen, nur um dann zu bemerken, dass das Examen selbst erst um 11 Anfing, was ja eigentlich klar gewesen war, schließlich konnte niemand erwarten, dass der Tsuchikage seinen Schönheitsschlaf verpasste. Den hatte er ja auch dringend nötig! Aber statt ihre Verfehlung einzusehen und mich weiterschlafen zu lassen schoben sie spontan eine weitere Trainingseinheit ein. Wenigstens war es nicht so schlimm wie sonst, weil die beiden vor lauter Aufregung die ganze Nacht kein Auge zugetan hatten. Da fragte man sich doch, WER hier den Chunin machte!

Die dritten Prüfungen waren Ausscheidungskämpfe, wie immer, was wieder mal die fehlende Kreativität unseres Dorfoberhauptes beweist. Die eine Hälfte der übriggebliebenen Anwärter, trat gegen die anderen Hälfte an. Am Schluss würden also, von all den ursprünglich angereisten Genin aus aller Herren Länder, genau neun Ninja zum Chunin gekürt werden.

Während ich auf unseren Einmarsch in die Arena wartete, wurden mir von links und rechts und oben vom gesamten Clan gleichzeitig irgendwelche Tipps gegeben, wie ich gegen meine Nervosität ankämpfen könnte. Ich WAR aber gar nicht nervös! ... Höchstens genervt von dem ganzen Gelabere um mich herum! Das schlimmste was mir passieren konnte war zu sterben und das würde nicht passieren, weil ich dann vorher aufgeben würde ... bin ja nicht blöd!

Der letzte Kampf fand in einer Art natürlichem Amphitheater statt. Gewaltige Abhänge aus Graphit ragten in den Himmel und die Gipfel der dazugehörigen Berge schienen weit über die nur spärlich gestreuten Wolken zu reichen. In alle vier Hänge waren gewaltige Stufen aus Stein gehauen worden, die den Zuschauern als Sitzplatz dienten. Damit niemand einen Vorteil hatte, waren die jeweiligen Gegner bis jetzt nicht bekannt gegeben worden. Nur der Tsuchikage selbst kannte die Aufstellung ... angeblich, denn seien wir doch mal ehrlich: vor Kay KANN man gar nix geheim halten und bei der Vorsicht, die unser Dorf im Bezug auf wichtige Dokumente immer walten ließ, hätten wir die Aufstellung der Gegner auch gleich ans Tor schlagen können.

Ich würde erst wissen, gegen wen ich kämpfen müsste, wenn ich ihn sah. Ich hoffte nur dass es Cora war. Die würde schon rein aus Höflichkeit sofort aufgeben und so käme ich sehr stresssparend durch das Examen. Zwei Meter weiter erblickte ich meinen Meister, wie er eindringlich und einmütig mit dem Blonden zusammen auf eine schwarzhaarige Schönheit aus Konoha einsprach, die extrem nervös zu sein schien. Na die zwei verstanden sich aber gut!

Ich stand als zweite in der langen Reihe von Anwärtern vor dem Tor in die natürliche Arena. Endlich wurden alle Anwesenden "Begleiter" also Gott sei Dank auch mein um mich herumwurlender Clan von den anwesenden Aufpassern auf die Zuschauerränge verbannt und so war es nun angenehm still um mich herum ... fast schon langweilig. Kay und Cora standen weit hinter mir, so dass ich mich nicht mit ihnen unterhalten konnte.

Ich überlegte schon ob ich mit der nervösen Type vor mir sprechen sollte, vielleicht konnte sie mir etwas über den Blonden und Arito erzählen, als schon ein lautes Horn geblasen wurde und damit das Zeichen für den Einzug der hoffnungsvollen und nervösen Genin aus aller Herrenländer gab.

Wir atmeten noch einmal tief durch und traten dann aus dem Schatten. Von Gegenüber kamen uns die andere Hälfte der Anwärter entgegen, so dass wir uns in der Mitte treffen und in einer geraden Reihe aufstellen konnten. Ich kam mir ziemlich lächerlich vor und versuchte den begeistert winkenden, rufenden und jubelnden Harabin- Haufen zu meiner Rechten gekonnt zu ignorieren. Ich gehöre nicht zu denen! Noch nie gesehen. ... das mit den Flügeln ist nur ein dummer Zufall ... wie konnte eine einzige Familie nur so peinlich sein! Es war doch unglaublich!

Mit dem Gesicht zu den fünf Kagen, Tsunade, die Leiterin von Konoha stach durch ihre provokant hochgelegten Füße hervor, verneigten wir uns ungefähr gleichzeitig, aber niemand so elegant wie ich, und warteten dann auf die Ansprache des Tsuchikage, die leider weit über eine halbe Stunde dauerte, in der er die lange Tradition Iwa's pries und mindestens einmal pro Minute stolz darauf hinwies, dass diesmal sogar mehr Ninja aus seinem Land, als aus Konoha oder einem der anderen großen Ninjadörfer bis hierher gekommen waren. Bla bla bla. Echt! Mir geht dieser Kerl sowas von auf den Keks! Wie kann man nur so viel Macht freiwillig an den Rat abgeben und dann trotzdem noch so von sich überzeugt sein!

Es dauerte und dauerte. Ich fühlte mich unwillkürlich an die Reden meiner Tante erinnert, die auch nicht in der Lage war ein Ende zu finden. Als ich mir schon überlegte ob ich es mal mit Kay's Schlaf-mit-offenen-Augen-Trick versuchen sollte, wurden die ersten Wettstreiter verkündet. Na ENDLICH! "Amal Linea und Hinata Hyuga mögen bitte bleiben, der Rest wartet im Eingang dort hinten." Ich sah sich um. Der zweite Name sagte mir nichts, aber Linea kannte ich ja nur all zu gut. Interessiert sah ich mich um ... und tatsächlich da stand sie in voller Pracht, in ihrer Hand wie immer den Blumentopf.

Wir nicht Aufgerufenen begaben uns langsam zurück an den Rand, wo steinerne Bänke für uns bereitgestellt worden waren und ließen uns darauf nieder. Leider war dieses blöde Steinding direkt neben der Wand. Dadurch konnte ich meine Flügel nicht verstauen und musste schlussendlich stehen bleiben ... war ja klar! Ich blickte zurück auf den Platz vor mir. So so ... die hübsche Schwarzhaarige hieß also Hinata Hyuga ... das war doch ein großer Clan aus Konoha oder? Wenn ich mich richtig erinnere waren wir sogar irgendwo über 38 Ecken mit ihm verwandt. ... Vielleicht konnte ich doch noch ein Gespräch mit ihr anfangen.

Ein rascheln neben mir lenkte mich ab als Cora und Kay sich zu mir setzten und natürlich hatte meine Teamkameradin schon wieder ein Fettnäpfchen entdeckt und sprang mit einen begeisterten Bauchplatscher hinein. "Möchtest du dich nicht setzten?" Ich schnaufte nur und murmelte ein "Nein!" doch schon war ihre Aufmerksamkeit wieder auf etwas anderes gewendet worden. "OH! Da sind ja Linea und ihr Meister! Ich hoffe sie schafft es!" Neugierig blickte ich auf. ... DAS war Linea's Meister? "Der Blumentopf?" eifrig nickte meine unterbelichtete Teamkollegin. "Ja! Das ist Anne Harold Frühlingsrolle! Er ist wahnsinnig mächtig und ungefähr ... ziemlich alt! Linea's Urgroßvater hat ihn gepflanzt und jetzt trainiert er Amal. Er ist auch derjenige, der damals bemerkt hat, dass Amal gar nicht verrückt ist!" ... das hielt ich jetzt für ein Gerücht, aber gut. Zumindest erklärte das meine abgefallenen Federn. Wir hatten doch irgendwo noch ein Unkrautvertilgungsmittel im Keller oder?

Ein leises <Plopp> ertönte neben mir. "Das würde ich lieber lassen wenn ich du wäre, ... es sei denn du willst diese Prüfung unbedingt ohne Federn durchführen!" Neben mir war tatsächlich die Schrumpelkartoffel aufgetaucht und ich rückte sofort etwas dezent von ihm ab und zuckte mit den Schultern, während ich heimlich nachprüfte ob noch alle Federn da waren. "Na wenigstens hat Linea einen leichten Gegner! So nervös wie die ist, kann sie diesen überdimensionalen Zahnstocher den sie dabei hat sowieso nicht lange halten."

Die Konohaninja hatte eine etwa 2 Meter lange Stange. Auf der einen Seite einen Morgenstern und auf der anderen eine Ginkoblatt- ähnliche Schneide. Da das Mädchen selbst nur etwa 1,60 Meter groß war, sah das mehr als lächerlich aus. Man erwartete irgendwo, dass sie jede Sekunde das Übergewicht in die eine oder andere Richtung bekam und der heftige Wind tat das seinige dazu diesen Eindruck zu verstärken.

Aber natürlich musste der Kohlkopf- Jonin mir auch hier widersprechen. "Oh Harabin! Lernst du es denn nie? Lass dich nicht vom Aussehen täuschen! Amal wird sicherlich lange durchhalten, aber letzten Endes hat sie gegen diese Gegnerin keine Chance ... und wahrscheinlich auch sonst die meisten Ninjas hier nicht ... Ich nicht, Arito nicht und der Tsuchikage erst recht nicht!" Ich runzelte die Stirn und beobachtete die zwei Kontrahentinnen. Freundlich lächelnd standen sie sich gegenüber und warteten auf das Startzeichen.

Um die beiden herum war es still geworden und alles blickte zu der Tribüne wo die fünf Oberhäupter thronten. Über den Kagen stellte sich ein Musiker in Pose und auf ein Zeichen des Tsuchikagen hin, blies er kräftig ins Horn. Der Kampf begann. Sofort zog diese Hinata ihre lange Waffe und es sah zumindest so aus, als hätte sie diese schon einmal in der Hand gehabt. Die Konohaninja schloss die Augen und schlief mitten im Kampf ein. "Guck mal Kay! Die is bestimmt mit dir verwandt!", aber natürlich wurden meine Aufmunterungsversuche ignoriert. Cora sah wahrscheinlich gar nicht, was vorging, denn sie sass käseweiß auf der Bank und starrte Löcher in die Luft. Ihre Hände rieb sie unentwegt aneinander und man hätte sie ohne zu übertreiben als die Nervosität in Persona bezeichnen können.

Linea verhielt sich wie immer sehr seltsam und völlig verrückt, wer sonst wäre in einem Kampf aufrecht in der Gegend herumgestanden und hätte sich dabei mit großen Augen umgesehen, als wäre sie noch nie hiergewesen, aber das war man ja gewohnt.

"JETZT reicht's mir aber! Deine armen Teamkollegen! Du glaubst auch nur was du siehst oder? Jetzt is aber Schluss!" Noch bevor ich mich versah, wuchs einer von Frühlingsrolles Tentakel auf mich zu und schlug mich einmal fest am Hinterkopf. "So! Und jetzt schau hin und gibt gefälligst keine unqualifizierten Kommentare mehr ab!" "AUUU!" Ich hielt mich zurück, denn wie gesagt brauchte ich meine Federn im nächsten Kampf, aber der sollte mir in der nächsten Mauser bloß nicht über den Weg laufen! Stinksauer versuchte ich mich weiter auf den Kampf zu konzentrieren ... wo kam denn diese Wiese her?

Über dem Bild, dass sich mir bereits vorher geboten hatte, lag nun ein zweites von einer weiten, schönen Wiese unter blauem Wolkenhimmel und strahlender Sonne. In der Mitte eine besonders große und schöne Blume, die verführerisch sogar bis zu mir duftete. Es war leicht verschwommen, aber durchaus genauso real wie die Felsen und das Amphitheater um mich herum. Nun ... jetzt wusste ich wenigstens warum Amal gerade noch so erstaunt geguckt hatte! "Wo zum Geier kommt die Wiese her?" Kay warf mir einen Blick zu, als wolle er damit ausdrücken, dass ich nun endgültig durch geknallt wäre, aber dieser Sohn eines Kohlkopfes antwortete mir tatsächlich.

Ein bewundernder Tonfall schwang in seiner Stimme mit. "Das ist Gen- jutusu der höchsten Form! Sie kann sogar bei dieser riesigen Menge von Menschen exakt bestimmen, wer in die Illusion eingebunden wird und wer nicht!"

Amal sah sich mit einem verwundertem Gesichtsausdruck in der neuen Umgebung um. Die Illusion war wirklich gut und ich musste zugeben, dass ich sie vorher nicht einmal erahnt hatte. Die Hyuga stand mitten in der Blume und holte vorsichtig, eine kleine Phiole aus ihrer Tasche. Mit einem arglosen Ausdruck im Gesicht kam das Linea näher. Als sie sich hinunter beugte um an der großen Blume zu riechen, entkorkte Hinata schnell die Phiole und hielt sie der Iwa unter die Nase ... Tja Linea, das war's wohl!

Diese komische Konohaninja hielt sich bereit um Linea aufzufangen, aber erstaunlicherweise hob diese plötzlich den Kopf und blickte ihr direkt in die Augen. "Was ..." aber schon wieder wurde ich überrascht! Die so ängstlich aussehende Ninja aus Konoha sprang mit einer geradezu überirdischen Geschwindigkeit zurück. Die Phiole fiel achtlos zu Boden und zerschellte, doch beide Kontrahentinnen ignorierten das Glas und das ausströmende Gas, welches schnell vom Wind zerstreut worden war. Die Konoha nahm den großen Helm, der bis jetzt an ihrer Seite gehangen hatte und streifte ihn über ihren Kopf, die Illusion lies sie fallen. Dann nahm sie ihre Waffe in die Hand und plötzlich konnte man ... sehen, dass sie nie mit etwas anderes gekämpft hatte! ... Hatte dieses Mädchen sich bis jetzt etwa zurückgehalten! ... Ich begann mir langsam ernsthaft sorgen zu machen, wenn hier alle so stark waren, wäre ich glaub ich ziemlich aufgeschmissen!

Währendessen schmiedete auch Amal Chakra. Überall schossen plötzlich dicke, zähe Ranken aus dem Boden. Hinata riss die Augen auf und stolperte. Ein ekelerregendes Knacken verriet mir, dass der Kampf jetzt wohl vorbei war. Niemand, der kein Harabin ist und in die Luft ausweichen kann, ist in der Lage ohne Probleme mit einem gebrochenem Knöchel noch zu kämpfen. Aber auch diesmal verblüffte die Kriegerin mich, denn keine zwei Sekunden später stand sie wieder aufrecht, ... als ob nichts passiert wäre! ...

JETZT wurde ich doch nervös. Was war hier los! WIE gut waren die hier? Ich konnte zwar fliegen, aber Knöchel ohne Chakra heilen, Illusionen ohne Fingerzeichen beschwören, mich mit dieser Geschwindigkeit bewegen oder Pflanzen wachsen lassen konnte ich nicht! Der kalte Schweiß brach mir aus allen Poren! Tapfer riss ich mich zusammen. Bloß nicht's anmerken lassen! Schließlich willst du doch nicht so enden wie Cora, das personifizierte Nervenbündel.

Wieder schlug Hinata mit überirdischer Schnelligkeit die Pflanzen weg, aber es half nicht's. Es wand sich insgesamt ziemlich unbeeindruckt weiter in Richtung Kopf. Geschickt schaffte sie es noch zwei weiter Schläge anzubringen, doch es half nichts. Viel zu schnell wanden sich die Äste um ihre Beine, ihre Hüften, den Bauch, die Arme, den Hals, den Kopf und schließlich war sie komplett von dem Holz eingeschlossen worden. Ich schluckte, wenn ich nur daran dachte ich könnte jetzt da drin stecken! Ich HASSTE enge Räume! Ich fühlte mich dort immer furchtbar eingesperrt. Ein weiterer Grund, warum ich die Akademie nie gemocht hatte.

Plötzlich sah ich wie der frisch entstandene Baumriese in der Mitte auseinander gesprengt wurde. Splitter flogen durch die Gegend und alle, die sich innerhalb der Arena aufgehalten hatten, hielten sich schützen die Hände vor das Gesicht. Verwirrt blickte ich zu Amal, sie schien die Explosion überhaupt nicht registriert zu haben. Statt die Hände vor das Gesicht zu heben und sich abzuschirmen trat sie noch näher an den Baum heran und hob abwartend ihren Dolch. Was sollte denn das?

Oh! Die Konohaninja hatte schon wieder eine Illusion erzeugt! Für Amal musste es so aussehen, als ob der Baum noch stehen würde! Ich schnappte erschrocken nach Luft, als ich sie weiter beobachtete. Erstens! Die Hyuga war nun selbst nur noch eine Illusion! Zweitens war unter ihr eine ... schwarze, aufrecht gehende Hündin? Sie war wesentlich größer als die Ninja vorher und zu IHR passte diese Waffe wie angegossen! Doch auch diesmal schien Amal bereit's gewusst haben, was sie erwarteten, denn sie rammte der Konoha den Dolch in die Brust und sprang sofort zurück.

Das gab meiner Selbstbeherrschung den Rest. ICH WOLLTE NOCH NICHT STERBEN! Doch die tiefschwarze Hündin blinzelte nur kurz und ging sofort zum Gegenschlag über. Das Kunai blieb dort stecken, wo es war, in der Brust Ex- Hyuga. Um diesem unheimlichen Zeug noch einen draufzusetzen begann sich nun der Helm der Konohaninja auch noch zu verformen und überzog langsam den ganzen Körper!

Dann ging sie zum Gegenangriff über. Es war beeindruckend! Die knochenförmige Waffe schwirrte nur so durch die Luft und wo das Schneidblatt nicht traf, versperrte die Kugel der Gegnerin den Weg ... oder zumindest sollte sie das. Doch mit traumwandlerischer Sicherheit wich die Iwa aus. Es machte geradezu den Eindruck, als ob sie diese Bewegungen ... lange vorher einstudiert hätte. Schlag ... Ausweichen ... Schlag ... manchmal schaffte die junge Iwa es sogar und parierte die großer Waffe mit ihrem lächerlichen Dolch und nicht einmal dann konnte die erschreckend schnelle Hündin sie zu einem Kräftemessen zwingen. Es war schon fast gespenstisch, wie die Schülerin der Kartoffel jede noch so kleine, winzige und nur erahnbare Schwäche fand und ausnutzte.

Etwa eine halbe Stunde ging es auf diese Weise und ich bekam Angstzustände. Ich war nicht so schnell, ich war nicht so ausdauernd, ich konnte keinerlei großartigen Jutsus und hatte auch keinerlei besondere Ausrüstung! Aber sterben wollte ich auch nicht! Vielleicht wenn ich gleich am Anfang aufgab ... oh nein oh nein! Irgendwo im Hinterkopf erinnerte mich ein kleiner Rest Vernunft, kräftig unterstützt von dem Ding namens Stolz, daran, dass Arito gemeint hatte, dass wir spielend durch die Prüfung kämen, aber das erschien mir immer mehr wie ein schlechter Aufmunterungsversuch!

"Hellsicht! Du hast das zweite Gesicht!" Ich wurde aus meiner Verzweiflung gerissen, als Hinata, bzw. das schwarze Ding innerhalb ihrer Illusion, diese Worte plötzlich über den ganzen Platz schrie! Ein sanftes, aber auch trauriges Lächeln überzog das Gesicht der Iwa, als hätte sie nur auf diesen Satz gewartet. Dann wich sie ein letztes Mal aus und hob die Hand. "Sie gibt auf!" Der Blumentopf mit ihrem Meister stand plötzlich wieder bei seiner Schülerin und nicht mehr neben mir .... Sofort wich die seltsame schwarze Hündin zurück in Hinatas Körper und diese ließ die Illusion fallen.

Nichts und niemand hatte es in meinem ganzen Leben bisher geschafft mich dermaßen in Panik zu versetzten wie dieser Kampf. Ich stand total unter Schock. Sogar Cora schien es trotz ihrer Nervosität zu bemerken. "Möchtest du dich nicht doch setzten? Du siehst so blass aus!" Ich riss mich zusammen. Wenn schon untergehen, dann wie eine echte Harabin, mit gespreizten Flügeln gegen den Wind! ... ICH WILL HIER RAUS!

Schon wieder lenkte mich Krach auf der Arena von meinen eigenen Sorgen ab. Der Blonde, bei dem Arito eingezogen war, raste auf die Kampffläche."HAAA! HINATA! DU BIST EINFACH SPITZE! ICH HABS GEWUSST! HAB ICH ES DIR NICHT DAUERND GESAGT? DU HAST ES GESCHAFFT! DEIN VATER UND NEJI KÖNNEN STOLZ AUF DICH SEIN!" Er nahm ihre Hand und zog sie vor die Kagen. Dort angekommen verhandelte er mit Tsunade und diese gab ihm mit einer genervten Gesichtsausdruck ein kleines Bündel Scheine. ... Wie krank waren diese Konohatypen eigentlich? Wetteten auf ihre eigenen Ninjas? Ich meine ... Konohaninjas waren DIE Vorbilder, ... ein weiteres Weltbild ging schamlos zu Bruch.
 

Doch ich hatte gar keine Zeit mich zu beruhigen, da wurde schon die nächsten aufgerufen. "Cora Desideria und Arag Krötenhaut bitte auf die Kampffläche!" Cora sprang hastig auf und währe beinahe hingefallen, hätte Kay sie nicht rechzeitig aufgefangen. Meine Teamkollegin wurde sofort tiefrot und murmelte Entschuldigungen vor sich hin. Sie hin, dachte ich mir ... vielleicht siehst du Cora jetzt das letzte Mal! Ich reichte ihr die Hand. "Viel Glück! Du schaffst das!" Ein überraschter Blick traf mich, doch dann schüttelte sie glücklich meinen Arm durch und eilte plötzlich viel selbstbewusster auf das Feld. Ich sah ihr zweifelnd hinterher.

Ihr Gegner war ein großer Kirininja, der aber noch sehr jung war. Die 13 hatte der sicher noch vor sich. Die Farbe seines Stirnbands war grün und er bewegte sich so langsam, dass er schon fast an eine Schnecke erinnerte. Die Kontrahenten stellten sich gegenüber auf und warteten auf das Zeichen. Sogar von hier aus konnte ich sehen, dass meine werte Teamkollegin vor lauter Nervosität nicht still halten konnte. Die Trompete ertönte und ich dachte mir noch. 'Tschüss Cora! War schön mit dir geübt zu haben!' als der Kampf auch schon losging!

Unsere Brillenschlange ging natürlich sofort in Verteidigungsposition und wartete ab. Ihr Gegner formte bereit's die ersten Fingerzeichen. Chakra wurde geschmiedet und plötzlich stand da wo soeben noch der Kirigakure Ninja gestanden hatte eine große, grüne ... Schildkröte! Sie zog gemächlich den Kopf ein ... und das war's dann auch schon. In der Arena war es totenstill. Jeder wartete auf eine Attacke von einer Seite, doch es kam nicht's. Cora sah sich etwas verwirrt um ... ging dann auf die Schildkröte zu und "Äh ... möchtest du mich nicht angreifen?" die Antwort kam prompt und aus dem Panzer. "Nö ... ich warte lieber, bis du angreifst! Meine Spezialität ist die Verteidigung!" Grinsend kratzte sich die blonde Iwa am Kopf "Oh! Dann passen wir aber gut zusammen! Ich bin nämlich Pazifistin!" Ich kenn die nicht ... noch nie gesehen!

Aber es ging noch weiter! Die Schildkröte streckte nämlich als nächstes ihren Kopf raus und erwiderte. "Das is aber blöd! Ich kann nur Angriffe reflektieren! Und wenn du nicht angreifst! ..." Etwas hilflos sassen sie voreinander, schauten sich an und wussten nicht was sie sagen sollten. Ich schüttelte nur noch den Kopf ... da hatten sich ja wirklich die richtigen beiden gefunden. Selbst Kay entgleisten die Gesichtszüge. "Was machen die jetzt?" Der Hosentaschendrachen zuckte nur mit seinen Schultern "... ich nehme an, ... da entweder bist zum Tod oder zur Ohnmacht gekämpft wird ... wer als erstes einschläft oder aufgibt." Na TOLL! Das konnte ja noch richtig spannend werden!

Ich schüttelte nur noch den Kopf ... wie konnten in einer einzigen Prüfung nur so viele verschiedene Kämpferklassen vertreten sein? Die einen so mächtig, dass sie unbesiegbar schienen und die nächsten so zurückhaltend, dass sie sich nicht einmal gegenseitig verletzten WOLLTEN! ... hoffentlich durfte ich gegen die zweite Klasse kämpfen!

Kay sollte Recht behalten. Nachdem sich Cora mit dem Prüfer unterhalten hatte, ging sie zu ihrem Gegner zurück, setzte sich neben ihn und begann ihren Rucksack auszupacken. Nur der Herr des Wahnsinns allein weiß wozu sie den dabei hatte! Zum Vorschein kamen ein paar Wurstbrote, einige Bücher und etwas zu trinken. Auch die Zuschauer auf den Rängen schauten verblüfft.

Sie waren gekommen um die Kampfqualitäten der jungen Ninja's zu sehen und was war? Da sassen die beiden Kontrahenten einträchtig nebeneinander und gerade konnte man die Blonde mit der großen Brille sagen hören. "Möchtest du auch was?" Der Prüfer blickte verzweifelt zum Tsuchikagen, doch der zuckte nur mit den Schultern, zog ein Kochbuch heraus und begann zu lesen.

Als hätte ich es nicht gewusst lehnte sich Kay neben mir zurück und schloss die Augen. Ich selbst zuckte mit den Schultern und wollte mich zum gehen wenden, als mich einer der Aufseher zurück hielt. "Wohin?" Ich blickte den Kerl erstaunt an. "Na nach Hause! Wir werden ja sicher benachrichtigt, wenn die beiden fertig sind!" Doch dieser Erbsenzähler schüttelte den Kopf! Während der Prüfungszeit ist es den Prüflingen nicht erlaubt das Gelände zu verlassen!" WIE BITTE! Sonst ging es ihnen aber schon noch ganz gut oder?

Als ich schon befürchtete die nächsten zwei Tage hier stehen zu müssen, rettete mich der Kirininja vor tödlicher Langeweile. "Ich gebe auf! Ich habe nicht's zu Essen dabei und werde deshalb nicht so lange durchhalten wir du!" Ich bezweifelte zwar, da ich den enormen Appetit von Cora kannte, dass dies wahr war, aber was tut man nicht alles, damit die Prüfung schneller rum geht. Kurz darauf kam unsere Kollegin strahlend angerannt und fiel mir um den Hals. Ich unterdrückte den Reflex sie schnell wieder wegzustoßen und ließ es über mich ergehen. Seltsam ... bei Kay tat sie das nicht, den grinste sie dafür um so leuchtender an. Da kam auch schon Arito herbeigeeilt, anscheinend hatte er sich endlich von dem Blonden losreißen können. "Spitze Cora! Herzlichen Glückwunsch! Das feiern wir noch oder?"

Schere, Stein, Papier, Harabin, Flieger und Schildkröten II

Aber es blieb keine Zeit für große Ausgelassenheit, denn da wurden schon die nächsten aufgerufen. "Kay Somnis gegen Dele Kard." Ein Schrank von einem Ninja trat auf das Feld. An seinem Rücken trug er eine große Armbrust und seitlich hingen zwei Schwerter. Alles in allem sah er genau so aus wie man sich diesen Typischen Jäger eben vorstellt. Grüner Anzug, blondes Haar, blaue Augen, komischer, dreieckiger Hut ... nur noch ein Hund fehlte, dann wäre die Sache perfektgewesen ... absolut kitschig wenn ihr mich fragt. Gegen diesen Schrank wirkte Kay wie eine dürre Bohnenstange ... die er ja auch war.

Sie stellten sich einander gegenüber und gaben sich die Hand. Warten auf die Trompete und los ging es. Sofort sprossen aus Kay's Rücken die zwei riesigen Schwingen und er erhob sich in die Luft. Er sah gar nicht mehr müde, sondern sehr konzentriert aus ... eine echte Seltenheit! Der Ameninja sagte so etwas wie "Ich seh schon!" Und formte einige Fingerzeichen. Kurz darauf erschien eine großer Rauchwolke und ein weißes Pegasus (geflügeltes Pferd) stand plötzlich neben ihm. Er schwang sich darauf und begann seine Armbrust zu spannen.

Kay wartete nicht bis er in der Lage war anzugreifen, sondern bewarf ihn sofort mit seinem ersten Eisball, doch das Pferd sprang elegant, mit Unterstützung der Flügel, zur Seite. Und dann folgte ein Kampf, dessen Ästhetik sich mir lange einbrennen würde. Auf der einen Seite Kay mit seinen blauen Drachenflügeln, die ihn durch die Luft trugen, als mache er nur einen Spaziergang und der mit Eisgeschossen aller Formen und Größe nur so um sich warf.

Auf der anderen Seite der Ameninja, dessen Pegasus sich gewand durch die Luft schlängelte, wie ich es selbst bei einem Harabin noch nie gesehen hatte und dessen Armbrustbolzen leuchtend Rot gefärbt waren und eine nur langsam verblassende Spur in der Luft hinterließen. Jeder attackierte den Gegner ohne Unterlass. Immer wieder stießen sie vor und suchten nach einer Lücke in der Deckung des Gegners ohne sie zu finden. Es war ein Tanz von unglaublicher Schönheit und doch absolut tödlich, für jeden der nicht ihre Gewandtheit und Schnelligkeit besass.

Alle starrten gebannt auf dieses Schauspiel und ich hörte Cora neben mir bewundernd aufseufzen. Ich hatte keine Ahnung wie viel Zeit verging, es schienen wir wie ein paar Minuten, dabei war es über eine Stunde, als Kay bemerkte, dass er so nicht weiter kam und beschloss seinen Trumpf auszuspielen. Noch im Flug schrie er seinem Gegner zu. "STOPP MAL!" und tatsächlich hörte dieser Ame mit seinen Attacken auf, auch wenn er seine Armbrust misstrauisch erhoben hielt ... Idiot der er war. "Was?" Kay landete am Boden und sah zu dem anderen auf. "Ich hab keine Lust mehr! Wir sind absolut gleichstark! Da wird irgendwann nur durch Zufall einer verletzt! Lass uns das anders regeln!" Immer noch eine Falle witternd landtete der Ame und legte den Kopf fragend schief. "Wie?"

Kay grinste "Schere, Stein, Papier, das ist doch fair oder? Jeder hat eine fifty- fifty- Chance!" Ich seufzte leise. Das war gemein von unserem Drachen, da es ihm keine Probleme bereitete in die Gedanken des anderen zu blicken! Und dieser gutmütige Idiot ließ sich darauf ein! So kam es, dass man zwei Minuten später zwei sich gegenüberstehen, die Fäuste erhoben "EINS, ZWEI, DREI!" Papier- Schere, ein Punkt für Kay, Stein- Stein, Gleichstand, Stein- Papier ein zweiter Punkt für den Drachen und damit war der Kampf entschieden. Die beiden schüttelten sich die Hände und mit einem müden Gesichtsausdruck schlenderte der Blaue zu uns zurück.

Ich baute mich sofort vor ihm auf. "Das war unfair! Du hast in seine Gedanken gelurt!"

Doch Kay blickte mich nur genervt an. "Nein, war es nicht! Der Kerl war mir hoffnungslos unterlegen! Er wusste dass und wollte eine Jutsu anwenden, die ihn mit Sicherheit schwer verletzt hätte, aber dennoch hätte er damit keine Chance gehabt. Damit er wenigstens seinen Stolz behält habe ich dies Möglichkeit gewählt, etwas was DU sicher nicht gemacht hättest!" Da hatte er zwar Recht, aber das konnte ich mir natürlich nicht eingestehen und wandte mich deswegen mit einem geschnauftem "Ausreden!" ab. Cora flog ihm natürlich fast um den Hals vor lauter Glückwünsche, auch ich überwand mich und schüttelte ihm die Hand, schließlich waren wir Teamkollegen.

"Kay Harabin gegen Zephyr Harabin." ... was sollte jetzt das? Kay schien zu dieser Zeit ja ein beliebter Name zu sein, ... Mooooment mal! KAY HARABIN??? Ich drehte mich perplex zum Kampfplatz. Natürlich kannte ich diesen Namen! Kay und Ray sind Zwillinge und quasi meine Cousinen, bzw. Cousin und dafür bekannt, dass sie, selbst im Kampf, zusammenbappten wie zwei Kletten ... aber die waren doch sogar schon Jonin! Diese sadistischen Prüfer konnten mich doch nicht gegen zwei JONIN kämpfen lassen! BETRUG! Ich stiefelte energisch zu dem Aufseher in der Mitte. Cora schrie mir ein "Viel Glück!" Hinterher, dem ich mit einem gemurmelten "zu spät!" antwortete.

Bei dem Kerl angekommen baute ich mich vor ihm auf. "Sie können mich doch nicht gegen einen Jonin kämpfen lassen! Das ist unfair!" Doch der Prüfer sah mich nur verständnislos an. "Die beiden sich keine Jonin!" Jetzt war aber Schluss! Schließlich hatte ich mir über drei Stunden von meiner Tante anhören müssen wie toll die beiden, die übrigens etwa 8 Jahre älter sind wie ich, doch wären, dass sie jetzt so weit gekommen wären und blablabla, auf jeden Fall folgt daraus, dass wohl NIEMAND besser darüber Bescheid wusste, dass die beiden Jonin sind!

In meiner unendlichen Gnade und Güte wollte ich den armen, zu bemitleidenden Kerl aufklären. "Hören Sie mal ..." aber der wandte sich ab und ich hörte das Trompetensignal. "Aber!" als hinter mir eine Stimme erklang. "Jetzt fang schon an oder willst du hier campen?" Ich kniff die Lippen zusammen und drehte mich um. Da stand er! Schlecht gekleidet wie immer! Er steckte in einem ganz- Körper- Fliegeranzug, mitsamt Fliegerbrille und einem grausamen, Augen beleidigendem Schal um den Hals, den seine Schwester produziert hatte und ohne den er seitdem nie wieder gesehen wurde.

Rote Augen fixierten mich aus einem fast weißen Gesicht, das von ebenso bleichen Haaren umrahmt wurde, denn es ist allgemein bekannt, dass die beiden Albino's sind, wie sei im Buche stehen. "Es ist ja erstaunlich, dass du dich überhaupt irgendwohin ohne dein Anhängsel traust!" Es war Familienweit bekannt, dass dieses Exemplar vor mir unter einen ziemlich schlimmen Schwesternkomplex litt.

Die Tatsache dass er nur breit grinste, ließ mich schlimmes vermuten. Hastig sah ich mich um, aber ich konnte sie nirgendwo entdecken. "Sie sitzt hinter mir bei den anderen Otonin." OTONIN! Ich riss die Augen auf. Tatsächlich! Auf seiner Stirn prangte deutlich das Stirnband mit der Note. Was sollte das! Sie hatten die Seiten gewechselt? ... nun gut ... um von dieser Mutter wegzukommen würde ich auch alles tun, aber DAS war schon ein bisschen drastisch! Oh DRECK! Noch NIE war ein Harabin zur Gegenseite übergelaufen! Das klang stark nach Jahrhunderte langer Schande für den gesamten Clan. Das hieß dass ich nicht einmal aufgeben durfte, sonst würde mich mein Vater zur Schnecke machen! DECK! MIST! OH IHR KAGEN!

"Warum? Wie konntet ihr das tun?" Meine Gedanken rasten und begannen sich wie ein Strudel um die Tatsache zu drehen, dass ich SEHR bald eine SEHR tote Zephyr sein würde! Kay dagegen zuckte nur überheblich mit den Schultern. "Wir haben uns nur den besseren Arbeitgeber gesucht. Sei ehrlich! Hier wirst du nur unterdrückt und ausgebeutet!" Nun ...bei der Sache mit dem Unterdrücken und Ausbeuten musste ich ihm Wohl oder übel Recht geben, aber hatten SIE nicht immer stolz damit angegeben, dass sie jetzt Jonin waren? Ich weiß noch gut, wie mein Bruder und die Beiden sich stundenlang Gegenseitig über die Vorzüge des Ninjadaseins vorgeschwärmt hatten! Seltsam!

Ich wollte mit ihm gerade eine lange Diskussion über den Sinn und den Unsinn seiner Tat anfangen, aber da begann er schon mit dem Kampf und ich musste wohl oder übel erwidern, wenn ich nicht in Hackfleisch enden wollte. Kay zog aus seinem Gürtel in unglaublicher Geschwindigkeit eine Menge Origami- Papierflieger und schoss sie auf mich ab. In einer breitgefächerten Formation flogen sie auf mich zu und ich schwang mich in die Luft um ihnen zu entgehen. Gleichzeitig zog ich meinen Bogen und legte den ersten Pfeil darauf ... das hätte ich nicht tun sollen.

Denn dieser blöde Kerl hatte diesen Zeitpunkt ausgenutzt und so trafen mich zwei, drei dieser Dinger trotzdem. Entsetzt sah ich wie ein paar meiner schönen Schwarzen Feder abgeschnitten zu Boden fielen. "DU IDIOT!" Jetzt war ich aber sauer! Mit ein paar heftigen Flügelschlägen wollte ich mich erstmal außer Reichweite bringen, aber diese dummen Dinger verfolgten mich! Und immer noch warf Kay einen nach dem Andern! Ich versuchte weiterhin den Origamidingern zu entkommen. Hin und wieder schoss ich hastig einen Pfeil auf meine Papierverfolger ab und nagelte so ab und zu einen an den Boden, ... aber bei weitem nicht genug!

Ich flog wie eine Blöde im Zickzack, nach oben und unten und schaffte es auch endlich meine Verfolger zumindest so weit abzuhängen, dass ich Zeit hatte mich zu orientieren, Gott sei Dank war diese Arena so groß. Kay hatte aufgehört seine Papierflieger zu schmeißen und spreizte nun auch die Flügel. Sekunden später war er ... weg? Dort wo er eben noch gestanden hatte, war jetzt ein einsamer kleiner Papierflieger inmitten einer Rauchwolke, der ebenfalls sofort wieder Kurs auf mich nahm. Statt dessen erklang hinter mir eine leise Stimme. "Wie unvorsichtig Cousinchen!" Und dann geschah alles auf einmal.

Ich sah einen Kurzbogen direkt auf mich zielen, die Sehne zum zerreißen gespannt und kurz vor dem loslassen und dann schrie Kay auf und ein Pfeil zuckte dicht an mir vorbei. Einen Augenblick lang taumelten die Flieger, fanden aber schnell wieder zu ihrem eigentlichen Kurs zurück. Hinter meinem Cousin, war plötzlich ein heißes Feuer aufgetaucht und versengte seine Flügel und als ich ein heiseres Fiepen hörte, wusste ich auch woher es kam. "KAY- MISTVIECH!" Doch nun brauste mein Gegner auf. "Typisch Zephyr! Kann nicht's, muss sich von anderen sogar helfen lassen, aber schimpfen wie ein zerrupfter Rohrspatz! Jetzt is Schluss mit Rücksicht!" Doch ich ignorierte ihn, da ich vollends damit beschäftigt war, das Gleichgewicht nicht zu verlieren, da mein Hundhase ohne Rücksicht auf Verluste auf meine Schulter teleportiert hatte und fröhlich wie ein Blöder mit seinem Stummelschwanz wackelte.

"Brav! Und jetzt hör auf mich abzulenken, sonst geh ich doch noch drauf!" Doch ich muss zugeben, dass er ganz praktisch war, ich brauchte nur so schnell es ging davonfliegen und er schoss mit kleinen Flammenbällen auf die Papierdinger und meinen blöden Cousin. Ich war schon fast in Siegerlaune, als Kay seine Finger bewegte und plötzlich gab es eine Rauchwolke und seine Schwester stand neben ihm. ... sofort schrie ich dem Prüfer zu. "Er BETRÜGT! Das hier ist ein fairer Kampf ein gegen eins!"

Doch sofort setzte Kay nach. "Aber Cousinchen! Kannst du etwa einen Schattendoppelgänger nicht vom original unterscheiden?" Reflexartig sah ich zu den Oto's auf den Sitzen. ... Tatsächlich! Da sass seine Schwester und winkte mir zu ... aber ... sie sass in einem Papierflieger und war so merkwürdig verschwommen ... DAS war die Genjutsu! Aber der beschränkte Prüfer unter mir glaubte ihm natürlich und jetzt machten zwei Jonin auf mich Jagd! ... Toll! Ich WUSSTE ich hätte im Bett bleiben sollen! Ich HABS gewusst!

Auch Ray zog nun einen Papierflieger, mit Kanten wie Rasiermesserklingen hervor und warf einen nach dem anderen. Dabei wechselten ihr Bruder und sie wie blöden zwischen den Dingern hin und her, dass es für mich quasi unmöglich wurde auf sie zu zielen, da ich nicht wusste, wo sie in der nächsten Sekunde sein würden. Auch die Flieger wurden noch einmal schneller und begannen mich, aufgeteilt in vier Schwärme in die Zange zu nehmen. Ich war fast vollauf damit beschäftigt ihnen zu entkommen. Obwohl Kay- Mistviech immer wieder Feuerbälle abschoss, kamen sie mir doch nahe genug, dass ich zahlreiche Schnitte davontrug.

Meine schöne, gut gepflegte Haut! Ich kam nicht dazu, irgendwohin zu schießen, viel zu sehr war ich damit beschäftigt auszuweichen ... bis ... Moment mal! Ich kann ja auch fliegen! Und die Kunst des Körpertausches beherrschte ich bewiesenermaßen auch recht gut! Ich nahm meinen Bogen, spannte ihn ... "Kunst des Körpertausches!" Tatsächlich! Sekunden später schwebte an der Stelle, wo ich eben noch gewesen war ein einsamer kleiner Papierflieger! So machte ich dann weiter. Es half mir zwar nicht dabei die beiden zu erwischen, aber zumindest brachte ich so erfolgreich die Formation der beiden Jonin's durcheinander.

Ein weiterer Schmerzensschrei und diesmal taumelte Ray! "SUPER MISTVIEH! VOLLTREFFER!" Doch plötzlich war Kay mit vor Wut verzerrtem Gesicht direkt neben mir. "DU IDIOTIN! WIE KONNTEST DU NUR!" und schneller als ich schauen konnte, hatte ich plötzlich einen Pfeil im Oberschenkel! Doch schon war er wieder weg. Die "Ray" Illusion hatte sich aufgelöst und das Original hockte nun wieder auf ihrer Bank neben den Oto's.

HA! Die würde lange nicht mehr schmerzfrei sitzen können! Leider war jetzt Kay wie von den wilden Affen gebissen. Aber ich war ja selbst Schuld! Es war allgemein bekannt, dass die Beiden aneinander hingen, wie zusammengetackert. und noch schlimmer. Stolz hatte mir mein Bruder einmal erzähl, dass man entweder beide töten müsste oder man wäre tot!

Zu allem Überfluss lief das Blut nur so den Oberschenkel runter, mir traten vor Schmerzen die Tränen in die Augen und schwarze Finger griffen nach mir. Ich wehrte mich tapfer, wollte noch einmal den Bogen spannen und schießen, als ich den Kampf gegen die Qualen verlor und in die Stille der Bewusstlosigkeit fiel.

Endlich Ruhe!

"Ist sie tot?" Ich hoffe nicht, denn dann würde das heißen, dass ich im Jenseits wieder auf Cora treffen würde und das wäre ja wohl mehr als grausam. Doch mein Teamkollege bewahrte mich vor einer Antwort. "Unkraut vergeht nicht und die da ist viel zu sehr darauf versessen ihrer Umgebung das Leben zur Hölle zu machen, als dass sie so schnell abkratzen würde!" Wie bitte? Da legte man sich zehn Sekunden schlafen und dann muss man sich solcherlei Verleumdung übelster Art hinter dem eigenen Rücken anhören! Ich sprang ruckartig auf um diesem Möchtegerndrachen Mores zu lehren, ... und bereute es sofort wieder.

"Auuuu!" sofort war Cora's Stimme wieder näher an meinem Bett, aber jetzt hatte ich auch die Augen weit aufgerissen. Ich lag in einem Ding mit furchtbarem weißen, tausendmal gewaschenem und wahrscheinlich eben sooft bereits benutztem Bezug ... offensichtlich ein Krankenzimmer. Mein Hirn dröhnte wie ein Presslufthammer und die Umgebung schien dauernd wegschwimmen zu wollen. Da mich das Weiß sowieso in die Augen stach, machte ich selbige lieber ganz schnell wieder zu.

"Du bist wach!" Sie klang ziemlich glücklich, was mich etwas verlegen machte. "Natürlich! Bei deinem Gelabere kann ja nicht einmal ein Toter liegen bleiben!" Mein Einwand wurde, wie eigentlich immer, ignoriert. "Über sowas macht man keine Witze! Zumindest nicht in deinem Zustand!" Ich konnte mir einen bissigen Kommentar nicht verkneifen. "So! Und wie bitte sollte der denn sein?"

