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Changes in Time...

Irgendwann kommt immer die Zeit der Veränderung...
von

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New but also known enemies

Es war eine sternenklare Nacht. Der Himmel leuchtete geradezu. So ein verzwickter Fall hatte die beiden aufgehalten, so dass es weit später war, als man vorerst angenommen hatte, deswegen war Shina geschockt, als sie auf ihre Uhr blickte. "Toll! Der Fall hat uns so sehr aufgehalten, dass jetzt so ziemlich genau die Uhrzeit ist, wann Verbrecher aus ihren Unterschlüpfen kommen. Ich hoffe, das bleibt uns erspart, darauf hab ich jetzt echt keine Lust."

"Wer konnte auch wissen, dass die Alte versuchen würde zu fliehen? Das konnten wir nicht wissen und bis wir sie geschnappt hatten, war es eben kurz nach Zwölf. Warum hasst du es so, nach 12 in Tokyo unterwegs zu sein? Wegen denen?"

"Kannst ja mal raten! Nachdem man mehrmals nachts mit Messern, Giften und auch Pistolen angegriffen wurde, wird man eben vorsichtiger, was denkst du denn, Shinichi?"

"Was ich denke? Ich frage mich, wo Ryochi steckt."

Nun ja, was sollte seine Schwester darauf antworten? Vielleicht gab es Ryochi nicht mehr...

Wenn sie etwas gelernt hatte, dann dass alles möglich sein könnte. Bei der Schwarzen Organisation sowieso. Seit der Nacht, in der ihr Verlobter zum ersten Mal nicht wieder auftauchte, hatte sie ein komisches, fast ängstliches Gefühl beschlichen.

"Was ich schon immer wissen wollte! Weißt du, wer der Boss ist?"

"Selbst wenn, glaubst du echt, dass ich dir das sagen würde?" Ein fieses Grinsen erschien auf dem Gesicht der Hellbraunhaarigen, als sie das fragte. Tja, das war eine andere Sache. Shinichi war mit in diese Sache hinein geraten, obwohl das Hauptopfer der Organisation wohl eher Shina Kudô hieß, weil sie zuviel über die Mitglieder von der Organisation wusste. Sie kannte viel zu viele von denen persönlich. Der Boss hatte Schiss, dass man auch wissen könnte, wer er ist, außerdem war das so eine Sache, über die Shina überhaupt nicht gerne redete, denn ja, sie wusste, wer jetzt der Boss war. Dass es so gekommen war, musste gewisse Personen ja außerordentlich freuen, vor allem diese, die nur wegen gewissen Umständen in die Organisation geraten waren. Diese Umstände existierten jetzt nicht mehr und sie waren eher unfreiwillig gefangen. Sie hoffte für diese Personen, dass sie keinen Mist machen würden, sonst würden sie irgendwo in einer Gosse landen, tot. Der Boss mochte es überhaupt nicht, wenn seine Leute eine Flucht begehen wollten, noch dazu wusste der meistens darüber Bescheid, was seine Leute so trieben, da brachten Versteckspielchen und Verkleidungskünste nicht das geringste, er würde sie kriegen, egal wo sie sich versteckten. Er verfolgte ja jetzt jeden Schritt einer gewissen Person, um herauszubekommen, ob sie auch ja nicht in irgendeiner Weise Verrat beging.

"Du weißt es, hab ich Recht? Natürlich weißt du es, da bin ich sicher! Ich finde es nicht lustig, dass du mich nie für voll hältst! Ich kann auf mich aufpassen, große Schwester! Ich werde sowieso herausfinden, wer der Kerl ist und dann mal sehen! Wenn ich ihn nicht kenne, kann ich ihm nicht schaden." Die Detektivin kochte bereits vor Wut. "Lass das sein! Der Kerl ist herzlos und ganz besonders dich würde er sofort umlegen lassen, wobei ich sicher bin, dass er weiß, dass du als Kaito Kuroba unterwegs bist. Vermouth wird ihm zwar wohl kaum irgendwas gesagt haben, weil das... oh Wunder... ihre Idee war, aber glaub ja nicht, dass sie immer schweigen kann!"

"Was soll denn das jetzt heißen? Die würde wohl lieber ins Gras beißen, als zu sagen, dass ich mich als Kaito ausgebe."

"Vielleicht ist sie ja mal dazu gezwungen, zu reden? Und der Kerl kann sich eins und eins zusammen zählen. Wenn du wüsstest, wer er ist, dann würdest du nicht so großspurig reden. Vor allem, weiß ich, dass du ihn wohl suchen würdest, spätestens dann würdest du Dummheiten machen und dein Geheimnis preisgeben." Shinichi hasste es, er war kein Detektiv mehr, obwohl er Shina oft helfen wollte. Sollte der Boss das bemerken, dass Kaito Kuroba Shina Kudô half, würde ihm alles klar sein. Er kannte Kaito, oder aber auch Toichi, die für den so was wie das gleiche waren, weil er das Geheimnis von Toichi Kuroba gekannt hatte... "Du hast eindeutig nicht aufgepasst, Kleiner! Solltest du deine Rolle irgendwann satt haben, wird es der Person, die damit zu tun hatte, miserabel gehen und das meine ich ernst. Denn dann wird er wissen, was sie getan hat und dann wird er andere Seiten aufziehen, zumal er auch nicht davor zurückschreckt, sie umzubringen, obwohl ich bezweifle, dass er das tun wird, er würde eher was anderes machen. Wenn du wüsstest, wer das ist... dann würdest du wissen, was ich meine."

Was zum Teufel redete sie die ganze Zeit? Wollte sie es ihm durch die Blumen sagen, oder wie? Irgendwie hatte Shinichi das Gefühl. Ein Mann, der Frauen vergewaltigen konnte? Nee, nicht der, das wäre echt zuviel des Guten. "Meinst du etwa, der Boss ist Keichiro Takagi? Ich hoffe mal, dass ich total daneben liege..." Er hasste diesen Mann, der früher seine Schwester vergewaltigen wollte und als das nicht klappte, wollte er sie entführen. "Ja, genau der ist der Boss! Und halte dich fest, er hasst Sharon Vineyard für etwas, das weit zurück liegt, dem würde es die größte Freude machen, sie zu bestrafen, jetzt wo er sich selbst Boss schellt." Alleine diesen Namen auszusprechen, war eine Überwindung. Shina wusste durch ihrer Mutter, was in den USA vor Jahren vorgefallen war, obwohl sie nur Vermutungen anstellen konnte, was danach war. "Glaub mir, der Kerl mag Frauen wie sie nicht... Und ich bin sicher, dass sie ihm nicht gehorcht, auch wenn er jetzt der Boss ist. Der treibt sie wohl noch mehr in den Verrat. Wer weiß, was die jetzt plant? Komme ja nicht auf dumme Ideen! Und handele nicht unüberlegt, das kann dich schnell dein Leben kosten." Die 24-jährige hatte Angst ihren Bruder zu verlieren, immerhin war das schon einmal beinahe passiert, als Gin ihm APTX-4869 einflößte. "Du müsstest mittlerweile wissen, dass mit denen nicht zu spaßen ist. Alle Verräter werden beseitigt, oder gefoltert! Wie auch immer! Du kanntest nicht wie ich mehrere Personen, die von der Organisation getötet wurden. Du weißt nicht, wie das ist."

Das wiederum fand der "Detektiv" ungerecht. "Hey, langsam! Akemi Miyano war kein Mitglied von denen? Außerdem hat es Sherry auch geschafft, denen auszubüxen!"

"Was eher ein Zufall war, Shinichi! Keichiro, der passt schon auf, dass Vermouth ihm nicht auf dumme Gedanken kommt und wenn doch, wird sie ein ziemlich großes, gesundheitliches Problem haben. Obwohl ich glaube, dass er lieber ihr Inneres angreifen würde. Es gibt da nämlich Dinge, die sie nicht kalt lassen. Dinge, von denen du nicht mal ahnst. Also lehne dich weniger weit aus dem Fenster, sonst wirst du abstürzen, wie die, die es gewagt haben, sich der Organisation zu widersetzen."

Ein kleines Lachen kam über seinen Mund, als er ihre Worte hörte. "Keine Angst, so schnell werde ich nicht sterben."

"Es geht nicht um dich... sondern..." Die Frau schwieg besser, es war klüger in der Sache mit ihrer Cousine nicht allzu viel zu verraten. Shinichi würde es wahrscheinlich eh nicht glauben, dass sie jetzt Syrah hieß und Vermouth sie Tochter nannte. "Es geht um jemand anderen, um den sich Vermouth als erstes sorgen würde, wenn sie was ausgefressen hat, das heißt, dass sie es jetzt wohl nicht wagen wird, irgendetwas zu tun, was dem lieben Chardonnay nicht passt. Ja, so heißt er in der Organisation und er ist da auch nicht erst seit gestern." Das war ihm eh klar gewesen und überraschte ihn nicht. Der Kerl passte da wirklich gut rein. Aber vielmehr schockierte es ihn, dass Vermouth die Verbrecherin war, die Shina wohl in Amerika gejagt hatte. Ausgerechnet die, warum nicht jemand anderes? "Sag mal, glaubst du, man kann irgendwie der Organisation entkommen? Ich meine, nich jetzt, sondern früher! Ich hatte das Gefühl, als wenn die Frau nicht wie Gin an der Organisation hängt... da hat mich was angeweht. Und ich denke auch, dass ich Recht habe. Aber was ich mich frage... die Frau ist Killerin und hat sicher einiges mitgemacht. Sie hasst die Organisation, wieso hat sie sie nie verlassen?" War schon witzig. Vermouth, die man nicht bemerkte, wenn sie sich mitten unter den Freunden und Bekannten befand, sollte es nicht schaffen, der Organisation zu entkommen? Da musste etwas sein, was sie davon abhielt, aber leider wusste er es nicht, allerdings hatte er das Gefühl, dass Shina sehr wohl darüber Bescheid wusste. "Stell dir vor, du bist sie und dein Vater ist der Boss..." Sie sah schon, dass er geschockt war, sie war ja selber geschockt gewesen, als sie davon erfuhr, aber der Schrecken war nicht größer, als damals, als sie erfuhr, dass Keichiro Takagi Chardonnay war. Das war mehr als nur ein Schock gewesen...

"Vermouths Vater war der Boss? Na, die hatte es sicher gut." Was sollte das wieder heißen? "Meinst du? Denk ich nicht! Sie befand sich in einem goldenen Käfig, auch wenn man sie beschützt hat. Wie würdest du es finden, wenn deine Mutter der Boss wäre, dir Gift einflößen lässt, dass dich jung hält und auch noch mit dir ins Bett will? Würdest du das toll finden? Doch wohl sicher nicht!"

"So ein Kerl, der Frauen an sich bindet? Der war wohl auch nicht so ganz normal."

"Keiner in der Organisation ist so ganz normal, auch wenn es schlimmere gibt, als die, die du kennst. Es gibt eine Reihe Verbrecher, die mehr als nur krank in ihrer Denkweise sind."

Im Moment hieß Shinas Hauptproblem wohl Baileys, auch wenn sie sich fragte, was ausgerechnet die von ihr wollte. Neulich hatte sie es auf Shinichis Freundin abgesehen, was nachzuvollziehen war, weil Sharon sie mochte, aber die Detektivin verstand nicht, was an ihr so toll war. Vielleicht hatte der Boss ein Preisgeld auf sie ausgesetzt und jetzt versuchten die ganzen Killer Shina umzubringen? Denen würde sie es aber nicht leicht machen, die würden sich an ihr verbrennen. Noch dazu waren diese Killer Feinde von Vermouth, also was sollte das? Chardonnay wollte sie nicht tot haben, der wollte ganz andere Dinge...
 

"Das einzige, was mir an Chardonnay gefällt... ist dass er meine Cousine hasst." Gab es auf dieser weiten Welt denn nicht auch andere Dinge, die diese junge Frau interessierten? Egal, wann sie sarkastisch, nein, fast schon gehässig wurde, hatte es mit Shina Kudô zu tun. Wenn Syrah wüsste wie sehr Vermouth so was ankotzte... immerhin redete sie von der Tochter ihrer langjährigen Freundin, was aber ein anderes Thema war. "Freu dich nicht zu früh, der weiß, wo du hingehörst, was heißt, dass er nicht nur deine Cousine jagt..." Tja, das hatte ihre Tochter mal wieder absichtlich übersehen, was? Vermouth grinste gefährlich, während sie mal wieder Pläne schmiedete, um Keichiro von sich fernzuhalten. Na ja, Keichiro, das hieß auch immer gleich, dass man es mit dem FBI zu tun bekam, das wusste sie, seit ihr bekannt war, dass Keichiro und James so was wie Kumpels waren. Und Shuichi Akai war so was wie Gin. Ein Kerl, der Verräter beseitigen durfte. Gin hatte sie ja schon erfolgreich von sich ferngehalten, indem sie sich mit ihm anfreundete, aber Akai... den wurde man nicht so leicht los. Gin, der gerne lästige Fragen stellte, wurde einfach von ihr eingewickelt, sie brachte ihn mit bestimmten Mitteln zum schweigen, wäre er nicht darauf eingegangen, hätte sie ihn umbringen müssen, aber... Shuichi Akai konnte sie weder flachlegen, noch umbringen, da war das Problem, also brauchte sie jemanden, der das für sie erledigte. Daraus bestand ihr Plan... nun ja, ob das so wirklich ein Plan war..? Sie würde dafür Sorgen, dass Shina Kudô dem Kerl Ärger machen würde, wobei diese nicht wissen würde, dass Vermouth dahinter steckte. Wenn sie an Yukikos Tochter dachte, bekam sie Herzrasen, ohne zu wissen, weswegen. Wenn Syrah wüsste, dass sie niemals Hass gegenüber ihrer Cousine empfunden hatte... Dann würde sie sie wahrscheinlich auch nicht mehr Mutter nennen. Konnte es sein, dass sie mal wieder weichwurde? ... Keichiro wusste das ganz genau und seit langem verspürte sie mal wieder so etwas wie Angst. Syrah und Shina waren die ersten, die dieser Kerl angriff, um ihr zu schaden, der Kerl war echt billig. Selbst wenn er es schaffen sollte, eine von ihnen zu erwischen, sie würde ihm nicht das kleinste Gefühl zeigen, er sollte nicht wissen, was sie wirklich fühlte, nach außen hin, war sie kalt. Wieso also versuchte er das alles? Er musste Bescheid wissen...
 

"Sag mal, Shina! Weiß Wataru, dass Keichiro die Organisation jetzt anführt? Ich meine, hat der überhaupt eine Ahnung?" Shina hatte schon erwartet, dass ihr Bruder so etwas fragen würde, also war sie darauf gefasst und relativ gelassen. Mittlerweile waren sie zu Hause angekommen. Oder sollte sie sagen, Shinichis Zuhause? Wahrscheinlich würde es nun auch wieder ihr Zuhause sein, falls Ryochi...

"Er hat keine Ahnung und soll auch keine haben. Sein Vater hasst ihn sowieso genug, um ihn umzubringen, wenn Wataru dann noch Bescheid weiß, kann ich mich von ihm verabschieden..."

"Alles klar, ich werde es keinem sagen, schweigen ist so manches mal besser..."

"Könnte von Vermouth stammen..." Shinichi bekam ein seltsames Gefühl, wenn Shina so redete, aber wenn sie es tat, dann hatte sie wohl immer Recht. "Ich muss dir was beichten und du wirst mich wahrscheinlich töten wollen..." Shina ging im Flur umher, so dass Shinichi sie regelrecht verfolgte. "Ach ja? Was hast du verbrochen?"

Wie sollte er ihr erklären, was er seiner Mutter gesagt hatte? Eigentlich war es ja jetzt egal, denn sie war... Nun ja... er fühlte sich schuldig daran.

"Ich sagte Mutter, dass Sharon Vermouth ist... und Mörderin.. und was noch alles."

Hatte dieser Junge jetzt komplett den Verstand verloren?! Shina drehte sich wütend herum und unterdrückte den Zorn. "Du bist von allen guten Geistern verlassen, wie? Wolltest du sie warnen, oder so? Das hätte nicht sein müssen, weil sie es nie wagen würde, ihr was anzutun! Das weiß ich! Und ich weiß auch, dass die beiden keinen Kontakt mehr hatten, die Frau wollte sich von ihr fernhalten und am liebsten vergessen werden, wozu sonst, denkst du, ist Sharon Vineyard offiziell tot?" Er hatte ja so im nachhinein geahnt, dass er einen Fehler gemacht hatte. "Meinst du, Mutters Verschwinden hat etwas damit zu tun?" Das war eine Frage, die Shina nicht so genau beantworten konnte... also schwieg sie lieber. "Was ist?" Sie wandte sich von ihm ab, weil sie jetzt über bestimmte Dinge nachdenken wollte...
 

Syrah war in ihr Zimmer nebenan verschwunden, während ihre Mutter immer noch mit Mails beschäftigt war. Sie wusste, dass Teran bei ihrer Tochter war, aber das war ihr irgendwie Recht, denn so hatte sie wenigstens ein bisschen Ruhe vor ihr und konnte sich auf ihre Pläne konzentrieren.

Die Frau mit den schwarzen Haaren, die ihr ungefähr bis zum Kinn reichten, hatte sich aufs Bett geschmissen. "Mutter ist jetzt nicht ansprechbar, Rachepläne oder so...", meinte sie zu ihrem Gefährten, der sie gleich zu sich heranzog und sie stürmisch küsste. Syrah fackelte nicht lange und riss sein Hemd kaputt, während sie kurz rüberrutschte und ein Messer unter dem Kissen versteckte, das sie wohl noch benötigen würde...

Seile und solche Sachen hatte sie eh schon im Bett versteckt, weil sie so etwas eigentlich fast immer brauchte, sie liebte es, mit ihrem Geliebten zu spielen. Die Kerze auf ihrem Nachttisch hatte auch eine andere Funktion, als nur dort rumzustehen und Licht zu spenden. Es war ohnehin das einzige Licht, das die beiden Personen umgab, sie liebte die Dunkelheit, genauso wie ihre Mutter, welcher schon das Licht eines Computers reichte.

Die Frau mit den dunkelblauen Augen zog es nun vor, seine Hände nach hinten zu befördern und ihn ein wenig wehrlos zu machen. "Ganz ruhig, ja?" Sie schnappte sich ein Seil und band seine eine Hand geschickt an die rechte Eisenstange bei ihrem Bett, mit der anderen hatte sie es auch vor... Er wusste, was sie plante und grinste schon einmal gemeingefährlich, was sie mit einem fiesen Lächeln erwiderte, dann küsste sie ihn erst einmal ausgiebig, wobei das eher der Kuss eines Vampirs war. Sie saugte kräftig an seiner Zunge und biss einmal zu, so dass er kurz ein Keuchen von sich gab, die Killerin wusste, dass das ihrem Kerl gut in den Kram passte, er brauchte Schmerzen, um etwas auf Touren zu kommen, alles andere fand er sterbenslangweilig, genauso wie sie. Sie spürte, wie die Wunde zu bluten begann und kostete den bittersüßen Geschmack der roten Flüssigkeit aus. Sie zog die Seile fester, so dass er seine Hände nicht mehr bewegen können würde, dann griff sie unter das Kopfkissen, unter dem sich ja noch der Dolch befand, den sie jetzt dazu benutzen würde, um ihn scharf zu machen. Langsam bewegte sie die Spitze über Terans Körper, der genussvoll die Augen geschlossen hatte, als das kalte Metall seine heiße Haut berührte. Es piekste ein wenig, aber das gefiel ihm, genauso wie er es liebte, wenn sie ihn verletzte. Darauf stand er, auf ihre kranke Art, mit Männern zu spielen. Wenig später spürte er schon, wie sie die Spitze fester auf seinen Oberkörper drückte und sie über seinen Bauch fahren ließ. Dabei entstand eine Blutspur an den Stellen, die sie eben mit größerem Druck berührt hatte. Die schwarze Schönheit neigte ihren Kopf zu seinem Bauch und leckte ihn ab, weil sie der Geschmack von frischem Blut total geil machte. Er genoss es ihre heiße Zunge zu spüren, was ein wenig brannte, wenn sie über seine Wunden leckte. Wenig später entfernte sich die 26-jährige wieder von seinem Körper, um seine Lippen mit einem heißen Kuss zu verwöhnen, wobei sie immer noch Blut schmeckte, als seine Zunge mit ihrer spielte. Jetzt war es Teran, der seine Freundin biss und zwar in die Lippe, was beim Saugen auch ihn ihr Blut schmecken ließ, was er hungrig auskostete. Abermals löste sich die Schwarzhaarige von ihm, weil sie ihn etwas ärgern wollte. Sie setzte sich auf, knöpfte die drei Knöpfe bei ihrer Bluse auf, die nicht offen standen und schaute mit einem hinterhältigen Lächeln zu ihm hinab. Sein Miststück hatte da keinen BH drunter und er hätte vieles gegeben, um jetzt seine Hände frei zu haben, aber anscheinend hatte sie vor, ihm diese Arbeit abzunehmen. Sie massierte ihre eigenen Brüste vor seinen Augen und spielte mit ihren Brustwarzen, sie wusste, auch das konnte ihn scharfmachen. Syrah ließ nun ihre Bluse zu Boden fallen und öffnete ihre Hose, Teran war schon gespannt, was sich diesmal darunter befand. Er leckte sich die blutigen Lippen und wartete darauf, mehr zu sehen zu bekommen.

Als sie sich langsam die Hose hinabzog, sah er schwarze, seidene Spitzenunterwäsche und Strapse, die ihn alleine beim Anblick scharfmachten. Die 26-jährige nahm die Kerze, pustete sie aus, so dass es ganz dunkel wurde und nur der Mond ins Zimmer hineinschien, dann kippte sie die Kerze und er spürte, wie das Wachs auf seine Brust tropfte. Für einen sehr kurzen Moment spürte sie, wie er zusammenzuckte und wiederholte ihr Spielchen. Das heiße Kerzenwachs auf seiner Haut erregte ihn, so dass er an den Seilen zog und sich dabei Schürfwunden zuzog, die ihn aber im Moment nicht interessierten. Dieses Miststück hatte kein Erbarmen und machte ihn auch weiterhin nicht los, sie ließ ihn erst mal schön leiden. Wobei er es nicht tat, weil sie das Kerzenwachs weiter auf seine Haut tröpfeln ließ, sondern weil sie ihn nicht losmachte. Alleine der Gedanke, dass er Schmerzen hatte, machte sie heiß, so dass sie das Tier da unter ihr, losband und wusste, er würde jetzt über sie herfallen. Teran drehte sich herum und drückte ihre Handgelenke ins Kissen, bevor er ihr in den Hals biss, seine Hände dazu benutzte über ihre Brüste zu fahren, was er allerdings nur kurz tat, er wollte was ganz anderes einfordern...

Er riss ihr den Slip runter und warf ihn neben sich. Er machte sich den Gürtel auf und wurde hektisch, so dass Syrah wusste, wie scharf sie ihn gemacht hatte, dabei hatte sie gedacht, dass er sich so leicht nicht von ihr anmachen ließ, aber anscheinend hatte er es heute ganz besonders nötig, er bekam ja kaum schnell genug seine Hose auf.

Als er es aber geschafft hatte, streifte er sich auch hektisch die Shorts runter, aber sie machte keine Anstalten, ihn zwischen ihre Beine zu lassen, welche sie geschlossen hatte. "Na, was jetzt?" meinte sie provokativ und spornte ihn regelrecht dazu an, Gewalt anzuwenden. Grob riss er ihre Beine auseinander, was sie nicht ohne größeren Widerstand zuließ und mit ihren relativ langen Nägeln über seine Haut bei der Brust strich, ihn kratzte und so noch viel wilder machte. Mit Gewalt drang er in sie ein und sie keuchte kurz vor Schmerz auf. Sofort machte er schnelle Bewegungen in ihr und tat ihr schön weh dabei, es war ja nicht so, dass er das nicht durfte, sie hatte es so gewollt. Sie wollte, dass es wehtat. Beide waren krank genug, um auf so etwas zu stehen.

Syrah genoss es, wie ihr Freund sich über sie hermachte und keine Rücksicht auf sie nahm, was er ja eigentlich auch nicht musste. Sie waren eben so geworden und konnten nicht mehr zurück...
 

Vermouth seufzte, als sie das Gestöhne von nebenan hörte. Es ging mal wieder nicht leiser. Die beiden mussten sich wohl austoben?! Für sie gab es schon seit langem so etwas wie Liebe nicht mehr, aber ihre Tochter hatte noch so etwas, auch wenn es nicht sofort den Anschein erweckte, dass Teran ihr was bedeutete, war es so, das wusste sie nur zu gut...

Sie machte sich über ganz andere Dinge Gedanken...

Währenddessen steckte sie sich eine Zigarette an und verdrehte genervt die Augen. Die beiden da drin nervten sie und würden ihr eines Tages noch den Verstand rauben. So konnte sie jedenfalls nicht nachdenken...

And then they knew...

Ich komme da zur Zeit nicht weiter >_< Macht aba nix, der Teil iz lange genug, um gepostet zu werden.. kommt das andere eben im nächsten.. ^-^ so lasse ich die Leute noch bissel zappeln, passt mir eigentlich gut innen Kram..

Mhm.. die FF iz echt krank X'''''''''''''''''''''''''D Vermi iz krank.......... man merkt es mal wieder voll.. ach kranke Leute sind gailo XD lieber krank als böse, nee? *ROLL* Nyaaaa böse wird die nur bei den Leuten, die sie hasst -.- ihr wisst schon.. ^^ mal sehen, wie ihr den Teil findet.. oder DU, Miwa? XD Shina kennt fast schon alles davon >.< na dann.. bübülüüü %D viel Spaß und lasst euch nich schocken >'D


 


 


 

Es war jetzt nach halb drei in der Nacht und Vermouth stand kurz davor einzuschlafen, allerdings hatte sie das nicht vor, sie musste noch auf seine Mail warten. Warum dauerte das heute bloß so lange? So wurde es weiteres Glas Martini, das sie sich einschenkte, um nicht vor Langeweile umzukommen. Stille war eingekehrt, anscheinend waren ihre beiden Kinder endlich fertig und waren so erschöpft, dass sie eingeschlafen waren? Das freute sie sehr, da konnte sie ja endlich in Ruhe nachdenken. Nur irgendwie war sie zu erledigt dafür. Vielleicht wurde sie ja jetzt nach vier Jahren mal wieder krank? Das hätte ihr gerade noch gefehlt...

Man hörte eine Katze schreien, was die blonde Frau erschreckte. Sie hasste diese Biester, die kratzten, hinterließen überall ihre Haare und wollten andauernd schmusen. Sie verzog leicht angewidert das Gesicht, als sie daran dachte. Jedenfalls hatte sie die Katze jetzt wieder schön wachgemacht...

Leise näherte sich jemand der Tür und drückte auf die Klingel. Vermouth seufzte kurz, denn es konnte nur eine Person sein, die mitten in der Nacht ankam und Leute wach klingelte. Noch, bevor sie aufgestanden war, klingelte es ein weiteres Mal, so dass sie allmählich wütend wurde. Derjenige konnte jetzt was erleben!

Die 29-jährige öffnete die Tür und eine junge Frau stand dort, sie zitterte, so dass man sofort erkannte, dass sie durchgefroren war. Es war mal wieder ein ziemlich kalter Herbst. "Was machst du denn hier?" fragte sie die Rothaarige und bekam nur ein Schluchzen als Antwort. Sie zog das frierende Etwas zur Tür herein, bevor es in ihrer Wohnung noch kälter werden würde, als es ohnehin schon war. "Sag schon, was passiert ist?!"

Wie konnte man sie nur so dämlich danach fragen? War die denn jetzt blind? Riina wagte es nicht ein Wort zu sagen, sie stürmte nur nach vorne in die Arme der Frau und fing an zu heulen, so laut, dass man es wahrscheinlich sogar dort draußen hören konnte. Ratlos, was sie denn jetzt tun sollte, stand die Killerin da, sie rührte sich nicht, weil sie nicht damit umzugehen vermochte. Unbeholfen schaute sie auf die Frau hinab und fragte sich allen erstes, was geschehen war. Im Grunde müsste sie sich das denken können, aber irgendwie verdrängte sie den Gedanken gleich wieder, sonst hätte sie noch das Mitleid eingeholt.

Syrah hörte das Geheule und fragte sich, was denn jetzt kaputt war. Noch schlaftrunken öffnete sie die Tür um einen Spalt und schaute, was sich dort draußen abspielte. Da stand sie, die immer so eiskalte Vermouth und ließ jemanden an ihrer Schulter heulen? Es war zu paradox, um es wirklich zu glauben, also rieb sich die 26-jährige noch einmal die Augen, um zu checken, ob sie sich nicht doch irrte und einfach Gespenster sah. Ihre Mutter tätschelte die Schulter der Frau und man sah sofort, dass sie mit heulenden Weibern nicht klarkam, aber was war die überhaupt so nett zu ihr? Die Vermouth, die Syrah kannte, hätte gebrüllt und sie als Schwächling bezeichnet, aber von der war im Moment so gut wie nichts mehr übrig...

"Mein Vater hat mich.. erwischt", brachte die 23-jährige schwach über die Lippen. Die schlimmsten Befürchtungen der blonden Frau bewahrheiteten sich. Wo war er da bitte gewesen, als das passierte? Kerle waren doch mal wieder zu nichts nutze, was die Tochter ihres Bosses böse zu spüren bekommen hatte. Aber was sollte sie denn jetzt mit diesem Mädchen machen? Sie war doch kein Seelenklempner. Am besten Shina kümmerte sich um sie, die war bei so was besser. Aber die war nicht für Killer erreichbar, also fiel das erst einmal flach. Auch wenn es sie nicht so ganz kalt ließ, was geschehen war, ließ sie sich nicht anmerken, wie sie sich fühlte. Nach außen hin machte es den Anschein, als wäre sie eher etwas genervt. "Was hattest du da draußen eigentlich verloren? Du bist ja selbst schuld."

Syrah konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, als Vermouth das sagte, das kannte sie schon eher an ihr, motzig und genervt sein.

Noch immer hatte die Blonde ihre Tochter nicht bemerkt und gab sich nicht besonders viel Mühe böse zu sein. "Würdest du mir mal antworten?"

"Ich hab Wataru gesucht..." Kleinlaut hatte die Frau diese Antwort erteilt und die andere seufzte. "Was macht der mitten in der Nacht dort draußen?" Sie konnte sich nur eines vorstellen, was er da gemacht hatte, aber das musste Riina ja nicht wissen.

"Ich schätze, er hat jemanden gesucht, der verschwunden ist." Sie klang immer noch total verheult, so dass Syrah ein ganz leises Seufzen von sich gab. Was war das denn für eine schwächliche Tussi? Sie selbst hatte auch schon solche Erfahrungen gesammelt, aber deswegen flennte sie doch nicht, das war ja erbärmlich. Genau, Vermouth fand das erbärmlich, deswegen hatte Syrah die Sache in sich hinein gefressen und es vertuscht. Außerdem kam sie damit klar, man musste den Leuten ja keine Schwachstellen aufweisen, dann taten die so was andauernd.

"Hör zu, Riina, du wirst die Sache vergessen, dann wird alles wieder gut." Ein seltsam wirkendes Lächeln erschien auf dem Gesicht der Älteren, was Riina wieder zum heulen brachte. Womit hatte Vermouth es verdient, so bestraft zu werden? "Wenn der dich sehen würde, würde er sich kaputtlachen, also hör endlich auf damit!" Sie ertappte sich dabei, wie sie wütend wurde. "Du wirst ihm nicht den Gefallen tun und darauf eingehen, er will doch bloß, dass du heulst, er will dass du leidest! Steh gefälligst nicht so auf der Leitung!" Hier konnte sie nicht bleiben, sonst bekam ihre Tochter noch was mit. Die musste nicht unbedingt wissen, was ihre Mutter manchmal so trieb. Syrah hielt sie für schlecht, sie dachte, da wäre nichts gutes mehr in ihr und sie sollte auch schön weiterhin so über sie denken...

Wie alle eben, die das dachten...

Manchmal nachts beschlich sie die Angst, dass jemand Syrah stecken könnte, wen und wie ihre Mutter diejenigen beschützte. Vor allem bei einer Person musste sie da vorsichtig sein. Jetzt war sie schon so weit, dass sie das Gefühl hatte, ihre Tochter zu verraten. Tja, sie war nicht herzlos, leider, manchmal wäre es besser so, wenn sie es wäre... dann hätte sie nicht diese Scheiße hier, dann würde sie die Frau rausschmeißen und das war's, aber irgendwie... konnte sie das nicht, so bescheuert es klingen mochte. Ganz besonders, wenn sie daran dachte, dass das seine Tochter war, die er da so erniedrigt hatte. Vermouth hasste ihn wohl mehr als alles andere, mehr noch als Sherry, die konnte sie ignorieren, aber diesen Kerl? Den niemals. Einige Zeit hatte sie ihn stillschweigend ertragen, weil er der Freund ihres Vaters war, aber das hatte geendet, als er es wagte, ihre beste Freundin anzufassen. Jetzt hatte der das mit seiner Tochter genauso gemacht, wie konnte er es überhaupt wagen, sie so anzufassen? Der Kerl dachte immer, er könnte sich alles erlauben, da war er schiefgewickelt. Er hatte gedacht, bei Yukiko wäre es leichter als bei ihr, deswegen hatte er sie auch angefasst. Sollte er ihr jemals in die Finger geraten, würde sie ihn kastrieren, oder so etwas in der Art. Dann konnte er solche Sachen nicht mehr machen.
 

Ein schwarzes Auto brauste über die Straße, eigentlich fuhr der Mann, der darin saß, viel zu schnell, aber sein Freund war verletzt worden und brauchte schleunigst einen Arzt, um nicht zu verbluten. Es war ihm schleierhaft, wie sie ihn in diese Sache mit hineinziehen konnte, sie wusste doch, dass ihm etwas zustoßen könnte, dennoch hatte sie es getan. Manchmal verstand er diese Frau wirklich kein bisschen. Sie tat immer das, was man nicht erwartete... Aber sie zog ja andauernd irgendwelche Leute in diese Sache hinein, daher war es nicht mehr verwunderlich, dass so etwas geschah. Die Kudôs hatte sie am meisten mit hinein gezogen. Wie fühlte sie sich, wenn sie wusste, dass ihre beste Freundin ihretwegen verschollen war? Am Ende tat sie, als wäre nichts, das wäre mal wieder typisch für diese Frau. Niemand bemerkte, wenn sie etwas traf, außer ein Mann vielleicht, der es neuerdings auf gewisse Leute abgesehen hatte. Hatte sie ihn vielleicht deswegen in die Sache hineingezogen? Damit er nicht bei Chardonnay landete? Was anderes konnte er sich nicht vorstellen, obwohl ihm ihr Silverbullet-Gefasel nicht mehr aus dem Sinn ging. Shina würde ihr den Kopf abreißen, wenn sie erfuhr, dass Vermouth ihren Bruder vorhatte auch mit hineinzuziehen. Demnach sollte sie das lieber sein lassen. Shina war skrupellos, wenn es um ihre Familie ging. Sollte er jetzt Shinichi in ihren Plänen ersetzen? Dann wäre Shina aber mit Sicherheit genauso sauer und würde der Verbrecherin die Hölle heißmachen...

Vielleicht hatte sie auch für Yukikos Verschwinden gesorgt, der Frau war in solchen Dingen alles zuzutrauen.

Das Handy begann auf einmal zu klingeln und der junge Mann in Schwarz, dessen Augen strahlend Blau waren, schaute zur Seite. Er nahm das Handy in die linke Hand und sah einen Namen, den er oft zu Gesicht bekam. "Was ist denn jetzt wieder passiert, Vermouth?" schnauzte er den Anrufer an und stöhnte kurz auf.

"Sag mal, wie redest du mit mir, du frecher Bengel?! Es ist allerdings was passiert, pass bloß auf, sonst platze ich gleich, klar? Riina ist bei mir, du musst sie abholen, der geht's schlecht und du weißt, dass ich schwer beschäftigt bin, Cognac! Ich kann mich nicht auch noch um sie kümmern!"

Seit wann wollte die Frau denn Riina loswerden? Das war doch sonst nicht ihre Art, da musste etwas schlimmeres gewesen sein. "Und? Tut mir außerordentlich Leid, aber ich habe hier einen Schwerverletzen, der gleich verblutet, wenn er nicht ins Krankenhaus kommt, du wirst also ohne mich klarkommen müssen, bist doch sonst diejenige, die alles kann, also mach hier mal nicht so viel Wind!" Er ließ sich von dieser Killerin nichts gefallen, was er ihr mal wieder unterbraten musste. Der 25-jährige ließ sich schon seit längerem nicht mehr von ihr herumschubsen, das wäre ja auch noch schöner gewesen. Sie hielt sich für die Größte, dann sollte sie sich auch so benehmen.

"Sag nicht, dass der Verletzte er ist?!" Leichte, kaum hörbare Angst schwang in ihrer Stimme mit, aber Cognac war nicht so ganz klar, vor was genau sie nun Angst hatte. Davor, dass ihr Silverbullet-Ersatz sterben könnte, oder davor, jemanden zu verlieren?

"Ja, er ist es, Vermouth!" Man hörte nichts mehr, die Frau schwieg. Anscheinend machte sie sich Gedanken.

"Der Kerl wird mir unheimlich, ich habe das Gefühl, er weiß alles über mich! Besser hätte es nicht kommen können! Mein Vater hat alles gewusst und komischerweise hab ich jetzt schon wieder so einen Kerl am Hals, der anscheinend alles über mich weiß, weißt du, wie mich das nervt?" Natürlich wusste er das, die Frau war doch ein wandelndes Geheimnis, weil sie es sein wollte, daher hasste sie es auch, durchschaubar zu sein... "Im Moment geht irgendwie alles schief! Danke auch, dass du mir vorhin zurückgeschrieben hast." Sie war sauer, weil er sich eben nicht gemeldet hatte und meckerte ihn an.

Gott, was war sie mal wieder eine Zicke, er konnte das nicht leiden. "Rede gefälligst mit Gin so, nicht mit mir, verstanden? Es ist nicht meine Schuld, dass Chardonnay Bescheid weiß und es auf deine Leute abgesehen hat. Du hättest eben vorsichtiger sein sollen. Und jetzt entschuldige mich, ich bin gleich beim Krankenhaus, ich werde mich lieber wieder um ihn kümmern, er hat es nötig, Bye!"

Da legte der Kerl doch jetzt einfach auf und nahm sie nicht ernst, hatte der sie noch alle? Das würde er demnächst noch bereuen, darauf konnte er Gift nehmen. Niemand redete ungestraft so mit ihr.

Syrah hatte genug gehört und dachte sich, dass sie sich mal zu erkennen gab. "Na, hat sie endlich mit der Flennerei aufgehört, Vermouth? Die hat uns geweckt!" So ganz stimmte das nicht, Syrah war bei dem Schrei der Katze aufgewacht, während Teran noch tief und fest schlief, der hatte wohl einen sehr anstrengenden Tag gehabt, er hatte eben mehr zu tun, als nur Arbeit für die Organisation zu verrichten. Dem ließ man jetzt erst mal seine Ruhe.

Wie ihre Tochter gerade geredet hatte, passte der Blondine überhaupt nicht, aber das musste sie ja nicht erfahren. "Ja, sie hat aufgehört, Gott sei Dank! Sie ist die Tochter vom Boss, geil oder? Ich hatte das Glück, dass mein Vater es nie gewagt hat, das zu tun, was der Kerl mit seiner Tochter gemacht hat. Na ja, eher hatte er Glück, das hätte er nämlich nicht überlebt." Ein irres Lachen kam über die violetten Lippen der Frau. "Aber mal was anderes. Ich hab mit Cognac telefoniert, der war übrigens ganz schön frech! Riina soll eine Weile hier bleiben. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich will nicht, dass der Typ sie noch mal in die Finger kriegt. Ich werde sie ihm nicht gönnen, verstehst du?"

Syrah verstand sie natürlich, Shina würde sie auch nie was schönes gönnen. Genauso wie sie Shina hasste, hasste Vermouth Chardonnay, das bekam man oft zu spüren, wenn sie wegen ihm ausrastete...

Die Rothaarige war während Vermouths Telefongespräch im Bad gewesen, kam jetzt aber wieder heraus und sah Syrah, die ihr irgendwie bekannt vorkam und sie wusste auch woher. "Was hast du bei Vermouth verloren? Kannst du mir das mal verraten, du elendes Miststück?!" Riina wusste nicht, ob die schwarzhaarige Frau wusste, wer Vermouth tatsächlich war, deswegen sagte sie lieber diesen Namen, als ihren richtigen.

Die Blondine schaute auf, weil sie wusste, dass man mit ihrer Tochter besser nicht auf diese Weise redete, es sei denn, man wollte sterben. Nur sie wusste, dass Syrah so was jetzt nicht wagen würde, nicht in der Gegenwart ihrer Mutter, wo sie wusste, dass Riina von dieser beschützt wurde. "Selber Miststück! Pass auf, was du sagst, sonst könnte dir mal was zustoßen!" Die beiden gifteten sich an, was Vermouth nur hinterlistig grinsend beäugte. "Darf man wissen, woher ihr euch kennt?" Das würde Syrah auch interessieren, weil ihr diese Frau vollkommen fremd war. Riina hatte ein ganz mieses Gefühl, wenn sie daran dachte, was ihr auf den Lippen lag. Sie würde es lieber nicht sagen, denn da war was faul. Die Rothaarige wusste sehr wohl, dass Sharon Shina nicht hasste, ganz im Gegenteil. Irgendetwas tief in ihr sagte ihr, dass sie jetzt bloß nichts falsches sagen durfte. "Ich kenne sie, weil sie meinen Bruder verführen wollte, dieses Flittchen! Sie hat das bloß gemacht, weil Shina und Wataru die besten Freunde waren."

"Ach du scheiße, stimmt ja, Wataru ist ja auch der Sohn vom Boss, ich hätte nur nachdenken müssen. Vermouth sagte schon, dass du die Tochter vom Boss bist. Dich vergisst man so leicht." Die Worte gingen fast als sticheln durch, wenn man Syrah genau beobachtete, ihre Augen hatten sich geschlossen und ein arrogantes Lächeln war auf ihre Lippen getreten, so dass man erkannte, dass sie sich für was besseres hielt. "Tut mir Leid, das mit deinem Bruder, ich hab von ihm abgelassen, als er langweilig wurde. Keine Sorge, ich komme ihm nie wieder zu nahe, es gibt da jetzt andere Leute..." Ein bösartiges Grinsen erschien auf ihrem Gesicht und ein gefährlicher Schimmer war in ihren Augen vertreten. Wataru war ein Weichei, so was konnte sie überhaupt nicht leiden. "Vorsicht! Er ist mein Bruder und ich lasse nichts auf ihn kommen.." Und seine Schwester war genauso, wie Syrah bemerkt hatte. "Wie du meinst, ich geh wieder, bin müde." Sie hatte nur keine Lust mehr auf diese Tussi, sie wollte lieber bei Teran sein, der war nicht langweilig und auch keine Heulsuse. Als Syrah die Tür zuknallte, schaute Riina Vermouth bitterböse an, sie wusste, dass das kommen würde, denn sie ahnte, dass sie jetzt wütend war. "Bevor du mir dumme Fragen stellst, es hat sich so ergeben, dass Syrah jetzt hier wohnt. Das hat nichts mit Shina zu tun, also schau nicht so. Geh lieber in das Zimmer nebenan und ruh dich etwas aus, ich hab was zu erledigen. Morgen gehst du zu Shina.. die kann dir vielleicht helfen. Die hat ja wegen Keichiro einiges mitmachen müssen..."
 

Es war jetzt fast halb vier in der Nacht. Vermouth brauchte Abstand, aber vor allem Ablenkung nach dieser ganzen Sache, deswegen traf sie sich mit ihrer Freundin, deren Haarfarbe sie etwas an Shina erinnerte. Sie dachte immer wieder daran, was Chardonnay mit seiner Tochter gemacht hatte, deswegen verzichtete sie jetzt auch auf einen Mann und traf sich mit Anisette, die ihr nicht widerstehen konnte und immer schwach wurde, was man ausnutzen musste. Oft, wenn sie zusammen waren, versank die blonde Frau in Gedanken und stellte sich Dinge vor, die nie so sein würden... Aber irgendwie brauchte sie das, es machte Spaß und so etwas würde sie jetzt ablenken. Es wunderte sie, dass Chardonnay ihr kleines Spielzeug noch nicht versucht hatte umzubringen. Vielleicht wusste der ja, dass sie für die Frau nichts empfand, was Richtung Liebe ging? Das würde nur mal wieder beweisen, wie gut er Bescheid wusste...

Wie so oft waren sie in einem Hotel gelandet, wobei Anisette diesmal recht still war, sonst redete sie viel mehr, irgendetwas war also nicht in Ordnung. Vermouth hingegen war wie immer, die wollte eh nie reden, also schwieg auch die andere diesmal. Es war besser so.

Draußen hörte man ein Donnergrollen, das ein Gewitter ankündigte. Warum war sie hier? War mal wieder etwas nicht so gelaufen, wie es sollte und sie brauchte Ablenkung? Oder war sie irgendwie deprimiert? Anisette wusste gut genug über sie Bescheid, um zu wissen, dass sie vielleicht eiskalt wirkte, es aber nicht war.

War die vielleicht wegen Yukiko so drauf? Weil sie verschwunden war? Die vermisste doch keiner... Anisette schon gar nicht, weil sie dann immer die zweite Geige spielte. Es gehörte schon fast zur Tagesordnung, dass Sharon zu ihr sagte: ,Du machst das und das nicht wie meine Freundin. Hör doch mal auf damit, das macht sie nicht...' Irgendwann hatte sie sich zwar daran gewöhnt, andauernd mit der Älteren verglichen zu werden, aber jetzt? So langsam hatte die Frau genervt, jetzt war sie weg, darüber konnte sich Anisette ja jetzt freuen, jetzt gehörte ihr die Frau alleine. Wenn sie sich küssten, oder sich sonst irgendwie nahe waren, war sie glücklich, mehr als mit diesem FBI-Agenten, der meinte, er könne mal eben fremdgehen und so tun, als wäre nichts. Vermouth ging nicht fremd, sie redete nur andauernd von ihrer Freundin.

Das hatte sich geändert, jetzt wollte sie die Frau wohl schnellstmöglich vergessen, so einfach war es am Ende, dass sie ihr gehörte. Sie musste nur für Yukikos Verschwinden sorgen...

Jedes Mal, wenn es so weit kam, musste sie sich beherrschen, um nicht zu einem Biest zu werden. Sie wollte relativ sanft mit der Frau sein, auch wenn diese es wohl längst bemerkt hatte, dass sie das nur tat, weil da eine andere Person war, die sie nicht haben konnte. Sie vergaß den ganzen Mist und ließ sie spüren, dass sie zueinander gehörten, auch wenn das eher geheuchelt war. Es war immerhin kein Zufall, dass Shina und Cynthia sich so ähnlich waren, sie war ja ohnehin nur immer wieder mit ihr im Bett, weil sie sie an Shina erinnerte. Danach fühlte sie sich meist ziemlich schlecht, weil ihre Tochter nicht einmal ahnte, wovon ihre Mutter da manchmal träumte, aber es war ja egal. Niemand würde jemals etwas darüber erfahren, sie fühlte sich sicher, weil ohnehin nie etwas aus ihr und dieser Detektivin werden würde. Es war Schicksal, oder eher doch göttliche Fügung? Yukiko hatte damit klarkommen können, Shina ganz sicher nicht, die würde ausflippen, sollte sie jemals erfahren, was Vermouth wirklich von ihr hielt.

Wie jedes Mal sah sie in Cynthia Shina, es war ein Wunder, dass sie dabei nicht Shinas Namen stöhnte, wofür sie diese Frau wohl gekillt hätte, wenn sie dabei einen anderen Namen gesagt hätte...
 

Die Nacht war schneller vorüber, als man schauen konnte. Als Shinichi wach wurde, war er noch todmüde, obwohl es bereits nach 10 war. Es war regnerisch und irgendwie machte ihn diese Stimmung traurig. Er dachte an Ran und was zwischen ihnen sein könnte, wenn diese verdammte Organisation nicht wäre. Er war jetzt zwar wieder ein Oberschüler, er verpasste keine unnötigen Schulstunden mehr, aber andauernd als Kaito unterwegs sein und mit Aoko rumhängen, war auch nicht das Wahre. Er wollte bei seiner eigenen Freundin sein.

Shina war, wie es aussah, längst schon wieder weg. Wie konnte die nach der gestrigen Nacht schon so früh auf den Beinen sein? Es war doch Sonntag.
 

Shina war im Park, um nachzudenken. Über so vieles, aber ganz besonders über die Organisation und was die hier allmählich anrichtete. Es näherte sich ihr jemand aus den Büschen heraus und schritt an sie heran...

Erschrocken drehte sich die 24-jährige herum, als sie die Blätter rascheln hörte, die am Boden lagen und auf welche die Person drauf getreten war. "Shhh", meinte der Mann und sie traute ihren Augen kaum. "Was.. wo kommst du auf einmal her und wo warst du?"

Sie blickte an ihm hinab und erkannte, dass er wohl um sein Leben gekämpft hatte, denn sie sah Blut, auch wenn man es nur schwach erkannte. "Du bist verletzt, R-" Man hielt der Frau den Mund zu. "Shhh, es darf niemand wissen, dass ich hier bin." Der Mann schaute sich misstrauisch um, so dass sie wusste, dass er Angst hatte und sie ahnte auch weshalb...

"Bitte stelle nicht so viele Fragen, ich dürfte nicht einmal hier sein, Chardonnay scheint dich von irgendwo zu beobachten. Das heißt, dass er mich wahrscheinlich sieht und ich so schnell wie möglich wieder abhauen sollte, wenn ich noch eine Weile leben will." Er hatte eine Sonnenbrille aufgesetzt, aber es war ein leichtes für jemanden wie Shina, zu wissen, wer er war. Chardonnay würde ihn mit Sicherheit auch erkennen, vor allem, wenn er mit seiner Verlobten redete. "Was ist passiert, dass du so was sagen musst?"

"Ach, Chardonnay meint nur, dass er es auf mich abgesehen haben muss, mehr nicht." Ryochi war klar, dass das fast schon eine Lüge war, denn er war nur indirekt hinter ihm her. Er sagte ihr besser nicht, was los war, das war vielleicht besser. Eine gewisse Person würde nur ihre Wut abbekommen und das musste nicht wirklich sein.

"Vielleicht will er dich umbringen, weil er mich hasst." Nein, das war es nicht, Chardonnay wusste jetzt, wer Campari gewesen war, daher wehte der Wind. Und das mit Watarus Schwester wusste er auch. Es war vielleicht an der Zeit, dass sie endlich auf sich selbst aufpassten, als sich beschützen zu lassen, aber man ließ ihm ja keine Wahl. Kurz gesagt, Vermouth hatte am besten keine Freunde, sonst würde man die noch alle umbringen. So sah es zur Zeit leider aus, seit Chantré tot war. Chardonnay versuchte es eben jetzt über Umwege an sie heranzukommen, denn anders war ihm das nicht möglich, der würde sich nicht wagen, ihr was anzutun, dafür hatte er doch viel zu viel Angst vor dieser Frau. Sie kam allerdings genauso wenig an ihn ran, wie er an sie.

"Nur? Findest du das nicht etwas untertrieben? Der Kerl hasst meine Familie! Schlimmer kann es ja nicht mehr kommen, als dass er dich jagt."

Meinte sie das? Na ja, doch das ging, da war Ryochi sicher. "Doch, es kann schlimmer kommen... Er könnte Sêiichî umlegen... Wer da als erstes durchdrehen würde, kannst du dir denken." Woher wusste er denn das jetzt wieder? Und was sollte diese Anspielung?

"Was ist mit Sêiichî? Woher weißt du, dass es ihr zusetzen würde? Ich dachte immer, dich geht das Thema nichts an, also!? Wer hat dir das gesagt?" Er hatte sich verplappert und weil sie ja nicht dämlich war, ahnte sie jetzt was. "So weit ich weiß, ist Chardonnay eher dein Gebiet. Versuch mich jetzt nicht für dumm zu verkaufen. Seit wann spielt diese Frau eine Rolle für dich?" Shina war jetzt misstrauisch geworden, sie dachte immer gleich an das schlimmste, bei der Frau musste man aufpassen wie ein Luchs, nicht umsonst war sie Syrahs Mutter. Die Schönheit der beiden war gefährlich und so mancher Mann fiel darauf hinein. "Hat sie dich wenigstens angemacht?"

"Spinnst du jetzt? Wir reden von Vermouth! Die Frau lässt mich als Mann völlig kalt, was du wissen solltest." War sie denn jetzt eifersüchtig? Das konnte der Mann nicht so recht glauben. Ausgerechnet auf sie sollte Shina eifersüchtig sein? Auf jede Frau, aber doch nicht auf sie. "Und nein, sie hat mich noch nie angemacht, wieso sollte sie auch?"

"Um dich auf ihre Seite zu bringen natürlich. Stell dich gefälligst nicht dumm."

Okay, das war ein Argument, aber deswegen musste sie ihn doch nicht anmachen, er half ihr ja auch so...

"Hör jetzt auf, Schätzchen, es gibt keinen Grund dafür, dass du so eifersüchtig wirst. Ich muss dir da was sagen... Chardonnay... der weiß genau, was er tun muss, um sie unter Kontrolle zu haben. Du kannst dir ja sicher vorstellen, weshalb Yukiko verschwunden ist, zumindest denke ich, dass er dahinter steckt. Mir wäre das auch fast passiert, jetzt wird das aber so schnell nicht mehr passieren, da ist ja auch noch Sêiichî."

"Sieht man, dass das nicht so schnell passieren kann... Wo war er, als das da", sie zeigte auf seine Verletzung, "passiert ist?"

Sollte das jetzt eigentlich heißen, dass Ryochi zu denen gehörte? Das war sicher ein Witz, oder sie hatte sich getäuscht. Erst ihr Bruder und dann der Mann, der zu ihr gehörte? Vermouth tat wirklich alles dafür, dass Shina sie verabscheute. Sie sollte so weitermachen, dann würde sie ihr mal wieder einige Dinge klarmachen müssen. Seit Syrah aufgetaucht war, war sowieso einiges kaputtgegangen. Die Detektivin fragte sich tausend mal, ob die Frau ihren Verstand verloren hatte. Allerdings passte ihre Cousine in die Organisation, die war ja schon immer nicht so ganz klar im Kopf gewesen. Und ausgerechnet sie musste die Mutter für ihre Feindin spielen? Gerne hätte Shina gewusst, ob Yukiko davon gewusst hatte. Wenn ja, wie konnte sie da noch ein einziges gutes Wort für Sharon übrig haben? Das war etwas, was die 24-jährige nicht einmal ein kleines bisschen verstand. Indirekt half Sharon jetzt also Aiko ihre Cousine fertig zu machen...

Ryochi wusste noch immer nichts von Aiko und konnte deswegen Shinas Meinung nicht wirklich nachvollziehen.

"Die Frau ist etwas durch, auch wenn man ihr vielleicht helfen kann, was ich noch nicht aufgegeben habe, aber... da ist etwas, das mich verdammt noch mal an ihr stört!"

Er war gespannt zu erfahren, was das sein sollte, auch wenn er ahnte, dass es mit Yukiko zu tun hatte. Sie empfand die Situation sicher als von Vermouth herbei geführt, weil sie mit ihrer Mutter befreundet gewesen war. "Die spinnt eindeutig, ganz besonders, seit ich das Gefühl habe, sie hätte sich irgendwie in meinen Bruder verguckt. Die verguckt sich schnell... man muss sie bloß retten."

Ryochi war baff, demnach müsste sie ja eigentlich auch in ihn verliebt sein, irgendwie hatte er das Gefühl, Shina würde in dem Fall übertreiben. "Wie die meinen Bruder manchmal anschaut... das ist nicht normal.."

"Ach Gottchen, sie wird kaum was mit einem 19-jährigen haben wollen..."

"Ach? Denkst du das? Was war das damals mit Sêiichî, eh? War der nicht 17 Jahre alt, als er mit ihr 'ne Affäre hatte? Nun schau doch bloß, was sie aus ihm gemacht hat!" Das ging jetzt zwar etwas gegen seinen Freund, aber da konnte er eben nichts dran ändern. "Er ist kein gewöhnlicher Mörder, sag das ja nicht, für mich sind die nicht alle gleich."

"Das meine ich nicht! Wäre sie nicht gewesen, dann wäre er nie in die Organisation eingestiegen, sie weiß eben, wie man Leute verführt und sie auf ihre Seite bringt. Gin ist doch auch das beste Beispiel! Der hat normalerweise nur in einer Hinsicht was für Frauen übrig, er vergewaltigt sie gerne, was er bei Vermouth aber nicht schafft. Hat er ja auch nicht nötig. Der Kerl ist ihr doch hörig. Den muss man nur beobachten, der rennt, wenn sie ihn ruft, dasselbe gilt für Vermouths Anhänger. Da ist so ein Mädchen, die ruft ihren Kerl und er sprintet. Sêiichî würde auch für Vermouth aus dem Fenster springen, wenn es ihr helfen kann. So sind die! Die benutzen Menschen und ich will nicht, dass sie dich auch benutzt!" Ryochi fand es süß, wie sie sich um ihn sorgte, allerdings hatte Vermouth ihm früher auch mal das Leben gerettet und er sah es als seine Pflicht an, ihr in schweren Zeiten beizustehen, außerdem hatte sie das im Moment nötig, noch dazu war da Sêiichî, den er nicht vor den Kopf stoßen wollte. "Sorry, meine Süße", er lehnte seinen Kopf gegen ihren. "Aber ich kann nicht zurück. Deine Bedenken sind vielleicht begründet, aber hab keine Angst, meine Shina, dein Ryochi wird wieder zu dir zurückkehren..." Er nahm ihre rechte Hand in seine und verankerte ihre Finger mit seinen, kurz bevor er sie sanft küsste und beide die Augen schlossen.
 

Shinichi, der seine Schwester gesucht hatte, hatte den Großteil des Gespräches belauscht, er stand hinter einem Baum und dachte nach. Er hatte Vermouth mal gerettet.... wann sollte das gewesen sein? Das war etwas, was ihn beschäftigte. Beschützte sie ihn deswegen vor der Organisation, weil sie ihm ihr Leben verdankte, oder hatte Shina Recht und sie hatte sich in ihn verguckt? Was er sich wiederum nicht vorstellen konnte...

Allerdings fand er es seltsam, was sie noch so geredet hatte. Die Frau hatte eine Affäre mit einem 17-jährigen gehabt, da bekam man ja fast schon Angst, man könnte der nächste sein, den sie verführt... Shinichi hatte da aber noch einen Verdacht, weshalb Shina auf einmal so aufbrausend gewesen war, das lag nicht nur an Ryochi... da war etwas, das sie ihm verschwieg, das spürte er förmlich.

Ryochi hatte wohl vor, Shina jetzt alleine zu lassen, also musste Shinichi jetzt aufpassen, dass man ihn nicht entdeckte.
 

"Rate mal, wen ich eben aus dem Haus der Kudôs kommen sah? Sie werden es nicht glauben, Boss, aber Shinichi Kudô ist noch am Leben. Er ist nicht tot. Der kam gerade aus dem Haus und ist Richtung Park gegangen. Soll ich die Sache weiter begutachten?" Die Frage war so simpel und er wollte nur zu gerne, diesem Schnüffler nachspionieren, alleine um seine Schwächen herauszubekommen.

"Ich verlasse mich auf dich, Plavac. Ich freue mich schon auf die Überraschung, du weißt ja, ich liebe Überraschungen. Vermouth wird aus allen Wolken fallen, wenn sie erfährt, was wir wissen, allerdings hab ich eine Bitte! Übe dich im Schweigen, Gin soll nichts davon erfahren, wir wollen ja nicht riskieren, dass er ihr was antut, das tue, wenn schon, nur ich, sonst keiner..." Der Mann in Schwarz gab sich natürlich nur zu gerne damit zufrieden, seiner Freundin Baileys würde das außerordentlich gefallen...

Als erstes würde man dieser Killerin Shinichi wegnehmen, dann den ganzen Rest, einschließlich Ran Môri, die ihrem Freund Gesellschaft leisten sollte, Vermouth würde Augen machen, aber dann würde es zu spät sein...
 

"Sag mal, Shinichi! Was zum Kuckuck treibst du da hinter dem Baum?" Der Junge konnte seine große Schwester nicht täuschen und er bekam es mal wieder zu spüren. "Ich fand euer Gespräch irgendwie interessant. Ich bin froh, dass es ihm gut geht. Dann hast du ja jetzt eine Sorge weniger."

Dass er das dachte, war irgendwie unfassbar. Sie sollte eine Sorge weniger haben, wenn Ryochi es mit Killern zu tun hatte? Ihr Bruder hatte mal wieder nicht genau zugehört. "Findest du? Ich aber nicht! Er wird von ihr benutzt! Darüber kann ich mich nicht freuen, denn ob du es glaubst oder nicht, jetzt ist er noch mehr in Gefahr, als an meiner Seite. Ich habe oft darüber nachgedacht, ihn zu verlassen, weil ich eine Gefahr bin und weil ich ihn liebe, wollte ich nicht, dass er mit hinein gerät und jetzt kommt die Freundin meiner Mutter und meint, sie müsse ihn benutzen! Was denkst du denn, wie ich mich fühle?" Er verstand sie, denn er hatte genauso gehandelt, er hielt sich fern von seiner Freundin Ran, um ihr Leben nicht in Gefahr zu bringen, denn das war das Letzte, was er wollte. Und es war gefährlich geworden, nachdem er geschrumpft wurde. Conan war vor einem Jahr verschwunden und hatte Ran alleine gelassen, Shinichi war ebenfalls nicht wieder aufgetaucht, aber es war besser so für alle. Da musste der Junge eben durch. Immer wieder musste er an ihre Worte denken: ~Irgendwann ist die Organisation Geschichte, dann werdet ihr euch wiedersehen und sicher wird sie dir verzeihen.~ Nur wann sollte das sein? In zehn Jahren oder mehr? Oder sollte das schon bald geschehen und sie brauchte dafür Ryochi? Ob Shina das verstand, oder nicht, er würde alles riskieren, um wieder bei seinen Freunden zu sein und ganz besonders bei der Frau, die er ja eigentlich liebte. Sie war ja jetzt auch kein Mädchen mehr. Es musste immer nach Shinas Kopf gehen und weil Vermouth davon nichts hielt, war seine Schwester jetzt stinkig. Das hatte sie ja mal irgendwie verdient. Dass sie sich traute Ryochi zu benutzen, war ein Wagnis, damit würde sie seine Schwester nicht auf ihre Seite bringen, sie würde sie gegen sich aufbringen. Er, Shinichi hätte verschwinden können, er wäre nicht mehr aufgetaucht, bis die Organisation Vergangenheit war. Warum war Ryochi nicht weggeblieben? Vermouth hatte sicher nicht gewollt, dass sich die beiden jetzt noch mal sahen und er ihr die Wahrheit sagte. Die wollte das sicher geheim halten, allmählich hatte er das verstanden, sie versuchte so viel wie möglich zu verbergen. Ryochi hatte keine Beherrschung, wenn es um Shina ging, das war leider so und man hatte es mal wieder bemerken müssen... Selbst Shinichi war nicht so dämlich und ging jetzt zu Ran, um zu sagen, dass er lebte... er rief sie ja nicht einmal mehr an...

Shinichi wäre der viel bessere Gefährte für Vermouth gewesen, denn im Gegensatz zu Ryochi hatte er Übung damit eine Waffe einzusetzen und irgendwie würde es ihm leicht fallen, einem aus der Organisation den Rest zu geben, die hatten das ja fast alle verdient. Als erstes würde er Gin ausradieren, wer brauchte den schon? Im Grunde war es nur seine Angst, die ihn dazu bringen würde. Shinichi hatte Angst, wenn man diese Leute einsperrte, dass sie irgendwann wieder rauskamen und von neuem Ärger machen könnten. Der Tod beseitigte sie endgültig... Seine Schwester würde ihm die Hölle heißmachen, wenn sie mittlerweile seine Meinung kennen würde. Er war nicht mehr so wie früher, der Kontakt zur Schwarzen Organisation hatte ihn und sein Leben verändert. Er konnte sich gut vorstellen, dass es vielen so ergangen war...

Um genau zu sein, Shinichi bewunderte Sêiichî Iwamoto, er war ein guter Mensch, auch wenn er zum Mörder geworden war, der Kerl brachte Organisationsmitglieder um, Shinichi teilte seine Meinung, das war gut so. Am besten, er legte endlich Gin um, der musste ihn doch genauso nerven wie Plavac. Die beiden waren gefährlich, das wusste der 19-jährige. Sêiichî sah das bestimmt nicht anders, aber wieso brachte er die beiden dann nicht um? Konnte er es nicht? An Vermouth konnte es nicht liegen, die hatte Cognac nicht unter ihrer Kontrolle, der Kerl tat, was ihm passte, irgendwie genauso wie sie. Gerne hätte Shinichi seine Schwester mal gefragt, was sie wirklich von Sêiichî hielt, aber er ahnte, dass es nichts gutes war. Ryochi war nicht so, das wusste er, denn Sêiichî war sein Freund und er unterstützte ihn, das hatten seine Worte vorhin eindrucksvoll bewiesen. Und dass Shina diese Meinung unmöglich teilen konnte, war ihm einfach klar, sie dachte ja, dass Verbrecher im Gefängnis am besten aufgehoben waren...

Er fragte nicht, sondern ging davon, der Junge wollte auch an einem Ort sein, an dem er besser nachdenken konnte, nur das war kein Park. Er musste nur alleine sein. Shinichi kannte in der Nähe eine Seitengasse, in der man ungestört sein konnte, allerdings war es dort normalerweise etwas gefährlich...
 

Shina hatte bemerkt, dass ihr Bruder sie links liegen ließ. Irgendetwas war mit dem auch nicht so ganz in Ordnung. Er war ohne ein weiteres Wort gegangen, konnte es sein, dass er eine andere Meinung als sie hatte? Traute er sich nicht, ihr das zu sagen, weil er glaubte, er könnte seine Schwester enttäuschen? Wieder einmal bemerkte sie, dass er noch ein Junge war, auch wenn er jetzt 19 war. In weniger als einem halben Jahr würde er sogar 20 sein. Er war alt genug, um eigenständig Entscheidungen zu treffen und war ganz bestimmt nicht auf seine große Schwester angewiesen, dennoch hatte er immer noch Schwächen und jetzt, wie es schien, eine mehr... die Organisation.
 

"Kannst du mir mal sagen, was du hier getrieben hast?" fragte Vermouth und knallte Campari eine. Sie war wütend und das nicht zu wenig. "Ich hasse es, wenn du gegen meinen Befehl handelst! Mach das nie wieder, verstanden?! Außerdem gehörst du ins Krankenhaus!"

"Bist du bescheuert? Was soll ich denn da? Ich bin ja nicht tot!" Das sagte er jetzt absichtlich, er machte sie nur nach, denn derselbe Spruch kam auch oft über ihre Lippen. "Tut mir ja Leid, dass ich nicht wie du bin, aber ich konnte nicht anders, ich musste sie sehen."

"You're really some kind of trouble! Wäre Chardonnay nicht hinter meinen Leuten her, hätte ich mir zehnmal überlegt, ob ich mit dir gemeinsame Sache mache, glaub mir. Wir machen das auf meine Weise, nur so können wir erfolgreich sein." Wie eingebildet sie mal wieder war, das war eine ihrer Schwächen, sie hielt sich für die Beste und das trieb sie manchmal dazu, voreilig zu sein. "Hast du jetzt Angst, dass Shina dich hassen könnte, weil ich ihr zuviel gesagt habe?"

"Ach was, ist mir egal." Das war abzuwarten gewesen, dass so etwas kam. "Du weißt, dass du dich belügst, weshalb sonst, sollte sie nichts wissen?"

"Weil Chardonnay uns alle beschattet. Wenn er was rausfindet, geht uns der Arsch aufs Grundeis. Wäre da nicht Cognac hätte Shina wohl auch ein ausgewachsenes Problem, die hat das ja nicht mal bemerkt, dass er oft in ihrer Nähe ist. Jedenfalls wird man sie so nicht einfach umbringen. Im Moment ist das allerdings von Nöten, dass man auf sie aufpasst." Sie musste das Thema wechseln, sonst würde sie wütend werden. "Riina wurde heute von ihrem Vater vergewaltigt, deswegen bin ich hier. Ich beobachte Shina, weil Riina gleich hier auftaucht. Ich will, dass sie wohlbehalten hier ankommt."

"Ach du schei-", Ryochi schluckte die Worte runter. "Dieser Mistkerl! Wataru sagte mal, dass sein Vater scharf auf sie ist, aber das... ungeheuerlich."

"Nein, Ryo, nicht deswegen... er tat es aus anderen Gründen. Manchmal wünsche ich mir, endlich tot zu sein, dann geht es allen besser..."

"Was soll das heißen? Dass er es deinetwegen..?"

Sie seufzte, der Kerl wusste zuviel und musste endlich beseitigt worden. "Ich muss gehen, mach dass du hier wegkommst!"

Er antwortete nicht auf ihren Befehl, sondern verschwand aus der kleinen Seitengasse. Er wusste nicht, dass Vermouth jetzt auch dafür gesorgt hatte, dass jemand ihrer Leute ihn beobachtete. Er würde NIE MEHR verletzt werden! Sie brauchte ihn ja noch... und andere Personen ebenfalls, sie würde ihm nicht erlauben, abzutreten...

What's the truth?

Okei, hier gibtz eigentlich nix zu sagen, außer dass ich die FF hasse... iz halt wieder typisch für mich... Anfang ging ja noch, aba das Ende.. -.- wenn Shinalein net so pervers wäre, fänd sies sicher auch scheiße >.< dabei hole ich beim nächsten Teil noch bissel aus.... und davon wiederum iz das Ende auch bekloppt -___-; Wer das liest, was kaum einer machen wird, XD, iz selber schuld... mhm naja.. ich mag Syrah hier nimmer.. weil die gemeine Dinge tut... Fehler könnt ihr diesmal alle behalten, bin nich scharf drauf *schlechte Laune versprüh*


 


 


 

Nachdem Campari verschwunden war, wollte auch sie die Gasse verlassen, um besser auf Shina achten zu können, die gleich Riina treffen würde. Als sie am Ende der Gasse ankam, stand da eine Person, die sie im Moment gar nicht gebrauchen konnte. "Was machst du hier?" fragte sie mit bösem Unterton in der Stimme. "Vorsicht ist besser als Nachsicht, das solltest du dir mal merken. Du hast hier nichts verloren, Cool Guy, zisch ab!" Wie zum Henker redete die wieder mit ihm? "Cool down, there's something I want to ask you." Shinichi lehnte an der Wand, mit geschlossenen Augen, was ihn leicht mysteriös wirken ließ.

Wieso fing er jetzt an Englisch zu reden? Das war die erste Frage, welche sich die blonde Frau stellen musste.

"Sag mal, warum hast du Ryochi in die Organisation gebracht? Ich hätte einen viel besseren Job machen können."

Jetzt drehte er wohl total durch. "Warum sollte ich dir so was verraten? Denk doch einfach nach, vielleicht kommst du drauf. Sag mir doch nur mal, weshalb du deswegen hierher kommst! Wegen solchem Mist kommst du in die Verbrechergegend?! Das machen nur Idioten."

"Du bist ganz schön frech! Ich könnte dir ganz schnell Ärger machen, merk dir das, Killerin!" Er holte zum Gegenschlag aus, von ihr würde er sich schon mal gar nicht so dumm anmachen lassen.

"Wie würdest du es finden, wenn die Killerin dir Ärger macht, Kudô!? Sei lieber vorsichtig mit deiner Wortwahl, andere hätten dir jetzt tatsächlich Ärger gemacht." Zu ihrem Vater hätte er so etwas ein einziges Mal dann nie wieder gesagt. "Tust du nicht, weil ich etwas über dich weiß, was du denkst, geheim halten zu können, ich hab dich durchschaut."

Ah ja? Da war sie jetzt aber gespannt! So arrogant und selbstsicher wie er wirkte, konnte dabei nur eine Spinnerei herauskommen. Das war ja wieder typisch Yukikos Sohn, der hatte so eine verdammt große Klappe. Tja, solche Leute fielen allerdings schnell auf die Schnauze, das war der Grund, weswegen Ryochi besser geeignet war, er war einfach vorsichtiger. Es sei denn, es ging um Shina, da machte der Typ auch was er wollte. "Was halte ich geheim? Sag schon!" Er ging auf sie zu und ließ deswegen von der Mauer ab. "Man hat mich bestens über dich aufgeklärt, außerdem bin ich nicht dumm. Es muss ja einen Grund haben, dass du mich andauernd so beschützt, oder nicht? Shina hat mich letztendlich draufgestoßen." Na ja, sie verstand kein Wort von dem was er da redete, also ließ sie ihn einfach weiterlabern. "Für Kinderreihen hab ich jetzt wirklich keine Zeit." Sie ging an ihm vorbei, denn Riina war jetzt erst mal wichtiger, sie sollte wenigstens heil bei Shinichis Schwester ankommen. "Geh nach Hause, dort bist du wenigstens sicher." Shinichi sah seine Chance, als sie ihm den Rücken zugewandt hatte, damit würde sie jetzt sicherlich nicht rechnen. Sie hörte ein Geräusch, das von einer Waffe ausging. "Halt!" Sie blieb stehen, als er das sagte und hielt inne, bevor sie kurz gehässig lachte. "Du drohst mir mit einer Waffe? Was soll das werden, wenn es fertig ist?"

Na, was wohl? Er wollte jetzt etwas spielen, das musste sie doch kennen. "Siehst du, wie leicht es mir fällt, dich zu überlisten!? Jeder andere hätte dich jetzt einfach erschossen!"

Wie witzig. "Jedem anderen hätte ich nicht den Rücken zugewandt..." Blitzschnell hatte sie den Lauf der Waffe geschnappt und ihn zu sich gezogen, so dass er schießen könnte, ohne dass sie etwas abbekam, allerdings landete er jetzt in ihrem Arm. "Mach das noch mal, dann werde ich richtig sauer, Darling!" Er versuchte es krampfhaft zu schaffen, die Waffe aus ihrer Hand zu ziehen, aber er schaffte es nicht. "Lass los!"

"Wieso sollte ich? Wie wäre es, wenn du loslässt??"

Das war beim besten Willen nicht witzig, sie hatte ihn schon wieder überlistet, das machte sie irgendwie immer. "Ich würde wohl echt alt aussehen, wenn du mich umbringen wolltest."

"Allerdings..." Mit einem schmollenden Gesichtausdruck blickte er in ihre eisblauen Augen. Ihm fiel nicht ein, was er noch sagen sollte. Sie behielt wieder Recht, er hasste das, es war haargenau die Situation, die er mit seiner Schwester immer hatte, die war auch immer besser wie er. Irgendwie fand er das überhaupt nicht lustig, dass die beiden Frauen stärker waren als er. Das war doch irgendwie ungerecht.

"Wenn ich wirklich wollte, würdest du das nicht mit mir machen, glaub mir."

"Hm, ja, so wie du dich von Gin nicht hast niederschlagen lassen..." Seine verdammte Arroganz würde ihm wirklich irgendwann das Genick brechen, weil er dachte, er könne alles schaffen. "Da kannte ich eure Organisation nicht, die Aussage ist nichts wert, Sharon..."

"Genauso wenig wie, dass du ohne mich verloren wärst, Kleiner..." Das reichte jetzt aber! Er kochte, ließ sich aber nichts anmerken, er konnte Gefühle eben gut verbergen. "Das hättest du gerne..."

"Wer hat Gin von dir ferngehalten? Wer hatte die glorreiche Idee, dass du dich als Kuroba ausgibst? Wer war es, der geschwiegen hat, was deine zweite Identität anging? Das war alles ich, also mach den Mund nicht zu weit auf!" Musste sie ihm das alles fett unter die Nase reiben? "Jetzt kommst du dir ganz toll vor, nicht wahr? Ich hätte dich nicht gebraucht, ich hab ja noch andere Leute..." Er schaute sie mit dieser gewissen Enttäuschung an. "Du traust mir gar nichts zu... Genauso wie Shina, man, das nervt gewaltig!" So ganz stimmte das nicht, da hatte er was falsch verstanden. "Versuch dich doch mal einzukriegen, so kommst du kein Stück weiter." Sie nahm ihm die Waffe locker aus der Hand und steckte sie ein. Er legte allen Trübsinn in seinen Gesichtsausdruck, den er inne hatte und blickte ihr dann mit diesem todtraurigen Blick in die Augen. Er wollte wissen, wie sie reagieren würde, wenn er so schaute. "Du hast mich reingelegt, das war gemein..." Er hörte sich wie ein kleines Kind an, was sie schockte. "Was war gemein?"

"Dass du mich von ihr getrennt hast, das war nicht nett.." Shinichi wusste gar nicht, wie er das über sich bringen sollte, er wollte sie ja bloß testen.

Sie war also gemein?? "Wäre wohl netter gewesen, dich denen auszuliefern, oder was?" Da war ein provokativer Unterton in ihre Stimme getreten, was sie leicht wütend klingen ließ. "Ich hatte im Prinzip keine Wahl, wenn ich wollte, dass du denen entkommst, und das weißt du auch."

"Du willst sagen, dass du keine Hintergedanken hattest? Das kaufe ich dir nicht ab..."

Sie räusperte sich, was sollte das denn jetzt bitteschön heißen? Warum hatte sie das dumpfe Gefühl, dass er gerade seinen Charme an ihr ausprobierte? Sie ließ ihn schneller los, als er schauen konnte und wich einen Schritt zurück, dabei zog sie die Augenbraue skeptisch hoch. "Was ist denn in dich gefahren, sag mal? Ich bin mehr als doppelt so alt wie du, hast du 'nen Knall!? Wenn du mich noch mal so frech anmachst, dann hast du nichts mehr zu lachen! Und jetzt muss ich los!" Sie drehte sich um und verschwand aus der Gasse. Das hier gab Shinichis Ego einen kleinen Knacks. Normalerweise wies ihn keine Frau ab, demnach hatte Shina sich also geirrt, das sollte ja auch mal vorkommen. Wenn die in ihn verguckt war, würde er einen Besen samt Kehrschaufel fressen. Wie kam seine Schwester überhaupt auf solchen Mist?
 

Vermouth beobachtete Riina, die nun hinter Shina auftauchte, worauf diese ein zweites Mal erschrak. "Man, Riina, was erschreckst du mich so? Ich kann das nicht leiden!"

"Hi, Shina... Sharon hat mich zu dir geschickt, die kann mich im Moment nicht leiden, wie's scheint..."

Warum fühlte Shina sich beschissen, wenn man ihr so etwas sagte? War es, weil sie diesen Namen im Moment hasste? "Was hast du denn mit dieser alten Schachtel zu schaffen?" Ein empörter, leicht wütender Blick machte sich im Gesicht der Beobachterin breit. "Alte Schachtel? Ich bin 29!" Sie musste die Wut unterdrücken, sonst wäre sie dahin gerannt, um der Detektivin Manieren beizubringen. Auch wenn sie sich mit ihrem Alter selbst was vormachte, beharrte sie immer auf 29, älter war sie ja auch wirklich nicht, wenn man von ihrem Körper ausging...

"Die alte Schachtel ist mit meinem Vater verfeindet und meinte eben, dass sie ihm eine reinwürgt, indem sie mich beschützt, allerdings ist das nun nach hinten losgegangen..."

"Wie meinst du das?" Riina senkte den Kopf und seufzte leicht. "Na, dass sie mich nicht mehr vor ihrem Vater beschützen konnte. Ich war meinen Bruder suchen, weil er verschwunden ist, ähnlich wie Ryochi. Ich vermute, er hat deinen Verlobten gesucht. Ich hab ihn in der Verbrechergegend gesucht, ich bin so dämlich..." Sie schluchzte auf, wenn sie daran dachte, welche Chancen sie gehabt hatte, da wieder heil rauszukommen...

Der schwarzangezogene Killer, der ihr auflauerte und sie anschließend vergewaltigte, was Chardonnay anwies, hatte ihr keine Chance gegeben. "Er war einfach zu stark, da brachte auch mein Tränengas und die Pistole, welche ich von Vermouth zu meinem Schutz bekommen hatte, nichts mehr. Er hat mich erst mal entwaffnet und wehrlos gemacht... es war so grausam." Shina konnte nicht anders, sie musste Watarus kleine Schwester einfach in den Arm nehmen, sie fasste es nicht, da hatte er also seine Tochter vergewaltigen lassen, so langsam gab sie es auf, der Mistkerl hatte kein Herz und würde nie eines haben... "Ich bin eben nicht wie Sharon, Shina und knalle alles ab, was mir nicht passt, und ich hasse Waffen... und doch bin ich auf sie angewiesen, ich fühle mich so erbärmlich..."

"Wenn sie Ryochi genauso beschützt wie dich, dann gute Nacht..."

"Wieso?"

"Weil er bei ihr ist... Wenn ich die in die Finger kriege, die kann sich auf gewaltigen Ärger gefasst machen!"

Vermouth stöhnte, so etwas hatte sie erwartet, Shina konnte doch unmöglich begeistert von ihrer Idee sein, wie auch? Sie brachte ja ihren Verlobten in Gefahr, aber sie würde schon dafür sorgen, dass man ihn ab jetzt gut genug beschützte. Cognac war nicht das einzige Organisationsmitglied, das Ryochi beschützen wollte, daher würde es leichter werden...
 

In der Verbrechergegend war wieder einmal jemand zu Tode gekommen. Pech nannte sich das. Wieso tauchte der Kriminalist auch in dieser Gegend auf? Hier wurde man erschossen, er hatte es also herausgefordert. Chardonnay würde begeistert sein, wenn er erfuhr, wen Pinot hier ausgelöscht hatte, da war sich der Braunhaarige sicher...

Eine Katze schrie, woraufhin sich der Mann herumdrehte, als hätte er etwas gehört, das ihm nicht in den Kram passte. So ziemlich alles hätte er für seinen Boss getan, immerhin hatte er es ihm alleine zu verdanken, auf freien Fuß zu sein. Noch mal würde man ihn nicht ins Gefängnis sperren können, niemals. Er war jetzt ein Killer von Rang und Namen...

Die Katze von eben kam aus einer Ecke und rannte wild miauend an dem 33-jährigen vorbei. Verdammtes Biest! Er visierte die Katze mit seiner Waffe an, dabei erschien ein dreckiges Grinsen in seinem Gesicht, doch ehe er es schaffte, dem Vieh den Rest zu geben, ertönte ein Schuss. Die Kugel traf ihn in die linke Schulter, gleich darauf ertönte ein weiterer Schuss, der ein paar Vögel aufschrecken ließ, so dass sie rasch davonflogen.

Der Schütze befand sich noch in einer Ecke und wartete darauf, dass Pinot auf ihn zukommen würde, der würde Augen machen, denn er würde ihn auch diesmal besiegen....

"Du lernst es in diesem Leben nicht mehr, Takeshi Iwamoto, oder soll ich sagen, Takeshi Takagi?" Ein böswilliges Lachen kam, kurz bevor der Störenfried direkt vor Pinot stand. Das arrogante, selbstgefällige Grinsen in seinem Gesicht ließ den Braunhaarigen wild knurren. "Halt deine verdammte Fresse!" Der Kerl tickte aus und schoss wild auf seinen Bruder, dieser jedoch suchte Deckung hinter der Mauer und wartete einen günstigen Zeitpunkt ab. Cognac war ein wenig schockiert, denn er hatte ihn mit seinem zweiten Schuss in die Magengegend getroffen, doch sein Bruder reagierte nicht. Tat ihm so was nicht weh? Nicht dass ihn das beeindruckte, denn es war in einer Organisation schon fast verständlich, dass man sich nicht so schnell unterkriegen ließ, aber es kam dem Schwarzhaarigen eher so vor, als wenn Pinot die Schusswunde gar nicht erst bemerkt hätte und das war seltsam...

Während der Mann wegen seines Bruders total ausrastete, fragte er sich, weswegen man ihn Takeshi Takagi genannt hatte. Sollte das heißen, er war mit dem OPFER verwandt? Das wäre ja der Oberhammer. Allerdings berührte es ihn herzlich wenig, wen er da gekillt hatte, es war eben ein Auftrag gewesen, weil der Kriminalist hier geschnüffelt hatte, hier, wo sich der Boss momentan aufhielt. Man wollte ja verhindern, dass der junge Kerl es schaffte, ihn ausfindig zu machen...

Dass Keichiro Takagi sein Vater sein könnte, darauf kam Pinot, einfältig wie er war, noch nicht.

Wut machte blind und dumm, das bemerkte man auch jetzt wieder einmal. Cognac fand es ziemlich dämlich, wie sein Bruder sich verhielt, denn das nannte man auch Kugeln verschwenden. Dabei traf der ihn nicht ein einziges Mal.

Wie zu erwarten war, gingen dem Killer die Kugeln aus, so dass Sêiichî ein paar Sekunden hatte, um dem Kerl den Rest zu geben, denn so schnell schaffte der es nicht, nachzuladen, also kam er aus der Ecke, zielte gemächlich auf ihn und drückte ab. Die Waffe landete in einer Pfütze, was ein plätscherndes Geräusch zur Folge hatte.

Nein, umbringen wollte er seinen gestörten Bruder ganz sicher nicht, er wollte ihm nur Manieren beibringen und ihm zeigen, wer hier der bessere war! Okay, sie waren beide Mitglieder in der Organisation, nur mit dem Unterschied, dass er nicht zu einem Abschaum namens Chardonnay gehörte. Er gehörte sogar zu seinen Feinden und doch hatte er bisher keinen Grund gesehen, um Angst zu bekommen. Er konnte sich ja ausreichend genug verteidigen, doch man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben, schließlich war die Organisation für ihre Gründlichkeit bekannt. Man konnte also ziemlich schnell das Zeitliche segnen, ohne dass man wirklich damit rechnete.

Nichts desto trotz war das hier sein Halbbruder und er wollte ihn nicht erschießen, so kalt war er auch wieder nicht. Nachdem, was er wusste, war es ja klargewesen, dass Chardonnay ihn zu sich holen würde, er hatte ja nur zwei Söhne und einen davon hasste er, während der andere wunderbar zu ihm passte. "Du bist dämlich, also echt", stichelte er seinen Bruder und ging auf ihn zu. "Du musst mehr nachdenken! Nur Idioten rasten aus und verschwenden unnötig Kugeln. Wie du siehst, hat dir das herzlich wenig gebracht!"

"Wie kannst du mit dieser alten Schlampe zusammenarbeiten?" fragte ihn der andere mit einem Knurren und verfiel wohl wieder in blinde Wut. Sêiichî seufzte leise, als man ihm diese dumme Frage stellte. War ja typisch Takeshi, er verstand nicht das geringste. "Diese alte Schlampe ist zufällig die Cousine meiner Mutter, also werde nicht frech! Du bist hier derjenige, der Verrat begeht, na ja, obwohl, du als Keichiros Sohn gehörst dann ja zu ihm, weil Merlot tot ist. Ich werde eben nie zu diesem Bastard gehören! Warts nur ab! Die alte Schlampe, Vermouth wird es ihm schon noch zeigen, darauf kannst du Gift nehmen! Und sie wird auch dich nicht verschonen, sollte sie herausbekommen, dass du Wataru auf dem Gewissen hast..." Das war etwas, was ihn ärgerte. Warum war er nicht eher aufgetaucht? Nun lag der arme Wataru da am Boden, nur etwas war seltsam... Bei einer Schusswunde in der Brust müsste zumindest Blut am Boden sein, was allerdings nicht so war. Irgendetwas war da faul... aber er würde Pinot sicher nicht darauf hinweisen. Der war eben dumm, denn nach genauerem hinsehen, bemerkte Sêiichî, dass Wataru nämlich gar nicht blutete, was hieß, dass er gar nicht so schwer verletzt sein konnte. Na ja, dann sollte der Idiot eben denken, er hätte ihn getötet...

"Sharon ist ein Mensch, wie du und ich und auch eine Profikillerin macht einmal Fehler, wobei ich denke, dass sie persönlich keinen Fehler gemacht hat. Sie kann sich eben nicht zerteilen und überall gleichzeitig sein, du Psychopath! Das möchte ich mal sehen, wenn du das fertig bringst!" Es war unfassbar, der landete bei Chardonnay, ohne zu wissen, dass er sein Vater war und leckte ihm wahrhaftig die Füße, nur weil der Typ was gegen Vermouth hatte. Da hörte der Spaß auf. Dieser Mistkerl sollte endlich mit diesem Theater aufhören, er sollte endlich einsehen, dass sie nicht an Merlots Tod schuld war. "Sie hat Mutter nie darum gebeten, in die Organisation einzusteigen, Mutter war daher selbst schuld, dass sie so früh gehen musste. Aber mich wundert nichts mehr. Keichiro hasst sie und will sie seelisch am Ende sehen, aber glaube mir, so leicht werdet ihr euer Ziel nicht erreichen! Ich bin ja auch noch da, gell Brüderchen? Ich werde verhindern, was es zu verhindern gibt!"

"Bist du fertig, Kleiner? Du gehst mir mit deiner Vermouth gehörig auf den Keks! Wenn das kein Grund ist, dich umzunieten?!" Er zog aus seiner Jackentasche eine zweite Waffe, doch auch diese wurde relativ schnell nebensächlich, da Cognac sofort parierte und auch diese Waffe am Boden landete. "Gib's auf, ich bin besser als du, das wird sich niemals ändern.. och." Er wurde schnippisch, es machte ihm einfach zu großen Spaß, seinen Bruder zur Weisglut zu treiben. Sêiichî hatte ihn schon früher nicht gemocht, bevor er ihn in den Knast brachte. Sein Bruder hatte schon immer irgendwie nicht alle Tassen beisammen. "Das werden wir sehen, Cognac, denn noch einmal lasse ich mich nicht von dir einbuchten!" Die pure Selbstüberschätzung sprach aus seiner Stimme heraus, was Sêiichî giggeln ließ. "Chardonnay hat genug bekloppte Killer in seinen Reihen, die dich grausam töten können, noch ehe du bist drei gezählt hast!"

Sollte das eben gerade eine Drohung gewesen sein? Das konnte doch nicht sein, oder? Glaubte er echt, er, Sêiichî Iwamoto, der zu Vermouth gehörte, würde sich leicht töten lassen? Wie bescheuert...

"An mir wird man sich noch die Zähne ausbeißen, merk dir das, Pinot! Ich bin genauso einfach zu erledigen, wie Vermouth, stellt euch drauf ein..."

Pinot wurde schlecht, als er sich seine Arroganz geben musste. "Du und deine bekloppte Killerin, ihr werdet schon noch sehen, dass Arroganz in eurem Fall nicht angebracht ist! Hochmut kommt vor dem Fall, Kleiner, das solltest du dir mal merken! Chardonnay weiß nämlich jetzt genau, wie er sie klein kriegen kann und du bist auch kein Problem, weil ihr für Killer viel zu nett seid. Solche Leute sterben in der Regel früh!" Das scheinheilige Grinsen im Gesicht des 33-jährigen ließ Cognac knurren, aber er unterdrückte die Wut, die in ihm aufkam. Dieser beknackte Killer hatte ihm keine Vorschriften zu machen, wie er sich zu verhalten hatte, der sollte sich doch mal ansehen. Als wenn Hass stärker als Liebe wäre, war es denn nicht eher umgekehrt? Er und seine Vermouth waren doch das beste Beispiel. Sie war noch relativ normal geblieben und lebte schon seit über 30 Jahren in der Organisation, im Grunde war sie so etwas wie sein Vorbild. Er würde ebenfalls nicht so schnell sterben, nämlich nicht eher, bis er den Tod seiner Mutter gerächt haben würde...

"Du bist herzlos, Pinot, daher verstehst du unsere Gründe wohl kaum, also mach dir nichts draus, es ist mir im übrigen völlig scheißegal, was du so denkst. Deine Denkweise finde ich verabscheuungswürdig. Ich kann mir schon denken, dass ich euch ein Dorn im Auge bin, aber tut mir Leid..." Er holte seine Handschellen hervor. "Ich bin ein Verräter und stehe dazu! Mein Ziel ist es in erster Linie, deinen Alten aus dem Verkehr zu ziehen, oder gleich die Organisation zu schrotten, und bevor ich das nicht erreicht habe, werde ich euch weiter Ärger machen..."

Verdammt, er hasste ihn und seine verdammt arrogante Art! Er war wirklich sehr von sich überzeugt, Pinot kochte fast über vor Wut. Es machte sich doch sehr bemerkbar, wo sein Halbbruder hingehörte. Die waren ja arrogant für zehn. Noch dazu hatte er diese Handschnellen in der Hand, Pinot ging daraufhin eine Weile rückwärts. Leider waren ihm beide Waffen verloren gegangen, was für eine Schmach...

Völlig unerwartet hörte man das Quietschen von Reifen und ein dunkelgrauer Audi TT näherte sich dem Geschehen. Noch bevor Cognac das richtig realisiert hatte, blendete man ihn und fuhr ihn buchstäblich über den Haufen, woraufhin der Wagen bremste und dabei die Reifen quietschten. Nur knapp konnte er verhindern, dadurch verletzt zu werden, als sie ihn anfuhr. Pinot raste auf den Wagen zu und stieg in diesen ein. Es war zwar bedauerlich, dass er ihre Hilfe brauchte, aber er war froh, dass sie gekommen war, um ihn zu holen...

Cognac griff zu seiner Waffe und schoss auf die Reifen des Autos, das blitzartig nach vorne schnellte und mit quietschenden Reifen davonbrauste. Leider war es zu schnell, als dass er die Reifen erwischt hätte, aber das war ja nicht so schlimm, es würde noch genügend Gelegenheiten geben, um denen das Handwerk zu legen.

Sêiichî erkundigte sich jetzt lieber nach Wataru, der regungslos am Boden lag. "Hey Alter, die Luft ist rein, du kannst aufstehen..." Wie auf Knopfdruck erhob sich der Dunkelhaarige, daraufhin reichte Sêiichî ihm die Hand und half ihm so dabei aufzustehen.

"Man, im ersten Moment dachte ich, du seiest tot, Wataru."

"Tja, das dachte ich auch erst, bis der Schmerz ausblieb und ich versuchte still dazuliegen. Ich hab nicht gedacht, dass man den Typen so leicht täuschen kann..."

Hatte Wataru jetzt eigentlich etwas von dem Gespräch mitbekommen, wusste er nun, dass der Killer sein Halbbruder war? "Hast du uns reden hören..?" fragte er deswegen etwas vorsichtig nach und Watarus Seufzen sagte alles. "Leider ja, kein Wunder, dass Vater mich hasst, er hat ja 'nen Sohn, der Killer ist und deswegen zu ihm passt, was will der denn dann mit mir? Für den bin ich ein Verräter..." Immer wieder, wenn Wataru wegen diesem Mist deprimiert wurde, hasste Sêiichî Keichiro Takagi noch weitaus mehr, wie sonst. Wie konnte dieser Mistkerl ihm so was bloß antun?

"Du hast nichts falsch gemacht, Wataru, spiele bloß nicht mit dem Gedanken, dich zu ändern, Shina hat dir oft genug gesagt, was sie darüber denkt. Und im Grunde weißt du auch, dass du keinen Fehler begangen hast. Dein Vater ist eben egoistisch, er denkt nur an sich und deswegen hasst er dich so. Alles muss nach seinem Kopf gehen! Sharon hat auch gegen seinen Willen gehandelt, daher hasst er sie jetzt auch. Nur dass sie nicht im geringsten daran denkt, dem irgendwas recht zu machen, du solltest genauso denken. Du bist gut so, wie du bist und ich bin froh, dass du keine Menschen töten kannst, das macht dich zu einem äußerst treuen Freund und hilfsbereiten Kriminalisten mit einem großen Herzen, also mach dir keinen Kopf!" Ein bewunderndes Lächeln erschien in Sêiichîs Gesicht. Ja, er mochte diesen Mann, er hatte es geschafft, verschont zu bleiben und für seinen Vater sein Leben nicht im Verbrecherdasein zu fristen.

"Danke für die Aufheiterung, manchmal wünsche ich mir einfach, mein Vater würde mir eine Chance geben..." Wataru seufzte leicht, die Sache zog ihn jedes Mal aufs neue runter.

"Die wirst du nur leider nie bekommen, denke ich. Er ist viel zu sehr von sich eingenommen und sieht in jedem Polizisten eine Gefahr... der sollte sich ansehen, der ist doch selber eine." Eine Menge Spott kam in seiner Stimme auf und er knurrte kurz auf. Niemals würde er diesem Mann vergeben, weder wegen Vermouth noch wegen Wataru. Beide hatten so etwas seiner Ansicht nach nicht verdient. Was musste er es ausgerechnet auf diese beiden abgesehen haben, die ihm persönlich am Herzen lagen? Tja, man musste es eben einsehen und damit klarkommen, genauso wie Keichiro es hatte verkraften müssen, dass Sharon in keines Blickes würdigte... Am Ende hatte ihn das noch verletzt, wie lächerlich seine Gedanken doch waren...
 

Riina war wohlbehalten bei der Detektivin angekommen, also machte sich Vermouth wieder aus dem Staub. Als sie um eine der Ecken im Verbrecherviertel ging, hielt man ihren Arm fest. "Na, wohin geht's denn, Black Rose?" Sie hasste es, wenn er sie so nannte und riss sich los. "Lass diesen Kinderkram, Cognac." Er seufzte und zog sie wieder zu sich. "Was hast du da draußen gemacht? Das hier ist doch unser Revier oder nicht?" Sie blickte ihn wütend an. "Ich habe noch andere Dinge zu tun, als hier lungern, so wie du das oft tust! Was hast du dir überhaupt gestern gedacht?! Du hättest mich auch mal anrufen können, es war wichtig..." Was war denn mit der los? Die war ja selten so schlecht gelaunt gewesen, da musste er ja geradezu dafür sorgen, dass sich ihre Laune verbesserte. "Ich hab Babysitter für Campari gespielt, der ist immerhin noch neu und ist etwas scheu eine Waffe zu benutzen, deswegen ist er auch verletzt worden. Ich sagte doch gleich, dass es eine blöde Idee ist."

"Hab ich je gesagt, er soll Leute umbringen? Nein, also komm mir nicht mit solchem Mist! Er soll was ganz anderes tun! Wer war es eigentlich, der auf Campari geschossen hat? Derjenige wird es noch bereuen, darauf kann er sich mal freuen."

"Du bist lustig, Vermouth. Du willst jemandem Ärger machen, den wir nicht kennen. Ich hab den Killer nicht gesehen. Anscheinend kennen wir ihn gar nicht. Wir können dem also gar keinen Ärger machen. Glaub mir, ich hab auch 'ne riesige Wut im Bauch deswegen und würde den Kerl gerne löchern, aber wir können nun mal nicht. Wie stellst du dir das auch immer vor? Es war klar, dass was schief geht! Ist doch in letzter Zeit oft so gewesen, seit Chardonnay das sagen hat."

Die Killerin knurrte und wenig später spürte er ihre Hand in seinem Gesicht. "Du willst sagen, ich wäre unfähig? Pass auf, sonst bist du die erste Leiche in diesem Viertel." Er schnappte ihre Handgelenke, denn solche kleinen Handgreiflichkeiten konnten ihn erst richtig wild machen. Er drückte sie gegen die Wand und verschloss ihren Mund mit seinem...
 

Durch ein Fernglas beobachtete man den Oberschüler, der augenscheinlich Kaito Kuroba war, aber Plavac wusste, dass es Shinichi war, den sie suchten, um Vermouth klein zu kriegen. Der Killer wartete auf seine Chance, um den Jungen von hinten zu überfallen, aber es musste schnell, unbemerkt und ohne Zeugen geschehen. So wie das in der Organisation nun einmal war. Als Shinichi um eine Ecke ging, in der keine Menschenseele war, es aber normalerweise ungefährlich war, dort zu sein, schnappte man ihn von hinten und rammte ihm eine Spritze in seinen Rücken. Der Junge fiel um, wie ein Sack und blieb am Boden erst einmal liegen. Der Mann in Schwarz schaute missbilligend auf den Körper hinab und lachte leicht irre. "Kinderspiel.. der Boss wird begeistert sein."
 

Cognac hatte die schöne blonde Frau mittlerweile auf gewisse Weise entführt und war in ihrem Apartment gelandet. Die Tür fiel ins Schloss, er hatte kaum Zeit, sie ordentlich zuzumachen, er warf sie einfach zu, was einen heftigen Knall gab, da er währenddessen mit den Lippen und der Zunge der Frau beschäftigt war.

Anscheinend hatte er es heute ganz besonders nötig und irgendwie schaffte es der kleine Casanova immer wieder, dass sie kleinbei gab. Er schob sie auf ihr Bett zu und gab ihr einen Schubs. Nicht viele hätten sich das erlaubt, was er sich ständig erlaubte, aber deswegen war er wenigstens nicht langweilig und mit etwas Spaß verbunden. Der 25-jährige verlor nicht viel Zeit damit, ihre weit offene schwarze Bluse aufzuknöpfen und ihr in den Hals zu beißen, was sie mit einem Stöhnen erwiderte. Dass er solche Spielchen betrieb, war schon normal geworden, darauf standen sie beide irgendwie.

Er fackelte nicht lange und streifte ihr die Bluse ab, woraufhin er sich gleich an ihrer schwarzen Hose zu schaffen machte. Cognac war in mancher Hinsicht ein sexueller Nimmersatt, was ihr durchaus gefiel, er hatte schließlich Ausdauer, denn er war jung. Gin hingegen, tja, was war Gin? Spaß ganz sicher nicht... Er war viel zu ernst und konnte dabei ja nicht mal lachen, des weiteren war er so manches Mal brutal gewesen. Aber wer sagte, dass das nicht auf Gegenseitigkeit beruhte? Sie konnte ihm durchaus auch wehtun, immerhin war er kein Mann, für den sie auch nur das kleinste Gefühl empfand. Außerdem war der Kerl abnormal, genauso wie seine Handlungen. Keine halbwegsnormale Frau hätte das toll gefunden, aber man gewöhnte sich bekanntlich an alles. Vielleicht hatte sie sich deswegen auf den Jungen eingelassen, weil sie die ganzen Abnormalitäten noch zerstört hätten und nichts von ihrem Herzen übrig gewesen wäre. Vielleicht war das auch eine Art von Liebe, auch wenn es nicht diese war, wie Sêiichî sie sich wahrscheinlich von einer Frau wünschte. Aber egal war er ihr nicht, das war es, was zählte.

Sie zog sein schwarzes Hemd aus seiner Hose, bei welcher sie nach vorne ging und den Knopf öffnete. Wenn Gin wüsste, was die beiden da taten, hätte er sie wohl beide zu Tode gefoltert. Ach der Arme hatte ja keine Ahnung wie sehr man mit ihm spielte und ihn verarschte.

Sêiichî war jedes Mal erneut von ihr beeindruckt, wenn er sie sich so anschaute. Auch wenn der Tag beschissen ausgesehen hatte, sie schaffte es, ihn aufzuhellen und Licht ins Dunkel zu bringen. Alles, was ihm jemals zugesetzt hatte, war Vergangenheit geworden. Das Verschwinden seines Vaters, der Tod seiner Mutter, sein Bruder, der nicht sein richtiger Bruder war, seine Freunde, die hatten leiden müssen. Wegen ihr vergaß er all diese Probleme, weil er sich immer sehr auf sie konzentrieren musste, er wollte ihre ganze Schönheit auskosten. Gin wusste das doch gar nicht zu schätzen, genauso wenig, wie dem Kerl klar war, woran er war. Schon seit Jahren wartete Cognac auf den Befehl, ihn zu töten, aber anscheinend brauchte sie ihn noch... zu schade. Aber irgendwann würde sie schon genug von dem Typen haben, dann würde er die Sache genießen können.
 

"Dieser dumme Bastard will schon wieder meine Mutter ficken", meinte Syrah knurrend, als sie die stöhnenden Geräusche aus dem Zimmer nebenan hörte.

"Keine Sorge, Syrah, das wird bald enden." Nur Teran selbst und Chardonnay wussten, was damit gemeint war und der 25-jährige Mann würde es auch keinem sonst genauer sagen. Syrah hasste Cognac, und selbst wenn sie seine Worte nun durchschaute, würde sie ihm nicht ins Handwerk pfuschen.

Es war interessant für Syrah zu hören, was ihr Teran da plante und ihr würde im Traum nicht einfallen, ein Wort darüber zu verlieren.
 

Cognac war meistens ziemlich fix und schaffte es binnen Minuten sie zu erregen, er war so was wie ein kleines Naturtalent. Jede Frau, die es mit ihm zu tun bekam, konnte sich glücklich schätzen. Vielleicht landete sie deswegen auch immer wieder mit ihm in der Kiste, weil er gut war.

Er hatte es ihr nie gesagt, aber sie wusste, dass er sie liebte. Wenn man nicht ganz einfältig war, bemerkte man das. Bisher hatte sie es vermieden, diesen Umstand auszunutzen. Sie hatte zwar versucht ihn unter ihre Kontrolle zu bringen, aber irgendwie funktionierte das nicht, er hatte seinen eigenen Kopf, ein weiterer Grund, weswegen sie ihn schätzte. Ihr war klar, dass das hier eine Weile dauern würde, so war es immer...

Maybe the last time...

X'''''''''''''''''''D Da Shinalein.. es kam durch.. *ROFL* wenn Cherubin das sieht, kriegt die nen Anfall, wegen ihrem harmlosen Lemonteil, wo voll nix beschrieben war -__________________-; Anscheinend iz der Teil aba echt harmlos, kein Wunder, bei dem Ende..... *dröpppz* Dann hätte ich das auch nich extra machen müssen -.- manchmal iz Ani echt komisch o.Ô; Nya.. nehmen wir's hin XD

Nyoo, was soll ich noch sagen..? Nachfolgeteil vom letzen eben... XD

Viel Vergnügen X''''''D

Und hier mag ich Syrah ganz besonders nich, aba ihr wisst ja nich, was die noch so alles verbrochen hat X'''D
 


 


 

Sêiichî bemühte sich sehr oft, damit sie seine Gefühle nicht mitbekam, was ihm eigentlich recht gut gelang. Manchmal war es wirklich eine Überwindung ihr nicht alles zu sagen und ihr nicht seine Liebe zu gestehen. Besonders, wenn sie solche Dinge tat, wie gerade eben, wenn sie netter war, als sie es sein müsste. Ihm war klar, dass sie das ausschließlich für ihn tat, für niemanden sonst. Es war schon erstaunlich, wie gut sie sich im Griff hatte, um Gin die ganze Zeit vorzumachen, sie würde auf seine Abnormalitäten abfahren. Komischerweise war sie bei ihm nie so. Für ihn war das Ganze völlig normaler Sex mit einer Frau.

Allerdings war das, was sie da gerade eben tat, nicht so ganz normal. Ihre Lippen wanderten über seinen Oberkörper, weil er mehr als gut gebaut war, und kamen bei seinem Bauch an. Sie zog ihm die Shorts schnell runter und rutschte dabei auf seine Beine, so dass sie besser an seinen kleinen Freund herankam. Er hatte sie so weit, dass sie alles dafür tun würde, um mit ihm schlafen zu können, doch so weit hatte sie bei ihm bisher nie gehen müssen und sie wollte es auch nicht so ganz, aber heute... war alles anders. Sie wollte ihn ein bisschen quälen, so wie er es immer mit ihr machte. Sie nahm sein Glied in ihrem Mund auf und entlockte ihm sogleich ein leichtes Keuchen, das in ein heftiges Stöhnen überging, als sie anfing zu saugen. Es war lange her, dass sie so etwas getan hatte, aber sie beherrschte es noch relativ gut, so etwas verlernte man eben doch die Jahre über nicht.

Sêiichî krallte sich ins Laken und rang um Beherrschung, sie machte das so gut, keine andere hatte seine Gefühle dermaßen unter Kontrolle gehabt, wie sie, aber auch das war schon normal für ihn geworden. Bei anderen Frauen konnte er noch relativ kühl reagieren, aber bei ihr war ihm das unmöglich, er verlor jedes Mal gänzlich die Beherrschung, weswegen ihre Begegnungen meistens ziemlich heftig aussahen. Und auch dieses Mal würde das nicht anders sein. Obwohl sich seine Männlichkeit längst bereit erklärt hatte, weiterzugehen, hörte sie nicht damit auf zu saugen und zu lecken. Er wurde total wahnsinnig und konnte nur mit Mühe verhindern, dass er schlapp machte. Aber er wagte es nicht ihr den Befehl zu erteilen, damit aufzuhören, dann musste er es eben ertragen und sich zusammennehmen, war doch mal was anderes. Beide fuhren schließlich auf Veränderungen ab. Man sah ihm an, dass ihm heiß geworden war, denn Schweiß stand auf seiner Stirn und er schnappte erschreckend heftig nach Luft.

