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Sinless eyes

remember the past
von

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The treasure stone

Hallo Leute!

So, das hier ist es dann wohl^^ 'Sinless eyes'(sündenlose Augen)....ich konnte es mir einfach nicht verkneifen, ich wollte unbedingt ne FF zu Skip Beat schreiben x3....nya, ich hoffe sie gefällt euch wenigstens ein bisschen...
 

VIEL SPASS!!!

....und die Kommis nicht vergessen^^
 

Cu*sinless*
 

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Es war ein grauer Apriltag, Wolkenberge türmten sich am Himmel auf und nur selten konnten sich die wärmenden Sonnenstrahlen ihren Weg zur Erde bahnen, um deren Bewohner wieder daran zu erinnern, dass es eigentlich Frühling war.

Kyoko saß an ihrem kleinen Tisch am Fenster, ihr Kinn hatte sie gelangweilt auf die linke Hand gestützt. Mit der freien Hand versuchte sie zu notieren, was die Lehrerin ihnen diktierte.
 

Seit gut einem viertel Jahr besuchte Kyoko nun dreimal wöchentlich für jeweils vier stunden die Schauspielakademie von LME. Neben Grundlagen und praktischen Übungen zur Schauspielerei, würden sie dort auch in klassischen und traditionellen japanischen Tänzen, Ausdruck und Stimmtraining unterrichtet. Heute stand Theorie auf dem Stundenplan, neben praktischen Anwendungen lernten die Schüler auch einmal in der Woche etwas über die Geschichte der Schauspielerei und des Theaters. Natürlich war für viele dieser Teil der Ausbildung am Langweiligsten, aber auch in ihm würden sie irgendwann eine schriftliche Prüfung ablegen müssen. Halbjährlich fanden Zwischenprüfungen statt, in denen die Studenten zeigen mussten was sie gelernt hatten. Wer nach ende der einjährigen Ausbildung die Akademie mit ausgezeichneten Zensuren verließ, konnte darauf hoffen von der LME Schauspielsektion angesprochen und als neues Talent unter Vertrag genommen zu werden. Natürlich träumten alle der Mädchen von einem erfolgreichen Debüt im Show-Biz, welches mit der Aufnahme in einer so berühmten und erfolgreichen Künstleragentur so gut wie gewährleistet wäre.

Kyoko interessierte diese Tatsache momentan jedoch recht wenig, mit zusammen gekniffenen Zähnen versuchte sie eine neuerliche Gähnattacke zu unterdrücken, was ihr allerdings nicht wirklich gelang, mit Tränen in den Augen musste sie sich letztendlich doch geschlagen geben.
 

Das junge Mädchen hatte es trotz nur geringen schauspielerischen Erfahrungen geschafft, den Präsidenten der LME-Pop-Producion durch eine beeindrückende schauspielerische Leistung von ihrem Talent zu überzeugen und somit von ihm persönlich die Erlaubnisse erhalten die Akademie zu besuchen. Nun war sie unglaublich froh und stolz darüber, dass sie an einer derart erfolgreichen Schule die Chance erhalten sollte die Schauspielerei von der Pieke auf zu lernen. Wegen Shotaro hatte sie damals darauf verzichtet die Highschool zu besuchen, um ihre ganze Energie in die Verwirklichung seines Traums zu stecken.

Nachdem sie jedoch von Shos niederträchtigen Verrat an ihr erfahren hatte und einsehen musste, dass er niemals mehr als nur ein unscheinbares Hausmädchen in ihr gesehen hatte, war in ihr der Rache-Engel erwacht und aus dem immer lieben und unscheinbaren Mädchen vom Lande, wurde ein ehrgeizige junge Frau deren Ziel es nun ist groß ins Showgeschäft einzusteigen, um sich so irgendwann an Sho Fuwa rächen zu können.

Durch die Aufnahme an der Schauspielschule ist Kyoko ihrer vernichtenden Rache an ihrer Jugendliebe nun endlich wieder ein kleines Stückchen näher gekommen und dementsprechend motiviert war sie zuanfang auch gewesen ihr bestes zu geben, um so irgendwann Sho auf Knien rutschend und um Verzeihung betteld vor sich sehen zu können.

In letzter Zeit jedoch wich der Spaß am lernen immer mehr dem damit verbundenen Stress. Neben der Schule musste sie zusammen mit Kotonami häufig noch Aufträge als "Love Me" Praktikantin erledigen. Und um die hohen Studiengebühren aufbringen zu können hatte sie zusätzlich noch anderen Jobs angenommen. Langsam aber sicher macht sich der mangelnde Schlaf und der Stress auch in den Schulzeiten immer deutlicher bemerkbar, häufig saß sie mehr ab-als anwesend auf ihrem Platz am Fenster *da hilft auch die größte Shotaro-Rache-Motivation nichts mehr*, dachte das Mädchen gähnend.
 

Durch das leicht geöffnete Fenster konnte sie das rauschen des Windes in den großen Kirschbäumen davor deutlich hören. Kyoko legte ihren Kopf leicht auf die Seite und beobachtete, wie der Wind mit einigen rosa Blütenblättern spielte. Ein paar wenige Sonnenstrahlen hatten sich einen Weg durch das dichte Blütenwerk gebahnt, gebrochen zeichneten sie sich auf dem hübschen Gesicht des Mädchens ab. Wieder verspürte Kyoko den Wind, sie konnte seine Kühle in ihrem Nacken spüren, sofort überkam sie eine leichte Gänsehaut. Mit einem leisen Seufzer legte sie ihren Stift beiseite um sich kurz ein paar goldbraune Strähnen aus dem Gesicht zu streichen. Sie wandte den Blick vom Fenster ab und ihre Augen glitten langsam ihre linken Arm hinab. Dort baumelte ein dünnes schwarzes Lederbändchen welches sie ein paar Mal um ihr zierliches Handgelenk gewickelt hatte. Am unteren Ende war ein wunderschöner, bläulich schimmernder Stein festgeknotet. Mit einem abwesenden Blick beobachtete sie, wie sich der kleine glitzernde Gegenstand langsam im Wind drehte. Sie musste unweigerlich wieder an die Person denken, von welcher sie diesen als Trost erhalten hatte. Den Jungen aus ihrer Heimatstadt Kyoto, dem sie vor mehr als 10 Jahren zum ersten Mal an einem abgelegenen See, nicht weit vom Ryokan der Fuwas, begegnet war.
 

Der See diente ihr damals oft als Rückzugsmöglichkeit, hier war sie alleine und konnte ihren Gefühlen freien lauf lassen. Hier war sie weit weg von Shos Eltern, denen sie oft das starke und glückliche Mädchen vorspielte um ihnen auch ja zu gefallen. Dort war ihr der dunkelhaarige Junge zum ersten mal begegnet, er hatte sie damals getröstet und später fand sie bei ihm immer ein offenes Ohr für ihre Probleme und einen Ort wo sie sich ausweinen konnte.

Der blaue Stein den sie "Koon" getauft hatte, war damals ein Abschiedsgeschenk von ihm gewesen. Er sollte sie nun an seiner stelle trösten und ihr immer neuen Mut schenken.

Über die Jahre war das Bild, dass sie in ihrem Inneren von ihm hatte, unmerklich immer mehr verblasst. An die Farbe seiner Augen und den Klang seiner Stimme konnte sich das schlanke Mädchen nur noch vage erinnern und je mehr sie es versucht hatte, umso verschwommener schien es zu werden. Nichteinmal an seinen richtigen Namen konnte sie sich noch erinnern, sie hatte ihn immer nur onii-chan(großer Bruder)gerufen, denn genau das war er für sie gewesen.
 

Seit er damals plötzlich weggezogen war, hatte sie allerdings keinerlei Kontakt mehr zu ihm.

*wie lange das jetzt schon alles her ist*, dachte Kyoko seufzend.

Sie hatte gelernt mit den schmerzlichen Erinnerungen an ihre Mutter und der oft schweren Zeit im Ryokan umzugehen, dementsprechend waren auch die Emotionen die in der jungen Frau bei dem Gedanken an all dies hochzukommen drohten, lange nicht mehr so vereinnahmend wie noch vor ein paar Monaten.

Die Erinnerungen würden verblassen, aber wohl nie ganz verschwinden, dessen war sie sich bewusst.

Langsam fuhr sie mit den Fingerspitzen über die glatte Oberfläche des tiefblauen Steins, sie musste leicht lächeln als sie wieder an den kleinen Jungen aus Kyoto denken musste. Oft vermied sie es an damals zurück zu denken *trotz allem gab es auch glückliche Momente in meiner Kindheit*, dachte sie heimlich während sie das glitzernde Geschenk beobachtete.

Leicht luftholend wandte sie ihren Blick nun endgültig ab und

das braun ihrer Augen folgte nun wieder aufmerksam den Gesten der Lehrerin.
 

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Nya, ich weiß is nicht besonders spannend, is mehr ne Zusammenfassung v.v...es wird aber noch interessanter^^*versprochen*.....

Schreibt mir was ihr über den Prolog denkt, Kritik, Lob, Ideen, Wünsche.....je mehr desto besser, dann gehts schneller mit dem schreiben *brauch meine Motivation*...xD

Neblige Gedanken

Hallo*wink*.....schluss mit der Sommerpause^^*grinzz*
 

Erst mal viielen lieben dank für die lieben Kommis, burzeltags Gratulationen und netten Wünsche x3*alle ganz doll durchknuddel*

*________*
 

Ich werd die story aus Kyokos Sicht erzählt......ab und zu dann aber auch mal zu Rens Gedanken rüberschwenken xD......ich hoffe das wird nicht zu verwirrend für euch^^°......
 

Soo und jetzt aber viel Spaß beim lesen^^......
 

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Es war wiedereinmal spät geworden, beladen mit zwei vollgepackten Tüten aus dem nahen Convini durchquerte ich erschöpft die dunklen Strassen auf dem Weg zu meinem kleinen Appartement.

Die kühle Nachtluft wirbelte verspielt durch meine kurzen Haare und erfrischte mir dabei angenehm das müde Gesicht. Um diese Uhrzeit waren selbst die sonst so belebten Strassen Tokyos wie leer gefegt.
 

Die nächtliche Ruhe wurde jedoch plötzlich jäh, durch eine mir wohlbekannte Stimme durchbrochen.

"Kyoko?!", hörte ich jemanden, etwas ungläubig meinen Namen rufen.

Wie angewurzelt blieb ich stehen, bevor ich mich dann etwas zögernd umdrehte.

Ich wusste wen ich im Eingang des großen, beleuchteten Bürogebäudes sehen würde.

Und tatsächlich war es Ren Tsuruga den meine überraschten Augen erblickten und er schien nicht minder erstaunt zu sein mich zu sehen.

Die anfängliche Überraschung in seinem Gesicht wich jedoch schnell einem selbstsicheren, undefinierbar gelassenen Ausdruck, der mich wiederum auf abstruse Weise verunsicherte. Dieser Ausdruck konnte nichts gutes bedeuten.