Ich konnte förmlich sehen, wie meine Teamkollegin ihre Hand hob und aufzuzählen begann. "Knochenfraktur und ein etwa 5 cm Durchmesser großes, aber schon größtenteils wieder verheiltes Loch im Oberschenkel. Zahlreiche kleinere und größere Schnitte an allen Stellen des Körpers. Mittelschwere Gehirnerschütterung durch einen Aufprall aus sieben Meter Höhe und eine gebrochene und eine angeknackste Rippe." Ich riss die Augen auf. "OH GOTT! Gib mir einen Spiegel!" Die Begriffsstutzigkeit in Persona blinzelte mich nur an. "Schnell! Einen Spiegel!" Immer noch perplex wurde mir ein kleines Handdings gereicht, doch dass würde vorerst genügen.

Erleichterung durchströmte mich. "Gott sei Dank is meinem Gesicht nix passiert!" Während Kay seinen Kopf gegen die nächste Wand donnerte, warum auch immer, und Cora dadurch fast in Panik ausbrach, besah ich meinen restlichen Körper genauer. Der Fuß war vollständig eingegipst und hing in einer Schlaufe an der Decke. ... wenn ihr mich fragt, hatte da jemand mal wieder überreagiert. Wie es meinem Bauch ging konnte ich nicht sehen, denn da lag Kay- Mistviech drauf und hechelte mich glücklich an. Meine Arme waren zwar ebenfalls komplett einbandagiert, aber wenigstens nicht mit Gips. Auch mein Kopf war mit einem gewaltigen Turban verziert, was mich nicht weiter wunderte, denn mein Kopf fühlte sich auch wesentlich größer an wie sonst.

Langsam kam der Kampf wieder zurück. "Toll! Jetzt bin ich die einzige, die kein Chunin is!" Cora wedelte mit den Armen in der Luft herum. "Ach das weißt du ja gar nicht! Dein letzter Schuss hat gesessen! Dein Cousin kam bewusstlos etwa 3 Sekunden vor dir auf dem Boden auf!" MIR hätte das als Erklärung gereicht, aber natürlich konnte Kay es nicht dabei belassen. "Schwachsinn! Ich hab genau zugesehen! Der Kerl, war völlig überrascht davon, dass du so schnell aufgibst! Wenn diese blöden Prüfer genau aufgepasst hätten, wäre ihnen sofort aufgefallen, dass der Pfeil einer von dem weißen Harabin selber war. Er hat sich das Ding selbst reingejagt und es aber mit Genjutsu vertuscht, dass es aussah, als hättest du den Pfeil abgeschossen. Dann hat er nach unten beschleunigt, damit er als erster ankommt. Er hatte nie vor zu gewinnen, der Geier weiß warum!"

Seht ihr! Es wird wirklich alles getan um mir das Leben schwer zu machen! Erst verlier ich, dann gewinn ich, nur damit mir kurz darauf unter die Nase gerieben wird, dass ich doch verloren hab ... und da soll sich noch ein Schwein auskennen! Aber zumindest wollte ich diesem Drachen klarmachen, dass der Kampf an sich schon unfair gewesen war und ich deshalb nie eine Chance gehabt hatte, im Gegensatz zu ihnen beiden.

"Das ist noch nicht alles! Die beiden Zwillinge sind Cousin und Cousine von mir und haben bereits vor vier Jahren ihren Jonin gemacht! Was bitteschön hatten die also hier zu suchen?" Zwei ratlose Augenpaar wendeten sich mir zu, bis ich die Stille brach. "Ich glaube unser lieber Meister und Examenorganisator schuldet uns einige Erklärungen! Wo ist der überhaupt! Möchte er nicht seine arme, kranke Schülerin besuchen?"

Die Beiden zuckten mit den Schultern. "Keine Ahnung, seit Anfang der Prüfung ist er nicht mehr aufgetaucht!" Sowas! "Er wollte doch mit uns feiern oder? ... ich glaub ich sollte euch mal was interessantes erzählen!" Und so berichtete ich den beiden von dem Blonden aus Konoha. Das mit den Katzenhaarkissen ließ ich vorsichtigerweise aus und ersetzte es durch einen Brief von meinem Dad, auch wenn Kay mich so komisch ansah. Wenn er ein Problem hatte, sollte er es doch sagen. Aber statt dessen meldete sich nun Cora. "Kein Wunder, dass er keine Zeit mehr für uns hat. Die Prüflinge reisen ja bald ab, da möchte er doch sicher möglichst viel Zeit mit seinem Kumpel verbringen!" Dieses Mädchen war so himmelschreiend naiv, dass sich mir die Haare sträubten ... soweit das unter dem riesen Turban eben ging.

Aber dafür war sie netterweise auch ganz leicht zu ertragen, wenn man sie ignorierte. Das krank sein an sich war eigentlich ganz gemütlich, ... wenn kein Besuch da war. Aber leider entwickelte meine Teamkollegin da einen ausgeprägten Mutterinstinkt, bis ich endlich entlassen wurde. Dann hatte ich mal zwei Tage WIRKLICH für mich und dann fing das Training wieder an ... leider.

Dank CORA, die sich Sorgen gemacht hatte, dass ich verschlafen würde und mich deshalb um 4.30 Uhr in der Frühe aus dem Bett geschmissen hatte, stand auch ich rechtzeitig und völlig übermüdet an diesem Morgen an unserem Standarttreffpunkt. Kay lag wie immer in der Gegend herum und Kay- Mistviech spielte mit meiner Teamkameradin Stöckchen fangen. Seine langen Ohren schlackerten wie blöd um seinen Kopf, als er immer wieder das Ding mitten aus der Luft fischte. ... irgendwo beneidenswert. Ich selbst hatte neben mir zwei Krücken stehen, ... absolut unnötig, wenn man mich fragte, schließlich konnte ich fliegen, aber irgendwie war das nicht in die Köpfe der Ärzte hineingegangen und jetzt schleppte meine Teamkollegin die Dinger immer für mich mit.

Um es kurz zu machen: ... wir warteten und warteten und warteten. Um sieben dann endlich kam eine mittelgroße Gestalt auf uns zu getrabt. ... auf jeden Fall nicht der wandelnde Kleiderschrank, den wir erwartet hatten. Der Mann der auf uns zukam hatte schwarze Haare und trug das Iwa- Stirnband um den Hals. "Hallo! Seid ihr Arito's Schüler? Entschuldigt, dass ich so spät komme, aber ich habe verschlafen!" Er verneigte sich vier, fünf mal vor uns, bevor er weitersprach. Was war denn DAS für ein Ninja? Und noch viel wichtiger ... wo war Arito?

"Äh ... also ich bin Sashei Tabari und ich bin euer neuer Meister, da Meister Arito zur Zeit einen Auftrag in Konoha- erledigen muss." WIE BITTE? Da rackerte man sich wie eine Blöde für diesen Deppen ab und was machte der Kerl als Belohnung? Er haute ab? Na das wäre ja noch schöner, schließlich schuldete er uns noch ein Essen! ... außerdem ... sollte nicht jeder von uns jetzt einen eigenen Meister bekommen? "Für wie lange wird Meister Arito wegbleiben?" Der unterbelichtete Kerl vor mich verbeugte sich erneut. "Madam Harabin, man weiß es nicht! Mir wurde nur gesagt, auf unbestimmte Zeit!"

Ich war im Zwiespalt ... einerseits war ich unendlich sauer darüber, dass Arito dieser Idiot es wagte uns einfach sitzen zu lassen, das kratzte gewaltig an meinem überdimensionierten Stolz, auf der anderen Seite sah es so aus, als würde dieser Kerl nicht so viel Stress machen! ... nun ... man konnte ihm ja mal eine Chance geben nicht? Nachsicht ist mein zweiter Vorname! Und so lauschte ich schon etwas milder gestimmt den Worten unseres neuen Foltermeisters.

"Als erstes würde ich einen erfrischenden Morgenlauf vorschlagen!" Das konnte sich dieser Kasper in die Haare schmieren! Ich hob meine Hand. "Es tut mir leid, bitte, aber ich habe einen verletzten Fuß und darf ihn noch nicht belasten!" Sashei blinzelte erstmal etwas desorientiert "aber ... vielleicht könnten Madame Harabin fliegen?" Nö, wieso? Ich schüttelte energisch den Kopf. "Das geht nicht! Meine Flügel sind sowieso schon mehr als sonst belastet! Ich darf ihnen nicht noch extra Stress zumuten, sonst ..." lass dir was einfallen Zephyr "... äh ... fallen mir die Federn aus!"

Kay verzog skeptisch die Miene, schlief aber weiter und Cora würde mir auch dann glauben, wenn ich behauptete, der Himmel wäre ab morgen nur noch tiefrosa, jetzt kam es also nur noch auf den IQ dieses Hampelmanns an. "Oh ... äh .. natürlich!" UND STRIKE! Eins zu null für die unglaubliche Zeeepyyyyyr Harabin! Und schnell noch ein's draufsetzen: "Ich werde hier warten, es macht mir wirklich nicht's aus!"

Und so verbachte ich eine äußerst geruhsame und ruhige Woche, wie ich sie mir nun ehrlich hart verdient hatte. Doch dann kam der nächste Montag. Mir schwante schon nicht's gutes, als hinter dem kleinen ein größerer Kerl mit Flügeln hinterher dackelte ... der sich beim näherkommen als meine geliiiieeebte Schwester identifizierte. "Hallo zusammen! Zephyr, ich dachte, da ich nicht in der Lage bin, dir etwas beizubringen, ... du wirst in Zukunft mit deiner Schwester trainieren! Ich glaube man hat meine herunterfallende Kinnlade bis Kiri hören können. "... WIE BITTE? Aber ... aber ... das ist doch nicht nötig! Ich möchte hier keine Extrawurst!"

Von meiner geliebten größeren Meisterin in spe (zukünftigen) strahlte mir nur ein sadistisches Grinsen entgegen. Ich muss schon sagen ... gegen das was mich an diesem Tagen TROTZ meiner immer noch nicht ganz auskurierten Verletzung angetan wurde, war JEDE Trainingseinheit von unserem Ex- Foltermeister eine reine Wohltat. Wie konnte dieser Hanswurst uns das nur antun! Und so kam es, dass ich an diesem Abend, anstatt völlig übermüdet ins Bett zu fallen, dem Tsuchikagen einen unangemeldeten Besuch abstattete.

Der Kerl sass gerade wieder unwissend über die schrecklichen Geschehnisse, die in seinem Dorf da vor sich gingen, über seinem Kochbuch, als ich über den Balkon hereinstürmte. Für die Sekretärin hätte ich nun weiß Gott keinen Nerv gehabt. Mit vor Wut gespreizten Flügeln und einem fröhlich hechelndem Hundhasen neben mir, stand ich vor ihm und schnaubte einmal laut durch die Nase, damit mich dieser Hampelmann auch wahrnehmen konnte. Mit seinem ewig seligen Grinsen hob er den Kopf und sah mich glücklich an. "Mögen sie auch Kohlrouladen?"

Jetzt war aber mal Schluss! Wütend zog ich meine Nase kraus. "NEIN! Ich darf gar kein Fleisch essen, das is schlecht für meine Figur, und jetzt hören sie mir mal gefälligst zu!" Wieder erwarten, wurde ich nicht zurecht gepfiffen, sondern er starrte mich nur erwartungsvoll an und ich tat ihm den Gefallen. "OK! Wo ist unser Meister! Warum hat man uns nur einen so unfähigen Hampelmann zugeteilt und warum musste ich gegen meinen Cousin kämpfen, der eigentlich Jonin ist? Und warum hat man meinen Sieg anerkannt, obwohl Kay offensichtlich beschissen hat!"

Ich weiß ja nicht, ob dieses ewige Grinsen in seinem Gesicht fest getackert wurde, auf jeden Fall behielt er es während meiner gesamten Ansprache. "Eins nach dem anderen! ... möchtest du dich setzen? ... Bonbon?" Er hielt mir eine knallbunte Schale unter die Augen, die geradezu verführerisch duftete. Schweren Herzens lehnte ich ab. "Kay und Ray sind als Spione zu den Otonin's geschickt worden. Damit es nicht auffällt, dass sie mehr sind, als es scheint, mussten sie im Chuninexamen verlieren, ... was ihnen offensichtlich sehr schwer fiel, hahaha..." Sein dicker Bauch wackelte auf und ab.

Ha. ha. Seeehr witzig! Zum Totlachen! "Und wo ist Arito?" Der Tsuchikage viel von seinem Lachen wieder in's Dauergrinsen zurück, ... seid mal ehrlich ... so viel Lachen kann doch gar nicht gesund sein, oder? "Er ist auf eigenen Wunsch als Austauschninja in Konoha für unbestimmte Zeit."

Das musste ich erstmal verarbeiten. "Austausch ... WAS?" Immer noch grinsend wieder holte das Dorfoberhaupt das soeben gesagte. "Austauschninja! Ich wollte das schon lange mal durchführen um die Freundschaft zwischen unseren Dörfern wieder aufleben zu lassen!" Ich persönlich fand diese Idee mehr als bescheuert, schließlich LEBTEN wir Ninja's ja davon, dass die Dörfer sich gegenseitig misstrauten bis zum geht nicht mehr, aber ... jetzt kam es mir gerade recht.

Ich legte mein, wie mein Papa meinte 'Kätzchengesicht' auf und fragte mit enttäuscht klingender Stimme: "Und warum durften wir nicht mit, ich meine ... es ist doch immerhin unser Meister!" Der Tsuchikage machte ein erschrockenes Gesicht. "OH! Das habe ich ja gar nicht bedacht! ... Aber das können wir ja ändern! Ich mache es sofort wieder gut!" Und schon war das ewige Grinsen zurück. Mit einem geschickten Griff zog er einen großen Bogen Papier zu sich und schrieb eifrig darauf herum, bis er es schließlich mir zum Lesen überreichte.
 

"Hallo Tsunade, altes Laubblatt!
 

Ich hätte hier die Schüler von Arito, die es ohne ihn nicht aushalten und möchte dich bitten sie, solange ihr Meister in deinem Dorf verweilt bei dir unterrichten zu lassen. Da die mit den Flügeln zu einem der ältesten und ehrwürdigen Ninjaclans in Iwa gehört und die anderen beiden auch nicht so schlecht sind, können deine Untergebenen sicher viel von ihnen lernen.
 

Gruß,
 

Tsuchikage, der alte Granitschädel!"
 

Das war wohl der seltsamste, offizielle Brief, den ich in meiner gesamten Laufbahn je gelesen habe, aber mir sollte es recht sein, solange Tsunade das Geschreibsel anerkannte und das hatte sie bei Arito wohl auch getan. "Vielen Dank!" ich verbeugte mich und machte mich vom Acker. Jetzt sollte mich dieser flüchtige Foltermeister mal kennen lernen!

Am nächsten Morgen wartete ich gar nicht, bis auch unser Pseudomeister aufgekreuzt war, sondern fing gleich an, mit Cora und Kay das gestrig Erlebte zu erzählen. "Ich hab mich gestern höflich beim Tsuchikagen erkundigt, wo Arito denn hin is und er hat gemeint, dass der bis auf weiteres in Konoha als Austauschinja bleibt. Einer spontanen Eingebung folgend hab ich ihn dann gefragt, ob wir ihm nicht nach dürften, damit er uns weiter unterrichten kann, jetzt wo wir doch das Chuninexamen bekommen haben und er hat mir daraufhin ..." mit diesen Worten zog ich stolz den Zettel heraus. "... das hier überreicht!"

Natürlich kamen keine Jubelschreie, sondern nur von Kay ein kurzes, mehr oder weniger müdes "Und was steht da so tolles drauf?" Ich riss mich zusammen, schließlich wollte ich nicht alleine, als schutzloses, hilfsbedürftiges Mädchen quer durch den riesigen Kontinent reisen auf dem Tausende von unbekannten Gefahren nur darauf warteten sich über mich her zumachen."Das ist die Erlaubnis, mit Arito zusammen in Konoha trainieren zu dürfen! Quasi bezahlter Urlaub!"

Zumindest Cora war damit überzeugt und das hieß, dass ich auch Kay halb in der Tasche hatte. "Wir dürfen nach Konoha? Oh da wollte ich schon immer mal hin! Können wir auf Smaragdhauch reiten? Wie lange bleiben wir? Was muss ich einpacken? Wisst ihr wo's langgeht? ..." Ihr könnt euch ja vorstellen, wie Cora nur so von Fragen übersprudelte und nach ein zwei guten Argumenten von mir und einem bittenden Blick von meiner Teamkollegin, ließ sich auch Kay breitschlagen.

Noch bevor Sashei an diesem Morgen zum Training gekommen war, waren wir schon wieder weg, unsere Reise vorbereiten. Bei mir war es relativ leicht. Ich schlitterte einfach knapp an der Wahrheit vorbei, als ich in das Arbeitszimmer meines Vaters ging. "Du Paps, wir haben einen Auftrag vom Tsuchikagen, der uns wohl einige Zeit nach Konoha bringen wird. Arito is dabei und passt auf uns auf." Mein Vater sprang sofort auf und ich befürchtete schon, dass er es uns/ mir verbieten würde, oder gar vor hatte eine meiner Geschwister mit zu schicken, als ich eines Besseren belehrt wurde.

"Kein Problem! Wart wir helfen dir alle beim Packen, schließlich haben wir da mehr Erfahrung. Und dann gehst du mit deinem Bruder und richtest alles für Smaragdhauch her, damit du ihn auch außerhalb unserer Ställe gut pflegen kannst. Wenn du irgendetwas benötigst, brauchst du es nur zu sagen! Hast du genug Kampfanzüge? Regenklamotten? Wasserdichte Schuhe? Waffen? Reitpflegezeug? Proviant? Oder weißt du was? Mama wird dir packen helfen und ich rede schon mal mit deinem Bruder!" Noch bevor ich etwas sagen konnte, war ich schon durch die Tür in Mama's Arme geschoben worden und zehn Sekunden später hatten wir zu packen begonnen.

Wenn drei eine Reise tun ...

# endlich kommen sie nach Konoha ... war ja ne anstrengende Geburt!#
 

Gleich am nächsten Morgen, ich hatte unseren Treffpunkt wohlweislich um 10 Uhr in der Früh vereinbart, damit ich wenigstens noch ETWAS ausschlafen konnte, stand ich mit einem vollbepackten Smaragdhauch und einem völlig überdrehten Hundhasen am Rand von Iwa und wartete auf meine Teamkollegen. Unter dem ganzen Gepäck waren auch einige Abschriften von Karten von Paps, damit wir uns nicht verlaufen konnten. Schließlich hieß Konoha nicht umsonst Blätterversteck.

Nach kurzer Diskussion beschlossen wir, dass wir uns fliegend fortbewegen würden. Cora durfte auf Smaragdhauch reiten und wir anderen beiden würden selbst fliegen. Dadurch konnten wir a) einfachen Räubern und b) Hindernissen gleich von vornherein elegant aus dem Weg gehen.
 

# Wie die drei sich bei dieser Reise tatsächlich anstellen, kommt in einem Special von Kalashin, die das unbedingt schreiben wollte und es ist (wie immer) GENIAL! Ich hab mich halbtot gelacht! DANKE! Das Special steht unter: Steinschlag in Konoha Special I: um dorthin zu reisen, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist ...

Zu ihrer Reiserute sei nur so viel gesagt: Iwa- Kiri- Suna- Ame- Oto- ... -Konoha.

Falls jemand Stille Wasser kennt: Sie kommen genau in dem Augenblick hin, als alle Leute auf die zurückkehrende Hinata und Naruto warten.#
 

Als ich schon aufgeben wollte und mit dem Gedanken spielte ob wir überhaupt jemals wieder heimfinden würden, Konoha hatte ich sowieso schon längst verworfen, kamen wir an ein Dorf, dass noch heruntergekommener aussah, als alle davor. Es erinnerte mich doch stark an Ikeagakure(lest "Die Rächerin"). Es war die Ausgeburt der schlechten Taktik. Die Bäume waren bis direkt vor die Tore gewachsen und deshalb half selbst die hohe Mauer kein Stück dabei den eventuell nahenden Feind frühzeitig zu entdecken, wenn er nicht gerade neongelb gekleidet war.

Da wir durch unsere Reise schmerzhaft gelernt hatte, dass es nicht immer günstig war mitten auf dem Dorfplatz zu landen, einmal hielten sie mich für einen Engel, einmal Kay für einen Dämon und manchmal andersherum, waren wir hinter dem Hügel gelandet und spazierten nun auf das Tor zu ... das sperrangelweit offen stand. Obwohl links und Rechts mehr weißäugige Ninjas Wache hielten wie in jedem anderen Dorf, dass wir bis jetzt passiert hatten, normale Aufpasser, wurden wir nicht kontrolliert oder gar gefragt wo wir denn herkämen.

Ihre pupillenlosen Augen starrten einfach durch uns und durch den Hügel hinter uns. Aber das war noch nicht das mysteriöseste. Überall standen, sassen und unterhielten sich weißäugige Personen, aber auch normale Leute, die irgendwie den Eindruck erweckten krampfhaft so auszusehen, als währe ihre Anwesenheit hier nur reiner Zufall.

'Warten die auf uns?' Schoss es mir durch den Kopf? Die meisten blickten mich kurz an, senkten dann jedoch schnell wieder die Augen auf ihre so krampfhaft aufrechterhaltende Farce. Ich schüttelte langsam den Kopf ... begann ich unter Paranoia zu leiden? Die Gespräche um uns herum waren leise und gedämpft, wie in einem Krankenhaus. Was zum Geier war hier los? Ein kleine etwa Zwölfjährige, die ebenfalls diese weißen Augen hatte eilte auf uns zu. "Sagt mal ... habt ihr auf dem Weg hierher eine schwarzhaarige mit so weißen Augen wie ich und einen blonden mit einem etwas zurückgebliebenem Gesichtsausdruck und drei so lustigen Strichen auf der Wange gesehen?"

Ich zuckte mit den Schultern. "Nein ... tut mir leid!" Mir fiel ihr Stirnband auf ... ein LAUBBLATT!!! "Sag mal ... ist DAS HIER Konoha?" Meine Stimme hallte unnatürlich laut über den Platz. JETZT waren alle Blicke auf uns gerichtet und ich fühlte mich, als hätte ich eine Frage gestellt, die Cora mehr als würdig gewesen wäre. "Kay? ... Cora? ... Zephyr?" Na DIESE Stimme kannte ich wenigstens.

In einer großen Menge von etwa Gleichaltrigen und ein paar jüngeren, bzw. älteren Ninjas, stand unser Arito. Gott sei Dank! Ich hätte nie gedacht, dass ich über den Anblick dieser Fratze jemals so erfreut sein würde. Die Irrfahrt hatte endlich ein Ende! Mit großen Schritten eilte er auf uns zu und ich glaube da hatten wir es zum ersten Mal geschafft ihn zu überraschen. "Wie habt ihr hergefunden?" Nun ... Ich blickte verlegen meine beiden Teamkameraden an und antwortete dann sehr selbstsicher mit einem. "Äh ... durch unseren untrüglichen Orientierungssinn und ein paar alten, aber größtenteils falschen Karten von Paps!"

Kay verdrehte die Augen, widersprach mir aber nicht. Es wäre ja auch zu peinlich gewesen vor diesen ganzen Leuten zugeben zu müssen, dass wir über ein viertel Jahr lang den gesamten Kontinent erst nach Konoha und dann nach Iwa abgegrast hatten. Arito zog eine Augenbraue nach oben. "Und was wollt ihr hier?" Noch bevor ich lange ausholen konnte, gab Cora die Antwort, die uns allen auf der Zunge lag. "Ausschlafen und was gescheites essen?" Auf einmal trat hinter unserem Foltermeister ein großer, er war nur einen Kopf kleiner als unser Meister, und ziemlich hagerer Junge hervor und fasste nahm unser Vorbild an der Hand, während ein großer, grau- weißer Wolf penetrant versuchte sich zwischen die beiden zu quetschen.

"Arito, wer ist das?" Als ob ich es nicht gewusst hätte! Unser Meister war stockschwul und was das wirklich schlimme ist: er wechselt die Freunde wie andere die Bettwäsche! "Das sind meine Schüler! Zephyr Harabin, ja eine DER Harabin, das weiß sie auch ganz genau und trägt ihre Nase dementsprechend weit oben. Das daneben ist Cora Desideria, unsere Pazifistin und exzellente Heilerin und der blaue, hagere am Schluss ist Kay Somnis Träger des Drachenbluterbes und Dauerschläfer. Alle drei sind mein ganzer Stolz und außerdem seit etwa 3 Monaten Chunin! ... Leute, das ist Kisa Inuzuka, zukünftiges Oberhaupt des Inuzuka- Clans!"

Ich musterte den Kerl genauer. Keines von seinen Kleidungsstücken hätte ein Secondhand - Verkäufer angenommen. Sie waren sicher seit Generationen weitervererbt worden und lösten sich stellenweise bereits in Wohlgefallen auf. Außerdem war sowohl er als auch Arito selbst mit Kratzern und blauen Flecken übersäht, aber was hatte ich erwartet! Kaum passte man mal zehn Sekunden nicht auf ...

Der Wolf dagegen gefiel mir! Er sah Arito gegenüber äußerst misstrauisch aus, was ihn mir sofort sympathisch erscheinen ließ. Kluges Tier! ... Doch sofort musste ich meine Meinung revidieren, als er schwanzwedelnd an Kay- Mistviech zu beschnüffeln begann. Na wenigstens einer hatte hier sofort einen Freund gefunden. Hoffentlich übertrug der große Graue keine Flöhe, denn ich hatte noch immer keine Möglichkeit gefunden den Hundhasen in ein Bad zu locken und ihn dann auch drin zu behalten.

Arito drehte sich zu den anderen hin, die durch uns nun von ihrer 'Wir-sind-hier-nur-zufällig-vorbeigekommen' Geschichte erlöst wurden. "Das da sind Kakashi, ..." Er zeigte auf einen Kerl, der relativ gut aussah, was aber auch daran liegen konnte, dass die eine Hälfte seines Gesichtes unter einem Mundschutz und die andere unter dichtem, wild abstehendem grau- weißem Haar verborgen war. Er sah von dem kleinen Buch, in dem er bis eben gelesen hatte, auf und nickte uns kurz zu.

"...Gai,..." Nun was soll ich sagen. Während Cora wenigstens wusste, dass sie keinen Geschmack hatte und sich deshalb mit 08/15- Kleidung begnügte, versuchte dieser Kerl stilvoll aufzutreten, was ihm etwa so gut gelang, wie meiner Kameradin das Denken ... nämlich gar nicht! Gegen diesen grünen Kampfanzug und den dazugehörigen Pilzkopf, sah selbst meine Teamkollegin wie eine Schönheitskönigin aus.

"... Anko, ..." Die sah wenigstens einigermaßen normal aus. Eine Kurze Joninjacke mit einem Netzshirt drunter. Die Haare standen zwar ab, aber bei ihr sah das sogar ganz gut aus. "... Rock Lee, ..." Zwei übergroße Augen starrte mich an und ich wusste sofort welcher König des schlechten Geschmacks sein Meister war.

"... Sakura, ..." Diese sah wenigstens so aus, als wüsste sie, wie man sich ordentlich zu kleiden hatte, auch wenn ihre rosa Frisur den dringenden Verdacht erweckte, dass jemand mit einem Kunai drüber gegangen war. Sobald sie meinen Blick bemerkte, griff ihre Hand besitzergreifend nach der von "... Sasuke, ... " einem hübschen, Schwarzhaarigen, dessen kalte, schwarze Augen eher teilnahmslos in die Gegend starrten. War das nicht der letzte Erbe der Uchiha, dessen gesamte Familie von seinem großen Bruder ausgerottet worden war? Kein Wunder, dass er so einen düsteren Blick drauf hatte. Aber wie alle Männer, die einigermaßen meine Klasse waren, war er leider vergeben, also uninteressant, außerdem hatte ich mir vorgenommen nie einen Freund zu haben, der kleiner war als ich.

"... Shikamaru, ..." Kay! Schoss es mir spontan durch den Kopf, als mir den schlafenden jungen Mann genauer ansah. "... Ino, ..." trat ihm, mehr oder weniger rücksichtsvoll, ein wenig in die Seite um ihn aufzuwecken. Sie hatte blonde Haare und machte einen resoluten Eindruck auf mich. "... Hanabi, ..." Das Mädchen, dass uns angesprochen hatte. Das erste was mir an ihr auffiel, waren die weißen, pupillenlosen Augen. Sie musste genauso wie dieses Mädchen aus der Prüfung zu den Hyuga gehören. Vielleicht konnte ich SIE über den blonden Kerl ausfragen, der bei der Prüfung dauernd um Arito herumgeschwänzelt war.

Ich verneigte mich etwas, schließlich waren wir verwandt ... wenn ich auch nicht genau hätte sagen können wie weit. "... Shino, ..." Nun DER sah auch gut aus und ein kurzer Blick in die Runde versicherte mir, dass von den Anwesenden auch niemand Anspruch auf ihn erhob. Allerdings machte er einen sehr verschlossenen und stillen Eindruck. Er hatte kurzes, krauses Haar und eine Sonnenbrille auf den Augen. Die Hände steckten in einem großen, überdimensionalen Regenmantel und ein kleiner Käfer sass auf seiner Schulter ... IGITT. Jetzt wusste ich warum er noch keine Freundin hatte!

"... Carnidia, ..." Das war wohl die Dorfirre. Ihre roten Haare standen in alle Richtungen ab und an der Leine hielt sie ein hölzernes Schaukelpferd, wie manche Kindergartenkinder es in ihren Zimmern haben. Die Kleidung sah der von Cora ziemlich ähnlich, nur dass in ihren Taschen tatsächlich Kunais steckten und die sahen nicht gerade ungenutzt aus. Die Tatsache, dass auch sie, wie alle anderen in dieser Gruppe das Konoha- Stirnband trug, überzeugte mich davon, dass man auch hier völlig verrückt sein musste um Ninja werden zu können.

"... Jirayia, ..." das war also der berühmte Jirayia! Einer der legendären drei Sennin, der angeblich sogar Orochimaru das Wasser reichen konnte. Er hatte eine sehr beeindruckende Gestalt, war sogar noch größer als Arito und ebenso breit. Seine langen, weißen Haare waren zu einem Zopf gebunden worden und er schien sich irgendetwas wichtiges in seinem Notizbuch zu notieren.

"... Tsunade ..." Sie kannte ich schon von Chuninexamen und abgesehen von der Wette, entsprach sie wesentlich eher meinen Vorstellungen eines Dorfoberhauptes als unser seniler Tsuchikage. "... Kiba und Kija, Kisa's Brüder ..." das sah man auf den ersten Blick. Die drei Brüder glichen sich wie ein Ei dem anderen. Ich wette sie teilten sich sogar den selben Stamm von Flöhen "... mit Akamaru und Owarii ..." Zusammen mit ihren Hunden. Besorgt sah ich zu, wie Hundhase die beiden fröhlich mit einem "Wuuu" begrüßte. Gleich heute Abend noch würde ich ihn waschen, nicht dass er mich mit Ungeziefer beglückte, vorausgesetzt ich schaffte es ihn in der Wanne zu halten.

"... Iruka ..." ein schüchterner Mann mit einer beeindruckenden Narbe, die sich quer über die Nase zog, verbeugte sich hastig."... Ten Ten ..." Ein energisch aussehendes Mädchen lächelte mich freundlich an und nickte mir zu. An ihrer Hand hielt sie "... Neji ..." dem das sichtlich peinlich war. Seine weißen Augen und die glatten schwarzen Haare zeigten mir, dass auch er zu den Hyuga gehören musste.

"... und Choji." Der junge Mann vor mir war zwar ziemlich groß, sein Kopf war mit dem von Jirayia ungefähr auf gleicher Höhe, aber gleichzeitig auch unglaublich fett. Auf den Backen trug er kindisch aussehende ... Kringel und die blonden Haare standen wild in alle Richtungen ab. Obwohl er gerade mir vorgestellt worden war, stopfte er weiterhin irgendwelche billigen Chips in sich hinein, die sicher einen Kaloriengehalt hatten, der locker meinen Monatsbedarf gedeckt hätte und bei deren Anblick mir das Wasser nur so im Munde zusammenlief. Ich muss zugeben, dass der blanke Neid von mir Besitz ergriff und deshalb war er mir auf Anhieb unsympathisch, schon rein aus Prinzip.

Bis vor hundert Jahren war es in unserer Heimat per Gesetz verboten vor einem Harabin etwas zu essen und auch heute noch wird diese Regel, soweit sie nicht in Vergessenheit geriet, beachtet. ... Warum? Nun damit das klar ist ... unser Bluterbe ist nicht gerade reiner Sonnenschein, da gibt es nämlich ein Problem. ... alle Flügel sind gleich groß, unabhängig von der Körpergröße des jeweiligen Harabin.

Das ist normalerweise nicht schlimm. Die meisten Harabin werden nie größer als 1,70 Meter und wenn sie sich einigermaßen zurückhalten, ist das Fliegen kein Problem. Wir dürfen nämlich nicht schwerer als 65 Kg werden, sonst tragen uns die Flügel nicht mehr und ein Harabin der nicht fliegen kann ... eine Schande, ganz davon zu schweigen, ... bis man die Treppe die zu unserem Anwesen führt hinauf gegangen ist, kann man wieder fliegen, egal, was man vorher gewogen hat!

Und jetzt kommt das Problem das ich habe ... ich bin für meine Familie außergewöhnlich groß ... weiß der Geier warum! Auf jeden Fall hat mein Körper nicht brav bei 1,70 gestoppt, sondern ist weitergerast wie ein blöder, so dass ich jetzt stolze 1,91m messe. Dreck! Ihr könnt euch vorstellen, wie schwer es ist, da noch unter der Flug- Grenze zu bleiben. Und die Tatsache, dass ich ein gewisses Maß an Muskeln und Waffen unterhalten muss, wenn ich als Ninja überleben will, macht das ganze nicht gerade einfacher. Nicht von ungefähr ist mein Bogen in ultra- Leichtbauweise konstruiert. Und als ob das alles nicht genug wäre, bin ich als Harpyie kleiner als normal, wahrscheinlich weil Harpyien von sich aus schon nicht so groß werden wie normale Menschen. Das heißt kleinere Größe, aber gleiche Masse.

Langer Rede kurzer Sinn: ich habe zwei Probleme. Erstens ich habe fast panische Angst davor eines morgens aufzuwachen und nicht mehr fliegen zu können und zweitens ... ich LIEBE Essen! Ich bin fast süchtig danach. Ich liebe seinen Geruch, ich liebe seinen Anblick und ich liebe es etwas so zuzubereiten, dass mir das Wasser im Munde zusammenläuft ... nur verspeisen darf ich es halt nicht. In meinem strengen Diätplan, den ich nun seit über drei Jahren genau einhielt und der mich genau auf der Grenze zwischen 'unter versorgt' und 'zu viel' entlang balanciert, war mir genau ein Stück Schokolade pro Monat vergönnt und deshalb empfand ich es natürlich als persönliche Beleidigung, wenn dieser Choji vor meinen Augen so etwas verboten Gutes dermaßen in sich hineinstopfte ohne es auch nur annähernd zu genießen.

Auf der anderen Seite bemerkte ich, dass ich meinen Blick nicht mehr von der bröselnden, vor Kalorien nur so strotzenden Pracht abwenden konnte. Ich hatte das Gefühl etwas verbotenes zu tun. Ob das Zusehen wohl auch schon dick machte? Ich schreckte aus meinen Gedanken auf, als plötzlich eine große Hand unter meine Nase gehalten wurde. "Möchtest du auch was?" Ein verführerischer und verlockender Duft von Fett, Salz und Gewürzen stieg mir in die Nase und versprach mir höchste Genüsse. Nur eines!

Tapfer riss ich mich zusammen. "Nein danke!", drückte die Hand schnell zur Seite, bevor ich noch schwach würde, und wandte mich schnell der Tasche meines Greifen zu um mich abzulenken. Ich hoffe niemand bemerkte, wie ich mir verstohlen die Hand ableckte. Ich schloss die Augen, als ich das knisternde Geräusch hörte, als die Chips im Mund dieses Choji verschwanden. Ich schluckte. Das Leben war so ungerecht!

Ich kramte den 'Brief' des Tsuchikagen hervor und überreichte ihn mit einer tiefen Verbeugung der Hokage. "Von euch für den Tsuchikagen!" Tsunade öffnete das Papier und runzelte die Stirn, Sofort beugte sich Jirayia hinzu, kicherte als er das "alte Laubblatt?" las und begann dann noch eifriger in seinem Notizbuch weiterzuschreiben ... dann seufzte sie laut. "Na meinetwegen. Auf drei mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an. Ich werde sehe ..." und von einem Augenblick zum anderen waren wir vergessen.

Die Hokage drückte mir den Brief zurück in die Hand und strömte mit einem plötzlichen Lächeln auf den Lippen, so wie die anderen auch alle zum Tor. Dort standen ein fröhlich winkender blonder Junge und an seiner Hand eine rot angelaufene Hinata Hyuga. Auf einen Schlag gab niemand mehr vor noch hier etwas zu erledigen zu haben. Man umringte Beide und begleitete sie unter Zurufen, Gelächter und Scherzen in Richtung, wie ich jetzt weiß, Hyuga- Anwesen. Cora sah ihnen etwas dümmlich nach. "Und was machen wir jetzt?"

Zehn Minuten später kam eine sehr gut gelaunte Tsunade auf uns zu. "Und jetzt schauen wir mal wo wir euch unterbringen. Arito muss sich erstmal erholen und darf euch die nächsten zwei Wochen noch nicht unterrichten. Was könnt ihr denn so? Du da!" Ihr Finger zeigte auf meine Teamkollegin. "Ich ... äh ... ich kann nichts wirklich gut, meine Familie hat kein Bluterbe ..." erzählte sie fast entschuldigend. "... ich kann heilen und bin eine Pazifistin!" Was andere nur unter Folter und mit großer Scham erzählt hätten strahlte sie stolz in die Welt hinaus, doch Tsunade nickte nur und wandte sich Kay zu.

"Und du?" Der Hosentaschendrache gähnte erst einmal herzhaft und antwortete dann "Ich trage das Drachenbluterbe der Somnis in mir." Erneut nickte Tsunade und wandte sich dann zum nächsten in der Reihe. "Und du?" Ich warf einen fragenden Blick zu meinen beiden Teamkollegen, aber diese zuckten nur ratlos mit den Schultern. "Äh ... verzeiht, aber das ist Smaragdhauch, mein Greif! ... er ist leider nicht intelligent!" Tsunade kicherte kurz mit einem "Hoppla!" und wandte sich dann endlich meiner Wenigkeit zu. Langsam bekam ich meine Zweifel ob diese Dorfführerin tatsächlich klarer bei Verstand war als der unsere.

"Du bist also eine echte Harabin! Einen netten Hund hast du da. Nun ... nach deinem Können muss ich natürlich gar nicht erst fragen. ... Ich denke für dich, Cora ist noch bei Sakuras Eltern Platz. Die haben ein Gestebett. Sakura kann dich dann auch unterrichten. Sie ist meine persönliche Schülerin und hilft dir sicher gerne. Für dich Kay habe ich auch schon jemanden. Shikamaru's Vater hat sich bereit erklärt die nächsten zwei Wochen auf dich aufzupassen, ich nehme an du wirst dich auf Anhieb mit Shikamaru verstehen, und du Zephyr wirst bei den Eltern von Choji unterkommen." Im Nachhinein erfuhr ich, dass sie mir damit einen Gefallen tun wollte, da sie mein starren auf die Chipstüte falsch interpretiert hatte, aber zuerst dacht ich sie wollte mich vergackeiern.

Schnell genug bemerkte ich dass sie es bitter erst gemeint hatte, denn eine halbe Stunde später stand ich vor einem großen Anwesen. Gewaltig traf es noch besser, denn alles an diesem Anwesen war überdimensioniert. Die Türen, die Gänge, die Zimmer und die darin lebenden Personen. Choji's Vater konnte die Verwandtschaft zu seinem Sohn nicht leugnen. Die gleiche Augenfarbe, der gleich Körperbau und die gleichen Maße. Gott sei Dank waren auch die Ställe überdimensioniert, denn ich hätte nicht zugelassen, dass man meinen wertvollen Smaragdhauch in eine gewöhnliche Pferdebox stopft.

Ich war gerade dabei meinen kleinen Liebling abzusatteln, als ich bemerkte, dass der Sohn des Hauses dazu trat. "Kann ich dir was helfen?" Hundhase begrüßte den Neuankömmling mit einem fröhlichen "Wuuu." Ich weiß nicht genau, wann auf unserer Reise damit angefangen hatte, aber jetzt unterließ er es auf jeden Fall nicht mehr. "Nein Danke, ich mach das lieber alleine!" Ich zuckte fast schmerzlich zusammen, als der blonde Chunin daraufhin erneut seine Chipstüte raus kramte und anfing zu essen. Dabei lehnte er lässig am Pfosten und sah mir bei der Arbeit zu. Ich fühlte wie mein Wutbarometer wieder stieg hielt mich aber vorbildlichst zurück.

"Hast du nicht's zu tun oder warum stehst du hier so herum?" Choji zuckte nur mit den Schultern, antwortete aber dann doch "Mama hat gesagt, wenn du fertig bist soll ich dir das Zimmer zeigen." Knurps. Eine neue Ladung von Chips verschwand in seinem Mund und er schluckte sie EINFACH SO hinunter! Ich glaube ein Chips hätte mir stundenlang gereicht und diese Verschwendung ging mir einfach gegen den Strich. Wütend packte ich meine Sachen und warf sie mir über die Schultern. Am liebsten hätte ich jetzt, wie ich es eben gewöhnt bin auf ihn herabgesehen, aber dieser dreiste Kerl musste ja unbedingt größer sein wie ich! Das machte er sicher mit Absicht!

So blitzte ich ihn also nur wütend an und knurrte ein kurzes "Auf geht's!". Aber dieser unhöfliche Kerl packte die Tüte natürlich nicht weg, sondern fraß munter weiter, während ich ihm auf mein Zimmer folgte. "Wufteft du, daff unfere ..." endlich schluckte er hinunter "... Familien irgendwo verwandt sind?" Ich konnte mir ein bisschen Sarkasmus nicht verkneifen. "Das ist wirklich schwer zu glauben!" Obwohl es sicher stimmte, schließlich hatten wir einen extrem weit verzweigten Stammbaum, wenn man erstmal anfing die Clans wie die Hyuga und die Sabakuno's einzubeziehen.

Das Zimmer war überraschenderweise völlig in Ordnung. ... aber nach drei Monaten in der Wildnis kommt einem wohl auch eine Besenkammer wie das Paradies vor. Ich begann auszupacken, als mir auffiel, dass Choji noch immer in der Türe stand und mir essend beim Aufräumen zusah. Hatte der nix anderes zu tun, als mich zu quälen? "Gibt es in Konoha keine schönen Mädchen, oder warum starrst du mich dauernd so an!"

Wütend blitzte ich ihn an und warf mein Haar zurück. Einen Augenblick sah er ertappt aus, dann kniff er die Augen zusammen. "Also wenn du mich so direkt fragst ... ich find dich hässlich! Du bist dürr wie eine Vogelscheuche, sicher kippst du beim ersten Windhauch um, und warum hast du nicht so Fledermausflügel? Die sind doch viel schöner! Und etwas mehr Reserven auf den Rippen täten dir sicher ganz gut!"

Ich riss die Augen auf und schnappte nach Luft. Dieser ... dieser ... wandelnde, gefühlskalte Semmelknödel! Wie konnte er es wagen! Ich schnaufte vernehmlich durch meine Nase. "Ich denke, da redet genau der richtige. Zumindest brauche ICH morgens keinen Kran um aus dem Bett zu kommen!" Choji's blaue Augen blitzten belustigt. "Es erstaunt mich dass du in dieses Zimmer passt! ... Mit so einem Ego!" Ich kniff die Augen zusammen und fixierten diesen Dorftrottel. "Ach ja? Zumindest PASSE ich in ein Zimmer, ohne dass man vorher den Türstock sprengen muss!"

Ich glaube die Situation wäre ziemlich schnell eskaliert, wenn nicht in diesem Augenblick die Mutter von Choji hereingeplatzt wäre. Sie hatte nicht ganz die Maße ihres Mannes, denn sie war kleiner und ihre Breite bewegte sich im vernünftigen Rahmen, das heißt, ich konnte auf sie herunter sehen. Sie grinste breit und die blauen Augen strahlten eine unglaubliche Wärme und Freundlichkeit aus. Ich mochte sie sofort.

