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Vampire

Kuss der Ewigkeit
von

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Prolog

~Prolog~
 

Als ich erwachte, spürte ich den kalten Boden unter mir. Ich erhob den Kopf und befand mich in einer unbekannten Straße. Ich hatte sie noch nie vorher gesehen, oder doch? Ich konnte mich nicht mehr an den gestrigen Abend erinnern und wenn nur relativ schlecht. Ich setzte mich gegen die Wand und genoss die Kälte der Wand und des Schattens. Ich fühlte mich wohl in der Dunkelheit des Tages.

Ich versuchte angestrengt mich an den gestrigen Tag zu erinnern, doch kamen mir nur bruchstückhaft Erinnerungen in den Kopf.

Als ich die Erinnerungen zusammenknüpfen wollte vielen mir wieder Sachen ein, es war wie ein Puzzle. Ich musste erst alte Teile zusammenfügen um neue zu bekommen und die wieder einzufügen. Krampfhaft versuchte ich mich an das Geschehen von gestern zu erinnern, doch viel mir es schwer.

Ich stieß mich von der Wand ab und wollte nach Hause, doch ehe ich die Sonne betrat, wurde mir schon ganz unwohl zumute. Was das wohl war?! Als ich dann einen Schritt in die Sonne setzte, konnte ich diese brennende Hitze spüren. Sie fühlte sich an als ob tatsächlich ein Feuer auf meiner Haut brannte.

Was ist geschehen?! Ich ging wieder zurück in den Schatten und setzte mich nieder und versuchte mich an alles zu erinnern ...
 

>Vampire<

Kapitel 1
 

Es war wieder einer dieser typischen Freitagabende. Wo ich mich befand, lag auf der Hand. Wie immer stand ich in einer dunklen Ecke meiner Lieblingsdisco ohne jegliche Begleitung.
 

Was soll das nur immer?

Wieso gehe ich hier immer wieder hin und vor allen warum immer alleine?!

Um jemanden kennen zu lernen?

Vielleicht ...

Aber wer weiß das schon so genau ...
 

Es hallte immer wieder die gleiche Musik durch die Halle der Disco. Ich konnte mich nicht daran erinnern, jemals hier eine andere Musik gehört zu haben - Seltsam. Zur Halle konnte man eigentlich nichts weiter kritisieren, es war wohl auch das einzige, was hier einigermaßen ertragbar war.

Die Musik ließ zu Wünschen übrig, vor allen um diese Zeit. Pop wäre ja noch etwas göttliches, aber dieser Hip Hop oder was das sein sollte?! So langsam reichte es. Ich hatte mir schon lange überlegt nicht mehr hier hin zu kommen, jedoch konnte ich nie anders. Die Disco hatte mich magisch angezogen jeden Freitag. Ein innerer Trieb führte mich jedes Mal zum selben Ort ...

Doch dieses eine Mal war es anders, irgendetwas stimmte nicht. Was genau, konnte ich mir nicht erklären, aber ich hatte so ein Gefühl, das dieses Mal etwas passieren würde, was mein Leben schlagartig verändern würde.
 

Gedankenverloren stand ich in meiner Ecke und beobachte abwesend das Spektakel vor meinen Augen. Ich hatte eigentlich nichts richtig mitgekriegt. Ich wusste nicht ein Mal, ob die vor mich sich küssten, miteinander tanzten oder sich gar abstachen. Und wenn es so gewesen wäre - wen hätte es gejuckt.

Doch eine Person weckte in mir großes Interesse. Es war ein junger Mann, vielleicht um die 20 Jahre. Sein Haar war sichtlich schwarz gefärbt, so was erkannte ich immer leicht, da der Glanz von Färbungen einmalig war. Ich konnte einen kurzen Blick auf sein Gesicht erhaschen und mir stachen viele Dinge ins Gesicht. Zum einen seine Ohrringe mit Kreuzanhänge, die an einem Ohr waren und zum anderen die Braun-roten Augen, die irgendetwas Mythisches ausstrahlten. Ein Augenbrauenpiercing fiel mir auch auf ...

Seine fast athletische Figur gab mir sozusagen den Rest - ich war hin und weg.
 

In mir bäumten sich Wünsche auf, von denen ich niemals gedacht hätte, dass ich solche haben würde. Sehnlich wartete ich darauf, dass sich der junge Mann ein weiteres Mal zu mir umdrehen würde. Als hätte er meine Gedanken lesen können, drehte er sich auch schon um und schaute mir in die Augen. Um mich herum wurde alles in Dunkelheit gehüllt, nur er stand noch im Schein des Lichtes ...
 

War das ein Lächeln?

Oder täusche ich mich?

Was passiert nur mit mir?

Wieso fühle ich mich so merkwürdig hilflos?

Warum fühlen sich meine Beine wie Stein an ... warum kann ich mich nicht mehr bewegen?

Was ist mit mir geschehen?

Bin ich durch ein unsichtbares Band gefesselt?

Kapitel 2
 

Ich schloss meine Augen um zu verdängen. Ich wollte mich von dem unsichtbaren Band lösen, wollte meine Gedanken vergessen. Einen klaren Verstand wollte ich erschaffen, doch konnte ich es nicht mehr. Alles war wirr. Meine Gedanken hatten jene Grenze überschritten. Sie stellten sich Sachen vor, von denen ich nicht mal ahnte, dass ich so was denken könnte. Annäherungsweise konnte ich meine Gedanken bändigen, doch dies nur für kurze Zeit.

Ehe ich mich versah spürte ich plötzlich eine ahnd auf meiner Schulter. Ohne jegliches zögern, waren meine Gefühle und Gedanken wieder ein wirres Knäuel in meinem Körper.

Chaos übermannte mich ...
 

Als ich die Augen öffnete, konnte ich ihn vor mir sehen. Sein schwarzes Haar fiel ihm ins Gesicht und verdeckte so eines seiner braun-roten Augen. Doch dieses eine Auge reichte mir, um zu erkennen, dass er das kriegen würde was er wollte - mich.
 

Will er mich?

Nein ....

Wer will das schon?!

Aber was will er dann?!
 

"Verzeihung" stotterte ich vor mich her und stieß ihn letztendlich zur Seite und rannte aus dem Gebäude hinaus. Draußen rannte ich ohne nachzudenken weiter. Als ich in einer unbekannten Gasse ankam, schaute ich mich erstmal um und bemerkte erst jetzt, dass ich mich völlig verlaufen hatte. Ich kannte diesen Ort nicht. Ich war noch nie hier, zumindest nicht im Dunkeln. Hilflos lehnte ich mich gegen die kalte Mauer eines Hochhauses und rutschte an diesem herunter bis ich auf dem kalten Asphaltboden saß. Nachdenklich saß ich da und schaute gen staubigen Boden unter mir ...
 

Gewissensbisse quälten mich. Immer wieder hinterfragte ich meine Art, ob es richtig war so abzuhauen ... immer wieder schüttelte ich den Kopf. Ich wusste nicht mehr, was ich mit mir anfangen sollte. Er hatte mir den Kopf vollends verdreht.