Während ich noch darüber nachgrübelte, ob ich dem Zufall danken oder es für diese Begegnung doch lieber verfluchen sollte, kam er auch schon schnellen Schrittes auf mich zu. Wobei sein langer, kremfarbene Mantel, leicht im Wind wehte.

Der helle Mantel verlieh ihm ohne Zweifel eine gewisse Eleganz, er bildete einen beeindruckenden Kontrast zwischen seinen dunklen Haaren und der schwarzen Hose, die bei jedem seiner Schritte kurz darunter aufblitzte. Für mich jedoch unterstrich er nur noch mals den arroganten Eindruck, den ich ohnehin schon von seinem Träger hatte.
 

Freundlich lächelnd blieb Ren schließlich vor mir stehen.

Ich kannte diese aufgesetzte Freundlichkeit nur zu gut. Misstrauisch sah ich ihn von unten an, vorbereitet auf all das was gleich kommen konnte. Doch nichts dergleichen kam.

"Noch so spät unterwegs?....so wies aussieht hattest du noch etwas wichtiges für die Agentur zu erledigen."

Ich schaute kurz an mir herunter, so als wäre mir erst jetzt wieder eingefallen, dass ich immer noch die typische pinke love-me Arbeitskleidung trug.

Kopfschüttelnd verneinte ich.

"Ich jobbe ab und zu nicht weit von hier und heute Mittag hatte ich keine Zeit mehr mich umzuziehen", erklärte ich ihm, wobei mir sein schon fast verständnisvolles Nicken nicht entging, was mich, zugegeben, doch etwas erstaunte. Normalerweise endeten meine Treffen mit ihm immer mit einer fiesen Bemerkung seinerseits, mit der er es immer wieder schaffte mich bis zum Äußersten zu reizen. Dementsprechend angespannt war ich jetzt auch, schließlich musste ich ja in Konterbereitschaft sein.

"Aber was machen sie noch so spät hier?", gab ich seine Frage höflich zurück.

"Ich hatte noch ein wichtiges Interview", antwortete er schulterzuckend und

auf die Einkaufstaschen deutend fuhr er fort," die sehen schwer aus.....soll ich dir nicht tragen helfen?"

Da war es wieder, dieses Lächeln dem man lieber nicht zu sehr vertrauen sollte. Mir lief ein kalte Schauer über den Rücken, war es eine böse Vorahnung?

Außerdem passte es nicht zu ihm so freundlich zu mir zu sein, schließlich konnte er mich nicht leiden, das hatte er mir ja schon oft genug bewiesen, bekräftigte ich die Vorahnungs-Theorie nochmals gedanklich.
 

Da ich nicht sonderlich erpicht auf einen Beweis für meine Vermutung war, verbeugte ich mich kurz um mich zu verabschieden, während ich sein Angebot so höflich wie möglich ablehnte.

"Das ist wirklich nicht nötig, ich hab's nicht mehr so weit....aber trotzdem danke."

Entschlossen drehte ich mich einfach auf dem Absatz um und ging ohne auf eine Antwort zu warten davon.

Erleichtert sog ich die kühle Nachtluft ein, ich hatte ihn tatsächlich einfach stehen gelassen, bei dem Gedanken schlich sich ein leichtes Grinsen auf meine Lippen. Einwenig stolz aber auch immer noch erstaunt über mein unhöfliches Verhallten, ging ich gemächlich weiter, schließlich wollte ich nicht den Eindruck erwecken ich würde fliehen, selbst wenn dem so war. Ich würde gelassen davon schreiten.

Obwohl ich zu gern sein verdutztes Gesicht gesehen hätte, vermied ich es mich nochmals zu Tsuruga-san umzudrehen, hätte ich es jedoch getan wäre mir vielleicht der Schreck erspart geblieben, der mich kurz danach durchdrang als ich dieses unverkennbare Geräusch hörte. Das klackern von Absätzen die, ganz ohne Zweifel, in meine Richtung kamen. Ich brauchte nicht lange zu überlegen, natürlich war es Ren, ohne mich umzudrehen beschleunigte ich mein Tempo, was mit den schweren Plastiktaschen wirklich kein leichtes Unterfangen war. Die Schritte wurden lauter und ich konnte seinen fixierenden Blick geradezu auf meinem Rücken spüren, was mich in gewisser Weise wütend machte, wieso war dieser Kerl bloß so unglaublich hartnäckig....mir war klar dass ich ihm nicht entkommen konnte, dafür hatte er einfach zu lange Beine und ich im Gegenzug zu kurze, eine Tatsache die ich nun bei jedem Schritt innerlich verfluchte....trotzdem würde ich es zumindest versuchen.
 

Vielleicht würde ich es ja doch noch zu meinem Appartement schaffen, meldete sich der letzt funken Zuversicht in mir......Ich steigerte mich zusehens in diese ganze Sache rein, es wäre wohl das vernünftigste gewesen einfach stehen zu bleiben und sich zu entschuldigen, aber den Gefallen würde ich ihm nicht tun, nicht diesmal....die Arme fest an den Körper gepresst, legte ich verbissen noch einen zahn zu......hatte ich ihn denn so sehr in seinem Stolz, oder sonst was gekrängt, fragte ich mich schwer schluckend und hoffend, nicht noch auf den letzten Metern vor meiner Wohnung zu ersticken.

Ich hatte es kaum bemerkt, aber wie aus dem Nichts waren die kleinen Rachedämonen aufgetaucht, schon eine ganze Weile zogen sie ihre düsteren Bahnen um mich und hüllten mich dadurch in eine schwarze Wolke aus Misstrauen und Hass, die mich unwillkürlich ansteckte und wie einer große, wilde Welle mit sich riss. Sie kicherten und schnitten meinen Verfolger üble Grimmassen und die Worte die sie mir zuflüsterten spornten mich zusätzlich an.

Ren schien die wabernde Wolke die mich umgab jedoch nicht sonderlich zu beeindrucken, wie ein düsterer Schatten hörte ich seine Schritte dicht hinter mir und dann spürte ich ihn auch neben mir.
 

Mit ein paar letzten, schnellen Schritten war er neben mir angelangt und hatte mir eine der Plastiktaschen gekonnt und mit einem leichten Grinsen aus der Hand genommen. Meine Verfolgung schien ihn nicht sonderlich außer Atem gebracht zu haben, ganz im Gegenteil zu mir, wie ich zähneknirschend feststellen musste. Zu meinem erstaunen jedoch sagte Ren rein gar nichts zu mir und er schien auch sonst eigentlich nicht sonderlich verärgert zu sein, was mich innerlich qualvoll zwischen Erleichterung und Misstrauen zappeln ließ.

Stillschweigend gingen wir nun nebeneinander her. Ich hatte meine Dämonen

zwar wieder unter Kontrolle gebracht, zog es jedoch trotzdem vor meinen Begleiter einfach zu ignorieren.

Die Augen zu schlitzen verengt, schielte ich immer wieder heimlich zu ihm rüber, doch auch sein Gesichtsausdruck gab mir keinerlei Hinweise auf sein Vorhaben.
 

"Vielleicht hast du ihm ja doch unrecht getan?", hörte ich die reinherzige Kyoko in mir fragen, "wieso sollte er dich auch hassen, du hast ihm doch nichts böses getan?!", versuchte sie mich mit ihrer lieblichen Stimme zu überzeugen.

"Ach quatsch", meldete sich die andere Seite schroff zu Wort, er hat dich

schon so oft verarscht und er wird es auch wieder tun.....glaub mir."
 

Verwirrt wurde ich etwas langsamer, was auch meinem Begleiter nicht entging.

Hatte ich vielleicht doch zu voreilig reagiert und ihm damit Unrecht getan, besonders höflich war mein Verhalten auf jeden Fall nicht gewesen. Wieder spürte ich wie mich Ren von der Seite her anlächelte und ich hasste es abgrundtief, ich wusste dann nie was er wirklich dachte.

Etwas beschämt über mein kindisches Verhalten sah sie zu Boden.

"Sag, warum machst du das alles hier?", hörte ich Rens Stimme, die mich vollkommen aus meinen Gedanken riss.

"Wie bitte", überrascht sah ich zu ihm hoch.

"Wieso nimmst du diesen ganzen Stress auf dich?....das alles nur um sich an

einer unerwiderten Liebe zu rächen?" und nach einer kurzen Pause stellte er trocken fest, "letztendlich wirst du doch nichts damit erreichen können."
 

"Muahahaa, hab ich's nicht gesagt...reingefallen!!
 

Das rechthaberische Lachen hallte erbarmungslos in meinen Ohren wieder.

Geschockt war ich stehen geblieben.

Das war es also gewesen.....und ich wollt mich doch tatsächlich schon bei ihm entschuldigen!!

Die Hände zu Fäusten geballt und tief luftholend, versuchte ich die

in mir aufkommende Wut zu unterdrücken. Er wollte mich nur wieder ärgern, dessen war ich mir sicher, aber diesen Gefallen würde ich ihm unter keinen Umständen tun.

"Pah", sagte ich schließlich schnippisch, bevor ich mich wieder in Bewegung setzte.

"Ich bin ihnen keine Antwort schuldig, außerdem würden sie es ohnehin nicht verstehen." Ich hatte jetzt wirklich keine Lust mich großartig über seine Ansichten aufzuregen, außerdem hatte das sowieso keinen Sinn.

Sogar die Stimmen in meinem Kopf schienen diesmal keine Lust zu haben sich einzumischen. Wieder beschleunigte ich meinen Schritt, um endlich nach Hause zu kommen.

Wie befürchtet passte die Ren mühelos meinem Tempo an.

"Ein Schauspieler der nur halbherzig seine Rollen verkörpert, wird den

Zuschauer niemals mit seinem Spiel gefangen nehmen können", begann er weiter ruhig auf mich einzureden.

Wieder bekam er nur ein "pah" von mir zu hören. Es war mir wirklich egal was dieser Mensch über mich dachte...das dies gelogen war, gestand ich mir jedoch nicht ein....stattdessen ging ich noch einen Schritt schnellen.

"Mit deinen Rachegefühlen wirst du dich nie mit ganzem Herzen der Schauspielerei widmen können und so letztendlich doch scheitern", fuhr er sachlich fort, "also wozu dann das alles?" fragte er mich schließlich ruhig.
 

Ich hatte es ja nun wirklich nicht nötig mich für meine Motive zu rechtfertigen, oder?

Hitze stieg in mir auf, war es aus Wut oder weil ich beinahe rannte, es kümmerte mich nicht weiter.

Glaubte er wirklich, dass ich es nicht schaffen würde?!

Irgendwie verletzte mich dieser Gedanke.

Ich würde es ihm und allen anderen schon noch zeigen!!

Aber was wäre, wenn letztendlich vielleicht doch alles umsonst sein sollte

und all die Anstrengungen und Mühen vergebens waren.

Ungewollt machten sich nun doch erste Zweifel in mir breit, Zweifel an

meinem Talent und meiner Motivation....wieso schaffte es dieser Kerl bloß immer wieder mich zu verunsichern!?

Aber es tat weh diese Möglichkeit auch in Betracht zu ziehen.

Schnell atmend verlangsamte ich nun doch mein Tempo.
 