"Du bist also Zephyr Harabin! Hallo ich bin Jade, Choji's Mutter" Noch bevor ich wusste, wie mir geschah wurde ich fest umarmt und an ihre mütterliche Brust gedrückt, wie ein lang verschollenes Kind. Als ich ihr wieder in's Gesicht sehen konnte wusste ich woher der Name kam, denn ihre Augen strahlten mich mit einem warmen türkis an.

"Ich muss zugeben, dass ich schon immer für eure Familie geschwärmt habe. Ich stelle es mir toll vor mit eigenen Flügeln fliegen zu können!" Nach den Worten ihres Sohnes ging mir das natürlich runter wie Öl. "Ich hoffe dir gefällt es bei uns. Wenn dir irgendwas nicht passt, sag es einfach, Choji wird dir gerne helfen!" Der hilfsbereite Sohn zog hinter der Mutter eine Schnute, die genau das Gegenteil deutlich machte. "Bad und Toilette sind ein Zimmer weiter, rechts von dir! Liest du gern? Wir haben eine große Bibliothek, weil ich selbst eine ziemliche Leseratte bin! Gibt es irgendwas, was wir beachten müssen? Ich habe noch nie eine Harabin bewirtet und keine Ahnung worauf es ankommt! Kannst du eine normale Dusche benutzen, oder brauchst du irgendwas, damit du die Flügel abdecken kannst? Irgendeine Spezialseife?"

Sie stieß mir lachend in die Seite. "Mein Mann und Choji brauchen immer extra- stabile Betten, wenn wir wo anders zu Besuch sind." Jetzt konnte auch ich mir ein Grinsen nicht verkneifen und schielte zu ebendiesem, der genervt die Nase hochzog, ja ja ... Muttermund tut Wahrheit kund. Doch sie merkte es nicht und fuhr munter fort. "Die brauchst du natürlich nicht, aber vielleicht können wir ja etwas anderes zu deiner Bequemlichkeit tun?" Ich wollte keinen zusätzlichen Aufwand machen. "Nein, nein, das passt so einwandfrei! Vielen Dank." eine kleine Verbeugung und Mamachoji war vollkommen zufrieden.

"Gut, dann mach ich mal das Abendessen! Und du ..." mit diesen Worten wandte sie sich an ihren Sohn, "... bleibst hier und sorgst dafür, dass sie alles hat was sie braucht! Soll keiner behaupten können, dass wir unsere Gäste nicht ordentlich versorgen könnten!" Dann stapfte sie aus dem Zimmer und ich war wieder mit dem Kerl wieder allen. Die Chipstüte war leer und zu meinem Entsetzen folgte sofort die Nächste. Was für eine Verschwendung! Das gute Essen! Am liebsten hätte ich ihm die Tüte mit den Worten. 'Das verdienst du doch gar nicht du Banause!" weggenommen, aber dummerweise, war ich der Gast hier und hatte mich dementsprechend zu benehmen.

Oh Gott! Ich hatte schon wieder die Tüte wie die Schlange das hypnotisierte Kaninchen angestarrt und Choji's Blick nach hatte er dies bemerkt. Er grinste und wandte sich zum Gehen. Kurz bevor er den Kopf zurückzog meinte er noch. "Du bist lustig! Ich hab mir schon immer eine kleine Schwester gewünscht!" WIE BITTE! Ich glaub ich hör nicht richtig! KLEINE Schwester? Was ERLAUBTE der sich? Ich würde diesen gekringelten Wackelpudding noch umbringen! Ganz sicher!!

Training in Konoha

Ich weiß nicht, ob ihr Shikamaru's Vater kennt, aber er ist ein Meister, wie ich ihn mir immer gewünscht habe! Wer seinen Sohn kennt, kann sich ja lebhaft ausmalen, wie er und Kay trainierten! ... wenn man sie traf waren sie immer gerade in eine 'Meditationsübung' versunken. ... wer's glaubt. Cora und ich freundeten uns derweil mit der rosahaarigen Sakura an. Sie war echt nett und mit ihr konnte ich mich endlich mal über Mode unterhalten ohne dass ich nur auf abgrundtiefes Unverständnis traf.

#Wer noch vorhat Stille Wasser oder den Apfel zu lesen, sollte diesen Absatz auslassen#

Außerdem half sie mir immer, wenn ich Fragen zu den hier ansässigen Clans hatte. Zum Beispiel konnte sie mir endlich erklären, wer die schwarze, halbverweste Hündin aus der dritten Chuninprüfung war. Sie war ein Dämon und hieß Anubis. Vor etwas über einem Jahr war Hinata gestorben und das hatte ein uraltes Bluterbe aktiviert. Seit dem ist sie von der Dämonenprinzessin 'besessen', wobei das allerdings eher einer Zweckgemeinschaft gleicht. Der Witz dabei ist, dass sie mit dem einzigen anderem Besessenen in diesem Dorf zusammen ist, nämlich Naruto, der Kyuubi, den legendären Fuchsdämon in sich trägt. Und um dem Chaos den i-Punkt aufzusetzen, war die Rothaarige, die ich, nicht ganz unberechtigterweise, für die Dorfirre gehalten hatte, dessen große Schwester und ausgebildete Dämonenjägerin ... da sollte sich noch einer auskennen. Aber zurück zu uns.

Wir waren gerade mitten in einer heftigen Diskussion, wann ein Fächer als Accessoire sinnvoll war (Wer mich, die Modewildsau, kennt weiß, dass ich für diesen Satz zwei Minuten gebraucht habe ^.^), als Cora in die Wohnung trat. Unser Blick fiel auf sie ... dann sahen wir uns an und schließlich wieder meine Teamkollegin, wie sie gerade dabei war, den hechelnden Hundhasen zur Begrüßung zu streicheln. Natürlich hatte ich Sakura schon längst über das ewige, ich-trau-mich-nicht von Kay und Cora aufgeklärt und wir hatten beschlossen etwas zu unternehmen.

Ich mochte die tatkräftige Ader an diesem Mädchen, aber ich denke, das benötigt man bei so einem Freund auch. Wann immer ich den traf, war Sasuke schlecht gelaunt und schwieg pseudocool in der Gegend herum. Irgendwann erklärte man mir, dass der arme Kerl ein schweres Trauma hinter sich hätte, wegen seinem Bruder und so, aber ich konnte seine Rache einfach nicht nachvollziehen, wenn ich da an meine eigene Familie dachte ... einer spontanen Eingebung folgend hab ich ihn dann gefragt, ob er tauschen wolle! Er könne meine Familie haben, wenn ich dafür die seine bekäme. Er schlug aus! Mist! Wahrscheinlich hatte er schon von meinem Bruder oder meiner Schwester gehört!

Ein fast jaulendes "Wuuu!" riss mich aus meinen Gedanken. Hundehase bettelte bei Cora schon wieder um etwas fressbares, als Sakura neben mir anfing zu sprechen. "Du Cora, hättest du nicht Lust mal mit uns shoppen zu gehen? Schließlich möchtest du doch sicher Kay auf dich aufmerksam machen?" Also wenn ICH meine Teamkameradin gefragt hätte, dann wäre jetzt sicher ein deutliches 'Nein bloß nicht!' gekommen, aber da sie Sakura noch nicht so gut, kannte traute sie sich nicht so abrupt abzulehnen, versuchte es mit einem "Also ich weiß nicht ..." und lief dunkelrot an.

Genau da kam die zweite Eigenschaft, die ich an Sakura so mochte zum Tragen. Durchsetzungsvermögen. Ich wette auch diese hat sie durch Sasuke bekommen oder zumindest kann sie es bei ihm gut gebrauchen. Sie lächelte freundlich, packte Cora unter den Arm, grinste ermutigendes: "Na dann los!" und war mit Cora, ehe die sich wirklich wehren konnte, schon draußen.

Zwei Minuten später standen wir vor einem Geschäft, wie man es im hinterwäldlerischen Iwa niemals finden würde. Es verkaufte nicht's Anderes als Kleidung die NICHT zum Arbeiten gedacht war. Freizeit und Festkleidung. Da hinein zerrte unsere neue Freundin nun Cora und begann ihr verschiedene Sachen in die Hand zu drücken. Auch ich half fleißig ... und was machte meine Teamkollegin? Sie nahm den Stapel und legte ihn brav neben sich auf einen Stuhl. Ich drückte ihr das Zeug wieder in die Hände und schob sie in die nächste Kabine. "Los! Anprobieren!"

Wir berieten uns gerade über die Farbe, die Cora wahrscheinlich am besten stehen würde, als sie mit dem ersten Zeug aus der Kabine trat. "so?" fragte sie schüchtern und drehte sich. Sakura schlug lachend die Hände über dem Kopf zusammen. "Aber doch nicht SOOO!" meine farbenblinde Teamkollegin trug einen rosa Rock, das rote Top und hatte sich dazu einen orangen Schal um die Schultern geschlungen. Ich kippte vor Lachen fast vom Stuhl und sogar die Bedienung, die in der Zwischenzeit helfend herbeigeeilt war, konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, das sie jedoch höflich hinter einer vorgehaltenen Hand versteckte.

Zwei Stunden später war es dann vollbracht. Aus der Kabine trat eine völlig neu herausgeputzte Schönheit. Ich war über Cora's Haar hergefallen und hatte es ihr hochgesteckt, so dass nur noch einige gewollte, lockige Strähnchen in's Gesicht fielen. Das war gar nicht so leicht wie es sich jetzt anhört, denn ihre Haare schienen ein Eigenleben zu besitzen und dazu eine ziemlich genaue Vorstellung davon wo sie gerade nicht sein wollten. Als Kleidung hatte wir ihr ein eng geschnittenes, hellblau- weiß gemustertes Kleid verpasst, dass in weit ausladenden Ärmeln endete und bis auf die Knöchel reichte, ... sie hatte sich geweigert etwas kürzeres zu nehmen, obwohl wir zu dritt auf sie eingeredet hatten.

Schnell noch einen dunkelbauen Schal als Gürtel um die Hüfte und fertig. Zufrieden bewunderten wir unser Werk. "Cora! Das würde noch viel schöner aussehen, wenn du nicht so einen hochroten Kopf hättest!" Natürlich hatte Sakura recht, aber trotzdem! Wenn Kay bei diesem Anblick nicht schlagartig weiche Knie bekam, dann war er blind! Oh ich freute mich schon zu sehr auf sein Gesicht!

"Du bist also die Harabin!" Ich drehte mich zu der Urheberin dieses Satzes um. Vor mir stand ein fremdes Mädchen in selbstbewusster Pose, etwas kleiner wie ich, was ja nicht schwer ist, etwa im gleichen Alter, mit ebenso schwarzen Haaren und strahlend blauen Augen wie ich sie selbst besass. Neben ihr standen zwei Typen, die ich ebenfalls noch nie gesehen hatte, also konnten sie so wichtig nicht sein. Der eine hatte eine Frisur, als hätte er nach dem letzten Haarewaschen, vergessen den Schaum abzuwaschen und um das zu vertuschen, noch ein paar Glitzerdinger reingesteckt. Dem anderen standen die weißen Stoppeln nur so in der Gegend herum.

Das Mädchen streckte mir die Hand hin. "Willkommen in Konoha! Ich bin Ami- chan und ich denke es wäre günstig für dich, wenn du dir deine Gesellschaft nächstes Mal besser aussuchen würdest, als hier mit Elefantenstirn herumzuhängen!" Sie musste damit wohl Sakura gemeint haben, denn diese stand nun auf und lehnte sich lässig an mich. "Hör nicht auf diese Schabrackenhyäne. Sie ist seit Jahrzehnten neidisch auf mich, weil ich, die unfähige Ninja einer unbedeutenden Familie, es geschafft habe ihr Sasuke vor der Nase weg zu schnappen."

Noch bevor ich meine Meinung kund tun konnte, machte Ami- chan weiter. "Tja, Harabin, schließlich bin ICH die einzige Erbin des Falter- Bluterbes! Und gehöre damit zu den schönsten und gefährlichsten Wesen auf dem ganzen Kontinent!" Mit diesen Worten begannen aus ihrem Rücken zwei riesige Schwingen zu wachsen. Wie der Name schon sagte waren es Schmetterlingsflügel. Sie waren wunderschön gefärbt und schillerten und glitzerten, dass man glaubte in einem schlechten Märchenfilm zu sitzen.

Ich hatte noch nie von diesem Clan gehört, aber ... DRECK es sah echt gut aus ... aber natürlich nicht's im Gegensatz zu meinen Flügeln! Also gab ich meinen Kommentar ab. "Na ja ... ganz nett ... sieht aus, als hätte jemand nicht gewusst, wann er aufhören muss!" Sakura prustete laut los, was ich als Punkt für mich verbuchte, und stieg sofort darauf ein. "Tja ... weißt du Zephyr. In Wahrheit ist nämlich Hinata mit Anubis, das schönste und gefährlichste Mädchen in dieser Stadt, aber das ging noch nie in ihren Zwetschgenschädel rein, denn sie verwechselt Charakter noch immer mit einer großen Klappe." Ich lächelte die drei milde an. "Du darfst dass nicht so eng sehen. Die drei können ja nix dafür! Ist schon dumm, wenn man sich bei der Verteilung des Hirns ganz hinten anstellen musste, nicht?"

Die blauen Augen meiner neuen Konkurrentin blitzten böse. "Ich kann nicht verstehen, wie du mit DENEN da befreundet sein kannst! Diese ... abnormen Gestalten!" Belustigt deutete ich auf ihre ... Kollegen. "Wenn du das darfst, dann darf ich auch!"

Es wäre sicher noch sehr lustig geworden, wenn nicht Hundhase sich vor mich gestellt hätte und die drei anknurrte. Einen Feuerball in diesem Geschäft wollte ich nun doch nicht riskieren und den dreien vor mir schien, mein inzwischen 1m- Schulterhöhe- Haustier auch nicht ganz geheuer zu sein, vor allem, da es so offensichtlich aus dem Nichts erschienen war. Ich drückte also der Ladeninhaberin das Geld in die Hand, packte die Tasche mit den alten Sachen von Cora, mit dem festen Entschluss sie ihr nicht mehr zurückzugeben, und stiefelte mit den anderen Beiden aus dem Laden. Taktisch günstigen Rückzug nennt man sowas!

Kaum waren wir außer Hörweite begann ich Sakura auszufragen. "Was war denn dass für eine? Warum bezeichnet die euch als 'abnorm'?" Die Rosahaarige seufzte vernehmlich auf. "Es gibt ein paar Familien in Konoha, die behaupten, nur Ninja, die Tierkräfte hätten, so wie du oder Inuzuka- Brothers, wären echte Ninja und alle anderen nur Pervertierte und die Natur beleidigende Abarten. Interessanterweise hat sie das bei Sasuke nie gestört, aber seit ich mit ihm zusammen bin, ist es echt schlimm geworden!"
 

Zwei Nächte später wurde ich von Kay- Mistviech geweckt, als er ein leises Knurren ausstieß und von meinem Bett auf den Boden teleportierte, ... er war echt faul geworden, was das Laufen anbetraf, manchmal fragte ich mich ernstlich wofür der Kerl eigentlich Beine hatte. Ich warf mich in einen Kimono, schnappte mir Pfeil und Bogen und flog ihm hinterher. Der Hundhase war direkt in den Wald gehoppelt und wartete dort auf mich, bis ich nachkam und rannte dann weiter bis zu einer kleinen, unscheinbaren Lichtung.

Im Mondschein waren vier Gestalten zu erkennen. Drei, die mir seeehr bekannt vorkamen, nicht zuletzt, weil die mittlere große, fast leuchtende Schmetterlingsflügel besass, und eine weitere die völlig vermummt war. Sie trug einen großen Strohhut und war in einen ausladenden Umhang eingehüllt, der bis auf ein paar rote Wolken völlig schwarz war. Unter dem Hut glühten rote Augen und fixierten die drei Chunin. Ein Akatsuki! Diese gefährlichen und unberechenbaren Mörder trieben sich schon lange auf diesem Kontinent herum, aber noch nie hatte irgendein Land einen von ihnen fassen können.

Anscheinend waren die drei bei ihrem nächtlichen Ausflug von diesem aufgegabelt worden und nun in ernster Gefahr! Plötzlich begannen Bilder über die Lichtung zu flimmern. Zu der Szene auf der Lichtung gesellten sich noch drei weitere. Eine große Blumenwiese, der Marktplatz und ein Zimmer das ich nicht kannte. Alles über und durcheinander und genauso real wie die Nacht in der ich mich befand. Töne und Geräusche wurden laut und überlagerten sich. Fremde Stimmen drangen an mein Ohr.

"Gen- Jutsu!" Schoss es mir durch den Kopf. Oh DRECK! Ging das nicht wieder weg? Ich fühlte mich völlig desorientiert, als ob ich an vier Orten zugleich war. Meine Sinne waren völlig überlastet. Zwei rote Augen wandten sich aus dem Farbenmischmasch mir zu. "Hallo Zephyr! ... kannst du das etwa sehen?" Einen Teufel würde ich tun und diesem Kerl sagen, was mit mir vorging. "WAS MEINST DU?" Huch! Das war wohl etwas zu laut gewesen! Um den imaginären Krach um mich herum zu übertönen hatte ich instinktiv meine Stimme ein bisschen angehoben.

"Hmm ... zumindest hören scheinst du es zu können. Schön für Konoha, dass es so starke Chunin dazubekommen ... was ... AUU!" Tja ... das war wohl der Vorteil an Hundhase ... er brauchte sich nicht anschleichen und so konnte man außer dem charakteristischen 'Plopp' Wenn die Luft beschloss zurückzuströmen, nichts hören wenn er sich schlagartig näherte. Und so kam es, dass Kay- Mistviech auf einmal am Hintern von dem Akatsuki hing ... die nächsten drei Tage würde der sicher nicht mehr sitzen können! Und ich begann laut um Hilfe zu rufen.

Leider half das nicht viel, mit zwei kurzen Sprüngen hatte der Typ den Hundhasen abgeschüttelt, sich eine Schriftrolle aus den Händen der Mottenfrau gekrallt und hielt mir mit der Hand den Mund zu. "Du bist so dumm Mädchen! Überleg dir nächstes Mal genauer, WER dein Feind ist! Denn du kannst mir glauben ... ICH bin es nicht!" und weg war er! ... Dafür krachte hinter uns das Unterholz. Meine Gastfamilie war wohl aufgewacht und tatsächlich brachen sie, im wahrsten Sinne des Wortes eine Minute später auf die Lichtung.

Choji's Mutter erdrückte mich fast aus Sorge, als ich ihnen erklärte, was passier war. "Rote Augen? Das war sicher dieser furchtbare Itachi! Du hättest GETÖTET werden können!" Choji starrte seine Mutter an, als hätte sie ihm gerade erklärt, dass Schnee weiß ist. "Mum, sie ist ein NINJA, da lebt man mit sowas!" Dann starrte er auf das immer noch stocksteif dastehende Trio. "Was ist eigentlich mit denen los?" Nun war meine große Stunde gekommen. "Gen- Jutsu!"

Aber fielen sie vor lauter Andacht über mein unglaubliches Können auf die Knie? Natürlich nicht! Zwei blaue Augen stachen in die meinen und die Stimme des Konoha- Chunins triefte nur so vor Ironie. "Ach neeee!" Er versuchte die Illusion zu lösen, schaffte es aber nicht. Sein Vater legte ihm die Hand auf die Schultern. "Das hat keinen Sinn. Wenn es wirklich Itachi war, können wir nur abwarten, bis es sich von alleine gelegt hat." Mit diesen Worten packte er die drei und trug sie in Richtung Stadtmitte. Ich selbst beugte mich zu Kay- Mistviech und tätschelte seinen Kopf. "Das hast du gut gemacht mein Kleiner, ganz brav! Kriegst eine Extrawurst!"
 

Die restliche Nacht kam ich nicht mehr dazu meinen Schönheitsschlaf nachzuholen. Tausend und einmal musste ich erneut berichten, was ich erlebt hatte. Um circa 5.00 Uhr wachte dann auch endlich das Trio auf und als sie gefragt wurden, welche Schriftrolle das gewesen war, taten sie nur so, als wüssten sie von nichts. Als ich jedoch, als letzte das Zimmer verlassen wollte, hörte ich hinter mir ein gezischtes. "Verreck doch Harabin! Warum musst du deine neugierige Nase in Dinge hineinstecken, die dich nicht's angehen!" Lächelnd drehte ich mich zu ihr um "Oh ich sehe schon! Du bist wahrlich eine Rose ohne Blüte! Pass auf, dass dich keine Harpyie mit ihrem Frühstück verwechselt, sonst müssten dich am Ende noch Ninja mit pervertierten Kräften retten!" dann schloss ich schnell die Türe, was dem Scheppern nach, dass im Krankenzimmer erklang, als etwas gegen dieselbe donnerte, eine gute Entscheidung gewesen war.

Eine Unverschämtheit war jedoch der Ausgang dieser Geschichte. Die drei behaupteten einhellig nicht's von einer Schriftrolle zu wissen und äußerten schließlich den Verdacht, der Akatsuki hätte mir das per Gen- Jutsu eingebeult, damit sich ein falscher Verdacht auf sie legt. Ich konterte zwar mit der, völlig korrekten, Aussage, dass ich durchaus in der Lage bin, die Realität von Gen- Jutsu zu unterscheiden, außer einem genervten Jaja von Tsunade wurde mir jedoch keinerlei Gehör geschenkt ... ich war mehr als stinksauer.
 

Gegen Mittag sassen wir alle am Mittagstisch und ich schloss die Augen und atmete so tief wie möglich ein. Verflixt roch das gut! Ich freute mich schon immer den ganzen Tag auf die Essenszeiten. Erst dieser verführerische Duft, der durch's ganze Haus zog und dann die ganzen Speisen, die aufgedeckt wurden. Nur dass ich dann leider zusehen musste, wie die ganze Familie zulangte, während ich mich mit vollendeter Selbstbeherrschung zurückhielt, brach mir fast jedes Mal das Herz. Das Leben ist SO ungerecht!

Doch diesmal war alles anders. Er roch zwar gut, aber als Mutter Choji dann mit dem Essen kam, war es 'nur', er hätte immer noch gereicht um den ganzen Harabin- Clan satt zu kriegen, ein einziger Topf. Der große Deckel wurde auf die Seite gehoben und alles was darin war, war eine dünne, Kalorienarme Gemüsebrühe. Deutlich rutschten die soeben noch erwartungsvoll, strahlenden Mienen der beiden Männer nach untern. "Liebling ..." fing Herr Akimichi an. "... ist das ... alles?" Er schluckte einmal fest und man sah, wie unangenehm ihm allein diese Vorstellung war.

Doch seine Frau lächelte nachsichtig. "Aber nein ... " und holte noch eine Platte, die über und über mit ... Soldatenmahlzeit belegt war. Dies sind sehr nahrhafte Riegel, die sogar mir nicht schmecken. Sie sind vor allem als Proviant für längere Reisen gedacht, weil sie sich so gut halten, wie sie eklig schmecken. Zwei entsetzt und ein fragend aufgerissenes Augenpaar, meines, starrten sie an, als sie resolut die Händen in die Seiten stemmte. "Ich hab mich bei den Hyuga erkundigt, was Harabin denn so essen, weil Zephyr doch immer isst wie ein Spatz und ihr nicht's richtig geschmeckt hat!"

Oh oh ... ich ahnte worauf das hier hinauslaufen würde und versuchte in meinem Stuhl zu versinken! "Also nach stundenlangen Nachforschungen habe ich herausgefunden, dass die arme Kleine immer auf Dauerdiät leben muss, weil sie sonst ihre Flügel nicht mehr tragen. Damit sich das arme Mädchen nicht so quält gibt's jetzt für euch beide, ..." damit fixierte sie ihre beiden Männer "... Sonderregeln! Ab jetzt gibt es jeden Tag nur noch kalorienarmes Essen. Die notwendige Zusatzenergie kriegt ihr durch diese Soldatenriegel, die ihr euch in die Suppe, den Auflauf, was auch immer ... brocken dürft. Und Choji, ich will, dass du dir NIE WIEDER irgendwelche Knabbersachen rein stopfst, wenn Zephyr in Sicht oder Hörweite ist! So! Mahlzeit!"

Schockiertes Schweigen erfüllte das Esszimmer der Familie Akimichi, als die beiden Herren der Schöpfung langsam begriffen, dass die Dame des Hauses gerade ein Machtwort gesprochen hatte. Zögerlich hob ich die Hand, es wäre mir wie Frevel vorgekommen, wenn ich jetzt laut gesprochen hätte. "Äh ... aber ... mir macht das nicht's aus! ... Ehrlich!" Eine Hand winkte ab "Ach paperlapapp!" und erlaubte keine weitere Widerrede.
 

Nach dem Essen vergrub sich Choji's Vater mit einem "Da muss doch was zu machen sein ..." in der Bibliothek und ward nicht mehr gesehen. Ich hatte erwartet, dass Kringelbacke selbst stinksauer auf mich wäre, jedoch nervte er mich eher mit seinen mitleidigen Blicken. So oder so, machte ich dass ich davon kam und verschanzte mich bei Sakura. Diese war gerade dabei sich herzurichten.

"Wieso putzt du dich denn so raus?" Sakura warf mir einen kurzen Blick zu. "Ach dass weißt du ja noch gar nicht! Naruto schuldet Hanabi und ihren Freundinnen wegen ein paar Kleinigkeiten ein Abendessen und das ist heute Abend." Ich legte den Kopf schief. "Und was hat das mit dir zu tun?" Sakura grinste breit. "Nun ... das ganze ist in eine Art inoffizielle Frei- Ramen- Party für alle die kommen wollen ausgeartet ... warum kommst du nicht mit?" Ich grinste breit. "Wie wäre es, wenn wir Cora mitnehmen? ... Dann hat sie endlich keine Ausrede mehr und muss das neue Kleid anziehen dass wir mit ihr gekauft haben!" Nun lachte auch Sakura und es war beschlossene Sache.
 

Abends gingen wir drei zum verabredeten Treffpunkt, wo Kay und der Uchiha auf uns warten sollten. Ich hatte mich ein bisschen hergerichtet, aber nicht's besonderes. Trotzdem fühlte ich eine gewisse Befriedigung, als Sakura ihren Freund heftig in die Seite stieß, weil er mich unbewusst angestarrt hatte. Das absolute Highlight war jedoch Kay! Als wir noch kamen, hatte er seinen typischen Schlafzimmerblick drauf und schien vor sich hin zu dösen. Dann trat Sakura auf ihren Freund zu und der Hosentaschendrache hatte freies Blickfeld auf eine rosa angelaufene Cora ... kennt ihr dass, wenn beim Theater plötzlich die Scheinwerfer eingeschalten werden? ... So ungefähr es aus, als der Möchtegerndrache plötzlich die Augen aufriss ... und schnell wo anders hinschaute.

Jetzt glühten beide rot in der Gegend herum und wussten vor lauter Verlegenheit nicht wohin. Ich hätte mich beinahe kaputt gelacht und auch Sakura konnte ein breites Grinsen nicht verkneifen. Nur ihr Freund stand etwas ratlos in der Gegend herum und schien sich zu fragen, warum wir uns fast am Boden kugelten. Cora die ganz genau wusste, warum wir so lachten wurde natürlich noch ein Stück röter.
 

Schließlich kamen wir unbeschadet und sehr gut gelaunt bei der Party an. Leider gab es sehr viel Gutes zu essen. Trotz allen guten Hintergedanken von Choji's Mum, war die Suppe genug für heute gewesen und so musste ich mich wieder einmal zurückhalten, aber langweilig wurde mir trotzdem nicht, da Sakura und Ino es sich zur Aufgabe gemacht haben schien, mir alle Leute von Konoha auf einmal vorzustellen. So wurde ich von Hinz zu Kunz geschleift und schüttelte an diesem Abend wohl mehr Hände, als in meinem ganzen Leben zuvor. Ich hoffte stark, dass man nicht erwartete ich würde mir das alles merken, als ich schnell und unauffällig kontrollierte, ob ich Blasen an meinen zarten Fingern behalten würde.

Plötzlich blieb Sakura so abrupt stehen, dass ich beinahe mit der Nase an ihrem Rücken geklebt wäre. Sie zog Ino noch näher an sich heran und zeigte auf eine dunkel vermummte Gestalt, die neben der Dorfirren, ... äh ... Naruto's großer Schwester, ... sass und sichtlich nervös hin und her rutschte. "Wer ist denn das?" fragte sie mit gesenkter Stimme. Auch Ino flüsterte nun. "Das ist ihr Ehemann, aber niemand weiß wer er wirklich ist ... bis auf Anko, Naruto und Hinata ... angeblich ... denn die waren auf die Hochzeit eingeladen. Manche behaupten es wäre Itachi, weil Carnidia schon zu Jugendzeit in ihn verschossen war, aber ich sage dir, das ist ein Gerücht." nun grinste auch Sakura. "Sag das bloß nicht Sasuke, der testet es sonst noch nach und blamiert mich vor allen Leuten!"

Nun schaltete auch ich mich in das Gespräch ein. "DER Itachi Uchiha, der den ganzen Clan ermordet hat? Seid ihr irre? Das muss man doch nachprüfen!" Doch Ino lachte nur. "Vergiss es! Wenn es wirklich DER Itachi Uchiha wäre, hätte ihm Anubis schon längst einen Tritt gegeben, dass er bei der Landung einen Krater in Iwa hinterlässt." Mit aufgerissenen Augen sah ich dagegen den Tatsachen in's Auge und die sahen so aus, dass mein geliebter Hundhase gerade den Fremden mit gesträubtem Fell anknurrte.

Dieser sah sich hastig um, griff dann nach einer Wurst vom Buffet und fütterte ihn damit. Ja ja ... der Hund dein unbestechlicher Freund und Helfer ... VON WEGEN! Das Knurren wurde prompt zu einem Hecheln und das gesträubte Fell legte sich blitzschnell. Ein wackelnder Stummelschwanz und im Ansatz gehobenen Schlappohren, zeugte von der frisch geschlossenen Freundschaft. Zu allem Überfluss sah ich, als der Vermummte aufblickte zwei rote Augen aufblitzen ... und ein erkennendes Lächeln.

Mich geht es zwar nicht's an, aber manchmal frag ich mich echt, was in diesem Dorf vor sich geht! Es rühmt sich der zwei berühmtesten Sennins unserer Zeit, hat den gefährlichsten Spinner von allen hervorgebracht, beherbergt seelenruhig zwei Dämonen und die Tochter des berühmten vierten Hokagen, heiratet einen irren Mörder, der so mir nicht's, dir nicht's einen der mächtigsten Konoha- Clans ausgerottet hatte.

Na ... jetzt wusste ich zumindest, warum Arito sich hier offensichtlich wohl fühlte ... gleich und gleich ... na gut ... ich nahm es wieder zurück, als ich den großen, grimmigen Schäferhund sah, der sich penetrant zwischen ihn und seinen Freund gezwängte. Ein schadenfrohes Grinsen drängte sich mir auf, das von Sakura bemerkt wurde. Sie folgte meinem Blick und grinste nun auch. "Sieht so aus, als hätte Arito endlich bei Kisa's Vater um ihre Hand angehalten." Ich zwinkerte. "Ihre?" Nun war es an Sakura fragend zu schauen. "Na ... Kisa!" Ach der Junge war eine Frau! ... erstaunlich! Ok! Es tut mir leid, Cora du wurdest so eben von dem zukünftigen Inuzuka- Oberhaupt vom ersten auf den zweiten Platz der unvorteilhaftest gekleideten Person dieses Jahrhunderts gedrängt ... eigentlich eine bewundernswerte Leistung.

Ich ließ meinen Blick weiter durch den Raum schweifen. Auf einer Bank, sassen nun seit Beginn dieser Party Kay und Cora nebeneinander, trauten sich nicht den anderen auch nur anzusehen und schwiegen verlegen. ... wenn da nicht langsam jemand nachhalf würden die beiden noch als alte Jungfern enden. Am Buffet sass natürlich Choji und stopfte das Zeug in sich hinein. Zornig murmelte ich so etwas wie "Muss der eigentlich immer so fressen.", was Ino mit einem "Ja" beantwortete. "... wie bitte?" Ino sah mir fest in die Augen. "Die Akamichi's haben eine Jutsu mit der sie ihren Körper unglaublich wachsen lassen können. Der Nachteil ist, dass es Kalorien frisst wie Sau und drum muss er immer über einem gewissen Limit bleiben." 'Oh Mann!' Schoss es mir durch den Kopf 'Das wäre mein absolutes Traum- Bluterbe!'

Neidisch warf ich einen Blick zu ihm, doch der blonde Hüne schien mich nun bemerkt zu haben. Eine Sekunde fixierten mich blaue Augen, bevor sie sich schuldbewusst, ... ja sogar verlegen abwendeten. Ich sah wie er die Hand, die gerade noch auf einen neuen Hühnchenschenkel herabgestoßen war zurückzog. HE! Dieser Blödmann brauchte sich nicht einbilden, dass ich sein Mitleid bräuchte! Aufgebracht ließ ich meine Begleiterinnen zurück und stiefelte auf Kringelbacke zu.

"HE! Glaubst du ich hab nicht gemerkt, wie du aufgehört hast mit essen, als du mich gesehen hast?" Die zwei himmelblauen Augen konzentrierten sich wieder auf mein Gesicht und warteten auf eine Erklärung ... nun ... die hätte ich auch gern gehabt. "Äh ... ich meine, ... WENN du schon so eine irre tolle Jutsu hast, bei der du so viel essen musst wie möglich, dann nutze das gefälligst auch!" Es war zwar nicht der Logik letzter Schluss, aber doch sehr überzeugend ... dachte ich ... bis ich den mehr als zweifelnden Blick von Choji sah.

Ich wollte ihn gerade nochmal anpfeifen, mit welchen Argumenten wusste ich selbst noch nicht, als Shikamaru, der Freund von Ino und Seelenverwandter von Kay auf uns zu trat. "Sagt mal ... habt ihr irgendwo Kiba rum lungern sehen?" Kiba ist der jüngste der Inuzuka- Brothers ... äh mit ältester Schwester ... ach egal, der Flohsackfamilie halt. Ich sah mich um, aber trotz meiner überragenden Körpergröße konnte ich ihn nirgendwo entdecken. Auch Choji hatte sich ungesehen und ihn nicht gefunden. Wir zuckten gleichzeitig mit den Schultern. "Nö!" Misstrauisch warf ich dem Größeren einen Blick zu, aber es war wohl zufällig gewesen, dass er gleichzeitig mit mir gesprochen hatte ... sein Glück.

Noch während der Akamichi abgelenkt war, wurde ich von einer Hand grob zur Seite gezogen, als mich Shikamaru am Arm packte. Er zog mich zwei drei Schritte weg und baute sich vor mir auf. "Hör zu du Vogelscheuche! Wenn du mit Choji nur spielst, hetz ich dir Ino auf den Hals! Vergiss das nicht!" Die Worte waren sicher als Drohung und dazu noch bluternst gemeint, aber ich verstand trotzdem nicht so ganz, was er da von mir wollte.

Doch noch bevor ich meinen Mund dazu bekommen konnte eine passende Erwiderung zu bringen, standen wir schon wieder ganz unschuldig neben Choji, der soeben ein. "Ich kann ihn hier nirgends sehen!" von sich gabt. Shikamaru zuckte mit den Schultern und ging dann schlürfenden Schrittes von uns weg. Dieser misstrauische Blick, den er mir zugeworfen hatte, gefiel mir gar nicht ...

"Hat der was gegen mich?" Choji wich meinem Blick aus. "Äh ... nö?" Es klang nicht sehr überzeugend und so schwieg ich abwartend, aber mein Gegenüber wich mir weiterhin aus. "Aber? ..." half ich schließlich nach. "... äh ... nun ... weißt du, ... wir sind schon sehr lang befreundet und er fühlt sich halt ein bisschen verantwortlich für mich ..." Ich verstand immer weniger. "... ja und? ..." Hilfesuchend sah der Akamichi sich um. "OH! Da ist ja Kiba!" Mit diesen Worten floh er vor mir und ließ mich einfach stehen.
 

Ich weiß nicht mehr genau wie es kam, aber schlussendlich machten Mister Zwangsdiät und ich uns zu zweit auf den Heimweg. Wir hatten ja denselben. "Wie ist es eigentlich?" Ich blickte auf den großen Schatten, der neben mir ging. Normalerweise begleiteten mich keine Jungen, die größer waren als ich und so musste ich zugeben, dass es eine angenehme Erfahrung war. Man fühlte sich nicht so, als wäre der andere im Notfall der Schutzbedürftige. "Was?" Ich musste wohl den Gesprächsfaden verloren haben und blinzelte verwirrt.

"Na das fliegen! Das muss doch toll sein! ... Frei durch die Luft! ... genauso wie ein Vogel!" Ich legte meinen Kopf schief. Nun ja ... einerseits liebte ich das Fliegen natürlich, alleine schon, weil es mich vom Rest der Welt abhob, aber auf der anderen Seite war es für mich so gewöhnlich wie das Laufen für andere Leute ... oder das Essen. Ich begann langsam ein schlechtes Gewissen zu haben, weil die beiden Männer wegen mir jetzt fasten mussten. "Äh ... möchtest du vielleicht auch einmal fliegen?" Choji blicke mich mit großen Augen ungläubig an. "Aber du kannst mit mir sicher nie hochkommen! Ich bin doch viel zu schwer!"

Ich grinste breit. "Wie viel wiegst du denn?" Immer noch ungläubig antwortete er mit "120" He! Für seine Körpergröße war das ja noch fast normal! " Meine Mundwinkel zogen sich noch weiter nach oben. "Nun gut ... für mich bist du vielleich etwas zu schwer, aber mein kleiner Schatz ..." aus irgendwelchen Gründe schien sich ein Schatten für ein paar Sekunden über Choji's Gesicht zu legen. "... Smaragdhauch schafft das locker! Er bringt auf sehr kurze Strecken sogar maximal 300 Kg nach oben! Schließlich züchten wir die besten Greifen in ganz Iwa!" fuhr ich nicht ganz ohne Stolz fort und das Gesicht des Hünen hellte sich wieder auf.

Mein Gegenüber machte große Augen. "Ginge das? Ich ..." Den Rest hörte ich nicht mehr, denn gerade, als ich mich darüber entsetzte, dass bei diesem Anblick tatsächlich ein 'süß' durch meinen Kopf gezischt war, kam Miss Rüssel persönlich daher. Hinter ihr dackelten wie gewohnt Baumwollperücke und Stromkopf, als hätte man sie an Ami- chan angekettet ... nun ... freiwillig waren die sicher nicht hier. "Ja was ist denn das? Die zwei Turteltäubchen begeben sich heim in ihr Nest!" durchdrang ihre zuckersüße Stimme die Nacht.

Ich bin zwar prinzipiell dagegen Leute zu töten, die nicht's verbrochen haben, aber bei ihr tät ich echt ne Ausnahme machen ... alleine so einen Charakter zu haben und dann trotzdem fast so gut wie ich auszusehen, ist doch schon ein Schwerstverbrechen oder? Ich warf ihr einen Blick von oben herunter, das kann ich sehr gut, und entgegnete. "Nun ... er kommt zumindest freiwillig mit und ich muss ihn nicht vorher unter schwere Drogen zu setzen." Zwei Augen glitzerten mich wütend an, als sie mich von unten anfunkelte. "Na wenigstens muss ich mich nicht mit dem begnügen, den andere übriggelassen haben!" Ich fühlte, wie Kringelbacke neben mir zusammenzuckte, als hätte man ihn geschlagen ... na warte du Schmetterlingsgurke! Ha! Mit solchen schwachen Argumenten brauchte sie mir nicht zu kommen.

"Dafür muss er mich nicht dauernd dran erinnern die Schmerztabletten zu nehmen, damit die Dummheit nicht so wehtut." Sie zuckte zusammen. Das hatte gesessen, doch die Retourkutsche kam sofort. "Das sagt die, welche sie aus ihrem eigenen Dorf hinaus komplementiert haben, damit man sie endlich los ist!" Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen. "Besser als aus Mitleid dabehalten worden sein!" Mein Begleiter sah verblüfft zwischen mir und der Zicke hin und her. Wir waren wohl recht laut geworden, denn von einem der umliegenden Häuser war das Fenster aufgerissen worden und jemand schrie ein lautes "RUHE!" In die Nacht.

Zwei onyx- schwarze Augen funkelten mich an. "Wir sehen uns du Vogelscheuche!" und drehte sich um, den Anhang immer dicht auf den Fersen. "Ich freu mich schon drauf, Medusa!" Noch immer sah mich Choji mit großen Augen und offenem Mund an. Was sollte das! Der Kerl sollte mich nicht so anstarren! Das ist sicher ungesund wenn man die Glotzophone so weit aufreißt! "Mach die Klappe wieder zu!" fauchte ich ihn an und stapfte in Richtung heim. Ich war stinksauer auf diese blöde Nudel. Das nächste Mal kam sie nicht so einfach davon!

Als ich am nächsten Tag, Morgen konnte man dazu wohl nicht mehr sagen, müde aus meinem Zimmer herausging, prallte ich sofort wieder zurück. "MORGEN!" strahlte Choji mir entgegen. Offensichtlich stand er schon länger vor meiner Türe. Ich blinzelte verschlafen und meinte "Was willst du?" Meine verschlafenen grauen Zellen begannen zu arbeiten und eine Sekunde später bekam ich das Ergebnis geliefert. "Fliegen!" Natürlich lag ich richtig. Ich hätte nicht gedacht, dass der Kerl NOCH breiter grinsen konnte ... aber es ging tatsächlich. Genervt atmete ich einmal tief durch.

"Gib mir ne Stunde um mich frisch zu machen, dann treffen wir uns beim Stall!" Doch noch wurde ich nicht in mein geliebtes Bad entlassen. "Warte! Ich hab dir extra was mitgebracht!" Der Hüne hielt mir ein sichtlich extra fettarm zubereitetes Stück Brot unter die Nase, dass immer noch viel zu Kalorien haltig für mich war. "Sorry, nett von dir, aber das darf ich nicht essen." Schuldbewusst starrte der Blondschopf auf das Frühstück und obwohl das, was ich gesagt hatte die reine Wahrheit gewesen war, bereute ich meine Worte sofort wieder und steckte es kurzehand ein. "Ich esse es später ok?" Damit gab er sich zufrieden und ich verzog mich in's Bad.

Ich hatte es gerade noch geschafft, Smaragdhauch mit schwerem Herzen das Brot in den Schnabel zu schieben, als der Blonde auch schon hereinstürmte. "Hier bin ich!" Seinen obligatorischen, ich wette von Mama gestrickten, Schal hatte er sich um den Hals geschwungen und seine Backen glühten vor freudiger Erwartung. Erneut schoss mir ein 'süß' durch den Kopf, dass ich sofort wieder verdrängte. Statt dessen wandte ich mich schnell dem Sattel zu und hievte ihn auf den Rücken des Greifen, der erwartungsvoll mit seinen Krallen den Boden bearbeitete. "Bald geht's los mein Schöner!" Ich strich ihm beruhigend über den Hals und zog den Gurt fest.

Dann nahm ich das Zaumzeug und legte es ihm um den Kopf. Die Ohren spielten freudig nach allen Seiten und er ließ mir kaum Zeit die Riemen anzuziehen, als er schon nach draußen drängte. "Ruuuhig!" Ich legte ihm die Zügel auf die Schultern und sah zu dem Akimichi. Dieser hatte hatte mir fasziniert zugesehen und war anscheinend gerade am überlegen, ob er es wagen durfte, das braune Fell zu streicheln. Neben dem riesigen Geflügelten, immerhin hatte mein Schatz eine Schulterhöhe von 1,80 Metern, sah sogar er etwas klein aus. "Also auf!" Ein etwas hilfloser Blick wurde mir zugeworfen und mir schwante was los war "... du bist noch nie geritten!" Ein Nicken bestätigte meine Vermutung.

Ich seufzte tief ... blieb mir denn gar nicht's erspart? Aber meine Geschwister hatten das auch erlernt, da konnte es ja nicht so schwierig sein! "Also ... als erstes stellst du dich links neben den Greifen. Dann nimmst du deinen linken Fuß, stellst ihn so in den Steigbügel und schwingst das rechte Bein über seinen Hintern ... ok?" Ein kräftiges Nicken zeigte mir, dass Choji glaubte verstanden zu haben. Ich bezweifelte das, aber was konnte man hier schon falsch machen? Er stellte sich brav auf die linke Seite und ... "NICHT!" Erschrocken starrte er mich an. "Wenn du dich schon aufstützen musst, dann doch bitte auf dem Sattel! Wenn du die Zügel nimmst, reißt du ihn am Maul und das tut weh!" Eifrig nickte der Akimichi.

