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Schicksalsliebe

Die verbotenen Wege
von

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Zerstörte Träume

Der Frühling war gekommen, die Sonnenstrahlen schienen in die Fenster der Behausungen hinein. Draußen war es grün und die glänzenden Blätter der Bäume waren mit Regentropfen bedeckt. Noch vor wenigen Stunden hatte es geregnet und die Wiesen waren nass und rutschig. Die weiten Felder des Landes waren mit saftigem Gras geziert und die ersten Blumen öffneten ihre Blütenpracht unter dem warmen Sonnenhimmel. Die Bäume streckten ihre kahlen Äste der Sonne entgegen und die ersten grünen Blätter schmückten ihre Zweige. Auf den Halmen der Gräser glänzten die kleinen Wassertropfen wie winzige Kristalle. Die Luft war erfüllt von den Düften der Natur. Das Gras roch nach frischem Tau und die Pflanzen nach milden Kräutern. Selbst die Tiere kamen aus ihren Verstecken hervor und begannen zu leben.Die Erde war nun wieder fruchtbar geworden, die Bauern würden in diesem Jahr eine gute Ernte hervorbringen. Die eisige Kälte des Winters war gegangen, der Frühling hatte alles Schöne mit sich gebracht, auch den Frieden.

Mitten auf den weiten Feldern Seretas erstreckte sich Burg Ophalien. Es war eine große Burg, deren Türme weit in den Himmel ragten. Die zahlreichen Banner der Familie Ophal wehten in dem kühlen Morgenwind Der Graf Giran Ophal, der dort mit seiner kleinen Familie lebte war sehr wohlhabend, er ließ die Burg vor 15 Jahren dort erbauen. Seine Tochter kam vor sechzehn Jahren auf die Welt, eines Tages sollte ihr die Burg gehören. Girans Frau Isaea konnte ihm keinen Sohn mehr schenken, die erste Schwangerschaft war zu schwer gewesen. So schwer, dass sie nie wieder in ihrem Leben ein Kind bekommen konnte. Vor den Toren der Burg konnte man das Lachen eines Mädchens hören, die Stimme war hell und klar. Eine junge Frau im Alter von 16 Jahren lief von der Burg weg und auf die weiten, grünen Wiesen zu. Mairala Ophal war die Tochter des Grafen und sie war so schön, dass einige glaubten, dass sie nicht von dieser Welt sei. Ihre braunen Haare wehten im Wind und die Sonne ließ ihre Haare rötlich schimmern. Das weiche Gras strich an ihre Beine, sie hatte ihr Kleid etwas hochgezogen damit sie besser laufen konnte. Nach einiger Zeit ließ sie sich erschöpft in das Gras sinken. Sie nahm sich ein paar Gänseblüchen und fing an einen Blumenkranz zu flechten. Ihre grünen Augen schimmerten im Morgenlicht, sie hatten etwas Geheimnisvolles an sich. Die Männer fühlten sich von ihrer Schönheit und Eleganz angezogen. In ihrem Blick lag etwas vertrautes und einfühlsames, ihr Lächeln glich dem wunderschönen Sonnenaufgang. Ihr Vater behütete sie wie einen Schatz, sie war sein einzigstes Kind und er hatte sie sehr gerne. Ihr langes Kleid war mit Spitze versehen und es bestand aus den besten Seide und Samtstoffen. Es hatte die gleiche Farbe wie ihre Augen. Ihr Vater hatte es ihr aus einem fernem Land mitgebracht und ihr zu ihrem sechzehnten Geburtstag geschenkt. Langsam strich sie sich mit den Fingern durch das Haar und öffnete ihren mit Sorgfalt geflochtenen Zopf. Meronia kämmte Mairalas Haar jeden Morgen und flocht ihr Haar, damit sie ihrem Stand auch gerecht wurde. Das lange Haar löste sich und glitt ihr sanft über den Rücken. Sie nahm ihren Blumenkranz, den sie mit viel Geschick geflochten hatte und setzte ihn sich auf den Kopf. Ihre Mutter hatte es ihr vor vielen Jahren gezeigt, damals als sie noch ein kleines und neugieriges Mädchen war. Sie erinnerte sich an die gemeinsamen Tage mit ihrer Mutter, sie war immer so lieb zu ihr gewesen, doch nun hatte sie nicht mehr so viel Zeit für sie gehabt. Ihre Mutter musste viele Aufgaben in der Burg übernehmen. Sie war eine gute Näherin und kontrollierte deshalb die Frauen beim Nähen neuer Gewänder. Ihre Mutter wollte, dass alles ordentlich und gut verarbeitet ist, da die Stoffe meistens sehr teuer waren. Wenn Mairalas Vater sich mit anderen Grafen traf, bereitete sie das Mahl zu und ließ alles festlich herrichten. Sie ließ ihren Oberkörper nach hinten fallen und schaute in den blauen Himmel. Sie träumte von ihrer Mutter und ihrer gemeinsamen Zeit. Sie waren fast jeden Tag auf dieser Wiese und haben zusammen gespielt, gesungen und Blumenkränze geflochten. Mairala sehnte sich nach ihrer Kindheit. Plötzlich schreckte sie hoch. Jemand hatte ihren Namen gerufen. Sie setze sich wieder hin, um zu schauen wer nach ihr gerufen hatte. Am Burgtor stand ihre Mutter, die nach ihr rief. Mairala stand auf und lief zu ihr. Ein wütender Blick empfing sie, als sie vor ihr stand. "Benimm dich endlich wie eine Frau, Mairala, und höre mit diesen Kinderspielen auf." sagte ihre Mutter zornig zu ihr und riss ihr den Blumenkranz von ihren Kopf. Sie schien nervös und gestresst zu sein. "Vergibt mir Mutter" Sie schüttelte den Kopf. "Komm mit. Dein Vater verlangt nach dir." Mairala ging ihrer Mutter hinterher und fragte sich was er von ihr wolle. Es dauerte einen Augeblick bis sie endlich das Zimmer erreichten in dem ihr Vater war. Nachdem sie ihn flüchtig begrüßt hatte begann er zu sprechen "Es geht um deine Hochzeit, Meine Tochter. Es wird langsam Zeit, dass du deine eigene Familie gründest. Ich hoffe du denkst jetzt nicht dass du uns eine Last bist, aber als zukünftige Gräfin... musst auch du an dein Heimatland denken und somit ist es deine Pflicht jemanden zu heiraten, der für unser Land gut ist." Sie konnte es kaum fassen. Nun sollte sie also heiraten. Wie konnten ihre Eltern sie nur so einfach mit dieser Nachricht überrennen. Sie wollte nicht heiraten und schon gar nicht einen Fremden. Ihr gefiel ihre Welt. Ihre Welt voller Hoffnungen und Zukunftsträume. Leise Angst kroch in ihr hoch. Was wäre wenn sie einen Greis heiraten müsste?