****
 

Ren wusste selbst nicht warum er all dies zu ihr gesagt hatte. Warum er

diesem Mädchen mitten in der Nacht durch halb Tokyo folgte, nur um sie von etwas zu überzeugen, was ihn doch eigentlich gar nichts anging.

Dieses Verhalten passte nun wirklich nicht zu ihm. Und er kannte Kyoko mittlerweile gut genug um wissen zu müssen, dass sie wohl viel zu stolz war

um zuzugeben, dass er zumindest teilweise Recht hatte.

Dementsprechend hatte er auch keine Antwort von ihr erwartet. Umso erstaunter war er jedoch als sie plötzlich langsamer wurde. Unweigerlich passte er sich ihrem Tempo an und beobachtete sie fragend von der Seite.

Sie hatte den Kopf leicht nach unten gerichtet, sodass er ihren Gesichtsausdruck nicht klar erkennen konnte.
 

****
 

Mit einem abwesenden Blick betrachtete ich die dunkle Strasse vor mir, welche nur durch einige wenige Lampen erleuchtet wurde.

Ich dachte zurück an meine Kindheit und die Geschehnisse von vor ein paar Monaten....dort lag der Grund warum ich nun all dies auf mich nahm.
 

....der einzige Grund warum ich dieses Mauerblümchen mit nach Tokyo genommen habe, ist als mein Dienstmädchen.....
 

Shos Worte drängten sich erbarmungslos zurück in mein Gedächtnis....er war alles für mich gewesen und trotzdem hatte er es gewagt so mit meinen Gefühlen zu spielen.

"Nein,....er muss dafür büßen" sagte ich schließlich leise, eher zu mir selbst als an Ren gerichtet.

Meine Hand ballte sich schmerzhaft um den Henkel der Einkaufstasche.

"Er wird dafür büßen", wiederholte ich es etwas lauter und entschlossener den je.
 

****
 

Ren wusste nicht was er davon halten sollte. Ihre Stimme hatte auf einmal

einen merkwürdigen Unterton bekommen, oder bildete er sich das nur ein?

Nein, er wurde aus dieser Frau einfach nicht schlau, wie konnte ihr diese Rache nur so unglaublich wichtig sein, gedankenverloren schüttelte er leicht den Kopf.

Kyokos Worte unterbrachen ihn jedoch jäh in seinen Überlegungen.

"Sie kennen mich nicht, wissen nichts über mich....aber trotzdem maßen sie sich an über mein Verhalten urteilen zu können?!"

Ihre Stimme klang bitter aber in gewisser Weise auch traurig und sie mied es weiterhin Ren anzuschauen.

"....nein, sie haben wirklich kein Recht mich zu verurteilen, SIE KENNEN MICH DOCH GAR NICHT!!!

Bei den letzten Worten hatte sie sich in seine Richtung gedreht und ihm diese regelrecht entgegen geschrieen.
 

Geschockt blickte Ren in ihre Augen, sie waren gefüllt mit Hass, aber es lag auch sehr viel Verzweiflung und Schmerz in ihnen. So hatte er sie noch nie gesehen, so entschlossen und zugleich doch so unglaublich verletzlich.

Waren es etwas seine Worte gewesen, die diese Reaktion ausgelöst hatten?

Er wusste nicht was er ihr sagen sollt, konnte er darauf überhaupt eine

Antwort finden?

"Was ist bloß geschehen?", schoss es ihm durch den Kopf.

Immer noch stand er regungslos vor ihr und schaute wie gebannt in ihre tiefen Augen.

Nach einer Weiler fiel sein Blick seufzend zum Himmel. Es war eine kühle Nacht, dicke Wolken bedeckten den weiten Himmel und ließen den Mond nur selten einen Blick auf

das Szenario werfen. In gewisser weise fühlte er sich mit der Situation überfordert, vielleicht bereute er es sogar ihr gefolgt zu sein. Woher sollte er auch wissen was in der jungen Frau vor sich ging.

Als er sein Blick wieder auf die zierliche Person vor sich richtete, bemerkte er zum erstenmal ihre schnelle, unregelmäßige Atmung und ihre blasse Haut.
 

****
 

Ich sah ihn im Grunde gar nicht, wie in Tranche schaute ich durch ihn hindurch, benebelt von all den schmerzlichen Bildern die sich vor meinem inneren Auge abspielten.

Nur langsam wurde mein Blick wieder klarer und ich realisierte was ich da gerade eben getan, was ich da grade eben gesagt hatte. Beschämt blickte ich wieder zu Boden, ich fühlte mich nun schrecklich matt und erschöpft, es kam mir alles so unwirklich vor, wie ein Traum.....ein Albtraum. Ich wollte einfach nur noch nach Hause, endlich allein sein

und alles vergessen können. Auf den Boden starrend versuchte ich die in mir hochkommenden Tränen zu unterdrücken. Ren sollte mich auf keinen fall so sehen. Es war schon schlimm genug dass er meinen Gehfühlsausbruch miterlebt hatte....ich wollte nur noch hier weg, jetzt sofort!!

Kurz entschlossen umklammerte ich meine Tasche mit beiden Händen, um schon mit letzter Kraft zu einem Spurt in Richtung meiner Wohnung loszulegen, als Ren

mich plötzlich am Handgelenk festhielt und mich an meinen Vorhaben hinderte.

Geschockt drehte ich mich zu ihm um, mein Blick fiel auf seine Hand die meinen Arm nun fest umschlossen hatte und dann auf ihn selber, er schaute mich mit eindringlichem aber auch besorgtem Blick an. Ganz so als versuche er in meinen Augen den Grund für mein Verhalten zu finden. Ich senkte den Blick, wollte nicht das er mich noch länger so ansah.
 

Endlich unterbrach er die bedrückende Stille: "Nein....ich wusste und ich wollte nicht, dass dich meine Worte so verletzten", seine Stimme klang ruhig, ich nahm sie jedoch kaum noch wahr, langsam und gegen meinen Willen füllten sich meine Augen mit der salzigen Flüssigkeit die ich früher so oft vergossen hatte.

"Lassen sie mich bitte los", entgegnete ich mit erstickter Stimme.

Er reagierte nicht, sein Blick ruhte auf dem kleinen blauen Stein, den er offensichtlich an meinem Handgelenk entdeckt hatte. Ich hatte ihn dort mit einem dünnen Lederbändchen befestigt. Schließlich spürte ich wie er seinen Griff unmerklich lockerte....ich erkannte die Gelegenheit, und mit einem kurzen Ruck befreite ich mich aus seinem Griff.

Unbeholfen stolperte ich einige Schritte zurück. In meinem Kopf drehte sich alles, ich kniff die Augen zusammen, aber nichts änderte sich. Schwankend setzte ich mich schließlich in Bewegung, erleichtert endlich wieder frei zu sein.
 

****
 

Besorgt beobachtete Ren wie die junge Frau langsam einen Fuß vor den anderen setzte. Er wusste, dass es unverantwortlich war sie in diesem Zustand alleine gehen zu lassen....er machte sich Sorgen um sie und selbst wenn er es sich nicht eingestehen wollte, es schmerzte ihn in gewisser Weise sie so zu sehen.

Ob sie nun wollte oder nicht, er würde sich nach Hause begleiten. Entschlossenen Schrittes ging er auf sie zu, um kurz darauf geschockt mit anzusehen, wie die zierliche Gestallt plötzlich in sich zusammensackte und haltlos nach hinten zu fallen drohte.

Schnell reagierend rannte er auf sie zu, um so im letzten Moment noch verhindern zu können, dass Kyoko auf den harten Boden aufschlug.

Erleichtert atmete Ren auf.....auf dem Boden kniend betrachtete er nun besorgt die bewusstlose Gestallt in seinen Armen.

Ihr Brustkorb hob und senkte sich in schnellen, unregelmäßigen Abständen und vereinzelt rannen ihr kleine Schweißperlen die blasse Stirn herunter. Sie war krank, das war nicht zu übersehen. Prüfend legte ihr der junge Mann seine Hand auf die Stirn.

"Kyoko...du hast hohes Fieber!!", entfuhr es im.

In der ferne war ein dumpfes Donnern zu hören, es konnte jeden Moment anfange zu regnen.

Er musste sie so schnell wie möglich hier weg bringen, nur wohin, es war mitten in der Nacht?! Etwas ratlos schaute er sich um, bevor er dann mit Kyoko in seinen Armen aufstand und davon ging.
 

****
 

Leises Vogelgezwitscher weckte mich am nächsten Morgen. Langsam öffnete ich die Augen, kniff sie aber gleich darauf wieder zusammen, das helle Sonnenlicht blendete mich. Nochmals öffnete ich meine Augen, diesmal ein wenig langsamer und gab ihnen somit die Möglichkeit, sich an das helle Licht zu gewöhnen. Nach und nach schärfte sich das Bild das sich mir bot "Wo.....?", flüsterte ich verschlafen. ich lag in einem großen, sehr weichen Bett, dass verwirrende an dieser Tatsache war nur, dass es nicht mein Bett war. Erschrocken über diese Erkenntnis richtete ich mich schlagartig auf, unter einem kurzen stöhnen ließ ich mich jedoch sofort wieder zurück auf die große Matratze sinken. So wies aussah wurde ich für die kleinste Bewegung mit einem schmerzhaften Hämmern in meinem Kopf bestraft.
 

"Wie ich höre bist du wieder wach.....und gut geschlafen?", vernahm ich Rens tiefe Stimme. Verwirrt drehte ich meinen Kopf in seine Richtung.

Die Arme vor der Brust verschränkt lehnte Ren gelassen am Türrahmen, es amüsierte ihn offensichtlich mich so sprachlos zu sehen.

Überrascht schaute ich ihn an, dann ließ ich meinen Blick durch den Rest des Zimmers gleiten "Das hier ist doch nicht etwa ihr.....!?", setzte ich an, weiter kam ich nicht, ein amüsiertes Nicken seinerseits erübrigte meine Frage.

Ich schluckte schwer, mein Hals war trocken und schmerzte.

Nun war zwar geklärt wo ich hier war, aber wie um alles in der Welt war ich hier her gekommen!!!......Krampfhaft versuchte ich mich an den vergangenen Tag zu erinnern. Doch es brachte nichts, es war wie ausgelöscht, nur noch verschwommen konnte ich mich an Bruchstücke erinnern.

"Du bist ohnmächtig geworden", beantwortete Ren meinen fragenden Gesichtsausdruck, "und da ich dich nicht einfach so im Regen liegen lassen wollte, hab ich dich hier her gebracht", in seiner Stimme klang ein wenig Ironie mit, was auch mir nicht entging,

"Zu freundlich", gab ich patziger als eigentlich gewollt zurück.

Wieder lächelte er mich an, ich hatte kein gutes Gefühl bei der Sache.

Ich hier, und auch noch in seinem Bett....was war nur geschehen!? Lief es mir immer wieder durch den schmerzenden Kopf.

Auf jeden fall wollte ich nicht länger als unbedingt nötig hier bleiben. Wieder richtete ich mich auf, ich wollte schon die Bettdecke zur Seite ziehen um endlich aufstehen zu können, als sich Ren flink vom Türrahmen abstieß und auf mich zukam.
 