"Ok, dann versuch es noch einmal!" Choji stellte sich neben den Greifen, stellte das rechte Bein in den Steigbügel ... und es kam wie es kommen musste ... er landete verkehrt herum auf dem Tier und ich lachend auf dem Boden. Ehrlich ich habe noch nicht einmal Cora jemals ein so blödes Gesicht machen sehen, wie ihn, als er etwas desorientiert nach mir sah um zu wissen was er falsch gemacht hätte. Sogar Smaragdhauch schien zu grinsen. "Duhuhu .... hahaha ..." ich versuchte mich wieder einzukriegen, was aber nicht leicht ist, wenn man zusehen muss, wie der Hüne nun versuchte wieder vom Rücken seines Reittieres herunter zu kommen. Er stellte sich dabei genau so geschickt an wie beim raufkommen.

Schließlich purzelte er herunter und landete direkt neben mir auf seinem Allerwertesten und machte schon wieder so ein herrlich verdutztes Gesicht. Ich hatte mich gerade wieder einigermaßen eingekriegt, aber nun prustete schon wieder los. Zwei blonde Augenbrauen stießen misstrauisch zusammen. "Du lachst doch nicht etwa über mich oder?" Ich grinste breit zurück. " ... hihih ... IIIICH! ..." In gespieltem Entsetzten wurden meine Augen weit aufgerissen "... das würde ich mich niiiieee trauen! ... hihi ..." Meine Versuche wieder zu Atem zu kommen wurden langsam belohnt und ich sass schnaufend auf dem Boden.

"NA WARTE!" Mit diesen Worten stürzte sich nun der Hüne auf mich und versuchte mich durch zu kitzeln. Mit letzter Kraft entwand ich mich und flog ein paar Meter nach oben. "Netter Versuch! Aber nächstes mal versuchst du es lieber mit dem linken Fuß zuerst! Das schont dann meine Lachmuskeln!" Ich grinste ihn breit an. Flügel sind wirklich was tolles!

Etwa zwei Stunden später hatte ich es dann tatsächlich geschafft und den Hünen richtig herum auf Smaragdhauch verfrachtet. Er hielt sogar die Zügel korrekt in der Hand. "Na also! ... und jetzt ..." Ich konnte mir ein fieses Grinsen nicht unterdrücken. "... AUF GEHTS!" Das ließ sich mein kleiner Schatz nicht zweimal sagen, da er jetzt schon so lange hatte still herumstehen müssen und trabte prompt los. Vor lauter Schreck hatte Choji die Zügel losgelassen und klammerte sich nun an den Hals des Greifen. Dieser machte noch zwei Sprünge und stieg dann in die Luft. Ich sah lachend zu und startete dann hinter her.

Der Stress holt mich ein und alte Bekannte, die ich lieber vermieden hätte

Ich verdrehte genervt meine Augen. "Muss dass sein?" Choji starrte mich erstaunt an. "Aber ... das ist ein Auftrag ... alle Ninjas machen welche und ..." Ich schnaufte. "Ja ja ... das hab ich schon verstanden, aber warum ich! Ich dachte ihr habt genug Ninjas hier in Konoha!" Das blanke Unverständnis strahlte mir in blauen Augen entgegen und ich wusste, dass ich mit Argumenten gegen so viel Dummheit keine Chance hätte. "Ich komm ja schon!" Mit diesen Worten schloss ich mich in's Bad ein. Der Tag fing ja gut an.

Eine Stunde später traf sich die Gruppe im Hinterzimmer eines ganz bestimmten Blumenladens. Anführer war Shikamaru, der einzige Jonin hier. Ansonsten waren Kay, Kay- Mistviech, Cora, Ino, Choji und meine Wenigkeit mit von der Partie. Der schwarzhaarige Nara sah sich um und nickte. "Ok, nachdem alle da sind erkläre ich jetzt unseren Auftrag. Hört gefälligst zu, ich habe keine Lust euch alles zweimal zu erklären ..." seine Freundin blitzte ihn warnend von der Seite an und so fügte er sicherheitshalber noch ein schnelles "... bitte! ... Mendokusai ..." hinzu.

Nach Blauauge war das wirklich der faulste Kerl, der mir jemals untergekommen war, nur hatte der Freund von Ino keine so gute Ausrede dafür. Shikamaru fuhr nun fort. "Aaalso. Als Hanabi gestern heimgegangen ist, wurde sie von drei unbekannten überfallen und verprügelt. Unsere Aufgabe ist es herauszufinden wer das war. Wir wissen zwei Dinge, Erstens: noch bevor die Kerle die Hyuga bewusstlos schlagen konnten, was sie taktisch klug gleich am Anfang in Angriff nahmen, war sie in der Lage mit ihren Byakugan einen Anhänger zu sehen, der die Form eines Eichenblattes hatte. Zweitens: Wollten diese Brutalos, dass sie mit ihrem Ninja da sein aufhört, weil sie eine 'pervertierte' Form der Jutsus nutzt, also müssen sie zu diesen natürlichen- Ninja- Typen gehören ... Fragen?"

Ein geschocktes Schweigen antwortete ihm. Ich selbst kannte Hanabi zwar erst kurz, aber sie war ein aufgewecktes Mädchen, das mir sofort sympathisch gewesen war und charakterlich das völlige Gegenteil zu ihrer großen, schüchternen Schwester und damit, meiner bescheidenen Meinung nach, ideal dazu geeignet die Leitung über diesen Clan zu übernehmen, wenn ihre Schwester einmal Naruto heiraten sollte. Shika sah sich in der Runde um. "Ok. Erstens möchte ich den Tatort untersuchen, Hanabi noch mal befragen, eine Leibwache für sie zusammenstellen und als letztes ein paar Spione bei diesen komischen Kerlen einschleusen."

Ich überlegte kurz. Ja, diese Maßnahmen klangen vernünftig. Nur einen bei der Gruppe einzuschleusen wäre ein zu großes Risiko, wenn er aufgedeckt werden würde. Zwei zusammen dagegen hatten eine relativ große Chance bei Entdeckung wenigstens entkommen zu können. Der Jonin fuhr fort. "Ok. Choji und ich setzen uns in die Bibliothek, durchforsten die Aufträge und Spionageberichte der letzten paar Jahre und versuchen mehr über diese Typen heraus zu finden. Außerdem werden wir uns überall nach diesem komischen Anhänger erkunden. Ino und Cora! Da ihr sowieso mit Hanabi befreundet seid, könnte ihr ihre Leibwache spielen, ohne dass es großartig auffallen würde. Und ihr zwei!" Er deutete auf Mich und Kay. "... Werdet euch bei den Natur- Ninjas einschleusen. Von uns wissen sie, dass wir nichts mit ihnen am Hut haben, aber euch beide kennen sie nicht so gut und nehmen es euch deshalb hoffentlich ab!"

Ich sprang auf. "Aber ... aber ich habe mich schon so oft mit der Billig-Glitzer-Werbung gezofft ... die glauben mir das doch nie!" Nara nickte. "Stimmt! Deshalb werdet ihr euch beide auch als Paar ausgeben und du wirst behaupten, Kay hatte dich schließlich von der Richtigkeit ihrer Sache überzeugen können." Ich schnappte nach Luft und auch Choji und der Hosentaschendrache sprangen auf, aber bevor noch einer seiner Empörung Luft machen konnte, hob Shika beschwichtigend die Hände. "Das ist ein Befehl und damit Schluss! Bereitet euch vor, morgen fangt ihr damit an!"
 

Das war sein letztes Wort und dabei blieb es. Und so kommt es, dass Kay und ich mitten in der Nacht auf einer Lichtung zu einem völlig unromantischen Treffen im Mondschein spazieren. Missmutig rücke ich meinen Kurzbogen zurecht, der gespannt über meiner Schulter hängt. Hinter mir traben Smaragdhauch und Kay- Mistviech, die ich als physische und psychische Unterstützung mitgenommen habe ... von meinem Teamkollegen, kann man zumindest letzteres ja nicht gerade erwarten. Außerdem müsste mir das bei diesen Naturfuzzies doch einen Pluspunkt verschaffen oder? Die kauenden Bewegungen des Greifenschnabels und der Hundeschnauze zeugen noch von den letzten, angeblich Kalorienarmen, Broten die mir Choji kurz bevor wir aufgebrochen sind als Proviant mitgegeben hat.

Plötzlich bleibt Kay stehen und dreht sich um. Gedankenversunken wie ich bin renne ich volle Kanne in ihn hinein. Gott sei Dank hat das Cora nicht gesehen, sie würde das sofort falsch interpretieren. "Pass doch auf!" Ich bedenke Kay nur mit einem zornigen Blick. Wenn wir uns jetzt Streiten und die Typen hören uns, ist die ganze Tarnung im Arsch. "Choji! Schau dass du nach Hause kommst!" Überrascht drehe ich mich um und erblicke einen Akamichi, der betreten hinter einem bemoosten Baum hervortritt.

"Choji!" Mist jetzt stehe ich natürlich da wie der letzte, taube Trottel ... ich bin ja echt ein toller Ninja. Mit einem "Ich habe mich schon gefragt wie lange du noch hinter uns her schleichen willst!" rette ich was zu retten ist, auch wenn mir das einen wissenden, verächtlichen Blick von Blauschopf einbringt, scheint der Blondschopf es mir abzunehmen. Glück gehabt. "Ich dachte ..." Verlegen blickt er zu Boden und läuft rot an. Kay seufzt. Ich habe keine Ahnung warum, aber in meiner Nähe tut er das recht häufig ... wahrscheinlich will er mich damit in den Wahnsinn treiben. Dann sagt er einen Satz, den ich nicht ganz verstehe. "Du kannst dir sicher sein, dass ich weder über Zephyr herfallen, noch ihr sonst irgendetwas in der Richtung tun werde! Du hast mein Wort."

HÄ? Was soll jetzt das? "Das würdest du auch sofort bereuen Hosentaschendrache!" Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hab ich den Eindruck, dass ich hier etwas nicht ganz mitgekriegt habe. Choji scheint ihn trotzdem zu verstehen und läuft rot an. "Dann ... äh ... geh ich mal wieder!" Ich sehe ihm eine Weile verwirrt nach und bemerke dann, dass mein Zwangsfreund schon wieder weiter geht. Schnell renne ich hinterher. "HE! Warte!"
 

Nach ein paar weiteren, ereignislosen Minuten tauchen vor uns zwei Gestalten auf. ... wisst ihr wie das ist, wenn euer schlimmster Alptraum wahr wird und wenn ihr dann denkt 'OH GOTT! Das ist das schlimmste, was mir je passiert ist' zeigt euch das Schicksal dass es noch VIEL schlimmer ist! ... Nun ... so ging es mir in diesem Augenblick. Diese furchtbaren, geschmacklosen Schillerflügel, die unbekümmert durch die Nacht flimmern. ... und DAS solle natürlich sein? Gerade schießt mir noch ein 'Wo hat sie eigentlich ihre beiden Gorrillas liegengelassen ... sind die alleine überhaupt überlebensfähig?' durch den Kopf, als ich SIE erblicke.

Die erste der beiden Gestalten geht ja noch ... sie ist klein, blond, lächelt vor sich hin und ... stumm ... aber die Topfpflanze in ihren Händen lässt in mir den unbändigen Wunsch entstehen ganz schnell und schreiend davon zufliegen. "Hallo ihr beiden!" Sogar Kay klingt überrascht. "Anne Harold Frühlingsrolle! Was macht denn ihr hier?" Ich schwanke derweil zwischen Lachen und Weinen. War ja klar, dass der neugierige Herr seine Knollennase hier nicht heraushalten konnte. Er ... sie ... ES grinst so breit, dass ich schon hoffe, sein Kopf könnte nach hinten klappen und er sich selbst verschlucken. Ich werde wie immer grausamst Enttäuscht.

"Nun ... wer könnte näher an der Natur sein als ich?" Plötzlich weist mich mein messerscharfer Verstand auf ein weiteres Problem hin. ... dieses Unkraut war stark ... wirklich mächtig ... gegen den hatten wir keine Chance! Oh NEIN! Das alles begann schon wieder viel komplizierter zu werden, als ich es befürchtet hatte. Was musste das Ding seine Knollennase auch dauernd in Angelegenheiten stecken, die ihn überhaupt nichts angingen?

'Hallo ihr beiden! Versaut ja unsere Tarnung nicht!' Ich hoffte, dass diese Botschaft wirklich von dem Blumentopf stammte, ansonsten höre ich jetzt auch noch Stimmen, die gar nicht da sind! 'NATÜRLICH BIN DAS ICH! Typisch alte Adelsfamilien und Jahrhunderte langer Inzest!' Nun ... das hört sich eindeutig nach dem Gemüse an ... ich beherrsche mich, denke ganz fest an mein schönes schwarzes Gefieder und halte die böse Antwort zurück, welche mir sofort auf der Zunge brennt.

Eins ist sicher! Sollte ich jemals in die Mauser kommen, dann halte ich diesem Vieh einen stundenlangen Vortrag und werfe ihm dabei all das an den Kopf, was ich in den letzten Jahren für ihn gesammelt habe bis er welk wird! "Hallo Zephyr- chan!" Ich beherrsche mich und gebe ein gequetschtes "Hallo Ami- chan ..." zurück. Und was macht diese komische Gurke? Sie kommt auf mich zu und legt ihren Arm um mich!

Ich hoffe sie ist wenigstens frisch geduscht! "Es war mir von Anfang an klar, dass du es nicht wert bist dich mit diesem Abschaum abgeben zu müssen." Da hat sie ausnahmsweise mal Recht, auch wenn wir da offensichtlich eine unterschiedliche Definition davon haben WER der Abschaum ist. "Frieden?" Eine Hand wird mir hingestreckt. Nur über meine Leiche! Sorgfältig kreuze ich die Flügelspitzen hinter meinem Rücken und schlage ein. "Ok!"

Sofort werden wir zu einer Hütte im Wald geschleppt. Wie kann eigentlich eine Geheimorganisation so blauäugig sein? Die waren ja noch dümmer wie Cora! Da kam man anspaziert und statt stundenlanger Tests und genauester Untersuchung des bisherigen Lebenslaufes hielten sie einem die Türe auf ... na mir sollte es recht sein. Von Tests hatte ich wegen der Chuninprüfung die Nase noch immer mehr als gestrichen voll! "Diese Hütte hat angeblich mal Orochimaru als Geheimversteck gedient. Angeblich hat er im Keller seine Körpertausch- Jutsu entwickelt! ..."

Oh ihr Harpyien! Die glaubte doch diesen Schmarrn nicht auch noch! Warum gingen alle immer davon aus, dass die Bösewichte nicht&#769;s besseres zu tun hatten, als den ganzen Tag in irgendwelchen dunklen Kellern irgend eine tödliche Jutsu auszubrüten? Also wenn ICH jemals ein verkanntes Genie wäre, dass sich zurückziehen müsste, würde ich ganz oben auf den Zylinder ziehen. Da käme mir so schnell keiner nach ... wenn nicht gerade irgendein Wahnsinniger auf die Idee kommt, seine Chuninprüfung dort abhalten zu müssen.

Ami- chan klopft dreimal kurz, dreimal lang ... was auch sonst ... an der Holztüre und ein kleines Fenster in dieser wird geöffnet. "Wer da?" Diese Stimme gehört eindeutig einem Typen, den ich auf der Party kennen gelernt habe ... ich weiß nur nicht mehr welchem. Ami- chan runzelt die Stirn und gibt dann "Das Haus ist ein Befehl in der Runde!" von sich. HÄ? Die Stimme aus der Hütte zeigt ihr keinen Vogel sondern antwortet mit demselben Schmarrn. "Sieben Schneemänner tanzen auf Zwergen!" (Danke Kal ^.^v) Dann kam wieder Ami- chan. "Gestalten in der Nacht essen nur vegetraisch." ... so geht das etwa 10 Minuten lang weiter und ich beginne mich ernstlich zu fragen, ob es da eine ganze Abteilung bei dieser Organisation gibt, die den ganzen Tag nichts anderes Tut, als sich neue Losungen auszudenken ... wahrscheinlich gibt es dann auch noch Schulungswochenenden dafür!

Endlich werden wir eingelassen. Wieder Erwarten ist die Hütte innen ganz wohnlich eingerichtet und in freundlichen Farben gehalten. Wir werden angewiesen auf einem augenscheinlich ausrangiertem Sofa Platz zu nehmen und zu warten, während unsere drei Begleiter in einem Zimmer verschwinden. Kay packt diese Gelegenheit natürlich am Schopf und schläft auf der Stelle ein. Ich muss mich damit begnügen ihm von der Seite zu beneiden und trauere über meinen verlorenen Schönheitsschlaf ... nicht dass ich ihn nötig hätte!

Auf dem niedrigen Tisch vor dem Sofa fällt mir eine Broschüre 'Weltherrschaft ... und was dann?" auf, die ich mir gelangweit durchlese. Im großen und ganzen wirbt die Organisation dort für ihre 'Befreit die Natur von den pervertierten Ninjakräften' - Aktion, samt Spendenkonto, Tag der offenen Tür und kostenloser Hotline- Beratungsstelle. Unter der Spalte Tipps und Tricks sind einige Ratschläge für das Thema "Mein/e Freund/in gehört zu den Abnormalen, was nun?" und "Ich bin Annormal und bereue es! Was nun?". Auf der letzten Seite findet sich ein kurzer Abriss der bekanntesten Ninja- Techniken und ob sie 'Naturfreundlich' sind oder nicht.

Alles in allem ist es stinklangweilig. Nicht einmal die Harabinflügel sind aufgelistet. Die Türe mir gegenüber wird geöffnet und Ami-chan streckt ihren überdimensionierten Quadratschädel durch die Türe. "Der Meister ist nun bereit euch zu empfangen." Na wurde auch Zeit! Ich stapfe an ihr vorbei in das Zimmer ... und bleibe so abrupt stehen, dass mir Kay im Rücken pappt. Ungeduldig wie er nun mal ist, lässt er sich davon nicht aufhalten und schiebt mich trotzdem weiter hinein ... bis er auch stockt. Natürlich lässt er sich seine Überraschung nicht ansehen, sondern hebt nur cool eine hellblaue Augenbraue.

"Sensai Arito?" Der Foltermeister grinst uns entgegen. Als hätte ich es nicht gewusst! Es gibt kein Entrinnen vor dem wahren Grauen! Nicht sonderlich intelligent frage ich ihn. "IHR leitet diesen Verein?" Unser Meister schaut etwas verlegen und meint dann "Nur für Konoha, den wahren Kopf der Organisation kenne nicht einmal ich!" Ein Wink mit der Hand und Ami- chan verschwindet dezent durch die Türe ... endlich!

"IST DIR DER KOPF JETZT TOTAL EINGEFROREN ODER WAS? Welcher Stein ist denn Dir auf den Kopf geknallt! Wieso haben sie Hanabi verprügeln lassen?" Abwehrend hob Arito die Hände. "Immer langsam. Da war ich noch gar nicht hier, aber nachdem das passiert ist, haben Kisa und ich gemeint, es müsste doch etwas getan werden und als ich dann die Stellenausschreibung im Konoha- Tagblatt für die Leitung dieser Zweigstelle gesehen habe, packte ich die Gelegenheit beim Schopf ... und wegen meiner Erfahrung in der Leitung von Jonin, haben sie mich auch gleich genommen!"

Jetzt muss ich mich erstmal setzten und das tu ich auch gleich. "Du kannst dich gerne auf dem Stuhl da drüben niederlassen, wenn du möchtest!" Arito deutet auf ein abgesessenes etwas, das aussieht wie frisch aus dem Sperrmüll geklaubt. "Nö, nö ... der Tisch hier passt schon! Und was sollen wir jetzt, als quasi einzige Verbündete außer dem Unkraut machen?"

Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, da dröhnte mich schon ein warnendes 'ZEPHYR!' Durch den Kopf, dass ich meinte mir hätte jemand einen Fußball dagegen gejagt ... Hölle! Ich muss hier echt aufpassen! Von wegen 'die Gedanken sind frei'! Erschrocken schielte ich nach meinen Federn, aber die waren noch komplett da ... Phu! Aritos freundliches Lächeln ließ mich schon wieder schlimmes ahnen. "Als erstes müsst ihr natürlich in die Grundschulung, wie alle hier! Da werden euch dann die Grundverhaltensregeln, der Aufbau, die Losungen u.s.w. unserer Organisation beigebracht. Ich hab sie eingeführt, damit die Leute etwas beschäftigt sind und nicht auf dumme Ideen kommen!"

ICH HAB ES GEWUSST! Sie haben tatsächlich eine Schulung für sowas! "Können wir uns da nicht irgendwie drum drücken? Weil wir doch ihre Schüler sind oder sowas?" Mitleidig schüttelte unser 'nun- wieder- Foltermeister- im- Amt' den Kopf. "Nein, tut mir leid, keine Sonderbehandlungen!" Ich wette das war die Rache für meine ganzen Zicken, aber was sollte ich schon machen. Unser äußerste sensibler Sensai bemerkt natürlich meinen Missmut und fügt lächelnd hinzu. "Keine Angst, dauert nur drei Tage!" ... da rutscht mir die Hand aus.
 

So ... ich stehe vor diesem Schulungshaus, wo wir die nächsten zwei Tage bleiben müssen und will schon jetzt wieder weg. Diese ... Wohnlichkeit ist ein ausladender, alter Hof, der für solche Schulungen umgebaut wurde. Neben mir beschnüffelt Kay- Mistviech gerade interessiert die Gegend und auch Smaragdhauch blickt sich neugierig um auf SIE wartet ja auch Urlaub! Auf seinem Rücken befindet sich neben meinem und Kay&#769;s Rucksack noch ein weiterer, in dem eine Menge Brote von Choji drin sind ... Proviant. Zumindest muss ich mir für die nächsten Tage keine Gedanken um die Verpflegung meiner beiden Haustiere machen.

Ich frage mich was Kay so lange macht! Eigentlich wollte er uns nur SCHNELL bei der Information anmelden! Seufzend gehe ich durch die Türe. Smaragdhauch bleibt natürlich, gut erzogen wie er ist, draußen stehen, aber der Hundhase lässt sich von solchen Kleinigkeiten nicht aufhalten. "TIERE MÜSSEN DRAUSSEN BLEIBEN!" schreit eine ziemlich hysterische Stimme von links. Ich sehe mich danach um und erkenne eine etwas angegraute Dame, die sich panisch in die hintersten Ecken, der mit Information ausgewiesenen Theke geflüchtet hat.

"Was hast du denn schon wieder angestellt?" Kay deutet auf die Frau. "Sie denkt ich bin ein gefährlicher, verrückter Akatsuki, weil vor einer Woche Kisame hier angeblich vorbeigekommen ist und sie glaubt mir nicht, dass ich nicht dieser Kerl sein kann, weil ich aus Iwa komme!" Ich seufze "Jetzt pass auf, wie eine echte Harabin das erledigt!" und blicke ihn von oben herab an. Anscheinend fasst die Frau, warum auch immer Vertrauen zu mir ... das sollte sie lieber bleiben lassen. Mit einem breiten Lächeln lehne ich nach vorne.

"Hören sie ... ich gebe ihnen jetzt einen Tipp und sie tuen gut daran gründlich über meine Worte nachzudenken! Entweder, ist er ..." damit zeige ich auf meinen, schon wieder schlafenden Teamkollegen "... nur ein einfacher Iwa- Chunin, der hier harmlos ein Zimmer buchen möchte, dann können sie ihn doch bedenkenlos aufnehmen ... oooder ..." ich legte einen fiesen Zug in mein Lächeln, was ich laut meiner Schwester perfekt beherrsche "... er ist tatsächlich DER Kisame, der blutrünstige, skrupellose Killerhai der Akatsuki, dann würde ich ihm AUF GAR KEINEN FALL widersprechen wollen ... wenn ich sie wäre!" Ich lächle noch einmal besonders breit und füge ein "Aber dass ist natürlich nur so eine Gedankenspielerei von mir! Rein hypothetisch und man muss es nicht wirklich beachten!"

Natürlich wäre es mir jetzt sehr gelegen gekommen, wenn Kay nun möglichst grimmig geschaut hätte, aber im Schlaf sehen wohl alle Ninjas aus wie brave Lämmer ... auch mein blauer Teamkollege, der an der Wand lehnt und ruht. Ich verstehe sowieso nicht wie man die beiden vergleichen kann. Kay ist nicht tiefseehaiblau, sondern höchstens ein bisschen blassblau angehaucht ... Trotz allem scheinen meine Worte ihre Wirkung nicht zu verfehlen. Hastig irrt ihr Blick zwischen mir und Kay hin und her, dann greift sie schnell nach zwei Schlüsseln und drückt sie mir in die Hand. "Aber Haustiere sind auf den Zimmern verboten. " Ich bedenke sie mit einem genervten Blick. "Wenn sie es schaffen ihn draußen zu halten, bekommen sie die doppelte Miete für beide Zimmer!"

Noch am selben Abend, kaum bin ich mit auspacken fertig, werden wir alle wie unschuldige Lämmer, was auf alle außer mir wohl nicht zutrifft, in einem großen Zimmer zusammengetrieben und müssen uns wie Kindergartenkinder im Kreis zusammensetzen. Ehrlich gesagt komme ich mir ziemlich blöd vor. Kay bekommt natürlich nix mit, weil er kaum, dass er sitzt einschläft ... was auch sonst ... tolle Unterstützung echt! Mehr oder weniger desinteressiert blicke ich mich in der illustren Runde um.

Alle möglichen Ninja, jedes Alters sitzen um mich herum. Manche sehr selbstbewusst, manche machen den Eindruck, dass sie am liebsten mit dem Stuhl verschmelzen würden. "Alle mal herhören!" Eine braunhaarige Frau, mittleren Alters klatscht in die Hände und versucht damit unsere Aufmerksamkeit zu wecken, aber das Hilft bei Kay natürlich nix. "Willkommen zu unserem Schulungswochenende! Bevor wir beginnen möchte ich als erstes, dass wir uns alle mal vorstellen. Am besten sagt jetzt jeder mal seinen Namen, sein Alter und seine wichtigsten Jutsus." ... sollen wir gleich noch eine Zielscheibe an unserem Hinterkopf anbringen? ... KEIN Ninja verrät freiwillig seine Künste!

Die erste fangt auch gleich an. "Aaalso ... mein Name ist <aus Datenschutztechnischen Gründen musste diese Stelle leider zensiert werden> aus Ame, ich bin 15 Jahre alt und ich kann mich in einen Riesenregenwurm verwandeln." ... So wie sie es sagt, klingt es, als wäre sie stolz darauf! Manchen ist echt nicht mehr zu helfen. Während ich zuhöre und gleichzeitig zu beurteilen versuche, wer hier wohl noch einigermaßen am normalsten ist, außer mir, ist die Runde bei Kay angelangt, der irgendwas im Halbschlaf vor sich hinmurmelt, das, wenn man genau hinhört nach "Kaysomnisdrache" klingt.

Aber natürlich kann das Kindergartenfräulein es so nicht auf sich beruhen lassen. Demonstrativ lehnt sie sich nach vorne und legt eine Hand hinter das Ohr. Dabei drückt sie selbiges so übertrieben weit nach vorne, dass es ganz rot anläuft und es würde mich nicht wundern, wenn es ein leises <Plopp> geben würde und sie ein Hörinstrument weniger hätte. "W i e b i t t e? Wir haben dich leider nicht verstanden!" ICH schon, aber wie immer zählt das ja nicht. "Er hat gesagt, dass er Kay Somins heißt und ..." diese unverschämte Gurke unterbricht mich tatsächlich! "Ich glaube, dass kann uns Kay selbst erzählen!"

Jetzt bin ich schon wieder genervt! Dabei war ich gerade noch in so friedlicher Stimmung! "GUT!" fauche ich die Pseudodompteurin an "Dann bin ich ja mal gespannt!" mit diesen Worten lehne ich mich mit verschränkten Armen auf meinem Stuhl zurück und blitze sie herausfordernd an. Diese bedenkt mich mit einen typischen 'sieh- zu- und- lerne' Blick und wendet sich dann an Kay, der immer noch vor sich hindösend auf dem Stuhl sitzt ... ich habe den Eindruck ein böses Grinsen in seinen Mundwinkeln zu erkennen ... oh oh.
 

Man muss zugeben, dass die Frau echt eine Engelsgeduld hat. Über eine Stunde redet sie auf Kay ein. Nach einer halben Stunde steht ihr der Schweiß im Gesicht und schließlich gibt sie auf. 1:0 für uns, aber dafür auch ein extra Gespräch mit dem Chef dieser komischen Organisation ... um so besser, dann lernen wir den auch mal kennen, auch wenn ich mir erhofft hatte, dass dies unter günstigeren Umständen stattfindet.

Am nächsten Morgen steht tatsächlich erstmal das Auswendiglernen der Losungen und danach das Abfragen. Mittagessen, Nachmittags ein Workshop über die Organisation des Geheimdings, eigentlich ziemlich lächerlich, weil statt Namen sowieso überall nur ein 'geheim' drinsteht. Abendessen und eine kurze Trainingsrunde, damit wir nicht aus der Übung kommen. Dann endlich dürfen wir ins Bett. Ich kuschle mich gerade richtig schön in die weichen Federn und schließe meine Augen, als ich auch schon wieder herausgerissen werde. "SPONTANPRÜFUNG! Wie lautet die Antwort auf 'Manchen ist es verboten einen Quadratschädel zehn Minuten lang in den Ofen zu tun!"

Völlig desorientiert und noch halb in meinem Traum gefangen, zwinkere ich mit den Augen. "Wissen sie eigentlich wie spät ... 3 UHR NACHTS!" Ich überlege mir gerade, ob ich es als Ninja- Reflex entschuldigen könnte, wenn ich ihr jetzt ein Kunai reinramme, als man ein leises Kratzen von Bleistift auf Papier hört. "Fast ganz richtig! Du hast nur den fahrradfahrenden Elefanten vergessen, aber das ist immer noch besser, als alles, was die anderen bis jetzt zusammengebracht haben!"

Sie schleicht zurück in Richtung Türe ... wenn ich richtig liege müsste da ... ein leises "Hopala", ein anschließendes "grrr" und als Abschluss ein kräftig geplärrtes "AAUUUUUU!", als ein Feuerball sie frontal trifft. Ich werfe ein lahmes "Passen sie auf, da liegt irgendwo Kay- Mistviech rum!" ein, damit mir nachher keiner anhängen kann, ich hätte sie nicht gewarnt. Sofort werden auf dem Gang alle Türen aufgerissen und kampbereite Ge- und Chunins stürmen mit gezückten Waffen auf den Flur.

Irgend jemand begreift die Situation besonders schnell und nützt die Möglichkeit sich bei dem brennenden Fräulein Pluspunkte zu holen. Ein lautes "KUNST DES WASSERDRACHEN!" ertönt und Sekunden später ist mein Zimmer völlig überflutet. Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schießt ist 'meine Kleidung!'. Als die Flut langsam abflaut und ich patschnass in der Gegend herumstehe und das Chaos um mich realisiere schwöre ich mir: Wenn ich den Kerl zwischen die Finger krieg, passt er nachher durch Gullischlitze!
 

Zu unserem GROSSEN Bedauern, muss die Prüfung danach wegen Krankheit der Leitung abgebrochen werden und ich habe ein geruhsames Wochenende, bis ... Ami- Chan auftauch. Als erstes höre ich ihre liebliche Stimme über den Platz schallen."Mach gefälligst etwas schneller Dicker! Ich hab nicht ewig Zeit!" Zwei Sekunden später steht ein auf's äußerste gereizter Choji an meiner Zimmertüre. "Schau lieber, dass du sie schnell abfängst, sonst tu ich noch was, was ich bereue!"

Ich grinse ihn verschwörerisch an und meine nur. "Wie war das? Schwachsinnige und alte Damen soll man nicht lange warten lassen ... " Kurz darauf stehe ich, neben mir ein fröhlich hechelndes Kay- Mistviech, vor einer Ami- chan, deren Grinsen mir absolut nicht gefallen will. Es ist irgendwie so ... zufrieden. "Der Meister hat gesagt er muss mit dir und deinem Freund sprechen!" Oh, oh ... richtig ... da war ja was. Außerdem, muss ich mich natürlich noch für den Feuerball von dem Hundhasen entschuldigen, auch wenn ich der festen Überzeugung bin, dass die werte Dame selbst Schuld ist, wenn sie zu nachtschlafender Zeit in Zimmern von fremden Ninjas herumspaziert. Ich wette jeder Anbu hätte nicht so rücksichtsvoll reagiert wie mein kleines Haustier!

Obwohl ich also völlig im Recht bin, werde ich schon ziemlich nervös, als wir zu dritt auf die baufällig Hütte zugehen. Man mag es ja nicht glauben, aber da Ding sieht am Tag noch vergammelter aus, wie Nachts! Ich teste ob ich die Losung genauso sicher gewusst hätte wie Ami- chan ... Fehlanzeige. Mein Hirn hat diesen geistigen Müll anscheinend schon längst entsorgt. Zwei Minuten später sitzen wir wieder auf der alten Sperrmüll- couch und warten, bis man uns gnädigerweise einlässt.

Ich finde das langsam unerhört. Wer bin ich denn! Ich meine ... ich bin eine ECHTE Harabin und nicht irgendein dahergelaufener Prolet, den man stundenlang warten lassen kann! Wenn es irgendwo eine Warteschlange gibt, dann hat man mich gefälligst aus Respekt vor zu lassen und wenn ich bei jemandem aufwarte, dann ist es UNERHÖRT, wenn man mich stundenlang ignoriert! Ich bin schon knapp davor diesen ganzen Spionageunsinn hinzuschmeißen und wieder zu gehen, als Ami- chan um die Ecke biegt. Da hat sie aber nochmal Glück gehabt.

"Der Vertreter des Meisters wartet auf euch!" Na toll! Wieder nicht der Obermotz selbst, sondern bloß ein Handlanger. Aber an dem kann ich dann wenigstens meine Wut über diese unstandesgemäße Behandlung auslassen. Stinksauer stampfe ich durch die Türe und blitze diesen komischen Kerl an. Zwei Sekunden später knallt mir Kay in den Rücken. "HE! Wir das jetzt Tradition, dass du ..." nun verstummt auch er. Vor uns, hinter dem Schreibtisch thront ... wie könnte es auch anders sein ... Arito und grinst sein bescheuertes Friede, Freude und Eierkuchengrinsen. "Hallo ihr beiden!"

Ich taste nach dem nächsten Stuhl und lasse mich da drauf fallen, während Kay die Türe hinter mir schließt. "Sag bloß du bist das jetzt!" Arito nickt. "Bedauerlicherweise ist der eigentliche Vertreter von einem Wolf in den Allerwertesten gebissen worden und kann in nächster Zeit erstmal keine Termine wahrnehmen. Deshalb musste ich die Stelle übernehmen." Mir schießt kurz der Gedanke an den großen, grauen Wolf von seiner Verlobten durch den Kopf und ich beginne zu ahnen, dass der Typ nicht so zufällig angefallen worden war, wie man meinen könnte.

"Hast du den großen unbekannten Meister dann schon getroffen?" Unser Exfoltermeister schüttelt den Kopf. "Leider nicht, irgendwann trudelte bloß ein Brief bei mir ein, ich solle dies und jenes zu euch sagen." Mit diesen Worten zieht er ein Stück Pergament aus einer Hosentasche und beginnt vorzulesen. Es geht hauptsächlich um die Verantwortung, die jedes Organisationsmitglied zu tragen hat, und so weiter und blablabla taramtatamtatam ... als mir etwas einfällt. Wie von Blitz gestochen springe ich auf. "Den Umschlag!" Arito blinzelt verwirrt und sieht vom Brief auf. "Was?"

Ungeduldig wedle ich ihm mit meiner Hand vor der Nase herum. "Den Umschlag mit dem der Brief gekommen ist!" Völlig perplex überreicht unser Vorzeigesensai mir das Teil und ich drehe es sofort um. "TADAAAAH!" Mit spitzen Fingern zeige ich auf die Rückseite, auf der Natürlich groß und deutlich ... der Absender geschrieben wurde. "Ich liebe Ordnungsfanatiker!" Meine ich nur kurz angebunden. Arito nickt anerkennend. "Auf diese Idee bin ich leider auch schon gekommen ..." Ich hebe beide Augenbrauen. "Du willst ja bloß nicht zugeben, dass ich mal eine gute Idee hatte!" unser Foltermeister hält mir die Adresse nochmal unter die Nase. "Lies mal vor!" Gehorsam wie ich nun mal bin, lese ich die Adresse halt nochmal. "Steinplatz eins, Iwa. Was soll da ..."

Mir bleibt das Wort im Munde stecken. JETZT weiß ich wieder, wer dort wohnt. Natürlich muss Arito noch nachbohren. "Sei ehrlich ... würdest du unserem Tsuchikagen so etwas zu trauen?" Ich denke spontan an die Kohlruladen und die Austauschninja. "Nein! ... MIST!" Da war wohl wieder jemand schlauer wie wir. "Und was machen wir jetzt?" Ich nehme an mein Gesichtsausdruck lässt sich jetzt sehr passend als ratlos bezeichnen, aber meine beiden Helfer sehen auch nicht klüger drein. "Man müsste diesem ominösen Meister irgendeine Falle stellen ... aber wie?"

Wir drei strengten unsere Hirnzellen an, bis mir die Lösung einfiel. "DER SCHATZ DER AKAMICHI!" Die beiden starren mich verwirrt an, bis Arito schließlich meint "... welcher Schatz der Akamichi?" Ich rudere schwungvoll mit Armen und Schwingen. "Na DAS Familiengeheimnis! Es heißt, dass es sich um ein uraltes Artefakt der ersten Siedler in Konoha handelt! Angeblich hat man es früher benutzt um ..." Mein Blick fällt auf Kay. " ... äh ... DRACHEN zu bekämpfen, die ihnen das Revier streitig machen wollten!"

Meine Fantasie kam jetzt auf Hochtouren. "Und der Schlüssel für dieses Artefakt ist bis jetzt im Besitz der Harabin gewesen. Weil aber jetzt eine Harabin quasi in Konoha wohnt, hat man beschlossen diesen zurück zu den Akamichi zu bringen, damit man das Artefakt im Notfall, zum Beispiel wenn Orochimaru angreifen würde, wieder aktivieren kann!" Langsam beginnt sich ein Grinsen auf dem Gesicht meines Meisters auszubreiten. "Du meinst das ... äh ... Drakeogolegische Rantai- Artefakt stimmt's?"

Nur Kay, der so viel Fantasie wie eine verstaubte Schublade hat, blickt noch immer verständnislos zwischen uns hin und her. "Die wollen tatsächlich DICH als Wächterin für diesen Schlüssel? Da könnten sie ihn ja gleich postwendend an Orochimaru senden!" Ich seufze, fahre aber unbeirrt fort. "Und weil ich dieser Organisation ja sooooo wohlgesonnen bin, habe ich euch natürlich diese Information zukommen lassen!" Bei so viel Ironie in einem Satz beginnt sogar Kay zu verstehen. "Ich setze mich sofort mit deinem Vater in Verbindung! Er soll den Schlüssel ... äh herrichten und einen Auftrag zwecks Begleitschutz der Schlüsselwächterin beim Hokagen einreichen."
 

Wir planen noch eine ganze Weile vor uns hin, bis wir schließlich geknickt aus Arito's Zimmer schleichen. Sofort stürzt sich Ami- chan wie eine hungrige Hyäne auf uns und fragt mit falscher Besorgtheit "Und war's schlimm?" Ich mime die tief- getroffene und nicke geschockt. "Schrecklich!" und ich kann es mir nicht verkneifen hinzuzufügen. "Arito- Sensai kann so gemein sein!"

Am nächsten Morgen frage ich gleich nach einem viel zu reichhaltigem Frühstück Choji, ob ich mit ihm und seinen Eltern etwas wichtiges und vertrauliches besprechen dürfe. Er nickt und wird rot. Ich frage mich ernsthaft warum ... ein flüchtiger Blick in den nächsten Spiegel überzeugt mich davon, dass es nicht an meinem Aussehen liegen kann, dass wie immer tadellos sitzt. Ich grüble noch eine Weile darüber nach, als der Akimichi mit seinen Eltern zurückkommt. Der Herr des Clans ist sofort Feuer und Flamme für meine Idee und erzählt mir von einer alten Familiengruft, die ideal für einen Hinterhalt unsererseits geeignet ist.
 

Während die beiden Erwachsenen aus altem Kupferdraht, Straßenstaub, Glassplittern der zerbrochenen Salatschüssel und was weiß ich noch alles das Artefakt erbauen, machen Choji und ich uns auf den Weg zur Gruft. "Hat dir das Fliegen gefallen?" Ein breites Grinsen macht sich auf dem Gesicht des Blondschopfs breit. "Eigentlich schon, ... obwohl ich den Eindruck hatte, dass du mehr zu Lachen hattest als ich." Der Gedanke an den großen, starken Ninja, der sich krampfhaft an den Hals von Smaragdhauch klammerte bringt mich schon wieder zum Kichern.

"Nun ... einen Dressurwettbewerb hättest du so wohl nicht gerade gewonnen, aber das bekommen wir mit Übung sicher auch noch hin!" Ein Strahlen breitet sich aus Choji's Gesicht aus. "Heißt dass ich darf deinen armen Greifen wieder quälen?" Ich schüttle den Kopf. "Nein, nein! Für Anfänger haben wir daheim extra ein Kinderkarussel, damit man sich den richtigen Sitz angewöhnt." Eigentlich hatte ich mir vorgenommen einen bierernsten Ausdruck drauf zu behalten, aber als ich dann seinen, fast verzweifelten Blick sehe, pruste ich laut heraus.

Er merkte, dass ich ihn nur veräppelt habe, zieht eine beleidigte Schnute und nuschelt: "Du bist soooo dooof!" Ich kichere noch etwas. "Danke ebenfalls! Natürlich darfst du wieder auf Smaragdhauch reiten wenn du möchtest. Ich hab ihn in letzter Zeit sowieso etwas vernachlässigt, da tut ihm ein bisschen zusätzliche Bewegung ganz gut." Wir schlendern schweigsam über den Waldboden, als mir etwas einfällt.

"Warum lässt du dir das gefallen?" Zwei fragend hochgehobenen Brauen treffen meinen Blick. "Was?" Ich rudere mit Armen und Flügeln und suche nach Worten. "Na ... dieses herablassende Gerede von Ami- chan und dass du dich von ihr so rum hetzen lässt. ICH hätte dieser blöden Kuh schon längst ihre Fühler verknotet." Der Chunin neben mir wird leicht rot, zuckt aber dann nur mit den Schultern. "Ach weißt du ... irgendwann gewöhnt man sich dran, ... ich mein ... irgendwo hat sie ja recht, der dünnste bin ich nun wirklich nicht!"

"Na und? Aussehen ist doch nicht alles!" Ich geb's ja zu, wenn diesen Kommentar jetzt jemand gehört hätte, der mich kennt, dann kämen jetzt ironisch verzogene Brauen, aber ich meine es ernst. Leider scheint auch Choji mich schon viel zu gut zu kennen. "Das sagt jetzt ja grad die Richtige! Miss Ich-komm-nicht-vor-einer-Stunde-aus-dem-Bad." Schachmatt.

Schnell wechsle ich das Thema. "Äh ... sag mal ... warum hast du Kay und mich eigentlich verfolgt, als wir zu diesen Naturfuzzies sind?" Das war wohl die falsche Frage um die Stimmung aufzulockern, denn sofort ähnelt die Gesichtsfarbe Chojis der von Cora, wenn Kay in der Nähe ist. "Äh ... das ... ich hab mir Sorgen gemacht!" Ich runzelte verständnislos die Stirn. "Wieso? Kay ist ein halber Drache, es gibt wenig, mit was der nicht fertig wird!"

Doch statt einer Antwort zeigt Choji auf ein altes Gebäude. "Wir sind da!" Es klingt ziemlich erleichtert! Vor uns ist ein alten Steingebäude. Mit Efeu überwuchert, Vogelnester in den Rinnen und wie man sich die typische Gruft eben vorstellt. Sogar stilechte, steinerne Wasserspeier sind vorhanden. "Cool! Wir haben daheim nur eine langweilige Höhle!" Begeistert eile ich darauf zu. Erst wenn man näher kommt, bemerkt man, dass das Gebäude aus dem Fels herausgehauen wurde. Den Dimensionen der Akamichi angepasst scheint auch die Krypta ungewöhnlich groß zu sein.