Plötzlich spürte ich diese Wärme und Geborgenheit. War er etwa mir gefolgt? Wie hätte er es schaffen sollen, unbemerkt und lautlos mir zu folgen, ich hätte es doch hören müssen, oder etwa nicht?
 

"Hab keine Angst" erklang eine weiche, männliche Stimme.
 

Ich schaute auf und erkannte ihn. Er war mir gefolgt und streckte mir seine Hand entgegen. Zögerlich griff ich nach ihr und er half mir auf. Wir schauten uns kurz in die Augen.
 

"Ich .." fing ich an zu reden, doch legte er mir prompt den Finger auf die Lippen, sodass ich aufhörte zu sprechen.
 

Was ist nur los?!

Wieso bebt mein Herz so?!

Warum zittert mein ganzer Leib so heftig ... was passiert in mir?!

Was passiert mit mir??
 

"Es wird nicht weh tun" sagte er abermals mit weicher Stimme und nahm mich in den Arm.

Kapitel 3
 

Seine Wärme und Geborgenheit durchströmte meinen willenlosen Körper. Trotz dieser Gefühle, war er mir immer noch unheimlich, ich wusste nicht, wer er war und was er von mir wollte. Was seltsamer war als diese Gefühle, war, dass ich nicht wusste, warum ich mich bei einem fremden Menschen so geborgen fühle ...

Letztendlich gab ich mich ihm hin. Ich erduldete seine Hand in meinem Schritt, wie er mit ihr massierte. Erregt und zugleich beschämt, klammerte ich mich an ihn.

Als dann seine zweite Hand unter meine Kleidung fuhr und meine nackte Haut streichelte, war es um mich geschehen. Ich konnte nicht mehr zurück. Ich gehörte ihm ...
 

Ein Gefühl der Lust bäumte sich in mir auf, als ich seinen Blick wieder sah. Sein Blick war voller Begierde und flammte förmlich vor Lust auf. Als ich meinen Blick wieder abwandte konnte ich seinen Atem auf meiner Haut fühlen. Es erregte mich zunehmend.

Ich schaute auf und sah ihm in die Augen. Dann geschah es. Ich konnte seine zarten, weichen Lippen spüren, wie sie die meinigen berührten. Der Kuss war innig und leidenschaftlich, ein Moment der Ewigkeit verbarg sich dahinter. Wir spielten mit den Zungen und küssten uns weiterhin. Es dauerte lange bis wir das beendet hatten, zumindest, erschien es mir so lange.

Ich hätte mir gewünscht, dass es länger gedauert hätte, jedoch kann man sich nicht alles wünschen.
 

Was war das?

Ich habe es gemocht ... wieso?

Es ist das erste mal, dass ich ... einen Mann küsse.

Was hat das zu bedeuten?
 

Sein Atem wanderte vom Ohr zum Hals. Er verwöhnte mich und vernaschte mich mit allen ihm erdenklichen Mittel.

Mir gefiel es ...
 

Die letzten Dinge, an die ich mich erinnern kann, war das ermeinen Hals küsste.

Was danach geschah wusste ich nicht mehr, außer, dass ich dieses stechenden Schmerz spürte und den Geruch von Blut in meiner Nase war. Das Blut floss an meinem Hals herab ...

Bewusstlos, fast tot, sackte ich in seinen Armen zusammen ....
 

>Kuss der Ewigkeit<

Kapitel 4
 

Ich konnte mich wieder an alles erinnern. Doch wollte ich das denn auch? Sicherlich nicht, denn nun weiß ich, was ich für ein Monstrum bin. Plötzlich wehte es die Zeitung zu mir. Das Titelblatt, geprägt von einer jungen Frau mit Bisswunden. Ein Vampirbiss, einer den auch ich verursachen werde, aber ich will doch nicht!
 

Wieso musste das jetzt mir passieren?

Wieso bin ich ein Vampir geworden?!

Hätte ich nicht lieber sterben können?

Soll ich in die Sonne gehen und verbrennen ...

Ich kann nicht und ich will nicht ..

Wo ist er?!
 

Ich schaute mich um und erhaschte die Blicke der Menschen, die an mir vorbeigingen. Sie alle schauten auf mich herab, als wäre ich ein dahergelaufener Straßenpenner, der ausnahmsweise Mal etwas Vernünftiges anhatte, wobei das auch nicht mehr stimmte. Mein Hemd war halboffen und dreckig. Meine Hose war am Hosenbein total verfranzt und meine Schuhe abgelaufen ...

Doch konnte es mir egal sein, wie sie mich anschauten, es würde sich nichts daran ändern und ich wollte sie auch nicht ändern. Plötzliche Müdigkeit überfiel mich und ich schleif seelenruhig ein.
 

Hatte ich noch eine Seele?

Hat er mir mit dem Kuss die Ewigkeit geschenkt und meine Seele geraubt?
 

Als ich aufwachte, war tiefste Nacht. Um mich herrschte wildes Treiben. Eine kleinere Gruppe jagte einen erschöpften Mann. Ich schaute ihnen nach, wie sie ihn bissen und ihn schlugen. Vampire ... so grausam und doch irgendwie anmutig. Denke ich so, weil ich selbst einer bin auf Ewigkeit?
 

"Was haben wir da?!" erklang eine düstere Stimme.

"Nachttisch?" sagte eine weibliche Stimme.

"Ach Harmony, hör auf andauernd von Essen zu reden! Der ist nicht für uns, sondern für ihn!" widersprach ein anderer.

"Was wollt ihr von mir ...?" fragt ich verwundert.

"Wir nichts, aber er wird dich haben wollen!" sagte die Vampirin, die wohl Harmony hieß

"Wie will man einen Vampiren bitte noch Mal zu einem Vampir machen?" hinterfragte ich sie und fand das ein wenig einfältig und lächerlich.

"Wie bitte?!" entfuhr es den meisten.

"Ja" sagte ich und verwandelte mich zu einem ihresgleichen.

"Er hat ihn schon gebissen" sagte Harmony mit einem leichten Lächeln.

"Willkommen in unserem Clan .." sagte jemand.

"Wir sind alle Vampire, gebissen von ein und derselben Person." erzählte wieder ein anderer.

"Ich komm hier zwar nicht mit, aber eins kann ich sagen, bringt mich zu ihm .. bitte" verwundert und verwirrt trottete ich den anderen nach.
 

Ich folgte ihnen durch die leeren und dunklen Gassen. Nicht ein Mal der Mond konnte diese erhellen. Keine Lichter, keine Kerze und auch sonst keine Lichtquelle. Wir schritten weiter durch die Gassen bis wir zu einem alten, verrosteten Gittertor kamen. Es war der Haupteingang zum Friedhof. Das Tor quietschte, als wir es aufmachten. Wir betraten den alten Friedhof und gingen querbeet durch den Friedhof bis auf ein Mal alle, auch ich, uns umschauten, weil wir etwas witterten, was nichts Gutes verhieß.