In ihrem Kopf schwirrten die Fragen und Gedanken. Mit einemmal schien es, als ob sie nur dafür da war, Verträge zu festigen und das Land ruhig zu halten. Ihr war somit zwar eine große Verantwortung auferlegt, aber war sie überhaupt bereit sie zu tragen? Ihr kam es so vor als ob ihre Meinung überhaupt nicht zählte. Es dauerte einige Zeit bis sie aufhörte darüber nachzudenken. Sie begab sich in ihr Gemach und beschäftigte sich mit kleinen Näharbeiten. Nach einigen Stunden begann es zu dämmern und nachdem sie mit ihren Eltern zu Abend gegessen hatte, begab sie sich wieder in ihr Gemach. Sie ging auf den Balkon um den Mond zu betrachten. Es war eine sternenklare Nacht und der Mond schien hell und klar. Bald würde Vollmond sein, es dauert vielleicht nur noch einen Mond bis ihre Hochzeit bevorstand. Ihre Hochzeit mit einem Unbekannten.

Sie überlegte wie ihr Mann wohl aussehen möge, ob er dunkles oder helles Haar hatte, groß oder klein war, oder ob er überhaupt gepflegt aussah. Ihr schmerzte es von zu Hause weggehen zu müssen, in eine unbekannte Burg, in einem unbekannten Teil des Landes. Sie wollte so gerne bei ihren Eltern bleiben und bei der Wiese, auf der sie die schönsten Augenblicke ihrer Kindheit verbracht hatte. Von ihrem Balkon aus konnte sie die Wiese sehen. Sie erstreckte sich einmal rund um die Burg herum und endete dann in einem Wald. Mairala seufzte einmal tief und schaute dann nach unten. Dort patrouillierten die Soldaten ihres Vaters, um die Burg zu schützen. Es hatte in den letzten zehn Jahren keinen Angriff mehr gegeben, doch man sagte sich, dass in den Wäldern viele Räuber umherwandern. Mairalas Vater wollte kein Risiko eingehen und ließ die Burg zu jeder Zeit bewachen. Die Soldaten trugen Metallharnische, die an den Schultern mit Metallspangen zusammengehalten wurden. Auf ihren Umhängen trugen sie das Zeichen der Familie Ophal. An ihren Waffengürteln hingen Breitschwerter und bei jeden Schritt hörte man ihre Rüstungen scheppern. Mairala verließ den Balkon und trat wieder in ihr Zimmer. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und holte aus ihrer Schublade ein Buch hervor. Sie blätterte eine leere Seite auf und nahm die Feder, die auf ihrem Tisch lag zur Hand. Sie tauchte sie in die Tinte und fing an zu schreiben. Sie schrieb, was an dem Tag passiert ist, über ihre Ängste und über ihre Träume. Als sie zwei Seiten beschrieben hatte, legte sie die Feder neben das Tintenfass, welches sie Sorgfältig geschlossen hatte und steckte das Buch zurück in ihre Schublade. Gerade als sich die Schublade schloss klopfet es an der Tür. Mit etwas gehobener Stimme rief sie "Herein!" Die Tür ihres Gemaches öffnete sich langsam und eine kleine Frau trat in das Zimmer. Sie war ende dreißig und hatte langes braunes Haar, welches sie unter einer weißen Haube verbarg. Sie trug ein einfaches weißes Kleid mit einer blauen Schürze darüber. Sie hatte braune Augen und ein etwas rundlicheres freundliches Gesicht. "Meronia, du bist es. Ich hatte dich nicht mehr so spät erwartet." "Eure Mutter hat nach mir geschickt. Ich soll nachschauen ob es euch gut geht." "Mir fehlt es an nichts, danke." "Außerdem wünscht sie, dass ihr nicht so spät zu Bett geht. Morgen wird Fürst Vin Adran nach Burg Ophal kommen und auch noch andere alte Freunde eures Vaters. Eure Mutter wünscht, dass ihr morgen euer rotes Kleid anzieht. Es wird bestimmt ein schöner Tag. Gute Nacht." "Ach Meronia, ich wollte dich noch etwas fragen. Hast du jemals darüber nachgedacht zu hei....ach...nichts. Gute Nacht." Meronia verließ lautlos das Zimmer und schritt zu ihrer Kammer. Mairala erhob sich und ging auf ihren Kleiderschrank zu. Sie holte das lange rote Kleid hervor, dass ihre Mutter ihr genäht hatte und legte es neben den Schrank auf ihren Tisch. Sie mochte das rote Kleid sehr, doch sie hoffte, dass sie ihr grünes anbehalten konnte. Vorsichtig öffnete sie ihr Kleid und streifte es von sich ab. Die Nacht war angenehm warm, schließlich legte sie auch ihr Unterkleid ab. Nachdem sie es sorgfältig zusammengelegt hatte, legte sie es in den Schrank. Sie holte ein einfaches weißes Leinenkleid hervor und zog es sich über. Dann schritt sie zu ihrem Himmelbett und legte sich hinein. Nachdem sie das Kerzenlicht ausgelöscht hatte legte sie sich hin und bettete ihren Kopf auf das weiche Kissen. Sie schloss ihre Augen und versuchte verzweifelt einzuschlafen, doch sie musste immer wieder über ihre Heirat nachdenken. Erst nach einigen Stunden schlief sie erschöpft ein.
 