Kaum hat Choji die große Holztüre aufgestemmt, quetsche ich mich in das modrige Dunkel. Muffige, kühle Luft schlägt mir entgegen und das Zwitschern der Vögel bleibt draußen. "Toll!" Ich bin vollkommen begeistert. Dort, wo das Gebäude noch aus dem Berg herausragt, sind bunte, halbverstaubte Glasfenster, die schimmerndes Licht nach innen lenken und dem ganzen eine mystische Atmosphäre geben. Die großen Säulen sind wie geschaffen um sich für einen Hinterhalt dahinter zu verstecken. "Das ist ideal! ... absolut perfekt!" Der blonde Hüne grinst zufrieden, als wäre das alles sein Werk. Um nicht zu viele Spuren zu hinterlassen, bleiben wir nicht lange ... leider und machen uns auf den Rückweg.

Verstohlen betrachte ich meinen Begleiter von der Seite. Es ist angenehm mal neben jemandem zu gehen, der größer ist, als man selbst. In Iwa gab es solche Jungen nicht und seid ehrlich: es sieht bescheuert aus, wenn das Mädchen den Jungen um zwei Köpfe überragt. Sakura hat mir letztens ein Bild gezeigt, als Choji noch kleiner war. Er war wirklich fett gewesen und dieses Komische Stirnband, das aussah wie eine umgedrehte Unterhose! Ich schüttle lächelnd den Kopf.

Der junge Mann den ich kennen gelernt habe, ist anders. Die Haare stehen zwar immer noch vorwitzig in alle Richtungen ab, aber in seinen blauen Augen spiegelten sich die Festigkeit und Stärke, die einen guten Ninja auszeichneten. Er trägt sein Stirnband mittlerweile um den Arm und trotz seiner Größe bewegt er sich sicher und geschmeidig. Vielleicht kein Panther, aber sicher ein Löwe, der sich seiner Stärke immer bewusst war. Choji wirft mir einen Blick von der Seite zu und ich bemerke, dass ich ihn wohl angestarrt habe.

Verlegen wende ich schnell meinen Kopf in eine andere Richtung, als ... "Hast du das gehört?" Auch mein Begleiter spannt sich an, aber es ist schon zu spät. Noch bevor wir reagieren können, spüren wir beide ein scharfes Kunai am Hals. Oh Nein! Hoffentlich sind das nicht schon die Verrückten von dieser idiotischen Geheimorganisation. Es ist doch noch nicht's vorbereitet und wenn die uns jetzt schon erpressen wollen, können wir nichts sagen, weil es nichts zu sagen gibt. Ich schlucke ein mal tief, als eine rauhe Männerstimme hinter mir ertönt.

"Geld oder Leben!" Beinahe hätte ich gelacht. Nur Räuber! Ganz gewöhnliche Straßenräuber! Ich werfe Choji einen Blick zu und er zwinkert. Gleichzeitig benutzen wir die Kunst des Körpertausches und die Banditen halten nur noch Baumstämme in ihren Armen. Sieht ja ganz süß aus. Ich wechsle in meine Harpyiengestalt und schreie einmal laut. Die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Wald ein Schwarm meiner Schwestern lebt ist zwar gering, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Elegant schraube ich mich mit ein paar Flügelschlägen nach oben um dann in einen Sturzflug überzugehen. Ich liebe das Gefühl, wenn mir der Wind um den Schnabel braust. Choji schwingt sich derweil, mit einer Behändigkeit, die man ihm niemals zu trauen würde, auf den Ast über den ersten Räuber und lässt sich dann Fallen. Seine zwei Fäuste krachen nach unten und schicken die Kerle sehr unsanft ins Land der Träume. Einer, der sich bis jetzt im Busch versteckt hielt will sich von hinten an Choji heranschleichen und hebt erwartungsvoll das Kurzschwert. Doch jetzt komme ich. Mit vorgestreckten Klauen packe ich ihn am Kragen und bevor er sich versieht, kommt ein ziemlich massiver Baumstamm auf ihn zu.

Im letzten Augenblick lasse ich ihn los und drehe ab. Da der Typ nicht über die jahrelang hart Trainierten Reflexe eines ausgebildeten Ninja verfügt, kann er natürlich nicht abrollen und knallt ziemlich hart gegen die Rinde ... fast tut es mir leid, denn das gibt sicher einen hässlichen Abdruck in dem armen Baum. Glücklich mache ich eine harte Wendung und fliege zu Choji zurück und weil ich gerade so überdreht und als Harpyie sowieso etwas kleiner als normal bin, lande ich auf seiner Schulter.

Ich muss meine Krallen zwar etwas sehr eng zusammenrücken und die Flügel etwas ausbreiten, damit ich nicht das Gleichgewicht verliere, aber es geht einigermaßen. Blaue Augen suchen immer noch konzentriert die Büsche um uns herum ab. "Guter Wurf!" Ich grinse breit. "Danke, aber deine Turnaktion war auch nicht schlecht!" Als wir sicher sind, dass das alle waren verwandle ich mich auf seiner Schulter zurück und möchte gerade herunter hüpfen, als mich zwei große, warme Hände an den Hüften packen und vorsichtig absetzen.

"Du bist ja echt so leicht wie eine Feder!" Ich rolle genervt mit den Augen. "Na ich hoffe doch! Wär ja noch schöner, wenn ich mich für nichts und wieder nichts drei Jahre lang durchgehungert hätte!" Ich beobachte interessiert, wie Choji einen Kerl nach dem andern aufhebt und sich über die Schulter wirft ... alle drei! "Also der Schwächste bist du nicht gerade! ... Respekt!" Nun grinst mein Begleiter. "Na ich hoffe doch! Wär ja noch schöner, wenn ich mich für nichts und wieder nichts Jahre lang durchgefressen hätte." Einen Augenblick lang versuche ich zu schmollen, aber dann kann ich nicht anders und lache mit.

#Ach ja ... ein gesegnetes neues Jahr ^.^v#
 

Am nächsten Tag fliegen wir zusammen mit Smaragdhauch eine große und ausgelassene Runde um Konoha und weil ich so gut drauf bin, drehen wir etliche Loopings. Leider scheinen sie Choji nicht so gut zu bekommen, denn er ist reichlich grün um die Nase, als wir unten ankommen. Dafür ist mein kleiner Schatz um so besser gelaunt und hüpft übermütig in der Gegend herum. Dabei wird Choji trotz seiner Größe etwas Durchgeschüttelt und als dann auch noch Kay- Mistviech dazukommt, der hier unten auf uns gewartet hatte und ihn mit einem großen Sprung auf die Brust in Empfang nimmt, kommt er ins Straucheln und sitzt schließlich verdattert auf dem Boden. Ich krieg mich vor lauter Lachen fast nicht mehr ein.

Als ich es endlich mit einem schnell organisiertem Brot geschafft habe den Hundhasen von ihm herunter zu kriegen, kann er wieder aufstehen. Dabei fällt mir ein kleiner schwarzer Gegenstand auf, der am Boden liegt. "Gehört das dir?" frage ich und zeige auf das Ding. Choji läuft rot an und bückt sich schnell um das schwarze Etwas aufzuheben und schiebt sich gleichzeitig möglichst unauffällig zwischen mich und das Ding. Doch er ist nicht schnell genug ... ich habe es natürlich trotzdem sofort erkannt. Es ist eine Feder ... eine schwarze Feder und die gibt es ehrlich gesagt in dieser Größe nicht sonderlich viele in Konoha.

"Warum hast du eine Feder von mir?" Hui! Eine rote Laterne ist nichts dagegen! Da macht er ja fast Cora Konkurrenz! Ich höre richtig, wie sein Kopf krampfhaft versucht eine vernünftig klingende Ausrede zu erfinden. "Äh ... die ... äh ... bei uns in der Familie gelten Harpyienfedern als Glücksbringer. Die sind echt begehrt!" Ich nicke nur und glaube ihm kein Wort. Deshalb bin ich auch nicht weiter verwundert, als ich eine Woche später bemerkte, wie seine Mutter einen angeblich sehr begehrten Glücksbringer, den ich dezent auf den Boden habe fallen lassen, mitsamt dem anderen Staub in den Mülleimer kehrt.

Ein Hinterhalt, zwei Hinterhalt, drei Hinterhalt ...

#Es geht auf's Ende zu Leute!#
 

Heute ist es soweit. Wir stehen vor dem Haus des Tsuchikagen. Damit diese ganze Schlüsselsache möglichst seriös aussieht, wird der senile alte Krautschopf mir den Pseudoschlüssel ganz offiziell überreichen. Wir haben ihn nicht eingeweiht, denn im Gegensatz zu Konoha, ist es klüger, unser Oberhaupt in Unwissenheit zu lassen, wenn man nicht möchte, dass das Geheimnis am nächsten Tag in der Zeitung steht, die er übrigens selbst verlegt. Meine Beine sind langsam aber sicher zwei Zentimeter kürzer gestanden.

Wenn ich bedenke, dass ich heut morgen noch völlig überdreht war vor Aufregung ... auf jeden Fall hat es diese ewige Rede von unserem Chef geschafft, dass ich nun völlig entspannt bin ... gerade dass ich nicht einschlafe. Gelangweilt blicke ich von einem zum anderen. Vor uns stapft der Tsuchikage hin und her, und hält begeistert und Arm wedelnd eine Rede über Engagement und Zuverlässigkeit ... eben das übliche Blabbla ... Wir stehen, brav wie die Lämmer in einer Reihe und hören, gezwungenermaßen, zu. Zum Weglaufen ist es jetzt eh zu spät. Ich WUSSTE ich hätte mir eine gute Ausrede besorgen sollen.

Links von meiner Wenigkeit steht Choji und schielt immer wieder verstohlen auf seine Tasche. Ich weiß, dass er da drin eine Tüte mit Chips mit geschmuggelt hat. Wahrscheinlich liefert er sich gerade einen heftigen Kampf mit seinem Gewissen, dem Anstand und dem Hunger. Neben ihm vergeht Cora fast vor Andacht. Ich denke sie ist wieder einmal die einzige, die dem sabbelnden Idioten da vorne überhaupt zuhört. Kay, wie immer der vernünftigere von Beiden, schläft mit offenen Augen, was man am leisen Schnarchen, das von ihm zu uns herüber dringt, erkennt.

Das sind alle, weil wir ja angeblich kein Aufsehen erregen wollen und es ja auch nur eine Familieninterne Sache zwischen den Akamichi, vertreten durch den Großen neben mir, und den Harabin, vertreten durch meinereiner, ist. Aber wenn ICH kein Aufsehen erregen will, dann organisiere ich sicher nicht eine feierliche Übergabe mit dem Tsuchikagen in der er STUNDENLANG eine Rede hält. Seufzend schaue ich auf die Uhr ... oh je ... sonderlich weit werden wir heute wohl nicht mehr kommen.

Leider haben wir immer noch nicht herausfinden können, wer für die Geheimorganisation in Iwa zuständig ist. Sonst könnten wir ihn jetzt beschatten lassen. Aber bekanntlich heißt es ja ... no risk, no fun ... obwohl ... wenn diese Regel stimmt, müsste ich eigentlich nur noch am Kichern sein. Eine halbe Stunde später erscheint endlich ein Hoffnungsschimmer am Horizont ... das könnte ... ja ... ja ... JAAA! Er ist endlich fertig! Ein Wink von ihm und ich schreite nach vorne um den Schlüssel in Empfang zu nehmen.

Doch da kommt schon der nächste Schlag ins Gesicht. "Und weil das alles so wichtig ist, werde ich mit euch mitgehen und euch beschützen. Schließlich bin ich der Tsuchikage und da muss ich doch auf mein Dorf aufpassen!" Ein freundliches, absolut blödes Grinsen trifft mich. Noch bevor mir eine ordentliche Ausrede einfällt, die zumindest für sein völlig verdrehtes Hirn glaubwürdig klingt, ist er auch schon auf un davon um seine Reisesachen zu holen.

"Aber ... aber ..." etwas blöd stehe ich in der Gegend herum und schnappe wie ein Fisch nach Luft. Schließlich wende ich mich an meinen Vater. "Was machen wir jetzt? Wir ... äh ... können es doch nicht verantworten, dass wir den armen Tsuchikagen in Gefahr bringen!" Doch natürlich treffe ich wieder mal auf null Verständnis. "Wieso? Ist doch spitze, wenn er mitkommt, schließlich ist er einer der besten Ninjas in diesem Dorf, sonst wäre er doch nicht der Anführer!" Auch Cora ist total von den Socken vor lauter Freude, während Kay noch verschlafen blinzelt und sich bei Choji informiert, was er verpasst hat. Also ich finde die Logik ein bisschen seltsam. Wenn ich der Rat wäre würde ich meinen Besten Ninja sicher nicht als Tsuchikage den ganzen Tag am Schreibtisch hocken lassen! Auch das Drachenjunge sieht nicht sonderlich erfreut aus über die Tatsache, dass der Kerl mitkommt. Wahrscheinlich fürchtete er, genauso wie ich, dass er nur zusätzlichen Ballast bedeutet.

Und natürlich behalte ich Recht, auch wenn ich sehr gerne einmal angenehm überrascht worden wäre. Kaum sind wir am Abend im soeben hergerichteten Lager, da schaut der Kerl mich, MICH an und fragt "Und was gibt's leckeres zum Abendessen Zephyr?" Ja hab ich den ein Schild 'Depp vom Dienst' am Kopf pappen oder was? Gott sei Dank schiebt sich Choji geistesgegenwärtig vor mich, sonst hätte ich diesen verqueren Steinkopf sicher angefallen und ihm das unbenutzte Oberstübchen zurecht gerückt. Schnell verziehe ich mich, bevor noch was Schlimmes passiert, z.B. dass ich doch noch kochen muss. Während ich stinksauer über dem Lager meine Runden drehe und darauf warte, dass mein Zornpegel etwas abklingt, spüre ich den Schlüssel schwer an meinem Hals hängen.

Neugierig ziehe ich ihn heraus und betrachte wie er im Mondlicht funkelt.

Erstaunlich, was ein bisschen Schmirgelpapier aus einem uralten Kellerschlüssel machen kann. Verstohlen stecke ich ihn zurück und richte meinen Blick nach unten. Choji hat die A- Karte und muss kochen, anscheinend haben sie es erfolgreich verhindern können, dass Cora den Kochlöffel in die Finger kriegt. Nicht dass sie es nicht versuchen wollen würde, sie reißt sich regelrecht darum, aber ... sagen wir es so ... ich habe immer Skrupel das Zeug wegzuschütten, aus Angst die Vegetation um uns herum könnte daran eingehen. Und das Kochen nicht die herausragende Stärke von Drachen ist, brauche ich wohl nicht lange zu erklären.

Von unten steigt ein verführerischer Duft auf und schnell bringe ich mich mit ein paar Flügelschlägen, in Sicherheit vor dieser gut riechenden Wolke. 'Denk an dein Gewicht' ermahne ich mich und wie immer fühle ich mich trotzdem wie von allen guten Dingen verlassen. Plötzlich dringt ein Schrei durch die Nacht und ich zucke vor lauter Schreck zusammen. "ZEEEEEPHYYYR!" Zwei, drei Flügelschläge und ich lande hart neben Choji. "Was ist!" Ein warmes Grinsen nimmt mich in Empfang. "Essen ist fertig." 'Tiiieef durchatmen' ermahne ich mich, 'wenn du ihm den Kopf abreißt bringt das auch nix, außer dass du dich einsaust'. Mit äußerster Selbstbeherrschung gelingt mir ein höflich gezischtes "Na und?"

Nun ist er verunsichert und mir tut die Bemerkung fast leid. "Tut mir leid, aber ich habe schon gegessen!" Ich erwähne nicht, dass das viertelte Brot von heute Mittag, das ich mir ihm zu Liebe reingewürgt habe bis morgen in der früh reichen muss. Choji schaut mich misstrauisch an, sagt aber nix. Um ihn zu besänftigen setze ich mich wenigstens mit ans Feuer und ertrage ein absolut geistloses und hungrigmachendes Gespräch zwischen Cora, Choji und dem Tsuchikagen über Semmelknödel mit Schwammerlsoße, aber sowas wie Einfühlungsvermögen kann man hier ja nicht im geringsten erwarten.

Wir müssen noch Holz sammeln, wenn wir nicht mitten im Herbst ohne Feuer lagern wollen. Choji meldest sich mit mir freiwillig ... Moment mal mit MIR? "Stopp! Warum ich?" Mein Einwand wird schlichtweg ignoriert und so finde ich mich zwei Minuten später mit Choji alleine durch die beginnende Abenddämmerung spätzieren. Weil ich an das meiste Zeug besser herankomme und er das bisschen Holz locker auch alleine tragen kann, teilen wir uns die Arbeit auf. Ich sammle und er trägt.

Wenn man meinen Status als Harabin berücksichtigt ist diese Art der Arbeitsteilung sowieso nur recht und billig. "Du solltest das mal Cora und Kay beibringen." meine ich deshalb, als ich ihm einen weiteren Ast zuwerfe. Er fängt sie unheimlich geschickt auf, obwohl man im Dämmerlicht nicht mehr alles so gut erkennen kann. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich sicher mindestens die Hälfte fallengelassen. "Was?" Ich lache und werfe einen weiteren, trockenen Ast in seine Richtung.

"Na das mit er Arbeitsteilung! Sonst muss ich auch immer Holz tragen, obwohl das doch meiner Kleidung absolut nicht gut tut!" Choji mustert mich und ich bin ganz dankbar für die anbrechende Dunkelheit, denn aus mir völlig unerfindlichen Gründen, beschließen meine Backen plötzlich einen leicht rötlichen Ton anzunehmen. Schweinerei! "Du bist ja auch selbst schuld! Was trägst du auch immer so unpraktische Kleidung, die sich überall verfängt!" Entrüstet plustere ich mich auf. "Du bist und bleibst ein Banause Akamichi! JEDES meiner Kleidungsstücke ist absolut maßgeschneidert und nach neuesten modischen Kriterien zusammengestellt! Oder glaubst du ich könnte mit diesen Dingern ..." damit zeige ich auf meine Schwingen "... Kleider von der Stange kaufen ... wenn sie nicht gerade nur aus dünnen Trägern bestehen?"

Choji kichert verhalten "Nun reg dich wieder ab meine kleine Elster." Meine Augenbrauen heben in Richtung frisch aufgegangenem Mond ab. Misstrauisch bohre ich nach: "Wie meinst du das mit Elster?" Der Ninja aus Konoha hebt beschwichtigend die Hände. "Na ... du hast schwarze Schwingen und liebst alles was glitzert und gut aussieht, ... wie eine Elster eben!" In meiner unendlichen Großzügigkeit und Güte, beschließe ich diesmal noch Gnade vor Recht ergehen zu lassen und stelle ihm eine Bedingung. "Wenns dich glücklich macht ... aber wehe du nennst mich so in der Gegenwart von anderen, dann sorg ich dafür, dass du auf Konoha fliegst ... von oben und OHNE Fallschirm!"

Schon wieder höre ich unter mir ein leises Kichern. Na der scheint sich ja heute großartig mit mir zu amüsieren! "Keine Angst, das bleibt unter uns ... ich denke das Holz reicht für heute ... lass uns zurückgehen." So elegant wie es mir bei diesen Lichtverhältnissen noch möglich ist, lande ich neben ihm auf einen Ast. "Der gemeine Pöbel läuft und ihre Hoheit fliegt!" informiere ich ihn grinsend, worauf er mit einem: "Na solange ich dich nicht auch noch tragen muss!" erwidert. Meine Mundwinkel werden schmollend nach unten gezogen. "Willst du damit sagen ich wäre zu dick?"

Irgendwie muss das Brot von Choji heute Mittag nicht ganz astrein gewesen sein. Ich fühle so ein komisches Murmeln im Bauch. War ja klar, wenn ich mitten in der Pampas hocke, weit entfernt von jeder medizinischen Einrichtung, werde ich krank.

Choji und ich blödeln noch weiter, bis wir im Lager sind. Dort ist der Tsuchikage gerade dabei Cora immer noch mit Kochtipps zu versorgen. Na wenn es was hilft, will ich mal nix dagegen haben.
 

So geht das dann auch die nächsten Tage weiter. Choji kocht, dann gibt's Abendessen bei dem ich anstandshalber daneben sitze, auch wenn mein Magen kracht, und am Ende des Tages gehen wir zusammen Holzholen, damit wir nicht dem ehrenwerten Dorfoberhaupt und Cora stundenlang beim Rezepte austauschen zuhören müssen. Unsere Holz- hol- Aktionen sind immer sehr lustig und ich bereue fast, dass wir morgen in Konoha ankommen werden.

Ab heute Nacht legen sich unsere Freunde in der Familiengruft bereit um den Kerlen aufzulauern, wenn sie das 'Artefakt' stehlen wollen. "Warum sie uns noch nicht angegriffen haben?" Choji fängt den nächsten Ast auf und stapelt ihn zu den anderen in seinem Arm. "Vielleicht warten sie bis wir schlafen und versuchen ihn dann von unserem Anwesen zu stehlen?" Ich runzle die Stirn. "Aber dann müssen wir uns, sobald wir in Konoha ankommen, neu organisieren!" Choji nickt ernst. Diesmal sind wir recht schweigsam, als wir zum Lager zurückkehren.

Verwirrt sehen wir uns um. "Wo sind denn Kay und Cora?" der Tsuchikage lehnt uns gegenüber an einem Baum ... irgendwas ist anders als sonst ... "Äh ... keine Ahnung, sie sind vor einigen Minuten gemeinsam im Wald verschwunden!" Wenn es nicht Cora und Kay gewesen wären, dann würde ich mich jetzt setzen und die beiden in Ruhe lassen, aber so ... meine schwarzen Schwingen plustern sich automatisch auf, ... irgendwas liegt in der Luft, und es gefällt mir überhaupt nicht! Es stinkt nach Gefahr!

Auch Choji scheint das bemerkt zu haben und zieht ein Kunai. "Aber, aber ..." der Tsuchikage hebt beschwichtigend beide Hände und grinst sein 'Friede, Freude und Eierkuchengrinsen(TM)' ich höre ein Knacken hinter mir. Reflexartig stoße ich mich vom Boden ab und schlage mit den Flügeln, aber da bemerke ich, dass ich zu spät reagiert habe. 'Der Hinterhalt!' Schießt es mir durch den Kopf. Auch nach dem Tsuchikagen und Choji greifen Hände aus dem Wald. Ein scharf geschliffenes Kunai blitzt in der Nacht auf.

"Keine Bewegung oder dein Dorfoberhaupt ist schneller tot, als ihr Hokage sagen könnt!" Insgeheim hatte ich ja gehofft wir vier könnten die Angreifer auch alleine überwältigen, aber da habe ich mich wohl geschnitten. Nun werden auch die reglosen Körper von Kay, Kay- Mistviech, Smaragdhauch und Cora in unser Blickfeld gezerrt. Man hatte an Oberer Stelle ganz offiziell beschlossen, Kay und mich nicht in den Plan einzuweihen, damit wir überzeugend die hilflosen Überfallenen mimen können. Außerdem wird dadurch auch der Verdacht erfolgreich von dieser Organisation abgelenkt, denn wer greift schon seine eigenen Leute an? Deshalb weiß ich auch ganz offiziell nicht, wer da vor mir steht.

Wir geben die Gegenwehr auf und werden von vermummten Gestalten, die zwar kein Stirnband tragen, aber an ihren Bewegungen eindeutig als Ninjas vom Range mindestens eines Chunins zu erkennen sind, gründlich gefesselt und verschnürt. Der Typ der den Tsuchikagen in Schach hält, offensichtlich der Anführer, gibt den senilen Alten, der zwar ein paar halbherzige Attacken versucht hat, aber damit keinerlei Eindruck schinden kann, ab und geht mit großen Schritten auf mich zu. Leise knisterte das Laub unter den Schuhen des Wortführers. Kay liegt mit blaublassem Gesicht neben Cora und ich frage mich wie zum Geier sie den Drachenjungen so problemlos ausschalten konnten? Von seinem Namensvetter Kay- Mistviech ganz zu schweigen. Ich beginne zu ahnen, dass unsere Probleme doch größer sind, als wir bisher angenommen hatten.

"So, so ... Zephyr Harabin, wenn ich richtig informiert bin!" Er greift nach der Kette um meinem Hals und zieht die Kette mit dem Schlüssel über meinem Kopf. Ich muss mir ein Grinsen verkneifen. DIESE Stimme kenne ich, denn sie hat sich seit meiner frühesten Jugend in meine Alpträume eingebrannt! Neugierig sehe ich mich um. Tatsächlich! Da drüben, neben einer der vermummten Gestalten steht ein großer, grau- weißer Wolf und weiter hinten trägt eine vermummte Gestalt einen verhüllten Blumentopf ... Arito, Kisa, Linea und Anne Harold Frühlingsrolle ... unser Plan geht auf. "Endlich kann ich dieses wertvolle Kleinod meinem Meister überreichen, wie er es sich gewünscht hat!" Ich fand dass die Rolle des Bösen Arito nicht stand, er übertrieb, außerdem ... hatte er nicht gesagt, dass der Chef persönlich bei dieser Aktion anwesend sein würde? ... wo war er dann jetzt? Ich beschloss ihn ein bisschen zu provozieren.

"Wo ist denn das Herrchen? Hat es seinen kleinen Schoßhund etwa im Stich gelassen?" Sofort trifft mich ein Schlag in den Magen. "Schweig!" Ok, Arito ist in seiner Rolle als Böser sehr glaubhaft und ich bin sicher, dass er das jetzt genossen hat. Ich krümme mich vor Schmerzen, werde jedoch von groben Händen sofort wieder nach oben gerissen. So viel zum Thema wie sich ein Sensai an seinen Schülern für Katzenkopfkissen und gewisse andere Gemeinheiten rächt. Aber anscheinend ist meinem allwissenden Foltermeister trotzdem nicht ganz klar, wo der Meister sich aufzuhalten gedenkt. Fragend schaut er in die Runde der vermummten Gestalten, aber jeder zuckt nur mit seinen Schultern. "Was ist, ist euer Anführer zu feige um hier zu erscheinen?"

Erneut werde ich rücksichtslos zurückgerissen, als ich sehe, wie sich eine Hand über die Schulter meines Foltermeisters schiebt und ihm die Kette aus der Hand pflückt. "Ich denke das gehört jetzt mir. Das hast du gut gemacht Kosamui!" Arito dreht sich um und so kann auch ich den Anführer dieser Natur- Geheim- Organisation erkennen ... wenn jetzt unter mir der Teufel seine Hölle gehabt hätte, so wäre ihm meine Kinnlade auf den Deckel geknallt. "Das gibt's doch nicht! ... Choji ... kneif mich!" Doch auch der ist vollends damit beschäftigt seine Kinnlade wieder nach oben zu holen.

"Tsuchikage! Wie ... das kann nicht sein!" Das freundliche Grinsen, das plötzlich sehr falsch zu sein scheint, wendet sich mir zu. "Oh Harabin! Könntest du bitte deinen unqualifizierten Schnabel halten? Geh einfach einmal davon aus, dass es nicht nur Leute gibt, die sich, wie du, aufputzen um nach mehr auszusehen, als eigentlich vorhanden ist, sondern auch Leute, die willentlich unterschätzt werden wollen! Glaubst du der Rat hätte mich als Vorsitzenden gewählt, wenn sie auch nur eine Sekunde lang geglaubt hätten ich wäre vollkommen bei Verstand?

Nein, sie wollten die Macht behalten und gönnten sie keiner anderen Partei, da war ich genau der richtige Kompromiss ... ein seniler, leicht zu führender, alter Mann, der nichts anders möchte als den lieben lange Tag seine Kohlruladen kochen ... aber das verstehst du natürlich nicht und jetzt ... sag mir wo sich das dazugehörige Artefakt befindet, oder deine Teamkollegin wird gleich sehr unangenehm aufwachen."

Noch vor drei Jahren hätte ich nur ein schulterzuckendes 'Dann mach doch' von mir gegeben, aber jetzt will ich das aus drei Gründen verhindern. Erstens war es ja der Plan gewesen die Typen in die Krypta zu locken, zweitens will ich nicht wieder eine Begegnung mit diesem irren, schwarzen Monster riskieren das da in ihr drin haust, erst recht nicht gefesselt, und damit fluchtunfähig, wie ich ja mittlerweile bin, und drittens würde mir dann Kay den Kopf runter reißen ... wenn Cora grad nicht hinsieht. Völlig überzeugend beschwört der Akamichi mich von der Seite, das Geheimnis nicht preiszugeben und das meine Teamkollegin das nicht wollen würde, ... das übliche heroische blabla eben.

Ich will gerade ein der Dramatik angemessenes 'Es tut mir leid Choij, aber ...' von mir geben, da wendet sich Arito an den Tsuchikagen. "Ich glaube eure Forderung wäre wesentlich effektiver, wenn ihr sie auf den da ..." damit zeigt er auf Choji "... anwenden würdet." Die nun glasklaren und harten Augen des Tsuchikagen wanderten zwischen mir und dem Akamichi hin und her und ein böses Grinsen stiehlt sich auf seine Lippen. Dann wendet er sich an den Hünen neben mir, der erschrocken die Luft einzieht. "Wagt es nicht!" zischt er und bäumt sich gegen die Fesseln. Noch bevor ich realisiere, was hier passiert, hat der nun kerzengerade, aufgerichtete Tsuchikage, der alle Weichheit verloren zu haben scheint, nach meinen Flügeln gegriffen und hält nun eine meiner seidig, schwarzen Federn in der Hand.

Nun muss ich meine Wut nicht mehr spielen. "DU SENILER, ALTER IDIOT! SAG MAL GEHT ES DIR NOCH GUT! WAS FÄLLT DIR EIN EINE MEINER WERTVOLLEN UND UNERSETZLICHEN ..." Mit einem gezischten "Schweig!" werde ich von ihm unterbrochen und geschockt von dieser plötzlichen Autorität, die von ihm ausgeht, klappt mein Mund tatsächlich wieder zu. ... ich kann gar nichts dagegen machen! Der Kerl nimmt die Feder in zwei Finger und hält sie über das Kunai.

"Erstaunlich wie leicht so eine Feder doch kaputtgehen kann ..." meint er gedankenversunken und schneidet sie dann entzwei. Ich bäume mich erneut auf und würde ihm am liebsten einige Dinger an den Kopf werfen, die man als wohlerzogene Harabin normalerweise nicht einmal kennt, aber leider legt mir einer dieser hohlköpfigen Schläger hinter mir seine Hand auf den Mund, die er auch trotz heftiger Bisse meinerseits nicht zurückzieht.

Deshalb kann sich dieser Grünzeugfuzzianführer auch ungehindert Choji nähern. Er zwingt seinen Kopf nach links, zu mir, und deutet auf mich, die ich immer noch wie wild versuche meinem Peiniger das Leben schwer zu machen, ... was mir auch teilweise gelingt. Ich wünschte bloß ich hätte meine Pfennigabsätze an. "Also ... wo ist die Krypta!" Als Choji immer noch trotzig die Lippen zusammenkneift, wirft der Kerl tatsächlich ein Kunai auf mich, das singend im Stamm, zwischen meinen Federn stecken bleibt. ... AUF MICH! Ich gebe meine Tritt und Boxversuche auf, was mein Peiniger mit einem erleichtertem Schnaufen zur Kenntnis nimmt und beginne dafür mit dem Versuch den Naturanführerkerl mit meinen Blicken zu erdolchen. Sprechen kann ich ja leider grad nicht. ... sein Glück!

Nachdem wir dem Tsuchikagen auf diese Weise dramatisch klar gemacht haben, dass wir den Standort des 'wertvollen und mächtigen Artefakts' WIRKLICH nicht verraten wollen, führt ihn Choji, nun wieder brav wie ein Lämmlein, zur Krypta, während man mich fesselt und knebelt, ich weiß gar nicht warum, und vor allem ... wieso muss ICH eigentlich laufen und die beiden bewusstlosen Turteltäubchen werden getragen? HÄ? Das sind hier wieder Zustände, da stellen sich mir die Haare zu Berge.

Nicht nur dass mein jahrelang geliebter ... äh ... respektierter ... nein, auch falsch ... ignorierter und seniler Anführer plötzlich als gerissenes Oberhaupt einer gemeinen und hinterhältigen Verrücktenorganisation herausstellt, NEIN! Jetzt werden diese GEWÖHNLICHEN Ninjas getragen und ICH die Harabin muss laufen! SCHWEINEREI! Und der Gipfel ist, dass ich mich nicht einmal beschweren kann, weil NIEMAND die ganze Zeit über auch nur daran DENKT mich von diesem Knebel zu befreien. Ich hoffe sie haben ihn vorher desinfiziert ... obwohl ... ich bin ja schon dankbar, wenn er nur frischgewaschen ist! Nicht auszudenken, wenn das Teil zum Beispiel von Kisa stammt! Die hat sicher noch nie etwas von Wasser und Seife gehört ... ich könnte Flöhe bekommen ... lieber erst gar nicht darüber nachdenken!

Auf jeden Fall hat Choji anscheinend einen sehr guten Orientierungssinn, man lernt wirklich für alles dankbar zu sein, und führt uns direkt zur Krypta. Die reichverzierte Türe gibt mir Hoffnung schon bald wieder aus dieser entwürdigenden Lage befreit zu werden. Wehe die Hokage, oder wem auch immer sich Choji hier verpflichtet fühlt, würde das hier nicht zu würdigen wissen! Ich hoffe bloß, dass unsere Freunde schon wie vereinbart warteten und nicht schliefen, sonst würden sie SEHR schnell den Zorn der Harabin spüren und der ist bekanntlich, zumindest laut dem alten Sprichwort, heftiger als ein Steinschlag und gründlicher wie ein Erdrutsch.

"Nach ihnen!" Choji hält dem plötzlich autoritären Tsuchikagen die Türe auf. Dieser lächelt jedoch nur kalt und meint "Netter Versuch!" Shikamaru hatte schon vorher gesagt, dass er darauf wohl nicht eingehen würde und er behielt wie immer Recht. Aber wir sind ja flexibel schulterzuckend wendet sich mein blonder Begleiter ab um zuerst in die Krypta zu gehen, danach folgen Arito, der Tsuchikage und meine Wenigkeit mit zwei Wächtern, zuerst versuchten sie, ob mir einer reichte, aber der zweite ist dann freiwillig mitgekommen. HAHA! FÜRCHTET DIE HARABIN! ERST RECHT, WENN ICH DIESEN SCH**** KNEBEL LOS BIN! MEINE RACHE WIRD FÜRCHTERLICH SEIN!

Wir gehen also in dieses Steinmonument, dass mir jetzt überhaupt nicht mehr schön vorkommt, sondern nur noch verdreckt und staubig, was es ja auch ist. Wir gehen auf das glitzernde Ding in der Mitte zu noch ein Schritt ... Jetzt. Shikamaru und die anderen Konohaninjas erheben sich kampfbereit aus ihren Deckungen. "Gebt lieber auf wenn euch euer Leben lieb ist."

Es ist schon ein imposantes Bild, wie sie da alle stehen und ihre Waffen kampfbereit halten, Shikamaru ... wenn er nicht gerade jetzt gähnen würde, Ino, Sasuke ... gut, der kommt vor lauter cool sein nicht dazu in Kampfstellung zu gehen, was insgesamt dann doch etwas lächerlich aussieht ... Sakura, Neji, Tenten, Naruto mit gefletschten Zähnen und Hinata im Anubis- look ... auch wenn ich zugeben muss, das doch recht cool ausseht, Sasuke könnte sich da glatt eine Scheibe abschneiden, so möchte ich doch nicht im Körper einer halbverwesten Hündin stecken, aber das kann man sich als Dämon wohl nicht aussuchen ... Hanabi, die noch ein paar Verbände dran hat und trotzdem nicht davon abzubringen war sich hier persönlich einzumischen, Kiba und Shino. Der Rest, Kakashi, Iruka, Carnidia, Anko und Co stehen draußen und halten, laut Plan jetzt den Rest in Schach. Auch die vermummten Iwa und Konohaninja sind in Kampfstellung gegangen. Es wundert mich auch nicht weiter, dass Kisa sich, wie ihr Bruder übrigens, auf alle viere hinuntergelassen hat.

Mann SOLLTE meinen so ein Anblick, die geballte Macht Konohas und Iwas, sollte jeden zum Zittern bringen, aber dieser blöde Kerl lacht nur ... und kriegt sich nicht mehr ein. Shikamaru runzelt verwirrt die Stirn, aber ich zucke nur mit den Schultern. Für mich war es schon immer eine Tatsache, dass unser Kage nicht mehr ganz dicht im Oberstübchen ist und da ist es ja wohl egal auf welche Art er spinnt. Mit ein paar Schritten ist Choji bei mir und befreit mich von den Knebeln. Nett von ihm, die anderen hätten mich sicher hier ewig stehengelassen. Ich nehme mir fest vor ihn mit einer weiteren Flugstunde zu belohnen ... wenn das hier vorbei ist ... also bald ... denke ich.

Jetzt scheint sich unser ... das Oberhaupt von Iwa endlich wieder eingekriegt zu haben. "Ihr seid ja so dumm! Glaubt ihr wirklich ich hätte nicht gewusst was hier gespielt wird? Wozu bräuchte ich auch schon so ein komisches Artefakt, dass in KEINER unserer Schriftrollen je erwähnt wurde!" ... so viel zu meiner Vermutung, dass der Tsuchikage gar nicht lesen kann ... "Diese Falle hier ist für EUCH gestellt worden! Ich bin hier um mir vor euren Augen etwas viel wertvolleres zu holen!" Ich spüre, wie mir von Choji vorsichtig ein Kunai zugeschoben wird und ich greife dankbar danach. Doch ich habe es noch gar nicht richtig in der Hand, als dieser Idiot von krankem Anführer blitzschnell ein paar Fingerzeichen macht.

Ich höre noch, wie Anubis einen erschrockenen Schrei ausstößt, blitzartig mit erhobener Waffe nach vorne springt, so dass sie zu einem einzigen schwarzen Schemen verschwimmt und eine viertel Sekunden später wird mein schlimmster Alptraum Wahrheit.

Das erste was ich raus bekomme ist ein ... "Wo zum Steinschlag ..." Dann versagt mir die Stimme. Ich stehe in einer großen, düsteren und offensichtlich uralten Steinhalle und ... ich bin alleine ... nein! Noch schlimmer! Um mich herum stehen eine Menge vermummter und überhaupt nicht verwirrter Ninjas, ... aber ... ich kenne keinen von ihnen ... bis auf die Dame mit den glitzernden Schmetterlingsflügeln die sich nun mit einem hämischen Grinsen abwendet.

Meine Peiniger packen mich wieder grob von hinten und ich habe den Eindruck, dass sich Choji aus lauter Schock nicht einmal zu wehren versucht. "Hoppla!" Dieser Bastard, der uns hierher gebracht hat, geht mit stolzem Schritt auf uns zu ... "Na, wen haben wir denn da? ... Ich wollte doch eigentlich nur den verzogenen Harabinsproß ... Aber falls dich das tröstet: du bist eine nicht unwillkommene Dreingabe Akamichi, für dich bekommen wir sicher ein dickes Lösegeld." Diese Idioten die uns festhalten lachen stumpfsinnig, als hätte er einen besonders intelligenten Witz gemacht ... die sollen bloß einen Augenblick nicht aufpassen, dann würde ich schon dafür sorgen, dass ihnen das Lachen schlagartig wieder vergeht!

"Was wollen sie von Zephyr?" He das ist meine Frage! Schnell füge ich ein "Genau! Haben sie so viel Angst vor mir? Ich mein ich weiß ja dass ich ein unglaublich talentierter Ninja bin, aber dass ich sooo beliebt bin ..." und schenke ihm ein arrogantes Lächeln. Irgendwo bin ich selbst über mich so erstaunt, dass ich hier in absoluter Lebensgefahr, so cool bleiben kann. Sasuke, sie zu und lerne! Leider scheint diesem arroganten Deppen vor mir meine Coolness zu entgehen, denn er lacht nur und zwingt meinen Kopf nach oben. "Nein, ... aber ich bin heute in großzügiger Stimmung und so werde ich dir deinen weiteren Lebensweg erklären." Das klingt nicht so gut. Ich bin mir nicht mehr so sicher, dass ich das wirklich wissen will.

"Sagt dir der Begriff der Urharpyie was?" Oh du großer Erdrutsch! "Da war mal was ..." gebe ich zu und versuche meine plötzliche Unsicherheit zu verbergen. "Dann reicht es ja, wenn ich dir sage, dass ich das Ritual wieder zusammensetzen konnte. ... Bringt sie in ihre Zelle!" Mit diesen Worten verschwindet er in die gleiche Richtung, in der Ami- chan gerade verschwunden war. Apathisch starre ich ihm nach und lasse mich dann auch widerstandslos in die Zelle verfrachten. Ich mache nicht einmal einen Aufstand, weil sie Choji gleich mit zu mir reinstecken und dass das doch unter meiner Würde ist, keine Einzelzelle zu bekommen.

Die Urharpyie

"HE! ... Zephyr! ... Zephyr! ... ZEPHYR!" Nur gedämpft dringt eine Stimme an mein Ohr ... ich werde durchgeschüttelt, nehme es aber nicht wirklich wahr ... ich meine ich sitze hier und bin in LEBENSGEFAHR! ALLEIN! Das war ich noch NIE! Bisher war IMMER jemand da, der stärker war und mich beschützen konnte! Mein Vater, meine Geschwister, Arito, Key, ... ja sogar diese blöde Schrumpelpflanze! Da muss man doch einen Schock bekommen und da ich schon immer ein empfindsames Gemüt war, bringt mich das natürlich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs! Ich habe nicht einmal meine Bogen und ... mein Gott die Urharpyie ... ich weiß genau, wie man sie holt, schließlich bin ich eine reinblütige Harabin und ... was zum Steinschlag ist das?

Schlagartig werde ich aus meiner Selbstbemitleidung herausgerissen, als ich ein festes, warmes Paar Lippen an den meinen spüre. Es kribbelt furchtbar. Ich reiße die Augen weit auf "Hmmmpf!" und scheuere ihm eine ... ich möchte zu meiner Verteidigung sagen, dass ich rein aus Reflex handle! Wenn man so gut aussieht wie ich gewöhnt man sich das irgendwann an. Ich spüre, wie er zurück weicht und ich alleine zurückbleibe ... eine seltsame Leere macht sich in mir breit ... das hab ich jetzt davon. Ich schaue ihn unsicher an. ... normalerweise werde ich jetzt zusammengestaucht und auf's übelste beschimpft, wobei ich darin in nicht's zurückstehe, bis Cora mich mit Gewalt von dem jeweiligen Idioten wegzieht, ... aber die ist ja leider nicht da.

Er tut jedoch nix in der Richtung. Statt dessen kratzt er sich am Kopf und hält sich die glühende Backe. "Sorry, aber ich konnte mich nicht dazu durchringen dir eine Ohrfeige zu geben und da dachte ich ..." verlegen schweigt er ... und ich auch. Dann klettert ein Seufzen meinen Hals nach oben. Wenn man nur noch die Aufsicht auf ein paar Stunden? Tage? hat wird man plötzlich doch sehr sanftmütig finde ich. "Macht nix ... Entschuldigung, das war echt ein Reflex." Mein blonder Gegenüber meint "Macht nix!" und grinst noch eine Weile lang weiter. Dann wird er wieder ernst und setzt sich neben mich.

"Also ... wie ist das jetzt mit der Urharpyie? Ich nehme an, das hat irgendwas mit eurem Bluterbe zu tun oder?" Ich kratze mich am Kopf ... wie fange ich das jetzt an ... und bemerkte, dass meine Frisur wohl ruiniert ist. Gedankenlos ziehe ich meinen Kamm heraus, den ich immer einstecken habe und beginne meine Haare zu ordnen. So eine gewohnte Tätigkeit beruhigt irgendwie. Vor allem wenn neben einem ein gelassener, starker Hüne sitzt und sich nur für dich und deine Probleme zu interessieren scheint ... na gut ... jetzt sind es auch seine Probleme.

"Äh ..." beginne ich nicht sonderlich intelligent. "... die Harpyien sind keine Geschöpfe, wie die meisten Lebenwesen auf diesem Kontinent, sie sind irgendwann einmal von einem unheimlich mächtigem Chimärologen geschaffen worden und waren so gut gelungen, dass sie tatsächlich alleine überlebensfähig waren und sogar ihren Herrn überlebten. Allerdings sind sie immer noch eine künstliche Mischung aus Riesenadlern und weiblichen Menschen ... nicht halb, nicht ganz. Dieser Widerstreit ihres innersten Wesens: Eine Kreatur, die sich zwei völlig gegensätzliche Wesen teilen muss, einmal die Art der Frauen, temperamentvoll, hitzköpfig, ungezügelt aber auch klug und das des Adlers, frei, wild, dumm und kalt wie der Fels, sorgt dafür, dass echte Harpyien verrückt sind. Nicht dumm, wie der gemeine Volksmund vielleicht behauptet, sondern einfach nur total schizophren. Das macht sie ja auch zu so unberechenbaren Gegnern, bei denen man nie weiß, welcher Teil gerade die Vorherrschaft hat. Der kalte berechnende, oder der hitzköpfige Teil."