Kapitel 5
 

Der Geruch von Schweiß lag in der Luft, oder aber ein schlechtes Parfum. Aber wen kümmerte das jetzt noch? Sie waren hier, man konnte sie spüren. Die frischen, munteren Seelen wanderten umher und suchten nach uns. Wir waren ihre Opfer...
 

Woher wussten die anderen Vampire, dass er mich gebissen hatte?

Wieso er und nicht ein anderer?

Und was haben Menschen hier zu suchen, ich kann sie spüren ...

Ich fühle mich so verloren ...
 

"Sie sind es" sprach Harmony.

"Wer Sie?" hinterfragte ich.

"Die Vampirjäger, aber sie werden uns nicht kriegen komm mit!" sagte ein anderen, dessen Namen ich noch immer nicht kannte.

"Ja ..." sagte ich leise und folgte ihnen, wie eine Marionette, die von einer fremden Macht gelenkt wurde.
 

Wir schritten weiter durch den Friedhof und die anderen ließen sich nicht von dem Geruch des Jägers beeinflussen. Angst und Zweifel bäumten sich in mir auf, ich konnte nicht fassen was geschehen war. Gefühle überrannten mich. Ich konnte mich nicht wehren und meinem Inneren keinen Widerstand leisten.
 

"Mist!" schrie plötzlich einer der Vampire.

"Was?!" entfuhr es mir.

"Wir sind umzingelt" sagte Harmony und deutete auf die Schatten, die um uns herumschlichen.

"Und nun?" hinterfragte ich mit ängstlicher Stimme.

"Sterben ..." sagte einer der Vampirjäger und trat in den Mondschein.
 

Sein schwarzes Haar glänzte und wehte mit dem Wind. Seine Augen schimmerten dunkelblau im Lichtschein des Mondes. Entschlossen stand er vor uns. Seine ernste Miene und seine entschlossenen Augen, verrieten mir, dass er sich sicher war, dass er uns umbringen würde. In seiner Hand hielt er eine Armbrust.
 

"Sterbt Blutsauger" sagte dieser und löste den ersten Bolzen, der jedoch keinen traf.

"Angriff!" brüllte Harmony und alle Vampire rannten auf die Horde Menschen zu und zeigte ihnen die Macht der Vampire.
 

Ich schaute mich um und erkannte über all die kämpfenden Vampire, wie sie die Menschen bissen und durch die Gegend schleuderten. Erstaunt und beängstigt stand ich immer noch an derselben Stelle. Ich konnte mich nicht rühren. Meine Beine waren wie Stein und konnten nicht angehoben werden. Plötzlich hörte ich das Geräusch eines abgeschossenen Bolzens und schaute hinter mich. Ich konnte erkennen, wie einer der Fremden einen Bolzen auf mich schoss. Ausweichen konnte ich nicht mehr, so stellte ich mich auf den Tod ein...
 

"Nein!" schrie einer der Vampire und beschützte mich.

"Was ..?" fragte ich geistesabwesend, als ich zusah, wie der Vampir vor meinen Augen zu Staub zerfiel. Der Wind trug ihn den Staub mit sich und verteilte ihn über den Friedhof.

"Lasst ihr meine Kinder in Ruhe" hallte eine männliche, kraftvolle Stimme durch den Friedhof.
 

Die Jäger, die schon um einiges dezimiert wurden ergriffen letztendlich die Flucht, aber warum nur? Hatten wir so viel Macht, dass sie flüchteten. Hatten sie so viel Angst, dass sie flüchteten? Oder warum ...?
 

Ich spürte eine Wärme, die durch meinen Körper floss. Ich spürte meine Beine, wie sie leichter wurden. Ich fiel auf meine Knie. Ich kannte diese Wärme ... er musste es gewesen sein, oder täuschte ich mich wieder? Innerlich hoffte ich, dass er es war. Nur er war es, dem ich das zu verdanken hatte. Er könnte mir helfen, mir beistehen und mich lehren .. lehren ein Vampirleben zu führen.

Kapitel 6
 

"Warum ...?" fragte ich mich, doch niemand antwortete mir.

"Wieso beachtet mich niemand?" murmelte ich vor mich her, als plötzlich alle verschwunden waren und ich alleine auf dem Friedhof stand.
 

Alleine stand ich nun hier auf dem verlassenen Friedhof, wo ich mich nur umschaute - Gräber hinter Gräber. Ein verlassener Ort der Toten - unheimlich. Der Wind wehte stärker und flüsterte mir etwas in mein Ohr. Er beängstigte mich und schrie immer wieder auf. Sein Pfeifen, das durch die Kronen der dunklen Bäume klang, drang in mein Ohr. Ich hielt sie mir zu. Ich wollte nichts mehr hören, er wollte mir nur Angst einflößen. Der Wind war gegen mich und der Rest der Welt auch. Niemand mehr hier, einsame Leere umhüllte mich. Alleine auf einem der Friedhöfe, wo all die Mörder begraben wurden. Wer weiß ob sie nicht als Zombie aus ihren Gräbern wiederkommen.
 

Der Mond schien grell am Himmel. Doch sein finsteres Lächeln brannte sich in meine Augen. Die Sterne lachten über mich und machten sich über mich lustig. Die Gräber standen um mich herum, sie schienen sich zu bewegen- Sinnestäuschungen?

Was machte ich an so einem Ort? Er hatte nichts Gutes zu verheißen.
 

Der Wind, der mir Angst einflößt..

Die Sterne, die mich auslachten..

Der Mond, der finster lächelte..

Die Gräber, die zu mir rückten..

Das Gras, das flüsterte..

Was mache ich hier?
 

Plötzlich spürte ich noch eine andere verlorene Seele. War es eine Seele? Ich wusste es nicht, da ich wohl selbst keine mehr hatte. Wie spürte man eine Seele? War es möglich, konnte man sie überhaupt spüren, oder war es nur meine Angst, die mich necken wollte ...?
 

Jemand legte eine Hand auf meine Schulter. Kälte und gleichzeitig Wärme durchfloss meinen Körper. Das Gefühl der Zwiespalt breitete sich in mir auf. Einerseits spürte ich diese Kaltherzigkeit, andererseits spürte ich die warme Geborgenheit. Was hatte das zu bedeuten und wer war es, der mir solch ein Gefühl verschaffte.
 

Angsterfüllt und zögerlich drehte ich mich um und schaute in das kalte Gesicht des Vampirs. Erschrocken fuhr ich auf und rannte weg. Von der Angst gebissen, rannte ich durch den Friedhof, der kein Ende nahm. Ich konnte ihn hinter mir spüren, wie er mich nachlief und mir Sachen hinterher schrie, doch ich hörte nicht auf hin und beachtete ihn nicht.
 

Was will er von mir?

Was?!

Wieso verfolgt er mich ...?

Wieso?!

Was hat er davon?

Was nur ...?

Kapitel 7
 

Ich rannte weiter, bemerkte nicht, wie die Seele verschwand. Sie war weg, erst später in meinem Lauf hatte ich es vernommen. Einfach weg. Trotz allen schaute ich mich beängstigt um, egal wohin ich schaute, starrte ich in eine unendlichweite Leere, die mich verschlingen wollte.

