Zum Inhalt der Seite

Auf immer und ewig

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Fremde

Die lauten Hufschläge hallten durch die ausgestorbene, verdorrte Steppe Hyrules. Die Erinnerung an seine Kindheit, als Hyrule noch ein blühendes, gesundes Land war, kamen Link unwirklich vor, wie ein längst vergessener Traum. Das Hyrule von damals hatte nichts mehr mit der Gegenwart zu tun. Die Terrorherrschaft Ganondorfs hatte sich wie eine unheilbare, alles vernichtende Krankheit ausgebreitet und jedes Fünkchen Leben ausgelöscht.

Die einst grünen Wiesen waren verdorrt und staubig und die Bäume kahl, als würde die Kälte des Winters auf ihnen lasten. Selbst das Flusswasser war trüb und schmutzig.

Die Sonne ging langsam unter wie ein glühender Feuerball und tauchte die Steppe in warmes Rot. Link spürte kaum noch die letzten warmen Sonnenstrahlen auf seiner Haut, denn die Müdigkeit schien ihn fast überwältigt zu haben. Er hing kraftlos in Eponas Sattel und war nahe dran endgültig das Bewusstsein zu verlieren. Das einzige, was ihn noch von dem tödlichen Schlaf trennte, war der grausame Schmerz in seinem rechten Bein. Sein Knöchel brannte als hielte er ihn direkt ins Feuer der untergehenden Sonne und dieser Schmerz zog sich bis hoch in seinen Schenkel, wobei sein Bein langsam taub zu werden begann.

Obwohl Epona so sanft ritt, wie sie nur konnte, kippte Link fast zur rechten Seite des Pferdes herunter und hielt sich nur noch mit kraftlosen klammen Fingern an ihrem Fell fest.

Sie hatte ihn nahe des Schlosses gefunden und als er ihr leise in ihr fellbedecktes Ohr "Kokiri...Wald..." geflüstert hatte, war sie sofort dorthin aufgebrochen, als hätte sie seine Worte verstanden. Er wusste das sie ein treues und schlaues Tier war, doch er würde diesen Ritt trotz ihrer Vorsicht nicht mehr lange überstehen. In dem Schlaf-Wach-Zustand indem er sich gerade befand, vermochte er manchmal nicht einmal mehr zu sagen ob er wach war oder träumte.

Übelkeit bereitete sich in seinem Bauch aus und er schmeckte einen bitteren Geschmack im Mund. Was war nur geschehen? Er erinnerte sich nur noch an den zerreißenden Schmerz in seinem Bein...

Verschwommen nahm er wahr,dass sie bereits die Holzbrücke zu seinem Heimatdorf passiert hatten und sah nun auch die Baumhäuser der Kokiri. Müde stellte der junge Hylianer fest, dass sein Erscheinen nicht unbemerkt geblieben war, denn einige der Kokiri begannen sich bereits um ihn zu scharen.

So viele vertraute Gesichter...dachte er erschöpft lächelnd. Schon auf den ersten Blick hatte er erkannt, dass keiner seiner Freunde gealtert war. Die vergangenen 7 Jahre waren spurlos an ihnen vorübergestrichen...wie war das möglich?

Doch zwischen neugierigen Blicken konnte er auch das Misstrauen und die Furcht wiedererkennen...

Furcht..etwa vor ihm?! Erkannten sie ihn etwa nicht? Ihre Gesichter begannen sich zu drehen und wurden dabei immer schneller, so dass er nur noch vorbeiblitzende Punkte wahrnahm.

"Ich bin zu Hause..."flüsterte er benommen, bevor das Schwindelgefühl und die Bauchkrämpfe schließlich dem dumpfen Schlaf platzmachten und er schließlich bewusstlos zur Seite kippte und von Eponas Rücken fiel.
 

Salia war eine der fünf Kokiri gewesen, die den Fremden in letzter Sekunde auffingen, bevor dieser auf den Boden aufgeschlagen wäre. Vorsichtig legten sie den Bewusstlosen auf den Erdboden und umringten ihn.

"Salia! Geh nicht zu nah an ihn heran!Er könnte einer von Ganondorfs Schergen sein!",warnte sie Nisa, die sich nervös durchs schulterlange, braune Haar fuhr.

Doch Salia überhörte diese Warnung und kniete sich neben den seltsamen Reiter. Sein Gesicht hatte edle Züge, obwohl er es vor Schmerz verzog. Das blonde Haar klebte ihm wirr ins Gesicht und sie strich es ihm vorsichtig und etwas ängstlich aus der Stirn.

"Er hat Fieber...seine Stirn ist ganz heiß", murmelte sie leise vor sich hin.

Nun trat Mido aus der ängstlichen und nervösen Menge hervor.

"Na und? Was sollte uns das interessieren?Wieso sollten wir einem von Ganondorfs plündernden und mordenden Männern helfen? Salia..das beste ist, wenn wir ihn den Waldgeistern überlassen!", sagte dieser aufgebracht, wofür er zustimmendes Gemurmel erntete.

Doch Salia runzelte daraufhin bloß ratlos die Strin...Den Waldgeistern überlassen? Niemals..nicht solange wir nicht wissen auf welcher Seite er steht, dachte sie verzweifelt. Aber was,wenn Mido recht hatte? Wenn dieser Fremde sie als Dank für seine Rettung tötete,wie es die Diener Ganondorfs mit Sicherheit tun würden?

Der Kranke sah aus wie ein Hylianer und schien 17 Jahre alt zu sein, doch das seltsame an diesem Fremden war, dass er Kokirikleidung trug. Warum? War es eine Falle Ganondorfs, um sie zu verwirren? Wieso war er ausgerechnet hierher gekommen? Auf all diese Fragen konnte sie nur Antworten von ihm erhoffen. Jedenfalls wenn er überlebte...

Ihr Blick fiel auf sein Bein, das scheinbar verletzt war. Aus einer Wunde in seinem Knöchel, die wie die Bisswunde eines wilden Tieres aussah, tropfte eine schwarze, blubbernde Flüssigkeit.

"...was..?!",fragte sie leise und berührte seinen Knöchel mit ihrem Zeige-und Mittelfinger.Plötzlich zog sie schreiend ihre Hand zurück und nahm unbewusst wahr, das alle anderen Kokiris ebenfalls zurückwichen; alle außer Mido, der schützend zu Salia lief.

Die schwarze Flüssigkeit,die nun an ihren Fingerspitzen klebte, begann ihr augenblicklich die Haut wegzuätzen, weshalb sie diese erschrocken an ihrem Gewand abrieb. Blass und mit vor Schreck geweiteten Augen sah sie auf ihre zitternden Finger und auf das Loch in ihrer Kleidung,welches dieses schwarze Gift verursacht hatte.

"Oh..nein.....nein..das ist.." stammelte sie aufgebracht und stand mit einer flinken Bewegung auf und rief laut, aber dennoch so ruhig sie konnte:

"Schnell, wir müssen ihm helfen. Nur eine von Ganondorfs Kreaturen kann ihm das angetan haben. Wenn wir nicht rasch handeln ist es zu spät für ihn!"

Auf diesen Ruf hin tauschten die Kokiris unsichere Blicke, standen aber noch immer reglos da.

"Ihr habt Salia doch gehört! Holt Kräuter,Tücher..und Wasser! Schnell!!", befahl Mido, worauf sich die Menschentraube langsam aufzulösen begann und die Kokiris in alle Richtungen davonstoben.

"Kommt, tragen wir ihn in Links Baumhaus! Das ist schon seit Jahren unbenutzt!" rief ein Rotschopf einigen anderen Kokiri zu,d ie ihm sofort halfen und Link hochhoben.

Salia sah ihnen einen Augenblick gedankenversunken nach."Irgendetwas ist seltsam an diesem Reiter" sagte sie leise.

"Ja..er kommt mir so..ach,ich weiß auch nicht. Ist auch egal.." antwortete Mido mürrisch und half den anderen Link das Baumhaus hochzutragen.

"vertaut vor.."beantwortete sie Midos unausgesprochenen Satz.
 

"Wie steht es um ihn?"

Salia drehte sich müde um und sah Mido traurig an.

"Ich habe bereits das siebte Tuch wegwerfen müssen. Diese Substanz äzt alles weg, was ihr in die Quere kommt. Seine Wunde ist zwar gereinigt,aber das Gift hat sich bereits im ganzen Körper ausgebreitet..."

Tatsächlich fielen Mido jetzt ein Stapel von schwarz getränkten, zerissenen Tüchern auf, die neben Links Bett ,auf dem der Fremde schlief, auf dem Boden lagen.

"Hier..das hat Kana gemacht. Es soll seine Verletzung reinigen..", sagte Mido leise und hob Salia unsicher das kleine Tonschälchen mit der grünen Paste hin.

Sie nahm es ihm dankbar aus der Hand und begann sich etwas von der Heilcreme auf die Fingerspitzen zu reiben. Ein stechender Schmerz, wie von einer Nadel, durchfuhr kurz ihre Finger und sie erinnerte sich an die Berührung mit der schwarzen Flüssigkeit,als sie den Knöchel des Fremden berührt hatte.

"Es ist ein Wunder, dass diese Säure noch nicht seine Knochen durchdrungen hat. Dafür hat es sich aber durch sein Blut im ganzen Körper verteilt." sagte sie nachdenklich mehr zu sich selbst als zu Mido, während sie seinen Knöchel mit der grünen Substanz einrieb. Es roch nun angenehm nach den wilden und frischen Kräutern der Verlorenen Wälder.

Erschöpft ließ sie sich auf die Knie sinken. Sie hatte getan was sie konnte...nun lag es an ihm. Doch er würde wahrscheinlich sowieso sterben. Er schien nicht mehr kräftig genug dem Gift standzuhalten....

Mido ging mit klopfenden Schritten zurück zur Tür, blieb dort stehen und schaute nachdenklich auf seine Füße.

"Weißt du, mit wem der Fremde Ähnlichkeit hat?..Ich finde er sieht Link ziemlich ähnlich...". Mit diesen Worten verließ er das Baumhaus und ließ sie allein.

Salias Herz blieb beinhah stehen.
 

Oh Gbei den Göttinnen, wie konnte ich nur so dumm sein?! Wieso habe ich ihn nicht gleich erkannt?! Die Kokiri Kleidung, sein Äußeres, die Tatsache, dass er zu uns kam! All das hätte mir doch gleich auffallen sollen! Wir hätten schneller handeln sollen...wenn er stirbt...Salia brach bei all diesen Gedanken in Tränen aus und schlug sich die Hände vor das Gesicht."Link..." schluchzte sie leise."Es tut mir so leid..".

Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie ihn erkannt hätte, wenn sie es nur gewollt hätte. Sie wollte es nicht wahrhaben, dass er es war, der möglicherweise bald schon sterben würde. Das er kein Kokiri war...

Er lag etwas zitternd in dem zu kleinen Bett und atmete schwer. Wie sollte er das nur schaffen? Leise rückte sie etwas näher an sein Bett heran und strich ihm das verschwitzte Haar aus der Stirn.

"Bitte, halte durch...bitte..." flüsterte sie mit bebender Stimme. Doch sie konnte seinen Anblick nicht länger ertragen und lief leise aber schnell aus dem Baumhaus.

Als ihr die frische Abendluft entgegenschlug begannen ihre Gedanken ein klein wenig klarer zu werden. Während sie die Leiter runterkletterte hörte sie unsicheres Geflüster. Das ganze Dorf stand vor Links Baumhaus und sie schauten Salia fragend an.

"Salia..!" sagte Nisa und lief ihr einige Schrite entgegen.

"Sag,ist es wahr,was Mido erzählt hat? Ist dieser Mann..möglicherweise Link..?" fragte sie mit nervöser Stimme.

Salia erwiderte ihren Blick und nickte Stumm.

Sofort brach aufgeregtes Getuschel los und viele sahen sich nun traurig und unsicher an. Hin und hergerissen zwischen Freude, dass sie ihren Freund widerhatten und Trauer, dass er so schwer verletzt war.

"Aber...er wird es doch schaffen!..oder?" fragte eine rotharriger Kokiri hoffnungsvoll.

Salia kämpfte noch immer gegen die Tränen und flüsterte leise:"Ich..weiß es nicht.."

Mido sah in die entsetzten Gesichter der Kokiri.

"Geht jetzt in eure Häuser und schlaft. Es ist bereits dunkel. Ich werde hier bleiben und auf Link aufpassen!" Als seine Worte allerdings nichts bewirkten wurde er etwas lauter.

"Na los! Nun macht schon! Es wäre niemanden damit geholfen, wenn ihr hier die ganze Nacht rumständet und Link möglicherweise duch euer Gerede stören würdet!" daraufhin begannen alle noch immer flüsternd in ihre Häuser zurückzukehren.

Nur Salia war noch da und schaute müde zum Baumhaus hinauf.

"Salia..vielleicht solltest du auch etwas schlafen..du hast getan was du konntest!" sagte Mido freundlich und sah Salia aufeinmal schüchtern an.

"Nein..nein, ich will hier bleiben!"antwortete diese entschlossen und überwand sich zu einem Lächeln.
 

Das war erstmal Kapitel 1. Ich hoffe es hat euch gefallen und würde mich sehr über Kommentare freuen!lieber Gruß Vivi

Zeldas Verrat

Der Wind rauschte leise und sanft durch die Blätter der Bäume. Salia fand,es hörte sich an,als würden die Bäume und der Wind ein wehklagendes Duett singen und ihre Trauer über den möglicherweise baldigen Verlust eines Freundes ausdrücken. Der Himmel war wolkenlos und sie konnte alle Sterne deutlich sehen,doch auch dieser seltene und schöne Anblick konnte sie noch trösten. Hin und wieder konnte sie das leise Seufzen des Windes vernehmen,wenn er über das Wasser streifte oder durch dünne Ritzen in Brettern heulte. Es schien als würde der ganze Wald trauern und gleichzeitig bangen.

"Er wird es schaffen..da bin ich mir ganz sicher.." flüsterte Mido leise und beobachtete Salia aus den Augenwinkeln heraus.

Sie kauerten beide auf der kalten Erde vor Links Baumhaus und einige Male hörten sie sein leises Gemurmel,wenn er im Traum sprach.

Salia presste ihre Stirn gegen ihre angezogenen Knie und erinnerte sich traurig an früher. Sie durchstreifte damals,vor etwa sieben Jahren, beinahe täglich die Verlorenen Wälder gemeinsam mit Link. Er ist noch immer mein bester Freund..dachte sie niedergeschlagen. Und ich kann nichts für ihn tun. Ich sitze hier nur unnütz herum und schwelge in längst vergangenen Erinnerungen.

Plötzlich hörte sie laute Hufschläge, die sehr schnell näher kamen. Erschrocken fuhr sie hoch und sah beunruhigt in die Richtung,aus der das Geräusch kam. War das etwa Ganondorf? Die Kreatur,die Link das angetan hatte?

Das weiße Pferd und sein Reiter kamen mit solch einer schnellen Geschwindigkeit herangeprescht,dass der Reiter nur noch knapp vor Salia und Mido halt machen konnte und sein Pferd sich wiehernd aufbäumte. Erschrocken wichen Salia und Mido einige Schritte zurück.

"Wer bist du? Was willst du von uns?!" rief Mido wütend,doch Salia hörte sofort den etwas ängstlichen Unterton in seiner Stimme.

Der Reiter sprang von seinem Pferd und blieb ruhig stehen. Salia konnte dessen Gesicht nicht erkennen,denn diese Gestalt war mit einem weißen Mantel umschlungen,dessen Kaputze ihr tief ins Gesicht hing.

"Bitte..lasst mich zu ihm.."flüsterte sie traurig.

Als Mido die Trauer,für ihn ein Zeichen von Schwäche, in dieser fremden Stimme hörte, gewann er wohl wieder an Mut denn er trat der Gestalt mutig entgegen.

"Glaubst du,wir würden dich so einfach zu Link lassen,Fremder? Willst du das zu Ende bringen,was du begonnen hast?" fragte er schneidend.

Salia beobachtete das Geschehen mit wachsendem Unbehagen. Was war hier los? Wer war diese Gestalt?