Ich grinse leicht. "Man kann also sagen, dass wir mit einem Stamm aus lauter Irren verwandt sind ... und behaupte jetzt nicht das wäre dir schon immer klar gewesen!" nun lächelt Choji ein bisschen, sagt jedoch nichts. "Auf jeden Fall heißt es, dass es einmal eine besonders mächtige Harpyie gab und wie das so ist hat unser Vorfahre sie gerettet ... blabla ... furchtbar heldenhaft ... blabla ... tobt schrecklicher, tagelanger Kampf mit dem Bösen ... und so weiter und so fort ... bezwingt ihn ganz knapp und mit selbstverachtender Aktion ... taramtamtam ... wir bekamen das Bluterbe zum Dank. Es gibt aber noch einen Teil in unserem ... Geschenk, den eigentlich keiner kennt. Es ist so ähnlich wie das Siegel der Hyuga oder Anubis bei Hinata. Wenn ein Harabin stirbt, wird es aktiviert und die Urharpyie erscheint für einen Tag um den Tod zu rächen. Wie alle anderen Harpyien ist sie allerdings verrückt und deshalb nicht in der Lage Freund und Feind unterscheiden zu können. Sie vernichtet immer alles im Umkreis von ein paar Kilometern ... du kannst dir ja vorstellen, was passiert wenn das in einer großen Stadt, als zum Beispiel Konoha passieren würde oder?"

Ich brauch mich nicht zur Seite zu drehen um zu sehen, dass er nickt. "Jetzt weißt du wenigstens, warum die Harabin immer noch die letzte und stärkste Waffe Iwa's sind. ... Normalerweise bekommen wir, noch vor dem Schlüpfen ein Siegel aufgedrückt, welches genau diese Situation verhindern soll, frag mich jetzt bloß nicht wie das funktioniert, das muss ich noch früh genug lernen. Auf jeden Fall scheint dieser größenwahnsinnige A... nfänger tatsächlich einen Weg gefunden zu haben das Ding zu brechen. Wenn er das tatsächlich bei mir schafft, ... dann hat er eine wandelnde Zeitbombe in der Hand. Er bräuchte mich nur unter einer Stadt verbuddeln und warten bis die Luft ausgeht ... oder er macht mir weiß, dass es missglückt ist, gibt mir eine Giftkapsel und schickt mich Shoppen ... ich weiß nicht einmal ob ich es merken werde ob das Siegel noch da ist oder nicht."

Verzweifelt rudere ich mit beiden Armen und hätte Choji dadurch beinahe von der Bank, die eigentlich nicht&#769;s weiter als ein hartes Brett ist, gefegt."Ups ... tschuldiung" Neugierig sehe ich mich um. Sonderlich lange gedenkt dieser Kerl mich wohl nicht mehr leben zu lassen, denn diese Zelle ist nicht gerade so eingerichtet, dass es für einen längeren Aufenthalt einer Harabin geeignet wäre. Kein Sofa, kein Bücherregal ... nur zwei Bretter, die wohl als Bank und Bett gedacht sind. Die Decke ist sehr niedrig. Ich seufze "Nicht sonderlich komfortabel hier was?"

Choji streckt sich und ich ahne, dass er hier wohl nur gebückt rumlaufen kann. Daraufhin stelle ich mich ebenfalls vorsichtig hin und ... Bingo ich kann mich auch nicht aufstellen. Tolles Gefängnis echt! Die sollen bloß froh sein, dass ich im Gegensatz zu meinem Vater NICHT mit Raumangst gesegnet bin, sonst hätten sie ein Problem. Oh mann. Dieser Anführerfuzzi soll bloß schaun, dass er mir nicht unter die Griffel kommt, sonst mach ich Kleinholz aus ihm! Na ja ... wenigstens sollte es mir hier nicht sonderlich schwer fallen meine Linie zu halten.

Zwei Stunden später werde ich abgeholt. NATÜRLICH versuchen wir einen Ausbruchsversuch, aber leider knocke ich mich selbst aus, als ich mit meinem Hirn gegen die viel zu niedrige Türe donnere. Daraufhin rast Choji in mich hinein und da sie vorsichtshalber draußen noch ein paar Schläger und Ami- chan postiert haben, ist die kurze Flucht damit vorbei und mir brummt der Schädel ganz teuflisch. Den Rest bis zum ... was auch immer das ist, wo uns diese dummen Idioten hinbringen, ich nenne es jetzt einfach mal Labor ... jammere ich ihnen allen die Ohren voll, wie dringend ich jetzt doch ein Aspirin bräuchte und das dies Unterkunft ABSOLUT unter meinen Niveau ist und wie sie es wagen können eine echte Harabin dermaßen unter ihrer Würde zu behandeln und sie sollten sich doch gefälligst schämen und wenn sie sich jetzt sofort hinknien und um Verzeihung bitten, könnte ich vielleicht so gnädig sein und ihnen verzeihen.

Unglücklicherweise wissen diese Deppen nicht, was gut für sie ist und ignorieren mich "... aber dass mir nachher keiner behauptet ich hätte euch nicht gewarnt! Ich werde keinerlei Schmerzensgeld zahlen und lehne für eventuelle dauerhafte Schäden an Körper und Seele jegliche Verantwortung ab!" Bevor ich jetzt allerdings mit meiner nächsten Triade anfangen kann, sind wir da ... leider. Und ich hatte mich gerade erst in Fahrt geredet!

Ich wünschte bloß, Choji wäre hier. Ohne ihn fühle ich mich so ... alleingelassen. Ein hoffender Blick um mich herum zeigt mir, dass ich diesmal WIRKLICH keine Hilfe zu erwarten habe. Die meisten Gesichter hier habe ich noch nie gesehen, soweit ich sie im dämmrigen Halbdunkel des kalten Raumes überhaupt erkennen kann und die bei denen ich die Gesichtszüge erkennen kann blicken nicht gerade freundlich drein. Die einzige Helligkeit stammt von einem großen Leuchter an der Decke und von Ami- chan, die stupide, aber gehässig vor sich hin funkelt, wie ein kitschiger, falschplatzierter Weihnachtsbaum.

Da ist ja auch wieder uns er Master of Desaster. Vom alten Tsuchikagen wie ich ihn kenne, ist bis auf eine gewisse Ähnlichkeit nichts übrig ... oder vorhanden. Auf den Lippen liegt ein überhebliches Lächeln und sein Gang kennzeichnet ihn deutlich als denjenigen, der hier die Fäden in der Hand hält. "Ahh, das Fräulein Harabin. Schön dass sie kommen konnten!" Ich trete meinen Wächter gegen das Schienbein und wünsche es wäre dieser Kerl. "Hallo Schwachsinniger! Pass bloß auf, dass ich hier nicht freikomme, sonst bring ich dir das Fallen ganz neu bei!"

Ein falsches, überlegenes Lächeln strahlt mir entgegen. "Na, na ... wo bleibt denn eure gute Erziehung Zephyr! Wir sind doch keine gewöhnlichen Menschen, die sich auf die rohe Gewalt verlassen müssen. Wir sind von der Natur auserwählte Ninjas und DU!" mit spitzen Fingern zeigt er auf mich. "Bist die exakte Verhöhnung all dessen, was wir sind!" Mein Kopf ruckt nach oben. "Ein vom Menschen geschaffenes Wesen, dass sich tatsächlich anmaßt zur Natur gehört!" er schüttelte sich kurz vor Ekel. "Kein Wunder, dass euch Mutter Natur mit dem Wahnsinn straft! Ich werde euch ausrotten und gleichzeitig meinen Feldzug mit eurer Hilfe fortsetzen! Damit schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe!"

Er lacht und ich bin mir 100 prozentig sicher, dass ich noch nie so ein unechtes Geräusch gehört habe. "Ich glaub du spinnst! Sobald ihr mir das Siegel gebrochen habt werde ich Selbstmord begehen und euch alle mit in den Tod reißen!" Große Worte hinter denen keine Wahrheit steht. Ich weiß, dass ich viel zu sehr am Leben hänge um Hand an mich zu legen, ... ich brächte das Wahrhaft nicht über's Herz ... aber vielleicht merkt das der Depp vor mir ja nicht.

"Liebe Zephyr ... jeder hier drin, weiß, dass es in ganz Iwa keinen feigeren und unehrenhafteren Ninja gibt wie dich! ..." Danke, das hab ich jetzt echt gebraucht! "... Aber sein unbesorgt. Falls du unwahrscheinlicherweise trotzdem plötzlich mutig werden solltest ... bis ich beschlossen habe dich zu sterben zu lassen, wirst du in deiner Umgebung keinen Gegenstand finden können, der auch nur annähernd dazu geeignet wäre dich auch nur anzukratzen ... und falls dich das immer noch nicht überzeugt ... bringt sie doch bitte einmal zu mir ..." Mit ein paar groben Stößen werde ich zum nächsten Fenster geführt.

Durch das staubige Glas kann ich nach draußen sehen ... wäre ich jetzt nicht in dieser Lage hätte ich sicher die tolle Aussicht bewundert, aber so folge ich nur stinkwütend dem Arm vom Tsuchikagen. "Du befindest dich hier in meinem Zuhause, also dem Palast des Tsuchikagen und da dieser mitten in Iwa steht, brauche ich dir ja nicht lange zu erklären, wer durch deinen großmütigen Selbstmord alles unschuldig mit in den Tod gerissen würde oder?" Diese Giftschlange hat tatsächlich an alles Gedacht! Dafür würde ich ihm am liebsten beide Augen auskratzen, aber leider lassen das meine unnötig groben Wächter nicht zu.

Warum kann ich nicht so leicht zu überlistende Tölpel als Wächter haben, wie sie immer in Romanen vorkommen? Auch die obligatorische Schwachstelle im Plan des Bösen habe ich bis jetzt noch nicht ausmachen können, obwohl ich mich wirklich bemühe. Ich weiß schon, warum ich schon immer Bücher dem wirklichen Leben vorgezogen habe ...

Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen ... Bibliothekarin hätte ich werden sollen! Ein ganzes Leben lang nur ich, meine Bücher und wunderschön unrealistische Romane! Keine nervigen Teamkameraden, keine sadistisch veranlagten Sensai und kein größenwahnsinniger Tunichtgut, der nichts besseres zu tun hat als den lieben langen Tag, arme, hilflose Harabin zu quälen! Jetzt ist es für diese Erkenntnis aber schon wieder mal zu spät.

Da ich aber hier weder mit Gewalt, noch mit Provokation weiter zu kommen scheine, versuche ich es halt mit Trick 17 des Ninja Handbuchs ... das gibt es tatsächlich!!! ... zumindest in Iwa, Verleger ist übrigens der Tsuchikage persönlich: 'versuche dich ein zu schleimen und so das Vertrauen deiner Feinde zu gewinnen (Am Besten geht das mit ein paar selbstgekochten Kohllruladen)'. "Ich verstehe langsam, was ihr plant!" meine ich deshalb mit nachdenklicher Miene. "Das könnte tatsächlich funktionieren! Ich denke ich werde euch helfen."

Natürlich erwartete ich jetzt, dass dieser rasierte Affe vor mir voller Andacht auf die Knie ging ... oder sich zumindest freute wie ein Schnitzel ... aber denkste! Statt dessen lachte er nur. "Tut mir leid, dein wirklich grooooßzügiges Angebot ablehnen zu müssen, aber ich glaube dir nicht. Und selbst wenn ich das täte, so würde es dich nichts an meinen Plänen ändern, das Risiko von dir betrogen zu werden wäre mir einfach zu groß."

Undank ist der Welten Lohn! Wo kam nur dieses völlig unbegründete Misstrauen her? Schweinerei! Wo waren nur die guten alten Zeiten, als die Mächte der Finsternis noch blauäugig und gutgläubig waren! "Bloß das das klar ist du arroganter Möchtegernkage, ich hoffe bloß, das Cora und Kay dich finden und dich in Einzelteile zerlegen, bis jedes Ikea- Regal neidisch wird!" Ein rügender Finger wird wackelnd vor meine Nase gehalten. "Na na ... natürlich werden sie mich finden ... schließlich werde ich die Suchaktion nach euch leiten. Ich bin doch der Tsuchikage und da liegt mir jeder Ninja aus Iwa sehr am Herzen!" Während dieses Vortrags hat er nicht auf mich geachtet und das ist ein Fehler.

Mit aller Kraft die ich aufbringen kann, schnellt mein Kopf nach vorne und dann beiße ich in seinen Fingern ... gleichzeitig versuche ich die nicht hygienischen Aspekte dieser Situation zu verdrängen. Volltreffer. Er schreit auf und verpasst mir eine Ohrfeige, dass mir Hören und sehen vergehen, während mich die Wächter zurückzerren. Geschieht diesem Idioten bloß recht! "HAHA! DAS WIRD DICH LEHREN, EINE HARABIN ZU UNTERSCHÄTZEN DU ROULADENSÜCHTIGER WELTHERRSCHAFTS- ANFÄNGER!" Leider ist mit dieser Aktion seine falsch- freundliche Stimmung wie weggeblasen.

Mit einer Hand winkt er die bis jetzt wartend in der Ecke stehende Ami- chan heran. Meiner bescheidenen Meinung nach hätte sie da ruhig bleiben können ... für alle Ewigkeit, aber wer fragt schon mich? "Ich brauche etwas von ihren Haaren!" WAS MEINE SEIDIG GLATTEN, SCHWARZEN HAARE? MEIN GANZER STOLZ? SIE KÖNNEN MICH JA GERNE UMBRINGEN, ABER DAS IST ZU VIEL! "IHR HABT DOCH EINEN SCHLAG!" Geistesgegenwärtig wie ich bin, ziehe ich mich in meine Harpyiengestalt zurück und ein Großteil meiner Haut überzieht sich mit Federn und Horn. "HA JETZT SCHAU DOCH MAL OB DU NOCH EIN HAAR FINDEN KANNST DU AUFGETAKELTE MOTTE!"

Ami- chan hält das Messer verwirrt in ihrer Hand und schaut etwas hilflos zu ihrem Meister. "JETZT schaust du dumm, was? Ich wette DAS hast du nicht berücksichtigt du alter Schmalzstullenkage!" Zu meinem Leidwesen bringt ihn das nicht weiter aus der Fassung. Im Gegenteil sein kaltes Grinsen hält wieder Einzug auf dem verrunzelten Gesicht. Er tritt vor und reißt mir mit einem leisen. "Das brauchen wir auch." eine Feder aus. Dann wendet er sich wieder an mich "Stell dir vor ... ursprünglich hatte ich für diese Situation eine schwierige und kräfteraubende Beherrschungsjutsu vorgesehen, aber ..." damit winkte er zwei weiter Bullen an sich heran, die ich bis jetzt nicht gesehen hatte. "... du hast mir ja offensichtlich eine große Hilfe mitgebracht."

Choji! Er ist doppelt und dreifach gefesselt und geknebelt hat man ihn auch. Anscheinend wissen sie, dass er zu stark ist, als das ein normales Seil ihn einfach so bremsen könnte. Ich beschließe in diesem Augenblick ganz fest, in Zukunft alle gerissenen Bösewichte abgrundtief zu hassen. "Lass ihn da raus! Du hast selbst gesagt, er ist dir nur zufällig dazwischen gekommen!" Doch mein verabscheuungswürdigster Widersacher grinst nur breit. "Weist du ... ich habe mich gefragt, warum ich nicht nur dich, sondern ihn auch bei mir vorgefunden habe und mich genauer nach der Art dieser Jutsu, die ich da verwendet habe zu informieren ... nun ... es wird dich interessieren dass sie, damit die Kleidung und so auch mitgenommen wird, alles mitnimmt, was am Körper dranhängt ... und das muss in diesem Fall wohl Choji gewesen sein. Du hast ihn also berührt, vielleicht sogar Händchen gehalten, also ..." Ich weiß, dass er den falschen Schluss zieht, aber ich darf ihn auch nicht aufklären, da ich darauf hoffe, das Choji es geschafft hat das Kunai vor den Blicken der Wächter bis jetzt zu verbergen ... unsere einzige Waffe.

"Er äh ... mir war ein Blatt auf das Kleid gefallen!" selbst in meinen Ohren hört sich diese Ausrede lahm an. Es ist wie in einer dieser bescheuerten Cliquen, wo sich alle einbilden du wärst in einen verknallt und du gar keine Chance hast ihnen zu erklären, dass du noch nie auf diesen Kerl gestanden hast. "Na toll! Und wie soll ich jetzt deine 'genialen' Schlussfolgerungen widerlegen und dir beweisen, dass mir dieser fette Kerl völlig schnurzpiep egal ist?" Ich sah aus den Augenwinkel, wie Choji ganz kurz zusammenzuckt und verspreche ihm in Gedanken mich dafür mit einer Flugstunde zu entschuldigen. Oh mann, wenn das so weitergeht komm ich total verschuldet heim! ... wenn überhaupt.

Leider ist das wohl der Satz auf den er gewartet hat. "Na das ist doch kein Problem!" Sein Lächeln wird breiter. "Wenn dir wirklich nichts an dem Kerl liegt, wir Ami- chan jetzt umbringen und du kannst ganz brav in deiner Gestalt bleiben. Wenn du dagegen beschließt dass er zumindest so weit mit dir befreundet ist, dass du zumindest nicht für seinen Tod verantwortlich sein willst, musst du wohl oder übel wieder in deine menschliche Gestalt zurück und ein paar Haare lassen."

...

...

...

Scheiße ...

...

...

...

Schachmatt ...

endgültig.

...

Ich seufzte einmal, bemerke nur peripher, dass Choji angefangen hat sich wie ein wilder gegen seine Fesseln aufzulehnen ... diese blöden Konohaninjas und ihre ewige Selbstaufopferung ... dann verwandle ich mich brav wieder zurück in meine menschliche Gestalt. Sofort wird mein Kopf brutal zurückgerissen und kurz darauf sehe ich mit Tränen in den Augen, wie meine schönen, wohlgepflegten, langen und seidig schwarzen Haare auf den Fußboden fallen ... Ich wette Ami- chan wird nie eine gute Friseuse.

Aufgetakelte Motten, Schlangen, Skorpione und jede Menge Chaos

#Hallo chaotic, wie du siehst ist dieses Kapitel eigentlich viel zu lang, aber es gibt einfach keine geeignete Stelle zum Aufhören. Deshalb musste ich auch im letzten Kapi so abrupt unterbrechen, damit dieses wenigstens etwas kürzer wird.

An dieser Stelle auch einmal ein ganz dickes Danke an dich, Kalashin und Redhead, was tät ich ohne euch Leute! *verbeug* DANKE!

So genug geschwallt: Viel Spass beim lesen ...#
 

Einige größere Blutspendeaktionen, ein kraftraubendes Ritual, ein gebrochenes Siegel und eine Ohnmacht später finde ich mich mit der Mutter aller Kopfschmerzen und auf dem Bauch liegend in meiner Zelle wieder. Ich versuche meinen Kopf zu heben, sinke aber sofort stöhnend wieder zurück auf das Kissen. Wenn sich ein Kater auch so anfühlt, werde ich in meinem ganzen Leben nie auch nur einen Tropfen Alkohol anrühren, schwöre ich mir. Außerdem kann ich alle meine Knochen einzeln fühlen und ich habe immerhin zwei gesamte Flügel mehr, wie der normale Mensch! Wenigstens haben sie offensichtlich beschlossen mir endlich ein ordentliches Bett zu geben. Ich möchte ja wohl auch meinen, dass man als tödliche Geheimwaffe mit etwas Respekt behandelt wird!

Der Stoff riecht aber komisch ... vorsichtig ziehe ich erneut Luft ein ... es riecht zwar gut aber ... "Müsste mal wieder gewaschen werden." Stelle ich fest und nehme mir vor, es gleich dem ersten Wächter zu sagen, der an meiner Tür vorbeikommt. "Ok, ich merk's mir." Zum zweiten Mal an diesem Tag reiße ich den Kopf hoch und zum zweiten Mal bereue ich es sofort wieder. "Ohhh mein Schädel!" Ich höre eine sanfte Stimme. "Es tut mir leid, aber die Gefriertruhe mit den Eisbeuteln konnte noch nicht geliefert werden und bevor du wieder deinen Reflexen nachgibst, ... ich hatte nicht's unsittliches vor ich wollte nur deinen Kopf unter meine Jacke betten, damit dein Schädelweh nicht ganz so fundamental wird und du warst dann diejenige, die beschlossen hat mich als Kopfkissen zu missbrauchen."

Mein blöder Stolz zwingt mich nun dazu, mich trotz aller Schmerzen aufzuraffen und ihn so wieder freizugeben. Dabei war's so gemütlich. "Was is passiert?" Choji zuckt mit den Schultern. "Nachdem du in Ohnmacht gefallen bist? ... eigentlich nicht mehr viel. Sie haben das Ritual beendet und dann musste ich noch aufräumen helfen, aber das bin ich ja von Mama gewohnt. ..." Er grinst schon wieder und meine Mundwinkel ziehen sich automatisch mit nach oben.

"... Warum hast du dich zurückverwandelt?" Ich ziehe eine Schnute. "Gute Frage!" ... sehr gute sogar, denn die Antwort darauf kenne ich selber nicht so genau. Natürlich hoffe ich immer noch darauf, dass unser allwissender Sensai jeden Moment auftaucht und uns rettet, was natürlich Schwachsinn ist, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich als letztes, aber qualvoll. Trotzdem hätte ich als echter Ninja mich gegen den Einzelnen und für die tausend Unschuldigen, die ich nun, nach dem Ritual, mit in den Tod reißen werde, entscheiden müssen. Blöde Situation. Er erwartet eine Antwort, die bin ich ihm ja auch schuldig, aber ich weiß keine, die ich ihm einfach so auf die Nase binden möchte.

"Erstens hätten sie sonst diese Beherrschungsjutsu verwendet oder sich irgend jemand anderen geschnappt, den ich gern hab ..." Kann mir mal einer erklären, warum ich jetzt rot werde? Ich meine es ist ja nicht so dass ich ihm meine unendliche Liebe gestanden hätte! Blöde Hormone! Machen was sie wollen. Schweinerei! "... und zweitens ist das für dich ja auch nur ein Aufschub, denn ich werde es nicht fertig bringen Selbstmord zu begehen." Ich spüre eine große, warme Hand auf meiner Schulter und lehne mich gegen den großen, blonden Konohaninja. Es tut gut jemanden zum Anlehnen zu haben. Ich entspanne mich langsam.

Choji fühlt sich irgendwie ... knochig an. ... Moooment! Choji und knochig? Ich ignoriere den protestierenden Schmerz überall, richte mich schlagartig wieder auf und sehe meinen Aufpasser genauer an. "Du bist ja total abgemagert!" Mein Gegenüber versucht sorglos zu grinsen, was aber gewaltig misslingt. Die Wangen sind in etwa so eingefallen, wie Cora's Kuchen. "Das bildest du dir nur ein." HA! Das ist so ziemlich die schlechteste und unglaubwürdigste Lüge, die ich je gehört habe! "Das kannst du Arito erzählen, aber nicht mir! ... also? ... ich warte?" Etwas hilflos wedelt mein Zellengenosse nichtssagend mit den Händen herum. "Na ja ...ich bin es halt nicht gewohnt mit so wenig Essen auszukommen und dann haben mich diese dauerenden Ausbruchsversuche doch etwas Kraft gekostet ..."

Ok, ... ich verstehe das Problem. Sie geben uns genau so viel, dass es für zwei Harabin reichen würde, was für den Akamichi natürlich nicht genügt. Ich nehme an sie wollen meinen Kollegen etwas schwächen, damit er nicht mehr einen Ausbruchsversuch nach dem anderen startet. "Oh mann ... ich wünschte ich würde so schnell abnehmen wie du!" Seufze ich ehrlich, als er sich unterbricht "... aber sie es doch mal so ... dann nehm ich endlich mal ab und du musst dich in meiner Gegenwart nicht so genieren." Ich reiße meine Augen auf. "Spinnst du? Also ganz ehrlich! Wenn dich jemand nur mit einem bestimmten Aussehen mag, dann jag ihn zum Teufel, denn dann hat er deine Freundschaft nicht verdient!" Choji schaut mich nur wissend an, sagt aber nichts. Und aus irgendwelchen Gründen fühle ich mich plötzlich äußerst unwohl.

Ich nehme mir fest vor beim nächsten Essen mehr zu verlangen und nach ein paar wirklich hartnäckigen Diskussionen und nachdem ich dem Wächter klar gemacht habe, dass ich wegen der großen Flügel einen wesentlich höheren Energiebedarf habe, wie die meisten anderen Menschen reich es zumindest soweit um Choji nicht mehr sichtbar abmagern zu lassen ... auch wenn es immer noch nicht genügt. Leider ist es mir aber auch nicht gelungen ihn davon zu überzeugen, dass ich ohne Probleme auch tagelang ohne Essen auskommen kann ... Memo an mich selbst: ich muss unbedingt an meiner Überzeugungsfähigkeit arbeiten.

Natürlich wird uns schnell stinklangweilig, meine lautstarke Forderung nach Büchern überhört man schlichtweg und so tratschen wir ausgiebig über Gott und die Welt. Am Abend dieses Tages kenne ich seinen Stammbaum auswendig, die gesamte Verwandtschaft plus den Freundeskreis und er den meinen. "Ich verstehe Shikamaru nicht. Der Nara von dem du mir erzählt hast ist so völlig anders, wie der, den ich kenne. Zu mir ist er immer unfreundlich!" Obwohl ich mir absolut 110%ig sicher bin, dass der Akamichi mehr weiß, als er sagt, zuckt er trotzdem nur mit den Schultern und schweigt sich aus.

Ich schließe die Augen und lehne meinen Kopf zurück ... warum kann das Leben nicht viel einfacher sein ... ich bin die Tochter einer wohlhabenden Familie! Wieso kann ich nicht einfach den ganzen Tag im Garten sitzen und lesen? Vor mir steht eine Koppel mit einem weißen Greifen ... Es könnte so schön sein ...

...

...

...

Wir schrecken auf, als wir einen lauten Knall im Gang hören, der etwa so klingt, als würde eine Türe aus ihren Angeln gesprengt werden. Schon vorher haben wir uns eingebildet immer wieder laute, scheppernde Geräusche zu hören ... Hoffnungsvoll laufen Choji und ich zum vergitterten Eingang. ... leider Fehlanzeige. Mister 'ich bin der Bösewicht' ist gerade hereingekommen und baut sich, mit Ami- chan im Hintergrund, vor uns auf. "Hallo ihr zwei ... ich hoffe ihr habt gut geruht." Ich ignoriere tapfer meine höllischen Kopfschmerzen und grinse schief.

"Tut mir leid, aber ich bin nicht zum Schlafen gekommen, weil ich vollauf damit beschäftigt war den Rattengestank wieder aus meiner Kleidung herauszubekommen." Die Augen des Tsuchikagen zogen sich zusammen. "Charmant wie immer Fräulein Harabin. ... Wie dem auch sei ... ich wollte ihnen nur sagen, dass sie den heutigen Tag noch einmal so richtig genießen sollten, denn leider hat sich Konoha nicht dazu durchringen können unseren Forderungen nachzukommen. Ach ja ... und ... ich habe ihren Wächter angewiesen, ... falls es irgend jemand hier hereinschaffen sollte, dann soll er sie auf der Stelle töten, ... bitte sagen sie das ihren Freunden, bevor sie irgendwelche dummen Ideen ausbrüten. Außerdem habe ich die nicht ganz unberechtigte Befürchtung, dass ihnen dieser Konohaninja ans Leben will und deshalb werden wir sie bis morgen in eine andere Zelle sperren."

Ami- chan hebt einen Bogen, MEINEN BOGEN!, an den sie bereits vorher einen Pfeil gelegt hat und zielt damit auf Choji ... " Wenn sie nun bitte so freundlich währen. Choji sucht sich diesen Augenblick aus um das bis jetzt versteckte Kunai herauszuziehen und auf den verrückten Kagen zu werfen ... und Ami- chan schießt ... Ohne jede Waffe versuche ich mich auf den anderen Schläger zu stürzen, aber bin in diesen beengten Verhältnissen auf Grund meiner großen Schwingen, selbst mit dem scharfen Harpyienschnabel, hoffnungslos unterlegen.

Ich höre einen Schmerzensschrei von meinem Kameraden und bekomme einen Schlag auf meinen sowieso schon lädierten Kopf, der mich Sterne sehen lässt. Zwei Sekunden später finde ich mich in Einzelhaft wieder. Die Mutter aller Kopfschmerzen hat sich verzogen und der Großmama platzgemacht. Choji hält sich das durchschossene Bein und liegt auf dem Boden. Die hässliche Küchenschabe verbeugt sich höhnisch "Ich wünsche noch einen geruhsamen Abend beieinander." und geht wieder ... "Ich bringe diesen Mistkerl um!" zischte es schmerzerfüllt von meiner Nachbarzelle. Ich lasse mich an der Wand entlang zu Boden gleiten und schließe die Augen. "Ist es schlimm?" Ein Schnaufen und ein "Geht schon." ... ich sollte mir wohl ernsthaft sorgen machen, bin aber zu erschöpft für solche Aktionen.

...

...

...

Ich bin wohl eingenickt, aber ich wache von etwas feuchten in meine Gesicht wieder auf ... wenigstens ist der Kopfschmerz etwas zurückgegangen. Ich erinnere mich daran ihm nicht erst eine zu scheuern, sondern vorher zu prüfen und öffne vorsichtig die Augen. "Choji, was ..." Ich dränge den schweren Körper zurück ... Fell? "WUUU!" Ich reiße meine Augen auf. "Kay- Mistviech!!!" Eine heiter hechelnde Zunge und ein schnell wackelnder Stummelschwanz kündet stolz vom Fund des Hundhasen. "Wie hast du mich denn gefunden?"

"Keine Ahnung, aber gut, dass wir ihm nachgelaufen sind was?" Ich drehe mich strahlend um. "Sensai Arito! ... Kisa ... Kay ... Cora!" Langsam kehrt mein Gedächtnis zurück. "Ihr müsst sofort hier weg ... und nehmt Choji mit ... Cora er ist schwer verletzt!" Es wäre nicht Arito, wenn er die Situation natürlich sofort wieder durchschaut hätte. "Die Urharpyie!" Ich wundere mich wieder einmal wie er DAS jetzt erraten hat und nicke stumm "Sie haben gestern ... glaube ich, das Siegel gebrochen ... am Besten wäre es, wenn ihr mich weit wegbringen könntet, wo keine Menschen sind ..."

Doch schon erscheint wieder das allgegenwärtige und vertraute Lächeln auf den Lippen meines Ex- Sensai "Mach dir keinen Kopf Zephyr, das Siegel kann man problemlos wieder verschließen ... du solltest nur aufpassen, dass du jetzt nicht stirbst!" Mir fällt ein Stein, nein ... eher ein Gebirge vom Herzen und ich grinse erleichtert zurück. "Das hatte ich nie vor." Ein gezielter Schlag der Flohsammlerin und Verlobten von Arito und meine Zellentüre ist offen. Als ich auf den Gang trete, sehe ich, dass der Wächter inzwischen ohnmächtig auf dem Boden liegt und die Kerkertüre so verbogen ist, als hätte sie eine große Kraft aus den Angeln geschleudert. Kay schaut etwas erstaunt zu unserer Teamkollegin und murmelt etwas wie "Möchte wissen wie sie das jetzt geschafft hat!"

Ich betrete die Zelle von Choji und knie neben Cora hin. "Wie geht es dir?" Der Akamichi schaut auf sein blutdurchtränktes Bein und grinst. Der Pfeil liegt daneben. "Dank deiner Freundin schon wieder viel besser." Diese richtet sich in diesem Augenblick auf und klopft sich den Staub von der Hose. "So ... ich habe es sogar geschafft die Wunde so zu verschließen, dass wahrscheinlich keine Narben zurückbleiben werden ... ich hoffe das geht so ..." verlegen blickt sie zwischen uns beiden hin und her.

Ich kann mir einen bissigen Kommentar nicht verkneifen. "Was ist eigentlich mit dem Wächter da draußen und der Türe passiert?" Wie auf Kommando wird Cora rot und nuschelt etwas von "Hatte es doch eilig." Arito unterbricht uns. "Wir haben leider keine Zeit für längere Kaffeekränzchen. Ich muss raus und die anderen Iwaninja holen. Die Konohaninja sorgen derweil für Ablenkung. Eure Aufgabe wird es derweil sein, darauf zu achten, dass Cora nicht verletzt wird und Zephyr darf auf gar keinen Fall sterben! Verstanden?" Ich grinse breit. "Die erste vernünftige Anweisung die ich heute höre!"

Kay langt nach seinem Rucksack und holt zwei große, grellgefärbte Tüten heraus. Mit gezieltem Schwung wirft er sie Choji zu, in dessen Händen sie auch knisternd landen. "Die sind von Shikamaru, er meinte du würdest das brauchen. Ich hoffe das stimmt, denn wir haben deshalb extra riskiert den Hundhasen aus den Augen zu verlieren, weil dein Freud darauf bestanden hat das da noch schnell im Kiosk zu kaufen!"

Ich kraule das Hundhasevieh ausnahmsweise hinter den Ohren "Das hast du gut gemacht mein Kleiner!" und werde mit einer sabbernden Zunge im Gesicht bestraft, aber so dreckig wie ich inzwischen bin macht das auch keinen großen Unterschied mehr. Choji sitzt unentschlossen auf dem Boden und schaut zwischen mir und den Chipstüten hin und her. Ich werfe demonstrativ einen Blick auf meine nicht vorhandene Armbanduhr und dann auf den Haufen chipsförmiger Kalorien. "Du hast 5 Minuten!" Er braucht 3, ... ich bin beeindruckt, auch wenn ich der Überzeugung bin, dass das jetzt eine ganz furchtbare Verschwendung von gutem Geschmack ist ...

Während dieser drei Minuten kläre ich meine beiden Teamkameraden darüber auf, warum ich nicht getötet werden darf ... obwohl ich mich berechtigterweise frage, warum ich da überhaupt etwas erklären muss. Kaum habe ich geendet ruckt der Kopf meines Teamkameraden nach oben. "Wir müssen hier weg." Kay ist für seine Verhältnisse sehr nervös, was man an den kleinen, weißen Wölkchen merkt, die aufsteigen, wenn er atmet oder etwas sagt. Außerdem wird es in seiner Nähe plötzlich kälter.

Normalerweise hält er das zurück. "Warum? Is hier doch ganz nett!" Ich habe mich gerade mit dem Gedanken angefreundet, dass wir es uns hier gemütlich machen, bis wir uns retten lassen, aber auch Choji nickt zustimmend. "Stimmt. Der Tsuchikage könnte bemerken, dass er es nicht mehr schafft und in einer Racheaktion wenigstens noch dich töten wollen und hier sucht er dich dann sicher als erstes."

So machen wir uns also auf und schleichen leise und wachsam den Gang entlang. Gott sei Dank sind alle ziemlich abgelenkt, denn die Konohaninjas machen ihre Sache mit der Ablenkung sehr gut. An allen Ecken und enden hört man den Lärm eines Kampfes und verbrauchte Chakra hängt fast spürbar in der Luft. Von links höre ich ein lautes Schreien, dann ein trockenes Knistern und Schaben, wie es sehr viele Insektenpanzer verursachen. Choji reckt den Daumen nach oben und grinst. "Shino!" Das war doch der mit den Insekten oder? ... Ich beschließe spontan, dass ich nicht mehr wissen will.

Wir schaffen es tatsächlich auf unserem Trip durch den Bau in Richtung Ausgang, Kay weiß aus irgendwelchen Gründen immer genau wo's gerade langgeht, allen Wachen aus dem Weg zu gehen. Bis wir in die große Eingangshalle kommen und die Treppe herunter wollen, die in einem großen geschwungenem Bogen nach unten zum großen Tor nach draußen führt. Keinerlei Deckung bis auf ein paar lumpige Statuen und keine einzige Wache weit und breit ... "Da is was faul!" meine ich und die anderen nicken bestätigend. Wir lassen unsere Köpfe rauchen um zu einer Lösung zu kommen. "Würdest du Choji schaffen?" Frage ich Kay, aber der schüttelt nur wortlos den Kopf ...

Unten rennt ein Wächter wie von Furien gehetzt in unser Blickfeld, aber er kommt nicht weit. Nach zwei Schritten dröhnen uns grausame Worte in den Ohren und ein roter Nebel bildet sich um das arme Geschöpf. Innerhalb von Sekunden ist er nur noch Staub. Während wir drei geschockt auf da Bild starren, grinst Choji nur und meint "Anubis" ... ich beschließe spontan Hinata immer nur mit dem ausgesuchtesten Respekt zu behandeln.

"Hier bist du also Harabin." Das schlimmste ahnend drehe ich mich um. Diese ölige, kalte Stimme würde ich in jedem Alptraum wiedererkennen. Hinter uns steht der Tsuchikage und lächelt sein kaltes, falsches Lächeln. Kay nickt mir zu. "Rennt!" Das lasse ich mir nicht zweimal sagen und folge seinen Worten auf der Stelle, ... gehorsam wie ich nun mal bin. Zusammen mit Choji legen wir trotz unserer Verfassung einen ziemlichen Endspurt auf's Parkett. Hinter uns erklingt eine Stimme 'FASST SIE!' und ich drehe mich um Cora und Kay stürzen sich gerade gemeinsam auf den Kerl, aber sonst sehe ich nichts, was auf diesen Befehl folgen könnte ... bis ich wieder nach vorne sehe. Und wer thront da in all ihrer Hässlichkeit zusammen mit ihren zwei Idioten vom Dienst? Richtig, Ami- chan. "Ich brauche noch meinen Bogen! Ich nehme die Möchtegernglitzerbarbie selbst, du und Kay- Mistviech die anderen!"

Hinter uns gibt es einen Mords Krach und das Haus erbebt in seinen Grundfesten. Ein schneller Blick über die Schultern zeigt mir, dass unser geliebter Tsuchikage tatsächlich einen riesigen Manticore beschworen hat, der soeben auf Kay in vollständiger Drachengestalt geprallt ist. Ich hoffe dass der Palast mit der berühmten Iwa- Festigkeit gebaut worden ist und nicht alle unter sicht begräbt ... speziell nicht mich. Da ich keine Waffe habe, muss ich wohl oder übel auf die Waffen der Frau äh ... Harpyie zurückgreifen, also Schnabel, Krallen und eine mehr als spitze Zunge.

Ami- chan versucht ein Kunai nach mir zu werfen, aber da hat sie sich wohl nicht ordentlich informiert. Mit einem lauten Kreischen strecke ich meine Krallen nach vorne und das Kunai prallt an den Stahlharten Schuppen ab. Es hat auch Vorteile ein konstruiertes Geschöpf zu sein. Normales, gutes altes Horn, hätte das jetzt nicht gebracht. Ich greife mit meinen Krallen nach ihrem Kopf, aber leider schafft sie es unter mir hindurch zu tauchen. Blöde Kuh! Ich drehe geschickt und nehme wieder Anlauf ... hab ich einen Dusel, dass die Halle so groß ist! Aber nun aktiviert sie ihr Mottenerbe und die grellbunten Flitterflügel sprießen aus ihrem Rücken zusammen mit zwei langen Fühlern aus ihrem Kopf. Gleichzeitig spannt sie MEINEN Bogen und zielt auf mich.

HA! Das könnte ihr so passen! Ich mache ein paar Fingerzeichen, erinnere mich an das was Sasuke mir versucht hat zu erklären, hole noch einmal tief Luft und versuche es dann ... "KATON- NO JUTSU!" Ich pustete fest aus und vor mir entstand ... na ja ... mit etwas gutem Willen hätte man es wohl als Kerzenflamme bezeichnen können ... auf jeden Fall war es nichts, was Ami- chan ernsthaft beeindrucken, ganz zu schweigen von schaden, hätte können. Nur knapp konnte ich dem Pfeil ausweichen.

Herrschaft! Dafür das dieses Ding mein Bogen ist, kann sie verflucht gut damit umgehen. Aber natürlich besitze ich immer nur das Beste und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass dieser Bogen fast von alleine schießt! Wenn ich wieder daheim bin muss ich unbedingt eine Idiotensperre einbauen! Ich gebe so schnell nicht auf und beginne ein zweites Mal meine Finger ineinander zu verflechten.

In Konoha hab ich es doch auch geschafft! ... na gut ... nur einmal und das auch nur mehr als mickrig, aber wenn ich es schaffen konnte ... Schmetterlinge sind ja bekanntlich nicht sonderlich Feuerresistent. Chakra schmieden und dann ... "KATON- NO JUTSU!" Ich atme mit aller Macht aus und tatsächlich! Vor mir entsteht ein gewaltiger Feuerball und rast unaufhaltsam auf meine Gegenspielerin zu. Verblüfft drehe ich mich um. Hinter mir klebt, eingehüllt wie immer Carnidia's Mann an der Decke, die Finger noch aneinander gelegt und zwinkert mir aus roten, schwarzgetupften Augen zu. Dann löst er sich in eine Rauchwolke auf.

Auf jeden Fall ist es gut gezielt und deshalb auch ein Volltreffer! Mit Tränen in den Augen sehe ich, wie mein schöner, gut gedienter Bogen lichterloh Feuer fängt und sich in Asche verwandelt, während Ami- chan es ihm nachtut und die Überreste wie Steine Richtung Boden fallen. Auf der anderen Seite, wäre meine arme Waffe inzwischen sicher völlig mit diesem Glitzerzeug verseucht! Und irgendwo tut dieser Anblick richtig gut! Ich bleibe in der Luft und sehe mich um. Cora hält sich ganz tapfer gegen den Tsuchikagen, auch wenn sie sich wie immer nur verteidigt und hofft, dass ihr jemand zu Hilfe kommt.
 

#So und weil ich die ich- Perspektive jetzt absolut dicke hab und, auch auf Wunsch von Kalashin, nicht nur über den Kampf Ami- Chan vs. Zephyr schreiben will, mache ich jetzt einen schreibstilmäßig absolut schlechten und Stimmungszerstörenden Perspektivenwechsel ... man möge mir verzeihen. n(_ _)n #

#AAAAH! SIE HATS GESCHAFFT! JETZT HAT SIE SICH DOCH WIEDER IN DIE FF EINGESCHLICHEN! ... irgendwann schaff ich's noch!!! o>.<o #
 

Noch zwei Schritte, dieser Kerl hatte sich genau in ihrem Rücken platziert und hoffte anscheinend darauf, dass sie ihn nicht bemerkt hätte ... noch ein Schritt ... sie grinste breit unter ihrer Anbumaskte und drehte das Kunai in ihrer Hand. Wenn es Notwehr war, konnte er ihr ja schlecht einen Vorwurf machen. ... Er hob das Messer um es ihr in die Schulter zu rammen, doch noch bevor einer der Beiden zustechen und damit ein Leben für immer beenden konnte, wurde der Angreifer von einer großen Feuerwolke gegen die nächste Wand geschleudert.

Wütend baute sich Itachi vor Carnidia auf. "Du hattest doch nicht etwa gerade vor einen von MEINEN zu erwischen und es aussehen zu lassen, als wäre es Notwehr gewesen ... oder?" Zornig blitzten zwei rote Augen unter dem lästigen Umhang hervor, den er immer tragen musste, damit ihn offiziell niemand erkennen konnte. Betont empört griff sich Carnidia mit der Hand an die Brust und riss in gespieltem Entsetzen die violetten Augen weit auf. "Iiiich? So etwas würde ich doch niiieee machen!!!!" Sie hoffte, dass ihr Ehemann genug abgelenkt wäre und warf ein weiteres Kunai nach einem Angreifer, der überrascht zu Boden sank.

Der Akatsuki schnaufte nur abfällig und ein Shurriken bohrte sich in den Hals einer weiteren Ninja, die versucht hatte sie von oben zu attackieren. "HE! Glaub ja nicht, dass ich das eben nicht gemerkt habe! Das war auch einer von meinen! Bilde dir bloß nicht, weil du deine so schnell verbraucht hast könntest du jetzt mit meinen weitermachen!" Erbost streckte ihm Carnidia die Zunge heraus "Gut dann sind wir ja jetzt wieder quitt!" und verpuffte in einer Rauchwolke um die nächste Gruppe zu finden.