Ich ging weiter und lehnte mich an einen Baum. Ich fühlte mich sicher, doch der Schein trog. Abermals spürte ich sie - diese verlorene Seele.
 

Wo war sie?

Was wollte sie?

Wieso ausgerechnet ich?

Was hat sie davon ..?
 

"Zerbreche dir nicht deinen Kopf" erhallte eine männliche Stimme.

"Wer?!" sprach ich und schaute hektisch umher.

"Ich bin es" sprach die Stimme weiter.

"Wen meinst du mit Ich?" hinterfragte ich weiter.

"Du kannst Fragen stellen ..." sagte er empört und sprang vom Baum.
 

Erst jetzt erkannte ich seine Augen. Er war es, der mich verfolgt hatte. Er hatte den Zwiespalt hervorgerufen ... alles er. Aber warum hatte ich ihn nicht erkannt, lag es an der Angst oder wollte ich ihn einfach nicht erkennen?
 

"Habe ich dir nicht gesagt, du sollst nicht weiter darüber nachdenken!" sagte er und legte mir seine Hand auf die Schulter, wieder durchflutete mich eine Wärme und Kälte.

"Doch hast du ... aber" doch ehe ich zu Ende war mit meinem Satz spürte ich schon seine Lippen auf meinen.
 

Sie waren nicht kalt, wie man es eigentlich vermuten würde bei halbtoten Wesen - seine hingegen, waren warm und zärtlich. Ohne es zu wollen gab ich mich ihm hin und ließ mich küssen. Viel mehr trieb er in mir die Lust an und veranlasste mich dazu seinen Kuss zu erwidern. Ich konnte seine Zunge spüren, wie sie meine berührte. Es war ein einmaliges Gefühl. Es kam mir vor wie das erste Mal - nachdem er mir ein neues Leben geschenkt hatte, ein Leben in Ewigkeit.
 

"Widersprich mir nicht! Nicht noch ein Mal" sprach er und wandte sich von mir ab.

"Wenn ich jedes Mal so davon abgehalten werde, warum denn nicht?" fragte ich neckisch und fing mir einen viel sagenden Blick ein.

"War doch nur ein Scherz .." sagte ich betrübt und schaute auf das Gras, das immer noch zu flüstern schien.

"Und du solltest nicht jeden Blick von mir gleich auf die goldene Waage legen!" sagte er und drehte sich zu mir hin.
 

Gedankenverloren ging ich weiter, ich hörte dem Gras zu, das flüsterte, doch viel es mir schwer es zu verstehen. Als ich weiter ging bemerkte ich nicht, wie er stehen geblieben ist und ich in ihn hineinlief.
 

"Wo schaust du hin .." fragte dieser.

"Auf das Gras - es flüstert irgendetwas" beantwortete ich ihm die Frage.

"Das ist nur der Wind, der das Gras zum flüstern bringt" sprach er und nahm mich in den Arm.

"Was hast du mit deinen Haaren gemacht?" fragte ich, als mir diese auffielen.

"Ein wenig gefärbt, aber das spielt keine Rolle. Nicht wahr Alex" daraufhin blieb ich stehen.

"Woher kennst du meinen Namen?!" verwirrt schaute ich ihn an.
 

Für einen Moment schien er mir so nah und nun war er so weit von mir entfernt. Ich wusste nichts über ihn nicht ein Mal den Namen, aber er wusste wohl einiges über mich.
 

"Tja, Viktor weiß eben genau, wen er haben will" erklang die Stimme von Harmony, die auf einem der Bäume saß, die vor uns thronten.

Kapitel 8
 

"Harmony, verrat doch nicht immer alles. Lass mir doch auch ein Mal meinen Spaß" empört schaute Viktor zu Harmonie empor.

"Und ich kann es nicht sehen, wie sehr du kleine Jungs quälst" fauchte sie zurück und sprang vom Baum herab und landete leise auf dem Gras.
 

Spaß ... spaß ... Spaß?!

Kleiner Junge?!
 

"Es reicht ..." waren meine letzten Worte, bevor ich davon rannte.

"ALEX!! Warte!!" schrie Harmony ihm hinterher und wollte mir hinterher rennen, doch sie wurde von Viktor festgehalten, der ihr kopfschüttelnd klar machen wollte, dass das keinen Sinn hatte.

"Er wird von alleine zurückkommen! Glaube mir ... er war schon ein Mal angezogen. Er wird es immer sein. Deswegen wollte ich nicht, dass er verletzt wurde und habe Igor dafür geopfert" erklärte Viktor Harmony, die immer noch mir hinterher starrte.

"Aber warum ... warum machst du einen auf hart, wenn du doch so empfindest?!" sprach Harmony, die es nicht verstand, warum er so war.

"Er muss beschützt werden!" sagte Viktor schuldbewusst und verschwand zwischen den Bäumen.

"Warte Viktor" schrie Harmony ihm nach und folgte ihm lautlos.
 

Er brauch mich also nur zum spielen.

Ich bin sein Spaß?!

Und Harmony sieht mich nur als kleinen Jungen!

Ich bin auf die beiden nicht angewiesen!
 

Ich ging durch den Wald, der in der Nähe des Friedhofes war. Herumschleichend ging ich durch die Bäume, immer weiter in die Dunkelheit. Wut und Frustration bäumten sich in mir auf. Ein plötzlicher Schlag gegen den Baum und ein hallender Schrei ließen meinen Gefühlen freien Lauf.

Immer tiefer ging ich den Wald. So weit war ich noch nie. Was da wohl sein wird? Wer will das schon wissen, na ja ich sollte zurück.
 

"Du bleibst hier.." sprach eine kräftige Stimme.

"Wer sagt das?!" spöttisch und verärgert hallte meine Stimme durch die Baumreihe.

"Bleib stehen ..!!" erneut sprach jemand.
 

Ich hörte nicht weiter drauf und machte kehrt. Ich wollte den Wald verlassen, doch das sollte ich wohl nicht, denn ich spürte plötzlich die Arme eines Mannes. Ich wollte mich aus dem Griff befreien, doch es gelang mir nicht. Alle Mühe war umsonst ...

Ich konnte seine zweite hand spüren, wie sie mich umarmte. Ich konnte seinen Körper an meinem spüren. Er hatte mich im Arm. Geborgenheit und Sicherheit waren die einzigen Gefühle, die ich in diesem Moment hegte.

Doch plötzlich kamen mir Bilder hoch. Bilder von Viktor, wie er mich in den Armen hielt.
 

Plötzlich spürte ich diese Schmerzen in meinem Magen. Schuldgefühle? Ja, ich mochte ihn zu sehr, egal was er über mich sagte - egal was er mit mir machte. ich war seins und ich wollte seins sein! Ich gehörte zu ihm .. ich musste zu ihm. Eine Träne nach der anderen verließen meine Augen und bahnten sich den Weg zu meinem Kinn, wo sie sich sammelten und herabtropften.
 

"Hey Alex! Nicht weinen!" sprach die Stimme, die mir nun bekannter vorkam als vorher.

"Viktor ..." sprach ich überfroh und drehte mich um. Ich konnte sein Gesicht sehen. Ich fiel ihm um den Hals.