"Ich kann ihm helfen..bitte..."sagte die Gestalt flehend. Plötzlich sah Salia die blauen Augen,die unter der Kapuze hindurchschauten.

"Verschwi.."begann Mido,doch Salia unterbrach ihn.

"Gut. Tu,was du kannst. Hilf ihm,..denn wir können nichts mehr für ihn tun." sagte Salia leise.

Die Gestalt nickte ihr dankbar zu und kletterte mit raschen Schritten das Baumhaus hinauf.

Mido starrte Salia ungläubig an und wollte der Gestalt hinterherrennen,aber Salia hielt in zurück.

"Salia! Was soll das? Bist du verrückt geworden? Wieso...?" stammelte er aufgebracht.

Sie schüttelte nur den Kopf.

"Ich habe sie noch nie zuvor gesehen. Aber diese blauen Augen,die Links so ähnlich sind, verheißen Hoffnung. Glaub mir sie will ihm nichts böses. Ich glaube zu wissen wer sie ist." damit schaute sie noch ein letztes Mal nach oben und setzte sich wieder hin.

Nach einigen Minuten nahm Mido still und nachdenklich neben ihr Platz. Sie wusste,er wollte unbedingt wissen wer sie war,doch er sagte kein Wort.
 

Unruhig und in tiefe Albträume versunken wälzte sich Link ruhelos in dem kleinen Holzbett.

Er lief wieder durch das kalte,dunkle Kerkergewölbe. Jeder seiner Schritte hallte laut durch die Dunkelheit,doch sie waren nicht der einzigste Geräuschpegel hier drinnen,denn Link hörte noch ein leises blutrünstiges Röcheln. Nein,noch etwas war hier und wartete, ein namenloses Grauen...der modrige Geruch der Fäulnis und des Schimmels stiegen ihm entgegen und er verzog angespannt das Gesicht. Einige Schritte vor ihm lag Shiek reglos auf dem Boden, woraufhin Link seine Schritte sofort beschleunigte. Shiek lebte noch,was er durch das gleichmäßige heben seines Brustkorbes sah, doch diese Kreatur hier unten würde sie nicht so leicht entkommen lassen. Der schwache Schein der Fackel,die an der Wand befestigt war, beleuchtete einen kleinen Teil des riesigen Gewölbes und Shieks blasse leblose Gestalt. Fast hatte Link ihn erreicht als er plötzlich abrupt stehenblieb. Drei Schritte hinter Shieks Körper regte sich etwas im Dunkeln und begann aufeinmal immer schneller auf Shiek zuzukriechen. Unüberlegt rannte Link die letzten Meter auf Shiek- und damit genau auf die Kreatur, die gerade aus dem Schatten huschte, zu . Es öffnete sein riesiges Maul,bereit seine langen rasiermesserscharfen Zähne in das Fleisch von Shiek zu schlagen,doch Link sprang in letzter Sekunde dazwischen und schubste Shiek mit der Wucht seines Aufpralls aus der gefährlichen Situation.

Im Schein der Fackel konnte er die Höllenkreatur Ganondorfs für den Bruchteil einer Sekunde mit Entsetzten erkennen. Eine riesige schwarze Schlange, die von feinen roten Äderchen durchzogen war starrte ihn eine Sekunde zornig aus ihren gelben Augen heraus an. Doch bevor Link dem Biss, der eigentlich Shiek gegolten hatte, ausweichen konnte schlug sie blitzschnell ihre Zähne in Links Bein, das genau dort lag wo bis vor wenigen Sekunden noch Shieks Kopf war.

Der plötzliche Schmerz,der Link durchfuhr ließ ihn so laut aufschreien,dass Shiek wieder zu Bewusstsein kam und hochschreckte. Doch der Schmerz wurde immer unerträglicher,denn aus den Zähnen der Kreatur floß eine widerwärtige Flüssigkeit,direkt in die kleinen beiden Löcher,die die Schlange in sein Bein gebohrt hatte. Keuchend biss er die Zähne zusammen und tastete mit zusammengekniffenen Augen nach seinem Schwert. Die Schlange zog ihre Zähne wieder brutal aus der Wunde,bereit von neuem zuzuschlagen. Link blickte kurz geradeaus und erkannte Shiek,der mit weit aufgerissenen Augen auf Link zukroch. Er hörte wieder das Zischen dieser skrupelosen Bestie und sah wie sie ihren häßlichen dreieckigen Kopf zurücklehnte, bereit Schwung für den tödlichen Biss zu holen. Endlich spürte Link die glatte und kalte Klinge seines Schwertes und packte es erschöpft. Er sah die Zähne der Schlange rasend schnell auf ihn heranpreschen. Mit letzter Kraft trieb er sein Schwert entschlossen in die Schlange und spürte den glatten aber dennoch schwachen Widerstand der Schuppen. Mit einem lauten Kreischen brach sie blutend zusammen.

"Link..Link...!"rief Shiek,wie aus weiter Ferne doch dieser konnte ihn kaum noch verstehen.
 

Erschrocken fuhr Link aus seinen fiebrigen Albträumen hoch und keuchte erschrocken auf. Zitternd krallte er seine Finger in das wärmende Leinentuch,welches ihm als Decke diente. Das war mehr als nur ein Traum gewesen,dachte er verwirrt. Das alles war genauso geschehen.

Wo bin ich? Was ist denn nur passiert? fragte er sich völlig durcheinander und merkte plötzlich das er nicht allein war. Eine vermummte Gestalt saß vor ihm auf dem Holzboden und starrte ihn stumm an.

"Wer bist du..was willst du von mir?!" keuchte er wütend und tastete im Dunkeln nach seinem Schwert. Hatten Ganondorfs Diener ihn etwa bis hierher verfolgt?!

"Link...warte ich .." versuchte die Gestalt eilig zu erklären,doch Link packte bereits verwirrt sein Schwert,ließ es allerdings auch gleich wieder fallen,denn er hatte keine Kraft,es hochzuheben.

Die Übelkeit und der Schwindel nahmen immer mehr zu und er sah den ganzen Raum nur noch verschwommen und in die breite verzogen. Erschöpft kippte er nach vorne,genau auf die mysteriöse Gestalt zu,die ihn mit ausgebreiteten Armen auffing.

Müde und durcheinander lag er in den warmen Armen der Gestalt und schaute langsam nach oben.Die Kaputze war ihr zurück in den Nacken gerutscht und Link erkannte nun endlich in wessen Armen er lag.

"..Prinzessin?! Was machst du hier?"stammelte er nervös.

"Link!..es tut mir so leid....ich wollte nicht,dass dir so etwas schreckliches widerfährt.."schluchzte sie traurig.

Durch die offene Tür bließ die kühle Nachtluft sanft herein und ließ einige Haare der Prinzessin durch die Luft fliegen. Durch das silberne Licht des Vollmondes glänzten ihre Haare wie feine Goldfäden und auf ihren Wangen glitzerte eine kleine Träne,die sie noch schöner aussehen ließ. Ihre letzte Begegnung war sieben Jahre her,doch er hatte sie trotzdem sofort erkannt. Er bezweifelte das es jemand geben könnte,der genauso schöne Augen wie sie haben könnte.

Langsam wurde sein Kopf etwas klarer und die Erinnerungen an den beschwerlichen Ritt kehrten zurück. Durch den Schein des Mondlichtes erkannte er auch genügend Umrisse um zu wissen,dass er in seinem alten Baumhaus lag. Doch all diese Gedanken und seine Schmerzen waren jetzt nebensächlich. Endlich..endlich war Zelda zurückgekehrt. So lange hatte er nach ihr gesucht und nun war sie da. Bei ihm.

Ein müdes Lächeln huschte über sein Gesicht während er in ihren Armen lag.

"Wo warst du nur die ganze Zeit?"fragte er mit heiterer aber schwacher Stimme.

Er schloss für einen Moment die Augen und lauschte dem schnellen Schlagen ihres Herzens, wobei er an sein eigenes dachte.

Als Link sie wieder öffnete hielt Zelda ein schön geschliffenes Kristallfläschchen in ihrer rechten Hand und das Licht des Mondes,das sich darauf brach, schimmerte in vielen schönen Farben durch den Raum.

"..trink das,Link. Es wird dir all deine Schmerzen nehmen..." flüsterte sie traurig, ohne auf seine Frage zu antworten.

Verwirrt öffnete er den Mund. Irgendetwas stimmte hier nicht. Das konnte er deutlich fühlen. Noch nie hatte er sie so traurig gesehen und er wusste, dass seine Verletzung nicht der einzigste Grund war.

Ach mach dich doch nicht verrückt! Verdammt das hier ist schließlich Zelda! Misstraust du jetzt etwa auch schon ihr? Fragte er sich wütend über sich selbst.

"Stimmt was nicht?", fragte sie angespannt und sah ihn nervös an.

"Mir gings noch nie besser ", flüsterte er heiter und sah wie ein amüsiertes Lächeln über Zeldas Gesicht huschte. Ich werde nur langsam paranoid fügte er in Gedanken hinzu.

Als sie ihm sanft das Kristallfläschchen mit der roten Flüssigkeit an den Mund führte trank er es restlos aus.
 

Eine eisige Kälte breitete sich aufeinmal in seinem Körper aus und er verzog überrascht das Gesicht.

"Uh...was...?"keuchte er erschrocken.

Sein Herz begann plötzlich immer schneller zu schlagen und er bekam keine Luft mehr.

Unbewusst krallte er seine Finger in Zeldas Mantel und merkte nicht einmal, dass einige ihrer Tränen sein Gesicht beträufelten.

Er öffnete seinen Mund und japste nach Luft,wie ein Fisch an Land, doch kein bißchen Sauerstoff drang über seine Lippen in die Lunge. Es war als hätte er aufeinmal vergessen wie man atmet.

Oh Gott,ich sterbe..dachte er in wilder Panik,doch sein Körper hatte sich so verkrampft,dass er sich nicht rühren konnte. Was geschah mit ihm? Würde er so einfach sterben..in ihren Armen? Was hatte sie nur getan! Warum? All diese schrecklichen Gedanke stürmten auf seinen Kopf ein und beieinträchtigten seine Wahrnehmung nur noch mehr. Nichts um ihn herum schien mehr von Bedeutung zu sein...alles verlor sich im Schatten..die Konturen der Möbel verschmolzen mit dem Schwarz der Dunkelheit....

Plötzlich begann sein rasendes Herz wieder langsam zu schlagen, von einer Sekunde auf die andere. Doch das änderte rein gar nichts an der Tatsache, dass er in wenigen Sekunden sterben würde. Dessen war er sich bewusst und die Panik stieg weiter an, während sein Herz immer langsamer wurde; viel zu langsam. Schlag weiter! Flehte Link innerlich und kleine Schweißperlen traten auf seine Stirn. Er wollte nicht sterben....nicht so. Er musste erst erfahren warum sie das getan hatte. Ausgerechnet sie .....nein, er zwang sich diesen Gedanken nicht zuende zu denken.

"Zelda...warum...?"flüsterte er mit zitternder Stimme,als er nur noch einige Herzschläge vom Tod entfernt war.
 

"Verzeih mir..ich hatte keine Wahl..."weinte sie leise.

Sie blickte in seine gebrochenen blauen Augen, in denen sie die Verwirrung über ihren Verrat deutlich sah und zwang sich zu einem bitteren Lächeln: "Es ist besser so..du hättest niemals eine Chance gegen Ganondorf gehabt. Das beste ist,sich ihm anzuschließen,statt einen aussichtslosen Kampf zu kämpfen,wie du es getan hast,Link."

Seine Hände hatten sich schmerzhaft in ihren Arm gekrallt,während er mit dem Tod gerungen hatte. Doch nach dieser Antwort schien er aufgeben zu haben, denn sein Griff lockerte sich ein wenig.

Ja, diese Antwort und ihr Verrat waren für ihn schlimmer als der Tod, weswegen er den Tod nun dem Leben vorzog. Das sah sie in seinen Augen. Er blickte sie noch einige Sekunden lang leer an,gleichzeitig aber auch völlig verzweifelt. Diesen Blick und vorallem seine tiefe Enttäuschung würde sie nie mehr vergessen können und so wandte sie ihren Blick von ihm ab;sie konnte es nicht länger ertragen.

Dann schien sich ein Schleier über seine Augen zu legen und er blickte starr nach oben. Er war tot. Und er war mit der Gewissheit gestorben,dass sie ihn verraten hatte.

Sie blieb noch fast zehn Minuten bewegungslos so sitzen,mit Link in ihren Armen und streichelte sanft über seine Wangen.

Dann legte sie ihn zurück in das Holzbett und küsste ihn sanft auf seine kalte Stirn.

"Leb wohl...verzeih mir..."flüsterte sie traurig und verließ das Baumhaus.
 

Okay..das wars erstmal von Kapitel zwei. Ich hoffe es hat euch einigermaßen gefallen, denn ich bin ziemlich unzufrieden was dieses Kapitel betrifft. Naja ich hoffe ihr verzeiht mir diese Schreibschwäche. In Kapitel drei wird es hoffentlich besser. Bitte gebt mir eure Kommis dazu ab, denn sie sind mir sehr wichtig. Vivi

Zeldas Entschluss

Erschrocken schlug Salia die Augen auf und blickte nervös um sich. Irgendetwas hatte sie aus dem Schlaf gerissen, doch die Ursache dessen konnte sie nicht feststellen. Die Sonne hatte sich bereits über den Horizont geschoben, doch ihre wärmenden Strahlen vermochten nicht durch die graue Wolkendecke zu dringen. Ein kühler Windhauch streichelte Salia weshalb sie fröstelnd ihre beiden Arme um sich schlang. Langsam erhob sie sich und stand auf. Sie war doch tatsächlich eingeschlafen! Dabei hatte sie sich geschworen wach zu bleiben um keine Veränderung an Links Gesundheitszustand zu versäumen. Entäuscht über sich selbst blickte sie schließlich hinab zu Mido, der ebenfalls eingeschlafen war und nun leise schnarchend vor sich hin döste. Bei seinem Anblick musste sie etwas lächeln. Er hatte sich wie ein Hund zusammengerollt und biss sich unbewusst auf seinen Daumen.

Ich muss nun unbedingt nach Link sehen. Doch ich glaube es geht ihm nun wieder besser. Immerhin hat sich die Prinzessin gestern Nacht um ihn gekümmert, dachte Salia zuversichtlich, wobei der Gedanke an Link und Zelda ihr einen kleinen Stich ins Herz versetzte. Salia hegte große Gefühle für Link, doch sie wusste wie es um sein Herz bestellt war...

Nachdenklich ging sie auf den großen Baum zu, in dem Link gerade lag und vermutlich schlief.

Während sie in den grauen tristen Himmel blickte rutschte ihr Fuß in eine kleine Mulde und sie wäre um ein Haar hingefallen, wenn sie sich nicht noch in letzter Minute mit rudernden Armen aufgefangen hätte. Erschrocken sah sie auf vier kleine Löcher im Erdboden, die zweifellos von Zeldas Pferd stammten. Nachdenklich kniete Salia sich nieder und berührte mit ihren Fingerspitzen die Erde. Die Spuren ließen darauf schließen, dass die Prinzessin eilig aufgebrochen war und ihr Pferd erbarmungslos angetrieben hatte.

"Was...?" flüsterte sie leise und schaute sich nachdenklich um. Einige Meter vor ihr lag irgendetwas im Gras, das trotz des geringen Lichts der Sonne glitzerte. Mit einem komischen Gefühl im Bauch trat sie schnell auf das Kristallfläschchen, das nun genau vor ihren Füßen lag, zu und hob es auf. Unschlüssig wog sie es in ihrer Handfläche ab, hatte aber keine Ahnung was dieses Fläschchen zu bedeuten hatte. Es muss der Prinzessin gehören...doch warum hat sie es so achtlos in die Wiese geworfen? Nervös schaute Salia sich um. Und warum war sie so schnell aufgebrochen..? Was war geschehen? Bei diesen Gedanken ergriff Salia plötzlich eine unerklärliche Angst und sie hob das glitzernde Fläschchen mit zitternden Fingern unter ihre Nase. Der Geruch war so scharf und auf eine unbeschreibliche Weise böse das sie es keuchend aus ihrer verkrampften Hand fallen ließ und geschockt nach Luft rang. Würgend griff sie sich an die Kehle und stand noch ein paar Sekunden keuchend da, während die ersten Regentropfen auf ihre Stirn fielen.