Sie erwachte erst spät am nächsten Morgen. In der ganzen Burg herrschte reges Treiben und überall war man im Aufruhr. Außerdem erzählte man sich, dass bereits am Mittag die ersten Gäste eintreffen sollten. Mairala verbrachte die meiste Zeit des Vormittags in ihrem Zimmer. Sie mochte diese Aufregung nicht und im Moment wollte sie nichts davon mitbekommen. Erst als Meronia zu ihr kam und ihr sagte sie solle sich fertig machen, bereitete sie sich auf das Getümmel vor. Sie bekam ihre Haare gepflochten und schließlich zog sie das rote Kleid an. Es stand ihr ausgezeichnet und betonte ihre schöne Figur. Schon oft wurde sie wegen ihrer schmalen Taille und ihrer makellosen Figur beneidet. Das Kleid bestand aus glattem, dunkelrotem Atlas mit feinen, filigranen Stickereien am Ausschnitt. Außerdem trug sie einen dunkelroten, seidenen Gürtel, der hinten zusammengebunden war und ihre Taille betonte. Sie schaute sich im Spiegel an und glitt mit den Händen über den feinen Stoff. Das Kleid war teuer gewesen, erinnerte sie sich und begutachtete sich weiter. Als sie zufrieden war verließ sie ihr Gemach und stieg die große Marmortreppe hinunter. Unten im Saal standen große Vasen mit großen und kleinen, hellgelben Blumen. Die ganze Halle roch nach den Duft der Blumen und Mairala erfreute sich über den Anblick. Nach einiger Zeit des Wartens wurde angekündigt, dass die ersten Gäste eingetroffen waren. Darunter auch Vin Adran. Sie hatte gehört, dass dieser mit seinem Sohn gekommen sei. Sie wusste nicht wer er war, denn sie hatte sich nie wirklich mit den Freunden ihres Vaters beschäftigt, daher wusste sie auch nicht welchen Titel er trug, aber vielleicht war er ja ihr zukünftiger Gatte? Ihre Gedanken an die Hochzeit waren noch immer nicht verschwunden. Sie eilte zu ihrem Vater um bei der Begrüßung dabei zu sein. Nach kurzer Zeit begrüßten die ersten Gäste ihren Vater und begrüßten Höflich Mairala. Die meisten waren alte Herren, manche mit Söhnen oder Frauen angereist, manche ganz alleine. Bald erblickte Mairalas Vater Vin Adran und rief:" Vin! Wie schön dich zu sehen!" Sie begrüßten sich und plauderten ein wenig. Erst nach ein paar Minuten wurde Mairala vorgestellt. "Meine Tochter Mairala." Sagte ihr Vater und Mairala trat vor. Vin Adran lächelte sie an und nickte ihr freundlich zu. "Mein Sohn sollte hier auch irgendwo sein, nur jetzt ist er schon wieder verschwunden. Immer auf Achse, der Junge. Er heißt Galvarey." "Ja. So sind die jungen Herren von Heute." Antwortete Mairalas Vater freundlich und lächelte. "Entschuldigt mich, bitte" sagte Mairala und entfernte sich von ihrem Vater und Vin Adran, die bereits wieder dabei waren sich fröhlich zu unterhalten. Sie seufzte, denn eigentlich waren ihr diese großen Feste zuwider. Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und schaute in die Menge. Überall unterhielten sich Leute, die sie noch nie in ihrem Leben zuvor gesehen hatte. Ihr war schrecklich langweilig und sie begann an ihrem Gürtel zu nesteln. Langsam nahm sie die Gesellschaft in der sie sich befand nicht mehr war und wartete einfach darauf, dass sie bald wieder gehen konnte. So merkte sie auch nicht wie sich jemand neben ihr stellte. "Wie sehr ich solche Anlässe hasse..." sagte er und schaute in die Menge. Mairala schreckte hoch und sah einen jungen, gut aussehenden Mann, der ein Weinglas in der Hand hielt und gelangweilt das Geschehen betrachtete. "Da seid ihr nicht alleine..." erwiderte sie leise. Er schaute überrascht zu ihr herunter. "Wirklich? Und ich dachte schon ich wäre der einzige der sich langweilt." Mairala lächelte und schüttelte den Kopf. "Ich habe vergessen mich vorzustellen. Ich bin Galvarey Adran und wer seid ihr?" "Mairala Ophal. Ich habe eben euren Vater kennen gelernt, Er hatte euch gesucht. Er wollte meinen Vater euch vorstellen." "Ophal? Also gehört eurem Vater das Anwesend... Ich wusste gar nicht dass er eine Tochter hat..." "Hat er." Sagte sie lächelnd und fügte freundlich hinzu: "wie ihr seht sitzt sie neben euch!" Galvarey erwiderte das Lächeln und fragte: "Habt ihr Lust auf einen Spaziergang? Mein Gemüt könnte ein wenig Bewegung und Abwechslung gebrauchen. Mairala nickte und sie gingen aus der Halle. Kurz darauf waren sie im Hof und sie gingen langsam die verschlungenen Wege der Burg entlang.
 