"Hör auf zu weinen!" sagte Viktor abermals und küsste meine Tränen weg. Ich musste Lächeln.

"Ich ... ich. Ich will nie wieder weg von dir" brüllte ich ihn an und fing erneut an zu weinen.

Kapitel 9
 

"Ich will dich auch nie wieder verlieren" erklang seine sanfte Stimme, während er mich tröstend in den Arm nahm.

"Was für ein Paar ...." hörte man eine Stimme flüstern.
 

Man hätte meinen können, dass der Wind die Stimme von weit her bis hier zu uns getragen hätte. Der Wind ließ die Blätter der Bäume rascheln. Abermals hörte man die Stimme - es schien als ob die Blätter der Bäume uns diese Worte zuflüsterten.
 

"Wer ..." doch ich konnte nicht weiter fragen, da Viktor mir den Finger auf den Mund legte und verneinend nickte.

"Hör auf über belanglose Dinge nachzudenken!" sagte Viktor und schaute mich mit seinen liebevollen Augen an.

"Lass uns gehen ..." sagte ich mit angsterfüllter Stimme.

"Du brauchst keine Angst haben, solange ich bei dir bin, aber du hast Recht - gehen wir!" sagte Viktor und gemeinsam gingen wir aus dem Wald.
 

Langsam näherten wir uns dem Ende des Waldes, da man langsam wieder Lampen und Lichter durch die Stämme und Sträucher sehen konnte. Je näher wir dem Rande des Waldes kamen, umso mehr bäumte sich in mir ein Gefühl der Angst auf. Unerklärlich, aber es war so.

Ich ging schon schneller, als gewöhnlich - fast rennend - doch ich kam dem Waldrand nicht näher? Was passiert hier?
 

"Alex?! Alex alles in Ordnung ...?" hörte ich Viktor's Stimme, doch konnte ich ihn nicht sehen.

"Viktor .. lass mich nicht alleine!!" brüllte ich durch den Wald, doch niemand hörte mich.

"Alex, komm zu dir!!!" wieder erklang seine Stimme, doch ich konnte ihn immer noch nicht sehen.
 

Egal wohin ich mich drehte, der Wald nahm kein Ende und überall konnte ich die Lichter der Stadt sehen. Viktor stand doch bis vor kurzen noch neben mir - wo ist er nur hin?! Wieso hörte ich seine Stimme?

Plötzlich spürte ich diesen Schmerz und das Gefühl, als ob eine Flüssigkeit über meine Haut fließen würde - Blut?

Ich schaute hinab und konnte sehen, wie das Blut meine Kleidung tiefrot färbte. Der Geruch von frischen Blut stieg mir in die Nase ...
 

"Alex!!!" brüllte Viktor ein letztes Mal.

"Was denn?!" fragte ich verwundert.
 

Als ich mich umschaute, bemerkte ich erst, dass ich auf dem Boden lag. Viktor saß neben mir und schaute mich an. Seine Augen verrieten mir, dass er sich Sorgen gemacht hatte, aber warum? Mir ist doch nichts passiert. Als ich wieder aufstand schmerzte die Stelle, an der ich noch vor kurzem das Blut gespürt hatte. Ich schaute auf sie Stelle hinab ..
 

"Viktor .. was ist passiert?!" ich schaute ihn fragend an.

Kapitel 10
 

"Ich .. ich weiß nicht.." stotterte entsetzt Viktor.

"Warum blute ich ..?" fragte ich mich.

"Können Träume war werden?" ich schaute gen Himmel bei dieser Frage.

"Welche Träume?" mit Sorgen in seinen Augen schaute er mich an.

"Nicht weiter tragisch. Sie sind nur Schäume.." redete ich mich raus und stand auf.
 

Das Blut war schon längst getrocknet. Es rann auch kein weiteres mehr nach - die Blutung wurde gestillt - von allein. Ich schaue mich ein letztes Mal um. Die Tiefe des Waldes schien mich zu verschlucken und zu rufen, doch ich achtete nicht weiter drauf und ging dem Lichtschimmer der Lampen entgegen. Plötzlich hielt mich Viktor fest und drehte mich um.

Ich schaute ich an, sein Blick spiegelten Angst und Sorgen nieder.
 

"Du verschweigst mir was ..." sagte er besorgt.

"Nein!" sagte ich ohne jegliche Gefühle.

"Alex, was ist los?" er nahm mich in den Arm, ich konnte seinen zitternden Körper spüren.

"Warum zitterst du so heftig ...?" meine Frage klang kindlich und naiv.

"Wegen dir, ich habe Angst um dich .. ich .." doch ehe er weiterreden konnte legte ich schon meinen Finger auf seinen Mund und schüttelte mit dem Kopf.

"Nicht weiter" flüsterte ich ihm zu, als sich mein Kopf dem seinen näherte.
 

Ich schloss die Augen und berührte sanft seine Lippen. Voller Leidenschaft küssten wir uns. Ich konnte seine Lust spüren, das Feuer in ihm brachte ich zum auflodern mit dem Kuss. Sein Zittern verflog kurze Zeit nachdem sich unsere Lippen berührt hatten.

Engel und Teufel vereint in diesem Walde.
 

"Meinst du es ist sinnvoll sich mit dem Teufel einzulassen?"

"..."

"Ja dich meine ich, Alex. Ausgeburt des Himmels"

"Was?"

"Du hättest als Engel leben können stattdessen gibt's du dich mit diesem .. ab"

"Verzieh dich"
 

"Alex??" Viktor riss mich aus meinen Gedanken.

"Was?" fragte ich verwundert.

"Du bist plötzlich zusammengeklappt und hast gezuckt. Irgendwas stimmt nicht mit dir. Lass uns von diesem Ort verschwinden!!" sprach Viktor, der mich in seinen Armen hielt.

Plötzlich spürte ich seine Hand an meinem Oberschenkel. Er trug mich aus dem Wald. Ich schmiegte mich an ihn und fühlte mich geborgen.
 

Was ist das nur für eine Stimme?

Und warum Engel ...?

Was ist hier nur los ...?
 

Ich schlief in seinen Armen ein. Ich bemerkte nichts. Tief und fest schlummerte ich. Das er mich auf ein Bett gelegt hatte, bekam ich auch nicht mit. Mein schlaf war fest - niemand konnte mich wecken.

Es vergingen wohl Stunden, als ich plötzlich aufwachte und neben mir Viktor schlief. So einsam und verlassen. Es war noch immer Nacht. Ich rückte näher zu ihm und legte meinen Arm um ihn. Als hätte er es gespürt drehte er sich zu mir um und lächelte mich an. Wir umarmten uns und schliefen zusammen ein.

Kapitel 11
 

Als ich wieder aufwachte, sah ich alles noch vernebelt vor mir. Erst nach wenigen Minuten lichtete sich der neblige Schleier und ich konnte einen Blick auf den klaren Sternenhimmel erhaschen. Den Tag sprichwörtlich verschlafen, aber was machte das schon. Nichts, da ich tagsüber nicht raus kann ...
 