"Oh mein Gott.." flüsterte sie panisch, "Link!" damit rannte sie die letzten Schritte zu Links Baumhaus und kletterte mit rasch schlagendem Herzen die Leiter hinauf, während sie hinter sich die verschlafene Stimme Midos hörte: "Salia, was ist denn los..?" doch sie hörte ihn nicht mehr, konnte nur noch ihren eigenen zusammenhanglosen Gedanken folgen und dem Schlagen ihres Herzens lauschen.

Zitternd schob sie den grünen Vorhang, der vor der Tür zu seinem Haus hing, vorbei und sah auf eine unerklärlich verträumte Weise, als sei sie in Trance noch eine Sekunde zu, wie er sich im Wind aufblähte und wie eine hellgrüne Hand ins innere von Links Schlafraum griff.

Bitte...bitte lass mit ihm alles in Ordnung sein...flehte sie ängstlich während sie unregelmäßig schnell ein- und ausatmete. Tief in ihrem Inneren wusste sie, welcher Anblick sie erwarten würde doch als der im Wind wehende Vorhang schließlich zur Seite glitt traf der Anblick sie wie ein Faustschlag ins Gesicht.

Link lag reglos in dem kleinen Holzbett. Sein Kopf war zur Seite gedreht, so dass seine leblosen blauen Augen sie nun direkt anblickten. Sein Mund war etwas geöffnet und ein dünnes Rinsaal Blutes klebte in seinem Mundwinkel. Seine rechte Hand lag steif auf dem Boden und war Klauenartig zusammengekrallt, während der Wind ihm sein blondes Haar aus dem weißen Gesicht strich. Er war tot.

Salias schnelle Atemzüge wurden zu einem geschockten Wimmern, während sie sich verwirrt mit weit aufgerissenen Augen im Zimmer umsah und ungläubig den Kopf schüttelte. Entsetzt stand sie eine Minute still da, ohne wirklich zu begreifen was geschehen war, während sie so stark zitterte, als würde sie von einer unsichtbaren Kraft durchgeschüttelt.

Ihr lauter Schrei durchbrach die Stille des heranbrechenden Morgens und scheuchte einige Vögel auf, die erschrocken zwitschernd in den grauen Himmel flogen. Sie schrie so laut und lange, bis ihre Stimme zu einem heißeren Keuchen wurde und ihre zitternden Knie ihr Gewicht nicht länger tragen konnten. Sie spürte nichts mehr. Weder das ihre Tränen ihre Wange befeuchteten, noch das Mido sie schüttelte und etwas zu ihr sagte. Sie verstand seine Worte nicht, merkte nicht einmal dass er da war. Salia wandte ihren Blick nicht von Links kalten leeren Augen ab, während hinter ihr der Donner grollte und das kalte Regenwasser die Erde aufschwämmte.
 

Zelda sah sich unsicher um. Durch die hohen, aus bunten Glassteinen bestehenden Fenster links und rechts von ihr drangen schwache Lichtstrahlen in den großen rechteckigen Raum und zeichneten ein farbenfrohes Bild auf dem Boden ab. Einige Meter vor ihr stand eine riesige Orgel, die mehr denn je den Anschein erwecken ließ, dass Zelda sich hier in einer Kirche statt in dem höchsten Turm Ganondorfs Schlosses befand. Nichts mehr an diesem riesigen dunklen Gebäude ließ mehr darauf schließen das sie hier einst ihre Kindheit verbracht hatte. Das sie irgendwann einmal glücklich gewesen sein konnte.....

Das Orgelspiel verstummte abrupt und der Mann, der die ganze Zeit eine düstere Melodie auf ihr gespielt hatte drehte sich auf dem kleinen roten Samthocker, der vor der Orgel stand, um und sah sie aus seinen hasserfüllten Augen stumm an.

Sie hielt seinem Blick stand und erwiderte ihn herausvordernd.

"Was sagst du?" fragte sie mit ruhiger Stimme.

"Das du nichts weiter als eine kleine Lügnerin bist!" gab er kalt zurück und schaute sie aus seinen teuflischen roten Augen an.

Sie hatte erwartet das er ihr nicht glauben würde, sich sogar auf dieses Gespräch vorbereitet, doch jetzt wo sie vor ihm stand war es schwieriger als erwartet einen ruhigen und gefassten Eindruck zu machen.

"Glaubst du ich würde hier stehen, wenn ich nicht die Wahrheit sagte? Ich will mich dir anschließen. Es gibt keinen Grund für mich auf der Seite der Verlierer zu stehen!" antwortete sie verzweifelt.

Ganondorf stand auf und ging einige Schritte auf sie zu, wobei sein langer Umhang leicht den Boden streifte. Sie konnte seine schwarze Aura spüren, und die schneidende Kälte, die ihn umgab. Wenn er ihr nicht glaubte, würde er sie umbringen, dessen war sie sich bewusst und trotzdem war sie hergekommen. Zelda riskierte ihr Leben, nur um ihren Plan in die Tat umzusetzen...

Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken als sie ihn sah. Er war zwei Köpfe größer als sie selbst und von einem so kräftigen Körperbau, dass er mehr einem wilden Bären, statt einem Menschen glich. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, während sie ihn angespannt mit wild schlagendem Herzen ansah.

Doch plötzlich klopfte es und die riesige goldene Tür, durch die Zelda vor wenigen Minuten erst geführt worden war, wurde laut aufgestoßen.

Eines von Ganondrofs raubenden und mordenden Kreaturen betrat den Turm und verbeugte sich vor ihm. Es hatte eine graue schuppenartige Haut und zwei riesige Hörner wie bei einem Stier auf dem Kopf. Seine irren gelben Augen sahen Zelda einen Augenblick gierig an. Als sich ihre Blicke kreuzten zuckte sie innerlich zusammen.

"Mein Herr, wir haben unsere Späher in die Verlorenen Wälder ausgesand wie es dieses blonde Weib gesagt hat," zischte die Kreatur während es mit einem Kopfnicken auf Zelda deutete, "sie hat Recht, Meister. Dieser blonde Schwertkämpfer Link ist tatsächlich tot. Die Kokiri tragen ihn gerade zu seiner letzten Ruhestätte."

Ganondorfs erst misstrauischer Blick veränderte sich und über seine grünen Lippen kräuselte sich ein mörderisches Lächeln.

"Verschwinde!" befahl er seinem Diener.

"Jawohl Herr. Doch was ist mit der da?" fragte die Kreatur und blickte hungrig geifernd auf Zelda. Sie sah erschrocken zu Ganondrof und spürte ihr Herz rasen. Jetzt würde er tatsächlich über ihr Leben entscheiden und wenn er ihr nicht vertraute wäre alles umsonst gewesen..sie hätte Link umsonst getötet...

Eine seltsamen Ruhe hatte plötzlich von ihr Besitz ergriffen. Langsam ließ sie ihren Kopf nach unten sinken und betrachtete wie hypnotisiert das bunte Bild das vom Fenster auf den Boden geworfen wurde. Endlose Sekunden vergingen ehe Ganondorf antwortete:

"Du rührst sie nicht an! Sie gehört zu mir!" zischte er kühl, woraufhin sein Diener unterwürfig zur Tür ging. Doch während er an ihr vorbeistapfte warf er ihr einen widerwärtigen Blick zu und ließ seine große schwere Axt, die dieses abscheuliche Geschöpf in der rechten Klaue trug auf den Boden krachen. Erschrocken zuckte sie zusammen, blickte aber weiterhin stur auf den Boden.

Sie hatte es geschafft! Ganondrof vertraute ihr zwar noch nicht vollständig, aber das würde noch kommen. Endlich...Links Tot war also nicht umsonst..dachte sie während sie bitter lächelte.

"Ich sagte dir doch, dass ich diesen Link getötet habe. Welchen Beweis willst du noch für meine Treue?"

Ganondorf war ihr jetzt ganz nahe und Streckte seine Tellergroße Hand nach ihr aus. Erschrocken wollte sie zurückweichen doch er hatte sie schon gepackt und drückte ihr Kinn mit Daumen und Zeigefinger nach oben, so dass sie in seine roten Augen sehen musste.

"Wenn du mich betrügst, werde ich dich töten.." flüsterte er in einem solchen selbstverständlichen Ton, dass sie keines seiner Worte bezweifelte.

"Und jetzt sag mir, warum du ihn getötet hast!"

Ärgerlich schlug sie seine Hand weg und befreite ihr Kinn von dem eisernen Griff.

"Ich tat nur, was du früher oder später sowieso mit ihm gemacht hättest! Welchen Sinn hat es, einen hoffnungslosen Kampf zu kämpfen wie er es getan hat? Ganondrof..meine Treue gilt nur dir! Mit meinem Fragment des Triforce und dem deinen können wir Hyrule und seine Bewohner ausnahmslos unterwerfen!" antwortete sie kalt während sich ihre roten Lippen zu einem bösen Lächeln formten.
 

Ganondrof schallendes Lachen drang durch den Raum während sie sich etwas vor ihm verneigte.

"Das gefällt mir. Ohja das ist gut...." lachte er mit seiner tiefen, rauhen Stimme " wer hätte je gedacht, dass es so kommen würde? Die Prinzessin verrät ihr eigenes Volk und tötet den Jungen, der sie immer beschützt hat! Du gefällst mir Zelda.."

Er vertraute ihr noch nicht vollständig, denn dieses Weib konnte sicherlich tükisch sein, doch vorerst sollte er nicht an ihrer Glaubhaftigkeit zweifeln, dachte er zufrieden wobei er ihren ausdruckslosen Blick zu deuten versuchte.

Er schlang seine kalte Hand um ihre Hüften und führte sie in Richtung Tür.

"Mach dich fertig, Zelda. Wir sollten sofort aufbrechen!"

Sie blieb abrupt stehen und sah ihn verwirrt an.

"Aufbrechen? Wohin?"

Seine roten Augen erwiderten ihren Blick forschend.

"Zu Links Leichnahm. Ich will mir sein Triforce-Fragment holen! Außerdem muss ich mich selbst davon überzeugen, dass er tot ist..."

Zeldas erschrockener Ausdruck und ihr etwas geöffneter Mund, mit den zitternden Lippen entging ihm nicht, weshalb das Misstrauen sofort in ihm wuchs.

"Hast du etwas dagegen? Gibt es vielleicht einen Grund warum ich mich nicht davon überzeugen sollte, dass er wirklich tot ist?"

Fragte er schneidend während sich sein Griff um ihre Hüften verstärkte.

"Nein..nein..."sagte sie wie zu sich selbst " es ist nur..nun ja ich wollte ihn einfach nicht noch einmal sehen..."

Er sah sie noch einen Augenblick misstrauisch an, dann ging er weiter.

Ich hoffe für dich, dass du die Wahrheit sagst, sonst wirst du den heutigen Tag nicht überleben, Zelda...dröhnten seine mörderischen Gedanken in seinem Kopf.

"Du solltest stolz sein, auf das was du getan hast. Und nun komm...lass uns einen Besuch bei Link abstatten...."

Erwachen

Bei jedem weiteren Schritt, den Mido langsam machte, sank sein Fuss tiefer in den aufgeweichten nassen Boden, wobei kleine Schlammtropfen zu beiden Seiten seines Fußes wegspritzten. Es regnete noch immer, ständig begleitet von dem unheilverkündenden grollen des Donners und den grellen Blitzen. Der eisige schneidende Wind peitschte ihm ins Gesicht während er sich zitternd voranschleppte, völlig durchnässt und ängstlich. Doch er war nicht allein, das wusste er. Es gab ihm Kraft das seine ganzen Freunde genau dasselbe empfanden wie er....dass sie gemeinsam litten.

Vorsichtig drehte er den Kopf und sah Salia kurz an. Ihre grüne Kokiri-Kleidung war ebenfalls völlig durchnässt und braun vom Schlamm. Als sich ihre Blicke kreuzten schaute Mido wieder schnell auf den Boden. Ihre leeren Augen schmerzten ihn, mehr als alles andere. Doch in dieser Leere konnte er die seines Herzens sehen. Link war tot....diese schreckliche Nachricht hatte sich binnen Minuten im ganzen Dorf verbreitet, worauf hin alle zu ihm geeilt waren. Ihrer aller Freund war verstorben, trotz all ihrer Bemühungen ihn gesund zu pflegen.

Bei dem Gedanken wie Mido sich Link, als dieser noch ein Junge und kein heranreifender Mann gewesen war, verhalten hatte zuckte er unwillkürlich zusammen und tiefe Trauer und Bedauern überkamen ihn. Schließlich hatte er Link ständig zu verstehen gegeben das er nicht zum Dorf gehöre, dass er ein Außenseiter sei, dessen Anwesenheit unerwünscht war. Doch war er das wirklich gewesen? Trotz all ihrer Streitigkeiten hatte Mido Link immer bewundert. Am meisten für seinen Mut und seinen erstaunlich ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, auch wenn er ihm das niemals gesagt hätte.

Wie konnte ich das nur tun? Ich wünschte ich könnte alles rückgängig machen...dachte er mit brennenden Augen während er einen kurzen Blick auf Links Leichnahm warf.

Vier der Jungen trugen die schön geschnitzte Holzbahre, auf der Links Körper gebettet war, während alle anderen kleine gläserne Laternen hoben, verziert von kleinen gold- und silberglänzenden Steinen. Diese laut der alten Überlieferung von Feen und Elfen angefertigten Laternen sollten Links Seele sicher durch die Dunkelheit des Totenreichs bis zu den drei großen Göttinen führen um dort seinen Platz im heiligen Reich einzunehmen. Dieser romantische Gedanken, vom Leben nach dem Tod im heiligen Reich schenkte jedem der Kokiri etwas Trost.

Nur wenige Schritte hinter sich hörte Mido das Schluchzen einiger Kokiri. Er selbst würde gern ebenso seine Gefühle zeigen, endlich um den Verlust des Freundes weinen, doch er konnte, nein er durfte keine Gefühle zeigen. Immerhin war er ihr Anführer und musste als dieser einen klaren Kopf bewahren.

Und so schritten sie alle gemeinsam tiefer in die Verlorenen Wälder hinein, um Links Körper und vorallem seiner Seele endlich Frieden in den schweren Zeiten des Krieges zu geben. Jeder einzellne begleitete Link freiwillig auf seiner letzten Reise um sich von ihm zu verabschieden und gemeinsam zu Trauern. Und während sie so dahinschritten, entgegen dem unbarmherzigen Wind und dem peitschenden Regen begannen zwei weitere Gestalten viele hundert Meter weiter hinter ihnen durch die Verlorenen Wälder zu irren. Auch diese beiden wollten zu Link, allerdings nicht um von ihm Abschied zu nehmen. Der große rothaarige Mann und seine blonde Begleiterin hatte anderes im Kopf, doch von all dem ahnte zu dieser Zeit noch keiner der Kokiri etwas.....
 

"Es ist nicht mehr weit. Ich kann das Triforce-Fragment bis hierher fühlen!" flüsterte Ganondorf mit dem Gespür eines Bluthundes, der Witterung auf eine Beute aufgenommen hatte.

Zelda sah gedankenversunken auf den schlammigen Boden. Ihre Stute rutschte ab und zu etwas aus, was allerdings nicht verwunderlich war. Es regnete ununterbrochen und so stark, dass sich selbst die mächtigen Bäume der Verlorenen Wälder unter den heftigen Windböen und dem unbarmherzigen Ansturm des prasselnden Regens beugen mussten.

"Was ist?" fragte Ganondorf misstrauisch.

Langsam wandte Zelda ihren Kopf in seine Richtung. Nachdem sie ihn einige Sekunden lang stumm angesehen hatte antwortete sie schließlich:

"Es ist nichts. Ich habe einfach keine große Lust bei diesem Wetter Links Leiche zu besuchen!"

Anscheinend war er mit dieser Antwort zufrieden, denn er sah sie nicht weiter so seltsam an und ritt grinsend weiter.