Mairala und Galvarey waren weit entfernt von den Blicken der anderen. Die adeligen Frauen beobachteten jeden und wenn man etwas unschickliches tat, dann war schon gleich ein neues Gerücht in die Welt gesetzt. Mairala machte sich nicht viel aus dem Geschwätz der Leute, doch sie wollte auch nicht, dass ihr Vater seinen Ruf durch ihr Benehmen verlor. Sie war wohlerzogen und hatte sehr gute Manieren, doch sie sagte immer was sie dachte und musste ihre eigene Meinung kund tun. Sie war nicht nur wegen ihrer Schönheit bei den Männern begehrt, sondern auch ihres scharfen Verstandes wegen. Mairala und Galvarey folgten einem langen Pfad aus gepflasterten Steinen. Zwei hohe Rosenbüsche ragten neben den Weg in die Höhe. Viele Blüten waren schon geöffnet und sandten ihre Düfte in die angenehme Frühlingsluft, Mairala atmete tief ein und blieb auf dem Weg stehen. ,,Heute ist ein wirklich schöner Tag, zu Schade für ein solch langweiliges Fest", sprach Mairala und schaute zu Galvarey. ,,Ja das stimmt, aber es kommt immer darauf an, was man an dem Tag tut. Ich finde das der Tag schon viel interessanter geworden ist, als er noch vor wenigen Minuten war", sagte Galvarey mit einem sanften Lächeln auf seinem Gesicht. Mairala wurde bei seinem Lächeln ganz warm ums Herz und sie dachte darüber nach, was seine Worte wohl bedeuten mögen. Meinte er vielleicht sie, oder nur den idyllischen Garten mit den prachtvollen Blumen in dem sie sich gerade befanden. Sie verdrängte die Gedanken und nahm Galvarey bei der Hand. Schnell lief sie mit den langen Weg entlang und ihr Kleid wehte dabei im Wind. Galvarey konnte den Duft ihrer Haare riechen, diesen süßen Duft nach Lavendel und Rosen. Sein Herz schlug höher, als er ihren Duft immer intensiver einatmete und er schloss die Augen und ließ sich von Mairala mitreißen. Obwohl er immer noch seine Augen geschlossen hielt, stolperte er nicht einmal über einen Stein. Er fühlte nur Mairalas weiche Hand, die seine fest und dennoch sanft umschloss. ,,Hier ist es", sagte sie mit leiser und hochachtungsvoller Stimme. Galvarey öffnete die Augen und sah nach vorne, um zu sehen, wo sie ihn hingebracht hatte. ,,Es ist wunderschön", sprach er mit bebender Stimme. Der Weg vor ihnen war breiter geworden und sie standen unter einem großen Torbogen aus grünem Geflecht. Bunte Blumen schmückten die grünen Ranken und dahinter stand ein großer Brunnen. Er war aus weißem Marmor gefertigt und hatte eine glatte Oberfläche. In der Mitte wurde der Brunnen immer höher, er bestand aus mehreren Ebenen. Das Wasser rieselte daran herunter. Mairala ergriff erneut seine Hand und zog ihn zu dem Brunnen. Sie setzte sich auf den Rand des Brunnens und er tat es ihr nach. ,,Dieser Ort ist schon sehr alt, älter als die Burg meines Vaters. Meine Mutter erzählte mir, dass sie ihn hier kennen gelernt hat. Das war auch der Grund dafür, dass er hier die Burg gebaut hat. Ich bin ziemlich oft hier, nur um das Rauschen des Wassers zu hören. Dieser Ort ist wunderschön, ich wünschte ich könnte ewig hier bleiben", erzählte sie mit traurigem Unterton. ,,Was stimmt dich denn so traurig, wirst du von hier fortgehen?", fragte er sie vorsichtig. "Sehr bald soll ich heiraten, ich werde in einem fremden Land wohnen, wo ich niemanden kenne. Ich habe Angst davor, dass ich nie mehr hierher zurückkehren kann", antwortete sie und er spürte, dass sie den Tränen nahe war. ,,Es gibt keinen Grund, warum du Angst haben solltest. Du wirst dort neue Freunde finden und dort gibt es sicherlich auch schöne Plätze und ich glaube, dass du irgendwann hierher zurückkehren wirst. Du bist anders als die anderen Frauen die ich kenne. Sie reden nur über Hochzeiten und interessieren sich nur für Kleidung und Schmuck. Sie machen sich den ganzen Tag lang schön, aber du bist anders", redete er mit dem sanftesten Ton, den er konnte. Mairalas Herz klopfte wie wild. Sie sah seine strahlenden Augen und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als das er ihr Mann werden würde. Kurze Zeit schwiegen sie und dann richtete sie das Wort an ihn. "Bin ich etwa nicht schön?" "Nein, nicht so wie sie, sie sind unnatürlich schön...ich meine ja bist du, die schönste Frau die kenne.....so wunderschön wie diese Gärten......unbeschreiblich schön", sagte er leise und mit zitternder Stimme. Mairala stieg das Blut ins Gesicht und ihre Köpfe kamen sich immer näher. Sie schloss die Augen und lehnte sich weiter zu ihm vor. Ihre Lippen bebten vor Aufregung und schließlich fanden seine Lippen die ihren. Ein prickelndes Gefühl von Verlangen überkam sie beide. Der Kuss wurde länger und intensiver, er drückte sie fest an sich. In dem Augenblick war auch ihm klar, dass er sie begehrte. Sie klammerte sich an seine Schultern und konnte seine Muskeln spüren, die man durch sein Hemd nicht sehen konnte. Er fühlte ihre weiche Haut, zuerst zitterte sie, doch dann entspannte sie sich. Mairala genoss diesen Augenblick, sie wünschte sich nichts sehnlicher, als diesen Mann und das dieser Augenblick ewig währte. Plötzlich hörten sie Schritte und Mairala löste sich von seiner festen Umarmung. Ihr Gesicht war immer noch rot und sie zitterte vor Erregung. Währenddessen nahm Galvarey den Abstand ein, den man gegenüber einer Dame einhielt. Zügig zupfte sie ihr Kleid zu Recht. Schließlich blickte sie auf, um zu sehen wer gekommen war.
 