Es passte ihm allerdings gar nicht in den Kram, wie sehr sie ihn dieses Mal kontrollierte, er würde ihr das Ganze nachher schön heimzahlen...

Sêiichî wartete schon darauf, dass sie von ihm ablassen würde.
 

Das geschah auch schon bald, denn auch sie hatte allmählich genug von ihrem kleinen Spielchen. In Cognacs Gesicht spiegelte sich ein fieses Lächeln wieder, als er sich langsam zu ihr erhob, ihre Hand nahm und an ihrem Finger lutschte, um sie etwas abzulenken. Als er bemerkte, wie sie die Augen schloss und es zu genießen begann, dass seine eine Hand bei ihren Brüsten Arbeit leistete, schnappte er sich ihre andere Hand und beförderte sie ins Kissen. Sie zappelte unter ihm, anscheinend passte ihr das nicht, aber es war ja immer so, dass sie das nach seinen Regeln spielten. Ihm war klar, dass sie wieder einmal vorgehabt hatte, ihn ans Bett zu fesseln, weil er das Seil unter dem Kopfkissen spürte, aber er machte ihr einen Strich durch die Rechnung, wie jedes Mal. "Du weißt, dass ich es hasse, hilflos zu sein, weswegen du immer gegen mich verlieren wirst, Vermouth", machte er sich etwas lustig, wobei die Grausamkeit in seinen Augen aufkam. Auch er konnte gut eine Rolle spielen und ihr vormachen, dass er gemein war, schließlich betrieben sie das hier schon eine ganze Weile, um genau zu sein, Jahre. Er hatte sie beobachtet, wenn sie ihre Rollen spielte und gelernt, es auch zu tun. Manchmal war das in dieser beschissenen Organisation von Nöten, immerhin hatte er nicht vor, so schnell zu sterben, was sicher passiert wäre, wenn man seine wahren Gründe erfahren hätte.

Die blonde Frau fand sich gefesselt wieder, so weit war er bisher noch nie gegangen. "Mach mich los, ja? Ich kann das genauso wenig ab, wie du." Ein befehlerischer Ton kam in ihrer Stimme auf, was ihm ein Lachen entlockte.

"Mhm, nein, vergiss es, du weißt, wie stur ich bin. Und wenn du jetzt frech wirst, dann gehe ich." Das war eine glatte Erpressung, im Moment hasste sie ihn, anscheinend hatte der ja nicht mal vor weiterzumachen.

Das einzige, was er jetzt vorhatte, war sie etwas ärgern, weil es ihm Spaß machte, wenn sie ungeduldig und dadurch wütend wurde. Sie hätte es eben gerne so gehabt, dass sie über ihn bestimmte, aber das konnte sie bei ihm vergessen, er war immer noch auf eine gewisse Weise ein Macho.

"Verflucht seiest du!" zischte sie, als er ihre Beine auseinander machte und sie wusste, was er dort jetzt plante. "Wenn du es auch nur wagst, wirst du in nächster Zeit nichts zu lachen haben", fauchte sie, was ihn nur zu einem noch fieseren Grinsen brachte, immerhin wusste er, dass sie es dennoch mochte, wenn er sie quälte. Seine Hände wanderten relativ sanft über ihren Körper bis zwischen ihre Beine. "Ich bin einfach zu gut, noch ehe ich richtig loslege, bist du feucht und willst mich, schäm dich doch!" Er sah die Widerspenstigkeit in ihrem Gesicht und kam nicht drum herum, ihr in die Wange zu kneifen, Sêiichî wusste, das konnte sie nicht ab. "Du bist niedlich, wenn du schmollst", meinte er frech grinsend und wandte sich der unteren Hälfte ihres Körpers wieder zu.

Oh ja, sie schmollte, mehr als nur das, sie war stinksauer. Dieser kleine Mistkerl! Allerdings wurde die Wut derbe unterdrückt, als er ihre Beine mit beiden Händen festhielt und sein Mund zwischen diese wanderte. Zu anfangs ging er noch harmlos vor, doch mit der Zeit sorgte er für Schweißausbrüche und Stöhnorgien ihrerseits, er tat es absichtlich so, dass sie schön darunter leiden würde, dass er sie nicht gleich nahm. Sie konnte nichts tun, ihn nicht mal kratzen und beißen, das war so unfair, denn das hätte sie jetzt gerne gemacht. Die Frau rutschte nervös auf dem Bett hin und her und schaffte es auch nicht, still zu sein, wenn sie die Lippen fest aufeinander presste. Für derartiges war sie bereits zu erregt und zu sehr darauf aus, ihn endlich zu spüren. Und da dachte sie, sie wäre gemein zu Gin gewesen, wenn sie ihn zappeln ließ? Gott, wie witzig, das war harmlos zu dem gewesen, was er da veranstaltete. Eine Sekunde kam ihr wie eine Minute vor und eine Minute wie eine Stunde, sie hatte das Gefühl, er wollte gar nicht mehr aufhören.

Je länger er dieses Spielchen spielte, umso schärfer würde sie am Ende drauf sein und das war ja auch Sinn der Sache. Er wollte eben nie gewöhnlich sein, denn er hasste die Männer, die sich von ihr vollends kontrollieren ließen, die waren doch nicht bei Verstand und absolut langweilig für sie, er wollte nicht langweilig sein, denn Cognac liebte sie und wollte am besten für immer an ihrer Seite sein, auch wenn ihm klar war, dass das mit Sicherheit nicht wirklich so bleiben würde. Spätestens, wenn die Organisation ausgelöscht war, würden sich ihre Wege trennen, das wusste er einfach. Aber solange wollte er sie halten...

Noch, bevor sie ihn angeschrieen hätte, ließ er von der unteren Hälfte ihres Körpers ab und küsste sie, wobei er einen kleinen Fehler beging, denn sie biss ihm auf die Zunge, so dass er zusammenzuckte und sich von ihrem Mund entfernte. Vielleicht war er ja wirklich etwas verrückt geworden, denn ihr kleiner Biss, der ja nicht sonderlich schmerzhaft gewesen war, brachte ihn dazu, dass er heftig stöhnend in die blonde Frau unter sich eindrang.

"Jetzt mach mich los", bettelte sie und saugte an seinem Hals, um ihn etwas zu beeinflussen. "Mhm, nö, wieso sollte ich?"

"Damit ich meine Hände benutzen kann..."

"Nein danke, wer weiß, was du dann machst?" Sie war unberechenbar und würde vielleicht sogar auf ihn losgehen, das wollte Sêiichî keinesfalls riskieren, er war eben vorsichtig geworden. "Ich bin doch nicht dämlich, Honey. Nur ein Idiot würde dich in deinem Zustand losmachen..."

"Ich bin ganz nett." Sie lächelte lieb und ihm entging ein spöttischer Laut. "Zieht nicht, Schauspielerin.." Nun lächelte auch er, obwohl es ein gemeines Lächeln war. "Das einzige, was du tun kannst, ist dich mir überlassen, ich werde es dir wie immer richtig besorgen, wozu brauchst du da deine Hände, he?" Für einen Moment dachte er einen deprimierten Blick erkennen zu können. "Vielleicht weil ich dich anfassen will, du gemeiner Kerl!? Du kannst alles mit mir machen, ich aber nicht mit dir und das mein Lieber ist ungerecht."

Was diese Frau so alles ungerecht nannte? Ungerecht war in erster Linie, was Chardonnay zur Zeit trieb. Vielleicht würde es gar das letzte Mal für ihn sein, dass sie so ihren Spaß hatten? Er hatte ja immerhin vor, den Kerl zu stürzen, was durchaus schwierig sein würde. Das heute wollte er genießen, man wusste ja nie, was als nächstes geschehen würde, sie waren immerhin in der gefährlichsten Verbrecherorganisation gelandet, die man kennen lernen konnte, vor allem mit Chardonnay als Boss. Wahrscheinlich hätte sie ihn killen wollen, wenn er seine Gedanken ausgesprochen hätte. Denn in letzter Zeit machte er sich wirklich Sorgen, weil ihm zu Ohren gekommen war, dass Chardonnay zu seinem finalen Schlag ausholen wollte, weil sie auch jetzt, wo ihr Vater tot war, irgendwo stand, aber nicht auf seiner Seite. Der Kerl war wütend, aber wie gut, dass es dem nichts brachte, ihren Vater umzubringen und sie somit rumzukriegen. Sie war nicht feige und hatte ganz sicher keine Angst vor dem, was er vorhatte, das wusste Sêiichî. So hatte Chardonnays Plan eigentlich ausgesehen. Ihren Vater umbringen, um ihr Angst zu machen, was leider nach hinten losgegangen war. Er dachte, sie würde aus Angst zu ihm übergehen, wie erbärmlich dieser Typ doch war. ,Tja, Chardonnay noch lebe ich, es wird also schwierig an sie ranzukommen, du mieser Intrigant! Nicht nur du liebst sie!'

Irgendwie schaute er sie komisch an, so dass es sie fast zerriss, weil sie nicht wusste, was er gerade dachte. Sein ernster, fast monotoner Blick konnte fast so etwas wie Sorge bedeuten.

Es musste Ablenkung her, also strich er den Gedanken und begann damit heftige Bewegungen auszuteilen, die auch eine leicht frigide Frau wie sie nicht kalt ließen. Sie wurde förmlich aus ihren Gedanken gerissen, er war doch wie immer...

Alle vorigen Gedanken waren auf einmal wie ausgelöscht, bei ihm konnte man sich schlecht auf zwei Dinge konzentrieren, er riss einen regelrecht mit und ließ einem keine Chance, sich dem zu entziehen. Seine sanften, aber doch ziemlich schnellen Stöße raubten ihr den Atem... wie jedes Mal. Sie schaffte es, sich fallen zu lassen, denn ihm konnte sie wohl blind vertrauen... Ihm als dem einzigen. Wahrscheinlich mehr, als sie ihrer Tochter Vertrauen entgegen brachte. Vielleicht einfach aus dem Grund, weil sie über seine Gefühle Bescheid wusste. Bei Syrah hingegen wusste sie manchmal nicht, was sie denken sollte. Der Frau traute man am besten alles zu. Sêiichî war fast schon so etwas wie das Gegenstück zu ihrer Freundin Yukiko geworden, so etwas wie ihr bester Freund. Wenn sie gewollt hätte, hätte er sie auch beschützt, aber sie hasste es, wenn man sie beschützen musste. Sie war ja nicht mehr so wie früher.

Während seiner Bewegungen warf sie regelmäßig den Kopf in den Nacken und stöhnte immer lauter, bis er ihre Lippen wieder mit seinen verschloss und sanft mit ihrer Zunge spielte.

Irgendetwas war heute anders, jetzt auf einmal spürte sie das. Der Kerl hatte etwas vor. Womöglich dachte er an die Gefahr, die von Chardonnay ausging und war deswegen so scharf drauf gewesen?!
 

Die Zeit verging, in der er sie liebte, wie noch nie, dass es ihr fast Angst machte. Aber nach einer Stunde, war sie so k.o, dass er auf ihren Höhepunkt hinarbeitete, er bemerkte, dass sie nicht mehr konnte und wollte sie, als auch sich selbst, erlösen. Es war zwar seltsam, dass sie auf einmal so früh schlapp machte, immerhin hatte sie ziemlich große Kraftreserven, aber es war ihm auch Recht so, wenn ihr es dann nur gefiel.

Er beschleunigte noch einmal sein Tempo und ließ alles raus.

Ja, er machte ihr Angst, mit dem was er tat. Es war als hätte er Monate lang keinen Sex mehr gehabt oder war sie schwach geworden? Sie wollte sich am liebsten hinlegen und einschlafen, sie konnte nicht mehr. Wie es schien, hatte er das auch noch bemerkt, was ihr peinlich war.

Das Gefühl, das sie wenige Zeit später verspürte, war zuviel für sie, es war so kraftvoll, dass sie beinahe in Ohnmacht fiel. So etwas war selten der Fall. Sie hatte mit dem jungen Mann schon einige heftige Orgasmen erlebt, aber das war zuviel gewesen. Ihr wurde für einen Moment schwarz vor Augen und sie keuchte ziemlich erschrocken, ihr Herz raste.

Zusammen mit ihr ließ auch er all seine Gefühle seinen Körper verlassen und verspürte ein starkes Glücksgefühl, die Art der Verbundenheit war einmalig.

"Alles okay bei dir?" fragte er sanft, aber auch ein klein wenig besorgt. Es dauerte einige Zeit, bis sie ihm antworten konnte, da sie ihren heftigen Atem beruhigen musste.

"Mir geht's blendend." Sie lächelte ihm zu und schloss dann seufzend die Augen. "Du warst gut, wie immer..." Ihm war klar, dass ihre Worte eine Ablenkung gewesen waren, denn sie sagte Männern nie, dass sie gut gewesen waren. Der junge Mann legte sich neben sie und zog sie zu sich auf die Brust, da bemerkte er, dass sie einfach eingeschlafen war. Noch jetzt sah er die Schweißperlen auf ihrer Stirn. "Na toll, jetzt pennt sie mir schon weg, das ist nicht mein Tag..." Er seufzte leicht.
 

"Scheint so, als wenn die endlich zum Ende gekommen sind...", meinte Syrah schnippisch. "Ich frage mich, was die von dem will, die hat doch genug andere Typen, die es ihr besorgen können." Syrah hasste den Umstand, dass Sêiichî ihre Mutter so oft besuchte, der Kerl war doch wohl auch nicht der, der er zu sein schien. Sicherlich benutzte Cognac Vermouth nur, was auch sonst? Der Kerl war immerhin nicht freiwillig in der Organisation und schon gar nicht zu seinem Vergnügen, wie andere...

A cruel farewell...

ICH BIN SO BÖÖÖÖÖÖÖSE ._.
 

DEPRI, TODTRAURIG... DARK... UNGERECHT! Das trifftz in etwa...... ;______; Darauf könnt ihr euch schon mal freuen... Was soll ich noch sagen? Ich bin zufrieden mit dem Ende dieses Teils, ich findz zur Abwechslung mal richtig gelungen, es steckt viel Mühe dahinter, daher würden mich ein paar Kommentare nicht stören T___T

Wehe es beschwert sich einer über meine Vermi, auf die bin ich im Moment stolz, klar?! >.> Und kommt mir nicht, dass die sich nie so verhalten würde, wie da... habt ihr ne Ahnung XDD Der's so was wie ihr bester Freund geworden, wie ihr im letzten Teil gelesen habt, der bedeutet ihr daher soviel wie Yukiko, also schön ruhig sein >P


 


 


 


 

Es war dunkel und stickig, als Shinichi aufwachte. Er befand sich in einem kalten Raum, der kaum Licht spendete. Ein Blick nach oben bescherte ihm einen Tropfen eisig kaltes Wasser, das ihm ins Gesicht tropfte, so dass er die Augen reflexartig zukniff.

Wo war er denn nun gelandet? Anscheinend hatte man ihn betäubt und hierher gebracht. Shinichi war klar, wer dahinter steckte, natürlich die Organisation und das doch wohl nur, weil Vermouth ihm die Waffe weggenommen hatte und er sich nicht verteidigen konnte.

"Ich frage mich, was das noch soll... Chardonnay hat zuviel Einfluss, man müsste ihn loswerden. Der Kerl wird weich bei dieser Killerin, sonst hätte er sie längst umgebracht, nachdem er weiß, was sie getan hat." Der Junge lauschte zwei Männern, die sich zu unterhalten schienen, zumindest wirkte es so, jedoch merkte er bald, dass es sich um ein Telefonat handelte.
 

Teran lag auf dem Bett, mit seinem Handy in der Hand. "Tja, Chardonnay ist eine Sache für sich, Edios. Und daran, Chardonnay zu töten, träumst du." Dem Mann, der sich bei seiner Freundin befand, entkam ein Lachen. "Du bist nicht der einzige, der daran denkt. Es gibt viele, die ihn als störend ansehen, genauso wie Vermouth. Wieso wohl?" Tja, weswegen hatte man es auf die beiden abgesehen? Teran hatte da seine persönliche Meinung. Auf die Frau war man neidisch und Chardonnay hatte eine hohe Position, die andere für sich haben wollten, vor allem, weil sie sich selbst als der bessere Boss ansahen, immerhin hatte der Mann eine Schwäche... Eine Frau...

Teran hatte lange gebraucht, um diese Sache überhaupt zu verstehen. Chardonnay war nicht ihr Feind, das war jemand ganz anderes, der Vermouth dazu brachte, Verrat zu begehen. Dieser jemand musste ausgeschaltet werden...

Ihm war klar, dass Edios die Sache mit Chardonnay nur erwähnt hatte, weil er sich wünschte, er wäre tot, außerdem wollte er Teran gegen ihn ansetzen, aber der Kerl hatte ihm keine Befehle zu erteilen. Dennoch, er flehte ja geradezu darum, dass Chardonnay fiel, anscheinend dachte er auch noch, Teran würde es wagen, den Boss zu hintergehen, aber so dämlich waren wenige. Deswegen hatten diese Leute auch jede Menge Ärger am Hals. Cognac zum Beispiel, der würde noch sehen, dass seine Taten nicht ungesühnt bleiben würden...

"Wie geht es der Geisel, Edios? Ist er wohlauf?" Wahrscheinlich beging er in diesem Fall Selbstverrat, Syrah würde ihn umbringen, wenn sie erfuhr, dass er zugeschaut hatte, als man plante ihren Cousin zu entführen. Aber man würde ihn ja nur ein bisschen benutzen, Chardonnay wollte ihn nicht töten, er war so etwas wie ein Druckmittel.

"Dem Jungen? Dem geht's ganz gut, der schläft noch! Es war eben ein hochdosiertes Betäubungsmittel, das man ihm gegeben hat."

"Mir wäre es lieber, wenn er nichts von allem mitbekommt, er muss auch nicht alles wissen. Wenn er aufwacht, dann gebt ihm noch was, damit er schön wie ein braver Junge schläft."

Manchmal musste man bei gewissen Dingen etwas nachhelfen, das war Chardonnays Meinung. Er kannte Sharon schon eine ganze Weile und wusste, wie sie war, deswegen wusste er auch, wie er mit ihr umgehen musste, damit sie endlich gehorsam sein würde. Man musste ihr Angst einjagen. Teran hoffte, dass der Kerl nicht irgendwann darauf kommen würde, Syrah umzubringen, in diesem Fall würde selbst Teran ein Verräter werden, sollte es der Mann jemals wagen, seiner schwarzen Schönheit etwas anzutun. Dann würde dieser wenig zu lachen haben.

Man sollte auch Chardonnay nicht zuviel Vertrauen entgegenbringen, immerhin machte er Jagd auf seinen Polizistensohn. Vielleicht hatte er ja tatsächlich etwas gegen Familiengetue und hasste den Umstand, dass Syrah Vermouths Tochter geworden war und würde sich irgendwann entscheiden, sie umlegen zu lassen? Vielleicht war er auch ein wenig neidisch auf deren Verhältnis, weil die gute Vermouth NICHTS von ihm hielt. Der Kerl versuchte doch noch immer, sie auf seine Seite zu bringen. Im Grunde beschützte er sie deswegen sogar, aber das war bei der Frau noch nicht so angekommen. Jeder andere Boss hätte sie einfach umgebracht, aber sie hatte ja solches Glück, dass sie dem Mann am Herzen lag, da konnte man ja glatt neidisch werden, denn im Grunde konnte die Frau tun und lassen was sie wollte. Nur wie lange würde der Kerl da noch mitspielen? Irgendwann musste er ja ungeduldig werden, wenn man ihn andauernd vor den Kopf stieß, so wie sie es tat. Chardonnay wollte irgendwann eine Gegenleistung, doch bisher hatte sie so etwas nicht eingesehen... Vielleicht wollte er sich deswegen an ihr rächen, ohne sie gleich töten zu müssen...
 

Die Zeit verging, Vermouth schlief, als hätte sie es Tage lang nicht mehr getan. Cognac beobachtete sie dabei und schaute ihr fasziniert zu, wie sich ihr Körper hob und senkte. Er hatte das Gefühl, sie sei heute extrem blass, aber vielleicht irrte er sich durch das spärliche Licht der Lampe einfach nur. Es kam selten vor, dass sie sich am Tag im Bett befanden, das war nicht ihre Art, sie hatten wichtigeres zu tun, als das. "Es wird schon alles in Ordnung kommen..." Er strich ihr sanft über das Gesicht und erhob sich, danach zog er sich seine Klamotten wieder an und verschwand lautlos zur Tür hinaus, wie so oft...
 

***
 

Es waren Stunden vergangen und es dämmerte allmählich, allerdings schlief Syrahs Mutter noch immer, so dass sie vorhatte sie zu wecken, aber davon abgehalten wurde, als Vermouths Handy klingelte. Die Frau schrak auf und griff nach dem genannten Gegenstand, ohne auf das Display zu schauen, um zu checken, wer sie kontaktierte. "Hier ist dein Boss, Darling, ich muss dir eine nicht erfreuliche Nachricht mitteilen", fing der Mann an zu erzählen und sie hörte ihm erst einmal zu, bis sie ein spöttisches Lachen von sich gab. "Glaubst du wirklich, ich falle auf so einen Unsinn herein? Shinichi Kudô ist tot!" Ihre Hand zitterte, bevor sie auf den Nachttisch schlug und ihre Tochter sie besorgt musterte. Redete sie von ihrem Cousin, oder hatte sie sich nur verhört?

"Fein, ich werde unmittelbar bei euch sein!" Nichts als Ärger mit denen, jetzt wussten die womöglich alles, das würde wohl ihr letzter Tag in der Organisation sein, aber das kümmerte sie nicht, sie würde nicht kampflos aufgeben. Sie kramte ihre Automatikwaffen aus der Schublade, lud alle drei mit Kugeln, steckte sich auch Munition in eine Jackentasche und zog sich dann eine schwarze Hose über, daraufhin wechselte sie ihre Bluse und zog sich die Lederjacke über. "Ich gehe, Syrah, halte die Stellung..." Keinesfalls sollte ihre Tochter in einen Konflikt geraten, schon gar nicht ihretwegen, sie war es, die Verrat beging, kein anderer sollte da mit hineingezogen werden. Syrah stand sowieso ziemlich weit oben auf der Abschlussliste, wenn sie mitkam, würde Chardonnay auf dumme Gedanken kommen, das wollte sie keinesfalls riskieren.

"Aber...", wollte Syrah einlenken, wurde aber mit einem vernichtenden Blick gestraft, so dass sie inne hielt, bis die Tür geschlossen wurde. Blitzartig schnappte sie sich ihr Handy und rief Teran an, der auch sogleich ranging. "Hallo, Teran, sag mir sofort, was Chardonnay mit meiner Mutter plant!" forderte sie und der junge Mann lachte kurz auf.

"Keine Sorge, Chardonnay will sie nicht töten, er wird ihr nur Angst einjagen, und das Problem Cognac ist so gut wie gelöst... er wird kommen, ich hab ihn herbestellt." Ein dreckiges, abfälliges und zugleich bösartiges Lachen kam über die Lippen von Syrahs Freund, so dass sie zufrieden lächelte. "Solange Vermouth nichts passiert, ist mir alles Recht..." Sie legte auf, denn er würde es niemals wagen, sie zu belügen oder zu hintergehen, alles geschah in ihrem Interesse.
 

Eine halbe Stunde später traf die ausgerüstete, blonde Killerin beim Treffpunkt ein und bemerkte schon von weitem, dass man sie mehrfach erwartete. "Schöne Scheiße..." Ihr Handy blinkte, so dass sie es kritisch musterte und wenig später die Nummer anklickte, welche ihr Handy während ihrer Autofahrt angeklingelt hatte. Leider ging Cognac nicht ran, was hieß, dass sie jetzt auf sich allein gestellt war...

Sie stieg aus ihrem dunkelblauen, fast schwarzem Porsche aus und schloss die Türen automatisch ab. Mit einem schnellen Schritt ging sie auf die Lichtung zu, sie befand sich in einem finsteren, fast gespenstischen Wald. Hier traute man sich normalerweise nicht hin, daher war das der perfekte Ort, um Morde zu verüben.
 

Cognac bekam Vermouths Anruf nicht mit, da er gerade mit seinem Freund telefonierte...

"Ja, Campari, wir treffen uns dort und helfen ihr aus dem Schlamassel wieder heraus. Sie weiß ja gar nicht, dass sie in die Gefahr läuft, erschossen zu werden. Beeil dich, Chardonnay scheint jetzt seine Meinung geändert zu haben, er will sie erst quälen, dann umbringen, Teran hat es mir gesteckt..." Campari alias Ryochi Akaja schluckte. "Wie kann sie so dumm sein? Sie fällt doch sonst nicht auf so was rein!"

"Stichwort Shinichi, das ist es... sie hat viel zu viel für ihn übrig und riskiert ihr Leben für ihn, das ist schon lange so... Sie denkt in dem Fall nicht nach, sie handelt einfach... vielleicht ist es ihr auch nur egal, was man mit ihr machen wird, solange sie ihn retten kann... Egal, was passiert, ich werde sie davor bewahren, bei Chardonnay zu landen!" Diese elende Drecksau versuchte es immer wieder, bis er es geschafft hatte, aber solange Cognac am Leben war, würde Chardonnay die Frau nicht mal im entferntesten anrühren. Ein gefährlicher, besitzergreifender Ausdruck erschien im Gesicht des Mannes, als er diesen Gedanken hegte.
 

"Na endlich, Darling." Vermouth wurde schlecht. Wie konnte dieser Mann es immer noch wagen, sie Darling zu nennen? Zumal sie nicht mal im geringsten zu ihm gehörte. Einbildung war ja bekanntlich auch eine Bildung. "Kaum hast du dir Kudô geschnappt, wirst du frech, ich glaube es hackt!" Ein mehr als nur übles Gefühl herrschte in ihrer Magengegend, sie hatte das Gefühl, sie müsse sich jeden Moment übergeben, so heftig war die Abscheu. "Halt den Rand, Killerin, ich bin hier der Boss und entscheide darüber, wie wir weiter verfahren, verstanden?!" Egal, ob er sich für den größten hielt und sie einzuschränken versuchte, sie lächelte nur auf eine dreckige und unterbewertende Weise, so dass ihm ein kurzes Knurren entwich. "Du wirst mich niemals besitzen, versuche das mal in deinen verbohrten Kopf zu kriegen! Ich arbeite nicht für Männer, die nichts besseres zu tun haben, als die Tochter vom Boss zu belästigen, damit er seinen Posten hergibt, du bist so armsselig, Chardonnay! Du bist nicht mein Boss, auch wenn du gerne so tust als ob! Du wirst nie Kontrolle und Druck auf mich ausüben können, vergiss es! Jetzt kannst du mich abknallen, wenn du das schaffst..." Ein arroganter Unterton kam in ihrer Stimme auf und verbreitete ihr übergroßes Ego im Umkreis von mehreren Kilometern, zumindest wirkte es so.

"Ich möchte es vermeiden, dir was anzutun, das weißt du..." Tja, das war der Grund, weswegen Vermouth keine Angst vor ihm hatte, denn sie wusste, dass er was für sie übrig hatte, was sie vorhatte auszunutzen. Der Kerl war schwach, daher wehte der Wind und sie war stärker als er, sie als eine Frau, das passte ihm natürlich gar nicht, er hätte sie gerne klein gemacht, um sie zu beherrschen, doch das funktionierte nicht. "Du willst Yukikos Sohn beim sterben zusehen..? Wirklich? Das glaube ich dir nicht, Sharon." Wie konnte er es wagen, sie so zu nennen? Nach all der Zeit, die sie geopfert hatte, um ein wahres Miststück, ohne Schwächen zu werden...

Er wusste, wie empfindlich sie auf diesen Namen reagierte, was seine Worte als klares Sticheln durchgehen ließ. Er liebte es, wenn diese Frau wütend wurde, dann hatten ihre Augen einen besonders schönen Glanz, was sie wunderschön machte. Ihre Aufmüpfigkeit, die sie ständig an den Tag legte, machten sie zu etwas besonderem. Nein, niemand würde sie töten, bevor das geschah, würde er alle töten, die es versuchten.

"Das wagst du nicht, weil du Angst vor meiner Reaktion hast."

"Was wenn nicht?..."
 

In dem Moment hörte man das Dämpfen eines Motors, woraufhin eine Gestalt hinter Vermouth erschien. "Gut, dass du da bist, wir haben damit gerechnet, dass du kommst..." Sie drehte sich fix herum und sah Teran. "Was zum Teufel machst du hier?"

"Na ja, sagen wir so, ich bin nicht gekommen, um dir Beihilfe zu leisten, sorry, so weit reicht meine Sympathie für dich nicht aus." Ein hinterlistiges Lächeln erschien auf seinem Gesicht, das Vermouth knurren ließ. "Du hintergehst deine eigene Freundin...", meinte sie bissig und in einem verächtlichen Tonfall.

"Nein, falsch! Ich sorge nur dafür, dass du nicht schwach wirst, sonst bringt man dich um... du wirst schon sehen und mir dankbar sein." Was wurde hier gespielt? Die Killerin verstand gar nichts mehr.

Man hörte noch immer den Motor von etwas entfernt, so dass sie damit rechnete, noch mehr Besuch zu bekommen. "Du bist in der schwarzen Organisation, das solltest du niemals vergessen, Vermouth, leider hast du das getan, und es wäre Chardonnays Pflicht, dich zu töten, aber er wird Erbarmen haben, deswegen muss allerdings alles vernichtet werden, was dich schwächt.." Jetzt verstand sie, was hier gespielt wurde.

"Ihr feigen Schweine, traut ihr euch nicht alleine, gegen sie anzutreten?" fragte Cognac, der soeben auf der Bildfläche erschienen war und seine Waffe auf Chardonnay richtete. Teran allerdings sah er nicht, der hinter einem Baum verschwunden war. "Du hast die Wahl... entweder Shinichi oder Sêiichî!" Vermouth blickte nach hinten zu Chardonnay und warnte ihn mit ihrem Blick und versprach ihm, falls er es wagen sollte, Sêiichî etwas anzutun, dass sie ihn nicht verschonen würde...

"Los, Vermouth, ich geb dir Deckung, komm her!" Sie reagierte nicht auf seine Worte hin, sondern schlug nur die Augen nieder. Ein gemeines Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, als sie ihre Baretta zog und sie auf ihren eigenen Kopf richtete. "Wenn jemand es wagt, zu schießen, drücke ich ab.." Chardonnay zuckte kurz zusammen, denn er erkannte den Wahnsinn in ihren Augen, sie drohte ihnen wirklich, nein, ihm persönlich drohte sie, mit ihrem eigenen Leben. "Nicht nur du beherrschst es zu spielen, Chardonnay." Sie lachte krank auf und provozierte ihn, indem sie ihm tief in die graublauen Augen blickte, die Zorn zeigten, aber auch Angst, doch das war ihr Recht, weil es genau das war, was sie wollte.
 

Im gleichen Moment fielen wie im Chor zwei Schüsse. Einer galt Vermouths Hand und entwaffnete sie, der andere ging von Terans Waffe aus. Cognac hatte ihn nicht bemerkt und zielte nur auf alle anderen, so dass ihn die Kugel direkt in die Brust getroffen hatte. Allerdings hatte sie knapp sein Herz verfehlt. Trotz allem war eine riesige Wunde entstanden, die heftig blutete, was sofort seine große Kraftreserve minderte.

Vermouth schaute dem eher geschockt zu, unfähig zu reagieren, als sie ihre Waffe verloren hatte und kurz ihre Hand anblickte. Wie gut, dass sie noch mehr davon hatte und gleich zur nächsten greifen konnte, doch wusste sie nicht wo ihr der Kopf stand. Shinichi, der ganz in der Nähe gefesselt aufzufinden war, hatten ihre Augen nun erfasst, ihm ging es gut, der Schuss hatte nicht ihm gegolten und doch glaubte sie, einen zweiten Schuss gehört zu haben, dessen Ursprungsort sie jetzt versuchte festzustellen. Ihr Blick gelangte bei Cognac an, der auf die Knie gefallen war, sie sah die Verletzung und lenkte ihren Blick zu einem Baum rechts von ihm. Alles, was sie sah, war Terans Waffe. Er hatte geschossen? "Egal, wer du bist, Teran, das wirst du büßen!" Sie lud ihre Waffe, was Chardonnay mit einem gerissenen Lächeln beobachtete. Teran konnte sie genauso wenig wie Shuichi töten, das wusste der Boss natürlich, dem Mann würde demnach nichts passieren. Cognac war ziemlich schwindelig geworden, was vom Kraftmangel herrühren konnte, er versuchte mit einem tierischen Schmerz in der Brust aufzustehen, als er die blonde Frau verschwommen auf sich zukommen sah, mit dieser Waffe in der Hand. "Komm nicht her, Vermouth, er hat keine gewöhnliche Waffe.. die muss dich nicht ernsthaft treffen, um dich zu töten... es ist Gift." Ihm war schlecht und er hustete kurz. Egal, wie man ihn getroffen hätte, es wäre dasselbe passiert wie jetzt. Es wurde Zeit, um Abschied zu nehmen, wenn ihm dazu überhaupt noch genug Zeit übrigblieb...

"Sei still, du hast mir nichts zu befehlen", fauchte sie Cognac an und ging weiter ihren Weg, bis sie vor dem Baum zum stehen kam.

Chardonnay behielt die Situation im Auge und beobachtete belustigt, wie Cognac sich bemühte, nicht endgültig einzuschlafen. Das Gift hatte sich bereits durch seinen Körper gefressen und würde ihn jeden Moment töten.

"Hass macht einen Killer aus, Vermouth, hat man dir das versäumt zu sagen? Du bist nur richtig gut, wenn du hasst! Deswegen sollst du uns alle hassen, klar?! Ich war es, der Campari letzte Nacht angeschossen hat, ich war es, der dafür sorgt, dass Cognac sterben muss, du siehst, alles ist in die Wege geleitet."

"Allerdings..", flüsterte sie in einem spitzen, fast schon scharfen Ton, der dem einer Schlange Konkurrenz zu machen schien. "Man kann auch so dämlich sein, sein eigenes Grab zu schaufeln, so wie du gerade. Du würdest Syrah nie hintergehen, du bist doch selbst jemand, der liebt, also komm mir nicht damit, dass ich hassen muss, um eine gute Killerin zu sein! Das ist meine Art damit umzugehen und geht dich gar nichts an!" Voller Wut brüllte sie dem Mann entgegen. "Und da ich weiß, dass du mich nicht töten wirst, weil du Syrah schonen willst, werde ich eben so frei sein und dir das Lebenslicht ausblasen, Syrah wird mir sicher verzeihen, wenn ich ihr sage, dass ich Shinichi gerettet habe, nicht...?" Zumindest ging sie davon aus, wenn es nicht so wäre, was dann? Sie konnte sich ja bei Zeiten immer noch Gedanken darum machen, denn jetzt wollte die Frau erst mal ihre Rache genießen. Teran tauchte vor ihr auf, furchtlos und baute sich vor ihr auf. "Nein, das kannst du nicht! Und Syrah würde dir auch niemals verzeihen!"

"Was wenn mich das nicht interessiert, Teran? Syrah muss ja nicht unbedingt erfahren, wer dich umgebracht hat! Ich bin nicht dämlich..."
 

Man hörte Schüsse, welche von einer Pistole ausgingen, die bisher nicht in diesem Spiel mitgewirkt hatte. Die Leute, die sich um Shinichi kümmerten, fielen um, wie die Fliegen, so wie es eigentlich Terans Art war, doch er war es nicht, es war Syrah, die sich Shinichi von hinten näherte und ihn in die Gebüsche zerrte. Alles andere interessierte sie im Moment nicht, da sie nicht mitbekommen hatte, was sich zwischen Teran und Vermouth gerade abspielte, sie hatte nur Shinichi im Kopf, sonst nichts.

Man hielt Shinichi den Mund zu, so dass er nicht vor Schreck aufschreien konnte und verschleppte ihn. Nur zu gerne hätte er gewusst, wer das war und was derjenige damit überhaupt bezweckte.
 

Teran verkalkulierte sich, denn Vermouth war von Natur aus rachsüchtig, so dass sie mit einem genussvollen Lächeln eine ihrer Waffen aus der Tasche kramte und sie seelenruhig auf ihn richtete. "Wie gesagt, du traust dich nicht, mich abzuknallen, weil du Angst vor Syrahs Reaktion hast, ich hingegen, habe mit ihr keinerlei Probleme..." Im nächsten Moment hörte man schon einen Schuss, welcher der Waffe der Frau entsprang und dessen Schuss eine Kugel Richtung Terans Brust sendete. So schnell konnte er gar nicht gucken, als sie ihn bereits traf und sich in sein Herz hinein bohrte, was ihn zu einem erstickten Husten brachte und ihm jegliche Luft zum Atmen raubte. Es schien ihm, als wären die nächsten Sekunden so etwas wie Minuten, in denen sich die Augen der beiden trafen. Seinen stechend grünen Augen ging all der Glanz verloren, der in ihnen gewohnt hatte, sie ermatteten förmlich, das Grün in ihnen verlor seine Intensität, so dass es fast wie Grau wirkte, kurz bevor sein Körper zu Boden ging, was er schon gar nicht mehr mitbekam...

"Das hätte ich schon viel eher tun sollen, wenn ich doch nur gewusst hätte, wohin du gehörst, Verräter!" Missbilligend schaute sie auf den Körper hinab und lächelte dabei gemeingefährlich, es war ein Blick, der ausdrückte, wie außerordentlich sie diesen Mord genossen hatte und sich noch immer an dem Toten erfreute.

Allerdings wich ihr Rachegefühl in der nächsten Sekunde blanker Panik, sie stürzte hektisch auf Sêiichî zu, der schweratmend am Boden lag und hob ihn etwas hoch. Der Schweiß in seinem Gesicht vermittelte ihr die Schmerzen, die sein Körper erfahren musste. Warum war es ihr nicht möglich gewesen, diese Sache zu verhindern?

"Verdammte Scheiße, weswegen bist du denn hierher gekommen?" fragte sie mit fast schon gebrochener Stimme. "Ich komme doch klar..."

"Weißt du das noch immer nicht?" Eine kleine Stille entstand, in der sich ihre Augen weiteten und sie sich auf die Lippen beißen musste, um keinen Heulkrampf zu erleiden. Er wollte ihr nun nicht wirklich damit kommen, oder? "Sag es nicht, streng dich nicht zu sehr an, ich weiß, was du sagen willst, es tut mir Leid..."
 

Chardonnay schaute zu den beiden hinüber... Ihm war schlecht und es regte sich etwas an seinem Körper, er bemerkte selbst, wie ein heftiges Zittern von seinem Körper Besitz ergriff. Er wusste manchmal selbst nicht, wie er zu solchen Schandtaten fähig war... es schockierte ihn zutiefst, wie weit ihn diese Frau brachte, wie weit er ging, um sie zu kriegen. Und jedes Mal, wenn er zu weit ging, tat er ihr nur weh...

Vielleicht nannte man das auch das berühmte schlechte Gewissen. Es erreichte ihn, als er sie da so sitzen sah, mit Watarus Freund im Arm, der anscheinend seine letzten Atemzüge vollbrachte.
 

"Nein... mir tut es Leid, weil ich dich nicht mehr beschützen kann, obwohl ich dich doch so liebe, dummes Ding..." Seine Hand strich über ihre Wange, er sollte damit aufhören, denn dann würde sie weinen...

Sie wagte es nicht, irgendetwas zu sagen, denn sie konnte nicht, zu groß war die Trauer, zu stark das Gefühl, das sie für ihn hatte.

Gerade, als er ihre Wange streichelte, vernahm sie das Geräusch von Schritten, die näher kamen und abrupt stoppten. Sie schielte nur kurz zur Seite und erstarrte. Nicht er auch noch...

Ryochi schaute auf seinen Freund hinab, der mehr als nur schwer atmete, so dass er ihn musterte und wenig später die tiefe Wunde in seiner Brust entdeckte. Als er die Augen der blonden Frau sah, war ihm bereits klar, dass er sterben würde...

Shinichi war derweil schon vom Tatort weggebracht worden, was Chardonnay im Moment gar nicht mitbekam. "Wir verschwinden, die Sache ist erledigt, mehr wollten wir nicht." Mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck wandte er der blonden Frau den Rücken zu und gab seinen Leuten damit den Befehl zu verschwinden.

Vermouth machte keine Anstalten aufzustehen, oder zur Seite zu gehen, so dass Ryochi sie etwas wegstieß. "Weg da..." Er schaute seinem besten Freund in die Augen und kam nicht drum herum, dass ihm Tränen kamen und eine auf den jungen Mann hinabfiel. "Ich habe eine Bitte, Vermouth... Egal, was passiert, du musst Ryochi vor denen beschützen... das ist alles, was ich von dir will.."

Innerlich schrie sie einfach nur "AUFHÖREN!", äußerlich allerdings war sie stumm. Und ob sie auf Campari aufpassen würde, sie würde ihn ans andere Ende der Welt schicken, damit ihm ja nichts passieren würde, selbst wenn er dann für einige Zeit von seiner Shina getrennt sein würde, Hauptsache er überlebte das hier überhaupt...

Sie wandte sich Cognac zu. "Verlass dich auf mich..." Nur mit Mühe brachte sie diese Worte über ihre Lippen und drehte sogleich wieder ihren Kopf zur Seite, um ihn nicht ansehen zu müssen. Nach langer Zeit dachte sie daran sich zu ergeben... Chardonnay würde immer so weitermachen. Diesmal war er erfolgreich gewesen, er machte ihr Angst...

"Das ist gut, dann kann ich ja zufrieden sein..."

Dann konnte er ja zufrieden sein?? Ihr Körper zitterte.

"Rede doch nicht solchen Unsinn, Sêiichî..." Wer hier wohl Unsinn redete? Ryochi war klar, dass niemand auf dieser Welt noch etwas für seinen Freund tun konnte, nicht mal der beste Mediziner der Welt. Und wie benahm sich Vermouth? Eiskalt wie immer. Wie sie sprach, in diesem ,Ist-mir-doch-egal-Ton', das machte Campari wütend, jedoch hatte er es gut drauf, solche negativen Gefühle zu unterdrücken. Für einen Moment hatte er gedacht, es würde ihr etwas ausmachen, dass Sêiichî sterben würde, doch er schien sich getäuscht zu haben...

,Farewell...' Ihre Gedanken kannte niemand, sie hatte sich weggedreht und starrte in den Himmel. Wenn es doch einen Gott gab, dann sollte er Sêiichî jetzt wenigstens mit dem Frieden, den er sich verdient hatte, belohnen...

Sie musste ihn noch einmal anschauen... und drehte sich langsam zu ihm herum. Seine Atmung war flacher geworden, so dass man sie kaum noch wahrnahm. Er schaute zu ihr hoch, es war als würde er mit seinem Blick ihr Herz zerreißen, ihr war so übel, was nicht an seinem Anblick lag, denn das war sie gewohnt. Einem geliebten Menschen beim sterben zuzusehen, konnte auch sie berühren, egal, wie sehr sie versuchte ihre Gefühle abzustellen, sie zu ignorieren...

Sêiichî wurden die Augenlider schwer, und der Schmerz in seinem Körper verblasste. Er war kurz davor einzuschlafen. Das Zittern, das den Körper der Frau einnahm, wurde stärker, ihr war schwindelig und sie ging auf die Knie, so wie vorhin auch.

Ein leicht irres Lachen kam über sie, jetzt wo er am Boden lag und sterben musste, hatte sie das Gefühl, sie hätte sich in ihn verliebt, wie krank...

Warum denn erst jetzt, wo er gehen musste? "Sêiichî..?" flüsterte sie sanft, was Ryochi alarmierte. Irgendetwas stimmte da nicht. Man schob ihn zur Seite. "Ich nehme dich mit..."

Der junge Mann an Sêiichîs Seite kapierte überhaupt nichts mehr. "Lass uns die Nacht noch einmal miteinander verbringen und Abschied nehmen, in aller Liebe..."

Die Frau war komplett irre geworden und redete Unsinn..., aber Ryo sagte nichts. Sie hob Sêiichîs Körper hoch, der sehr schwer war, was sie sofort bemerkte. "Lass ihn... du tust ihm nur weh... so war es immer..."

Ein starkes Stück, dass er so etwas jetzt behauptete. "Nein!" Ein harter Ton war in ihrer Stimme aufgekommen. "Das ist nicht wahr, er war glücklich, das weiß ich..." Es war zu spät für alles und das bereute sie... Ohne ein weiteres Wort ging sie mit dem Mann, den sie sich auf den Rücken legte zu ihrem Auto. Ryochi schaute ihnen nach. Sollte er ihr folgen, oder nicht?

So traurig es klingen mochte, Gott hatte mal wieder zwei Menschen in ihrer unendlichen Trauer zurückgelassen, denn Vermouth wusste, Campari ging es in diesem Moment nicht anders, sie hingen beide an ihm und würden ihn niemals wieder vergessen können, er hatte eben einen ganz besonderen Platz in ihrem Herzen...

And that was it then after apparent infinitely time

Mhm, üble Vorhersagung?? X'''''D Doch, so würd ich's nennen... ^^; Ist wohl so was wie ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird... >_<

Ich überlege die Charaktere aufzulisten, sind mit Sicherheit mal wieder einige... was sagt ihr? Soll ich? X''''''''''''''D

Nya, was soll ich noch sagen, außer... Armer Ryo, arme Vermi ._. Ich bin halt doch unfair... wird noch unfairer werden, glaubt mir >'''''''''''''''''D Vermi hat wieder mit dem Feuer gespielt... könnt ihr euch denken, was ich meine? >DDDDD Nich? Dann eben Pech XP werdet ja sehen *ROFL*

Nebenbei: Stichwort Chardonnay >'D Findet ihr den zu nett? -.- Ich find den nich zu nett.. *roll* Der Mann kann so böse sein... und doch liebt er gewisse Leute... ja, sry, aba der Mann kocht auch nur mit Wasser... und wie Gin sollte der nie sein *brechwürg* Wenn dann iz Zardetto, den ich da bestimmt auch noch reinhole, so wie Gin... oder noch schlimmer ~_~

Band 29 hat wieder den Ekel auf Gin hervorgeholt *KOTZ* derz echt widerlich -______- Schlimmer als Akai.. oder nee.. die beiden sind sich echt ähnlich, die finden Vermi ja beide irgendwie... >.> *Kommentar jetzt besser verkneif* die könnten Geschwister sein >___< ähnlich sehen tun die sich eh irgendwie, besonders Akai mit langen Haaren *EKLISCH FIND*

*jetzt aba verschwind* XD Viel Freude *ROFL* %D


 


 


 

Ein grauer Wagen stand vor einem Firmengebäude, die Fahrerin wartete auf ihren Partner, der gerade aus dem Gebäude kam und in den Wagen einstieg. "Was hast du mir zu berichten, Plavac?" fragte die Frau ganz in Schwarz und blickte ihn mit einem wissensdurstigen Blick an. "Na was wohl? Cognac hat das Zeitliche gesegnet und Vermouth kam wieder einmal so davon! Der Boss ist einfach abgerauscht und hat sie mit der Leiche am Tatort gelassen!"

Was zum Teufel sollte das? Diese Nachricht gefiel der Schwarzhaarigen gar nicht. Irgendetwas schien mit dem Boss nicht zu stimmen. Baileys hatte ihn besucht und ihm Bericht über Vermouths Aktivitäten erstattet. Anscheinend juckte den Kerl das nicht im geringsten. "Ich war beim Boss petzen, wie kann der so ruhig bleiben, nachdem, was ich ihm gesagt habe?"

"Tja, sie ist 'ne Frau, er wird sie geil finden, genauso wie der alte Boss! Edios hat mich darüber informiert, was er so mitbekommen hat. Scheint so, als wenn Chardonnay einen Narren an ihr gefressen hat, woran wohl leider nichts zu ändern ist."

"Diese Schlange darf tun und lassen, was sie will, so langsam geht mir das gewaltig gegen den Strich!" fauchte sie, was Plavac seufzen ließ. "Du kannst dich gerne mit dem Boss anlegen, ob dir das so gut bekommen würde, ist allerdings fraglich..." Noch so etwas, was ihr nicht in den Kram passte. "Deine Ruhe möchte ich haben..."

"Was denn? Cognac war doch bisher das größte Problem, jetzt wird es leichter werden, sie anzugreifen..." Ein dämonisches Lachen folgte, was sie ihm gleichtat. "Stimmt, Gin würde zuschauen... Dem doch schnuppe, der will nur noch was mit ihr zu tun haben, wenn der Boss es von ihm verlangt und selbst da schießt er seit geraumer Zeit quer."

"Hat wohl genug, was?" fragte Plavac seine Partnerin äußerst belustigt.

"Allerdings... Sie geht ihm ganz schön auf den Keks, was muss die auch so übertreiben? Die ist doch selbst schuld! Und am Ende wird sie alleine dastehen, darauf warte ich, das ist immerhin unser Plan! Sie soll schön erfahren, wie es ist, alleine zu sein... Daher habe ich dem Boss ja auch gesagt, dass sie was für Cognac übrig hat.." Ein grausamer Ausdruck gemischt mit ein wenig Rachsucht trat in ihren blaugrünen Augen auf und ließ sie bedrohlich aufblitzen. Ihr würde sie so schnell nicht vergeben, erst wenn sie tot war, dann würde sie das.

Während die beiden redeten, machte sich ein Mann in schwarzen Klamotten auf den Weg zum Büro seines Bosses, was Baileys nicht unbemerkt blieb, so dass sie aus dem Fenster schaute. Ihre Augen weiteten sich ein wenig. Was hatte er denn in dieser Gegend verloren und wieso zum Teufel ging er die Treppe hinauf, die zu Chardonnays Büro führte? Dass er hier war, gefiel ihr gar nicht. "Kannst du meinen Wagen nach Hause fahren? Ich habe noch was wichtiges vor." Ohne ihn zu einer Antwort kommen zu lassen, stieg sie aus und ließ ihn in ihrem Auto alleine zurück. Plavac seufzte und fragte sich, was das eben so plötzlich gesollt hatte...
 

Gin befand sich in einem Gespräch mit Chardonnay, das man von draußen noch hören konnte, so dass der Mann, der soeben den Gang betreten hatte, stehen blieb und etwas lauschte. "Das hab ich nicht gemeint, Gin! Ich will, dass du sie etwas ablenkst, verstanden? Sie soll eine Weile beschäftigt sein, dann kann ich zuschlagen! Wie gut, dass ich sie mittlerweile einschätzen kann und ihre Handlungen kenne, denn ich wusste genau, dass sie uns Teran in dem Fall von vorhin aus dem Weg räumen würde, wie es geplant war. Deswegen habe ich ja auch ihn auf Cognac schießen lassen, damit Vermouth uns die Drecksarbeit abnimmt. Sie ist immerhin gefährlich, wenn man Leuten, die zu ihr gehören, etwas antut." Dass es sich dabei um Gefühle handelte, verschwieg der Boss, Gin musste schließlich nicht alles über sie wissen, dann kam der noch auf komische Gedanken, da er Gefühle verabscheute, tja, der Boss tat das nicht. Er war froh, dass sie nicht kalt war, so würde er das Miststück doch noch aus seiner Sharon vertreiben. Ganz bestimmt... eines Tages, wenn sie nicht mehr konnte und ihre Fassade in sich zusammenfallen würde...

"Vermouth ist kein Geheimnis für mich, Gin, ich kenne sie schon eine ganze Weile! Ich sage dir, es ist nicht so schwer an Syrah ranzukommen, Vermouth braucht nur anderweitig Beschäftigung! Kannst du mir folgen?" Chardonnay hatte sich mit dem Rücken zu Gin gestellt und starrte aus dem Fenster, drehte sich dann aber wieder herum, als er das Gesicht des Mannes im Spiegel bemerkte, denn sein Blick gefiel ihm gar nicht. Er war wütend, aufgebracht und wollte seinen Befehl verweigern? Er war hier jetzt der Boss und er würde andere Seiten aufziehen, wenn der Kerl ihm nicht gehorchte. In Chardonnays Augen war ein warmer Glanz erschienen, wenn er an sie dachte, was Gin nicht sehen sollte, deswegen blickte er ihm nicht in die Augen. "Mach was du willst mit Vermouth, aber sei ein bisschen nett zu ihr, verstanden?" Gin gab ein abfälliges Geräusch von sich, so dass Chardonnay wusste, was er von diesem Angebot hielt. "Sie gehört mir, das ist schon seit langer Zeit vorbestimmt, und ich sage dir, du bist nett zu ihr, sonst bekommst du Ärger!" sagte Chardonnay jetzt in einem befehlenden Ton.

"Das gehört aber nur leider nicht zu meinem Aufgabenbereich!" Empört stand der Mann auf, auch wenn viele Angst vor ihrem Boss hatten, Gin hatte nichts zu befürchten, man würde ihn so schnell nicht töten, immerhin nutzte er denen mehr als Vermouth und die lebte schließlich auch immer noch, obwohl sie wohl dachte, sie wäre was besseres als der Rest und meinte, sie könne sich alles erlauben. "Jetzt schon, Gin, denn das war ein Befehl! Ich behalte es mir vorerst vor, dich zu bestrafen..." Das war schon fast so etwas wie eine kleine Schikane, da Vermouth es gewagt hatte, ihm zu zeigen, wo sie hingehörte, zu Gin, ausgerechnet zu dem. Damals war er vor Eifersucht geplatzt, da sie anscheinend jeden Mann Chardonnay bevorzugte, sogar so etwas wie Gin, jetzt rächte er sich etwas an ihr. Vermouth war eben eine kleine Schlampe und das drückte er ihr rein, wenn er sie mit Gin verkuppelte. Im Grunde wollte Chardonnay jedoch nur die Frau wiederhaben, die sie einst gewesen war. Konnte man ihr denn nicht klarmachen, dass er nicht Vermouth liebte, sondern Sharon? Anscheinend konnte die sich ja selbst nicht leiden und betrieb deswegen dieses Spiel. Es mochte wirken, als würde die Frau sich vergöttern, doch Keichiro wusste es besser. Und schuld war nur ihr Vater, der sie zur Mörderin gemacht hatte. Deswegen hatte sie sich selbst angefangen zu hassen und verbarg ihre wahren Gefühle vor der Menschheit. Wie bedauerlich... aber doch gut so, wenn man von der Organisation ausging. Sie hatte wohl keine Wahl gehabt, sonst wäre sie längst nicht mehr am Leben, denn seiner Meinung nach, passte Sharon überhaupt nicht in die Organisation, Chris Vineyard schon... Dennoch, er fand es gemein von ihr, sich selbst zu ändern, in etwas, das er verabscheute.

"Kann es sein, dass sie dich um den Finger gewickelt hat, Boss? Bei mir hat sie das auch schon versucht, da muss man wirklich vorsichtig sein, sie ist eine Schlange..."

"Danke für die Info, aber nein, das Vergnügen hatte ich noch nicht. Sie mag mich nicht, Gin, aber das ist mir egal, solange sie mir etwas nutzt!"

"Was nutzt sie denn?" Chardonnays Ansicht nach wurde sein Handlanger jetzt frech und erlaubte sich zuviel, aber Gin empfand diese Aussage als angebracht. Was nutzte sie der Organisation schon, seit Chardonnay der Boss war? Nichts! Sie tat, was sie wollte und würde wohl über kurz oder lang die Organisation in Verruf bringen.

Es wurde Zeit für Chardonnay, Gin einzureden, dass Vermouth die Organisation liebte und nur etwas gegen ihn persönlich hatte, auch wenn das eine riesige Lüge sein würde, Keichiro wollte sein Schätzchen ja noch eine Weile behalten, am besten bis an das Ende seines Lebens. "Keine Sorge, sie tut nichts, was der Organisation schaden würde, sie hängt zu sehr am Werk ihres Vaters." Ein scheinheiliges Grinsen erschien im Gesicht des Schwarzhaarigen, Gin hatte einen aufsässigen Blick aufgesetzt, anscheinend war er nicht überzeugt von den Worten seines Bosses. "Man sollte dieser Frau auf keinen Fall zu sehr trauen, sie ist zu allem fähig. Und wir haben bereits zwei Schauspieler, die mehr zu gebrauchen sind als Vermouth, also schieß sie ab."

"RAUS! Bevor ich dir für deine Frechheiten ein Loch in den Kopf schieße! Ich gebe die Befehle, merk dir das!" Chardonnay hatte seine Waffe gezogen und sie auf Gin gerichtet, für den es höchste Eisenbahn wurde, das Weite zu suchen, da er seinen Boss jetzt wirklich genug verärgert hatte. Gin hatte sich vor Jahren geschworen, Vermouth zu töten, wenn sie gegen die Organisation arbeiten sollte, doch einen entscheidenden Beweis hatte er immer noch nicht gefunden, aber sollte er einen finden, würde diese Frau nichts mehr zu lachen haben. Jeder Mensch mit Geheimnissen hatte etwas zu verbergen, das hatte nichts mit innerlicher Schönheit zu tun. Vermouth verbarg irgendetwas vor ihnen und er glaubte zu wissen, dass es etwas mit Verrat zu tun hatte. Außerdem hatte Baileys da schon solche Sachen angedeutet... Auf diese Frau war schon viel eher Verlass, wozu brauchten sie dann Chris Vineyard?!
 

Yuji Ikeda überlegte fieberhaft, wer Vermouth sein könnte, anhand dessen, was er nun wusste, denn das einzige, was er mitbekommen hatte, war, dass sie ebenfalls Schauspieler war, wie er und Baileys. Was aber hatte das mit Gin gesollt? Mochte er sie einfach nur nicht, oder traute er ihr wirklich nicht, wie er gesagt hatte? Der Mann ging jetzt zur Seite und versteckte sich im Treppengang, denn Gin sollte ihn nicht sehen.

Dem Killer, der auch Absinth genannt wurde, lief eine Welle des Ekels den Rücken hinunter, als er Gin von hinten sah, man, war der widerlich... Jede Frau, die mit dem etwas anfangen würde, war verabscheuungswürdig. Und es schien, als hätte man den Mann auf die Schauspielerin angesetzt, die hatte sein Beileid...

Nachdem Gin verschwunden war, kam Absinth wieder hervor und klopfte gegen Chardonnays Tür, schließlich war er nicht zu seinem Vergnügen hier...

"Herein." Chardonnay hatte gerade ein paar Akten weggeschlossen und drehte sich zu Absinth um. "Ich habe dich erwartet." Der Mann ging zu seinem Tisch hinüber und setzte sich gelassen auf seinen Drehstuhl, den er etwas hin und her rückte. "Ich habe wie immer einen Auftrag. Du kannst unbemerkt überall hinkommen und sie für die Organisation töten, sie weiß viel zu viel..." Mit den Worten schob er dem Profikiller ein Foto, mit einer hübschen Frau darauf, hin. "Wie heißt sie?" fragte der 34-jährige Mann und bekam ein Grinsen als Antwort. "Miwako Satô, sie ist Kommissarin im Präsidium von Tokyo und ziemlich vorwitzig, deswegen muss sie sterben." Dass es die Freundin seines Sohnes war, behielt er für sich, denn das war so etwas wie eine persönliche Rache...

Eigentlich hätte Wataru sterben sollen, doch jetzt hatte Chardonnay vor, ihn erst einmal etwas zu quälen und ihm erst dann das Lebenslicht auszupusten...
 

Baileys war soeben oben angelangt und lief Yuji regelrecht in die Arme, für einen Moment sagte sie nichts, seufzte dann aber. "Was hast du denn in der Schwarzen Organisation verloren?" fragte sie, er blickte sich um und nahm sie dann an der Hand, bevor er ihr einige Worte zuflüsterte. "Nicht hier, Kagura, das bereden wir besser weit weg vom Boss... der mag es nicht, wenn ich darüber rede..." Die Frau nickte und verließ eilig mit Absinth das Gebäude...
 

An einem anderen Ort, zur gleichen Zeit parkte ein fast schwarzer Porsche in der Dunkelheit, der nun bereits herrschenden Nacht. In diesem Gefährt saß eine hübsche blonde Frau und ignorierte das Klopfen gegen das Auto, sie wollte mit Sêiichî ein letztes Mal alleine sein...

"Hättest du die Güte, die Tür zu öffnen? Nicht nur du hast das Recht bei ihm zu sein, Vermouth!" Campari hämmerte wie wild gegen die Fensterscheibe, doch sie schien es nicht als angebracht zu empfinden, darauf in irgendeiner Weise zu reagieren. Völlig apathisch saß sie da, mit ihrer beruhigenden Zigarette in der Hand, an der sie genüsslich zog. Ihr Blick schwang zur Beifahrerseite, zu dem Sitz, auf den sie Sêiichî gesetzt hatte. Er saß da, als würde er schlafen, ein Lächeln schlich sich in das Gesicht der Frau, als sie sanft seine Wange berührte, die mittlerweile ziemlich kalt war... Die Handlung holte die Wahrheit wieder zurück, nachdem sie gedacht hatte, er würde doch noch leben.

Campari seufzte, diese Irre, es wurde wohl so langsam Zeit, dass man sie zu einem guten Psychologen schickte, um sie wieder einigermaßen normal zu machen, obwohl er das Gefühl hatte, es sei zwecklos. Das Klopfen hatte er mittlerweile eingestellt, sie wollte ihn ja ohnehin nicht hören, aber er würde diesen Ort nicht verlassen.

Wie ein Idiot kam er sich vor, als sie ihn küsste, sie küsste einen Toten, konnte man denn so bescheuert sein?

Was sich da drinnen abspielte, konnte er ja nicht ahnen, obwohl sie es vorhin noch gesagt hatte. Er sah nur, wie sie sich an Sêiichî schmiegte. Was ging bloß in dieser Frau vor sich? Sie tat, als wäre er noch am Leben und sie schien glücklich zu sein. Anscheinend versuchte sie sich selbst was vorzumachen.

"Mach jetzt diese verdammte Tür auf!" brüllte er und begann von neuem gegen die Scheibe zu hämmern, was sie zu einem Seufzen brachte und sie die Tür öffnen ließ. "Du nervst, Campari, siehst du nicht, dass ich dabei bin Goodbye zu sagen?" In ihrer Stimme war ein beleidigter Unterton vertreten. "Du bist irre komisch, warum hast du das nicht getan, als er noch lebte?"

"Ich wollte nicht, dass mein trauriges Gesicht das letzte ist, was er sieht, das hätte ihn nur unglücklich gemacht." Campari hatte Mitleid mit ihr, immerhin verstand er nur zu gut, was sie meinte. "Ich weiß, er hat dich geliebt, wie auch immer es dazu kam, er tat es."

"Ich weiß", ein unterdrücktes Schluchzen entfuhr ihr, daraufhin legte Ryochi seine Hand auf ihre. "Ein Grund mehr der Organisation zu zeigen, wo es lang geht, stimmt's?"

"Nein, es wird Zeit, dass du verschwindest... sonst trifft es dich als nächstes und Shina hasst mich für den Rest meines Lebens. Du wirst nach Amerika gehen und dort untertauchen, am besten nimmst du deine Süße gleich mit."

"Sie hasst dieses Land..."

"Für dich würde sie alles tun, glaub mir, das ist mir wohl bewusst. Und wenn du in Amerika bist, würde sie dir dahin folgen..."

"Wie Sêiichî dir damals, wie?" Ein sarkastischer Laut kam über ihre Lippen. "Damals... Das war keine Liebe, er wollte mit mir ins Bett! Er ist mir nachgereist, weil ich sein Interesse geweckt habe, mehr war das doch damals noch nicht... Ich hätte es nie soweit kommen lassen sollen..." Was meinte sie damit denn? "Gefühle sind unkontrollierbar, und das weißt du..." Der Druck bei ihrer Hand wurde stärker, woraufhin sie ihm in die Augen schaute, die Tränen hatten sein Gesicht genässt... Sie kniff ihre Augen zusammen, ließ Sêiichî los und umarmte stattdessen Ryochi... Doch, sie war der festen Ansicht, sie hätte Sêiichî eiskalt behandeln sollen und keine Gefühle zulassen, dann würde sie sich jetzt nicht vor diesem Desaster befinden.

"Ich hab ihn dir weggenommen..." Ihre Worte ließen darauf schließen, dass sie es mehr als nur bereute, ihn in die Sache hineingezogen zu haben. "Nein! Er hat sich von selbst für dich entschieden, er wollte es so, selbst wenn du ihn nicht an dich rangelassen hättest, wäre er auf deiner Seite gewesen. Sêiichî wusste schon immer, was er will, auch wenn er eine Zeit lang so ziemlich jede Frau verführt hat, weil ihm das bestätigte, wie toll er ist. Ein Macho eben... aber ein liebenswerter Macho.." Der Mann schluchzte. "Eben, genauso war es damals, er ist mir nur nach, um mich rumzukriegen, anscheinend hat es ihm dann sehr gut in den Kram gepasst, was zwischen uns war und er hat sich in mich verliebt, dieser Idiot!"

"Nein, er hat an dich geklammert, weil er ein anderes Mädchen nicht haben konnte... Und dann erst war er frei für jemand anderen, immerhin wollte sie nichts von ihm. Ich weiß auch nicht, was du mit ihm gemacht hast..."

Ein albernes Lachen kam über ihre Lippen. "Ich war es nicht, die ihn angemacht hat, ich hab ihn nicht dazu gebracht..."

"Ich sagte doch schon, er wusste immer, was er wollte... Aber wollen wir denn wirklich die ganze Nacht mit seiner Leiche zusammen im Auto sitzen?"

Die Frau schwieg und ein monotoner Gesichtsausdruck kam auf, so dass er wusste, was los war. Sie war nicht bereit ihn gehen zu lassen. "Er ist tot, ihn wird nichts mehr lebendig machen. Du kannst dich nicht an ihn klammern..."

An wen sollte sie sich denn dann klammern? Es war ihr doch nur noch Syrah geblieben... Ja, die sie womöglich hassen würde, wenn sie jemals erfuhr, dass ihre Mutter es gewagt hatte, Teran zu töten...

"Ich lasse ihn morgen gehen, aber nicht jetzt... Du kannst gerne aussteigen, aber er bleibt hier..." Ryochi seufzte, es war wohl wirklich umsonst, solche Dinge zu ihr zu sagen, denn sie war einfach zu stur, irgendwie wie Shina... Ein Seufzen trat über seine Lippen. Shina... Die hätte er jetzt gebraucht, sie hätte seine Schmerzen lindern können, die in seiner Brust tobten und die Tränen heraufbeschworen... Sein bester Freund war tot, genauso wie sein Bruder damals, es war, als hätte er ihn ein zweites Mal verloren, denn Sêiichî war eine Art Ersatz gewesen...

The fate of a friendly killer

Nyaaaaaa o.O Mir fällt hier nix ein *DRÖPPPPPPPPPPPZ* X'D Was soll man da bloß sagen? Ojeeeee T____T Der Schluss iz gemein, I know, aba das MUSS sein >DDDDDDDDDDDDDDDDD Mal sehen, ob wer ahnt, wer die beiden Weiber sind, die... ihr werdet sehen, was X'D Und ja.... Absinth kommt vor ^-^ ich konnte nicht anders.. Y-Droge, wie Shina schon meinte.. jaaaa ich bin süchtig ^.^ hassu schon Recht XDDDDD

In dem Teil wird irgendwie sehr viel geredet.. tja.. kann vorkommen, gelle? Yuji und seine enge Freundin haben viel zu reden, tja, iz nix zu machen XDDDDDDDDDDD Und auf das Telegespräch bin ich voll stolz ^-^

So, ich lass euch jetzt alleine, muahahahahahahahahaaa.. ihr werdet euch hier noch wundern >D


 


 

Es hatte jetzt leicht zu nieseln angefangen, so dass Yuji und Kagura auf dem Weg über die Straße etwas beschleunigten, um sich auf der anderen Seite unterzustellen, falls es gleich anfangen sollte zu gießen, der Himmel sah jedenfalls in seinem Dunkelgrau so aus, als wollte er gleich Tränen vergießen.

"So, nun sag mir, Yuji, was du hier gewollt hast", drängte die schwarzhaarige Frau ihren Freund, den sie schon über fünfzehn Jahre mehr als nur flüchtig kannte. "Nichts da Yuji, der bin ich im Moment nicht... Jetzt bin ich Absinth." Kagura schaute an ihm hinab und seufzte leicht. "Es ist wahr, du gehörst zur Schwarzen Organisation. Aber wie konnte ausgerechnet dir so etwas passieren...?" Yuji gab ein leises Lachen von sich und ein trauriger Ausdruck kam in seinem Gesicht auf. "Es kann jedem passieren, Kagura, man muss nur Menschen haben, die man beschützen möchte. Takahashi hat's wohl auch erwischt, anscheinend hat der auch dazu gehört. Das sagt mir wieder, wie sehr mich der gute Chardonnay eingeweiht hat, ich weiß ja nicht mal, wer das genau ist. Und wenn, dann hat er sein Aussehen wohl so geändert, dass ich ihn nicht wiedererkenne. Manchmal denke ich seine Stimme zu kennen, das war's schon.. alles wie weggewischt."

"Du beschützt deinen Bruder, oder?" fragte sie sanft und griff nach seiner Hand, die ein wenig zitterte. "Wen auch sonst, Kagura? Sie haben mir ja nicht einmal meinen Onkel gelassen. Nur Koichi ist übrig geblieben."

Anscheinend hatte man das bei ihrem Freund nötig, sie war ja freiwillig dabei, Kagura musste man nicht zwingen oder erpressen. Yuji hingegen war ein viel zu guter Mensch und doch gehörte er jetzt zur Organisation. Es gab da eine Frage, die Kagura auf der Seele brannte, immerhin waren nicht alle Mitglieder gleich Mörder, aber was sollte Yuji auch sonst sein? Dennoch, ein klein wenig Hoffnung war ihr geblieben, auch wenn sie minimal war. "Tötest du...?"

"Ja, ich muss, ansonsten wird mir niemand mehr bleiben..." Nur indem man es zuließ, wenn man erpressbar war, konnte man gezwungen werden. Kagura schnappte seinen Kragen und zog ihn zu sich, so dass sie ihm direkt in die Augen schauen konnte, sie war nämlich einen ganzen Kopf kleiner als er. "Ich sagte dir doch vor Jahren, dass du nie etwas tun sollst, das du nicht willst! Du darfst dich nicht erpressen lassen! Man kann Koichi nicht so einfach töten, dazu müssten sie ihn in ihrer Gewalt haben!" Ein trauriger Glanz trat in seine Augen, dann umarmte er sie. Genau in diesem Moment trat ihre Vorahnung ein, es begann heftig zu regnen, so dass der Regen geradezu gegen den Boden prallte und ein Plätschern die Folge war. "Sie haben ihn doch schon seit Jahren, er wird ständig bewacht und auf Schritt und Tritt verfolgt. Sobald ich mich wehre, ist er tot..."

Wer hatte wohl diesen Befehl gegeben? Wahrscheinlich Chardonnay... Kagura war wütend, so wütend war sie nicht einmal gewesen, als Sharon ihr einen Kerl vor der Nase wegschnappte. Es gab nicht einmal so etwas wie einen Ausdruck für das Gefühl, das sie verspürte, aber unbändiger Zorn traf es in etwa. Wie konnte man es wagen, Yuji so etwas anzutun? Er war ein guter Mensch, der Gewalt verabscheute... "Yuji, wer gab den Befehl, weißt du das?" Er klammerte sich an seine beste Freundin und schluchzte auf. "Schon alleine die Erinnerung an den Mistkerl bringt mich zur Weisglut! Wie ich ihn hasse! Der Kerl gehört in die Klapse! Er will Macht, Macht und noch mehr Macht!"

"Chardonnay...?" Sie formulierte es als Frage, obwohl sie es längst erkannt hatte. Der Regen sorgte für die richtige Stimmung, die Frau hatte Lust, es dem Himmel gleichzutun und zu weinen, seinetwegen, weil sie ihn mochte... nein, mehr als nur das, sie liebte ihn, schon seit langer Zeit tat sie das...

Seine Antwort blieb aus, sie hielt ihn wortlos in den Armen und sagte erst einmal nichts, das half ihm im Augenblick wohl am meisten. Das war wohl der Trost, welcher ihm die letzte Zeit gefehlt hatte, weil er nicht wusste, wo Kagura gesteckt hatte und nun trafen sie sich in einem Verbrecherring wieder. Auf einmal löste er sich von ihr und blickte sie mit einem ernsten, aber auch traurigen Blick an. "Wie bist du da rein geschlittert?" Kagura schwieg und schaute etwas zu Boden. Die Wahrheit würde ihn nur kränken, also entschloss sie, nicht ganz diese zu enthüllen. "Es hat sich eben so ergeben, weißt du? Manchmal hat man keine Wahl... das musst du ja verstehen." Doch, sie hatte die Wahl gehabt, sie wollte ausprobieren, wie gut eine Schauspielerin morden konnte, dann hatte sie die wahre Sharon Vineyard kennen gelernt und sie bewundert, sie eiferte ihr nach... doch dann...

Man brach ihr Herz in tausend kleine Stücke. Sie verliebten sich in den gleichen Mann, welcher eher Augen für Sharon hatte. Obwohl sie gewusst hatte, dass auch Kagura an ihm interessiert war, nahm die Blondine keinerlei Rücksicht auf sie. Und das schlimmste, der Kerl war mit Sharon zusammen und wollte mit Kagura so was wie eine Affäre haben, anscheinend sah er sie dafür als gut genug an. "Es hatte ein wenig mit Takahashi zu tun, ich wollte ihn in dieser Scheiße nicht alleine lassen." Sie belog ihren besten Freund, denn bereits eine Sekunde, nachdem sie dies gesagt hatte, tat es ihr schon Leid, aber sie hatte Angst. Er war ein viel zu guter Mensch, um zu verstehen, wie sie über das Morden dachte. Sie fand es interessant und nutzbringend, so manches Mal hatte es ihr geholfen, eine Mörderin zu sein. Zum Beispiel, als ein Produzent ihr unsittliche Angebote machte. Nun ja, sie hatte ihn einfach abgeknallt, weil sie fand, dass er es verdiente. Im Grunde war ihr Takahashis Einstieg so ziemlich egal gewesen, auch wenn er ihr Neffe war, schließlich kam der sehr gut alleine zurecht... Seinetwegen war sie ganz sicher nicht in die Organisation eingetreten. Sie tat es in erster Linie, um besser an Sharon heranzukommen und sie innerhalb der Organisation zu studieren und herauszufinden, was ihr Herz bewegte, so dass sie sie besser quälen konnte... Wenn Yuji das wüsste, würde er seine langjährige Freundin wohl verachten, gerade weil er ein viel zu guter Mensch war.

"Ja, jetzt steckst du drin und er ist tot. Schrecklich..." Sie tat ihm furchtbar Leid, was die Frau sofort an seinem Blick erkennen konnte. "Keine Sorge, ich komme schon klar, mach dir keine Gedanken." Die 34-jährige wollte ihren gleichaltrigen Freund nicht so erleben, nicht für den Mist, den sie angerührt hatte. Er sollte sie nicht für eine Lüge bemitleiden...

"Das hoffe ich sehr..." Liebenswert und nett, waren die besten Worte, um Yujis Charakter zu beschreiben, auch wenn er manchmal ein furchtbarer Optimist zu sein schien, der alles schönredete. Aber manchmal tat seine Hoffnung, die vor allem seine Augen ausstrahlten, so manchem Menschen gut, er schaffte es oft, den depressivsten aufzuheitern, denn er war ansteckend mit seiner Laune. Schon oft stand Kagura kurz davor ihm zu sagen, dass sie ihn die vielen Jahre schon liebte, aber irgendetwas hielt sie jedes Mal davon ab, vielleicht ihr schlechtes Gewissen darüber, dass sie nicht immer ehrlich zu ihm war und sie sich nicht als gut genug ansah. Er brauchte eine Frau, die wirklich zu ihm passte und ihn glücklich machte, sie würde das wahrscheinlich nie können...

"Wie sieht's in der Liebe aus, hm?" Er grinste etwas und schaute zu Boden. "Wie immer. Ich lande mal hier und da, in dieser und jener Ecke. Aber wirklich lieben, tue ich keine Frau. Du kannst beruhigt sein." Mit einem etwas arrogant wirkenden Grinsen ergriff er ihr Kinn und trieb ihr ein wenig Röte ins Gesicht, als er ihr absichtlich zu nahe kam, so dass sich fast ihre Lippen berührten. Er hatte ja gar keine Ahnung, wie sehr seine Witze eigentlich die Wahrheit bedeuteten. Natürlich meinte er es nur als Scherz, doch Kagura machte das innerlich ein wenig traurig. Er sah es als ein Spiel an, aus dem bei ihr Ernst geworden war...

"Lass das doch, du bist doof und eingebildet." Immerhin lächelte sie jetzt wieder, er hatte also Erfolg gehabt. Warum sie grinsen musste, war ihr schleierhaft. "Was fragst du auch so was? Du weißt doch, dass ich da ausschließlich drauf eingehen muss."

"Na, hör mal! Es hat mich schlichtweg interessiert. Wenn dein Leben schon von der Dunkelheit beherrscht wird, hab ich gehofft, dass du wenigstens mit einer Frau glücklich bist."

"Wäre das so, hätte die Organisation wohl ein Druckmittel mehr, es sei denn, die Frau steckt selbst hier drin und muss nicht beschützt werden. Das wäre etwas anderes. Aber wo finde ich eine Frau, die gutherzig genug ist, und selbst nicht gerade freiwillig in der Organisation ist?" Ob sie seine kleine Anspielung erkannte? Der Mann forschte in ihren Augen und spielte gerade mit dem Gedanken, sie richtig anzumachen, obwohl es ihm als bester Freund eigentlich untersagt war, so etwas zu tun. Sie würde sich doch wohl nie auf ihn einlassen, sie hatte, so weit er wusste, doch einen Lebensgefährten und war somit vergeben. "Tja, diese Leute sind in der Tat rar. Die meisten flippen hier total aus, selbst wenn sie zuvor normal waren, man treibt sie an den Rand des Wahnsinns und verdirbt sie. Es wird also schwer werden."

"Die werden so, wie die Organisation sie will, ich weiß. Ich habe mir geschworen, nie so zu werden, wie man es will. Ich spiele zwar oft den bösen Mann, dem das Töten Freude bereitet, aber ich vergesse nie, wer ich wirklich bin, das ist wichtig."

"Mhm, du und böse..." Sie lachte, ihm würde so etwas nie passieren, bei einer verbitterten Hexe wie Sharon war das was anderes, die kam mit ihrem Leben nicht mehr zurecht. Wie gut, dass er nicht auch so war. Allerdings sagte sie zu dem Thema lieber nichts, denn Yuji war schon damals ein Fan von ihr gewesen, daher sollte er besser nicht erfahren, dass sie auch in der Organisation gelandet war, der würde ihr noch auf dumme Gedanken kommen. Sharon würde ihn ganz sicher nicht kriegen, die hatte so was wie Gin verdient, Yuji war viel zu kostbar, den würde sie nur einer Frau überlassen, die wirklich die Richtige war. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, diese Frau gab es nicht.
 

Irgendwie fühlte sich die Blonde lasch und ausgelaugt und ihr war eisigkalt. Es war, als hätte sich die Kälte von Cognac auf sie übertragen. Dass Ryochi vor lauter Tränen jetzt eingeschlafen war, beruhigte sie ein wenig, denn sie fühlte sich von ihm beobachtet, jetzt war sie quasi alleine, auch wenn es nur so wirkte. Mittlerweile schüttete es wie aus Kübeln. Passend zu ihrer Laune. Die Frau machte den Motor an, weil die Kälte sie so langsam frieren ließ. Dabei sprang das Radio an, das Ryochi um ein Haar geweckt hätte, so dass sie es schnell leiser einstellte, es jedoch laufen ließ. Es kamen gerade die Nachrichten, worauf sie noch genauer lauschte, als eben schon.

,Es geschah am frühen Morgen. Ein LKW raste schnurstracks auf die Absperrung der Brücke, die nach Yokohama führt, zu und stürzte ins Meer. Wie es zu diesem Unglück kam, ist fraglich. Die Leichen konnten geborgen werden, es handelt sich um Mio Ikusawa und Matsue Takagi, die aus ungeklärten Gründen im genannten LKW saßen und somit in den Tod stürzten...' Vermouth fiel die Kippe aus dem Mund, als sie das hörte. Dass sie die beiden Personen gut genug kannte, war einer der Gründe dafür, dass sie die Worte des Mannes schockten. ,Bei den zwei getöteten Personen handelt es sich um Geschwister, die vor ein paar Tagen als vermisst gemeldet worden waren, laut einer Zeugenaussage aber einen Tag vor ihrem tragischen Unfall wieder wohlbehalten zu Hause aufgetaucht waren. Die Polizei schließt ein Verbrechen jedoch aus. Der Fahrer des Unfallfahrzeugs war ein Mitarbeiter des riesigen Konzerns Black Feather. Der Aussage eines Kollegen zufolge, war es nicht ungewöhnlich, dass der Fahrzeugführer Anhalter in seinem Fahrzeug mitnahm. Daher geht die Polizei davon aus, dass die beiden Frauen auf diesem Weg nach Yokohama unterwegs waren.'

Ihre Augen verzogen sich zu Schlitzen und sie knurrte kurz auf und schlug auf ihr Lenkrad. Dieser elende Mistkerl hatte schon wieder zwei Menschen ermorden lassen, nämlich seine Frau und deren Schwester, und niemand dachte daran, dass es herbeigeführt sein könnte. Die Polizei bekam sowieso selten bis nie etwas von den Aktivitäten der Schwarzen Organisation mit. Die Leute, die in ihr steckten waren zu gut, für normale Kriminalisten. Sêiichî war bisher der einzige gewesen, der ihr in diesem Fall helfen konnte, dass er tot war, war daher einfach nur zum heulen. Der Kerl würde wieder mit allem durchkommen, so war es ja seit über dreißig Jahren. Sie hatte den Mann mehr als nur satt. Der brachte Leute um, die ihr etwas bedeuteten, machte sich an ihre Freundinnen ran, hasste seine Familie und wollte sie leiden oder sogar sterben lassen und dann wollte der noch bei ihr landen, dieser arme Irre. Der sollte endlich anfangen nachzudenken, aber scheinbar, war er unfähig so etwas zu tun, dann würde er endlich bemerken, was sie gegen ihn hatte. "Du feiger Mistkerl, Mio und Matsue ermorden, war so was von unnötig, du bist doch krank!" Matsue liebte ihren Mann, obwohl er sie verletzt hatte, sie verstand diese Frau nicht. Wieso war sie nicht zur Polizei gegangen? Keichiros Frau beschützte ihn vor der Polizei und wurde am Ende dann dafür bestraft. Ungerechter konnte man nicht mehr sein, aber da es sich um Keichiro handelte, bei dem Kerl musste man auf alles gefasst sein. Wahrscheinlich hasste er seine Frau jetzt, weil sie Schuld daran hatte, dass es Riina und Wataru gab, die er über alle Maßen hasste, was Vermouth bis heute nicht verstand, was er gegen sie hatte. "Wie ein Dèjá-vu... damals war's auch der Mann, den ich liebte, Arschloch!" Sie wusste, dass er sie fürchtete, allerdings war ihr deswegen unklar, weswegen er Sêiichî umbringen ließ, immerhin schürte er ihren Hass damit nur noch mehr. "Meinetwegen, wenn du Spielchen spielen möchtest, Chardonnay, dann bin ich gewillt darauf einzugehen, denn Spielchen sind meine Spezialität." Ein grausamer Ausdruck war in ihrem Gesicht aufgekommen, man sah ihr sämtliche Rachegedanken an, während sie in aller Seelenruhe eine neue Zigarette ansteckte. Wenn die Polizei ihn nicht zu fassen bekam, dann würde sie ihn anders ausschalten, ihm würde hören und sehen vergehen, schon alleine, weil er es gewagt hatte, Riina etwas anzutun, die ihm rein gar nichts getan hatte, ebenso wie ihre Mutter. Wataru und Riina waren jetzt wohl eine Weile auf ihre Freunde angewiesen, wie gut, dass Shina sich liebend gerne um sie kümmern würde, dann sah alles nicht ganz so düster aus.

Vermouth schielte zur Seite und griff zu Ryochis Jackentasche. Okay, sie riskierte jede Menge Ärger, aber die Handynummer der Detektivin konnte nicht schaden. Sie schnappte sich Ryos Handy und suchte Shinas Nummer im Speicher auf, dann holte sie ihr eigenes Handy heraus und tippte die Nummer flink in ihr eigenes. Gleich darauf ließ sie sein Handy wieder in seiner Jacke verschwinden, als sei nie etwas gewesen...
 

Da es ja mitten in der Nacht war, dauerte es eine Weile, bis Shina ans Telefon ging, als das Haus durch den Klingelton erfüllt wurde. "Ja, hallo, hier bei Kudô, Shina Kudô am Apparat", sagte sie noch etwas verschlafen ins Telefon. Man schwieg am anderen Ende, so dass Shina kurz seufzte und kurz davor war, wieder aufzulegen, doch dann hörte sie eine Stimme, die sie sehr wohl kannte. "Ich tauche gleich bei dir auf, Detektivin und bringe dir etwas wieder, das ich mir ausgeborgt hatte." Obwohl die Frau wie von einem Gegenstand sprach, handelte es sich um Ryochi Akaja.

Jetzt war die 24-jährige richtig wach. "Was? Wie kommst ausgerechnet du zu meiner Nummer? Wer hat sie dir gegeben, spuck es aus?!" Drängelnd und mit einem leicht angesäuerten Ton in der Stimme fragte Shina danach, wie es möglich war, dass Vermouth sie mitten in der Nacht kontaktierte.

Ein leises Lachen war zu hören. "Halte dich doch nicht mit unwichtigem auf. Ich bringe ihn dir wieder, unversehrt, sei einfach froh und stell keine blöden Fragen."

Anscheinend hatte die auch etwas nicht so ganz verstanden. "Hast du einen Knall? Du entführst ihn einfach, bringst ihn in Gefahr und plötzlich bringst du ihn mir wieder? Meinst du, damit wäre wieder alles gut? Du machst es dir zu einfach, meine Teuerste. Fakt ist, dass du es getan hast und ich darüber mehr als verärgert bin, also lass deinen albernen Sarkasmus sausen, okay? Sonst werde ich noch ungemütlich!"

"Reg dich ab, ihm ist doch nichts passiert, dafür anderen, na ja.. man wird es überleben. Am besten ihr haut so schnell wie möglich ab, so weit weg wie möglich. Ich denke, in nächster Zeit wird jede Menge geboten sein. Keichiro ist mal wieder bester Laune." Sie seufzte, was Shina ebenfalls tat, als sie den Namen hörte. "Wenn du diesen Namen hörst, oder an ihn denkst, schaltest du jedes Mal deinen Verstand ab, du solltest besser auf dich und deine Leute aufpassen! Genau deswegen finde ich es bescheuert von dir, Ryochi da mit hineinzuziehen! Ich hab ihn gesehen! Unversehrt ist er ganz sicher nicht. Aber im verharmlosen warst du ja schon immer eine Weltmeisterin. Glaub ja nicht, dass ich das so schnell vergesse!" Man, die war ja wütender als Vermouth gedacht hatte, man könnte meinen, sie wurde von ihr gehasst. Kein Wunder, es hätte auch Ryochi treffen können, dann wäre aber wirklich Schluss mit lustig gewesen. "Kannst du mal mit diesem Mist aufhören?! Er ist doch nicht tot..."

Typisch, Verletzungen interessierten sie nicht, aber nicht jeder war so wie sie und konnte solche Dinge ignorieren. "Hör, verdammt noch mal auf, von dir auf andere zu schließen!"

"Tu ich nicht, Ryochi kam von alleine auf die Idee sich an Chardonnay zu rächen, da ist nämlich etwas, das ich dir schon länger sagen wollte..." Vermouth wusste gar nicht, wie sie sich in dieser Sache verhalten sollte, der Schmerz um Sêiichîs Tod saß noch sehr tief und schaffte es auch, sie zu verwirren und ihren Verstand zu mindern. "Da war jemand, der Ryochi sehr viel bedeutet hat, Chardonnay hat ihn umbringen lassen... Ryo wollte Rache dafür an der Organisation, was ich nachvollziehen kann, daher hab ich ihm geholfen. Von mir aus komme ich nicht auf solche schwachsinnigen Dinge, dann hätte ich auch Yusaku entführen können.." Noch ein Seufzen kam. Am besten man verband Chardonnays Feinde, mal sehen was dabei rauskam... Ihre Gedanken waren pure Ironie. Man würde sie alle wahrscheinlich umbringen. "Was soll das denn jetzt wieder? Kannst du meine Familie nicht endlich da raushalten? Manchmal hasse ich den Gedanken daran, dass du mit meiner Mutter befreundet bist!"

"Ich bin nicht mit deiner Mutter befreundet...", weigerte sie sich gegen die Worte der Hellbraunhaarigen. "Das war Sharon, Schätzchen, ich bin nicht mit deiner Mutter befreundet..." Noch so etwas typisches, sie belog sich selbst, Shina gab es auf, der Frau war nicht mehr zu helfen. Ständig verleugnete sie, wer sie wirklich war, obwohl sie das bei ihr sicherlich nicht tun müsste.

Seit Yukikos Verschwinden und Sharons erfolglosen Suche, weigerte sie sich dagegen mit der Frau befreundet zu sein, denn versagen in dieser Hinsicht tat mehr als weh. Das was von Sharon übrig war, war nun gegangen und es würde erst wieder erwachen, wenn Yukiko wohlbehalten zurückkehrte, allerdings war die Frau nahe daran zu verzweifeln und aufzugeben gewesen. Wenn Chardonnay für Yukikos Verschwinden gesorgt hatte, dann würde sie so schnell nicht mehr wiederkommen und das schon gar nicht ohne Schäden. Wenn Keichiro Frauen entführte, dann benutzte er sie und Vermouth ahnte, dass Yukiko etwas ähnliches geschehen war. Noch ein Grund mehr den Kerl zu hassen. Schon damals war er so gewesen. Weil er Sharon nicht bekam, versuchte er es bei Yukiko, dieses Verhalten war so erbärmlich. Was zum Teufel wollte er sich damit beweisen? Dass er ein Scheißkerl war, der jede Frau flachlegen konnte? Wenn man seine Perversionen denn so nennen konnte... Sharon hoffte, wenn er sie vergewaltigt hatte, dass er sie auch gleich umbrachte, um sie nicht unnötig leiden zu lassen. Bei einem Psychopathen wie ihm wohl Zeitverschwendung überhaupt daran zu denken.

"Du hast mich unterbrochen, Shina. Ich wollte noch mehr sagen. Du weißt ja, dass Keichiro was gegen die Polizei hat, demnach hat er auch etwas gegen Ryochis Vater. Er hat damals seinen Sohn entführen lassen, um dem Kerl eins auszuwischen, aber du musst wissen, Takeshi hat zwei Söhne, falls du es noch nicht weißt..."

"Tja, das wusste ich tatsächlich nicht. Wieso erzählst du mir davon?"

"Weil ich's wichtig finde. Eigentlich wollte Keichiro ja Ryochi entführen, aber sein Bruder hat das zu verhindern gewusst. Er hat die Entführer umgebracht und wurde dabei schwerer verletzt. Irgendwie muss er sich wohl in eine dunkle Gasse geschleppt haben, wo er dann an seinem Blutverlust gestorben ist. Wäre ich damals eher aufgetaucht..."

Oh oh... Shina war gar nicht wohl bei der Sache. "Und Keichiro war dafür verantwortlich... Meine Güte. Der Kerl hat seine Finger wohl auch überall im Spiel."

"Ja, scheinbar... Man muss ihn doch irgendwie loswerden..." Ein deprimierter Unterton schwang in ihrer Stimme mit, auch wenn sie es zu unterdrücken versuchte, Shina erkannte das, sie kannte die Frau lange genug, um so etwas zu bemerken. Und sie wusste auch, was sie bezweckte. Das war ihre Art, um Hilfe zu bitten, wie es schien. Nur... Shina wusste nicht, wie sie ihr in dem Fall helfen konnte. Anscheinend kannte sie Ryochi nicht so gut, wie sie gedacht hatte, denn dass er sich rächen wollte, war ihr unbekannt. "Wusstest du, dass man seinen Bruder entführen will, oder wieso hast du ihn gefunden?"

"Zufall..."

Na toll und dann gab sie sich die Schuld daran, wenn sie zu spät kam? Manche Leute machten sich eben selbst runter, was traurig, aber nicht zu ändern war. Solche Menschen waren meistens schreckliche Pessimisten, wie Wataru zum Beispiel und auch wenn Vermouth meinte, da wäre nichts mehr von Sharon in ihr, irrte sie sich gewaltig, alleine ihre pessimistische Ader stammte von Sharon, was sie wohl nicht bemerkte. Sie verstand es perfekt sich selbst zu täuschen, aber ob das auf die Dauer wirklich so gut war, wusste Shina nicht. Bei solchen Spielchen konnte man ganz schnell vergessen, wer man wirklich war. "Wenn es nur Zufall war, dann kannst du ja nichts dafür, das wäre ja auch der Oberhammer..."

"Ich bin nicht immer schuld, willst du sagen? Wie ironisch... Natürlich bin ich schuld daran. Ich bin schuld daran, dass Sêiichî tot ist... und Ryochi jetzt leiden muss. Er war doch sein Ersatzbruder. Es ist als hätte ich ihn umgebracht und nicht Teran..."

Daher wehte der Wind? Es musste erst jemand umgebracht werden, damit sie Ryochi zurückbrachte? Wut regte sich in Shina, die sich jedoch schnell bei dem Namen Teran wieder legte und eher einer geschockten Miene glich. "Teran hat Cognac umgebracht? Ich dachte, der gehört zu dir?" Auf eine gewisse Weise machte sich Shina jetzt über sie lustig. Sie kam doch immer alleine klar, sie tat immer das richtige, sie machte nie Fehler. Die Detektivin wollte ihr unter die Nase reiben, dass es nicht so war. "Scheint so, als wenn du deine Leute zu wenig im Griff hast."

Das war alles, was sie zu sagen hatte? Sollte das ein blöder Scherz sein?

"Ich bin keine Hellseherin. Teran hat wohl nicht zu mir gehört, ich dachte, er würde niemals Syrah hintergehen, aber da hab ich mich wohl gravierend getäuscht. Und das Resultat ist, dass Cognac umgebracht wurde, aber na ja, Teran wird niemandem mehr so schnell etwas antun, dafür habe ich bereits gesorgt." Ein gemeines und bösartiges Lächeln erschien in ihrem Gesicht, als sie das sagte.

Shina seufzte, Vermouth erlaubte sich in dem Fall wohl zuviel und die Sache drohte böse zu enden, wenn man Aiko aufklärte. Anscheinend dachte sie ja, Syrah würde bei ihrer Liebe zu ihr alles durchgehen lassen, aber soweit Shina richtig informiert war, würde sie es in diesem Fall wohl nicht tun. Sollte sie sie warnen, oder ins eiskalte Wasser fallen lassen? Sie entschied nichts zu sagen, Vermouth musste Syrah kennen, wenn sie ihr blind vertraute, war ihre Menschenkenntnis nicht so weit hergekommen und man konnte sie sich schenken. Aiko hasste solche Art von Verrat und würde wohl auch bei ihrer MUTTER skrupellos sein. Sie würde sie wahrscheinlich nicht umbringen, dafür hing sie viel zu sehr an ihr, aber ihr zumindest einen Denkzettel verpassen. "Schön für dich. Du sagst das, als wenn nur Teran eine Gefahr wäre." Auf eine gewisse Weise musste die Gute ja doch blind sein, immerhin hatte sie Syrah zu ihrer Tochter erklärt und bei der musste man vorsichtig sein. Anscheinend war ihr das noch nicht so ganz bewusst geworden, oder wirkte das nur so? Wie hatte sie sich bloß auf den Mist einlassen können? Auf eine seltsame Weise verletzte es die Detektivin, dass Syrah ihre Tochter geworden war, aber das brauchte ja keiner wissen...

"Ich weiß, wer eine Gefahr ist und wer nicht. Die größte Gefahr ist Chardonnay..."

Hatte sie keine anderen Sorgen? Anscheinend dachte sie wirklich nur an diesen einen Mistkerl. "Ja, er ist wohl einer der größten Mistkerle unserer Geschichte, aber pass auf, er hat jede Menge Leute, die auch gefährlich werden können. Also hör besser auf dich nur auf den einen Kerl zu konzentrieren. Darüber hinaus wirst du im Alleingang ohnehin nie Erfolg haben."

"Und jetzt willst du mir deine Hilfe anbieten? Wie witzig! Im Moment sieht es wahrlich schlecht aus, seine Killer rennen überall rum. Man muss echt aufpassen, wie in Riinas Fall. Es wundert mich, dass er, jetzt wo er der Boss ist, bei meinem Verrat zuschaut. Der Kerl ist nicht ganz dicht, aber das wissen wir ja.."

Meinte sie das jetzt wirklich ernst? Das konnte doch nicht sein. Wie dämlich war sie überhaupt? "Wenn er dich umbringt, kann er dich ja nicht mehr benutzen."

"Er wird mich niemals benutzen kapiert?" In dem Fall reagierte sie wohl mal wieder über, mannoman. Wenn sie so weitermachte, würde er es doch noch irgendwann schaffen, sie zu benutzen. Ihr Hass und ihre blinde Wut könnten dem nachhelfen. "Chardonnay wird dich eines Tages kriegen, wenn du nicht klug vorgehst. Er kennt dich und wird dich solange leiden lassen, bis du aufgibst. Wahrscheinlich wird sein Hauptopfer Syrah sein, also pass besser auf sie auf, sonst bist du bald alleine."

"Und? Ist für mich doch nicht so wichtig. Ich finde immer Leute. Und wenn nicht, macht mir das auch nichts aus." Manchmal hasste Shina solche Dinge, die belog sich doch schon wieder selbst. "Wenn du meinst, aber denkst du eigentlich, Chardonnay ist dämlich? Warum wohl greift er deine Leute an und nicht dich? Er weiß genau, dass er dich damit drankriegen kann. Er kennt dich, das weißt du genau..."

"Er denkt mich zu kennen, aber er kennt Sharon, die gibt's nicht mehr. Ich werde dir jetzt Ryochi bringen. Ich hab noch andere Dinge zu erledigen, als mit dir zu plaudern, also bis dann..." Die Frau legte auf, das Gespräch hatte jetzt irgendwie gereicht. Ihre letzten Worte ließen sie vor Wut kochen, sie war nicht Sharon und auch nicht alt, das war eine Beleidigung, diese dämliche Kuh wollte sie nie wieder sein, die war schwach und angreifbar und wäre Chardonnay wohl eines Tages zum Opfer gefallen.

Shina hörte das monotone Tuten im Handy. "Wann gibst du dir selbst eine Chance, Sharon? Warum nennst du dich immer wieder schwach, wo du es doch gar nicht bist?" Shina verstand das einfach nicht, wieso redete sie sich ein, Sharon wäre schwach? Das am Telefon war doch sie gewesen und sie war nicht schwach, was sollte das also? Diese ganzen Leugnungen, davon kam sie wohl nicht mehr los. Sharon war es damals gewesen, die Keichiro zur Sau machte, das wusste Shina von ihrer Mutter. Damals war sie alles andere als schwach gewesen, genau deswegen verstand sie ihr Verhalten nicht. War man schwach, wenn man nett war? Na ja, ihrer Meinung nach anscheinend schon.
 

Shinichi wurde endlich losgelassen und drehte sich reflexartig herum, um zu sehen, wer ihn soeben befreit hatte, "Shh", meinte die schwarzhaarige Frau, wobei sie ihren Zeigefinger vor ihren eigenen Mund legte, so wie er das bei einer anderen Person ebenfalls schon gewohnt war. Irgendwie hatte er das Gefühl, die Frau gehörte zu der anderen. Es handelte sich um Vermouth, die sich genauso verhielt, also wollte er noch mehr wissen, wer die Schwarzhaarige war, denn durch die Dunkelheit erkannte er sie nicht...

"Sag mal, gehörst du etwa zu...?"

"Vermouth?" Syrah hatte gewusst, dass er das fragen würde, daher konnte sie auch derartig reagieren. "Ja... zu ihr.."

"Mhm, ja, merkt man doch, oder denkst du, jemand anderes hätte dich vor denen gerettet, Shinichi?" Ein belustigter Ausdruck kam in ihrem Gesicht auf, als sie das sagte, denn es schien, als habe Shinichi seine eigene Cousine gerade nicht erkannt, er dachte nur an Syrahs Mutter und dass sie sich ähnlich waren, aber dass er sie in Wirklichkeit kannte, darauf kam er nicht. Irgendwie paradox. "Ich bin allerdings sehr beleidigt, dass du mich nicht erkennst..." Sie trat näher an ihn heran und beobachtete ihn, wie er sie skeptisch ansah, was an ihm schon immer unwiderstehlich ausgesehen hatte. "Na?" Shinichi betrachtete sie lange Zeit, aber er kam nicht drauf. "Tut mir Leid, aber ich kenne dich nicht."

"Baka!" Sie seufzte. "Dann sollst du mich nicht kennen." Die Kurzhaarige drehte sich von dem Jungen weg, was ihm gar nicht passte. "NEIN!" Er war hektisch geworden. "Was machst du denn bei Vermouth, Aiko?"

Ui, der Groschen war gefallen. "Kannst ja drüber nachdenken, Detektiv", antwortete sie gelassen, er würde ohnehin nicht darauf kommen, weswegen sie bei Sharon gelandet war, das wusste die Gute ja nicht mal selbst so genau. In erster Linie kam sie so besser an Sharons Freundin Yukiko und an ihre eigene Feindin Shina ran. Sie konnte den beiden ungestraft wehtun, denn Aiko Misae gab es nicht mehr, daher war Shinichi auch so geschockt.

"Man hält dich für tot... Also wirklich. Vermouth versteht es wirklich Leute tot zu machen, obwohl sie noch am Leben sind."

"Du klingst wie ein Fünfjähriger... Natürlich, sie hat es ja auch durchgezogen, allerdings frage ich mich, weswegen ihr euch so gut kennt. Shina hat da sicher etwas dagegen, sie hasst uns..."

"Eh?" Shinichi musterte den Rücken der Frau ziemlich verpeilt. "Nein, sie hasst euch nicht, so ein Unsinn..."

"Deswegen hat sie mich auch mutwillig verletzt, hast du das vergessen? Und meine Mutter... Vermouth... die hat auch schon ihr Fett wegbekommen. Wenn sie nicht so gutmütig wäre, dann hätte man deine Schwester schon ausradiert, immerhin ist die ganz schön frech zu ihr gewesen." Shina sollte ihre Mutter endlich zufrieden lassen, die hatte ihr immerhin genauso wenig etwas getan, wie andere Personen, die Aiko von früher kannte und die unter Shina leiden mussten. Die hinterlistige Person versuchte Shinichi mal wieder klarzumachen, wie gemein Shina zu allen war und dass sie nur so tat, als sei sie nett. "Keine Ahnung, was sie mit dir über Vermouth geredet hat, anscheinend will die sich eh wieder nur einschleimen, ist bei ihr ja schon normal. Vielleicht denkt sie, dass sie meine MUTTER so besser fangen kann, aber wir beide sind nicht zu fangen."

Was zum Teufel redete seine Cousine da? Shina war kein schlechter Mensch. Wieso versuchte sie ihm immer wieder so etwas einzureden? "Hör doch jetzt bitte auf, Aiko..."

"Nenn mich Syrah, Aiko ist tot..."

Sie nannte Vermouth Mutter? Das bemerkte er jetzt erst so richtig...

Autsch, das tat ja schon irgendwie weh. Seine Mutter und Shina hatten nicht besonders viel für Aiko übrig, er ahnte, dass Shina von der Verbindung der beiden Frauen wusste und Vermouth deswegen wohl nicht so besonders mochte. Das musste der unbekannte Grund sein, den sie Shinichi verschwiegen hatte.

"Dann eben Syrah... Hör auf meine Schwester anzugreifen. Die hat dir doch überhaupt nichts getan..."

Ein Schluchzen entfuhr der schwarzhaarigen Schönheit, obwohl sie ein gemeines Grinsen aufgelegt hatte. "Von wegen, meinst du, die erzählt dir alles? Sie hat mir meine Freunde weggenommen und einen Teil meiner Familie, das werde ich niemals vergessen. Sie ist egoistisch..." Sollte ihre bescheuerte Cousine zu nahe an ihre Mutter rankommen, würde sie sie beseitigen lassen, genauso wie das mit Yukiko wohl schon geschehen war, weil sie Sharon viel zu viel bedeutete und Syrah Angst hatte, ihre Mutter zu verlieren. So wie früher, als man ihr die Schwester wegnahm... Wenn Yukiko wusste, dass Sharon Aikos Mutter geworden war, würde sie die beiden trennen, da war die 26-jährige sicher...
 

Eine hellbraunhaarige Frau mit gelockten Spitzen saß am Boden und lauschte den Schritten und Stimmen zweier Männer.

"Los jetzt, sie ist da lang gelaufen, schnapp sie dir, sie ist doch tatsächlich aus dem Versteck abgehauen und wir sollen sie wiederbringen."

Yukiko hatte schreckliche Angst, denn einer der Männer hatte versucht sich an ihr zu vergreifen.

"Anisette und ihre Partnerin meinten, dass wir schön gemein zu ihr sein sollen, netter Auftrag oder?" Beide lachten, Yukiko hatte Tränen in den Augen. Der Name Anisette weckte unangenehme Erinnerungen in ihrem Unterbewusstsein. Diese Frau war eifersüchtig auf sie und hasste sie deswegen, weil sie mit jemandem befreundet war, den Anisette selbst liebte. Deswegen befand sich die Schauspielerin nun auch in dieser misslichen Lage. Die Schritte wurden ebenfalls wie das Gesagte der Männer immer lauter, so dass sie wusste, sie waren ganz in der Nähe... Tränen tropften auf den Boden und machten ein monotones Geräusch. "Sharon...", flüsterte sie, während die Verzweiflung noch weiter anwuchs. Anscheinend wusste ihre Freundin nicht mal, wo sie sich befand und in welcher Lage sie war, genauso wenig wie sie ahnte, dass ihre saubere Freundin Yukiko loswerden wollte, denn dann hätte sie ihr geholfen, aber die Frau war nun auf sich selbst gestellt. Selbst mit einer Waffe hatte sie nichts gegen die beiden ausrichten können, sie war eben keine Killerin...

Ihre Hoffnung war nun fast gänzlich erschöpft, sie glaubte nicht mehr daran, dass sie hier jemals wieder heil rauskommen würde, denn niemand war hier, der ihr helfen konnte, sie würde sterben...

Surprises...

Von einem Dach aus, auf dem Yuji nur eine nette Aussicht haben wollte und über einige Dinge nachdachte, bemerkte er eine Frau, die sich in einer heiklen Situation befand. Er entdeckte zwei Männer in Schwarz, die sie anscheinend suchten, weil er sah, wie sie sich um eine Ecke versteckt hatte, damit man sie nicht fand, allerdings schien sie nicht mehr aufstehen zu können, was hieß, dass sie dringend Hilfe benötigte. Für Absinth war das ein unschuldiges Opfer, das man retten musste, auch wenn er damit wieder einmal Verrat an der Schwarzen Organisation begehen würde. Er war nicht böse und würde es niemals sein, auch wenn man das in seiner Lage gerne so gehabt hätte, vor allem der Boss wollte es so. Außerdem verstand er es perfekt seine Spuren zu beseitigen, so dass niemand wissen würde, dass er in dieser Gegend gewesen war. Und diese Frau würde nicht sterben, nicht wenn er hier war...

Schnellen Schrittes machte er sich auf zur Treppe, die ihn nach unten geleiten würde, zu diesen finsteren Gestalten, welche der Frau Schmerzen zufügen wollten und wohl auch schon Gewalt angetan hatten, so dass sie kaum noch Hoffnung besaß. Er wollte ihr seine eigene Hoffnung schenken...
 

Immer näher kam die Gefahr, immer bedrohlicher wurde Yukikos Lage und die Angst fast schmerzend. Sie schmerzte in ihrem Inneren und in ihrer Seele, sie hatte Angst einen grausamen Tod zu erfahren, vorher noch unendliche Qualen erleiden zu müssen, denn ihr war klar, dass es den Männern Spaß machte, Frauen zu Tode zu quälen, so sahen die doch schon aus. In sich drin hatte die Frau schon mit ihrem Leben abgeschlossen. Und es tat ihr Leid, dass andere wohl wegen ihr leiden müssen würden. "Vergesst mich bitte ganz schnell... alles andere kann ich nicht ertragen..." Tränen der Verzweiflung flossen, niemand sah sie und keiner außer ihr selbst konnte sie hören und spüren.