Ich erschrak als er mich plötzlich an den Schultern sanft zurück in die Kissen drückte wollte umd somit andeutete, dass ich noch liegen bleiben sollte.

"Du hast hohes Fieber", kommentierte er ernst. Nur unter Protest ließ ich es zu "Nein....mir geht's ausgezeichnet, außerdem will ich niemandem unnötig zu Last fallen." Erst als sich mein Kopf wieder schmerzhaft zu Wort meldete, gab ich erschöpft nach und ließ mich zurück auf das weiche Kissen fallen. Mir war schrecklich heiß und ein wenig schwindelig auch, unmerklich schloss ich die Augen.

Vorsichtig setzte sich Ren auf die äußere Bettkante, ich konnte spüren wie sich die weiche Mahdratze unter seinem Gewicht verlagerte.

"Der Arzt war da als du geschlafen hast, er glaubt dass Übermüdung und zu viel Stress der Grund für deinen Zusammenbruch sind", sanft legte er seine Hand auf meine Stirn um meine Temperatur zu kontrollieren", das Fieber ist eine Folge davon, "sprach er ruhig weiter. Damit er meine leicht geröteten Wangen nicht sah zog ich die Decke noch ein bisschen höher, bis kurz unter die Nasenspitze, dann nickte ich etwas verlegen. Es war mir schrecklich unangenehm, dass es mich jetzt so sah, trotzdem war ich ihm innerlich dankbar dafür, dass er seine Hand noch ein bisschen länger auf meiner Stirn ruhen ließ. Unter der angenehmen Kühle die davon ausging beruhigte und entspannte ich mich zusehens.

Müdigkeit breitete sich wieder in mir aus, wie ein langsames Gift durchströmte es meinen gesamten Körper und machte meine Glieder träge und schwer.
 

****
 

Ren betrachtete Kyoko noch eine ganze Weile nachdenklich während sie schlief.

"Jetzt würde man gar nicht vermuten wie viel dämonische Energie sonst in ihr steckt", bei dem Gedanken daran huschte ein flüchtiges Lächeln über seine Lippen, "der Schein trügt, nicht nur in dieser Hinsicht."

Immer noch hatte er ihre verzweifelte Reaktion vom vergangenen Abend gut in Erinnerung, ihren leeren Blick und ihre tränenerstickte Stimme würde er wohl so schnell auch nicht vergessen können. Der Gedanke daran dass es wohl seine Worte gewesen waren, die diese Reaktion erst ausgelöst hatten, betrübten ihn mehr als er gedacht hätte.

Trotzdem, oder gerade deshalb, konnte Ren nicht abstreiten dass ihn das ofensichtliche Geheimnis dieser Frau zu interessieren begann.....das einzige was er wusste war, dass es zumindest teilweise etwas mit Sho Fuwa zu tun haben musste.

Gedankenverloren strich er ihr ein paar der hellbraune Strähnen aus der heißen Stirn, das Fieber war glücklicherweise schon etwas gesunken.

"Diese Frau ist wirklich ein einziges Rätsel", dachte er bevor er seufzend aufstand um einen Eisbeutel für sie zu holen.
 

****
 

Es war Abend als ich das nächste mal meine Augen öffnete. Die Fenster waren nun mit leichten Leinenvorhängen zugezogen, was den Raum in eine angenehme Dunkelheit hüllte.

Immer noch etwas benommen richtete ich mich langsam auf und nahm den kühlenden Eisbeutel von meiner Stirn.

Nachdenklich betrachtete ich den kleinen Lichtstrahl der durch den Spalt in der Tür fiel.

Sollte ich aufstehen oder lieber noch liegen bleiben, eigentlich fühlte ich mich schon wieder recht fit und Kopfschmerzen hatte ich glücklicherweise auch kaum noch.

Also entschied ich mich für letzteres.

Noch etwas unbeholfen setzte ich einen Fuß nach dem anderen auf den kalten Paketboden um mich dann mit beiden Händen vom Bett abzustoßen.

Erstaunt schaute ich an mir herunter, mir war vorher gar nicht aufgefallen dass ich nicht mehr meinen pinken Overall trug, stattdessen hatte ich nun ein knielanges schwarzes Hemd an. Entsetzt zupfte ich leicht daran herum, es war mir viel zu weit was darauf schließen ließ, dass es ein Männerhemd sein musste. Unweigerlich wurde ich etwas rot, schnell schüttelte ich den Kopf um so jeglichen Gedanken daran zu verdrängen, wie dieses Stück Stoff so plötzlich an meinen Körper gelangt war. Ich hätte dieses "Ding" wahrscheinlich sofort in die nächste Ecke gefeuert, wäre mir nicht zuvor aufgefallen, dass ich darunter nur spärlich mit meiner Unterwäsche bekleidet war, eine Tatsache die mir abermals die Röte auf die Wangen trieb. Ich sog die Luft scharf ein, ich musste also erst mal meine eigenen Sachen wiederfinden.
 

Suchend schaute ich mich nun in dem dunklen Zimmer um, enttäuscht stellte ich jedoch ziemlich schnell fest, dass sie leider nicht hier zu finden waren.

Nun fiel mein Blick auf die leicht geöffnete Tür. Mit tapsigen, leisen Schritten ging ich darauf zu, um dann kurz davor inne zu halten und vorsichtig in den dahinterliegenden Raum zu spähen. Ich wollte schließlich nicht, dass Ren auf mich aufmerksam würde, denn auf eine Begegnung mit ihm in dieser "Kleidung" war ich wirklich alles andere als scharf drauf.

Der angrenzende Raum schien das Wohnzimmer zu sein. Der Fernseher lief leise und durch die große Fensterfront konnte ich die Lichter der Stadt gut überblicken. Unter einem lauten Quietschen öffnete ich die Tür nun ganz, um so auch den Rest des Raumes sehen zu können. Erleichtert atmete ich auf als ich feststellte, dass sich Ren anscheinend nicht in diesem Zimmer aufhielt.

Jetzt wo die Luft frei war schlich ich Lautlos hinein. Mit hastigem Blicken durchsuchte ich jede noch so kleine Ecke nach meiner Kleidung, doch vergebens und auch sonst gab es hier scheinbar nichts was ich mir hätte überziehen können. Langsam aber sicher begann ich zu leicht zu frierem, kein Wunder, schließlich stand ich ja mit nackten Füssen auf dem kalten Holzboden. Mit verschrenkten Armen ließ ich mich schließlich sauer auf eines der schwarzen Ledersofas fallen. "Na toll....", entfuhr es mir laut.
 

"Nanu....warum denn so genervt?!", hörte ich hinter mir Rens ironische Stimme.

Wie vom Blitz getroffen war ich wieder auf den Beinen.

Überrascht schaute ich ihn an, er stand nur wenige Meter hinter mir und trotzdem hatte ich ihn nicht gehört.

"Sie schleichen sich an wie eine Katze", stellte ich gespielt trocken fest, um so zu verbergen, dass ich mich schrecklich erschrocken hatte.

"Sorry, war keine Absicht", entgegnete er mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht, so als hätte er mich durchschaut. "So wies aussieht scheinst du ja schon wieder recht fit zu sein, das freut mich".
 

Er kam noch ein paar Schritte näher auf mich zu, wobei er mich keine Sekunde aus den Augen ließ.....ganz so als fürchte er ich würde wieder die Flucht ergreifen, was ich zugegeben für einen kurzen Moment auch wirklich in Erwägung zog. Die Hände vor der Brust verschränkt lächelte ich ihn unsicher an, ich war ihm zwar dankbar dass er mir geholfen hatte, aber dieser undefinierbare Blick den ich förmlich auf meiner Haut spüren konnte verunsicherte mich zusehends und ließ mein Herz schneller schlagen.

Ich spürte wie mich eine Gänsehaut nach der anderen überlief und ich bezweifelte das dies nur an dem kalten Paketboden lag auf dem ich nun wieder stand.

Auf eine gewisse Weise wünschte ich mir nun, dass er mich da draußen doch einfach liegen gelassen hätte. Was waren schon ein bisschen Fieber und eine Lungenentzündung gegen diese, schon fast unheimliche Atmosphäre?!

Neben dem Sofa hielt Rens schließlich inne um eine beigefarbene Wolldecke aufzunehmen, die am unteren Ende sorgsam zusammengefaltet darauf gelegen hatte. Wortlos breitete er sie aus und warf sie mir schwungvoll um die schultern.

"Nicht dass du dich gleich wieder erkältest", sagte er mit einem undefinierbaren Lächeln auf den Lippen, während er mir die beiden Enden der Decke in die Hand drückte.

Ich hatte zwar nicht mit dieser freundlichen Geste gerechnet, schon eher mit einer bissigen Bemerkung, umso dankbarer aber schaute ich ihn nun kurz an, bevor ich dann die wollene Decke schnell eng um meinen frierenden Körper schlang, bis ich schließlich aussah wie ein übergroßer, beigefarbener Kogon.

Endlich spürte ich die wohltuende Wärme, die sich nun langsam in meinem immer noch angeschlagenen Körper breit machte. Unwillkürlich schloss ich kurz die Augen und genoss dieses angenehme Gefühl.
 

***
 

Ren hatte Kyoko schon wahrgenommen als diese sein Schlafzimmer verlassen hatte, das laute Knarren der Tür war selbst für ihn, der sich einige Zimmer weiter aufgehalten hatte, unüberhörbar gewesen. Im Wohnzimmer angekommen stellte er dann erstaunt fest, dass es dem Mädchen wohl schon wieder recht gut gehen musste. Schmunzelnd beobachtete er wie die junge Frau flink im Zimmer hin und her huschte und es mit der gewohnten Kyoko Verbissenheit nach etwas ganz bestimmten absuchte, wobei sich Ren schon vorstellen konnte woraus dieses etwas bestand.

Schließlich machte er sich Kyoko bemerkbar, welche sich sichtlich erschrocken über sein plötzliches auftauchen zu ihm umdrehte.

Erst jetzt, wo sie ruhig vor ihm stand, wurde er sich ihrer doch recht freizügigen Kleidung bewusst. Unbemerkt ließ er seinen Blick über ihren Körper gleiten. Das knielange schwarze Hemd hebte sich deutlich von Kyokos elfenbeinfarbener Haut ab und ihre langen, wohlgeformten Beine sowie die anderen weiblichen Rundungen die sich sanft unter dem dünnen Hemd abzeichneten, führten dazu dass er sich wohl oder übel eingestehen musste, dass er hier keinen albernen Teenager, sondern eine zierliche junge Frau vor sich hatte.

Aber was machte das schon für einen unterschied?!

Er ging noch einige Schritte näher auf sie zu, wobei sie ihn mit einem teils misstrauischen teils schüchternen Blick beobachtete. Im fielen wieder ihre großen bernsteinfarbenen Augen auf.....sie nahmen ihn wieder gefangen, so wie schon am vergangenen Abend......diesmal jedoch nicht wegen der Trauer die in ihnen lag sondern wegen etwas anderem.....er konnte es nicht genau definieren, aber dieses Gefühl kam ihm sonderbar vertraut vor, es erinnerte ihn an etwas ganz bestimmtes......aber an was?!
 