"Galvarey! Ich habe dich überall gesucht! Was suchst du hier?" Es war Galvareys Vater, der ihn zornig anblickte. Mairala nickte kurz mit dem Kopf und machte einen schwachen Knicks. Vin Adran machte eine kurze Verbeugung und schaute überrascht. Galvarey nutzte den Augenblick seiner Verwirrung, um Antwort auf seine Frage zu geben: "Ich habe mit der Tochter des Grafen Ophal einen Spaziergang gemacht und mich mit ihr unterhalten. Das Fest hat uns gelangweilt." "Soso...gelangweilt. Du bist nicht hier um ein Fest anregend oder nicht zu finden, sondern um dich ins Geschäft einzubinden. Wozu habe ich dich sonst mitgenommen?!" Mairala die allmählich ihre Fassung wieder fand begann nervös zu sprechen: "Verzeiht, ich habe ihn darum gebeten mit mir einen Spaziergang zu machen, also bitte macht ihm keine Vorwürfe. Ich war es, die dieses Fest langweilig fand." "Nun...wenn das so ist. Galvarey komme mit, Graf Ophal möchte dich kennen lernen. "Dann wandte er sich zu Mairala: "Euer Vater sucht euch ebenfalls. Es wäre ratsam ihn aufzusuchen." Er machte wieder eine Verbeugung und verabschiedete sich. Hier trennten sich nun also ihre Wege. Mairala nickte wieder freundlich und machte sich auf den Weg zurück zum Schloss. Sie trat durch das Tor als ihr auch schon ihr Vater entgegenkam. "Mairala! Wo warst du?" "Ich habe einen Spaziergang gemacht." Giran Ophal schüttelte den Kopf. "Komm mit. Du sollst einige gute Freunde von mir kennen lernen." Er bot ihr den Arm an, den sie seufzend ergriff. Sie gingen einige Meter bis sie eine Gruppe von Männern erreichten, die angeregt miteinander plauderten. Giran Ophal stellte sie Mairala vor, diese aber lächelte freundlich und versank dann in Gedanken. Jetzt würde sowieso nur eine lange Zeit mit langweiliger Konversation folgen, in der Mairala noch nicht einmal mit eingeschlossen war. Sie stand neben ihren Vater und man konnte an ihrem Blick sehen, dass sie mit den Gedanken abwesend war, aber keiner achtete auf sie. Keiner außer einer. Galvarey stand weit entfernt von Mairala und beobachtete die anmutige Gestalt, die so sichtbar in Gedanken versunken war. Er war ebenfalls tief in Gedanken, allerdings in nicht so erfreulichen, wie Mairala sie hatte. "Wie konnte ich sie nur küssen...Sie ist Tochter des Grafen... Bald wird sie eine verheiratete Frau sein. Sie wird unerreichbar für mich sein. Welcher Dämon hat mich bei dieser Tat nur geritten!" Man konnte seine Verzweiflung in seinen Augen lesen. Mairala dagegen schwebte gedanklich immer noch bei dem Kuss. Sie konnte noch immer das Gefühl seiner heißen Lippen spüren und wünschte, sie wären nicht gestört worden. Ihr war klar, dass sie ihn kaum kannte, aber irgendetwas schien sie zu verbinden. Sie versuchte wieder in die Realität zu blicken. "Er ist weit niedriger gestellt als ich. Vater wird es kaum zulassen dass ich ihn wieder sehen darf, geschweige denn heiraten dürfte." Es gelang ihr kaum, pessimistisch zu sein, denn es waren kaum 10 Minuten vergangen seit ihrem ersten Kuss. Diese Erfahrung war einfach zu aufregend gewesen um nun wieder dem grauen Alltag entgegenzublicken. Sie hätte noch weiter in Gedanken geschwebt, hätte nicht einer der Männer, bei denen sie stand, das Thema ihrer Hochzeit angesprochen. Sie war neugierig und hoffte darauf endlich eine Entscheidung ihres Vaters zu hören. Dennoch war ihr nicht wohl bei dem Gedanken. Sie wollte eigentlich nicht heiraten und sie wollte auch keinen Fremden heiraten. Aber sie wusste auch, dass ihr dieses Glück verwehrt bleiben wird. Ihr Blick trübte sich und sie schaute zu Boden. Ihr Vater, aber erzählte kein Wort über ihre Hochzeit. "Das bleibt bis auf weiteres mein Geheimnis, bis ich vollkommene Gewissheit habe." Die Gruppe von Männern plauderte weiter. Mairala allerdings stand gelangweilt daneben und begann die Gäste zu beobachten. Manche von ihnen hatte sie noch nie gesehen, einige aber hatte sie schon einmal kennen gelernt. Plötzlich fiel ihr Blick auf Galvarey. Sie hatte nicht erwartet ihn wieder zusehen. Sie lächelte ihn an, blickte aber kurz darauf mit roten Wangen zu Boden. "Mairala, geht es dir nicht gut? Du hast ganz hitzige Wangen." fragte ihr Vater, der ihr rotes Gesicht bemerkt hatte. "Nein, nein, es ist nichts. Mir ist hier nur ein wenig warm. Erlaubt mir bitte mich zu entfernen, Vater." Ihr Vater nickte und ließ sie gehen. Mairala schaute wieder zu Galvarey und er schaute sie an. "Hat er mich etwa die ganze Zeit beobachtet?" fragte sie sich, da Galvarey sofort ihren Blick erwidern konnte, als sie ihn wieder angeschaut hatte. Sie entfernte sich hastig von ihrem Vater und den anderen Männern und ging nach draußen, an die frische Luft. Dort angekommen seufzte sie und ließ sich auf eine Bank fallen, die an der Burgwand stand, mit Blick auf den prachtvollen Garten, indem einige Blumen in voller Blüte standen. Sie schloss die Augen und genoss die klare, frühlingswarme Luft. Die Sonne schien in ihr Gesicht und die erst schwachen Strahlen der Sonne, erzeugten nur einen angenehmen Hauch von Wärme auf ihrer Haut. Es dauerte nicht lange bis sich jemand neben sie setze. "Ich hätte nicht gedacht, dass du von dieser Menschenmenge entlassen wirst. Ich dachte schon du müsstest noch den ganzen Tag dort stehen..." Mairala öffnete die Augen. Es war Galvarey der mit ihr sprach. "Was machst du denn hier? Ich dachte dein Vater wollte das du dich...Wie hat er doch so schön gesagt: ins Geschäft einbindest." "Er hat mich gehen lassen, als ich sagte, dass wir noch länger hier sind und wir noch genug Möglichkeiten haben werden Geschäfte zu machen." "Ihr seid noch länger hier? Ich dachte ihr würdet schon bald wieder gehen!" Galvarey lachte. "Nein, wir sind noch mindestens eine Woche hier. Mein Vater sagte: "Je länger wir hier sind, umso besser." Und ich muss ihm sogar zustimmen. Schließlich habe ich dich getroffen." Mairala errötete leicht. Er war so charmant! Galvarey schaute belustigt, als er ihr errötetes Gesicht sah.
 