Auf einmal bemerkte sie rechts von sich einen Schatten und dann stand ein weiterer Mann in Schwarz neben ihr, der seine Waffe zog...

Ihre Augen wurden noch größer als bisher und sie rutschte soweit an die Wand, bis es nicht mehr weiterging. Sie starb fast vor Angst um ihr Leben und ihr Herz pochte daher wie wild in ihrer Brust vor Aufregung. "Keine Angst", meinte der Mann sanft und blickte sie wenig später an, er lächelte seltsamerweise...

"Eh?" Verwirrt und auch ziemlich überrascht sah sie in die sanften Gesichtszüge des Mannes, der ihr merkwürdig vertraut vorkam und auf eine gewisse Weise etwas von Yusaku hatte. Seine Art zu lächeln war wie seine...

"Absinth, was tust du denn hier? Solltest du nicht bei einem anderen Auftrag sein?" fragte Galliano, der einen wahnsinnigen Blick besaß, der auch jetzt erhalten war, selbst wenn er nicht gerade erfreut wirkte, nein, eher schon angenervt. "Hau wieder ab!"

"Schnauze, sterbt gefälligst leise..." Absinths Waffe wurde auf den Mann gerichtet, der ihn angeredet hatte und wenig später löste sich schon der Schuss, woraufhin die Kugel sich direkt zwischen die Augen des etwas dickeren Mannes bohrte. Arak wusste sofort, dass auch er gleich Leb wohl sagen durfte, dennoch versuchte er auf den Killer zu zielen, weil er nicht kampflos aufgeben wollte, jedoch war Absinth sehr schnell im Umgang mit seiner Waffe und bereits dabei seinen Kopf anzuvisieren und danach schon auf dem besten Weg zu schießen. Kurz bevor der schwarzhaarige, sehr hellhäutige Mann es geschafft hatte, auf den Retter zu zielen, fiel auch schon der nächste Schuss, welcher tödlich war, so dass der Mann ebenso wie sein Partner vorher, wie ein Sack tot zu Boden ging.

Ein leises Lachen kam über die Lippen des schwarzhaarigen, außergewöhnlich gut aussehenden Mannes, der soeben die Frau vor Qualen bewahrt hatte, und das nette Lächeln war verschwunden, stattdessen grinste er auf eine dreckige Weise, weil er sich freute, die beiden irren Killer getötet zu haben. "Alles okay, niemand wird dir noch etwas antun... nicht solange ich hier bin..." Yukikos Tränen hatten sich verabschiedet, auch wenn sein Lächeln böse aussah, er hatte sie gerettet. Mehr, als ihn mustern konnte sie im Moment nicht, denn ihr hatte es die Sprache verschlagen, es gab doch noch Wunder... "Kannst du aufstehen?" Er reichte ihr seine Hand und nun lächelte er auch wieder auf die Weise, wie er es tat, wenn er nett sein wollte. "Ich denke schon...", meinte sie leise und gebrochen. Die Angst hatte ihre Beine wie gelähmt, doch jetzt schaffte sie es ohne Probleme sich zu erheben, auch wenn sie sich etwas erledigt vorkam. Führsorglich stützte er sie und zog sie leicht zu sich. Ein Schluchzen kam über die Lippen der schönen Frau und einen Moment später warf sie sich ihrem Retter an die Brust, um ihre Angst im Ausdruck durch Tränen freien Lauf zu lassen. Ihr Körper und ganz besonders ihr Herz sehnte sich nach einer Umarmung und einem kleinen Trost, so dass sie sich sofort an den Mann klammerte.

Diese Schweine... Yuji zog sie sanft zu sich und hielt sie einfach fest, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Er war froh, hier gewesen zu sein, nun fühlte er sich gut. Oft hasste er es Killer zu sein, doch jetzt war er glücklich damit, denn er hatte jemanden retten können. Ihre schreckliche Trauer ließ darauf schließen, dass sie sie nicht nur gejagt hatten...

"Haben sie dir was angetan?" Sie blickte auf. "Nein, das hatten sie erst noch vor."

"Gut." Ihm fiel ein Stein vom Herzen, denn wenn er etwas hasste, dann Vergewaltiger. Bei solchen hatte er schon oft Gott gespielt und sie erschossen, doch bei Chardonnay... Dem konnte und durfte er im Moment nichts antun.

Irgendwie kam sie ihm bekannt vor, er hatte sie schon einmal irgendwo gesehen. "Sag mal, kann es sein, dass du Schauspielerin bist?" fragte er, denn er ahnte, dass er sie von daher kannte. "Wieso? Ja, bin ich..." Sie beruhigte sich nun langsam, er schaffte es, dass sie sich sicher fühlte. "So ein Zufall... Ich auch... Ich bin Yuji Ikeda, du dann wohl Yukiko Fujimine."

"Fast, ich heiße jetzt Kudô..." Yuji schaute sie etwas perplex an, dann verstand er. "Ach so, ja, stimmt, du hast ja den Krimiautor geheiratet. Wie konnte ich das vergessen? Diese Heirat war sehr spektakulär. Alle Schauspieler reden über eure glückliche Ehe, bei uns gibt's so was eben selten." Etwas Bewunderung lag in der Stimme des Grünäugigen, als er das sagte. "Na ja, es gibt schon Leute, die es länger miteinander aushalten. Sharons Ehe hielt ja auch, bis er krank wurde..."

Das war, wie er fand, ein beschissenes Thema. "Tja, Schicksal..."

"Hat sie auch immer gesagt... Und hat sich bestraft gefühlt."

"Mhm, dann stimmen die Gerüchte und ihr wart enge Freunde..?"

"Was du so alles wissen willst, aber ja... wir waren enge Freunde. Ziemlich enge Freunde..." Er bemerkte wie sie deprimiert zu wirken begann und hasste sich dafür, dass er nachgefragt hatte. "Entschuldige, ich wollte keine alten Wunden aufreißen."

"Schon gut... Sie hat sich eben älter gefühlt, als sie war, außerdem hat sie den Tod von Ryan nie verwunden und starb an ihrer Einsamkeit, zumindest sagen das alle." Wahrscheinlich war es wirklich so gewesen, sie war daran kaputtgegangen, Yukiko war sich dem sicher und schuld war nur Keichiro, dieser Mistkerl. Nachdem, was man über Ayames Mann geredet hatte, wusste Keichiro wie man Leute mit Medikamenten umbrachte. "Allerdings weiß wohl so gut wie keiner die Wahrheit, Yuji. Sharon hatte einen bekloppten Verehrer, der sie unbedingt besitzen wollte. Nun ja, Sharon glaubte, er habe bei ihrem Mann etwas nachgeholfen, so dass es aussah, als wäre er an einer Krankheit gestorben."

"Ach ja? Na toll. Wie hieß der Kerl?"

"Keichiro Takagi. Er ist zufällig ein Bekannter meines Mannes, die beiden können sich nicht ausstehen. Wahrscheinlich gehört der Irre zu den beiden Männern von vorhin. Zumindest sagte Sharon mir einmal, dass er auch ein Verbrecher ist..."

Der Name war ihm ein Begriff und die Erinnerungen an ihn, gefielen ihm gar nicht. Der Kerl hatte gewaltige Probleme mit seinem Onkel gehabt, er war neidisch, weil er bei den Frauen besser ankam. "So weit ich weiß hatten Sharon Vineyard und Toichi Kuroba mal so was wie eine Affäre..." Yukiko schwieg, denn darüber hatte sie nun wirklich keine Lust zu reden, zumal das stimmte. Keichiro hatte sie natürlich fein säuberlich getrennt. Kein Wunder, dass Sharon ihn gehasst hatte, da er sich ständig in ihr Leben eingemischt hatte.

"Schon möglich, immerhin war sie andauernd da, wo er war, während ich ja nur das Verkleiden von ihm gelernt habe."

"Ich kann's mir zumindest vorstellen. Ich kenne das. Mein Leben bestand bisher auch immer aus Affären, weil ich nicht die richtige Frau gefunden habe. Verliebt war ich irgendwie noch nie so wirklich. Aber ein bisschen Spaß im Leben muss eben sein. Ich denke mal, dass Sharon nach dem Tod ihres Mannes so was gebraucht hat, immerhin ging's mir ähnlich. Ich hab nur noch meinen Bruder."

Sie hatten, während sie redeten, das Verbrecherviertel hinter sich gelassen und befanden sich jetzt mitten in der Stadt. "Ich glaube, ich hab euch damals sogar angetroffen, soweit ich mich erinnere. Ich war da glaube ich zehn. Ich war meinen Onkel besuchen und da warst auch du, Yukiko, daher kannte ich dich noch irgendwie."

"Dein Onkel?"

"Na, Toichi Kuroba, wusstest du das nicht?" Yukiko dachte nach und überlegte, ob sie ihm sagen sollte, wessen Bruder Toichi war... "Ich hab durch ihn damals ein Autogramm von Sharon bekommen, worauf ich noch immer stolz bin." Er strahlte, anscheinend war er schon damals ein Fan von ihr gewesen, Yukiko machte so was Spaß, mit einem Fan ihrer Freundin und gleichzeitig mit einem Verwandten ihres Mannes zu reden...

"Ich frage mich, was ihre Tochter so treibt, die scheint ja ein ganz schönes Miststück zu sein", meinte er amüsiert. "Die wäre die perfekte Frau für so einen wie mich."

"Wohl kaum", schmollte Yukiko, diesen Namen wollte sie am besten nie wieder hören, denn sie war schuld daran, dass Sharon gehen musste. "Das Biest hat sich einen Spaß daraus gemacht, ihre Mutter zu verletzen, die Frau ist krank im Kopf, sorry, aber für die hab ich echt nichts übrig."

"Stimmt das wirklich, was man über sie sagt? Eine Affäre nach der anderen und Umgang mit schlechten Leuten? Die muss ja wirklich ein ganz schönes Miststück sein..." Das Grinsen wuchs ins unermessliche, was Yukiko nicht nachvollziehen konnte. "Auf so was stehst du? Also wirklich, du Macho! Ich hasse sie, die ist nur so berühmt geworden, weil sie eine berühmte Mutter hat."

"Du meinst, sie wäre nicht so gut wie sie und schmückt sich mit fremden Federn? Ach was, das denke ich nicht. Ich finde sie spielt sehr überzeugend..."

"Themawechsel..."

Oje, da reagierte jemand aber sehr empfindlich, Yuji seufzte leicht. "Also, ich würde trotzdem gerne mal eine Affäre mit ihr haben... Sie sieht eben gut aus... Und Biester haben mich ohnehin schon immer fasziniert."

Dem war doch nicht mehr zu helfen... Dem erzählte sie hier, dass Chris eine Schraube locker hatte und er wollte eine Affäre mit ihr haben, Männer...

"Als Kind war ich irgendwie in Sharon verknallt, aber na ja, leider ist die ja erstens schon tot und zweitens eine Runde zu alt für mich." Yukiko sagte dazu lieber nichts, sonst würde ihr noch was rausrutschen, was das Alter ihrer Freundin betraf. "Ich hab eben immer zu ihr aufgeblickt, ich habe jeden Film gesehen, in dem sie mitgespielt hat. Bin eben doch ein richtiger Fan. Und weil sie eben tot ist, brauche ich einen Ersatz und der heißt Chris Vineyard, ob du willst oder nicht." Die Frau seufzte, er hatte jetzt nicht vor ihr was vorzuschwärmen, oder? "Lass es gut sein, die kann man mir nicht sympathisch machen, vergiss es, ja?" Okay, es wurde Zeit zum Aufhören, schade eigentlich. Er erinnerte sich da an ein Ereignis vor ein paar Jahren, als er Chris in Verkleidung gesehen hatte, irgendwie... die Frau machte das genauso wie ihre Mutter, sie war perfekt... Er wollte auch so perfekt werden.

Wie der redete, Chris hatte doch gar nicht die Klasse ihrer Mutter, leider Gottes...
 

Vor dem Haus der Kudôs fuhr ein dunkelblauer Porsche vor und parkte direkt vor dem Haus. Shina würde die blonde Frau wahrscheinlich für bescheuert halten, da sie zu dritt vorne saßen... Ryochi auf dem Beifahrersitz, Vermouth als Fahrerin und Sêiichî irgendwie dazwischen, was zu allem Überfluss auch noch verboten war.

Sie blickte zu Ryochi rüber und gab ihm einen Schubs, so dass er aufwachte. "Wir sind da, aussteigen, los, hopp, hopp!" drängte sie und er schaute nach draußen. Das durfte doch nicht wahr sein! "Was soll ich hier?"

"Zu Shina gehen, was denn sonst? Du willst in Wirklichkeit doch hier sein, also tu dir keinen Zwang an."

"Du meinst, dass du mich so los wirst?"

"Natürlich!" Sie grinste ihn wissend an. "Ich kenn dich doch! Wenn du die Gelegenheit hast, sie zu sehen, lässt du sie dir nicht entgehen. Geh schon zu deiner Freundin, sie wird dir sicher mehr gut tun, als ich, also... Verschwinde!"

Wie nett sie mal wieder sein konnte, richtig zum knuddeln, ein Seufzen trat über seine Lippen. "Du hast mich heute nicht zum letzten Mal gesehen, darauf kannst du Gift nehmen..."

"Das werden wir ja noch sehen..." Sie schloss die Augen und wartete nur darauf, dass er weg sein würde, dann konnte Sêiichî noch eine Weile ihr gehören...

"Willst du nicht auch mitkommen?" fragte er und sie seufzte. "Besser nicht, es sei denn, ich benötige eine Kopfwäsche." Ein leichtes Grinsen erschien in Vermouths Gesicht, sie wusste genau, dass Shina ihr gleich ordentlich die Meinung sagen würde, falls sie sich begegneten. "Gottchen, hast du Angst? Kann doch wohl nicht wahr sein! Außerdem habe ich ihr gesagt, dass es meine Entscheidung war, bei euch mitzumischen..."

"Schon, aber ich hab mitgeholfen, ich verzieh mich lieber."

"Entweder du gehst mit, oder ich rühre mich nicht vom Fleck."

Das war doch glatte Erpressung, eigentlich war das ja ihr Stil. Wie konnte er es bloß wagen? "Na ja, meinetwegen, nicht dass du einen falschen Eindruck von mir kriegst. Ich hab doch keine Angst vor ihr, soweit kommt's noch..." Die beiden stiegen nun doch aus und gingen auf die Haustür zu. Ihr Gesicht hatte, auch wenn sie behauptete keine Angst zu haben, einen leicht seltsamen Ausdruck angenommen.

Ryochi ging schnurstracks auf die Tür zu und klopfte, da er aus einem ganz bestimmten Grund nicht mitten in der Nacht klingeln wollte. "Warum klingelst du nicht?" fragte sie, aber er schüttelte nur den Kopf. "Kann dir ja egal sein..." Am liebsten hätte sie ihm einen Klaps auf den Hinterkopf gegeben, ließ es aber besser sein, falls Shina gleich kommen würde. Sie musste ja nicht noch Zündstoff geben.
 

Vermouth wusste ja nicht, was sich hinter der Tür abspielte. Shina ging zur Tür, da bemerkte sie, dass ihre Kleine ihr nachgelaufen war. Die junge Frau nahm sie hoch und öffnete dann die Tür.

"Ach du schande!" meinte sie äußerst genervt. "Du traust dich echt hierher."

Das kleine Mädchen auf Shinas Arm war der blonden Frau völlig unbekannt, also lächelte sie auf eine gewisse Weise freundlich, wie es sie eben überkam, wenn sie Kinder zu sehen bekam, doch dann wich ihr das Lächeln aus dem Gesicht, als die Kleine ein Wort sagte.

"Mama..."

Shina lächelte die Kleine an und strich ihr leicht über den Bauch. "Hast du noch Bauchschmerzen, meine arme Kleine." Das Kind war kurz davor zu weinen, also musste Shina sie einfach trösten. Vermouth schaute die beiden an, als wäre ihr ein Geist begegnet. "Eh? Wieso....? Mama? Kind?" Ryochi gab ein kleines Lachen von sich, wobei ein stolzes Lächeln in seinem Gesicht aufkam. Irgendwie fand er es jedoch lustig, wie die Frau eben gerade gestottert hatte, da man das nicht alle Tage erlebte. Der verpeilte Gesichtsausdruck war einfach nur köstlich. Vermouth hatte das Gefühl, sie hätte einen wichtigen Zug verpasst und schaute zwischen den dreien hin und her, ihr verschlug es so sehr die Sprache, dass sie erst einmal nichts mehr sagen konnte.

"Ähm...." Mehr brachte sie gar nicht erst zustande und schaute weiter wie im falschen Film zu den beiden. "Ey! Wenn das dein Kind ist, Shina, dann ist der Vater ja..." Sie war schockiert, wie konnte man ihr so etwas denn verheimlichen?

"Wie schön, dass das auch schon bei dir angekommen ist." Ein fieses Lächeln erschien in Shinas Gesicht. "Wieso hat man mir das nicht gesagt?" Vermouth klang leicht beleidigt und zog einen Schmollmund, anscheinend fand Sharon das jetzt überhaupt nicht witzig. "Warum sollten wir? Geht dich doch überhaupt nichts an!" Jetzt wurde der schmollende Blick der älteren Frau böse und sie wirkte leicht wie eine tickende Atombombe. ,Ich hasse euch, wie gemein...' Vermouth fixierte Ryochi mit ihrem Blick. "Sag mal! Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du eine Tochter hast, verdammt noch mal?" Sie kochte fast und konnte sich gerade so beherrschen, ihn nicht richtig anzubrüllen, auch wenn es schon in die Richtung ging.

Der junge Mann kam nicht so ganz mit und wirkte erst einmal etwas verwirrt, fing sich dann aber wieder. "Weil du nicht gefragt hast, außerdem weißt du doch sonst immer alles." Man konnte einen Hauch Neid in ihrem Gesicht erkennen, obwohl sie ihn sehr unterdrückte. "Wenn ich das gewusst hätte... hätte ich dich doch nie zurück in die Organisation geholt, du Idiot!" Ihr lief ein Schweißtropfen über das Gesicht, während sie seufzte und die Augen niederschlug.

"Das ist ja wohl auch das mindeste, was man erwarten kann", meinte Shina empört und Ryochi hob beschwichtigend die Hände. "Wie gesagt, ich dachte du wusstest das, Sêiichî hat es ja auch gewusst", sagte Ryochi.

Wie nett von denen. Und Sêiichî hatte nie ein Wort erwähnt...

Sêiichî...

Sie seufzte leicht...

"Ich glaub, ich brauch 'nen Cognac..." Sie wandte sich von den beiden ab und ging zum Auto. Sie wollte nur noch hier weg, die waren ja so ungerecht zu ihr... Nein, es war die Frechheit schlechthin...

Ryochi schaute zu Shina, als wollte er sie fragen, ob man sie so gehen lassen konnte, in ihrem Zustand, aber die Frau sagte nichts, also schaute er wieder der Blonden nach, wie sie zu ihrem Auto ging. Ihm war elend zumute. Die schöne Stimmung war wieder dahin, was kein Wunder war, nachdem, was geschehen war.

Obwohl die Frau bereits im Auto saß, fuhr dieses nicht weg. "Meine Güte... das hat jetzt richtig gesessen, Chardonnay...", flüsterte Ryochi betreten, woraufhin Shina ihn besorgt musterte. "Dieser elende Mistkerl.." Shina bemerkte das leichte Knurren ihres Verlobten und sie entschied sich, mit ihm hinein zu gehen und ein Gespräch über seinen Bruder zu führen....

"Tja, Ryo, wir kennen ihn leider allesamt sehr gut, ich und Sharon ganz besonders..."

"Vergiss mich nicht, ja? Ich kenne ihn auch gut genug, um zu wissen, wer sein nächstes Opfer sein wird... Obwohl ich nicht weiß, was ich dagegen tun soll. Der will ihr wohl das Herz zerreißen oder so. Der muss sie ja abartig hassen, um so etwas zu tun. Irgendwie wie bei seinen beiden Kindern, Riina und Wataru... Der Kerl gehört in die Psychiatrie."

"Was denkst du denn, wer sein nächstes Opfer sein wird?" fragte sie, auch wenn sie entfernt etwas ahnte, wer die Person sein könnte.

"Ist nicht schwer, wenn man sie kennt. Sie hat nur noch eine Person, nachdem deine Mutter verschwunden ist."

Shina nahm ihn an der Hand und zog ihn zur Tür hinein. "Komm schon, es wird leicht kalt, immerhin ist es Nacht." Bevor er in Depressionen versinken würde, brachte sie ihn weg von der Frau, die immer noch da draußen im Auto saß und wohl nicht einsah, den Motor zu starten...
 

"Sie hat dir deine Freunde genommen und deine Familie? Ach, komm schon. Shina macht so was nicht..." Shinichi glaubte all diese Dinge zwar nicht, aber Aiko hatte sich so traurig angehört, dass er fast Mitleid mit ihr hatte. "Nein, ich komme nicht. Deine Schwester hat mich verletzt, versuche doch es einzusehen. Du siehst zu viel in ihr. Sie kann so verdammt eiskalt sein."

Da hatte sie allerdings Recht, obwohl Shina nur die eiskalte Detektivin markierte, um nicht angreifbar für gewisse Leute zu sein, sie war dennoch ein herzensguter Mensch, da ließ sich der 19-jährige nicht hineinreden, egal, wie oft Aiko es auch wiederholen würde. "Deine Meinung! Lass mir meine, okay?" Im Gegensatz zu Shina hatte Shinichi noch eine kleine Schwäche für seine Cousine, er konnte ihr einfach nicht böse sein, es war in etwa so, wie bei Sharon und Yukiko. Seine Mutter konnte ebenfalls nicht böse auf ihre Freundin sein, Shinichi verstand das nur zu gut, er war ja auch in der gleichen Situation. Aber er hatte es immer vermieden, von Aiko zu sprechen, er war in dem Fall alleine mit seinen Gedanken gewesen. "Ich bin froh, dass du nicht tot bist, Aiko..." Es war schön für sie, so etwas zu hören, denn auch sie hatte sehr viel für ihn übrig. Aus ihm war ein richtig attraktiver junger Mann geworden, kein Wunder, dass ihre Mutter eine Schwäche für ihn hatte und man ihn hatte benutzen wollen. "Ich werde dir jetzt etwas sagen, Shinichi, und du wirst genau zuhören", fing sie an und seufzte kurz. "Vermouth und ich haben Probleme, sehr schwerwiegende Probleme, wie du bestimmt weißt. Du solltest vorsichtig sein, sonst machst du uns schrecklich unglücklich. Wenn du sterben solltest, würde für uns beide eine Welt zusammenbrechen. Ich möchte, dass du immer daran denkst, wenn du dich in Gefahr begibst, okay?" Shinichi schaute die Frau gerührt an, so sehr lag er ihnen am Herzen? "Vermouth hat dich ein bisschen ins Herz geschlossen, so wie ich früher schon, die weiß eben, was gut ist. Man hat dich gefangen genommen, um ihr wehzutun, du musst vorsichtiger sein."

Er senkte den Kopf, denn er war wirklich sehr unvorsichtig gewesen. "Ach, das war es, weswegen Vermouth meinen Einstieg abgelehnt hat, sie war besorgt."

"Und weil ich das nicht wollte... Da waren wir natürlich einer Meinung. Wir wollten dich nicht verderben... Ist in der Organisation unvermeidbar... Man wird so, wie die einen wollen, aber wir beide haben es geschafft, noch ein Herz zu besitzen, das schaffen wenige..." Sie ertappte sich beim angeben und schaltete einen Gang runter. "Das soll jetzt nicht eingebildet klingen, aber ich bin stolz auf sie. Sie schafft alles und eines Tages wird sie auch frei sein, so wie sie sich das wünscht. Dafür würde ich alles tun, damit sie das schafft." Die Schwarzhaarige hatte auf einmal ein nettes Lächeln im Gesicht, als sie das sagte, dabei leidenschaftlich gestikulierte, ähnlich wie eine Schauspielerin bei ihrem Auftritt, und man ihre Emotionen sehen konnte.

Ein schöner Traum, ein Traum von Freiheit, er verstand das, wenn man schon über zwanzig Jahre der Organisation dienen musste und dann auch noch der größte Feind der Befehlshaber wurde, so was tat doch bestimmt unendlich weh.

"Das glaube ich, dass du dafür alles tun würdest, du scheinst auch sehr an ihr zu hängen, wie Mutter irgendwie..."

"Ach ja... deine Mutter... die Sache tut mir unendlich Leid." In sich drinnen lachte Aiko, denn es tat ihr ganz sicher nicht Leid um seine Mutter, sie hasste Yukiko, denn sie hatte Aikos einzige Schwester adoptiert und sie ihr weggenommen, jetzt gehörte sie zu den Kudôs, Syrah empfand das als Frechheit. Wie konnte sie es wagen? Wahrscheinlich hatte Shina ihren abscheulichen Charakter von ihrer Mutter. Syrah war schleierhaft, was Sharon an der fand...

"Ich verspreche euch hoch und heilig, dass ich nicht sterben werde, ich bin zäh und hab schon einiges überstanden, außerdem will ich auf keinen Fall jemanden unglücklich machen." Aiko näherte sich ihm noch ein wenig und zog ihn zu sich, so dass er einen Moment perplex reagierte, denn damit hatte er nicht gerechnet... dass sie ihn umarmte. Er genoss es den Duft ihrer Haare zu riechen und schmiegte sich an sie. Wenn Shina ihn sehen könnte....

Aiko genoss ebenfalls die Situation und strich ihm über den Rücken. Bei ihm musste man wirklich aufpassen, damit man nicht schwach wurde, denn das wollte sie eigentlich nicht, immerhin liebte sie schon einen Mann, Teran. Sie ahnte ja nicht, was geschehen war, dann hätte sie wohl anders reagiert...
 

Vermouth hatte es endlich mal geschafft den Motor zu starten und war in die Klinik gefahren. Sie tat so, als habe Sêiichî einen Unfall gehabt und verschwand dann spurlos. Er war ja immerhin Kriminalist und solche Unfälle passierten manches Mal, niemand würde etwas erfahren... So war es vorerst besser. Ein ganz normaler Toter eben. Man würde zwar das Gift in seinem Körper irgendwann feststellen, aber sie besaß so eine Waffe nicht, daher würden die sie in Ruhe lassen...

Sie fuhr vom Krankenhaus gleich nach Hause in ihr Apartment, alleine sein... das war alles, wonach sie sich im Moment sehnte.

Die Frau schloss auf und betrat die spärlich beleuchtete Wohnung. "Syrah, bist du da?"

Anscheinend war das nicht der Fall, denn es kam keine Antwort. Sie überlegte, ob sie ihrer Tochter überhaupt etwas darüber sagen sollte, was mit Teran geschehen war. Ja, es tat ihr ja irgendwie Leid, doch er war ja selbst schuld, was gab er sich mit Abschaum wie Chardonnay ab? Er hatte es verdient, eindeutig.

Die 29-jährige ging gleich zum Schrank, ohne sich großartig mit etwas anderem aufzuhalten, sie zog nicht einmal ihre Lederjacke aus, sondern holte sich eine Flasche Cognac Marnier heraus. Das hatte sie jetzt echt bitter nötig, nach dieser Enttäuschung. Wie gut, dass sie mehrere Flaschen auf Reserve hatte....
 

Die Frau hatte schneller zwei Flaschen intus, als sie schauen konnte und torkelte etwas ins Bad. Heute hatte sie noch nichts gegessen und vertrug weniger als sonst, so dass sie jetzt schon ziemlich einen im Tee hatte und sich im Spiegel betrachtete. Auch wenn sie sich wie immer unwiderstehlich und wunderschön fand, als sie sich da so bewunderte, hasste sie sich selbst und schlug mit der Faust mitten in das Spiegelglas hinein, woraufhin der Spiegel in mehrere Bruchstücke zerbrach und die Glassplitter ihre rechte Hand blutig schnitten. "Du hast versagt!" brüllte sie sich selbst im Spiegel an, das Blut bei ihrer Hand bemerkte sie erst einmal nicht, auch wenn längst ein scharfer Schmerz in dieser aufgekommen war. Erst eine Minute später, nachdem sie sich abreagiert hatte und nur noch heftig keuchte, blickte sie ihre Hand an, sie war tiefrot und schmerzte ziemlich. "Geschieht dir Recht", sagte sie in bösem Ton zu sich und sank an der Tür zu Boden. Wie sollte das hier bloß weitergehen? Es konnte doch nicht immer so weitergehen. Dieser Kerl konnte nicht weiterhin so mit ihr umspringen, sie hasste ihn und würde Rache üben, alleine für Sêiichî, da war er entschieden zu weit gegangen. Sie würde nicht trauern, das hätte er nicht gewollt, dafür würde sie den Schuldigen bestrafen. Das war viel mehr wert als etliche Trauer.
 

Aiko und Shinichi hatten entschlossen nach Hause zu gehen, der Junge war ziemlich k.o von dem Betäubungsmittel, das man ihm gegeben hatte, so dass sie ihn ein wenig im Arm hielt und führte, was sie unweigerlich genießen musste. Es war ja so selten, dass sie sich nahe sein durften. Shina war schuld daran, dass sie sich nie sehen konnten, sie wollte nicht, dass ihr Bruder Umgang mit Aiko hatte, denn sie hätte ihn ja verderben können, welch dummes Geschwätz. Sie machte ihn glücklich, so wie vorhin, er war froh, dass sie lebte, das war doch der Beweis. Shina redete Dreck... Sie ertrug es nicht, dass ihr Bruder sich so gut mit Aiko verstand, sie war doch bloß neidisch auf ihr Verhältnis.

Leise schloss die 26-jährige die Tür auf und betrat mit ihm die Wohnung. Sofort sah sie die beiden Flaschen auf dem Tisch stehen und ahnte schon, dass da etwas nicht stimmte. Ganz gewaltig nicht.....

"Bleib du hier, setz dich ruhig auf die Couch", meinte Syrah und begab sich ins Bad, da dort die Tür halb aufstand und sie Vermouth dort vermutete.

Die junge Frau traf der Schlag, als sie die vielen Scherben am Boden sehen konnte. Ziemlich apathisch saß ihre Mutter am Boden, mit schwereren Verletzungen am rechten Handrücken und Gelenk. Anscheinend hatte sie getrunken und wusste nicht mehr so ganz, was sie da tat? "Was machst du denn für Sachen?" fragte sie und seufzte. Sofort holte sie den Verbandskoffer vom Schrank und holte ein paar Hilfsmittel heraus, mit denen sie ihre Mutter erst mal verarztete. "Cognac ist... futsch... endgültig und deine Mutter ist schuld daran." Sie lächelte und lachte kurz auf.

Sollte sie eben reden, sie war ja besoffen.... So schlimm war es allerdings noch nie gewesen. Syrah dachte daran, dass sie Teran dabei unterstützt hatte, Cognac loszuwerden und anscheinend war ihr Freund erfolgreich gewesen. Vorsichtig tupfte sie Vermouths Wunden ab, die darauf nicht mal reagierte, sie spürte keinen Schmerz, so war es oft gewesen. Wieder kam ein krankes Lachen. "Teran hat gekriegt, was er verdient..." Ein gemeines Grinsen war erschienen, Syrah hielt inne in ihrer Bewegung. "Was sagst du da, Mutter? Was ist mit ihm?"

"Mit ihm ist nichts mehr, vergiss ihn! Er war's nicht wert! Hab ihn abgeknallt, weil er zu Chardonnay gehörte..."

Was?? Die Pupillen der Schwarzhaarigen wurden klein, als sie ihre Mutter das sagen hörte. "Nein...", beharrte sie. "Du hast getrunken, du fantasierst... Teran geht es gut..."

Vermouth schüttelte mit dem gleichen Grinsen den Kopf. "Ich habe Cognacs Tod gerächt, Tochter. Teran ist futsch, er kommt nicht wieder." In dem Fall war sie eiskalt, sie hatte nicht das kleinste Mitgefühl bei dieser Sache, sie konnte nicht, nicht bei jemandem, der auf Chardonnays Seite gewesen war. Im normalen Zustand hätte sie ihrer Tochter allerdings nicht offenbart, dass sie selbst es gewesen war, die ihren Freund ausradierte, denn wenn sie getrunken hatte, wurde sie viel zu ehrlich...

Nein, Syrah würde jetzt nicht wütend sein, dafür war immer noch Zeit, wenn Vermouth nüchtern war, die Schwarzhaarige unterdrückte dieses scheußliche Gefühl, ja, es war scheußlich, wenn sie es bei ihrer Mutter verspürte. Sie wollte diese Frau auf keinen Fall hassen...
 

Nachdem Syrah ihre Mutter verarztet hatte, wie diese ihr das vor Jahren beigebracht hatte, schleppte sie sie aus dem Bad ins Schlafzimmer, damit sie ihren Rausch ausschlafen konnte. Sie schloss die Tür hinter sich und ging mit etwas deprimierter Miene zu Shinichi. "Was war?"

Die Frau setzte sich schweigend neben ihn und starrte den Tisch an, dann griff sie sich an die Stirn. "Es ist mal wieder jemand gestorben, der ihr was bedeutet, das.. ist schon normal geworden, ich sagte doch... wir haben Probleme..." Die Worte kamen wie von einem Roboter, Shinichi schluckte instinktiv. "Tut mir Leid..."

Sie versuchte eisern zu lächeln. "Mein Freund ist auch tot, Shinichi..." Sie blickte zur Seite. Teran war tot... wieso sollte sie es nicht tun.. mit Shinichi? Trost... das war es, was sie wollte. Aiko rückte näher an Shinichi heran, der sie argwöhnisch beobachtete, denn sie lehnte ihren Kopf etwas an seine Schulter, während ihre Hand kurz über seinen Oberschenkel fuhr... Er war rot geworden. "Aiko... was tust du denn?" fragte er, wurde dann aber an seinem Kinn erfasst und dazu gezwungen der schönen Frau in die Augen zu sehen. Augen wie dunkelblaue Diamanten, die so stark funkelten. Er konnte sich nicht mehr abwenden und versank allmählich. Sie drückte ihm vorsichtig ihre Lippen auf, woraufhin ihn Nervosität beschlich. Sie konnte doch nicht... Nein, sie konnte ihn doch nicht so einfach küssen, oder?

Just one night... (Wer vorher nicht kommentiert oder von dem ich nicht weiß, dass er zumindest gelesen hat, kriegt nix XP)

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

I miss you

Finde den Teil irgendwie so kawaiiiii %DDDDDDD Aiko iz ne dumme S**** Sry X''''''D aba die kriegt noch ihr Fett weg, die sexgaile Tussi -.- >DDDDDD

Mhm.. findet ihr nicht auch, dass sich Vermi bissel strange verhält? So beim Essen und so? %DDDDD Mal sehen, ob wer rafft, was ich meine %'''''''''''''''''''''D

Der Schluss von dem Teil iz..... X'''''''''''''D Genießt es %D wird noch so >.< X'D

Ich lass euch dann alleine, zwei Teile dürften erst mal reichen... ^_^' Bübülüüüüüüüüüüüüüü %D


 


 


 

Aiko spielte schon wieder an ihm herum und vergriff sich an seiner Hose, so konnte er beim besten Willen nicht schlafen, auch wenn er sich eine Shorts übergezogen hatte, sie fand den Weg in diese hinein, auch im Schlaf. Er seufzte, dachte sie denn an nichts anderes mehr als an Sex? Der 19-jährige fühlte sich von seiner um einige Jahre älteren Cousine benutzt und schob sie sehr vorsichtig von sich, damit er aufstehen konnte. Schon komisch, das hier war Syrahs und Vermouths Wohnung, er könnte ohne Probleme hier herumschnüffeln, wie leichtsinnig. Shinichi erhob sich leise und verließ das Zimmer, dabei fühlte er sich wie ein Dieb, der sich davonmachte. Die Tür wurde ebenso leise geschlossen, wie er sie öffnete. Nebenan war eine weitere Tür und er wusste auch, zu welchem Zimmer diese führte, er wollte mal einen Blick riskieren. Frauenzimmer waren sowieso ein Mysterium schlechthin, er wollte mal sehen, was die Frau darin verbarg und öffnete die Tür. Es war stockfinster, er sah nicht einmal, wo das Bett war und tastete sich in das Zimmer vor. Selbst bei ihm, der bei Licht nicht schlafen konnte, war es nie so dunkel gewesen. Die Läden waren komplett geschlossen und es kam kein Mondlicht herein.

Auf einmal stieß er gegen etwas und warf es runter. Seine Augen kniff er vor Schreck zusammen, da er auf keinen Fall wollte, dass sie wach wurde. Er wusste ja nicht, dass sie zuviel getrunken hatte und so schnell nicht aufwachen würde. Erleichtert atmete er aus, als sie sich seufzend im Bett wandte, was er durch ein Geräusch der Bettdecke vernahm, und es schien, als würde sie friedlich weiterschlafen. Er wusste, dass sie ihn vor die Tür befördern würde, wenn sie mitbekam, dass er hier herumschlich, dann würde er rausfliegen, da sie sein Getue ganz sicher nicht gerne haben würde...

Durch ihre Handlung stellte er fest, dass es zu ihrem Bett ein paar Schritte nach links waren, die er langsam ging, bis er gegen die Bettkante stieß. Er hielt sich das Bein und keuchte leicht. Das hier war nicht sein Tag...

Der Junge tastete über die Bettdecke und zog sie etwas zur Seite, dann setzte er sich zu ihr aufs Bett. Im Moment würde er lieber mit einem Tiger in einem Bett liegen, als mit Aiko, die ihre Hände nicht bei sich lassen konnte, außerdem war er noch immer deprimiert. Alles ging allmählich den Bach runter. Seine Familie war ihm irgendwie fremd geworden und er wusste nicht mehr, wo er hingehörte. Das Verhältnis zu Shina hatte sich seiner Meinung nach auch verändert, er konnte ihr nicht mehr alles anvertrauen und wusste so langsam nicht mehr, wem er noch trauen konnte. Aiko traute er im Moment irgendwie gar nicht mehr, sie hatte ihn benutzen müssen und sein Vertrauen um ein ganzes Stück geschrumpft. Und Vermouth... wer ihr vertraute, war nicht ganz dicht... Das war nun einmal so... Allerdings konnte er ihr soweit vertrauen, dass er wusste, er würde sich ohne Nachwirkungen darauf einlassen können, bei ihr zu schlafen. Genau das würde er jetzt tun, ihm war egal, was andere denken würden und legte sich neben sie. Irgendetwas an dieser Situation erinnerte ihn an seine Mutter, sie hatte etwas mütterliches an sich. Vielleicht war es das, wonach er sich sehnte? Dass seine Mutter wieder auftauchte? Der Junge hatte Angst auch noch sie zu verlieren, immerhin hatte auch er schon einige Personen verloren. Nicht auch noch sie... Jetzt, wo die Organisation anscheinend etwas von ihr wollte, oder eher Keichiro Takagi, weil er die Kudôs hasste, begleitete ihn dieses Gefühl fast ständig. An Schlaf war da kaum zu denken.

Sein Vater kümmerte sich irgendwie ziemlich wenig darum, dass seine Frau verschwunden war, anscheinend hatte der andere Probleme, oder irgendwas stimmte da nicht. Shinichi konnte sich keinen Reim darauf machen, jedenfalls verhielt sich Yusaku nicht wie der liebende Vater und Ehemann. Er könnte sich mal melden, wenn er seine Familie schon nicht besuchen konnte. Ein unterdrücktes Schluchzen entfuhr ihm, Shinichi konnte es nicht unterdrücken, er hatte Heimweh, obwohl er zuhause in Japan war. Unwillkürlich rückte er näher an die schlafende Frau heran und lehnte seinen Kopf gegen ihre Schulter, wo er dann seine Tränen einfach nicht mehr unterdrücken konnte und stumm weinte. Niemand bekam es mit, was gut so war, denn Shinichi war ein Mensch, der nie vor anderen weinte, er war doch ein Junge und musste stark sein...

Jetzt, wo er bei dieser Frau war, kam er sich wenigstens nicht so alleine auf der Welt vor, denn so fühlte er sich in letzter Zeit oft, seit er Ran nicht mehr sehen durfte.

Die Müdigkeit kam, da seine Tränen mehrere Minuten lang unaufhaltsam seine Wangen hinabflossen und die Erschöpfung ihn in einen Schlaf zerrte, der ihn erst gegen Morgen wieder loslassen würde.
 

Die Vögel zwitscherten und kündigten den nächsten Tag an. Noch immer war tiefste Nacht im Zimmer, auch wenn sie allmählich unruhig wurde und andauernd brummte, als würde sie jeden Moment aufwachen. Shinichi bekam nichts mit, er befand sich im Tiefschlaf, doch das sollte nicht mehr lange so sein...

Ihr war schlecht, sie wollte nicht aufstehen, aber es wurde Zeit, das sagte ihr schon alleine ihr Körper, der ihr das Gefühl von Trägheit vermittelte. Faulenzen stand nicht auf dem Tagesplan, heute hatte sie wichtigeres vor. Ihre Lieblingsangelegenheiten endlich klären...

Vorsichtig streckte sie sich etwas und öffnete schwach die Augen. Irgendetwas war da doch... Die blonde Frau berührte eher aus Zufall sein Gesicht. "Just a dream..." Ein Seufzen, das erleichtert klang, kam über sie, dann umarmte sie ihn, von dem sie dachte, dass sie wusste, wer er war. Anscheinend war er von gestern Nacht noch sehr erschöpft und wollte nicht aufwachen, dennoch, sie wollte ihn wecken, um mit ihm ein längst überfälliges Gespräch zu führen. Sanft legte sie ihre Lippen auf seine, die heute ungewöhnlich weich erschienen, aber sie dachte sich nicht viel dabei.

Shinichi rührte sich, weil er etwas warmes auf seinen Lippen verspürte, doch als er bemerkte, was das war, wäre er beinahe nach hinten gehüpft und somit aus dem Bett gefallen, stattdessen glichen seine Augen Suppentellern. Was zum Teufel tat die da? Schon ein starkes Stück, dass sie so etwas brachte, während er schlief, wo er sich ja nicht wehren konnte. Hatte Shina etwa doch Recht gehabt? Wenn dem so war, dann hatte sie ihm aber verdammt gut etwas vorgemacht. "Na, endlich wach, Sêiichî?" fragte sie mit einem Unterton in der Stimme, der darauf schließen ließ, dass sie sehr glücklich war. Sein Atem stockte augenblicklich.

Sêiichî?

"Ich bin nicht Sêiichî!" meinte er ruppig und in einem sehr beleidigten Ton. Der Frau rutschte das Herz in die Hose. Sie hatte Shinichi geküsst.... ach du meine Güte... Sie wollte aus ihrer Haut raus. "Ach ja? Kannst du mir dann mal verraten, was du in meinem Bett verloren hast?" Jetzt war sie es, die wütend klang, was ihm einen sarkastischen Laut über die Lippen kommen ließ. "Hab mich verirrt", log er, auch wenn ihm mulmig zumute war. Irgendwie hatte sie das Gefühl der Albtraum von gestern Nacht entsprach der Wirklichkeit. Sie musste schnell ins Bad, ihr war übel... Mit einem schnellen Aufsprung rannte sie zur Tür hinaus und hielt sich dabei die Hand vor dem Mund. Der Gedanke schlug ihr gewaltig auf den Magen...

Der Junge fühlte sich schlecht. Sie küsste ihn und ihr wurde schlecht? Na, ganz toll... Hatte die aber viel für ihn übrig. Manchmal wäre es besser, Sêiichî wäre nie geboren worden, den fand sie anscheinend viel toller. Eifersucht regte sich in ihm, weswegen auch immer. Er nahm das Kissen und stülpte es sich über den Kopf. "Frauen sind echt das Letzte!" meckerte er und seufzte kurz.
 

"Shinichi?" Aiko suchte ihn, doch sie vermutete ihn ganz sicher nicht bei ihrer Mutter. Anscheinend war er einfach abgehauen, aber wieso denn? Was hatte sie denn falsch gemacht? Vermouth kam wieder aus dem Bad und bemerkte, dass Syrah etwas am suchen war. "Was suchst du, Syrah?" fragte sie interessiert und ihre Tochter seufzte. "Ach, nur Shinichi, der war heute Nacht noch bei mir."

Sie seufzte. "Ist bei mir in der Kiste gelandet..." Syrah sah ihre Mutter geschockt an. "Spinnst du?" Ihr Blick verwandelte sich in etwas empörtes und Vermouth hob die Hände. "Moment mal! Ich bin nicht bescheuert! Wir hatten nichts miteinander..." Wie kam die nur auf die Idee, dass sie so etwas tun würde? Sie war doch nicht bekloppt... auch wenn sie, wie es schien, einen Kater hatte, der von ihrem gestrigen Alkoholkonsum herrühren musste. "Das wäre ja auch das allerletzte." Sie wandte sich von ihrer Mutter ab, welche ihr nur nachschaute, mit Röntgenblick. Irgendwie benahm sich ihre Tochter komisch, wenn es um Shinichi ging, sie erweckte in Vermouth den Verdacht, dass sie ihn ganz für sich alleine wollte. War Aiko deswegen so verhasst auf ihre Cousine? Manchmal hatte sie das Gefühl, es hätte damit zu tun.

Mhm, komisch, Vermouth brauchte was zu essen, jetzt hatte sie Hunger. Sie ging in die Küche und schaute in den Kühlschrank. Am liebsten würde sie das alles essen, was sich darin befand. So einen Heißhunger auf etwas hatte sie lange nicht mehr, dabei musste sie doch ein wenig auf ihre Figur achten... Schwere Entscheidung...
 

Syrah war derweil in das Zimmer ihrer Mutter gegangen, weil sie ja jetzt wusste, wo Shinichi war. Sie öffnete den Laden und erregte damit seine Aufmerksamkeit. "Warst du auf Toilette und hast dich dann hierher verlaufen?" fragte sie und Shinichi nickte. "Genau." Zu seinem Pech kam Aiko auf ihn zu und legte sich auf ihn. "Wollen wir nicht eher zu mir ins Zimmer gehen??" flüsterte sie ihm in einem seltsam erotischen Ton ins Ohr, der ihn schlucken ließ, so dass er sich erhob und sie dabei von sich runterstieß. "Ich hab jetzt erst mal Hunger." Das war Rettungsaktion Nummer Eins gewesen, denn er wusste, was sie in ihrem Zimmer machen wollte, seit heute Nacht war ihm das klar geworden.

Aiko seufzte genervt auf und folgte Shinichi schnell in die Küche, in der sich ihre Mutter ein merkwürdig dickes Sandwich gemacht hatte. Die aß doch sonst auch nicht soviel auf einmal, das machte einem ja glatt Angst. "Noch jemand mit Kohldampf.." Shinichi beobachtete die Frau, man, die haute ja ordentlich rein. Er ging zum Kühlschrank. "Ich darf doch?" meinte er frech und bekam von beiden Frauen ein "Ja" als Antwort. Er entdeckte einen Zitronenkuchen und entschloss sich etwas davon zu essen. "Oi, Zitronenkuchen, den werde ich mir mal vornehmen."

"Tu dir keinen Zwang an... und schieb mir auch ein Stück rüber..." Syrah schaute Vermouth komisch an. "Hast du Fieber? Tomaten-Käse-Sandwiches mit Mayonnaise und dazu Zitronenkuchen?"

"Ich hab Lust drauf, das mache ich ja nicht jeden Tag, ich kann's mir also leisten."

"Dir wird doch sicher schlecht werden."

"Ich denke nicht." Shinichi lächelte in ihre Richtung, was Aiko gar nicht gefiel. Wie zum Teufel schaute er gerade ihre Mutter an? Der hatte sie nicht zu begaffen, verdammt noch mal! Shinichi ging an der Frau vorbei und hielt sich an ihrer Schulter fest. Was sollte das nun wieder? Der 19-jährige hatte seine Hand ungewöhnlich lange auf Vermouths Schulter gelegt, da sie genau in der Ecke saß und er somit über sie klettern musste, um hinten zu sitzen. Das hatte jetzt natürlich sein müssen... Somit saßen die beiden dicht nebeneinander und Aiko blieb nichts anderes übrig, als direkt gegenüber von ihrem Freund zu sitzen. Schmollend holte sie sich ein paar Sachen heraus und stellte sie vor sich auf den Tisch. Sie behielt die beiden genau im Auge. Ihrer Mutter traute man am besten auch so ziemlich alles zu, auch wenn sie abstritt mehr für Shinichi übrig zu haben, da war etwas im Busch... eindeutig.

Vermouth fühlte sich von Syrah beobachtet, sie hasste es, wenn man sie so anstarrte. "Ist was?" fragte sie mit etwas hartem Unterton und musterte ihre Tochter verärgert. "Was soll sein? Du musst nur wie immer deinen Charme an allen ausprobieren."

"Eh?" Die Angesprochene zuckte empört mit der Augenbraue. Hatte die jetzt ein Problem mit ihr oder so? Dann sollte sie es am besten gleich laut sagen...

"Du hast noch was gut für das von vorhin..." Shinichi blickte der Frau von der Seite aus direkt ins Gesicht und sie schielte etwas zu ihm. "He?" Vermouth fühlte sich an diesem Morgen irgendwie verarscht. Shinichi landete bei ihr im Bett, Syrah war eifersüchtig und er schaute sie die ganze Zeit schon so merkwürdig an. Sie hatte das Gefühl, er wollte irgendwas von ihr... Wie bekloppt so zu denken. "Na ja, das von vorhin eben... Ich muss mich revanchieren." Shinichi grinste fies, er würde Aiko das von heute Nacht heimzahlen, das hatte sie mal richtig verdient. Er leckte sich kurz über die Oberlippe und beugte sich dann zu der Blonden vor, um sie zu küssen. Bevor sie irgendetwas tun konnte, war es geschehen. Nee, das konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen, dass er sich in sie verknallte... Und Syrah würde gleich platzen. Das musste er jetzt wirklich vor ihren Augen tun? Der war doch nicht ganz dicht! Noch dazu schien er auf einmal an ihr zu klammern, was ihr gar nicht passte, dann würde sie bloß wieder weichwerden... wie bei Sêiichî... Nee, darauf hatte sie keinen Bock, nicht schon wieder.

"Ich geh mal in mein Zimmerchen, ich will dort eine Weile in Ruhe gelassen werden, das gilt für euch beide..."

Man, wie nett... Er gab sich doch alle Mühe, dass sie darauf einging, worauf sie wohl keine Lust hatte. Fand Vermouth ihn denn kein bisschen interessant? Das tat doch sonst so ziemlich jede Frau... Shinichi fand das irgendwie ungerecht... Oder aber sie bemerkte, dass er sie gerade benutzt hatte, um Aiko eins auszuwischen. "Sag mal, Shinichi... Dass du Ran mal geliebt hast, weiß ich, aber... was sollte das? Ist dir klar, dass du meine Mutter gerade geküsst hast?"

"Sie ist nicht... deine Mutter", fauchte er sie an. "Sie hat keine Tochter..." Irgendetwas an dieser Sache passte Shinichi nun gar nicht in den Kram, aber er selbst wusste noch nicht so genau, was es war. "Das geht dich einen Dreck an, was ich mit ihr zu tun habe! Du kannst nicht mit mir schlafen und dann meine Mutter abknutschen wollen, spinnst du?!"

"Mach mal halblang, klar? Sie war es, die mich zuerst geküsst hat, ich wollte ihr nur ihren Kuss wiedergeben, okay?" Also doch, so kam es raus, ihre Mutter wollte was von Shinichi. Anscheinend sollte er jetzt als eine Art Ersatz für Sêiichî gelten? ,Ich glaub es hackt, die kann doch nicht meinen Shinichi verführen... Shina, dafür wirst du sterben... Ich habe lange genug meine wahren Gefühle versteckt und dich in Ruhe gelassen, weil meine Mutter das so wollte, die kann mich mal...' Syrah war so wütend, dass sie Rachegedanken hegte, währenddessen schlich sich ein gemeines und hinterlistiges Grinsen in ihr Gesicht und ihre Augen wiesen einen gefährlichen Glanz auf. Teran umbringen und ihr dann den Ersatz für ihn wegnehmen wollen, damit würde selbst ihre Mutter nicht durchkommen...
 

Vermouth blickte auf den hellen Bildschirm und empfing eine Email. Sofort begann sie zu lesen, als sie seinen Namen las...

~Es regnet wieder... entschuldige vielmals, Vermouth. I have to tell you, the thing I was fighting for is lost. I have to meet you soon. Tell me the right time and I'll be there... ~

Eine zerstörte Hoffnung, wie sie fand. Gotano hatte ihr gemailt, anscheinend war er schon im Bilde, wie sie seinen Worten entnahm. Vielleicht konnte er ihr an Stelle von Cognac helfen, immerhin hatten sie miteinander zu tun gehabt, wie das ausgesehen hatte, war ihr persönliches Geheimnis. Obwohl Gotano kein Mörder war, hoffte sie auf seine Unterstützung, denn jetzt würde es erstrecht gefährlich werden. Im Grunde hatte sie jetzt nur noch Gin, der sie unterstützen konnte, auch wenn sie das Gefühl hatte, es sei reine Zeitverschwendung, den gegen Chardonnay aufzuhetzen. Cognac war der einzige gewesen, der ihr wirklich geholfen hatte, auf Gin war zu wenig Verlass, auf ihn würde sie sich niemals voll und ganz verlassen können, ohne am Ende dann doch allein dazustehen.

~I knew that, Gotano. There's no hope anymore and you know this. Sorry, that I have to tell you, my battle is also lost as yours. Forgive.... ~ Man, sie wurde sentimental, aber was sollte es? Sie konnte es ja wenigstens versuchen ihn ein wenig aufhetzen, indem sie ihm von Cognacs Tod berichtete, immerhin hatte der Mann etwas für den jungen Mann übrig. Wenn sie ihm also sagte, dass Chardonnays Leute ihn auf dem Gewissen hatten, konnte sie sicherlich auf seine Hilfe hoffen... Der hinterlistige Ausdruck in ihrem Gesicht sprach Bände, sie würde wieder eine Person benutzen, der sie zwar nicht ganz traute, dessen Hilfe ihr jedoch weiterhelfen würde.
 

"Gotano... schön dich zu sehen." Eine junge Frau war in sein Labor eingetreten und blieb in der Tür stehen. "Du hast eine Mail, ist dringend..." Er wandte sich von seinen Forschungen ab und verließ den Raum, um seinem Computer einen Besuch abzustatten. Das, was man ihm in der Mail mitteilte, ließ ihn wütend knurren. "Du wagst es ihn zu töten, Chardonnay...? Das bereust du... Du kannst dich voll und ganz auf mich verlassen, Vermouth, er wird das Zeug kriegen und dann wird ihm hören und sehen vergehen..." Es handelte sich um eine neuartige Droge, welche das Wahrnehmungsvermögen schwächen, oder sogar ganz aussetzen lassen konnte, und Chardonnay würde die erste Pille davon kriegen, dafür würde man schon sorgen...

Flink begann er ihr eine Antwort zu schreiben, die ihr sehr gefallen würde...
 

Ryochi war total am Ende, so dass es auch Shina schwerfiel ihn aufzumuntern. Er bestand darauf das Telefon der Kudôs zu benutzen, da er unbedingt mit Shinas bestem Freund telefonieren wollte, jetzt sofort, auch wenn es noch früh am Morgen war. Er, Kôji und Wataru waren Sêiichîs beste Freunde gewesen, die beiden würde diese Sache genauso erschüttern wie ihn selbst, aber sie sollten es erfahren, man konnte sie ja ohnehin nicht ewig belügen.

Shina stand hinter ihm und legte ihren Kopf gegen seine Schulter, um wenigstens bei ihm zu sein. Sie hatte Wataru anrufen wollen, doch er wollte es unbedingt selbst erledigen, weil er Zeuge von Sêiichîs Tod gewesen war. Der Gedanke zog sie schrecklich runter.

Es begann zu tuten...
 

Wataru, der sich gerade für die Arbeit fertig zu machen schien, stand von seinem Tisch auf und ging in den Flur, wo sein Telefon stand und nahm ab. "Ohayo, Takagi..."

"Morgen, Wataru, ich wollte dringend mit dir reden, jetzt sofort."

"Was denn? Jetzt? Um sieben Uhr in der Frühe? Wieso denn das?"

Ryochi spürte schon jetzt Tränen in den Augen aufkommen und musste heftig schlucken, bevor er einen Ton zustande bekam. "Du wusstest doch von Cognac... Man hat ihn... Die Leute deines Vaters... Sêiichî ist tot", kam brüchig über die Lippen des Detektivs, welche bebten.

"Nein... doch nicht er... er ist tough, er stirbt nicht..." Wataru hatte auf einmal einen Kloß im Hals und versuchte ihn durch ein Schlucken zu beseitigen, was ihm nicht gelang. "Ich wurde neulich noch von ihm in der Verbrechergegend besucht..."

"Was wolltest du da?"

"Ich hab dich gesucht, weil es deiner Shina so mies ging..." Ryochi musste kurz seufzen, irgendwie schien er nur für Deprimierung zu sorgen, mit seinem kleinen Rachewunsch an Chardonnay. "Mir ging es gut... Ich war... anderweitig beschäftigt." Wataru musste nicht wissen, dass er dazu gehörte, das musste wirklich nicht sein. "Warum sagst du das keinem?"

"Die Sache war geheim, es tut mir Leid..." Wataru umklammerte den Hörer fest mit seiner linken Hand. "Sag mir, ist es wirklich wahr, dass Sêiichî...?"

"Ja.. es tut mir Leid. Wirklich..." Die Tränen in seinen Augen brannten, er wischte sie sich weg und schluchzte kurz. "Aber Ryochi... weinst du etwa..?" fragte Wataru vorsichtig und der andere gab einen erschrockenen Laut von sich. Man antwortete dem Kriminalisten nicht, so dass er seufzte. "Wir sollten uns treffen und das nicht am Telefon bereden. Ich will dir in die Augen sehen können..." Ein melancholischer Glanz war in den Augen des Blaugrauäugigen erschienen. Sêiichî war tot, sein Vater hatte ihm wieder eine wichtige Person genommen... So langsam glänzte etwas verhasstes in seinen Augen. Er konnte darüber hinwegsehen, wenn man ihn selbst quälte, aber wieso mussten es seine Freunde sein? Erst seine Tante und seine Mutter, nun auch noch einer seiner allerbesten Freunde. Wie konnte sein Vater nur derartig grausam sein? Nein, nie wieder würde Wataru etwas gutes in ihm sehen, er war schlecht, von vorne bis hinten. Gewisse andere Leute waren ja geradezu harmlos. Noch dazu unterstützte Sêiichîs Bruder, der etwas gegen Wataru hatte, Keichiro. Man konnte davon reden, dass der Kriminalist sich jetzt wirklich fürchtete, was er bisher immer noch unterdrücken konnte. Jetzt nicht mehr. Wieso immer dann wenn er eine Beziehung führte und glücklich war?

"Hey, wer ist denn dran?" fragte eine weibliche Stimme aus dem Hintergrund und Wataru spürte den warmen Körper der Frau an seinem, noch ehe er etwas sagen konnte. Er reagierte komischerweise nicht auf sie, im Moment war er innerlich einfach zu zerrissen und zu sehr verletzt, um irgendwelche Leute näher an sich ranzulassen und Gefühle zu zeigen. Daher antwortete er ihr auch nicht.

"Das ist eine gute Idee, Wataru. Treffen wir uns nachher beim Präsidium und reden in deinem Büro... Bis dann..." Das Gespräch war somit beendet und Wataru drehte sich zu seiner Freundin herum. "Und?" Der Mann gab ein wehleidiges Seufzen von sich, so dass Miwako ihn sanft umarmte. "Komm schon, mir kannst du es doch sagen." Die Traurigkeit in seinen Augen war kaum zu ertragen. Was war nur am Telefon geredet worden? Hatte es mit seiner Mutter zu tun? "Ein Freund... man hat ihn umgebracht..." Der junge Mann unterdrückte nur mit Mühe die Tränen, die ihm kamen. Miwako bemerkte es, sie wusste, dass er verdammt sensibel sein konnte, aber deswegen hatte sie sich auch in ihn verliebt. Wie schrecklich, auch noch ein Freund.., als wenn seine Mutter nicht reichen würde. Er war vom Pech verfolgt, sie musste seinen Schmerz lindern und küsste ihn sanft auf die Lippen. Sofort löste sie sich wieder von ihm. "Ich liebe dich, Wataru, weißt du? Wenn ich irgendetwas für dich tun kann, dann sag's mir bitte!" Auch sie klang jetzt aufgewühlt und deprimiert. "Schon okay, es reicht schon wenn du bei mir bist." Miwako war sein persönlicher Schutzengel, wie er fand. Sie hatte ihm einen Anhänger geschenkt, der ihm neulich das Leben gerettet hatte. Auch wenn ihre Beziehung noch sehr frisch war, er war so verliebt, dass er sich bald ganz auf sie einlassen wollte. Um genau zu sein, er dachte schon an eine eigene Familie, da seine eigene nur noch zum Teil existierte. Doch etwas hielt ihn ab. Wenn er nicht alleine war, dann wurden oft seine Liebsten verletzt. Er wollte nicht, dass Miwako und vielleicht auch noch ein Kind, gefährdet war. Er hatte keine Angst davor, ihr nahe zu sein, doch davor, dass sein Vater ihnen etwas antun könnte... Scheinbar hatte er etwas gegen Familien...

Die Frau war für sein Leben bestimmt. Soviel hatten sie durchgestanden, soviel hatte sie zusammengeschweißt, aber am meisten der Anhänger, der ihn rettete und wenn er ihn nicht getragen hätte, seinen Tod bedeutet hätte. Als Pinot neulich auf ihn schoss, hatte sich die Kugel in das Metall gebohrt und verhindert, dass Watarus Herz von der Kugel getroffen wurde. Miwako war es, die ihm in Wirklichkeit das Leben gerettet hatte, er wollte nur ihr gehören, um sie glücklich zu machen... Was wenn er das aber nicht konnte? Was wenn er ihr Unglück bringen würde? Diese Fragen stellte er sich häufig. Bisher hatte er ihr auch nie von seiner seltsamen Familie erzählt, es war ihm schlichtweg peinlich, wie sein Vater war und was er nun tat.

Er schwieg sie an und schaute traurig, so dass sie über seine Wange fuhr. "Willst du darüber reden?" fragte sie vorsichtig und er seufzte. "Ich kann nicht, lass mir bitte Zeit." Sie nickte leicht, denn es machte ihr nichts aus, wenn sie warten musste, sie hatte Geduld.
 

Shinas und Ryochis Wege trennten sich, denn sie musste mit der Kleinen zum Arzt und er hatte vor, mit Wataru zu reden, so dass die Detektivin ihn kurz zum Abschied küsste und über die Ampel ging, die grünes Licht zeigte. Die Frau hielt fest die Hand ihrer Tochter, sie war doch noch so klein, es war fast etwas beschützerisches in ihrer Handlung, als habe sie Angst, ihr würde etwas geschehen. Die Organisation hatte es immerhin schon über Jahre hinweg auf ihre Familie abgesehen, was wohl zweifelsfrei die Schuld von Watarus Vater war. Auch wenn viele es denken würden, Sharon war nicht der Grund, sie hielt sie aus der Sache fein säuberlich raus, aber Keichiro war so verhasst auf diese Familie, dass quasi ein Krieg herrschte, den er gegen die gesamte Familie führte. Vielleicht war das der Grund für das Verschwinden ihrer Mutter.
 

Aus der Entfernung beobachtete eine schwarzhaarige Frau Shina und ihre kleine Tochter. Sie hatte gar nicht gewusst, dass die so auf Babysitten stand?! Natürlich war der Frau nicht klar, dass die Kleine Shinas Tochter war, sie dachte, sie würde nur auf sie aufpassen. Das Kind interessierte sie nicht die Bohne... Sie wollte nur der Detektivin so viele Schmerzen wie möglich zufügen und diese, wenn sie genug hatte, töten. Durch sie konnte man Sharon ebenfalls wehtun, nur deswegen hatte sie es auf Shina abgesehen, weil sie wusste, dass sie an der Tochter ihrer besten Freundin hing. Mit Syrah hatte Baileys andere Dinge vor, sie würde die Frau verschonen, doch Shina nicht, da das der Boss ohnehin gerne sehen würde, und Baileys gerne bei ihm schleimte, besonders jetzt, wo sie ihn so hasste. Der Kerl sollte nichts davon bemerken. Die 34-jährige kontaktierte Plavac, der ganz in der Nähe war und sofort um die Ecke erschien und sein zukünftiges Kunstwerk gierig beobachtete. Es war ihm nur Recht, was Baileys diesmal von ihm verlangte, er würde die Sache schön genießen und beim Boss zusammen mit seiner Freundin prahlen.

Shina ging auf die Arztpraxis zu, als sich ihr auf einmal ein paar Personen in den Weg stellten. "Was willst du schon wieder?" fragte sie empört und entlockte der Blondine ein Lachen. "Na was wohl? Ich wollte mal mit dir über Yukiko reden. Wir können ja in das Café am Ende der Stadt gehen, was hältst du davon??" Shina seufzte. "Ich habe keine Zeit, die Kleine hat Bauchweh und muss zum Arzt..."

"Süß, die Kleine..." Sharon beugte sich zu der Kleinen hinab, doch diese wich ängstlich zurück. Verdammtes Biest! Sie erhob sich wieder, das war besser so, bevor sie noch zu sehr auffiel. "Erschreck sie nicht so, sie mag eben keine fremden Leute."

"Du solltest aufhören Babysitterin zu spielen und eine eigene Familie gründen, ist doch viel schöner..."

Shina beäugte die Frau mit Adleraugen und in dem Moment war ihr alles klar. Dieses falsche Biest versuchte es mal wieder als Sharon. Wie sehr musste ihr Selbstvertrauen durch diese Frau geschrumpft sein, dass sie sich andauernd als sie verkleiden musste? Sharon hatte gestern von Shizuka erfahren, Baileys hingegen wusste noch immer nichts von Shinas kleiner Familie, was im übrigen gut so war...

Ein Grinsen schlich sich in das Gesicht der Detektivin. "Was willst du denn schon über meine Mutter reden? Gestern sagtest du doch noch, du bist nicht Sharon, also, was soll das jetzt?"

Hatte man sie durchschaut? "Ich weiß womöglich, wo sie steckt, Shina..."

Wie bescheuert! Dachte diese Frau wirklich, dass sie darauf hereinfallen würde? Oder wollte die ihr hier jetzt wirklich etwas antun? Mitten auf der Straße? Sicher nicht... So dämlich war nicht mal Baileys. Shina lachte leise. Niemand brauchte zu wissen, wie es zwischen ihr und Vermouth aussah, Baileys am allerwenigsten. "Davon gehe ich aus, ich denke nämlich, du warst es, die sie hat verschwinden lassen. Das wird Konsequenzen für dich haben, du kleine Egoistin... Mir die Mutter wegnehmen, das bereust du..." Shina ging weiter ihres Weges und ignorierte die 34-jährige. Sie konnte ihr im Moment sowieso nichts antun, weil es hier zu viele Leute gab, also hatte sie rein gar nichts zu befürchten, allerdings fragte sie sich, was das zu bedeuten hatte. Was sollte sie denn mit Baileys in einem Café? Was bezweckte die damit? Wollte sie sie gegen Sharon aufhetzen? Wer wusste schon, was im Kopf der Schwarzhaarigen vorging? Die war doch so verhasst auf ihre ehemalige Freundin, dass sie ihr so wenig wie nur irgend möglich gönnte und es am liebsten sehen würde, wenn sie niemanden mehr hatte.
 

Nachdem Shina mit der Kleinen beim Arzt gewesen war, brachte sie sie zu Akiko Akaja, zu ihrer Großmutter, damit diese auf sie Acht gab, solange Shina im Präsidium von Tokyo war, da sie ja auch noch arbeiten musste. Um genau zu sein, wollte sie nur Wataru besuchen, Shizuka aber keinesfalls mitnehmen. Das war der falsche Ort für ein kleines Kind von einem Jahr.
 

Man wusste, wie man Shina in die Verbrechergegend lockte, die Frau horchte auf, als man Schüsse hörte, die ganz in der Nähe in einer kleinen Gasse erklangen. Sie erregten die Aufmerksamkeit von Shina, die ja jetzt bewaffnet war und sich auch traute in die Gasse zu gehen. Dort bemerkte sie sofort einen Toten, woraufhin sie zu ihrem Handy griff und alles weitere viel zu schnell geschah. Blitzschnell ging ihr das Handy verloren, es knallte gegen die gegenüberliegende Wand und ging scheppernd zu Boden, gleich darauf hörte man wieder einen Schuss, der das linke Schulterblatt der Hellbraunhaarigen traf und ihr einen verheerenden Schmerz bescherte. Plavac versteckte sich feige hinter einer Mauer, als Shina ihre Waffe zog. Baileys mal wieder, ohne Plavac schien diese Frau nicht zurechtzukommen...
 

Ryochi hatte etwas vergessen, hörte die Schüsse und ein anschließendes Lachen, das er sofort erkannte, es war Baileys. Nur die lachte so übertrieben laut und krank, nicht mal Vermouth konnte das übertreffen, auch wenn sie auch verdammt krank lachen konnte. Baileys spielte mit irgendwem, das konnte Ryochi nicht zulassen, also vergaß er sein Vorhaben und bog in die Gasse ein, aus der das Lachen zu hören war. "Meine Fresse", er gab ein abfälliges Lachen von sich. "Macht dir das Spaß, du irres Weibsstück?" fragte er und sie schaute zur Seite. Was wollte er denn bitte jetzt hier? Er machte alles zunichte. Ryochis Blick schwang zur Seite, wo Shina kniete. Na toll...

Er richtete eine Waffe auf Baileys und bedrohte sie. "Ikûshirô! Komm raus, ich sehe dich ohnehin. Solltest du es noch einmal wagen auf die Frau zu schießen, geht es deiner Freundin aber dreckig." Ein gemeines Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er das sagte, vor allem, da er im Moment Sêiichî ersetzte... Ryochi gehörte in diesem Moment zur schwarzen Organisation.. auch wenn es Vermouth nicht schmecken würde... Er war ein gemeiner Erpresser und zielte mit seiner Waffe auf einen Menschen, er wusste auch nicht, wie ihm das möglich war. Wahrscheinlich, weil er Angst um Shina hatte und er wusste, wie skrupellos Plavac in diesem Fall sein würde, immerhin hatte er damals auch nicht Halt vor Ryochis Bruder gemacht, obwohl sie verwandt waren. Hass fraß sich durch Ryochis Gedanken, er hasste Plavac dafür, was er damals getan hatte, genauso wie er Chardonnay für die Sache mit Sêiichî hasste. "Du erbärmlicher Mistkerl lässt dich von Chardonnay benutzen, du bist die Schande unserer Familie..."

"Und du.. schau dich an.. Detektiv", hörte man die Stimme eines Mannes sagen. Shina war baff... Deswegen konnte Ryochi Wataru so gut verstehen, weil seine Familie auch schwarze Schafe in ihren Reihen hatte. Die Frau schockte so etwas nicht, denn auch ihre Familie war betroffen, wie sie wusste. Anscheinend hatte irgendwie sowieso jeder auf irgendeine Weise mit der Organisation zu tun. Allerdings fragte sie sich, wer Ikûshirô war, sie würde sich dahinterknien... "Da sieht man doch wie sehr du durch bist, Plavac, du siehst dich als was gutes an, aber das bist du nicht, genauso wie dein Weibchen! Verzieht euch, sonst werdet ihr vielleicht noch gewaltigen Ärger mit der Polizei bekommen, du weißt ja, wer mein Vater ist." Ein Knurren kam, dann tauchte Plavac kurz um die Ecke auf und visierte Shina an. Ryochi drückte daraufhin ab, normalerweise tat er das nicht, weil er niemanden verletzen wollte, doch dieser Schuss musste wohl oder übel sein. "Verschwinde, oder du lernst mich wirklich kennen." Ein wütender und mehr als drohender Unterton kam in der Stimme des Braunhaarigen auf, so dass Plavac ihn seltsam anschaute...

Seit wann konnte dieser Detektiv abdrücken? Er war doch sonst auch unfähig gewesen...

Konnte es sein, dass Shina Kudô und er...? Der Mann wollte es ausprobieren... und zielte erneut auf Shina, welche sich schnell aufrappelte und ihre eigene Waffe dazu benutzte, auf Plavac zu schießen, welcher wieder Ruckzuck um die Ecke verschwand, damit man ihn nicht traf. Nur ein geübtes Auge konnte dem folgen, denn so schnell wie er verschwunden war, ertönte auch schon wieder ein Schuss. Shina hatte die Augen zugekniffen, als das geschah, bemerkte aber, dass die Kugel von jemand anderem abgefeuert worden war. Plavac gab ein Husten von sich. Ryochi wäre wirklich der perfekte Killer gewesen, er war fix und konnte demnach ganz schön schnell jemanden umlegen. So etwas brauchte die Organisation... Vermouth hatte ein gutes Auge für so etwas... Allerdings würde man ihn ihr jetzt wegnehmen. In Plavacs Gesicht erschien ein hinterhältiges und entschlossenes Lächeln, das auch bösartig wirkte.

Allerdings bemerkte der Killer, dass er in die Magengegend getroffen worden war und sich Blut an seinem Hemd festsaugte. Wieder hustete er. "Der nächste ist tödlich, wenn du es noch einmal wagst, zu schießen!" Anscheinend nahm der Schwarzhaarige die Drohung nicht ernst genug und wagte es ein weiteres Mal auf die Detektivin zu zielen, während Baileys langsam zu Boden ging, da der erste Schuss ihr gegolten hatte. Ihr war schlecht geworden und alles drehte sich. Die Kugel hatte sich durch ihren Bauch gekämpft und befand sich nicht mehr in ihrem Körper, allerdings sorgte diese Art von Verletzung für jede Menge Blutverlust...

Shina war auf eine gewisse Weise etwas schockiert, aber auch war sie stolz auf ihn. Oder etwas ganz anderes. Sein Verhalten verwirrte sie...

Tat er das nur ihretwegen? Er sollte nicht...

Doch da schoss Plavac auf sie und traf ihren rechten Oberarm. Zorn loderte in Ryochis Augen auf und auch er schoss wieder, dieses Mal machte er seine Drohung wahr. Die Kugel bohrte sich in Plavacs Brust, welcher die Augen aufriss... Ryochi wagte es wirklich...? Ausgerechnet dieser Möchtegernprofikiller?? Seine Sicht verschwamm, dann wurde ihm schwarz vor Augen und er ging zu Boden...

Baileys schielte nach hinten...

Nicht zu fassen...

Und jetzt?

Failure again

Der Retter war mit Yukiko in das Hotel gegangen, in dem er zur Zeit wohnte, es war mal wieder das Haido-City-Hotel. Er hatte sich eines der besten Zimmer genommen und Yusakus Frau dazu überredet bei ihm zu übernachten. Dieses Mal hatte er keine Hintergedanken bei seiner Aktion und er hatte sie auch nicht angemacht, er nutzte keine Frauen aus, das war überhaupt nicht seine Art, zumal sie etwas labil zu sein schien. Trotzdem kam er nicht drum herum Yusaku um seine Frau zu beneiden und sie länger anzuschauen, als sie schlief.

In solchen Momenten vermisste Yuji die Nähe zu einer Frau und ging meistens duschen, um sich abzuregen...

So auch in diesem Fall.
 

Yukiko öffnete schwach die Augen, über Nacht war er zu einem sehr guten Freund geworden, so dass sie sich umblickte, da er nicht da war. Wenig später kam er ins Zimmer. Sie blickte ihn eine Weile an und lächelte. Er sah gut aus, wie sie fand, irgendwie hatte er auch ein wenig Ähnlichkeit mit ihrem Mann, was ihr ein Seufzen entgleiten ließ, da Yuji ja nicht wusste, dass Toichi Yusakus Zwillingsbruder war. "Ist das Bett bequem und hast du gut geschlafen?" fragte er mit einem amüsierten Grinsen.

"Aber ja, das können wir gerne öfter machen."

"Mhm, okay, aber jetzt bringe ich dich besser nach Hause, man wird dich nachdem, was du mir erzählt hat, vermissen."
 

Baileys saß schwach am Boden und blickte zu Plavac hin, der sich nicht mehr rührte. "Das werdet ihr bereuen, glaubt mir! Der Boss wird sehr erfreut sein, wenn er erfährt, dass man einen seiner besten Killer umgebracht hat." Ihre Worte brachten Campari nur ein müdes Lächeln ein, er fand es albern von ihr, ihnen zu drohen, besonders da sie sich in einer nicht gerade rosigen Situation befand. "Nein, du wirst bezahlen! Wenn man dich nicht tötet, Kagura, wird man dich hinter Gitter bringen. Und, wer darüber am glücklichsten sein wird, kannst du dir ja denken, du hast Vermouth durch deine eigene Dummheit einen Gefallen getan, jetzt kannst du wahrlich stolz auf dich sein." Man musste auf der Hut sein, auch wenn sie im Moment wehrlos aussah, war es ihre Spezialität den Spieß kurz vor Ende noch einmal umzudrehen, deswegen fand Shina es auch leicht töricht von Ryochi, so etwas zu sagen. "Du bist eben zu schwach, um es mit uns aufzunehmen, vielleicht raffst du es jetzt." Baileys knurrte leicht, im Moment stank seine Arroganz meilenweit gegen den Wind, genauso wie es bei ihrer Feindin oft gewesen war. Sollte das heißen, dass er wirklich zu Vermouth gehörte? Warum rannten die eigentlich immer alle zu dieser Irren statt zu ihr? Sie war nicht stärker als sie und würde es auch nie sein, das bildete sich die gute Sharon doch bloß ein. Ohne Gin war die doch genauso aufgeschmissen...

"Selbst wenn sie mich los wäre, damit ist es längst nicht vorbei, Chardonnay wird sie so erniedrigen, dass selbst sie heulend in der Ecke sitzen wird. Darauf warte ich..."

Wie lächerlich... Vermouth heulend in der Ecke. Ryochi musste leicht lachen. "Bevor sie euch Gesindel ihre Schwächen zeigt, stirbt sie, klar? Glaubst du wirklich, dass sie es euch so leicht macht? Chardonnay wird sein Ziel nie erreichen, denn er scheitert bereits seit über 30 Jahren an ihrem Ego, was ich echt witzig finde und du bist doch bloß neidisch. Hat dir schon mal jemand gesagt, wie jämmerlich du bist? Dir spannt 'ne Frau den Mann aus, oder wie auch immer sich die Sache abgespielt hat, und du drehst vollkommen durch. Ich versuche oft euch Killer zu verstehen, aber dich verstehe ich nicht. Ich verstehe nicht, wie man so voller Hass sein kann. Chardonnay verstehe ich mehr als dich, er hat seine Gründe, du bist nur ein eifersüchtiges Etwas und das finde ich schwach." Er ging mit seiner Waffe zu ihr hin. "Und jetzt steh auf, du Memme!"
 

Was zum Teufel war denn da los? Yukiko und Yuji waren über die Straße gekommen und hatten Stimmen gehört. "Das war der Verlobte meiner ältesten Tochter. Lass uns doch nachsehen, was da los ist. Vielleicht hat er Probleme..." Yuji war von Natur aus misstrauisch und lud in seiner Jackentasche lieber schon mal eine Waffe, um auf einen Angriff gefasst zu sein. "Bleib hinter mir..." Die beiden gingen auf die Gasse zu, aus der die Stimmen kamen und blickten um die Ecke. Voller Entsetzen bemerkte Yuji eine verwundete und deswegen blass gewordene Kagura, die von jemandem bedroht wurde, deswegen entschloss sich Absinth seiner besten Freundin zur Hilfe zu eilen...

"Lasst sie in Ruhe", meinte er, woraufhin sich Ryochi etwas zur Seite wandte und den schwarzhaarigen Mann sah, der eine Waffe in der Hand hielt.

Baileys schaute ebenfalls zu Yuji hinüber, doch ihre aufgekommene Freude trübte sich sogleich, als sie Yukiko hinter ihm erblickte. Was hatte diese Frau bei ihrem besten Freund verloren? Aber darüber konnte sie sich immer noch Gedanken machen. "Hilf mir, die wollen mich umbringen..." Baileys täuschte ein paar Tränen vor, was sie in Ryochis Augen noch erbärmlicher wirken ließ. Wie konnte man dermaßen tief sinken? "Ja, klar, wir bringen dich zur Polizei, das ist alles, was wir wollen..."

"Wisst ihr, was ihr der Frau damit antun würdet? Nein, ihr habt sicher keine Ahnung."

Was wurde hier gespielt? Shina wohnte der Situation skeptisch bei. Natürlich hatte sie den Mann erkannt, es war Yuji Ikeda, ein Schauspieler, den sie durch ihre Mutter kannte, allerdings hatte sie ja nicht ahnen können, dass er ein Freund von Baileys war. Scheinbar sollte er jetzt den Ersatz für Plavac spielen? Dann war der Typ ja genauso jämmerlich wie sie, wenn er ihr half. Sie kannte ihren Cousin eher flüchtig, da sie ihm noch nicht begegnet war, noch dazu schien er sie überhaupt nicht zu kennen, was sie seufzen ließ. "Das ist die gerechte Strafe für jemanden wie sie, findest du nicht auch?" fragte die Detektivin jetzt frech und bemerkte Zorn in den Augen des Mannes, gleich wollte er wohl seine Waffe gegen sie benutzen...

"Finde ich nicht, weil sie gezwungen wurde..." Ach du Schande, Shina traute ihren Ohren kaum. Was hatte die gute Baileys dem Typen denn für ein Zeug verabreicht? Der hatte ja von nichts eine Ahnung. Hatte sie ihm schlichtweg Lügen erzählt? Darin war sie ja Meisterin...

"Bitte was? Natürlich ist sie freiwillig in die schwarze Organisation eingestiegen, du Einfallspinsel", sagte Ryochi und lächelte kurz bitter. "Sie wollte uns umbringen, nicht wir sie, lass dir doch keine Märchen erzählen."

"Ihr werdet sie gehen lassen, dann passiert niemandem etwas, okay?" Das war nicht typisch für einen Killer einer Organisation, er wollte Baileys Problem friedlich lösen, was Shina wunderte. Wer wusste schon, was die Frau ihm erzählt hatte? "Machst du Witze...?" meinte der 24-jährige, doch Shina ergriff Ryochis Arm und vermittelte ihm, dass er darauf eingehen sollte. "Nein, wir lassen sie nicht gehen", sträubte er sich. "Wenn er auf uns schießt, werde ich das auch tun!" Was war er so stur? Wollte er jetzt für Blutvergießen sorgen? "Wie wäre es, wenn du sie uns überlässt?" Der Angesprochene fing an schallend zu lachen und musste sich erst einmal beruhigen. "Auf keinen Fall", erwiderte Yuji. "Meine beste Freundin kriegt ihr nicht, verstanden? Wenn ihr mich dabei stört, ihr aufzuhelfen, bekommt ihr Probleme..." Er ging langsam mit vorgehaltener Waffe auf Baileys zu, dabei ließ er Ryochi nicht außer Acht, weil er seine Waffe auf ihn gerichtet hielt. "Wir werden sie uns nicht durch die Lappen gehen lassen..."

"Wie ihr wollt", ein besitzergreifendes Lächeln erschien in seinem Gesicht. Jeder der beiden schien darauf zu warten, dass jemand abdrückte, was Ryochi auf einmal tat und Absinths Arm erwischte. "Ich sagte doch, sie bleibt hier, wir bringen sie zur Polizei." Yuji blickte seinen Arm an und grinste dann. "Lektion eins, legt euch nie mit Organisationsmitgliedern an..." Jetzt war es Yuji, der abdrückte, so dass Ryochi das Feuer erwiderte, was Yukiko bisher nur beobachtet hatte, jetzt aber vor hatte sich einzumischen. "Aufhören!" schrie sie den anderen zu und rannte auf das Geschehen zu...

Yuji als auch Ryochi stellten sofort das Schießen ein, beide waren überrascht darüber, dass sich die Frau eingeklinkt hatte. "Du schießt auf meine Tochter und meinen... na ja, sie sind verlobt und wollen bald heiraten, damit wäre er dann mein Schwiegersohn. Denkst du wirklich die beiden wollen euch etwas böses tun?" Sie hatte Recht, irgendetwas war hier faul, aber Yuji wusste nicht was, so dass er zu Ryochi dann zu Kagura blickte. Darüber würde er sich mit ihr nachher wohl noch unterhalten müssen, denn es schien, als habe sie ihn belogen. Yukikos Tochter und ihr Verlobter wollten ganz sicher niemanden töten, demnach war Kagura die Lügnerin in dieser Runde.

Noch dazu hätte er beinahe Unschuldige verletzt, obgleich Ryochi mit dem Schießen begonnen hatte, trotzdem waren die beiden angesehene Detektive und er hasste es, Kriminalisten etwas anzutun, er hatte schon viel zu oft auf Chardonnays Befehl solche getötet...

Er fühlte sich mies, auch wenn er gestern Nacht jemandem geholfen hatte, so war er doch noch ein Killer, der viele Menschen auf dem Gewissen hatte. "Wir verschwinden, überlasst sie ruhig mir, für ihre Lüge wird sie Ärger bekommen, glaubt mir." Er half ihr hoch und stützte sie. "Ich mach das auf meine Art, haltet euch raus." Shina und Ryochi ergaben sich und ließen die beiden gehen, da sie keinen Ärger haben wollten. "Meinst du, er hat eine Ahnung?" fragte die 24-jährige ihren Verlobten und dieser schüttelte den Kopf. "Nicht die Bohne, aber es erscheint mir wirklich besser, sie vorerst gehen zu lassen. Man sollte mich vor allem nicht mit dieser Waffe hier sehen. Ich muss sie quasi gehen lassen." Noch dazu lag hier eine Leiche, auch wenn man es als Notwehr bezeichnen konnte, Ryochi wollte nicht, dass sein Vater etwas davon erfuhr. Er würde unendlich viele Fragen stellen und am Ende würde er erzählen müssen, was die letzten Jahre gespielt worden war. "Die Schlange wartet doch geradezu darauf, dass ich etwas sage, aber ich werde meinen Vater nicht in die Sache mit hineinziehen."

"Wen meinst du? Vermouth?"

"Nee, doch nicht die. Ich meine Baileys. Mein Vater würde alles wissen wollen, also müsste ich auch über Vermouth erzählen und dass sie mir früher das Leben gerettet hat. Damit käme vieles ans Tageslicht, das uns allen Probleme bereiten würde, deswegen soll sie eben abhauen. Irgendwann wird man sie kriegen, glaub mir." Ryochi war klar, dass Kagura es außerordentlich toll finden würde, wenn bekannt werden würde, wer Chris Vineyard war. Den Gefallen hatte er ihr nicht vor zu tun...
 

Der Boss musste dringend zu einer Geschäftssitzung und setzte sich an sein Steuer, auch wenn er gerade eben ein Glas Chardonnay getrunken hatte. Würde ihn ein Polizist anhalten, war derjenige Geschichte. Ohnehin hasste er Gesetzeshüter, die einzigen, denen er loyal gegenüberstand, waren FBI-Agenten, weil er mit einem befreundet war, der ihn ein wenig beschützte. Er fuhr also trotz seines Alkoholkonsums los, wobei er sich auch nicht besonders an die Regeln hielt und schneller fuhr als erlaubt.

Doch nach einiger Zeit fühlte er sich seltsam und seine Sicht verschwamm ein wenig, so dass er sich kurz über die Augen rieb, was allerdings nichts brachte. "Was ist das?" fragte er sich selbst und wiederholte das Ganze. Nichts half, er überfuhr sogar eine rote Ampel, dabei hätte er schon beinahe einen anderen Wagen mitgenommen, was er gar nicht bemerkt hatte. Es war, als würde es vor seinen Augen schneien, der Schnee wurde immer dichter, bis es schlagartig weiß wurde und dann dieses Weiß von einer Dunkelheit verschluckt wurde. Der Mann fuhr blind über die Straße und da er nichts sah, kam er von der Straße ab, woraufhin er gegen einen Baum knallte und ohnmächtig auf das Lenkrad sank. Blut lief ihm über die Schläfen und die Hupe war zu hören, da sein Kopf auf diese drauf gefallen war. Durch den Zusammenprall mit dem Baum, war der Motor beschädigt worden und die Zündung spielte verrückt, so dass es eine kleine Explosion gab, die das Auto anfangen ließ zu brennen. Der Mann war darin gefangen, niemand konnte ihm im Moment helfen...
 

Vermouth beobachtete das Ganze, nachdem sie den Unfallort erreicht hatte, um auch sicher zu gehen, dass er nicht überleben würde. Mit einem Lächeln beobachtete sie das brennende Auto. "Das hast du dir redlich verdient, du Mistkerl! Man sollte mich eben nicht gegen sich aufbringen, das bekommt niemandem so besonders..." Sie wollte sich gerade von dem Gefährt abwenden, als ein Auto anhielt und eine Frau mit rotbraunen Haaren, die ihr bis zum Kinn gingen, ausstieg. Was zum Henker machte die jetzt hier? Diese Frau würde noch Gotanos schönen Plan zunichte machen... Vermouth lud ihre Waffe und rannte auf die Person zu, die das Auto aufmachte. Sie würde Château, die sie erkannt hatte, erschießen, um zu verhindern, dass sie Chardonnay half...
 

Die gerade eben aufgetauchte 27-jährige Frau zog den verletzten Mann aus dem brennenden Wagen, was schon reichte, um die Wut der anderen Killerin in die Höhe zu treiben, sie kochte mittlerweile. "Verschwinde, Château, du wirst ihm nicht helfen!" Sie wollte die Frau von dem Mann wegzerren, doch diese richtete ihre Waffe auf Vermouth. "Du wagst es, du dummes Miststück?!"

"Du warst das, das hätte ich mir ja denken können, was bist du nur für ein Unmensch?"

"Ich bin ein Unmensch? Wenn dann ist dein heißgeliebter Gott dieser Unmensch, denn es ist Schicksal und du wirst dem Schicksal nicht ins Handwerk pfuschen, selbst auf die Gefahr hin, dass ich dich umbringen muss, das wollte ich ohnehin schon damals, als du ihm das erste Mal das Leben gerettet hast!"

"Sag ja, Unmensch! Hau ab, sonst vergesse ich mich", fauchte die Rothaarige mit hell aufleuchtenden Augen, während ihre Waffe auf Vermouths Brust zeigte. "Mach auch nur einen Schritt, dann bist du tot, mein Schatz! So eine wie dich zu töten würde mir das größte Vergnügen bereiten!"

Ganz schönes Temperament die Kleine, aber wieso ließ sie sich dann von Chardonnay so benutzen? "Ich bin nicht dein Schatz und nun weg da!"

"Schnauze!" In dem Moment gab es eine Explosion, deren Druck Château noch ein wenig zu spüren bekam, da sie noch in der Nähe des Autos war und somit etwas von dieser abbekam und auf Chardonnay liegend zu Boden ging. "Verflixtes Miststück, dafür wirst du bezahlen!" Die Blonde richtete ihre Waffe auf den Kopf der Jüngeren, für diese Aktion wollte sie sie wirklich erschießen, weil sie in ihren Augen nichts anderes verdiente, da sie einem Mistkerl, wie Chardonnay einer war, das Leben rettete und ihr ins Handwerk pfuschte, das hatte bisher nur sehr selten jemand ungestraft getan. Die machte Vermouths gute Tat zunichte, was dachte sie, wer sie war? Château erhob sich und blickte an der Frau hoch. Sie ließ von Chardonnay ab und erhob sich. "Du willst es ja nicht anders. Lass es uns hier sofort austragen, dumme Pute!"

"Du denkst, dass du das überlebst?" Sharon hasste sie, ihr wahrer Name war ihr schon ein Dorn im Auge, als wenn das nicht reichen würde, musste sie dem Mann, den sie dermaßen verabscheute, mehrmals das Leben retten. Sie war doch jetzt im Recht, oder? Sie durfte diese Frau auslöschen? "Natürlich, du wirst sterben, denn ansonsten ist er dir ja ausgeliefert..." Vermouth kicherte etwas, ein Kind drohte ihr, denn mehr war sie für sie nicht. "Du solltest dahin zurückgehen, wo du herkamst und mich meinen Auftrag erledigen lassen, okay? Ansonsten geht es dir gleich verdammt schlecht!" Wut war in ihre Stimme gefahren, als sie die letzten Worte sagte. "Du überschätzt dich, wie immer... Du wirst jetzt verschwinden, ansonsten wirst du mich mal kennen lernen, Vermouth. Bei dem Mann verstehe ich keinen Spaß."

Die wusste nicht, was sie da tat, aber das war der Killerin egal, ihr Ziel war Chardonnays Tod, und ohne dass Château ging, würde es ihr nicht möglich sein, den Kerl zu erledigen.

Zu ihrem Pech hörte sie ein Auto, das sich ihnen näherte, dann blickte sie zu Chardonnay hinunter, der mit seinen Verletzungen eine SMS gesendet hatte. Noch wusste sie nicht, wer auf dem Weg zu ihnen war, aber sie ahnte es, was sie dazu brachte, den Gedanken an eine Flucht zu hegen...

"Du bist so blass, Vermouth! Was ist denn los mit dir?" meinte Château in einem schnippischen Unterton in der Stimme, was verriet, dass sie über ihr Gegenüber spottete, denn sie ahnte, was los war, so sah die Killerin nur aus, wenn sie an eine bestimmte Person dachte. Die Grünäugige schielte auf das Handy in Chardonnays Handy und ihr entfuhr ein gemeines Lachen. "Chardonnay weiß, wie er dich erzieht, es wurde Zeit." Ein wütendes Knurren kam über die Blondine, die ein paar Schritte rückwärts ging und den Pick-up am Straßenrand stehen sah. Was planten die da? Warum stieg er nicht aus? Wollte er sie gleich über den Haufen fahren? Ob sie wollte oder nicht, sie brauchte nur zu wissen, dass er hier war und sie bekam es mit der Angst zu tun. Ihr Plan erstarb in diesem Moment und sie begann zu ihrem Auto zu rennen...

Shuichi Akai stieg aus seinem Pick-up aus und blickte ihr nach. Langsam richtete er seine Waffe auf die wegrennende Frau und drückte ab. Sie war schon ziemlich weit gekommen, doch spürte sie auf einmal einen heftigen Schmerz in ihrem Schulterblatt und wurde durch die Wucht des Einschusses beinahe zu Boden gerissen. Sie knallte gegen ihr eigenes Auto, stieg ein und fuhr los. Zu ihrem Glück hatte er wohl nicht vor sie zu verfolgen, das musste er auch nicht, sie würde mit der Kugel von eben noch einige Zeit zu kämpfen haben. Vermouth hasste sie alle beide, die ihm wieder einmal geholfen hatten, obwohl er das gar nicht erst verdient hatte, die waren nicht besser als er und konnten ihretwegen das Zeitliche segnen. Die 29-jährige kniff ein Auge zusammen und griff sich an den Rücken, wo sie etwas nasses spürte, was ihr verriet, dass sie stark blutete. Tränen der Wut kamen in ihren Augen auf, als sie ihre blutige Hand betrachtete, was ein Zeichen ihres Versagens war...

Sie war so nah an ihrem Ziel gewesen, dann mussten die ihr alles kaputt machen, das war nun wirklich unverzeihlich...

Doch noch mehr, als die beiden, hasste sie sich selbst, weil sie wieder einmal versagt hatte. Es gab nichts schlimmeres, als den Kürzeren zu ziehen, was man an ihrem Gesichtsausdruck bemerken konnte, der gemischt war mit etwas, das ihren Schmerz in der Schulter verriet.
 

Der Oberschülerdetektiv, der nachdem Vermouth verschwand, ebenfalls die Kurve kratzte, da er keinesfalls mit Syrah alleine sein wollte, weil sie ja wieder über ihn herfallen könnte, machte sich auf den Weg zum Polizeipräsidium, da er dort Ryochi vermutete, mit dem er ein Männergespräch führen wollte. Shinichi ging also in das Hauptquartier hinein und fragte den Inspektor, ob er wusste, wo Ryochi war, dieser sagte ihm, dass er ihn bei Wataru finden würde, von dem er aber nicht wusste, wo er steckte. Nach einer Weile fand er sie in der Cafeteria, die man neu gemacht hatte, damit die Angestellten, sich auch mal auf die Schnelle etwas zu essen holen und sich in ihrer Mittagspause dort ausruhen konnten.

Er ging langsam auf die beiden Männer zu, die beide einen Kaffee tranken und klopfte Ryochi auf die Schulter. "Kann ich mal mit dir reden...?" fragte er leicht schüchtern und brachte den Detektiven dazu, seinen Kopf zu ihm zu drehen. "Klar, was gibt's?"

"Nein, ich will dich unter vier Augen sprechen... Nicht, wenn jemand dabei ist. Nichts gegen dich, Wataru, okay?"

"Schon gut, ich wollte eh noch etwas erledigen." Der Kriminalist erhob sich und schüttelte Ryochi kurz die Hand. "Du kommst etwas ungelegen, aber das macht nichts. Wollen wir hier reden?" fragte Detektiv Akaja und Shinichi setzte sich auf Watarus Platz. "Ja, meinetwegen, aber es ist besser, wenn niemand mitbekommt, was wir reden, wir sollten aufpassen." Ryochi war klar, was der Junge bereden wollte, was ihm ein Seufzen entlockte. "Du solltest dich aus der Organisation raushalten." Jetzt fing der auch noch an, Shinichi dachte, sie seien Freunde und dann so was. "Sag mal, habt ihr euch abgesprochen? Vermouth hat haargenau dasselbe gesagt. Ich bin doch kein kleines Kind, das man andauernd beschützen muss." Ryochi hatte nachdem, was gestern Nacht geboten war, keine Lust auf einen schmollenden Jungen, der sich in seinem Ego angegriffen fühlte. "Wenn du kein kleines Kind bist, dann benimm dich mal deinem Alter entsprechend und lass dieses kindische Verhalten endlich sausen. Kein Wunder, wenn sie dir ständig so was sagen muss, sonst kommst du ihr noch auf unsinnige Gedanken."

Shinichi seufzte kurz, er hatte es eben so langsam satt, wie sich alle verhielten. "Zur Zeit lässt sie das Miststück raushängen und verschließt sich vollkommen."

Das verstand er nicht und wollte jetzt mit ihm darüber reden? Das war doch ein Scherz, oder? Ryochi verstand sie sehr gut, immerhin war er bei ihr gewesen und hatte sie in all ihrer Trauer erlebt. "Weißt du, sie ist so, weil sie eine Enttäuschung wegsteckt, das wird wieder."

Der Junge schaute ihn so verpeilt an, dass er beinahe lachen musste, obwohl es ganz und gar nicht witzig war. "Ich wollte eigentlich über Männerzeug reden." Ryochi hustete etwas, da er sich verschluckt hatte, als Shinichi das sagte. Im Moment schien der Junge so etwas wie sein Bruder zu sein, der Tipps von seinem großen Bruder wollte und irgendwie gefiel ihm diese Rolle. Er vermisste ohnehin seit seines Bruders Verschwinden etwas, einen Bruder eben. Auch wenn er bei Shinichi eine etwas andere Rolle hatte, er war jetzt so wie Yuichi früher, der ihn beschützt hatte, jetzt war Ryochi selbst alt genug, um den kleinen Bruder zu beschützen. Allmählich hatte er es satt, immer beschützt zu werden, deswegen hatte er vorhin auch selbst Beschützer gespielt und hatte auch vor, es weiter zu tun. "Was genau willst du wissen?"

"Ich will dir nur was erzählen, Ryochi, ich habe heute Nacht den Fehler meines Lebens begangen." Geschockt war der 24-jährige aufgesprungen, da er das Ganze ein wenig in den falschen Hals bekommen hatte. "Das darf doch nicht wahr sein", meinte er mit lauter Stimme. "Was willst du denn mit der? Die ist doch viel zu alt für dich!"

"So habe ich auch das Gefühl. Sie hat um ihren Freund getrauert und hat mich auf einmal geküsst. Alles ist irgendwie aus der Bahn geraten, bis wir miteinander geschlafen haben." Shinichi wirkte kleinlaut, als er das sagte, weil es ihm irgendwie peinlich war, wie leicht Syrah ihn hatte verführen können. "Sie könnte deine Mutter sein." Shinichi war knallrot geworden bei dieser Aussage. Was zum... was dachte er da jetzt bitte? Syrah war doch so alt noch gar nicht. "Moment, das ist ein Missverständnis", lenkte er ein und winkte mit den Händen. "Was ist daran miss zu verstehen, dass dich diese Frau verführt hat, nur weil man jemanden umgebracht hat, der ihr viel bedeutet hat? Dafür gibt es keine Entschuldigung! Jetzt dreht sie wohl vollkommen durch, ich wusste, man hätte sie gestern nicht gehen lassen sollen!"

"Es war Syrah, Ryo, nicht Vermouth, ich bin zwar auch in ihrem Bett gelandet, aber..." Er schaute deprimiert zur Seite. "Ich bin für die so sexy, wie ein Stück Brot, der wurde schlecht, als sie mich aus Versehen geküsst hat, sie dachte, ich bin Sêiichî..." Was war denn jetzt kaputt? Aber Moment! Ryochi wusste nicht, was ihn mehr schocken sollte, dass es nicht Vermouth und somit Syrah war, oder...? Ihm war schlecht, als er erkannte, dass Shinichi mit dieser kranken Person Sex gehabt hatte. Da wäre ihm Vermouth jetzt echt noch lieber gewesen, denn ihre Tochter war noch viel kränker als sie. "Oh man, die muss sich aber auch an jeden ranschmeißen, die hat sich ja keinen Deut geändert, die ist noch immer das gleiche durchtriebene Miststück, wie früher. Bei mir hat sie es auch schon versucht, allerdings habe ich es nicht zugelassen. Bei Frauen wie ihr muss man vorsichtig sein, aber das kommt wohl jetzt reichlich spät."

"Wohl wahr, es war furchtbar, diese Frau ist... wie soll ich's sagen? Sie hat mich mehr als nur ausgepowert. Statt, dass mich die Sache glücklich machte, hat es mich deprimiert, so dass ich nachts, als sie mich mal wieder anfasste, zu Vermouth geflüchtet bin, weil ich mich da sicherer gefühlt hab."

Oje, wenn man freiwillig zu so einer Frau ins Bett ging, musste die andere arg drauf gewesen sein. "Ganz im Vertrauen... was hat die mit dir angestellt?" Shinichi hatte die Augen zugekniffen und seine Hände, die auf seinen Knien lagen, begannen zu zittern, was Ryochi nicht verborgen blieb. Dieses Miststück hatte also mal wieder maßlos übertreiben müssen. Ryochi hatte sie so in Erinnerung, dass sie die Männer provozierte, ihre ganze Art ging Richtung sadomasochistisches Verhalten. Shinichi hatte jetzt bestimmt seine Unschuld an sie verloren und sie hatte ihn so sehr geschockt, dass er bald eine sexuelle Blockade haben würde. "Nicht alle sind so wie Syrah, das solltest du dir mal merken und nicht mehr dran denken, was sie getan hat, was auch immer es war. Die war schon immer abnormal."

"Als wenn das alles wäre..." Er schluchzte auf. "Ich bin total auf ihr Getue hereingefallen. Ich hatte eben schon immer eine Schwäche für sie und als sie dann so traurig war und um ihren Freund getrauert hat, hat sie mir so Leid getan, dass ich sie nicht enttäuschen wollte, was sich nun mal als Fehler herausgestellt hat. Sie hat mehr von mir verlangt, als ich ihr geben konnte, das hat mich runtergezogen."

"Sie ist nicht deine Kragenweite, auf die stehen in der Regel nur Arschlöcher, Teran und Shuichi Akai zum Beispiel." Ryochi fand es einfach schrecklich, dass Shinichi es ausgerechnet mit dieser Frau zu tun bekam, die würde ihn noch verderben und natürlich würde er Vermouth davon erzählen, weil er wusste, dass sie davon genauso wenig begeistert sein würde, wie Ryochi selbst. Dann würde Syrah erst einmal Ärger mit ihrer Mutter kriegen, weil die es hasste, wenn sich ihre Tochter dem erstbesten hingab. Kaum zu glauben, dass ausgerechnet sie auf jemanden eine solche Wirkung haben konnte. "Nein, hör doch... Zu allem Überfluss haben Shina und Syrah schlimme Differenzen, es ist, als hätte ich mich auf ihre Seite geschlagen und meine Schwester enttäuscht, du darfst Shina nichts davon sagen, sie würde mich verachten."

Das war sein eigentliches Problem? Dann kannte er seine Schwester aber schlecht. "Ach was, so schnell wird sie ihren Bruder nicht verachten, glaub mir."

"Doch, in diesem Fall schon, weil Syrah unsere... Cousine... ist", stotterte er und vergrub sein Gesicht in den Händen, was ihn wirklich sehr verzweifelt wirken ließ.

Ryochis Mund öffnete sich voller Schockierung. Syrah war ihre Cousine? Aber das konnte doch nicht sein, oder? War sie der Grund für Shinas merkwürdiges Verhalten im Bezug auf Vermouth, weil sie jetzt ihre Mutter war? Das tat ja richtig weh, wenn man daran so dachte. "Du gehst mit deiner Cousine ins Bett, also, irgendwie bist du ja auch nicht ganz sauber..."

"Ich weiß auch nicht, wie ich mich darauf einlassen konnte, sie war eben doch ziemlich sexy..."

"Fang ja nicht so an, Shina hasst Machos, wie du weißt, sie wird dich nur wieder unterbuttern."

"Das war mit ein Grund, weswegen ich mich auf Aiko eingelassen habe, obwohl Shina mich immer vor ihr gewarnt hat, ich hab angefangen ihr zu misstrauen, Aiko hat es ja auch darauf angelegt. Ich bin so leicht zu benutzen. Aiko hasst Shina bis aufs Blut, das ist bereits bei mir angekommen, sie wollte mich umdrehen. Sie hat es ausgenutzt, dass ich eine Schwäche für sie habe."

Das war doch mal etwas, Ryochi seufzte. Er kannte Syrah oder aber auch Aiko schon eine ganze Weile und auf die Art, wie er sie kennen gelernt hatte, war sie ihm sofort unsympathisch, jetzt wusste er auch weswegen, sie würde sich eben nie ändern. Trotzdem war es für den Detektiven dermaßen ein Schock, dass er jetzt schwieg. Vermouth hatte jetzt quasi Shinas böse Cousine adoptiert, das waren ja rosige Aussichten, dieser Frau würde er noch die Hölle heißmachen und sie fragen, was sie sich dabei gedacht hatte.

Losing hope...

Schon seit über einer Stunde versuchte man Shinichi auf dem Handy zu erreichen, aber anscheinend war der Akku leer, oder er hatte es schlichtweg abgeschaltet.

Draußen herrschte jetzt Sonnenschein, obwohl der Himmel eher die Botschaft verkündete, dass es bald wieder regnen würde.

Das Haus der Kudôs war jetzt recht leer, was Yukiko sich irgendwie gar nicht vorstellen konnte, da es immer voll gewesen war, so dass sie es jetzt ungewohnt fand. Shinichi war nicht da, Minako nicht und auch Katsumi war verschwunden, sie war anscheinend bei Heiji, was Yukiko nicht wirklich passte, da sie ihn nicht mochte. "Sag mal, was war jetzt eigentlich los? Wo warst du? Wer hat dafür gesorgt, dass du weg warst?" Die Frage beschäftigte Shina schon seit einiger Zeit, so dass sie endlich erfahren wollte, was die Wahrheit war. Es kamen jede Menge Leute in Frage, so dass ihr nicht so recht klar war, wer nun wirklich der Übeltäter gewesen war.

Yukiko hingegen wusste von einer Person zumindest, dass sie darin verwickelt war, denn die Männer hatten ja ihren Namen erwähnt...