****
 

Als ich die Augen nach einem kurzen Moment wieder öffnete stand Ren immer noch vor mir und bedachte mich mit einem mir unergründlichen Blick, wieder wurde ich nervös. Bevor er jedoch etwas sagen konnte verbeugte ich mich tief, und meinen rapiden Herzschlag ignorierend begann ich langsam zu sagen "Ich habe zwar leider immer noch keine genauen Erinnerungen an gestern Abend, aber ich bin ihnen für ihre Hilfe wirklich unglaublich dankbar." Es war mir zwar etwas unangenehm mich bei ihm zu bedanken, aber im Ryokan hatte ich gelernt was sich gehörte, außerdem konnte ich wirklich nicht abstreiten, dass er mir gegenüber sehr hilfsbereit gewesen war.

"Das war wirklich nicht der rede wert....außerdem konnte ich dich ja schlecht einfach da draußen liegen lassen." antwortete Ren mit einer abwinkenden Geste.

"Trotzdem...." forschend schaute ich ihn von unten an, in seiner Stimme lag etwas ungewöhnlich unsicheres.....was in mir den Verdacht aufkeimen ließ das gestern mehr geschehen sein musste als ich geglaubt hatte.
 

Als ich mich langsam wieder aufrichtete, stellte ich endlich die Frage die mir schon seit langem unter den Nägeln brannte, und wie ich glaubte auch der Grund für meine ständige Unsicherheit war.

"Aber.....wieso war es denn nötig meine Kleider zu wechseln?" Nun vermied ich es gekonnt Ren anzuschauen, stattdessen lies ich meinen Blick durch das Zimmer gleiten um so den Eindruck zu erwecken, ich hätte ich die Frage nur beiläufig gestellt. Als ich jedoch nicht sofort eine Antwort bekam huschte mein Blick immer wieder ungeduldig zu ihm rüber und ich bekam den Eindruck dass er mich extra so lange mit seiner Antwort zappeln lies.

"Na ja....kurz nachdem du ohnmächtig geworden bist hat es angefangen zu regnen" und nach einer kurzen Pause fuhr er beinahe desinteressiert fort, "also was hätte ich da anderes tun sollen, schließlich warst du klitsch nass." Mit einem leichten Schulterzucken, als wäre so was ja alltäglich, beendete er seinen Satz und drehte sich zum gehen um.
 

Ich war im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos.

Ich wusste nicht was schlimmer war, die Tatsache dass sich meine schlimmen Befürchtungen über das plötzliche auftauchen dieses Hemdes bestätigt hatten oder die arrogante Art und Weise wie er mir das gerade gesagt hatte.

Im Türrahmen angelangt warf er mir einen verächtliches Lächeln über die Schulter zu und meinet trocken "Nicht das du noch auf falsche Gedanken kommst, die Ärztin bestand darauf dir die Kleider zu wechseln.....ich bin lediglich ihrer Bitte gefolgt und habe ihr ein Hemd für dich gebracht."

Wie ein Blitzschlag traf mich die Erkenntnis, er hatte sich wieder mal einen seiner makabren Scherze mit mir erlaubt hatte.

Immer noch stand ich wie angewurzelt da, sah wie Ren in der Tür verschwand.

Also hatte ich mir ganz umsonst wer weiß was vorgestellt!!

Sofort erwachten in mir die wohlbekannten Rachedämonen wieder zum leben, wie eine schwarze Gewitterwolke umkreisten sie mich hämisch lachend, so als hätten sie von Anfang an gewusst was passieren würde.
 

*******
 

see you

*sinless*

Gentle feelings

Uff*stirn abtupf*.....ich muss zugeben das mir dieses Chap ziemlich schwer gefallen is....bin deshalb auch nicht wirklich zufrieden damit v.v°.....durch eure lieben Kommis*knuffl* hab ich mich übrigens entschieden so weiter zu schreiben^^....
 

Ok, also viel Spaß beim lesen und Kommis nicht vergessen^^.....
 

********
 

Immer noch stand ich wie angewurzelt da, sah wie Ren in der Tür verschwand.

Also hatte ich mir ganz umsonst wer weiß was vorgestellt!!

Sofort erwachten in mir die wohlbekannten Rachedämonen wieder zum leben, wie eine schwarze Gewitterwolke umkreisten sie mich hämisch lachend, so als hätten sie von Anfang an gewusst was passieren würde.
 

Von ihrem dröhnenden Gelächter angestachelt stampfte ich wutentbrannt hinter Ren her....so leicht würde er mir nicht davonkommen!!

Verschwunden war die verlegene und unsichere Kyoko die ich bis eben noch gewesen war, sie war dem entschlossenen Racheengel in mir gewichen.

Das Zimmer in das ich kurz darauf wutschnaubend betrat, war zu meinem erstaunen die Küche. Sofort stieg mir ein leichter, aber wohlbekannter Geruch in die Nase. Es roch eindeutig nach frischen grünen Tee....wann um alles in der Welt hatte der Kerl denn Tee gekocht!?

Ren stand nicht weit von mir entfernt, er hatte mir den Rücken zugedreht so dass ich nicht genau sehen konnte was er dort machte. Ich ging noch etwas näher auf ihn zu und obwohl er mich mit Sicherheit gehört hatte, schien er meine Anwesenheit einfach zu ignorieren. Ich verzog die Augen zu Schlitzen und während ich noch überlegte was ich ihm an den Kopf schmeißen wollte, drehte er sich plötzlich zu mir um. Der Blick der mich traf war unglaublich freundlich....schrecklich freundlich...angsteinflössend freundlich...es verschlug mir geradezu die Sprache. Dieser Blick konnte nur eins bedeuten "Versuchs nur, es wird ohnehin nichts bringen"...ernüchtert von dieser Überlegung verpufften einige meine kleinen Dämonen ins nichts, seufzend senkte ich meinen Kopf, dieser Kerl würde mich noch den letzten Nerv kosten.

"Tee...?" hörte ich ihn ruhig fragen, so als ob er nichts von meinen innerlichen Qualen wüsste. Ich hob den Kopf und funkelte ihn misstrauisch von unten an.....die übrigen Dämonen begannen nun ihre düsteren Kreise um Ren zu ziehen, wobei sie ihm immer wieder böse Blicke und Worte zuwarfen....die er jedoch einfach zu ignorieren schien.

Zögernd nahm ich ihm die kleine, bläuliche Teetasse schließlich aus der mir entgegengestreckten Hand, beobachtete wie er mir ein kurzes lächeln zuwarf um sich dann an den schwarzen Küchentisch zusetzte und auch mir mit einer Geste anbot mich doch zu setzen.
 

Entsetzt schüttelte ich leicht den Kopf....war das wirklich der gleiche Mensch der mich eben wieder mal so fies reingelegt hatte?!.....das konnte doch nur ein ganz klarer Fall von übler Persönlichkeitsspaltung sein und man konnte nie wissen wann sein fieses Ich wieder auftauchen würde. Entschlossen ballte ich die frei Hand zur Faust und sah Ren mit einem Ruck direkt in die Augen.....na warte!!

"Macht es ihnen eigentlich spaß mich immer wieder so aus der Fassung zu bringen!?" fragte ich ihn fordernd, wobei ich die Teetasse achtlos auf den Tisch knallte, "....mir reichts nämlich langsam....mit ihrem Verhalten schaffte sie es immer wieder, dass ich mir wie ein kompletter Vollidiot vorkomme....da mach ich nicht mehr mit....!!". Ich spürte wie mir der übergeschwappte Tee langsam die Finder runterrann....löste jedoch nicht meinen fordernden Blick von meinem Gegenüber. Diesmal würde ich nicht abhauen, ich würde so lange wie nötig auf eine Antwort warten. Ren hatte meinen Worten mit der bekannten Gelassenheit gelauscht, mich dabei aber keine Sekunde aus den Augen gelassen....forschend schaute ich ihn an, ich erkannte weder Erstaunen noch Ärger in seinem Blick, so was von typisch.....!!
 

Dann löste er plötzlich den Blickkontakt und wandte sich leicht von mir ab, stützte sich mit beiden Ellebogen auf den Tisch ab. Nippte kurz an seinem Tee und meinte dann geheimnisstuherisch "Soll ich dir mal was über das Show-Geschäft erzählen!?".....er drehte den Kopf wieder in meine Richtung und deutete mir mit einem kurzen Nicken an, mich gegenüber an den Tisch zu setzen. Ich muss zugeben, dass ich etwas verdattert über diese Reaktion war....was sollte das denn jetzt bitte schon wieder werden, das war wirklich nicht das was ich hören wollte. Resignierend lies ich mich schließlich auf den nahen Stuhl sinken...das mit der Antwort konnte ich wohl abhacken. Ich zog meine Teetasse zu mir rüber und nippte auch leicht an dem warmen Getränk, darauf wartend dass er weitersprach...oder auch nicht, eigentlich war es mir egal. Ich seufzte und blickte Ren über den Rand meiner Tasse ungeduldig an.
 

"Niemand ist das was er zu sein vorgibt....das gilt ganz besonders in unseren Business, sie verstecken sich alle hinter ihren Masken....weil sie sich nicht trauen sie selbst zu sein...weil sie immer nur das sind was der Zuschauer, der Fan in ihnen sehen will...."

Ren hatte dies sehr langsam und andächtig gesagt, so als befürchte er dass ich seine Worte sonst nicht verstehen würde.

Ich verstand sie jedoch sofort, natürlich.....Shotaro hatte mich doch auf die gleiche Weise getäuscht....um mich so lange wie nötig an sich zu binden....

Sein wahren Absichten, sein wahren Charakter hatte ich erst viel zu spät erkannt. Ich runzelte die Stirn und sah ihn an "Sie selbst sind doch auch nicht viel besser....oder wie soll ich das verstehen"

Ren lehnt sich zurück und warf mir ein amusierten Blick zu, ganz nach dem Motto, "wenn du meinst..."

Schließlich fuhr er fort, ganz so als hätte er meinen gradigen Einwurf überhört, "Wenn du debütieren willst solltest du also nicht nur vorsichtig sein wem du dich anvertraust, sondern auch lernen deine Verhalten und ganz besonders dein aufbrausendes Temperament unter Kontrolle zu bringen", bei dem letzten Punkt hatte er sich wieder nach vorne gebeugt und mir dabei mit einem verschmitzen Lächeln in die Augen gesehen. Ich blinzelte ihn erstaunt an....er hatte mit Sicherheit nicht ganz unrecht mit dem was er da gesagt hatte, aber sollte das jetzt etwa der Grund für sein unberechenbaren Verhalten mir gegenüber sein, wohl kaum....und überhaupt, seit wann erteilte er mir bitte gut gemeinte Ratschläge?!
 