Sie hatten einige Stunden miteinander geredet, bis sie zum Abendessen gingen. Mairala saß weit entfernt von Galvarey und sie konnten sich kaum sehen. Das Essen dauerte lange, fast den ganzen Abend saßen sie an den Tische, tranken, aßen und redeten. Einige tanzten zu den Klängen der Instrumente, die die Barden zur Unterhaltung spielten. Mairala wurde zunehmend müder und sie bat ihren Vater darum, dass sie sich in ihr Gemahl begeben durfte. Giran Ophal war bereits leicht angetrunken und ließ sie gehen. Sie kam in die Halle als sie eilge Schritte hinter sich hörte. "Mairala! Warte!" Galvarey kam angelaufen und kurz darauf stand er vor ihr. "Ich wollte dir eine gute Nacht wünschen." Er sprach leise. Es war zwar niemand in der Halle, außer ein paar Bedienstete, die sie nicht beachteten, aber er wusste, dass sich schnell Gerüchte entwickelten. "Werde ich euch morgen wieder sehen?" Mairala lächelte matt. "Wenn du es wünscht. Morgen Vormittag im Rosenhain?" Galvarey nickte zufrieden. "Ich werde auf dich warten." "Gute Nacht, Galvarey." Sie ging langsam die Treppe hinauf und verschwand. Galvarey blickte ihr sehnsüchtig nach, begab sich dann aber wieder auf das Fest.

Am nächsten Tag trafen sie sich gegen ein Uhr im Rosenhain. Der Rosenhain war ein großes Stück Garten, der von großen Rosenbüschen eingezäunt war. Überall waren die verschiedensten Rosenarten. Außerdem war er sehr abgelegen, sodass sie dort keiner stören würde. Mairala lief lachend auf Galvarey zu. Dieser schloss sie zugleich in seine Arme. "Endlich..." flüsterte er leise. Mairala schaute ihn fragend an: "Was endlich?" Galvarey zögerte, sagte dann aber bestimmt, was er meinte. "Endlich bist du wieder bei mir. Ich konnte gestern nicht aufhören an dich zu denken..." Mairala lächelte ihn an. "Jetzt bin ich ja wieder bei dir!"

Sie setzten sich auf eine kleine Holzbank und begannen sich zu unterhalten, als Galvarey vorsichtig ihre Hand nahm und ihr tief in die Augen blickte. Mairala blickte ihn irritiert an, denn sie wusste nicht was sie erwidern sollte. Galvarey musste unweigerlich über ihre Unsicherheit lachen. "Du überraschst mich immer wieder!" Mairala lächelte ihn wieder an und so unterhielten sie sich weiter, ihre Hände immer noch beisammen. Es vergingen mehrere Stunden, bis sie Hunger bekamen und beschlossen zurück zur Burg zu gehen und sich am nächsten tag wieder zu sehen. Mairala wollte vorgehen, damit es nicht auffiel, dass sie den Vormittag zusammen verbracht hatten. "Bis morgen." Sprach sie ruhig. "Ich kann es kaum erwarten dich morgen wieder zu sehen." Erwiderte Galvarey und zog sie an sich. Er drückte seine Lippen auf ihre und es folgte ein langer leidenschaftlicher Kuss. Es dauerte einen Moment, bis sie sich wieder trennten und Mairala lief mit geröteten Wangen den Weg zurück zur Burg.
 

Sie trafen sich die nächsten Tage wieder am Rosenhain und genossen das schöne Wetter und die langen Gespräche. Auch an diesem Tage trafen sie sich wieder, aber etwas war anders als sonst. Galvarey war zurückhaltender und seine Stimmung schien betrübt zu sein. "Was ist mir dir, Galvarey?" Er blickte zu Boden. "Ich habe nachgedacht. Eher gesagt: über uns nachgedacht. Und mir ist klar geworden, dass es so nicht weitergehen kann." "Wieso? Warum sagst du so etwas?!" Ihre Augen wurden feucht, denn sie wollte Galvarey nicht verlieren. "Du wirst bald heiraten. Außerdem sind unsere Stände zu unterschiedlich. Dein Vater würde mich verurteilen, wenn er davon wüsste." Tränen rannen ihre Wangen hinunter. "Das ist mir egal! Ich geh mit dir fort! Ich will niemand anderen außer dir. Ich verzichte auf meinen Stand!" Galvarey lachte verzweifelt. "Sei nicht albern, Mairala. Du musst es einfach einsehen, auch wenn es schwer ist." "Das will ich aber nicht!" Sie stand wütend auf und die Tränen in ihrem Gesicht machten daraus ein furchtbar trauriges Bild. Sie rannte davon, ehe Galvarey sie zurückhalten konnte. Sie lief und lief, bis sie sich bei dem Großen Torbogen wieder fand, der vor dem Brunnen stand. Dort ließ sie sich in das Gras sinken und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Sie konnte nicht fassen, dass nun alles zunichte gemacht wurde. Die schöne Zeit, die sie erlebt hatte und das was sie dabei empfunden hatte. Sie wollte Galvarey nicht verlieren. Sie liebte ihn, glaubte sie zumindest, schließlich hatte sie zuvor noch nie geliebt.
 