"Tja, so genau weiß ich das nicht", log sie dennoch, "aber falls du denkst, es wäre sie gewesen, muss ich dich enttäuschen, so was würde sie nie wollen. Ich wurde von Killern gejagt, denkst du echt, so was will sie?" Dass sie von ihrer Freundin sprach, war Shina klar und sie legte das Handy weg, mit dem sie Shinichi versucht hatte zu erreichen. "Mhm, nein, ich dachte eher daran, dass sie dich hat verschwinden lassen, um dich vor irgendwem zu beschützen, aber ich denke eher so an Aiko oder Kagura, weil das zu denen passen würde. Die stehen darauf, Leuten, die sie hassen, wehzutun! Aiko selbst hasst dich und würde dir auch ein paar Leute auf den Hals hetzen, Kagura hingegen, tja, die würde dafür sorgen, dass Sharon mitbekommt, dass es dir schlecht geht, um sie zu verletzen, du weißt ja, wie die so drauf ist, du hast sie ja auch genauso wie Keichiro kennen gelernt. An ihn habe ich übrigens auch schon gedacht. Vielleicht macht er ja mit Kagura gemeinsame Sache, die stehen ja beide auf dich, weil sie durch dich an gewisse Personen rankommen können."

"Findest du es nicht auch seltsam?" fragte Yukiko, woraufhin ihre Tochter erst einmal nachdenken musste, was sie meinte, entschied sich aber, sie erst einmal weiterreden zu lassen, vielleicht erfuhr man dann ja mehr, doch Yukiko schwieg. Es war seltsam, dass Sharon nichts mitbekommen hatte. War die blind geworden? Die roch Verbrechen doch 3 Meilen gegen den Wind. Wie kam es dann, dass sie bei den Dingen, die ihre Tochter trieb, zuschaute? "Meinst du Syrah, Mutter?" Die Angesprochene unterbrach ihre Gedanken und schaute ihre Tochter an, die ernst geworden war. "Tja, scheint so, als wenn Sharons Tochter mitgemischt hätte, aber ich frage mich immer noch, wie sie es vor ihr hat verbergen können."

"Vielleicht war sie mit anderem Kram beschäftigt? Wie du weißt, hat Keichiro sich jetzt die Macht unter den Nagel gerissen. Sie hat mehr als genug damit zu tun, den Kerl von Schandtaten abzuhalten und ihm auf den Wecker zu fallen. Sie wird auf Syrah aufpassen müssen, genauso wie sie auf sich selbst Acht geben muss, noch dazu hat sie gewisse andere Leute an der Backe..." Shina seufzte leicht und schluckte die Worte runter, denn das ging ihre Mutter doch eher weniger etwas an. Das war eine Sache zwischen ihr, Shinichi und Vermouth, damit sollte sie nicht auch noch zu tun bekommen. "Manchmal denkt die sich eben nichts dabei, die handelt einfach. Und am besten noch mit dem Kopf durch die Wand, in dem Fall ist sie schlimmer als Shinichi. Sie will auf Teufel komm raus mit Keichiro abschließen, aber irgendwie hat er aufgepasst und weiß jetzt, wie er sie ruhig stellt. Ob's dir passt oder nicht, Syrah ist zu einem echten Problem für sie geworden. Sie hat Angst um sie, Keichiro weiß doch sehr genau, wie sehr sie an ihrer Tochter hängt, weil sie nie eigene Kinder hatte. Der Kerl nutzt die Schwächen von anderen eben aus, so ist das eben. Und da du auch zu ihren Schwächen gehörst, dachte ich auch an ihn, tja."

"Manchmal wünsche ich mir tot zu sein, dann hat sie ein Problem weniger", sagte Yukiko mit einem mehr als niedergedrückten Ton in der Stimme.

"Ach was, glaub mir, das ist nur das kleinste Problem, das sie hat. Richtig gefährlich wird es, wenn sie erfährt, dass Syrah in die Sache rund um dein Verschwinden verwickelt war, denn dann werden die Fetzen fliegen. Leute, die ihr am Herzen liegen, sollten sie besser nicht auf so eine Art hintergehen und verletzen, dann rastet die womöglich aus, ich hab das alles schon mitbekommen. Es muss immer nach ihrem Kopf gehen, was heißt, dass Syrah ihre Finger lieber von dir lässt, sonst bricht ein Unwetter über uns alle herein. Dann wird es ihr nämlich verdammt schlecht gehen und sie wird sich abreagieren wollen." Shina redete über Syrah und dachte innerlich an Shinichi, der war auch ein riesiges Problem geworden, weil er der guten Sharon seit geraumer Zeit mit gewissen Dingen in den Ohren lag und sie überreden wollte, ihn in die Organisation zu bringen, deswegen war er auch mal wieder in die Sache hineingeraten und sie war beschäftigt genug, diese Killer von ihm fernzuhalten. Der Detektivin war klar, dass Chardonnay etwas von ihrer Aktion rund um Shinichi ahnte, vielleicht hatte er deswegen Sêiichî umlegen lassen? Das wäre doch mal wieder typisch. Und er schaffte es immer wieder, ihr innerlich Schmerzen zuzufügen, was kein Wunder war, da er mit Shuichi Akai befreundet war. Vielleicht kannte der die Verbrecherin nur durch Chardonnay so gut? In der Verbrecherwelt war alles möglich. Vielleicht hatte er ihn sich auch gekauft? Kohle hatte der Mistkerl ja mehr als genug...

"Ich mache mir Sorgen, Aiko kann man alles zutrauen. Wenn Sharon ihr im Weg ist, dann schafft sie sich die auch aus dem Weg. Du weißt doch, dass sie es in erster Linie auf dich abgesehen hat... Ich bin doch Nebensache", kam von Shinas Mutter, jedoch widersprach sie ihr sogleich. "Nö, finde ich nicht. An dich kommt sie besser ran, wie man gemerkt hat, also hat sie ihr Spielchen mit dir getrieben. Die treiben ihr Opfer gerne in den Wahnsinn, du warst verzweifelt, du siehst nämlich ziemlich erledigt aus. Und wenn ich ehrlich bin, deine Freundin würde zuschauen, wenn es um mich ginge, es geht ihr nur um dich."

Yukiko glaubte das nicht, sie dachte nicht, dass ihre Freundin ihre Tochter nicht bremsen würde. Aber Shina sollte man besser nicht reinreden, die hatte eben ihre Meinung. "Ich weiß nicht", trotzdem versuchte sie es immer wieder, ihr klarzumachen, dass da nichts persönliches mit zusammenhing, dass Syrah bei Vermouth gelandet war. "Ich denke, du liegst falsch. Ich denke nämlich, Syrah traut sich gar nicht, dich direkt anzugreifen, weil sie dann Ärger mit ihr bekommt."

"Mach dich nicht lächerlich, nur in deinen Träumen hat Aiko Misae Angst vor Sharon. Die würde sie auch anschießen, wenn es ihr was bringt, du kennst sie doch. Die war schon immer nur auf ihren Vorteil aus. Vielleicht tut sie auch nur so, als würde sie an ihrer Mutter hängen, um besser an ihre Freundin ranzukommen? Ich traue ihr alles zu, merk dir das..."

Thema beendet, Yukiko hatte keine Lust mehr auf dieses Thema, weil sie immer den Kürzeren zog, Shina butterte die Leute eben unter, da hatte jemand wie sie gar keine Chance mehr, außerdem war sie für so ein Gefecht tatsächlich viel zu erledigt. Sie selbst hatte mehr als genug Gedanken an Aiko verschwendet, die war krank im Kopf, woran niemand etwas ändern konnte, auch Sharon nicht, also weswegen sollte man sich unnötig Gedanken machen!?

Wie immer dachte Yukiko nur eines, dass alle keine Ahnung hatten, wovon sie redeten. Sie schmollte ein wenig, denn sie machte sich hier Sorgen und wurde an die Wand geredet, na toll. "Schmoll nicht, ich sage nur meine Meinung, wenn dir das nicht passt, dann rede nicht mit mir über sie", musste Shina sagen, da sie an Yukikos Gesicht erkannt hatte, was Sache war, und sie jetzt etwas ärgern wollte, wie es oft der Fall war.

"Du bist doof! Ich mache mir doch nur Sorgen... Es passt mir gar nicht, dass Aiko bei ihr gelandet ist, dieses Miststück wird ihr am Ende nur Ärger machen und ihr wehtun, so wie sie eben schon immer war. Ich fresse einen Besen, wenn die was für sie übrig hat. Wenn die Wahrheit herauskommt, steht sie wieder alleine da. Stell dir vor, was passiert wäre, wenn es diesen Killern gelungen wäre, mich umzubringen??? Das zeigt doch, dass die überhaupt keine Rücksicht auf sie nimmt und nur an sich denkt!" Während die Verzweiflung anwuchs, tropften Tränen auf den Teppich, da sich Yukiko nicht mehr beherrschen konnte. "Beruhige dich, wer sagt, dass Sharon jemals erfahren hätte, wer schuld war? Syrah hat doch bereits in die Trickkiste gegriffen, indem sie nicht selbst auf dich losgegangen ist."

Hatte die denn überhaupt verstanden, was sie meinte? Syrah ging das Risiko ein, ihre Mutter unglücklich zu machen, da konnte ihr das Wohl dieser Frau wohl kaum am Herzen liegen, das meinte sie mit ihren Worten...

"Das meine ich nicht, ich meine... Sie soll mich endlich vergessen und nie wieder an mich denken, wie sie es damals geplant hat... Dann kann mir was passieren, ohne dass es sie interessiert, so wäre es wirklich besser... Wenn die mich umbringen, ist sie die erste, die darunter leiden muss, aber das ist dieser dummen eingebildeten Tussi scheißegal. Sollte ich sie erwischen, ist dieses Miststück tot!" Yukiko hatte die Tür hinter sich zugeknallt, so dass Shina kurz seufzte. "Jetzt dreht sie in ihrer Sorge durch, ich hab's geahnt. Es wäre besser gewesen, man hätte ihr nie gesagt, dass sie noch lebt, auch wenn ich glaube, dass sie was geahnt hat...." In Wirklichkeit würde Yukiko sich nicht mehr trauen, Syrah zu nahe zu kommen, weil sie Angst vor dieser hatte, dem war sich Shina wohl bewusst. Ihre Mutter wusste, wie sehr Aiko sie hasste, genau deswegen fürchtete sie sich vor ihrer Rache, bei Sharon war das was anderes, sie hasste sie nicht und würde ihr nie etwas antun, was Yukiko wusste, weswegen sie auch keine Angst vor ihr haben musste und folglich auch keine hatte. Des Weiteren schien sie sich mehr um ihre Freundin als um sich selbst zu sorgen, was Shina nicht nachvollziehen konnte, da Vermouth Syrah wohl eher umbringen würde, als umgekehrt. Demnach war die Sorge ihrer Freundin irgendwie unbegründet. Sie sollte sich lieber wegen Shuichi Akai sorgen, der würde sie auch umbringen...
 

Dass Anisette eigentlich der Drahtzieher für die Aktionen der Organisation im Bezug auf Yukiko gewesen war, verschwieg die Frau ihrer Tochter konsequent, da sie ihr nicht noch mehr unangenehme Dinge erzählen wollte, sie sollte sich nicht wegen weiterer Personen sorgen. Irgendwie war es so langsam chronisch. Niemand hatte etwas für die Freundschaft der beiden übrig, Yukiko selbst so langsam auch nicht mehr, weil sie nur für Ärger sorgte. Nicht mal ihre Tochter verstand sie, wer würde sie in Zukunft verstehen? Mit wem sollte sie über diese Probleme reden? Yusaku konnte man solche Dinge nicht sagen, der kam einem dann mit Interpol und das würde Ärger für ihre Freundin bedeuten, da sie eine Mörderin war, das wollte die Frau keinesfalls riskieren. Aber wer konnte ihnen allen in dem Fall helfen? Akiko? Obwohl Yukiko und ihre Schwester sich hassten, sie wusste, dass Akiko Sharon mochte und ihr helfen würde, falls es nicht anders ging, daher hatte die 45-jährige vor mit ihr zu telefonieren. Okay, Akiko hasste Yukiko, aber das war in dem Fall unwichtig... Sie sollte ja nicht ihr selbst helfen, sondern jemand anderem, an dem ihnen beiden etwas lag... Camaya würde Vermouth unterstützen, dann konnte sich Chardonnay warm anziehen, denn sie würde niemals zulassen, dass ihrer Freundin Leid zugefügt werden würde, auch wenn sie dafür alle anderen töten müsste, die ihr wehtun wollten...

Yukiko griff zu ihrem Handy und suchte die Nummer ihrer Schwester Akiko heraus, wie gut, dass sie diese doch noch aufbewahrt hatte. Es war schon ziemlich hinterlistig, ausgerechnet diese Frau auszunutzen, die ihr den Mann und ihre beste Freundin wegnehmen wollte. Die Hellbraunhaarige fühlte sich zu schwach, um Sharons Freundin zu sein, also würde sie diese ihrer Schwester überlassen, sie war immerhin auch eine Killerin, die beiden passten demnach viel besser zusammen und vor allem konnte sie ihr viel besser helfen, sie konnte das, was Yukiko unmöglich war.
 

Ihre Schwester war gerade damit beschäftigt sich zusammen mit ihrem neuen Freund im Bett zu wälzen, so dass sie genervt stöhnend ans Telefon ging. "Hallo?" Die 38-jährige wartete darauf, dass sich jemand meldete, doch sie hörte nur ein leises Seufzen. "Wer ist da?" fragte sie ruppig, woraufhin sich der Mann in ihrem Bett aufrichtete und ins Bad verschwand, da ihm das Telefongespräch die Lust vergrault hatte. "Ich bin's, Akiko..." Ein amüsiertes Lachen kam über die Lippen der Hellhaarigen, als sie die Stimme ihrer älteren Schwester hörte, dabei fühlte sie sich fast schon wie im falschen Film. "Gerade du, rufst mich an?"

"Ja, ich..." Yukiko schluckte, ihr zu sagen, dass sie ihre Hilfe brauchte, war mehr als nur eine Überwindung, es war, als würde sie ihre Prinzipien, nie mit dem Feind zusammenzuarbeiten, vergessen. Aber es ging um ihre Freundin, also vergaß sie all ihren Stolz...

"Ich rufe an, weil ich dich um etwas bitten wollte." Man hörte ihre Schwester ein weiteres Mal lachen, was für eine Schmach, sie kam sich jetzt noch erbärmlicher vor als bisher. "Was du nicht sagst, Schätzchen. Um was wolltest du mich denn bitten?" Ihre Worte waren wirklich albern, also konnte die Frau nur lachen. Ihre sture Schwester wollte sie um Hilfe bitten, das war filmreif.

"Du magst doch Sharon, oder nicht?"

"Mhm, natürlich, sie ist ja deine Freundin!" Wie sich das anhörte, als wenn sie sie nur mochte, weil sie mit ihrer Schwester befreundet war. "Ja, meine Freundin, der ich leider nicht bei ihren Probleme helfen kann. Aber du, du wärst in der Lage ihr zu helfen."

Shina hatte die Stimme ihrer Mutter aus dem Wohnzimmer gehört und entschied sich etwas zu lauschen, jedoch gefiel ihr das, was sie hörte, überhaupt nicht. "Ich bitte dich, Akiko, wenn du sie doch wirklich magst, dann hilf ihr... Sie hat Probleme, aus denen sie nicht mehr so schnell rauskommt."

"Ach, und da denkst du, hält deine Schwester her, und spielt die Retterin, wie? Wie wär's, wenn du ihr hilfst, immerhin hast du immer gesagt, ich soll sie in Ruhe lassen." Sie spielte mit ihrer Schwester und sagte die Worte so, dass sie sie verletzen würden. "Was kann ich dafür, wenn deine Sharon auf solche Schwächlinge wie dich abfährt? Da hat sie doch jetzt glatt gelitten!"

"Es überrascht mich nicht im geringsten, dass du so etwas sagst, herzlos warst du ja schon immer. Und deinen Freunden stichst du von hinten ein Messer in den Rücken."

"Was du nicht sagst. Ich weiß, was du sagen willst, du hast endlich gerafft, wie deine sogenannte Freundin wirklich ist und dass sie Leute ermordet. Wenn du sie doch so gern hast, dann mach sie eben nach und steig in die Organisation ein, dann kannst du immer bei ihr sein und ihr würdet endlich zueinander passen, aber dafür bist du zu feige, du warst schon immer ein Feigling, deswegen musste sie sich in Gefahr begeben, weil sie dich beschützen musste, du naives Ding." Man hörte ein gehässiges Lachen, das Shina sogar aus der Entfernung noch hörte, was sie kurz knurren ließ. "Okay, ist ja gut, Akiko, du hattest immer recht, sie ist die falsche Freundin für jemanden wie mich..." Sie schluchzte auf, was in das Gesicht der Angesprochenen unwillkürlich ein Lächeln zaubern musste. "Bestrafe sie nicht für meine Dummheit. Ich habe aber geahnt, dass deine freundschaftlichen Gefühle wieder einmal nur gespielt sind, du magst sie nicht im geringsten, denn dann würdest du ihr helfen, statt solchen Mist von dir zu geben."

"Das war ein ernstgemeinter Rat. Du wirst 'ne Killerin und sie kann endlich aufhören dich wie eine kleine Schwester zu beschützen."

Was zum Teufel redete sie da mit ihrer Mutter? Shina bemerkte die Deprimierung im Gesicht von Yukiko und machte sich natürlich Gedanken darüber, was sie redeten, anscheinend warf ihr das falsche Miststück mal wieder Gemeinheiten an den Kopf. "Hilfst du ihr?" Die Frau klang wie ein kleines Mädchen, das verzweifelt um Hilfe bettelte, das gefiel Shina gar nicht, also wollte sie sich endlich einmischen, ihr wäre es am liebsten, ihre Mutter hatte nichts mehr mit dieser Person zu tun, weil sie ihr nur Leid zufügen wollte. Wie gut, dass sich Sharon in dem Punkt nie hatte benutzen lassen...

"Ganz im Gegensatz zu dir, hat sie ein Herz, meine Gute. Sie ist genauso wie du eine Killerin, aber du hast dein Herz schon vor langer Zeit verloren, deswegen versuchst du es auch immer wieder andere dazu zu benutzen, um mir wehzutun, das ist erbärmlich. Du redest, als wenn sie diese Dinge freiwillig getan hätte, das hat sie nicht, das beweist mal wieder, wie gut du sie eigentlich kennst, Schwesterherz!" Ein schnippischer Ton war in Yukikos Stimme gefahren, so dass Akiko ein Fauchen von sich gab. "Tze, ist dir überhaupt klar, dass sie damals nur deinetwegen in die Organisation ihres Vaters eingestiegen ist, um dich vor Chardonnay zu beschützen?! Du bist ganz alleine schuld daran, wenn es ihr jetzt schlecht geht! Trage endlich die Konsequenzen! Meinst du, ich bade aus, was du damals verbrochen hast?!" Man brüllte die 45-jährige an, so dass Shina ihre Worte sehr genau mitbekommen hatte, was sie schockiert in ihre Richtung blicken ließ, denn es war ihr neu, was Akiko von sich gab. Die hatte sicher gelogen. Allerdings rannen ihrer Mutter Tränen über die Wangen, wie Shina durch den Spalt in der Tür sehen konnte... Sprach sie etwa doch die Wahrheit? Hatte sich demnach die Sache damals anders zugetragen, als ihre Mutter immer sagte? Sollte Akiko ihrer Mutter auch nur einmal zu nahe kommen, würde sie das bereuen... Shina war nahe daran einen Menschen zu hassen, auch wenn dieser ihre eigene Tante war, denn diese Frau war böse, anders konnte man es nicht sagen. Sie hatte den Verstand und ihr Herz verloren, was eine üble Mischung war, weswegen sie immer wieder auf verhasste Personen losging, aber ganz besonders auf Leuten, bei denen es funktionierte, wie bei ihrer Mutter zum Beispiel. Allerdings sollte Vermouth davon erfahren, würde sie wohl nicht mehr allzu lange leben... Die Detektivin wünschte sich schon fast, dass es so kommen würde. Sie sollte bereuen, was sie ihnen antat. Noch lieber wäre es ihr allerdings, wenn sie endlich mal aus ihrem Versteck auftauchen würde, dass man etwas ausrichten konnte, aber sie versteckte sich, genauso wie Keichiro, die waren gleich feige...

Es kam selten genug vor, dass sich Yukiko so sehr von ihrer Schwester verletzen ließ, dass sie zu weinen begann, normalerweise hatte Shina ihre Mutter ohnehin noch nie so richtig weinen gesehen, bis gerade eben. Es musste ziemlich gesessen haben, dass ihr das jetzt passierte. "Ich kann ihr nicht helfen, das weißt du..."

"Ja, weil du ein Schwächling bist. Ich werde ihr helfen, wo ich kann, aber den Mist, den du verbrochen hast, kann ich nicht rückgängig machen. Die Organisation ist für uns alle eine Nummer zu groß, auch für jemanden wie sie. Tja, daran bist du selbst schuld. Du hast sie da rein getrieben... Dennoch, ich werde ihr helfen, du kannst also beruhigt sein. Man kann sie ja nicht für deine Schwäche bestrafen." Natürlich stocherte Akiko absichtlich in Yukikos Wunden herum und gab ihr an Dingen die Schuld, an denen niemand schuld haben konnte, aber sie wusste, dass sie sich schuldig fühlte, was sie einfach ausnutzen musste...

"Es geht hier nicht um mich..."

"Dann würde ich das auch nicht tun... Und jetzt entschuldige mich. Ich habe zu tun, Bye." Es begann zu tuten, woraufhin Yukiko sich erleichtert die Tränen wegwischte, auch wenn es wirkte, als wäre sie todunglücklich, war sie sehr froh, denn ihre Schwester würde dafür sorgen, dass ihrer Freundin nicht geschehen würde... Vielleicht würde man ihr die Freundin wegnehmen, aber das spielte keine Rolle, sie riskierte gerne, sie zu verlieren, wenn es ihr nur besser gehen würde. Im Grunde war sie selbst ja am meisten schuld daran, dass Sharon leiden musste...
 

Etwas lädiert kam die blonde Killerin zurück in ihr Apartment, worauf Syrah bereits gewartet hatte. Sie war im Bad, um sich zu schminken, was sich allerdings mit einem kaputten Spiegel gar nicht einfach gestaltete, so dass sie ihrer Mutter einfach ihren kleinen Handspiegel geklaut hatte. Mit diesem in der Hand kam sie aus dem Bad. "Du warst lange weg, was hast du wieder getrieben?" fragte Syrah ihre Mutter und entlockte dieser erst einmal ein wütendes Knurren. "Ich habe ihn gerade mal wieder vergeblich versucht ins Jenseits zu befördern!"

"Du wirst uns noch mal ins Grab bringen", meinte Syrah entrüstet. "Der Kerl wird nicht mehr lange dabei zusehen... Und dann sind wir alle dran, auch du."

"Nö, das denke ich nicht, er wird mir nichts antun, das kann er noch immer nicht, das muss man doch ausnutzen." Chardonnay würde sie niemals töten können, der war unfähig, weil er Gefühle zuließ. Gefühle, die sie nicht haben wollte...

"Dir vielleicht nicht, was ist mit mir? Du solltest für unser Wohl Opfer bringen, so wie ich es immer getan habe. Du solltest dem Kerl geben, was er will, dann wird alles viel leichter." Vermouth war gerade mit ihrer Verletzung beschäftigt gewesen, so dass sie Syrah nicht ansah, doch ihre Worte brachten sie dazu, diese Lappalie zu vergessen, denn etwas ganz anderes hatte ihr Interesse geweckt und ein Gefühl des Entsetzens hervorgeholt. Tickte dieses Kind noch ganz sauber? Syrah blickte in Vermouths kalt funkelnde Augen, so dass sie kurz schluckte, da sie ahnte, dass sie gerade etwas falsches gesagt hatte, wenig später bekam sie auch bereits die Rechnung in Form einer Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. Selten rastete ihre Mutter dermaßen aus, dass sie ihr ins Gesicht schlug, doch jetzt war es passiert, da sie sich von ihrer Tochter verletzt vorkam und es ihr heimzahlen musste...

"Sag das noch mal bitte, ich hab's nicht richtig verstanden! Ich soll bitte was tun? Ich bin nicht du und werde auch nie wie du sein, wenn du ja so Angst vor ihm hast, dann geh du zu ihm und gib dich dem hin, ist ja widerlich, aber dann rechne mit einer Gegenreaktion!" Da hatte man die Bestätigung, Syrah würde auf der Strecke bleiben, weil ihre Mutter mal wieder zu stolz war. "Dein Stolz wird uns das Genick brechen." Dass man sie geohrfeigt hatte, ignorierte die 26-jährige, obwohl ihr das wahrlich nicht leicht fiel, doch zurückschlagen, wäre fast schon so etwas wie Selbstmord. "Ist es dir eigentlich egal, was mit mir ist, oder wieso bist du so?"

Das reichte... Vermouth wandte sich von ihr ab und knallte die Tür des Badezimmers hinter sich zu. Sie blieb hinter dieser stehen, schloss die Tür mit einer Hand ab und betrachtete den kaputten Spiegel. Niemand würde in dieses Badezimmer hineinkommen, keiner würde etwas unternehmen können, egal, was sie jetzt tat... Es war fast schon so etwas wie ein Reiz...
 

Absinth war wütend, da man ihn belogen hatte und so entführte er seine langjährige Freundin ins Hotel und sperrte die Tür ab. "So, und nun erklär mir mal, weswegen du mich belogen hast! Du musst wissen, ich hätte dir in jedem Fall geholfen, also wieso?" Baileys blickte ihn nicht an, sie schaute zum Fenster hinaus und überlegte sich, wie sie sich herausreden konnte. "Diese Leute sind mit der Frau befreundet, die mich schon seit Jahren zum Absturz bringen will. Sie hassen mich und wollen mir wehtun." Ihre Stimme war leise geworden und klang wie ein Flüstern, welches ihre Angst verriet, die sie ihm versuchte unterzuschieben. Bisher hatte man ihr noch jede Lüge abgekauft, denn sie war perfekt darin, die Wahrheit zu verschleiern und sie in eine andere Richtung zu drehen. Eigentlich stimmte es ja, Sharon versuchte sie fertig zu machen, auch wenn sie nicht damit angefangen hatte, Kagura hatte sie erst gereizt und sie dazu gebracht, sie so zu hassen. Dieser Hass beruhte eben auf Gegenseitigkeit. Und dass die anderen Freunde von ihr waren, die sie unterstützten, war keine Lüge, daher belog sie Yuji doch gar nicht, oder? "Sie ist verbittert, weil wir mal in den gleichen Mann verliebt waren und er sich für mich entschieden hat, das hat sie wütend gemacht und da fing sie an, mir zu drohen und ihre Leute auf mich zu hetzen. Es handelt sich um jemanden, den du kennst, sie ist ebenfalls Schauspielerin..." Mal sehen, ob er von alleine drauf kam, obwohl sie sicher war, dass das nicht der Fall sein würde. Sie würde seine Illusionen zerstören und ihn mit der Wahrheit schockieren und aus der Bahn werfen. Wenn sie ihm von Sharons vorgetäuschtem Tod erzählte, würde er erst einmal nichts mehr sagen können und dann würde sie noch ein Stück weitergehen und ihm sagen, wer diese Frau wirklich war. Er würde sein Idol die letzte Zeit gemocht haben... "Außerdem hat sie Angst, dass ich schöner als sie bin, sie fühlt sich eben angegriffen..."

Er seufzte leicht in sich hinein, denn die Spannung hielt er nicht mehr aus. "Wen meinst du?" fragte er, auch wenn er da eine Ahnung hatte, wer die Frau sein könnte. "Yukiko Kudô?" Alleine den Namen zu sagen, war eine Überwindung. Heute hatte er sie so richtig kennen gelernt und jetzt sollten die beiden Feinde sein? Das konnte doch nun echt nicht wahr sein...

Wenn es ihn schon so sehr schockte, das zu denken, was würde passieren, wenn sie ihm sagte, wer Vermouth war? Er tat ihr ja fast schon Leid.

"Nein, es ist viel schlimmer, als du annimmst", verriet Kagura ihrem Freund und fuhr mitfühlend über seine Hand. "Es ist Sharon Vineyard..." Sie bemerkte, wie sein Gesicht sich wandelte und in seine wunderschönen Augen der Schock trat, im Moment hätte er einer Statue Konkurrenz machen können. Zu allem Überfluss wurde er kreidebleich und sah aus, als wolle er umkippen, anscheinend musste er das jetzt erst mal verdauen.

Worüber sollte er sich eher freuen? Dass sie lebte, oder dass sie mit seiner besten Freundin quasi verfeindet war? "Wie ist das möglich? Ich war auf der Beerdigung..."

"Alles nur ein Fake, die Leiche war nicht sie, das war jemand anderes, den sie sich ausgesucht hat und der die Leiche quasi spielen durfte..." Wie er schaute, als würde ihm etwas an ihrer Aussage nicht passen. "Die Frau, die du so bewundert hast, ist eine kaltblütige Mörderin, ich hab's dir nicht gesagt, weil ich wusste, dass du es nicht glauben würdest und weil ich Rücksicht auf dich nehmen wollte." Sie schluchzte auf, worauf man ihr Verzweiflung ansehen konnte, obwohl die Gehässigkeit in ihrem Inneren geradezu tobte.

Als nächstens konnte man Traurigkeit erkennen, woraufhin er sich erst einmal setzen musste, um nicht tatsächlich aus den Sohlen zu kippen. "Ich wusste schon, dass ich sie wenig kenne, aber so wenig? Wie kann man sich in einem Menschen dermaßen täuschen?"

"Tja, sie ist Schauspielerin, was heißt, dass sie es beherrscht Menschen zu täuschen, auch ihresgleichen. Bei mir hat sie es zuerst ja auch geschafft. Nach außen hin, war sie vielleicht nett, aber in ihrem Inneren... ein grausames Biest." Ihre Augen funkelten kurz verhasst auf, als sie das sagte, aber das verblasste gleich in dem Moment, in dem er den Kopf in den Händen vergrub. "Ich hab schon als kleiner Junge zu ihr aufgeblickt, aber sein Talent für so etwas zu nutzen... Vielleicht sollte ich mich auch mal sterben lassen, dann hätte das hier ein Ende." Wahrscheinlich würde er ewig der Organisation dienen, worauf er nicht die geringste Lust verspürte, aber er mimte den bösen, gefälligen Mann, welcher er nie gewesen war. Ein schlechter Schauspieler war er ja auch nicht gerade.

"Das war aber sehr feige von ihr, findest du nicht auch? Sie hat sich ihrer Strafe vorerst entzogen, aber wir können ja dafür sorgen, dass man sie kriegt. Jetzt hat sie kein Alibi mehr, denn sie ist Chris, wenn du verstehst..." Yuji schaute geschockt auf, in Kaguras Augen, denn sie hatte sich neben ihn gesetzt und ihn etwas zu sich gezogen, da sie ihren Arm um ihn gelegt hatte. "Wie bitte? Sie rennt allen Ernstes als Chris Vineyard herum? Meinst du etwa, die Chris, die ich auf der Beerdigung sah, war... Sharon?" Seine wundervollen grünen Augen trafen ihre grünblauen, die Frau nickte daraufhin leicht. "Die Sache kam mir damals schon verdächtig vor, dir nicht? Ich dachte erst, Chris hat ihre Mutter aus dem Weg geräumt, denn als sie "A secret makes a woman woman" sagte, wurde ich schon misstrauisch, das klingt doch, als wenn sie etwas zu verbergen hat, oder? Aber, als ich ihr dann in die Augen sah, wusste ich, dass sie Sharon ist, die sich selbst einfach sterben ließ, um dem FBI und der Polizei zu entkommen." Ein gehässiges Grinsen kam in ihrem Gesicht auf. "Allerdings hat sie genau das Gegenteil erreicht, sie hat sich mit der Aktion erstrecht ans Messer geliefert. Jodie Saintemillion, eine Frau, die schon früher Zeugin eines Mordes von Sharon war, hat sie auf der Beerdigung wiedererkannt und wusste daher Bescheid, also reiste sie ihr nach Japan nach, als sie hierher kam, wegen etwas geschäftlichem, das mit der Organisation zu tun hatte. Noch dazu hat diese Frau einen sehr interessanten Partner, der darauf aus ist, sie fertig zu machen. Jetzt hat sie mehr Probleme als zuvor, was für eine Ironie des Schicksals." Sie lachte kurz auf. "Aber das ist ihr kleinstes Problem, am meisten hat sie Probleme mit sich selbst. Am meisten ist sie ja neidisch auf mich und Yukiko Kudô, sie hat sogar versucht ihre eigene Freundin aus dem Weg zu räumen, weil sie jetzt, wo sie Chris ist, erfolgreicher ist, so eine Frau willst du bewundern?" Er schaute deprimiert zu Boden, denn das alles konnte doch nicht wirklich stimmen. Was tat ihm Yukiko Leid, dass sie so eine Frau für ihre Freundin hielt. Wie konnte man denn so neidisch auf andere sein? Weiber...

Die meisten Schauspielerinnen legten sich unters Messer, die machte es wohl anders, sie brachte alle um, die besser waren? Wie krank... Aber eines störte ihn an der Sache...

"Ich frage mich, wie sie es schafft, so jung auszusehen. Die Frau ist mittlerweile 52."

"Tja... das ist so eine Sache. Die Personen, die eine hohe Position in der Organisation haben und schon lange genug dabei sind, wissen vom großen Plan der Organisation, davon hat dir der wehrte Chardonnay wohl nichts erzählt, was?" Yuji schüttelte den Kopf und war gespannt, was ihm seine Freundin da erzählen würde...

Kagura sah sich schon als Siegerin, denn sie hatte nie dieses Dreckszeug zu sich genommen und sie würde ihm klarmachen, dass äußerliche Schönheit, nicht alles war, auch wenn sie in Wirklichkeit wütend darüber war, dass Sharon noch so jung sein durfte und wohl nicht altern würde, nicht so wie Kagura, die immer älter wurde, um genau zu sein, war sie bereits 5 Jahre älter als Sharon, die blieb ja immer 29. Ein wirklich verlockendes Alter... Und sie wurde langsam aber sicher zur alten Schachtel... Das erforderte Rache, denn diese Frau hatte es am allerwenigsten verdient, ewig zu leben, bei der musste endlich mal jemand nachhelfen, aber vorher würde ihr Kagura alles wegnehmen, auch ihre beste Freundin, denn sie war ja bereits auf dem besten Weg. Nachdem Yukiko zu einer Freundin Yujis geworden war, würde er ihr alles erzählen, was Kagura ihm erzählt hatte und dann würden die beiden Frauen lange Zeit befreundet gewesen sein. Yukiko würde enttäuscht darüber sein, zu erfahren, dass Sharon sie versucht hatte aus dem Weg zu räumen...

So sah ihr Plan aus...

The hated order²...

Nun schüttete es wie aus Kübeln, als Campari sich auf den Weg zu Syrahs Mutter machte, um ihr zu erzählen, was ihre Tochter mal wieder gemacht hatte, doch dann wäre er beinahe Gin begegnet, welcher in der Gegend rumlungerte, in der Vermouth ihren Unterschlupf hatte, so dass er den Killer erst einmal beobachtete, allerdings so, dass dieser es nicht mitbekam, er wollte ja nicht so wie Shinichi damals niedergeschlagen werden.
 

"Na großartig", meinte Vermouth, die gerade etwas ausprobiert hatte. "Positiv, man, das kann doch nicht wahr sein?! Wann ist das denn passiert?" Angst fuhr durch ihre Glieder, denn bei dem Gedanken, was ihr passiert war, wurde ihr erst mal schlecht. Das war es also, weswegen sie Hunger auf alles mögliche hatte und ihr jeden Morgen irgendwie schlecht war. Sie warf den Test weg und entdeckte dabei einen anderen...

Schockiert blickte sie in den Toilettenmülleimer...

Es gab nur eine Frau, die einen Test gemacht haben konnte... Syrah. Vermouth öffnete die Tür wieder und schaute sich um. Wo steckte die jetzt?

"Ja, sie ist da", meinte Syrah mit einem scheinheiligen Lächeln und bat Gin herein, obwohl sie wusste, dass ihre Mutter auf seine Gesellschaft verzichten konnte. "Hast du Lust auf einen Martini?" Bitte was? Die 29-jährige knurrte den Kerl gefährlich an. Da gehörte schon etwas dazu, um so mit der Tür ins Haus zu fallen, wo sie gerade erfahren hatte, dass sie womöglich schwanger war. Was wohl wäre, wenn man ihm davon erzählte? Wahrscheinlich würde er sie umbringen wollen... Verabschieden wollte sie sich in ihrer Situation nicht gerade von ihm, denn wenn er sie töten wollte, würde sie sich wehren müssen, dann müsste er gehen, das wollte sie jetzt nicht, wo sie Chardonnay dermaßen verärgert hatte, dass er wahrscheinlich zum Gegenschlag ausholen würde. "Du kannst hier nicht einfach mit Wünschen auftauchen, Gin, ich habe genauso einen Job, wie du, wobei dein Job ausschließlich das Töten von Menschen ist, während ich Schauspielerin bin, das heißt, dass ich keine Zeit habe."

Verflixtes Miststück, wie redete die denn mit ihm? Dazu hatte sie nicht das Recht... "Entschuldige bitte vielmals, aber du sagtest, ich könnte immer kommen, wenn es mich hierher zieht, also...?"

"Ach, wenn dein Schwanz dich hierher zieht, oder was?" meinte sie frech und wurde in ihrer Wortwahl wie immer ordinär und billig, so wie der Kerl sie kennen gelernt hatte. Bei ihm bemühte sie sich so dreckig wie nur irgend möglich zu reden und keine Manieren zu haben, so wie er eben. "Was zickst du hier so rum?!" Er ging schnell auf sie zu, Syrah lächelte etwas und ließ die beiden alleine. Gin war wütend, er hätte sie liebend gerne erschossen, doch sein Auftrag ging in eine andere Richtung, er würde sie ja immer noch töten dürfen, wenn er sie als Verräterin entlarvte. "Klar, du Miststück!" antwortete der Mann auf ihre vorige Frage, packte sie grob und warf sie gegen die Wand, woraufhin sie ihm ihre Faust in den Magen bohrte. "Man sollte mich nicht drängen, so was geht meistens ins Auge." Gin keuchte etwas, denn es hatte fast wehgetan, als sie ihre spitzen Knochen in ihn hineinrammte. "Eigentlich wollte ich mich nicht mit dir prügeln."

Nicht? Seit wann war der denn so empfindlich? Das war geradezu lustig...

"Ach? Was willst du dann? Sex?! Darauf hab ich heute keine Lust, also kannst du dich verpissen!"

Ungestraft hatte noch nie jemand so mit Gin geredet! Er würde ihr das Maul schon stopfen. Ihre Augen funkelten ihm rebellisch entgegen, er hasste es, wenn sie so schaute und schlug ihr donnernd ins Gesicht. "Was willst du überhaupt? Du hast dich mir doch aufgedrängt! Meinst du, ich komme wie ein Hündchen, wenn du mal Bock hast?" keifte Gin sie an, spürte aber ihre Waffe wenig später bei seiner Brust und sah ihr gemeines Lächeln... "RAUS, ABER SOFORT!" In so einer Lage war er lange nicht mehr gewesen, aber er rührte sich nicht, denn sie würde es nie wagen, ihn anzuschießen, weil sie wie jede Frau Angst vor ihm hatte. Er fasste unter ihr schwarzes Hemd, das sie trug, da sie anscheinend bei einem Auftrag gewesen war, doch gleich in diesem Moment bohrte sich die Kugel in seine Bauchgegend, lautlos, da sie einen Schalldämpfer benutzte, denn sie hatte es tatsächlich gewagt abzudrücken. Gin hustete kurz, ergriff ihre rechte Hand, in welcher sie die Waffe hielt, und donnerte sie mit Gewalt gegen die Wand. "Du wagst es, auf mich zu schießen?!" Irgendwie hatte ihn das jetzt ungemein geil gemacht, als er den Schmerz spürte, so dass er sich jetzt an seinem Opfer vergreifen wollte und da er ohnehin deswegen gekommen war, um es mit dem geilen Weibsstück zu treiben, passte es zu seinem Plan. Durch die Verletzung war Blut in seinen Mund getreten, das er mit ihr teilen wollte, weswegen er sie küsste, verlangend und zugleich drängend, so dass sie gegen seine Schulter hämmerte, ihn dabei schockiert ansah und die Augen wenig später zukniff, weil sie es eklig fand, sein Blut zu schmecken. Sie hasste ihre Rolle... jetzt am meisten... Und das schlimmste war, dass man es ihr ansah. Die Frau biss dem Mann auf die Zunge und ließ dabei ihre Zähne lange bei dieser, so dass sie sich mit dieser verankerten, nur wenig später ließ sie von ihm ab, damit sie sein Blut nicht in den Mund bekam...

Seine Zunge brannte wie Feuer, dieses Biest... Zu der sollte er nett sein? Das war doch ein übler Scherz vom Boss, oder? "Verschwinde, sonst geht meine nächste Kugel in dein Herz, du notgeiler Drecksack!" So etwas ließ er sich nicht sagen, schlug ihr die Waffe aus der Hand und grinste dann gemeingefährlich. "Das möchte ich sehen." Er gab ihr einen heftigen Schubs, so dass sie auf den Tisch knallte, dann lag er bereits auf ihr, so dass sie einen erschrockenen Laut von sich gab. Ihre Hände waren bewegungsunfähig auf den Tisch gelegt worden, so dass sie nur eine Möglichkeit sah, um ihn von sich runter zu bekommen... Sie trat mit vollem Karacho aus, zwischen seine Beine. Der arme Kerl taumelte zur Seite und hielt sich seine empfindliche Stelle. "Du Schlampe...", keuchte er.

"Das geschieht dir Recht, keiner zwingt mich." Sie stand wieder vom Tisch auf und strich sich über den Bauch. Auf die harte Nummer hatte sie vorsichtshalber vor in nächster Zeit zu verzichten, das hieß, Gin würde nichts von ihr kriegen, weil der immer brutal wurde...

"Die Schlampe jagt dir gleich eine Kugel in dein verdammtes Gehirn, wenn du nicht sofort Land gewinnst!" schrie sie hysterisch, hob ihre Waffe auf, lud sie geschwind und richtete sie auf seinen Kopf. "Raus, das sage ich zum letzten Mal!" Gin sah es als besser an, zu verschwinden, denn wenn diese Frau wütend war, wackelten die Wände und da er wusste, dass er im Moment keine Chance gegen sie hatte, verschwand er lieber, bevor ein Unglück geschah...

Gin war zur Tür hinaus verschwunden, was sie keuchend zur Kenntnis nahm, denn ob sie wollte oder nicht, er hatte ihr Angst gemacht, so schlimm waren sie beide noch nie drauf gewesen. Ihre kleinen Handgreiflichkeiten hatten bisher nur zu dem Zweck gedient, sich selbst als Miststück hinzustellen, doch noch nie war es wegen eines Ernstfalls so weit gekommen. Sie hatte sich verteidigt, weil er sich mit Gewalt holen wollte, was sie nicht gewillt war zu geben. So weit waren sie nun schon, dass er sich an ihr vergehen wollte. War sie nicht nett genug zu dem Arschloch gewesen? Nur weil der mal Lust hatte, musste sie nicht tun, was er wollte, das ging doch nun wirklich zu weit. Wenn er dachte, dass sie gefällig sein würde, wenn er es gerade brauchte, war er schiefgewickelt. Sie hatte stets die Regeln aufgestellt, nicht er, das würde sich auch nie ändern, dann würde sie sich schäbig vorkommen...

Obwohl, das war im Moment ja ohnehin der Fall, immerhin wäre es möglich, dass sie schwanger von dem Typen war. Dann würde sie sich aber freiwillig die Kugel geben... Da war sie lieber von einem Toten schwanger...
 

Syrah hatte mitbekommen, was dort draußen vor sich gegangen war, doch sie würde sich nie bei einem Gefecht zwischen Gin und Vermouth einmischen, da sie wusste, dass der Kerl ihrer Mutter so schnell nichts anhaben konnte. Sie hatte ihn bisher immer unter Kontrolle gehabt. Sie hingegen... Syrah hatte nicht so eine Kontrolle über Männer, ihr war das passiert, was geschehen wäre, wenn Vermouth sich gerade nicht gewehrt hätte, man hätte sie brutal vergewaltigt, so wie er Syrah vor einiger Zeit... Wen sie mit er meinte, war ihr Geheimnis...
 

Vermouth, die noch vorgehabt hatte, sich mit ihrer Tochter über etwas zu unterhalten, öffnete die Tür zu ihrem Zimmer, wo sie die Schwarzhaarige nachdenklich auf dem Bett vorfand. "Wir müssen mal reden, Schätzchen", meinte sie in verheißungsvollem Unterton, der Syrahs Aufmerksamkeit erregte, da sie diese Art von Ton nicht an ihr kannte, was hieß, dass etwas im Busch war.

"Was denn, Mutter?" wollte sie von der blonden Frau wissen, die auf einmal zu zittern begann, so dass Syrah einen Wutanfall erwartete...

Der kam auch wenig später. "Sag mal? Wann hattest du vor mir zu sagen, dass du dich schon wieder hast schwängern lassen, du kleines Flittchen?!" brüllte man sie an, so dass sie ein wenig zusammenzuckte. Woher wusste sie überhaupt davon? "Hast du in meinen Sachen geschnüffelt!?" Syrah war stinksauer aufgestanden, doch innerlich hatte sie Angst davor, dass ihre Mutter die Wahrheit mitbekommen würde, weswegen auch ihr Körper von einem Zittern erfüllt wurde.

Es war nicht normal, dass ihre Tochter zitterte und die Hände zu Fäusten ballte, wenn man sie anschrie. Vermouth bereute es zutiefst, so ausgerastet zu sein, denn da stimmte etwas nicht. "Was war los? Weswegen zitterst du so?" Sie ahnte etwas, doch wagte es nicht auszusprechen. Wenn dieser Mistkerl es gewagt hatte, würde ihn das teuer zu stehen kommen, das musste er doch wissen, oder war der so dämlich? "Nix war, hab mich mal wieder mit dem Falschen eingelassen!"

"Schämst du dich nicht, es mit dem erstbesten zu machen? Hab ich dir nicht vor Jahren gesagt, dass das billig ist?!" Sie war noch immer laut, aber nicht mehr so sehr wie zuvor, denn ihre Tochter machte ihr etwas vor, das konnte sie ihr an den Augen ansehen. "Ich hab dir nichts gesagt, weil du mich dafür verachten würdest, dass dieser Mistkerl es gewesen ist."

"Von wem sprichst du?" Vermouth setzte sich neben ihre Tochter, da sie jetzt nicht auf sie herabblicken wollte, denn ihr war klar, was hier gespielt wurde. Bisher hatte sie ihr nie verschwiegen, wenn sie schwanger war, nur dieses Mal, weil man ihr Gewalt angetan hatte. Warum war sie nicht ehrlich? "Du wurdest von einem Kerl vergewaltigt, nicht wahr? Willst du darüber reden?" Fast sanft fragte sie es, so einfühlsam, wie sie in ihrer Wut sein konnte, aber trotzdem war es ungewohnt, so mit ihr zu reden.

Vermouth wusste es, kaum einer wusste, wie schwach Syrah sich im Moment vorkam. Ihre Mutter hasste schwache Frauen... Was sollte sie auf ihre Frage antworten? Ihr alles sagen? Es leugnen? Verzweiflung fraß sich durch ihren gesamten Körper, bis in ihr Inneres, das ihre Stimme vollkommen verschlang und keinen Laut zuließ...

Anscheinend bekam sie keinen Ton raus, was einerseits ja witzig, aber andererseits auch traurig war, weil sie normalerweise jede Menge Selbstvertrauen hatte. "Wie ist das Ganze denn passiert?" Die Ältere kam sich wie ein neugieriges Kind vor. "Es waren ein paar Leute vom FBI, die sich daraus einen Spaß gemacht haben und dein Freund Shuichi Akai war auch dabei..."

"Und wer von denen war's und wann war das überhaupt? Das muss ja schon eine Weile hersein..." Syrah wich ihrem Blick aus, was sie dazu brachte, ebenfalls nach vorne zu schauen, denn sie bemerkte, wie man ihre Augen mied, was ein Schlucken ihrerseits hervorrief. "Zwei Monate ungefähr. Und Shuichi Akai scheint mich sehr zu mögen..."

Vermouth spürte, wie ihr Körper bei 180° anfing zu kochen, denn ihr wurde heiß, was verriet, dass die Röte der Wut in ihr Gesicht schoss, als sie diesen Namen hörte, weil sie wusste, dass er zu ihm gehörte. "War ja klar, dass die wieder in Scharen kommen mussten." Ein bitteres Lächeln erschien in ihrem Gesicht. "Alleine trauen die sich so was ja nicht, das sind eben feige Mistkerle, deswegen verstehe ich nicht, wie du mir das zwei Monate lang verschweigen konntest. Ich hab dir allerdings auch was verschwiegen. Ich hab dir doch erzählt, wer unser Boss ist. Es ist Keichiro Takagi, den ich schon seit über dreißig Jahren kenne. Damals hat er angefangen mir nachzustellen, aber als er bemerkte, dass er bei mir nicht landen kann und es ihm unmöglich ist, mich in irgendeiner Weise zu kriegen, fing er an meine Freundinnen und Bekannten zu belästigen. Irgendwann wurde er noch schlimmer und hat angefangen Frauen zu hassen und ließ seine Wut an ihnen aus, indem er sie vergewaltigt hat. Bei mir konnte er das nicht, also suchte er sich jemanden, der sich um mich kümmert. Ich hab dir vom FBI erzählt, Keichiro ist mit denen so was wie befreundet, also dachte er, er setzt einen von denen auf mich an. Den hab ich damals umgelegt, da war ich noch nicht Mitglied in der Organisation, aber schon eine Mörderin. Leider war er nicht der einzige, danach lernte ich viele Jahre später Shuichi Akai kennen. Ich weiß, wie der Kerl drauf ist, ich hätte dich vor ihm warnen müssen. Man darf ihm nicht zu nahe kommen..." Die sonst so verbitterte und kalte Killerin griff sich an die Stirn und stützte sich den Kopf mit der Hand ab. Einen großen Teil, der zwischen dem Tod von Jodies Vater und ihrem Kennenlernen mit Shuichi Akai lag, ließ sie komplett weg, weil Syrah nicht wissen musste, was der wahre Grund für ihren Einstieg gewesen war, um genau zu sein, waren da sehr viele Gründe gewesen. "Im Grunde bin ja ich schuld. Ich wusste, dass er gerne wie Keichiro handelt, und hab dir nichts gesagt, wenn ich es dir gesagt hätte, wäre es wohl nicht so weit gekommen." Es war lange her, dass sie sich wegen einer Sache solche Gedanken gemacht hatte und von Selbstvorwürfen zerfressen wurde. "Ich habe schon seit Jahren Probleme mit diesem Mistkerl und wenn er mir begegnet, verzieh ich mich immer sehr schnell. Was ich sagen will, ist eigentlich... Du hättest es mir früher sagen müssen. Du solltest wissen, dass ich dich nicht dafür verachten würde, wenn du Opfer dieses Kerls wirst... Das hätte genauso gut mir passieren können, wenn ich ihn weniger kennen würde, so wie du."

Was redete sie da? Syrah verstand nicht wirklich, was sie meinte. "Die verstehen ihr Handwerk. Das hab ich sofort bemerkt. Ich frage mich, wie du ihm immer wieder entwischt bist. Er war nicht alleine, ich wüsste gar nicht, wie ich hätte fliehen können." Die Frau konnte sich nur vorstellen, dass Chardonnay diesem Kerl verboten hatte, sich an Vermouth zu vergehen, da konnte sie ja glatt froh sein, dass sie von diesen Qualen verschont blieb. "Ich denke nicht, dass es etwas gebracht hätte, wenn du mich gewarnt hättest", meinte Syrah.

Ihre Worte beruhigten Sharon ein klein wenig, aber es reichte noch nicht aus. Sie legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Tochter und zog sie zu sich hinüber. "Ich hätte trotzdem etwas besser aufpassen müssen, dann würdest du jetzt nicht vor diesem Desaster stehen." Sie etwas im Arm zu halten, war alles, was sie für sie im Moment tun konnte, denn sie kam sich so erbärmlich vor. In letzter Zeit war sie sowieso teilweise nicht ganz da und wusste nicht mehr weiter, seit ihrem gescheiterten Mordanschlag sowieso. Man musste diese Mistkerle doch irgendwie klein kriegen. Jedenfalls schürte Chardonnay damit ihren Hass und ihre Geduld strapazierte er auch mal wieder gewaltig. War dem überhaupt klar in welcher Lage er sich gerade befand? Er war im Moment Zielobjekt Nummer Eins. "Ach was, Desaster, ich bin ja nicht aus Zucker." Sie nahm die Worte eher wie von weit entfernt wahr. Dem würde sie jedenfalls nie vergeben, auch wenn er sie tausend Mal um Verzeihung bitten würde, was ohnehin nie passieren würde. Ihm taten seine Schikanen nicht Leid. So etwas wie Mitleid und Gnade kannte er bei bestimmten Personen ja nicht einmal.
 

Ryochi, der Gins Verschwinden beobachtet hatte und der nur darauf gewartet hatte, dass der Kerl Land gewann, klingelte jetzt an der Tür, weil er nun endlich seinen Plan in die Tat umsetzen konnte. Nach einiger Zeit kam eine genervt aussehende blonde Frau an die Tür und schaute ihn mit zu Schlitzen verzogenen Augen an. "Was willst du?" wollte sie mit genervter Stimme von ihm wissen, was er wirklich sehr freundlich fand und seufzen musste. "Ich hatte auch einen netten Tag, danke der Nachfrage. Ich muss mit dir reden, es geht um Syrah... Du glaubst gar nicht, was die wieder getan hat." Vermouths erster Gedanke galt Shina, was ihr ein Stöhnen entlockte, so dass sie Ryo am Arm zur Tür reinzog und die Arme verschränkte. "Sie ist sich gerade im Bad frisch machen gegangen, also sag schon, was los war."

"Bist du sicher, dass sie uns nicht hört?" fragte er sehr leise und sie schüttelte den Kopf. "Gehen wir in mein Schlafzimmer, die Wände sind so dicht, dass sie nichts hören kann." Sie schlossen die Tür hinter sich, um sicherzustellen, dass die 26-jährige auch wirklich nicht in dieses Zimmer hineinspazieren konnte. Sie setzte sich auf ihren Drehstuhl und schlug bequem die Beine übereinander, bevor sie sich eine Zigarette anzündete und darauf wartete, dass er anfing zu berichten.

Man hatte vor sie vom Hocker zu hauen, weswegen Ryochi eiskalt die Wahrheit enthüllte. "Fackeln wir nicht lange, Syrah hat Shinichi verführt und ihm damit Angst eingejagt."

Die Frau dachte sich verhört zu haben, sie war so geschockt, dass sie erst mal nichts mehr checkte, auch nicht, dass ihr die Zigarette aus der Hand fiel und auf dem Teppich landete. "Kannst du das bitte noch mal sagen? Ich hab dich nicht so richtig verstanden!" fragte sie noch mal nach und schaute Ryochi wie im falschen Film an. "Du hast richtig gehört. Deine Tochter hatte mit Shinichi Sex und der hat jetzt Schiss ihr zu nahe zu kommen, weil sie wieder einmal zu krass war."

Das auch noch, sie schämte sich ja fast für ihre Tochter. Dabei dachte sie, dass sie ihr so was ausgetrieben hatte. Das Mitleid von vorhin war so gut wie verflogen, wie eine Wolke, die sich verzogen hatte. "Woher weißt du das?"

"Der arme Junge brauchte jemanden zum Reden und hat mich dafür ausgesucht. Er hat mir auch gesagt, dass er in dieser Nacht in dein Bett gekrochen ist, weil er Angst hatte, dass sie ihn noch mal anfassen könnte." Ryochi sagte das alles, als wäre es nichts, dabei war das jede Menge, aber er wusste, dass er ihr das ganz ruhig sagen konnte, sie würde wütend genug für mehrere Personen sein, da musste er nicht auch noch zeigen, wie zornig er auf Aikos Verhalten war. Vermouth schaute betreten zu Boden und bemerkte, dass der Teppich angekokelt worden war, so dass sie schnell die Zigarette austrat und sie aufhob. "Das ist aber noch nicht alles. Ich weiß jetzt, wer Syrah noch ist. Ich kenne sie zwar schon, aber was ich nicht wusste, ist, dass sie Shinas Cousine ist und Shina hasst, sie sogar fertig machen will! Was hast du dir dabei gedacht? Willst du meiner Verlobten das Leben zerstören oder so?! Sollte das der Fall sein, dann werde ich mich in die Sache einmischen und dann wirst du nicht viel zu lachen haben." Sie musste grinsen, als er ihr drohte. "Du bist richtig süß, wenn du wegen deiner Liebsten wütend wirst. Meinst du nicht, du bist ungerecht? Wer sagt denn, dass ich sie bei ihrer Rache unterstütze? Das würde ich niemals wagen. Mach dir keine Sorgen. Ich sorge eher dafür, dass Syrah Shina in Ruhe lässt, was aber niemand wissen muss, verstanden?! Wahrscheinlich wäre meine eigene Tochter enttäuscht, wenn sie das wüsste." Ein leicht nachdenklicher Blick war in ihrem Gesicht erschienen, was Ryochi seufzen ließ. Ihm war schleierhaft, weswegen Vermouth ausgerechnet so einer Hexe ihr Herz schenken musste, wo es weitaus nettere Leute gab, denen sie es hätte schenken können. Wieso ausgerechnet dieser Frau? "Sei vorsichtig, sie kann ein wahres Biest sein. Auch wenn du denkst, sie mag dich, kann eine Intrige dahinterstecken." Er wusste in dem Fall nicht mehr, was er glauben sollte, denn dass Syrah wirklich jemanden lieben konnte, glaubte er nicht. Und wenn, dann musste Vermouth doch wohl die böse Frau markieren, um von der gemocht zu werden, zumindest dachte der Detektiv das, aber man wusste ja nie...

"Du kannst jetzt wieder gehen, ich werde mich um das Problem mit Shinichi und Syrah kümmern, verlass dich drauf. Dabei will ich alleine mit ihr sein, verstanden?!" Ihr wurde klar, dass die Sache gestern Nacht stattgefunden hatte und sie selbst musste natürlich so betrunken sein, dass sie es nicht mitbekommen hatte. "Wie du meinst... Bring sie zur Vernunft! Sie soll ihn in Ruhe lassen, sonst mache ich ihr Ärger, wenn du weißt, wie ich meine. Ich kann es nicht leiden, wenn sie sich an Schwächeren vergreift!" Nun klang doch ein wenig Wut aus seiner Stimme heraus, sie seufzte und zog ihn zur Tür. "Ich komme mit ihr klar und jetzt mach dich vom Acker, meine Geduld ist für heute genug überstrapaziert!" Sehr schön, sie war bereits an die Decke gegangen, Syrah würde nichts zu lachen haben, genau das, was er gewollt hatte. Also konnte der Detektiv jetzt beruhigt wieder gehen und den Rest Vermouth überlassen. "Was die Sache mit Shinichi angeht, er mag dich, sei nicht zu hart zu ihm..." Das hatte er irgendwie sagen müssen, weshalb auch immer. "Dein abweisendes Verhalten tut ihm weh, hör gefälligst auf damit. Er ist nicht wie Shina und durchschaut dich immer. Er denkt, dass du ihn hasst. Das ist nicht nett gewesen."

Wenn der wüsste, wie dreist der Junge sein konnte, hätte er solchen Schwachsinn nicht von sich gegeben. Außerdem konnte man nicht alles haben. Shinichi sollte sich mal einkriegen, so gemein war sie doch gar nicht gewesen, sie hatte sich bloß gegen seine Annäherungsversuche gewehrt. Die Frau schloss die Tür hinter ihm und atmete tief durch, bevor sie die Tür zu Syrahs Zimmer aufriss. "Bist du von allen guten Geistern verlassen?! Wie kommst du dazu dich an Shinichi zu vergreifen? Hast du sie eigentlich noch alle? Er ist in Ran verliebt und will auch gar keine andere haben! Wie hast du es geschafft, dass er mit dir in die Kiste steigt?!" Syrah blickte auf, wobei ihr ein kleines Lachen entwich. "Muss ja toll gewesen sein, dass er es gleich rumerzählt." Was zuviel war, war eben zuviel, diese Aussage gehörte dazu. Shinichi hatte Angst vor ihr und sie sprach davon, wie toll es gewesen war? Die hatte ja mal wieder total den Verstand verloren! Dass ein klein wenig Eifersucht auch eine Rolle spielen könnte, kam ihr natürlich überhaupt nicht in den Sinn. "Er hat nicht damit geprahlt, er hat Schutz gesucht, wer weiß, was du mit ihm angestellt hast!? Sag mir sofort, was dich da geritten hat!" Man musste sensibel mit ihm umgehen, was ganz einfach nicht Aikos Welt war, sie war immer provokativ, was sie bei ihm sicher auch gewesen war, das störte ihre Mutter gewaltig. Sie hätte ihn ganz anders behandelt als sie und er hätte mit Sicherheit keine Angst vor ihr bekommen...

"Bist du eifersüchtig? Hättest wohl selbst gerne eine Nummer mit ihm geschoben!"

Was behauptete dieses Miststück da? Sie war eifersüchtig und wollte was??? Reflexartig raste die Hand der blonden Frau auf die Wange der Schwarzhaarigen zu, deren Kopf beim Ankommen ihrer Hand nach hinten flog. Syrah hielt sich die schmerzende Wange, kniff ihr rechtes Auge zu, da man sie rechts geohrfeigt hatte und schaute an ihrer Mutter hoch, die kurz vor einem Vulkanausbruch war. Und ob sie eifersüchtig war... Das Gesicht ihrer Mutter war rot wie eine Tomate und auf einmal begann sie zu geifern wie noch nie. "Du hast ihm Angst gemacht, verdammt noch mal! Er kam zu mir ins Bett und hat sich an mich gekuschelt, aus Angst, dass du ihm noch mal zu nahe kommen könntest. Hättest du die Güte endlich mal darüber nachzudenken, was du tust!? Was hast du mit ihm überhaupt angestellt? Bist du von allen guten Geistern verlassen? Er ist weder Teran noch irgendein anderer sexgestörter Irrer, der auf dich und deine komischen Spielchen abfährt! Du lässt ihn in Ruhe, sonst ist meine Hand das mindeste, vor dem du dich fürchten solltest! Ich hab dir tausend Mal gesagt, wie billig ich es finde, dass du dich an den erstbesten ranschmeißt! Ich sagte, such dir einen Freund, der zu dir passt und baut eine Beziehung auf, die von Dauer ist, nicht dass du einen unschuldigen Oberschüler verführen sollst!"

"Ach?" Syrah wurde schnippisch und stand vom Bett auf. Der Schmerz auf ihrer Wange war dabei abzuklingen. "Das habe ich ja auch getan, bis du ihn mir weggenommen hast, da brauchte ich eben einen anderen und Shinichi war gerade da. Er war schon immer etwas besonderes, und nur weil du auch scharf auf ihn bist, lasse ich mir nicht verbieten, mit ihm zusammen zu sein! Ran interessiert mich einen Scheiß, die interessiert dich, mich interessiert Shinichi, das geht dich überhaupt nichts an, nachdem, was du mit Teran gemacht hast!"

"Du wolltest dich an mir rächen, oder was meinst du damit? Sei bloß vorsichtig, dass ich mich nicht an dir räche, mein Kleines! Dass ich scharf auf ihn bin, überhöre ich besser mal, sonst rutscht mir noch mal die Hand aus. Ran passt zu ihm, die beiden sind verliebt, da ist kein Platz für dich, kapier das endlich!"

"Willst du das wirklich? Du wolltest ihn zu uns holen, aber hast es sein lassen, weil du kalte Füße bekamst! Er ist nicht mehr so ein kleiner Junge, und darin ist er zwar unerfahren, aber mit der richtigen Lehrerin..."

"Halt den Rand!" Vermouth holte tief Luft, sonst würde sie gleich wieder ausflippen. "Er steht nicht auf so was, also lass ihn in Ruhe, oder ich werde euch mit Gewalt voneinander trennen, hast du das jetzt verstanden?!"

Jetzt tickte sie wohl vollkommen aus. Man konnte ihr den Umgang mit Shinichi nicht verbieten, das hatte ihre Tante Yukiko schon vergeblich versucht...
 

Bevor Kagura anfing zu erzählen, seufzte sie kurz. "Die ist für jeden Schwachsinn zu haben, weil sie den Verstand verloren hat. Seit über 20 Jahren arbeitet die Organisation an einem Mittel, das verjüngt, um es zu hohen Preisen zu verkaufen. Sharon hat sich damals für eine hohe Summe etwas davon gekauft, deswegen kann sie als ihre Tochter in der Gegend herum spazieren. Tja, sie dachte, wenn sie ihr Aussehen ändert, würde niemand merken, dass sie die Mörderin von damals war. Das musst du dir vorstellen, und dann, als sie sich in Sicherheit fühlte, ganze zwanzig Jahre später, hat sie sich durch ihre eigene Beerdigung selbst ans Messer geliefert. Tut mir Leid, aber das ist nun einmal witzig." Die Schwarzhaarige musste erneut lachen. "Ich fand die Idee, sich zu verjüngen, sowieso schon immer bescheuert. Es gehört zu der Natur des Menschen, dass man alt wird, anscheinend wollte Sharon das nicht einsehen. Das hat sie jetzt davon, der alte Boss hat sie liebgewonnen und wollte sie behalten, weil sie erstens im Verkleiden perfekt war, und zweitens fand er sie toll wegen ihres Aussehens, aber das ist nun mal nicht alles. Das hat die Frau aber keinesfalls verstanden. Sie würde alles für Schönheit tun, dafür hat sie sogar gemordet. Aber tja, neidisch ist sie trotzdem auf alles und jeden. Sie ist dabei selbst schuld, sie hätte sich ja damals nicht sterben lassen müssen, dann müsste sie auch nicht neidisch sein, weil Sharon der Star von uns allen war. Jetzt steht sie in ihrem eigenen Schatten, was für'n Witz!"

"Darüber macht man sich nicht lustig", meinte er mit einem Hauch Zorn in der Stimme, immerhin war er immer noch ein Fan dieser Schauspielerin, auch wenn sie eine Hexe zu sein schien, er mochte sie ja nicht, weil sie so nett sondern weil sie eine tolle Schauspielerin war. "Man freut sich übrigens nicht über das Unglück anderer, nachdem, was du erzählt hat, geht es ihr gar nicht gut."

"Und? Das geschieht ihr recht, immerhin hat sie sich freiwillig auf das Spiel der Organisation eingelassen, weil sie nicht ganz dicht ist. Sie ist nicht wie wir..." Sie schaute ihm tief in die Augen, wobei sie ihm immer näher kam, er aber ihre Schultern ergriff, um sie davon abzuhalten, ihn anzumachen, denn auf so etwas hatte er mit ihr jetzt gar keine Lust. "Mir ist nicht so nach so etwas, ich muss erst mal in Ruhe darüber nachdenken, was du mir erzählt hast, das ist doch verdammt krass!" Wer dachte schon an solche Dinge, wie man ihm gerade offenbart hatte? Und im Moment dachte er am meisten darüber nach, Yukiko zu warnen, weil er fand, dass das zu seinen Pflichten gehörte. "Wie heißt Sharon eigentlich in der Organisation?"

"Vermouth... Ich finde den Namen passend. Du kennst das Zeug... Wenn man länger darüber nachdenkt, dann findet man den Namen nun einmal passend."

Yuji seufzte kurz. Jetzt bekam er ein schlechtes Gewissen. Der Mann wusste nun, wen Chardonnay mit Gin auszutricksen versuchte und er war zu gut, um zu schweigen. Doch jetzt, er war enttäuscht und verletzt, sollte er die Frau trotzdem über den Plan vom Boss aufklären? Chardonnay hatte ihn mehr verletzt, als diese Frau es tat, sie kannte er ja im Grunde kaum, und er konnte nicht zulassen, dass dieser Mistkerl sie so benutzte... oder doch? Er hatte schon immer etwas dagegen gehabt, Frauen zu benutzen, weswegen er Chardonnay ganz besonders verachtete. Nun ja, sein Idol verachtete er nun auch, aber immerhin hatte sie bisher niemanden umgebracht, der ihm am Herzen lag...
 

Nachdem man erfolgreich einen Mann gestellt und überführt hatte, büxte dieser aus, wie es nicht anders sein konnte. Der Kerl hatte wohl keine Lust schon verhaftet zu werden. Miwakos Gerechtigkeitssinn brach wieder vollkommen aus, so dass die Frau mal wieder die erste war, die ihm dicht auf den Fersen war und Wataru sie langsam aus den Augen verloren hatte. Man hatte sie in die Verbrechergegend hinaus gelockt, was dem Kriminalisten gar nicht gefiel, da er nun alleine war, daher bat er seinen Freund Kôji Miura darum, dass er bei ihm vorbei schaute, zu zweit war es einfach sicherer.

Seine Freundin kam irgendwo in einer abgelegenen Gegend zum Stehen, da sie Luft zum Atmen benötigte und erst einmal Ausschau nach dem Flüchtigen hielt, doch er schien sich irgendwo verschanzt zu haben. Bei so einer tückischen Ecke wie dieser, an der sie sich jetzt befand, war das auch kein Problem. Sie würde einige Zeit brauchen, um den Kerl wiederzufinden, wenn das überhaupt der Fall sein würde.

Aus einer kleinen Ecke hörte sie ein Geräusch, so dass sie dort den Täter vermutete und mit vorgehaltener Waffe auf ihn zuging. Sie ahnte ja nicht, was sie dort erwartete...
 

Absinth hatte sein Opfer erfolgreich aufgespürt und wartete nur darauf, dass sie um die Ecke biegen würde, gleich in diesem Moment würde sie sterben. Leise erklangen monoton ihre Schritte, die mit jedem Mal lauter wurden. "Kommen sie raus, man wird sie ohnehin kriegen", meinte die Polizistin provokativ, was ihm ein Seufzen entlockte. Bevor er auf die Jagd nach ihr ging, hatte er sich darüber erkündigt, wie es mit ihrer Familie aussah. Sie war nicht verheiratet und hatte auch keine Kinder. Hätte sie so etwas, wäre er vielleicht tollpatschig gewesen, doch jetzt wollte er seinen Auftrag sinngemäß ausführen, um seinen Bruder nicht zu gefährden. In dem Moment betrat die Frau die kleine Gasse, man zielte auf sie, allerdings hörte man im selben Augenblick ein zischendes Geräusch, das von einem herannahenden Gegenstand kam, der so schnell war, dass er dem Mann beim Vorbeischnellen die Waffe brutal aus der Hand riss und diese einige Meter weit weg beförderte, wo sie keinen Schaden mehr anrichten konnte. Absinth drehte sich verwundert um, was sich als Fehler herausstellte, allerdings wollte er wissen, wer ihn da eben entwaffnet hatte, was Miwako ausnutzte und auf ihn schoss, mehrmals sogar. Ihre Kugeln trafen ihn in sein rechtes Bein und auch in seine Schulter, wobei sie seinen Schussarm lahm legten, damit er es nicht noch einmal mit einer anderen Waffe versuchen würde. Das alles wäre ihr unmöglich gewesen, denn so schnell hätte sie gar nicht auf den Mann zielen können, da dieser innerhalb einer Sekunde meistens schon bereit zum schießen war und sie somit eher tot am Boden gelegen hätte, als sie hätte schießen können. Doch Shina war aufgetaucht und hatte mittels ihres lilafarbenen Bumerangs, den sie locker wieder auffing, als er zu ihr zurückkam, die Gefahr gebannt. Ein etwas gehässiges Lächeln kam in ihrem Gesicht auf, als sie seinen wütenden Blick erkannte, der daher kommen musste, weil er seinen Auftrag vermasselt hatte. Miwakos Waffe war noch immer auf ihn gerichtet, er saß quasi in der Falle. Shina versperrte ihm den Weg auf der anderen Seite, während ihm Miwako auf der einen im Weg war. Für eine Flucht sah es bescheiden aus, es sei denn, er würde sie beide ausschalten, was ohne seine Waffe etwas schwer werden würde.

Fighting for the truth...

Komischer Teil *Schulterzuck* Weiß nich was ich sagen soll -.-,

Ich grüße aber mal Inkognito ganz lieb ^^ Schreibt ja immer so nett Kommiz XDDDDDDDDDDD

Nya was soll ich sagen? Der Teil iz viel Gesprächsstoff, ließ sich nicht vermeiden.. ^^ Aber Action kommt auch noch vor, aber nur zu Anfang ^^

Dennoch mag ich diesen Teil sehr ^^ Armer Yuji *dropz* >.<

Bis denne und viel Freude ^-^


 


 


 

Auf dem Dach war ein Geräusch zu vernehmen, dann ein Zischen, das schrill klang und verriet, dass jemand von dort aus geschossen hatte. Alles weitere geschah aber viel zu schnell, als dass sich jemand dieses Geräusch zu nutzen hätte machen können. Miwako wurde in die linke Schulter getroffen und wurde durch die Wucht des Schusses förmlich aus der Straße gefegt, so dass sie auf dem Rücken am Boden landete und dort erst einmal des Schockes wegen liegen blieb. Absinth nutzte die Chance und rannte auf das Straßenende zu, um die Flucht zu ergreifen. Shina fackelte nicht lange und rannte ihm nach. Aus persönlichen Gründen verzichtete sie jetzt auf ihren Bumerang, da sie ihn schwer verletzen könnte, wenn der harte Gegenstand ihn treffen würde. Schon oft hatten Verbrecher schwere innere Verletzungen davongetragen, wenn sie ihn einsetzte, um jemanden an der Flucht zu hindern. Dass sie ihn kannte, war der wichtigste Grund, außerdem wollte sie gerne wissen, weswegen er solche Sachen tat. Sie kannte ihn zwar nur flüchtig, aber doch gut genug, um zu wissen, dass er kein schlechter Mensch war, der so etwas zum reinen Vergnügen tat. Miwako würde so schnell nicht verbluten, außerdem rief sie Wataru während sie rannte auf dem Handy an, damit er wusste, wo er sie zu suchen hatte. Wie gut, dass sie mehrere Dinge gleichzeitig tun konnte, wie rennen und dabei mit ihrem Handy telefonieren.

Der Schauspieler hatte auf dem Weg schnell seine Automatikwaffe aufgehoben, falls er noch unangenehmen Besuch bekommen würde, er durfte nie ohne seine Waffe unterwegs sein, wobei er Shina Kudô nicht in diese Kategorie steckte, sie war eine Detektivin, die ihn nicht zu interessieren hatte. Sie hatte ihn entwaffnet, das war kein Grund, um auf sie zu schießen, er würde das erst tun, wenn sie auch auf ihn schoss, schließlich war sie eine Heldin, die gerade eine Polizistin vor ihm gerettet hatte, weswegen er keinerlei Grund dafür sah, ihr wehzutun.
 

Nach einiger Zeit ging dem Mann die Puste aus, da die hellbraunhaarige Detektivin wohl nicht so schnell vorhatte aufzugeben und eine außergewöhnlich gute Kondition hatte, so dass sogar er Probleme bekam, wo er selbst nicht gerade minder durchtrainiert war, schließlich war er häufig auf der Flucht vor der Polizei. Also sah er es als besser an, sich teilweise zu ergeben und vielleicht sogar ein wenig mit ihr zu plaudern, allerdings auf eine etwas groteske Weise, da man ihn ja oft beobachtete...

Absinth stoppte urplötzlich, so dass Shina dies ebenfalls tat und erst einmal tief durchatmete. Gleich darauf schaute sich der Mann in der Umgebung um und bemerkte, dass man ihn von allen Seiten beschatten könnte, da die Kulisse das sehr einfach machte. "Versteh mich nicht falsch, Kleine, aber du lässt mir keine Wahl", meinte er leise, sogar mit einem deprimierten Unterton inne, und gab einen Schuss ab, dessen Kugel jedoch an ihrem Ohr vorbeizischte, was sie nicht verwunderte, da ihr klargeworden war, dass er keinesfalls wie seine Freundin Kagura war. Er kam auf sie zu und drückte ihr die Waffe an die Schläfe, was sie sofort verstand und sich ihm ergab, da sie seinen Plan durchschaute, immerhin war sie nicht auf den Kopf gefallen und sah es an seinem Gesichtsausdruck, dass das Ganze nur als Finte diente, also spielte sie ganz einfach mit. Er würde sie jetzt wohl als Geisel mit in sein Auto nehmen, da würde sie sich gut mit ihm unterhalten können, also gefiel ihr seine Idee recht gut, da sie ihm nicht misstraute. Mit langsamen Schritten gingen sie bis zu seinem Auto, das er um eine Ecke, versteckt hinter ein paar Bäumen, geparkt hatte. Er öffnete die Tür und schubste sie in seinen Wagen, verriegelte die Tür und stieg dann auch ein, woraufhin er erst einmal erleichtert seufzte. "Ich denke mal, man kauft mir die Show ab", sagte er mit einem kleinen Lachen.

"Ich wusste, dass du mich nicht umbringst, Yuji Ikeda", erwiderte Shina daraufhin grinsend, "meine Menschenkenntnis hat mich ohnehin noch nie im Stich gelassen."

"Du wusstest gleich, was ich plane?" fragte der 34-jährige verwundert. "Natürlich, man hat es dir angesehen. Das mit deinem Gesichtsausdruck musst du noch üben, so kauft man dir den brutalen, skrupellosen Killer nicht ab, zumindest nicht aus nächster Nähe, aber ich schätze, um Chardonnays Leute zu täuschen, reicht es allemal."

Überrascht und auch ein klein wenig geschockt, blickte er die kluge Detektivin an, die ihn soeben mit ihrem Wissen beeindruckt hatte. "Es wundert mich ein wenig, dass du so gut Bescheid weißt. Kaum einer kennt Chardonnay... Aber du scheinst ihn zu kennen, das beeindruckt mich. Ich treffe selten Leute, die sofort wissen, wohin ich gehöre. Wie hast du herausgefunden, dass ich dich entführt habe, um irgendwelche Leute von Chardonnay zu täuschen?!"

"Das fragst du?" Shina war überrascht, dass er nicht von selbst darauf kam, aber nun denn, dann würde sie ihn eben aufklären. "Dein deprimierter, verzweifelt wirkender Blick hat dich verraten. Ich wusste sofort, dass du mir nichts antun wirst, also hab ich mitgespielt. Und weil du dich so verräterisch umgesehen hast, schlussfolgerte ich, dass man dich wohl beobachtet. Und da ich Chardonnay kenne, dachte ich mir den Rest. Er lässt seine Leute beobachten, damit sie ihn nicht verraten können, außerdem bist du für ein Killer zu nett gewesen. Jeder andere hätte uns beide einfach umgelegt. Man hat mir oft von dir erzählt. Du bist immerhin mein Cousin, daher hab ich mich sowieso bei meinem Vater erkundigt, wie du so bist. Er meinte, du wärst so gutmütig, dass er sich geradezu um dich sorgt, außerdem sollst du seinem Bruder Toichi sehr ähnlich sein. Du wärst sanftmütig und immer nett zu den Leuten. Dann war da noch der besorgte Unterton in seiner Stimme, der mich schockiert hat. Er sagte, dass er dich lange nicht gesehen hat. Ich schätze mal, Chardonnay hat damit zu tun, immerhin hatte er immer was gegen Toichi und seinen Bruder Yusaku." Dass sie damit Dinge verriet, die der Mann nicht wusste, war einmal etwas, was ihr unbekannt war. "Ich dachte mir, so ein Mensch wie du es bist, kann unmöglich böse sein. Nenn mich naiv, aber das dachte ich, also wollte ich mich mal mit dir unterhalten."

Yuji kam nicht so ganz mit, er musste sich ihre Worte erst einmal durch den Kopf gehen lassen, damit er sie alle verstand. Doch das meiste hatte er vergessen, da ihn eine Tatsache schockierte. Yusaku Kudô und Toichi Kuroba waren Brüder? Es hatte sich in seine Gedanken gefressen und gab seinem Hirn keinen Platz mehr für alles andere. "Ich wusste bis eben nicht einmal, dass ich noch einen Onkel habe", meinte er mit einem sanften Lächeln. "Ich dachte, man hat mir alle Menschen genommen, die zu meiner Familie gehörten, so kann man sich irren." Er blickte sie jetzt mit seinen hoffnungsvollen Augen an, so dass sie ihn kritisch betrachtete, weil er einen etwas beeinflussenden Blick aufgesetzt hatte. "Sag mal, wie alt bist du überhaupt, wenn Yusaku Kudô dein Vater ist?"

"Ich denke, das geht dich nichts an, wie alt ich bin. Aber ja, Toichi ist Yusakus Zwillingsbruder, allerdings frage ich mich, wieso man dir nichts gesagt hat. Toichi und Kinuko wurden von der Schwester meines Großvaters und des Bruders meiner Großmutter adoptiert, daher tragen sie auch den Namen Kuroba, statt Kudô. Aber alles weitere ist eine lange Geschichte." Shina wusste auch, dass Yuji es nicht gewesen war, der diesen Mistkerl mitbrachte, der auf Miwako geschossen hatte. Und da Shina gesehen hatte, dass Yuji genauso überrascht über seinen Einsatz gewesen war, war ein weiterer Grund dafür, dass sie ihn nicht mit anderen miesen Killern in eine Schublade steckte. Nein, er gehörte eher zu denen, die keine andere Möglichkeit sahen, so wie Sharon und Sêiichî zum Beispiel. Der Gedanke deprimierte sie ein wenig. "Du solltest wirklich vorsichtig sein, denn ich habe das Gefühl, du weißt nicht so recht, wo du dich befindest. Du trägst doch auch einen Codenamen, oder? Du gehörst zur Schwarzen Organisation?!" Ob letzteres eher eine Feststellung oder eine Frage war, wusste Yuji nicht, aber er hatte das Gefühl, dass sich die für ihn fremde Frau Sorgen um ihn machte. "Mach dir darüber keine Gedanken, ich bin Killer seit ich 17 Jahre alt bin, jetzt bin ich 34 und lebe immer noch..." Seinen Codenamen musste sie seiner Meinung nach nicht wissen, obwohl er das Gefühl hatte, sie würde auch so dahinterkommen...

"Tja, es gibt viele Menschen, die der Organisation lange gedient haben und dann als nutzlos angesehen wurden. Sie müssen nur einen kleinen Fehler begehen. So wie Pisco zum Beispiel. Kanntest du ihn?!"

"Aber ja doch, durch die Miyanos. Ich hab das damals noch mitbekommen. Anscheinend gab es einige, die etwas gegen diese Leute hatten. Dass man in der Organisation auf allerhand Gesindel und Hass trifft, ist mir klar. Sie ist voller schlechter Leute, alles andere ist rar. Ich habe bisher nur eine Frau getroffen, die nicht böse ist." Ein leichtes Lächeln erschien im Gesicht des Mannes, während Shina darüber nachdachte, wen er gerade meinte. Sie hatte Lust ihn aufzuklären und dabei etwas auszuquetschen, wenn er es zulassen würde.

Irgendwie war Yukikos Tochter noch netter als er gedacht hatte, weswegen ihm die Sache von vor kurzem nicht mehr aus dem Sinn ging. Er fühlte sich hin und her gerissen und wusste nicht mehr, was die Wahrheit war. "Stimmt es, dass du gemeinsam mit deinem Verlobten eine Frau namens Vermouth unterstützt?" versuchte er aus der Jüngeren herauszubekommen, was diese wunderte, allerdings war ihr klar, dass Kagura da mal wieder nachgeholfen hatte, sie hatte dem armen Kerl Lügen aufgetischt. "Was hat dir Kagura über diese Frau erzählt? Ich beantworte deine Frage erst, wenn du mir das gesagt hast."

Was sollte das denn? Wusste diese Frau nicht, dass man eine Frage nicht mit einer Gegenfrage beantwortete? Oder wollte sie auf etwas bestimmtes hinaus? "Sie hat mir schockierende Dinge über sie erzählt, auch dass sie ebenfalls zu den Schauspielern gehört und man sich vor ihr in Acht nehmen soll."

"Tja, das stimmt wohl, sie ist voller Tücken, aber man sollte sich auch vor deiner Freundin Kagura in Acht nehmen, sie ist auch mit allen Wassern gewaschen. Ich kann sie aber auch gerne Baileys nennen, wenn du aufgeklärt bist, aber das bist du sicher. Und zu deiner ersten Frage, ob wir sie unterstützen... Du bist witzig, bisher hat Vermouth nie Hilfe gewollt. Und wenn ich sie unterstütze, dann gegen ihren größten Feind, der mir ohnehin ein Dorn im Auge ist. Ich unterstütze sie nicht, wenn sie mordet, das dürfte deine Frage klären." In dem Punkt war sich Shina sicher und lehnte sich etwas im Sitz zurück. Baileys hatte ihm also klargemacht, dass sie mit Vermouth verbündet war, da sah man doch wie paranoid die war. Die versuchte jetzt ihren besten Freund aufzuhetzen, um ja nicht schlecht vor ihm dazustehen, diese Irre.

Der arme Mann wusste ohnehin nicht mehr, was er glauben sollte und was nicht und da machte es ihm die Detektivin jetzt auch nicht gerade leichter. "Ja, Baileys. Das hast du richtig erkannt. Du kennst sie durch Vermouth, oder?"

"Ja, weil die beiden sich ständig bekämpfen und es langsam in Krieg ausgeartet ist, was ich verstehen kann, auch wenn man das anders lösen könnte. Tja, wenn man Vermouth angreift, schlägt sie zurück, ähnlich wie eine Schlange, wenn man ihr zu nahe gekommen ist, zubeißt. So ist das eben. Erwarte ja nicht, dass ich deine Freundin bemitleide, sie ist entschieden zu weit gegangen und hat es sich selbst zuzuschreiben, dass sie jetzt mit der Frau verfeindet ist. Ihre Eifersucht ist ausschlaggebend gewesen. Und ich billige es keinesfalls, was sie getan hat. Sie hat versucht Vermouth mit bestimmten Dingen zu drohen, die ich nicht gutheißen kann. Sie dachte, sie kriegt sie klein, wenn sie ihr sagt, dass sie alle Menschen töten wird, die sie mag und sie selbst quälen wird. Wenn man sie so bedroht, wird sie eben sauer, was ich verstehen kann, auch wenn sie wie immer übertrieben hat, worin deine Freundin aber auch nicht gerade eine Amateurin ist. Hat sie dir erzählt, was sie so alles abgezogen hat? Doch wohl kaum!" Verwirrt blickte Yuji Shina an, in deren Augen so etwas wie Wut geschrieben stand. "Rede nicht so über meine Freundin. Scheint so, als wenn du getäuscht worden wärst und zwar von Vermouth höchstpersönlich. Wer weiß, was sie dir für einen Mist erzählt hat?"

"Nein, das hat sie nicht. Ich verlasse mich in der Regel auf meine eigene Beobachtungsgabe und meinen Spürsinn. Sie redet nicht über solche Dinge, wir haben auch wenig Kontakt zueinander. Ab und zu kommt es allerdings vor, dass ich mich in ihre Angelegenheiten einmische, weil ich es für angebracht ansehe. Zum Beispiel, wenn man mir steckt, dass Kagura auf jemanden losgehen will, den ich auch kenne und der meinem kleinen Bruder zufällig nicht unwichtig ist. Dieses Mädchen hat niemandem etwas getan, aber deine Kagura wollte ihr etwas antun, um ... Vermouth zu zeigen, dass sie Macht über ihre Gefühlswelt hat. Tja, leider steht Vermouth nicht so drauf, beherrscht zu werden und hat Kagura ein paar Manieren beigebracht, weswegen ich sie nicht bemitleide, weil sie es herausgefordert hat. Dass Vermouth sie hasst, kann ich nicht leugnen, aber auch daran ist Baileys selbst schuld, denn wie würdest du es finden, wenn dir ein Mann dein Image versauen wollte und sich ständig als dich ausgibt, um dir zu schaden? Baileys hat sich nämlich als Vermouth ausgegeben und sie quasi schlecht gemacht." Er sah deprimiert aus, deswegen entschied Shina nichts mehr zu dem Thema zu sagen, was sich allerdings doch nicht so recht verhindern ließ. "Scheint allerdings so, als wenn dir Kagura jede Menge über Vermouth erzählt hat, das nicht stimmt, alles andere würde nicht zu ihr passen, die will ja, dass man sie genauso wie sie selbst hasst. Wieso sollte sie bei dir eine Ausnahme machen? Wenn ich ehrlich bin, hat sie eh Angst vor ihr und sorgt gerne bei Leuten vor, von denen sie weiß, dass sie sich mit ihr verstehen würden. Vermouth könnte sie ja um den Finger wickeln und mit ihnen gegen sie vorgehen wollen. Na ja, das kam alles schon vor." Shina wusste natürlich, dass er ein Fan von ihr war, denn das hatte man ihr ebenfalls erzählt und das schon vor langer Zeit. Sharon war so etwas wie sein Idol, wenn er wüsste, dass sie in einer ähnlichen Situation war wie er, würde er sich bestimmt an sie klammern, weil er sich ihr verbündet fühlen würde. Baileys schaute da unmöglich zu, die hatte ihn sicher aufgehetzt, so wie sie es oft tat. "Ich würde Baileys im Bezug auf sie allerdings nicht allzu viel glauben, sie lässt sie so schlecht wie möglich dastehen. Das heißt aber nicht, dass du Baileys jetzt den Rücken zuwenden sollst, du solltest eben nur etwas vorsichtig sein, sie ist manchmal die Klapperschlange in Person. Aber wer weiß, vielleicht hat sie ja doch ein Herz, auch wenn ich dieses bisher noch nie zu Gesicht bekommen habe, denn alles, was ich gesehen habe, waren Hass, Neid, Grausamkeit und Hinterlist, das alles schnell in Mordlust umschlagen kann."

"Du weißt, wer Vermouth wirklich ist, nicht wahr?" fragte er mit monotoner Stimme, welcher seine üblichen Gefühle fehlten, denn er klang leer. "Scheint so, als wenn sie dir da auch reinen Wein eingeschenkt hat...", meinte Shina seufzend.

"Hat sie... Das schlimmste ist, dass ich sie kenne."

"Ich weiß, dass du Vermouth kennen gelernt hast. Es wäre ja auch ziemlich seltsam, wenn nicht, immerhin warst du oft bei deinem Onkel und soweit ich richtig informiert bin, hatten Vermouth und dein Onkel etwas miteinander, da musstet ihr euch ja über den Weg laufen, daher."

"Ich habe Angst ihren richtigen Namen zu sagen, wie kindisch", meinte er seufzend. "Es ist verletzend, zu erfahren, dass man sich Jahre lang in einem Menschen getäuscht hat..."

"Du kennst sie doch sicher nicht gut genug, um da mitreden zu können. Und wie gesagt, wenn dir Kagura etwas über diese Frau erzählt, dann glaube ihr lieber nicht. Du solltest dich mehr auf dich selbst verlassen. Lass dir keine Dinge einreden."

"Aber es ist alles zu eindeutig... Vermouth hat ihre Begabung dazu benutzt, um ungestraft zu morden, das ist etwas, was ich verabscheue, ich kann an nichts anderes mehr denken." Shina schloss kurz die Augen. "Tust du das denn nicht auch? Hast du dich nie verkleidet, wenn du einen Mord begingst, damit man dich nicht erkennt? Da muss man dich ja jetzt nur mal ansehen! Du siehst völlig anders aus, als gewöhnlich. Du tust es im Grunde genauso. Wieso solltet ihr es auch nicht ausnutzen, dass ihr so etwas könnt? So bekommt ihr weniger schnell Probleme mit dem Gesetz. Das ist nun einmal reizvoll. Ich kann dir leider aber nicht nur die guten Dinge über sie erzählen. Sie hat auch viel Mist gemacht, den ich in keiner Weise entschuldigen kann und will, aber Baileys ist viel schlimmer als sie, soviel kann ich dir sagen. Sie benutzt ihre Verkleidungstricks nicht nur zum morden, sondern sie versucht damit auch Leuten wehzutun, was ich noch schlimmer finde. Ich will ja nicht über deine langjährige Freundin lästern, aber bevor du Sharon verachtest, solltest du Kagura verachten, denn ich tue es auch. Ich weiß, wie sie ist, und ich habe eine feste Meinung über sie, weil sie einfach zu durchschauen und bei weitem nicht so perfekt ist wie Sharon, aber genau das ist es, womit sie ein Problem hat. Sie hasst Sharon dafür, dass sie besser als sie ist. Tja. Nichts, was Baileys getan hat, war eine Überraschung. Ich habe stets damit gerechnet. Aber was ich wirklich über Vermouth denke, ist manchmal nicht so ganz klar, weil sie voller Überraschungen steckt. Ich erfahre immer wieder Dinge, die ich noch nicht wusste und die mich verwundern..." So, wie es Yuji aussah, war sie besorgt um Vermouth, anscheinend hatte die wirklich genauso Probleme, wie sie alle, aber er war ja auch doof, natürlich hatte sie Probleme. Welche, die er anders als Kagura, nicht lustig fand. "Ich bin froh, mit jemandem wie dir geredet zu haben, denn ich weiß wirklich nicht, was ich denken und wem ich glauben soll. Ich habe Kagura bisher immer vertrauen können. Ich kann aber auch nicht so ganz glauben, was sie mir da über Vermouth gesagt hat." Er griff sich an den Kopf und kniff die Augen zusammen, was ihn verzweifelt wirken ließ. "Da kann ich dir leider nicht helfen, tut mir Leid. Du solltest nicht immer nur auf deine Augen hören, sondern auch auf dein Herz, das ist wichtig. Du musst versuchen mit deinem Herzen zu sehen, weißt du? In der Organisation ist es ohnehin wichtig, dass man Menschen hat, denen man vertrauen kann. Vertraue nicht vorschnell und vermeide es, dich zu sehr von anderen abhängig zu machen, mehr kann ich dir nicht sagen." Das Gespräch hatte Shina schon viel zu lange angedauert, so dass sie nun endlich zum Schluss kommen wollte, da er anscheinend in Sachen Baileys unbelehrbar war. "Und da Plavac tot ist, komm mir nur nicht auf die Idee für Baileys zu töten, das wäre falsch, glaub mir. Du solltest nur so weit gehen, dass du deine Taten mit deinem Gewissen vereinbaren kannst, sonst wirst du unglücklich werden."

"Meistens töte ich, wenn man es von mir verlangt." Mehr sagte er nicht, denn er hatte sich geschworen, nur seinen engsten Vertrauten von der Gefangenschaft seines Bruders zu erzählen. Außer Kagura hatte er es ja bisher noch niemandem gesagt, was er auch nicht ändern wollte. "Ich weiß, was ich tue, Shina und ich sehe mich auch nicht als einen schlechten Menschen an. Ich versuche so gut es geht, zu vermeiden, zu töten, aber manchmal kann ich eben nicht anders. Es macht mir keinen Spaß, aber es muss sein. Manche Dinge sind eben nicht zu verhindern." Tja, da war ein Unterschied, den sie sofort erkannt hatte. Manchmal hatte sie das Gefühl, Sharon hasste sich dafür, was sie getan hatte, er hasste sich nicht dafür, dass er ein Mörder war. Sollte ihr das gefallen, oder nicht? Leute wie Vermouth mussten sich ständig einreden, dass Gott Schuld war. In dem Punkt war sie in gewisser Weise wohl ziemlich durchgedreht. Sie versuchte damit ihre Taten zu entschuldigen... Anscheinend fühlte sie sich dann besser. Vielleicht wusste sie auch, dass Shinas Mutter sich dafür die Schuld gab, dass alles so gekommen war und sie hasste sich dafür, aber das konnte man bei dieser Frau ja ohnehin nicht so genau wissen. Im Grunde war in beiden Fällen Chardonnay wohl der Auslöser, bei Sharon war sie sich sicher, bei Yuji war es eher eine Vermutung, aber sie wüsste nicht, weswegen er sonst diese Dinge tun sollte, wenn nicht, weil Chardonnay ihn erpresste und unterdrückte. Aber darüber schien er nicht reden zu wollen, also würde sie ihn auch nicht dazu zwingen, das war überhaupt nicht ihr Stil.
 

Wataru war derweil längst bei seiner Freundin in großer Sorge angekommen, um sich um sie zu kümmern. Kôji war noch immer nicht aufgetaucht, daher war er nun doch alleine unterwegs, weil er es in seiner Sorge nicht mehr ausgehalten hatte, er musste einfach nach seiner Freundin suchen.

Glücklicherweise war der Einschuss an der Schulter halb so wild und man konnte von einem Arzt absehen, so dass er ihr aufhalf und sie ein wenig stützte. "Warum stürmst du immer so drauf los? Das ist nicht gut für dich."

"Entschuldige, ich war nicht auf diesen Killer gefasst, der hier aufgetaucht ist." Geschockt sah er sie an, als sie diesen Killer erwähnte, von dem der 25-jährige ja nicht wusste, wer er war. "Dieser Killer? Wie sah er aus? Sah er mir ähnlich?" Miwako fragte sich, was das denn jetzt sollte und schaute ihn mehr als verpeilt in seine besorgten Augen. "Nein, er sah dir nicht ähnlich, irgendwoher... kannte ich ihn... Ich weiß nur noch nicht woher!" Miwako blickte zum Dach auf. "Wir sollten allerdings verschwinden, da war vorhin jemand auf dem Dach, der mir den Streifschuss beigebracht hat."

"Ich wollte dir da etwas erzählen, es geht um meinen Vater." Jemand, der vom Dach aus über Absinth gewacht hatte, hörte, was der Kriminalist da redete und entschied sich einzugreifen, bevor er zuviel über Chardonnay plaudern würde. Er würde dafür sorgen, dass dieser Verräter nicht seinem Vater schadete, wobei er nicht Wataru meinte, sondern sich selbst. Der war nicht sein Sohn, er, Pinot war Chardonnays Sohn und würde dem alle Ehre machen. Mit einem gemeinen Grinsen zielte er von da oben auf Watarus linke Schulter, währenddessen kam in seinen Augen der Größenwahnsinn auf, denn der Kerl konnte ihm doch nicht im geringsten das Wasser reichen.

Pinot legte den Finger um den Abzug und bewegte ihn sehr langsam und lautlos, bis man ein ~Knack~ hörte und Wataru die Kugel mitten in die linke Schulter traf. Die Kugel bohrte sich schmerzhaft in diese hinein und zischte noch an Miwako vorbei, was hieß, dass sie nicht in Watarus Körper stecken blieb. Sie war zu erstarrt, um etwas zu unternehmen, so dass auch sie nicht verhindern konnte, dass der 25-jährige Polizist seine Hand gegen die Wunde presste und dabei auf die Knie ging. Sie schaute nach oben, doch da war niemand. Schnell wandte sie sich Wataru zu, der die Zähne zusammenbiss und in immer kleiner werdenden Abständen ein Schmerzenskeuchen von sich gab, wobei sein Gesicht stetig an Farbe verlor.

Man hörte Schritte, die näher kamen, so dass Miwako ihre Waffe suchte, da sie diese benutzen wollte, um den einzigen Mann, an dem ihr wirklich viel lag, zu beschützen, immerhin hatte er das des Öfteren auch schon für sie getan. Nicht weit entfernt lag ihre Waffe, doch dann stand dieser andere braunhaarige Mann in der Ecke und hob sie mit einem gemeinen Lächeln auf, entfernte die Munition und warf sie vor Miwakos Füße. "Glückwunsch, du Blindschleiche, du hast es geschafft, unliebsamer Zeuge, jetzt bist du fällig." Wataru erkannte seine Stimme, rappelte sich schnell auf und stellte sich dem Mann in den Weg, der mit seiner Waffe auf die Freundin zielte, weil er wusste, dass er gerne auf alles schoss, was sich bewegte. Dieser Psychopath.

"Du hast meinen Vater das letzte Mal unglücklich gemacht, du wirst es bereuen, jemals auf diese Welt gekommen zu sein!" drohte man ihm, doch das schien den 25-jährigen Mann im Moment nicht zu interessieren, da er dem Killer protestierend in die Augen schaute und die Angst stark unterdrückte. Vor ihm würde er nie wieder Angst haben. Nichts und niemand würde ihm je wieder diese Furcht einjagen, wie vor Jahren, er war jetzt ein anderer Mensch, die konnten nicht mehr so mit ihm umspringen.

"Ich schleppe eine Horde Polizisten hinter mir her, selbst wenn du mich töten solltest, wird dir das wenig bringen, Takeshi, weil man dich fassen wird, also..." Er schnaufte kurz. "... solltest du dich verziehen, bevor du deinen Vater unglücklich machst." Nein, er hatte mit Keichiro Takagi abgeschlossen und bezeichnete ihn nicht mehr als seinen eignen Vater. So was wie ihn konnte er nicht seinen Vater nennen, und der Killer da war nicht sein Bruder, das würde er niemals akzeptieren. "Das riskiere ich!" meinte Pinot arrogant, "denn deine Freunde werden nie hier ankommen!" Nun hatte er es doch geschafft und einen Schockzustand in das Gesicht seines Halbbruders gezaubert, da er ihm Angst machte. Wataru hatte Angst um seine Kollegen und begann leicht, kaum erwähnenswert, zu zittern. "Man wird dich trotzdem fassen."

"Nein, das denke ich nicht, denn der einzige, der mir gefährlich werden konnte, war Cognac, der, so Leid es mir auch tut, tot ist. Alle Polizisten, die es mit uns zu tun bekommen, sterben, das ist die Regel in der Organisation deines Vaters, das solltest du dir merken!" Pinot zielte auf Watarus rechte Seite und drückte ab. Aus der kurzen Entfernung war der Schuss noch viel gewaltiger und richtete mehr Schaden an. Um das Einschussloch herum bildete sich sofort ein riesiger Blutfleck und ein heftiger, reißender Schmerz kam in Watarus rechter Brust auf, der ihm fast die Luft zum Atmen raubte, so dass er nur noch schwerfällig atmen konnte und ihm etwas schwindelig wurde. "Du Mistkerl!" keuchte er auf, woraufhin er eine weitere Kugel am eigenen Leibe zu spüren bekam, die sich durch seine Magengegend bohrte und ihm fast den Boden unter den Füßen entzog. Bewundernd betrachtete Pinot sein Opfer, das seltsamerweise noch immer stand, was aber nur noch eine Frage der Zeit sein würde. Er würde solange auf ihn schießen, bis er in seinem eigenen Blut liegen würde, dem Tode nahe...

Miwako versuchte an ihren Freund heranzukommen, doch war auf dem Dach noch ein weiterer Killer, der sie schnell ausschaltete, indem er ihr eine Reihe Kugeln in die Magengegend verpasste, so dass sie zu Boden ging und nur schwer wieder aufkam. Dieser Gestörte war dabei Wataru umzubringen und sie hatte keine Waffe. Das konnte nur ein Alptraum sein. Noch dazu bemerkte sie, dass auch sie die Kugeln, welche sie so eben abbekommen hatte, nicht ignorieren konnte.

Aus der Straße hinter ihnen hörte man die Schüsse mehrerer Waffen, welchen das Stöhnen einiger Männer folgte. Sie blickte in die Straße hinein und erstarrte. Allmählich packte die Polizistin die Angst und sie ging mit starrem Blick immer weiter nach hinten, bis sie gegen eine Wand stieß. Der Killer war noch immer dabei, Wataru zu löchern, so dass Tränen der Angst in ihren Augen aufkamen und sie einen heiseren Schrei von sich gab.
 

Auf einmal war alles vorbei. Die Schüsse Pinots hatten aufgehört, weswegen Wataru hoch in sein Gesicht schaute, das erkaltet war, einen Augenblick später trat eine Blässe, wie bei einem Toten in das Gesicht des Mannes und er fiel wie ein Sack nach vorne, vor Watarus Füße. Etwas erschrocken blickte er in das Gesicht des Mannes, der sich Pinot von hinten genähert hatte und ihm einen Schuss in den Kopf verpasste, der tödlich war. "Du?" meinte der Polizist ungläubig, da er in die grausamen Augen eines jungen Mannes schaute, der ihm nicht unbekannt war, jedoch hatte er ihn nie auf jemanden schießen sehen, so dass es ein regelrechter Schock für ihn war, als er ihn mit der Waffe in der Hand und dem skrupellosen Blick im Gesicht sah. Außerdem sah er so anders aus... Absicht vielleicht? Alles weitere bemerkte Wataru nicht mehr, denn er sank langsam und schwer atmend zu Boden, wobei er das Bewusstsein verlor...

Miwako registrierte Watarus regungslosen Körper. Auch wenn sein Vater wohl ein gefürchteter Boss einer Organisation zu sein schien, sorgte sie sich um ihn und die Tränen kamen in ihren Augen auf, weil er sich auch nicht rührte, als sie ihn ein wenig rüttelte. Das viele Blut, das seinen Körper verließ, schockierte sie. Es war, als würde man ihn ihr immer mehr entziehen, je mehr Blut floss, umso weiter entfernt fühlte sie sich ihm.

Obwohl sie verzweifelt seinen Namen brüllte, hörte er nicht einmal einen Laut. Totenstille herrschte. Dass der junge Mann da eben gerade jemanden erschossen hatte, war Miwako scheißegal, der Mistkerl hatte es verdient zu sterben, dafür, was er Wataru angetan hatte, immerhin bewegte er sich nicht mehr. Sie sah nur den Verletzten und vergaß den Toten, strich ihn aus ihrem Gedächtnis, denn er zählte für sie nicht mehr...

Who are they?

Muahahahahahahahahahaha >D Das dürfte einiges sagen und ihr werdet inhaltlich nur was rausfinden, wenn ihr lest, klar? Eines: Gin kommt vor *dropz* Ich war in dem Teil wieder mal nett ^^ Ihr werdet noch schockiert sein, wenn herauskommt WER SIE SIND *auf Titel anspiel* >P

Bübülüü, lasst es euch schmecken %'''''''''D


 


 


 

Draußen schüttete es mittlerweile wie aus Kübeln. Absinth hatte Yukikos Tochter vor einem Teehaus rausgelassen, damit sie nicht durch den Regen laufen musste, denn so wie es aussah, würde der heftige Regenfall so schnell nicht enden. Die Regentropfen schienen wie von Magneten zu Boden gezogen zu werden, denn sie prasselten erbarmungslos auf diesen ein.

Shina, die Ryochi anrief, damit er sie abholen konnte, nachdem sie jetzt quasi in dem Teehaus festsaß, da sie nicht unbedingt krank werden wollte, suchte sich einen Tisch, in dessen Nähe nicht allzu viele Leute saßen.

Eine dunkelblonde Frau betrat dieses und setzte sich an einen Tisch. Für einen Moment hatte Shina die Frau für Vermouth gehalten, doch sie war es nicht, wie sie wenig später an ihren grünen Augen bemerkte. Dennoch, auf eine gewisse Weise schienen sich die beiden zu ähneln, weswegen die Detektivin die Frau eine Weile beobachtete. Eine weitere Person, ein Mann ging auf die Frau zu und setzte sich zu ihr an den Tisch. "Und? Hast du Erfolg gehabt, Mum?"

"I don't think so... There were lots of people around me, but he wasn't there. He can't disguise like her, and if he was, I should have found him." Anscheinend war sie wirklich Amerikanerin, wie Shina an ihrer Aussprache bemerkte, so dass sie die Ähnlichkeit der beiden Frauen noch viel mehr stutzig machte. Wer zum Teufel war diese Frau? Der junge Mann schien der Sohn der Frau zu sein, irgendwo hatte sie diesen sogar schon einmal gesehen. Seine hellblauen Augen strahlten recht hell, während seine Haare einen leichten Rot-Ton in seinem Braun hatten. Normalerweise erkannte Shina Personen wieder, wenn sie sie mindestens einmal getroffen hatte, doch er gab ihr ein Rätsel auf, sie wusste nicht, in welche Schublade er gehörte. Seltsam allerdings fand sie, dass er sehr wohl Japanisch sprach, während seine Mutter auf Englisch geantwortet hatte. Außerdem hatte sie das Gefühl man redete über Vermouth. Es konnte allerdings auch von Baileys die Rede sein. Aber wer war der Mann, den sie gesucht hatte? Nun beobachtete sie den jungen Mann, der sich in dem Lokal umschaute, so dass sie kurz ihren Blick abwandte, damit er nicht bemerkte, dass sie ihn die ganze Zeit im Auge behielt, ebenso wie seine Mutter. Je länger sie ihn anschaute, umso mehr erinnerte er die 24-jährige an ihren besten Freund. Seltsam...

"Und wie war's dort?"

"The darkness was around me, and I've could feel the cold hearts of the people. A place I don't want to visit again", antwortete die Blondine in einem Ton, der darauf schließen ließ, dass sie diese Menschen, die dort gewesen waren, verabscheute. Allerdings würde sie wieder mit ihnen verkehren müssen, schließlich bestand ihr Plan daraus... "One man thought that I was her and came to me with a smile on his face that was like a devil", fügte sie noch hinzu, so dass Shina nachdenklich wurde. Sie war mittlerweile sicher, dass es sich bei der Frau, von der sie redete, um Vermouth handelte und sie von den Leuten aus der Organisation sprachen.