Verträumt blickte sie wieder in den wolkenverhangenen grauen Himmel, wobei ihr schwere Wassertropfen ins Gesicht fielen. Sie atmete soviel frische Luft ein wie nur in ihre Lungen passten und schloss die Augen. Ihr Gesicht war weiterhin zum Himmel gerichtet und sie spürte wie die Regentropfen auf ihre geschlossenen Augenlider fielen und ihre Stirn und Wangen hinunterliefen. Es war ein befreiendes, reinigendes Gefühl, als ob der Regen ihre Sünden von ihr waschen würden. Links Blut von ihren Händen....

Plötzlich schoss ihr ein Bild aus ihrer Kindheit, einer wie es schien längst vergangenen Zeit vor ihr geistiges Auge:

Jemand reichte ihr die Hand und sie griff dankbar danach. Vor ihr tat sich eine wunderschöne Lichtung auf. Sie konnte fast die Wärme von damals auf ihrer Haut fühlen, fast die Vögel zwitschern hören, ja sogar fast den Duft von frischen Wildblumen und Gras richen. Dieser Tag, vor etwa sieben Jahren war der erste in ihrem Leben gewesen, an dem sie das Schloss und ihr Leben als Prinzessin zurücklassen konnte. Langsam hob sie ihren Kopf und blickte in Links jungenhaftes Gesicht, das sie fröhlich angrinste. Ja er hatte sie mit in die Verlorenen Wälder geführt um ihr dieses wunderschöne Fleckchen Erde zu zeigen. Damals saßen sie den ganzen Tag nebeneinander im Gras und Link erzählte ihr lustige und spannende Geschichten von seinem Dorf und den anderen Kokiri.

"Wir sind da!" lachte eine rauhe dunkle Stimme offenbar hocherfreut. Erschrocken zuckte Zelda zusammen und blickte auf die ausgestreckte Hand Ganondorfs, die geradeaus zeigte, wo eine lange graue Marmortreppe steil nach oben führte. Verwirrt versuchte sie sich auf das eben gesagte zu konzentrieren, wusste aber im ersten Moment nicht, was er gemeint hatte. Doch ihre Gedanken kehrten schnell wieder in die bittere Realität zurück. Ja richtig..sie waren hier um Link das Triforce Fragment zu stehlen.

Genau dem Link, von dem sie gerade während ihrer kurzen aber schönen Erinnerung geträumt hatte. Dem Link, den sie getötet hatte......

Mit schweren Schritten stieg das ungleiche Paar die Treppen empor, genau auf Links toten Körper zu, um den sich noch immer die Kokiri versammelt hatten und nichts von der nahenen Gefahr wussten.
 

Jeder der Kokiri stand nun schweigend da, die Köpfe zum Boden geneigt. Auf der Lichtung vor dem Waldtempel herrschte eine bedrückte Stille. Nur der Regen war noch zu hören und das stetige Klagen des Windes, der durch die Bäume strich und Salias Tränen von ihren Wangen wischte. Vor ihr lag Link unter einer großen kräftigen Eiche, die laut einer alten Legende der erste Baum Hyrules war und jedes tote Lebewesen, dass unter ihm lag in einen Baum verwandelte, der später in den Verlorenen Wäldern wuchs. So sollten angeblich auch die Verlorenen Wälder entstanden sein. Vielleicht glaubten einige Leute aus der Stadt nicht mehr daran, weswegen diese Sage auch in Vergesssenheit geriet und nur noch wenige sich in die Verlorenen Wälder verirrten. Doch jeder der Kokiri glaubte aus tiefstem Herzen daran, da sie schon seit menschengedenken in diesen Wäldern lebten, und Salia, die nun mit geschlossenen Augen dem Klagelied der Bäume und vorallem der Waldgeister lauschte, wusste das diese Sage real war. Sie konnte bei jedem ihrer täglichen Spaziergänge das Raunen der Bäume hören; das Wispern der Seelen, die nun in jedem Blatt der Bäume, in jedem Ast weiterlebten. Egal welche der beiden Sagen wahr war, egal ob er seinen Platz im Heiligen Reich oder als Baum in den Verlorenen Wäldern einnahm, er würde auf Ewig in ihren Herzen weiterleben.

Rings um Link herum standen die leuchtenden Laternen, deren Schein seinem Gesicht eine warme, fast lebendige Farbe gaben. Salia sah ihn noch kurz liebevoll an bevor sie mit leichten Schritten zu ihm trat und nur wenige Zentimeter neben seinem Gesicht stehenblieb. Vorsichtig kniete sie sich nieder und stellte ihre Laterne neben ihm ins Gras. Die Eiche unter der die beiden alten Freunde nun noch ein letztes Mal zusammen waren bot ihnen Schutz vor dem ströhmenden Regen, der schwer auf die schützenden Blätter prasselte. Langsam führte sie die Fingerspitzen ihres Zeige-und Mittelfingers an ihre Lippen und legte sie nun liebevoll auf Links kalte Stirn.

"leb wohl..ich werde dich niemals vergessen..denn ich liebe dich.."weinte sie wobei sie traurig und zugleich gequält lächelte.
 

"Ich hoffe doch ich störe nicht!",lachte eine grausame tiefe Stimme hinter ihnen," ich werde auch gleich wieder gehn. Ich will mir nur das holen, dass mir dieser kleine Wicht stets verwehrt hat!" zischte er mit einem Fingerzeig auf Link zwischen zusammengepressten Zähnen hindurch.

Geschockt fuhren alle herum und sahen nun Ganondorf ängstlich an. Durch das laute rauschen des Regens und des Windes hatte keiner der Kokiri seine gedämpften schritte bemerkt und nun stand er nur einen Steinwurf entfernt vor ihnen. Er hatte Link tatsächlich gefunden.

"Was wollt Ihr? Warum könnt Ihr ihm nicht einmal jetzt seinen Frieden gönnen? Er ist tot, reicht Euch das nicht?"schrie Salia durch den starken Regen, wobei sie nur noch mehr weinen musste. Hinter Ganondorf trat nun auch noch eine andere Gestalt hervor, die Salia mittlerweile nur zu gut kannte: Prinzessin Zelda.

Doch Ganondorf schritt ungerührt an den hastig und ängstlich auseinanderweichenden Kokiri vorbei direkt auf Link zu.

Er streckte seine große Hand nach dem Toten aus und hob ihn am Hals hoch, so dass nur noch Links leblose Zehenspitzen den Boden sanft strichen.

"Nein! Lasst ihn los, bitte!" flehte Salia, doch Mido eilte sofort herbei und riss sie mit sich. Zwar wehrte sie sich und schrie ihn an, er solle sie loslassen, sie müsse Link helfen, doch Mido war stärker als sie, weswegen sie bald schon aufgeben musste sich zu wehren.

"Salia, bitte, wir können jetzt nichts tun. Link ist schon tot...willst du auch sterben?"flüsterte er. War den anderen denn egal, was dieses schreckliche Monster mit dem Link machte?! Wütend drehte sie sich um, doch als sie seinen traurigen und zornigen Gesichtsausdruck sah, wusste sie, dass er dasselbe empfand wie sie.

Hilfesuchend blickte sie in die blassen,ängstlichen Gesichter ihrer Freunde und entdeckte nun Zelda die Ganondorf mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck ruhig beobachtete. Eine neue Wutwelle überkam Salia, und der Hass und Zorn auf diese Person drang nun in jeden Teil ihres Körpers, bis in die Fingerspitzen.

"Zelda! Warum hast du ihn verraten? Link hätte alles für dich getan! Er wäre für dich gestorben!"

Zelda sah Salia nun erschrocken an, erwiderte aber nichts. Dann drehte sie ihr Gesicht weg, und blickte scheinbar den Weg zurück den sie gekommen waren. Hätte Mido Salia nicht festgehalten wäre sie auf Zelda losgegangen, doch so blieb ihr nichts weiter als der furchtbare Hass auf diese hinterhältige Verräterin.

Zur selben Zeit ließ Ganondorf Link wieder auf den Boden fallen und schritt auf Zelda zu.

"Mist ich hätte es wissen müssen! Das Triforce Fragment scheint zwar noch immer in seiner wertlosen Leiche zu sein, doch nun, da er tot ist, kann ich es nicht bekommen. Du hättest ihm erst das Fragment stehlen sollen, doch du warst zu ungeduldig und hast ihn gleich getötet!"

Nach dem letzten Wort Ganondorfs zuckte sie kaum merklich zusammen, blickte aber immer noch weg. Ein wütendes und aufgeregtes Murmeln ging durch die Reihen der Kokiri und einige blickten sie nun ebenso hasserfüllt an, wie Salia. Nun wusste jeder warum Link sterben musste.

"Du hast ihn getötet?! Wie konntest du ihm das nur antun?"kreischte Nayru, eines der Kokirimädchen, das sich zitternd an ihre Freundin klammerte.

Für den Bruchteil einer Sekunde sah Salia so etwas wie Unsicherheit in Zeldas Augen, doch dann hatte sie sich wieder unter Kontrolle und lächelte nur eiskalt. Hatte noch irgendjemand Zweifel an dem was die Prinzessin getan haben sollte, so war dieser nun beseitigt.

"Link war ein Schwächling ohnesgleichen. Dieser dilettantische Schwertkämpfer wäre für sie und Hyrule gestorben, doch diese skrupellose Schlange hat ihn eiskalt verrecken lassen. Noch bis zu seinem letzten Atemzug hat er an sie geglaubt....Zelda wusste, das mir niemand widerstehen kann und jeder der sich mir in den Weg stellt ausgerottet wird, verstanden? Ich schrecke auch vor Kindern nicht zurück!" drohte Ganondorf mit einer solchen Effiziens, dass jeder der Kokiri verstummte und ängstlich einen Schritt zurücktrat.

Zeldas Lächeln war während Ganondorf Rede erstorben und nun sah sie Link mit leeren Augen an.

"Lass uns gehen! Um diese Kinder kannst du dich ein ander Mal kümmern!" sagte sie mit einer solchen Kälte in der Stimme, dass er sie überrascht und erfreut zugleich anstarrte.

Gerade als beide sich zum Gehen umwandten öffnete Link die Augen.
 

Danke für eure bisherigen Kommis! Sie bedeuten mir viel, da ich dann weiß was ich noch verbessern könnte und weil sie mich zum Weiterschreiben motivieren! Hegdl!

Abschied

Ganondorf schritt langsam neben Zelda über das nasse Gras auf sein Pferd zu, dass wenige Meter vor ihm stand. Der kalte Regen prasselte unaufhörlich weiter, so stark, dass Zeldas Sicht zunehmend schlechter wurde und sie die beiden Pferde nur noch Schemenhaft wahrnahm. Plötzlich blieb Ganondorf ruckartig stehen und seine Augen weiteten sich erschrocken.

"Was ist los? Alles in Ordnung?" fragte Zelda nervös. Ganondorf gab keine Antwort und so zeigte nur sein rasselnder schneller Atem, dass der wie zur Steinsäule erstarrte Ganondorf noch lebte.

"Spürst du es etwa nicht?!..das Triforce..Fragment.."flüsterte er euphorisch und begann sich unnatürlich langsam umzudrehen.

Mit schmerzhaft klopfendem Herzen sah sie ihn geschockt an, drehte sich aber schließlich auch um, um den Grund für sein Verhalten herauszufinden. Unsicher folgte sie seinen irren Augen und konnte bei dem Anblick, der sie wie ein Faustschlag ins Gesicht traf ein lautes Keuchen nicht unterdrücken.

Link hatte sich gegen den Baum, unter dem er bis vor einer Minute noch tot gelegen hatte, gelehnt und sah Ganondorf ernst an. In seinen blauen Augen konnte sie Links Vewirrung allerdings deutlich lesen. Er lebte.

"..wie ist das nur möglich...?..das hätte nicht sein dürfen..." flüsterte sie geschockt, doch im selben Moment fuhr Ganondorf zu ihr herum.

"Du Miststück hast mich also doch verraten! Ich sollte dich auf der Stelle töten!"

"Das wirst du schön bleiben lassen! Na los sei ein Mann und kämpf endlich! Jetzt kannst auch du dich nicht mehr hinter deinen Kreaturen verstecken!" schrie Link mutig während er sich langsam, wie ein Greis, bückte und sein Schwert mit beiden Händen hochhielt.

Die Kokiri flüsterten aufgeregt miteinander und sahen den Wiederauferstandenen mit Tränen des Glücks in den Augen erstaunt an. Der grünbemützte Held hob nun sein Schwert kampflustig und mutig dem übermächtigen Gegner entgegen, doch auch Links Mut konnte seine derzeitige Schwäche nicht überdecken: Seine Beine und Arme zitterten und er atmete schnell und schwer ein- und aus. Zelda wusste, er würde nicht mal genügend Kraft haben sein Schwert mit nur einer Hand zu halten. Er war einfach noch zu erschöpft, denn egal wie, er war aus dem Reich der Toten zurückgekehrt und sein Körper momentan all seiner Stärke beraubt.

Ohne nachzudenken riss Zelda Ganondorfs Schwert aus der Scheide und rannte auf Link zu. Erschrocken wich er ein paar Schritte zurück, doch Zelda war im Gegensatz zu ihm noch im Vollbesitz ihrer Kräfte, drehte das Schwert flink in ihren Händen und stieß den Schwertgriff in Links Bauch. Der harte Schlag in den Magen presste ihm die Luft aus den Lungen und so fiel er erschrocken nach Luft keuchend hinten über. Zelda atmete schnell ein- und aus während ihr Blut langsam über die Schwertklinge floss, da sie das Schwert nun an der Klinge hielt und diese ihr tief ins Fleisch schnitt. Ohne Link, der vor ihr auf dem Rücken lag, aus den Augen zu lassen drehte sie das Schwert wieder richtig herum, sodass nun die rasiermesserscharfe Klinge auf Links Hals zeigte.

Eine geschockte Stille war durch die Menge der Beobachter gegangen. Sprachlos sahen die Kokiri wie Ganondorf den beiden zu, Link auf dem Rücken liegen und Zelda keuchend über ihm stehend, das Schwert drohend in den Händen. Nur das Klirren des Regens, der auf die stählerne Klinge tropfte und das wütende Heulen des Windes waren zu hören.

Link war der erste der die erwartungsvolle Stille durchbrach.

"Na los, worauf wartest du...töte mich..." flüsterte er und blickte ihr tief in die Augen.

Als sie seinem Blick begegnete wandte sie rasch den Blick ab. Zwar grinste er sie herausvordenrd an, doch in seinen Augen war keine Spur dieses Lächelns zu erkennen. Er schaute Zelda nur ernst an..verraten...forschend...

"Tu was er sagt!" lachte Ganondorf, der nun hinter sie getreten war.

"Er bettelt doch förmlich darum! Willst du ihn mit der Schande weiterleben lassen von einer Frau besiegt worden zu sein?"

Zelda sah mit einem kalten Lächeln zu Ganondorf und drehte ihren schönen Kopf nun ganz nahe an dessen Ohr.

"Weißt du denn nicht, was für ein Glück es ist, dass er lebt? Nun können wir uns sein Fragment holen!"

Link sah deutlich wie es in Ganondorfs Kopf arbeitete. Doch noch viel mehr beschäftigte ihn die Prinzessin, die sich so verändert hatte. Was war aus der liebevollen sanften Zelda von früher geworden? Er erkannte sie nicht wieder, so kalt und verräterisch war sie geworden. Und lieber wäre er augenblicklich tot umgefallen statt länger zusehen zu müssen wie sie Ganondorf so nahe und vertraut war und ihm, Link, so fremd und hassend.

"Er müsste mir das Fragment schon freiwillig geben, sonst kann ich es nicht bekommen. Nein, er muss jetzt endgültig sterben!" entgegnete der Gerudokönig entschlossen.

Zelda gab Ganondorf das Schwert wieder zurück und stellte sich nun genau vor ihn. Ihre zarten Händen fuhren verführerisch über seine Wangen. Link überkam bei diesem Bild eine große unbezähmebare Wut und Hass, die er selbst nicht erklären konnte, dass er die klammen Finger in den Erdboden krallte.