Ren war immer noch zu mir rübergebeugt und schaute mich jetzt mit diesem eindringlichen Augen an, so als suche er die Antwort auf einer mir unbekannten Frage....diese kalten braunen Augen verunsicherten mich....Ich wich erschrocken zurück und fragte mich ob ich je sein wahres Gesicht gesehen hatte. Er konnte wirklich angsteinflössend sein wenn er nur wollte.....und im nächsten Moment dann aber auch wieder das genaue Gegenteil davon ausstrahlen. Als wäre er sich erst jetzt seiner unheimlichen Ausstrahlung bewusst geworden, seufzte er leise und führ sich mit der freien Hand durchs Gesicht, dann sah er mich kurz mit einem entschuldigenden Lächeln an und trank wieder aus seiner Tasse.

Immer noch irritiert von diesem Blick stand ich reflexartig auf, raffte die Decke um mich und ging zum Spülbecken, meine Hände waren noch ganz klebrig von dem übergeschwappten grünen Tee. Während ich mir die Finger wusch beobachtete ich von der Seite wie Ren gedankenverloren seine Tasse schwenkte. Sein Gesichtsausdruck hatte sich wieder gewandelt, oder bildete ich mir das nur ein?!...ich betrachtete ihn etwas genauer.....er wirkte nun irgendwie müde und abgespannt auf mich ....zum ersten mal fielen mir seine tiefen Augenränder auf. Ich hatte mir bis jetzt zwar noch keine großen Gedanken darüber gemacht, aber wenn ich die vergangene Nacht in seinem Bett verbracht hatte....wo hatte er dann eigentlich geschlafen?!....hatte er etwa die ganze Nacht wegen mir kein Auge zugemacht!? Zugegeben ein abwegiger Gedanke, schließlich hätte er auch auf den Sofa schlafen können. Etwas amüsiert beobachte ich, wie Ren vergeblich versuchte ein Gähnen zu unterdrückten. Er war zwar ein berühmter Schauspieler, aber zum ersten mal hatte ich den Eindruck, dass seine sonst so perfekte Maske Risse bekam und ich darunter auch nur einen ganz normalen Menschen entdeckte. Irgendwie beruhigte mich diese Erkenntnis und es lies das distanzierte Gefühl, was ich sonst ihm gegenüber immer verspürt hatte, nahezu verschwinden. Ich trat wieder an seine Seite und wischte mit einem Küchentuch den von mir verschütteten Tee auf.
 

"Das Schwere ist wohl sein wahres Ich erst mal zu erkennen.....und es dann auch zu akzeptieren", sagte ich nachdenklich. Ich hatte mich früher oft für andere verstellt, das starke Mädchen gemimt...dabei wahr ich das in Wirklichkeit wohl nie gewesen.

"Solange man sich selbst akzeptiert, kann man dies doch auch von anderen verlangen.....!?"

Er sah mich mit einem etwas überraschten Blick an, nickte dann leicht und lächelte mich an, so als hätte er nichts anderes von mir erwartet. Er trank den letzten Schluck aus seiner Tasse und stand dann etwas schwerfällig auf. "Da hast du wahrscheinlich sogar recht...wir werden ja sehn", sagte er mit einem eindeutigen Grinsen, was natürlich eine Anspielung auf mein Debüt im Show-biz sein sollte. Ich grinste selbstbewusst zurück und nickte, "Sie werden schon sehen...."

Ren schnaubte amüsiert und nahm mir das Küchentuch aus der Hand, ging an mir vorbei und warf es in den Müll. Dann drehte er sich wieder zu mir um und deutete mir an ihm zu folgen. "Ich glaub deine Sachen dürften langsam wieder trocken sein"

Ich nickte und ginge, wegen der Decke etwas unbeholfen, hinter ihm her.
 

Im Wohnzimmer lies er mich dann warten und verschwand in einem der angrenzenden Räum um meinen Overall zu holen. Ich blickte mich noch mal in der großen Wohnung um. Das Wohnzimmer wurde durch das gedämpftes Licht mehreren Stehlampen erhellt.....der große Glastisch in der Mitte der Zimmers war von zwei schwarzen Ledersofas eingerahmt und vor dem Fernseher lag ein große flauschige Teppich. Die Einrichtung wirkte elegant und zugleich doch schlicht....eigentlich hatte ich mir die Wohnung eines berühmten Schauspielers immer ganz anders vorgestellt....aber protziger Schnickschnack passte wohl auch nicht wirklich zu Ren. Ich taperte über den hellen Parkettboden, rüber zur großen Fensterfront die sich durchgehend an einer Seite des Zimmers lang zog. Ich seufzte leise und lehnte mich ein wenig gegen das stabile Glas, betrachtete verträumt die Lichter Tokyos die sich bis zum fernen Horizont erstreckten. Ein wenig sehnsüchtig fragte ich mich ob ich mir irgendwann wohl auch mal so eine Chicke Wohnung leisten könnte. Verwarf den abwegigen Gedanken jedoch sofort, schnaubte etwas amüsiert....momentan konnte ich mir ja noch nicht mal Schminke leisten.
 

"Hast du vor noch lange dort zu stehen oder soll ich schon mal ein Taxi rufen...!?"

Leicht erschrocken drehte ich mich zu Ren um, spürte wie mein Herz plötzlich schneller schlug. Ich hatte ihn doch glatt schon wieder nicht kommen gehört?!....."Machen sie das eigentlich extra....?!" fragte ich ihn gespielt ernst. Ich sah wie er mich etwas müde anlächelte, dann neben mich ans Fenster trat und mir wortlos meine ordentlich zusammengelegten Sachen rüberreichte. Ich sah etwas scheu zu ihm hoch und nahm sie dann lächelnd entgegen....ich konnte es kaum noch abwarten wieder meinte gewohnten Sachen auf der Haut zu spüren. Freudig verbeugte ich mich dankbar und verschwand dann schnellen Schrittes im Schlafzimmer um mich dort endlich umzuziehen. Sorgfältig schloss ich die Tür hinter mir und tastete dann nach dem Lichtschalter. Erleichtert seufzen lies ich mich gegen die Tür sinken. Schloss die Augen und Drückte meine Uniform fest gegen meine Brust, hoffend das sich mein rapides Herzklopfen endlich wieder beruhigte. So lange war ich noch nie mit Ren zusammen gewesen und wir hatten und noch nicht einmal gestritten....na ja, nur ein bisschen.

Trotzdem hatte ich das unbestimmte Gefühl, dass er mir gegenüber jetzt vielleicht nicht mehr ganz so reserviert sein würde und um ehrlich zu sein ließ das meinen Herzschlag wieder etwas an Tempo zunehmen.

Ich schüttelte mich leicht und sprang entschlossen auf, plötzlich hatte ich unglaublich gute Laune. Schnell streifte ich mir die Decke und das Hemd ab und legte es ordentlich gefaltet aufs Bett. Dann zog ich mir meine gewohnten Sachen wieder an, das schlichte weiße T-Shirt und den ätz pinken Overall mit dem etwas peinlichen loveMe Logo, aber noch nie waren mir diese Sachen so lieb wie jetzt.

"Endlich, endlich.....eeendlich..." murmelte ich immer wieder leise vor mich hin als ich glücklich um meine die eigene Achse wirbelte. Ich musste lachen als ich merkte wie kindisch ich mich grade benahm.....aber was sollte es, schließlich sah mich ja niemand.
 

Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, nahm ich Rens Sachen vom Bett und öffnete behutsam die Tür zum Wohnzimmer, späte kurz hinein und trat dann selber ein. Schloss die Tür wieder sorgfältig hinter mir und blickte mich dann suchend im Raum um....nanu, wo war Ren denn abgeblieben!? Dachte ich etwas verwundert.

Vielleicht war er irgendwo telefonieren gegangen, schoss es mir durch den Kopf, um mir wie vorhin angekündigt ein Taxi zu bestellen. Was ich aber eigentlich nicht hoffte, schließlich waren solche Taxis immer ziemlich teuer und da wäre ich doch wesentlich lieber zu Fuß nach hause gegangen.

Etwas gedankenverloren ließ ich meinen Blick wieder durch den Raum wandern. Ich erschrak leicht als ich plötzlich Rens schwarzen Haarschopf über einem der Sofas bemerkte. Ich hatte ihn doch glatt übersehen! Was aber eigentlich auch kein wunder gewesen war, schließlich war mir das schwarze Sofa auf dem er saß nur mit der Rückseite zugewannt, sodass ich Rens ebenfalls schwarzen Haare die nur leicht darüber herverlugter, ja schlichtweg übersehen musste. Ich ging Seitlich um das Sofa herum und wollt ihn schon lauthals anmeckern wieso er sich denn nicht bemerkbar gemacht hatte, ich war mir nämlich eigentlich ziemlich sicher, dass das mal wieder Absicht gewesen war.

Ich stockte jedoch abrupt, als ich bemerkte das mein Opfer die Augen geschlossen hatte. So leise wie möglich ging ich noch ein paar Schritte näher auf ihn zu, beugte mich leicht über ihn....und tatsächlich, er schlief.

*****

TBC

Alone with time

*reinschleich*

Erinnert sich noch wer an mich-^^-....ich, weiß das update is Monate zu spät v.v;;*gomen*demütig um vergebung bitt*...aber das abi naht und deshalb hab ich ne menge Stress...hab mir teilweise sogar überlegt die ff abzubrechen, weil ich echt nicht wusste wann ich weiterschreiben kann^^°...aber keine Panik, die Phase hab ich überwunden*lach*, eure lieben Kommis haben mich davon abgehalten*euch alle ganz doll drück*....
 

Ach ja, in diesem Chap kommt Rens Kette vor, ich hoffe ihr wisst welche ich meine, die trägt er auch im Manga ziemlich oft^^....

Jetzt aber viel Spaß beim lesen und einen guten Rutsch ins nächste Jahr....
 

*****
 

So leise wie möglich ging ich noch ein paar Schritte näher auf ihn zu, beugte mich leicht über ihn....und tatsächlich, er schlief. Er hatte den Kopf leicht auf die Seite geneigt, so dass ihm ein paar schwarzen Strähnen über die geschlossenen Lieder fielen, das weiße Hemd war zerknittert und halb geöffnet. Überrascht betrachtete ich die schlafende Gestallt vor mir, bemerkte wie meine Wangen zu kribbeln begannen. Es war ein merkwürdiges Gefühl ihn so zu sehen, selbst im schlaf umgab ihn eine gewisse, nicht greifbare Aura, die mich unleugbar in ihren Bann zu ziehen drohte.

"Verdammter, Perfektionist..." säuselte ich leise und schürzte die Lippen, ein kurzes Grinsen huschte darüber. Ich trat ein paar Schritte vom Sofa weg, fragte mich wie Ren wohl reagieren würde, wenn er jetzt aufwachen und mich hier vorfinden würde....ob er sauer auf mich wäre wenn ich ihn wecken würde...oder ob er es eher wäre wenn ich es nicht tun würde?!

Leicht verwirrt darüber was nun am Besten zu tun sei, strich ich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht und seufzte in mich hinein.
 

Ren war schließlich ein viel beschäftigter Schauspieler, eigentlich kein wunder dass er erschöpft war.....und dann hatte er sich ja auch noch um mich kümmern müssen, sinnierte ich kurz.