Ihr Schluchzen wurde durch ein jähes Geräusch unterbrochen. "Nein, was haben wir denn da?!" sagte eine tiefe, männliche Stimme in einem gehässigen Tonfall. Mairala schrak hoch und blickte drei groben, schmutzigen Männern ins Gesicht. Der erste, der sie angesprochen hat, hatte ein fieses Grinsen auf den Lippen und begutachtete sie von oben bis unten. "Ganz alleine hier, Täubchen?!" "Ich...Was wollen sie hier?" fragte sie erschrocken. "Das hängt ganz von dir ab, mein Täubchen." Sagte der erste wieder und allen Anschein nach, waren es Diebe. "Euch ist nicht erlaubt, auf den Ländereien meines Vaters umherzustreifen! Verschwindet!" rief sie bestimmt, und hoffte, dass die Diebe den leichten, ängstlichen Unterton nicht bemerkt hatten. Ihre Hoffnungen verschwanden schnell, als der erste hart zu lachen begann. "Du kannst uns gar nichts befehlen!" Sie blickte unsicher und ängstlich umher, wich dann einige Schritte zurück. "Du hast doch nicht etwa Angst, Kleines?!" Sein schallendes Gelächter dröhnte in ihren Ohren. Er trat einige Schritte vor. Mit jedem Schritt, den er machte, wich Mairala einen Schritt zurück. "Jasper! Melton! Ergreift sie!" schrie er plötzlich und die anderen beiden sprangen vor und stürzten sich auf Mairala. Sie wollte weglaufen, aber die anderen beiden waren schneller und sie schrie, als einer der beiden sie am Arm packte und sie grob zu Boden riss. "Lasst mich los!" schrie sie verzweifelt und versuchte sich loszureißen, aber sie wurde immer wieder zu Boden gedrückt. "Sei Still, du Miststück!" schrie der erste sie an und kam zu ihr herunter. Seine schmutzige, grobe Hand fuhr über ihre Wange und bei seiner Berührung zuckte sie unweigerlich zusammen. Die beiden anderen grinsten und hielten sie fest, sodass sie sich kaum bewegen konnte. Der Kopf des ersten kam immer näher und sie konnte seinen stinkenden Atem riechen. Dann drückte er seine Lippen auf ihre Mund und küsste sie gierig. Mit seiner Zunge öffnete er ihren Mund und sein stinkender, klebriger Speichel vermengte sich mit ihrem. Sie konnte kaum atmen, so schnell und hart erkundete seine Zunge ihren Mund. Sie ekelte sich vor ihm und tränen traten in ihre Augen. "Ich darf jetzt nicht weinen, dann denken sie ich wäre schwach und ich habe gleich verloren!" Kurze Zeit später löste er den Kuss auf und seine Hand wanderte ihren Hals entlang, hinunter zu ihrer wohlgeformten Brust. Mairala stöhnte vor entsetzen auf und versuchte sich zu wehren. Als sie merkte, dass sie ihre Arme nicht frei bekam, spukte sie ihm ins Gesicht. Ihre Spucke traf ihn kurz unter seinem Auge und lief herunter. "Du Miststück!" Er hob seine Hand und schlug Mairala ins Gesicht. Ein donnernder Schmerz machte sich auf ihrer Wange breit und sie schmeckte Blut. Nun konnte sie nicht anders und ihre Tränen rannen ihre Wangen herunter. Mairala traute sich kaum mehr zu wehren, als er sich an ihrem Kleid zu schaffen machte. Er löste mit gierigen Händen die Schnüre an ihrem Kleid und entblößte ihre Brust. Dann wanderte seine Hand ihren Oberschenkel entlang und schob ihr Kleid hoch. "N...Nein...lasst mich..." Sie konnte vor Scham, Angst und Ekel kaum sprechen. Dann ließ er von ihrem Oberschenkel ab und drückte seine heißen Lippen auf ihre Brust. Sie wusste nicht was er tat, aber es schmerzte sehr und ihr schluchzen wurde lauter. Sie schloss die Augen vor schmerzen und nahm kaum mehr wahr was passierte, bis sie plötzlich ein dumpfes Geräusch hörte und einer der Diebe, der sie festhielt, ihren Arm losließ.
 

Sie wusste erst nicht warum, aber als sie dann merkte wie die anderen auch von ihr abließen, öffnete sie die Augen und sah Galvarey mit einem dicken Ast in den Händen, der bereits blutig war, den Dieben gegenüber stehen. Sie rappelte sich hoch und bedeckte ihre entblößte Brust. Als Galvarey sie so sah, wurde sein Blick leer. Er stürzte nach vorne und griff die Diebe an. Diese hatten bereits ihre Dolche gezogen und warteten nur darauf, dass Galvarey angriff und sie ihm den Dolch in sein Herz rammen konnten. Aber soweit kam es nicht. Er schwang den Ast und schlug dem einen gegen den Kopf. Er stürzte und Blut lief aus dem zertrümmerten Schädel. Der andere versuchte Galvarey seinen Dolch in den Bauch zu rammen, aber Galvarey wich geschickt aus und schlug ihm ebenfalls gegen den Kopf. Er ging zu Boden und rührte sich nicht mehr. Galvarey ließ erschöpft den Ast fallen und blickte kalt auf die leblosen Körper. Mairala saß mit entsetztem Blick auf dem Rasen und versuchte sich wieder anzuziehen. Dann kam Galvarey zu ihr und hockte sich zu ihre herunter. " Alles in Ordung?" Mairala nickte stumm und konnte ihn vor Scham nicht in die Augen blicken. Plötzlich spürte sie seine Hand auf ihrer Wange, die inzwischen leicht bläulich angelaufen war. Ein stechender Schmerz, der ihr Tränen in die Augen trieb, ließ sie zusammenzucken. Galvarey starrte sie ungläubig an. "Was haben sie dir nur angetan..." flüsterte er und zog sie an sich. Sie ließ sich in seine Arme fallen und weinte. Kurz darauf fiel sie vor Erschöpfung in einen tiefen Schlaf. Der Schock war einfach zu groß gewesen, als dass sie sich noch aufrecht hätte halten können. Der Schrecken saß tief in ihren Gliedern und sie merkte nicht mehr wie Galvarey sie hoch zum Schloss trug.

Der Beginn

Die Gäste waren total erschrocken und wichen vor Galvarey zurück. Mairala lag Bewusstlos in seinen Armen, ihr Kleid war beschmutzt und an einigen Stellen zerrissen. Galvarey hatte sein Hemd ausgezogen uns sie damit verhüllt, obwohl er sie begehrte, hatte er ihren Körper nicht angeschaut. Giran Ophal war der Erste, der zu Galvarey lief. Hinter ihm war seine Frau, sie hatte einen erschrockenen Gesichtsausdruck und Tränen standen in ihren Augen. Giran wirkte eher erschrocken und wütend zugleich. Mehrere Soldaten blieben mit erhobenen Waffen neben ihrem Fürsten stehen.