"Was hast du erwartet, Mum? Wir reden von Verbrechern."

"That's right... It's all his fault. I hate him!" Ein Zischen kam über ihre Lippen, bevor sie den Kellner zu sich rief, damit er ihnen ein Getränk brachte. "Deine Zeit wird schon noch kommen, Mum, mach dir keine Sorgen. Er kann sich nicht ewig verstecken." Ein gefährliches Lächeln war im hübschen Gesicht des Mannes erschienen, das Shina für einen Moment verwunderte. Wenn man ihn beobachtete, dachte man, er sei lieb und nett, doch jetzt war sie nicht mehr so ganz sicher, ob das auch zutraf. Er wirkte nun eher gehässig und hinterlistig.
 

"Er braucht dringend einen Arzt, Miss, der Mistkerl hat ihm ja auch einige Kugeln verpasst. Rufen sie schnell einen Notarzt, ich weiß nicht, wie lange er mit diesem Blutverlust noch durchhält", meinte der junge Mann von etwa 20 Jahren, der sie von dem Killer befreit hatte und legte einen leicht besorgten Blick auf. Miwako holte sofort ihr Handy heraus und begann damit Hilfe zu holen, während sich der andere erhob und auf die Gasse zuschritt, in der ein paar Polizisten und auch ein Inspektor lagen. Bei diesem handelte es sich um Shiratori, was ihn ein wenig ärgerte, da er es hasste, wenn Unschuldige sterben mussten, denn genau das sah er in diesen Kriminalisten. Leider war er zu spät gekommen, um ihnen allen das Leben zu retten, was er sehr traurig fand, man aber nicht ändern konnte. Er hatte einen geübten Blick und erkannte sofort, dass sie ausschließlich ermordet worden waren, man hatte ihnen allesamt in den Kopf geschossen, keinem war mehr zu helfen, deswegen ließ er von ihnen ab und ging zu Miwako Satô zurück, die verzweifelt wirkte, was er nicht verwunderlich fand. Der Braunhaarige fragte sich allerdings, wo der Rest hin verschwunden war. Wahrscheinlich würden sie Chardonnay melden, was geschehen war. Dass ein neuer Killer aufgetaucht war, der es auf seine Leute abgesehen hatte. Er würde ihm ohnehin genug Ärger machen, der würde sich wundern. Einen Anfang hatte er ja gemacht, als er Wataru beschützte und dafür Chardonnays ersten Sohn tötete. Selbstjustiz war bisher nicht in seinem Sinne gewesen, doch wenn es dazu diente, jemandem das Leben zu retten, durfte man sie ausüben, das war seine Meinung.

Miwako, die auch dem Inspektor Bescheid gesagt hatte, da man Shiratoris Truppe erschossen hatte, schaute sich um und wischte sich ein paar Tränen weg. Wenig später kam auch schon die Polizei und ein Krankenwagen beim Tatort an. Es war Zeit für den Mann zu verschwinden, was dieser auch sogleich tat und Miwako es nicht bemerkte, da sie sich zu sehr um Wataru sorgte und ihn auf ihren Schoß gelegt hatte, so dass sie es nicht bemerkte, wie sich der Killer davon machte. Er verschwand um die Ecke in eine kleine Gasse und rannte durch diese hindurch.
 

Megure erkundigte sich sofort, nach seinem Eintreffen bei der Polizistin, was geschehen war und wie es dazu kommen konnte. Mit deprimierter Miene gab sie sich an allem die Schuld, da sie zu vorwitzig reagiert hatte, wobei Megure bemerkte, dass sie ebenfalls verletzt war und ärztliche Hilfe brauchte. Deswegen schickte man Miwako mit in den Krankenwagen, während die Polizei die Beweislage aufnahm und man dann bemerkte, dass der junge Mann, der Wataru anscheinend das Leben gerettet hatte, wohl verschwunden war, obwohl Megure gerne gewusst hätte, wer das gewesen war und weswegen er das getan hatte, immerhin hatte er aus Notwehr gehandelt. Hätte der Inspektor den jungen Mann aber gekannt, hätte er wahrscheinlich anders darüber gedacht.
 

Der junge Killer, der sich Pinard nannte und sich unter der Maske eines anderen versteckte, um nicht erkannt zu werden, dachte über seine Tat nach. Er erinnerte sich noch genau an Takagis Anblick, an Blut hatte der gute Takeshi nicht gespart, er hatte ordentlich ausgeholt, dieser Mistkerl. Diesen Mord bereute der junge Mann nicht, er diente der Gerechtigkeit. Er würde jetzt Cognacs Platz einnehmen, in jeder Hinsicht...

Die Organisation würde nie dahinter kommen, wer dieser Killer wirklich war, denn er war im Verkleiden gut genug, um sie zu täuschen. Aber, wie es schien, hatte Wataru ihn erkannt, doch dieser würde ihn sicher nicht verraten. Nur seinen engen Freunden, denen er vertrauen konnte und von denen er wusste, dass sie ihn nie hintergehen würden, wollte er davon erzählen, für welchen Weg er sich entschieden hatte. Es sollte jetzt Schluss damit sein sich zu verstecken. Die Organisation würde bereuen, dass sie ihn in diese Sache hinein gezogen hatte. Schon damals, als er mit Vermouth im Auto saß, hatte er sie darum gebeten, das Versteckspiel zu beenden, er wollte nicht mehr vor der Organisation davonlaufen, aber sie hatte ihn ja quasi dazu gezwungen es zu tun. Sie zwang ihn dazu, sich seiner Angst zu ergeben, das war jetzt ein für alle Mal vorbei. Sie würde sich am meisten über ihn wundern, nicht nur sie war für Überraschungen gut. Dass er sich womöglich in etwas verrannte, da er neidisch war, entging ihm. Es schien, als müsste Vermouth ihn mal wieder schmerzhaft zurück auf den Boden der Tatsachen holen, was sie schon oft getan hatte, besonders, wenn sie ihm zeigte, dass sie schneller und besser als er war. Cognac würde er mit Größenwahn jedenfalls niemals ersetzen, das konnte höchstens Campari, der es endlich geschafft hatte, jemanden mit einer Waffe zu beschützen, doch von alldem hatte Shinichi noch keine Ahnung, genauso wenig, dass seine Mutter zurück war. Dann hätte er es vielleicht sein lassen...
 

Syrah hatte sich nach der Auseinandersetzung mit Vermouth aus dem Staub gemacht, da sie die Frau im Moment nicht ertragen konnte und sich über einige Dinge klar werden musste, also war sie weg, als Shinichi bei der Wohnungstür ankam und klingelte. Allerdings öffnete ihm niemand, was er einfach unter seinem Niveau fand, so dass er einen Draht aus seiner Jackentasche holte und damit begann die Tür aufzubrechen. Solche Dinge hatte er mal als Kind gerne gemacht, so dass er es noch immer sehr gut beherrschte und die Tür innerhalb von zwei Minuten offen war und er in die Wohnung einfach reinspazierte. Er wollte hier jetzt auf sie warten...

Nachdem er das Wohnzimmer betreten hatte, hörte er aus dem Gang das Geräusch einer Dusche, was ihm verriet, dass jemand im Bad war. Auch auf die Gefahr hin, dass es Syrah war, schlich er sich bis zur Tür und öffnete sie leise, um einen Blick zu riskieren. Leider konnte er nicht erkennen, wer in der Dusche war, so dass er sich entschloss erst mal abzuwarten, bis die Person fertig war. Als er zur Seite blickte, bemerkte er, dass der Spiegel kaputt war, was ihn etwas skeptisch wirken ließ. Eigentlich hatte er vorgehabt zu schauen, ob er auch gut aussah, aber das schien bei diesem Ding unmöglich. Shinichi öffnete sein schwarzes Hemd um ein Stück und fuhr sich kurz durch die Haare. In dem Moment kam jemand aus der Dusche, nur mit einem Handtuch um die Hüften stand sie da und der 19-jährige erstarrte etwas. Jedoch schien das Glück auf seiner Seite zu sein, denn wie Syrah sah die Blondine wirklich nicht aus. Ein böser Gesichtsausdruck kam in ihrem Gesicht auf, als sie den Eindringling zu Gesicht bekam. "Was zum Henker machst du hier? Ist es neuerdings deine Art in Wohnungen einzubrechen und Leute zu bespannen?"

Was hatte die denn jetzt? War die prüde oder so? Ein gemeines Lächeln erschien in seinem Gesicht. "Für eine Schauspielerin spielst du dich aber ganz schön auf, Schätzchen, werde mal locker. Wir sind hier ganz alleine."

"Pass auf, dass ich dich nicht mal windelweich prügle, wenn du noch mal solchen Mist von dir gibst." Sie ging an ihm vorbei und beachtete ihn nicht mehr.

Wahrscheinlich dachte er, dass sie das von neulich vergessen würde, ganz sicher nicht. Noch immer war sie wütend darüber, wie er sie neulich überrumpelt hatte. Was wollte dieser Spinner eigentlich von ihr? Hatte er endgültig den Verstand verloren?

Shinichi entschied ihr nachzugehen, anscheinend tat Cognacs Tod wirklich weh, so wie Ryochi ihm gesagt hatte. "Warte doch mal", meinte er schmollend und folgte ihr zur Couch, auf welcher er sich ebenfalls niederließ. "Wieso sollte ich warten? Du dürftest nicht mal hier sein!" Wütend sagte sie diese Worte, was ihm irgendwie gefiel, wenn sie so sprach, obwohl er keinen Schimmer hatte, weswegen er darauf abfuhr. "Ich mache mir Sorgen um dich, du frisst deinen Kummer in dich hinein. Du solltest dir helfen lassen, Vermouth."

"Ich brauche keine Hilfe", schnaubte sie und schlug mit der flachen Hand auf den Wohnzimmertisch. "Du solltest mal anfangen dir Beherrschung anzuschaffen! Was bist du überhaupt so zu mir? Ich habe dir nichts getan, aber ständig behandelst du mich so! Tu nicht so, als hätte ich ihn umgebracht und dir weggenommen, das ist nicht fair!" Ein etwas kindlicher Unterton war in seiner Stimme aufgekommen, was fast ihr Mitleid erregte. Sie dachte an Camparis Worte im Bezug auf Shinichi, aber der Kerl hatte Unrecht. So wie Shinichi sich verhielt, konnte sie einfach nicht anders. "Warum ich dich so behandele? Weil du immer Dinge tust, die mir nicht in den Kram passen! Zum Beispiel, als du mich neulich vor Syrahs Augen küssen musstest. Bei solchen Sachen sehe ich nun einmal Rot!"

"Mach ich das so schlecht?" Er sah ihr direkt in die Augen, sie schaute noch immer wütend aus. Konnte man die nicht irgendwie weich kochen? Nun ja, es wurde Zeit für Plan B. "Darüber hinaus... Ich gehöre jetzt dazu, ich bin, ob du willst oder nicht, Cognacs Ersatz..." Mit einem fiesen Lächeln legte er beide Hände auf ihren Beinen ab und fuhr sachte über diese, sie schaute auf seine Hände und wirkte dabei etwas überrascht. "Hee? Hast du den Verstand verloren?!" Die blonde Frau stand auf, warf ihn grob auf die Couch und drückte seine Hände auf dieser nieder. "Du wirst verschwinden und dich nie wieder mit uns in Verbindung setzen! Darüber hinaus werde ich dafür sorgen, dass deine Schwester wie ein kleines Kind auf dich aufpasst, mein Lieber, denn ich habe keinen Bock mich um einen läufigen Teenager zu kümmern. Und Cognac ersetzen, davon träumst du nachts, du armer Junge!" Vielleicht war sie hart zu ihm, aber es wirkte auf sie, als müsste das jetzt mal sein. "Ich stehe doch nicht auf Kinder!"

"Ich weiß von deiner Affäre mit Sêiichî, ich weiß alles darüber, er war auch noch ein Kind, du eingebildete Schnepfe! Was der kann, kann ich auch..."

Frechheit! Wie redete der mit ihr? Okay, es war wahr, sie hatte etwas mit einem 17-jährigen gehabt, aber dieser junge Mann hatte damals schon Erfahrung und hatte nicht Angst vor einer Frau wie Syrah. Des Weiteren wollte sie nicht, dass Shinichi wie er endete, immerhin war Cognacs Tod ihre Schuld.

Wie man durchaus erwartet hatte, versuchte er sie anzufassen, an Stellen, bei denen sie es im Moment überhaupt nicht ertragen konnte, er versuchte dabei sogar das Handtuch von ihrem Körper zu entfernen, das ging doch nun wirklich zu weit. Diese ständigen Anmacheversuche gingen ihr gegen den Strich, so dass sie ausholte, ihm die flache Hand ins Gesicht donnerte und sein Kopf gegen die Wand knallte. "Aber sonst geht es dir gut, ja? Wenn du Sex willst, geh zu Syrah und lass mich in Ruhe! Ich habe keine Lust auf so was! Ich hab besseres zu tun!" Das war nicht der Ernst dieser Frau, oder? Die wollte, dass er mit Syrah rummachte? War die denn total verblödet? Er wollte nicht Syrah, sie machte ihm Angst. Pinard hatte sein Auge auf Vermouth geworfen, sie wollte er, nicht ihre Tochter, die eine gemeine Sexbestie war. Doch es entsprach der Wahrheit, Vermouth wollte nichts mit ihm zu tun haben, grausam wurde er daran erinnert, wie es war einen Korb zu kriegen. Sie schnappte seinen Arm in voller Wut und zerrte ihn bis zur Tür, lieber würde sie sterben als sich noch mal auf solchen Mist einzulassen. "So viel ich weiß, hast du es mit der ja auch getrieben, also mach dich vom Acker, ich steh nicht auf so was!" Man, was konnte diese Frau geifern, dass die Wände wackelten, er hatte ja fast Angst vor ihr, wenn sie zu einer Furie wurde. "Oder noch besser, geh zu Ran, die befördert dich gleich gegen die nächstbeste Wand, wenn du ihr mit deinen Hormonen kommst, aber bei mir wirst du nicht landen, hast du das jetzt endlich in deinen Kopf gekriegt, oder soll ich noch deutlicher werden?!" Sie hatte geschrieen, so dass selbst er die Beherrschung verlor und die Treppe hinabstürmte. "Du arrogante Ziege, auf dich kann ich verzichten, ich komme auch ohne dich klar, ich bin nicht abhängig von dir, wie Cognac!" Weg war er, die Frau schien irgendwie erleichtert zu sein und schloss die Tür seufzend hinter sich. Der war doch nicht mehr normal... Was war bloß auf einmal in ihn gefahren? Er war doch sonst nicht so drauf.

Das, was sie da eben betrieben hatte, war ihre Art des Besorgtseins, in ihrer Angst um ihn hatte sie irgendwie so richtig abgedreht. Das, was er da tat, war fast schon erpressen, er versuchte ihr also klarzumachen, dass er dazu gehörte, mit dem war doch eindeutig was nicht in Ordnung. Wie bei vielen Menschen hatte die Organisation etwas bei ihm durcheinander gebracht. Saftladen, man musste diesen endlich loswerden, aber sie schien alleine ziemlich aufgeschmissen zu sein, leider.
 

Shinichi blieb stehen, sein Gemüt war dabei, abzukühlen. Was tat er da überhaupt? War das noch er? Sich selbst hatte er noch nie so ausrasten gesehen. Das machte dem jungen Mann Angst, denn er wollte nicht so sein. Anscheinend steckte ihre Wut an. Worauf war sie überhaupt so wütend? Was hatte er der alten Schachtel bloß getan, dass sie ihn so hasste?

Was er jetzt gar nicht brauchen konnte, war Syrah, doch genau diese kam um die Ecke und bemerkte ihn natürlich sofort. Er seufzte leise in sich hinein. "Sag mal, was ist dir denn passiert?" fragte sie besorgt, als sie ihm ins Gesicht blickte. "Wieso fragst du?" Sie zog eine Augenbraue hoch und fuhr ihm über die Wange. "Weil du eine rote Wange hast."

"Ach... Vermouth ist ausgerastet und hat mir in ihrer Wut eine gescheuert, mehr war nicht." Noch ein Seufzen. "Wie hältst du es mit der bloß aus? Die hat sie doch nicht mehr alle!"

"Ach, Cognac hat was bei ihr zerstört! Die hat sie jetzt nicht mehr alle, da hast du schon Recht! Noch dazu hat etwas nicht so geklappt wie sie wollte und überhaupt sie hat einen Dickkopf, den sie durchsetzen muss, ansonsten gibt es Verletzte!" Mhm, na ja, ganz so war Vermouth zwar nicht, sie vergriff sich nicht an jedem, aber man konnte ja etwas nachhelfen, immerhin war die hochkarätig eifersüchtig auf Syrah, weil sie etwas hatte, was sie nicht hatte. Im Moment jedenfalls brauchte er sie nicht zu mögen und da er das wohl tatsächlich nicht gerade tat, intrigierte Syrah eben ein bisschen, weil sie ein klein wenig Angst davor hatte, dass zwischen den beiden etwas sein könnte. "Versuch lieber nicht bei meiner Mutter zu landen, sie wird dir nur wehtun, wie eben."

"Ich glaube langsam, das macht sie absichtlich..." Führsorglich nahm sie den armen Jungen in den Arm und versuchte ihm damit Trost zu spenden. "Ich glaube Cognac hat ihr das Herz geraubt, zumindest wirkt es so. Die kann dir doch nicht einfach ins Gesicht schlagen. Du darfst dir nicht zuviel gefallen lassen, dann meint sie, dass sie immer so mit dir umspringen kann. Wenn sie dich das nächste mal schlägt, schlag zurück!" Er sollte was tun? Das widerstrebte ihm, er konnte doch keine Frau schlagen? Und ob sie sich das wirklich gefallen lassen würde? "Dann wäre ich tot, weil Vermouth mich töten würde, sie hasst mich." Er biss die Zähne zusammen, was Syrah ein Lachen entlockte. Man, war der heute ein Komiker. "Meinst du wirklich, dass sie dich hasst? Ach komm! Wenn sie jemanden hasst, verhält sie sich noch viel schlimmer. Denk doch nur an Chardonnay, ihn hasst sie auch."

"Ja und ich weiß auch warum. Weil er sie andauernd angemacht hat und sie ihn nicht wollte. Deswegen hasst sie ihn, weil er genervt hat. Ich hab doch das gleiche getan. Wieso sollte sie mich jetzt nicht deswegen hassen? Ich hab sie bedrängt..."

"Sie lässt sich von dir doch nicht bedrängen. Mach dir keinen Kopf drum, Chardonnay ist ein... Vergewaltiger. Sie hat ihn nicht immer gehasst, Shinichi, aber als er anfing ihre Freundinnen zu belästigen, um sie rumzukriegen... So was würdest du nie tun und das weiß sie... Etwas wie Chardonnay kann man nicht mit dir vergleichen, du bist doch was besonderes, was ihr nicht entgangen ist." Syrah nutzte die Situation dazu aus, um ihn aus dem Konzept zu bringen und ihn weich zu machen. Sie fuhr ihm mit beiden Händen über die Wangen und küsste ihn wenig später, was der 19-jährige willenlos zuließ, da sie seinem Ego geschmeichelt hatte. Zu seiner Verwunderung war es ein zärtlicher und kein verlangender Kuss. Vielleicht hatte er sich in ihr getäuscht? Sie ließen voneinander ab und er seufzte kurz. "Entschuldige, dass ich Vermouth vor deinen Augen geküsst habe, ich wollte dir eins auswichen, weil ich mir ausgenutzt vorkam, im Grunde steh ich gar nicht so auf Blondinen." Ein freches Lächeln trat in sein Gesicht, das noch breiter wurde, als er ihr Lächeln sah. Sie wirkte glücklich auf ihn, was ihn auch freute. Wenn er schon mit jemandem zusammen war, dann wollte er die Person wenigstens glücklich machen, aber was dachte er da? Anscheinend brachte diese Frau seine Gehirnzellen durcheinander...

"Ist schon okay, man kann schon mal bei ihr schwach werden, so war's schon immer. Ich habe sie so kennen gelernt. Sie verschlingt die Männerherzen, musst du wissen, aber ein Mann wollte sie nie haben, also hat sie sich ihm genähert, was ich übrigens etwas beschissen finde, weil der Kerl sie nicht verdient. Sie hasst es, wenn man sich ihr als erstes nähert, das gibt ihr keinen Kick. Sie will quasi den Mann spielen. Am besten man tut desinteressiert, dann weckt man am meisten ihr Interesse." Was redete sie da eigentlich? Das brauchte der doch nicht wissen... Am Ende kam der auf die Idee es auf die Weise zu versuchen. Denn, dass er ihre Mutter uninteressant fand, glaubte sie ihm nicht ganz. Die Männer, die sie uninteressant fanden, waren immerhin rar. Vielleicht wollte sie deswegen einen von denen haben, oder es gab noch einen anderen Grund, dem sich Syrah allerdings verschloss und gar nicht erst dran dachte. Früher hatte sie oft das Gefühl gehabt, sie würde es sich absichtlich schwer machen, aber warum das so war, war ihr noch immer ein Rätsel. Vielleicht liebte sie Herausforderungen? "Das verstehe ich. Vielleicht hab ich auch nur deswegen so an ihr rumgebaggert, weil es mir ähnlich geht. Mir widerstehen auch kaum welche, musst du wissen. Ich krieg jeden Tag Fanpost und da waren schon etliche Mädchen dabei, die mir gefallen haben..." Aber er hatte ja eigentlich Ran, die er liebte. Als er diesen Gedanken hegte, schlich sich ein Lächeln ins Gesicht, das sein Glück verriet. Er würde, solange er in der Organisation war, zu Syrah gehören, um nicht mehr einsam zu sein, das war die Lösung, vor allem, weil er sie mochte. Im Grunde wäre ihm allerdings eine Frau wie Vermouth lieber gewesen, denn bei ihr hatte er das Gefühl gehabt, dass sie ihn nicht benutzen würde, wobei er sich bei Syrah nicht so ganz sicher war. Sie könnte ihn auch leicht benutzen, um Shina wehzutun. Genau, seine Schwester, die er jetzt quasi hinterging. Indem er nun bei Syrah war, ausgerechnet bei ihr, beging er im Prinzip Hochverrat, aber nur jemandem den Rücken zuwenden, weil die Schwester diese Person nicht mochte? So etwas hatte er schon als Junge gehasst und jetzt noch mehr. Sie konnte ihm nichts mehr verbieten, genauso wenig, wie seine Mutter. Ach ja, seine Mutter, ihm wurde wieder bewusst, was er eigentlich von Vermouth wirklich gewollt hatte. "Du? Ich verstehe und beneide dich... Du hast im Moment eine Mutter. Ich nicht, vielleicht ist sie ja tot..."

Syrah konnte ihm sagen, dass das nicht der Fall war, aber sie schwieg. Skrupel konnte sie da gar nicht brauchen. Yukiko und Shina würden immer ihre Feinde bleiben, daran konnte auch Shinichi nichts ändern. "Vermouth ist 'ne komische Mutter. Manchmal ist sie nett, aber wenn ihr was nicht passt, ist sie der Teufel."

"Sie hat trotzdem so etwas an sich, Minako hat sie immer geliebt, tja. Außerdem kann sie dir ja nicht alles durchgehen lassen, was wäre sie denn dann für eine Mutter, wenn sie sich auf der Nase herumtanzen lässt? Ich meine... ich hätte gerne auch eine Mutter, aber sie hasst mich."

"Hör endlich auf dir das einzureden. Ich hab auch oft gedacht, dass man mit ihr über nichts reden kann, weil sie es nicht verstehen würde, aber das ist nicht so. Man kann ihr vertrauen, mehr als deiner bescheuerten Schwester, die meine Schwächen ausgenutzt hat." Aus voller Absicht sagte er nichts dazu, denn manchmal war Shina in der Tat ein Biest, sie hatte ihn oft geärgert, was aber auch andere getan hatten. Aiko übertrieb wie immer, da wollte er ihr allerdings nicht widersprechen. "Ich kann jawohl schlecht zu Vermouth gehen und ihr sagen. Hey, ich brauche eine Mutter! Die lacht sich kaputt! Aber genau das war es... Ich hab mich wohl gefühlt bei ihr, als wäre meine Mutter wieder da... Ich mag sie, ohne zu wissen, weshalb ich es tue, das Gefühl ist eben da. Natürlich kann sie mir nicht die Mutter ersetzen, aber ich hab mir gewünscht, dass sie mir wenigstens hilft, stattdessen hackt sie auf mir rum."

So kannte man sie, die Frau konnte einfach nicht mit solchen Attacken umgehen. "Rück ihr besser nicht so auf die Pelle, sie kann das nicht ab. Ein wenig ist okay, aber übertreib nicht."

"Kannst du mir etwas über Cognac und Vermouth erzählen? Wie sind die beiden miteinander umgegangen? War sie zu dem auch so biestig?!"

"Ja, ständig, anscheinend hat ihn das auch noch angemacht. Es kam oft vor, dass sie ihm eine gescheuert hat und er dann über sie hergefallen ist", meinte die Schwarzhaarige mit einem genervten Seufzen, da ihr dieses Thema gar nicht in den Kram passte. Sie war froh, dass der Kerl Geschichte war, und da musste er sie wegen so etwas ausfragen, wie kindisch. "Ich glaube, sie hing sehr an ihm und hat es nur nicht so offen gezeigt. Es sollte keiner merken, dass sie ihn im Grunde geliebt hat", sagte Shinichi mit einem traurigen Unterton, der Sorge verriet. "Ach was, mit Liebe hatte das nichts zu tun, die beiden hatten eine Affäre, mach dich doch nicht lächerlich."

"Das sehe ich anders, sie leidet darunter, ich bin nicht blind und andere auch nicht. Als ich bei ihr im Bett lag und sie vor mir aufgewacht ist, war ich überrascht, als sie mich geküsst hat. Sie war die Sanftheit in Person, was mich erschreckt hat. Und als sie dann bemerkt hat, wen sie da geküsst hat, hab ich ihr angesehen, wie es ihr ging, leider war ich in dem Moment zu sehr damit beschäftigt mich zu ärgern, dass ich alles andere übersah, aber später wurde es mir klar. Natürlich kann sie ihn nicht vergessen und ersetzen kann ihn auch niemand, doch ich würde es gerne, damit es ihr besser geht. Nichts zu ändern...." Was war nur mit ihm los, dass er in letzter Zeit andauernd jemanden bemitleidete? Der Verlust seiner Mutter saß ihm in den Knochen und er verstand jeden Menschen, der etwas vermisste. "Ich werde Chardonnay nie verzeihen. Er hat uns alle in den Schmutz gezogen. Hat sie dir je gesagt, weswegen sie in die Organisation eingestiegen ist? Mir hat es keiner gesagt, aber ich habe da meine persönliche Devise. Ich denke fast, sie ist nur wegen Chardonnay dabei, um ihn zu bekriegen. Keine Ahnung, weswegen ich das denke. Und jeder, der zu ihm gehört, ist ihr Feind." Syrah wurde nachdenklich. Diese Frage überraschte sie, jedoch hatte sie so etwas bis eben nie interessiert. Das war typisch für Shinichi, er als Detektiv wollte alles genau wissen. "Ich denke anders! Sie wollte ihre Wut rauslassen. Sie hat jede Menge davon in sich. Vor allem für ihn. Sie ließ sich von ihrem Vater in der Organisation aufnehmen, um Chardonnay zu schaden, weil er es gewagt hatte, sie zu bedrängen und ihr zu drohen. Sie hasst so etwas. Keiner hat das Recht ihr zu drohen oder sie zu erpressen. Diese Leute gehören alle samt gekillt." Ihre Meinung erschreckte ihn, weswegen er kurz zur Seite wich. Das konnte sie doch nicht ernst meinen? Nein, so ein lausiger Grund passte nicht zu ihr, dafür war sie viel zu komplex. Aber er ließ Aiko ihre Meinung. Vielleicht wollte Vermouth ja aus irgendeinem Grund nicht, dass sie der Wahrheit zu nahe kam, das konnte man ja nie wissen. Er wollte ihr nicht in den Rücken fallen, immerhin war das lediglich Syrahs Meinung, wirklich Ahnung hatte sie nicht, was ihn davon abhielt, das Thema zu vertiefen.
 

Bald hatte es aufgehört zu regnen, stattdessen schien die Sonne und vermittelte Heiterkeit, denn auf einmal waren die Straßen voll und überall waren schreiende Kinder, die spielten. Ryochi würde sich verspäten, da er im Präsidium zu tun hatte, so dass sie jetzt vor dem Teehaus auf ihn wartete.

Shina beobachtete zwei Mädchen, die in die Verbrechergegend abdrifteten, was ihr gar nicht gefiel, so dass sie ihnen folgte. Sie als Mutter konnte noch weniger zulassen, dass so etwas geschah. Früher hätte sie genauso gehandelt, doch jetzt war ein Grund dazugekommen. Wie konnte man so dämlich sein und an so einem Ort spielen wollen? Der Gassenkomplex sah doch schon gespenstig aus. Sie als Kind wäre hier nie hergekommen, alleine der Angst wegen nicht. Das Schlimmste für sie war, dass sie die beiden Gören aus den Augen verloren hatte und sich jetzt mal wieder alleine in der Verbrechergegend befand.

Man hörte zwei Schreie und zwei darauf folgende Schüsse, Shina begann zu rennen und bog um eine Ecke. Die zwei Mädchen lagen am Boden, das Blut war gegen die Wand hinter ihnen gespritzt, was ein ziemlich widerlicher Anblick war. Die Detektivin holte ihre Waffe hervor, entsicherte und lud sie. Ein Mörder, der seine Opfer willkürlich aussuchte, war ganz in der Nähe, allerdings kam sie jetzt nicht drauf, wer das war, weil sie ihn nicht alleine hier vermutete. Noch dazu schien hier nirgendwo jemand zu sein... Es waren kaum zwanzig Sekunden vergangen, seit die Schüsse gefallen waren, er musste noch hier sein. Vorsichtig ging sie die Straße entlang und behielt alle Ecken und auch die Dächer im Blick, denn wie sie ja wusste, schossen diese Killer auch gerne von da oben auf Menschen. Ein paar Geräusche, denen die Frau folgte, brachten sie in eine kleine Gasse, die sehr klein war, eine sprichwörtliche Sackgasse, welche sie sofort umging, als sie in diese hineingeschaut hatte. Der Killer, der sein Opfer die ganze Zeit beobachtet hatte, kam von hinten aus einer Straße hervor und folgte ihr so leise, dass sie ihn nicht hörte, dann machte er einen schnellen Schritt, den sie sehr wohl mitbekam, aber bevor sie die Chance irgendetwas zu unternehmen, hatte er sie in einem Griff gefangen, der Selbstverteidigung verhinderte. Ihre Versuche sich zu wehren schlugen fehl, sie bekam erst wieder Boden unter den Füßen, als er sie hinwarf und sie hinfiel. Der erste Blick in sein Gesicht war kein Schock, da sie den Mann viel zu gut kannte, weswegen ihr klar war, wieso er arme unschuldige Kinder getötet hatte. Gin war nun einmal so. Die Frau erhob sich und richtete schützend ihre Waffe vor sich, die er ihr dummerweise nicht entwendet hatte, solche Fehler passten ohnehin nur zu einem hohlen Mörder, der nie über seine Taten nachdachte. "Was für ein Zufall, Gin. Ist dir klar, dass ich stets einen Peilsender bei mir habe? Gleich wird hier jede Menge Polizei auftauchen und du in den Knast wandern", ärgerte sie den Killer, was diesem ein Knurren entweichen ließ. Er hatte ihre Frechheiten bis eben immer genossen, doch, was er hasste, war, wenn man ihm mit der Polizei drohte. Solche Leute wurden in der Regel gleich erschossen, bevor er verschwand. Da hatte Syrah jetzt Pech, er würde sie nicht auf die Weise quälen, wie es geplant war, nein, er würde sie ein wenig löchern und dann mit einer Kugel mitten ins Herz dafür sorgen, dass sie sich nicht mehr bewegte. "Du abscheulicher Mistkerl, es mussten Kinder sein? Du bist das allerletzte, dafür kommst du nicht nur ins Gefängnis, sondern in die Psychiatrie. Die werden denken, dass du sie nicht mehr alle hast, was ja nicht falsch sein kann. Man weiß über dich Bescheid, durch einen Bekannten weiß ich jetzt sogar wer du wirklich bist! Ich hab es schon weitergeleitet, also wird es dir gar nichts bringen, mich zu töten. Kriegen wird man dich ohnehin, Masahiko Sugiyama, nicht wahr?" Bevor sie mit dem Irren kämpfen würde, wollte sie ihn schocken und mit ihm spielen, genauso wie er mit seinen Opfern spielte.

"Für meine kleine Freundin ist es kein Problem den Übeltäter zu finden, um meine Identität zu schützen. Sie findet die Leute, die diesen Namen kennen und löscht sie wie ich meine Familie damals aus." Shina musste aufpassen, dass ihr nichts falsches rausrutschte, denn sie wusste, wen er mit seiner Freundin meinte, was sie albern fand, denn so wie ihr bekannt war, halfen die sich nicht gegenseitig. Wer Vermouth nicht unterstützte, wurde auch von ihr nicht unterstützt, was der Kerl wohl versäumt hatte. "Falls du Vermouth meinst... Die hätte nie so einen dummen Fehler gemacht, wie du! Du sagtest doch, dass alle Leute unfähig sind, die zulassen, dass bekannt wird, dass sie Mörder sind, tja. Bei dir ist es bekannt geworden, vielleicht kommt ja bald jemand, um dich zu töten, Mistkerl? Dann wird deine Freundin die Erste sein, die sich lustig macht, weil sie eben so ist. Sie lacht immer über die Opfer der Organisation, besonders, wenn sie selbst schuld sind."

"Das wagt sie nicht..."

"Glaubst du?" Shina hielt den Kerl hin, sie redete ihm einen Knopf an die Backe, damit er seinen Auftrag vergaß und die Polizei ihn erwischen würde, nur mal sehen, wie lange das gut gehen würde. "Sie hat aber keine Angst, vor nichts und niemandem, nicht vor dir, und nicht mal vor eurem Boss. Sie weiß, wie sie mit Mistkerlen umspringen muss und schreckt auch nicht davor zurück, jeden von euch umzubringen, ihr solltet besser auf euch aufpassen, sonst werdet ihr alle durch sie sterben, weil sie es liebt, mit ihren Opfern Katz und Maus zu spielen, wobei du die Maus bist, Gin! Du besitzt nicht den Verstand, um es mit ihr aufzunehmen! Du bist zu einfallslos für jemanden wie sie."

Für eine Frau war sie ganz schön frech. Gin war fast beeindruckt, dass sie es wagte, so mit ihm zu reden, also wollte er jetzt ganz lieb zu ihr sein. Er würde sie anders als andere Opfer behandeln und sich lange mit ihr beschäftigen. Das mit dem Peilsender kaufte er ihr ohnehin nicht ab, da war etwas faul, die wollte ihn nur in die Flucht schlagen, so weit konnte er noch denken. Außerdem, wenn sie wirklich einen Peilsender hatte, würde er ihn zerstören. Gin zielte auf ihre Schulter und drückte ab, woraufhin man ein ~Knack~ hörte und Shina die Augen aufriss. Woher wusste er so genau, wo der Sender versteckt gewesen war?

Anscheinend hatte er sich geirrt und sie hatte doch einen gehabt, obwohl er ihn eher aus Zufall erwischt hatte. Gott war mal wieder zu liebenswürdig. Jetzt bekam er schon Hilfe vom Himmel, er schien mal wieder auf der Seite, der Bösen zu sein. Och, arme Detektivin...

Die Polizei würde sie hier suchen, dann musste er sie ja nur von hier wegbringen. "Du hast Glück, dass ich schon lange ein Auge auf dich geworfen habe, sonst wärst du längst tot, Schätzchen."

Man, soviel Glück konnte man doch nicht haben, oder? Da steckte sicher Syrah dahinter, darum mochte die Detektivin wetten. Gin begann damit auf die Frau, die in der Falle saß, zu schießen, jedoch wagte auch sie abzudrücken und ihn zu verletzen. Shina würde sich niemals kampflos geschlagen geben, bei so etwas wie ihm schon gar nicht...

Das Spiel gefiel ihm, denn er stand auf Schmerzen. Man sollte sie am besten in die Organisation holen, man musste sie nur darauf vorbereiten, sie würde viel besser zu ihm passen, als Vermouth... Irgendetwas an ihr gefiel ihm, vor allem sah sie viel besser aus. Seit Sherrys Verschwinden hatte die junge Frau mal wieder als Ersatz gedient, weswegen er die Besessenheit, die er Sherry damals zukommen ließ, jetzt Shina schenkte und natürlich mehr als nur erfreut über seinen Auftrag gewesen war.

"Gin, das darf doch nicht wahr sein", hörte man lachend eine Stimme von der anderen Straßenseite aus. Derjenige machte sich über den Killer lustig. "Ich habe euer Gespräch mitangehört und es an den Boss weitergeleitet. Du bist erledigt, mein Lieber... Ich werde im Interesse der Organisation handeln", spie er böse aus und kam auf den Killer mit seiner hübschen Colt M1902 zu, welche er bereits auf ihn gerichtet hatte. "Tja, manchmal ist es besser, man erschießt alle, die einen kennen, aber wenn du erst mal etwas für jemanden übrig hast, machst du große Fehler, du bist es nicht wert, zur Organisation meines Vaters zu gehören..." Auch er musste gegenüber Gin etwas die Show abziehen, um die Wahrheit zu vertuschen, doch das fiel ihm leicht, denn seine Mutter war selbst Schauspielerin, weswegen er ebenfalls ein kleiner Schwindler war. "Wer zum Teufel bist du? Chardonnays Sohn ist tot!" Gin hasste extravagante Leute, die sich als was besseres ansahen, was ihn wütend machte, denn er war so einer, wie Vermouth früher, weil ihr Vater der Boss war und man sie mit Respekt behandeln musste. Zum kotzen...

"Was wenn er noch mehr von der Sorte hat, Gin? Er hat mich hierher geschickt, um deine Fehler wieder gut zu machen..." Der 20-jährige richtete seine Waffe auf Gin, der sich herumgedreht hatte und Shina dabei stets etwas im Auge behielt. "Ich bin dabei eine Zeugin zu beseitigen, also lass diese Scherze, wer auch immer du bist."

"Das Spiel ist aus, Gin, hör doch auf nach Ausflüchten zu suchen. Du bist RAUS! Herzlichen Glückwunsch." Gin sah es als angebracht an, auf ihn zu schießen, doch er machte einen Satz und landete hinter ihm, um ihm seine Ferse ins Genick zu treten und ihn zu Fall zu bringen.

"Lass mich dir helfen", sagte eine dunkle, furchteinflößende Stimme aus dem Nichts, denn nirgendwo war jemand zu sehen. Shina war der einzige Mensch vor Ort, der wusste, um wen es sich dabei handelte, was sie schlucken ließ. Nicht auch noch er...

Dark plans

Shina war der einzige Mensch vor Ort, der wusste, um wen es sich dabei handelte, was sie schlucken ließ. Nicht auch noch er...

Aber wem wollte der Kerl jetzt helfen? Gin oder dem Unbekannten? Shina war verwirrt, denn ganz im Gegensatz zu anderen, wusste sie nicht, was der Kerl hier plante.

Gin rappelte sich schnell auf, da er den Typen nur vom Sehen her kannte, er wusste nicht, mit wem er es wirklich zu tun hatte.

"Wenn gewisse Leute nur ihre Arbeit machen würden und sich nicht ständig mit unsinnigem aufhalten würden, hätten sie weniger Probleme... Das solltet ihr Killer euch mal merken. Ihr Schweine denkt, ihr wärt im Recht, doch das ist Unsinn! Vermouth hat das auch gedacht, bis sie das erste Mal mir begegnet ist und ich ihr gezeigt habe, dass sie an unterster Stelle steht, weil sie eine Verbrecherin ist. Genauso wie ihr alle!" Ein verhasstes Lachen kam über ihn und ließ Shuichi Akai seine Waffe auf die Anwesenden richten, nachdem er endgültig aus seinem Versteck kam. "Wollt ihr nicht fliehen, bevor meine Leute hier auftauchen?" Besondere Aufmerksamkeit ließ er Gin zukommen, weil er etwas hatte läuten hören, was ihm überhaupt nicht in den Kram passte. "Und du... du bist von der Bande der schlimmste, also werde ich mich als erstes um dich kümmern." Ein bösartiges Grinsen war im Gesicht des FBI-Agenten erschienen. Er mochte es aus bestimmten Gründen gar nicht, wenn gewisse Killer jemand besonderem zu nahe kamen, da wurde er meistens ziemlich böse, Gin würde als erster erfahren, wie es war, wenn man Shuichis Leuten zu nahe kam. Er zögerte nicht und drückte ab, woraufhin den blonden Mann einige Kugeln trafen.

"Höchste Zeit zu verschwinden, Shina Kudô", meinte der rotbraunhaarige junge Mann, was sie verwunderte. "Shuichi will jetzt aufräumen, der braucht uns nicht... Mit dem will ich nichts zu tun haben..." Seine Worte waren nur geflüstert, und trotzdem hörte man so etwas wie Angst aus seiner Stimme heraus. "Gin hat ihn wütend gemacht... Jetzt ist er sowieso dran, ich brauche mir nicht mal die Hände schmutzig zu machen." Ein leises Lachen, dann nahm er Shinas Hand und rannte an Shuichi Akai vorbei, der ihn Gott sei Dank laufen ließ, da ihn andere Dinge mehr interessierten als er.

"Warum...?" Gin keuchte auf. "Warum lässt du ihn gehen? Er gehört doch auch zu uns." Tja, die Frage war töricht, wenn man wusste, wer Gin war, doch im Gegensatz zu dem anderen Mann, der gerade eben geflohen war, wusste er nicht, weswegen er hier überhaupt aufgetaucht war.
 

Man hörte, je mehr sie sich entfernten, immer leiser das Kugelfeuer, so dass die beiden Personen langsamer machten. "Ich hab dich vorhin im Arisu gesehen. Wer zum Teufel bist du? Ich hab dich schon einmal gesehen." Der junge Mann schwieg Shina an und dachte nach, was er sagen sollte. "Ich bin euer Freund, denk doch mal ein wenig nach, immerhin habe ich vorhin genug gesagt. Aber eines noch, man nennt mich Chardonel und ich gehöre zur Schwarzen Organisation... Mach dich über den Namen schlau, dann weißt du es..." Mit diesen Worten begann er zu rennen und verschwand wenig später um eine Ecke. Sie blickte lange die Ecke an und entschied sich dann zurück zum Teehaus zu laufen, weil Ryochi dort ja auftauchen würde...

Doch eines hatte sie am meisten verwundert, die Worte, dass er ihr Freund wäre und dass er sie ja offensichtlich kannte. Sie würde sicher noch herausbekommen, wer er war.
 

Gin ärgerte sich über den Jungen, darüber, dass er geflohen war, denn der Kerl da hätte gescheiter diesen Spinner erschießen sollen, der aufgetaucht war, immerhin schien er viel zu wissen, was ihn störte. "Antworte endlich, oder ich löchere dich so lange, bis die Antworten geflogen kommen!" drohte der blonde Mann und Shuichi zog mit der rechten Hand sein klingelndes Handy heraus, weil er in seiner Linken die Waffe hielt. "Ich hab ihn gestellt, ihr könnt jetzt kommen!" Schon vor langer Zeit hatte sich der Mann gegen Chardonnay entschieden, weil ihm ein paar Dinge, die er tat, ein Dorn im Auge waren, zum Beispiel unschuldige Leute wie Kôji Miura quälen. Dafür hasste er ihn und seine Killer, weil sie es auch noch wagten, für den zu arbeiten.

Gin gefielen die Worte des Mannes kein bisschen, so dass er dafür sorgen würde, dass der FBI-Agent heftige Probleme bekommen würde, er würde ihn zum schweigen bringen...

Shuichi hatte vorgesorgt. Kazuya sollte das Schwein sehen, das es vor Jahren gewagt hatte, seinen Sohn zu verletzen, obwohl er ihm nichts getan hatte. Er hatte dieses Treffen quasi arrangiert. Anscheinend dachte dieser Killer, dass er jeden töten konnte, aber da war er schiefgewickelt. Die Kugeln des FBI-Agenten flogen in seine Richtung und trafen ihn ausschließlich in die Brust. Bei ihm visierte er ein paar andere Stellen an, denn er war nicht Vermouth und auch nicht so leicht zu stürzen, bei ihm musste man vor allem auch mal vorsichtig sein. Wie er erwartet hatte, musste er auch ausweichen, weil der Kerl selbst gezielt schießen konnte und Shuichi nur im letzten Moment um die Ecke verschwinden konnte, bevor er seinen Kopf getroffen hätte. Gin, der sich aufrappelte, da er Schritte hörte und der wenig später Kazuya Miura entdeckte, blieb stehen. Beide schienen geschockt zu sein...

Gin kannte diesen Mann, genauso wie Kazuya Gin kannte, allerdings wusste er nicht, dass es sich bei ihm um den Übeltäter handelte, der Kôji angeschossen hatte. "Was ist los? Das ist er...", brüllte Shuichi versessen.

"Was?" Kazuya blickte in Akais Richtung und war für einen Moment abgelenkt, so dass Gin das ausnutzte, um auf ihn zu schießen. Shuichi hörte den Schuss, doch dann war es zu spät... Kazuya ging zu Boden und blieb dort liegen. Da ihm aus persönlichen Gründen etwas an dem Mann lag, kümmerte er sich nicht weiter um Gin, der aus der Gasse verschwand. "Warum hast du dich denn niederschießen lassen? Der Kerl ist das Grauen schlechthin und du bist sonst doch auch nicht so..." Die schwere Atmung verriet ihm, dass Gin seinen Freund böse getroffen hatte. "Das bereust du, Mistkerl", zischte er und half seinem Onkel vom Boden auf. "Ich war... geschockt... sein Gesicht zu sehen..."

Was? Kazuya war geschockt sein Gesicht zu sehen? "Wieso das denn? Das war Gin! Das war der Mann, der deinen Sohn in die Organisation bringen sollte, weil Chardonnay das so wollte."

"Das hat mich doch so geschockt..." Kazuya musste husten, weil ihm schlecht geworden war, denn Gin hatte auf seine Brust geschossen. "Nicht zu viel reden, das ist nicht gut, sag es mir nachher."

Schon komisch, dass James Black so einen Kerl wie Keichiro unterstützte, dessen Killer eine Bande von verrückten Profikillern war. Dank ihm steckte er ja jetzt auch in dieser Sache und einige Personen dachten, dass er zur Organisation gehörte, aber das konnte sich dieser Mistkerl abschminken. Niemals würde er ihm dabei helfen, unschuldigen Menschen wehzutun, seine Ziele waren Killer, schlechte Menschen eben...

Leider machte er bei Killern keinen Unterschied, die waren für ihn alle gleich...

"Du hast gerade... auf deinen Bruder geschossen..." Shuichi wurde unsanft aus seinen Gedanken gerissen und blickte in Kazuyas blasses Gesicht. Ein besserwisserisches Lächeln erschien auf seinen Lippen. "Das sind die Schmerzen, du fantasierst..." Der sollte sein Bruder sein, ein mutmaßlicher Killer, so ein Quatsch!
 

Shina kam gerade beim Teehaus an und erblickte einen etwas angesäuerten Ryo, was ihr ein Seufzen entlockte. "Entschuldige, ich musste einer Sache nachgehen und es haben sich dabei interessante Dinge ergeben."

"Schön für dich, ich warte seit fast zehn Minuten, außerdem war ich kurz davor mir Sorgen zu machen. Du warst doch nicht dort, oder?!" Was er mit dort genau meinte, wusste nur Shina alleine. "Doch genau da, tut mir Leid. Gin war mal wieder auf Opferfang, tja."

"Das erklärt... das hier..." An Shinas Kleidung klebte, wie es öfter mal der Fall war, Blut. Auch noch ihr eigenes, wie es schien. Er hielt sie etwas fest und rief einen Arzt, da sie seiner Meinung nach einen brauchte, so wie sie aussah. "Ich sagte dir doch tausend Mal, dass du es sein lassen sollst, alleine auf Killer loszugehen! Ich weiß genau, dass es so war, so ist es immer!" Der Mann war wütend, seufzte aber, als er die Nummer wählte. Seine Verlobte hatte nichts anderes im Kopf, als Killer zu ärgern und dabei in Gefahr zu geraten. "Darüber hinaus, will ich etwas mit dir bereden, aber dazu später." Der Detektiv war auf dem besten Weg gewesen, sie über ihre Cousine auszuquetschen, von der man ihm nicht das geringste gesagt hatte, was ihn ein klein wenig enttäuscht sein ließ.
 

Es wurde allmählich Abend, so dass es in Vermouths Wohnung langsam Zeit wurde, ihrer Arbeit nachzugehen. Die bestand aus Plänen, die in Chardonnays Richtung gingen, wobei sie einige Dinge erfuhr, die ihr nicht in den Kram passten, so dass sie kurz zischte.

~Pass in Zukunft mal etwas besser auf deinen Macker auf! Heute Mittag hat er seine Finger mal wieder nicht von ihr lassen können. Kümmere dich um die Angelegenheit!~ Sie hasste Mails, die aus einer Art Befehl bestanden, doch bei dieser Person war es etwas anderes, weil Campari eben an der Frau hing, genauso wie sie. Vermouth war sicher, dass man Gin diesen Auftrag erteilt hatte, wobei sie im Augenblick nicht an Chardonnay dachte, da dieser im Moment sicher nicht daran dachte, etwas zu unternehmen, er hatte andere Probleme. Seine Verletzungen auskurieren, oder so etwas in der Art. Syrah war im Moment sowieso wütend auf alles und jeden, so dass sie als erstes an sie dachte. Was fiel der eigentlich ein, die Beziehungen ihrer Mutter zu missbrauchen, um Shina zu schaden? Anscheinend wurde es mal wieder Zeit, dass sie jemand einschüchterte.

Die nächste Mail war da schon etwas anderes.

~Das dürfte dich interessieren. Heute so gegen 12 Uhr Mittags war deine Freundin in der Firma unseres Bosses, auf einer kleinen Privatparty. Anscheinend war sie auf der Suche nach Chardonnay, den sie nicht finden konnte, weil er gerade im Krankenhaus liegt. Unter falscher Identität wurde er dort von seinem Sohn Pinot eingeschleust, der jetzt leider tot ist, denn ein unbekannter Killer hat ihn mit einem Schuss in den Kopf getötet. Anscheinend hat er damit Wataru Takagi das Leben gerettet.

Leider ist mir Chardonnays Tarn-Identität unbekannt. Du solltest Syrah dahinschicken, um die Lage zu checken, vielleicht kann sie auch etwas bewirken.

Wollten die sie heute alle bevormunden und ihr Befehle erteilen oder so? Anscheinend war das so, denn die nächste Mail bestand aus nichts anderem.

~Du MUSST mir helfen. Ich stecke in der Klemme, was im übrigen deine Schuld ist. Shuichi Akai hat mich aufgespürt und ist hinter mir her. Wollte Gin den Kerl nicht ausschalten?~

Als wenn sie selbst nicht genug Probleme hätte...

Die war an ihren Problemen mit Shuichi Akai selbst schuld. Sie hätte ja seine Freunde in Ruhe lassen können...

"Gin ist übrigens... unfähig, Akai was anzutun...", flüsterte sie mit einem Hauch Spott in der Stimme zu sich selbst und verschränkte die Arme, wobei sie die Absender durchging, aber es schien nichts interessantes mehr dabei zu sein. Was sie jetzt am meisten interessierte, war der neue Killer, der Pinot gekillt hatte.

Doch dann sah sie etwas, das sie doch interessant fand. ~Heute Mittag wurde die Detektivin, die du beschützen wolltest, verletzt. Chardonel tauchte auf und wollte Gin das Licht ausknipsen, doch Shuichi Akais Auftauchen hat seinen Plan vereitelt. Er ist wohl aus Angst geflohen, allerdings hat er die Detektivin mehr oder weniger heil aus der Sache gebracht. Was mich aber am meisten störte, war der Name "Masahiko Sugiyama". Ich dachte, dass dich das vielleicht interessiert, was dieser Name sollte...~ Anscheinend waren mehrere Leute heute an diesem Ort gewesen, als Gin Shina angriff. Sie waren überall und beobachteten die Killer vom Boss. Allerdings wusste Vermouth längst alles über Masahiko Sugiyama, da sie ihre Leute kennen wollte, was aber nicht hieß, dass man sie auch kannte. Gin wusste nicht, dass sie Sharon Vineyard war, dann wäre er wahrscheinlich ausgeflippt. Leider kannte sie der Kerl und sie wollte sich nicht ausmalen, was geschehen würde, wenn er davon erfuhr... Wenn er jemals davon hörte, würde er sofort wissen, dass sie eine Verräterin war, denn gegen solche hatte er etwas. Aber seine Meinung interessierte sie nicht, er war bloß ein durchgeknallter Killer, sonst nichts.

Tja, wenn der gute Gin wüsste, was seine Freundin so über ihn dachte, hätte er eh versucht sie umzubringen. Der Kerl war einfältig und würde es wohl immer sein. Gut, dass er Gesichter schnell vergaß, das ersparte ihr viel Ärger...

Gin war auch nicht gerade erst seit gestern in der Organisation. Vor allem hatte er schon einmal versucht ihr Ärger zu machen. Damals, als sie noch neu in der Organisation war zum Beispiel. Der liebte diesen Saftladen immerhin auch schon eine ganze Weile, der war schon immer so ein Schwein gewesen. Dass sie ihn kannte, war allerdings ein Vorteil, so konnte sie ihn ein wenig benutzen und kontrollieren. Sharon hatte Gins Einstieg vor 17 Jahren immerhin mitbekommen, solange kannte sie ihn schon. Er war damals als Killer noch so etwas wie ein blutiger Anfänger gewesen, ein Junge, der ausgeflippt war und die Familie tötete. Sharon hatte dieses Verhalten mehr als nur verachtet, da sie es nie gewagt hatte, ihrer Familie etwas anzutun. Wie konnte man nur dermaßen durch sein? ....

Jetzt verstand sie das, sie hatte auch oft daran gedacht, ihrem Vater das Licht auszublasen, allerdings hatte sie dafür einen besseren Grund als Gin damals. Gin war schlichtweg krank im Kopf, deswegen tötete er seine eigenen Eltern und deren Verwandte. Diese Leute hatten niemals etwas böses getan und verdienten es ganz sicher nicht zu sterben, ihr Vater hingegen... der hatte es sehr wohl verdient zu sterben. Wie gut, dass er keine Gewalt mehr auf sie ausüben konnte. Er hatte sie benutzt, für seine Organisation missbraucht und sich versucht an sie ranzumachen. Diese Frau hasste es, wenn man sie versuchte für sich selbst zu benutzen. Ihr war egal, wer ihn getötet hatte, obwohl sie meinte, es sei Chardonnay gewesen, der es tat.

Bei Gins Einstieg war sie damals 33 gewesen und anscheinend mochte er sie da schon nicht, weil sie die Tochter von reichen Leuten war, er hatte etwas gegen die. Deswegen jagte er sie durch die halbe Stadt, um mit ihr zu spielen. Das hatte sie sicher nicht vergessen. Sie hatte sich vorgenommen, dass niemals wieder ein Mann so mit ihr umspringen würde, er schon gar nicht, daher war sie manches Mal ein Biest gewesen, wenn sie zusammen waren. Außerdem stand der kranke Kerl doch auf so was. Obwohl er damals nicht wusste, dass sie Chantrés Tochter war, da er die wahre Identität des Mannes nie erfahren hatte, hasste er sie, ohne bestimmtem Grund. Er durfte ihr Geheimnis daher nie erfahren... Nicht, dass sie Angst vor ihm hätte, sie doch nicht...

Vielleicht war Gin auch mit Chardonnay befreundet gewesen und mochte sie deswegen nicht, denn zu diesem Mann war sie nie nett gewesen und respektiert hatte sie ihn auch nicht, aber das waren eher Vermutungen...

Dass sie versucht hatte die Organisation zu verraten, da sie diese hasste, immerhin musste deswegen ihre Mutter gehen, weil ihr Vater sie benutzen wollte, verdrängte sie sehr oft. Gin hasste Sharon, weil sie seine geliebte Organisation zerstören wollte. Der Kerl hatte sie vergessen, also musste sie sich darum keine Gedanken mehr machen, das musste sie erst, wenn jemand von ihren Leuten plaudern würde, doch bisher hatten sie alle geschwiegen... Sie gab ihnen schlichtweg keine Chance auszupacken. Sollten sie es wagen, sie zu hintergehen, waren sie entbehrlich und was sie mit solchen Leuten anstellte, war ihr persönliches Geheimnis. Allerdings konnte man sich in etwa denken, wie das dann aussah. Die Leute verschwanden dann gerne spurlos und tauchten nie mehr auf, höchstens als Leiche...

Wer nicht für sie war, der war eben gegen sie. Es gab keinen guten Grund für die Organisation zu sein, alle die es waren, waren für Vermouth schlechte Menschen und konnten weg. Es war möglich, dass sie in dem Punkt ein wenig Gott spielte, weil sie diesen hasste, immerhin unternahm er nichts gegen diese schlechten Menschen, er schaute dabei zu, Tag für Tag, wenn gute Menschen sterben mussten. Wenn Gott nichts unternahm, dann gab es andere, die es versuchten. Im Grunde war das aber nur ein kläglicher Versuch einer Frau das Blut der Vergangenheit wegzuwischen, da sie mit diesem besudelt worden war. Auch wenn sie gegen die Organisation war, hatte sie für diese gearbeitet und dafür hasste sie sich. Sie wollte wenigstens etwas davon wieder gut machen, immerhin hatte sie unschuldige Menschen auf dem Gewissen und das nur, weil sie damals unfähig gewesen war. Es gab eben Leute, die hinter ihr Geheimnis kamen, in solchen Fällen nahm sie sich die Freiheit sie umzubringen. Jetzt ließ sie nicht mehr zu, dass die falschen Leute davon erfuhren, was sie in der Vergangenheit getan hatte.

Ob es wohl der Wahrheit entsprach, dass man nie wieder aus der Organisation entkommen konnte, oder sich das nur jemand ausgedacht hatte? Im Moment schien es zu stimmen, denn nach Chantrés Tod hatte sie versucht abzuhauen. Chardonnay wusste allerdings, wo sie steckte und ließ sie beobachten, der Gedanke war widerlich. Anscheinend dachte er, dass er sie einschüchtern konnte und sie irgendwann für ihn Leute umbringen würde, wie früher für ihren Vater, aber so wie früher wollte sie nie wieder sein. Dass ihr Vater verlangte, dass sie sich ins Gras beißen ließ, war ihr da auch egal gewesen, immerhin hatte sie es wirklich verdient. Und mit dieser Tat konnte sie wenigstens ein bisschen Yukiko von sich fernhalten, immerhin hatte sie ihre Freundin damals nicht eingeweiht. Ja, es war die richtige Entscheidung gewesen, davon war sie felsenfest überzeugt. Dass die halbe Kudô-Familie dennoch aufgeklärt war, war keine Absicht gewesen, Shina und Shinichi waren eben nicht auf den Kopf gefallen und hatten sie durchschaut. Daran konnte sie nichts ändern, es sei denn sie brachte sie um, doch das wollte sie nicht, denn als sie damals Ran traf, hatte sie wieder angefangen an sich selbst zu glauben, sie hatte ihr den Mut gegeben, um sich gegen die Organisation zu wehren, dafür musste sie ihr wohl ewig danken. Gott schaute vielleicht dabei zu, wie sie abstürzte, doch das Mädchen hatte ihr auf eine Weise geholfen, wie es kein anderer gekonnt hätte. Sie wusste selbst ja nicht mal, dass sie ihr geholfen hatte, sie tat es daher ahnungslos.

Sharon hatte verstanden, dass der Mensch für sich selbst verantwortlich war, nicht Gott. Es stand ihnen allen frei, was sie aus ihrem Leben machten. Gott hatte keinen Einfluss darauf, obwohl sie das früher gedacht hatte, sie dachte, es würde zu seinem Plan gehören. Wie dumm sie doch gewesen war. Sie wollte ihr Leben wieder in den Griff kriegen, das würde nur durch Zerstören der Organisation möglich sein. Vielleicht gab es keine Rettung für sie, doch sie würde kämpfen bis zum Schluss. Man durfte niemals aufgeben, dann war man verloren...
 

Die Augen waren ihr schwergeworden, nachdem sie lange auf den Bildschirm gestarrt hatte, doch davon kam diese Trägheit nicht, das wusste sie. Es war wieder wegen dem, was sich in ihr abspielte. Sie schlug die Hände über dem Kopf zusammen, mit dem festen Entschluss ihn zu vergessen. Dass es mal so schwer sein würde, hatte sie nicht gedacht. Es war doch bloß zum Spaß gewesen, nichts ernsthaftes, wieso wurde sie denn dann so gefühlsduselig, wenn es um ihn ging? Sie wollte so was nicht empfinden, es tat weh...

Kopfweh und Magenschmerzen kamen noch hinzu und machten ihr zusätzlich ein wenig das Leben schwer.

Was sie jetzt gar nicht gebrauchen konnte, war Besuch, der allerdings vor der Tür stand, wie es schien, denn sie vernahm die Klingel, welche sie nervte. Bevor sie öffnen ging, überprüfte sie noch einmal ihr Aussehen im Spiegel und erschrak dabei so sehr, dass Vermouth sich erst einmal nachschminken musste. Hatte sie denn heute ohne es zu merken geweint? Was war das bloß für ein beschissener Tag? Ihre Tränen der Verzweiflung, welche in ihrem Auto geflossen waren, hatte sie gar nicht mitbekommen...

"Ja, ich komm gleich, Moment!" rief sie demjenigen vor der Tür zu. Sie strich sich noch mal durch die Haare, taumelte dann eher auf die Tür zu und öffnete diese. "Ach du Scheiße... was willst du denn jetzt?" fragte sie die kurzhaarige Person, die in der Tür stand und augenscheinlich in einer besseren Verfassung als sie zu sein schien. Es war Yukikos 38-jährige Schwester Akiko, die sich innerhalb der Organisation auch Camaya schellte. "Ich wollte mich mal erkundigen, wie es dir geht und was du treibst."

"Was treibe ich? Keine Ahnung! Im Moment wollte ich meine Ruhe haben." Die Hellbraunhaarige musterte Sharon, insbesondere ihre Augen und ihr ziemlich blasses Gesicht. "Sag mal, hast du eine Grippe oder was ist mit dir los?!"

"Keine Ahnung, aber kann schon sein, dass ich mir irgend so eine Erkältung eingefangen hab, ich war ja auch vor kurzem bei Wind und Wetter da draußen. Oder das gehört dazu, wenn man auf einmal schwanger ist."

"Was?" Geschockt sah man sie an, dann zog Vermouth ihre Freundin zur Tür herein, weil es ihr da draußen irgendwie zu frisch war. "Ja.. Sag's keinem... Kann ich mir nicht leisten."

"Von wem überhaupt? Ich dachte, dir passiert so was nie?!" fragte Akiko ein klein wenig besorgt.

"Dachte ich auch, anscheinend hab ich mich da getäuscht, aber es ist ja schon normal, dass mein Körper tut, was er will. Und derjenige, der dafür verantwortlich ist, ist entweder tot, oder Gin."

Die Angesprochene zog eine Augenbraue hoch. "Dann stimmt das echt..? Wie bist du denn an den geraten?"

"Hat sich eben ergeben", meinte Vermouth wütend, mehr würde sie zu der Sache nicht sagen, es war traurig genug. "Gehört er zu deiner Rolle, oder wie darf ich das verstehen?" Man, sollte Akiko sie mal anfangen zu hassen, würde sie diese wohl umbringen müssen, denn sie wusste, dass sie gerne zu solchen Intrigen griff, um anderen zu schaden, genauso versuchte sie es andauernd bei Yukiko, bei dieser Killerin war man besser vorsichtig. Zu dumm, dass sie soviel über sie hatte erfahren müssen. Es war schon so etwas wie Schicksal, dass sie sich innerhalb der Organisation über den Weg gelaufen waren und sie damals nicht wusste, dass Akiko ihre Schwester aus tiefstem Herzen hasste, ansonsten hätte sie sich gar nicht erst mit ihr angefreundet. Sie kannte Akiko immerhin fast so lange wie Yukiko und sie wollte diese Freundschaft nicht wegwerfen, da sie ohnehin nicht so besonders viele Menschen hatte, die sie Freunde nennen konnte. Trotzdem war dieses Wissen gefährlich. Alleine, dass Akiko bekannt war, dass Gin zu Sharons Rolle gehörte, war Beweis genug, dass sie die Frau gut kannte, viel zu gut. "Ja, meine Rolle. Irgendwie muss man gewissen Leuten ja weismachen, dass man dazu gehört. Das ist bei Gin nicht immer einfach, weil wir einfach zu verschieden sind. Er liebt das, was ich hasse."

"Ich weiß, immerhin habe ich mitbekommen, als er dich versucht hat umzubringen. Umso überraschter war ich, als ich hörte, dass ihr beiden zueinander gefunden haben sollt. Ich hab's eigentlich für ein Gerücht gehalten, aber jetzt. Ich frage mich, wie du dich auf einen Kerl einlassen kannst, der dich immer gehasst hat und umbringen wollte."

"Tja, man kann sich seine Partner ja nicht immer aussuchen. Ich hatte schon viele Rollen, wo mir mein Drehpartner nicht in den Kram gepasst hat und doch konnte ich mit denen drehen. Niemand hat meine Gedanken gekannt, als Schauspielerin muss man das drauf haben. Vielleicht wundert dich das, aber so denke ich. Ich hätte viele Rollen nicht übernehmen können, weil mir meine Drehpartner fast nie in den Kram gepasst haben." Sharon musste leicht bitter lachen, sie war einfach zu wählerisch gewesen und musste in den sauren Apfel beißen. Wäre sie nicht so gewesen, hätte aus ihr und Keichiro auch was werden können, aber in dem Punkt war sie stolz auf sich, da sie hart geblieben war. "Echt? Du hast Recht, man hat es dir nicht angesehen. Es war immer, als wärt ihr ein Herz und eine Seele, egal mit wem du gedreht hast, ihr wart ein Team."

"Genauso ist es bei Gin und mir. Alle denken, eine Hand wäscht die andere, na ja, außer Syrah. Sie hat mitbekommen, wie das zwischen uns wirklich abläuft. Alle denken, dass ich auf so was wie den abfahre, das gehört eben zu meiner Rolle als Killerin, wenn du verstehst." Und ob Akiko das verstand, immerhin war Sharon ja nur wegen Yukiko in dieser Scheiße gelandet und musste ihre Rolle spielen, um nicht umgebracht zu werden. Wenn Sharon sie selbst wäre, würde Gin ja herausbekommen, mit wem er sich da eingelassen hatte. "Gin scheint viel von der Organisation zu halten, mal sehen, wie lange noch. Ich denke mir nämlich, dass Chardonnay etwas anders über ihn denkt als Chantré", spottete Camaya, da sie ebenfalls nicht besonders viel für die Organisation übrig hatte, immerhin taten die Mitglieder nur, was dieser in den Kram passte, da verlor man doch seine Selbstständigkeit, so etwas konnte Akiko nun einmal nicht leiden. Diese ewige Kontrolle war doch zum kotzen. Sie war Killerin, weil das nun einmal zu ihr passte und sie Freude daran hatte Gott zu spielen. Es gab genug Schweine, die es verdient hatten zu sterben. Die Organisation tötete im Grunde alles und jeden, ob man ihn mochte oder hasste, war doch nebensächlich, man musste immer nur schön brav das tun, was der Boss befahl.

"Was genau meinst du?" fragte Vermouth verblüfft auf die Worte ihrer Kollegin hin, nachdem sie einige Zeit darüber nachgedacht hatte.

"Das weißt du nicht? Du bist doch sonst nicht auf den Kopf gefallen, meine Liebe." Sharon gab ein Seufzen von sich. "Ich sollte mich so langsam erholen, sonst bin ich bald tot, so wie ich mich fühle. Mir brummt der Schädel, also hilf mir lieber auf die Sprünge. Nachdenken tut momentan weh."

Akiko nahm sanft ihre Hand, zog sie etwas von der Tür weg und drückte sie auf einen Stuhl nieder. "Man sieht sofort, dass es dir bescheiden geht und man hört es dir an, du klingst lustlos." Sie nahm ihre beiden Hände in ihre, weil ihr eben doch viel an dieser Frau lag und sie ihr das auch vorhatte zu zeigen, immerhin hatte Yukikos Plan ja was gutes, sie konnte Sharon beweisen, dass sie die bessere Freundin für sie war. "Also, lass es mich so erklären. Dein Vater hat Gin oft dazu gebraucht, um Verräter umzubringen. Chardonnay scheint ihn eher zu dulden, das habe ich mitbekommen. Es gibt jemanden, der ist voll auf dem Verrattrieb. Allerdings würde Chardonnay ihn nicht umbringen lassen, weil ihm etwas an dieser Person liegt. Sollte Gin sich an demjenigen vergreifen, weil er die Organisation verrät, kriegt er Probleme. Vielleicht wird Gin auch versuchen Chardonnay umzubringen, um der Organisation einen würdigeren Nachfolger zu beschaffen, immerhin begeht der Boss damit selbst Verrat, indem er den Verräter schützt."

Was war hier bloß los? Alles drehte sich. Vermouth hatte die Worte ihrer Freundin nur bedingt mitbekommen. "Scheint so, als wenn mir die Sache entgangen ist, oder es ist doch mein Kopf." Sie wirkte, als wollte sie zusammenbrechen, außerdem sah der Schweiß in ihrem Gesicht gar nicht aufmunternd aus, es war eher beängstigend, vor allem, wenn man in ihre trüben Augen schaute. "Scheint nicht nur dein Kopf zu sein, so wie du aussiehst..." Akiko brach tatsächlich in Sorge aus, als sie Vermouth so sah. "Ich bin ziemlich erledigt, du gehst besser, im Moment fühle ich mich alles andere als wohl, ich brauche meinen Schlaf." Ihre Stimme klang leise, was total ungewohnt für sie war. "Nein, ich bleibe, ich kann dich in dem Zustand nicht alleine lassen, ich mache mir Sorgen..." Sie legte ihre Hand auf ihre Stirn und bemerkte sofort, dass sie ziemlich hohes Fieber hatte. "Du glühst. Das sieht mir nicht nur nach einer einfachen Erkältung aus. Und damit, dass du schwanger bist, hat es auch nichts zu tun. Du bräuchtest mal dringend einen Arzt." Diese Worte gefielen der Angesprochenen überhaupt nicht, weswegen sie Akikos Hand von ihrer Stirn wegschlug. "Fieber hat jedes Kind mal, das wird mich schon nicht umbringen. Ich bin Killerin und kein schwaches Frauchen", zischte sie, wobei es eher nach einem Krächzen klang. Die Frau war eben stur, man konnte ihr nichts befehlen. "Du hast genug Probleme, welche mit deiner Gesundheit müssen nicht sein. Ich sage dir, du brauchst einen Arzt, dann ist das so. Dabei ist mir vollkommen egal, ob du Killerin bist. Auch wir werden mal krank und müssen versorgt werden. Außerdem willst du doch nicht, dass deinem Kind was geschieht, oder?" Auch das noch. Sie war alt genug, um darüber selbst zu entscheiden, jetzt machte Yukikos Schwester noch auf Mutter, obwohl sie viele Jahre jünger war. "Meine Mutter ist tot, ich kam seit ich 17 bin alleine klar, also lass diesen Scheiß, klar! Mir geht es wunderbar!"

Wie geprahlt diese Worte doch klangen. Es kam Akiko eher so vor, als würde Sharon gleich in Ohnmacht fallen, weil ihr Körper nicht mehr wollte, aber die wollte das wohl überhaupt nicht einsehen, dass auch sie mal schwächer wurde. "Na gut, kein Arzt, aber du legst dich ins Bett, klar? Ansonsten werde ich wirklich wütend." Es machte ihr Spaß sich um sie zu kümmern, Yukiko hätte es doch nie gewagt, ihr etwas zu befehlen, sie schon, weil sie keine Angst vor ihr hatte und sich einiges in ihrer Gegenwart erlaubte. Im Grunde wusste Akiko aber nichts über das Verhältnis von Sharon und ihrer Schwester, daher war ihr auch unbewusst, was Yukiko in einer solchen Situation mit ihrer Freundin gemacht hätte.
 

Die Dunkelheit umhüllte Tokyo mit einem schwarzen Mantel, auch Nacht genannt. Diese war dabei alle Lichter in der Verbrechergegend zu verschlucken und nur Platz für das Licht des Mondes zu lassen. Die bösen Menschen waren jetzt meistens unterwegs, einige trafen sich zu einer kleinen Besprechung. Genauso würde man auch gleich einen schwarzgekleideten Killer treffen, dessen Augen kälter als Eis zu sein schienen und der nie Mitleid hatte. Genau so jemanden brauchten sie. Lange genug hatten sie dabei zugesehen, wie die Organisation mehr und mehr auseinander fiel und immer mehr Leute von dieser erfuhren, weil sich die guten Killer gegen die bösen verschworen. Menschen, die dieser schaden konnten. Damit würde schon bald Schluss sein. Die Schwarzhaarige ging neben der Rothaarigen her, beide hatten die gleichen Ziele, also hatten sie sich zusammengetan. Bei einer kleinen Straße im Verbrecherviertel angekommen, näherten sie sich einem Auto, es war ein schwarzer Porsche 356A, das Organisationsmitglieder sofort als das Gefährt von Gin identifizierten, denn nur er besaß so eines. Man klopfte gegen die Scheibe und wartete darauf, dass diese nach unten fuhr, so dass man Gins Gesicht sehen konnte.

"Wir haben dich gesucht, Gin", meinte die eine Frau, welche in der Organisation auch Château genannt wurde und da der Angesprochene die Person nicht kannte, zog er es vorerst vor seine Waffe auf sie zu richten, was er auch tat und sie beschwichtigend die Hände hob. Wie er erkennen konnte, handelte es sich sogar um zwei Personen, die ihm einen Besuch abstatteten. "Wir wissen etwas, das dich interessieren dürfte. Es geht um deine Freundin Vermouth. Du wirst Augen machen...", sagte die andere Frau, Gin nahm die Waffe weg, da ihn die Worte der beiden interessierten und es ihm schien, als hätten sie nicht vor ihn mit einer Waffe zu bedrohen. "Dann schießt mal los, ich bin gespannt." Baileys und Château waren hier aufgetaucht, um Vermouths Spiel zu beenden. Sobald sie Gin erzählt hatten, was es mit dieser Frau auf sich hatte, würden die Zeiten, in denen sie Probleme mit ihr gehabt hatten, beendet sein. Darauf freuten sich die beiden, denn sie wussten, Gin würde es niemandem durchgehen lassen, wenn er sich in die Reihen der Organisation schlich, um dieser zu schaden. Da ihnen das bekannt war, wussten sie auch, dass er alles dafür tun würde, um das Werk der Person, die einst der Boss war, zu schützen, denn dieser Person stand der Mann sehr loyal gegenüber. Gin war immerhin stets derjenige gewesen, der unerwünschte Personen tötete. Sein Job war Menschen umzubringen, die der Organisation gefährlich werden könnten. In erster Linie waren das Leute, die über die Machenschaften der Organisation Bescheid wussten und dieses Wissen dafür nutzten, um zur Polizei zu rennen, oder Organisationsmitglieder, die nicht freiwillig in der Organisation waren und dieser somit gefährlich werden könnten. Es gab immerhin genug von diesen Pseudokillern, allerdings hatte Baileys mit der guten Château einen Deal am Laufen. Château verriet nichts über ihren Freund Yuji Ikeda und sie würde nicht sagen, dass Chardonnay auf der Seite von Verrätern stand und diese beschützte. Sie war sicher, Château wagte es nicht, Keichiro Takagi zu schaden, da sie an ihm hing, weil er sie an ihren verstorbenen Vater erinnerte. Das Risiko, dass Gin auch ihn töten wollen würde, konnte sie daher nicht eingehen, weil sie sich selbst schaden würde. Vermouth würde die längste Zeit genervt haben. Ihre ganze Truppe würde dabei auch gleich mit draufgehen. Syrah gehörte nicht zu diesen Leuten, denn sie war freiwillig in die Organisation eingestiegen, was man Gin klarmachen würde. Außerdem würde man ihm erklären, dass sie nur unter Vermouths Fuchtel gefährlich war und man bloß die, nicht Syrah, loswerden musste. Somit hatte die 26-jährige nichts zu befürchten...

Never give up!

Ähm der Teil zeigt, wer zu wem gehört und weswegen ^-^ Denkt mir net an Ranichi, ich krieg sonst die Krise, die sind nicht die einzigen, die leiden müssen

-_,- Tja Ran, die nehm ich vielleicht in den nächsten Teil rein, aba erst da >'D (wird eh wieder nur böse, wenn ich so was verspreche -.- XD) mal sehen, was mir so einfällt xD Der hier geht ins traurige irgendwie ô.Ô weiß nich, aba diese beiden, um die es gegen Ende geht, hams mir angetan *seufz* Ich denke OOC izzes nich geworden XDDDDD Das iz das, was ich von den Charas, die es wirklich gibt, denke XD so und nun platze ich wieder, Inkognito, meine treue Seele ;_; X'''''''D

*in die Luft geh* %DDDDDD

Viel Vergnügen xD


 


 


 

Anscheinend ging es Akikos Freundin immer schlechter, denn nun antwortete sie nicht einmal mehr auf Fragen und wälzte sich seltsam im Bett hin und her. Sie konnte sich das nicht mehr länger mitansehen und rief lieber einen Notarzt, auch wenn man ihr nachher den Kopf abreißen würde. Das war aber besser als die ganze Zeit dabei zuzusehen, wie sie leiden musste, denn das tat sie, auch wenn sie es selbst vielleicht nicht wahrhaben wollte, dass auch ihr einmal was zu viel werden würde. Mit dieser Sturheit musste ohnehin irgendwann mal Schluss sein. Die Frau öffnete schwach die Augen, kniff sie aber gleich wieder zu, weil es in ihrer Magengegend fortlaufend heftig zog, so dass sie es nur aushalten konnte, indem sie die Zähne zusammenbiss, aufstöhnte und die Augen zukniff. Sharons Schmerzenskeuchen erregte erstrecht Akikos Aufmerksamkeit, normalerweise ließ sie sich Schmerzen nicht ansehen, was sie wohl jetzt nicht mehr schaffte. Ihr Atem raste, stockte aber des Öfteren mal, was zeigte, dass die Schmerzen mal stärker und mal schwächer waren.

Als das nächste Keuchen kam, das noch lauter war, als die bisherigen, blickte die Hellbraunhaarige geschockt auf sie nieder. Offensichtlich litt sie stark unter Krämpfen, was vor allem ihr schmerzverzerrtes Gesicht verriet. "Ja, her Doktor", meinte sie ins Telefon. "Sie schwitzt stark und gibt häufig so etwas wie ein Schmerzenskeuchen von sich. Fieber hat sie auch. Beeilen sie sich." Anscheinend kümmerten die Worte Vermouth nun überhaupt nicht mehr, oder sie bekam um sich herum nichts mehr mit, denn sie fing gar nicht an sich zu beschweren, als das Wort "Doktor" fiel. "Nein, ich weiß nicht, wo sie die Krämpfe hat, verdammt noch mal, sie ist ja nicht ansprechbar. Machen sie endlich, dass sie hierher kommen, sonst verklage ich sie, verstanden?!" Man legte auf und sie seufzte kurz auf. Hoffentlich würden die sich beeilen, denn so wie sie mittlerweile aussah, brauchte sie die Hilfe mehr als dringend...
 

Für einen kurzen Moment wurde der Himmel durch einen Blitz erhellt, so dass man das Grün von Gins Augen sehen konnte, seine Augen waren gefährlich verengt und er blickte die beiden Frauen wissbegierig an. "Scheint so, als wenn der gute Chantré seine Tochter immer beschützt hat, obwohl er wusste, dass seine Tochter die Organisation hasst, Gin. Sie war nie freiwillig dabei, er hat sie gezwungen, wenn du weißt, was ich meine. Jetzt, wo er tot ist, kann sie keiner mehr zwingen, was heißt, dass sie gefährlich ist", meinte Baileys seufzend. "Sie hat dafür gesorgt, dass jede Menge Menschen von uns wissen, vor allem, weil sie mit den Kudôs quasi befreundet ist. Sie ist die beste Freundin von Yukiko Kudô. Man wollte sie neulich umbringen, aber sie wurde dummerweise von jemandem gerettet. Sie weiß zuviel, aber statt sie umzulegen, hat ihre Freundin sie beschützt. Tolles Organisationsmitglied, nicht wahr? Ihr sind die Menschen um sie herum wichtiger, als die Organisation."

"Woher weiß ich, dass das die Wahrheit ist? Sie hat viele Feinde."

"Erinnerst du dich nicht mehr an Sharon Vineyard, die du in den USA mal gejagt hast?"

"Sharon...?" Ratlos sah er Baileys an, welche seufzen musste, da er sich wohl nicht mehr an Sharon erinnerte. "Die reiche Schauspielerin, die sich in die Angelegenheiten der Organisation eingemischt hat. Sie dachte sich, dass sie sich als ihre Tochter in die Organisation schmuggelt. Sie hat uns alle gelinkt, Chantré wusste es, aber konnte sie dazu bringen, brav zu sein und das zu tun, was er wollte, weil er sie in der Hand hatte. Aber Chardonnay ist unfähig. Seit Chantrés Tod lässt deine kleine Vermouth allerhand nach außen dringen. Nicht mehr lange, und die Organisation zerfällt in ihre Einzelteile. Man muss sie loswerden."

Seine kleine Vermouth? Hatten die zuviel getrunken? "Sie ist eine fähige Killerin", brummte Gin, zog an seiner Zigarette und blies wenig später den Rauch in sein Auto.

"Leider ist sie das nicht für die Organisation. Sie arbeitet gegen uns. Denk doch mal nach. Sharon hat es schon damals versucht. Du warst doch hinter ihr her... Jetzt macht sie es wie damals. Sie hat ihrer Freundin Yukiko Kudô und auch deren Tochter von der Organisation erzählt. Man muss sie zum Schweigen bringen." Gin tat, als würde ihn das alles nichts angehen, auch wenn er innerlich voller Wut darüber war, dass dieses Biest ihn gelinkt hatte. "Das sehe ich genauso, aber was ist mit dem Boss, Baileys?!"

Château entschied selbst zu reden. "Der hat davon keine Ahnung, er weiß nicht, wer sie wirklich ist und ahnt daher auch nicht, dass sie ihn hintergeht, sonst hätte er sie längst umbringen lassen."

"Verstehe, scheint so, als wenn ich jetzt einen neuen Auftrag hätte, was?!" Er entschied eigenhändig, dazu brauchte er keinen Boss, denn Gin wusste, wie man Verräter zum Schweigen brachte, er wusste ebenso, wie man die Organisation schützte. "Momentchen ja? Ziehe Syrah da nicht mit hinein. Bringe meinetwegen alle ihre Freunde um, aber lass Syrah zufrieden, sie ist anders als Sharon freiwillig in die Organisation eingestiegen und noch zu gebrauchen. Sie liebt es wie wir zu morden. Sie soll nicht für ihre Mutter büßen. Wenn Vermouth tot ist und man ihre Freunde umgelegt hat, wird nie wieder jemand von der Organisation erfahren, Syrah wird nicht reden, sie liebt die Organisation. Sie weiß selbst nicht, was sie für eine Schlange als Mutter hat."

"Ich hab es ja geahnt...", sagte Gin mit einem gefährlichen Blick im Gesicht und regelrechter Wut in seiner Stimme, was so ziemlich jeden erschreckt hätte. "Ich hatte bei diesem falschen Miststück stets das Gefühl, dass sie etwas zu verbergen hat, ich rieche den Verrat nun einmal, ich hätte damals gleich auf mein Gefühl hören sollen. Es hat mich nie im Stich gelassen."

Es schien alles zu ihrer Zufriedenheit zu laufen, endlich würde mal Ruhe in der Organisation einkehren. Diese verdammte Hexe würde sie alle die längste Zeit in Schach gehalten haben. Hoffentlich würde Gin in dem Punkt nicht versagen, bei der wusste man nie so genau. "Sei aber vorsichtig, sie hat viele Kerle, die ihr was tun wollten, umgebracht, du solltest auf der Hut sein und klug vorgehen. Verarsche sie doch mal genauso, wie sie's mit dir getan hat. Kannst ja mit ihr anbändeln oder so... Kannst sie ja im Bett killen, wenn du willst."

Waren die echt so widerlich? Er schluckte kurz den Ekel runter. "Ich werde sie nie mehr anfassen, darauf kannst du wetten, Château! Ich werde ihr ein paar Kugeln als Abschiedsgeschenk überreichen und dafür sorgen, dass ihr der Verrat im Hals stecken bleibt und sie erstickt!" Sein Grinsen wirkte mörderisch und er kam den beiden sehr besessen von diesem Mord vor, er hatte sich wohl schon darauf gefreut, die Gute umzulegen. Na, dann sollte er es ihretwegen genießen. "Fein, lass sie schön leiden, das hat sie verdient", musste Baileys noch sagen, die voller Vorfreude zu sein schien, was man ihr anhörte und was man ihr auch im Gesicht ansah, denn ihre Augen waren gemein zu Schlitzen verzogen und funkelten kurz bestialisch auf.
 

Der Arzt besuchte derweil Chris in ihrem Zimmer, um ihr ein paar Untersuchungsergebnisse mitzuteilen, die alles andere als erfreulich waren. Der Mann fing an ihr die Sache zu erklären, aber sie verstand nichts bis auf das Wort "Läsion", was soviel wie eine gutartige Magenschleimhautentzündung hieß. Kurz gesagt ein Magengeschwür. Sie warf den Kopf zurück. "Sind sie sicher, dass es gutartig ist...?" Wahrscheinlich war es die Angst, die sie zu dieser Frage trieb. "Ganz sicher", meinte der Mann, seufzte dann aber. "Allerdings sollten wir auf Medikamente verzichten, weil das Geschwür erstens zu weit fortgeschritten ist und sie schwanger sind." Sie blickte ihn widerstrebend an. "Nein... Ich lasse mich auf keinen Fall operieren, wenn ich schwanger bin, ich bin doch nicht verrückt!" Dass sie etwas gegen Ärzte hatte und deswegen nie zu einem gegangen war, es sei denn es handelte sich dabei um Doktor Araide, war der Grund für ihre Worte, sie traute diesen Kerlen einfach nicht. Sie wusste wie Ärzte sein konnten, Profitgeil und experimentierfreudig. Damit kannte sie sich noch wegen der Organisation und ihrer Familie aus.

So eine Patientin hatte der Mann schon lange nicht mehr gehabt, so stur und unvernünftig, aber das war durchaus typisch für eine werdende Mutter, sie beschützte immer am meisten ihr Kind, dabei war ihr das eigene Leben völlig egal. "Als sie hierher kamen, waren sie in einem nicht gerade rosigem Zustand, es kann wieder so weit kommen, oder schlimmer. Die Folge könnte das Durchdringen des Geschwürs sein, dieses könnte sich auf weitere Organe ausbreiten, dann wäre es möglich, dass sie das nicht überleben, sie hätten früher, als sie Beschwerden hatten, einen Arzt aufsuchen sollen."

Wollte der sagen, sie war ganz alleine schuld? Mit einem wütenden Blick erhob sie sich leicht und brüllte dem Arzt ein paar Worte entgegen. "Raus hier!" Akiko, die draußen warten musste, hatte ihre Worte mitbekommen und fragte sich, was dort drinnen vorgefallen war, dass sie so außer sich war. Als dann der Doktor das Zimmer verließ, wandte sie sich an ihn. "Und, was ist?"

"Ein Magengeschwür... Aber sie ist ein sturer Esel und will ihr Kind nicht gefährden, dabei hab ich ihr erklärt, dass wir genau deswegen auf Medikamente verzichten sollten, aber sie will nichts hören. Versuchen sie sie zu überreden, sie muss dringend operiert werden, je früher umso besser, bevor sich ihr Zustand noch mehr verschlechtert. Grund für das Geschwür sind wohl übermäßiger Alkoholkonsum und Nikotinmissbrauch. Allerdings hab ich so etwas bei einer 30-jährigen Frau selten erlebt. Sie muss ja mit dem Alkohol und den Zigaretten Jahrelang übertrieben haben." Akiko seufzte, das war genau das, was sie nicht hatte hören wollen. Vor allem, da sie nicht 30 sondern mehr als 20 Jahre älter war, was ja nicht unbedingt jeder wissen musste. Noch dazu war ihre Freundin verbohrt, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte man sie davon so gut wie gar nicht abbringen. Vielleicht würde Syrah etwas bringen? Wenn sie zu zweit mit ihr reden würden, wurde sie vielleicht vernünftig?

Akiko ging, statt gleich zu Sharon zu gehen, zu den Telefonen, um Vermouths Tochter zu kontaktieren...
 

Diese war gerade damit beschäftigt, Shinichi zu betören, als das Telefon klingelte. Sie klang mehr als genervt, als sie seufzte und sich vom Bett erhob, um ihr Handy, das auf dem Tisch lag, zu holen. "Ja?" mehr sagte sie erst einmal nicht, dann hörte sie die Stimme einer Person, die sie schon ziemlich gut kennen gelernt hatte...

"Hallo, Syrah, du fragst dich sicher, wo deine Mutter steckt! Als du weg warst, ging es ihr ziemlich schlecht, da hab ich einen Notarzt gerufen. Im Krankenhaus hat man dann ein Magengeschwür bei ihr festgestellt und wie es bei ihr so üblich ist, lässt sie ihren Sturkopf raushängen und verweigert jegliche Maßnahme, was auch damit zu tun hat, dass sie schwanger ist. Kannst du herkommen und mir helfen?" Bevor Syrah irgendein Wort über sich brachte, schluckte sie erst mal. "Aber ihr ging es bis auf ein paar Verletzungen doch gut..."

"Tja, du weißt ja, wie gut sie es beherrscht, andere Menschen zu täuschen, also sag nicht so was. Als ich kam, war sie blass, hatte Schweißausbrüche, was wohl von ihren starken Schmerzen kommen musste. Sie treibt es immer so weit, bis es nicht mehr geht, kennst sie ja mittlerweile."

Leider, die Killerin seufzte etwas. "Ja, red nicht so viel, ich kenne sie, treffen wir uns am Eingang, oder wo?"

"Tokyo Medical University Hospital. Zimmer 301, bis gleich." Es wurde aufgelegt, so dass die 26-jährige schnell zu Shinichi rannte. "Du, ich hab jetzt leider keine Zeit, ich muss ganz dringend etwas erledigen", meinte die Frau hektisch, so dass sich der Junge erhob und sie skeptisch musterte. "Ist irgendetwas geschehen? Du siehst so besorgt aus..."

"Es ist nichts, wobei du mir helfen könntest! Du kannst hier warten, oder nach Hause gehen..." Das war eine Antwort, mit der sich der Detektiv überhaupt nicht zufrieden geben würde, denn er wollte Klarheit, immerhin schien sie jetzt seine Freundin, oder so etwas in der Art, zu sein. "Worum geht's?" löcherte er sie, nachdem er ihren Arm gepackt und sie festgehalten hatte. "Um Leben oder Tod, klar? Aber das geht dich nichts an." Sie riss die Tür auf und warf sie hinter ihm zu. Er fühlte sich von Aiko in dieser Sache ausgeschlossen und seufzte auf. Jetzt konnte er sich stundenlang Gedanken machen, was ihre Worte zu bedeuten hatten...

Syrah verlor keine Zeit und raste in ihrer Sorge innerhalb von fünf Minuten ins Krankenhaus. Man konnte es kaum glauben, aber sie war so groß, dass es schmerzte und diese Angst sie fast innerlich auffraß. Wahrscheinlich war ihre Mutter selbst schuld, wenn sie nie zum Arzt ging, weil sie ja Killerin war und sie diese kleinen Wehwehchen nicht gleich umbrachten. Manchmal kotzte diese Meinung die Schwarzhaarige ziemlich an, weswegen sie ihrer Mutter wohl eine Szene machen würde.
 

Akiko wurde in den besagten fünf Minuten fast wahnsinnig, bis sie Syrah über den Gang rennen sah, was ja normalerweise verboten war, die Killerin aber herzlich wenig interessierte. "Was stehst du hier draußen rum?" fragte die Schwarzhaarige mit zischendem Ton und Akiko gab ein Seufzen von sich. "Sie hat gesagt, sie will niemanden sehen. Ich hatte beinahe Angst vor ihr, als sie mich angesehen hat. Ihre Augen haben grausam gefunkelt, also das hättest du sehen sollen, die sah aus, als wenn sie die Tollwut hat." Nun wirkte die 26-jährige wütend und stieß die Tür auf. "Was soll das, Mutter?" geiferte sie, die Angesprochene jedoch schien das nicht zu interessieren. "Was soll was? Ich kann dir nicht folgen, Kleines." Der Sarkasmus in der Stimme der blonden Frau war fast stichelnd, was Syrah ein Knurren entlockte. "Man sagte mir, dass du ein Geschwür hast. Was gedenkst du dagegen zu tun? Wie immer nichts? So nach dem Motto: mich bringt nichts um?"

"Man, wie hast du das erraten? Ich lasse mich nicht von so einem Arzt anfassen, ich hasse es, wenn Unbekannte mich anfassen."

"Spinnst du?" schrie Syrah ihre Mutter an, ihr platzte der Geduldsfaden, so dass sie ihr beinahe ins Gesicht geschlagen hätte, wenn Camaya nicht rechtzeitig da gewesen wäre, um die Hand der Frau abzufangen. "Du spinnst! Ihr geht es nicht so gut, wie es aussieht, denk daran! Sie hat genug Schmerzen, da musst du nicht auch noch für welche sorgen." Ein Blick, der jeden hätte verschüchtern können und keine Kritik zuließ, schwang in die Richtung der hellbraunhaarigen Frau, so dass diese kein Wort mehr herausbrachte, als hätte man ihr Gesicht in Eis eingefroren. Camaya hatte sich in dem Fall nicht einzumischen, zwischen Syrah und Vermouth war eben das große Gewitter ausgebrochen, so dass sie ein wenig überreagierten. Niemand sollte sich in ihre Angelegenheiten einmischen. "Ich hab dich aber nicht angerufen, damit du so mit meiner Freundin umspringst." Sie flüsterte der jüngeren Frau diese Worte gezischt ins Ohr, sie war wütend. "Du sollst sie dazu bringen, dass sie sich operieren lässt, nicht am Rad drehen."

"Die braucht das... wart nur ab!" Anscheinend meinte die wirklich, dass das die richtigen Mittel waren, also seufzte Camaya, die so langsam das Gefühl bekam, es wäre ein riesiger Fehler gewesen Syrah anzurufen. Vermouth beachtete ihre Tochter nicht, die machte hier einfach mal wieder zuviel Wind um nichts. "Gott, warum müssen sich einige immer in Angelegenheiten von anderen einmischen? Ihr habt nicht über mich zu bestimmen! Und nun raus hier, bevor ich den Arzt rufe und euch rausschmeißen lasse!"

Die wussten beide nichts das geringste, sie hatten keine Ahnung davon, was sich in ihr drinnen momentan abspielte. Sie trug wahrscheinlich Sêiichîs Kind in sich, so dass sie es einfach nicht über sich brachte, dieses Leben zu gefährden. Ihres vielleicht, doch das von einem Unschuldigen...

"Du willst uns rauswerfen lassen?! Sag mal hast du sie eigentlich noch alle, Vermouth? Du könntest sterben! Ist dir das auch nur ansatzweise klar?"

"So schnell stirbt man schon nicht, außerdem... Ich bin im Moment nicht nur für mich verantwortlich."

"Was?" Leise war die Stimme der Schwarzhaarigen geworden. "Deswegen setzt du dein Leben aufs Spiel?" Nur weil sie schwanger war, riskierte sie zu sterben? Aiko war so was reichlich egal gewesen, wenn sie schwanger gewesen war. Das einzige, was sie mit Kindern versuchte zu machen, war Geld. Sie versuchte von den Kerlen, die dafür verantwortlich waren, Geld zu kriegen. Als Mutter wäre sie wohl auch nicht so eine Glanzleistung gewesen. Und haben wollte sie auch nicht wirklich welche, weswegen sie ihre Mutter jetzt überhaupt nicht verstand.

Ein kleines Lachen kam über die Lippen der Blonden. "Nein, mit meinem Leben hab ich schon abgeschlossen, ich weiß, was jetzt kommt." Sie verkniff sich den Rest und schluckte es runter. Sharon hatte nie Glück in ihrem Leben gehabt, wieso sollte sie dieses mal welches haben? Die Frau war sicher, dass sie, auch wenn sie sich operieren ließ, sterben würde. Außerdem... sie war ja alt genug und konnte sich so langsam darauf vorbereiten, abzutreten. Wenn sie nicht an diesem Mist krepierte, der verantwortlich dafür war, dass sie im Krankenhaus gelandet war, dann würde die Organisation bald dafür sorgen, das spürte die Frau an diesem Tag am meisten. Aber Angst um sich selbst war es nicht, die sie von der Operation abhielt, denn sie hatte schon einmal etwas ähnliches durchmachen müssen, damals war sie noch jung und hatte sich wie so oft bestraft gefühlt, weil sie in einem Alter von 25 Jahren hatte krank werden müssen. Damals hatte sie beinahe alle Hoffnung aufgegeben, doch da sie Gott trotzen wollte, der sie anscheinend versuchte zu bestrafen, hatte sie der Operation zugestimmt. Allerdings hätte sie sich wohl umgebracht, wenn dabei Schäden zurückgeblieben wären, immerhin war ihr Lebensziel die Schauspielerei gewesen, was noch immer so war... Die Nachricht damals, dass sie Brustkrebs habe, hatte ihr fast schon glückliches Leben ausgelöscht. Was dieses Gefühl war, das sie damals hatte, wusste sie nicht. Es war, als hätte sie sich nach dem Tod ihrer Mutter gefangen, sie hatte angefangen an ihr Glück zu glauben, aber das erstarb in dem Moment, als der Arzt ihr die Botschaft vermittelte. Damals hatte sie gelernt endlich um ihr Leben zu kämpfen, auch wenn oft nichts gutes dabei herausgekommen war. Ihr Mann war damals auch sehr für sie da gewesen, er war der Grund, weswegen sie sich nicht unterkriegen ließ. Als sie die Krankheit überwunden hatte, starb er an einer anderen. Wieder wurde sie bestraft. Anders konnte sie sich das nicht vorstellen. Aber ein Jahr später lernte sie ihren Lichtblick kennen, der sie vor dem Bösen bewahrte...

Nebenbei gesagt, war sie deswegen Yukiko jede Menge schuldig, ohne ihre Zuneigung wäre sie damals frontal abgerutscht und hätte sich nicht mehr davon erholt. Nicht umsonst sagte man, dass Schönheit oft unglücklich machte und sie ihren Preis hatte. Ihrer war wohl, dass sie viele Neider und Verehrer hatte. Die einen wollten sie für sich alleine haben, während die anderen ihr kein Glück gönnten. Keichiro war wohl von beidem etwas gewesen. Ohne Yukiko hätte sie noch größeren Hass gegenüber dieser Welt verspürt und Mord dazu benutzt, ihre Wut auf alle anderen, die glücklicher als sie waren, auszulassen, doch die junge Frau war da gewesen, immer... Ein reines, unschuldiges Mädchen, das an die Liebe geglaubt hatte und so hell strahlen konnte, wie die Sonne. Das hatte sie damals in ihrer Freundin gesehen, schließlich war diese damals erst 18 Jahre alt geworden, als sie sich kennen lernten. Yukiko ließ ihr Leben wie die Knospe einer Blume aufgehen. Dafür war sie ihr unendlich dankbar, so dass sie sich geschworen hatte, egal was geschieht, sie würde diese Frau mit ihrem Leben beschützen, egal was es kosten würde...

"Was soll der Mist jetzt? Du willst aufgeben? Du willst es nicht einmal versuchen zu leben? Ich wusste ja, dass dir der missglückte Mord an die Nieren geht, aber deswegen fängt man doch nicht an, so etwas zu reden."

Man, wieso verstand man Vermouth nicht? Vielleicht war sie zu kompliziert? "Syrah... Ich weiß, dass ich ohnehin sterben werde, wieso sollte ich das Leben dieses Kindes gefährden? Außerdem kann ich das nicht..."

"Bisher hab ich dich bewundert und gedacht, dass du alles schaffst, aber jetzt...." Die Schwarzhaarige wusste, dass so etwas in der Regel zog, doch dieses Mal schien es nicht so zu sein, denn ihre Mutter lächelte. "Es wäre, als würde ich Sêiichî töten, ich bin jetzt sicher, ich bin von ihm schwanger. Wenn dieses Kind stirbt, wäre es, als wenn ich den letzten Rest, der noch hier ist, beseitige... Und jetzt möchte ich alleine sein.. Bitte." Es kam selten vor, dass die Frau um etwas bat, so dass Camaya die Schwarzhaarige an der Hand nach draußen zog, es war fast wie aufgeben. Die Tür ging zu, Vermouth seufzte erleichtert, endlich Ruhe...
 

"Was soll das, verdammt? Ich muss da wieder rein", fauchte Syrah, doch Camaya hielt sie noch immer fest. "Lass ihr doch mal etwas Zeit, vielleicht hat das Gespräch etwas gebracht."

"Nein", gab Syrah lachend zurück. "Wenn die sich was in den Kopf gesetzt hat, dann steht sie dazu, egal was alle anderen denken. So habe ich sie kennen gelernt. Sie war immer so. Und ich habe das Gefühl, es gibt nur eine Person, die sie umstimmen könnte." Die Frau war leiser geworden, je näher sie dem Ende ihres Satzes kam, was sie nachdenklich wirken ließ.

"Nein... Alles, nur nicht sie... Die würde uns auslachen, wenn wir sie anrufen."

"Also für falschen Stolz haben wir jetzt überhaupt keine Zeit, wenn wir wollen, dass sie das Ganze überlebt." Camaya seufzte. "Nein, das ist ja wie mit dem Feind arbeiten, ich würde mich nie auf das Niveau hinablassen, mit meiner Schwester zusammenzuarbeiten, auch wenn noch so viel davon abhängt."

Tja, wenn es nötig war, damit Vermouth mal vernünftig wurde, würde ihnen wohl keine Wahl bleiben. "Du wirst sie nicht mehr dazu benutzen können, um deiner Schwester wehzutun, wenn sie abkratzt, außerdem muss ich dich ganz sicher nicht fragen." Okay, Syrah hasste Yukiko Kudô, aber das hieß nicht, dass sie ihren Stolz für Vermouth nicht zurückstecken konnte, doch sie konnte das, sie wollte ja nicht auf ihre Mutter verzichten, auch wenn die Fetzen geflogen waren. Camaya hatte wohl noch nicht verstanden, was das Wort Mutter überhaupt bedeutete.

Ohne weitere Worte ließ Syrah Camaya stehen und kramte ihr Handy heraus, mit welchem sie auf die Terrasse ging. Sie hatte vor einiger Zeit mal etwas in Vermouths Privatsphäre geschnüffelt und dabei eine Handynummer ergattert, die Nummer ihrer besten Freundin. Man konnte sie für solche Dinge eben doch gut benutzen, ohne dass sie es bemerkte...

Sie ließ das Handy der Frau anklingeln und wartete darauf, dass jemand ranging, was nicht lange dauerte.

"Ja, hallo..." Wie es schon Gewohnheit geworden war, sagte die Schauspielerin besser keinen Namen, man wusste ja nie, wer am Telefon war. "Hier ist Aiko, wird dich vielleicht wundern, aber das ist vollkommen egal. Tokyo Medical University Hospital. Zimmer 301, dort liegt im Moment Chris Vineyard, oder wenn du genau sein willst, Sharon, deine Freundin. Sie muss dringend operiert werden, sträubt sich aber. Mach, dass du hierher kommst! Du musst sie überreden..."

Zuerst etwas baff, dann sogar schockiert, schwieg die Hellbraunhaarige. "Sag mal.. Denkst du echt, auf solche billigen Tricks falle ich rein? Nachdem ihr mich versucht habt um die Ecke zu bringen?"

"Mein Gott, vergiss die Geschichte. Meine Mutter kratzt sonst ab..." Nette Wortwahl mal wieder, aber die 26-jährige brachte es auf den Punkt, wie sie fand. "Wenn du mich belügst, ist was los!"

"Wirst ja sehen, wie dreckig es ihr geht..." Wahrscheinlich wäre die Frau am liebsten geflogen, das wusste Syrah natürlich, weswegen sie etwas gemein lächelte, aber nur ein kleines bisschen, sie bemühte sich, dieses Gefühl zu unterdrücken, das sie stets verspürte. "Ich bin gleich bei dir..."

Die würde wohl erst mal einen Schock kriegen, wenn sie hier ankam, immerhin war Akiko auch hier, was Syrah sehr amüsant fand. "Na gut, bye." Sie würgte Yukiko ab und ging zurück zu Camaya. "Sie kommt gleich, die wird schneller da sein, als der Blitz, ich hab gesagt, dass sie sonst abkratzt. Deine Schwester wird fliegen, glaub mir.." Akiko passte das Ganze noch immer nicht in den Kram, was man ihr auch ansehen konnte.
 

Keine fünf Minuten später kam auch schon eine Frau mit langen hellbraunen Haaren über den Flur rennend, auf die beiden Personen zu. Sie erstarrte einen Moment, als sie das Gesicht ihrer Schwester sah, ließ sich aber nicht beirren. "Was macht ihr denn hier draußen?" fragte sie erst einmal, wobei sie Syrah musterte, die heute halb so gut aussah, wie sonst immer, wahrscheinlich der Stress oder so.

"Sie hat uns rausgeworfen", zischte die Angesprochene und Yukiko seufzte. "Was ist denn jetzt genau? Bereitet mich wenigstens darauf vor." Akiko schloss die Augen. "Magengeschwür, ziemlich weit fortgeschritten. Und sie ist schwanger, weswegen man das Geschwür nur operativ beseitigen kann, allerdings will sie das nicht einsehen, sie sagte, sie wird ja ohnehin sterben, egal ob sie sich operieren lässt, oder nicht." Yukiko seufzte auch kurz, nahm dann aber die Klinke in die Hand und drückte sie runter, dabei sagte sie noch etwas, das die beiden aufmuntern sollte. "Ich schaff das schon..." Die Frau öffnete die Tür und blickte zu dem Bett hin, in dem eine blonde Frau lag. Sie sah die Person nicht und entschloss sich erst einmal rumzubrüllen. "Ich sagte, ich will meine Ruhe!" Yukiko zuckte kurz zusammen, ging dann aber zu ihrer Freundin hin und stellte sich direkt vor das Bettende. "Das ist aber keine angemessene Begrüßung für eine alte Freundin, finde ich." Die eisblauen Augen wandten sich der Person zu, deren Stimme der blonden Schauspielerin mehr als nur vertraut war. "Was machst du denn hier?" meinte die 29-jährige überrascht. "Ich hab erfahren, was los ist. Und ich muss sagen, es ist sehr ungesund, was du da treibst..."

"Oh ... mein ... Gott", gab Chris von sich und stöhnte dabei genervt auf. "Nicht du auch noch. Die anderen beiden haben genug genervt, nicht du auch. Kann mir denn niemand meine Entscheidung lassen?"

"Tut mir Leid, aber nein, das kann ich nicht, alte Freundin." Sie ging auf die Seite des Bettes zu und setzte sich zu ihr ans Bett. "Weil ich mir Sorgen mache. Das, was man mir gesagt hat, klingt überhaupt nicht gut. Und mit deiner Verbohrtheit machst du alles schlimmer..." Von Yukiko ließ sie sich schon eher reinreden, das bemerkte man sofort, denn sie war nicht einmal wütend über ihre Worte. "Ich habe keine Ahnung, was die gesagt haben, aber ich hab vom Tod geträumt, was ich normalerweise nicht tue, zumindest nicht von meinem eigenen. Man wird mich wahrscheinlich eh umbringen, daher sehe ich den Sinn für eine Operation nicht. Zumal ich etwas in mir trage, das nichts zurückbringen kann, wenn ich es verliere."