"Er wird uns das Triforce Fragment geben, glaub mir. Nimm ihm sein Schwert, das einzige womit er dich aufhalten könnte. Und wenn er sich weiterhin weigert dir das Fragment zu geben, so tötest du einfach alle Kokiri und wenn es sein muss auch die Bewohner Kakarikos!" flüsterte sie böse und sah dabei Link aus den Augenwinkeln heraus an.

Ganondorf sah Zelda überrascht an.

"Du hast sie gehört! Ich will gnädig sein und dir bis zum morgigen Sonnenuntergang Zeit geben. Tust du es nicht, so schwöre ich soll keiner deiner Freunde am Leben bleiben!"

Nach diesen Worten hob er das legendäre Masterschwert auf und stieg auf seinen Hengst, der neben ihn getrabt war. Auch Zelda stieg ohne sich noch ein weiteres Mal umzusehen auf ihre weiße Stute und ritt Seite an Seite mit Ganondorf durch den Regen, bis sie nur noch Schatten waren.

Link hörte nur noch sein Herz schlagen, heftig und schmerzhaft.

"...das kann nicht sein...Zelda.." flüsterte er benommen und kämpfte gegen das ohnmächtige Gefühl der Hilflosigkeit an. Seine Augen brannten und die düstere Verzweiflung breitete sich in seinem Herzen aus.
 

Salia rannte weinend auf den mittlerweile am Boden sitzenden Link zu und fiel ihm um den Hals.

"Link...ich dachte du wärst tot..oh bei den Göttinnen du lebst! Welch ein Glück!" schluchzte sie und drückte ihre Wange gegen seine Brust. Auch die anderen Kokiri kamen auf Link zugestürmt und umarmten ihn.

Völlig verwirrt und durcheinander streichelte er über Salias nasses Haar. Sie sah mit ihren geröteten Augen in die seinen, merkte aber das er in Gedanken ganz wo anders war: Er starrte unaufhörlich auf die Stelle wo Zelda bis vor kurzem noch über ihn gebeugt gestanden hatte.

"Link..wie hast du das gemacht? Ich meine du bist- den Göttern sei dank- wieder von den Toten auferstanden! Wie nur ist das möglich?", fragte Mido aufgeregt und wischte sich unauffällig eine Träne von der Wange.

Link sah noch einige Sekunden geradeaus, dann richtete er seinen Blick langsam und schwer auf Mido.

"Ich weiß es nicht. Ich erinnere mich nur noch daran, dass.....wie ich starb.."flüsterte er.

Salia wusste der Satz eigentlich anders hätte lauten sollen: Er erinnerte sich nur noch daran, dass Zelda ihn getötet hatte, doch anscheinend hielt er irgendwie noch immer zu dieser verräterischen Schlange.

"Aber.."setzte eines der Mädchen an doch es wurde rasch von Salia unterbrochen:

"Kommt, lasst uns zurück zum Dorf gehen damit der Arme sich erstmal ausruhen kann. Dann können wir ja weiterreden!"

Ein zustimmendes aber enttäuschtes Murmeln ging durch die Menge. Alle waren so gespannt auf Links Geschichte, doch Salia hatte recht. Es war keinem damit geholfen weiter im Regen sitzen zu bleiben. Link nickte Salia dankbar zu und erhob sich langsam, aber so voller Stolz, dass Salia ihn beinahe nicht wiedererkannte. Aus dem kleinen mutigen Jungen von damals war ein echter Held geworden.
 

Nachdenklich setzte Link den Holzbecher mit der dampfenden Flüssigkeit an die Lippen, trank jedoch kaum etwas. Erst als einige heiße Tropfen der wohlriechenden Flüssigkeit seine mittlerweile trockene Kokiri-Kleidung benetzten fuhr er erschrocken aus seinen Tagträumen auf und sah in die besorgten Gesichter seiner Freunde.

"Ääh..entschuldige Nisa, was hast du eben gefragt?" entschuldigte er sich und sah sie fragent an.

"Naja, eigentlich nur was du jetzt machen willst. Du sagtest ja bereits, dass du auch keine Erklärung für deine Wiederauferstehung hast. Der dunkle Herrscher und seine Begleiterin, Zelda, haben dir ein schwieriges Ultimatum gestellt. Was gedenkst du nun zu unternehmen?"

Link schüttelte verzweifelt den Kopf und legte ihn in seine kalten Handflächen.

"Ich weiß es nicht. Er hat mein Schwert, das einzigste Relikt mit dem ich ihn bannen könnte. Ohne es bin ich so gut wie machtlos. Ginge es nur um mein Leben würde ich sogar versuchen ihn mit bloßen Händen zurück in die Hölle zu schicken, doch ich kann euer Leben unter keinen Umständen riskieren!"

Eine Weile herrschte bedrücktes Schweigen. Alle hatten sich in Midos Haus versammelt und wärmten sich unter dicken Decken. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört doch es war immer noch bitter kalt draußen, und die schwere graue Wolkendecke verschlang jedes kleine Anzeichen von Sonnenstrahlen.

Während Link nachdenklich den warmen Becher in seiner Hand drehte hörte er ein leises Kichern ihm gegenüber und richtete seine dunkelblauen Augen auf die Geräuschekulisse. Zwei der Mädchen hatten ein wenig miteinander getuschelt, doch nun, da Link sie fragent ansah, blickte sie beide rotwerdend auf den Boden.

"Du hast dich so verändert...ein richtiger Mann ist aus dir geworden!" stellte Nisa sachlich fest, wobei sie ihn neugierig musterte. Er grinste sie fröhlich an, doch diese Heiterkeit wollte nicht zu seinen bekümmerten Augen passen.

"Link..bitte geh nicht...tu nichts unüberlegtes....wir haben dich schonmal verloren, tu uns das nicht wieder an..."flüsterte eines der Mädchen wofür sie trauriges aber zustimmendes Gemurmel erntete.

Was sollte er denn tun? Sich vor Ganondorf verstecken? Niemals! Nein er würde kämpfen, dass einzige was noch zwischen ihm und dem Gerudokönig stand war das Leben seiner Freunde. Wie sollte er sich denn nur entscheiden?

"Entschuldigt mich. Ich gehe mal Salia suchen." erklärte Mido der sich hustend Richtung Tür bewegte. Erst jetzt fiel Link auf, dass er sie seit der Rückkehr ins Dorf nicht mehr gesehen hatte.

"Lass nur, ich werde sie suchen. Du bist ziemlich krank Mido. Außerdem wäre frische Luft genau das richtige für mich." erklärte er und ging ohne sich noch einmal umzusehen zur Tür hinaus.
 

Das Dorf hatte sich äußerlich nicht im geringsten seit seiner Kindheit verändert. Jedes Haus stand noch in genau derselben Verfassung, ja sogar jedes Blatt schien noch an genau demselben Ast wie vor sieben Jahren zu hängen.

Nur der unerklärliche dunkle und bedrückte Schleier, der unsichtbar auf dem friedlichen Dorf und seinen Bewohnern hing war etwas völlig fremdes für ihn. Das lebhafte Dorf aus seiner Kindheit hatte sich in einen totengleichen kranken Ort verwandelt. Vertrocknete Blätter raschelten über den staubigen Boden und wurden vom heulenden Wind vor Links Füßen hergetrieben.

Als er seinen Blick vom Boden auf den Horizont richtete sah er den Eingang zwischen dem Dorf und der Brücke davor, die in die Hylianische Steppe führte, welche angeblich noch nie ein Kokiri betreten hatte. Zwar war er selbst über sie gegangen war, doch er war schließlich auch kein richtiger Kokiri. Mit einem schweren Seufzer trat er durch den Eingang und betrat die Brücke.
 

Das sanfte Licht der untergehenden Sonne hatte sich in dem kleinen Teil des Waldes ausgebreitet, doch es vermochte nicht wirklich durch die dichten Baumkronen zu dringen, so dass es in diesem kurzen Abschnitt zwischen dem Dorf und der Hylianischen Steppe immer ein wenig dunkel war. Die Vögel, die in den Verlorenen Wäldern ihre Heimat gefunden hatten krähten ab und zu. Bei jedem seiner Schritte hallte das morsche Holz der Brücke durch den dichten Wald und einige Meter unter ihm konnte er einen Fuchs erkennen, der gerade durchs Gras rannte.

Wenige Meter vor ihm stand Salia, den Rücken zu ihm gewand.

"Erinnerst du dich noch an damals, als du uns verlassen hast? Seit dem ist so viel Zeit durchs Land gestrichen. Als ich dich das erste Mal nach sieben Jahren wieder sah, dachte ich du hättest dich kein bißchen verändert, abgesehen von deinem Äußeren." sagte sie mit ihrer klaren melodischen Stimme. Als sie sich langsam umdrehte und ihm tief in die Augen sah, erkannte er die Trauer und den Schmerz in ihnen. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch ihr Anblick ließ ihn sprachlos werden, kein Laut drang über seine Lippen. Hatte er ihr weh getan?

"Doch ich habe mich geirrt..." begann sie weiterzureden, ganz langsam, als würde jedes Wort eine große Anstrengung für sie sein.

"Du bist noch immer so mutig, freundlich und hilfsbereit, wie früher. Doch etwas in dir hat sich verändert: Du bist entschlossen, in deinen Augen sehe ich, dass du dich bereits entschieden hast. Ich habe Angst...Angst davor, was mit dir geschehen wird wenn du jetzt gehst.."

Sekunden verstrichen ehe er antworten konnte.

"Ich muss gehen..mir bleibt keine Wahl.."flüsterte er wobei er ganz nahe an sie herantrat.

"Nein, du hast eine Wahl! Was willst du gegen ihn ausrichten? Er wird dich töten Link! Ohne dein Schwert bist du machtlos gegen ihn."

Er schüttelte nur entschlossen den Kopf. Salia spürte Wut in sich aufsteigen, über seinen selbstmörderischen Entschluss, aber auch über sich selbst und alles und jeden. Der Hass wegen dieser Ungerechtigkeit fraß sie fast auf.

"Es ist wegen Zelda, hab ich recht? Link, gib es auf, sie hat sich für Ganondorf entschieden! Du bist durch ihre Hand gestorben! Lauf Link, lauf weg! Sie verachtet dich und ist es nicht wert für sie zu sterben" presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, wobei sie vor Wut zitterte. Ihre letzten Worte hatten ihn verletzt, mehr als irgendein Schwert, doch genau das wollte sie, sie wollte ihm wehtun um ihren eigenen Schmerz zu vergessen.

"Ich laufe nicht davon! Niemals werde ich mich von ihm unterjochen lassen, eher sterbe ich!" schrie er sie plötzlich an, wobei seine Hand zur Faust geballt war. Erschrocken wich sie einen Schritt zurück, doch als sie unsicher in seine Augen sah, spürte sie, dass das ihm soeben gesagte leid tat.

"Verflucht sei dein verdammter Stolz. Geh...wenn du den Tod und das Leid suchst, so gehe zu ihm." Epona war leise hinter ihn getreten und stupste ihn sanft an. Sie hörte seine Schritte, wie er sich von ihr entfernte und schließlich auf sein treues Pferd stieg, wandte ihren Blick jedoch nicht vom Boden ab. Plötzlich spürte sie, wie er ihre Hände ergriff. Erschrocken sah sie auf, nahm sein Gesicht durch den Schleier ihrer Tränen aber nur noch ganz verschwommen war. Er saß stolz auf seinem Pferd, sie mit seinen sanften Augen fixierend. Dann beugte er sich etwas über Eponas Hals und küsste zärtlich ihre Hände.

"Salia es tut mir leid. Ich wollte dir nicht wehtun, doch ich habe meinen Weg gewählt und muss ihn nun allein gehen. Verzeih mir.."flüsterte er ließ ihre Häde langsam wieder los und ritt mit Epona über den Eingang zur Hylianischen Steppe, bis sie die gedämpften Hufschläge nicht mehr hören konnte. Salia sah mit weit aufgerissenen Augen stumm auf ihre Hände, bis ihre Tränen sie befeuchteten. Schluchzend ließ sie sich auf die Knie niedersinken und weinte, das hübsche Gesicht in den Händen liegend und dachte an Link, den Mann den sie so liebte und der gerade in sein Ende ritt, für die Frau, die ihn so verraten hatte....

Der letzte Schritt

Die Sonne war bereits unter gegangen ehe Link die Schloßmauer erreichte. Im Schatten der Nacht krochen böse Kreaturen umher, auf der Suche nach Menschen, die um diese späte und gefährliche Zeit noch umherwanderten. Doch keiner dieser Dämonen hatte es gewagt den Herrn der Zeiten anzugreifen.

"Hihihihiiii...du wirst sterben Junge..., kicherte ein verrücktes Irrlicht, das zwischen Link und der Zugbrücke des Schloßes plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Erschrocken scheute Epona vor dem ünerwünschten Geist, doch nach ein paar beruhigenden Worten von Link wurde es wieder ruhig und vertraute auf seinen Herren, der es langsam auf das Irrlicht zureiten ließ.

" Der Großmeister des Bösen erwartet dich bereits und du Dummkopf, willst ihn wohl mit Pfeil und Bogen niederwerfen? Hahaha..ihr Menschen seid solch ein närrisches Volk.", lachte es erneut widerwärtig auf.

"Scher dich weg! Sonst wirst du statt deinem dunklen Meister meine Pfeile zu spüren bekommen!...auch wenn es eine Verschwendung wäre auch nur einen Pfeil nach dir zu schießen.." fügte Link genervt hinzu und beobachtete ein wenig belustigt wie das plötzlich ängstliche Irrlicht den Weg freigab und zur Seite schwebte. Zwar konnten diese kleinen Biester so manch einen Abenteurer ins Verderben locken, doch wenn es drauf ankam wurden diese vorlauten Geister zu verweichlichten Feiglingen.

Link ritt ohne es eines weiteren Blickes zu würdigen an ihm vorbei auf das Schloß zu. Er durfte sich nicht von solchen Kleinigkeiten aufhalten lassen und wertvolle Zeit verschwenden.

"Herr? Wenn der dunkle Herrscher mit Euch fertig ist, bekomme ich dann Eure Seele? Es wäre mir ein Vergnügen sie durch die Schattenwelt zu jagen! Lebt wohl und sterbt ehrenvoll, so wird eure Seele noch mehr wert sein.." kicherte der irre Geist und bevor Link etwas erwidern konnte war es bereits verschwunden.

Mit einem Kopfschütteln ließ er seinen Blick schließlich auf die zerstörte Zugbrücke gleiten deren übriggebliebenen Trümmerteile nun im kalten Bach, der um das Schloß herum floss, lagen. Der Vollmond spiegelte sich in dem stetig dahinfließenden Wasser und verschwand nur dann, wenn dunkle Wolken sich vor ihn schoben. Während Epona nun langsam durch das spritzende Wasser trabte legte Link seine rechte Hand auf einen weißen Marmorstein der Schloßmauer und schloss die Augen.

Bilder von schreienden Menschen drängten sich in seinen Kopf.

Eine dunkelhaarige Hylianerin mit einem kleinen Mädchen auf dem Arm rannte wie so viele anderen über die Zugbrücke um ihr Leben. Überall neben ihr brachen die Häuser zusammen, von den schrecklichen Flammen in die Knie gezwungen. Erschöpfung machte sich in ihr breit doch sie musste weiter, schon um das Leben ihres geliebten Kindes wegen. Plötzlich traf sie ein Pfeil in den Rücken und sie stolperte nach vorne; fast wäre sie hingefallen wenn ihre Hand nicht Halt an der nun von Ruß schwarzen Mauer gefunden hätte.

"Lauf weg kleines...Mama kann nicht mitkommen..aber ich komme später nach..egal, was auch passieren mag, ich möchte das du stark bleibst und nie vergisst, dass Mama und Papa die lieben...und jetzt lauf!" keuchte sie mit schwächer werdender Stimme und streichelte noch ein letztes Mal über die weichen lockigen Haare ihrer kleinen Tochter.

"Aber Mama, ich will nicht weg von dir. Ich habe Angst! Komm mit..bitte..." flehte die Kleine schluchzend ihre Mutter an.

"Mach dir keine Sorgen...Mama kommt gleich nach..ich liebe dich.."