"Guten Ab..:" ich wollte Viktor einen Kuss geben doch dieser schien nicht mehr da zu sein.

"Wo er wohl ist?" murmelte ich fragend zu mir selbst.
 

Ich stand auf und bemerkte, dass ich nur noch meine Boxershorts anhatte. Das konnte jedoch nicht sein, oder hatte sich Viktor an mir so vergnügt, während ich schlief - Lustmolch! Aber ich glaubte das nicht, vielleicht hatte er mich ja schon vorher ausgezogen. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern von gestern Abend, außer dass ich diese Stimme gehört hatte, apropos Stimme. Draußen hörte ich welche ... sind das nicht Harmony und Viktor.
 

"Viktor, du musst dich von ihm entfernen!!" sagte Harmony aufgebracht,.

"Nein verdammt! Ich liebe ihn und werde ihn nicht alleine lassen. Mir egal, was die Propheten gesagt haben!" weigerte sich Viktor.

"Er ist eine Ausgeburt des Himmels, das weißt du genauso wie ich! Deswegen konnten wir ihn nicht als Vampir spüren! Theoretisch könnte er im Sonnenlicht leben! Du kennst die Prophezeiung!" sprach Harmony weiter.

"Wenn ein Engel von einem Vampir geküsst wird und dieser sich in ihn verliebt, so wird es die beiden Seiten noch weiter auseinander reißen, wenn nicht gar verschlingen!" sagte Viktor einen in gelangweiltem Ton.

"Das hat nichts zu bedeuten, es kann auch das Gegenteil eintreffen und solange wir zusammenhalten, werden wir es schaffen, Harmony!" Viktor ging auf sie zu und nahm sie in den Arm.
 

Als ich das gesehen hatte, wurde mir ganz anders. Ich hätte die Tür zuschlagen können, wenn sie nicht schon zu gewesen wäre. Ich ließ mich in mein Bett fallen und wollte nie mehr aufstehen. Ich schloss die Augen und wollte nie mehr aufwachen ...
 

Warum fühle ich nur diese große Eifersucht ...

"Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft!!"

"Lass mich in Ruhe!!!"

"Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft!!"

"Warum?!"
 

Ich drehte mich vom Fenster weg. Tränen liefen mir über die Wangen und befeuchteten das Bettlaken. Ich wollte nie mehr die Augen öffnen, nie mehr Töne hören, nie mehr jemanden an mir spüren. Ich wollte nur noch sterben, damit die Welt Ruhe vor mir hatte.
 

Bin ich so schlimm?

Bin ich wirklich diese Ausgeburt ...?

Kapitel 12
 

Viktor betrat das Zimmer, doch fand er es leer auf. Die Decke lag immer noch wild über dem Bett, doch lag niemand mehr unter ihr. Ebenso stand das Fenster auf, wodurch die angenehme Nachtluft hereinkam. Die Vorhänge sahen durch den Wind aus, wie Wellen - Wellen des Windes.
 

"Alex ...?" stotternd rief er durch das Zimmer.

"ALEX!!!" schrie er, als er aus dem Fenster schaute und mich fortrennen sah.
 

Wieso renne ich?

Wohin renne ich?

Wie lange renne ich?
 

"Come cover me with you

For the thrill

till you will take me in

Come comfort me in you

Young love must

Live twice only for us"
 

"Lass mich in Ruhe!"

"Komm zu mir - mein süßer, unschuldiger Engel"

"Was willst du?!"

"DICH!"

"Du Biest!"

"Nein ich bin kein Biest ..."

"Und ich kein Engel"

"Und wie du das bist ... Alexiel ..."

"...?"
 

Das Hupen und die Vollbremsung des Autos rissen mich aus meinen Gedanken. Ehe mich der Fahrer anmotzen oder gar schlagen konnte, rannte ich weiter weg. Immer weiter - bis zum Fluss. Der Fluss, den man auch Fluss der Ewigkeit nannte, da er laut einer alten Sage schon seit Ewigkeiten floss und Ewigkeiten weiter fließen würde.

Ich ging auf den Fluss zu, dessen wahren Namen ich vergessen hatte. Als ich mich über ihn beugte, konnte ich die Konturen meines Gesichtes erkennen und binnen weniger Sekunden wurde mein Gesicht gänzlich widergespiegelt...
 

"Was ist nur los?" ich redete mit meinem Spiegelbild, das sich auf das Wasser nieder gespiegelt hatte.

Ich fuhr mit der Hand durch das milde Wasser. Mein Bild verwischte sich durch die Wellen, die ich verursacht hatte. Als sich mein Spiegelbild langsam wieder bildete, hatte sich etwas verändert. Ich war es nicht mehr. Ein Mann mit kurzen, schwarzen Haaren und tiefblauen Augen schaute mich an.
 

"Du kannst dich nicht damit abfinden, dass du ein Engel bist ...genauer gesagt ein Erzengel!"

"Lass mich endgültig zufrieden" schrie ich ihn an.

"Du wirst mir nicht entfliehen. Dieses Mal wirst du mein sein ..."

"Ich werde nie dein sein!!" wieder brüllte ich los!

"Come cover me with you

For the thrill

till you will take me in

Come comfort me in you

Young love must

Live twice only for us"
 

Ich hielt mir den Kopf, weil ich das Lied nicht mehr hören wollte. Es machte mir Angst und unwohl zu Mute. Was es zu bedeuten hatte, wusste ich selbst nicht, genauso wenig, wer der Typ war und was er von mir wollte ...

Kapitel 13

Kapitel 13
 

"Was bist du?!" fragte ich mich leise.
 

Langsam entfernte ich mich vom Wasser, es hatte genügend Verwirrung angerichtet und ich war nicht weiter scharf darauf noch mehr zu erfahren. Zitternd kauerte ich mich zusammen und wartete auf den kommenden Tag, der hoffentlich zu meinem Ende führen würde.

Meine Augen wurden schwerer und schwerer, bis sie letztendlich zufielen. Mein Körper kippte zur Seite und so lag ich auf dem kalten Gras neben dem Wasser.
 

"Alexiel .... Alexiel" erklang eine Stimme.

"Hm ...?" murmelte ich und wachte auf.
 

Ich schaute mich um und alles war mir fremd. Mein Blick viel auf die hohen Paläste, die glorreichen in die Lüfte rankten. Ebenso die goldenen Wege, auf denen die ,Menschen' gingen.

Wo war ich nur?
 

"Alexiel!" donnerte eine Stimme.

"..."

"Du wurdest von einem Dämon gebissen, was sollen wir nur mit dir machen" sagte die Stimme mit leicht hämischem Grinsen.

"Und wenn schon ..."

"Wie kannst du es nur wagen?! Du bist einer meiner Diener! Und nun .. ein verstoßener Erzengel, der halb Engel, halb Dämon ist. Verbannt ihn aus meinen Augen. Geh aus meinem Reiche! Verschwinde und sterbe!! Luzifer soll sich deiner annehmen!" schrie die Stimme mich an.