Yukiko schloss die Augen. "Wegen diesem Kind machst du den Mist? Das darf doch nicht wahr sein. Und tu nicht so, als wenn dir das nur einmal im Leben passieren könnte. Außerdem sprich nicht vom Tod, da wird mir schlecht."

"Du verstehst mich falsch. Der Typ, der die Sache angerichtet hat, ist... tot... Wenn ich zulasse, dass dem Kind was zustößt, ist es für mich, als würde ich ihn endgültig töten." Diese Frau hatte wie immer eine seltsame Meinung und das Lächeln, das im Moment auf ihren Lippen lag, konnte einem Angst einjagen, da es eine Mischung zwischen glücklich und traurig darstellte. "Hat der Arzt nicht gesagt, dass man die Operation nur zum Schutz des Kindes durchführen will? Außerdem, wenn die Operation so dringend ist, denkst du da nicht, dass du es nicht mehr schaffen könntest, das Kind zur Welt zu bringen? Denk auch mal bitte daran."

"Na komm, ich werde ganz sicher noch vier oder fünf Monate leben, ganz sicher... Das reicht auch schon..." Stur wie immer, Yukiko seufzte kurz. "Kannst du es mit deinem Gewissen vereinbaren, dass dieses Kind seine Mutter nie kennen lernen würde? Du sollst, verdammt noch mal, nicht aufgeben! Indem du sagst, dass du umgebracht werden könntest, tust du es doch schon. Du hast doch mal soviel Kampfgeist besessen und gesagt, du würdest niemals aufgeben, weil das nicht dein Stil ist... Was ist passiert, dass du so drauf bist?"

Tja, was war passiert? Vieles... Allerdings...

"Nebenbei... Yukiko... wo hast du gesteckt? Ich war fast besorgt..." Die Frau wusste nicht, ob und was sie ihrer Freundin antworten sollte. "Na ja, die Organisation war hinter mir her, was denkst du denn? Aber jetzt bin ich ja da." Mit einem beruhigenden Lächeln schaute sie die Blondine an, welche seufzte. "Du weißt nicht zufällig, wer dahintersteckt?" Yukiko entschied erst einmal so zu tun, als wüsste sie nichts, denn sie wollte ihr nicht unbedingt sagen, dass ihre eigene Tochter dahinter steckte, wo sie sich in diesem jämmerlichen Zustand befand. "Nein, bedaure", antwortete sie. "Aber nun wieder zu dir... Du musst dich operieren lassen, bevor es zu spät ist! Und du musst kämpfen, gib nicht auf! Selbst, wenn du niemanden mehr haben solltest und alle gegangen sind, ich werde noch da sein, das soll ein Versprechen sein..."

Wie lieb von ihr... Das rührte einen ja fast zu Tränen, auch jemanden, der seine Gefühle eisern im Griff hatte, wie sie. "Du lässt mir keine Wahl, Schätzchen?..." Ihre Stimme wurde leiser und brach gegen Ende fast zusammen, so dass sie heftig schlucken musste. Die Schmerzen waren wieder schlimmer geworden und auch wenn man ihr diese kaum ansah, war es ein Drahtseilakt, es herunterzuspielen, so dass sie ein klein wenig scheiterte. Ihre Freundin konnte daher an ihren matten Augen erkennen, dass sie Schmerzen hatte. "Tu nicht, als würde es dir gut gehen. Lass dir helfen, dann wird doch alles gut werden." Manchmal konnte diese Frau reden wie ein Engel und zugleich wie ein kleines Mädchen. So dass man einfach nicht "Nein" sagen konnte. "Du hast Recht, es geht mir nicht so besonders.. aber deswegen bin ich noch lange nicht halbtot, also tu nicht so, als wäre ich es..."

"Ich habe wahrscheinlich mehr Angst als du, dass du stirbst... Du weißt, ich habe meine Freundin schon einmal verloren, auch wenn dein Tod nur Schauspielerei war." Und schon schwieg die andere, weil sich ein mieses Gefühl in ihrer Herzgegend ausgebreitet hatte, etwas, das in Richtung Schmerz ging. "Ach das... das war die Notlösung.. Verzweiflung... Ich wollte dich damit ganz bestimmt nicht quälen, ich wollte dir eher helfen. Du hättest mich vergessen sollen, wie es ursprünglich geplant gewesen war..." Sie drehte den Kopf nach rechts, so dass sie sich die blaugrünen Augen ihrer Freundin nicht ansehen musste. Es tat weh, was sie da sagte und die Reaktion darauf wollte sie nicht sehen. Ihre Worte waren aber wahr, nur um Yukiko von sich fernzuhalten, hatte sie ihren Tod inszeniert.

"Meinetwegen... ja, genauso, wie du meinetwegen in die Organisation eingestiegen bist, nicht wahr?!" Sharon wusste nicht, wer ihrer Freundin diesen Mist erzählt hatte, aber das war die halbe Wahrheit. "Ach Quatsch, das hatte nichts mit dir zu tun, gib dir nicht die Schuld an meinen Fehlern.. Ist ja grausam... Ich bin schuld, nicht du..." So war es doch, sie hatte ihre Gefühle nicht unter Kontrolle gehabt und war wegen Keichiro ausgerastet und in der Organisation gelandet. Wenn, dann hatte sie ganz alleine Schuld daran. "Das ist doch jetzt unwichtig... Wenn du unbedingt willst, geh ich auch vor dir auf die Knie und flehe dich an, damit du dir helfen lässt." Ein niedliches Lächeln war auf Sharons Gesicht erschienen, das war doch wieder typisch. Sie wandte Yukiko wieder ihren Kopf zu. "Hol mir den Arzt..." Wie tief war sie gesunken? Die Frau hatte bloß Angst davor, dass Yukiko tatsächlich betteln würde, das würde ihr armes Herz doch gar nicht erst überstehen, also ergab sie sich. "Wird sofort gemacht, Chef", meinte Yukiko und rannte nach draußen.

Die beiden Frauen musterten sie verwirrt, wobei man ihnen ihre Frage ansehen konnte: Und?

"Sie will den Arzt sehen. Würdet ihr ihn holen?" Total baff starrten sich die beiden an, daraufhin nahm Syrah den Arm der Kurzhaarigen und zerrte sie über den Flur. Ihnen war schleierhaft, was dort drinnen losgewesen war, aber Syrah schien Recht gehabt zu haben...

Die Schauspielerin ging zurück zu ihrer Freundin ins Zimmer, sie wollte ihr ja noch etwas sagen...

"So, ist auf dem Weg..."

Sharon seufzte, auch wenn sie es nicht gerne zugab, ja, sie hatte Angst. "Komm mal zu mir", verlangte sie, daraufhin setzte sich Yukiko zu ihr aufs Bett, statt auf den Stuhl. "Vielleicht sterbe ich ja..." Sie zog ihre allerbeste Freundin zu sich und umarmte Yukiko. "Für den Fall...." Es war im Grunde ja eher eine Ausrede, um sie ungestraft noch einmal in den Armen halten zu dürfen. "Schön, dass du da bist, Dummerchen...", meinte die Blonde lachend, sie spürte die Wange ihrer Freundin bei sich und hatte sich niemals besser gefühlt als in dieser Situation. "Ich bin echt froh, dass du wieder da bist..."

"Ich bin froh, dich sehen zu dürfen und deine Stimme zu hören." Innerlich flippte Sharon gerade aus, als Yukiko das sagte, und schrie wie ein kleines Kind, aber sie schwieg.

Es war über drei Jahre her, seit sie ihrer Freundin nahe sein durfte, offiziell war sie ja tot. Vor einigen Stunden hatte sie Yukikos Tochter noch gesagt, sie wäre nicht Sharon und auch nicht mit ihrer Mutter befreundet, so schnell konnte man seine Meinung ändern, diese Frau musste nur in ihr Leben treten und alles war anders. Yukiko wusste ohnehin, was in ihr vorging, also war es zwecklos, ihr etwas vorzuspielen, wenn es ohnehin nicht funktionieren würde. Sie wusste wohl auch, dass das mit dem Kind leicht vorgeschoben war, denn sie wusste, dass ihre Freundin früher krank gewesen war und wohl schon damals gegangen wäre, wenn man ihr nicht geholfen hätte. Sie hatte Angst, es würde sich wiederholen und diesmal nicht so glimpflich ausgehen. Das war der Hellbraunhaarigen wohl bewusst, weswegen sie ihre Freundin daran erinnert hatte, zu kämpfen, so wie damals. Hätte sie nicht gekämpft, wäre sie damals schon gestorben. Tja, aber zum Mut machen waren Freunde ja schließlich da. Und ein klein wenig stolz war sie ja auch, weil sie es geschafft hatte, sie zu überzeugen, wobei es einfacher gewesen war, als sie gedacht hatte.

Von dem Miststück in ihr war jetzt nichts mehr übrig, was durchaus zu einem Problem werden könnte, wenn sie wieder mit den Schatten der Organisation konfrontiert werden sollte, aber im Moment waren diese nicht vorhanden, es ging um ihre Gesundheit, nicht um Krieg...

Danger within the hospital...

>DDDDDDDDDDDDDD Den Smilie hab ich heute so was von lieeeeeeeeeeeb ^-^ Es wurde viel geredet in dem Teil, es tut mich sorry, aber irgendwie muss ich ja anfangen ein paar Secrets zu lösen, man muss jetzt alles GRÜNDLICH lesen, ich sag's euch, sonst peilt ihr das Ganze nicht ^-^ Vor allem, da eine Person NUR Englisch redet -.- wie konnte ich mir das antun? Z_Z

Ich war fies und gemein wie imma....

Und ja, das Ende iz auch gemein >D ich bin nun mal so muahahahahahahahahahaahaaa *irre lach*

Das war's dann für heute von mir >D Ich wünsche euch viel Spaß bei dem Teil, ich finde ihn gelungen, trotz Gesprächsstoff...

*Rakete unter ihrem Hintern zünd und ab gehtz in die Lüfte* X''''''''''''''''D


 


 


 

Die Dämmerung hatte vor einiger Zeit eingesetzt und alles natürliche Licht in sich begraben. Im Krankenhaus war Stille eingekehrt, so dass es fast unheimlich war. Miwako, die noch immer bei Wataru war, hatte vor einer halben Stunde mit einer sehr guten Freundin telefoniert, die sie hier besuchen wollte, da es sie interessierte, für welchen Mann sie sich nun letztendlich entschieden hatte.

Hier in der Umgebung hatte die junge kluge Frau mehrere Menschen zu besuchen, so dass sie sofort zugestimmt hatte, da sie gerade in der Nähe war. Dass diese Person Wataru aus ihrer Kindheit noch kannte, konnte die Polizistin nicht im geringsten ahnen. Als sie gerade dabei war, an seinem Bett einzuschlafen, da ihre Augen zu schwer geworden waren, klopfte es an der Tür und diese ging auf. Eine bildhübsche junge Frau stand in der Tür, welche sie leise hinter sich schloss. "Hallo, Miwa, entschuldige, dass ich so lange gebraucht habe, aber ich befand mich im Stau." Es war eine kleine Notlüge, sie war zuvor noch bei einer Frau gewesen, die eine ihrer besten Freundinnen war und Probleme zu haben schien, es handelte sich dabei um eine Verbrecherin, welcher sie versuchte zu helfen. Sie war Schauspielerin, die in die falsche Gesellschaft gerutscht war und dort nicht mehr rauszukommen schien, außerdem hatte sie Probleme mit ihrem besten Freund gehabt, kurz gesagt, sie brauchte die Hilfe einer guten Freundin.

"Hallo, Yakko, ist doch nicht schlimm, dass du so spät kommst, dass du überhaupt da bist, ist doch das wichtigste." Miwako stand auf und umarmte ihre Freundin, wobei dieser der leichte Blutgeruch an Miwako nicht verborgen blieb. "Bist du verletzt? Du hast es wohl wieder einmal nicht geschafft, dich zurückzuhalten, Miwako Satô."

"Was soll das wieder? Ich war dabei, als man meinen Freund anschoss, dabei hab ich bedauerlicherweise auch was abbekommen, also sei nicht so frech." Nach den Worten wandte sich Yakko dem Mann im Bett zu. "Das ist er also, sehr... interessant..." Die Frau war erstarrt, ihre Augen wurden klein und sie ging einen Schritt rückwärts. "Aber das ist.. ja..", stotterte sie. "Keichiros Sohn... einer von denen..." Miwako fragte sich was die Worte zu bedeuten hatten. "Was? Erklär mir sofort, was das soll! Du kennst ihn? Woher? Los jetzt!" drängte die Polizistin und überrumpelte die Frau mit den langen schwarzen Haaren total, die erst einmal baff war und keinen gescheiten Ton zustande brachte...

Die grünen Augen trafen auf die blauen von Miwako, die schockiert zu sein schien. "Ich bin mit seinem Vater verwandt!" platzte aus ihr heraus, dann drehte sie beschämt den Kopf weg. Es war ihr peinlich zuzugeben, dass sie zu seinem Stammbaum gehörte. Es war widerlich, daran zu denken, dass sie mit Keichiro verwandt war, der Wataru in etwa als so was wie seinen persönlichen Fußabtreter betrachtete. "Wie, du bist mit seinem Vater verwandt? Inwiefern denn?"

Die Frau gab keine Antwort, Miwako hasste es, wenn man ihr nicht antwortete, dann war da was im Busch. "Mein Vater ist Watarus.. Sein Vater ist mein.."

"Wie, was?"

Wieder kam dieses Schweigen, das Miwako fast um den Verstand brachte. "Sein Vater hat hier und da ein paar Kinder..." Sie seufzte leicht auf. "Meine Mutter ist die Cousine von Watarus Vater, mit ihr hat er's auch abgezogen..." Yakko fing fast an zu heulen, weswegen Miwako die Hand auf ihre Schulter legte. "Wenn du nicht darüber reden willst, musst du nicht." Denn sie ahnte, auf was die Frau da gerade hinaus wollte.

"Watarus Vater hat seiner Cousine ein Kind gemacht.. Das fand er anscheinend toll, genauso wie er es toll fand, sie damit sitzen zu lassen..." Miwako war schockiert, sie hasste solche feigen Schweine, da wurde ihr auch wieder bewusst, was der Kerl von vorhin, der Wataru niederschoss so alles geredet hatte. Wenn man es sich genau überlegte, dann könnte man fast denken, der Kerl wäre Watarus Bruder gewesen. "Kennst du einen Mann namens Takeshi?" So hatte Wataru den Killer genannt, Miwako wollte nun Antworten.

"Wenn du Takeshi Iwamoto meinst, ja, den kenne ich. Der ist wie sein Vater ein Arschloch und gehört in die Klapse, verdammt!" Sie hasste ihn. "Er ist aber auch Keichiros Lieblingssohn, weil er zu ihm gehört, zu ihm und seiner verdammten Verbrecherorganisation. Er ist wirklich nicht anders als sein Vater. Er ist genauso bescheuert, sorry. Er steht auf Inzest..." Miwako entglitten sämtliche Gesichtszüge. Watarus Bruder hatte versucht ihn umzubringen. Sie hatte Mitleid mit ihm. Sein Vater war ein Arschloch und sein Bruder wollte ihn umbringen, das waren keine netten Geschichten. "Sein Bruder also.. Der hat vorhin versucht ihn umzubringen", meinte Miwako voller Hass. Yakkos Augen funkelten verhasst auf. "Ja Keichiro hasst Wataru aus ganzem Herzen, weil er einen Weg eingeschlagen hat, der ihm nicht in den Kram passte. Wataru hätte wie er selbst ein Verbrecher werden sollen. Aber er ging zur Polizei. Im Gegensatz zu Takeshi, der ein Mörder und... Vergewaltiger ist. Ich muss das am besten wissen, wie er ist..."

"Was?" Wie oft wollte diese Frau die Polizistin noch schocken? "Willst du damit etwa sagen, dass du von Watarus Bruder vergewaltigt wurdest?"

Yakko schlug die Augen nieder. "Ja, als ich noch nicht wusste, dass dieser Mann auch mein Bruder ist. Damals war er noch der Bruder meines Freundes. Als Sêiichî nachts sonst wo war, kam sein Bruder zu mir ins Zimmer und wollte Spaß haben. Ich hatte keine Lust, da hat er mich angeschossen...." Miwako fehlten buchstäblich die Worte. Was waren das nur für Menschen? Sie verstand so etwas nicht im geringsten. Ihr Vater war ein Held für sie, was musste Watarus Vater für diesen sein? Noch dazu seine Geschwister, wie viele auch immer er von der Sorte hatte. Da war es natürlich kein Wunder, wenn er sich dermaßen verschloss, dass kaum jemand an ihn herankam. "Mein Gott... Bist du zur Polizei gegangen?"

"Nicht wirklich, ich sagte es meinem Freund und der hat es schließlich in die Wege geleitet, dass Takeshi sitzen musste. Dafür wird er allerdings auch von ihm gehasst. Sêiichî Iwamoto ist übrigens auch sehr gut mit Wataru befreundet, leider weiß ich nicht, was mit ihm passiert ist. Er war auf einmal verschwunden, seitdem hatten wir keinen Kontakt mehr zueinander..." Die 35-jährige Frau setzte sich auf einen Stuhl, denn ihr war bei all den Erinnerungen schlecht geworden. "Ich war damals 27 Jahre alt, Miwako... Es ist 8 Jahre her." Eigentlich war sie ja bescheuert gewesen, etwas mit einem 10 Jahre jüngeren Kerl zu haben, aber Sêiichî wusste eben, wie man mit Frauen umging, da wurde auch sie schwach. Er war zwar ein Idiot, aber doch musste sie zugeben, dass er ihr sehr geholfen hatte. "Keine Sorge, Takeshi wurde heute von einem unbekannten Mann erschossen..." Wieso sie das sagte, wusste Miwako nicht, vielleicht tat sie es, um ihre Freundin zu beruhigen. "Dann ist Keichiros Lieblingssohn tot, na toll, der wird ausflippen. Der arme Kenjiro wird wieder unter dem Verlust leiden." Yakko hatte das eher zu sich selbst gesagt und rechnete nicht damit, dass man ihr deswegen eine Frage stellen würde. "Kenjiro?"

Erschrocken sah die 35-jährige Miwako an und seufzte dann. "Noch ein Bruder..." Langsam fand sie es peinlich darüber zu reden. "Spinnt der auch so wie sein Bruder?"

"Keineswegs, er mag seinen Vater nicht, er kommt nur schwer damit klar, ihn überhaupt als diesen zu akzeptieren, er nennt seinen Stiefvater lieber so. Der liebt wenigstens seine Mutter."

Miwako war verwirrt, diese ganzen Dinge setzten ihr zu, so dass auch sie sich setzen musste. "Knallharte Geschichten, das muss ich schon sagen. Irgendwie grotesk, dass ich mit Watarus Halbschwester befreundet bin."

"Tja, es gibt schon seltsames auf dieser Welt." Yakko blickte zu Wataru. "Kenjiro und er kennen sich nicht persönlich. Wataru weiß nicht, dass es da draußen einen 20-jährigen gibt, der fast wie er aussieht und ihm auch innerlich sehr ähnlich ist."

"Warum hat man ihm nichts gesagt?" wollte Miwako wissen. "Dann würde er sich sicher besser fühlen, wo er doch einen Halbbruder hat, der ihn töten wollte."

"Ganz einfach, weil Kenjiro das nicht will, er will ihn nicht enttäuschen. Das was ich dir jetzt sagen werde, bleibt unter uns, lass mal von deinem Polizistendasein ab, ja? Schaffst du das?"

"Ja..."

"Gut." Yakko stand nun auf und ging zum Fenster, bevor sie zu reden begann. "Kenjiro ist ein Mörder für die Organisation seines Vaters." Miwako war aufgesprungen. "Was?"

"Beruhig dich und höre mir zu." Ihre Stimme klang aufgewühlt. "Er befindet sich bei seinem Vater, weil er vor 21 Jahren seine Mutter vergewaltigt hat. Dafür hasst er den eigenen Vater und wartet nur darauf, ihn der Polizei ausliefern zu können. Schon seit 5 Jahren ist er ein Mörder, aber das heißt nicht, dass er schlecht ist. Er hat keine andere Möglichkeit. Als er in die Organisation kam, hat sich der gute Keichiro es gleich zu nutzen gemacht, dass er noch jung war. Es gibt viele Dinge, mit denen man jemanden an sich binden kann. Kenjiro blieb dort, als er von seinem Bruder erfuhr, der ungerecht behandelt wurde. Er wollte seinen Vater überwachen. Ob ihm das immer möglich ist, weiß ich nicht, aber er versucht es zumindest. Sollte man auf seinen Bruder losgehen wollen, mischt er sich hinter dem Rücken seines Vaters ein, er will ja nicht den Verdacht erwecken, gegen diesen Mann zu sein, weil dieser in dem Punkt sehr hinterhältig werden kann, was Watarus Fall bewiesen hat. Sollte rauskommen, dass Kenjiro gegen seinen Vater ist... ich will es mir nicht vorstellen, was der Mistkerl dann tut. Ich traue ihm alles zu."

"Das ist furchtbar", Miwako rührten solche Geschichten meistens zu Tränen, so dass sie schluchzen musste, dieses mal war es wieder so. "Hat er Angst Wataru würde ihn dafür verachten, dass er ein Mörder ist, weil er zur Polizei gehört?"

"Ich denke schon, er hat Angst seinem Bruder mal in die Augen zu sehen..."

"Wie traurig, Wataru würde ihn niemals verachten, das weiß ich.." Sie wirkte deprimiert und schaute zu Boden, als Yakko sich zu ihr herumdrehte. "Tja, Kenjiro eben, kleines Sensibelchen, aber wenn man auf seine Familie losgeht, ein wahrer Mistkerl." Es war manchmal wirklich schwer, wenn man mit Wataru befreundet war, zu verschweigen, dass es dort draußen jemanden gab, der ihn zu beschützen versuchte, obwohl er ihn kaum kannte. "Der Grund dafür, dass Kenjiro diese Sache durchziehen will, ist, weil er denkt, dass Wataru ein guter Mensch ist, er will nicht, dass er in die Sache hineingerät, Keichiro hingegen, will seinen Sohn beschmutzen, indem er einen Mörder aus ihm macht. Wataru wollte aber schon immer der Gerechtigkeit dienen, also hat er sich mit Händen und Füßen gewehrt, vielleicht bewundert sein Bruder ihn auch ein wenig, weil er selbst es nicht schaffte, von der Organisation verschont zu bleiben."

"Man, das zieht mich echt runter..", seufzte Miwako. "Ich kenne dieses Gefühl, auch ich bewundere ihn oft, manchmal hat er eben eine so liebevolle Art, dass es unwirklich ist. Zum Beispiel wenn er versucht mich zu beschützen..." Die Sanftheit in Miwakos Stimme verriet der anderen Frau, dass diese Wataru wahrlich liebte, das hörte man ihr an und sah man auch auf die Art wie sie nun lächelte, mit diesem Funkeln in den Augen, das die Liebe ausdrückte. "Sag ihm, was du empfindest, bevor du keine Gelegenheit mehr hast, denn das Leben steckt voller Überraschungen, glaub mir. Sag es ihm und gib ihm einen Grund sich über sein Leben zu freuen. Er hat nicht sonderlich viel, über das er sich freuen könnte." Sie blickte zu ihrem schlafenden Freund hinüber und lächelte. "Ich denke, er weiß es." Während sie verträumt lächelte, sagte sie ganz leise ein paar Worte vor sich hin. "Ich denke, ich werde ihn mal heiraten. Wer weiß, vielleicht schon sehr bald." Yakko hatte das natürlich mitbekommen, schloss die Augen und wünschte sich, dass niemand diese beiden Personen, die wie füreinander geschaffen zu sein schienen, trennen konnte. Niemand war besser geeignet als Miwako, um Wataru das nötige Selbstvertrauen zu geben, das ihm im Leben fehlte, sie war eine starke Persönlichkeit, die einen sehr positiven Einfluss auf Männer haben konnte. Auf labile Leute ganz besonders und Wataru war eine Zeit lang Selbstmordgefährdet gewesen, da er in seinem Leben damals keinen Sinn mehr sah, weil sein Vater ihn bestraft hatte. Miwako schaffte es mit ihrer Heiterkeit solche Menschen von ihren Depressionen zu befreien, auch wenn sie selbst oft traurig war, sie verbarg es eben gerne vor anderen. Diese beiden würden sich gegenseitig stärken, da war Yakko sicher, weswegen sie leicht lächeln musste, denn sie beneidete sie um ihre aufrichtige Liebe, selbst wenn ihr selbst etwas aufrichtiges begegnet war, so war sie die meiste Zeit von diesem Menschen getrennt gewesen. Sie konnte eben nicht hier und da sein.
 

"Du hättest nicht herkommen sollen", meinte Yukiko zu einer Frau mit Sonnenbrille geflüstert, die im Krankenhaus aufgetaucht war, um sich nach einer Freundin zu erkundigen. "Why not? Sharon is here, because of that I want to know, how she is doing." Die Hellbraunhaarige seufzte kurz. "Es geht einigermaßen. Du solltest dennoch verschwinden, Keichiro hält sich auch momentan hier auf, ich hab es von jemandem erfahren, der mich niemals belügen würde." Die beiden mussten sehr leise reden, weil sonst Camaya und Syrah etwas mitbekommen würden, was nun wirklich nicht sein musste. "I've heard you have met Yuji, then he was it?"

"Ja, Yuji war es, er sagte, Chardonnay wäre hier und wir beide wissen, wer Chardonnay ist."

Yukiko machte ein mehr als ernstes Gesicht. Sollte das womöglich noch Schicksal sein, dass Wataru, Keichiro und Sharon hier gleichzeitig im Krankenhaus lagen? Man sollte sie alle nur schön brav voneinander getrennt halten, sonst würde hier noch was geboten sein. "Oh my god! I hope, that she's not with the wrong doctors. Choosing this hospital was a stupid idea, but Syrah didn't think enough about it, she always doesn't", beschwerte sich die Dunkelblonde, die unwillkürlich seufzen musste. "This stupid woman doesn't even know, that an enemy of Sharon is a lady doctor here, otherwise she would've taken her elsewhere." Yukiko starrte Serena mit besorgtem Blick an. "Wirklich? Sind die denn echt überall?"

"Yeah, they are I think. Rie Ozumé works here. I hope she doesn't get notice of it. If this happens, they will all know, that she is in this hospital. It would be easy to get in here for Kagura Soma, because of that, they don't have to know." Baileys wartete doch nur auf so eine Gelegenheit und eine noch von einer Operation geschwächte Sharon wäre ein leichtes Opfer. Wenn sie nicht an sie rankam, während sie gesund war, würde sie es tun, wenn sie krank war. Die nutzte die Schwächen der Leute doch aus.

"Allerdings beweißt das, dass Akiko noch nie sehr helle war, deswegen scheinen Syrah und sie sich ja auch blendend zu verstehen. Na toll, sie kommen wieder... Komm", Yukiko nahm Serena am Handgelenk und verschwand mit ihr um die Ecke. "Aber was sollen wir tun? Abwarten, ob was passiert?" Serena dachte nach, sie wusste auch nicht so recht, was sie tun konnten. "Forget about the two, they aren't a problem. Kagura is the problem, because she is a friend of Rie." Serena sah wirklich sehr besorgt aus, was Yukiko deprimierte. "Wenn ich die Polizei einschalte, ist Sharon sauer auf mich. Außerdem würde das laut ihr wenig bringen. Das würde nur Ärger bedeuten. Diese Leute sind gefährlich. Warum müsst ihr beide mit denen zu tun haben?" Serenas Augen funkelten gefährlich. "Because Chardonnay has wanted that. He catched me and brought me to these people. I was too weak to escape. He gave me the name Seyval, because of my pregnancy. He thought that the name Seyval would fit, and Chardonel would be my son, because Chardonnay is his father and I am his mother. Seyval and Chardonnay, if you mix it, it becomes Chardonel", erklärte sie. "I hate him that much..." Nun klang ihre Stimme eher deprimiert. Nur weil Chardonnay ein verdammter Egoist war, zog er sie und ihr damaliges ungeborenes Kind in die Organisation hinein. Hatte er nicht wenigstens seinen Sohn in Ruhe lassen können? Nein! Er wollte einen Killer aus ihm machen, was ihm gelungen war, auch wenn Chardonel nicht gerade viel von seinem Vater hielt und ihm auch nicht gehorchte, wie es geplant war...

"Ich weiß, dass du ihn hasst, genauso wie Sharon ihn hasst. Er ist doch selbst schuld."

"If wish him to hell, badly!" fluchte Serena wütend über Chardonnay, da er sie, als sie 17 Jahre alt war, vergewaltigt und geschwängert hatte. Aber sie hasste ihren Sohn nicht, er war ein guter Junge... sie hasste nur Chardonnay.

"Nicht zu laut", meinte Yukiko, die bemerkt hatte, dass Serena dieses Thema nur wütend machte. Ihr war die Geschichte bekannt. Weil Keichiro Sharon einfach nicht besitzen konnte, wollte er eine andere Frau besitzen, eine die naiv und jung genug war und die er deswegen leicht vergewaltigen konnte, dieser Mistkerl. Kaum zu glauben, dass er eine Freundin von Sharon vergewaltigt hatte, nur um ihr zu zeigen, dass er Macht über sie hatte. Er wollte ihr zeigen, dass sie schuld daran war, wie er geworden war. Dem war wohl entgangen, dass es seine eigene Entscheidung gewesen war, so ein Arschloch zu werden, er sollte endlich aufhören, anderen daran die Schuld zu geben. Er würde es nie lernen, denn er war ein schlechter Mensch...
 

In Begleitung tauchte Gin bei Vermouths Wohnung auf, sie konnten ja nicht wissen, was sie dort erwarten würde. "Darling? Bist du da?" Gin wurde fast schlecht, aber das war es wert. Die anderen warteten draußen, während Gin auf die Suche nach seiner Flamme ging, die wohl nicht da war, wie er bemerkte. Shinichi allerdings war noch in der Wohnung, auch wenn er sich vor lauter Angst vor Gin im Schrank verkrochen hatte, als er dessen Stimme hörte. Die Tür wurde wieder geschlossen. Shinichi öffnete die Schranktür leise und rannte zum Fenster. Von dort aus beobachtete er Gin mit zwei Frauen, die eine war Baileys, was ihm ein böses Knurren entkommen ließ. "Sie war nicht da, Baileys", beschwerte sich Gin und die Rothaarige, die mit von der Partie war seufzte kurz. "Hast du ihre Handynummer? Wer weiß, wo die sich wieder rumtreibt? Vielleicht ist sie wieder damit beschäftigt, die Organisation zu bescheißen, Gin?"

"Wir müssen sie finden..." Hektisch stieg Gin in seinen schwarzen Porsche, was bedeutete, dass sie es eilig damit hatten Vermouth zu finden und umzubringen, so schien es ihm, immerhin hatte Baileys von Verrat gesprochen und Shinichi kannte doch Gin...

Shinichi kramte sein Handy heraus und rief Syrah auf ihrem an, dieses gab auch sogleich ein lautes Tuten von sich, das an Shinichis Ohr getragen wurde...
 

Syrah bemerkte, dass ihr Handy vibrierte und entschuldigte sich bei Camaya, weil sie nach draußen wollte. Dort angekommen nahm sie das Gespräch sofort an. "Ja, hallo."

"Hi Aiko, wir haben echte Probleme, bzw. Vermouth hat welche. Kagura war endgültig petzen, die hat mit Gin über Verrat geredet."

"Was genau meinst du, Shinichi?"

"Gin sagte, dass Vermouth nicht zu Hause ist, und Baileys sagte, dass sie wohl mal wieder mit Verrat beschäftigt ist." Shinichi knurrte kurz wild auf. Er hasste sie dafür, dass sie sich an Ran hatte vergreifen wollen, nur um ihrer Schauspielkollegin und Konkurrentin Leid zuzufügen. Seit damals hatte er sich vorgenommen, Vermouth zu helfen, weil er ihr dankbar war, immerhin hatte sie seine Freundin beschützt, eigentlich wäre das sein Job gewesen, aber ihm war es nicht möglich das zu tun, er war ein kleiner Junge... Okay, sie hatte mit miesen Mitteln dafür gesorgt, dass Baileys ihren Angel in Ruhe ließ, aber im Grunde war es das wert, sonst hätte Baileys Ran erschossen...

"Shit! Ich wusste, man hätte sie umbringen sollen. Es war sehr gefährlich... Vermouth sagte, sie würde niemals etwas darüber sagen, da hat sie sich wohl getäuscht. Sie hat ihr das Maul gestopft, hat sie gemeint!"

Autsch, das hatte sicher wehgetan, so wie die Leute zum schweigen brachte...

"Weißt du, wo Vermouth steckt?" Syrah schwieg, sie dachte nach. "Ja, sie wurde gerade operiert, Shinichi, das ist ein nicht besonders aufmunternder Fakt. Sie kann hier so schnell nicht weg. Wenn Gin und seine Freunde sie jetzt wirklich jagen wollen..." Syrah brach abrupt ab, sie wollte daran nicht denken...

"Mach dir keine Sorgen um Mutter, ich regle das...", sagte Syrah und legte daraufhin schon auf. Und schon war aufgelegt worden, ohne dass man Shinichi gesagt hatte, was Syrah nun unternehmen würde. Es gab allerdings nur noch einen Weg...

All what's left is hope ...

Hallodri ^-^ Hier kommt ein frischgebackener Teil meiner seltsamen FF X''''''D Ich konntz nich lassen, musste es jetzt endlich posten, weil ich es schon seit Tagen rumliegen hab *fg* Hoffe er gefällt wem... ich schocke mal wieder bissel besonders gegen Ende >P

YEAH I'm alive, you know it, ha? X'D *rumspinn*

Genießt es, zur Zeit bin ich fix, was das Schreiben angeht, mal sehen, wie lange ich das diesmal aushalte %D Baibaileinchen, schöne Grüße aus der Irrenanstalt, you know? %''''D

Man kann nur irre sein, wenn man das schreibt XD mal sehen, was ihr euch bei dem Teil denkt, muahahahahahahahahahahaa die beiden T's beachten und mal drüber nachdenken, bitte %D
 

Greets from DIvD XD

*platz* %D


 


 


 


 

Der Oktober hatte sich bemerkbar gemacht, die Kälte hatte sich ausgebreitet und bereitete alles schon auf den folgenden Winter vor. Es war einer der Tage, die besonders kühl und windig waren. Man konnte allmählich die Winterklamotten rauskramen und sich auf Erkältungen gefasst machen, wenn man zu dünn angezogen war. Die Sonne kam nur sehr selten zum Vorschein und wenn sie es tat, dann brachte das relativ wenig, es blieb schlichtweg kalt.

"Wenn das so weitergeht, ende ich noch als Frostbeule", beschwerte sich Kagura, die neben Yuji herging und keinesfalls auf ihren Lederminirock verzichten konnte. Die Kälte minderten auch die schwarzen Stiefel und der Mantel nicht. Sie trug ebenso pechschwarze Handschuhe, welche perfekt zu ihrer grauen Bluse passten. Fast ganz in Schwarz war sie unterwegs, genauso wie ihr bester Freund. Kenner hätten sie erkannt und gewusst, wohin sie gehörten. "Du bist selbst schuld. Du hättest dich ja etwas wärmer anziehen können", gab Yuji amüsiert zurück. Eigentlich waren ihre Worte fast eine Anmache gewesen, doch wie so oft ging er gar nicht erst darauf ein. "Du könntest mich ja etwas in deine Arme nehmen und wärmen", meinte die 34-jährige dann noch und klammerte sich an den Arm ihres gleichaltrigen Freundes. "Das hättest du gerne, nicht wahr?" fragte er mit einem extrem gemeinen Lächeln. "Du hast nie Mitleid...", beschwerte sich die Schwarzhaarige seufzend. "Tja, wieso auch? Ich frage mich ohnehin warum ihr Frauen immer so übertreiben müsst..."

"Damit wir euch Männern gefallen natürlich." Er seufzte, denn ihm war klar gewesen, dass so etwas dabei herauskommen würde. Yuji senkte etwas den Kopf und dachte über die Geschehnisse innerhalb der Organisation nach. Gin war momentan damit beschäftigt, Verräter umzubringen. Er fragte sich, wieso dieser Mistkerl noch nie bei ihm angekommen war. Anscheinend hatte man die Jagdsaison auf Vermouth und ihre Anhänger eröffnet. Die ganzen beschissenen Killer aus der Organisation suchten sie und konnten sie nicht finden. So ein Pech aber auch... Ihm war klar, dass Kagura da ganz anders drüber dachte, sie wäre froh, wenn man die Frau umbrachte. Dennoch, es hätte ihn interessiert, weswegen man sie jetzt jagte. Womöglich wusste sie schlichtweg zuviel, oder hatte einen Fehler gemacht. Er wusste, wie gefährlich das war, man musste fehlerlos sein, ansonsten verlor man schnell das Leben. Yuji hoffte für sie, dass sie es schaffen würde und nicht bald zu den Opfern der Organisation zählte. Allmählich hatte der Mann es Leid, immer wieder wurde er dazu benutzt, um anderen ihr Leben zu stehlen, er wollte raus aus der Organisation, aber er konnte nicht. Wenn es ganz dumm kam, dann würde man ihn auf Sharon ansetzen. Ob er diesen Auftrag erfüllen könnte? Wahrscheinlich eher nicht...

"Du, Kagura", meinte Yuji nachdenklich. "Hast du schon einmal daran gedacht aus der Organisation auszubrechen?" Sie war gerade damit beschäftigt etwas in einem Schaufenster zu bewundern, als er mit seiner Frage kam. Ihr wurde komisch zumute, denn in gewisser Weise musste sie ihn ja enttäuschen. Er brauchte nicht wissen, dass ihr das, was sie tat, auch noch Spaß machte. "Denkst du an einen Ausstieg, Yuji?" Er nickte leicht, was sie zu einem Seufzen brachte, denn sie hatte Angst um ihn. Niemand wagte es, die Organisation zu verlassen, auch er nicht. "Nein, das hab ich nicht, ich will nicht sterben..." Sie nahm seine Hand in ihre. "Du solltest nicht mal dran denken, ich will nicht meinen besten Freund verlieren. Man würde dich umbringen..."

"Aber willst du denn dein ganzes Leben lang in dieser Organisation gefangen sein?" Sie ertrug es nicht daran zu denken, wie sehr ihr Freund unter dieser Gefangenschaft litt, er war nun einmal nicht der Mensch für eigennützigen Mord. "Ich dachte, du denkst nie an so etwas, weil man deinen Bruder töten könnte? Und ich sage dir, wenn du nicht gehorchst, wird genau das passieren! Willst du das echt riskieren?"

"Nein, ich will ihn vorher da rausholen... Und ihn beschützen. Ich hab da jemanden mit sehr viel Courage kennen gelernt, er hintergeht seinen Vater." Normalerweise sollte man Kagura so etwas besser nicht sagen, weil sie solche Dinge meist für sich selbst ausnutzte. "Ach ja? Wie kommst du denn jetzt auf so etwas? Wer ist dieser Jemand?" Wissensdurstig schaute sie den Mann an, welcher leicht deprimiert wirkte. "Chardonel, ich habe ihn gemeint. Er ist doch Chardonnays Sohn. Seine Mutter ist Seyval. Er hasst seinen Vater und bescheißt ihn nach Strich und Faden." Oje, Serenas verdammtes Balg machte also Ärger, wenn das rauskam, dann würde man als erstes sie bestrafen, denn Chardonnay würde es nie wagen seinem Sohn selbst etwas zu tun, dafür hatte er viel zu viel für diesen übrig. Noch dazu gehörte Seyval quasi zu Vermouth. Wenn man ihr wehtat, tat man auch gleichzeitig Sharon weh, das würde die Frau vielleicht aus der Reserve locken. Baileys wusste schon, wie sie Vermouth ganz schnell wieder hier haben konnte, damit die Organisation sie endlich in die Finger bekam. Gin würde sich freuen...
 

Syrah war in der Wohnung nun alleine, seit sie Vermouth aus dem Krankenhaus an einen weit entfernten Ort gebracht hatte, damit die Organisation sie nicht zu fassen bekam. Sie war jetzt mit etwas völlig anderem beschäftigt. Jetzt, wo ihre Mutter ihr keinen Riegel mehr vorschieben konnte, konnte sie mit ihrer Cousine tun und lassen, was sie wollte. Das musste sie natürlich ausnutzen. Wegen ihrer Gedanken erschien ein mehr als nur hinterhältiges Grinsen in ihrem Gesicht. Shinichi war ja bereits voll und ganz auf ihrer Seite und er würde es noch mehr sein, wenn sie ihm sagte, dass sie schwanger war. Er war anders als die meisten Typen, er war ein naiver Junge, auch das hatte sie vor, auszunutzen.

Syrah schrieb ihrer Freundin, die massive Probleme mit Shuichi Akai hatte, er war hinter ihr her, was Vermouth wohl zu ignorieren schien, also versuchte Syrah ihr nun Hilfe zu leisten, wobei es nicht sie selbst war, die dies übernahm, sondern jemand, der sowohl auf Vermouths Seite, als auch auf Chardonnays Seite stand. Er konnte dem FBI-Agenten sicher etwas anhaben. Auch wenn er Syrahs Exfreund war, so konnte sie ihn nun kontrollieren, indem sie sich als Vermouth ausgab, er hörte schließlich auf ihre Mutter. Ihr Ausfall hatte ihr Möglichkeiten eröffnet, die vorher nicht existiert hatten. Alles war so gekommen, wie sie es gebrauchen konnte. Der Mann würde ihr im Bezug auf Shina sicher auch helfen, immerhin war er ein Freund von Teran gewesen. Daher würde er auch Syrah helfen, wenn sie ihn brauchte. Er war jetzt quasi Terans Ersatz, weil sie Shinichi dafür nicht missbrauchen konnte und wollte, sonst würde man ihn noch umbringen...
 

Pinard war derweil aufgewacht, er lag in Syrahs Bett. Gestern Nacht war er einfach eingeschlafen, da er sich am Tag zuvor zuviel zugemutet hatte. Er war als Ermittler und als Retter unterwegs gewesen, was ihn sehr beansprucht hatte. Er hatte versucht etwas über die Organisation herauszufinden, was ihn weiterbringen konnte, aber viel war dies nicht gerade gewesen. Dennoch, er hatte erfahren, dass es mehrere Leute gab, die keinen Codenamen trugen. Rie Ozumé zum Beispiel. Dass die dabei war, hatte ihn schockiert. Wen diese Frau unterstützte, konnte er sich denken, immerhin wusste er, dass Baileys und die Chirurgin befreundet waren.

Aber da war etwas, das ihn noch viel mehr beschäftigte. Als Syrah ihn eine Weile alleine ließ, hatte er ein paar Fotos gefunden. Es waren Ultraschallbilder. Er dachte schon seit gestern Nachmittag über die Sache nach. Anscheinend war er schuld daran und sie versuchte ihn rauszuhalten, obwohl ihr Kind ja einen Vater brauchte. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Dachte Syrah etwa auch, die Verantwortung wäre zu groß für ihn, so dass sie ihm nicht erzählte, dass sie schwanger von ihm war?
 

Die Tür öffnete sich, was Syrah nicht mitbekommen hatte, da es sehr leise geschah und sie sich auf den Text, der auf dem Bildschirm zu sehen war, konzentrierte. Gin hatte noch immer einen Schlüssel für diese Wohnung, was sich als brutaler Fehler herausstellte, als er hinter Syrah erschien und ihr eine Waffe an den Kopf hielt. "Aufstehen, sofort!" befahl ihr der Mann lautstark. Auch das noch, so etwas hatte ja kommen müssen. Sie hätte die Schlösser austauschen sollen. Syrah erhob sich lässig, sofort zog Gin sie vom Computer weg und warf sie gegen die nächstbeste Wand, die sich fand. "Wo ist sie?" fragte Gin knurrend, während er ihr die Waffe noch immer gegen die Stirn hielt, um gegebenenfalls abdrücken zu können. "Wer?" fragte Syrah mit funkelnden Augen zurück. "Vermouth natürlich, tu nicht so."

"Sie sagt mir nicht, wo sie hingeht, tut mir Leid für dich, Gin!" gab die 26-jährige patzig zurück, dieser entschied sich die junge Frau zu foltern und hielt seine Waffe gegen ihren Bauch.

Pinard hatte natürlich mitbekommen, wie etwas schepperte, was davon kam, dass man seine Cousine gegen eine Wand gedonnert hatte, so dass er leise die Tür öffnete und seinen Augen nicht trauen konnte. Gin war hier und bedrohte sie, nein, viel schlimmer, er bedrohte das Kind in ihr. Er als Vater des Kindes wurde natürlich fuchsteufelswild und knurrte etwas animalisch. "Lass sie in Ruhe, Gin", rief er dem Mann zu, der natürlich wissen wollte, wer ihn da störte und sich halb umdrehte. Ein halbes Kind hatte nun eine Waffe auf ihn gerichtet, was ihm gegen den Strich ging, so dass er von Syrah abließ, um seine Waffe auf Pinard zu richten, welcher aber schnell genug war, um Gin seine Waffe zu rauben. Ein Schuss fiel, die Kugel galt Gins Hand, woraufhin seine Waffe zu Boden ging und er sich das schmerzende Glied hielt und leise fluchte. "Kleiner Mistkerl!" Während Gin das gefährlich ausspie, grinste Pinard nur dreckig, er würde es ihm heimzahlen, das, was er damals mit ihm angestellt hatte. Feige von hinten niedergeschlagen hatte man ihn und ihm Gift eingeflösst, was denen nur möglich war, wenn er fast ohnmächtig am Boden lag. Feige Schweine! "Verschwinde, oder ich drücke ab, Gin! Das schwöre ich!" Der Mann war machtlos, es schien, als hätte dieser Junge ihn übertrumpft. "Du hast Glück, Kleiner, sollten wir uns wiedersehen, stirbst du." Die Kälte war in Gins Augen aufgetaucht, so dass Syrah ihm von hinten in die Kniekehle trat, um Shinichi zu beschützen. Man wusste ja nie, was Gin als nächstes plante. Was musste Shinichi auch so den Helden spielen? "Du Schlampe!" Er würde auch Syrah beim nächsten Mal umbringen, sollte er eine Gelegenheit bekommen, die war nicht besser als ihre Mutter. Angewidert verzog er das Gesicht und schaute in Syrahs dunkle Augen, die gefährlich funkelten. Sie sprach ihre Drohung nicht aus, aber er bemerkte es auch so, was sie ihm sagen wollte. Dieses Weib wollte ihm was antun? Wie lächerlich...

Gin stand auf und hob furchtlos seine Waffe vom Boden auf. "Dreh dich ja nicht noch mal um, dann sorge ich dafür, dass du in einer Blutlache liegst und langsam krepierst, Mistkerl!" versuchte Shinichi ihm zu drohen, aber Gin drehte sich dennoch herum, der Junge fackelte nicht lange und drückte ab. Diesmal traf die Kugel die Magengegend des Mannes, der es nicht wagte, noch einmal zu schießen. Wer zum Teufel war das? Nein, Gin würde all seine Vorhaben vergessen. Dieser Killer war gut, man würde ihm nichts antun, solange er die Organisation nicht hinterging, wer auch immer er war.

Syrah schaute skeptisch dabei zu, wie Gin einfach zur Tür hinaus verschwand. "Sag mal, bist du bescheuert?" geiferte Syrah ihn an. "Er hätte dich umbringen können! Ist dir das klar?" Ein arrogantes Lächeln erschien auf den Lippen des 19-jährigen. "Ach was, wenn dann hätte ich ihn umgebracht, wenn er es darauf angelegt hätte. Ich habe keine Angst mehr vor dem..." Musste er immer so angeben? Syrah fragte sich wer schlimmer war, er oder ihre Mutter... Glaubte Shinichi denn wahrhaftig, dass er gegen Gin bestehen konnte? War das wirklich sein Ernst?

"Du bist abgehoben, Shinichi! Wenn Gin will bringt er dich um, schneller als du schauen kannst." Der Angesprochene fing an zu lachen, wie lächerlich. "Nein, ich lasse mich nicht umbringen, ich bin besser als Cognac." Die Frau schwieg, jetzt drehte er vollkommen durch, da er es einmal geschafft hatte...
 

Ein eisiger Wind zerrte an den rabenschwarzen Klamotten des Mannes, dessen Augen ziemlich hell grün waren. In seiner Hand hielt er ein Handy, mit dem er offensichtlich mit seinem Auftraggeber telefonierte. "Natürlich weiß ich das, ich habe schon begonnen aufzuräumen. Ich weiß, dass die Sache geheim ist und natürlich werde ich das Ganze vertraut behandeln, bis dann, Boss." Der Braunhaarige legte auf, die Sache war für ihn erledigt. Er war damit beauftragt worden, Pinard ausfindig zu machen und auch zu enthüllen, wer er wirklich war, der Auftrag gefiel ihm. Geheimnisse zu enthüllen, war so etwas wie ein Hobby für den 28-jährigen Mann. Er kam viel rum und wusste so ziemlich alles, was innerhalb der Organisation abging, er spionierte jedenfalls gerne, allerdings hatte er nicht vor bei der Polizei zu petzen. Er war ein Mörder mit Leib und Seele, da würde es ihm nie in den Sinn kommen seinem Unterschlupf zu schaden. Manche waren allerdings so dumm und versuchten es, so wie ein gewisser Pinard es seit geraumer Zeit tat. Dem würde er zeigen, dass niemand auf die Dauer damit in der Schwarzen Organisation überlebte...

Trivento stieg in sein Auto, da ihm etwas kalt geworden war und schloss die Tür hinter sich, daraufhin steckte er den Schlüssel ins Zündschloss. Mit einem finsteren Grinsen im Gesicht und einer Zigarette im Mund trat er aufs Gas, um einer alten Freundin einen Besuch abzustatten...
 


 

Bei diesem Wetter ging die Frau gar nicht gerne raus und doch musste es sein. Die blonde Frau hatte etwas wichtiges zu erledigen, das keinen Aufschub duldete. Sie war zufrieden damit, wie die Dinge gelaufen waren, auch wenn es ihr nicht gerade in den Kram passte, dass Chardonnay dank Vermouths Ausfall wieder da draußen rumlungerte, wo sie ihn so schnell nicht finden würde. In ihrem Zustand sollte sie allerdings besser die Finger von der Sache weglassen, in dem Fall konnte die 38-jährige auch noch eine Weile Geduld aufbringen. Sie hatte ein langes schwarzes Kleid an und einen Mantel darüber, doch auch das schien sie vor dieser Kälte nicht zu schützen, sie war eben gesundheitlich sehr empfindlich. Das Wetter war schon genug, da musste sie Kagura zusammen mit Yuji sichten. Gegen Yuji hatte sie nichts, dafür gegen seine beste Freundin umso mehr. Nun ja, sie würde versuchen freundlich zu sein und sich nichts anmerken zu lassen. Langsam ging sie über die Ampel und begegnete den beiden Personen dann auf der anderen Seite. "Hi, Yuji", sagte sie fröhlich, was Kagura schon mal gar nicht zu gefallen schien, da sie Serena mit Halbmondaugen betrachtete. "Pass auf, dass du dich nicht erkältest." Das musste ausgerechnet die sagen, und das, obwohl sie viel zu dünn gekleidet war. Serena schluckte den Hass runter und ignorierte die Frau. "Schön dich mal wieder zu sehen, Serena, hab dich ja ewig nicht mehr gesehen", meinte Yuji erfreut und legte einen Arm um die Blondine, was Kagura noch argwöhnischer beobachtete. Dieses Zuckerpüppchen musste ihr mal wieder dazwischen funken, aber das würde sie noch bereuen. Kagura fand es überhaupt nicht witzig, dass sie hier aufgetaucht war, um ihre Verabredung zu stören. "Sag mal, du weißt nicht zufällig, was die liebe Chris gerade tut?" fragte Kagura mit einem gehässigen Blick, ihr war klar, dass Vermouth die Frau eingeweiht hatte, sie wusste immer alles, sie war ja so was wie ihre Vertraute. Wie traurig, dass Sharon sich nicht traute die Wahrheit zu sagen, was die Frau betraf, wie peinlich. "No, why should I know?" Die sollte sie bloß in Ruhe lassen, dachte diese Intrigantin wirklich sie würde ihre Freundin verraten? Was verstand die überhaupt unter dem Wort Freundschaft? "Du bist doch ziemlich eng mit ihr befreundet..."

"Tze, and then? If I knew, then I wouldn't tell you. Sorry, Yuji, but I feel sick, because the air is very bad. See you soon."

"Du armes Ding", erwiderte Kagura mit einem gehässigen Laut. "Da seit ihr euch so nahe und sie verleugnet doch ihre einzige Schwester, die ihr Gott geschenkt hat." Serena, die gerade hatte gehen wollen und schon mit dem Rücken zu Yuji und Kagura stand, blieb abrupt stehen, sie fragte sich, was diese Worte zu bedeuten hatten...

Yuji hatte keine Ahnung, was in Kagura gefahren war, allerdings war sie nicht nett gewesen. "Was soll das? Das war nicht gerade feinfühlig. Wen soll Chris verleugnen?"

"Nein, nicht sie, sondern die Frau, die sie wirklich ist, hat eine Schwester... Anscheinend bist du ihr peinlich, Serena, so ist deine heißgeliebte Sharon Vineyard wirklich, egal wie du es drehst und wendest." Die 34-jährige war nun mit sich zufrieden, wenn sie anderen wehtun konnte...

Wie kam dieses verdammte Miststück jetzt darauf? Wie konnte sie es wagen? Serena wollte darauf keine Regung zeigen, sie würde tun, als wäre ihr egal, was sie da sagte. "Haha, very funny." Sie fing an zu lachen. "I can see into your evil heart, stupid woman!" Nun war sie doch ein klein wenig ausgetickt und brüllte die Frau an, gleich darauf stürmte sie in die entgegengesetzte Richtung davon.

"Wie naiv", meinte Kagura, um sich wieder etwas in Yujis Gunst anzuheben. "Das ist gerecht, vielleicht schnallt sie jetzt, wie man sie manipuliert hat." Manchmal verstand Yuji ihre Art nicht, wie konnte man sich bloß so über das Unglück anderer freuen? Allerdings war es mal ganz interessant zu erfahren, dass Seyval und Vermouth Geschwister waren...
 

Vor der Wohnung, in der sich Syrah momentan mit Shinichi aufhielt, parkte ein Porsche BOXSTER S. Der Mann in Schwarz, der ausstieg und eine Zigarette im Mund hatte, welche er in eine Pfütze warf, ging auf die Tür zu und klingelte anschließend. Syrah war gerade mit Shinichi beschäftigt und stöhnte genervt auf, als sie das Türgeklingel hörte. "Wer ist das denn jetzt?" fragte sie sich, dann schaute sie Shinichi lächelnd an. "Warte, ich schau mal nach, hoffentlich nicht schon wieder unangenehmer Besuch." Sie stand auf, ging zur Tür und öffnete sie schließlich. "Oh, du bist es... Torino, freut mich, dass du hierher gefunden hast, komm doch rein", sprach sie, was Shinichi etwas verwunderte, da ihm der Name Torino gänzlich unbekannt war. Vermouth hatte oft von anderen Mitgliedern geredet, aber diesen Namen hörte er heute das erste Mal. Wer das wohl war? Einer ihrer Feinde, oder Freunde? Er stand auf, ging zur Tür, öffnete sie einen Spalt und beobachtete Syrah und Torino, wie sie sich an einen Tisch setzten. "Ich hab dir ja schon gesagt, was ich von dir will. Du erinnerst dich?" fragte Syrah, nachdem sich die beiden hingesetzt hatten. "Logisch... aber wieso bist du denn so komisch?" Sie schaute ihn mit einem vielsagenden Blick an, so dass er kurz hinterlistig lächelte. So war das, es war jemand hier, der nichts von ihren Plänen wissen sollte, also würde er schweigen, das konnte er ja ohnehin sehr gut, immerhin war er ein Mitglied der Schwarzen Organisation.

Als sie nichts mehr zu sagen schienen, kam Shinichi das Ganze seltsam vor und er lauschte noch gewissenhafter, immerhin wollte er mehr über den Typen herausfinden. "Wie geht's dir, Aiko? Ich hab von Terans Tod gehört..."

"Ich hab 'nen Ersatz, falls du das meinst, ich vermisse ihn schon fast gar nicht mehr. Und seit Vermouth weiter weg ist, fühle ich mich wie im Urlaub." Ein gemeines Lachen war zu hören, Shinichi bemerkte natürlich, welche Art Lachen das war und fragte sich, was seine Cousine da plante.

"Übrigens hat Vermouth mich hierher bestellt, weil ich dir helfen soll." Syrahs Grinsen wurde noch breiter, da sie wusste, dass sie sich als Vermouth ausgegeben hatte, um sich selbst in Schutz zu nehmen, wie überaus clever von ihr. Niemand wusste, dass die Mail nicht von ihrer Mutter gewesen war, außer sie selbst, so konnte sie auch niemand verraten. "Hat sie das?" fragte Syrah scheinheilig und blickte Torino wissensdurstig an. "Ja, wegen Akai. Ihr sollt Probleme mit dem haben. Aber ich sag es dir gleich, ich werde mich nicht in seine direkte Nähe begeben, ich bin doch nicht lebensmüde." Es gab einen bestimmten Grund, weswegen er Shuichi Akai mied, er war mit ihm verwandt und wollte nicht, dass er wusste, was er nun tat, dass er ein Mörder war. Dann würde der Kôji nur wieder so was von toll finden, weil er so ein toller Mensch war, den Triumph musste man denen nicht gönnen. Shuichi hatte Kôji sowieso immer am liebsten gehabt, das hieß aber nicht, dass er sich jetzt verbiegen würde, er würde nur verhindern, dass der FBI-Agent herausbekam, dass er jetzt der Organisation angehörte. Torino schloss die Augen, als er sie geschlossen hatte, sprach er erst weiter, was dem etwas geheimnisvolles gab. "Und die Sache, die du meintest, ich werde Teran sicher würdig ersetzen... Glaub mir..." Für Shinichi war das alles nicht wirklich zu verstehen, über welche Sache redeten sie wirklich? Worin sollte er Teran ersetzen?

"Wer ist eigentlich bei dir, Syrah?" fragte Torino und tippte gelangweilt auf dem Tisch herum. "Pinard..." Seine Augen wurden groß... Er war hier? Wie überaus treffend, so wusste er auch gleich, wo sich Chardonnays Auftrag aufhielt. Das war doch mal ein glücklicher Zufall. Sein Lächeln wurde jetzt gemeingefährlich...
 

Serena war mit Tränen in ihren Augen dem Hotel entgegen gelaufen. Irgendwann jedoch wollte ihr Körper nicht mehr, was ihr das Seitenstechen verriet, das daher kam, weil sie so schnell und lange gelaufen war. Keuchend stützte sie sich an einer Parkbank ab, entschied dann aber im Hotel zu telefonieren. Sie ging bis zu ihrem Zimmer, schloss mittels einer Karte auf und warf die Tür danach gleich ins Schloss. Die 38-jährige kramte ihr Handy heraus und wählte eine ihr allzu bekannte Nummer an. "Hi, Mum, how are you?" fragte sie gleich, als jemand abgenommen hatte und bekam auch gleich Antwort. "I'm fine, and how are you, Sweetheart?"

"Not as fine as you, for the reason that a person said that Sharon is my sister, what does this mean??" Sie war gespannt auf die Antwort, welche wohl etwas auf sich warten ließ, da ihre Mutter das Schweigen eingeschlagen hatte. "Mum!" sagte sie vorwurfsvoll, fast gebrüllt, die Tränen rannen ihre Wangen hinab. "Reijiro isn't my father, why have you concealed this? Or aren't you my mother?" Angst schwang in ihrer Stimme mit, sehr große sogar. "Reijiro isn't it, darling, Richard was your father, and it's right, Sharon is your sister. I'm very sorry for that. It was just an affair to him, because..." Tja, warum hatte der Mann das getan? Ihm war danach, das konnte sie ihrer Tochter unmöglich sagen. "Richard ist eben so gewesen... And he didn't know it. No one has told him, it was much better." Serena verstand nicht, was ihre Mutter da sagen wollte und musste nachfragen. "Why was it better?"

"Because Richard is a bad father..." Sie schwiegen daraufhin beide. "Perhaps than you would have became a woman like Sharon is by herself, you know what I mean?" Was? Man hatte ihr die Schwester vorenthalten, weil man Angst hatte, dass sie mit Richard als Vater verdorben worden könnte? Das war schon fast eine Frechheit schlechthin. "Bye Bye, Mum", die blonde Frau legte auf und warf das Handy beinahe gegen die Wand, beherrschte sich dann aber durch tiefes ein und ausatmen. Sie wollte wissen, was Richard mit seiner Tochter gemacht hatte, so dass diese verdorben worden war, Kaguras Worte waren fast verdrängt worden. Auf die musste man sowieso nicht hören, die erzählte vieles in der Gegend herum, dass überhaupt nicht stimmte. Serena wählte die Handynummer ihrer Freundin und wartete das Freizeichen ab, das auch gleich kam. "Who is it?" fragte man sie, allerdings war ihre Stimme ein wenig verstellt. "Hi... Sharon", stotterte sie, beinahe hätte sie Sister gesagt, was sie unbedingt noch unterbinden wollte. "I had bad discussions with a few persons. Do you know the truth about us?" Sharon wechselte das Ohr und lehnte sich auf der Couch zurück. "Which truth do you mean?" gab sie zurück und wartete auf die Aufklärung ihrer Freundin. "About your father", ein Schluchzen war zu hören. "My mother and him... they had.. I am his daughter! Do you know it??!!" So laut wie sie war, war es wohl auch noch die Wahrheit, die Frau konnte erst mal nichts sagen, denn sie war zu baff dafür. "He?" fragte sie stattdessen. "Listen! Richard and my mother had an affaire. And this means, you are my... sister... Have you known this before?"

"No, of course not. And now?" Sie seufzte.

"Do you hate me?" fragte Serena zurück. Alles vernichtende Stille herrschte, beide Seiten schwiegen und versetzten den jeweilig anderen in Angst. "Wie kommst du darauf, dass ich dich hassen könnte? Außerdem...", es erschien ein Lächeln in ihrem Gesicht, das im Moment niemand sehen konnte. "Leute, die ich hasse, bringe ich normalerweise um, das solltest du wissen."

"Why?" fragte Serena erleichtert. "What has our father done to you?" Vermouth verstand die Bedeutung ihrer Worte nicht wirklich und musste erst darüber nachdenken. "Er ist ein Egoist, der alles haben will. Wenn er es nicht bekommt, dann versucht er es mit miesen Mitteln, da wird er auch schon mal zum Mörder und tötet seine eigene Frau." Es war etwas verletztes in ihrer Stimme aufgetaucht, das Serena hellhörig werden ließ. "I won't forgive him, never. Er ist zwar tot, aber auch jetzt werde ich ihm nicht vergeben. Ich bin froh ihn los zu sein. Du solltest nicht allzu vielen Leuten davon erzählen, inwiefern wir zusammengehören, sonst kommen die auf verrückte Ideen." Die Angst war eindeutig herauszuhören. "It's too late, Baileys knows it. She was it, who said it to me the first time, that you are..." Sie brach ab und schluchzte wieder auf. "Das wird ihr nichts bringen, Serena. Außerdem gibt es ja noch Syrah, sie kümmert sich um Baileys, also mach dir keine Gedanken." Die hatte mal wieder gut reden. "Ok, I trust in you. Recover yourself. I'll phone you next time. Good bye."

Vermouth blickte das Handy an, als aufgelegt worden war. Ein schon fast seltsam wirkendes Lächeln war in ihr Gesicht getreten. Sie hatte eine Schwester, an den Gedanken musste sie sich erst einmal gewöhnen, aber andererseits hatte sie nichts anderes in Serena gesehen, als eine Schwester. Was würde sich dann auch großartig ändern?
 

Yuki Ichihara war in der Zwischenzeit ins Präsidium von Tokyo gefahren, weil er sich davon etwas versprach. Der junge Mann wusste, dass er unter dem Vorwand seinen Cousin zu suchen, dort hinein gelangen konnte, ohne Aufsehen zu erregen, weil Kôji zur Zeit in Tokyo war, um seinen Freund Wataru Takagi im Präsidium zu unterstützen. Er stand schon in der Tür und beobachtete die beiden, wie sie etwas in einen Schrank räumten. "Ich helfe dir doch gerne, wozu bin ich Detektiv? Das ist doch quasi mein Job, nicht nur in Osaka, weil dort Sêiichî Hilfe gebraucht hat..." Wataru war eine Akte runtergefallen, als Kôji auf Sêiichî zu sprechen kam... "Er ist mal wieder in den Reihen der Organisation verschwunden, ich finde ihn aber sicher bald." Wataru senkte betreten den Kopf und flüsterte ein paar Worte vor sich hin. "Das wird nicht möglich sein, Sêiichî wird nie wieder zurückkehren." Der Detektiv aus Osaka sah Wataru bedrückt an. "Was redest du da denn, Wataru-kun?" Nicht, dass er ihm nicht glaubte, er verstand nur nicht, was sein bester Freund da eben gemeint hatte. "Er ist tot!" Die Stimme des Angesprochenen war extrem Laut für seine Verhältnisse geworden, man musste seine Worte ernstnehmen, da er sonst nie so laut wurde. "Wie kommst du darauf?"

"Ryochi hat ihn sterben sehen, er hat es mir gesagt..." Der Kriminalist wusste, dass er seinen Freund jetzt unendlich verletzte, genauso wie Ryochi es hatte tun müssen, als er Wataru sagte, dass Sêiichî tot war. Bei dem schmerzhaften Gedanken ging er vor Kôji auf die Knie. "Es tut mir Leid, meine Aufgabe als Polizist wäre es gewesen, ihn von der Organisation fernzuhalten, aber ganz besonders hätte ich ihn von Vermouth fernhalten müssen, sie hat Schuld, weil sie zugelassen hat, dass er sich in sie verliebt, sie hat dem nachgeholfen..." Kôji ging mit einem verärgerten Gesichtsausdruck auf Wataru zu und gab ihm eine heftige Ohrfeige. Wachgerüttelt sah der 25-jährige seinen Freund an. Er hatte Recht, so etwas durfte er nicht sagen, sie hatte ihn ja nicht umgebracht. "Ich hab mich gehen lassen, gomen.."

"Schon gut, mir tut die Ohrfeige auch Leid, aber du solltest nie anderen die Schuld am Tod geben, wenn sie nicht der Mörder sind. Dann wirst du gehässig, ein nicht gerade schöner Charakterzug." Wenn man erst mal dabei war, anderen was schlechtes zu wünschen, ging man auch bald weiter und dachte darüber nach, ob man nicht nachhelfen sollte, was in Mordgedanken ausarten konnte, Kôji wusste das, davor wollte er jemanden wie Wataru bewahren. Sein gutes Herz sollte nicht durch solche Gedanken langsam aber sicher verschleiert werden...

"Du hast Recht..." Wataru stand wieder auf und versuchte seine Stärke wiederzugewinnen, immerhin wollte er nicht, dass jemand anderes, außer seine Freunde, sah, wie labil er manchmal war. Yuki hustete etwas, um auf sich aufmerksam zu machen. "Na, ihr Zwei, hattet ihr auch einen netten Tag?" Kôji stöhnte aufgrund der Worte seines Cousins, warum hatten alle seine Verwandten eigentlich auf eine gewisse Weise eine Schraube locker? "Sieht man doch, dass unser Tag toll war", gab Kôji sarkastisch als Antwort und wollte damit Yuki gleich ein wenig sticheln, da er ihn nicht besonders mochte. "Also, was führt dich her?"

"Ich wollte mal mit Shina Kudô reden..." Das wiederum fand Kôji nicht so besonders toll, da Yuki als hinterlistiger Mistkerl bekannt war, daher war es Kôjis Pflicht, Shina vor ihm zu beschützen, wenn man das so sehen konnte, immerhin war er hier der Einzige, der ihn besser kannte, Wataru hatte ja so gut wie nie etwas mit Yuki zu tun gehabt. "Nein, sie ist nicht da", sagte Kôji und schloss bedauernd die Augen, was aber eher eine Show für Yuki war. "Schade, aber da kann man nichts machen." Wataru fragte sich währenddessen, warum Kôji soeben den Mann belogen hatte. Was wurde ihm verschwiegen?

Game over...?

Der Teil enthält alles mögliche XD Aba was genau, iz mein Geheimnis X'''''''''''''''''''''D

Shinaleinchen weiß schon Bescheid, wie so oft XD (wie imma eher %D)

Eines verrate ich: es gibt VERLETZTE XD Was mit diesen passiert, wird nicht verraten XD

Muahahahahahahahahaahahahahahahahahahaahahhahahahahahahahahaa *dämonisch lach* XD Nebenbei: langer Teil, 10 Seiten, mit Vorsicht zu genießen ^.^

Grüße an alle, die es lesen und KOMMENTIEREN >'D gibt nix umsonst *ROFL*
 

P.S: Ich habe bemerkt, dass ich in Englisch net so gut bin, wie ich dachte, denn Serena MUSSTE ab und zu DEUTSCH/JAPANISCH reden, obwohl sie das nicht kann, nur weil ich gewisse Dinge auf Englisch nicht auf die Reihe bekam *schäm* ._.'
 

%D *sich verpuff*

*blubb*

*abtauch* XDDDDDDDDDDDDDDDD


 


 


 

Yuji interessierte sich lediglich für seine kleine Waffensammlung, alles andere schien er zu übergehen, zumindest im Moment, auch wenn es seiner besten Freundin seltsam vorkam. Außerdem wollte er ihr auf ihre Frage nicht antworten, die sie ihm gestellt hatte, nämlich, was zwischen ihm und Serena Lohan lief...

"Was schaust du sie andauernd so an, he? Kann es sein, dass du irgendwie mehr für diese Frau übrig hast? Spuck's aus!" forderte Kagura, die von Yuji nicht weiter beachtet wurde, weil er auf solche Fragen sicher keine Antwort geben würde, schon gar nicht, wenn sie ihn anschrie. Was war denn auf einmal los mit der Frau? War sie etwa eifersüchtig auf Serena? Oder lag es an was anderem...? Er war nicht dämlich und dass seine Freundin Menschen benutzte, war ihm neulich erst aufgefallen, was ihm gar nicht in den Kram passte, schon gar nicht, wenn sie Serena in ihre persönlichen Streits mit hineinzog. "Hey, Yuji? Hallo? Ich rede mit dir." Er wandte sich von der wütenden Frau ab, auch wenn sie dadurch sicher noch mehr ausrasten würde. "Hey, geh nicht einfach weg, sag mir, was zwischen euch läuft." Seine gleichaltrige Freundin hörte seiner Meinung nach die Flöhe husten und drehte grundlos völlig ab. "Keine Lust", meinte er gelangweilt und schaute sich ein wenig um, bis er fand, was er suchte. "Ich muss dann." Kagura wurde einfach stehen gelassen, was sie einfach nicht fassen konnte. Wieso war der Mann auf einmal so drauf?

Diese Frage war ganz leicht zu beantworten, aber er hatte nicht vor, dies zu tun. Chardonnay hatte ihm da so etwas erzählt, was innerhalb der Organisation zur Zeit los war und dass gewisse Neider alles daran setzten, dass man bestimmte Personen ausschaltete. Die Personen, um die es sich handelte, waren ihm alles andere als egal...
 

Obwohl es nun erst Ende Oktober war, begann es plötzlich zu schneien, woraufhin alles unter den Gefrierpunkt ging. Ein viel zu früher Winter begann. Das musste sich auch Riina Takagi eingestehen, die unterwegs war, sich allerdings vorkam wie eine Frostbeule. Mit Einkaufstüten bepackt, rannte sie in eine Boutique, um sich mal etwas umzuschauen, bis sie ihren Bruder sichtete, aber was zum Teufel machte der denn in einem Laden für Frauenklamotten? "Hey, Wataru, was treibst du hier?"

"Passt das so?" fragte eine weibliche Stimme, welche die Frau als die von Shina identifizierte, weswegen sie einen Moment lang geschockt war. "Na ja, steht dir absolut nicht." Shina seufzte. "Man, wie ich das hasse... Wieso das Ganze? Ich hasse einkaufen", beschwerte sie sich bei ihrem besten Freund, welchem ein Seufzen entkam, als er Riinas Stimme bemerkte, er wusste genau, dass gleich wieder etwas geboten sein würde. Was Yumi mit ihm und Miwako veranstaltete, machte Riina gerne mit ihm und Shina, das ging ihm wirklich auf den Zeiger. "Ja, was willst du?"

"Nix, ich will nur wissen, was du hier tust?" Ein freches Lächeln war im Gesicht der 22-jährigen erschienen. Na toll, das hatte ihnen gerade noch gefehlt. "Er ist mit mir einkaufen, Riina, was sonst? Mehr nicht." Den Schluss betonte Shina extra für Riina, die sich gerne Unsinn ausmalte. "Warum nimmst du nicht Ryo mit?" Mit der Frage hatte Wataru fast schon gerechnet, weswegen er sich rechtfertigen musste. "Tja, weil, erstens hasst er es einkaufen zu gehen, genauso wie ich, zweitens will Wataru Miwako was kaufen, jetzt darf ich quasi Modellstehen, ich armes Ding."

"Du tust, als würde ich dich foltern..." So in etwa nannte sie das auch. "Wir sind jetzt schon seit heute morgen unterwegs, ich habe so langsam keine Lust mehr, dir könnte ja mal was gefallen, Baka!" motzte sie und seufzte anschließend. "Ich hab keine Ahnung von Klamotten, das weißt du..." Riina war dabei sich umzuschauen und hielt Shina ein reizendes Teilchen vor die Nase. "Wie wär's damit?" Die Detektivin war geschockt, als sie sich das Teil so ansah. "Bist du verrückt? Da kriegen mich keine zehn Pferde rein." Sie drehte sich weg. "Ich glaube übrigens nicht, dass Miwako so was anziehen würde..." Wataru wurde rot, seine Schwester war ihm echt peinlich. "Viel zu weiblich, sie ist eher ein sportlicher Typ, wie Shina." Riina schaute Wataru mit gehässigen Augen an. "Was für ein Zufall", stichelte sie ihn. Das war nie und nimmer einfach nur Zufall, dass sich die beiden Frauen in mancher Hinsicht ähnelten. Vielleicht tröstete sich ihr Bruder mit dieser Frau über Shina hinweg, Riina kam es zumindest so vor, auch wenn sie Miwako noch nie begegnet war.

"Hey ihr, was macht ihr denn schönes?" fragte eine weibliche Stimme hinter ihnen, worauf Wataru sich erschrocken umdrehte und in Miwakos Gesicht blickte. "Ich habe ja eigentlich dich gesucht, Shina, da war so ein Typ, der deine Hilfe bei einem Fall will. Du sollst schnell ins Präsidium kommen, um die Fakten aufzunehmen."

"Ja, gleich, du siehst ja, ich werde beansprucht." Miwako lächelte ähnlich wie ein kleines Kind und salutierte etwas vor Shina. "Lass den Unsinn, ich werde hier gequält... Was gefällt dir von den Sachen, komm schon sag", die Detektivin sah die Polizistin mit flehenden Augen an. Miwako gab ein leises Stöhnen von sich. "So ist das also... Du solltest mir nichts zum Anziehen kaufen, die nächste Zeit werden mir normale Klamotten wahrscheinlich nicht mehr passen." Die Anwesenden staunten nicht schlecht, auch wenn nur die beiden Frauen verstanden, was Miwako ihnen gerade mitgeteilt hatte, Wataru bemerkte solche Dinge sowieso meistens immer als letzter, so würde es auch dieses Mal sein. "Oha", Shina fiel ein Kleiderbügel runter, der scheppernd zu Boden ging.

"Baka, was hast du wieder angestellt?" meinte Riina wütend und zog ihren großen Bruder am Ohr, daraufhin hörte man ihn sogar noch auf Entfernung jammern. "Aua, aua, bitte, lass doch los, Riina-chan." Miwako musste leicht lachen. "Er hat gar nichts angestellt, Kleine, du kannst ihn loslassen. Der junge Mann ist nämlich seit geraumer Zeit mein Verlobter." Shina hielt sich besser irgendwie fest, warum sagte ihr niemand etwas? Wie unfair. ,Na wartet, das werde ich euch bei meiner Hochzeit heimzahlen, indem ich euch als letztes Bescheid gebe.'

"Was?" Riina wäre Miwako am liebsten an die Gurgel gehüpft, als sie von Verlobt sein sprach. "Dann kannst du ihn ja gleich zu einer Hochzeit zwingen, du Miststück!" Die Jurastudentin verließ eilig die Boutique und hinterließ drei geschockte Personen. "Was hat sie denn jetzt schon wieder?" fragte sich Wataru, Shina allerdings schwieg, obwohl sie genau wusste, was mit ihr los war, jedoch war Wataru wie immer blind, was vielleicht besser so war. "Nette Schwester hast du da, Baka", meinte Miwako und seufzte genervt auf. "Ist die immer so?" Shina griff sich an den Kopf. "Ja, so ist sie, manchmal etwas zu vorlaut, tja, das wird sich schon einrenken, das war bloß der Schock."

"Sieht so aus, als wenn ich mal eine Konkurrentin habe", scherzte Miwako und fing an zu lachen, was Shina aber nicht lustig fand, weil Miwako ja nicht wusste, wie sehr sie den Nagel auf den Kopf getroffen hatte...

"Da sich das jetzt ja erledigt hat, gehe ich ins Präsidium, mal sehen, was sich machen lässt, auch wenn ich mich frage, wieso der Kerl ausgerechnet zu mir will, er könnte ja auch Ryochi nehmen, aber nein, er will zu mir. Mal sehen, was mich erwartet." Dass Ryo ein genauso herausragender Detektiv war, wie sie selbst, war einer der Gründe dafür, weswegen sie sich das fragte. Miwako, Shina und Wataru verließen die Boutique, wobei Wataru noch etwas dringendes zu erledigen hatte, weswegen er nicht mit ins Präsidium ging und somit auch nichts schlimmes dachte, da er nicht wusste, wer dieser Klient war.
 

Yuji fragte sich, was Serena gerade hatte, sie lachte herzhaft und war kaum zu stoppen. Was ihr Freund da eben gesagt hatte, war der Witz des Jahrhunderts. "Oh my god", gab sie von sich. "Vermouth is Chardonnays best killer? Seit wann das denn? Wer hat dir diesen Unsinn aufgetischt? Die macht keinen Finger für den Mistkerl krumm, schon gar nicht freiwillig und davon, sie zu kontrollieren, träumt der nachts." Das verstand der 34-jährige überhaupt nicht. "Aber genau das hat er gesagt, deswegen will er sie unbedingt in die Finger kriegen." Serena beruhigte sich von ihrem Lachanfall, nahm aber Yuji am Kragen. "That's a lie! Er will sie bloß für sich selbst haben! Er ist besessen von ihr!" Der Mann wusste nicht, was er dazu sagen sollte, jedoch passte so etwas durchaus in das Bild, das er sich von seinem Boss gemacht hatte. "Dann beschützt er sie nur, weil er sie für sich haben will?"

"Wollte er, dass du sie für ihn ausfindig machst?"

"Viel schlimmer, ich soll sie von meiner eigenen besten Freundin fernhalten... Mein neuer Auftrag... Ich soll meine Freundin hintergehen, nur weil die Probleme mit dieser Frau hat. Ich bin eben sein Fußabtreter..." Sie seufzte, dieser Mistkerl wieder, was würde er als nächstes tun? Dass Baileys sich wegen Chardonel beschwert hatte, wusste Seyval allerdings noch nicht, sie würde es aber schon bald erfahren.

Das Handy klingelte in die Stille hinein, weswegen sich die blonde Frau diesem zuwandte. "Ich will dich sofort in meinem Büro sehen... Es ist dringend..." Es wurde wieder aufgelegt und Serena seufzte. "Chardonnay", sagte sie zischend und steckte das Handy weg. "Was will er?"

"I don't know." Sie sah besorgt aus, was ihn beschäftigte. "Wie klang er?"

"Angry. I'll take it." So wie der Kerl drauf war, widerstrebte es ihm, die Frau alleine zu dem Mann gehen zu lassen, als dann auch noch sein Handy klingelte. "Als wenn er meine Gedanken kennen würde... Ich bekam gerade eine SMS mit einem Auftrag." Es wurde Zeit, dass irgendjemand Chardonnay umbrachte, lange würde er das sicher nicht mehr mitmachen. "Denkst du, Vermouth ist ihm gewachsen und könnte ihn aus dem Weg räumen?"

"Not at this time... Unfortunately." Yuji forschte in ihren Augen, aber er fand nichts in ihnen, was ihm etwas ausschlaggebendes hätte mitteilen können. "Was ist mit ihr los? Wo steckt sie? Ist sie krank...?" Serena wusste nicht, ob sie es ihm sagen sollte, vielleicht wurde er ja ausspioniert, also beugte sie sich zu ihm hinüber und flüsterte ihm ein paar Worte zu. "Oho", meinte er nur. "Verstehe... Na dann..." Irgendwie musste er lächeln, er wünschte der Frau alles Glück auf dieser Welt und dass sie es schaffte, die Menschen, die ihr etwas bedeuteten, zu beschützen. Allerdings fand er die Sache eher traurig, weil Cognac tot war. Irgendwie fand er es so unnötig, den Mann zu töten, Chardonnay hatte das natürlich nur aus eigenem Nutzen getan, das war Absinth wohl bewusst, nachdem er wusste, wie Vermouth in der Hinsicht drauf war, immerhin konnte er sich nicht vorstellen, dass Chardonnay es besonders toll fand, von einer Frau so an der Nase herumgeführt zu werden, oder wie auch immer er es ausdrücken sollte. "Der muss endlich verschwinden, ich kann mir das nicht mehr geben", flüsterte er zu sich selbst, während Serena sich auf den Weg zum Büro machte, auch wenn es ihr nicht in den Kram passte, allerdings würde sie immer wieder zu ihrem Boss zurückkehren, immerhin hatte er ihren Sohn...

Auch wenn er ihn hasste, viele Menschen gab es nicht, die ihn helfen konnten, Chardonnay loszuwerden, auch wenn er sicher war, dass Chardonel ihm bestimmt helfen würde, wenn seine Mutter nicht mit in der Sache hängen würde.
 

Die Detektivin wurde mittlerweile von einem jungen Mann erwartet. Er saß in Megures Büro, weil dieser ihn darum gebeten hatte, sich doch dort hinzusetzen, immerhin wusste er nicht, wann man Shina erreichen würde. Als diese beim Präsidium ankam, wurde sie von Chiba angehalten. "Er ist in Megures Büro", meinte er und sie nickte, woraufhin sie sich zum Büro begab und die Tür zu diesem öffnete. Ein junger, gutaussehender Mann mit dunkelbraunen kurzen Haaren saß auf einem Stuhl, dabei wippte er etwas mit seinem Schuh, anscheinend war ihm langweilig. "Guten Tag", sagte Shina distanziert, gleich darauf wandte sich der junge Mann mit einem netten Lächeln der Frau zu. "Ich wünsche ihnen auch einen guten Tag", gab er zurück. Sie setzte sich ihm gegenüber und wartete darauf, dass er sie aufklärte. "Folgendes. Sie kennen mich vielleicht nicht, ich kenne sie aber sehr gut, ich bin ein heimlicher Fan von ihnen..."

"Bitte, kommen sie zur Sache", fuhr die Hellbraunhaarige ihn scharf an, was ihm ein Seufzen entlockte. Man, die war ja noch arroganter als er gedacht hatte.

Sie hasste es, wenn man ihr versuchte Honig ums Maul zu schmieren, genau das hatte er gerade versucht, weswegen sie ihn gebremst hatte. "Ich habe gehört, dass ihr Spezialgebiet vermisste Personen sind... Das ist mein Problem, ich vermisse jemanden. Sayumi Ichihara heißt sie. Sie ist meine Mutter..." Er ließ sein Gesicht deprimiert wirken, was sie zu einem Seufzen brachte. "Haben sie irgendeinen Verdacht, was mit ihr geschehen sein könnte? Wann haben sie sie das letzte Mal gesehen?" fragte sie und er schloss die Augen. "Ich denke, dass sie Probleme mit jemandem hatte und auf der Flucht ist." Shina musterte ihn interessiert. "Wie kommen sie darauf? Gibt es dafür vielleicht einen bestimmten Grund?"

"Ja, mein Onkel wird seit Jahren vermisst. Er ist ihr großer Bruder. Ich denke, dass Zusammenhänge existieren."

"Wie heißt ihr Onkel?" Yuki grinste die Frau etwas besserwisserisch an. "Kazuya Miura..." Shina machte kurz große Augen, da sie diesen Namen natürlich kannte, immerhin war von Kôjis Vater die Rede. "Ich denke man zwingt sie zu illegalen Geschäften, so fing damals auch alles an. Er hatte Probleme mit einem großen Konzern, als er aufmuckte, verschwand er auf einmal... Da war eindeutig was faul. Vor einiger Zeit war meine Mutter total still und zurückhaltend, sie wirkte, als hätte sie Kummer... Jetzt ist sie verschwunden. Und sie hatte ebenfalls Kontakt zum Black-Feather Konzern, der von einem gewissen..."

"Der von einem gewissen Keichiro Takagi geleitet wird", redete sie an seiner Stelle weiter und schloss die Augen. "Ich bin dem bereits im Bilde... der Mann ist kein unbeschriebenes Blatt, die Polizei wollte ihm schon einmal ans Leder." Irgendwie misstraute sie dem Mann, doch wusste sie nicht, woher dieses Gefühl kam. "Verdächtigen sie den Mann etwa?" Yuki grinste innerlich, jetzt hatte er sie bald so weit. Er wusste nämlich, dass Chardonnay so etwas wie ein schwacher Punkt bei ihr war, weil dieser ihrem besten Freund so gerne wehtat und sie das gar nicht abkonnte, tja, das wollte er jetzt ausnutzen. "Ja, dieser Mistkerl..." Es standen Tränen in seinen Augen. "Dieser Mistkerl hat meine Mutter belästigt... Wer weiß, was er mit ihr gemacht hat?!" Nun ja, Keichiro tat so etwas ständig, es würde sie nicht wundern, aber irgendetwas an dieser Geschichte stank zum Himmel, jedoch wusste die Frau noch nicht genau, was es war, aber wer sie kannte, wusste, dass sie es schon noch herausbekommen würde. "Wie sieht es mit ihrem Vater aus?" entschied Shina zu fragen, was ihn ein wenig verwunderte. "Wieso?"

"Weil dieser Mann normalerweise alles beseitigt, was ihm im Weg sein könnte. Oder wollen sie sagen, er weiß von nichts?" Yuki seufzte. "Na gut, er ist ausgezogen, weil sie einen heftigen Streit hatten, ich weiß aber nicht, worum es ging. Allerdings soll er mit einem Verbrecherring gemeinsame Sache gemacht haben."

Sie hatte ja geahnt, dass er etwas über die Organisation wusste, was er ihr allerdings versucht hatte zu verschweigen. Wieso? Immerhin sollte sie ihm doch helfen, oder nicht? Sie spekulierte noch immer darauf, dass da etwas faul war. Ihr Spürsinn führte sie manches Mal auf die richtige Fährte. Und in dem Fall hatte sie das Gefühl, dass der Mann nicht so ganz die Wahrheit sagte. "Was gedenken sie zu unternehmen?" Darauf hatte die Frau ja fast schon gewartet. "Die Sache ist mir noch zu unsicher, ich brauche ein paar Beweise, die sie mir bisher vorenthalten haben, also?" War die immer so schnippisch, oder war das ihre Art zu zeigen, dass sie etwas von seinen Lügen bemerkt hatte? "Kôji hat mir da so etwas erzählt, das nicht in ihre Erzählung reinpasst..."

"Kô-ji?" Was hatte sein verdammter Cousin getan? War er der Grund, weswegen sie ihm nicht traute? "Was hat er denn erzählt?"

Für wie dämlich hielt man sie? Dachte der Einfallspinsel wirklich, dass sie ihm das verraten würde? Sie entschied von seiner Frage anzulenken. "Für jemand Außenstehenden wissen sie verdammt viel...", meinte sie in einem stichelnden Ton, was ihm gar nicht gefiel, schon gar nicht dieser bohrende Blick, den sie plötzlich aufgesetzt hatte. "Ich wäre ja dumm, wenn ich mich bei meinem Hobby nicht auf den Fall stürzen würde... das muss man ja ausnutzen, wenn jemand ein solches Wissen aufzuweisen hat." Jetzt spielte die Detektivin ein kleines Spiel mit ihrem neuen Freund, er würde mit Sicherheit darauf hereinfallen, da ging sie jede Wette ein. Shina ging davon aus, dass er in der Organisation war und hierher gekommen war, um sie in eine Falle zu locken, aber stattdessen würde sie ihm eine Falle stellen, der würde sich noch wundern... Niemand führte sie derartig hinters Licht, ohne dafür zu bezahlen, immerhin war sie nicht alleine gegen sie alle...
 

Nachdem sich Shina mit ein paar Leuten abgesprochen hatte, lieferte sie sich dem Mistkerl aus, für wen auch immer dieser arbeitete, bald würde sie es wissen. Natürlich waren jede Menge Leute in der Nähe, auch wenn man sie auf den ersten Blick nicht erkannte. ,Ob dieser Idiot nicht merkt, dass sein Spiel in den Verrat führt?' Immerhin war Chardonnay der Boss und er lieferte diesen gerade quasi ans Messer, wenn sie sich nicht total irrte. Aber wer wusste schon, was für ein Ziel der Mann verfolgte?

Die Firma ragte ziemlich weit in den Himmel, sie hatten abgesprochen, dass sie Keichiro ausspionieren würden, was sie natürlich als Falle erkannte, für wie dumm hielt er sie? Allerdings rechnete sie nicht mit der einen Person, die schon darauf gewartet hatte, dass Shina am Ort des Geschehens aufkreuzte.

Es lief alles wie am Schnürchen, irgendwie war es ja fast schon zu einfach, wie Syrah fand. Seit wann war ihre Cousine so einfältig? Doch das interessierte sie nicht weiter, immerhin konnte sie weit und breit niemanden entdecken, der ihr im Moment hätte helfen können.
 

"Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache", meinte Ryochi, welcher darauf wartete, dass jemand dort auftauchte, wo sich seine Verlobte gerade aufhielt. "Ich hätte es ihr ausreden sollen, wer weiß schon, was die wollen? Sie als Ziel von Chardonnay sollte sich denen besser nicht ausliefern, aber wer hört schon auf mich? Sie nicht!" Obwohl er sich hinter einer Mauer versteckte, hatte er das Gefühl, man wüsste, dass er kommen würde und ihn beschlich da so etwas, als wenn ihn dieses Gefühl davor warnen wollte, Shina alleine zu lassen, deswegen war er auch keine 50 Meter weit entfernt von ihr. "So, wir sollten mal reingehen", meinte Yuki, der soeben hinter Shina aufgetaucht war. "Hehe, du hältst mich für sehr dumm, nicht wahr?" meinte die Detektivin und zückte eine Waffe. Mal sehen, wie er reagieren würde...

Geschockt blickte er auf die Waffe in Shinas Hand. Aber nicht doch, dachte diese vorlaute Detektivin, dass sie die Leute aus der Organisation, die an seinen Fersen hafteten, mit einer einzigen Waffe ausschalten konnte? "Oho, wenn du meine Falle erkannt hast, wieso bist du dann hier?" fragte er in einem Flüsterton, um zu vermeiden, dass noch andere seine Worte mitbekamen und nur Shina sie hörte, doch Ryochi war ganz in der Nähe, weswegen er zwar nur schwer mitbekam, was man gesagt hatte, aber er sah das Ganze als eine Drohung an seine Verlobte an und wollte eingreifen. Shina schien jedoch frei von Angst zu sein, so dass er einen Moment zögerte. "Tja, manche Verbrecher erkennt man eben doch beim ersten Blick. Schon, als du den ersten Satz gesagt hattest, habe ich dir misstraut, kleiner Mistkerl! Du wirst viel Zeit zum nachdenken haben." Torino versuchte so zu wirken, als hätte er Angst vor dem Gefängnis, was allerdings nur eine weitere Finte war.
 

Syrah, die bei der gegenüber liegenden Ecke zu finden war, welche man jedoch nicht sah, visierte ihre verhasste Cousine mit einer Baretta an, wobei ein grausames Lächeln in ihrem unberechenbaren Gesicht aufkam und sie leise ihre Waffe lud. Shina hörte das Geräusch hinter sich und drehte sich fix um. Ihre strahlend blauen Augen trafen die von Syrah, die eine Waffe gegen sie gerichtet hatte, so dass Shina sich gezwungen sah, abzudrücken. Syrah aber hatte sich wieder hinter der Mauer versteckt, kurz bevor der Schuss fiel, so dass in dem Moment niemand verletzt wurde. Das jedoch reichte dem Detektiven, der schon viel zu lange nur zugeschaut hatte, so dass dieser aus seinem Versteck kam und auf Torino zielte, welcher es wagte, seine Pistole auf seine Verlobte zu richten, jeden Moment bereit abzudrücken. Campari doch war schneller als Torino, noch bevor dieser es geschafft hatte, Shina auch nur eine Kugel zu verpassen, fiel ein Schuss, der an Torino gerichtet war, seine Hand traf und die Waffe aus dieser riss, woraufhin sie zu Boden ging. Natürlich hatte der Killer Ryochi nicht erwartet und reagierte etwas überrascht. Seine Überraschung jedoch wich blanker Wut, so dass er eine zweite Waffe aus seiner Jackentasche fischte, um diesem Typen den Rest zu geben. In dem Moment kam Shinas Waffe zum Einsatz, mit einem gezielten Schuss verlor Torino auch diese, darauf versuchte er die beiden davon abzuhalten, ihn wieder anzugreifen, indem er die Hände erhob. "Hey, ihr wollt doch keinen Wehrlosen erschießen, oder?" Shina kümmerte sich nicht weiter um ihn, sie behielt lieber ihre verdammte Cousine im Auge, weil sie wusste, dass diese nur ihretwegen hierher gekommen war, Syrah hatte nämlich nur einen Plan, Shina zu quälen und danach grausam sterben zu sehen. Ryochi hatte Yuki sicher auch alleine im Griff. Die beiden Augenpaare trafen sich. Yukis helles Grün begegnete Ryochis leuchtendem Blau, Stille herrschte, niemand sagte ein Wort, oder tat irgendetwas. Seine Augen erfassten kurz Syrah, er wandte sich dann jedoch wieder ab, um den Killer im Auge zu behalten. "Scheint so, als bräuchtet ihr Hilfe...", sagte eine grausame Stimme, die aus einer der Ecken kam. Sie stammte eindeutig von einer Frau, die wohl nicht so ganz zurechnungsfähig war, was man an ihrer durchtriebenen Stimme erkannte. Syrah gab ein gemeines und hinterhältiges Lachen von sich. "Willkommen, Anisette, wenn du einen von den beiden ausschalten könntest, könnte ich in Ruhe meine Rache genießen", legte Syrah ein. Torino wartete nur darauf, dass einer der beiden niedergeschossen wurde. Shina entschloss sich wohl gerade, Syrah ihrer Waffe zu berauben, was eine gewisse Person vom Dach ganz anders sah. Verwirrend war, als man zwei Schüsse hörte. Syrah hatte sich in der Deckung des Daches selbst eine Kugel verpasst und stöhnte auf, niemand konnte es sehen, es sollte nur so aussehen, als hätte man sie verletzt, das würde ihm aber gar nicht gefallen. "Hilf mir, sie hat mich angeschossen..." Die Anwesenden waren geschockt, wer war da noch?
 

Syrah hatte Pinard natürlich mitgebracht, damit er sah, wie seine Schwester wirklich war. Er sollte sehen, wie grausam diese sein konnte, was nun auch geschehen war. "Aiko, bist du in Ordnung? Sag doch etwas", flehte er, da er mit ihr in Verbindung stand. "Sie hasst mich und will mich töten, du musst mir helfen, schnell! Mein Kind... Dein Kind..." Shina hatte diese Worte natürlich mitbekommen. Syrah war schwanger? Irgendetwas lief hier gerade nicht so, wie es sollte, das wurde ihr schlagartig klar. Von Wut gepackt stürzte Shinichi zu den anderen und richtete schließlich eine Waffe auf Shina. Ryochi hielt ihn für jemand anderen und wollte ihn angreifen, bevor er es bei Shina schaffte, doch diese lenkte ein. "Nicht schießen!" Der junge Mann, den nur Shina erkannt hatte, blickte zu Aiko hinüber, die einen Blutfleck in der Schulter aufwies, es erleichterte ihn wirklich ungemein, dass sie nicht in der Bauchgegend getroffen worden war, allerdings war er mehr als nur wütend. Mit einem fast schon verhassten Blick sah er seine Schwester an. "Wie kannst du es wagen, die Frau, die ein Kind von mir bekommt, so zu behandeln? Wie konnte ich bloß immer so blind sein? Du hast sie schon immer gehasst und wolltest ihr nur wehtun!" brüllte er, was Shina verunsicherte. Was zum Teufel hatte man mit ihrem Bruder gemacht? Stand er jetzt allen Ernstes auf Aikos Seite? Das glaubte sie einfach nicht... auch wenn ihre Cousine das seit Jahren anstrebte, hatte sie nie gedacht, dass sie mal erfolgreich sein würde. Diese Frau legte es darauf an, sie innerlich zu zerstören, das alles wurde ihr auf einmal klarer den je. "Das war ich nicht, ich hab sie nicht angeschossen", verteidigte sich die Detektivin, aber dann sah sie wieder die grenzenlose Wut in Shinichis Augen. Oh Mein Gott! Mehr fiel Shina gerade nicht ein, aber auf die Weise, wie ihr Bruder sie ansah und dass er zusätzlich noch eine Waffe auf ihre Brust gerichtet hielt, trieb ihr ein paar Schweißtropfen ins Gesicht. "Halt den Mund!" fauchte er sie an. "Ich habe es genau gesehen, wie du auf sie geschossen hast!"

"Du dummer Junge, sie war schon immer ziemlich gerissen und verstand es, andere zu täuschen, mach die Augen auf! Ich habe auf ihre Hand gezielt, ich habe sie nicht angeschossen." Eigentlich erkannte man die Ehrlichkeit in Shinas fester Stimme, doch für Shinichi sah alles anders aus. "Oder du, wie? Immerhin ist deine Mutter Schauspielerin... Hör endlich auf Syrah zu beschuldigen, du hast stets schlecht über sie geredet, also, nach was sieht es daher aus? Du wolltest mich von ihr fernhalten, das kannst du jetzt vergessen, ich gehöre zu ihr." Na toll, dann waren die Fronten ja geklärt oder? Es hätte Shina schon interessiert, wie Syrah Shinichi so weit gebracht hatte. "Hast du für sie getötet, oder wie versteh ich das?" Eigentlich wollte sie es gar nicht wissen, zumindest verweigerte sie sich dem, dennoch fragte sie. "Das geht dich gar nichts an, du bist für mich gestorben, du denkst ja, dass ich sie nicht mehr alle habe..." Ryochi fragte sich, was da abging, hielt sich aber vorerst raus. "Tja, Shina, endlich hat dein Bruder erkannt, was für ein falsches Luder du wirklich bist. Er ist jetzt mein Freund und du kannst nichts dagegen unternehmen." Ein fieses Lächeln war ihr gegeben, natürlich freuten Aiko die Worte von Pinard mehr den je. "Des Weiteren, er ist jetzt Pinard und gehört zu uns...."

"Du halte dich da schön raus, Syrahleinchen, sonst kann es sein, dass deine böse Cousine noch ganz andere Geschütze auffährt", maulte Shina die Schwarzhaarige an. "Ich habe immer noch eine Waffe, also denk nicht mal dran... Und du, Pinard... Für dich wäre ein Aufenthalt im Knast wohl das Richtige..." Sie war traurig und verletzt, ließ sich dies aber nicht anmerken, deswegen ging sie mit Shinichi jetzt auch wie mit einem Verbrecher um, was ihn wütend machte. "Wir sind keine gewöhnlichen Mörder, merk dir das..."

"An Syrahs Seite wirst du bald wie Teran sein..." Ryo hatte endlich bemerkt, dass es sich bei Pinard um Shinichi handelte, zuerst hatte er es ja nicht geglaubt, aber jetzt schien es bestätigt zu sein. Wie konnte er nur so herablassend mit Shina sprechen? "Mord bleibt Mord, hat Vermouth dir das nie gesagt? Wenn du dich schon an der Organisation rächen willst, dann versuche es mit ihr, bei ihr bin ich wenigstens sicher, dass sie weiß, was sie da macht, was man von deiner Aiko nicht behaupten kann. Ihr ist es doch vollkommen egal, dass sie in der Organisation ist, die ist eben nicht ganz sauber und denkt, dass ihr Mörder was tolles seid..."

"Tja, aber Shinichi hat sich aus freien Stücken auf mich eingelassen, er hat sich für mich entschieden, nicht für meine Mutter, des Weiteren lass sie gefälligst aus dem Spiel, sie kann dich nicht retten, sie ist meilenweit weg, sie hat andere Probleme, als so was wie dich." Aha, so sah es aus, darauf hatte die Kleine doch nur gewartet, dass ihre Mutter außer Reichweite war und sie mit Shina machen konnte, was sie wollte. "So wie ich dich kenne, hast du das in die Wege geleitet, na, herzlichen Glückwunsch. Du hintergehst die Frau, die du Mutter nennst. So ist sie eben, Shinichi, sie sticht selbst den Leuten, die ihr vertrauen, ein Messer in den Rücken, ist doch so." Pinard schwieg, da er es leid war, mit ihr zu reden, sie tat ja ohnehin nur alles dafür, um Aiko schön schlecht dastehen zu lassen. "Lass sie in Ruhe, ich bin der Vater ihres Kindes, verstanden?!" Shina musste sich bemühen, nicht einfach in Ohnmacht zu fallen, denn das war dann doch ziemlich hart. Dieses verdorbene Miststück hatte mit Shinichi... Sie fasste es wirklich nicht, dass er auf so etwas hineinfiel. "Ich dachte du bist in Ran verliebt? Und jetzt willst du das arme Mädchen unglücklich machen! Für eine Frau, die dich ohnehin nur benutzen wird!" Shinichi lächelte kalt. "Tja, so ein Pech, man muss eben auch lernen Verantwortung zu übernehmen." Innerlich war er deprimiert, aber äußerlich so kalt wie ein Schneesturm, er wollte nicht zeigen, dass sein Herz noch immer an seiner 19-jährigen Freundin hing und er gerne alles rückgängig gemacht hätte, aber Aiko war schwanger, und eine Abtreibung wollte er ihr nun wirklich nicht zumuten. "Du bist der erste Idiot, der sich von ihr ein Kind anhängen lässt, man, du bist naiver, als ich dachte." Sie seufzte. "Ich weiß nur, was sich gehört..." Shinichi stand total unter Aikos Kontrolle, das bemerkte Shina sofort und sie wusste auch nicht, wie sie ihn dem wieder entziehen konnte. Wenn man erst mal in ihren Bann geriet und ihr vertraute...

Anisette hatte das Gerede langsam satt, so dass sie sich anderweitig Arbeit suchte und auf Campari zielte, weil sie diesen sowieso nicht leiden konnte, immerhin war er so etwas wie Cognacs Ersatz, er handelte genauso, wie er immer. Außerdem lag Vermouth etwas an ihm, weswegen sie einen gewaltigen Groll gegen ihn hegte. Während Ryochi damit beschäftigt war, auf Anisette zu reagieren, stürzte Torino auf Shina zu und brachte sie in seine Gewalt, wogegen niemand etwas tun konnte, da er wusste, wie er eine Frau anfassen musste, damit sie erst mal ruhiggestellt war. Die Waffe in Shinas Hand wurde gegen den Boden gerichtet, so dass sie ihm nichts anhaben konnte. "Du wirst mit mir kommen, Kleine, ich werde das zuende bringen, was Teran begonnen hatte, das musste ich der lieben Syrah versprechen, sie hat sich etwas sehr schönes für dich einfallen lassen..." Ein gefährlicher Unterton war in seiner Stimme aufgetaucht, obwohl er nur flüsterte, doch wer dachte, dass sie vor ihm Angst haben und diese auch noch zeigen würde, irrte sich. Der Kerl war eben nicht Teran, vor ihm hätte sie vielleicht noch Angst gehabt, nein, ganz sicher, aber nicht vor einem anderen Mann, auch wenn sie ihn kaum kannte und daher nicht so gut einschätzen konnte, allerdings glaubte sie ihn durchschauen zu können, er war ein irrer Mistkerl aus der Organisation, mehr sah sie in ihm nicht. Ryochi knurrte gefährlich auf, während Shinichi krampfhaft überlegte, was er tun sollte, nach einigen anstrengenden Überlegungen ging er zur verletzten Syrah hin und half ihr aufzustehen. "Danke, mein Schatz", sagte sie, was Shina zu einem Seufzen verleitete, jedoch ignorierte sie die Übelkeit, die in ihr aufkam, sie musste sich jetzt um etwas anderes kümmern, nämlich, wie sie aus dieser Misere wieder rauskam, sie wusste nämlich, dass Ryochi sich wie neulich auch verhalten würde, was hieß, dass sie ein Blutbad, wenn möglich, verhindern wollte.
 

Auf dem Dach ganz in der Nähe trieb sich ein weiterer Killer herum, jedoch war er nicht gekommen, um irgendwelche Unschuldigen anzugreifen, im Gegenteil, er wollte Unheil abwenden, weswegen ganze fünf Killer, die sich auf dem Dach als Hilfe verschanzt hatten, einfach durch mehrere Kopfschüsse beseitigt wurden. Noch dazu gehörte Shina seiner Meinung nach jetzt zu seiner Familie, womit es unter seine Pflichten fiel, ihr zu helfen, deswegen richtete er wenig später auch seine Waffe auf den Mann, der die Detektivin bedrohte. Er zielte auf seinen Rücken und drückte ab. Unglücklicherweise wurde Shina von einer Kugel am Arm gestreift, da Torino sie dicht bei sich behalten hatte und die Kugel, welche durch seinen Körper drang, an ihr vorbei ging. Sie hatte glatt Glück gehabt, dass man sie nicht ernsthaft verletzte. Torino taumelte rückwärts und ließ dabei seine Geisel los, um sich an die Brust zu greifen, wo er einen stechenden Schmerz verspürte. Als er die Hand wegnahm, klebte Blut daran. Die Kugel hatte sich von seinem Rücken bis durch seine Brust gebohrt, was zu einem massigen Blutverlust führte, der ihm die Kraft raubte, so dass er zu Boden ging und es auch nicht mehr schaffte, sich zu erheben. Ahnungslos, wer das veranlasst hatte...

In weniger als einer halben Minute war der Boden voller Blut, was Syrah zu einem verhassten Knurren brachte und sie dazu veranlasste, wieder ihre Waffe auf Shina zu richten, dabei schubste sie sogar Shinichi zur Seite, damit er ihr nicht im Weg war, was sich Ryochi zu Nutzen machte, da er Shinas Leben in dem Moment als bedroht ansah und somit schießen durfte, was er auch tat. Mehrere Schüsse gingen in die Richtung der Schwarzhaarigen, worauf man sie stöhnen hören konnte, weil sie die Schmerzen, welche sie erfuhr, dazu brachten. Blind vor Wut feuerte er Kugeln auf die Frau ab, bis sie geschwächt nach vorne kippte, erst dann realisierte er, was er da überhaupt getan hatte.

Binnen Sekunden zog das gesamte Leben an Torino vorbei, komischerweise hatte er nie gedacht, dass er mal ermordet werden könnte, aber anhand des Schwindelgefühls, das er verspürte, wusste er, jetzt war es so weit. Wenn er schon abtreten musste, wollte er wissen, wer ihm das antat, also wandte er sich am Boden und schaute nach oben, wo er einen Mann sah, bei dem er es nicht für möglich gehalten hatte, dass er mal zum Retter mutieren würde, weil Absinth jedem den bösen Mann vorspielte. "Du?" fragte er, doch wurde er nur mit einem grausamen und mitleidslosen Blick ansehen. Yuji bedauerte es nicht, dass dieser Kerl ins Gras beißen würde, er war nicht ganz dicht und liebte es, Menschen zu linken, er spielte mit ihnen, was dem Mann überhaupt nicht gefiel, er verdiente es nicht, hier zu sein, so war seine Meinung.

Syrah hingegen machte sich weniger Gedanken, sie sah verschwommen, dass Torino ebenfalls am Boden lag, aber es kümmerte sie nicht im geringsten, denn er war nur Mittel zum Zweck. Ob es ihn wohl interessierte, was mit ihr geschah? Sie ging davon aus, was sie amüsierte, so dass ihr auch jetzt ein gemeines Lachen entfuhr.