Als die Kleine schluchzend und erst zögernd schließlich aber doch mit den anderen Bewohnern nach Kakariko flüchtete sah Link wie die Frau nach vorne kippte, während hinter ihr die Flammen, ausgelöst von Ganondorf und seinen Kreaturen, in den Himmel schlugen und schwarzer, alles erstickender Rauch ihm die Sicht nahm.

Erschrocken riss Link die Augen auf und zog seine Hand ruckartig zurück, als hätte er sich an den Marmorsteinen verbrannt. Diese schreckliche Tragödie hatte sich vor sieben Jahren abgespielt, kurz nachdem Link in der Halle der Weisen gebannt wurde. Obwohl um ihn herum nun wieder diese tote Stille war, nur unterbrochen von dem Plätschern des Baches, konnte er die Schreie, das Brechen von Holz und das Knistern des Feuers noch immer in seinem Kopf, nein, in seinem Herzen hören.

"Ganondorf..das wirst du büssen.."flüsterte er wütend und trieb Epona an wild loszugaloppieren.
 

Ganondorf fuhr mit seinen großen langen Fingern über die hölzerne Armlene seines Throns, der einst dem König von Hyrule, Zeldas Vater, gehört hatte.

Wie sollte er weiterhin vorgehen? Link war auf dem Weg zu ihm, das spürte er. Doch der Schwertkämpfer war sicher nicht gekommen um ihm das Triforce-Fragment auszuhändigen. Nein, er spürte dessen gnadenlosen Zorn und wusste, dass er gegen ihn kämpfen würde.

"Welch ein Jammer..." sprach der dunkle Herrscher zu sich selbst. Das Triforce Fragment würde nun unerreichbar für Ganondorf werden, da er es mit Link zusammen in die ewige Finsternis verbannen würde. Aber dieser blonde Schwächling hatte es so gewollt. Niemand widersetzte sich dem Großmeister des Bösen ohne dafür mit dem Leben zu bezahlen. Außerdem war dieses Unterfangen geradezu lächerlich, da Link ohne Schwert gegen Ganondorf kämpfen wollte. Welch selbstmörderisches Vorhaben...

Ganondorf würde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als die schwere Tür zu dem großen Thronsaal aufgeschoben wurde. Ärgerlich über den Stöhrer stand er wütend auf und betrachtete sein Gegenüber. Da die einzigste Lichtquelle in diesem Raum von den Kerzenständern, die in einer Reihe von der mit Steinen verzierten Tür bis zum Thron standen, ausging, konnte er zunächst nur schemenhafte Umrisse des Stöhrenfrieds erkennen.

"Wenn dir dein armseliges Leben lieb ist, hast du besser einen triftigen Grund hier einfach so hereinzuplatzen!" brüllte er seinen Lakeinen an. Dieser allerdings schritt unbeeindruckt weiter auf ihn zu wobei die brennenden Kerzen flackerten wenn er an ihnen vorbeilief.

Erst jetzt, wenige Meter vor dem dunklen Herrn erkannte er, dass es eine Gerudokriegerin war, die uneingeladen und scheinbar ohne jeglichen Respekt hier hereingestapft war.

"Was willst du hier Weib? Verschwinde, bevor ich dir den Kopf abschlage!" befahl er gewohnt gebieterisch.

Die hallenden Schritte der Kriegerin verstummten und zum ersten Mal, seit sie den großen mit Marmorsteinfließen gekachelten Saal betreten hatte hob sie ihren Blick und sah ihm in die Augen. Das silberne Mondlicht, das Schwach durch ein großes Fenster rechts von Ganondorf fiel, schien der Kriegerin ins Gesicht. Ganondorf erkannte endlich wer ihm gegenüberstand und sog geschockt die Luft ein.
 

Der schwarze Mantel der Nacht hatte sich über die menschenleere Stadt gelegt und tauchte alles in eine tödliche Dunkelheit. Jedes Gebäude das hier einst gestanden hatte war bis auf die Grundmauern niedergebrannt und einzig die verkohlten und rußschwarzen Gerippe der zerstörten Häuser machten noch stumme Andeutungen das hier einst Menschen gelebt haben sollten. Es roch seltsamerweise noch immer nach Rauch, obwohl dieses Masacker bereits sieben lange Jahre her war. Epona hatte es schwer weiter voranzukommen, da überall auf den Pflastersteinen Trümmer und Steine lagen, sodass Link schließlich vom Rücken seiner treuen Begleiterin sprang und allein weiterging. Als Epona ihm jedoch weiterhin hinterhertrabte drehte er sich traurig lächelnd zu ihr um und streichelte sie liebevoll.

"tut mir leid aber ab hier muss ich allein weiter....dies ist nicht der richtige Ort für ein Pferd. Lauf jetzt zu Malon. Sie macht sich sicher schon Sorgen um dich...machs gut..." flüsterte er und mit seinem wahrscheinlich letzten Blick auf dieses Tier drehte er sich um und ging allein weiter, nur beobachtet von den anklagenden Ruinen.

Nach etwa 15 Minuten konnte er es endlich in seiner vollen Größe erkennen: Ganondorfs Schloss.

Nichts mehr erinnerte an den Wohnsitz des Königs und seiner Tochter. Die einst schneeweißen Steine waren alle von einem unnatürlich glänzenden Schwarz. Sie erinnerten Link an die glatten glänzenden Schuppen eines riesigen schwarzen Drachens.

Das Schloss erstreckte sich bis hoch in den Himmel hinein und hob seine Türme wie Speere in den Himmel und vor dem unheinlichen Koloss lagen noch immer ein paar Trümmer des früheren Schlossen auf der ausgetrockneten unfruchtbaren Erde.

"Da bist du da Kleiner. Ich habe befürchtet das du kommst. Willst du gegen den schwarzen Lord kämpfen? Ohne Schwert?" Eine Gestalt mit im Wind wehendem langen Haar saß auf einem nur noch Bruchstückhaft erhaltenem Torbogen und beobachtete Link neugierig. Als dieser näher heranschritt erkannte er wer diese Frau mit dem roten Haar war.

"Hallo Nabooru. Lang nicht mehr gesehen.....was willst du hier?" sagte er mit tonloser ernster Stimme.

Sie sprang mit einer fließenden Bewegung von dem etwa drei Meter hohen Torbogen und landete so geschmeidig wie eine Katze wenige Schritte vor ihm.

"Dich warnen. Willst du ihm wirklich ohne Schwert gegenübertreten? Es ist keine Schande vor dem sicheren Tod umzukehren, denn noch kannst du zurück. Willst du dein Leben wirklich so leichtfertig aufs Spiel setzen? außerdem..." begann sie, brach aber aprubt ab und sah verlegen auf den Boden.

Link blickte sie immer noch ernst an und trat einen weiteren Schritt auf sie zu.

"Außerdem was?"

Als sie in seine kalten entschlossenen blauen Augen sah konnte sie den Zorn auf Ganondorf förmlich spüren.

"Die Prinzessin scheint sich nun völlig auf Ganondorfs Seite geschlagen zu haben. Es tut mir leid Link, aber wenn du gegen ihn kämpfst musst du erst an ihr vorbei."

Kurz, nur für den Bruchteil einer Sekunde flackerte etwas in seinen Augen auf, verschwand dann aber wieder sofort. War es Schmerz? Trauer? Hass?

Was auch immer diese kurze Gefühlsregung gewesen sein mochte, es änderte nichts an seiner kalten Fassade.

"Wenn sie sich mir in den Weg stellt....muss und werde ich gegen sie kämpfen..." damit schritt er schnell an ihr vorbei, ohne ihr noch einmal die Chance zu geben in seinen Augen zu lesen.

Erst einen Schritt vor dem schwarzen Tor machte er halt und drehte sich noch einmal zu ihr um.

"und wenn es sein muss...werde ich sie töten.." fügte er mit einem traurigen Flüstern hinzu.

Damit lies er die Gerudokriegerin sprachlos stehen und eilte hinauf in sein sicheres Ende.

"Du würdest sie nicht töten..doch solltest du es tatsächlich tun, würdest du ihr folgen...leb wohl Link.."flüsterte Nabooru und starrte ihm noch Minuten nach, während der sich anbahnende Sturm immer stärker wurde und ihr rotes Haar im Wind fliegen ließ. Was auch immer geschieht..einer von euch beiden wird heute sterben. Entweder du, Link, oder aber deine Prinzessin, die schon längst nicht mehr zu dir gehört. Und mit der Gabe der Vorraussehung wusste sie, dass es allein von ihm abhinge wer sterben würde.

" Ich hoffe du triffst die richtige Entscheidung. Doch was auch immer du tust, einer von euch beiden wird heute sterben...." murmelte sie während der Wind ihre Tränen von ihrer Wange hinfort trug.
 

Okay...also ich hoffe mal es ging einigermaßen. Hatte irgendwie recht wenig Zeit fürs Schreiben in letzter Zeit. Hoffentlich hats euch gefallen. Für das nächste Kapitel kann ich nur so viel verraten: es stirbt wirklich jemand. Wer das allerdings sein wird und warum erfahrt ihr erst nächstes Mal. Lieber Gruss vivi

Wahre Absichten

"Zelda?" fragte Ganondorf überrascht als er die einstige Prinzessin Hyrules nun vor ihm stehen sah. Fast hätte er sie nicht wiedererkannt denn sie sah nun aus wie eine seiner Gerudokriegerinnen. Ihr blondes langes Haar hatte sie mit einer schönen Spange zu einem langen Zopf zusammengebunden, die lange weiße Hose und das kurze mit roten Steinchen besetzte Top unterstrichen ihre schöne Figur. Sie stand nun herausvordernd vor ihm und sah ihn fragend an. Zwar trug sie die Kleidung der Wüstenkriegerinnen, doch nun, nachdem er sie lange und eingehend gemustert hatte fiel ihm auf, dass sie unmöglich einer von ihnen glich. Ihre Haut war im Gegensatz zu den Gerudos nicht braungebrannt von der Wüstensonne, sondern glich eher einem sanften Milch-und Honigton. Zelda hatte ebenfalls einen trainierten Körper, sah jedoch den Elfen mit ihren schlanken zarten Gliedern ähnlicher als den durchtrainierten Kriegerinnen. Ihm gefiel der unverhoffte Anblick.

" Was willst du hier, Prinzessin? "

Sie sah ihm tief in die roten Augen und verzog ihre blutroten Lippen zu einem bösen Lächeln.

" Kannst du dir das nicht denken, mein Herr? "

Mit hallenden Schritten kam sie immer näher auf ihn zu und setzte sich auf die hölzerne Armlehne des Throns.

Was wollte sie? Er konnte nicht leugnen das er sie schon seit Jahren sehr begehrte, doch dies alles kam so unverhofft, so schnell. Bisher war sie ihm gegenüber stets so reserviert gewesen doch nun erkannte er sie nicht wieder.

" Spiel nicht mit dem Feuer Prinzessin..du könntest dich verbrennen..." flüsterte er und zog sie an der goldenen Kette um ihren Hals näher an sich heran. Geschmeidig wie eine Raubkatze rutschte sie von der Armlehne und setzte sich auf seinen Schoß.

" Ich brenne bereits im Feuer der Hölle...."

Ihre beiden Lippen waren nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt und er konnte die plötzliche Leidenschaft, die ihn so rasch überkam förmlich fühlen. Natürlich würde er sie bei Gelegenheit töten, doch warum sollte er vorher nicht ein wenig Spaß an ihr haben? Zum Sterben hatte sie schließlich noch genug Zeit auch wenn es schade um sie war. Doch er konnte schließlich nicht riskieren, dass sich ihr Fragment gegen ihn stellen könnte.

Mit einer langsamen Bewegung griff sie sich ins Haar und zog die Spange heraus ohne ihn aus den Augen zu lassen. Ihre blonden schönen Haare fielen verführerisch auf ihre Schultern. Ganondorf konnte sie nur mit kalten Augen anstarren und abwarten.

Sie beugte sich nun so nah an seine Lippen das gerademal ein Blatt dazwischen gepasst hätte. Fast berührten sie sich.

" Seit ich Link getötet habe und zu dir gekommen bin habe ich nur auf diesen einen Moment gewartet..." flüsterte sie nun ihrerseits völlig kalt und rammte ihm mit aller Kraft die sie aufbringen konnte den Dolch, der bis vor wenigen Sekunden in ihren Haaren gesteckt hatte, ins Herz.
 

Link schritt so schnell er konnte die mit rotem Teppich ausgelegten Treppenstufen empor. Rechts von ihm erstreckte sich eine unglaublich lange Reihe von schönen bunten Fenstern, die das silberne Mondlicht bunt auf die Treppenstufen warfen.

Doch nun erschien ihm jede einzelne Stufe so unüberwindbar wie Hyrules größter Berg und das silberne Mondlicht als Grabesleuchte, bereit ihn in Empfang zu nehmen. Ganondorfs Macht war gewaltig und die unsichtbare Dunkelheit drückte ihm schwer auf seine Seele und nahm ihm langsam die Luft zum Atmen. Etwas stimmte hier nicht, dass konnte er so deutlich fühlen wie das Böse. Seit er in diesen schwarzen Koloss eingedrungen war hatte ihn nichts und niemand aufgehalten und das obwohl Ganondorf unmöglich entgangen sein konnte, dass das dritte Triforce-Fragment auf dem Weg zu ihm war...

Link wusste das er keine Chance hatte. Wie auch sollte er den dunklen Herrscher ohne Waffe niederstrecken? Doch hatte er eine andere Wahl als in den Tod zu laufen? Konnte er noch zurück?

Langsam blieb er stehen und hielt sich verwirrt an der Wand zu seiner Linken fest. Was war denn bloß los mit ihm? Wieso zweifelte er plötzlich? Aus Angst? Nein wohl kaum...Plötzlich erschien Zeldas Gesicht in seiner Erinnerung, doch es war nicht die Zelda, die ihn verraten hatte sondern die liebliche, glückliche und stehts so um ihr Volk besorgte Zelda vor sieben Jahren die ihn traurig anlächelte. Müde ließ Link seine blauen Augen auf seine Hand gleiten, die noch immer die Wand berührte und erinnerte sich qualvoll an die junge Mutter, die aufgrund Ganondorfs blutiger Machtergreifung gestorben war. Ihre kleine Tochter, die sie so fragend ansah, als ihr bereits der tödliche Pfeil im rücken steckte. Und aufeinmal wusste er warum er freiwillig in sein sicheres Ende rannte. Zum einem natürlich für die Bewohner Hyrules. Er musste sie von der Sklaverei und Unterdrückung, von der Angst und dem Schmerz befreien oder es zumindest versuchen. Selbst wenn es ihn das Leben kostete.

Zelda...ich weiß nicht was passiert wenn du dich mir in den Weg stellst. Ich flehe die Schicksalsgöttinen an, dass es nicht soweit kommt, denn für die Freiheit Hyrules darf ich keine Gefühle zulassen die mich bei meinem Ziel behindern...doch wenn du fällst..werde ich dir folgen....diese traurigen Gedanken gingen ihm durch den Kopf, bis sie plötzlich von dem lauten Schrei eines wilden Tieres unterbrochen wurden. Erschrocken riss Link seine Hand von der Wand und lauschte gespannt in die Finsternis. Nein das war kein Tier gewesen...der Schrei kam von einem Menschen. Dessen war er sich sicher obwohl er noch nie etwas ähnliches gehört hatte. Dieses Gebrüll stammte zweifellos von Ganondorf.

Plötzlich hörte er einen lauten Schlag von etwas metallenem, das auf Steinboden aufprallte...kurze Stille dann zwei weitere Schläge...

Ohne auch nur noch eine weitere Sekunde zu vergeuden rannte Link so schnell er nur konnte die Treppen hinauf bis er die riesige Tür zum Thronsaal aufschlug.

ungleicher Kampf

Der Schlag erfolgte so unerwartet und stark, dass sie zunächst nicht wusste wie ihr geschah. Doch in den wenigen Sekunden, bevor sie auf dem glatten Boden aufprallte ging ihr nur ein Gedanke durch den Kopf: Sie hatte versagt.

" Du falsche Schlange! Hast du etwa wirklich geglaubt mir trotzen zu können?! " brüllte der dunkle Herrscher und stürmte auf die am Boden liegende Zelda zu.