Nein, ich würde ihn lieber nicht wecken, entschied ich mich schließlich und während ich noch überlegte ob es in Ordnung sei jetzt einfach so zu verschwinden, bemerkte ich die silbern glänzende Kette um Rens Hals. Sie blitzte verstohlen unter dem halb geöffneten Hemd hervor. Ich hatte sie schon oft an ihm gesehen, eigentlich hatte er sie immer getragen wenn ich ihm begegnet war. Ich beugte mich wieder ein wenig zu Ren runter, bevor ich jedoch dazu kam die Kette genauer zu betrachten, hörte ich ein leises, gequältes Wimmen an meinem rechten Ohr, blitzartig richtete ich mich auf, sah wie Ren ein wenig mit den geschlossenen Liedern flackerte und sie dann fest zusammenkniff. Ein Schauer überlief mich als ich wieder dieses Geräusch hörte. Reflexartig hüpfte ich einige Schritte zurück, befürchtend das Ren jeden Moment die Augen aufschlagen würde. In der Hektik meiner Reaktion vergas ich jedoch total den runden Wohnzimmertisch der sich die ganze Zeit in meinem Rücken befand und erschrak abermals, als ich plötzlich die Kühle des Glases in meinen Kniekehlen spürte....doch zugspät, unter einem leisen Aufschrei kippte ich haltlos nach hinten, die Arme verzweifelt rudernd in die Höhe gestreckt. Unter einen leisen "whamm" landete ich schließlich unsanft mit Po und Ellebogen auf der runden Tischplatte.
 

Die Augen geschlossen und den Atem anhaltend, rasselte ich gedanklich sofort sämtliche Gebetsformeln runter die mir in den Sinn kamen, verzweifelt hoffend dass Ren nicht aufgewacht war und somit meinem tollpatschigen Sturz nicht mit angesehen hatte. Langsam, wie in Zeitlupe, öffnete ich die Augen zu schmalen Schlitzen und lugte unsicher zu Ren rüber...Millisekunden später rappelte ich mich wieder flink auf, nuschelte währenddessen ein leises hallelujah und stand dann wieder in voller Größe vor dem scheinbar immer noch tiefschlafenden Schauspieler. "Er ist nicht aufgewacht!?", wiederholte ich mehrmals freudig in Gedanken, während ich Ren etwas ungläubig anstarrte.

Ich atmete erst einmal tief durch, langsam beruhigte sich auch mein Herzschlag wieder. Leise verfluchte ich meine Neugier bezüglich der Kette, die mich erst in diese Lage gebracht hatte. "Ich hätte schon längst auf dem Weg nach Hause sein können", dachte ich kurz. Ein Grund mehr nun wirklich zu verschwinden. Ich warf Ren noch einen kurzen prüfenden Seitenblick zu als ich leise an ihm vorbei in Richtung Flur schlich. Ich hoffte wirklich das er nun seine verdiente Ruhe bekam.
 

Am Rande des Flur angelangt überlegte ich ob ich auch nichts vergessen hatte, schließlich hatte ich nicht vor nochmals in diese Wohnung zurückzukehren. "Die Decke" schoss es mir wieder in den Sinn. Überrascht schaute ich an mir herunter...ich hatte sie nicht mehr...."wahrscheinlich hab ich sie bei dem Sturz vorhin verloren", überlegte ich kurz.

Schnell drehte ich mich auf dem Absatz um, sah wie die wollene Decke seelenruhig auf dem Boden hinter den verfluchten Glasttisch lag. Ich überlegte kurz, aber so zerknüllt konnte ich die Decke wohl unmöglich einfach da liegen lassen, besonders wo Rens Wohnung so überaus ordentlich war.

Resignierend verdrehte ich die Augen, schaffte es gerade noch eine aufkommende Gähnattacke zu unterdrücken. Es musste mittlerweile recht spät geworden sein, doch nach einer Wanduhr oder ähnlichem hatte ich mich am heutigen Tage schon mehrmals vergeblich umgeschaut. Unbewusst ließ ich meinen Blick durch die vor mir liegende Wohnung schweifen, die glitzernde Skyline Tokios lag mir von hier aus gesehen genau gegenüber, ich sah Rens schwarzen Haarschopf über der Couch, den kleine Flur der rechts von mir zum Schlafzimmer und zwei weiteren Räumen führten und die Küche links von mir. Plötzlich kam mir die Wohnung unbeschreiblich leer und kalt vor. Nirgendwo lagen Zeitungen oder Zeitschriften herum und die wenigen Bücher, die in dem Regal im Wohnzimmer standen schienen auch nur den Zweck der Zierde zu erfüllen, als dass jemals in ihnen gelesen wurde. Alles war so ordentlich, erinnerte mich unweigerlich an die eingerichtete Zimmer die man aus zahlreichen Möbelhäusern kennt.

Dieser Vergleich schien mir wirklich zutreffend und ich wunderte mich, dass mir das noch nicht früher aufgefallen war.
 

Ren war mit Sicherheit immer sehr beschäftigt, legte vielleicht deshalb keinen großen Wert auf so Nebensächlichkeiten wie Zimmerpflanzen oder Bilder an den Wänden. Ich bildete mir aber ein, dass gerade durch solche Kleinigkeiten eine Wohnung zu dem wurde was sie sein sollte, einem Ort an dem man sich wohlfühlen und entspannen konnte. Ich schloss die Augen und lehnte mich wie automatisch an die Wand neben mir, ich spürte wie mir langsam wieder die Müdigkeit in die Glieder stieg und gähnte ausgiebig.

Meine Gedanken schweiften ab und ich stellte mir vor wie es wohl sein mochte so ganz allein in dieser riesigen Wohnung zu leben....ich dachte an mich, ich hatte zwar im Grunde auch niemanden, aber trotzdem lebte ich nicht alleine....innerlich empfand ich tiefe Dankbarkeit für das Ehepaar, was mich nach der Sache mit Shotaro so freundlich bei sich aufgenommen hatte.
 

Was dachte ich da eigentlich....!?

Ich sog die Luft scharf ein, rappelte mich auf, versuchte die trüben Gedanken wieder aus meinem Kopf zu vertreiben.

"Es geht mich doch wirklich gar nichts an wie Ren hier lebt", sagte ich leise zu mir, spürte das kribbeln des aufsteigenden Blutes in meinen Wangen, warf dabei unbeabsichtigt dem schlafenden einen kurzen Blick zu, unglaublich froh darüber dass er meine Gedanken in diesem Moment wohl nie erfahren würde. Vielleicht gefiel es ihm ja so wie es war, ich kannte Tsuruga-san doch gar nicht um darüber urteilen zu können. Entschlossen jetzt mit diesen unnützen Gedanken aufzuhören, stieß ich mich von der Wand ab und rutschte geräuschlos auf meinen Socken über den Holzfußboden, rüber zum Sofa auf dem Ren schlief.
 

"Wieso machst du dir solche Gedanken um diesen eingebildeten Schauspieler", schrieen die Stimmen in meinem Kopf, ich reagierte nicht weiter auf sie, "Seit wann sorgst du dich so um ihn" ,bohrten sie unablässig weiter.
 

Ich schüttelte energisch den Kopf um ihnen zu wiedersprechen. Sie hatten ja recht, es ging mich nichts an....außerdem mochte ich ihn doch gar nicht. Mein Kopf dröhnte und ich sehnte mich nach meinem kuscheligen Bett zuhause. Hier würde ich auf gar keinen fall noch eine Nacht verbringen, entschlossen drehte ich mich um, hob ich die Decke auf, legte sie flink zusammen und drehte mich dann auf dem Absatz wieder zu Tsuruga-san um. Kurz überlegte ich, ob ich ihn nicht doch einfach wecken sollte....außerdem wenn er die ganze Nacht hier schlafen sollte, würde er sich dann nicht vielleicht erkälten?!....und so wie ich Ren kannte würde er mit Sicherheit dann mir die Schuld dafür in die Schuhe schieben.

Ich grinste kurz, ja das wäre typisch für ihn...aber jetzt wo er so fest schlief sträubte sich ein Teil in mir energisch dagegen ihn zu wecken. Vielleicht war es mein Gewissen, was mich wieder daran erinnerte wie er sich den vergangenen Tag um mich gekümmert hatte.
 

"Er sieht richtig süß aus wenn er schläft" , hörte ich die Rainherzigkeit mir lieblich ins Ohr säuseln, mein Herz wurde etwas schneller und ich fragte mich ungewollt ob schon jemand anders Ren je so gesehen hatte....so wie ich jetzt.

"WAAAS...!!" ,schrieen meine kleinen Rachedämonen wütend auf und stürzten sich kollektiv auf die Rainherzigkeit, bevor diese mir noch mehr zuflüstern konnte.

Ich beachtete nicht weiter ihr Gezanke...."Was ist schon dabei"....rasch breitete ich die beige Decke aus und beugte mich langsam etwas zu Ren runter, hörte seine ruhige Atmung, roch sein leicht herbes Aftershave....langsam, um ihn nicht doch noch zu wecken, ließ ich die Decke auf seinen Oberkörper und Beine heruntergleiten. Wieder huschte mein Blick kurz zu der Kette mit dem ungewöhnlichen Anhänger, sie schien meinen Blick immer wieder magisch anzuziehen.

Als ich mich wieder aufrichtete glühten meine Wangen und ich spürte meinen Herzschlag unangenehm schnell pochen. Kurz schloss ich meine Augen und versuchte meine Wangen mit den Handflächen etwas abzukühlen. Ich seufzte leise, hatte ich etwa schon wieder Fieber bekommen!?
 

Doch ehe ich mir weitere Gedanken darüber machen konnte, durchdrang plötzlich ein unüberhörbares, lautes Geräusch die Stille. Ich zuckte zusammen, erkannte jedoch sofort dass wohl jemand an der Türe geklingelt hatte. Hastig blickte ich mich um, sah dann wieder zu Ren runter und wich schnell einige Schritte von Sofa weg.

Innerlich verwünschte ich die Person die draußen vor der Tür stand, aber jetzt war es zu spät, nun war Ren doch aufgewacht. Stillschweigend beobachtete ich wie er langsam die Augen unter den schwarzen Haarsträhnen öffnete und sich dann nach vorne beugte, seine Gesicht in die abgestützten Hände vergrub. Unbewusst wich ich noch ein paar Schritte zurück, Ren hatte mich augenscheinlich noch gar nicht bemerkt. Langsam fuhr er sich mit beiden Händen über Gesicht und Haare, wobei ihm ein schläfriger, aber kaum hörbar Seufzer entführ und er immer wieder für einen kurzen Moment die Augen schloss, ganz so als ob er versuche sich daran zu erinnern was mit ihm geschehen war.
 

"Sie sind eingeschlafen", sagte ich leise um endlich auf mich aufmerksam zu machen, "ich wollte sie nicht wecken, aber die Türe hat geklingelt und da...." weite kam meine Stimme nicht, als Ren aufblickte brach sie ab. In seinem Blick lag weder Freundlichkeit noch Erstaunen oder Ärger über meine Anwesenheit, seine Augen waren einfach nur dunkel, verschleiert und vollkommen leer....dieser Blick war mir neu, ich blinzelte ihn etwas unsicher an, lächelte leicht.