Shinichi allerdings fand das Ganze alles andere als witzig. "Du.... wie kannst du es wagen?" fragte er Campari, der jetzt nicht nur sein Kind tötete, sondern auch seine Cousine. Nur mit Mühe hielt er den eigenen Körper davon ab Rache zu verüben. Das Leben konnte so verdammt schnell enden, was ihm bewusst wurde. So schnell konnte die Zeit abgelaufen sein, wieso dachte er jetzt daran? Wenn man selbst starb, konnte es einem egal sein, doch wenn ein Mensch getötet wurde, den man mochte? Ihn ließ es nicht kalt, dass Syrah im Sterben lag, seine Schwester hingegen musste doch unendlich froh sein. "Bist du zufrieden? Geh mir aus den Augen, sonst geschieht ein Unglück!" fauchte er seine Schwester an, kniete sich zu der verletzten Person hinab und hob sie auf seinen Schoß. "Ich werde dich nie mehr verlassen, hörst du? Ich bleibe bei dir, bis zum Schluss..." Triventos Augen funkelten gemein auf, er hatte seinen Auftrag noch nicht vergessen, das würde er nie... außerdem würde er gleich sterben, er musste unbedingt einen würdigen Abgang hinlegen...

Das nächste, was Shinichi mitbekam, war ein Schuss, weswegen er zusammenzuckte und wenig später seitlich einen Schmerz verspürte. Syrah war schockiert..... Bei ihr knallte eine Sicherung raus, als sie Torino dabei beobachtete, wie dieser Shinichi anschoss, so dass sie ihre letzte Kraft mobilisierte, um nach ihrer Waffe zu greifen, mit welcher sie Torino anvisierte. "Ich lasse mich nicht gerne benutzen, das mache ich mit anderen", hustete der Mann mehr, als dass er lachte, obwohl es als solches gelten sollte. Dass Syrah Pinard liebte, war ihm klar, weswegen er ihn zur Hölle schicken würde.

Campari bemerkte, dass die Situation zu eskalieren drohte, aber er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, am besten, er brachte Shina erst mal in Sicherheit, bevor sie noch in Mitleidenschaft gezogen werden würde, immerhin war sie schon erstarrt, des Weiteren war sie nicht weit entfernt von diesem irren Killer, der ein wahnsinniges Lächeln im Gesicht hatte, obgleich er fast schon verblutet war. Als Ryochi nach vorne schnellte und Shina zu Fall brachte, um sie zu beschützen, schoss der Braunhaarige auf den Jüngeren, weswegen der 24-jährige, welcher die Schussbahn kreuzte, von der Kugel getroffen wurde, was aber wohl keiner bemerkt hatte...

Syrah war damit beschäftigt, Shinichi zu retten, während Shina nur geschockt darüber war, dass ihr Verlobter auf ihr landete, während Absinth ebenfalls seine Waffe benutzte, um dem allen ein Ende zu bereiten.

Trivento nahm auf niemanden Rücksicht und schoss um sich, ihm war egal, wen er traf, gleich würde er ohnehin nicht mehr da sein, da konnte er sich vor seinem Tod noch einmal austoben.

Eine 34-jährige Frau, die ihrem besten Freund gefolgt war, da sie sich um ihn sorgte, immerhin plante er Chardonnay zu verraten, kam ebenfalls dort an. Das erste, was sie sah, war Syrah, die Probleme zu haben schien. Baileys war schon immer scharf auf die Kleine gewesen, da sie ihr in jungen Jahren ähnelte und sie viel besser zu ihr passte, als zu Vermouth. Am liebsten wollte sie Sharon als Mutter für Syrah ersetzen, weswegen sie sich dachte, sie zu retten, um sich bei ihr einzuschleimen, deswegen schoss sie auch auf Trivento, den sie unter Torino gar nicht kannte und demnach auch nicht wusste, dass er für Vermouth und Chardonnay tätig war. Ihre Aktion stellte sich als fataler Fehler heraus, denn Trivento machte eine Halbwende und schoss auch auf Baileys, die ihre Waffe verlor und dem Mann hilflos gegenüberstand. Ein dämonisches Lachen entkam ihm, dann schoss er ihr mitten in die Brust, weswegen sich ihre Augen weit öffneten. Ihm war ohnehin egal, wen er tötete, so war er eben, ein Killer aus Leib und Seele, ihm machte es Spaß, Hauptsache es floss viel Blut. Aus dem Grund hatte er ja die Schauspielerin ohne Grund erschossen, sie war ihm egal, wie so viele Menschen. Kraftlos sackte sie in sich zusammen, als hätte der Boden eine magische Anziehungskraft. Absinth war noch immer mit Baileys befreundet, auch wenn ihm gewisse Charakterzüge, die ihm ins Auge gefallen waren, weniger gefielen. Dass dieser verdammte Killer sie einfach so erschoss, weil er Lust dazu verspürte, war zuviel. Da er ohnehin genau hinter ihm stand, gab er ihm den Rest, indem er auf seinen Kopf zielte und abdrückte, weswegen der 28-jährige tot zu Boden ging. Dieser Irre hatte ihm ja nun wirklich keine andere Wahl gelassen. Ryochi zitterte, was Shina bemerkte, da er ja auf ihr lag, so dass es ihr unmöglich entgehen konnte. Wahrscheinlich hatte er Angst jetzt auch gleich zu sterben, oder es kam ihr nur so vor, jedenfalls hätte sie ihn gerne beschützt, vor der Angst, die in ihm herrschen konnte, allerdings bemerkte sie wenig später auch seinen stockenden Atem, was ganz sicher von einer Verletzung herrührte. "Ryo, bitte sag mir, dass es dir gut geht", flehte sie mit Tränen in den Augen, denn er sollte nicht für so etwas sterben, nicht für sie, das würde ihr Herz nie ertragen können. "Es geht schon...", meinte er, doch sein Zittern wurde immer deutlicher, also musste er Schmerzen haben. Pinard hielt Syrah davon ab, umzukippen. "Bist du auch okay?" fragte die Schwarzhaarige, welcher Schweiß auf der Stirn stand und die sich von ihren zahlreichen Verletzungen unmöglich erholen würde. In Shinichis Augen kamen Tränen auf. "Wir brauchen schleunigst einen Krankenwagen, sonst stirbt sie", spie er aus, keiner rührte sich, er war der einzige vor Ort, der sich um die Frau zu kümmern schien, der Rest lag entweder am Boden, oder starrte kalt vor sich hin, so wie Yuji es tat. Der war nicht mehr zu helfen... Sein Weg führte ihn zu seiner besten Freundin, die er vom Boden aufhob und zu sich zog. Bedauernd stellte er fest, dass sie keinen Puls aufwies, was Trauer in seine Augen trieb. Er wusste, sie hatte Angst alleine zu sterben, weswegen er sie fest an sich drückte. "Ich bin bei dir", flüsterte er, was Shina mitbekam, welche Ryochi leicht von sich schob, um die Verletzung zu suchen, die ihm zu schaffen machte. Die Detektivin fand sie relativ schnell und atmete erleichtert aus. Es war nur eine Armverletzung, die jedoch stark blutete und dringend gesäubert werden musste, aber er würde keinesfalls daran sterben. Sie blickte für einen Moment zu Yuji hinüber, der Baileys im Arm hielt, was sie leicht deprimierte, selbst wenn die Frau so etwas wie Trauer nicht einmal verdiente, so war sie gerade ein Opfer, das nur umgekommen war, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war.

Alles verlor seine Bedeutung für den 34-jährigen Mann. Die Frau, mit der er die meiste Zeit verbracht hatte, weilte nicht mehr unter ihnen, egal wie sehr er das Gefühl auch verdrängte, es unterdrückte ihn fast gänzlich, so dass ihm die Luft wegblieb, weil er krampfhaft die Tränen unterband.

"Ja, hallo? Ich verstehe sie schlecht! Hören sie mich?" brüllte Shinichi verzweifelt ins Handy, während er Syrah dabei beobachtete, wie sie die Augen geschlossen hatte. "Nicht einschlafen, versuch dagegen anzukämpfen!" Er wandte sich wieder dem Telefonat zu. "Ich befinde mich in der Nähe eines riesigen Firmengebäudes, das sich Black-Feather nennt. Wir haben zwei verletzte Personen. Die eine braucht sofort einen Krankenwagen, sie wurde mehrfach angeschossen und verblutet mir hier, schicken sie schnell einen Krankenwagen, Beeilung!" Als er das Gespräch beendet hatte, wählte er die Nummer von Vermouth, um sie zu informieren, allerdings bekam er kein Freizeichen, anscheinend war ihr Handy abgeschaltet, oder sie hatte gar ein neues... Ihn zerfraß es förmlich in sich drinnen, warum war sie denn genau jetzt nicht da? Er fühlte sich alleine mit der Bürde, aber er würde stark sein, bis er es nicht mehr sein musste.

Als der Krankenwagen wenig später eintraf, bestand er darauf, mitfahren zu dürfen, während Shina, Ryo und Yuji sich von einem Arzt helfen ließen.

Shinichi hielt die Hand der Schwerverletzten und hoffte, dass sie es schaffen würde, aber dann verlor sie mitten auf der Fahrt das Bewusstsein und man hielt ihn von ihr fern, da man mit den Wiederbelebungsversuchen begann. Ganze zehn Minuten dauerte die Fahrt und die Sanitäter fuhren in aller Hektik mit ihr in die Klinik, wo man die Versuche sie zurückzuholen mit Elektroschocks fortsetzte. Shinichi schaute sich das aus ein paar Meter Entfernung an, wie sie keinerlei Reaktion zeigte, was ihn langsam aber sicher nervös machte, weswegen er auf seine Uhr blickte. Es war schon so viel Zeit vergangen, trotzdem glaubte er noch an ein Wunder.
 

Die Blondine dachte an etwas vollkommen anderes, als daran ans Handy zu gehen. Sie war viel zu glücklich darüber, als ihr Kind sie in den Bauch trat und sie dies spürte. Das kleine Leben, das in ihr heranwuchs. Sie saß auf einem Sessel, nicht weit von ihr entfernt das Handy, welches sie nicht registrierte, da es auf stumm geschaltet worden war. Es vibrierte zwar die ganze Zeit, aber sie bekam es in ihrem Glück gar nicht mit. Ahnungslos, was dieser Anruf für die Zukunft bedeuten würde.
 

Der Arzt schaute auf die Uhr, was Shinichis Augen schockiert werden ließ, da er jegliche Maßnahme eingestellt hatte. "Was ist, Doktor? Warum hören sie auf? Machen sie weiter!" Der Mann schüttelte bedauernd den Kopf und sagte der Schwester ein paar Worte, die es dem jungen Mann schwindelig werden ließen, so dass jemand ihn festhielt, damit er nicht umkippte. "Zeitpunkt des Todes... 23:05 Uhr."
 

Ein Leichenwagen traf erst sehr viel später ein, um die Toten mitzunehmen. Ryochis Wunde war gesäubert und verbunden worden, er verzichtete natürlich typischerweise auf das Krankenhaus, er war doch nicht schwerverletzt. Yuji sah echt fertig aus, er brauchte jemandem, der jetzt bei ihm war, was dieser jedoch nicht einsehen wollte. Er ließ es wirken, als sei die Sache bereits für ihn erledigt. Kein Wort sagte er, als er einfach davonging. Man konnte ihn doch unmöglich einfach so gehen lassen. Ryochi wollte ihn schon aufhalten, doch Shina hielt ihn ab. "Ich denke, er will lieber seine Ruhe haben, lass ihn gehen. Er war immer alleine, als Menschen starben, an denen er hing und ich würde sagen, er wird klarkommen, auch wenn er mir jetzt Leid tut. Er hat doch kaum jemanden."

"Sollten wir ihm nicht gerade deswegen folgen? Vielleicht will er sich ja was antun?" Shina schüttelte den Kopf. "Das würde nicht zu ihm passen..." Etwas seltsam schauend, fragte er sich, woher seine Verlobte das nun wieder wissen konnte, er hatte ja keine Ahnung, dass sie sich schon mit dem Mann unterhalten hatte und er auch noch mit ihr verwandt war...

Return...

muahahahahahahaahahaha >D, der Teil iz ziemlich hart, muss ich schon sagen... zumindest so gegen Ende und wieder so lang... schon wieder 10 Seiten, das schaff ich in letzter Zeit imma... Die FF neigt sich jetzt auch ihrem Ende und es hat so Spaß gemacht, diese Idee rüberzubringen... nya... wie ich auf so was komme? Goshos Schuld... immerhin hat er die verrückten Wissenschaftler eingebaut... die hier.. sind.. genauso XDDDD Wer weiß, was noch passieren wird? >DDDD kann man hier nie genau wissen ^-^

Bin stolz auf mich... hab mir Mühe gegeben, also XD

Viel Spaß ^__________________________________^°

*sich verzieh* XD


 


 


 

Weihnachten stand nun unmittelbar bevor. Schon in den ersten Adventswochen war allerhand in den Geschäften los. Die Passanten tummelten sich in diesen und man musste ewig lange an der Kasse anstehen. Obwohl schon einige Zeit vergangen war, saß bei einigen Personen der Schmerz noch sehr tief. Yuji zum Beispiel wusste Weihnachten dieses Mal gar nichts abzugewinnen, er blieb im Hotel und verkroch sich regelrecht, seit seine beste Freundin gestorben war. Wie gut, dass es da eine Person gab, die ihm Gesellschaft zu leisten versuchte. Serena klopfte schon seit einer Weile an seine Hotelzimmertür, bis ihr geöffnet wurde. "Hi, Serena", ohne zu murren, ließ er die blonde Frau herein. "Oje, willst du dich weiter verkriechen? Bald ist Weihnachten und es scheint, als wäre unser Boss momentan gut drauf, obwohl ich genau weiß, dass er die Weihnachtszeit hasst. Das sollten wir ausnutzen, wir haben quasi nichts zu tun."

"Ach, mir gefällt mein Hotelzimmer aber besser..." Serena seufzte leicht in sich hinein. "So kann das nicht weitergehen, ich mache dir erst mal einen Tee, dann sehen wir weiter."
 

Die Familie Kudô saß mit der Familie Akaja zusammen an einem großen Tisch, wobei viel gelacht wurde. Shina und Ryochi waren in die Küche gegangen, damit sie von ihren Eltern mal etwas Ruhe hatten, außerdem fanden die anderen ihr Enkelkind ja wesentlich interessanter. "Meinst du, die haben bemerkt, wie wir verschwunden sind?"

"Nö, aber sie werden es noch merken. Die sind aber so sehr mit sich selbst beschäftigt und in ein Thema vertieft, dass sie uns so schnell nicht finden werden." Shina umarmte ihn, woraufhin beide in einem leidenschaftlichen Kuss versanken, doch daraufhin hörte man die Klingel und sie lösten sich wieder voneinander. "Wer ist das denn schon wieder? Wir haben Full House und dann noch Besuch, ach du Schande!" Die Frau seufzte genervt und schaute dann zum Türspalt heraus, da sie nicht vorhatte selbst zu öffnen, aber eben neugierig war, wer denn noch zu Besuch kam. Yukiko rechnete mit ihrem Mann und rannte zur Tür, welche sie öffnete und dann für einen Moment wie zur Salzsäule erstarrt dastand. "Sharon... was zum Teufel machst du denn hier? Wo warst du? Was hast du in der Zeit gemacht?" wurde die blonde Frau mit Fragen bombardiert, so dass sie sich erst einmal an den Kopf griff. "Alles bei Zeiten, würdest du mich bitte reinlassen? Mein Sohn holt sich sonst noch eine Erkältung?" Schockiert stand die Hellbraunhaarige da. "Dein was?"

"Darf ich? Danke." Die Blondine ließ die Tür hinter sich und hörte aus dem Wohnzimmer Stimmen. "Oje, wer ist da denn alles?"

"Die ganze Familie...", strahlte ihre Freundin und sie gab nur einen genervten Laut von sich. "Meine Güte... Ich hatte eh nicht vor lange zu bleiben, ich wollte dich um einen Gefallen bitten, beste Freundin..." Yukiko schien an dem kleinen Jungen auf dem Arm ihrer Freundin am meisten interessiert zu sein, weil sie schon Babysprache benutzte, was Sharon lächeln ließ. "Du wirst genug Zeit haben, ihn kennen zu lernen, glaub mir und nun hör mir zu." Shina hatte das Ganze beobachtet, weswegen sie jetzt die Küchentür aufmachte und mit einem hinterlistigen Lächeln zu den beiden hinging. "Was machst du denn hier? Du kommst doch sonst nicht gerne hierher", wurde die Frau gestichelt, was sie mit Halbmondaugen beantwortete. "Ich wollte euch jemanden vorstellen... meinen Sohn nämlich", strahlte sie. Yukiko blickte sie empört und schmollend zugleich an, dann drehte sie den Kopf zur Seite. "Das hättest du früher mal erwähnen können, tze. Haust einfach ab und kommst mit Kind wieder, also wirklich." Sharon lächelte nur etwas geheimnisvoll. "Tja, ich musste abhauen... und das ist auch der Grund, weswegen ich gekommen bin, Yukiko. Ich möchte, dass du auf den Kleinen aufpasst." Shina fand das ja ziemlich dreist, die kam nur deswegen hierher, weswegen sie schon gemein lächelte und eine Hand auf ihre Schulter legte. "Das wäre aber doch nicht nötig gewesen, Sharon." Eine Menge Sarkasmus schwang in ihrer Stimme mit. "Die Lage war ernst. Als ich im Krankenhaus war, hat man schon nach mir gesucht, also musste ich die Biege machen. Das Ganze war zwar Aikos Idee, aber sie hat mir ganz gut in den Kram gepasst. Ich wollte mein Kind zur Welt bringen und mich dann stellen... Deswegen. Und dir wird die Ehre zu Teil mir zu helfen, Schatz", meinte sie zu Yukiko. "Die Ehre? Spinnerin.... Aber gerne, du weißt, Kinder sind bei mir immer Willkommen. Aber was hast du denn jetzt vor? Was meinst du mit Stellen?" Shina legte einen ernsten Blick auf. "Ich kann's mir denken. Aber keine Panik, Baileys hat einen netten Abgang hingelegt, als du weg warst."

"Tja, aber diese dumme Pute hat es noch geschafft von meinem Verrat zu sprechen, weswegen Gin jetzt Jagd auf mich machen will. Der war sogar in meiner Wohnung und hat alles mögliche auf den Kopf gestellt." Jetzt sah die Killerin extrem wütend aus, da sie mit den Zähnen knirschte. "Bevor ich den nicht los bin, sollte ich kein Kind haben, der würde sich an jedem vergreifen, um mich zu kriegen, deswegen..."

"Ah ja, Gin ist dir jetzt im Weg, also willst du ihn loswerden. Vielleicht kann ich dir dabei ja helfen." Schon wieder so ein hinterlistiger Blick, Sharon wusste genau, was gleich kam, aber sie schwieg. "Es wird Zeit, dass der Kerl hinter Gittern verschwindet. Du solltest meinem Schwiegervater sagen, was Sache ist. Der ist zufällig auch gerade da und würde sicher alles tun, was in seiner Macht steht, um einen Mörder zu kriegen."

"Nein danke, ich verzichte, ich komme schon alleine klar. Außerdem ist Gin der Letzte, der sich verhaften lässt, was ihr wissen solltet. Tot gefällt er mir viel besser. Aus dem Gefängnis könnte er ja wieder rauskommen."

"Ojemine, du hast ja Angst davor, dass er wiederkommen könnte und nur deswegen willst du ihn umbringen, man, wie erbärmlich", meinte Shina kopfschüttelnd. "Du willst doch wohl nicht sagen, dass dir das gefallen würde, wenn du eine Familie hast. Ich habe keine Lust darauf, dass mein Kind in einer solchen Gefahr groß wird. Nicht so wie ich, das wäre doch wohl furchtbar." Yukiko seufzte leicht, doch bevor sie etwas sagen konnte, kam Ryochi hinter Shina hervor. "Mein Vater kann ihn für immer einsperren, den wärst du los. Soviel wie der verbrochen hat, kriegt der eh lebenslänglich." Sharon schloss die Augen. "Lebenslänglich... Der ist in 25 Jahren wieder draußen. Nee, der soll verrecken dafür, was er in seinem Leben gemacht hat. Der Kerl hat nicht mal vor seiner Familie Halt gemacht. So ein abgrundtief böser Mensch wie er hat es nicht verdient zu leben." Das war wieder typisch, an ihrer Meinung konnte keiner was ändern. "Ich will meine Probleme alleine lösen, mischt euch da nicht ein. Das einzige, was ihr für mich tun könnt, ist auf mein Kind aufpassen, wenn ihm was zustößt, das würde ich nicht ertragen." Ryochi schaute sie skeptisch an. "Ach ja? Wer ist denn der glückliche Vater?" Die Frau gab keine Antwort, drehte sich nur weg. "Ich geh dann mal wieder, macht's gut, ich zähl auf euch." Diese Reaktion war Grund genug für ihn anzunehmen, dass es sich dabei um Sêiichî handelte. "Na klasse... Das arme Kind..." Er seufzte. Als die Frau bei der Tür angekommen war und Yukiko ihr nachging, flüsterte er Shina etwas zu, da er sicher war, dass niemand sonst es mitbekommen würde. "Ich möchte wetten, es gehört auch zu ihrem Plan, Chardonnay den Gar aus zu machen, immerhin hat er die Sache mit Sêiichî ja eingefädelt und wie rachsüchtig sie ist, wissen wir ja alle schon." Shina schloss die Augen, als würde sie das Ganze nichts angehen. ,Na und? Verrecken soll er... Er ist doch an allem Schuld!' Man sah ihr fast an, was sie dachte, weswegen er einen ziemlich besorgten Blick aufsetzte. "Na schade um ihn ist es sowieso nicht, er hat meinen besten Freund auf dem Gewissen." Sie zog ihn leicht an sich, um ihn zu umarmen. Er war einer derjenigen, die am meisten unter Sêiichîs Tod hatten leiden müssen. "Ich... ich habe einen Fehler gemacht..." Er ließ von Shina ab und stürmte zur Tür raus, was sie beim besten Willen nicht verstand.
 

Als Ryochi die Tür erreichte, fuhr ihr Auto gerade davon. "So ein Mist!" Er versuchte die Frau in dem Porsche auf sich aufmerksam zu machen, doch es misslang ihm. "Man... schöner Mist..." Er holte sein Handy raus und wählte ihre Nummer an, aber anscheinend hatte sie es nicht an. Er musste doch unbedingt noch etwas loswerden, bevor sie dort eine böse Überraschung erleiden würde. Es schien jedoch so, als wenn das noch warten müsste. Es sei denn er folgte ihr. Ryochi rannte zurück ins Haus, schnappte sich seinen Schlüssel und flitzte wieder nach draußen. "Sag mir was los ist!" rief Shina ihm nach, aber er gab darauf keine Antwort. Irgendetwas war da megafaul...

"Was hat der denn?" fragte sie sich besorgt und schaute dem wegfahrenden Auto nach. "Doch nicht etwa wegen Syrah, oder? Weiß sie davon überhaupt??"
 

Serena hatte den Tee auf den Tisch gestellt und setzte sich neben ihn, als es wie erwartet an der Tür klingelte. Na endlich, sie war ja schon quasi spät dran. "Wer mag das wohl sein?" tat die Blondine etwas unwissend und ging zur Tür. "Oh hi, komm doch rein." Yuji ahnte von nichts, genauso wenig wie die Person, die gerade gekommen war. "Ich habe aber nicht viel Zeit, Serena, ich hab noch was vor..." Sharon seufzte, sie roch seltsames drei Meilen gegen den Wind und hier war definitiv irgendetwas etwas im Busch, so wie Serena grinste. "Sag mal, was grinst du die ganze Zeit so, Schwesterherz? War irgendwas??"

"Nö, nö, was soll schon gewesen sein? Ich freue mich eben, dass du da bist, Sharon... Komm, ich stell dir mal jemanden vor..." Sie zerrte am Handgelenk ihrer Schwester und öffnete dann die Tür. "Hey, Yuji, schau mal, wer da ist!" strahlte sie, hoffentlich würde ihr Plan funktionieren und er würde mal seinen Kummer vergessen. Die Ältere zog eine Augenbraue hoch. "He? Was wird hier gespielt, spuck es aus!"

"Nichts, ich habe dich nur hierher bestellt, weil er hier wohnt und ich bisschen bei ihm geblieben bin, weil er so alleine ist... Das war alles." Ja, ja, man sah es der Frau an, dass sie da etwas geplant hatte. "Außerdem denke ich, dass ihr euch verstehen würdet, also rede mal bisschen mit ihm, na los..." Sie stieß ihr etwas in die Seite und grinste. Sharon hatte es ja gewusst, man versuchte sie zu verkuppeln, darauf hatte sie nur leider keinen Bock. "Ach nee, du wirst ihn schon alleine aufbauen, ich kenne ihn doch gar nicht", versuchte sie sich rauszureden. "Doch, tust du, oder willst du sagen, du kennst Yuji Ikeda nicht... Außerdem... Er gehört ja quasi bisschen zu uns... Er ist..." Ihre Worte waren nur noch ein Flüstern. "Absinth."

"Was?? Yuji Ikeda, der Schauspieler ist in der Organisation?" Sie standen noch hinter der Tür und sprachen so leise, dass der Mann das nicht mitbekam. "Ja, du sagst immer, du willst die Leute aus der Organisation kennen, also dann lerne ihn kennen..."

"Schon, aber wir hatten nie miteinander zu tun und solange ich nicht mit ihm zusammen arbeite, oder gegen ihn, ist das was anderes, das geht mich nichts an." Sie hatte einfach kein Interesse an einem anderen Mann, deswegen wehrte sie sich dagegen, weil der Kerl wirklich unverschämt gut aussah...

"Du sollst ihn ja nicht heiraten, sondern mal mit ihm reden, er ist ein ganz großer Fan von dir..." Oje, jetzt wollte sie die Kleine damit ködern, na ja, okay, dann würde sie eben mal etwas mit Yuji plaudern. Sie stellte sich direkt in die Tür und lehnte sich an den Türrahmen. "Was hab ich gehört, du bist ein Fan von mir?" Sie strich sich eingebildet durch die Haare und versuchte ihre Rolle als Chris Vineyard wie immer zu spielen, Yuji schaute auf und traute seinen Augen kaum. Die Frau, die Chardonnay hinterging, stand direkt vor ihm. "Ähm... he?" fragte er auf ihre Worte hin. "Ich bin kein Fan von dir, Chris, da musst du was falsch verstanden haben." Er musste ja irgendwie lachen. "Hör schon auf mit dem Theater, Sharon, und sei du selbst..." Beinahe wäre sie vor Schreck umgekippt, stattdessen schaute die 29-jährige den Mann an, als wäre er ein Geist. "Serena??" Die Angesprochene hob beschwichtigend die Hände. "Kagura Soma... ähm... sie war's, nicht ich, aber bei ihr kannst du dich nicht mehr.. beschweren." Gegen Ende wurde sie leise, damit Yuji es nicht hörte. "Was führt dich hierher, zu mir, Sharon?" Sie wollte jetzt mal ganz böse sein und schloss die Augen. "Serena hat wohl gedacht, dass ich dir eine Freude machen kann, die ist eben so..." Sie lächelte und ging zu Yuji hin, woraufhin sie sich neben ihn setzte. "Ich hab gehört, dir geht's schlecht?"

"Tja, jemand ist des einen Freund und des anderen Feind, so in etwa ist es..." Die selbst so rätselhafte Frau verstand nicht, was er meinte und blickte ihn schief an. "Was meinst du?"

"Baileys war eine Kindheitsfreundin von mir, aber das wird dich kaum interessieren, immerhin habt ihr euch gegenseitig gehasst..."

"Meine Güte, wie kann man mit der denn befreundet sein...? Ich war auch mal so dumm, bis sie angefangen hat, mir zu drohen, weil sich ein Mann eher für mich interessiert hat, als für sie. Dass der eher auf eine alte Schachtel abfuhr, wie Kagura sagte, hat wehgetan, das hat sie nie verkraftet, och...", machte sie sich lustig, es ging einfach nicht anders, dieses Weib war einfach so erbärmlich gewesen. "Das war klar, dass du so etwas sagen würdest. Ich fand dich früher mal echt toll, aber mittlerweile hast du sie nicht mehr alle, Vermouth, dir scheinen gewisse Dinge zu Kopf gestiegen zu sein!" Die Frau fühlte sich auf Yujis Worte hin, wie in einem falschen Film. "Ach ja? War ich das?" Sie musste fast schmunzeln, nein, sie war nicht sauer. "Die nette Tour stank mir irgendwann und da hab ich mal alles rausgelassen. Sag bloß du stehst auf so Langweiler-Frauen???" Das konnte sie nicht glauben, die meisten fanden Chris toll, sie war eben so etwas wie ein Sexsymbol, kaum ein Mann würde Sharon vorziehen, traurig, aber wahr. "Ich fand Sharon nicht langweilig", schmollte er, "ich fand die Frau eigentlich recht interessant. Wie kann man nur so sehr sein Niveau verlieren??" Das wollte er ja schon die ganze Zeit mal sagen, nur hatte Yuji nicht gewusst wie er das tun sollte, weil er doch gar nicht gewusst hatte, wo sie steckte. "Ich habe mein Niveau nicht verloren, ich habe nur aufgehört, andauernd Mister Perfect zu suchen, weil es den nun einmal nicht gibt. Und auf braves Frauchen spielen, hatte ich sowieso keinen Bock mehr." Sie schlug etwas auf den Tisch. "Außerdem... ich glaube kaum, dass du mich so gut kennen kannst, auch wenn du ein Fan von mir bist... Nach außen hin war ich sowieso immer jemand anderes."

"Dann hast du nur so auf nett und freundlich getan??" Er war geschockt, so sehr konnte er sich doch nicht in jemandem irren, oder? "Manchmal... Also, ich habe oft das Bedürfnis auszurasten in der Öffentlichkeit ignoriert und tat es zu Hause. Man muss nicht jedem zeigen, wie schnell man auf die Palme zu bringen ist. Und gehässig sein wollte ich auch nicht unbedingt in der Öffentlichkeit. Manchmal behält man eben mal was für sich... A secret makes a woman woman, or not? Den Spruch kennst du sicher auch schon."

"So was albernes. So langweilig warst du gar nicht, um so etwas zu sagen... Was ihr Frauen manchmal für Probleme habt, also echt jetzt. Aber ich muss schon sagen. Du hast dich von der Unnahbaren zur Draufgängerin entwickelt, oder warst du schon immer so und hast es nur nicht gezeigt?" Dachte er wirklich, dass er auf solche Fragen ehrliche Antworten bekommen würde? "Soll ich meinen Spruch wiederholen, oder wieso fragst du? Glaubst du allen Ernstes, dass ich dir meine Geheimnisse verrate? So was müssen die Männer selbst merken..." Welche schüchterne Frau würde es schaffen zur Draufgängerin zu werden? Wie stellte er sich das vor? Männern gegenüber war sie eben schon immer biestig gewesen, sie hatte ihren Kopf und ließ sich nicht reinreden. "Du kannst ja Chardonnay mal fragen, ob Sharon ein Biest war, der weiß das sicher", lachte sie, wobei sie auch ein klein wenig stolz wirkte. Dem Kerl die Stirn geboten zu haben, darauf war sie auch stolz. "Dann warst du wohl immer heimlich ein ziemliches Miststück, wie? Irgendwie dachte ich mir so etwas schon. Du warst ja fast schon zu nett, da dachte ich mir, dass da was faul ist." Ach was, das sagte der Kerl doch jetzt nur so. "Ach, ich denke schon, dass Sharon auch biestig werden konnte, aber zu mir war sie immer nett. Etwas Biest schadet ja auch nicht", mit einem gerissenen Lächeln schloss er die Augen. "Aber eine Frau muss auch mal sanft sein können... So, wie du früher warst..." Die Frau war so baff, dass sie nichts mehr sagen konnte, obwohl sie sich gerne bedankt hätte, nur konnte sie momentan nichts gegen diese Röte tun, die in ihrem Gesicht aufkam, weil er sie in Verlegenheit brachte. Das war vielleicht auch ein kleiner Anfall von Schüchternheit. Serena stand noch in der Tür und beobachtete die beiden, die in ein Gespräch vertieft waren, was sie aber am meisten freute, war dass Yuji wieder lächelte und er ihrer Schwester etwas schönes gesagt hatte, was ihr sicher auch mal ganz gut tat. ,Ihr werdet sicher dicke Freunde und Yuji vergisst bald die dumme Kagura... Ich hoffe es sehr...' Sie schlich sich einfach weg und ließ die Zwei mal eine Weile alleine zurück. "Hast du dich daran gewöhnt, deine eigene Tochter zu spielen und bist quasi sie geworden, oder ist Sharon irgendwo noch in dir verborgen?" Sie schwieg noch immer, lächelte dann aber und entschloss zu antworten. "Natürlich ist sie noch da, auch wenn alle sie für tot halten. Nur manchmal finde ich es besser, wenn sie weg ist. Chris ist eben beliebter, das muss ich genießen. Vor kurzem starb jemand, der sie geliebt hat, ihr Herz hängt an ihm, aber meines auch..." Sie seufzte. "Wobei Sharon eher wie eine Mutter empfunden hat und Chris, die... na ja... Sie ist jung, hat ihr Leben noch vor sich, ist erfolgreich, hat ein tolles Leben, bis auf gewisse beschissene Dinge, als Chris ging's mir wesentlich besser. Es war wirklich gut so, wie es gekommen ist. Nur hätte er nicht sterben sollen, dieser Idiot..." Yuji legte seine Hand auf ihre, woraufhin sie ihn anschaute. "Ich weiß genau, was du jetzt durchmachst, ich vermisse auch jemanden..." Ihr wurde wieder bewusst, weswegen sie nicht mehr zu Sharon zurück wollte. Sêiichî liebte sie, also sollte sie bleiben, wenigstens für ihn, immerhin war er der erste Mann, der sie nicht nur benutzen wollte, wofür sie ihm dankbar sein musste, weil er sie ziemlich glücklich gemacht hatte. Nur zu dumm, dass es so enden musste, aber sie kam damit klar, Sharon hingegen... Die konnte nicht mit dem Tod umgehen, sie litt mehr darunter, als ihre Tochter, die ihre Gefühle weitesgehend unter Kontrolle haben konnte. Sie wollte nicht mehr leiden, das hatte sie bereits zur Genüge. "Danke, Yuji für deine netten Worte, aber das wird schon. Zeit heilt alle Wunden und irgendwann.. ist man sowieso frei..." Das klang traurig, wie konnte diese Frau ihm denn so etwas sagen? "Davon hat man dann aber nichts. Ich würde das Leben doch vermissen, auch wenn es manchmal echt ungerecht ist und man leiden muss, aber es gibt immer auch schöne Dinge, das muss man sich nur vor Augen halten." Die Worte eines Optimisten. "Glaubst du an den Himmel?" Irgendwie wusste er nicht, was das sollte, aber er wollte antworten. "Sicher, irgendwann ist der Mensch immer glücklich, man kann sein gesamtes Leben lang nicht immer nur unglücklich sein. Wenn man glücklich ist, dann ist das der Himmel für mich... Aber wenn du Gott meinst... Seinen Himmel, daran glaube ich nicht, nein..."

"Ich glaube aber, erst wenn man tot ist, kann man für immer glücklich sein. Man überblickt dann alle schönen Dinge, die man als man lebte, erlebt hat. Alles schlechte lässt man einfach weg und lächelt..." Sie klang nicht traurig und doch standen Tränen in ihren Augen. "Natürlich gibt es Dinge, die glücklich gemacht haben, ich kann mich an alles erinnern, das mir dieses Gefühl gab."

"Genau und alles schlechte vergisst man dann am besten", meinte er lächelnd, wobei er Kaguras Tod wohl nie vergessen würde, weil es so ungerecht war und so sinnlos. Man konnte sich darüber nur aufregen. "Tut mir übrigens Leid, dass sie tot ist, auch wenn ich sie nicht ausstehen konnte." Die Blonde sah todernst aus. "Alles auf dieser Welt hat einen Grund... So versuche ich zu denken. Also muss es dir auch nicht Leid tun. Ich verstehe nur nicht, weswegen sie für diese Syrah ihr Leben riskiert hat."

"Wieso Syrah? Was war los, als ich weg war?" Das interessierte sie nun doch.

"Es gab ein ziemliches Chaos. Syrah und dieser Trivento, der jetzt tot ist, wollten diese Detektivin Shina Kudô fertig machen, aber irgendwie ist das Ganze total außer Kontrolle geraten und sie schossen um sich. Kagura tauchte auf und hat sich eingemischt, da hat der Kerl sie einfach abgeknallt. Aber ich weiß immer noch nicht, wieso sie eingegriffen hat. Es muss einen Grund geben."

Das war beim besten Willen nicht lustig, aber diese Frau war selbst schuld, was wollte sie Sharon die Tochter streitig machen? Denn nur deswegen hatte sie sich in Gefahr gebracht. Es gab doch noch Gerechtigkeit, wie sie fand. "Syrah ist in der Organisation meine Tochter, sie wollte sie retten, um sich einzuschleimen." Yuji seufzte. "Tja, jetzt sind sie beide tot..." Die Worte schockten die Frau. "Syrah ist... tot?" Sie schloss die Augen. "Ich hätte mich nicht darauf einlassen sollen, zu verschwinden, ich hätte da sein müssen, schon alleine, damit Syrah keinen Mist macht. Dass sie Shina hasst und sie leiden lassen will, wusste ich immerhin."

"Wahrscheinlich hättest du dann nur unnötigerweise was abbekommen, nein, es war gut, dass du weg warst. Es tut mir nur etwas Leid um Pinard, der arme Junge war ziemlich am Ende... ich verstehe ihn so gut, er hat sie geliebt..."

Pinard? Wie peinlich, sie kannte diesen Namen nicht und doch war ihr klar, wer er war. "Der Kerl war der Vater von Syrahs Kind, aber darüber muss man sich keine Gedanken mehr machen, sie ist ja tot... Tut mir Leid für dich..."

Syrahs Kind? Die war doch von Akai schwanger gewesen.... Dieses kleine Miststück mal wieder. Wenn man es so sah, war es gut so, wie es gekommen war, immerhin hatte sie wohl versucht Shinichi in die Sache mit hineinzuziehen, indem sie ihm klarmachte, dass das Kind von ihm war. Richtigen Kummer verspürte sie momentan nicht, selbst wenn sie es doch ein wenig bedauerte, dass Syrah ihren Bruder nicht mehr kennen lernen würde, auch wenn es nicht ihr leiblicher war.

"So, ich denke, es wird Zeit, ich habe schon zuviel davon verplempert, es ist noch nicht vorbei, deswegen werde ich jetzt gehen und alles beenden." Yuji sah die Frau, die aufgestanden war, besorgt an. "Was planst du?"

"Es gibt gewisse Dinge, die meinem Glück im Weg sind... diese Dinge müssen gehen." Obwohl sie in Rätseln sprach, wusste er, worum es ging, um Chardonnay hauptsächlich und um diesen Gin, der sie jagte. "Findest du das nicht falsch?"

Er wusste eigentlich auch zuviel, ihn müsste sie normalerweise auch töten, aber sie wollte nicht, weswegen Vermouth ihn auch nichts tun würde, weil er eigentlich ein guter Kerl war, das hatte sie bemerkt. "Es geht nicht anders, ich habe einen Sohn... ein kleines niedliches Kerlchen, er soll ohne die Organisation aufwachsen und jetzt... Chardonnay ist sowieso seit Jahren mein Hauptziel... ich bin nicht alleine, ich habe noch eine Freundin, die ihn hasst, sie wird mir schon helfen, außerdem mag sie die Organisation nicht, weil man sie dadurch einschränkt. Also, du siehst, ich bin nicht alleine, keinen Grund zur Sorge."

"Morden ist trotzdem immer falsch..." Was hatte dieser Kerl in einer Verbrecherorganisation verloren? Der war doch viel zu gut dafür... Sie fragte sich, wer ihm das angetan hatte, sagte ihm dies jedoch nicht. "Ich weiß, dass Morden falsch ist, aber in dem Fall darf ich es, ich nehme mir die Freiheit einfach. Es ist besser für alle..." Na ja, wenn es schon keinen Gott gab, der für Ordnung sorgte, dann konnte sie ja nach ihren Regeln spielen und Chardonnay war ihr eben ein Dorn im Auge, immerhin hatte er Riina vergewaltigen lassen, demnach konnte er sich gerne in Luft auflösen, wer würde den schon vermissen? Pinot war ja tot und es gab sonst kaum einen Menschen, der wirklich an ihm hing, also...

Yuji stand ebenfalls auf und folgte der Frau, die sein Hotelzimmer dabei war zu verlassen, er hielt noch kurz vor der Tür ihr Handgelenk fest und drehte sie zu sich um. Er wollte sich so etwas wie einen Traum erfüllen...

"Du bist eine furchtbar interessante und schöne Frau, besuch mich wieder, klar?" meinte er frech, woraufhin sie lächeln musste. Es kam zwar nicht selten vor, dass ihr ein charmanter Mann solche Komplimente machte, aber trotzdem freute es sie. Damals in New York war er als Kind so etwas wie ihr Liebling gewesen, immerhin hatte sie mit ihm geprobt und er war einfach nur ein Naturtalent und ein so lieber Junge. Deswegen hatte es sie ja so geschockt, dass er in der Organisation war. Ein Grund mehr alle umzubringen, die Schuld daran hatten, dass er dazu gehörte. Sie würde wohl einen Besen fressen, wenn Chardonnay nicht der Hauptgrund war. "Dankeschön, sag mal... Wer hat dafür gesorgt, dass du in die Organisation eingestiegen bist?" fragte sie interessiert und er schloss die Augen. "Chardonnay und seine Leute, die hatten was gegen meine Familie..." Hatte sie es doch gewusst. "Bald ist der Spuk vorbei, falls ich nicht sterbe, ganz sicher..." Ein klein wenig Kummer war in ihrem fröhlichen Gesicht erschienen, als sie zur Seite blickte. Er wusste ja, dass sie keine Hilfe wollte, als so eine war Vermouth bekannt, also sprach er seinen Gedanken nicht aus. ,Wenn es sein muss, rette ich dich, ich kann so was wie dich unmöglich denen zum Opfer fallen lassen, immerhin willst du denen schaden, solche Leute haben es verdient, meine Hilfe zu kriegen.'

"Du wirst schon nicht sterben, du musst nur daran glauben", machte er ihr Mut und fuhr ihr über die Wange, wobei er ihr Gesicht zu sich herumdrehte. Man, konnten solch schöne grüne Augen, wie seine, denn lügen? Sie glaubte ihm jedes Wort, das er sagte. "Denke ich auch, alles wird gut, ich habe allen Grund, es zu schaffen. Das, was ich habe, gibt mir sehr viel Kraft." In erster Linie war es ihre Familie, die sie unterstützte, diese war zwar klein, doch ausreichend. Solange sie an Sêiichîs Nachwuchs dachte, schaffte sie alles und würde auf keinen Fall sterben. "Ich habe lange darauf gewartet ein Leben in Freiheit zu leben, da mache ich nicht kurz vor dem Ziel schlapp, niemals..." Ein gefährliches Lächeln erschien jetzt in ihrem Gesicht, als sie ihn ansah und wenn sie sagte, dass sie aus der Sache heil wieder rauskommen würde, dann glaubte er dieser Frau. "Außerdem ist mein Leben fast perfekt, ich habe ein Kind, wie ich immer wollte. Ich verspüre nicht das Bedürfnis, diese Welt zu verlassen, ich werde wie ein Teufel dagegen ankämpfen." Es freute ihn, wenn andere Menschen glücklich waren. "Ich wünsche dir Glück...", meinte er mit einem geheimnisvollen Gesichtsausdruck, weil er seine Augen schloss. ,Und ich werde aufpassen... dass du auch ja nicht stirbst...' Seine Gedanken gehörten ihm alleine, deswegen sprach er sie nicht aus, außerdem würde sie sich nie helfen lassen, weswegen er heimlich handeln würde...

Yuji umarmte sie leicht...

"Danke, wir sehen uns..." Es sollte fast schon als eine Art Versprechen gelten, das verstand auch er und schaute ihr nach, als sie den Gang entlang ging. Als er sie eben umarmt hatte, hatte er dafür gesorgt, dass er sie leicht wiederfinden würde, außerdem hatte er ihr einen Sender untergejubelt, so dass er alles hören würde, was sie sprach.....
 

Ein silberner Mercedes Geländewagen wartete direkt vor dem Hotel, in ihm saß Ryochi, wie die Frau, die gerade die Automatiktür passiert hatte, sehen konnte. "Was gibt's?" fragte sie ihn, da sie sich wunderte, dass der Detektiv ihr gefolgt war. "Ich muss was loswerden. Da war etwas, das ich dir noch sagen wollte, bevor du alles überstürzt und irgendwelche Gebäude in die Luft jagst. Es gibt da etwas, das mich beschäftigt", verriet er. "Ich habe dir was verschwiegen", meinte Ryochi dann extrem leise. "Du wirst mich wohl gleich umbringen wollen, wenn du es erfährst, aber hättest du dich für Sêiichîs Beerdigung interessiert, wüsstest du es." Vermouth schaute den Detektiven unverständlich an. Was zum Teufel wollte er ihr jetzt sagen? "Spuck es aus, sofort!" drängte die Frau, die eine schwarze Lederjacke trug und die passende Hose dazu, was sie richtig draufgängerisch wirken ließ. Ryochi erinnerte der Aufzug irgendwie an Sêiichî. Kein Wunder, dass die beiden etwas miteinander gehabt hatten, die waren ja beide machomäßig drauf. "Sêiichîs Leiche verschwand, nachdem du ihn ins Krankenhaus gebracht hast, spurlos. Du weißt, was ich meine, oder?" Sie schwieg und starrte eisern vor sich hin, weswegen er noch etwas an seine Worte dranhängte. "Es gab nie eine Beerdigung, eben weil er verschwunden ist, aber ich kann es mir auch nicht erklären, was es damit auf sich hat. Du vielleicht?" Irgendwie war der Detektiv sicher, dass sie sich durchaus vorstellen konnte, was mit Sêiichî geschehen war. "Jetzt schlägt es aber 13", fauchte sie. "Ich kann mir denken, wo er steckt, das ist doch jetzt echt die Höhe!" Genau das hatte der Mann ja quasi gewusst, er wollte sie gerne dazu benutzen, um zu erfahren, wo sein toter Freund steckte, doch stattdessen wurde Ryochi einfach stehen gelassen, wie er sah, als sie zu ihrem Auto ging. "Danke für die Info", zwinkerte sie ihm noch zu und brauste dann in einer ziemlichen Geschwindigkeit davon, ohne ihn weiter zu beachten. Da gab es jetzt etwas viel wichtigeres, das sie zu erledigen hatte.

Sie kramte während der Fahrt ihr Handy aus dem Handschuhfach und rief eine gute Freundin an, um ihren Plan ein bisschen umzugestalten. "Hallo, Camaya, sag Anisette, dass die Sache mit Chardonnay noch warten kann, ich plane vorher noch etwas anderes. Sie soll vor dem Gebäude auf mich warten, ich habe was herausgefunden, das ich nicht ignorieren kann. Ich muss erst was klären, erst dann können wir Chardonnay erledigen."

In ihrem Gesicht stand ein glückliches Lächeln, auch wenn sie innerlich die größte Wut aller Zeiten verspürte, das Grinsen wurde auf einmal gefährlich und ihre Augen leuchteten hell auf. Merlot würde ihre Taten bereuen, eher als sie glaubte. "Wir sehen uns dann..." Die blonde Frau legte auf und fuhr ohne große Ausschweife zum Hauptquartier der Schwarzen Organisation, wo sich auch ihre Cousine befand und wohl gerade die Prinzipien ihres Sohnes zu verraten versuchte. Sie parkte in der Nähe eines riesigen Universitätsgebäudes, wo eine hellbraunhaarige Frau stand. Vermouth stieg aus, nachdem sie ihre Waffen noch einmal gecheckt hatte und ging auf die Kurzhaarige zu, die ihren Arm packte, da sie genau wusste, was sie hier wollte. "Selbst wenn du wolltest, Chardonnay würde dich nie da rein lassen." Die Blonde lächelte gerissen. "Dann breche ich ein..., das ist ja nicht mein erstes Mal."

"Wieso überhaupt...?" fragte die Braunhaarige und ließ sie los. "Cognac wird dort festgehalten, weil sie denken, sie könnten damit den Plan von früher durchsetzen. Chardonnay fand das wohl toll, dass man Cognac dazu noch gebrauchen kann, am Ende war das alles geplant und man hat ihn nur deswegen getötet. Ich will das nicht! Wer stirbt, der stirbt eben, daran können wir nichts ändern, niemand wird gegen seinen Willen zu so etwas gezwungen. Du musst dir vorstellen, er ist tot, er kann sich nicht wehren! Niemand wird an meinem Freund rumforschen!" Wie widerlich musste man sein, um eine Leiche zu missbrauchen? Cognacs Mutter war es, ja, sie tat so etwas ständig, erst jetzt wurde ihr das bewusst, wo es sonst niemanden mehr in der Organisation gab, der so etwas tun könnte, außer die Ärztin, die nebenbei auch noch forschte. Dass sie die Mutter des Toten war, die den Tod genauso wenig akzeptieren konnte, wie die Miyanos früher, machte die Sache nicht gerade harmloser, sondern noch viel schlimmer. Die war ja besessen von dem Gedanken etwas zu erfinden, das Tote zurückholen konnte. Nur dass sie damit wohl mehr Schaden anrichten würde, als gutes zu tun. Menschen retten, war kein Verbrechen, aber wenn man es für Verbrecher tat, dann schon. Merlot tat es vor allem für den Boss, das war auf einmal so glasklar. Und wenn sie Chardonnay bald umbrachte, wollte sie ihn für immer los sein. Sollte die Ärztin es allerdings schaffen, den Plan durchzuziehen, dann musste Vermouth ja befürchten, dass der Kerl zurückkam, das konnte sie nicht riskieren, dass solchen Menschen geholfen wurde, statt Unschuldigen, da zerstörte sie lieber deren Pläne, selbst wenn Sêiichî dann tot für immer sein würde...
 

Natürlich wurde die blonde Frau von jemandem aufgehalten, der einen Befehl Chardonnays ausführte, niemanden in die medizinische Einrichtung hineinzulassen, jemanden, der diese Experimente hasste, schon gar nicht und Vermouth gehörte zu diesen Leuten. "Du kannst mich nicht aufhalten", kam von ihr mit einem gefährlichen Ton, bevor sie ihre Baretta zog und den Mann, den sie unter dem Namen Edios kannte, einfach mit dieser erschoss. "Das hast du davon, du bist auf der falschen Seite!" Sie beachtete den Mann, der leblos zu Boden ging, nicht weiter und ging weiter ihres Weges, der sie durch einen Korridor führte. Eine schwarzgekleidete Person, die ganz in der Nähe Wache schob und das Fallen von Edios' Körper gehört hatte, holte ein Funkgerät raus. "Boss, Vermouth ist da... Ich brauche Verstärk-", das Kommunikationsgerät ging scheppernd zu Boden, woraufhin ein Stöhnen folgte. "Nix da, Verstärkung, das hättest du gerne." Sie rannte durch den langen Gang, wobei noch ein paar Leute ihren Weg kreuzten, aber die waren kein Hindernis, denn sie schoss alle über den Haufen, es waren stinknormale Killer, die hatten eben Pech gehabt. Manchmal musste man eben doch Opfer bringen... Nach einiger Zeit gelangte die 29-jährige bei einer Tür an. Nachdem die Frau sich etwas umgeschaut hatte und sonst niemand in der Nähe war, öffnete sie die schwere Eisentüre mittels eines Spezialcodes und fand sich im Labor der Organisation wieder.

"Keine Panik... Euch passiert nichts, wenn ihr schön brav seid", meinte sie scheinheilig und mit einem spitzen Unterton in der Stimme, der die weiß angezogenen Menschen leicht verängstigte. "Euch müsste man schwarz verpassen", murmelte Vermouth verhasst und nahm einen der Leute am Kragen. "Wo sind Gotano und Merlot, raus mit der Sprache?!"

"Im Nebenraum", sagte eine junge Frau, die gerade ein Experiment gemacht hatte. "Dort darf niemand rein, auch du nicht, Süße, außerdem kennst du den Zahlencode nicht." Vermouth ließ von dem Mann ab und ging zu der Frau hin, die ihrer Meinung nach etwas zu viel Mut hatte. Ihre Waffe grüßte den Kopf der Wissenschaftlerin, mit denen war sie eh fertig, wenn sie Lust hatte, würde sie sie alle umbringen. "Fein, ich schätze, dass du ihn weißt, wenn nicht, ist das dein Todesurteil." In der Regel zogen solche Worte, es würde sicher wieder so sein, wenn nicht, würde sie allen zeigen, wie gemein sie werden konnte, falls man ihr nicht entgegenkam. "Ist ja gut, das wird dir aber wenig bringen, weil gleich Chardonnays Leute kommen werden und dich von Unsinn abhalten. Er will ja die Forschungen, in die er Unmengen Gelder gesteckt hat, nicht aufgeben. Du bringst dich ins Grab, Vermouth."

"Schnauze!" Die Killerin drückte ihrem Opfer die Waffe fester gegen den Kopf und ließ ein Zittern durch ihren Körper fahren. Man sollte sie jetzt um Himmels Willen nicht reizen, dann würde sie sich vielleicht vergessen.

Die beiden Personen gingen zur Zentralverrieglung, schoben eine Identifikationskarte in den Schlitz und gaben den Code durch. "C-O S I-94628238", sagte die Frau, wurde dann aber von der Verbrecherin zur Seite gestoßen, so dass sie zu Boden ging. Die schwere Tür schwang auf, schloss sich aber sofort wieder hinter der Frau. Was sie da sah, raubte ihr erst einmal den Atem. "Was hast du hier verloren?" wurde sie angeschnauzt, was ihr ein Knurren entlockte. "Schau meine Hand an, Merlot..." Die Frau tat, was man ihr sagte. "Nimm die Knarre runter, das bringt dir doch überhaupt nichts."

Das einzige, was sie zu interessieren schien, war die riesige Vitrine, in der Sêiichî gefangen war. "Ihr seid unmenschlich. Für eure scheiß Forschungen missbraucht ihr sogar eine Leiche!" schrie sie, woraufhin erst mal Stille herrschte, weswegen man nur die hektische Atmung der blonden Frau hören konnte. "Und ob meine Knarre was bringt, wirst du ja sehen, wenn ich dich löchere, du dumme Pute", spie sie aus und ging langsam auf die Glasscheibe zu, die sie von ihrem Freund trennte. "Dafür werdet ihr bezahlen, das schwöre ich, solange ich lebe, wird niemand missbraucht."

"Warte", schaltete sich Gotano ein. "Er ist in einem sehr guten Zustand... Sein Körper wird wenigstens nicht verwesen.. Wenn du ihn da rausholst, wird er wie jede Leiche... Das darf er nicht, wenn wir ihn retten wollen!" Man waren die verzweifelt, hatten die alle den Verstand verloren. "Gotano", sagte sie ruhig, "dein Sohn ist schon tot, akzeptier das, oder ich muss es dir eintrichtern!" Gegen Ende ihrer Worte drehte sie sich zu dem Mann rum, der hinter ihr stand und richtete ihre Waffe auf ihn. "Zwing mich nicht dazu... Komme mir ja nicht zu nahe, dann schieße ich, du weißt ja, wie ich bin, wenn ich erst mal den Verstand verliere!"

"Sei doch vernünftig, wenn dir etwas an ihm liegt, dann musst du das doch verstehen."

Sie sollte deren abartige Aktivitäten verstehen? Sollte das ein Scherz sein? "Ich will nicht, dass mein Sohn eine Leiche ist!" brüllte Merlot unter Tränen. "Dann beschwer dich bei Chardonnay, der das veranlasst hat... Und lass deinem armen Sohn seinen Frieden. Die ganze Zeit über hat er gedacht, dass ihr ihn im Stich gelassen habt, was ja auch so war. Kaum ist er tot, wollt ihr ihn nicht gehen lassen, obwohl ihr euch einen Scheiß um ihn gekümmert habt. Er hat verzweifelt nach euch beiden gesucht, aber ihr wolltet nicht gefunden werden. Ihr habt ihn unglücklich gemacht. Da soll ich euch glauben, dass ihr das nicht für euch selbst macht? Ich vergesse gleich meine gute Kinderstube. Das macht ihr doch nur, weil ihr nur eure verdammten Experimente im Kopf habt. Er selbst interessiert euch nicht, er interessiert euch nur als Leiche, weil ihr ihn dann gebrauchten könnt, vorher war er euch lästig." Sie hasste beide, die jetzt ihren eigenen Sohn verschandelten. "Wenn du ihn rausholst, wird er unbrauchbar." Das war einfach zuviel, was dieser Mann da sagte, so etwas nannte sich Vater, nicht zu fassen. "Sêiichî ist ein Mensch mit Gefühlen, ihr elendes Pack, kein Gegenstand, den man benutzen kann!" Die Frau musste den ganzen Schmerz rauslassen, den sie im Moment verspürte, es war einfach schrecklich, die ließen ihr ja keine Wahl. Der erste Schuss fiel und traf eines der Geräte, das Funken schlug. "Hör sofort auf, du irre Killerin und verschwinde, du wirst unser Experiment nicht stoppen, wo wir das, was wir wollten, fast erreicht haben!" Merlot hatte sich Vermouth geschnappt und versuchte ihr die Waffe wegzunehmen, doch das Einzige, was geschah, war, dass man sie mit der Waffe gegen den Kopf schlug und sie gegen einen Tisch knallte. "Ich bin nicht aufzuhalten", sie lud ihre Pistole und schaute unbarmherzig auf ihre Cousine hinab. "Es gab Zeiten, da habe ich dich bewundert, für das, was du getan hast. Du hast Menschenleben gerettet, aber jetzt spielst du mit ihnen. Selbst Leichen sind nicht vor dir sicher." Es gab keinen Grund für die 29-jährige, die Ärztin noch weiter auf dieser Welt verweilen zu lassen...

"Wenn du das tust, kann ihn niemand mehr retten. Gotano kann es nur mit mir gemeinsam schaffen, weil ich die Zellstruktur des Menschen auswendig kenne. Dank der Vitrine hat sich sein Körper gut erhalten, wie er schon sagte. Wenn er da drin bleibt, können wir ihm helfen, wenn sein Körper zerfällt, bringt ihn nichts wieder. Ich will wenigstens ihm helfen, denn Takeshi lag zulange im Verbrecherviertel. Sein Körper ist völlig versteift gewesen, ihn kann niemand zurückholen." Wie konnte man denn nur so stur sein. "Shut up! Das ist überhaupt nicht der Grund für euer Handeln, ihr wollt etwas erfinden, dass die Toten wiederholen kann, das hat mit Retten überhaupt nichts zu tun."

"Sharon", meinte Gotano, was sie verwunderte, dass er es wagte, den Namen zu sagen. "Nenn mich nicht so, mit dir bin ich fertig! Wie kannst du nur an deinem Sohn rumforschen? Seid ihr vollkommen durchgeknallt?"

"Wenn du die Mittel hättest, um jemanden, den du liebst, zu retten, würdest du dann echt nichts unternehmen, wenn es in deiner Macht steht? Du müsstest doch am besten wissen, wie das ist, jemanden für immer zu verlieren! Hast du dir damals nie gewünscht, du hättest deinen Mann retten können?" Was war das jetzt, eine Fangfrage? Tja, nur was war die Antwort? "Ich will aber nicht, dass jemand für so etwas benutzt wird, wann werdet ihr das endlich verstehen? Manchmal muss man den Tod eben akzeptieren, auch wenn es noch so wehtut..." Sie senkte den Kopf und drehte sich dann wieder zu Sêiichî um, er sah so hilflos aus, er konnte sich ja nicht zur Wehr setzen. "Er will sterben... So war es immer, er hat keine Angst! Nur weil er euer Sohn ist, würdet ihr ihn anders behandeln, wie fremde Menschen? Ich finde, wir sollten niemanden vor- oder benachteiligen. Und er hätte das sicher nicht gewollt... Dass man seinen Körper auf die Weise am Leben erhält. Wenn man das so nennen kann. Er atmet und denkt nicht, sein Herz schlägt nicht einmal. Der Mensch stirbt nun einmal, das ist so, wenn es nicht so wäre, wäre das nicht grausam? Jemanden gegen seinen Willen hier zu behalten?" Sie klang jetzt seltsam sanft, was Merlot fast Angst machte. Was zum Teufel war zwischen ihr und ihrem Sohn abgelaufen, bevor er diesen Unfall gehabt hatte? Das Gift fraß sich durch seinen Körper und zerstörte einige Zellen, die regeneriert werden mussten. Ein nicht ganz sinnloses Unterfangen, wenn man sich mit solchen Dingen auskannte. "Sein Herz schlägt nur deswegen nicht, weil es vom Gift angegriffen wurde, sein Körper ist aber gereinigt worden. Das heißt, dass, wenn wir die Zellen wiederherstellen können, es möglich wäre, dass wir sein Herz wieder zum schlagen bringen..."

"Nein!" Vermouth schloss die Augen und zog ihre Waffe, mit der sie diese verdammte Vitrine zerstören würde. Niemand sollte auf diese Weise leben, das ließ sie nicht zu, nicht bei jemandem, wie ihm...

Im nächsten Moment ging die Tür auf, woraufhin man einen Knall hören konnte und alles still wurde...

Merlot war fast ein wenig erschrocken, als Chardonnays Leute aufkreuzten und man Vermouth betäubte, aber es erleichterte sie auch ein wenig. "Bringt mir diese Irre hier weg... und beseitigt sie, ich will nicht, dass sie uns noch mal dazwischen funkt." Merlot hatte verstanden, was zwischen ihrem Sohn und ihrer Cousine passiert war, weswegen sie eiskalt diese Worte sagte, in der Hoffnung, dass man sie umbringen würde, auch wenn ihr klar war, dass Chardonnay das wohl kaum vorhatte, aber man konnte ja anderweitig nachhelfen. Sie würde niemals zulassen, dass ihr Sohn und sie die Liebe zueinander entdeckten, so war das einfach nicht vorgesehen.

Die blonde Killerin, die ohnmächtig am Boden lag, wurde am Fußboden entlang geschleift und aus dem Raum gebracht, sie hatte im Moment niemanden, der ihr helfen konnte, da sie alleine hierher gekommen war. Nur mit sehr viel Glück würde sie dieser Misere wieder entkommen, und was würde mit Sêiichî geschehen?

Connection...?

Huhu............ XD Hier bin ich nach etwas längerer Zeit mal wieder... wähh... der Teil war anstrengend -.- Besonders der Schluss *rumseufzel* .,. Ich hoffe ihr mögt ihn wenigstens... ich finde ihn eigentlich gut, wobei ich es mal anders versucht habe, immerhin hatte diese FF jede Menge Actionszenen, also habe ich mal was anders gemacht... werdet sehen %D

Tudeltüüüüü X'''''''D

Baibaileinchen ^.^

Viel Spaß beim neuen Teil ^^^;;;;; *Aliensmilie mach* xP

*ganz schnell verpuff*

*swush* XD


 


 


 


 

Fenster klirrten, da Scheiben zu Bruch gingen, Rauchschwaden wurden sichtbar und es sah danach aus, als wenn das Gebäude in sich zusammenfallen würde, doch dem war nicht so. In der Universitätsforschungseinrichtung war nur gerade ein Sprengsatz hochgegangen. Die hinteren Räume blieben heil, nur der vordere Teil war nur noch Schutt und Asche. Jemand hatte im wahrsten Sinne des Wortes zwei Bomben zu verschiedenen Zeiten an zwei verschiedenen Orten hochgehen lassen und so sämtliche Leute getötet, auf ziemlich brutale Weise. Der Rest, welcher übrig war, floh aus dem Gebäude, da man dachte, eine weitere Bombe würde hochgehen, was ja auch so war. Die Wissenschaftler gerieten alle in Panik und verließen fluchtartig die Forschungsräume, um nicht zu sterben. Nur zwei von ihnen waren geblieben, da sie wussten, dass niemand an diesen Raum herankommen würde, da er hinter dem eigentlichen Gebäude versteckt lag. Die ganzen Menschen da draußen hatten keine Ahnung, was hier stattfand. Außerdem würde ihr Boss den Störenfried schon kriegen und beseitigen. Merlot lächelte der Vitrine entgegen, natürlich war rein gar nichts mit dieser geschehen, sie hatte nicht mal einen Riss... was auch fatal gewesen wäre.
 

Draußen hatte man eine blonde Frau einfach liegen lassen. Natürlich stürzte auch dort den Menschen die Decke auf den Kopf. Wortwörtlich...

Wäre er nicht zur Stelle gewesen, wäre die Frau wohl tot gewesen, auf der Stelle.

Doch nichts konnte diese schwere Eisentür zerstören, die hermetisch abgeriegelt und doppelt durch eine Mauer getrennt war, welche die Explosion nicht erreichte. Dass so etwas passieren konnte, wusste Chardonnay natürlich, weswegen er die Experimente sprichwörtlich hinter verdammt gut verschlossenen Eisentüren machen ließ.

Um seinen blonden Engel zu retten, nahm ein Mann sogar Versagen in Kauf. Man hatte ihr wohl eine hohe Dosis Betäubungsmittel verabreicht, weswegen sie schlief und nichts davon mitbekam, was geschehen war. Diese Idioten hatten sie wie einen Sandsack zu Boden geworfen, als die Decke bröckelte und wenig später in sich zusammen fiel, nur er war hingestürzt und hatte sie mit sich genommen. Nun befanden sie sich draußen, arg, wahrscheinlich würde sie ihm eine Pistole an den Kopf setzen, wenn sie erfuhr, was er am heutigen Tage alles verbrochen hatte. Eine Wanze hatte er ihr verpasst, ihr das Leben gerettet und ihren Auftrag vergessen, den Plan, den sie wegen diesem Cognac hatte. Er fragte sich sowieso, weswegen sie sich so einer Gefahr aussetzte, nur um einen Toten zu bergen. Völliger Unsinn, wie er fand. Sie lebte noch, also rettete er Vermouth, nicht diesen Cognac, dem konnte ja nichts mehr zustoßen, weil er bereits das Zeitliche gesegnet hatte. Bloß eine Leiche, was ihr wohl nicht in den Kopf ging. Was war ihr nur an dieser so wichtig? Egal, wie lange Absinth darüber grübelte, es kam nichts dabei heraus....
 

Nächster Tag....
 

Shina beobachtete den Mann, wie er sich zu ihr setzte und die Hände faltete. "Ein toller Tag, muss ich schon sagen", sagte er, was sie dazu veranlasste ihn skeptisch anzusehen. "Ach ja? Was ist an dem Tag so toll? Ist etwas gutes geschehen?" wollte die Detektivin wissen, woraufhin er lächelte. "So kann man's sagen... Der Tag der Freiheit...." Nur eingeweihte Leute würden den 34-jährigen verstehen. "Was hast du ihm angetan, Absinth?" Ein sadistisches Lächeln kam in seinem Gesicht auf, aber er antwortete nicht. ,Ihm? Nur einem..? Thehehe... Ich habe mich richtig amüsiert, Cousinchen! Gin, der baumelt irgendwo in der Gegend herum, meterweit über dem Boden an einem Seil befestigt und in Chardonnays Kopf steckt eine 9mm Pistolenkugel, wenn das kein toller Tag ist, was denn dann, mhm?' Unausgesprochene Worte, und obwohl sie es waren, verstand Shina, dass der Boss tot war. ,Mit 15 Schuss kann man jede Menge anrichten... Hätte ich nur 12, wäre ich tot... weil Chardonnay eine feige Sau ist...' Er grinste weiter lustig vor sich hin, verlor aber kein Wort über seine Tat. Dass er ganze 15 Männer hatte erschießen müssen, musste nun wirklich nicht an die Öffentlichkeit dringen. Er war nicht stolz drauf, aber dieser Mistkerl hatte ihm keinerlei Wahl gelassen. Diese vierzehn Leute hatten ihn beschützt. Jeder Schuss hatte gesessen, sie waren wie Mücken durch eine Fliegenklatsche getroffen umgekippt. Ohne gewisse Kenntnisse wäre er derjenige gewesen, der tot wäre, immerhin hatte Absinth pro Person eine Kugel zur Verfügung gehabt. "Sag endlich, weswegen du grinst...! Ist Chardonnay... tot??" Diese Detektivin schien Gedanken lesen zu können. "Korrekt, erwarte aber nicht, dass ich erzähle, was da alles los war... Es war schrecklich... Und ich habe Glück, dass er nicht einen Mann mehr zu erledigen hatte..." Ohne es zu wollen hatte er sich verplappert. "Was für eine Waffe hast du?" wurde er von hinten gefragt, woraufhin sich Detektiv Akaja neben ihn setzte. "S&W 5906."

"15 Schuss bei 9mm Kugeln", antwortete der 24-jährige Mann, weswegen Shina seufzte, jetzt fingen die doch tatsächlich an über Waffen zu reden, das glaubte sie einfach nicht. "Könnt ihr damit aufhören, über so was zu reden?"

"Wieso, mich interessiert das eben...?!" schmollte Ryochi und schaute Yuji interessiert an. "Ja, du scheinst dich etwas besser auszukennen..." Musste er wohl auch, schließlich benutzte er selbst eine Waffe, anders als seine Shina oft. "Ja und ich weiß genau, dass es 15 Leute waren, die du erschossen hast... Zumindest schätze ich dich so ein... Absinth." Wollte er ihm schmeicheln, also wirklich? Auch Shina hatte verstanden, was sie damit sagen wollten. "Ja, 15 Schuss für 15 Leute... Ich bin froh, dass dieser Albtraum zu ende ist."

"Das war aber sehr gefährlich, wenn auch nur ein Schuss daneben gegangen wäre und du zweimal hättest schießen müssen, hätten die dich wahrscheinlich umgebracht." Shina klang besorgt, aber Yuji legte seine Hand auf ihre Schulter. "Erfreuen wir uns daran, dass es nicht so war... oder?"

"Ja.. Hoffen wir, dass nicht noch irgendwelche Unannehmlichkeiten auf uns warten, es gibt viele Menschen, die den Boss vergöttert haben, ebenso wie die Organisation."

"Ha... Gin hat es erwischt, falls du den meinst... Ich konnte nicht zulassen, dass er auf Verräter losgeht, da ich ja selbst einer bin." In dem Punkt konnten diese sich wohl glücklich schätzen, zumal es wohl keinen schlimmeren Verräter-Jäger gab als Masahiko Sugiyama. Der war ja schlimmer als der Boss selbst gewesen... es tat der Frau ganz sicher nicht um diese Person Leid. Und anderen Leuten sowieso nicht.
 

Vermouth lag in einem weißen Bett im Krankenhaus in Haido. Sie hatte sich ein paar Kopfverletzungen zugezogen und hatte einen leichten Gedächtnisschwund, weil sie eine schwere Gehirnerschütterung davongetragen hatte. Deprimiert blickte die Frau zum Fenster raus, schon wieder ein Krankenhaus, sie hatte es wirklich satt. Draußen hörte man mehrere Stimmen, aber zuordnen konnte sie sie im ersten Moment nicht. Die Frau lauschte ein wenig und bekam ein paar Gesprächsfetzen mit. "Ich will aber nicht mit reinkommen, Mutter, muss das echt sein?"

"Yeah, you'll tell her, what's done..." Der junge Mann seufzte nur, ihm passte das Ganze gar nicht in den Kram, aber er ließ sich dann schließlich doch von der dunkelblonden Frau mit einem netten Blick überreden. Wenig später ging die Tür auf und die beiden Personen standen in ihr. "Hey", meinte Kenjiro mit einem schmollenden Blick. "Ich wurde gezwungen... Ich hoffe dir geht's gut." Wie er die letzten Worte rauszwang, als wenn er etwas vollkommen anderes dachte. "Thanks... Wie geht's euch beiden? Ich hoffe gut." Serena konnte nicht anders, sie musste lächeln. "It's your part", wies die 38-jährige an, weswegen ihr Sohn seufzte. "Uns geht's wunderbar, wir sind Chardonnay endlich los, jemand hat ihm eine Kugel mitten in sein verdammtes Gehirn verpasst, wobei ich genau weiß, dass du es nicht gewesen bist... Ich hab die Kugel gesehen, die stammte aus einer Smith & Wesson." Ein schwärmerisches Lächeln lag im Gesicht der Patientin, bevor sie seufzte. "Er hat es also wirklich geschafft, da muss man ihm ja gratulieren. Und was willst du jetzt machen, Kenjiro-kun? Willst du nicht endlich mal deinen Bruder besuchen?" Das reichte dem 20-jährigen schon, er legte einen aufsässigen Blick auf. "Das geht dich gar nichts an, Vermouth." Mit den Worten knallte die Tür, er war ja ohnehin nur hier gewesen, um die Neuigkeiten über Chardonnay zu verbreiten, weil seine Mutter das so gewollt hatte. Serena griff sich an die Stirn. "Das ist nur eine Laune, denk nicht drüber nach, manchmal spinnt er eben ein wenig." Auch wenn ihre Schwester sie zu beruhigen versuchte, wusste sie doch im Grunde genau, was er gegen sie hatte. Sie war schuld daran, dass er mit dem Leben gestraft war, das er die ganze Zeit geführt hatte. "Nun schau nicht so... Du bist nicht schuld daran, dass er sich ausgerechnet mich ausgesucht hat... um..." Sie schwieg. Das war eine Sache, die sie alle nicht vergessen würden, auch wenn der Auslöser tot war. "I hope, he's in hell and bleeding and screaming!" Wie teuflisch das doch klang, obwohl solche Sachen eher nicht die Art der gutmütigen Frau waren. "Don't say such things, my sweet little sister!" befahl Sharon der Jüngeren, weil sie nicht wollte, dass sie so etwas grausames sagte, das passte überhaupt nicht zu ihrem Charakter. "Sorry..."
 

10 Tage später
 

Die Tür ging auf und Miwako kam mit einem jungen Mann ins Büro. "Morgen Takagi", meinte sie distanziert, weil sie sich auf der Arbeit befanden, weswegen sich der Angesprochene zu ihr herumdrehte. "Darf ich vorstellen, das ist Kenjiro Masuyama... du wirst ihn einarbeiten..." Es war eine Anweisung von Megure, weil man ihm gesagt hatte, wer Kenjiro wirklich war, daher hatte er angeordnet, dass sein Assistent alles übernehmen durfte. "Morgen ihr beiden... Ich bin Wataru Takagi, Kommissar, 25 Jahre alt... Freut mich sie kennen zu lernen", sagte er freundlich und reichte dem Unbekannten die Hand. Kenjiro war glücklich, endlich war er dort, wo er sein wollte, bei seinem Bruder und der Polizei. Mal sehen, wie er es ihm beibringen würde...

"Kenjiro Masuyama, ich bin 20 und neu hier, die Freude ist ganz meinerseits."

,Außerdem bin ich dein Bruder und weiß nicht, wie ich es dir beibringen soll...'
 

Der Tag verlief recht reibungslos, sie waren die ganze Zeit im Büro und machten nichts besonderes, bis ein Anruf durchkam. Ein Raubüberfall hatte stattgefunden und man sollte sich darum kümmern. Es war das erste Mal an diesem Tag, dass Action geboten war. Nach einiger Zeit hatten sie den Mann gestellt, doch dieser fing an zu weinen und entschuldigte sich bei ihnen. "Es tut mir alles so furchtbar Leid, es ist alles meine Schuld, verzeihen sie mir..." Kenjiro und Wataru sahen sich entgeistert an, jedoch seufzte ersterer und legte dem Mann Handschellen an, wobei sein Bruder ihn festhielt. "Was genau tut ihnen Leid...?" wollte Wataru gerade fragen, als ein Schuss ertönte und er ein Schmerzenskeuchen vernahm, das aus dem Hinterhalt kam. Das Stöhnen kam von seinem Partner, der von einer Kugel in den Rücken getroffen worden war. Mit einem schnellen Schritt und der Erkenntnis, was geschehen war, drehte er sich zu seinem neuen Partner um und stützte ihn, da er drohte umzukippen. Sein Blick schwang über die Dächer, weil er sonst keine Möglichkeit für einen Schuss sah.

Aus einer kleinen Seitengasse kam der Kerl dann, der es gewagt hatte, einen Polizisten anzuschießen. Wataru blickte ihn an und da er ihn nicht kannte, warf er ihm einen verachtenden Blick zu. "Wie feige, von einem Dach zu schießen", meinte er und schaute ihm furchtlos in die Augen, selbst wenn er ein Gewehr hatte, das er auf ihn richten könnte.

"Wie feige, einfach abzuhauen und zur Gegenseite überzugehen, wenn man seinem Vater die ganze Zeit über loyal war, das war ja wohl der Witz des Jahrhunderts", machte sich der Mann lustig, da er wütend war, immerhin hatte jemand eine Reihe Killer umgelegt und den anderen Teil in die Luft gejagt. Viele waren daher nicht mehr übrig und eine Organisation konnte man das Ganze auch wohl nicht mehr nennen. "Was würde dein Vater wohl dazu sagen, wenn er wüsste, dass du jetzt wie sein verhasster Sohn bist, he?" Fast schon auf eine gewisse Weise klang der Kerl mürrisch und verhasst auf den jungen Mann, aber Wataru verstand im Moment die Zusammenhänge noch nicht so richtig. "Wo auch immer er hingehörte, jetzt hat er euch den Rücken zugewandt und gehört zum Gesetz", wagte Wataru zu sagen und mischte sich somit in fremde Angelegenheiten ein, weswegen man ihm sofort Einhalt gebot, mit einer Drohung. "Schweig, du verdammter Bulle! Ihr seid doch an allem schuld!" Als wenn so eine Drohung nicht reichte, man sah dem Killer an, was er plante, er wollte jetzt sie beide umbringen, das sagte sein wahnsinniges Grinsen schon aus. "Ihr seid schuld", zischte er noch einmal und legte den Finger um den Abzug, in dem Moment riss sich Kenjiro los und stellte sich schützend vor Wataru. "Mein Bruder hat nichts mit meinem Verrat zu tun, wenn du jemanden töten willst, dann nimm mich..."

Dem 25-jährigen stand der Schock ins Gesicht geschrieben, die Worte hallten in seinen Ohren wider, sie wiederholten sich und mit jedem Mal wurde ihm klarer, was sie bedeuteten. Der junge Mann versuchte ihn vor dem Killer zu beschützen, denn ihm war klar, dass er einer war, das Gewehr sagte ja so ziemlich alles.

Dann hörte man ein Zischen, das von einem Gegenstand kam, welcher dem schwarzhaarigen Killer das Gewehr brutal aus den Händen schlug und dann zu seinem Besitzer zurückflog. Es war der Bumerang einer Frau, die diesen Gegenstand oft als Waffe gegen Verbrecher einsetzte.

"Könnt ihr nicht mal Ruhe geben, wenn der Kampf verloren ist?" hörte man eine Stimme fragen, die Wataru ein Lächeln ins Gesicht zauberte, da es sich um seine beste Freundin Shina handelte, die ihnen beiden wohl gerade offensichtlich das Leben rettete. "Der Kampf ist aber noch nicht verloren...", meinte der Killer und versuchte mit einer Baretta, die er wohl noch bei sich trug, auf Shina zu schießen, weswegen Kenjiro blitzschnell handelte und seine Dienstwaffe zog und dem Mann eine Kugel mitten ins Herz verpasste, er tötete recht schnell, das war er gewohnt, weswegen er nicht nachdachte, was er da vor seinem Bruder tat. Mit einem seltsamen Stöhnen fiel der Mann in sich zusammen, dessen Namen Kenjiro nicht mal kannte.

Shina seufzte. "Vielen Dank, Kenjiro...", rief sie ihm zu und machte sich auf den Weg zu ihm. Wenig später blieb sie vor den beiden und der Leiche stehen. "Das war Flavis, ein Scharfschütze, der vor einigen Jahren Sêiichî mal schwer verletzt hat, erinnerst du dich, Wataru? Ich habe herausgefunden, dass er auch in der Organisation steckt. Außerdem ist er der Bruder von Yûmikô Otaké..." Man, wollten die ihn heute alle schocken? Erst nannte Kenjiro ihn Bruder und jetzt erfuhr er, dass der Bruder seiner damaligen verstorbenen Freundin ihn hatte töten wollen, das waren ja Aussichten. "Na super und woher kennst du Kenjiro...?" Skeptisch blickte Wataru seine beste Freundin an.

"Er hat mir vor einiger Zeit mal das Leben gerettet, als Gin mich überfallen hat, gehen wir nicht weiter drauf ein, jetzt sind wir beiden wohl quitt, außerdem weiß ich jetzt endlich, wer er wirklich ist... Ich kam letztendlich drauf, als ich mir seine Worte durch den Kopf gehen ließ. ,Man nennt mich Chardonel und ich gehöre zur Schwarzen Organisation... Mach dich über den Namen schlau, dann weißt du es - das hast du mir gesagt, Kenjiro...'

"Ahja..." Wataru schaute seinen... Bruder ... an und wusste nicht, was er sagen sollte, der Schock saß noch zu tief. Kenjiro fand Watarus stichelnden Blick sehr beunruhigend, weswegen er einen Schritt zurückwich. "Wie kommt's, dass du mich Bruder nennst?"

"Baka", entfuhr Kenjiro, als Wataru ihm diese sowieso unsinnige Frage stellte. "Warum nennt man jemanden wohl Bruder, Wataru? Ich sage es jedenfalls nicht zu jedem, sondern nur zu den Leuten, die auch Brüder sind, wenn du verstehst. Ich habe jetzt nur noch einen von der Sorte, auch wenn du nur mein Halbbruder bist. Soll ich dich dann nicht Bruder nennen?" Wataru sah den jungen Mann mit großen Augen an. "Natürlich, wenn es stimmt, dann freue ich mich, schließlich bist du gar nicht so verkehrt und das, obwohl dein Vater wohl Keichiro Takagi sein muss, damit wir Brüder sein können..." Daraufhin herrschte Stille, Kenjiro fehlten die Worte, außerdem traten Tränen in seine Augen. "Ich hasse ihn dafür, was er dir angetan hat..." Wataru fasste es nicht, er sah seinen Bruder schockiert an, im Moment hatte er etwas von einem verletzten Kind, das gleich weinen würde. "Nicht doch, es war nur halb so wild, außerdem..." Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen schloss Wataru die Augen, bevor er seinem Bruder etwas erklären würde, was er noch niemandem wirklich gesagt hatte. "Ohne meinen Vater wäre ich vollkommen anders geworden. Ich muss ihm dankbar sein. Durch seine Strenge und die Gewalt, die er uns zukommen ließ, begriff ich, dass man schlechte Menschen aus dem Verkehr ziehen muss. Er ist im Grunde schuld daran, dass ich Polizist wurde. Mein Traumberuf, ich hätte nie etwas anderes sein wollen, als das. Mein Vater hat mir ja ständig vorgelebt, wie Verbrecher sein können, also wollte ich Gerechtigkeit. Dennoch, er ist mein Vater und ich könnte ihn niemals hassen, egal, was er tat." Kenjiros Augen weiteten sich, denn in dem Moment wurde ihm klarer als bisher, wieso er diesen Mann schätzte. Er war einfach toll und Kenjiro stolz darauf, mit so jemandem verwandt zu sein. "Ich komme bei weitem nicht an dich ran, denn im Gegensatz zu dir, Wataru, hasse ich meinen Vater abgrundtief..." Heulend ging der junge Mann zu Boden und krallte sich in diesen, er war so verletzt und verzweifelt, er schämte sich für seine Taten vor seinem gutherzigen Bruder. "Ich habe getötet, was das Zeug hält, nur um meinem eigenen Vater das Leben zu versauen, in der Hoffnung, der Boss würde ihn ausradieren, stattdessen radierte Chardonnay den Boss aus und übernahm seinen Posten. Meine arme Mutter zwang er ihre schauspielerischen Talente für ihn zu nutzen. Und daran ist nur Sharon schuld, weil sie sich gegen ihn gewehrt hat." Der Hass loderte in den verheulten Augen des 20-jährigen auf. "Er hat sie nicht vergewaltigen können, weil sie zu stark für ihn war, also nahm er meine Mutter... so bin ich entstanden, was für eine Schande... Es konnte ja nichts anständiges aus mir werden..." Wataru knurrte leicht, zog Kenjiro am Kragen zu sich hoch und starrte regelrecht in seine Augen. "Es reicht jetzt! Hör auf dir selber Leid zu tun, das Leben ist eben nie leicht! Für keinen von uns..." Jetzt lächelte Wataru und schloss seinen Bruder fest in die Arme. "Ich werde ab jetzt auf dich aufpassen und darauf achten, dass alles gut wird. Man sagte mir, dein Traum sei die Polizei, also lebe auch danach. Vergiss dein Leben als Killer und hör auf dich schuldig zu fühlen, denn Vater hat dich gezwungen! So ist es doch, nicht wahr? Er hat dich mit deiner Mutter erpresst!" Kenjiro hing heulend an Watarus Brust, Shina fand die Szene rührend. Zwei Brüder, die sich nicht kannten, aber beide schätzten einander und liebten sich, als hätten sie ihr gesamtes Leben zusammen verbracht. "Es tut mir alles so Leid, Kenjiro, hätte ich gewusst, dass es dich gibt, ich hätte dich auf der Stelle aus seinen Klauen befreit, kleiner Bruder..." Wie süß, Shina fing fast an zu weinen und musste sich ein paar Tränen wegwischen. "Jetzt ist ja alles gut, ihr Zwei, oder nicht? Lasst uns erst mal nach Hause gehen. Bald ist ja Weihnachten, wäre ein Besuch bei euch nicht das beste Geschenk für Riina? Schenke ihr quasi einen kleinen Bruder, das würde sie sicher freuen..." Shinas Vorschlag schien Wataru zu gefallen, denn jetzt strahlte er und ließ seinen Bruder los. "Klar! Das ist ja mal was anderes, am besten wir verpackten dich noch als Geschenk...", neckte er seinen Bruder, um die Stimmung aufzuhellen, was ihm auch gelang, denn nun lachte der 20-jährige wieder, worum sein Bruder froh war.
 

Finsternis lag wie ein schwarzer Mantel über Tokyo, nur die Lichter der Straßenlaternen, spendeten noch Licht. Auch in einem kleinen Haus brannte noch Licht, doch es wurde gelöscht und die Frau schloss die Tür zum Kinderzimmer, nachdem der Kleine eingeschlafen war. Sie war eigentlich noch recht fit und entschloss sich ein Buch zu lesen. Natürlich war das Ganze ein Krimi mit einer stillen Liebelei zwischen einer Verbrecherin und einem Kriminalisten. Dass der Kerl ein genauso großer Macho war, wie Sêiichî, war Zufall, deswegen erinnerte er die Frau auch an ihn. Sie war fest davon überzeugt, dass er am Ende sein Leben lassen würde...

Als es gerade richtig spannend wurde, klingelte jemand an ihrer Tür und sie schaute auf. Wieso denn jetzt, wenn sie so vertieft war? Allerdings war sie von Natur aus ein wenig neugierig, weswegen die blonde Frau die Türkette wegnahm und schließlich ganz öffnete. Für einen Moment blickte sie wie durch den Mann hindurch, als wenn er ein Geist wäre, doch dann fing sie sich wieder. "Wenn das ein Scherz ist..." Er schaute sie mit einem verdatterten Blick an, doch dann kam er schnell auf sie zu und küsste sie. Nur er tat solche Sachen, es war immer so, er bekam einfach nicht genug, aber im Moment war sie viel zu verwirrt, um auf solche Dinge einzugehen...

"Was ist los?" fragte er, während er in ihre Wohnung kam und die Tür hinter sich zu machte. "Nichts, bis auf die Tatsache, dass du vor mehr als einem halben Jahr gestorben bist und man wohl..." Der Satz brach ab, es war besser, wenn er nicht wusste, was seine Mutter wohl mit ihm gemacht hatte. "Nee, wenn ich tot wäre, dann wüsste ich das, wirklich, ich bin quicklebendig. Kann es sein, dass du geträumt hast, ich wäre tot?"

"Teran hat mit einer vergifteten Kugel auf dich geschossen, erinnerst du dich nicht mehr...?" Der junge, schwarzhaarige Mann schloss die Augen. "Ja, ich weiß, aber es scheint, als hätte ich das Ganze wider Erwartens überlebt. Deswegen bin ich ja hier, ich wollte dir was sagen...."

"Gleich..." Sie umarmte ihn, auch wenn diese Wissenschaftler es wohl nicht hatten bleiben lassen und an ihm herumgeforscht hatten, er war hier bei ihr und das musste sie den ersten Moment lang erst einmal genießen. "Was hast du denn...? Hast du mich so sehr vermisst?" Auf solch blöde Fragen würde sie ihm nie antworten, also unterließ sie es auch diesmal. "Sêiichî, du bist ein Vollidiot! So etwas darfst du nie wieder machen, jetzt hat sich alles verändert..." Verwirrt löste er sich von der blonden Frau. "Nein, Chris... das ist nicht so... Das mit... ich habe dir doch... Als ich dir sagte, dass ich dich liebe, das war... komm schon, hast du das geglaubt?" Schweiß stand ihm im Gesicht, so dass man sofort bemerkte, wie nervös er gerade war. So sahen nur Lügner aus. "Ich dachte, ich würde sterben, mein Gehirn hatte da eine kleine Macke, deswegen..." Man, war der feige, jetzt lief er tatsächlich vor seinen eigenen Gefühlen davon. Dachte er wirklich, sie würde ihm das glauben? Sie hatte ihn gesehen, er hatte alles ernstgemeint. Er hatte lediglich gedacht, dass er sterben würde und sie nie wieder über dieses Thema reden würden. Jetzt kam er nur hierher, um klarzustellen, dass er das alles gar nicht so gemeint hatte, wie er sagte. "Wenn du gekommen bist, um mir das Herz zu brechen, kannst du auch wieder gehen und ich vergesse, dass du da warst!" schnauzte sie ihn an, weil es sie verletzte, wie er sie abblockte. "Hey, es kann doch wieder alles so werden wie zuvor, immerhin hatten wir ein ziemlich erfülltes Sexleben, oder etwa nicht?" Diese Worte waren zuviel, die Frau war gerade dabei sich rumzudrehen und zur Couch zu verschwinden, aber dann drehte sie sich mit wütend funkelnden Augen zu ihm herum und ihre Hand landete auf seiner Wange. "Idiot! Du machst es dir immer verdammt leicht! Vielleicht bist du noch derselbe, aber du hast einiges verpasst! Ich habe mich verändert, ich will jetzt keine Affäre mehr haben, du wirst leider auf mich verzichten und dir eine andere Frau suchen müssen, die als deine Gummipuppe herhalten soll!" Ihre Worte waren wütend geschrieen, sie erlitt einen Heulkrampf, aufgrund dieser Tatsache rannte sie zum Bad und knallte die Tür hinter sich zu. Natürlich rannte Sêiichî der Frau nach, doch als er die Tür öffnen wollte, bemerkte er, dass sie verschlossen war. "Aber... was ist denn passiert, als ich nicht hier war? Ich weiß doch von nichts, also hau nicht einfach ab, das ist genauso feige! Komm raus und sag mir, was passiert ist! Bitte, ich flehe dich an, lass mich hier nicht so stehen! Lass mich wenigstens den Grund erfahren! Gibt es da einen anderen Mann an deiner Seite?"

Wie konnte er bloß daran denken? Sie hatte doch um ihn getrauert, bis gerade eben noch, nie hatte sie sich auch nur nach einem anderen umgeschaut. Die Tränen rannen über ihre Wangen, ein eindeutiger Beweis dafür, dass sie nicht mehr die Alte war, aber so musste er sie nun wirklich nicht sehen. Die 29-jährige lehnte an der Tür und rutschte an ihr nieder. Erst einmal musste sie sich wieder beruhigen, dann würde sie vielleicht noch einmal mit ihm reden.

Weil sie so geschrieen hatte, fing nun das Baby an zu brüllen, was Sêiichî natürlich nicht verborgen blieb. Er schaute sich im Zimmer um und fragte sich, wo das her kam. Sie öffnete die Tür, ihre Tränen hatten sich verabschiedet und ein mehr als nur ernster Gesichtsausdruck war in ihr Gesicht getreten. Sie nahm Sêiichî am Arm und ging mit ihm zum Kinderzimmer, danach öffnete sie die Tür und ging zu dem Kleinen hin, um ihn aus seinem Kinderbett rauszuholen. "Shhh, Mama ist bei dir, nicht weinen." Anscheinend war die Frau so etwas wie ein Naturtalent, denn kaum hatte sie den Kleinen im Arm hörte er auf zu schreien, was Sêiichî fast schon als ein kleines Wunder ansah. "Ähm..." Mehr brachte er erst einmal nicht heraus, er war sogar ein wenig rot um die Nase geworden. Wie sanft sie zu Kindern sein konnte, verwunderte ihn diesmal noch viel mehr. "Das ist der Grund, Sêiichî, weswegen ich mich verändert habe. Mit einem Kind will ich kein wildes Leben mehr führen. Akzeptier es, oder verschwinde!" Welch harte Worte, aber er würde nicht wegrennen, es war doch nur ein Baby. "Wie bist du an das Kind gekommen? Warst du einsam und hast eines adoptiert?" Total im Dunklen tappend, fragte er das, was sie verwunderte, dass er nicht von selbst auf die Idee kam, dass das auch sein Kind sein könnte. "Das hatte ich nicht nötig, Darling... Man hat dafür gesorgt, dass ich das nicht musste. Als du mich verlassen hast, war ich schwanger."

"Ach ja? Und von wem ist es, wenn ich das wissen darf?" Eine gewisse Eifersucht war aus seiner Stimme rauszuhören, auch wenn sie diese Frage extrem dämlich fand. "Nett zu erfahren, was du über mich denkst, du Casanova. Rate doch mal, wenn du mich kennst, kommst du darauf." Er sah total überfordert aus, nein, das gab es nicht zweimal, er kam wirklich nicht auf die Idee, dass das sein Verdienst war, also musste sie es ihm wohl auf die harte Tour sagen. "Du kleiner Baka, das ist dein Sohn... Als es passiert ist, hatte ich nichts mit einem anderen. Es war im Frühjahr. Du weißt doch noch, wir sind gemeinsam in Urlaub gefahren... Und dort hatte ich nichts mit anderen, glaub mir. Der hübsche Junge da ist dein Verdienst." Sie klang sanft, wie eine Mutter eben zu klingen hatte und aus ihrer Stimme klang der ganze Stolz einer solchen heraus. "Höh?" Mit zuckenden Augenbrauen, blickte er sie an, er wollte das einfach nicht glauben, aber wieso sollte sie ihn belügen? Mit so etwas schon gar nicht. "Oh man", seufzte er. "Kaum bin ich mal eine Weile weg, kriegst du mal eben ein Kind von mir, also wirklich."

"Hey, hey, daran bin ich nicht alleine schuld. Du hättest ja auch mal was für Sicherheit tun können und jetzt beschwer dich mal nicht! Wenn du bei mir bleibst, kommen harte Zeiten auf dich zu, Schätzchen! Glaub ja nicht, dass du mir so davonkommst!"

"Wie heißt er?" wollte Sêiichî wissen, etwas anderes erregte gerade weniger sein Interesse. Lächelnd schloss sie die Augen, denn sie fand, dass sie den richtigen Namen gefunden hatte. "Er heißt Shawn und so wird er auch immer heißen. Schreibt man es in Kanji, bedeutet der Name Geschenk, als genau das sehe ich dieses Kind an, als ein Geschenk. Du glaubst gar nicht, was es mir bedeutet hat, schwanger zu sein, wo du doch tot warst. So war immer ein Teil von dir in mir und hat mich nie verlassen." Es standen Tränen des Glücks in ihren Augen, welche diese verlassen wollten. "Auch wenn du weg warst, du warst auch immer an meiner Seite, selbst wenn du dich nicht daran erinnerst." Er ging auf sie zu und zog sie leicht zu sich. "Jetzt bin ich wirklich wieder da und wenn es dir recht ist, will ich, dass wir eine Familie sind. Es wird zwar sicher nicht leicht werden, so zu leben, aber ich tue alles, um bei dir sein zu können." Ja, ja, jetzt auf einmal, nur weil sie ihm gedroht hatte sich ihm zu entziehen. "Hast du Angst gehabt, ich würde meine Drohung wahr machen?" Ein Seufzen entkam ihm. "Hey, ich habe die schönste Zeit meines Lebens an deiner Seite verbracht, ich wäre ja ziemlich bescheuert, wenn ich das einfach vergessen würde."

"Sêiichî, ich liebe dich, das weiß ich, seit du von mir gegangen bist!" Das musste nun einfach sein, auch wenn es ihm nicht passen würde, sie wusste ja nicht, wie er reagieren würde. Wieso auch nicht, immerhin hatten sie einen Sohn, da konnte sie ihm ruhig mal sagen, was Sache ist?! Gleich nach ihren Worten schmiegte sie sich an ihn, kaum zu fassen, wie glücklich er sie machen konnte, das hatte bisher noch nie jemand geschafft. "Es ist verrückt, ich war verheiratet, hatte zwei Beziehungen, doch nichts hat etwas gebracht. Ich konnte einfach nicht schwanger werden, dann kamst du und nach verdammten acht Jahren, passiert es und du verlässt mich... Weißt du, was für ein Gefühl das war? Ich kam mir so bestraft vor..." Er drückte sie fest an sich und atmete den Duft ein, den er so liebte. "Es tut mir Leid, ich war unvorsichtig, weil ich dachte, man würde dich töten, was wohl eine gemeine Falle war. Ich habe vor lauter Angst nicht mehr nachgedacht." Ein kleines Lachen entkam ihr.

"Die Organisation existiert nicht mehr, vielleicht sind ein paar Mitglieder übrig, aber die Organisation an sich, die gibt es nicht mehr, Gott sei Dank. Jetzt können wir wirklich mal das Leben genießen, und du wirst mal etwas vorsichtiger sein, verstanden? Ich will nicht, dass mein Kind ohne dich aufwächst, immerhin hatten wir großes Glück, das sollten wir nie vergessen..." Das sollte auch heißen, dass sie alles zertsören würde, was ihn wieder leben ließ.
 

Irgendwie fehlte noch etwas, weswegen sie ihn hinter sich herzog und mit ihm im Zimmer nebenan verschwand. Ihr Weg führte die Frau erst mal zur Stereoanlage, in welche sie eine CD einlegte. "Erinnerst du dich noch an dieses Lied?" fragte sie sanft und wartete darauf, dass die ersten Töne kamen, was nicht lange dauerte. "Sicher... das ist With or without you von U2" fast etwas schüchtern klang er, weswegen er auch leicht rot wurde, denn das Lied war für ihn so etwas wie eine Verbindung zwischen ihnen. "Mein Lieblingslied...", meinte er verwundert.

"Ich weiß..." Aber nicht nur das, auch für sie barg das Lied so etwas wie eine schöne Erinnerung, die mit ihm zu tun hatte. Während sie da so regungslos vor den Boxen stand, zeichnete sich ein Lächeln auf ihren Lippen ab. "Es war das erste Mal, dass du mich an dich rangelassen hast..." Woher wusste er das denn nun? Interessiert dreinschauend drehte sie sich zu ihm um. "Erkläre, wie du darauf kommst!"

Für wie dämlich hielt man ihn denn überhaupt? "Du warst damals nicht da, als alles begann, selbst wenn ich es nicht gewusst hätte, eure Art war so verschieden, dass ich es merken musste." Er schloss schwärmerisch die Augen. "Sie hat es mir sehr leicht gemacht..." Ein Seufzen kam über seine Lippen. "Und na ja..." Er wurde leicht rot. "Ich mag es viel lieber deine Lippen zu küssen, als die dieser unbekannten Frau, die sich als dich ausgegeben hat." Das reichte ja anscheinend noch nicht, deswegen musste er noch dicker auftragen. "Du hast eben mehr Niveau, und du bist mehr sexy, als sie es war, deine Beine sind um einiges schöner als ihre und alles an dir eben..."

"Du willst etwas bestimmtes", erkannte sie und seufzte kurz lächelnd. Das war doch jetzt mal wieder typisch für Sêiichî, hatte er keine anderen Gedanken? Wieso fragte sie sich das immer wieder, wenn sie doch genau wusste, dass sein Hirn in der Hose steckte? "Wie kommst du denn auf den Trichter?"

Dachte er wirklich in dem Punkt konnte er ihr etwas vormachen? Also wirklich, er sollte sie besser kennen. "Weil es eindeutig ist? Ich kenne dich doch, es wäre ja auch fast schon bedauerlich, wenn du es nicht drauf anlegen würdest, dann müsste ich mir wohl Sorgen machen, ob etwas bei dir nicht ganz in Ordnung ist", erwiderte die hübsche Blondine in einem neckischen Unterton, der verriet, dass sie ihn damit aufzog. "Einmal Macho, immer Macho, so in etwa sehe ich das." Sie war die Coolness in Person und sagte es vollkommen ruhig, ohne mit der Wimper zu zucken. "Bei so einer schönen Frau wie dir doch kein Wunder." Da, er tat es schon wieder, er versuchte sie um den Finger zu wickeln. Wer das nicht mitbekam, musste verdammt dämlich sein. "Das weiß ich alles selbst, sag doch mal was, das ich noch nicht weiß", meinte sie eingebildet und entlockte ihm einen Halbmondaugenblick. Damit musste er leben, immerhin war er ja selbst schuld, wenn er es darauf anlegte und sie mit Komplimenten überhäufte, es war ja nicht das erste Mal. "Ich bin blond, Sêiichî, aber nicht total verblödet", meinte sie in einem stichelnden Unterton. "Ganz schön frech, dass du das denkst, jetzt muss ich dich ja wieder bestrafen." Ein fast irres Lachen kam über sie, als sie sich ihm näherte, da er sich schon auf das Bett gesetzt hatte. Kaum hatte er sich versehen, war er rückwärts auf dem Bett gelandet und sie drückte seine Handgelenke ins Bett. "Wenn du es auch nur wagst, etwas in der Richtung zu tun, lernst du mich mal kennen." Och, hatte er es denn nötig, ihr zu drohen? "Hast du etwa Angst, oder wieso greifst du auf das niedrige Niveau der Drohung zurück?" Wie immer, an ihrem Selbstvertrauen schien sogar er zu scheitern, womit er aber nicht wirklich ein Problem hatte, weil er starke Frauen bewunderte, welche, die sich wehrten und ihren Weg gingen. "Ich, Angst? Davon träumst du, Darling." Er mochte es nicht, wenn er von ihr unter Druck gesetzt wurde, weswegen sie es immer wieder versuchte, ihn festzunageln. "Gibt's auf, Schatz, du wirst wieder scheitern... Du hast es schon so oft versucht, dass man es nicht zählen kann und doch hast du nie Gewalt über mich, auch wenn du das gerne hättest..." Der würde sich noch wundern, sie war gerade so in Stimmung ihn zu quälen und wenn er schon so redete, dann würde er nachlässig sein, was sie versuchen würde, auszunutzen. Er dachte doch schon gar nicht mehr daran, dass sie mal Erfolg haben könnte, dann würde ihm aber Hören und Sehen vergehen. "Baka, dein Lieblingsspruch war doch: Es gibt immer ein erstes Mal! Das hast du mir damals an den Kopf geworfen und mich feige genannt, du kleiner Mistkerl! So was vergesse ich nicht..." Ein gemeingefährliches Grinsen erschien auf ihren Lippen, was ihn aber nicht abschrecken konnte, denn das war der Mann schon seit Jahren an ihr gewohnt. Wie konnte ein sanfter Mensch nur so durchtrieben sein? Aber wenigstens nicht langweilig. Sie sollte sich um Himmels Willen nicht ändern, er mochte es fast sogar von ihr geärgert zu werden. "Och, du warst in meinen Augen ja auch feige." Er hatte keine Angst sie zurück zu ärgern, das würden sich nur wenige trauen und er gehörte gerne zu diesen paar Leuten, die keine Angst vor ihr hatten. "Du hast nichts unternommen, obwohl du gehasst hast, was du tust, ohne mich hättest du es nie gewagt, deinen Vater zu betrügen." Frechheit, aber er würde sie nicht auf die Palme bringen, die Frau würde nur ihre Gelüste befriedigen und ihn dafür benutzen, das hatte er verdient, wenn er so frech zu ihr war.

Be with me...

Einer ihrer Fingernägel bewegte sich gefährlich über den Stoff seines Hemdes. "Du bist ein Idiot, Sêiichî, da draußen ist eine eisige Kälte, aber so etwas wie Pullover kennst du nicht mal." Der Kerl würde sich wegen seines Egos noch den Tod holen. "Sagt die Frau, die im dünnen Nachthemd im Winter in dünner Bettwäsche schläft."

"Du redest, als wenn ich damit draußen in der Kälte rumlaufe", sie legte ihrer Stimme einen leicht giftigen Ton bei und schaute ihn an, als wolle sie ihn bei lebendigem Leibe verspeisen. Seine Hand wanderte unter ihr Nachthemd, das hatte sie ja geahnt, er konnte seine Hände eben nicht bei sich behalten, wenn, dann musste man ihn schon dazu zwingen. Vorerst beließ sie es dabei, die Knöpfe zu öffnen und ihre Lippen über seinen entblößten Körper zu bewegen. Das war etwas, was sie so gut wie nie tat, heute würde sowieso eine Veränderung auf die nächste folgen, das mit ihrem Sohn war nur der Anfang gewesen. Sie war vollkommen von Sinnen und machte sich über seinen Körper her, was ihn unwillkürlich zu einem Keuchen brachte. Seit wann hatte sie es denn nötig? Vermouth war stets die Frau gewesen, die so etwas überhaupt nicht nötig zu haben schien, zumindest nicht so sehr wie er, weswegen er ziemlich oft bei ihr angeeckt war, wenn er mal wieder Lust verspürte und an ihr rumbaggerte. Es war aber zur Abwechslung mal ganz erholend, verwöhnt zu werden. Er seufzte, als er den Gedanken hegte und spürte wenig später, wie sie an seiner Brustwarze lutschte, was ihn fast irre werden ließ. Der arme Kerl war gerade dabei es zu genießen, als sie ihre Zähne einsetzte und er ein fast schreiähnliches Stöhnen von sich gab. Es war nur ein zärtlicher Biss gewesen, auch wenn es doch ziemlich wehtat, was ihn erst richtig heiß machte, wenn sie so etwas tat, was sie natürlich wusste. Als er sie zu sich hochziehen wollte, weil er Sehnsucht nach einem heißen Kuss verspürte, drückte Chris ihn wieder zurück. Vergeblich versuchte er an sie heranzukommen, weswegen er sie schon bettelnd ansah, aber in dem Punkt war sie gnadenlos. "Mhm.." Sie schaute an ihm runter. "Du hast keine Beherrschung, absolut nicht... Schäm dich." Ein leises Lachen war zu hören, als sie seine eine Hand am Bett festband. "Buhu", gab sie von sich. "Nicht aufgepasst, du notgeiler Bock." Er hatte sich einen Moment lang zu sehr auf ihre Lippen konzentriert und wurde dann derartig bestraft. "Nein", er sah sie hart an. "Mach mich los." Die andere Hand wurde von ihr festgehalten, so dass er die eine, die schon gefesselt war, nicht befreien konnte und drückte sie gegen das Bettgestell, um auch diese zu fesseln. "Mach mich los!" Mit einem bösen Unterton, fast schon drohend, forderte er von ihr, dass sie ihn losmachte, was sie nur grinsend beäugte. "Och, was wenn ich aber keine Lust dazu habe, Darling?" Er sah irgendwie verängstigt aus, ja, genauso wollte sie ihn mal erleben. "Genieß es einfach, ist doch mal Abwechslung."

"Hey, ich vergreife mich auch nicht von hinten an dir, weil du das hasst, also mach mich los, ich mag es nicht, wenn man mich fesselt und somit hilflos macht."

Ihre Hände strichen provokant, aber doch zärtlich über seinen Brustkorb, wobei sie gerissen lächelte.

"Och, sehe ich aus, als wenn mich das interessiert?" fragte sie frech und auch ein klein wenig herausfordernd, er sollte sich ja etwas wehren und wütend werden, dann würde Sêiichî vielleicht nachher ziemlich aus der Haut fahren. Wenn sie mit ihm fertig war, würde er sowieso nur noch aus dem letzten Loch pfeifen. Ihr Blick sagte alles, sie wollte ihn zur Weisglut treiben. "Chris, bitte... das macht mir so keinen Spaß..."