Sie sah ihn aus tränenden Augen verwirrt an und konnte nur seine verschwimmenden Konturen durch den Schleier, der sich vor ihre Augen gelegt hatte, erkennen. Sie verstand immer noch nicht was gerade passiert war. Ihr letzter Gedanke war gewesen, dass sie es nun endlich geschafft hatte. Dass sie diesen blutigen Tyrannen endlich getötet hatte, doch etwas war schief gelaufen...ja statt zu Boden zu gehen und endlich zu sterben hatte er ihr brutal mit der eisenharten Faust ins Gesicht geschlagen, als hätte er nur einen kleinen Kratzer und sie war rückwärts vom Thron auf die Marmorfließen gestürzt und hart aufgeprallt.

" Dafür wirst du mit deinem Leben bezahlen! " brüllte er wütend und zog sich keuchend den Dolch aus der Brust und schmiss ihn verächtlich neben sie auf den Boden.

Mit zitternden Armen versuchte sie sich aufzustützen, doch ihr wurde schwarz vor Augen und eine schreckliche Übelkeit breitete sich in ihrem Bauch aus. Durch das schreckliche Pochen an ihrer rechten Schläfe, die rasch anschwoll, konnte sie nur einen Gedanken fassen: Alles war umsonst. Sie hatte vergeblich all die Zeit dieses schreckliche Schauspiel gespielt und nur auf diesen Moment gegen allen widerwillen geduldig gewartet und nun hatte sie es nicht geschaft.

Link..verzeih mir...

Ganondorfs riss sie an ihrem blonden Haar nach oben und umklammerte ihren schlanken Hals.

" Ich muss zugeben, dass du selbst mich für einen kurzen Moment getäuscht hast Zelda. Bevor ich dich töte verrate mir noch eins: Was hast du mit Link gemacht? Er war doch tatsächlich tot..wie hast du das angestellt? "

Sie drohte ohnmächtig zu werden, so dass der dunkle Herrscher sie ruckartig nach oben riss und sie am Hals umklammert wenige Zentimeter über dem Boden pendelte.

" Huh...es war Gift...sein Herz...sollte allerdings..nach etwa zwei Tagen...wieder schlagen...doch er..ist früher er..erwacht...aah..ich..musste dich ..schließlich über..überzeugen....hast du wirklich..ge..geglaubt ich würde ihn..töten? " keuchte sie und sah traurig lächelnd in Ganondorfs rote Augen.

Er schaute sie noch kurz nachdenklich an und kam sich selbst dumm vor. Wie konnte er dieser falschen Schlange nur jemals geglaubt haben?

Während er sie langsam beobachtete, die einst blutroten Lippen nun blau werden, und den schwächer werdenden Pulsschlag ihres Halses spürte, freute er sich schon darauf sie durch seine rechte Hand ersticken zu lassen doch plötzlich unterbrach ihn etwas. Das dritte Triforce Fragment kam rasch näher.

" Ich habe eine viel bessere Idee als einen einfachen Tod für dich Prinzessin...du wirst Link töten...und dann werde ich dir dein Leben nehmen..."

" Niemals werde..ich...Link..töten..." presste sie mit letzter Kraft heraus und sah plötzlich das hinter Ganondorf ein schwarzes Irrlicht auftauchte und verächtlich lachte.

Glaub mir, du hast keine andere Wahl...hahaaahaaa..." lachte der Gerudokönig böse und schleuderte sie hart auf den Boden. Während sie nach Luft ringend dalag nahm sie schwach aus den Augenwinkeln wahr, wie das Irrlicht auf sie zuschwebte und genau über ihr stehen blieb und sie böse anstarrte.

" Was..? " fragte sie verwirrt und plötzlich wurde ihr klar was es vorhatte.

" Nein! Ganondorf tu das nicht! " flehte sie geschockt doch es war zu spät. Das Irrlicht berührte ihre Haut und verschmolz mit ihrem Körper. Dann sah und hörte sie nichts mehr.
 

Link riss aufgeregt die schwere Tür auf und trat in den nun völlig stillen Raum. Bis vor wenigen Minuten hatte er noch Zeldas Stimme gedämpft gehört auch wenn er nicht verstanden hatte was sie gesagt hatte. Doch nun sah er nicht die geringste Spur von ihr, denn die kirchenähnliche Marmorhalle schien leer zu sein. Vor ihm erstreckte sich eine lange Reihe brennender Kerzenständer die mit dem Mondlicht die einzige Lichtquelle waren. Diese schreckliche Stille drückte schwer auf ihm und er hatte die Befürchtung, dass sein lauter Herzschlag in der ganzen Halle widerhallte.

" Herzlich willkommen Link! Ich nehme an du bist nicht gekommen um mir das Fragment zu bringen, oder? "

Erst nachdem der junge Schwertkämpfer die eiskalte dämonische Stimme Ganondorfs gehört hatte, bemerkte er, dass er auf dem Thron vor ihm saß, den Ellenbogen auf die Armlehne gestützt, das Gesicht gelangweilt in der Handfläche liegend.

" Wo ist Zelda? " fragte er wütend ohne auf Ganonodrofs Frage einzugehen. Er hatte ein komisches Gefühl und war sich sicher das irgendetwas mit ihr passiert war. Das könnte er fühlen.

Genau im selben Moment schnellte ein Schwert von hinten aus der Dunkelheit des schwach beleuchteten Saals heraus und verfehlte Link nur um haaresbreite.

Geschockt fuhr Link herum und sah in das einst so schöne Gesicht der Prinzessin. Sie stand reglos, eiskalt da und beobachtete ihn mit leeren, gefühllosen Augen. Ihre Haltung war starr wie Stein und schien gleichzeitig auf eine seltsame Art völlig schlaff.

" Zelda..was?" stammelte er hilflos und sah sich genau in der Situation wieder, vor der er sich am meisten gefürchtet hatte. Die Würfel waren gefallen, sie hatte sich nun scheinbar endgültig für den Dunklen Herrscher und gegen Link und ihr Volk entschieden.

" Stirb.." flüsterte sie und holte zu einem neuen Schlag aus dem er jedoch rechtzeitig ausweichen konnte.

" Bitte Zelda..zwing mich nicht gegen dich zu kämpfen...bitte..." erwiderte er mit fester ruhiger Stimme ohne sie aus den Augen zu lassen, doch er kam nicht dazu den begonnenen Satz zu beenden, denn sie holte mit dem schwarzen langen Schwert in ihren Händen erneut aus.

Ihm blieb nur eine Wahl. Entweder er kämpfte oder starb. Doch mit welcher Waffe sollte er kämpfen? Plötzlich sah er etwas im Mondlicht glänzen wie reines Silber und erkannte sofort worauf sich das Mondlicht brach: sein Schwert. Es lag achtlos wenige Schritte rechts von ihm. Lag es dort schon die ganze Zeit? Warum?

Ohne weiter nachzudenken rannte er darauf zu, hob es hoch und blockte im letzten Augenblick einen weiteren Schwerthieb von Zelda ab.

" Hör auf! " keuchte er während er die rasenden Schwerthiebe so gut wie möglich abzufangen versuchte. Irgendwo in weiter Ferne wie es schien ertönte Ganondorfs schallendes Gelächter, der die beiden Kämpfenden amüsiert beobachtete.

Weitere viel zu kraftvolle Schläge prasselten auf ihn nieder, viel zu stark um diese Veteidigung lange durchzuhalten. Er atmete hörbar schwerer aus und beobachtete Zelda wie im Traum. Ihre Augen waren leer..grausam....

" Wo ist die Zelda von damals? Was ist passiert Prinzessin? Bitte lass ab von der Gewalt! " keuchte er erschrocken und wich einem knallenden Hieb knapp aus.

" Stirb endlich! Ich hasse dich! " zischte sie wütend zurück und hielt für ein paar Sekunden kurz inne. Er sah sie eindringlich und traurig an und wusste das er sich entschieden hatte. Es gab nur eine Möglichkeit: entweder er oder sie. Einer musste nun sterben....

Sieg und Niederlage

Ihre kalten Augen starrten ihn ausdruckslos an.

" Zelda..." flüsterte er während sie sich tief in die Augen schauten ohne sich zu rühren. Nie mehr würde er sie lächeln sehen, nie mehr den hellen Klang ihrer Stimme vernehmen. Die Zelda von damals war gestorben und vor ihm stand nur noch ein Schatten ihrer selbst. Ihre vollen Lippen kräuselten sich zu einem bösartigen Lächeln und sie richtete die Schwertspitze genau auf ihn, ohne den Hauch von Gnade oder Unsicherheit.

" Ich dachte ich könnte gegen dich kämpfen..dich töten. Es geht hier schließlich um ganz Hyrule, doch nun da ich vor dir stehe kann ich es nicht. Ich kann nicht gegen dich kämpfen..so sehr ich es auch will..." sagte der junge Schwertkämpfer schließlich und ließ das Schwert in seinen Händen auf den Boden fallen.

Für einen Moment sah sie ihn überrascht an, als hätte sie seine Worte nicht verstanden.

" Du willst nicht gegen mich kämpfen? Hast du etwas Angst davor eine Frau zu töten, du toller Held? " zischte sie verächtlich und sah ihn hasserfüllt an.

Er hielt ihrem eisernen Blick jedoch stand.

" Nein...weil ich dich noch nicht aufgegeben habe" , erwiderte er und blickte ihr weiterhin mit seinen entschlossenen Augen in die ihrigen. Forschend. Als suchte er die wahre Prinzessin in der menschlichen Hülle.

" Du Schwächling. Aber ich werde gnädig sein und deinem erbärmlichen Dasein ein schnelles Ende machen! " flüsterte sie herablassend und hob das große Schwert etwas höher. Dann rannte sie los.

Mit ruhiger Miene wich Link dem Schwerthieb erneut aus und fixierte sie weiterhin mit seinen leuchtenden Augen.

" Zelda.." setzte er an während er ihr immer knapper ausweichte, doch sie ließ ihn den Satz nicht beenden.

" Ich verachte dich! Du nutzloser Schwächling, stirb endlich! " schrie sie wütend und streifte ihn tatsächlich am Arm. Zwar war die Wunde nicht tief, doch sie hatte gespürt wie die scharfe Klinge durch seine Haut gedrungen war. An ihrer Klinge klebte sein Blut und das versetzte sie in Hochstimmung. Ihr Grinsen wurde breiter. Doch statt sich endlich zu verteidigen, oder wenigstens zu zeigen, dass er diesen leichten Schnitt gespürt hatte, stand er weiterhin ruhig da und fesselte sie mit seinen Augen.

Es verstrichen noch etliche Minuten ehe die Stille unterbrochen wurde. Diesmal jedoch weder von Link noch von Zelda.

" Na los, hör auf zu spielen, Prinzessin. Töte ihn. Wir haben noch eine Menge vor...." raunte Ganondorf, den Link bereits vollkommen vergessen hatte.

Was tat er hier eigentlich? Wieso war er nicht im Stande gegen sie zu kämpfen? Was war bloß los mit ihm?! fragte Link sich wütend über sich selbst, wandte den Blick jedoch nicht von Zelda ab.

Wieder rannte sie los, diesmal viel aggressiver und schneller. Er konnte den Hieben kaum noch ausweichen und stolperte immer weiter zur Tür zurück. Mist, wenn ich an der Wand angelangt bin, hab ich keine Fluchtchancen mehr....

" Zelda, komm zu dir! ", keuchte er angestrengt ohne sie aus den Augen zu lassen.

" Gib auf! Ich habe sieben Jahre lang nur darauf gewartet dich zu töten! Du hast uns alle im Stich gelassen, du Mistkerl! " keuchte sie eiskalt und sah ihn ernst an, während sie weiter nach ihm schlug.

" Das ist nicht wahr..." stammelte er geschockt und war für einen kurzen Augenblick nach diesen Worten so verwirrt, dass er den nächsten Hieb nicht kommen sah und ihm zu spät auswich.

Die glatte, kalte Klinge traf ihn in die rechte Seite und zertrümmerte seine Rippen. Ein unglaublicher Schmerz durchfuhr ihn und all die Luft wurde ihm nach der Wucht der Klinge aus seinen Lungen gepresst. Mit weit aufgerissenen Augen taumelte er nach hinten, ohne auch nur einen Laut von sich zu geben. Doch Zelda kannte keine Gnade. Der sofort darauffolgende Schlag traf seine linke Schulter und brach ihm den Arm.

Eine tödliche Stille breitete sich in dem kalten Thronsaal aus. Link hörte nichts mehr, außer dem rasenden Hämmern seines Herzens und seinem Blut, das leise auf den Boden tropfte wie das Wasser bei Regen. Der Schmerz in seiner linken Schulter und der rechten Rippe brachte ihn an den Rande einer Ohnmacht und er taumelte zitternd nach hinten, bis sein Rücken gegen die Wand stieß. Jeder Atemzug schmerzte und stach wie hunderte eiserner Dornen in seine rechte Seite. Er spürte eine warme klebrige Flüssigkeit, die seinen Arm und sein Bein hinablief und wusste, dass es sein eigenes Blut war. Doch noch immer brachte er kein einziges Wort heraus. Er starrte die Prinzessin nur geschockt an, den Mund leicht geöffnet, die Augen geweitet.

Sie erwiderte seinen Blick und hob die Klinge an seinen Hals. Sie schnitt ihm leicht ins Fleisch, doch er zeigte keine Reaktion darauf, während einzelne seiner Blutstropfen auf die Klinge fielen und an ihr hinunterliefen. Nur ein wenig mehr Druck und sie hätte ihm den Hals aufgeschlitzt. Seine blauen Augen entsetzt....seine Lippen zitterten...

Und nun endlich gab er einen Laut von sich. Ein leises Röcheln, das bald schon einem schweren Atmen wich.

" Du hast dich gut geschlagen...hast du noch was zu sagen bevor ich doch töte? " fragte sie ihn gelassen. Ihre Stimme wirkte für ihn jedoch seltsam gedämpft, als hätte er furchtbaren Druck auf seinen Ohren. Ihm begann schwindlig und übel zu werden, vor seinen Augen verlor alles an klaren Konturen und wurde an einigen Stellen schwarz.

Er richtete seine schönen Augen kurz auf den Boden, als würde er dort etwas suchen.

Link hörte die Stimme von Salia in seinem Kopf...das Lied, dass sie ihm einst beigebracht hatte. Er dachte auch an die anderen Kokiri und sah ihre Gesichter deutlich vor ihm. So viel Leid hatten sie durchstehen müssen....sollte er sie ihrem schrecklichen Schicksal überlassen? Seine Freunde einfach so im Stich lassen?

Link starrte weiterhin schweigend auf den Boden.

Würde er nicht stehen hätte sie angenommen, er sei bereits tot.

Naja, vielleicht hat er schon aufgegeben? dachte die Prinzessin und trat einige Schritte zurück um ihm den letzten Schlag zu verpassen. Den Gandenstoß.

Doch plötzlich hob er den Kopf und sah sie mit einer seltsamen Entschlossenheit an, die gleichzeitig tiefes Bedauern ausdrückte.

Fasziniert von dieser Standhaftigkeit doch ohne zu zögern stieß sie die Klinge direkt auf seinen Brustkorb zu.

Plötzlich packte er sie in letzter Sekunde mit beiden Händen und hielt sie so fest, dass es ihr unmöglich war, sie ihm zu entziehen.

" Was soll das? " keuchte sie erschrocken und sah ihn zitternd an.

" Verzeih mir....." flüsterte er. " Für Hyrule..."

Und mit diesen Worten drehte er die Klinge blitzschnell rum und stieß sie ihr in den Bauch.

Ihre Augen weiteten sich fassungslos, wie die seinen es vor kurz zuvor getan hatten und sie taumelte einen Schritt nach hinten. Plötzlich schoss etwas schwarzes aus ihrem Körper und flog rasend schnell nach oben bevor der Geist sich laut schreiend in Flammen auflöste. Zu spät verstand er.
 