Plötzlich spürte ich wieder diesen Stich in meinem Körper und als ich hinabschaute lief Blut an meinem Körper herab. Als ich mich umdrehte erkannte ich eine Person. Sie hatte dieses schwarze Haar und die blauen Augen.
 

"Luzifer ...?" waren meine letzten Worte, bevor ich mein Bewusstsein verlor.
 

"Alex?! .. Alex!!" brüllte Viktor meinen bewusstlosen Körper an.

"Nein ... nicht schon wieder" seufzte er weinend auf, als wieder Blut meine Kleidung rot färbte.

"Was ist nur los ..." sagte Harmony, die hinter Viktor stand.

"Er blutet schon wieder. Es ist das zweite Mal, aber nirgends ein Einstich oder sonst etwas ..." Viktor seufzte ein weiteres Mal.

"Du musst bedenken, er ist ein himmlisches Wesen und ein dämonisches hinzu. Auf der Astralebene kann ein Engel auch verletzt werden ... ebenso wie Dämonen." Erklärte Harmony.
 

Plötzlich flogen schwarze Federn auf meinen Körper herab. Harmony hob diese auf und riss plötzlich die Augen vor Schreck weit auf und kniete sich nieder. Ihr Gesicht ehrfürchtig gegen den Boden gerichtet.
 

"Luzifer ... was macht Ihr hier? Womit haben wir Euren Besuch zu verdanken?" sprach Harmony, die in Luzifer ihren König sah.

"Den Jungen ..." sagte Luzifer kurz und knapp.

"NEIN!" brüllte Viktor und nahm meinen Körper schützend in seine Arme.

"Lernst du nie aus Viktor? Du magst einer der stärksten Vampire sein. Doch stehst du wie jedes andere Geschöpf der Nacht unter meiner Macht und du hast dich dieser Macht zu beugen!" Luzifer ging mehrere Schritte auf die kleine Gruppe zu.

"Viktor ... ich werde dir folgen egal wohin ..." murmelte Harmony zu Viktor.

"Du wirst ihn nicht bekommen. Er steht unter meinem Schutz!" schrie Viktor zu Luzifer hinauf.

"Wie rührend das doch sein mag. Ich wusste, dass es ein Fehler war, dich damals nicht umgebracht zu haben, als ich das Rebellische in deinen Augen erkannt hatte. Ach und Harmony, deine verlogene Art kannst du auch vergessen. Ich wusste von Anfang an, dass du mir niemals treu untergeben warst. Viktor ist alles für dich, wie ein Bruder, ein Vater. Er ist deine Familie, die dir Schutz gibt." Ein teuflisches Grinsen breitete sich im Gesicht des gefallenen Erzengels Luzifer aus.
 

Langsam öffnete ich die Augen und schaute mich um. Als ich Viktor und Harmony sah, war ich glücklich, doch irgendetwas beunruhigte sie ... und tief in mir beunruhigte mich auch eine Sache.

Als ich dann zu Luzifer hinaufschaute, wusste ich, was mich so beunruhigte. Er war es, der mir zwei Mal das Messer in den Rücken gerammt hatte. Er war es, dessen Spiegelbild sich im Wasser abgebildet hatte.
 

"Was willst du hier Luzifer. Ich bin nicht dein und werde es nie sein!" sagte ich ihm kurz und knapp.

"Doch wirst du, Geschöpf der Zwielicht!" Zuversichtlich trat Luzifer noch einen Schritt näher.

"Lass uns in RUHE!" brüllte ich los.
 

Ein grelles Licht umhüllte uns. Es schimmerte glänzend weiß und doch tiefschwarz. Was es wohl war. Meine Haare wurden im Wind, der dieses Licht verursachte umhergewirbelt, als würden sie wild tanzen.

Als sich das Licht langsam wieder auflöste, schaute ich mich ein weiteres Mal um.
 

Wo sind wir?

Wo ist Luzifer nun hin ...?

Wird er es weiterhin versuchen mich zu bekommen?

Kapitel 14

Kapitel 14
 

"Viktor?" fragte ich zögerlich und schaute zu ihm hinüber.

"Alex!! Ich hab dich wieder" Tränen rannen über seine Wangen - seine Stimme klang weinerlich.

"Viktor, was ist los?" fragte ich besorgt und nahm ihn in den Arm.

"Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht ..." sprach Viktor und krallte sich an mir fest.

"Nicht nur er - auch ich habe mir Sorgen gemacht. Auch wenn ihr es nicht glauben könnt - es ist mein Ernst. Das im Haus, es tut mir Leid so geredet zu haben, aber ich hatte Angst, dass Luzifer davon Wind bekommt. Sagt, wie hatte er dich genannt?" Harmony hatte sich entschuldigt und kniete plötzlich vor mir nieder.

"Harmony, steh auf! Du musst nicht niederknien. Wir sind Freunde, ok? Luzifer ... er hatte mich Alexiel genannt" ehe ich weiterreden konnte, schauten mich sowohl Viktor als auch Harmony geschockt an.

"Was ist ...?!" verwirrt schaute ich in ihre Augen.

"Nichts Wichtiges - nur alte Erinnerungen ..." lamentierte Harmony und winkte mit der Hand ab.

"Wenn ihr meint ..." ich verstummte und schaute gen Boden.

"Es ist wirklich nicht von großer Bedeutung. Viel wichtiger ist doch, dass wir uns befreien konnten, dank deiner Hilfe, Alex!" Harmony bedankte sich und schaute sich um.

"Wo sind wir hier eigentlich" meldete sich Viktor wieder zu Wort.
 

Als ich mich umschaute, konnte ich nur die hohen Bäume sehen, die mit ihrer dichten Krone den Sternenhimmel verdeckten. Kein Licht drang durch das Blätterwerk der Baumkronen. Dunkelheit umhüllte uns und das ganze Waldstück. Einsam schauten wir uns um - niemand wusste, wo wir waren und wohin wir hingehen sollten. Als plötzlich wildes Geraschel hörbar wurde. Wir drei schreckten auf und versteckten uns schnellstmöglich hinter einem der nahe gelegenen Bäume.
 

"Wo sind sie nur?!" tuschelten die Stimmen.

"Ich spüre sie. Viktor und Harmony müssen hier sein" erklang eine weitere Stimme.

"Ja! Ich kann sie auch spüren ...!! Genau hier müssten sie sein!" sprach eine andere Person.

Es standen um die sechs Personen an der Stelle, wo sich bis vor kurzem noch die kleine Gruppe von Vampiren sich befand.

Viktor, Harmony und ich schauten gebannt auf die kleine Gruppe von Menschen. Doch schienen sie mit Sicherheit keine normalen Menschen zu sein. Entweder waren es Engel oder Vampire, da sonst keiner die Aura der Vampire spüren konnte und diese Menschen konnten es. Sie hatten es selbst zugegeben.
 

"Verdammt! Viktor! Wo bist du nun schon wieder hin?! Denkst du ich renn dir dauernd hinterher ...?!" brüllte einer der Anwesenden genervt.

"Sam?" entfuhr es Viktor leise.

"Ja ich bin es und nun kommt aus euren Verstecken raus!!" forderte Sam auf.
 