Kopfschüttelnd wandte sich Kisa ab ... wie konnte man in diesem Alter noch so kindisch sein? Es waren doch nun wirklich genug für alle da! Sie wandte sich knurrend an Sturm der sehr interessiert die Nase hob. Neugierig geworden tat sie es ihm nach und roch etwas ... da kam ihr ein Gedanke ... der Schatz des Tsuchikagen! ... DAS musste er sein! Die beiden Vierbeiner brauchten keine zwei Sekunden um gemeinsam zu einem Beschluss zu kommen. So schnell sie ihre Beine trugen rasten sie auf die Quelle der Gerüche zu.

Dort angekommen richtete Kisa sich hastig auf und öffnete vorsichtig die Türe ... beinahe hätte sie geblendet die Augen geschlossen. Wer hatte je zuvor solch eine Ansammlung von Herrlichkeiten gesehen. Schnell, damit niemand anders sie entdecken konnte, verschloss sie die Kammer hinter Sturm. "Ok ... du nimmst die rechte und ich die linke Seite!" befahl sie, bevor sie sich gemeinsam über die wohlgefüllte Speisekammer des Tsuchikagen hermachten.

"Was die wohl wieder hat?" verwundert blicken Shikamaru und Ino der ältesten Inuzuka nach, die wie von der Tarantel gestochen losgerast war. Dann richteten sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den gezielt nach ihnen ausschlagenden Busch vor ihnen, dessen Stirnband, dass sich irgendwo in den Zweigen verheddert hatte, ihn als Kumonin auswies. "Mendokusai, warum kann der sich nicht einfach ergeben?" Auch Ino war sauer. Diese Rinde war für ihre Kunai's und Shuriken einfach zu zäh und die Konohaninja hatte es auch nicht geschafft in dieses fremdartige Pflanzenhirn einzudringen, was sie natürlich als persönliche Beleidigung auffasste.

Schließlich seufzte Shikamaru noch einmal tief. Bückte sich dann und hob ein Stuhlbein auf. "Ino ... wenn du bitte so nett wärst ..." die Pflanze zuckte misstrauisch. Ino verstand und griff in ihre Hosentasche. Als fähige Gärtnerin hatte sie immer ein paar Werkzeuge dabei und dazu gehörte auch ein ordentliches Feuerzeug. Eine Minute später war aus dem Stuhlbein eine provisorische Fackel geworden und keine Sekunde später aus dem überdimensionierten Buschwerk wieder ein Ninja. "Seid ihr irre? Wollt ihr mich hier mitten in der Wohnung abfackeln?" Shikamaru und Ino grinsten sich an. "AAAAANNGRIFF!"

Kiba und Akamaru zuckten zusammen. Konnten diese zwei Turteltäubchen nicht eetwas Rücksicht auf sein empfindliches Gehör nehmen? "Du darfst wieder loslassen!" Akamaru zwickte den feindlichen Ninja zur Warnung noch einmal kräftig in den Hintern und gab ihn dann frei. Kiba öffnete gerade seinen Mund um etwas zu sagen als ... seine Nase zuckte nach oben. Er wandte sich knurrend an Akamaru der ebenfalls sehr interessiert die Schnauze in die Luft erhob ... da kam ihm ein Gedanke ... der Schatz des Tsuchikagen! ... DAS musste er sein! Die beiden Vierbeiner brauchten keine zwei Sekunden um gemeinsam zu einem Beschluss zu kommen. So schnell sie ihre Beine trugen rasten sie auf die Quelle der Gerüche zu.

Kiba richtete sich auf und öffnete vorsichtig die Türe ... beinahe hätte er geblendet die Augen geschlossen. Wer hatte je zuvor solch eine Ansammlung von Herrlichkeiten gesehen ... leider hatte auch seine Schwester dieses Zimmer bereits entdeckt. Schnell, damit nicht noch jemand anders sie finden konnte, verschloss er die Kammer hinter Akamaru. "Ok ... du nimmst die rechte und ich die linke Seite!" legte er fest, bevor sie sich gemeinsam über die wohlgefüllte Speisekammer des Tsuchikagen hermachten.

"HERR Sasuke Uchiwa! Könnten sie bitte mal ihren Hintern hierher bewegen und mir helfen?" Leider war der Angesprochene gerade damit beschäftigt sich möglichst cool um sein Tamagotchi zu kümmern, dass sich vor zwei Sekunden plötzlich gemeldet hatte und so musste Sakura alleine gegen die zwei Naturninjas ankommen. Sehnsüchtig blickte sie Kiba nach, der schon wieder wie von Furien gejagt zum nächsten Gegner rannte und jagte ihrem Angreifer ein Kunai in den leichtsinnigerweise ungeschützten Hals.

Sie wandte sich dem nächsten zu, doch dieser hatte seine Fingerzeichen gerade beendet und sich in ein großes, grellbuntes Plastikei verwandelt. DAS TAMAGOTCHI- BLUTERBE! Sogar Sasuke hatte ob dieser Besonderheit sein eigenes in die Tasche gesteckt und war, ganz cool natürlich, herbei geschlendert. Kaum standen die beiden verblüfft vor dem Ding und wusste nicht, was sie damit anfangen sollten, als es auch schon begann hektisch zu piepsen. Aus jahrelang hart antrainierten Reflexen sprang der Uchiha vor und begann sich sofort professionell um das elektronische Haustier zu kümmern.

Aber leider war dies kein normales Tamagotchi! Egal was er tat, sofort fehlte etwas anderes! Tückisch ward diese Jutsu, denn sie trieb selbst die eingefleischtesten Hüter nach kurzer Zeit in den Wahnsinn, verursacht durch Dauerstress! Sakura seufzte, denn sie hatte nicht umsonst so viel in der Akademie gelernt. Diese Jutsu hatte eine Schwachstelle ... und was für eine! Mit ein paar Schritten war sie hinter das Ding gelangt und kurz darauf verstummte es. Verblüfft richtete sich ihr Freund auf. "Wie ..." Sakura grinste breit und hob einen handtellergroßen Eisengegenstand nach oben. "Du musst einfach die Batterie raus nehmen!"

Kija, der mittlere der Inuzuka- Brothers, grinste breit und leckte sich noch einmal über das Maul. Für seinen letzten Gegner hatte war der Kampf wirklich mehr als ungünstig gelaufen. Und diese Jutsu in seiner und Osuwarii's, seinem großen Berhardiner, Gegenwart zu aktivieren war wohl mehr als dumm gewesen. Er hatte gar nicht gewusst, dass es sowas wie ein Bockwurst- Bluterbe gibt! Er wandte sich knurrend an seinen Gefährten der sehr interessiert die Nase hob. Neugierig geworden tat er es ihm nach und ... da kam ihr ein Gedanke ... der Schatz des Tsuchikagen! ... DAS musste er sein! Die beiden Vierbeiner brauchten keine zwei Sekunden um gemeinsam zu einem Beschluss zu kommen. So schnell sie ihre Beine trugen rasten sie auf die Quelle der Gerüche zu.

Kija richtete sich auf und öffnete vorsichtig die Türe ... beinahe hätte er geblendet die Augen geschlossen. Wer hatte je zuvor solch eine Ansammlung von Herrlichkeiten gesehen. Schnell, damit niemand anders sie entdecken konnte, verschloss er die Kammer hinter Osuwarii. "Ich ... äh helfe euch und übernehme die Rückseite!!" empfahl er, bevor er sich gemeinsam mit seinem Hund über die nun schon nicht mehr so wohlgefüllte Speisekammer des Tsuchikagen hermachte.

"Du bist dran!" verwundert blickte Tenten einem rasenden Kija, samt Anhang, nach, der gerade dermaßen an ihnen vorbei gerast war, dass der Kartenstapel, welcher sich vor ihr gebildet hatte beinahe weggeweht worden wäre, wenn sie ihn nicht gerade noch rechtzeitig mit einem Kunai am Boden fixiert hätte. Da sie heute keine Lust gehabt hatte zu kämpfen, spielte sie mit ihren Gegnern statt dessen Schafkopf (anspruchsvolles Kartenspiel aus Bayern und für das bayerische Visum unabdinglich ... so wie die obligatorische Weißwurst! ^.^v), während Neji dafür, sorgte, dass sie nicht gestört wurden.

Der Schweiß, im Gesicht ihrer Gegenüber machte ihr klar, dass sie auch diesmal wieder, trotz schlechter Karten gewinnen würde. Sie seufzte. So machte das ganze auch keinen Spaß diese blöden Typen kapierten einfach das Spielprinzip nicht! ... sie hätte doch lieber etwas leichteres wie Mau- Mau verwenden sollen. Frustriert knurrte sie und strich, wieder einmal den Gewinn ein. Wenigstens kam sie so an Geld ohne als pietätloser Leichenfledderer gelten zu müssen.

Naruto/Kyuubi wandte sich kopfschüttelnd ab. Er würde die Regeln dieses Spiels wohl in 1000 Jahren nicht verstehen. Da war es doch wesentlich lustiger, sich nochmal einen der fremden Ninjas von hinten anzuschleichen um ihn dann in den Hintern zu zwicken oder plötzlich laut zu knurren. Die Reaktionen waren je nach Erfahrung des Kämpfers unterschiedlich. Jonin warfen meist instinktiv ein Kunai oder auch unangenehmeres nach hinten, dann musste man besonders aufpassen, Chunin drehten sich zitternd und langsam um und Genin hüpften quiekend in die Luft. Der Rekord lag bis jetzt bei drei Metern aus dem Stand ... mehr ging auch nicht, weil man bei dieser Höhe mit dem Kopf auf schmerzhafte Art und Weise an die Decke donnerte.

Naruto/Kyuubi wandte sich knurrend an dem nächsten Gegner zu, als er plötzlich stockte und die Nase hob ... man roch es hier gut! ... da kam ihm ein Gedanke ... der Schatz des Tsuchikagen! ... DAS musste er sein! Der Dämon und der Besessene brauchten keine zwei Sekunden um gemeinsam zu einem Beschluss zu kommen. So schnell sie ihre Beine trugen rasten sie auf die Quelle der Gerüche zu.

Naruto/Kyuubi richtete sich auf und öffnete vorsichtig die Türe ... beinahe hätte er geblendet die Augen geschlossen. Wer hatte je zuvor solch eine Ansammlung von Herrlichkeiten gesehen. Leider schienen die Inuzuka- Brothers sie ebenfalls schon gerochen zu haben. Schnell, damit niemand anders sie entdecken konnte, verschloss er die Kammer wieder hinter sich. "Ok ... Ich nehm die Ramen da hinten!" informierte er den schmatzenden Rest, bevor er sich über die immer noch gut gefüllte Speisekammer des Tsuchikagen hermachte.

Rock Lee sah bewundernd Kyuubi nach wie er in einer irrsinnigen Geschwindigkeit den Gang hinunter wetzte. So schnell würde er auch einmal sein wollen. 'Nicht ablenken lassen!' Ermahnte er sich und wandte sich erneut seiner Gegnerin zu. Diese hatte ihre Hände verschränkt und ließ sie schnell und immer schneller ineinander fließen. Er würde sich beeilen müssen, wenn er ihr noch zuvorkommen wollte. Mit aller Kraft stieß er sich vom Boden ab und sprang ihr entgegen. Treffer! Ein ekelhaftes Knacksen kündete von seinem erfolgreichen Schlag. Leider war es trotzdem zu spät, denn die Verwandlung hatte bereits begonnen.

Die Haut des Mädchens begann durchsichtig zu werden und die Arme verschwanden im Körper. Ein schwülstiger roter Ring bildete sich dort, wo vorher noch ihr Hals gewesen war und sie wuchs bis sie einige Meter lang war. Lee riss seine ohnehin schon großen Augen noch weiter auf. "Was ist das?" Anubis trat mit erhobener Waffe hinter ihn und legte den Kopf schief. "Davon hab ich zwar schon gehört ... aber dass es das tatsächlich gibt ... das ist das berühmte Regenwurm- Bluterbe!"

Sie ließ den kampfbereiten Konohaninja dann alleine. Die uralte Hundedämonin war sich sicher, dass er auch alleine damit fertig werden würde. Kopfschüttelnd beobachtete sie Kralle, der sich erst zu passender Größe verkleinert und dann den gesamten Gang vereist hatte. Nun jagte er die rutschenden Naturninjas pfeilschnell durch das Haus und machte sich einen Heidenspaß daraus sie gegen Statuen, Türe und Wände schlittern zu lassen. Der Drache bemerkte sie und rief ihr kurz ein "Treppen geben Extrapunkte!" zu, bevor er schon wieder hinter die nächste Ecke geglitten war. Wie konnte man mit ein paar Tausend Jahren auf dem Buckel nur immer noch so kindisch sein?

Plötzlich stockte die schwarze Dämonenprinzessin und hob die Schnauze witternd in die Luft ... man roch es hier gut! ... da kam ihr ein Gedanke ... der Schatz des Tsuchikagen! ... DAS musste er sein! Die Dämonin fragte ihre Trägerin erst gar nicht um zu einem Beschluss zu kommen. So schnell sie ihre Beine trugen raste sie auf die Quelle dieser verlockenden Gerüche zu.

Anubis richtete sich auf und öffnete vorsichtig die Türe ... beinahe hätte sie geblendet die Augen geschlossen. Wer hatte je zuvor solch eine Ansammlung von Herrlichkeiten gesehen. Leider schienen die Inuzuka- Brothers und Kyuubi/Naruto sie ebenfalls schon gerochen zu haben. Schnell, damit niemand anders sie entdecken konnte, verschloss er die Kammer wieder hinter sich. "Ok ... Ich nehme die Torten da hinten!" informierte sie den schmatzenden Rest, bevor die schwarze Dämonin sich über die schon etwas ausgeklaubte Speisekammer des Tsuchikagen hermachte.

Kakashi sass in einer dunklen Ecke, von der er sich versprach, dass ihn dort keiner entdecken konnte, schließlich waren seine Schüler nun alt genug auch alleine mit dieser Gefahr fertig zu werden und kicherte in sich hinein, als Anubis, wie von den Affen gebissen an ihm vorbei raste. Er ignorierte sie gekonnt, während er regelmäßig die Seiten eines wohlbekannten Buches umblätterte. "Das Regenwurmbluterbe!" Er fragte sich ehrlich, woher Jirayia nur immer diese genialen Ideen hernahm ... nun gut ... er wusste natürlich welche Mengen von Sake der Froschmönch regelmäßig vernichtete, aber DAS war ja wohl fast so kreativ, wie das Gummibärenbluterbe im Band 2.

Dadurch, dass er so in sein Buch vertieft war, bemerkte der Meister von Naruto, Sakura und Sasuke nicht, den großen Hünen mit dem Konohastirnband, der im Nebenzimmer entgeistert auf einen überdimensionierten und zitronenfarbenen Bären starrte, der absurderweise zwei äußerst scharf geschliffene Kunai in seinen unnatürlich runden Armen hielt. "Das gibt's ja tatsächlich! Und ich hab mich schon gewundert, dass der Sake diesmal nicht gepanscht ist!"

Kralle sauste gerade an ebendieser Türe vorbei und grinste. Auch nach ein paar Tausend Jahren waren diese Menschen immer noch für Überraschungen gut. Gut gelaunt jagte er einen weiteren Naturninja die Treppe hinunter und gab sich in Gedanken zwei Punkte extra, weil er unten auf einen zweiten aufschlug. Da rief ihn etwas. Kralle hob seinen Kopf und streckte die Drachensinne in alle Richtungen. Jetzt hörte er es deutlicher! Warum war ihm das nicht schon vorher aufgefallen? Die Ohrenkämme zuckten verdächtig, als er begann wie ein irrer zu beschleunigen. Immer wieder blieb er an einer Kreuzung sehen um sich erneut zu orientieren.

Er kannte diesen Gesang und würde ihn immer erkennen. ... da kam ihm ein Gedanke ... der Schatz des Tsuchikagen! ... DAS musste er sein! So schnell ihn sein Drachenkörper trug raste er auf die Quelle dieser verlockenden Gerüche zu.

Kralle richtete sich auf und öffnete vorsichtig die Türe ... beinahe hätte er geblendet die Augen geschlossen. Wer hatte je zuvor solch eine Ansammlung von Herrlichkeiten gesehen. Dort in einem alten Schuhkarton unter dem Schreibtisch! Er konnte es SPÜREN! Völlig mit sich zu Frieden tappste Kralle automatisch zu den, nicht zu verachteten, Rücklagen Iwa's, rollte sich um die alte, halbzerfallene Schachtel und lauschte glücklich dem Gesang des Goldes.

Einen Augenblick schon befürchtete Zephyr, dass der Feuerball, den der Hundhase eigentlich auf seinen Angreifer gefeuert hatte Kralle treffen würde, aber der wich durch einem eleganten Sprung zur Seite mit Leichtigkeit aus und das Geschoss traf den richtigen Gegner. Erleichtert sah sie wieder zu Choji, der seinen Angreifer, der zufälliger- oder auch dummerweise die Gestalt eines Hummers angenommen hatte, fachgerecht zerlegte. Gerade hatte der Gliederfüßer die Hände des Akimichi in die Zange genommen und versuchte ihn nun zu zerquetschen, als dieser begann zu wachsen. Schnell glitten die Scheren an den immer größer werderdenden Gliedmaßen ab und versuchten vergeblich sich irgendwo festzukrallen.

Kaum waren die Oberarme des Akamichi wieder frei, sorgte ein starker Schlag auf den Kopf dafür, dass sein Gegenüber in die sanften Arme des Schlafes hinüberglitt. Zephyr grinste ihm zu und blickte nach oben, wo sich der Manticore und der hellblaue Drache immer noch einen heftigen Kampf lieferten.

Kay bereute nicht, dass er sofort in vollkommen in die Drachengestalt gewechselt war. Er beherrschte diesen Köper zwar noch nicht so sicher wie die menschliche Form, aber er hätte sonst nicht lange standgehalten. Immer wieder peitschte der gifttriefende, blutrote Skorpionschwanz seines Gegners auf ihn ein und versuchte eine Lücke zwischen seinen Schuppen zu finden.

Wäre er jetzt noch ungepanzert, hätte er schon verloren. Aber es hatte auch angenehme Seiten. Seine Sinne waren so geschärft wie sonst nie und zusätzliche Sinneseindrücke stürmten ständig auf ihn ein. Gut dass er damit inzwischen einigermaßen umgehen konnte. Durch seine Flugfähigkeit war er zumindest was die Beweglichkeit betraf seinem Gegner annähernd ebenbürtig geworden, der die ihm eigenen blutroten Fledermausartigen Flügel geschickt und völlig selbstverständlich einsetzte.

Außerdem war er nun in der Lage mit der bloßen Hand, bzw. gepanzerten Kralle, die ebenfalls giftigen Tatzenschläge des Manticoren zu parieren, ohne schlimmere Verletzungen fürchten zu müssen. Trotzdem sah man bei beiden Kontrahenten die Spuren ihres Kampfes. Alle vier Flügel der beiden Kämpfer waren an mehreren Stellen zerfetzt. Blaues Blut versuchte eine große Wunde zwischen den Schuppen zu schließen und fast schwarzes lief über traubenrotes Fell. Immer wieder ertönte ein Zischen oder ein Brüllen, wenn einer der beiden Kontrahenten einen Treffer landen konnte.
 

Die Geschwindigkeit der beiden Fabelwesen war dabei mehr als enorm. Immer wieder verkeilten sie sich zu einem fast violett- scheinendem Bündel, dass durch die Halle tobte und alle möglichen Gegenstände mit sich riss. Sekunden später standen sie sich dann wieder schwer atmend gegenüber und fixierten sich. Dann umkreisten sie einander, bis der erste eine Schwachstelle entdeckt zu haben glaubte und der Tanz ging von vorne los.

Choji und Zephyr standen eine Weile lang völlig perplex da und bestaunten das tödliche Schauspiel. "Ich beleidige ihn nie wieder." meinte schließlich die Harabin und der Akamichi fügte ein "Jetzt kann ich mir endlich den Kampf zwischen Kaito, Kralle und den beiden Dämonen vorstellen." Dass riss das schwarzhaarige Mädchen wieder aus ihrer Starre. "DIE DÄMONEN! Wir müssen Anubis, Kralle oder Kyuubi holen, damit sie Kay helfen! Du suchst und ich helfe Cora!"

Das war auch dringend nötig. Zwar war Cora perfekt, wenn es darum ging zu parieren, aber die jahrelange Erfahrung des Tsuchikagen machte sich langsam bemerkbar und die junge Iwa konnte immer öfter nur ganz knapp den Attacken entgehen. Er hatte das Muster in ihrer Verteidigung langsam erkannt und machte es sich zu nutze. Zeyphr zog ihr Kunai und raste auf die beiden zu, so schnell sie konnte ... aber es war nicht schnell genug. Plötzlich tönte ein Schrei durch die Halle, die sogar die beiden Sagengestalten einen kurzen Augenblick lang innehalten ließ. Cora hielt sich ihre gelb blutende Hand und der Tsuchikage sah etwas verwirrt aus.

So schlimm war doch der Schnitt nicht gewesen und ... vor allem ... warum hatte der Ausruf seiner Kontrahentin so ... triumphierend geklungen? Sofort setzte er nach und verletzte die junge Desideria an der linken Schulter. Doch als er seine Waffe herauszog ... war sie nur noch zu Hälfte vorhanden. Eine ekelhafte, gelbe Flüssigkeit fraß sich geradezu mit rasender Geschwindigkeit nach oben. Geistesgegenwärtig ließ der Tsuchikage die Waffe fallen und starrte abwechselnd seine Gegnerin und dann wieder langsam entstehende Loch im Boden verwirrt an.

Wenn sie ein Bluterbe besass, dass eine derart starke Säure durch ihre Adern fließen lies ... warum hatte sie die nicht schon früher eingesetzt? ... WUSSTE sie etwa nicht davon? ... aber ... jeder Ninja wird im Laufe seines Daseins öfters verletzt und diese senfgelbe Farbe war nun wirklich nicht zu übersehen ... war sie eigentlich schon vorher so bleich ... ja fast grau gewesen?

Entsetzt beobachtete der Anführer der Natur- Ninjas, wie seine Kontrahentin plötzlich begann zu wachsen. Nur peripher nahm er den entsetzten Schrei Zephyrs war, die natürlich ganz genau wusste, was hier los war. DAS gab ihm zu denken. Was bitte war mit diesem hilflosen Mädchen vor ihm passiert, dass es selbst die sonst so hochmütige Harabin, die bisher NIE einen Funken Verstand oder gar Einsicht gezeigt hatte, plötzlich mit der Angst zu tun bekam. Auch Kay hätte nun gerne eingegriffen, doch der Manticore, der über keinerlei Funken Verstand besass und nur den Instinkt des Kampfes, dachte nicht daran die Attacken zu beenden.

Obwohl alles in ihm danach schrie wegzulaufen, konnte er dennoch nicht den Blick von dem abwenden, was sich vor ihm abspielte. Schlagartig wechselte der Blick in den Augen Coras von verwirrt zu ... bösartig und ein sadistisches Grinsen verzerrte plötzlich das sonst so mädchenhafte Gesicht, dass er sie fast nicht wiedererkannte. Sie hob schnüffelnd ihre Nase in die Luft. Zwei grün glitzernde Augen sahen sich um, ihre Haut wurde ganz langsam immer blasser und dort wo sich eben noch eine rosafarbene, verletzte Hand befunden hatte war plötzlich ein schwarzer ... Panzer? ... mit einem gelben Fleck in der Mitte, der sehr schnell schrumpfte.

Ein schwarzer Schwanz, der eigentlich nur aus schwarzgefärbten Knochen bestand, ragte plötzlich aus Cora's Hüfte, aber auch der Rest des Körpers begann sich zu verändern. Die Haut wurde immer dunkler und fing an zu glänzen. Ihre Beine und Arme verzogen sich und wurden länger. Die Haare an ihrem Hinterkopf zogen sich zurück und das Gesicht schrumpfte entsetzlich ein, biss es fast nur noch aus Stirn und spitzen Zähnen bestand. Eine Verhöhnung des menschlichen Antlitzes.

Ihr Hinterkopf dehnte sich aus, bis er nur noch ein gewaltiger Nackenschild war. Ihre Kleidung zerriss und darunter kam ein Körper zum Vorschein, der mehr mit einem skelettartigen Insekt gemein hatte als mit einem Menschen. Ihre Haut war nun auch nicht mehr braungebrannt und weich, sondern hart wie ein Insektenpanzer und von glänzendem Tiefschwarz.

Alle Augen der Anwesenden richteten sich nun auf Cora. Sogar der Manticore hielt plötzlich inne und starrte schnüffelnd auf die Neuankömmling um dessen Gefährlichkeit einzustufen. Dieser streckte sich erst einmal und sorgte dadurch dafür, dass auch die letzten Reste, der zerfetzten Kleidung Cora's auf dem Boden landeten. "So ... machen wir doch mal eine Bestandsaufnahme." Einige Naturninja und natürlich Choji versuchten durch den Haupteingang zu entkommen, doch der Fluch der Claris lachte nur. Zum Entsetzen Kay's und Zephyrs, die wussten, über welche Macht dieses Wesen auch ohne Chakra verfügte, formte die Schwarze geschickte einige Fingerzeichen und plötzlich schossen überall kleinere und ... einfachere Ebenbilder von ihr aus dem Boden. Trotzdem war jedes in seiner Größe Zephyr durchaus ebenbürtig.

"TREIBT SIE ZUSAMMEN!" Der Fluch selbst ging langsam und selbstbewusst auf die bis eben noch kämpfenden Fabelwesen zu. Diese Chance versuchte der Tsuchikage zu nutzen. Schnell hatte er einige Fingerzeichen geformt und grüne Ranken schossen aus dem Boden, wickelten sich nach oben und fesselten in Sekundenschnelle das Wesen, das vor kurzem noch Cora gewesen war. Doch kaum glaubte er, dass sie nun zum Stillstand gezwungen worden war, kamen auch schon von allen Seiten ihre herbeigerufenen Helfer und machten sich über das Gestrüpp her. Keine zwei Sekunden später lag es zerfetzt am Boden.

Und kleine grüne Augen fixierten ihn. "Noch einmal und ich werde mich NICHT mit dir unterhalten, bevor du stirbst!" Um die beiden herum, versuchten die Ninja ihre neuen Wärter anzugreifen. Glutheiße Feuerbälle wurden geschleudert, starke Ströme voller Wasser überflutete die Gänge, zähe Ranken schossen aus dem Boden, es hagelte Eissplitter, Schilde aus reinem Erz wurden errichtet und Windstöße versuchten die Neuankömmlinge umzuwerfen. Doch es half alles nichts. Jeder einzelne wurde schließlich gepackt und zu den anderen gebracht, bis sie zusammengepfercht in der großen Halle standen. Alle ... bis auf Kralle, Anubis, Kyuubi, die Inuzuka- Brothers, Carnidia und Itachi.

Die Claris beschäftigte sich derweil mit den zwei Fabelwesen. Mit kennendem Blick begutachtete sie zuerst Kay. "Du hast dich ganz gut gehalten, Somnis! ... aber diese Wunde wird noch dein Tod sein. Spürst du bereits, wie das Gift des Manticoren sich in dein Herz frisst? Deine Blutbahn verseucht und dir alle Muskeln lähmt?" Zephyr, die wegen ihrer Größe einen ganz guten Blick auf das Geschehen hatte erschrak. Das schwarze Ungetüm hatte Recht. Kay schwankte und taumelte immer wieder, als würde er für kurze Zeit das Gleichgewicht verlieren. Langsam aber merklich sanken die großen Drachenflügel immer weiter nach unten, denn ihr Gewicht wurde für den Träger einfach zu groß.

"Schlaf, Drache!" zerschnitt das Zischen die Luft und Kay knickte ein. Im Fallen verwandelte er sich zurück in die hellblaue Gestalt, die alle kannten, bis er schließlich ohnmächtig am Boden lag. Der Manticore sah verwirrt zwischen seiner Beute und dem schwarzen Wesen hin und her. Er verstand nicht wo der große hellblaue Drache plötzlich hin war ... Sein Schwanz zuckte, als sich die Claris vor ihm aufbaute. Ihr Schweif peitschte die Luft und ihre kleinen, leuchtend grünen Augen starrten ihn provozierend an. Da erklang die Stimme seines Herren. "GREIF SIE AN!"

Und das tat er. Als hätte das Fabelwesen einen zusätzlichen Ansporn erhalten begannen sich, zu Zephyrs Schrecken die Wunden von Kay's Krallen wieder zu schließen, und mit einem lauten Brüllen stürzte er sich auf die schwarze Gestalt, die ihrerseits zu einem schwarzen Schemen wurde. Jeder Ninja in dem Raum fühlte das Aufleuchten einer unheimlich mächtigen und kalten Chakra, ... und dann war der Manticore verschwunden und die schwarze Claris wandte sich wieder an den Tsuchikagen.

"HA! Komm mir nicht mit so einer billigen Gen- Jutsu oder möchtest du mich schon wieder beleidigen? Du hast meine Trägerin verletzt und damit auch mich!" Ihr Schwanz peitschte zornig durch die Luft und hinterließ breite Risse in den Wänden. Langsam, wie ein jagendes Raubtier, dass sich seiner Beute absolut sicher ist, bewegte sie sich auf den Tsuchikagen zu.

Beide begannen ihre Finger, bzw. halbe Krallen ineinander zu verschränken. Chakra, die eine kalt und mächtig, die andere exakt bemessen und genau berechnet wurden gesammelt und zu Jutsus geschmiedet. Gleichzeitig atmeten die beiden Kontrahenten aus. Weiße Kristalle bildeten sich auf dem Panzer der Claris und ihre Bewegungen wurden sichtlich schwerfälliger. Der Tsuchikage dagegen war geistesgegenwärtig zur Decke gesprungen und er hatte gut daran getan, denn dort, wo er sich soeben noch befunden hatte, fraß sich eine grün- gelbliche Säure durch den Steinboden und zerfraßen ein Mosaik, das Jahrhunderte lang stolzes Vorzeigeobjekt in Iwa gewesen war.

Oben angekommen begann der ehemals so senile Tsuchikage mit seinen Fingerzeichen. Alte, nur den Dämonen und Drachen noch geläufige Worte, sprudelten über seine dünnen Lippen und hefteten sich an seinen Körper. Seine Ohren verzogen sich zu seitlichen Kämmen, wie sie Drachen normalerweise besitzen. Überall wurde die Haut erst rau, dann schuppig und überzog sich schließlich mit einem dicken schleimigen Film. Die Arme und Beine verschmolzen zu einem Stück und sein Leib wuchs und dehnte sich, bis er die stolze Länge von sechs, sieben Metern erreicht hatte. ...

Aber den schlimmsten Anblick bot sein Kopf ... auf einmal begannen seine grünlich angelaufenen Gesichtszüge sich in der Mitte zu spalten, als hätte man um Hals, Brust und Gesicht mit einer Schnur umwickelt, an der man mit aller Gewalt zog. Entsetzt starrten die Konohaninja auf das Geschehen, während ihre Konkurrenten die Verwandlung ihres Meisters mit Jubelschreien begleiteten. Zwei überaus mächtige Wesen waren hier in einen Kampf verwickelt und egal wie er ausgehen würde, wäre es doch nicht zum Vorteil der Ninjas aus dem ewigen Wald, vor allem, da die einzigen die sich diesen Wesen entgegenstellen konnten wie vom Erdboden verschluckt waren.

Immer wieder teilten sich die Köpfe der Schlange bis auf dem sich windenden und schlängelnden Leib sieben eigenständige Häupter auf langen, beweglichen Hälsen thronten. Sieben Zungen durchschnitten immer wieder die Luft und tasteten sorgfältig die Umgebung ab. Man hörte ein Seufzten von dem schwarzen Wesen, dem inzwischen das geschmolzene Eis als Kondenswasser an der Panzerung herunterlief. "Nicht schon wieder du!"

Empört schlängelte sich ihr Kontrahent gegen- und übereinander. "WIR sind wieder euer Gegner, schändliche Tyrannin! Sieben Köpfe, Sieben Körper, Sieben Gedanken und Siebenfacher Sieg!" Dieses Winden und Schlängeln war wohl auch eine Art der Jutsu, denn Ähnlich zu der Beschwörung der Claris erschien nun eine Horde kleinerer, aber trotzdem noch an die 3 Meter langen, Hydras, die sich um ihren Herrn scharten. Als wäre dies das Kommando gewesen brach die Hölle los.

Die schwarzen ... Kleinen, die bis jetzt sämtliche Ninja in Schach gehalten hatten, stürzten sich, wie ihre Anführerin auf die Hydra und deren Gefolge ein furchtbarer Kampf entbrannte in dem keines der mächtigen Wesen Rücksicht auf alles Andere Nahm, egal ob Mauer, Einrichtung oder Menschen. Klauen schlugen nach Schuppen, Säure spritzte, wurde aber durch den Schleim der Hydras zumindest für die Schangenwesen neutralisiert. Spitze, gifttriefende Zähne schlugen auf tiefschwarzen Panzer und kräftige Leiber versuchten sich um alles Lebendige zu winden um es zu erdrücken.

Bar der schwarzen Wächter gingen nun auch die Ninjas wieder aufeinander los.

Die kämpfenden Ninjas waren überall, auf dem Boden, an den Wänden und unter der Decke lieferten sie sich erbitterte Gefechte. Völlig ziel und haltlos wurden Shurriken durch die Gegend geworfen und trafen nicht selten jemanden aus den eigenen Reihen. Die Luft war erfüllt von einem tosendem Kampfeslärm, der wie ein gewaltiger Sturm in der Halle wütete. Eis prallte auf Feuer und Wasser vermischte sich zusammen mit Blut und Erde zu einer glitschigen Brühe, die auf dem uralten Steinboden jeglichen Halt versagte. Das metallische Aufeinander treffen von scharfen Klingen ließ Funken sprühen und überall erklangen Kampf-, Schmerz- und Todesschreie.

Choji und Zephyr hatten alle Hände und Flügel damit zu tun den immer noch auf dem Boden dahinsiechenden Kay zu verteidigen, damit ihm kein Schaden zugefügt werden konnte. Nach oben sicherten sie die Feuerbälle von Kay- Mistviech ab. Obwohl sie sich in eine Ecke verzogen hatten und Rücken an Rücken kämpften, so bluteten sie doch schon aus vielen Wunden und die Harabin mit den schwarzen Flügeln atmete sehr schwer. Doch noch mehr Sorgen machte sie sich um ihren Teamkameraden. War er im Normalfall schon sehr hellblau, wo entsprach seine Gesichtsfarbe inzwischen einem weißem Bettlaken.

Der Schweiß rann ihm nur so hinunter und unruhig wälzte er sich von einer Seite zur anderen. Seine Hände verkrampften sich Ruckartig ein um's andere Mal. Doch keiner seiner Beiden Wächter war in den Lehren der Medizin weit genug bewandert um ihm wirklich helfen zu können. Verzweifelt warf die schwarzgeflügelte Harabin immer wieder einen Blick auf ihren Kameraden, doch es wurde immer schlimmer. Sie schluckte schwer. Auch sein Drachenwesen, das ihn sonst fast unverwundbar zu machen schien, konnte offensichtlich nichts gegen das Manticorengift bewirken zu können.

Dieser Augenblick der Unaufmerksamkeit machte sich sofort bestraft. Plötzlich wurde sie von einer weiblichen Ninja in die Ecke gestoßen und landete direkt neben Choji auf dem Boden, vor ihnen der pfeifend atmende Kay. Einen Augenblick sah es so aus als würde sich der Hundhase auf die Neue stürzen wollen, als hinter ihr eine verhüllte, rotäugige Gestalt hinzutrat. Sofort ging das Knurren von Kay- Mistviech in ein fröhliches Schwanzwedeln über.

Carnidia streichelte ihn geistesabwesend und beugte sich dann eilig über den echten Kay. "Was ist passiert? Da vergnügt man sich ein paar Sekunden und wenn man zurückkommt, herrscht das totale Chaos! Wo sind Anubis, Kralle und Kyuubi? Und woher bei des Hokagen rosa Plüschpantoffel kommt dieses komische Schwarze Vieh!" Sie wischte das Blut von ihren Händen an ihrer Hose ab, beugte sich über Kay und untersuchte ihn geübt, während der Akamichi versuchte ihr die Lage zu erklären.

Hatten Choji und Zephyr vorher fast all ihre Kraft dazu benötigt Angreifer von sich fern zu halten, so schien es für den Uchiha eher einem Spiel als einem Kampf gleichzukommen, als er im Alleingang die Verteidigung der kleinen Gruppe übernahm. Mit ruhiger Sicherheit wehrte er alles ab, was sich zu nah an die kleine Gruppe wagte und nach einer kurzen Zeit, verließ er sich, was die Verteidigung nach oben Anging auf den Hundhasen. Zephyr bekam langsam eine Ahnung davon, was ein Jonin konnte und schöpfte endlich wieder etwas Mut.

Die Stimme der rothaarigen Hokagentochter riss sie aus ihren Gedanken. "Hmm, ... sieht schlimm aus ... obwohl ... vielleicht ... na ja ... probieren geht über studieren." Mit diesen Worten beugte sich Carnidia zu Kay hinunter und hob ihre Hand an seine Backe. Zephyr schreckte richtig zusammen, als die Irre mit dem Schaukelpferd ihrem Teamkameraden plötzlich und mit viel Schwung eine kräftige Ohrfeige verpasste. "AUFWACHEN DU SCHNARCHNASE!"

Kay schlug die Augen auf und blinzelte einige Sekunden verwirrt. Dann hielt er sich die knallrote, ... na gut, sie hatte einen Stich ins Violette, Wange und meinte "Danke für's Aufwecken, ich hatte einen ganz schönen Alptraum, aber etwas sanfter bitte das nächste Mal!" Zephyr plusterte zuerst ihr gesamtes Gefieder auf und sprang ihm dann an die Gurgel. "DUUU IDIOOOOT!!!!" Carnidia kratzte sich am Kopf und beobachtete misstrauisch, wie Harabin erfolglos versuchte Kay zu erwürgen. "Machen die das immer so?" Choji musste trotz des Kampfes um sie herum ein Grinsen unterdrücken. "Das passt schon so." Die Rothaarige zuckte mit den Schultern "Wenn du meinst!" und wandte sich ihrem Mann zu.

"HE! DAS WAR EINER VON MEINEN! GLAUB NICHT DASS ICH DAS NICHT GESEHEN HÄTTE!" Noch bevor Itachi irgendetwas zu seiner Verteidigung ansetzten konnte, klebte ihm seine Frau an der Gurgel. Kay und Zephyr blickten, aufgeschreckt durch den plötzlichen Krach, den beiden nach, wie sie zeternd und schreiend in der Menge verschwanden. ... Zephyr kratzte sich am Kopf "Machen die das immer so?" Choji grinste noch breiter. "Das passt schon so!".

Jetzt endgültig erschöpft ließ sich die Harabin zurückfallen. "Ihr bringt mich alle noch in's Grab!" Choji seufzte, kniete sich neben ihr hin und begann mit seinem Stirnband eine etwa handbreite Wunde auf ihrem Oberarm zu verbinden, die durch die heftigen Bewegungen nun noch fester blutete, wie zuvor. Kaum berührte der improvisierte Verband die Haut, zuckte die Harabin zusammen. "AUU! Was machst du da?" misstrauisch beobachtete sie den Konoha- Ninja. "Ich opfere dir mein schönstes und einziges Ninjastirnband, damit du mir nicht verblutest und jetzt halt gefälligst still!"

Verblüfft beobachtete Kay, wie Zephyr tatsächlich den Mund wieder zuklappte und den blonden Hünen machen ließ. "Ich schau mal ob ich was helfen kann." meinte er mit einem Blick auf das Chaos um sie herum. Sogar sein vierbeiniger Namensvetter sah von lauter Feuerbällen schon etwas mit genommen aus und die Zunge hing ihm hechelnd aus dem Maul. Den anderen Ninjas um die drei herum ging es nicht viel besser. Zephyr zuckte mit den Schultern, bereute es aber ob ihrer Verletzung sofort wieder. Sie blickte Kay nach, wie er in der Menge verschwand und dabei eine Schneise der Verwüstung hinterließ "Also wenn das Cora/Claris- viech nicht wäre, würd ich sagen wir hauen jetzt einfach ab und warten bis Arito und die anderen Ninjas kommen, aber so ..."

"HAHA! HAB ICH EUCH!" Diese Stimme würde Zephyr auch im absoluten Tiefschlaf wiedererkennen, niemand sonst besass, ihrer Meinung nach, so viel unbegründetes Selbstvertrauen wie diese Person. Fast ungläubig drehte sie sich in Richtung der schrillen Stimme. "Ihr dachtet wohl ihr währt mich los was? Aber so leicht mache ich es euch nicht! HAHAHA ... NICHT mit AMI- CHAN!!"

Vor ihnen stand tatsächlich der Ninja- gewordene Schandfleck persönlich und ein neuer Begleiter. Frustriert seufzte Zephyr auf "Unkraut vergeht nicht, ich hätte es wissen müssen. Darf man erfahren, wie du das geschafft hast?" Sofort warf sich die Konohaninja mit den zwei Schmetterlingsflügeln in die Brust. "Die Kunst der blitzschnellen Verpuppung! Die vollkommene Verteidigung!"

Die Harabin rollte mit den Augen. Bitte nicht schon wieder eine vollkommene Verteidigung. "Woher hab ich das jetzt bloß geahnt. Ich hab GEWUSST ich sollte sicherheitshalber noch einmal kräftig reintreten!" Die Augen ihrer Gegenüber verdunkelten sich vor Zorn und die beiden Fühler zuckten nach vorne. "Duu Staubwedel in Menschengestalt bist doch nur neidisch, weil dein Gefieder aussieht wie das eines gewöhnlichen Rohrspatzen!" Automatisch zog die Chunin aus Iwa ihre beiden Kunai und wechselte in Harpyiengestalt. "So? Und wie kommt es dann, dass dich meine strahlende Schönheit anscheinend immer wieder so anzieht wie andere Motten das Licht?"

Dramatisch warf die gefärbte Motte ihren Kopf zurück und ging ebenfalls in Kampfstellung. "HA! Wenn das strahlend sein soll, dann ist dein Kumpel da eine Bohnenstange!" DAS hätte sie lieber nicht sagen sollen. Mit einem wütendem Schrei stürzte sich Zephyr auf den aufgetakelten Schmetterling. Mit zwei Flügelschlägen und einem großen Sprung war sie, im wahrsten Sinne des Wortes, in die Luft gegangen und zielte nun mit ihren Krallen nach dem Gesicht ihrer glitzernden Widersacherin. Diese jedoch hatte auf solch eine Reaktion gewartet und war elegant ausgewichen.

Auch die beiden anderen Ninja gingen auf einander los. Kay- Mistviech war einen kurzen Moment lang unentschieden, wem er zuerst helfen sollte, entschied sich jedoch dann für den Akamichi, er wusste sehr genau woher die Picknickbrote kamen. Zephyr schnaubte laut "Ich hab GEWUSST ich hätte Insektenspray mitnehmen sollen!" und drehte sich behände um 180&#778; mitten in der Luft. In Anbetracht der beengten Verhältnisse, die trotz des großen Saales, inzwischen vorherrschten eine beachtliche Leistung. Doch unbeeindruckt setzte Ami- chan mit einem "Wasser und Seife hätten vollkommen gereicht!" und einem scharfgeschliffenem Kunai nach.

Unbeirrt fuhr Zephyr fort. "Ok, aber hör bitte jetzt auf an meinem Kleid rum zu knabbern, sonst muss ich doch noch Mottekugeln kaufen!" und ihr Schnabel sauste knapp an einem Ohr des Schmetterlings vorbei. Ami- chan bestrafte sie dafür mit ein paar Shurriken, die sich sirrend im Kleid verfingen, glücklicherweise aber ansonsten nichts wichtiges trafen. "Keine Angst, solch eine geschmackliche Verfehlung würde ich nicht einmal anrühren wenn ich am Verhungern wäre." Zephyr seufzte hörbar und schlug ein Kunai mit ihrer Kralle weg. "Wenigstens brauche ich keine Antennen die mir das Denken abnehmen."

Ami- chan grinste als eine schwarze Feder zu Boden sank, sie nahm das als gutes Omen. "Nein, nein, das ist ein Deppendedektor, drum zeigt er auch immer in deine Richtung!". Zephyr beschloss, sie für diese Feder, die sie spontan zu ihrer Lieblingsfeder erklärte, bezahlen würde. "Wieso? Hast du sie mit Draht festgebunden, damit sie nicht dauernd nach unten zerren? HA!" Treffer! In den schillernden Flügeln war ein kleines, unerhebliches, aber selbstgemachtes Loch entstanden, als das Kunai der Harabin ihr Ziel traf.