Wieder ertönte die Türklingel, ich zuckte kurz zusammen und wandte meine Kopf dann zögernd in Richtung Flur, froh darüber einen Grund zu haben Rens Blick nicht weiter erwidern zu müssen.

Ren seinerseits schien nicht näher auf meine Worte oder gar meine Anwesenheit eingehen zu wollen, statt dessen seufzte er nun vernehmlich, streckte kurz seine Glieder und stand dann etwas schwerfällig auf.
 

Es gefiel mir ganz und gar nicht, dass er mich wie Luft behandelte, schließlich hatte er mich doch hierher gebracht und mich gegen meinen Willen, über einen Tag lang hier festgehalten....wenn hier also jemand Grund dazu hatte sauer zu sein, dann war das ja wohl eindeutig ich!!!

Bevor ich es jedoch wagen konnte ihn darauf anzusprechen klingelte es abermals an der Türe, diesmal wurde die Klingel jedoch mehrmals hintereinander betätigt und ein lautes Surren durchdrang das Appartement. Wer auch immer da draußen im Dunkeln wartete, er schien langsam die Geduld zu verlieren.

Mir war das in diesem Moment jedoch ziemlich egal und als Ren anstallten machte sich in Richtung Flur zu begeben, schnaubte ich leise und sah demonstrativ in eine andere Richtung.

Ich kam mir in diesem Augenblick wieder so unglaublich dumm und naiv vor, hatte ich doch bis vor wenigen Minuten noch daran geglaubt, dass Ren und ich uns während der letzten Stunden zumindest auf einen Waffenstillstand geeinigt hatten.
 

Ich hörte das verächtliche Lachen in meinem Kopf, nun bereute ich es zutiefst, dass ich hier geblieben war....denn auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, aber dass er sich plötzlich wieder so kühl mir gegenüber gab, mich schlichtweg ignorierte, verletzte mich schon ein wenig.

Im Grunde war diese Verhalten ja typisch für ihn, in gewisser Weise hatte ich mich ja sogar schon damit abgefunden, dass er mich einfach nicht leiden konnte...aber trotzdem oder gerade deshalb, wäre ich ihm in diesem Moment am liebsten für sein rücksichtsloses Verhalten an die Kehle gesprungen....stattdessen jedoch atmete ich einmal tief durch, zwang mich dazu diesen äußerst verführerischen Gedanken runterzuschlucken und besann mich wieder darauf, dass mir das Verhalten dieses arroganten Schauspieler ja egal sein konnte.
 

Ich nickte mir zur Bestätigung meiner eigenen Gedanken einmal entschlossen zu und blickte dann in Richtung Flur, aus der ich jetzt Ren leise etwas in die Gegensprechanlage nuscheln hörte.

So gelassen wie möglich versuchte ich rüber zu Ren in den Flur zu schlendern um nachzusehen wer denn nun so ungeduldig vor der Türe gewartet hatte.

Im Flur sah ich überrascht, wie Ren scheinbar gelassen mit verschränkt Armen und geschlossenen Augen rücklings an der dunklen Haustüre lehnte. Leicht misstrauisch fragte ich mich was das nun wieder sollte, aber kaum dass ich ein paar Schritte in Rens Richtung getan hatte, öffnete er auch schon die Augen, ganz so als hätte er nur auf mein Erscheinen gewartet....wieder sah er mich mit diesem ausdruckslosen Blick an, so als ob er mit seine Gedanken noch ganz woanders sei.

Er nickte mir unmerklich zu und sagte dann erstaunlich freundlich:" Da bist du ja...unten wartet jemand auf dich...."

Ich hob ungläubig eine Augenbraue.

"...ich habe Yashiro gebeten dich abzuholen und nach Hause zu fahren....ich hoffe das ist ok für dich, ich muss nämlich noch einige Dialogtexte durcharbeiten und hab deswegen keine Zeit dich zu bringen".

Etwas perplex sah ich ihn an, nickte dann schnell, mit so etwas hatte ich jetzt wirklich nicht gerechnet:" Natürlich, aber das wäre nicht nötig gewesen...ich hätte auch gut zu Fuß gehen können...wirklich."

Leicht amüsiert fuhr er sich durch die Haare.

"Nein...ich glaub das hätte ich nicht verantworten können".

In Rens Stimme klang immer noch ein Rest Müdigkeit mit.

Überrascht sah ich ihn an, machte er sich etwa Sorgen um mich!?...oder war das nur wieder so ein Spruch von ihm.
 

Aber drüber wollte ich mir jetzt keine Gedanken machen, ich war nur unglaublich froh darüber nun endlich nach Hause zu kommen....und wohl irgendwie auch, dass sich Ren wieder einigermaßen normal benahm.

Schnell schlüpfte ich in meine abgelaufenen, weißen Turnschuhe die schon an der Türe bereitstanden, drehte mich dann wieder zu Ren um und verbeugte mich höflich:" Ich stehe tief in ihrer schuld....vielen Dank für alles was sie für mich getan haben."

"Mach dir keine Gedanken deswegen..." sagte er, die Hände gelassen in der schwarzen Hose verborgen.

Ich nickte freudig, wollte mich gerade zur Türe umdrehen, als sich Ren plötzlich und gänzlich unerwartet zu mir runter beugt, mich somit von meinem Vorhaben abhielt und mir mit einem süffisanten Lächeln direkt in die Augen sah.

Erschrocken über diese unerwartete Nähe wich ich leicht zurück,

"...aber pass auf, dass du dich nicht wieder überanstrengst..."

Verdattert starrte ich in seine dunklen Augen die meinen so nahe waren.

Obwohl er nur sehr leise sprach konnte ich jedes seiner Wort deutlich auf meine Haut spüren, wieder roch ich sein dezentes Aftershave und atmete es unbewusst tiefer ein.

"...dass nächste mal bin ich vielleicht nicht in deiner Nähe.."
 

Ich merkte wie meine Wangen heiß wurden, bevor Ren jedoch dazu kam noch mehr zu sagen oder gar zu tun, duckte ich mich reflexartig in Richtung Türe weg und drehte mich erst wieder mit genügend Sicherheitsabstand zu ihm um.

Mein Kopf kam mir unglaublich leer und taub vor, dafür spürte ich meinen rapiden Herzschlag um so deutlicher.

Ich hasste mich dafür, dass ich mich so schnell verunsichern ließ, besonders wo ich doch genau wusste, dass das nur wieder eines von Rens Spielchen war.

Ich lachte leicht, bemüht darum mir nichts anmerken zu lassen:" Haha...seit wann sind sie so besorgt um mich....na ja, ich werd sie dann jetzt nicht länger belästigen, Yashiro wartet ja auf mich."

Ich sah aus dem Augenwinkel wie Ren nickte, öffnete dann die Türe und setzte einen Fuß nach draußen....plötzlich viel mir wieder ein, was mir schon den ganzen Abend im Kopf herumschwirrte.

Etwas entschlossener, aber mit immer noch leicht geröteten Wangen drehte ich mich ein letztes mal um: "Was ihren Rat angeht,...ich glaube denn sollten sie sich selbst vielleicht auch mal etwas mehr zu Herzen nehmen...". Ohne weiter auf Rens Reaktion zu warten drehte ich mich auf dem Absatz um und ließ die Türe hinter mir ins Schloss fallen.
 

To be continued

chu chu*sinless*



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Kommentare zu dieser Fanfic (69)
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Von: abgemeldet
2007-05-20T18:01:45+00:00 20.05.2007 20:01
Boahhhhhhhh! Der FF ist voll genial!
Ich bin voll süchtig nach ihr! Du schreibst richtig schön und ich kann echt net genug davon kriegen!
Also bitte beeile dich und hoffe das ich bald was neues von dir höre :)
Es macht nämlich richtigen Spaß das zu lesen was du da schreibst ^^
Bin wirklich begeistert und freu mich auf ein neues Kapitel.
*ab jetzt treuer fan is* xD
Alsooo baba !!!
*knuddel*
*wegflausch*
Tomo ^.^v
Von: abgemeldet
2006-02-05T11:47:18+00:00 05.02.2006 12:47
schöööööööööön, tolle ff.
wie es wohl weiter geht,...?
schreib schnell weiter, bittööööööööööö *gaaanz lieb guck*
Von: abgemeldet
2006-02-04T20:05:05+00:00 04.02.2006 21:05
schön geschrieben ^//^ Was als nächsten Wohl Kyoko erwartet ? ^^
Von:  Vanillaspirit
2005-09-24T12:48:41+00:00 24.09.2005 14:48
Ich gebe Lina-san Recht, sowohl von Erzählstil und Handlung her, ist es eine der besten deutschen SB-Fics, allerdings hast du leider auch einige sehr unnötige Rechtschreibfehler drin. Nicht viele, aber doch recht auffällig. Nya, tut der Fic dennoch keinen Abbruch. Sie ist einfach schön zu lesen. Immer schön weiter schreiben ^^
Von: abgemeldet
2005-08-10T11:48:28+00:00 10.08.2005 13:48
Wirklich super deine FF, eine der Besten von SB
Hoffentlich hast du bald wieder Zeit an ihr weiterzuschreiben, würde mich ehrlich darüber freuen.
Wie es wohl mit den beiden weiter geht??
Genial, die Ausarbeitung der Charaktere und ihre Gefühle. Mach weiter so!
Liebe Grüße
Lina ~♥
Von: abgemeldet
2005-08-10T11:34:57+00:00 10.08.2005 13:34
Wirklich sehr gut geschrieben und sooo toll! Genial!
Sie haben sich mal nicht in die Wolle bekommen die beiden ^^ Sogar ein ernsthaftes Gespräch ist zu Stande gekommen
Ohh, Ren ist eingeschlafen, wie niedlich ^_____^
Ich les gleich mal weiter
Liebe Grüße
Lina ~♥
Von: abgemeldet
2005-08-10T11:20:39+00:00 10.08.2005 13:20
Wirklich super deine FF
Du schreibst es wirklich sehr schön...die beiden Charaktere sind richtig gut getroffen *nick nick*
Die Sticheleien von Ren und die Wutausbrüche und Teufelchen von Kyoko sind echt unschlagbar *lacht*
Ich lese gleich mal weiter
Liebe Grüße
Lina ~♥
Von: abgemeldet
2005-08-10T10:53:39+00:00 10.08.2005 12:53
Hört sich ja schon mal sehr vielversprechend an.
Das hast du gut vermischt, ihre Vergangenheit und ihre jetzige Gegenwart. Auch sehr schön geschrieben.
Werde mir auch gleich die anderen Kapitel vornehmen *nick nick*
Liebe Grüße
Lina ~♥
Von: abgemeldet
2005-07-18T22:08:19+00:00 19.07.2005 00:08
Man was soll man denn noch agen wenn alle anderen schon gesagt haben es ist toll, super, klasse mach weiter etc.
Okay ganz ehrlich ich kann mich nur anschließen die FF ist spitze und wirklich glaubwürdig. Ich freue mich auf die Fortsetzungen.
Von:  sweet-LEMON-broker
2005-06-30T07:53:43+00:00 30.06.2005 09:53
du kannst echt toll schreiben !!
ich kann es kaum erwarten weiter zu lesen


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