Harmony und Viktor kamen hinter den Bäumen hervor und konnten ihren Augen nicht trauen, da sie vor sich ihre alte ,Familie' sahen. Sie umarmten sich und schauten einander an, als Sam plötzlich seine Waffe zog und sich umsah.
 

"Was ist los Sam...?" fragte eine weibliche Vampirin.

"Ich spüre noch ein Wesen hier. Serra, spürst du es nicht?" fragte Sam die Vampirin.

"Doch ... aber ..." sie konnte nicht weiterreden, da sich Viktor und Harmony vor Sam stellten und diesen aufhalten wollten.

"Nicht weiter, oder du wirst die Torheit bereuen!" sagte Viktor bissig.

"Du wirst ihm nichts antun!! Dafür sorge ich. Ich werde Alexi... mit meinem Leben beschützen" schützend stellte sich Harmony neben Viktor und streckte die Arme aus, sodass sie Sam aufhalten konnte, ehe er einen Angriff ausführen konnte.

"Alexi ...? Harmony sprich dich aus!!" forderten Sam und Serra sie auf.

"Nicht weiter wichtig ..." redete sie sich heraus.

"Alexiel, wenn ihr es genau wissen wollt ..." meine Stimme klang ernst, als ich hinter dem Baum hervortrat und zu Viktor ging und mich neben ihn stellte.

"Irgendwelche Probleme damit?!" fuhr ich fort und schaute in die erstaunten Augen, die mich alle fixiert hatten.

Kapitel 15

Kapitel 15
 

In ihren Blicken konnte ich Furcht und Verzweiflung ablesen, doch standen sie weiterhin da, als ob nichts wäre. Doch war es nicht so - sie hatten fürchterliche Angst vor etwas, das mit mir zu tun hat, Luzifer ...
 

"Viktor .. es ist glaube ich besser, wenn sich unsere Wege hier trennen" mir kamen die Tränen, als ich diesen Satz aussprach.

"Alex ... das kannst du nicht!!" schrie er mich verzweifelt an.

"Schau sie dir doch an, sie haben Angst vor mir. Vor irgendetwas, was mit dem Namen Alexiel zu tun hat .. sagt mir verdammt noch mal die Wahrheit!!" schrie ich sie alle an.

"Alex ..." Harmony konnte es nicht glauben, dass es mich so berühren würde.

"Es tut uns Leid" Sam und Serra knieten nieder.

"Habt ihr eine Ahnung, wie es mir geht?! Wisst ihr, wie es mich plagt?! Ich will endlich wissen, was es auf sich hat mit dieser Alexiel Geschichte!!!" schrie ich sie lauthals an.

"Haltet ein ... Stille! Er kommt. Schnell rennt!! Folgt uns" Serra und Sam winkten uns zu und wir folgten ihnen durch den Wald.
 

Sie schienen sich hier auszukennen und führten uns durch den dunklen Wald. Ich konnte ihn spüren, wie er durch den Wald hindurchstarrte. Wie sein Blick auf meinen Körper fällt, als würde es nur mich in diesem Wald geben. Es vergingen wenige Minuten, als wir auf eine Lichtung stießen, die zu groß genug war, um dort eine Villa zu bauen. Als ich das große Gebäude anschaute stockte mir der Atem vor Erstaunen.
 

"Wie prachtvoll!" stammelte ich vor mich her.

"Wenn du dich nicht beeilst, wirst du nie sehen, was für Geheimnisse sich in den Bibliotheken verstecken!! Zum einen die Geschichte zu Alexiel!" schrie Serra mich an, woraufhin ich losrannte.
 

Wir erreichten das große, eiserne Gittetor, welches sich langsam öffnete. Wir sprangen rein und warteten darauf, dass es sich schloss, jedoch schrie ich los, als mich etwas am Fuß packte.
 

"Alex, pass auf!!" schrie Harmony mir zu, doch es war zu spät.

"Lass ihn in Frieden" ich konnte Viktors wütende Stimme hören.
 

Viktor schritt zu mir und hielt mich am Arm fest, sodass ich nicht entweichen konnte. Die anderen halfen ihm, während Fremde zu uns stießen und den Hund dazu brachten, mein Bein loszulassen. Als ich mich umdrehte, konnte ich in die drei Köpfe des Hundes schauen. Ein Cerberus ....
 

"Was .. war...?" fragte ich entgeistert.

"Luzifers Boten..." erklärte Harmony, die wusste, dass ich nur wissen wollte, was das für ein Geschöpf war.

"Wir gehen rein. Du musst dich ausruhen" sprach Viktor und nahm mich auf den Arm.
 

Ich klammerte mich an ihm fest und wollte nie wieder von ihm weg. Angst durchströmte meinen Körper. Angst vor Luzifer und seinen Dienern.
 

Was war damals nur los?

Wer bin ich wirklich ...?

Was hat das alles zu bedeuten...?

Fragen .. doch keine Antworten in mir!
 

Langsam schloss ich vor Müdigkeit meine Augen und merkte nicht, wie sie mich in die Villa hineintrugen und in welches Zimmer. Ich merkte nur, wie er mich sachte in das bequeme, warme Bett legte.

Das letzte, was ich spürte, war ein Kuss auf die Stirn, danach wurde alles schwarz und umhüllte mich.
 

Viktor wollte das Zimmer verlassen, doch ich zuckte bei jedem Schritt, den er von mir weg ging und so drehte sich Viktor zu mir hin und schaute besorgt zu mir.
 

"Harmony?" fragte er in den Flur.

"Ja?" sagte diese, die vor der Tür stand.

"Bewach bitte das Zimmer mit Serra oder jemand anderen, ich werde mich auch hinlegen." Sprach Viktor.

"Mach das ..." sagte Harmony, die die Tür zufallen ließ.
 

Viktor legte sich neben mich und nahm mich in den Arm - ich hörte auf zu zucken und schmiegte mich eng an Viktor, der mich schützend in den Arm nahm.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  -Loki-
2005-06-13T15:25:03+00:00 13.06.2005 17:25
das wird ja immer spannender... Er ist also ein Engel... Prophezeihung.... und hier hörst du einfach auf??? Gemein ><
Mach bitte schnell weiter, ich brenne auf die Fortsetzung
*knuddel*
lexx-chan
Von:  -Loki-
2005-06-04T23:29:18+00:00 05.06.2005 01:29
Hi, ich habe deine FF zufällig entdeckt und fand sie sehr gut^^
Würde mich über weitere Kapitel freuen, und über eine Ens, die mir bescheid gibt, wenn es weiter geht^^
lexx-chan
Von: abgemeldet
2005-04-18T22:04:44+00:00 19.04.2005 00:04
also erst mal, dafür das deine kapitel
ziemlich kurz gehalten sind, strotzen sie mit gefühl. es ist schön geschriêben ^^ ich frag mich wieso keiner komis hinterlässt
aber egal, hast du vor weiter zu schreiben?
ich würd mich freuen^^

bye Kumi
Von: abgemeldet
2005-01-20T23:25:02+00:00 21.01.2005 00:25
liest sich gut ^^ schreib weiter.


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