In der Luft führten die beiden einen Tanz auf, der unter den kämpfenden Ninjas um sie herum wohl seinesgleichen suchte. Sowohl die Iwa, als auch die Konoha- chunin waren Fernkampfspezialistinnen, die sich Zeit ihres Lebens darauf verlassen hatten, das ihre Gegner unten am Boden bleiben mussten. Deshalb war auch keine von ihnen sonderlich geübt im Nahkampf, egal wie oft ihre Sensai auch versuchten auf sie einzureden.

Aber die fehlende Übung machten sie mit ihrer Wut wieder wett. Ebenso heftig wie die Waffen flogen die Beleidigungen zwischen ihnen hin und her. Zwar waren beide innerhalb kürzester Zeit, ob der Heftigkeit ihrer Angriffe, völlig außer Atem, aber ihre Attacken und Schläge hatten nichts von ihrer Kraft eingebüßt. Gerade flocht Ami- chan einige Fingerzeichen, stieß sich von der Decke ab und wandte so Zephyr ihren verletztlichen Rücken mit den schillernden Flügeln zu. Die Harabin grinste breit, holte mit dem Schnabel aus und ... fand sich plötzlich inmitten eines stürmischen Meeres.

Haushohe Wellen schlugen auf sie ein und innerhalb von Sekunden sog sich ihr Gefieder mit der salzigen Flüssigkeit voll. Die nasse Kleidung klebte schwer an ihrem Körper und verzweifelt strampelte sie mit den Beinen. Sie bekam keine Luft mehr! Statt dessen schluckte sie plötzlich Wasser, während sie ihre Feder immer tiefer und tiefer sogen ... die salzige Flüssigkeit brannte ihr in den Augen und ... schemenhaft und verschwommen konnte sie eine lachende Ami- chan ausmachen. Mit letzter Kraft warf sie ihr Kunai, bevor gnädige Ohnmacht sie umfing und sie, immer noch gefangen in der Genjutsu haltlos dem Boden entgegenfiel.
 

#Geschafft, noch nie hab ich so lange für ein Kapitel gebraucht ... und sonderlich gut ist es trotzdem nicht geworden ... T.T Verzeiht mir ... #

(Kal)*Carnidia Kopfnuss geb* Schluss mit dem Selbstmitleid! òó WEITERSCHREIBEN!

#*hastig auf die Tastatur einhackt*Wieder aus Zephyrs Sicht#
 

"Zephyr, Zephyr ... ZEPHYR!" Warum kann ich eigentlich nicht EINMAL ausschlafen? Ich gähne und mache meine müden Äuglein auf. Direkt vor mir pflanzt Choji ... na wenigstens mal ein angenehmer Anblick. "Wie viel Uhr haben wir's eigentlich?" Wo bin ich denn hier eigentlich gelandet ... eine große, dreckige Halle? ... Hier müsste echt mal dringend aufgeräumt werden ...

"etwa vier Uhr Nachmittag?" Oh ... oh oh ... der Tsuchikage, ... die Naturninja ... das Claris- vieh ... langsam kommt mir wieder alles und ich bin wieder hellwach. Hastig richte ich mich auf ... was hab ich eigentlich in den Armen von dem Akamichi gemacht? ... und schau mich um. "Was ist passiert?" Links steht Arito mit den Iwa- Jonin und hält die Naturtypen in Schach. Dazwischen sehe ich immer wieder schwarze, gepanzerte Flecken herum wuseln und noch mehr von den Typen zusammentreiben.

Mitten unter den etwas abgerissenen Gestalten lehnt ein leichenblasser Tsuchikage, der den Eindruck macht völlig ausgepowert zu sein. "Du hast mit Ami- chan gekämpft und plötzlich bist du in's Trudeln gekommen und abgestürzt. Kurz vorher hast du aber noch diesen Überdimensionierten Schmetterling mit deinem Kunai getroffen und sie ist dir schreiend nach unten gefolgt. Ich hab dich gerade noch auffangen können ... sag mal ... hattest du das Kunai vergiftet oder was?" Ich grinste breit. "Nicht ganz, aber da werden wohl noch zuuufällig Überreste vom Putzmittel dran gewesen sein ..."

Ich hört ein Schaben hinter mir ... bitte nicht! "So Harabin, nachdem du wieder wach bist, kann ich mich ja mit dir beschäftigen!" Das schwarzgewordene Grauen baut sich vor mir auf. Die Eisspuren an ihrer Haut, das herabrinnende Kondenswasser und ein ziemlich zerzauster Kay zeigen mir, dass sie wohl eine intensivere Unterredung mit dem Drachenjungen hatte. Starr vor Entsetzen beobachte ich, wie sie beginnt eine Jutsu zu schmieden und schließlich mit ihren kalten, langen Fingern nach mir greift. Ich versuche wegzurutschen, doch ich komme nicht weit. Schon spüre ich den nachtschwarzen Panzer auf meiner Haut und die Jutsu, die in mich eindringt.

Meine Wunden schließen sich und verheilen. "Ich möchte echt wissen, wie Cora es mit einer Zicke wie dir aushält! Das Mädchen ist echt zu bewundern!" Meine Kinnlade trifft scheppernd auf den Boden. "Aber ... aber du wolltest uns doch alle umbringen und die Herrschaft an dich reißen und so ..." stottere ich nicht sonderlich intelligent. Plötzlich verzieht sich das Gesicht der Schwarzen Bestie zu einem breiten Grinsen ... ich habe noch nie so etwas grusliges gesehen und es sorgt wirklich nicht dafür, dass ich mich jetzt wohler fühle. "Na dann wart ich halt noch eine Generation! Auf das Jahrhundert kommt's jetzt auch net an!"

Mit zwei Schritten ist sie bei mir und zieht mich am Kragen nach oben, bis meine Füße in der Luft baumeln. "Aber eins sage ich dir Harpyienkücken ... wenn du Cora nicht endlich mit dem Respekt behandelst, den sie verdient, komme ich SEHR schnell und sehr ungehalten wieder zurück! ... ach ja ... bitte sorgt doch dafür, dass Kay und Cora sich endlich ausreden, sonst wird das nie was mit den beiden! ... ich geb dir ein halbes Jahr Zeit!" Mit diesen Worten beginnen ihre schwarzen Helfer zu verschwinden und auch sie schrumpft sichtbar.

Und ich stehe hier, zurückgelassen mit Cora, Kay, Choji und der wohl unmöglichsten Aufgabe im ganzen bekannten und unbekannten Universum.

Die Liebe schafft alles ... und jeden

Das war's eigentlich im Großen und Ganzen. Was soll ich noch groß erzählen. Als Cora wach war, fragte sie uns natürlich erstmal, ob sie was verpasst hätte, aber wir verschoben die langwierigen Erzählaktionen erstmal auf später und ließen uns von der Pazifistin heilen. Als wir uns dann bei Arito meldeten bekamen wir noch den Statusbericht eines Iwa- Jonin an Kosamui mit. "... Verletzte, 8 Tote, 32 Ninjas mit leichten bis schweren Verbrennungen, ..." ich tätschelte Kay- Mistviech lobend den Kopf "... ein Drache, der von dem Gold nicht wegzukriegen ist, ein Tamagotchisüchtiger und fünf Hundeähnliche und drei Menschen, die schwerste Magenstörungen durch hemmungsloses Überfressen erlitten haben." Zumindest war jetzt klar, wo die Dämonen hin waren.

In diesem Augenblick kam Jirayia in die Halle. Seinen Arm hatte er um die Schulter eines überdimensionierten, zitronengelben Gummibärchens mit Ninjastirnband gelegt. Die Beiden Neuankömmlinge schwankten bedenklich erst in die eine und dann in die andere Richtung, als auf unsere kleine Gruppe zu stiefelten. "Hallooohoooo!" Die Fahne, die der ehrwürdige Senin ausstieß, hätte gereicht um ganze Armeen auszulöschen. Ich überlegte ernsthaft ob es nun an der Zeit wäre in Deckung zu gehen, bevor jemand auf die glorreiche Idee käme ein Feuerzeug anzuzünden.

"Wia haben in de ... Kella lauda gefhärlischen ... SAKE ... gefunde und diesa nedde Ninja had mia geholfen ihn su vernischden!!" Mit diesen Worten klopfte er seinem Saufkumpan aus zitronengelben Wackelpudding auf den Rücken, was zur Folge hatte, dass beide so schwankten, wie der schiefe Turm von Pisa bei einem Erdbeben. "Ea had sich soga verpflischded bei dea Ver... filimigung von meine Busch ..." Jirayia runzelte die Stirn und versuchte es erneut. "...Buuuuch ... hihi ... mit su schpielen!"

Arito seufzte, nickte und wandte sich uns zu, als plötzlich ein fröhliches "HALLO Ihr lieben, ich bin wieder daahaaa!" durch die Halle dröhnte. Alle Köpfe wandten sich zur Tür und man hörte das Rasseln und zweimal ein lautes <Plumps>, als circa hundert Kinnladen und der Hintern von Jirayia und dem Gummibärchen, auf dem Boden aufschlugen. "TSUCHIKAGE!", bzw. ein zweimaliges "TSCHUSCHIKASCHE!" Der Angesprochene, zweifellos das Original, denn niemand sonst trug ein pinkes T- Shirt mit "I' love Bakakagure" begann zu strahlen. "IST das nett! Wolltet ihr extra für mich eine Willkommensparty feiern? ... das muss aber belohnt werden! Ich werde meinen Köchen gleich befehlen ein großes Festmahl zu organisieren!" Tatenfreudig rieb er sich die Hände.

Es stellte sich heraus, dass unser ehrenwerter Kage über einen etwas ehrgeiziger veranlagten Zwillingsbruder besass, der ihm auch früher mal eine Zeitlang assistiert hatte, weswegen er sich hier so gut auskannte. Als Strafe für seine Untaten musste er die zwei Wochen vor seiner offiziellen Verurteilung vom Rat die Kohlruladen von unserem Tsuchikagen ertragen. Er tat mir ... fast ... leid.

Als nächstes musste natürlich mein Siegel wiederhergestellt werden. Das war bei weitem nicht so leicht wie es sich anhört. Ehrlich gesagt war es sogar die reine Hölle. Weniger das wiederverschließen, das war leicht, aber das Vorstellen von Choji, der da geblieben war um mir beizustehen, bei meiner Familie war DER Horror! Obwohl ich MINDESTENS 68 Mal betont hab, dass wir NUR FREUNDE sind, hat mir natürlich keiner geglaubt.

Mein Vater war von dem tapferen Lebensretter und NICHT VORHANDENEN Schwiegersohn in Spe völlig hin- und weg, meine liiiiebenswerte Schwester hat sich nicht zwischen 'hach ist das romantisch'- und Lachanfällen entscheiden können, mein Bruder hat gesagt ich solle ihn nicht verarschen und meine Mutter hat mich zur Seite genommen und mir eine 2 STUNDEN LANGE Standpauke gehalten, dass ich mit den Gefühlen von anderen nicht spielen soll und ich solle doch zu ihm stehen ect. ct. ...

Am Schluss war ich dermaßen geladen, dass ich beinahe ohne das Siegel abgereist wäre, hätte mir Choji nicht glaubwürdig beteuert, dass er meine Familie sehr nett finde und dass ihm das nichts ausmachen würde.
 

Die nächste wirklich schwierige Aktion war dann Kay und Cora zusammenzubringen. So wie die beiden sich anstellten, ... also wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich nach dem DRITTEN PERFEKT romantischen Abendessen zu zweit, den wir inszeniert hatten schwören können, die beiden wollten einfach nix von einander, so wie sie konsequent um das heiße Thema herum schifften. ... was? ... NATÜRLICH habe ich zusammen mit Sakura gelauscht! Wenn wir beide uns schon den Aufwand machten, dann wollten wir zumindest Gewissheit haben, dass es funktionierte!

Auf jeden Fall bin ich nach dem dritten Mal auf Kay los und hab ihm, unter bestätigenden 'Wuu's' von Hundhase mal meine ehrliche Meinung gegeigt und er solle sich doch ein bisschen anstrengen, schließlich hängt mein Kopf davon ab und ich hab bloß noch ein Monat und was meint dieser Obertrottel da glatt zu mir? Gut, aber dann solle ich erst mit Choji reinen Tisch machen, er habe nämlich dieses dauernde Rumgeflirte von uns beiden gestrichen satt. ... "WIE BITTE? Ich glaub dir geht&#769;s noch gut was? Es ist ZUFÄLLIG Aufgabe des MANNES seiner Angebeteten in einem romantischen Augenblick seine Liebe zu gestehen!"

Kay rollte mit seinen Augen. "VERGISS ES! Du weißt doch dass Choji für sowas viel zu schüchtern ist! Wenn ihr so weiter macht, dann endet ihr beide als alte Jungfern!" ... irgendwoher kam mir dieser Satz so bekannt vor, doch Kay war noch nicht fertig. "Ok DEAL wenn DU im nächsten Monat dem blonden Akamichi deine Liebe gestehst, dann mach ICH es daraufhin auch bei Cora!" Ich starrte ihn geschockt an. "Das ... das ist Erpressung!!!" Vor meinem inneren Auge, sah ich, wie die ganzen romantischen Vorstellungen flöten gingen, ... aber was hatte ich schon groß für eine Wahl. Was tat ich nicht alles für Cora! Seufzend und tobend stimmte ich schließlich zu.

Wenn ich mir mal etwas vorgenommen habe, dann zieh ich das auch durch. Noch am selben Abend setzte ich mich mit Sakura, Ino, Hanabi und Hinata zusammen und wir schmiedeten Pläne, aber es war als hätte sich das Schicksal, wieder einmal, gegen mich verschworen: Ich bring, zur genaueren Darstellung, hier mal einen Auszug aus meinem Tagebuch von der Zeit ... Moment Mal ... ach da:
 

Erster Tag: Abendessen in einem Restaurant. Wir waren gerade beim Essenbestellen, als plötzlich Naruto auf uns zu kam. Es stellte sich heraus, dass er hier als Kellner jobbte um Geld für Hinatas Geburtstagsgeschenk zusammen zu bekommen, was erklärte, warum diese nichts davon gewusst hatte. Jedenfalls waren wir danach den ganzen Abend keine Sekunde mehr für uns alleine und mussten uns von Naruto über sein neues Tamagotchi zu quatschen lassen.

Memo an mich: Naruto eins überbraten.
 

Zweiter Tag: anderes Restaurant: Ino kommt mit einem großen Strauß Rosen an, die sie heute an verliebte Paar verkaufen soll. Ich will sie schnell loswerden und kaufe ihr alle ab. Daraufhin hat sie nichts mehr zu tun und setzt sich auf ein Pläuschen zu uns ... bis ca. 12 Uhr. War so stinksauer, dass ich zu nichts romantischem mehr in der Lage war.

Memo an mich: Ino eins ... zwei überbraten.
 

Dritter Tag: Romantischer Ausflug zu zweit. FLIEGEND, damit uns keiner nahe kommen kann. Nach zwei Metern kommt Carnidia auf ihrem fliegenden Schaukelpferd dazu und fordert uns zu einem Wettfliegen heraus. Sie gewinnt und als Dankeschön läd sie uns zum Ramenessen ein.

Memo an mich: Brat Carnidia lieber nix über, die könnte zurückschlagen. Brat dafür Naruto eins über.
 

Vierter Tag: Auftrag. Keine Chance, Kay und Cora bapen uns nur so auf den Fersen.

Memo an mich: Sei nächstes Mal lieber freundlicher zu Cora, es kann sein, dass du von dem Claris- Vieh noch eine Verlängerung erbitten musst.
 

Fünfter Tag: Haben uns beim Abendessen wie immer zum Holzholen davongemacht ... alles sehr romantisch und ich wollt's ihm auch grade sagen, als er plötzlich aufschreit und fällt.

Memo an mich: SCHEISS WURZELN! Gips ist nicht romantisch.
 

Sechster Tag: Cora hat ihn zwar sofort wieder geheilt, er hat aber trotzdem zwei Tage Bettruhe. Erst fand ich das ja ganz gut, weil ich hoffte ihn pflegen zu können und da würde sich dann schon was ergeben ... DENKSTE! Seine Mutter ist keine Sekunde lang von seiner Seite gewichen!!!

Memo an mich: Red mit seiner Mutter drüber!
 

Siebter Tag: Nehme mir ein Herz und lasse seiner Mutter gegenüber ein paar zarte Andeutungen fallen. Sie versteht und guckt nur noch alle 10 Minuten nach ... das muss reichen. Ich warte, bis sie wieder weg ist und fasse mir ein Herz ... leider sucht sich genau in diesem Augenblick die ganze Bagage, gestern ist sie nicht gekommen, weil sie uns zwei nicht stören wollten, aus um hereinzuplatzen. Ino meint augenzwinkernd. "Ich hoffe wir stören die traute Zweisamkeit nicht."

Memo an mich: ICH. BRING. SIE. UM!!! ALLE!
 

Achter Tag: STURMFREIE BUDE! EINE WOCHE LANG! Und DIE ideale Gelegenheit Choji ALLEINE zu erwischen. Ich schleiche mich unter einem fadenscheinigen Vorwand in Choji's Zimmer und will auch grade loslegen, als ich eine Bewegung unter seinem Bett bemerke. ... Es ist Itachi der sich vor Carnidia versteckt, weil er den 1. Jahrestag ihrer Hochzeit vergessen hat.

NATÜRLICH gewähren wir ihm in unserer unendlichen Güte Asyl, überzeugen Carnidia davon, dass er sich sicher bei Sasuke versteckt hält, spielen den ganzen Tag Seelenklemptner und zwar so gut, dass wir am Schluss sogar selbst davon überzeugt sind, dass alles wieder gut wird. Nebenbei gehe ich einkaufen, damit a) für Choji und b) für Itachi's Versöhnungsessen mit Carnidia genug im Haus ist.

Memo an mich: Sperr heut abend alle Türen und Fenster gut zu.
 

Neunter Tag: Itachi geht endlich wieder. (mit mehr als der Hälfte unserer Vorräte für dieses Wochenende und unserem Versprechen ihm im Krankenhaus zu besuchen, falls alle Stricke reißen). ENDLICH RUHE! Gehe erst einkaufen, damit wir am Wochenende nicht verhungern. Als ich zurückkomme hat Choji eine Notiz zurückgelassen: "Übernachte bei Shika!" ... ich könnte ihn soooooo ...

Memo an mich: vergiss bei der nächsten Flugstunde den Sattel von Smaragdhauch festzuziehen.
 

Zehnter Tag: Ich richte ein romantisches Abendessen zu ZWEIT her, als es an der Balkontüre klopft. Ich tue, als würde ich es überhören, aber Choji macht trotz meiner Beteuerungen, dass es BESTIMMT nur der Wind ist trotzdem auf. Es sind meine Geschwister die sich selbst spontan eingeladen haben um mal zu sehen, 'wie es mir so geht'! Trotz meine Beteuerungen, dass es mir ausgezeichnet geht, haben sie beschlossen die nächsten PAAR TAGE noch da zu bleiben!!!

Memo an mich: Geburtstagsidee für meine Geschwister: Das Buch: 'Dezente Hinweise und wie ich sie zu interpretieren habe!!!'
 

Elfter Tag: Natürlich bestehen meine Geschwister auf einer ausführlichen Standrundführung mit Mittagessen im mittlerweile berühmten Ramenstand. Anschließend haben wir drei, aus irgendwelchem Familienpolitischen gründen, einen Termin für einen Höflichkeitsbesuch bei den Hyuga. Da wir das Abendessen nicht ablehnen dürfen, wird es 12 bis meine Schwester und ich es schaffen meinen Bruder und Hiashi zu trennen, die sich prima verstanden.

Memo an mich: Das Essen war echt gut, nimm nächstes Mal Choji mit!
 

Zwölfter Tag: Meine Schwester bestand auf eine Shopping Tour. Obwohl ich sie darauf hingewiesen habe, dass sie sich a) mit einem Stadtplan auch locker alleine zurechtfinden, sich b) ja notfalls durchfragen und c) auch gerne mit Sakura gehen kann, die das so wieso lieber macht als ich, musste ich natürlich mit. Weil sie ALLE Geschäfte durch gekauft hat (mit fürcherlichen Farbkombinationen als Ergebnis, die sogar Miss Farbenblind- Ami- chan oder Cora alle Ehre gemacht hätten) sind wir erst um ca. 7 Abends heimgekommen. Bin sofort ins Bett weil ich so k.o. war.

Memo an mich: Muss meiner Schwester noch klar machen, dass rosa und rot einfach nicht zusammen passt!
 

Dreizehnter Tag: Jetzt sind auch noch meine Eltern hier!!! HILFE!!! Invasion! Durfte heute erneut eine Stadtführung geben. Kenne Konoha inzwischen wohl schon besser wie die meisten seiner Bewohner! Meine Geschwister haben mich dauernd verbessert, obwohl sie doch noch weniger Ahnung haben wie ich! Zum Essen gab's schon wieder Ramen! Langsam kann ich das Zeug nicht mehr sehen!

Ach ja! Und meine Mutter hat doch tatsächlich das Fotoalbum mitgenommen, damit Choji sieht was für ein süßes Kücken ich doch war! NATÜRLICH hat sie die ganzen peinlichen Baby- und Kindergeschichten auch gleich ausgepackt. Ich wäre vor Scham am liebsten zwischen den Sofakissen versunken, während sich der restliche Haufen natürlich auf meine Kosten köstlich amüsiert hat!

Memo an mich: Nächstes Mal werde ich als Vollwaise geboren!
 

Vierzehnter Tag: Mein Bruder ist heute unter Zwang meiner Eltern damit rausgerückt, dass er wohl demnächst heiraten wird. Ich stehe immer noch unter Schock! Hab den ganzen Tag nix mehr mitgekriegt und bin nur apathisch in der Ecke gesessen. Muss unbedingt den Namen der armen Irren rauskriegen und sie versuchen wieder zu Verstand zu bringen. Ich meine ... seien wir doch mal ehrlich. Manchmal ist sogar Selbstmord eine akzeptable Alternative.

Memo an mich: Besorg ein Hochzeitsgeschenk
 

Fünfzehnter Tag: Choji's Eltern kommen zurück und selbstverständlich gibt es sofort eine große Willkommens- spontanparty bei der, nachdem sich das ganze herumgesprochen hatte ... also nach einer halben Stunde, sich natürlich ganz Konoha selbst einlud ... langsam glaub ich, dass das hier so üblich ist. NATÜRLICH mussten meine Eltern fragen, ob ich auch keine zu große Last währe! DANKE für das Vertrauen in eure Tochter werte Erzeuger!

Memo an mich: Nächstes Mal werde ich GARANTIERT als Vollwaise geboren und wenn ich selbst dafür sorgen muss!
 

Sechzehnter Tag: Endlich sind sie weg. Ich bin total fertig, vor allem weil ich meine Schwester davon abbringen musste nicht doch noch eine Woche hier zu bleiben, weil sie doch gerade Ferien hätte ect. usw. Außerdem ging die Feier gestern noch bis 3 in der Frühe und ich musste den ganzen Tag aufräumen helfen. (Ihr glaubt gar nicht wie schwierig es ist einen angeheiterten Jirayia dazu zu bewegen aus der Bowle zu steigen ...) Muss jetzt unbedingt erstmal in's Bett.

Memo an mich: Halbzeit! Langsam wird's knapp!
 

Siebzehnter Tag: Sind immer noch mit Aufräumen beschäftigt. Habe gerade noch Jirayia in einer staubigen Ecke entdeckt und ihn einfach mit raus gefegt. Oh ginge doch alles so einfach!

Memo an mich: Streng dich an du schaffst das!!
 

Achtzehnter Tag: Heut ist ein Picknick geplant, ich und Choji. ... ich glaube außer ihm selbst hab ich allen klar gemacht, dass wir da ALLEINE sein wollen. Damit uns trotzdem keiner folgt, hab ich unangekündigt und spontan den Picknickplatz in den Todeswald verlegt. Da folgt uns sicher niemand ... dachte ich. Wer wurde natürlich sofort vom Essensgeruch angelockt? Richtig! Natürlich Anko und Kisame, die gerade in der Gegend zufällig gejagt haben. Ich glaube, wenn Blicke Töten könnten, wäre ich jetzt Nuke.

Memo an mich: Setze mal eine Stellenanzeige in das Konoha- Tagblatt, wer einen GARANTIERT einsamen Fleck kennt!
 

Neunzehnter Tag: Jetzt werden schwere Geschütze aufgefahren! Jungfrau in Not! Ich lasse mich von einem sehr verhüllten Kay 'bedrohen' und Choji rettet mich sogar wie geplant. Leider besteht er darauf den 'Verbrecher' zu verfolgen. Zu unser aller erstaunen hat er einen gesuchten Nuke- nin gefunden und besiegt. Plan im Eimer!

Memo an mich: Choji hat heut gemeint, in meiner Nähe wird's nie langweilig ... ich hab mir ehrlich überlegt ihn zu erwürgen!
 

Zwanzigster Tag: Schon wieder ein Auftrag und weil's grad so lustig ist, gleich noch mit acht anderen Ninjas. Logisch, dass man da keine ruhige Minute zu zweit hat ... ich wette, dass hat die Hokage mit Absicht gemacht!!!

Memo an mich: OH GOTT! Nur noch zehn Tage! Das schaff ich NIE!!!! Ich bin tot, Tot, TOT!!!
 

Einundzwanzigster Tag: Sind endlich wieder zurück, bin nur noch ins Bett gefallen und hab geschlafen.

Memo an mich: Vergiss nächstes mal nicht die warmen Socken einzupacken.
 

#Danke Kal#

Zweiundzwanzigster Tag: Ok! Jetzt ist es sicher! Irgend jemand da oben hat etwas gegen mich! Der Augenblick war ... PERFEKT! Niemand hat uns gestört! Ich reiße mich zusammen, denke an einen grausamen Tod durch die Schwarze und will gerade loslegen, da schlägt, direkt neben mir ein Blitz ein ... DIREKT NEBEN MIR! ... BEI 20&#778; im Schatten und herrlichem Sonnenschein! Es gab keine einzige verfluchte Wolke am ganzen Himmel!!!! Mir stehen jetzt noch die Haare zu Berge, wenn ich daran denke! Choji hat gemeint, da hätte ich ja nochmal Glück gehabt.

Memo an mich: Muss mich bei ihm noch für die Ohrfeige entschuldigen.
 

#irgendwo in Kiri#

Erstaunt blickte Are auf seine Hände ... und dann wieder auf den grinsenden Gegner vor sich .... und dann wieder auf seine Hände. "ER IST MITTEN IN KONOHA EINGESCHLAGEN!" Der junge Ninja bemerkte geistesabwesend, dass sein toter Körper, der gerade auf dem Boden aufgekommen war, von dem Oto professionell auf die geheime Schriftrolle untersucht wurde. "War der Blitz diesmal wenigstens gut gelungen?" Tod sah zu, wie die Seele langsam verblasste. "OH JA! SEHR ... BEEINDRUCKEND!"

#zurück zu Zephyr's Tagebuch#
 

Dreiundzwanzigster Tag: Kriegsrat bei Sakura. Sie meinte, notfalls müsste ich halt auf die Romantik verzichten, aber HA! Das wäre ja noch schöner! Leider is uns nix intelligentes eingefallen. ... aber dafür um so mehr Schwachsinn! Sakura hat gemeint sie kauft einen Auftragsmöder und der soll mich dann entführen und irgendwo liegenlassen, worauf ich gemeint habe, dass ich keine Lust drauf hab, tagelang in einer einsamen Hütte, verschnürterweise herumzuliegen und darauf zu warten, dass mich Choji endlich rettet. Meine Schwachsinnige Idee war es, Selbstmordabsichten zu simulieren, aber das würde Choji wohl eher verschrecken, als zu irgendwelche romantischen Aussagen reizen.

Memo an mich: OH IHR HARPYIEN! NOCH SIEBEN TAGE!!! DAS SCHAFF ICH N.I.E. ICH WERDE STERBEN!!!! Ich sollte echt langsam beginnen meine Beerdigung zu organisieren!
 

Vierundzwanzigster Tag: Ok, ich habe mich, dank Ino, dazu entschlossen es durch die Blume zu sagen. Ich habe mir also vor ihr einen schönen großen Blumenstrauß aus den obligatorischen roten Rosen machen lassen, einen dezenten Zettel dran mit einem "Triff mich daundda" und an Choji PERSÖNLICH liefern lassen. Natürlich bin ich den ganzen Tag am Fenster gebapt, damit ich nicht verpasse, wenn das Ding geliefert wird (und in der Hoffnung, dass ich seine Ankunft irgendwie vertuschen könnte ... ich fand das ganze furchtbar peinlich!).

Selbstverständlich hat Herr Akamichi den Strauß persönlich angenommen und ist dann ins Haus gegangen um ihn Choji zu geben. Ich also raus zu der Lichtung (Geheimtipp von Carnidia) und wer kömmt? ... Richtig: Herr und Frau Akamichi! ... sie haben sich schon gewundert, von wem der Strauß war und nächstes Mal solle ich doch bitte den Vornamen mit drauf schreiben.

Dann gingen sie um Choji die Blumen zu geben und ich wartete weiter. Damit HÄTTE sich ja alles eingerenkt, wenn ... ja wenn der ältere Hüne nicht leichtsinnigerweise den Strauß draußen zum Trocknen aufgehängt hätte ... und WENN Smaragdhauch nicht draußen frei rumfliegen würde ... kurzum ER HATS GEFRESSEN!!! Dieses blöde Vieh hatte meinen furchtbar teuren Blumenstrauß vernichtet! Zur Strafe bekommt den restlichen Monat nur noch Kay- Mistviech die Brote von Choji ... und wenn er platzt!

Memo an mich: Im nächsten Leben kein Haustier!
 

Fünfundzwanzigster Tag: Kassensturz: Taschengeld ist für dieses Monat leider alle. => Restaurant, Kino, Blumen sind dieses Monat nicht mehr ... heut ist Geburtstagsparty bei Sakura. Das wäre also die ideale Gelegenheit, wenn wir es schaffen uns etwas abzuseilen. Dummerweise haben wir zwei uns bereit erklärt für das Essen zu sorgen. DA wussten wir aber auch noch nicht, dass sowohl Naruto als auch die Inuzuka- Brothers eingeladen sind! ... na toll. Wir sind den ganzen Abend zwischen Küche und Bufett hin und her gerast und haben a) Hundhase von Essen weggehalten und b) nachgefüllt. Um 12 waren sie dann endlich so weit satt, dass wir nur noch zu gehen brauchten und um 3 waren dann glücklicherweise die letzten Vorräte aus. Wir sind nur noch heim und in's Bett.

Memo an mich: Erkundige dich nächstes Mal vorher nach der Gästeliste und mache NUR den Karotten- Gemüseauflauf, den sie nicht angerührt haben!
 

Sechsundzwanzigster Tag: Heute ... also ... es ist was passiert ... ich ... äh ... bin mir immer noch nicht sicher, ob ich ein paar Leute erwürgen oder mich freuen soll ... vielleicht beides. Jetzt muss ich erstmal meine Gedanken ordnen. ... also ... wir haben heute aufräumen geholfen bei der Party von Sakura. Inzwischen bin ich ja schon Profi darin Jirayia aus diversen Behältnissen zu fischen.

Wie es bei Aufräumaktionen nach einer Party so üblich ist, war fast keiner da außer Sakura, Hinata und uns Beiden. Ich stehe in der Küche vor meinem letzten Stück Arbeit ... einer riesigen, fettigen Pfanne mit der wir gestern Pfannkuchen produziert hatten. Das ist übrigens der einzige Nachteil an meinen Flügeln, wenn ich abspüle passt erstmal niemand neben mich, was heißt, dass ich immer alleine Spülen und Abtrocknen muss.

Seufzend nehme ich das Ding, kremple meine Arme hoch und beginne zu schrubben. Aus alter Gewohnheit schimpfe ich dabei kräftig auf meine Eltern, die mir nicht so etwas wie einen persönlichen Diener zugestehen, ect. ct. ... als sich plötzlich zwei Arme um meinen Bauch legen und ich fühle deutlich eine Nase, die sich durch meine Haare gräbt. Warmer Atem kitzelt meine Kopfhaut und ein tiefes, zufriedenes Brummen sorgt dafür, dass mir warm wird. Stocksteif erstarre ich in meinen Schrubbbewegungen.

Mit geradezu unendlicher Selbstbeherrschung ringe ich mir ein leises "Choji?" ab, obwohl die Frage eigentlich überflüssig ist, denn niemand sonst kann bei meiner Größe seinen Kopf auf meine Schulter legen, ... Jiriayia verdränge ich lieber.

Ein leises "Hmmhmm" wird gebrummt und weiche Haut reibt an meiner Backe "Ich dachte, wenn ich das jetzt mache, kannst du mir keine scheuern, weil deine Hände ja schon beschäftigt sind". Langsam, ganz langsam drehe ich den Kopf ... der Anblick ist zum fressen, wie er so seinen Kopf an meine Schulter gelehnt hat und genießerisch wie ein Bär im Winterschlaf die Augen schließt. Automatisch grinse ich breit und gebe ihm einen Stups mitten auf die Kringelbacke.

"NA ENDLICH!" Erschrocken fahren wir auseinander und drehen uns ertappt um. In der Türe steht Sakura und schaut äußerst zufrieden mit sich aus. "Wir haben schon befürchtet, dass das nie was wird mit euch zwei!"
 

Tja ... was soll ich sagen. Kurz darauf stieg eine zweite Spontanparty und als ich Kay auf sein Versprechen aufmerksam machte, meinte der nur. "Nö. Schließlich hatten wir vereinbart, das DU etwas tust und jetzt hat aber Choji die Initiative ergriffen und damit ist unsere Abmachung ungültig." Ich starrte ihm erst einmal perplex an und wollte ihm gerade, wieder einmal, an die Gurgel gehen, als Cora von hinten dazukam und Kay's Hand in die ihre nahm.

Daraufhin fuhr der Drachenjunge fort. "Außerdem sind wir schon seit ... drei Monaten und sieben Tagen zusammen, Cora wollte es bloß nicht in der Gegend herumschreien und als du dann letztes Monat auf mich ... hinzugetreten bist, dachte ich mir jetzt oder nie, sonst sterben die noch als alte Jungfern!" JETZT ging ich ihm an die Gurgel.

Harpyie gut, alles gut

Ich blieb jetzt natürlich erst recht in Konoha und bekam schon sehr bald auch das zugehörige Stirnband. ... natürlich habe ich auch hier den Stoff ersetzt! Meine Schwester wollte dann gleich dazu ziehen, aber glücklicherweise haben wir sie zu dritt (Mama, Choji und ich) davon abhalten können.

An meinem 17. Geburtstag machte mir die Familie Akamichi das schönste Geschenk das ich meinem ganzen Leben jemals bekommen habe. Sie hatten eigens für meinen Clan, bzw. für meine Wenigkeit, eine Justsu entwickelt, die den Anwender dazu befähigte kleinere, einzelne Körperteile zu vergrößern, zum Beispiel den Daumen, ohne dass man dazu das Bluterbe benötigte. Das sah zwar bescheuert aus, aber das war mir diesmal völlig egal, ich musste es ja nicht anwenden, wenn jemand zusah.

Was es mir dann für einen Vorteil brachte? Dieses Wunderwerk der Ninjakünste befähigte mich tatsächlich dazu, dass ich endlich von meiner Diät wegkonnte!!! Abwechselnd fiel ich den dreien um den Hals und ich muss wohl auch ein bisschen geheult haben. ... Gott sei Dank war mein Bruder mit seinem neuen Fotoapparat nicht in der Nähe. Ich muss zugeben, dass ich es die ersten zwei Tage wohl ... ein biiischen übertrieb, ... nie wieder war mir so schlecht ... inzwischen sehe ich ja auch ein, dass es ein Fehler war Choji im Chipswettessen herauszufordern ... aber ich war mit Sicherheit die glücklichste Harpyie auf diesem Kontinent. Seitdem koche ich übrigens erst recht für mein Leben gern.

Na ja ... schlussendlich haben Choij und ich natürlich geheiratet. Shikamaru war Trauzeuge, mein Bruder hat über 43 Filme verschossen, seine Frau eine Bank angezündet und es war wohl das größte Buffett, das die Welt oder zumindest Konoha je gesehen hatte. Der Tsuchikage persönlich hat uns übrigens bekocht, weil ich ja anderweitig beschäftigt war, aber ich hatte bereits vorher eindringlichst klar gemacht, dass es KEINE Kohlruladen geben würde!

Ich habe mich übrigens mit Anubis angefreundet. Wir haben sehr bald festgestellt, dass wir zum Großteil die gleichen Ansichten haben, was Politik betrifft, was ja auch kein Wunder ist, schließlich tragen wir beide blaues Blut in unseren Adern. Um unserer vernünftigen Meinung nachdruck zu verleihen habe ich den Posten im Ältestenrat für die Akamichi übernommen, Choji's Vater hatte 'keinerlei Bock da drauf' und Anubis sitzt natürlich für die Hyuga da drin ... zumindest so lange, bis Hinata und Naruto endlich heiraten werden, dann wird sie den, lange Zeit leerstehenden, Sitz der Uzumakis übernehmen, da Carnidia und Naruto immer nur für Unruhe gesorgt haben.

Inzwischen verfügen Choji und meine Wenigkeit über drei prächtige Wonneproppen, die allesamt über die zwei Bluterbe verfügen und aus mir völlig schleierhaften Gründen unbedingt berühmte Ninja, am besten gleich Hokage, werden wollen. Choji ist total stolz auf die Drei und begleitet sie zu jeder wichtigeren Prüfung. Ich stehe nur dabei und schüttle meinen Kopf, also von MIR haben sie das sicher nicht!

Kay- Mistviech fängt übrigens langsam damit an Smaragdhauch zu überrunden. ... ich fürchte wir werden wohl bald ein großes Feld für ihn ankaufen müssen, durch die Türen passt er ja schon lange nicht mehr ... glücklicherweise.

Da wir beide weder berühmt noch tot werden wollen, haben wir uns als 'Aushilfsninjas für Notfälle' eintragen lassen und unser Leben unserer größten Leidenschaft gewidmet, dem Essen. Wir gründeten ein eigenes, kleines ... na gut ... MORDSRIESIGES Restaurant mit Blick auf die Hokagenköpfe, das inzwischen in ganz Konoha für seine selbstgemachten Chips berühmt ist. Jirayia hat zwar seit dem ersten Tag Hausverbot, ich sag nur Bowle, aber ich habe den nicht unbegründeten Verdacht, dass ihm Choji trotzdem regelmäßig was zusteckt. Ach ja ... mein Göttergatte hat einen sehr passenden Namen dafür gefunden, es heißt: "Zur Elster". Ihr könnt ja mal vorbeikommen wenn ihr mal wieder in Konoha seid.
 

#Und die Moral von der Geschicht:

in Ich- Perspektive schreib so schnell ich wieder nicht.

(frei nach dem Motto: 'reim dich oder ich beiss dich')

Ich möchte mich hier auch noch einmal ganz herzlich bei meinen Kommischreibern/Betaleserin Chaotic, Kalashin und Redhead bedanken: Ihr seid einfach Spitze!

Für nette Kommis bin ich immer dankbar, muss ja keine wissenschaftliche Abhandlung sein ^.^v (Unglaublich aber wahr! Es gibt kein Rewievmaximum!!!)

Ich habe fertig#



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Kommentare zu dieser Fanfic (36)
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Von: abgemeldet
2008-07-28T21:42:32+00:00 28.07.2008 23:42
jetz mal ehrlich, ich fand denn anfang ja ganz lustig,okay irgendwo hats auch genervt dass die werte frau harpie ,sich selbst aufgrund ihrer herkunft doch ein bisschen überschätzt hat,das is ja zu mitte der fanfic weniger geworden. (ich liebe den Reisebericht den Kalashin geschrieben hat) mit dem ankommen in konoha gings dann für mich aber irgendwie mit der ff bergab, hab dann auch gedacht "hey ne gruppe von ninjas mit naturbluterben, könnte interessant werden" aber das dann ausgerechnet der anführer (aka öminöser zwillingsbruder of tshushikage feat.hydrabluterbe) ne Urharpie (ein zusammengesetztes vieh) als waffe benutzen wollen obwohl das so ziemlich gegen die prinzipien gegen dieses vereins spricht hat für mich aufgehört. und dann dieser end"kampf" (blamage triffts eher). bockwurst,regenwurm und gummibärchen bluterbe ? naruto,der wohl kampfgeilste charakter in dieser welt ,geht erstmal die speise kammer plündern ? mit seiner fast frau ? scheiss drauf obs die dämonen waren , es war einfach nur bescheuert... im großen und ganzen war das "finale" dieser ff ne richtige nullnummer im gegensatz zu , "ein apfel.." und "stille wasser...". naja du hast ja auch selbst gesagt das dzu dich mit dieser ff schwer getan hast
Von:  Miyu-Moon
2007-05-23T11:43:49+00:00 23.05.2007 13:43
Oh, das war ein wirklich spannender Kampf und eine super Wendung...auch wen ich von Alien keine Ahnung habe...
Von:  Miyu-Moon
2007-05-22T13:19:41+00:00 22.05.2007 15:19
Himmel, wie die sich über alles aufregt. Das ist wirklich erste Sahne geschrieben, ich hab so gelacht, wie seit langen nichtmehr.^^
Schade das ich mir das nächste Kapitel erst später vorknöpfen kann...
Von:  Kimiko93
2007-01-30T16:58:32+00:00 30.01.2007 17:58
Okay, jeden Kritikpunkt, den ich anzubringen hätte, nachdem ich mich durch dieses... Monstrum geqäult habe, hat mir ja Draycoon schon weggenommen... Aber ich bin Zephyr-Fan xD Und Choji-Fan... Merkwürdig...
Von: abgemeldet
2006-04-21T19:26:32+00:00 21.04.2006 21:26
*snuuuuuuuuuuuuuff*

ich gebe seltsame Geräusch evon mir, wenn ich diese FF lese ^^°

aber das ist ja so knuffig^^
schnuff you, ich lese jetz weiter
*rumkuller*
Von: abgemeldet
2006-04-13T18:55:26+00:00 13.04.2006 20:55
das ist ja soooo *lachtränen aus Auge wisch* Choji is ja knuffig ^^

und die Zwangsdiät ... "da muss man ja was machen können" XDDDDD genial, genial, genial. Ich kanns kaum fassen,w arum ich das bisher nicht gelesen hab =.=
Von: abgemeldet
2006-04-13T18:33:28+00:00 13.04.2006 20:33
*pruuuuust*
wie genial...
woha, das .... das ... also, mir fehlen die Worte, sollte ich jemals mein Vergnügen beschreiben kann, das ich beim LEsen dieser FF habe, bist du natürlcih die erste, dies erfährt ^^
Von: abgemeldet
2006-04-13T17:38:55+00:00 13.04.2006 19:38
so, jetzt kann ich mich nicht mehr halten.. jetzt muss ich doch mal ein Kommentar schreiben ^^°
dabei wollte ich am Schluss ein ewiglanges von mir geben ...

aber *.* das ist ja soooo genial! *auf Knie fall* du bist echt wahnsinnig gut im Schreiben - und de4r Kampf ihrer Teamkameraden war ja beide Male ein Hammer XDDD
so, jetzt aber schnell weiterlesen...
Von: abgemeldet
2005-04-30T23:10:31+00:00 01.05.2005 01:10
Boahhh!! Bin ich müde......... zzzzzzz!!! Es liegt nicht an der FF sonder am Tanz in den Mai...

Zu aller erst, die Story war wieder einmal brilliant. Tzuchikage *oder wie der geschrieben wird* mit Kohlruladenkomplex. Jiraiya trinkt mit einem Riesengummibären Sake, das ist genauso verrückt wie unser Uhu. :D

@Draycoon öhmmm... *keine lust gehabt deinen ganzen comment zu lesen* kloa kann es in Naruto Tamagotchis geben. Immerhin haben die auch Überwachungskameras und Trucks und Fehrnseher und Motoren und Krähne und vieles mehr. ^^

So wieder an dich, Carnidia. Du verdienst mit dieser Geschichte unseren Respekt und deshalb überreichen wir dir, blablablöh (hier denk dir 'ne Ellenlange Rede rein. In etwa so lang wie die vom Tzuchikagen) den Golden GlobUhu.

Greetz RASA

The Uhu may be with you! Always Ultra!
Von:  Draycoon
2005-03-31T00:41:00+00:00 31.03.2005 02:41
Okay....ich habe gerade ein paar Ausschnitte der neueren Folgen gesehen....und:
Den Teil über die moderne Technik nehme ich zurück....^^'
(Orochmarus Neonleuchten....O_o)


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