Verwirrt sah sie an sich hinab auf ihren Bauch und beobachtete wie in Trance den immer größer werdenden Blutfleck, der ihre Kleidung durchnässte. Es dauerte noch einige Sekunden bevor sie verstand wo sie eigentlich war. Link stand vor ihr und starrte sie fassungslos an. Auch seine Kleidung war blutdurchtränkt und seine Beine zitterten als sei sein Gewicht zu schwer für sie um ihn länger zu tragen. Sie sah in seine geschockten blauen Augen und wieder hinab auf das Schwert, das in ihrem Bauch steckte und verstand. Durcheinander zog sie es schließlich stöhnend heraus und ließ es klirrend zu Boden fallen.

" Link..." flüsterte sie und brach zusammen.

Sie schloss die Augen und wartete auf den schmerzhaften Aufprall, doch dieser sollte nie kommen. Stattdessen spürte sie wie zwei sanfte Arme ihren halbtoten Körper umschlangen und sie so vor dem Sturz bewahrten. Als sie ihre Augen wieder öffnete sah sie ihn ein sehr vertrautes Gesicht.

" Oh Link...verzeih mir....Ganondorf..." schluchzte sie doch ihre Stimme brach. Einen Moment schloss sie ihre Augen und betete, dass sie ihm wenigstens noch erklären konnte warum sie dieses furchtbare Schauspiel bis zum Schluß durchgezogen hatte. Ihm das sagen konnte, was sie schon seit ihrer ersten Begegnung gefühlt hatte.

Sie versuchte es erneut.

" Ich habe sieben Jahre auf dich gewartet..und als du dann endlich zurückgekehrt bist....hätte ich dich fast wieder verloren..weißt du noch, in diesem dunklen Kellergewölbe? Als du mich vor der Schlange gerettet hast? " sagte sie langsam und ein Lächeln breitete sich über ihrem Mund aus, das so gar nicht zu ihren weinenden Augen und dem gequälten Ausdruck passen wollte. Link starrte sie mit offenem Mund an und es war ihm deutlich anzusehen, dass ihm mit einem Schlag alles klar wurde.

" Shiek?! Das warst...du? "

Sie nickte und fuhr fort.

" Ich hatte solche Angst um dich..ich wollte nicht das du noch einmal so schwer verwundet wirst..oder stirbst... " weinte sie " es tut mir so leid...ich wollte Ganondorf töten und nun habe ich fast dich umgebracht..."

Nach diesen Worten wurde ihm schwindlich und so viele Bilder und Gefühle stürmten auf ihn ein. Doch er musste sich jetzt zusammenreisen und blickte gequält in ihre Augen.

" Was habe ich getan?! " keuchte er geschockt, während er mit seiner tief aufgeschnittenen Hand über ihr blondes Haar strich.

" Ich habe geschworen dich immer zu beschützen und nun liegst du hier in meinen Armen und stirbst...verletzt durch meine Hand..."

" Nein..." erwiderte sie, wobei ihre Stimme genauso stark zitterte wie ihr Körper, doch er legte den Zeigefinger auf ihre Lippen und sie schwieg. Seine Träne traf ihre zitternden Lippen und sie lächelte und schaute ihm noch ein letztes Mal tief in die Augen.

" Bring es zu Ende...für Hyrule..für mich..."

Er neigte seinen Kopf mit geschlossenen Augen so nah an ihr Gesicht heran, dass sie seinen warmen Atem fühlen konnte und küsste zärtlich ihre Stirn. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihrem Körper aus und als sie ihren letzten Atemzug machte und ihr Leben aushauchte war sie das erste mal seit sieben Jahren voller Dunkelheit und Angst wieder glücklich.
 

Dann hörte sie auf zu zittern und sah starr durch ihn hindurch. Eine letzte Träne lief hinab an ihren Wangen. Sie war tot. Link starrte die tote Prinzessin in seinen Armen noch einige Sekunden mit leerem Blick an, bevor er ihren Körper auf den Boden legte und sich mit dem Rücken zu Ganondorf erhob. Plötzlich durchbrach lautes und bösartiges Gelächter die Totenstille des Thronsaals und hallte in der großen Halle wieder.

" Wie rührend...mach dir nichts drauß Schwertkämpfer..sie war ein verlogenes Biest und Huren wie diese gibt es überall..." lachte der Gerudokönig und sah die Tote abfällig an. Er konnte Links Gesichtsausdruck nicht sehen, da dieser noch immer mit dem Rücken zu ihm stand, doch er erkannte, dass er zitterte. Wahrscheinlich heulte er um dieses verlogene Biest.

Doch als der junge Schwerkämpfer sich umdrehte und ihn ansah, verstummte Ganondorfs Gelächter sofort. Links Augen starrten ihn hasserfüllt an und er zitterte am ganzen Körper vor dem unbändigen Zorn in ihm. Seine Vergeltung würde rasch folgen, doch davor fürchtete sich Ganondorf nicht im Geringsten. Link hatte zu schwere Wunden um ihm ernsthaft gefährlich werden zu können und es überraschte ihn, dass dieser Bengel überhaupt noch stand. Vielmehr machte ihm dieser kalte Hass Angst, der seinen geschändeten Körper vielleicht noch unmenschliche Kräfte schenken mochte, doch er verwarf diesen Gedanken sofort. Er und Angst? Vor einem Jungen, der noch nicht mal richtig erwachsen war und zudem noch halbtot vor ihm stand? Der dunkle Herrscher fürchtete sich vor niemandem...jedenfalls redete er sich das ein, auch wenn er die eigenen Zweifel deutlich spüren konnte.

" Dafür wirst du auf ewig in der Verdammnis schmoren! " presste Link zwischen seinen Zähnen hervor und seine plötzlich so kalten blauen Augen spiegelten seinen Zorn wieder.

" Stirb du widerwärtiger Mörder! " brüllte er so laut, dass einige Krähen, die auf dem Fenstersims hockten und sich ihr schwarzes Gefieger geputzt hatten aufgescheucht davonflogen.

Dann rannte er, dass Masterschwert in seiner Rechten schreiend auf den verdutzt dreinstarrenden Gerudokönig zu.

Unglaublich, dass er seinen Körper noch trotz seiner Erschöpfung weitertreiben kann, dachte er überrascht, bevor er sich über die Armlehne des Throns nach links warf und blitzschnell auf dem Boden abrollte. Links Schwert zertrümmerte den hölzernen Thron und zeriss ihn in zwei Stücke, die krachend voneinander weg kippten und mit einem lauten Donnern auf dem Boden aufschlugen, wobei sie eine Staubwolke hinterließen und die Fliesen zerstörten. Jetzt überkam Ganondorf tatsächlich ein wenig Furcht.

Doch er brauchte sich nicht auf einen weiteren Angriff vorzubereiten, denn Links Beine knickten zitternd ein und er stürzte zu Boden. Auf den weißen Marmorkacheln schimmerte Links Blut.

" Du hast dich wohl ein klein wenig übernommen. Tja das wars dann wohl..." flüsterte Ganondorf und blickte herablassend zu dem am Boden knienden Link hinab. Dieser keuchte nur noch und brach schließlich völlig zusammen.

Verzeih mir Zelda...ich konnte ihn nicht besiegen...dachte Link während er mit letzter Kraft den Kopf in Zeldas Richtung drehte. Er konnte sich nicht mehr bewegen und spürte wie die Blutlache in der er lag seine Kleider durchnässte. Wut und Trauer überkamen ihn bei dem Gedanken, dass Ganondorf nun entgültig gewonnen hatte und er, Link, nichts weiter tun konnte als auf den Tod zu warten. Das Zelda umsonst gestorben war. Link sah aus den Augenwinkeln heraus wie Ganondorf, diese riesige, unbarmherzige Ausgeburt der Hölle schweigend über ihn gebeugt dastand.

" Ich hätte mehr von dir erwartet..." damit trat er Link in seine sowieso schon gebrochenen Rippen und genoß sichtlich dessen Qual. Schließlich drehte er ihn mit dem Fuß auf den Rücken, sodass der Halbtote seinem Scharfrichter direkt ins Gesicht sah. Jeder andere wäre bereits ohnmächtig oder längst tot, doch etwas in Link hielt ihn am Leben, aller Gewalt zum Trotz.

" Zelda und du, ihr seid beide umsonst gestorben. Letztendlich konntet ihr nichts gegen mich ausrichten und mit dir stirbt auch mein letzter ernst zu nehmender Feind..." entgegnete Ganondorf kalt.

Link bekam alles jedoch nur noch wie aus weiter Ferne mit, bis ihn plötzlich ein lautes Geräusch aus dem Nebel, der sich um seinen Kopf gebildet und um die Augen gelegt hatte, in die Wirklichkeit zurückriss.

Ganondorf nahm die Axt, die bisher an der Wand gehängt hatte, ab und ließ die rostige Klinge über den Boden schleifen. Das schier unerträgliche Kratzen hörte genau neben Links Ohr auf als der Gerudokönig die etwa zwei Meter lange Waffe hochhob.

" Ich werde deinen Kopf auf einem Pfahl vor meinem Schloß aufspießen, als Warnung für alle, die sich mir widersetzen! "

Dann holte er zum Schlag aus. Link schloss die Augen.

Verzeiht mir...ich war zu schwach...Zelda, wir sehen uns in der Ewigkeit wieder. Dann spürte Link den Luftzug, als die schwere Klinge auf seinen Hals hinabstürzte. Doch er sollte den Schlag nie spüren.
 

Bin ich schon tot? fragte er sich nach Minuten langer Stille. Ich habe nichtmal die Klinge gespürt...dachte er sich und entschloß sich schließlich die schweren Augenlider zu öffnen. Nein, er war noch nicht im Heiligen Reich, es sei denn Ganondorf hätte ihn bis über den Tod hinaus verfolgt, denn dieser harrte noch immer über ihn gebeugt aus, die Klinge nur einen Zentimeter über Links Hals. Ganondorfs Augen waren entsetzt aufgerissen und er starrte nur unentwegt Link an, ohne sich zu rühren.

" was...?" murmelte Link erschöpft und bemerkte erst jetzt wie ein grelles weißes Licht aus Ganondorfs Brust strömte. Was sollte das? Wo kam dieses Licht her. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Zelda. Bevor er in den Thronsaal gekommen war, hatte sie scheinbar gegen Ganondorf gekämpft, bevor das Irrlicht von ihr Besitz ergriffen hatte. Er hatte Ganondorfs Verletztung bemerkt, doch scheinbar hatte sie ihn nicht weiter gestört.

" Zelda...!" krächzte er und hielt mit zitternder Hand die Axt weiter in den Händen, " du Miststück..." die Blicke der beiden Todfeinde fielen gleichzeitig auf einen silbernen Dolch, an dessen Klinge Ganondorfs Blut klebte.

" Sie hat dich mit einem Elfendolch verletzt....er bannt...das Böse..." lachte Link bitter, wärend ihm Blut aus dem Mund rann. Mit letzter Kraft drehte er sich unter der Axt weg und kroch zu seinem Schwert. Ein seltsamen Gefühl hatte sich in Links Körper ausgebreitet. allein hätte er sich nie und nimmer bewegen können, es war als hätte etwas von ihm Besitz ergriffen oder ihm vorübergehend Kraft gegeben.

" Fahr zur Hölle..." keuchte Link und stand zitternd auf, das Schwert, das scheinbar Tonnen wog, in den blutigen Händen. Dann stieß er es mit letzter Kraft in den durch Heilige Magie gebannten Ganondorf, der wie durch einen Blitzschlag zusammenzuckte.

" Das kann nicht sein....besiegt von einem Jungen und einer Prinzessin?! " röchelte er und brach unter einem entsetztlichen lauten Aufschrei zusammen.

Link ließ ebenfalls das Schwert zu Boden fallen und lächelte. Endlich. Es ist vorbei. Vor sich sah er Zelda in einem hellen Licht stehen, die ihm ihre Arme entgegenstreckte und ebenfalls lächelte. Sie hatte ein helles leuctendes Gewand an und schien selbst aus Licht zu bestehen.

Du hast ihn besiegt Link.

Ja, dank deiner Hilfe.

Werden wir jetzt zusammen sein?

Ja..auf immer und Ewig.

Er streckte die Hand nach ihrer aus und brach schließlich tot zusammen. Endlich hatte er seinen Freiden gefunden.
 

Sooo das war das letzte Kapi! Entschuldigt das es 1. so lang war und 2. so lang gebraucht hat. Tut mir echt leid! Ich möchte mich erstmal bedanken für eure lieben Kommentare und die nützliche Kritik. Ihr habt mir sehr geholfen und Mut gemacht weiterzuschreiben. Ich bin noch völlig unentschlossen ob ich an dieser FF weiterschreiben soll, Ideen hätte ich schon, aber vielleicht sollte ich auch lieber aufhören. Naja, falls ihr einen Rat oder eine Meinung dazu habt ob ich hieran noch weitermachen soll oder nicht, sagts mit biiitee!!! Lieber Gruß an euch alle vivi



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu dieser Fanfic (29)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Serina
2008-03-03T11:27:07+00:00 03.03.2008 12:27
Ich finde deine Geschichten einfach toll. Du schilderst die Sachen einfach super und es macht mir riesig Spaß sie zu lesen. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen, als ich angefangen habe X3.
Von: abgemeldet
2007-06-08T17:49:36+00:00 08.06.2007 19:49
Eine wunderschöne Fanfiction.
Du hast einen sehr sauberen Schreibstil, der wunderbar zu lesen ist und eine sehr schöne Atmosphäre aufbaut.
Mach bitte weiter so.
Du hast je bereits eine Fortsetzung geschrieben, die ich mir sofort ansehen wäre.
Ich muss sagen, dass du auch Ganondorf sehr gut rüber gebracht hast. Er wirkt interessanter als bei anderen Fanfictions.
Wäre schön, wenn er nocheinmal auftauchen würde.

Shadowfighter

Von: abgemeldet
2006-08-23T14:29:16+00:00 23.08.2006 16:29
Eine wirklich sehr schöne FF. Ich hatte beim lesen sehr viel Spass und Spannung empfunden. Wirklich klasse! Weiter so :)
Auch wenn die FF sehr traurig ist.
Von: abgemeldet
2006-08-23T12:24:04+00:00 23.08.2006 14:24
Wow....ein verdammt spannendes Kapitel! Ich bin begeistert, von deinem Schreibstil, der sehr locker und flüssig zu lesen ist. Dabei bleibst du immer sehr detailliert! Freue mich schon auf die nächsten Kapitel :)
Von: abgemeldet
2006-03-20T19:30:38+00:00 20.03.2006 20:30
Die FF ist wunderschön. Wie du alles beschrieben hast fand ich richtig gut. Und die Stimmung ist einzigartig. Es ist eine wahrlich traurige Geschichte ...
Von: abgemeldet
2006-03-19T07:30:58+00:00 19.03.2006 08:30
Das ist einfach nur genial. Es ist mal was ganz anderes. Aber der arme Link. Nunja das gibt der Story halt den nötigen Ernst. Supi ! ^^
Von:  queermatcha
2006-01-03T18:01:53+00:00 03.01.2006 19:01
Hey, das war klasse!
Die Stimmung kam meiner Meinung nach total überzeugend rüber!
.....
.....
......ich hasse schlechte Enden!!! *Schluchz*
Aber wenigstens sind die beiden zusammen...*schnief*
Das war wirklich toll!
Ich bin auch dein Fan geworden!
Ja nicht aufhören!
Makoto
Von:  queermatcha
2006-01-03T17:48:38+00:00 03.01.2006 18:48
Aaargh, du kannst doch Zelda jetzt nicht sterben lassen?!
Oder doch???
*haare rauf*
Das ist so spannend!
Von:  queermatcha
2006-01-03T17:44:40+00:00 03.01.2006 18:44
Also echt du wirst jedes mal besser!
*hüpf, hüpf*
Stirb, Ganondorf, stirb!!! Muahahahahahaha!!!
Tschuldigung, deine Story hat mich so mirgerissen.....
Weiter so^^
Von:  queermatcha
2006-01-03T16:30:07+00:00 03.01.2006 17:30
Hi Vivi-chan!
Der Server geht *computer verklopp* ^^
Dieses Chap ist auch einfach total geil!
Wenn du mir die Story schickst, werde ich sie auch meinen anderen Freunden zeigen, die das Pech haben, kein Net zu besitzen!
Weiter so !
Liebe Grüße
Makoto


Zurück