Totale Einbildung, er wusste ja wahrscheinlich nicht mal wie das war, woher wusste er dann also, dass es nicht mit Spaß verbunden sein würde? Dass er zu betteln anfing, sagte ihr, dass er wirklich Angst davor hatte. "Ich habe aber keine Lust auf deine Spielchen, ich will heute selbst mal etwas aktiv sein, komm damit klar, oder du wirst heute ohne mich einschlafen... dann gehe ich auf die Couch und lasse dich liegen." Das zog in der Regel total, weil Entzug noch schlimmer für ihn sein würde, er war im wahrsten Sinne des Wortes süchtig.

"Das kannst du doch nicht einfach mit mir machen, das ist Erpressung! Du fesselst mich und lässt mich dann liegen? Das würde ich dir nie verzeihen", schmollte er. Oh mein Gott, wie süß, jetzt war er aber wirklich verzweifelt, er drohte mit Dingen, die er sowieso nicht ernst meinen konnte, weil das nämlich zu viel für ihn war, von ihr abzulassen. Dem war sie sich sicher. Das Lachen konnte sie sich nicht mehr verkneifen, es war zu witzig, was er da sagte. "Sêiichî, du bist wie ein kleines Kind, das seinen Willen durchsetzen will, aber bedaure, heute habe ich keine Lust nach deiner Pfeife zu tanzen, ich habe meinen eigenen Kopf, versuche mich besser nicht davon abzubringen, du weißt, dass ich es nicht so nötig habe, wie andere und durchaus ohne auskomme, also sei nett zu mir, sonst geht es dir heute Nacht ziemlich beschissen." Man musste ihm eben auch mal eine Lektion erteilen, sonst dachte er am Ende noch, dass er immer bestimmen durfte, bei ihr hatte er ja auch nicht lange gefackelt und sie gemein ausgeschaltet, indem er sie fesselte und sich an ihr aufgeilte, ihr Körper machte ihn eben an, weswegen er diesen brauchte, um richtig auf Touren zu kommen, außerdem fand er es wohl interessant, wenn sie wild wurde, weil man sie eingeschränkt hatte. Heute wollte sie ihn mal so weit bringen...

Ohne große Umschweife wanderten ihre Hände zu seiner Hose, da sein Hemd ja schon den Boden gegrüßt hatte und zog sie ihm einfach runter, wobei sie gehässig grinste. "Wenn du mich je wieder losmachst, wirst du es bereuen, glaub mir, wenn du das jetzt tust, werde ich mich rächen..." Uhhh, er war ja so niedlich, wenn er seine Ruhe verlor und langsam aber sicher von Verzweiflung aufgefressen wurde. Wovor hatte er denn eigentlich solche Angst? Dass er sich nicht wehren konnte? Dass er nicht die Kontrolle hatte und demnach auch die Bewegungen und das Maß der Erregung nicht kontrollieren konnte? Armer Kerl, der konnte ihr ja Leid tun. Das war doch nichts, wovor man Angst haben musste, er würde schon noch auf den Geschmack kommen, dafür würde sie jetzt höchstpersönlich sorgen. Bisher hatte sich auch noch kein Mann bei ihr beschwert, er würde auch nicht den Anfang machen. "Du bist ja ein kleiner Angsthase, Sêi-chan", machte sie sich lustig, als sie ihm die Boxershorts runterzog und sah, dass er bereits erregt war, auch wenn sie das schon vorhin bemerkt hatte. Vorerst begnügte sie sich mit seinem Bauchnabel, den sie mit der Zunge liebevoll neckte, bis sie mit ihrer einen Hand zwischen seine Beine ging, was ihn augenblicklich zusammenzucken ließ. "Hör auf, mach's besser nicht, du würdest nur enttäuscht sein..." Daher wehte also der Wind, oje. "Nö", sagte sie eiskalt und hauchte ihm zwischen die Beine, woraufhin er die Augen verdrehte. "Das ist aber gemein", quietschte er ihr regelrecht entgegen.

"Ich will das nun mal so, wie oft habe ich mir das von dir anhören dürfen? Reiß dich doch mal zusammen, so schlimm wird es schon nicht werden." Ein klein wenig musste ihn seine Freundin wohl beruhigen, was er ja irgendwie süß fand und deswegen lächeln musste. "Ich pass auf, dass nichts danebengeht", ärgerte sie ihn dann aber gleich wieder und küsste die Spitze seines Gliedes flüchtig. "Wie bitte? Das ist nicht witz-", er wurde durch ein Stöhnen seinerseits in seinem Satz unterbrochen, ihm brach der Schweiß aus und er bemühte sich dem standzuhalten, was schwerer wurde, als sie ihn ganz in sich aufnahm und zu saugen begann. Es war zu spät, er fing hemmungslos zu stöhnen an, sein Körper bebte und der Schweiß breitete sich auf diesem aus. "Oh mein Gott", gab er von sich, er fühlte sich wie unter Strom gesetzt. Die Frau wurde immer gemeiner, indem sie stets beschleunigte und es ihm absichtlich schwer machte, anscheinend wollte sie tatsächlich, dass er in ihrem Mund kam, dagegen aber hatte er was, es widerstrebte ihm so etwas zu tun. "Hör jetzt verdammt noch mal auf damit! Ich will nicht!" Bockig wandte er sich unter ihr, sie hatte ja gar nicht vor, es so weit zu treiben, er sollte nur schön weiter verzweifelt sein, das war ja irgendwie geil, wie er sich anstellte. Ein fieses Lächeln kam in ihrem Gesicht auf, als sie von ihm abließ und sich um die Fesseln kümmerte. "Sei froh, ich werde gnädig sein und dich nicht wie einen Gaul bereiten, Glück gehabt, dass ich mag, wie du es tust." Sie grinste frech, denn die Frau wollte schlichtweg wissen, wie weit er in seiner Wut und Verzweiflung gehen würde, ob er sich ohne Rücksicht auf Verluste auf sie stürzen würde... Mal sehen, wie viel Beherrschung er wirklich aufbringen konnte. Langsam erhob er sich vom Bett und zog ihr das Nachthemd aus, daraufhin hatte sie nur noch ein kleines Stück Stoff zwischen ihren Beinen, was aber sicher nicht lange so bleiben würde, sie kannte ihn doch. Er ging mit seiner Hand in ihren Slip und drang gleich mit seinem Finger in sie ein. Stürmisch wie immer, aber Sharon genoss es, wenn sie mal einstecken musste, normalerweise taten das die Männer bei ihr immer, bei ihm war das etwas anderes, er durfte das tun, andere würden dafür gegen die Wand fliegen. Bereits ziemlich erregt, fuhr sie ihm mit der einen Hand durch die Haare, er hielt sie im Arm, weil er ja auch nur eine Hand dazu brauchte, um sie heiß zu machen. Sie schmiegte sich etwas an seinen Körper, so dass er ihre Schulter loslassen konnte und mit der anderen Hand an ihrem Körper beschäftigt sein konnte. Auch ihr stand bereits Schweiß auf der Stirn und obwohl sie sich sehr zusammennahm, stöhnte sie leicht auf. "Oh, Sêiichî", keuchte sie, was normalerweise nicht ihr Ding war, solche Sachen zu sagen, es war ihr eben rausgerutscht. "Ich verzeihe dir noch einmal", meinte er in einem schelmischen Unterton und ließ mit seinem Finger von ihr ab, woraufhin er sie hemmungslos auf den Mund küsste und wild nach ihrer Zunge zu schnappen begann, dabei legte er sie ins Kissen und zog ihr das letzte Kleidungsstück die Beine hinab. Seine Hand wanderte dabei über ihren Oberschenkel, so sanft, dass es fast wie ein Traum war. Seine Lippen folgten seiner Hand und gingen zwischen ihre Beine, wo er erst ein wenig blies und dann zu saugen anfing, so dass sie den Kopf erregt zur Seite wandte. Was machte er da nur wieder für Dinge mit ihr und vor allem wie? Wie schaffte er es jedes Mal, dass ihr die Luft wegblieb und sie Angst haben musste an ihrer Lust zu ersticken? Er wollte sie nicht mehr als nötig quälen, dafür war er schon viel zu scharf auf sie. Sêiichî schaute immer wieder fasziniert auf ihren verschwitzten Körper hinab. Sie verlangte ja regelrecht danach. "Komm", mit einem sanften Lächeln zog er sie wieder an sich und küsste sie stürmisch. Ihre Zungen widmeten sich einander und führten leidenschaftliche Bewegungen aus. Sêiichî kniete sich etwas zwischen die Beine seiner Freundin, die auf dem Rücken lag und hob ihr Becken etwas zu sich. Mit einem recht schnellen Stoß glitt er in sie und entlockte ihr einen keuchenden Laut. Sie ließ sich auf ihn fallen und verlagerte ihr gesamtes Gewicht auf seine Oberschenkel. Der 25-jährige beugte sich leicht über sie und fing an schnelle Stöße auszuteilen, die sie keinesfalls kalt lassen konnten. Es kam selten vor, dass sie ihn so tief in sich spürte und sich so sehr beherrschen musste wie jetzt, so dass sie sich auf die Lippen biss. So schnell würde ihm wohl auch niemand das Wasser reichen können, nur bei ihm fuhren ihre Gefühle wirklich Achterbahn. Er genoss es in vollen Zügen sie keuchen zu hören und zu sehen, wie sie es genoss, dass er in ihr war, was ein glückliches Lächeln in seinem Gesicht aufkommen ließ. Sie rutschte etwas auf seinem Schoß hin und her, während er für die schnellen Stöße sorgte und so keiner von ihnen unbeteiligt blieb. Ihr Keuchen wurde immer heftiger, ebenso ihre eigenen Bewegungen und das Herz in ihrer Brust schlug wie wild. Aber auch spürte sie seine warmen Hände, die ihre Beine festhielten und sie zu ihm zogen. Sie wollte nicht mehr von seinen Lippen getrennt sein, stützte sich etwas ab und klammerte sich dann an seine Schultern. Ihre Hände fuhren über die sanfte Haut seines Rückens, während sie seine Lippen innig umschloss und an ihnen saugte, wobei ihre Zunge wie immer nicht untätig bleiben konnte. Seine Bewegungen verlangsamten sich etwas und er sah sie an. Sein Blick hatte etwas sehr bewunderndes und verliebtes inne, was auch sie sah, weswegen wieder ein Lächeln in ihrem Gesicht aufkam. "War das schon alles, Darling, da bin ich aber besseres gewöhnt?!" ärgerte sie ihn und entlockte ihm einen Schmollblick. Eigentlich sollte das ja nur heißen, dass er nicht aufhören sollte, aber es ging nicht anders, ein paar Gemeinheiten mussten eben her, sonst würde er was vermissen. Sêiichî verschloss wieder ihre Lippen mit seinen, darauf gab er ihr keine Antwort, also wirklich. Mit einem gerissenen Lächeln drehte er sie auf den Bauch und legte sich auf sie. "Rache ist süß, Chris-chan!" meinte er in einem gefährlichen Lachen und drang von hinten in sie ein. Empört und erschrocken zugleich, keuchte sie auf, allerdings beschwerte sie sich weniger, denn das Verlangen, das er sie spüren ließ, wenn er an ihrem Nacken saugte und dabei ihre Schultern sanft massierte, und zugleich dieses brennende Gefühl in ihr aufkam, das sie gänzlich durchdrehen ließ, machten sie glücklich, weswegen sie den Kopf in den Nacken schwang und immer lauter und regelmäßiger aufstöhnte. Der kleine Mistkerl wagte es tatsächlich, das mit ihr zu machen, aber wenn er ihr ihre Gemeinheit verzeihen konnte, dann würde sie es auch können, vor allem, wenn dabei solch wunderbare Gefühle rauskamen, die ihren Atem rasen ließen und ihrem Körper ein heftiges Kribbeln gaben, das sich überall ausbreitete und sich letztendlich irgendwo zwischen ihren Beinen sammelte und sie kraftvoll kommen ließ. Als er spürte, wie sie kam, ließ auch er alles raus und empfing seinen Höhepunkt sehnsüchtig, wobei er sogar etwas fest in ihren Nacken biss, um sein Keuchen zu verdrängen. Man hörte, dass beide ziemlich außer Atem waren und er war sogar so am Ende, dass er einfach auf ihr liegen blieb. "Ich bin doch keine Matratze, Sêiichî", beschwerte sich die 29-jährige bei ihm und seufzte kurz, bevor sie ihn seitlich von sich warf und sich wieder auf den Rücken legte. Schweigend starrte sie zur Decke und sinnte einfach mal über das Getane. Auf einmal spürte sie seine Hand bei ihrer und schaute zu dieser, wie von selbst musste sie lächeln. "Jetzt zufrieden?" fragte sie ihn und wehe er würde nein sagen. "Fast." Die Augen schließend zog er sie zu sich und küsste sie zärtlich, so wie es die meisten an ihm wahrscheinlich gar nicht gewohnt waren. Chris genoss seinen sanften Kuss und schlang ihre Beine um ihn, wenig später lag sie auf ihm und legte ihren Kopf bei seiner Brust ab. Ihre Lippen liebkosten seinen Hals, was er stillschweigend zuließ und zu genießen versuchte, dabei vergrub er seine Hände in ihren vollen Haaren. "Du bist toll", er küsste ihre Wange und ließ seine Hände über ihre Haut gleiten, von der einen Stelle zur anderen, bis er sie überall angefasst haben würde. "Weiß ich doch..." Das wollte er sicher nicht hören, aber so bescheuert ihm zu sagen, wie gut er gewesen war, würde sie nie sein.

So war es immer, nachdem sie Sex gehabt hatten, kamen sie zur Ruhe und verwöhnten sich noch eine Weile mit Zärtlichkeiten. Dies war der krönende Abschluss einer wundervollen Nacht, von welchen es noch viele geben würde, da waren sich beide sicher.

Ihr Blick ruhte auf seinem Gesicht, er fuhr mit den Händen über dieses, wobei ein Lächeln auf seinen Lippen aufkam. "Wie lange tun wir es jetzt schon?" fragte er schelmisch, woraufhin sie einen Schmolllaut von sich gab. "Wenn du das nicht weißt, dann kann ich dir auch nicht helfen...", antwortete die Frau mit einem Seufzen und schüttelte anschließend den Kopf. "So war das nicht gemeint... ich weiß noch genau, dass es dein vierundzwanzigster Geburtstag war, also tu nicht so, als hätte ich dieses Ereignis die Jahre über vergessen. Ich bezweckte etwas ganz anderes mit dieser Frage..." Sein Lächeln wurde jetzt etwas geheimnisvoll, so dass sie ihn fragend ansah. "Ich kann dir nicht ganz folgen, Darling..."

"Ich habe dich jetzt über acht Jahre getestet, allmählich dürfte es mal reichen...", machte sich der Mann über sie lustig und ließ seine Hände über ihren Rücken wandern. "Acht Jahre und es war jedes Mal aufs neue interessant und spannend. Mit keiner Frau hab ich das erlebt, was ich mit dir erlebt habe, richtige Befriedigung gabst nur du mir, das hat sich nie geändert. Du sollst für mich die Einzige sein... Du bist diejenige, welcher all meine Liebe gehören soll, verstehst du das? Kaum zu fassen, dass ich acht Jahre dafür brauchte, um das zu erkennen... Eine Familie sind wir ja schon, oder nicht? Lass uns den Rest auch noch vollbringen. Ich will, dass du, wenn du meinen Ehering an deinem Finger ansiehst, an deinen Mann denkst, an mich! Und du sollst lächeln, wenn du ihn ansiehst. Dann gehörst du endlich mir und ich gehöre dir. Wie gefällt dir mein Vorschlag?" Ein Lachen entfuhr ihr, denn sie nahm ihn nicht ernst, schließlich war er nicht der Typ für so etwas, also musste die Frau lachen, so dass ihr schon Tränen kamen. "Sehr witzig! Wenn ich deine Lippen nicht gekostet hätte, würde ich sagen, dass du getrunken hast. Du solltest allmählich wissen, dass ich nicht auf solche Witze stehe, also wirklich! Du könntest doch nie treu sein, machen wir uns nichts vor, du bist nicht für eine Ehe gemacht." Es verletzte ihn, dass sie ihn nicht ernstnahm, also gab er ein Seufzen von sich. "Das war mein voller Ernst, ich werde mich zusammenreißen und nie wieder eine andere Frau so anfassen, wie ich dich anfasse. Menschen ändern sich..." Sie schüttelte den Kopf. "Ja, tun sie, aber du wirst immer ein Macho sein und immer andere Frauen wollen, das ist etwas, was ich weiß."

"Bist du dir da sicher?" gab er zurück. "Wenn man etwas verloren hatte und es wieder hat, lässt man es nie wieder gehen..." Sêiichî wandte den Kopf zur Seite, damit sie die Tränen nicht sah, welche in seinen Augen standen, allerdings bekam sie es so oder so mit, weil sie wusste, wie verletzbar er sein konnte, außerdem konnte man die Tränen quasi hören, seine Stimme klang nämlich ganz danach. "Du meinst, als wir voneinander getrennt waren..."

"Ich will dich nicht verlieren, also muss ich versuchen dich an mich zu binden, ich will mir sicher sein, dass du mich niemals verlässt, da wäre so ein Eheversprechen doch genau das Richtige..." Boah, die Frau sah ihren Freund empört an. "Bitte was? Das ist ja ein ganz schön starkes Stück, dass du es so schaffen willst. Und dann meinst du, dass ich dich nie verlassen kann? Oh nein, darauf habe ich keine Lust. Ich will nicht heiraten, um es nachher zu bereuen und mich wieder scheiden zu lassen... ich will nicht den Ring an meinem Finger hassen und an uns zweifeln, weil du mich mal wieder mit einer anderen Frau betrogen hast..." Wut klang aus ihrer Stimme raus, die ihn verunsicherte. "Denkst du wirklich, dass ich lüge, wenn ich sage, ich will dir treu sein....?" Der 25-jährige nahm ihr Gesicht in seine Hände und zwang sie quasi dazu ihm in die Augen zu sehen. "Sieh mich an... Ich will nur dich!" Er schmunzelte. "Sieht so ein Lügner aus.. mhm?" Chris spürte den heftigen Herzschlag in ihrer Brust, als er sie so anschaute, in dem Moment sah man die Ernsthaftigkeit in seinen blauen Augen, so dass sie heftig schluckte. "Nein... du bist kein Lügner... und wenn du es ernst meinst, dann heißt meine Antwort ja, eigentlich habe ich seit Jahren innerlich davon geträumt, dass du mal sagen würdest, du wolltest nur mich, stattdessen hast du ständig von irgendwelchen anderen Frauen geredet, ich hatte irgendwann die Schnauze voll. Du hattest aber anscheinend nie genug und kamst immer wieder, um dich zu bemühen, Treue bekam ich dennoch nie, also fand ich mich damit ab, auch wenn es mich unglücklich machte. Du warst ja immer da und ich hatte dieses Gefühl der Sicherheit, die Sicherheit, dass du mich nie im Stich lässt, das hat mich an dich gebunden, ohne dass du es bemerkt hast. Dass du mich liebst, das wusste ich hingegen immer. Die Art wie du mich angesehen hast, oder wenn du besorgt warst, das alles waren Indizien dafür. Wie kamst du nur auf die Idee, dass du mich täuschen könntest?" Ein Seufzen entkam ihm. "Ich dachte, wenn ich von meinen Onenightstands rede, würdest du nie dahinter kommen. Ich wollte wohl einfach nicht die Wahrheit erkennen und wahr haben, dass da mehr zwischen uns war, als eine stürmische Affäre. Ich wusste, du brauchst einen Mann, um nicht alleine zu sein, also war ich die ganzen Jahre über da, so oft wie ich konnte. Ich wollte dir das geben, was du wolltest, du solltest denken, dass das zwischen uns nur dem Spaß gilt. Dass ich mich in meine Affäre verliebe, war nicht geplant. Und ich denke, von heute auf morgen, kann ich auch keine Frau lieben, ich muss mich langsam auf sie einlassen. Wieso sollte so eine wie du mich auch lieben? Alle haben sie mich auf Anhieb geliebt, doch du warst anders, du hast dich mir entzogen, immer wieder. Ein spannendes Spiel und immer dachte ich, dass du die Sache locker siehst und ja gar nicht ernst nimmst. Wieso auch? Für dich waren Männer meistens ja nur Spielzeuge... Du hast sie alle umgarnt und wenn du Erfolg hattest, waren sie auch schon wieder vergessen..." Ein lautes Lachen entkam ihr. "Oh ja, die die sich auf Anhieb an mich rangemacht haben, waren ja auch öde. Eigentlich wollte ich ja immer jemanden, der es mir schwer macht, ich wollte ein bisschen kämpfen. Ich schwor mir, keiner würde mich ganz kriegen, wenn dann müsste er schon schwer zu kriegen sein. Was sollte ich denn mit einem, der sich an jede ranwirft? Du warst die Ausnahme, aber nur weil du mir so ähnlich warst. Du bist in deiner Einsamkeit förmlich ertrunken und hast immer nach Menschen gesucht, die dich nehmen, wie du bist... Und du hast sie beschützt, alle die dir wichtig sind. Das hat mich quasi umgehauen. Du konntest so krass drauf sein, aber wenn es um deine Freunde ging, hast du alles getan, damit es ihnen gut geht. Du warst der beste Freund, den man sich wünschen konnte. Dein aufrichtiges Herz war es im Grunde, das mich zu dir hinzog. Vielleicht war's auch ein wenig Bewunderung. Ich hatte eben immer etwas für Beschützer übrig, auch wenn man es mir beim ersten Blick nicht ansieht. Du warst wie er ein kleiner Held. Jemand, der dieser Welt trotzte und das tat, was er wollte. Und du hast nie gezögert...." Was redete die Frau da? Sêiichî seufzte leicht. Sie sagte keinen Namen, doch war ihm bewusst, dass sie Ryochis großen Bruder meinte. Wenn sie von einem Held sprach, dann von ihm, Sêiichî wusste das, immerhin hatte er mitbekommen, was sie von ihm hielt. Vielleicht war er auch deswegen so geworden, um ihr zu imponieren, wenn auch unbewusst.

"Also dich zu verstehen, ist wirklich nicht leicht. Aber ich glaube, ich weiß, was du in etwa meinst. Ich hatte ja sonst nichts, außer meine Freunde..." Ein bekümmerter Blick erschien auf seinem Gesicht und machte dennoch Platz für ein Lächeln auf seinen Lippen, was aber etwas traurig wirkte. "Ich wollte sie nicht verlieren und als Chardonnay dann Ryochi gejagt hat, bin ich ausgerastet, der Kerl wollte ihm immerhin was antun. Das konnte ich nicht zulassen. Um besser an ihn ranzukommen, schleuste ich mich eben bei euch ein. Ich wusste eben, dass man nur unter euch Schwachstellen herausbekommen kann. Ich wusste ja schon damals viel über Chardonnay, der Kerl war mir einfach zuwider, also stieg ich in die Organisation ein, um ihn zu ärgern..." Vermouth grinste jetzt gefährlich. "Ich sag ja, wir sind uns ähnlich, denn genau das war der Grund für meinen Einstieg, aber ich habe im Gegensatz zu dir mit der Zeit mein Ziel aus den Augen verloren, weil ich voller Hass war. Du warst nur da, um sie zu beschützen, ich hingegen..." Ein schweres Schlucken, das sie am Reden hinderte, kam, woraufhin sie die Augen schloss. "Ich vergaß vollkommen, was meine Prinzipien waren, das ist dir zum Glück nicht passiert. Vor lauter Hass schlug ich mich auf die Seite meines Vaters. Kaum zu glauben, dass ich den bis zuletzt beschützt habe... Trotzdem beschlich mich eine gewisse Erleichterung, als er dann tot war. Er hielt mich davon ab, die Organisation mit meinen Freunden zu zerstören, schließlich war ich nicht die Einzige, die einen Groll gegen sie hegte. Das war der Grund dafür, dass ich keinen Verrat beging, Sêiichî, nicht weil ich ein Feigling war, wie du dachtest. Ich konnte das meinem Vater einfach nicht antun, nicht, wenn Chardonnay unser Feind war." Er schüttelte den Kopf. "Ich weiß, wie du warst, ein rachsüchtiges Biest. Und alle, die mit Chardonnay zu tun hatten, waren automatisch dein Feind. Du hast sie alle gekillt, es war dir egal, wer sie waren."

"Dabei sind sicher Unschuldige draufgegangen, Leute, die er benutzte... Wie gut, dass ich Absinth nie begegnet bin. Ich hätte mir nie verzeihen können, wenn ich diesem Mann was angetan hätte..." Sêiichî schaute sie durchdringend an, denn es passte ihm nicht, wie sie über diesen Mann sprach. "Wer ist das?" Sharon schloss die Augen. "That's a secret, nobody will know it - never..." Sêiichî würde sich damit wohl oder übel zufrieden geben müssen, ob er wollte oder nicht, immerhin hatte sie seinen Antrag angenommen, also musste er nichts befürchten. Unter anderen Umständen wäre er ausgeflippt. Trotzdem würde er herausfinden, wer dieser Absinth war und weswegen sie froh war, ihm nichts angetan zu haben, er konnte ja nicht ahnen, dass sie nur dank ihm noch lebte.

The last problem...

Muahahahahahahahahahahaha XD Ja, Ryolein, den mach ich zu Recht XD Wer denkt, das ist schon das Ende und alles wird gut, der täuscht sich mal eben >DDD *die Leute erschreck* %D Nein, ich bin noch nicht fertig XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD

Die besten Sachen kommen ja erst noch... oh nee, einfach so zuende sein kann das nich %D Passt auf, das war wieder ein Traum hier.. teilweise... also.. >DDD Vorsicht!

Ich verzieh mich dann mal wieder X''D Wenn ich diesmal keinen Kommi krieg, trete ich in den Streik... nich kommentieren, aba Ansprüche stellen, tzeeeeee XD

*sich in die Luft erheb und da platzt* XDDDD


 


 


 


 


 

Die weißen Schneeflocken rieselten vom Himmel, sie tanzten vor dem Fenster des Cafés, in welchem sich ein paar Personen mit einem Cappuccino aufzuwärmen versuchten. Die Schneedecke maß in etwa 10 Zentimeter und es würden weitere dazukommen, so wie es momentan aussah, denn seit zwei Tagen schneite es ununterbrochen und es war kein Ende in Sicht.

"Und dann ist sie mir heulend weggerannt, man, wie kann man nur?" regte sich Chris auf und trank überschnell ihren Kaffee, so dass sie sich die Zunge verbrannte. "Arg!" Sêiichî musste lachen, sie sah einfach göttlich aus, wenn sie auf jemanden wütend war. "Erzähl ruhig weiter..." Sie sollte seinetwegen weiterreden und sich dabei aufregen, solange ihre Augen nur so funkelten wie gerade eben. "Die Frau muss ja Nerven haben, erst dieser Mord im Teehaus, dann noch rumheulen, weil eine Schauspielerin es schaffte ihren Mord aufzudecken und sie der Polizei zu übergeben", machte sich der 24-jährige lustig. Chris funkelte ihn ziemlich böse an, was ihm ein Lächeln ins Gesicht zauberte. "Als wenn das alles gewesen wäre, sie hat Yukiko versucht alles in die Schuhe zu schieben und als ich sie dann beschützt habe, ist sie eben durchgedreht. Sie hat gemeint, dass ich gemein bin, wie ein kleines Mädchen, ja, genau so hat die sich aufgeführt, richtig kindisch. Kaum zu glauben, dass da eine 40-jährige Frau dahintersteckt. Liegt aber wohl in der Familie, nur im Gegensatz zu Yukiko kann die Frau nicht klar denken, wenn es um bestimmtes geht... Ich weiß allerdings immer noch nicht, wieso sie ihr das Ganze versucht hat unterzujubeln. Wollte die ihrem Ruf schaden, oder wie?" Sêiichî hielt ihre Hand fest und blickte ihr tief in die Augen. "Pech für sie, die hat es ja auch nicht anders verdient, die ist eben dumm und für nichts anderes als Morden zu gebrauchen. Ihre Karriere ist sowieso am Arsch gewesen, vielleicht hat sie ihre Schwester deswegen so gehasst? Weil sie in jeder Hinsicht besser war?" Er senkte kurz den Blick. "Erinnert mich sehr an Chardonnay..." Ein Seufzen entfuhr ihr, dieser Kerl sollte hier kein Thema sein. "Wir sollten nicht über den reden, der ist tot und er wird auch nie wiederkommen..."

"Warst du das eigentlich, meine Teuerste?" Ein Lachen entfuhr der Blonden. "Nein, da muss ich dich leider enttäuschen, Sêi-chan, es war jemand anderes, der mir nicht nur geholfen, sondern auch das Leben gerettet hat", ihre Worte klangen ziemlich schwärmerisch, so dass er Halbmondaugen auflegte und sie giftig ansah. "Würdest du mir bitte verraten, wer dieser Mann war?" Die Eifersucht schwang in seiner Stimme mit, weshalb sie ihn diesmal nicht fies angrinste, sondern die Hände faltete. "Hach ja, ein göttlicher Mann", versuchte sie ihn zu ärgern, die Frau wusste eben, dass er vor Eifersucht gerne an die Decke ging, das musste sie nun einmal ausnutzen, er war doch so süß, wenn er eifersüchtig war und schmollte.

Miwako, die mit Wataru ebenfalls in dem Café saß, gab ein Seufzen von sich. "Komische Paare gibt es, also wirklich. Gleich wird er aufspringen und sie anfauchen, weil er denkt, sie hat was mit diesem mysteriösen Mann, wollen wir wetten?! Manche Kerle sich echt leicht zu durchschauen..." Wataru fand das nicht lustig und schaute deprimiert. "Die bricht ihm noch mal das Herz. Wie kann sie nur so herzlos sein und von einem anderen Mann schwärmen? Merkt sie denn nicht, dass ihn das verletzt?" Seine ältere Verlobte kicherte leise. "Hey, du bist auch nicht viel besser, du gehst ihr voll auf den Leim. Weißt du denn nicht, dass sie nur so tut, als wenn dieser Kerl ihr Interesse geweckt hat? Sie will ihm zeigen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass sie zusammen sind und er sie verlieren könnte. Sie hat doch vollkommen Recht, der Kerl ist ein Supermacho, er macht jede an, da kann sie ihm ruhig mal einen Grund zur Sorge geben, das hat er mal richtig verdient..." Wataru schmollte und sah Miwako mit einem Halbmondaugenblick an. "Bist du etwa auch so herzlos?" Sie schüttelte den Kopf. "Du armer Baka, du hast ja gar nicht verstanden, was ich meine! Sie ist nicht herzlos, übertreib doch nicht so. Außerdem bist du ja zum Glück nicht wie er, das wäre ja auch furchtbar, dann wären wir nicht zusammen."

Wie Miwako eben noch gesagt hatte, sprang Sêiichî auf und wurde wütend. "Wie lange geht das schon so zwischen euch? Du sagtest doch, dass du nachdem mir mein Unglück passiert ist, keinen anderen Mann auch nur angeschaut hast! Also? Hast du mich da belogen?" Der übertrieb ja mal wieder maßlos. "Du sagst das ja so, als wenn ich mit dem eine Affäre habe", meinte sie mit einem empörten Blick und drehte den Kopf weg. "Denk doch, was du willst, aber blamier mich bitte nicht so. Wie sieht es denn aus, wenn mein Verlobter sich so aufführt, das ist doch kindisch, also bitte, setz dich wieder hin, du bist echt ein hoffnungsloser Fall!" Er beugte sich über den Tisch und kam ihrem Gesicht sehr nahe, die Wut stand ihm in die Augen geschrieben. "Was ist das für ein Kerl?! Wie heißt er?!" Das sagte sie ihm lieber nicht, sonst kam der ihr noch auf die glorreiche Idee, ihn ausfindig zu machen. Dem war doch alles zuzutrauen. "Reg dich ab, bisher habe ich ihn nur angesehen, was sich ändern könnte, wenn du weiter so rumspinnst..." Ein überlegenes, fieses Lächeln kam in ihrem Gesicht auf, ja, das machte ihr Spaß. Ihre Worte würden ihn doch wie immer schockieren. "Er ist ja so toll, ich könnte mich glatt in ihn verlieben, wenn ich nicht zufällig dich hätte."

Miwako saß tödlich gelangweilt da, dieser Typ ging ihr irgendwie auf den Keks. Selbst der große Macho sein und durchdrehen, sobald seine Verlobte einen anderen auch nur anschaute. Ja, das hatte sie gerne.

"Ja und ein Kind!" Boah, jetzt benutzte er ein unschuldiges Kind, um ihr zu zeigen, wo sie hingehörte. "Du bist heute richtig verzweifelt, was? Sag mir was neues! Dieses Kind ist kein Hindernis, ich denke, er würde das genauso gut schaffen wie du." Nun setzte er sich doch wieder hin und schwieg, was ihr Sorgen bereitete, so hatte er bisher nie reagiert, normalerweise machte er ihr Vorwürfe oder war schlichtweg wütend, diesmal schien es nicht der Fall zu sein. "Bist du wieder fremdgegangen, oder wieso hast du solche Angst?!" fragte sie schnippisch und verdrehte die Augen, wehe er sagte jetzt ja, dann würde sie gehen. Das konnte sie sich heute nicht geben, er hatte es ihr immerhin versprochen, sich Mühe zu geben und sie wollte nicht belogen werden. So lief das jetzt nicht mehr, mittlerweile wollte sie ihn ganz oder gar nicht, das hatte sie ihm auch klipp und klar gesagt. Sie wusste ja, dass sie hart mit ihm war, doch er musste irgendwann mal die Konsequenzen tragen.

Ein deprimierter Blick kam in seinem Gesicht auf. "Nein, bin ich nicht, ich halte mein Versprechen, auch wenn du das sicher nicht glaubst!" Ihr war klar, dass er das ernst meinte, so wie er gerade aussah. Jetzt tat es ihr doch ein wenig Leid, was sie gesagt hatte. "Gomene, ich weiß, dass du dir Mühe gibst, aber du solltest nicht immer alles gleich so ernst nehmen. Wenn du dich weiter so verhältst, wie die ganze Zeit schon, dann ist alles gut. Du hast dich ja pausenlos um den Kleinen gekümmert, also mach dir nichts draus, ich fand's richtig süß dir zuzusehen, wie du vernünftig wirst." Sêiichî wurde rot, während sich sein Mund zu einem Lächeln verzog. "Echt?" Anscheinend konnte er das nicht glauben, also wollte sie ihm noch eine Bestätigung geben. "Ja...", die blonde Frau zog ihren Verlobten etwas über den Tisch zu sich, ihre Hände lagen dabei auf seinen Wangen, so dass sich ihre Lippen wenig später zu einem Kuss fanden. Gerade als die beiden erst richtig loslegen wollten, ertönte ein Schuss und riss sie schockiert auseinander. "Das ist ein Überfall! Alle auf den Boden, aber plötzlich!" raunte eine ziemlich dunkle Stimme, die auch bösartig klang. Die blonde Frau zog ein genervtes Gesicht. "Menno, konntet ihr denn nicht wenigstens noch eine Minute oder Zwei warten?" Der Mann richtete seine Waffe auf sie, was sie mit einem Knurren beantwortete. Auch wenn es ihr widerstrebte, so wollte sie sich diesem Typ jetzt nicht in den Weg stellen, sie hatte jetzt eine Verantwortung und es musste ja wohl auch nicht sein, allerdings meinte Sêiichî dann gleich den Helden spielen zu müssen. "Was wenn wir das nicht tun? Knallst du uns alle ab?" provozierte er den Mann und blickte ihn finster an. "Sêiichî, lass das!" Sie zog ihn zu sich, damit er keine Dummheiten machte. "Wir machen besser, was er will!"

"Das kann ich nicht, ich bin Kriminalist!" meinte der 24-jährige und wollte seine Waffe ziehen, die er als Polizist immer bei sich hatte. "Nein, Sêiichî", versuchte Chris ihn abzuhalten. "Das ist unnötig, es ist doch nur ein Raub, lass sie. Wenn sie haben, was sie wollen, ist alles gut, bitte setze dein Leben nicht für so einen Unfug aufs Spiel..." Irgendwie hatte sie teilweise ja Recht, aber es war seine Pflicht solchen Kerlen das Handwerk zu legen. "Mein Job ist eben gefährlich und so schnell passiert mir nichts...", flüsterte er ihr zu, wurde dann aber ein weiteres Mal bedroht. "Wird's bald, da hinten?"

"Nimm die Waffe weg und wage es nicht auf die Frau, die ich liebe, zu zielen, du Mistgurke!" drohte Sêiichî dem Braunhaarigen mit einem verärgerten Gesichtsausdruck. "Hübsche Freundin hast du da, wäre schade um ihr Gesicht, also keine Mätzchen!"

Miwako dachte nun auch, sie müsse sich einmischen. "Polizei, keine Bewegung!" drohte sie und griff nun auch zu ihrer Waffe, was Wataru schockierte. "Nicht!" Er stellte sich vor seine schwangere Freundin, er wusste seit gestern Bescheid und jetzt tat sie so etwas, das war ins einen Augen Leichtsinn. Miwako und Sêiichî waren beide gleich gerecht, wenn man es so nennen konnte und wollten einfach nicht auf ihren Partner hören. "Lass mich, Chris", versuchte Sêiichî sich zu lösen, doch sie stand vor ihm, Wataru erging es ähnlich wie der blonden Frau. "Bitte, Miwa, du bringst nicht nur dein Leben in Gefahr."

Ein unberechenbarer Ausdruck kam im Gesicht des einen Verbrechers auf, in dem Moment stellte sich ein Angestellter als Komplize heraus und bedrohte Chris von hinten. "Lass die Waffe bloß weg, Süßer, sonst jage ich deiner schönen Freundin eine Kugel in den Rücken..." Ein wütendes und fast verhasstes Knurren kam über Sêiichî, der es nicht wagte, jetzt seine Waffe ins Spiel zu bringen. "Du Scheißkerl!"

Miwako jedoch hatte ihre Knarre noch immer gegen den anderen gerichtet, so dass dieser gerade abdrücken wollte, als ein scheinbar harmlos wirkender junger Mann ins Café kam, jedoch im nächsten Moment blitzschnell eine Waffe zog und einen Schuss abfeuerte, welcher die Waffe in die nächste Ecke beförderte. Dasselbe geschah mit dem Mann hinter Chris, welcher ein Fauchen von sich gab. Er wollte sich jetzt um diesen übereifrigen Typen kümmern, als eine weitere Person das Café betrat, welche ebenfalls eine Waffe hatte, somit konnte er das Ganze abhaken. Chris jedoch schien ein ganz anderes Problem zu haben. Das Auftauchen des ersten Mannes beschäftigte sie so sehr, dass sie vor Schock keinen klaren Gedanken mehr fassen und sich auch nicht auf etwas anderes als ihn konzentrieren konnte. Sein Auftauchen kam ihr mehr als spanisch vor, sie hatte sogar das Gefühl zu träumen. Sêiichî war noch immer auf den Verbrecher fixiert, welchen man entwaffnet hatte, so dass er wenig später auf ihn zustürmte und ihn mit einer Aikido-Technik zu Fall brachte und ihn überwältigte. Dasselbe machte Miwako mit dem Mann, der sie bedroht hatte. Man legte ihnen Handschellen an, um sie dem Inspektor zu übergeben, schließlich gehörte Sêiichî jetzt auch hierher. Als er sich dann herumdrehte, um zum Ausgang zu gehen, fiel sein Blick auf den schwarzhaarigen Mann, der im Eingang noch immer stand, jetzt allerdings die Waffe sinken ließ. "Man, was für ein Tag, ist ja ein netter Start zurück ins Leben...", meinte er etwas sarkastisch, so dass Sêiichî inne hielt. Anscheinend sah er jetzt auch noch Gespenster. Wenn da nicht diese Stimme gewesen wäre, hätte er das wirklich gedacht. "Wer zum Teufel bist du?" fauchte der eine Verbrecher und funkelte den Braunhaarigen an, jedoch wandte er sich dann dem anderen zu, welcher seinen Freund zur Strecke gebracht hatte. "Und wer bist du?"

Ein gehässiges Grinsen kam auf den Lippen des Mannes auf, dessen grüne Augen ziemlich hell leuchteten. "Sein Partner, mehr kriegst du nicht zu hören. Wir sind nur hier, um Unrecht zu verhindern, Pech für euch, dass wir gerade in der Gegend waren, was?!" Das musste sein, er machte sich über diese armseligen Schweine lustig, so dass der andere Mann, dessen Partner er war, ein leichtes Seufzen von sich gab. "Man, konntest du nicht warten, bis ich da war, du musstest ja mal wieder alleine zuschlagen, nimm mir doch gleich die Arbeit weg..." Chris schaute zwischen den beiden hin und her und verstand nur Bahnhof, anscheinend wollten die sich jetzt zoffen? "Nimm mich doch nicht immer so auf den Arm, Sushi!." Er wählte den Kosenamen des Braunhaarigen, nur um ihn etwas zu sticheln. "Was kann ich dafür, wenn du so lahm bist? Dann musst du das nächste Mal schneller laufen!" Wie frech der Jüngere mal wieder war, er ging zu ihm hin und schnipste ihm gegen die Stirn. "Pass nur auf, dass ich dich das nächste Mal nicht irgendwo einsperre! Du bist gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen worden, also überarbeite dich nicht so!" Diese übertriebene Führsorge musste nun echt nicht sein, weswegen der Schwarzhaarige seinen Partner, wie er ihn nannte, schmollend und mit Halbmondaugen ansah. "Ich fühle mich aber topfit, außerdem bist du selbst schuld, Tatsuji, was nimmst du mich mit?! Damit hättest du rechnen müssen, dass ich Ärger machen würde, so ein Pech aber auch."

"Ähm..." Sêiichî hatte sich mittlerweile, nachdem auch er überrascht gewesen war, wieder gefangen. "Ich will euch ja nicht bei eurer Unterhaltung stören, aber... geht mir mal aus dem Weg, damit ich ihn hier", er zeigte auf seinen Verbrecher, "ins Auto verfrachten kann, um ins Präsidium zu fahren." Irgendwie hatte der arme Kerl keine Zeit sich auf den unerhofften Besuch vorzubereiten, in seinem Inneren war alles noch vollkommen verworren. Wie war es bitte möglich, dass er wieder da war?

"Aber sicher, Sêi-chan, tu dir keinen Zwang an", die Worte seines Gegenübers klangen eher wie der reinste Sarkasmus, was Sêiichî seufzen ließ. "Ich frage besser mal nicht, was du hier tust, Idiot!" Enttäuschung schwang in seiner Stimme mit, auch wenn es nicht zu dem passte, was er fühlte, er war nämlich ziemlich erleichtert, ihn hier zu sehen. "Wer ist hier wohl der Idiot?" flüsterte der andere mit einem Grinsen, so dass Tatsuji kurz lachen musste. ,Du bist der Idiot, Sêiichî, immerhin weiß ich, was passiert ist, weil Tatsuji mich informiert hat. Du hast dich schließlich fast umbringen lassen, obwohl ich die Klappe halten sollte, da ich selbst beinahe draufgegangen bin, aber das musst du nicht wissen, Kleiner!'

"Ich wusste, dass es so kommt, wenn ihr beiden euch über den Weg lauft. Du solltest mal etwas netter sein, er kann ja nichts dafür, dass er keinen so tollen Freund wie mich hat." Chris ging zu Wataru, um ihm etwas zuzuflüstern. "Wer ist dieser eine Typ da, den er Sushi nannte?" Leider kannte sie diesen Mann nicht, aber sie hatte da so ein merkwürdiges Gefühl, dass er an seinem Verschwinden mit beteiligt gewesen war...

Wataru entschied auch zu flüstern, er wusste ja nicht mal, wer dieser geheimnisvolle Mann war, er hatte ihn nämlich noch nie in seinem Leben gesehen. "Das ist Tatsuji Fujimine... Shinas, Shinichis und Minakos Cousin, er ging, als er 17 war, in die USA, um dort zu studieren, was er da genau gewollt hat, weiß ich aber nicht. Allerdings denke ich, dass er für irgendeinen Geheimdienst arbeitet... Shina hat da mal was angedeutet und mich zum Schweigen verdonnert, also wirst du auch nicht darüber reden, das ist ja dein Gebiet, nicht wahr?!" Ein Nicken kam von ihr, sie verstand, was er da meinte. ,Dann ist er der Agent von dem Yusaku mal gesprochen hat?'

Der Unbekannte beachtete die blonde Frau wenig, sie hatte sogar das Gefühl, dass er ihren Blick mied, da steckte sicher auch was dahinter, aus dem Grund hatte sie jetzt auch vor nach Hause zu gehen, irgendwie war ihr ziemlich unwohl. Wataru fiel natürlich auf, dass sie in Gedanken war und erkundigte sich bei ihr, was denn los sei. "Ist was?" Aber sie verneinte nur mit einem Kopfschütteln. ,Es geht nicht mit rechten Dingen zu, wenn jemand verschwindet und alle ihn für tot halten! Außerdem hat man noch mit dem Mord an ihm geprahlt... Was ist mir, verdammt noch mal, entgangen?!' Sie hasste es, wenn sie etwas nicht wusste, auch wenn sie selbst immer schwieg. Jedoch war sie vollkommen sicher, dass Tatsuji Ryochis Bruder hatte verschwinden lassen, um ihn vor der Organisation zu schützen. Es war zwar gefährlich, aber ihr fiel ein Stein vom Herzen, sie hatte seinen angeblichen Tod immer sehr bedauert. Sêiichî musste doch auch heilfroh sein, wenn er lebte, schließlich war er Ryos bester Freund. Wie der wohl staunen würde, wenn er erfuhr, dass sein tot geglaubter Bruder plötzlich, nachdem die Organisation zerstört worden war, wieder aufgetaucht war? Es kam selten vor, aber im Moment verspürte sie das Bedürfnis vor Glück zu weinen. Vielleicht gab es ja doch noch Gerechtigkeit auf dieser Welt. Wataru hörte die Frau seufzen und fragte sich, was der Grund dafür war, aber er fragte nicht, sondern nahm es stillschweigend hin, woraufhin beide nach draußen gingen und ihnen der Schnee entgegen kam. "Ich wusste gar nicht, dass es da draußen so kalt ist", meinte der Polizist, da ihn die Kälte erfasst hatte und er schnell in seinem Auto Zuflucht suchte. Allerdings bemerkte er da, wie Miwako und Sêiichî mit den beiden Tätern losfuhren und dass Tatsuji mit diesem Unbekannten hinter den beiden herfuhr. Er klatschte sich gegen den Kopf. "Natürlich, ich bin so ein Idiot, die müssen ihre Zeugenaussage machen." Dass er dafür jetzt hatte denken müssen, brachte ihn zu einem Seufzen, bevor auch er den Motor startete und sich auf den Weg ins Präsidium machte, wo er Antworten erwartete, er wollte nämlich unbedingt wissen, was das für ein Kerl an Tatsujis Seite war. Irgendwie kam er ihm seltsam vertraut vor, als hätte er ihn irgendwo schon mal angetroffen.
 

Wenig später befanden sich alle, die am Tatort gewesen waren, bis auf Chris im Präsidium. "Wer braucht die schon? Es reicht, wenn wir ausgesagt haben, was geschehen ist, oder nicht?!" Was war denn nun auf einmal los? Miwako und Wataru blickten einander an. Wie es schien, war dieser Unbekannte nicht besonders gut auf Chris zu sprechen, weswegen die Polizistin sich nicht mehr halten konnte und fragen musste. "Entschuldigen sie, wieso sagen sie so was? Haben sie was gegen diese Frau?!" Tatsuji blickte zur Seite, zu seinem Freund, der nur die Augen schloss. "Kein Kommentar!"

Auch wenn er nichts genaueres verriet, hörte man ihm an, dass da irgendetwas war, doch keiner empfand es als nötig nachzufragen. "Was ist denn jetzt? Tatsuji, würdest du mir mal verraten, wer er ist? Ich hab leider nicht mitbekommen, was ihr mit Megure besprochen habt, also?!" Wataru war mal wieder von allen am neugierigsten, so dass der Angesprochene laut hörbar seufzen musste. "Im Fragen stellen, warst du schon immer ein Ass, nicht wahr, Wata-chan?!" ärgerte er ihn, weswegen Wataru ihn mit Halbmondaugen ansah. "Was ist das denn für eine Antwort?" wollte Miwako wissen und lachte leise. "Nun ja, damit du Ruhe gibst, er hier, das ist Ryochis Bruder. Ich nehme an, er hat nie über ihn gesprochen... genauso wie Sêiichî, der ihn nämlich kennt. Das alles ist eine ziemlich verwirrende Geschichte und du musst gut zuhören, Wataru, damit du auch alles verstehst." Der Kriminalist nickte nur und blickte Tatsuji wissensdurstig an. "Also, Sêiichî ist Ryos bester Freund, wie ihr wisst, aber das ist längst noch nicht alles", fing der 28-jährige an. Sêiichî hielt den Blick gesenkt, was ihn ziemlich verletzt wirken ließ. Was war mit dem bloß jetzt los? Er hatte sein Auftauchen noch immer nicht verkraftet. Yuichi war sicher sauer auf ihn, immerhin hatte er zusammen mit Ryochi gemeinsame Sache gemacht, was er nie getan hätte, wenn er gewusst hätte, dass er noch lebte. Der junge Mann hatte Angst, ziemlich große sogar, denn er mochte diesen Mann, er war wie ein Bruder für ihn gewesen, bis er verschwand. Sein Herz würde niemals ertragen, wenn er ihn hassen würde. Es klopfte ihm bis zum Hals und sollte er jetzt etwas sagen, würde er nur wie eine Memme anfangen zu weinen. "Sêiichî hat bei den Akajas gewohnt, das wusstet ihr sicher nicht. Er kannte Yuichi und Ryochi seit sie klein waren und fühlte sich ihnen wie ein Bruder verbunden..." Oh Gott, das musste nun echt sein? Musste Tatsuji denn so weit ausholen? Sêiichî drehte sich weg, damit man seine Gefühle nicht mitbekam. Er wollte nicht, dass ihn jemand so sah, wie gerade eben, denn der Schwarzhaarige war schon den Tränen nahe, schließlich war er bei Ryo gewesen, als dieser um seinen Bruder trauerte und jetzt tauchte der wieder auf. Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein oder doch?! Warum jetzt, wieso nie früher? Aufmerksam lauschend, aber niemanden ansehend, stand er da, er bekam alles mit, was Tatsuji redete, ohne dass es so wirkte. "Nun ja, eines Tages verschwand Yuichi... Er hat zu ihnen gehört, was eher Zwang war. Damals hatte ich noch keine Ahnung von denen und konnte nichts für ihn tun. Er hat sich darauf eingelassen, weil er keinen anderen Ausweg sah. Die Organisation wollte nämlich damals seinen Bruder in die Organisation bringen und es war ihm nur möglich, das zu verhindern, indem er selbst zum Mörder wurde, eine traurige Geschichte, Wataru. Und ich musste zusehen, wie das passiert ist, nur weil ich nicht mal wusste, dass es diesen Misthaufen gibt!" Womöglich gab sich Tatsuji nun auch noch die Schuld daran? Nicht zu fassen, Wataru schüttelte den Kopf, das konnte er unmöglich einfach so lassen. "Du hast nicht Schuld daran! Schuld daran ist er selbst und die Organisation. Ich konnte Leena ja auch nicht retten, ich kann es mir bis heute nicht verzeihen. Obwohl das Unsinn ist, weil ich selbst nicht viel wusste. Du siehst, dafür konntest du nichts."

"Nein, ich war doch mit schuld, ich hab's aber wieder gutmachen könne, zum Glück", meinte der Braunhaarige und seufzte kurz erleichtert. "Vor kurzer Zeit ist nämlich etwas schreckliches innerhalb der Organisation geschehen. Dein Vater, Wataru hatte entschlossen, Ryochi in die Organisation zu holen, da er spitzbekam, wer Campari ist. Und tja, Yuichi hat das natürlich versucht zu verhindern, weswegen ihn diese Mistkerle fast um die Ecke gebracht haben. Zu seinem Glück habe ich davon erfahren und fuhr zu dem Ort, an dem man ihn umbringen wollte. Es war ziemlich furchtbar. Ich kam dort an und mein bester Freund lag schwer verletzt da. Ich dachte schon, er schafft das nicht. Diese feigen Hunde waren längst über alle Berge und dachten, er sei tot, also hab ich seinen Ausweis fälschen lassen. Ich gab ihm eine andere Identität, damit niemand dahinterkommen konnte, dass er das überlebt hatte. Allerdings bekam er davon wenig mit, weil er ziemlich lange im Koma lag, um seine Verletzungen auszukurieren. Offiziell starb Yuichi im Krankenhaus. Ich bin froh, dass das nicht die Wahrheit ist, das hätte ich mir nie verzeihen können, weil ich doch mit schuld war." Ein erleichtertes Lächeln war ihm gegeben, Wataru fühlte mit ihm, er wusste genau, wie so etwas war. "Aber du hast ihm dann das Leben gerettet, Tatsuji, du bist ja so ein Held!" Er warf sich ihm an den Hals, was Miwako zu einem Lachen brachte. Das war ihr süßer Baka, er kannte den jungen Mann kaum, freute sich aber darüber, dass es ihm gut ging, er war einfach nur ein viel zu guter Mensch, sie selbst war nicht so, wie sie schon einmal bemerkt hatte. Miwako konnte nämlich sehr rachsüchtig sein, Wataru würde so etwas niemals passieren...

"Hey, so was ist mein Job, ich muss den Unschuldigen helfen, außerdem bist du doch auch nicht anders, oder? Wieso sonst bist du Polizist geworden? Megure hat dich übrigens in den höchsten Tönen gelobt." Um die Stimmung zu lockern, zwinkerte Tatsuji Shinas bestem Freund zu und musste ihm einfach sagen, was Megure von ihm hielt, sonst würde der Kerl noch so weitermachen. Er hatte doch jede Menge Bewunderung verdient, schließlich hatte er seinen Traum auch wahr gemacht, und das obwohl sein Vater ihn zu einem anderen Weg verleiten und sogar zwingen wollte. "Echt?" Vor Freude strahlend stand Wataru da, er konnte es kaum fassen, sein Mentor lobte ihn. Tatsuji nickte eifrig, während Miwako ebenfalls lächeln musste, sie hatte sich den besten Mann von allen geangelt und dafür war sie dankbar. "Ich hoffe doch mal, dass die Kleine mal genauso gerecht wird", meinte sie, was Tatsuji nun etwas aus der Bahn warf. "Welche Kleine denn?!" Der Mann sah Miwako ziemlich verwirrt und fragend an, so dass sie die Augen schloss und sich an den Bauch fasste. Mehr musste man ihm dann auch nicht sagen, so dass er vor sich hingrinste. "Verstehe, der Nachwuchs ist also auch schon auf dem Weg, jetzt weiß ich auch, wovon Yakko so am Telefon geschwärmt hat, als wir auf dem Weg nach Japan waren..." Wataru sah zwischen Miwako und Tatsuji hin und her, weil er sich dämlich vorkam, geradeso, als hätte er was verpasst. "Wie?" Wataru legte den Kopf schief, was bei ihm einfach süß aussah, so dass Miwako näher an ihn heranging und ihren Kopf gegen seine Schulter lehnte. ,Mein Baka, mich wirst du nie wieder los.'

"Yakko hat von ihrer schwangeren Freundin geschwärmt, ich konnte ja nicht wissen, dass sie ausgerechnet deine Freundin meint, Wataru..." Der Angesprochene sah ihn streng an. "Sie ist nicht meine Freundin, wir sind verlobt..." Er wurde etwas verlegen und eine Röte schlich sich in sein Gesicht, vor allem, da sich die Frau an ihn geschmiegt hatte. Im Moment wollte er gerne nach Hause gehen, aber hier wartete noch jede Menge Arbeit auf sie, es hieß nicht umsonst, erst die Arbeit dann das Vergnügen. Etwas überrascht fuhr sich der 28-jährige durch die Haare. "Scheint so, als seien Verlobungen zur Zeit irgendwie angesagt, wie?" meinte Sêiichî frechgrinsend und musste leise lachen, was Tatsuji nun doch interessierte. "Wieso? Wie viele Leute hier sind denn verlobt?"

"Ryochi ist es immer noch, auch wenn das wohl kaum noch lange so sein wird, ich bin es, Wataru und Miwako... Das sagt so einiges. Wir sind alle fast zur gleichen Zeit verlobt, das ist irgendwie witzig. Wir sollten eine große Hochzeit feiern, am besten noch alle zur gleichen Zeit..." Der hatte mal wieder einen Knall, wie es schien, allerdings war da etwas, das Yuichi zum Lachen brachte. "Wie bitte? Welche bescheuerte Frau verlobt sich schon mit so einem wie dir? Die bekam wohl keinen anderen ab, was?!" Tatsuji fand das ziemlich daneben und gab ihm eine Kopfnuss. "Also wirklich, Yuichi, du kannst ja so fies sein. Sêiichî wird sicher von dieser Frau erzogen, das wünschen wir ihm doch alle, dass ihn mal einer auf den Boden zurückholt." Sêiichî sah Yuichi schmollend an und kam ihm näher. "Was soll das jetzt bitte heißen, hm? Willst du sagen, ich bin ein unfähiger Verlobter?"

Wataru seufzte, drückte Miwako näher an sich und ließ den beiden da ihren Spaß. "Wie oft hast du deine Verlobte schon betrogen? Na komm schon, als Verlobter ist man treu, oder nicht!? Das schaffst du doch nie im Leben... Deswegen ist diese Frau wohl von allen guten Geistern verlassen, die kann einem ja fast Leid tun. So gut kann die dich nicht kennen, um sich darauf einzulassen!"

Sêiichî zog nun einen Schmollmund. "Oh doch, sie kennt mich ziemlich gut, um genau zu sein, sind es jetzt 8 Jahre, seitdem kennen wir uns. Und ob du es glaubst oder nicht, seit wir verlobt sind, bin ich kein einziges Mal fremdgegangen und ich habe auch nicht vor es zu tun. Ich kann immerhin froh sein, dass sie mich noch will, obwohl ich doch schon so manches Mal mit einer anderen Frau losgezogen bin..." Es wirkte, als würde Sêiichî sich für dieses Verhalten sogar schämen, vielleicht wurde der ja doch noch mal erwachsen? Yuichi fasste es nicht. Wenn er länger darüber nachdachte, dann kam ihm in den Sinn, dass seine Verlobte Chris sein könnte, na, die hatte ihn wohl ganz schön unter Kontrolle, aber so was hatte er wohl mal gebraucht. Eine Frau, die ihm zeigte, wo's langging, obwohl er diese Liaison bisher nie hatte verstehen können. Am Ende waren die noch ein Traumpaar, wer wusste das schon?

"Uiui, hat dir Chris endlich mal ein Ultimatum gestellt, mhm? Tja, das hast du davon, was betrügst du sie auch andauernd? Sei bloß vorsichtig. Wenn die jetzt mit dir verlobt ist und dich einmal mit einer anderen Frau erwischt, macht die sicher Schluss mit dir. Sie muss es ja ziemlich ernst meinen, wenn sie dich schon heiraten will, aiaiai." Er schüttelte den Kopf. "Ich hab's ihr versprechen müssen, ansonsten hätte sie meinen Antrag gar nicht erst angenommen... Und du hast Recht, sie würde mich verlassen, damit hat sie mir quasi schon gedroht. Ihre Worte waren, dass sie mit einem Ring am Finger nicht mehr betrogen werden will, das sagt mehr als genug. Außerdem habe ich nicht vor, mich weiterhin auf jede zu stürzen, wenn sie mir dadurch wegrennen könnte. Das kann ich unmöglich riskieren. Außerdem hat sich vieles geändert. Die Organisation ist Geschichte, jetzt muss sie sich die Männer nicht mehr innerhalb der Organisation suchen, sie könnte quasi jeden haben, wenn sie will. Jetzt muss ich aufpassen... Innerhalb der Organisation mag ich unschlagbar sein, aber mit der ganzen Welt kann ich's dann doch nicht aufnehmen. Eigentlich war ich immer der Ansicht, dass sich unsere Wege trennen werden, wenn es erst mal so weit ist und wir frei sind. Diese Chance darf ich mir nicht entgehen lassen, außerdem habe ich jetzt Pflichten. Ich bin nämlich..." Die Röte schlich sich ins Gesicht des Schwarzhaarigen und er lächelte. "Du bist nämlich was, Sêi-chan?" Yuichi verstand nicht ganz und musste nachhaken. ,Hoffentlich macht sie das, was du mit ihr gemacht hast, jetzt nicht mit dir! Ich traue ihr das durchaus zu, dass sie dir das Herz bricht, um sich zu revanchieren.' Man konnte seiner Meinung nach deutlich sehen, was hier los war, Sêiichî war verliebt und damit konnte man ihn ziemlich verletzen. Alleine, dass er rot wurde, sagte alles. "Nun ja, ich bin Vater, ich habe einen Sohn, das ist alles. Ich muss endlich mal aufhören, ein wildes Leben zu führen. Mein Sohn soll eine gescheite Familie haben, nicht so wie ich." Der Angesprochene war baff und sagte einen Moment erst mal nichts. "Das darf ja nicht wahr sein, du bist echt ein Idiot! Das hat sie doch wohl absichtlich gemacht." Miwako sah den Mann mit Halbmondaugen an. "So? Und jetzt ist sie schuld? Wenn er besser aufgepasst hätte, wäre ihm das erspart geblieben, er ist mindestens genauso schuld." Yuichi sah etwas schmollend aus, weil er das ja so gar nicht gemeint hatte.

"Ich bin wirklich einer, denn ich musste fast sterben, um klarer zu sehen. Vielleicht war das ja nötig!" Sêiichî war heute wie ein anderer Mensch, anscheinend war das alles sein voller Ernst und er wollte sich wirklich ändern. "Und wenn sie es absichtlich gemacht hat, bin ich ihr dankbar, ich habe mich nie wichtiger gefühlt als jetzt. In meinem Alter sollte man ja auch endlich mal ein normales Leben führen. Ich weiß, dass dich das schockt, dass jemand wie ich so etwas sagt, aber so war es früher immer. Ich wollte ein normales Leben, aber dank meiner Eltern war das nicht so. Ich will nicht wie mein Vater werden. Andauernd fremdgehen, meine Frau hintergehen und mich mehr um Röcke kümmern, als um meinen Sohn. Ich würde mich hassen dafür. Mein Vorbild war er ja Gott sei Dank nie. Ich wäre viel lieber so ein Mann wie dein Vater, Yuichi. Ein Gesetzeshüter, der seine Familie liebt und alles dafür tut, damit es ihr gut geht." Wataru klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. "Da kann man ja richtig stolz auf dich sein, Sêiichî, sie ist sicher froh, dich zu haben." Auch Sêiichî grinste, was sich auf alle anderen übertrug. "Na dann", meinte Yuichi, "wünsche ich euch Dreien Glück." Was sollte er auch anderes sagen? Sêiichî war gerührt, schob Wataru etwas von sich und warf sich Yuichi an den Hals, so dass dieser beinahe das Gleichgewicht verloren hätte, da er etwas überrascht war und schon zurückweichen wollte, dann aber doch nur lächelte. "Hau nie wieder ab, verstanden?" drohte Sêiichî, denn er hatte sich Sorgen gemacht und den Kummer, den er damals verspürt hatte, wollte er nie wieder erleben.

Tatsuji grinste vielsagend und verschränkte die Arme, er wusste bereits Bescheid darüber, wie nahe sich diese drei Leute standen, womit diesmal nicht Chris, Sêiichî und sein Sohn gemeint waren. "Ich könnte dich küssen, Yu-chan."

"Wäh, bitte nicht, Sêi-chan! Ich weiß auch so darüber Bescheid, dass du mich vermisst hast, Baka-chan!" Die Runde fing an zu lachen, es war einfach zu komisch und die Wiedersehensfreude groß. Sêiichî löste sich wieder von dem Älteren und sah ihn böse an, was dieser nicht so ganz verstand. Was hatte der denn jetzt wieder? "Und jetzt kommst du mit", befahl er ihm, schnappte sein Handgelenk und zog ihn hinter sich her. "Es gibt da nämlich eine Person, die sich noch mehr um deine Gesundheit gesorgt hat und bei dieser Person wirst du dich entschuldigen, weil du dich nicht gemeldet hast..." Ohne Widerwehr ließ sich der 27-jährige hinterher ziehen, er wusste sowieso, dass diese Person, von der Sêiichî sprach, sein Bruder war. Ein etwas deprimierter Blick erschien auf seinem Gesicht, er konnte sich gut vorstellen, dass sein Bruder gelitten hatte, was ihm wirklich Leid tat.

Auf dem Weg begegnete ihnen Shina, die Yuichi gleich anschauen musste, als wenn er was von ihr wollte, so dass Sêiichî ihm einen Klaps gab. "Du, Shinalein", ärgerte Sêiichî die Frau gleich einmal, weil er wusste, sie hasste Namensverniedlichungen bei ihrem Namen, "wo ist Ryo gerade, mhm?" Der junge Mann verstand mal wieder alles falsch, natürlich war Yuichi längst klar, wer die Frau war, immerhin hatte Tatsuji ihm ein Foto seiner Cousine gezeigt und ihm offenbart, dass das die Verlobte seines Bruders war. Er war nur glücklich und froh darum, dass sie existierte. "Bei seinem Vater etwas wichtiges besprechen, aber so, wie ich dich kenne, willst du sicher stören, oder, Sêiichîlein?!" Sie hatte in nächsten Moment Halbmondaugen im Gesicht, sie kannte doch Sêiichî, außerdem konnte er es wohl wieder mal nicht lassen. "Das hier ist viel wichtiger als alles andere, glaub mir... der hier hat etwas dringendes mit seinem Bruder zu bereden!" Und schon war der junge Mann mit dem anderen um die Ecke verschwunden. Shina schaute ihnen perplex nach, grinste dann aber. "Na, die Armen..." Sêiichî dachte wohl, dass sie total unwissend war, da lag er jedoch falsch. Allerdings stürmte die junge Frau wenig später los, denn wenn dieser junge Mann hier war, dann war ihr Cousin mit Sicherheit nicht weit, außerdem hatte sie vor ihn noch zu erwischen, bevor er wieder verschwand.
 

Die beiden Männer hatten das Büro des Polizeipräsidenten erreicht und Sêiichî schob Yuichi vor. "Nach dir, mach schon..." Er sah ihn etwas schmollend an, klopfte an und drückte die Türklinke runter. Durch das Klopfen wandten die beiden Männer ihre Aufmerksamkeit auf ihn, so dass er erst mal seufzte. "Hallo allerseits." Sêiichî folgte Yuichi und schloss die Tür hinter sich, lehnte sich dann an dieser an. "Nicht umkippen, ihr Zwei", grinste er. Takeshi war angenehm überrascht über den Besuch und musterte den Mann, der als erster hereingekommen war, während Ryochi sich am Tisch festhielt und die Augen schloss. "Irre komisch, Sêiichî, muss das sein? Kann deine beknackte Verlobte sich nicht einen anderen Scherz mit uns erlauben? Wie krank seid ihr beiden eigentlich?!" Sêiichî blickte seinen besten Freund empört an und schüttelte den Kopf. "Kneif ihn doch mal, Ryo-chan, vielleicht merkst du dann was?" Yuichi fand das nicht witzig, schon gar nicht, als Ryo auf ihn zukam und das, was man ihm sagte, auch noch tat. Er zog ihn ziemlich heftig an der Wange, so dass diese rot wurde und er des Schmerzes wegen ein Auge zukniff. "Au, kannst du das bitte sein lassen? Hast mich wohl schon abgeschrieben, nur weil ein paar aus dieser verdammten Organisation behauptet haben, ich sei tot, wie?!" Verwirrt und ein klein wenig geschockt sah ihn sein Bruder an, er sah ihm tief in die Augen und wusste, dass es der Echte war, außerdem ließen seine Worte darauf schließen. Ein Seufzen entfuhr ihm, denn er hatte nur einen Gedanken, den er auch laut aussprechen wollte. "Ich habe Shina immer dafür bewundert, dass sie hinter Fassaden und Verkleidungen blicken kann, so etwas hätte ich gerade gut gebrauchen können. Wenn Tote zurückkehren, denke ich immer gleich, dass sie das ist, nicht wahr, Sêiichî?" Dieser nickte bloß und überließ Yuichi das Reden, er ging auf einen Stuhl zu und setzte sich erst mal, von dort aus wollte er alles verfolgen und verschränkte die Arme. Im Moment war er mit der Welt um sich herum erst mal zufrieden, besser ging es wohl nicht mehr. "Was heißt hier denn Toter?" wollte Yuichi mit Halbmondaugen wissen, weswegen sein Bruder ihm einen peinlich berührten Blick schenkte, da er zu voreilig gewesen war. "Noch war ich nicht tot, nur beinahe, aber das zählt nicht. Entweder ganz oder gar nicht! Ich habe nur ein kleines Nickerchen gemacht, Kleiner!" Er wuschelte ihm durch die Haare und grinste, er war froh, wieder hier sein zu können, auch wenn er noch vorhatte ein ernstes Wörtchen mit ihm zu reden, allerdings nicht solange ihr Vater anwesend war. "Ach ja? Wieso?" fragte Ryo nun todernst. Yuichi hatte kein Problem darüber zu reden, auch wenn er den Einstieg seines Bruders für sich behalten würde. "Ich fand heraus, was Chardonnay geplant hat... Ich wollte es verhindern und wurde mal eben ins Koma geschickt, aber kein Grund zur Panik, mir geht's wieder sehr gut, ich bin vollkommen gesund und munter... also, schau nicht so!" Ryochi sah ihn besorgt und mit Tränen in den Augen an. "Baka, das hätte auch schief gehen können, wie oft soll ich dir noch sagen, dass du dich meinetwegen nicht solchen Gefahren aussetzen sollst?" Er klang ein klein wenig sauer, schließlich tat Yuichi so etwas ständig. Sêiichî grinste nur vor sich hin und seufzte, das hatte er ja beinahe vermisst. "Verzeih ihm... obwohl, nein, tu's nicht, er soll vor dir auf die Knie fallen und dich um Verzeihung bitten, das wäre angebracht..." Er schaute Yuichi fies an, welcher schmollte. Jetzt übertrieb der Kerl mal wieder gar nicht. "Halt du dich da raus, Bengel!" meinte Ryochi empört über das Verhalten seines Freundes, was dieser mit einem Schmolllaut kommentierte. Der Detektiv ließ sich aber weder beirren noch davon abhalten, seinen großen Bruder zu umarmen und in Tränen auszubrechen. "Hey, ich bin wieder da, also hast du keinen Grund..." Er hielt inne. "Nein, schon gut..." Er drückte ihn an sich und schluckte schwer, damit er es ihm nicht gleichtat, er war auch froh, ihn mal wieder zu sehen. Hier würde er so schnell nicht wegkönnen, sie hatten, glaubte er, ziemlich viel nachzuholen. Takeshi Akaja hatte jetzt genug Zeit gehabt, sich darauf einzustellen, dass sein ältester Sohn hier aufgetaucht war, und er hinter seinem Schreibtisch hervorkam, nachdem er ein paar Akten zusammengetan und ordentlich auf den Tisch gelegt hatte, so dass er jetzt auf die beiden zukam. "Würdest du mir mal verraten, was dich geritten hat? Wo hast du die ganzen Jahre gesteckt?" Das hatte noch gefehlt, um alles komplett zu machen, der älteste Sohn hatte damit quasi schon gerechnet, es überraschte ihn nicht, dass sein Vater so was wissen wollte. "Och, ich kam viel rum", meinte er frech grinsend und entlockte dem 49-jährigen Halbmondaugen. "So, so, und du konntest dich nicht melden? Hattest du irgendwie Probleme mit dieser Organisation, die neulich gefallen ist?" Autsch, dass sein Vater manchmal solche Volltreffer landen musste? "Ja, ich wollte euch nicht mit hineinziehen", versuchte Yuichi zu erklären, weswegen Ryochi die Augen schloss, er glaubte ihm jedes Wort. "Das war mir klar, du hättest aber auch mal über deine Probleme reden können, wieso kamst du nicht zu deinen Eltern, sondern bist einfach abgehauen?"

"Es gibt Leute, mit denen man nicht reden kann und die alles tun, um den Leuten, die sie hassen, zu schaden. Und mit diesen Leuten konnte man nicht reden. Das soll keinen Vertrauensbruch darstellen, es war eher so, dass ich nicht wollte, dass es euch schlecht geht. Ich weiß ja, dass es nicht gerade nett von mir war, einfach spurlos zu verschwinden, aber es war besser, als wenn ich weiterhin bei euch gewohnt hätte und man deswegen noch einen von euch umgebracht hätte. In dem Fall waren diese Leute skrupellos, außerdem wollte ich nicht, dass jeder von denen weiß, wo ich hingehöre."

"Mit anderen Worten, er hat seine Familie verleugnet, aber ihr beide wisst doch, wie die sind. Sobald die Schwächen riechen, greifen sie diese an. Deswegen war ich ja auch einmal plötzlich weg und keiner wusste, wo ich mich rumtreibe, tja. Ich hatte mir eine andere Identität besorgt und so getan, als hätte ich niemanden, bin ich nicht schlau?" Sêiichî musste leicht lachen, weil er die Organisation dermaßen gelinkt hatte, dass es lustig war. "Von wegen, die wussten zwar von deiner Familie nichts, dafür wussten sie, bei wem du dich so rumtreibst. Es war dumm von dir, dich in jemanden zu verlieben", meinte Yuichi und schüttelte nur den Kopf. "Wenn du wirklich alle hättest raushalten wollen, dann hättest du dich von der Frau fernhalten sollen, aber auf mich hörst du ja sowieso nur ungern, nicht, Sêi-chan?!" Der hatte seinen eignen Kopf und seine eigenen Interessen, manchmal war ihm sowieso schleierhaft, was in dem Jüngeren vor sich ging...

"Hey, ich wusste, dass sie sich nicht so einfach umbringen lässt, sonst wäre ich nie bei ihr geblieben, weil ich sie nicht hätte in Gefahr bringen wollen. Aber sie hat mir mehr als einmal gezeigt, dass sie weder erpressbar noch klein zu kriegen ist. Und ich bereue es nicht mal eine Sekunde lang, solange bei ihr geblieben zu sein, immerhin bin ich ja auf dem besten Weg ihr Ehemann zu werden. Außerdem standen meine Weibergeschichten alle als meine Launen da. Die Organisation wusste doch gar nicht, dass irgendwo meine große Liebe dahintersteckt, ich habe ja auch ordentlich den Macho raushängen lassen..."

,Als wenn das Show gewesen wäre...' Yuichi wusste doch, dass Sêiichî schon seit er 16 war, nur noch an Frauen gedacht hatte und sie regelrecht verschlang. "Fein, trotzdem wurdest du fast von denen gekillt, weil Chardonnay rausfand, dass deine liebe Chris was für dich übrig hat. Gut, dass der nie wieder Ärger machen kann. Würde er noch leben, würde alles ganz anders aussehen, ist doch so, oder nicht? Der Kerl kannte sie eben zu gut, genauso wie andere Leute..." Sêiichî musste aufpassen, dass er Yuichi noch folgen konnte, was ihm im Moment nicht so ganz möglich war. "Welche anderen Leute denn?"

"Mhm, Shuichi Akai zum Beispiel, Tatsuji ist nur hier, um ihn ausfindig zu machen. Er hat nämlich das Gefühl, dass er etwas dagegen unternehmen wird, dass deine Freundin hier so unbehelligt rumspaziert und auch noch glücklich und zufrieden sein kann. Wenn ich du wäre, würde ich etwas auf sie aufpassen, mit dem Kerl ist nicht zu spaßen, wenn er jemanden hasst..." Sêiichî schluckte leicht. "Das wagt der nicht, außerdem wie soll er an sie rankommen? Sie wird ihm kaum den Gefallen tun und dahin gehen, wo er sie einfach so überfallen kann. Er kann nicht unter die Leute gehen und einfach so eine Schauspielerin überfallen." Yuichi sah ihn sehr ernst an. "Glaubst du, sie ist immer unter Menschen? Was wenn er genau auf so eine Gelegenheit wartet? Nachdem, was mein Freund mir sagte, weiß er genau, wie er vorzugehen hat! Sei gefälligst nicht so naiv, der Kerl hat noch nicht mit ihr abgeschlossen, so viel ist klar. Er bräuchte nur warten, bis sie spät abends im Park ist und dann zuschlagen. Bei der Panik, die sie vor ihm hat, ist es für ihn ein Kinderspiel sie zu überwältigen. Wir können nur hoffen, dass mein Freund ihn findet, bevor er sie findet und ein Unglück geschieht." Wollte der ihm jetzt Angst einjagen, oder so? Sêiichî seufzte leicht. "Glaubst du echt, das ist so einfach für den?" Takeshi Akaja erinnerte sich noch genau an ein Gespräch, das er mit Satô und Megure gehabt hatte. Die beiden hatten ebenfalls über diesen Akai geredet, aber das wunderte ihn nicht, da sie kein gutes Wort für ihn übrig hatten. "Der scheint ja ziemlich gefährlich zu sein und nach dem, was du da sagst, könnte man denken, er plant sein Opfer zu vergewaltigen..." Yuichi zog es vor zu schweigen, man musste Akai nur ansehen, dann wusste man doch Bescheid. So sehr wie er diese Frau hasste, würde er mit Sicherheit so weit gehen, nur um sie zu zerstören, traurig aber wahr. Manche Leute waren eben so verhasst, dass sie ihren Feinden nichts gönnten, der Kerl war für ihn so ein Fall. "Dieser Mann ist erbärmlich, erbärmlicher geht es nicht mehr, ich bin mir sicher, dass seine Begrüßung an sie gleich so aussieht, dass er ihr eine reinschlägt und sie erst mal mit der Waffe bändigt, um sie zu schwächen. Ohne ein Handicap würde sie sich nie von ihm vergewaltigen lassen. Also, ich und Tatsuji trauen ihm solche Sauereien zu. Wenn er sie wenigstens verhaften wollte, ne, ne, der Kerl will was ganz anderes, das kann man ihm ansehen. Er quält seine Opfer, so war er schon immer. Du kannst von Glück reden, dass du ein Freund von Kôji Miura bist, Sêiichî, sonst hättest du auch zu seinen Opfern gehört. Er denkt nicht über die Gründe seiner Killer nach und handelt in fast jedem Fall so, als wenn es um sein Leben ginge. Mein Freund kennt ihn noch aus seiner Zeit beim FBI. Akai war auch einer der Gründe, weswegen er diesem den Rücken zugewendet hat. Die haben ihm einfach zu scharf geschossen. Er gehört jetzt zu Interpol, tja. Es ist ein Beschluss von Interpol, Akai mal etwas zu beschatten und ihm auf die Finger zu schauen, weil die schon lange denken, dass er Dreck am Stecken hat."

Für Sêiichî gab es da nichts mehr hinzuzufügen, also versuchte er seine Verlobte auf dem Handy zu erreichen, um zu wissen, wo sie sich gerade aufhielt, es war vielleicht besser, wenn man sie nicht aus den Augen ließ. Er kannte Akai ja auch zur Genüge und wenn Yuichi schon so redete, war da was dran. Er würde nie so etwas sagen, wenn es nicht der Wahrheit entsprach.
 

Vor kurzem war Shina bei ihren Cousin angekommen und hatte ihn erst einmal umarmt.

"So ist das also, deswegen hattet ihr es so eilig hierher zu kommen, mein Anruf hat also jede Menge gebracht", meinte Shina, die ein gemeines Lächeln zeigte, da ihr die Aktivitäten von Akai ziemlich gegen den Strich gingen, seit er es mal gewagt hatte, sie zu bedrängen, was für diesen Mistkerl aber nicht schmerzfrei gewesen war. Sie konnte ziemlich biestig sein, wenn man ihr dumm kam. Eine dreiste Anmache, wie die von Shuichi gehörte dazu, er hatte sie offensichtlich bedrängt und hatte sie berührt, was ihr nicht gefiel, also musste sie sich ja zur Wehr setzen. Wenn er dann Schmerzen als Gegenleistung bekam, war er daran ja selbst schuld. "Hat er, ich hab quasi drauf gewartet, dass jemand mal mehr über ihn weiß. Und als du dann noch sagtest, dass du befürchtest, er würde Chris was antun, stand ich eben auf der Matte. Ich kann ja unmöglich zulassen, dass der Kerl Frauen vergewaltigt..." So was stand auf der Seite des Gesetzes, der Interpolagent hatte vor das schnellstmöglich zu ändern, so konnte es einfach nicht weitergehen. "Ich bin fast sicher, dass er sie beobachtet und ihr auflauert. Das ist doch typisch für ihn. Er schleicht immer um seine Opfer herum. Zu dumm, dass das FBI jedem dahergelaufenen Idioten so was beibringt. Diese Fähigkeiten hat er schließlich von denen erworben, wenn er nicht vorher schon so ein übler Stalker war."

"Das wird sich schon noch zeigen."

"Du musst dir vorstellen, der hat sie in Angst und Schrecken versetzt, das ist nicht einfach so passiert. Wer weiß, was der tut, um das zu erreichen, was er will? Dass so einer eine Waffe haben darf, ist ja schon schlimm genug, außerdem hat Sêiichî so gemeint, dass sie auf eine Waffe verzichtet, weil sie genug davon hat. Wenn er sie dann findet..." Tatsuji schüttelte den Kopf. "Meinst du, er schafft das so einfach? Er müsste ihr schon schlimme Verletzungen zufügen, um sie klein zu kriegen. Laut Yuichi hatte sie immer die Männer gut unter Kontrolle." Die Detektivin lehnte sich gegen die Wand und griff sich an den Kopf. "Vor denen hatte sie auch keine Panik und sie hatte immer eine Waffe bei sich, jetzt ist das nicht mehr so. Mir graust es bei der Vorstellung! Ich will nicht, dass er wieder ihr Leben versucht zu zerstören, Sêiichî ist immerhin Ryochis bester Freund. Alles hat sich so toll ergeben. Die beiden haben sich gefunden und sollten glücklich sein, immerhin haben beide auf den Zerfall der Organisation quasi gewartet. Außerdem... sie hat ein Kind, um das sie sich kümmern muss. Da ist kein Platz für einen Psychopathen, der es bloß auf sie abgesehen hat, weil sie ihn verlassen hat. Es würde ihn doch kaum so sehr interessieren, wenn er nicht vorher schon mit ihr zu tun gehabt hätte, das ganze erinnert mich an Teran... Ich kann das so gut verstehen, ihre Panikattacken im Bezug auf Akai, als wenn ich in ihrer Haut stecke." Etwas trauriges lag in den Augen seiner Cousine, so dass er sie an sich zog und umarmte. "Ich werde schon dafür sorgen, dass ihre Welt und die ihrer Familie heil bleibt. Ich kriege diesen Kerl schon und dann habe ich hoffentlich endlich was gegen ihn in der Hand. Am besten wäre noch, wenn man ihn auf frischer Tat ertappt. Wenn er sie bedroht und bedrängt, wird er damit vor Gericht nicht durchkommen. Da zählt die Ausrede, dass er FBI-Agent ist nicht mehr. Vielleicht wenn sie bewaffnet wäre, daher passt es mir gut in den Kram, dass sie keine Waffe mit sich rumträgt, so weit ich informiert bin. Hoffentlich ist das auch wirklich so..."

"Als wenn sie ihn anlocken wollte...", meinte Shina, verdrängte den Gedanken aber gleich wieder, anders als Tatsuji. ,Vielleicht ist das echt so und sie wartet darauf, dass es Zeugen dafür gibt, was er vorhat, damit wäre sie ihn wohl los.'
 


 

Der Schnee rieselte jetzt nur noch sanft und langsam vom Himmel, während die Blonde nachdenklich durch den Schnee schritt. Ihre Gedanken galten Yuichi Akaja, der sie durch sein Auftauchen verwirrt und sogar etwas überrumpelt hatte. Es war verdammt lange her, dass sie ihn kennen lernte. Bewundert hatte sie ihn von Anfang an, er war sogar so etwas wie ein Freund für sie gewesen. Sein Tod hatte sie erschüttert, aber er war zurück, quietschlebendig. Sollte es doch einen Gott geben, so war sie ihm jetzt dafür dankbar, dass er diesen tollen Mann am Leben gelassen hatte.

"Hey, was machst du denn hier?" sprach man sie an, weshalb sich die Frau zu dem jungen Mann herum drehte. Auch das noch. "Hey, Shinichi, was machst du hier?" wollte Chris von ihm wissen, aber er starrte nur in den Himmel. "Ich hab zuerst gefragt, was machst du hier so alleine, ist Sêiichî nicht bei dir, so wie sich das gehört?" Sie strich sich den Rock glatt, der ausnahmsweise bis zu den Knien ging, statt knapp über den Hintern, und setzte sich mit ihm auf eine Bank, über welcher eine Art Dach war, so dass diese nicht vom Schnee genässt war. "Ach, ich fand das Wetter schön und hab nachgedacht." Er setzte sich und versuchte zu lächeln, auch wenn es ihm nur schwer möglich war. "Hast du an Aiko gedacht, mhm?" wollte sie wissen und sah den Schneeflocken beim Fallen zu. Shinichi musterte sie erst einmal, eigentlich fand er ihre Klamotten, die sie gerade trug, viel schicker als die, welche sie sonst so trug. Ihre hübschen Beine wurden von Stiefeln verborgen und der Rock zeigte auch nicht besonders viel, während der Pullover, welcher unter ihrer Jacke hervorschaute, auch nicht gerade tief blicken ließ. Darüber hatte sie noch einen weinroten Schal, den er ihr am liebsten geklaut hätte. "Ja, irgendwie schon, ich denke oft an sie, du nicht?" Chris lächelte nur. "Nicht wirklich, ich tue so, als hätte ich sie nie gekannt!" Was konnte diese Frau grausam sein, aber wenn sie sich vormachen konnte, dass sie nie miteinander zu tun gehabt hatten, dann war das ja sehr schön für sie, er konnte so etwas nicht. "So. Tja, das kann ich nicht, wir waren uns doch sehr verbunden..." Ein trauriges Lächeln lag in seinem Gesicht. "Ich habe gehört, dass du einen Sohn hast. Wie ist es, wenn man wirklich Mutter ist? Verrätst du mir das?" Ein Lachen entfuhr ihr. "Wie soll es schon sein? Man ist verantwortlich, allerdings ist der Kleine momentan mit Yukiko beschäftigt, weil ich mit Sêiichî im Café war. Deine Mutter macht das sehr gerne. Ich konnte nicht widerstehen, sie zu lassen, sie hat mich ja so lieb angefleht..." Shinichi war verwundert darüber, wie sie gerade redete, anscheinend war Vermouth jetzt tot und sie musste nicht mehr auf eine Rolle zurückgreifen. "Ich erkenne dich nicht wieder", meinte er, wobei sein Blick an ihrem Gesicht haftete, das sanfte Züge angenommen hatte. "Das hab ich schon öfter gehört, Shinichi. Es wundert mich nur, dass Sêiichî noch nicht gemeckert hat." Der 19-jährige seufzte leicht. "Lerne ich jetzt wirklich dich kennen, oder was ist es?"

"Tun alle. Ich will eben auch mal ich selbst sein, darauf hab ich lange gewartet." Sie machte die Hand auf und fing eine Schneeflocke damit ab, wobei sie lächelte, allerdings schmolz das kleine Stück Eis sofort in ihrer warmen Hand. "Ich hoffe für dich, dass Sêiichî keinen Unsinn macht, er behandelt dich hoffentlich so, wie du es verdienst."

"Mach dir keine Gedanken, seit er einen Sohn hat, ist er wie ausgewechselt. Manchmal schlägt er zum Glück noch über die Strenge, denn das würde ich echt vermissen. Manchmal können solche Frechheiten echt befreiend sein..." Sie grinste jetzt etwas fies, was er schon eher an dieser Frau kannte. "Ich kann mir gut vorstellen, wie es bei euch zu Hause abläuft! Das Baby schreit, er fängt an zu seufzen und schlägt sich den Kopf gegen das Bett, weil er viel lieber seinen Gefühlen freien Lauf lassen würde, ist doch so, nicht wahr?!" Shinichi lachte amüsiert, dieser Macho würde sich diesbezüglich doch wohl nie ändern. "Oh ja und dann schmollt er eine Zeit lang. Oh Gott, was ist das putzig, wenn er das tut. Er soll bloß nicht damit aufhören! Ich verlange nicht, dass er sich total ändert, ich wollte nur, dass ich endlich die einzige für ihn bin."

"Was denkst du, bist du es?" Man, war der aber neugierig, sie musste schmunzeln. "Ich denke, es gibt nicht den geringsten Grund dafür, daran zu zweifeln, er gibt sich alle Mühe, mehr muss nicht sein. Wenn er mir verspricht treu zu sein, wird er sich zusammenreißen, belogen hat er mich bisher noch nie. Ich glaube auch kaum, dass er das so besonders gut kann." Sie lächelte in Shinichis Augen ziemlich schwärmerisch, weswegen er seufzte. "Du hast's gut. Ran ist mit so einem Detektiv zusammen, ich kann es einfach nicht glauben, am Ende bin ich selbst schuld, dass es so gekommen ist. Ich hab sie zulange alleine gelassen und mich auch noch auf eine Frau wie Aiko eingelassen, ich verdiene es nicht anders..." Chris sah ihn tadelnd an. "Wie kannst du nur so schnell aufgeben?! Egal, wer der Kerl ist, du wirst gefälligst um sie kämpfen! Außerdem macht jeder mal Fehler und du und Ran, ihr seid füreinander bestimmt, das weiß ich, also enttäusch mich und Yukiko nicht! Wir beiden sind uns einig, ihr beiden seid ein Traumpaar und gehört zusammen! Hast du verstanden?!" Dass sie so befehlerisch mit ihm redete, passte ihm einerseits nicht, allerdings hatte die Frau ja so was von Recht. "Stimmt, danke, dass du mich dran erinnerst, dieser Detektiv ist nicht wie ich und sie braucht mich, das werde ich dem Mädchen wohl mal wieder klarmachen müssen..."

Ein Detektiv? Nur zu gerne hätte Vermouth, wie so oft in der Privatsphäre der anderen geschnüffelt und herausgefunden, wer Ran schöne Augen machte, aber sie hatte sich vorgenommen, das ab jetzt sein zu lassen, schließlich gab es keine Organisation mehr und sie hatte keinerlei Grund so etwas zu tun. Ein Seufzen entfuhr ihr. "Du weißt nicht zufällig, wer das ist, oder?"

Und ob er das wusste, das war ja gerade das Dumme. "Es ist Kôji Miura...", meinte Shinichi resigniert, so dass sie wieder nach oben schaute. "Verstehe..." Dieser Kerl war doch viel zu alt, Shinichi sollte sich gefälligst um sie bemühen. "Denk dran, du musst kämpfen, Frauen mögen das, hast du verstanden?"

Er grinste. "Ja, das weiß ich doch, ich tu mein bestes, versprochen..."

"Solltet ihr heiraten, will ich aber eine Einladung, ja?" Oh mein Gott, die Frau sah so schwärmerisch aus, dass er jeden Moment erwartete, dass sich ihre Augen in Herzchen verwandelten. "Klar doch, ich denke kaum, dass da irgendjemand etwas dagegen hat." Shinichi schüttelte den Kopf, das hätte er so oder so getan, darum musste man ihn nicht erst bitten.

In dem Moment hörte man ihr Handy klingeln, was sie zu einem Seufzen brachte, nachdem sie geschaut hatte, wer sie denn gerade versuchte zu erreichen. "Da, er macht sich sicher Sorgen um mich, nur weil ich mal weg bin." Shinichi musste lachen. "Hab Erbarmen, er ist schwer verliebt." Er schüttelte nur den Kopf und schaute wieder zum Himmel. "Geh schon ran und tu so, als wäre ich nicht da."

Kaum hatte Shinichi die Worte gesagt, war es auch schon geschehen. "Good afternoon, Mr. Iwamoto, what can I do for you?" versuchte sie ihn etwas zu ärgern und lachte anschließend.

"Wo bist du, Darling?" wollte Sêiichî gleich wissen, ohne auf ihren kleinen Spaß in irgendeiner Weise einzugehen. Er klang ein wenig besorgt, was ihr nicht entging. "Du musst nicht alles wissen, ich werde schon nicht verloren gehen, also wirklich."

Ein schmollender Laut entkam seinen Lippen. "Tut mir ja echt Leid, aber Akai ist da draußen und er scheint es auf dich abgesehen zu haben, oder dachtest du, der streicht einfach die Segel? Er beobachtete dich sicher und wartet darauf, dass du alleine bist?"

Ihre Augen weiteten sich für einen Moment, was Shinichi bemerkte, allerdings hatte er keine Ahnung, was los war und weswegen sie so schockiert schaute, dann jedoch grinste sie wieder. "Mach dir mal keine Gedanken, ich bin nicht alleine."

"Ah ja? Wer ist da denn noch?" Die Skepsis in seinen Worten amüsierte sie, so dass sie ihn gleich noch mal ärgern wollte. "Musst du nicht wissen, ist nicht so wichtig, du weißt doch, a secret makes a woman woman, or not?"

"Hör auf damit! Sag mir, wo du bist, ich komme und hole dich ab!" Musste er denn so übertreiben?

"Mach dir keine Gedanken, Sêiichîlein", sagte sie zuckersüß. "Er kann mir nichts anhaben, ich bin nicht mal bewaffnet, der kann mir jetzt nicht wehtun, das schlimmste, was der tun könnte, ist mir Gemeinheiten an den Kopf werfen, aber da steh ich drüber." Ihre Worte waren sehr leise, fast flüsternd gesagt worden, während sich ihre Augen schlossen und sie vor sich hingrinste, irgendwie war er ja niedlich. "Oh Gott! Bist du verrückt? Dann muss ich mich ja noch mehr Sorgen."

"Why?" Worum bitte machte sich der Kerl jetzt solche Gedanken?

"Denkst du, der muss auf dich schießen, um dir wehzutun? Der Mann ist schlimmer als Chardonnay, vor dem hattest du ja nie Angst." Na toll, darauf hatte sie keine Lust, wie das schon klang, als wäre sie so ein schwaches Frauchen. "Ist ja gut. Mach mal nicht so viel Wind, der kommt mir schon nicht zu nahe."

"Wie kannst du so locker sein? Der Kerl hat noch nicht aufgegeben und er ist hier, in Tokyo, er wartet darauf, dich mal alleine zu erwischen und dann..."

Und dann... wollte er sie vergewaltigen, oder was? Wollte er das sagen? "Und dann kriegt der Kerl Schmerzen", beendete sie seinen Satz, das konnte man ja unmöglich auf sich sitzen lassen, auch wenn ihr bei dem Gedanken erstens schlecht und zweitens flau im Magen wurde, weil sie - zugegeben - Angst vor ihm hatte. Das musste Sêiichî aber ja nicht wissen, in seiner Sorge drehte der noch durch.

"Machst du Witze? Du bist bisher immer am liebsten davongerannt, wenn er in deine Nähe kam!"

Wie es Sêiichîs Art war, musste er ihr die Schwächen aufzählen, das war etwas an ihm, das sie ziemlich hasste, aber jeder Mensch hatte Macken, weshalb sie darüber hinwegsah, allerdings wollte sie ihn jetzt auch ein wenig anzicken, wenn er schon damit kommen musste. "Jetzt ist es aber gut, ich rannte davon, weil er mich anschoss. Das wagt der nicht, damit würde er sich selbst enttarnen und allen zeigen, dass es nicht in seinem Sinne ist, mich zu kriegen, sondern dass er mir wehtun will. Wenn er das tut, wäre das sehr dämlich, so dumm ist er nicht! Er dreht seine Verbrechen immer so, dass es aussieht, als hätte er es für das Wohl der Menschheit getan." Ihr wurde beinahe schlecht, der Typ lief hier frei rum und er ging auf Menschen los. Zugegeben, jetzt gab es wohl so ziemlich niemanden mehr, den er quälen konnte, außer stinknormale Killer, die sich für dieses Leben entschieden hatten. Er konnte keinen mehr quälen, der unschuldig in die Organisation gekommen war. Es sei denn es handelte sich um Sharon Vineyard. Da hatte sie jetzt eben Pech, man konnte ja nicht zuviel verlangen. Es war doch fast schon so etwas wie ein Wunder, dass es ihr jetzt so gut ging. Wenn man Akai loswerden würde, würde sie nie wieder schwerwiegende Probleme haben, der Reiz war ziemlich groß. "Na und? Was bringt uns das, wenn er dich vergewaltigt und anschließend beseitigt, nur um alles zu vertuschen? Oder denkst du, der sucht sich Zeugen? Ach komm", machte sich Sêiichî lustig, auch wenn er sich große Sorgen machte, er versuchte sie mit dem Sarkasmus sogar etwas zu vertuschen, was ihm nicht wirklich gut gelang.

Ryochi und Yuichi blickten einander an, beide wussten in etwa, was Chris da gerade tat. Zweiterer nickte und verdrückte sich klammheimlich, während Sêiichî noch immer mit der Frau beschäftigt war und deswegen sowieso kaum etwas anderes registrierte.

"Man, jetzt atme erst mal tief durch, Liebling. So leicht bin ich auch wieder nicht umzubringen!"

,Und wenn doch sorge ich im Augenblick meines Todes noch eine Nachricht zu hinterlassen, die ihm mehr als wehtun würde.' Ihre Gedanken konnte sie unmöglich laut sagen, er würde verrückt werden, also nahm die blonde Frau Rücksicht, sie wollte nicht, dass er sich für nichts und wieder nichts verrückt machte, noch war sie ja am Leben. Und sie hatte auch gar nicht vor, zu sterben.

"Sag nicht Liebling, damit versuchst du mich nur weich zu kochen!" Er war ernsthaft sauer. "Vorhin sagtest du noch, von wegen, ich soll keine Risiken eingehen, also erwarte ich das von dir auch!"

"Tu ich schon nicht, wir sehen uns nachher." Da Sêiichî gerade ziemlich laut war und sie sich nicht mit ihm streiten wollte, beendete sie das Telefonat, was ihn schockiert schauen ließ. "Man, die hat dich runtergebuttert, wie, Sêi-chan?" meinte Ryochi, der Yuichi vermisste. Wo war der eigentlich so schnell hin? Zu Tatsuji? Ihm war klar, weswegen, aber er sagte Sêiichî lieber nichts, weil er nur losstürmen würde. Einen Panikausbruch konnten sie jetzt gar nicht brauchen. "Gehört mein Sohn jetzt auch zu Interpol, oder hab ich was nicht richtig mitbekommen?"

"Nun ja, er hilft seinem besten Freund, das kann man so oder auch so sehen, ich weiß nicht, was er beruflich macht, aber zuzutrauen wär's ihm!" grinste Ryochi.
 

Shina hatte den Blick nun gesenkt, als Yuichi bei seinem Freund ankam und an seinem Ärmel zog. "Sêiichî ist ein Baka, er hat Chris auf dumme Gedanken gebracht. Wenn du Akai finden willst, der ist sicher in ihrer Nähe, weil sie ihn plant zu reizen, wie es scheint. Also müssen wir nur sie finden!" Tatsuji nickte. ,Das hat gerade noch gefehlt: Zeitdruck!' Er blickte auf seine Uhr. "Tja, meine Verlobte wird warten müssen... Das versteht sie aber sicher, wenn ich ihr schnell eine SMS im Auto schreib, du fährst!" Mit den Worten waren beide schon verschwunden, auch wenn seine Cousine gerne mitgekommen wäre, so rannte er viel zu schnell davon, als dass sie ihm hätte folgen können. Selbst wenn, sie fuhren sofort weg, als sie das Auto erreicht hatten, das hätte sie nie geschafft. Allerdings kam sie nicht drum herum zu hoffen, dass nichts schlimmes passieren würde. ,Was zum Teufel tust du da, Sharon? Bist du jetzt total irre vor Angst? Alles ist so, wie du wolltest, dann riskierst du alles, um diesen Kerl zu kriegen? Hoffentlich macht deine Angst dich nicht blind! Sêiichî dreht am Rad, wenn mit dir was nicht in Ordnung ist, wenn dich Akai überhaupt leben lässt, sollte er es schaffen...' Sie hatte die Augen geschlossen und den Kopf gesenkt, während sie ihre Gedanken hegte, so dass Wataru sie besorgt ansah. "Denkst du an diesen FBI-Kerl?" Erschrocken sah sie ihren besten Freund an und entschloss sich alles mit einem Lächeln zu vertuschen.
 

Der Detektiv war etwas verwundert, als sich die blonde Frau erhob. "Worum ging es gerade eben eigentlich? Wieso macht sich Sêiichî Sorgen um dich?" Mit einem süßen Lächeln konnte sie alles herunterspielen, um nicht auch den Jungen zu verängstigen. "Ach, der ist nur besorgt, dass ich krank werden könnte, wenn ich solange in der Kälte bin, er übertreibt wieder, nichts weiter, Shin-chan!" Ein schmollender Ausdruck in seinem Gesicht war das Resultat ihrer Worte. "Nenn mich nicht Shin-chan...", motzte er und sie zog ihn kurz an sich. "Reg dich ab und jetzt geh zu deiner Ran-chan, ich hab noch was zu erledigen!" Sie wollte ihn wenigstens loswerden, sonst würde sich dieser Mistkerl niemals blicken lassen...

Surprises

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Kommentare zu dieser Fanfic (81)
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Von:  swansongs
2006-07-10T11:17:18+00:00 10.07.2006 13:17
18tes Kommi immernoch aus dem I-net Café
yoa... also, dass Chardonnay ein schwein ist wissen wir ja alle schon... und da will ich mich auch net weiter drüber auslassen.. (aus zeitgründen... meine zeit ist gleich um)
*Chardonnay mal wieder in die Tonne kloppt*
yoa armer Wata-Chan, arme Miwa-chan und arme Yakko-chan
*Mitleid verteilt*
alle von Chardonnay verarsscht worden... die tun mir leid..
nya gin ist auch nen Arsch... und macht auch noch mit Bayleys gemeinsame Sache...
*Gin und Bayleys in die Tonne kloppt* (obwohl cih gin eigentlcih mag... nya egal...)
tja was soll ich noch graoß sagen... ich mochte den Teil... der ist geilo... obwohl ich garde nen paar Leutis runtergemacht habe abers cheiß drauf
XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Tolles Pitel-chan^^

Dracu~
Von:  swansongs
2006-07-10T11:01:48+00:00 10.07.2006 13:01
so das 17te Kommi von mir aus nem I-net Café in Berlin XD
Vermi hat nen Magengeschwür ach du meine güte... und sie wills noch net mal behandeln lassn... ach du meine Güte... aber ads passt zu Vermi, dass sie ziemlich stur ist (ich versteh sie ja... freiwillig würd ich mich nie wieedr operieren lassen...) aber bei dem Notfall... Nya tüpisch Vermi XP
Und Syrah will Shini betören... die hat doch was mit Teran?! Nya... vielleicht finden sie ja alle Shini-chan so anziehend
XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
obwohl?! Was ist an Shinichi anziehend? Gute Frage...
auf die ich keine Antwort weiß
*drop*
XDDDDDDDDDDDDDDDD
Und yukiko will Vermi überzeugen...
=> Schafft sie!!
*Hoffnungen schöpft*
nya ich muss jetzt schluss machen vielleicht schaff ich noch nen Kappüüüüüüüü

dein Dracu-Viech XD
Von:  swansongs
2006-07-09T19:15:58+00:00 09.07.2006 21:15
16tes Kommi
ALLE HASSEN GIN!!!
jea XD keiner hat ihn lüb...
*Gin ne Dose mitleid schenkt*
*noch ein Kuschelherz wo "Hab dich lieb!" darufsteht dazupack*
so jetzt hat auch mal jemand Gin leib *rofl*
Nya wieter im Text...
Shuichi schi´ßt natürlcih wie immer alles kurz und klein
XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
*das von Shu-Chan gewöhnt ist*
Und Vermilein ist krank...
Armes Vermi...
*pattet*
Erst vermisst sie Sêichî, dann ist se von ihm schwanger und jetzt wird sie auch noch krank... Fies...
nya aber was solls mir hat der teil auch super gefallen^^
und deshalb geh ich auch gleich den nächsten lesen...
*zum nächtsen Pitel-chan watschelt*

Dracu~
Von:  swansongs
2006-07-09T19:05:34+00:00 09.07.2006 21:05
NOIN was vergessen!!!!
ich wollt noch sagen, adss der Teil an sich super gelungen ist und ich das alles voll geil fand XDDDDDDDDDDDDDD
und ich geh jetzt das nächste kap lesen^^

Dracu~
Von:  swansongs
2006-07-09T19:04:43+00:00 09.07.2006 21:04
15tes Kommi...
*hoff, dass es diesmal länger wird*
Alsoooooooooooooooooooo....
Shnichi wil Cognac ersetzten...
*vom Stuhl kipp*
*aufm Boden rumkuller*
Was ist den in den gefahren? ill sich etwa Klein-Shini-Chan an Vermi ranmachen??? Ich glaubs net!
XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Da könnte man den doch gleich in die Klapse schicken! War der nicht irgedwann mal in Ran verknallt??
*fragend glubsch*
Andscheinend hat der seine paar antändigen Gehirnzellen beim Vögeln mit siener Cousine verloren!
Echt gleubt der wirklich, dass er Cognac ersetzten kann???
*Kopf schüttel*
bestimmt net! Jedenfalls fand ich Vermis Reaktion genau richtig!!
(so sorry, dass cih shini so runtergemacht habe, aber es musste so sein XDD ich mag ihn ja eh net besonders und jetzt war die Gelegenheit so perfekt XDD *muhahahaha*)
Von:  swansongs
2006-07-09T18:48:36+00:00 09.07.2006 20:48
14tes kommi heute XD
GEMEIN UND PSYCHO! definitiv! Die 2 Wörter beschreiben das Kappüüüüü genau richtig
Armer Wata-Chan wehe der stirb... und arme miwa-chan
*heulz*
Pinot hats verdient der war eh nen Drecksack....
Nya ich geh jetzt das nächte Kap lesen... weils so spannend war XD^^

Dracu~
Von:  swansongs
2006-07-09T18:42:20+00:00 09.07.2006 20:42
13tes Kommi...
und endlcih erfährt Vermi, dass sie schwanger ist...
*das ja lang genugf gedauert hat*
und Gin hat sies ja auch mal gegeben
*muhahahahahaha*
der Typ hats verdient!!!!
und Syrah haste auch noch schwanger gemacht XDDDD
joa hört sich alles verdammt interessant an... deshalb geh ich jetzt das nächste Kappüü lesen
*sbhauz*

Dracu~
Von:  swansongs
2006-07-09T18:32:29+00:00 09.07.2006 20:32
12tes Kommi heute...
ich hab echt zu viel Zeit XDDDDDDDDDDDDDDDDD
jep kommsch gleich mal zum Kappüüü...
also ich fands ganz gut...
*den satz immer sagt*
*das ne Art Zwangsneurose ist XD*
joa... wie schon gesagt mit hats gefallen und mir fällt nix ein was ich da noch zu sagn soll...

Dracu~
Von:  swansongs
2006-07-09T15:07:42+00:00 09.07.2006 17:07
11tes Kommi...
eindeutig ich gehör in die Klapse!
*Feststellungen macht*
Na ja kommen wir (wieso schreib ich eigentlcih immer wir? eigentlich bin ich eine einzelne Pesron... nya sehm wirs als mein 2tes ich XD) zum Kappüüüüüüüü
Joa Akai war ja auch mal wieder der netteste Type der Welt XDDDDDDD so die Freundlichkeit in Person...
*sarkastisch mein*
Und Vermi hat Schuldgefühle...
Kleine Psycho ff XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
und weils so spannend ist muss ich jetzta uch noch das nächste Kap lesen...
*zwangsneurose XD*

Dracu~
Von:  swansongs
2006-07-09T14:53:43+00:00 09.07.2006 16:53
10tes Kommi...
XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD#
okay ich komm gleich zum kappüüüüüüüüüüüüüüüüüüüü
Shini's Cousine ist ja mal ein ganz mieses kleines Figgstück XPPPPPPPPPPP
und da packt sich der Shini mal einfach so in Vermis Bettchen... *kulla* der ist ja auch net ohne XDDDDDDD
Aber vermi-Chan hat alles übertroffen... küsst Shini, wiel sie ihn für Sêi-chan hält und dann rent se ins klo und muss kotzen...
Mann muss Shini sich verarscht vorgekommen sien XDDDDDDDDD
nya ich muss jetzt leich das nächet Kap lesen

Dracu~


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