"Was hast du mit meiner Tochter gemacht, du Bastard? Wenn du sie angerührt hast, dann wird dich das deinen Kopf kosten!"

"Ich habe ihr nichts Böses getan! Eine Bande von Räubern hatte sie im Garten überfallen, ich habe es als meine Pflicht angesehen zu retten."

"Ist es so? Könnt ihr es beweisen?"

"Sicherlich! Ihre Körper müssten noch im Garten liegen."

Giran rief wütend zwei seiner Soldaten zu sich und beorderte sie damit, die Leichen zu ihm zu bringen. Mit schnellen Schritten machten sie sich daran, seinem Befehl Folge zu leisten. In der Zwischenzeit war ein Arzt gekommen, der einen weiteren Soldaten beorderte, Mairala in die Burg zu bringen. Der Soldat nahm Mairala in den Arm und lief zusammen mit dem Arzt in die Burg. Die Massen der adeligen folgten ihnen und drängelten sich an Galvarey vorbei. Wieder war ihm seine Liebste entrissen worden, er fühlte sich so schrecklich einsam. Er starrte eine Zeit lang einfach da, mit dem Gedanken, sie nie wieder in die Arme schließen zu können. Ein kalter Luftzug rauschte an ihm vorbei und ließ ihn frösteln. Giran legte plötzlich seine Hand auf Galvareys Schulter und lächelte ihn an

"Ich danke dir, dass du meine Tochter gerettet hast. Ich weiß gar nicht wie ich das wieder gut machen kann. Aber ich glaube du solltest mit mir in die Burg kommen, dann kann ich dir etwas Neues zum Anziehen bringen lassen und du kannst dich dann bei einem schönen Kaminfeuer erholen. Es tut mir schrecklich Leid das ich dich beleidigt habe, ich hoffe du kannst mir verzeihen."

Galvarey nickte stumm und schaute dann zu den beiden Soldaten, welche die Leichen zur Burg getragen hatten. Er ging an ihnen vorbei und schaute auf den Boden. Dort lagen zwei Räuber, der eine hatte einen zertrümmerten Schädel und der andere ein gebrochenes Genick. Galvarey war schockiert, er hatte doch drei von ihnen erschlagen.

"Einer fehlt. Er muss wieder aufgestanden sein."

"Ich werde das Gebiet durchsuchen lassen. Sicherlich ist er verletzt und er wird nicht sehr weit kommen."

Galvarey hörte die letzten Worte nicht mehr, in Gedanken schwor er sich, dass er diesen Räuber zur Strecke bring. Er wollte, dass er dafür bezahlte, was er Mairala angetan hatte.

Zusammen mit Giran ging er in die Burg, während die Soldaten sich daran machten die Leichen wegzuschaffen und zu verbrennen.
 

Zwei weitere Tage waren vergangen und er hatte sich sehr gelangweilt. Er hatte oft versucht in Mairalas Zimmer zu kommen. Doch jedes Mal wurde er von den Wachen wieder abgewiesen, mit der Begründung, dass sie sich erholen müsste. Stundenlang saß er einfach nur da und dachte über sie nach, ihre weichen Lippen und den Duft ihrer Haare. Es tat ihm Leid, dass er Mairala mit seinen Worten verletzt hatte. Hätte er nicht mit ihr dort gesprochen, wäre sie auch nicht in Tränen ausgebrochen und sie hätte die Räuber bemerkt. Er fühlte sich schuldig und wollte unbedingt zu Mairala, um sich zu entschuldigen.

Langsam wurde es Nacht und das Fest im Saal war wieder im vollen Gange. Doch Mairala war noch immer in ihrem Zimmer, vor ihrer Tür stand ein Wächter. Galvarey wartete den ganzen Abend und schließlich nickte die Wache an der Tür ein. Mit leisen Schritten näherte er sich der Tür und öffnete sie. Das Zimmer dahinter war dunkel und nur ein paar Kerzen brannten noch. Er trat in das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Mairala lag mit geschlossenen Augen auf dem Bett, sie trug ein einfaches Gewand. Ihr Gesicht war noch etwas geschwollen, aber sonst sah sie schön wie zuvor aus. Er setzte sich vorsichtig neben ihr auf das Bett und streichelte ihr zärtlich über die Wange. Erschrocken schreckte Mairala hoch, doch als sie Galvareys Gesicht erkannte lächelte sie.

"Was machst du hier?"

"Ich musste dich sehen, es war meine Schuld, dass du verletzt wurdest."

"Nein, ich war es, die so reagiert hat. Dich trifft keine Schuld."

"Ich habe noch einmal über uns nachgedacht...."

Galvarey strich ihr mit seiner Hand über ihre Wange und streichelte dann ihren Hals. Er beugte sich zu ihr und ihre Lippen berührten sich. Seine Lippen prickelten und sein Herz fing wieder an höher zu schlagen. Bei seinen Berührungen fing sie an zu beben und auch er spürte dieses Verlangen in sich. Der Kuss war lang und innig und auch sie fing an daran gefallen zu finden. Er umfasste ihr Haar und nahm ihren sanften Duft in sich auf. Galvareys Finger glitten sanft ihren Körper hinab und berührten ihre weichen Brüste. Mairala fing an zu zittern, ihre Lust steigerte sich, doch sie wusste, dass es falsch war. Sie schloss die Augen und eine Träne rann aus ihren Augen. Sie stieß Galvarey sanft von sich weg.

"Nein ich kann nicht. Ich möchte nicht das mein Vater seinen Ruf verliert..."

"Mairala...Ich liebe dich...Ich möchte jeden einzelnen Augenblick mit dir verbringen! Begehrst du mich denn kein einziges Stück? "

"Doch... aber du musst verstehen, dass ich das nicht machen kann. Mein Gewissen sagt mir das ich das nicht darf."

"Verstehe."

Galvarey erhob sich und verließ stumm das Zimmer. Mairala sah nicht, dass auch ihm Tränen in die Augen gestiegen waren. Mairala wollte ihn zuerst zurückhalten, doch dann entschied sie sich dafür, dass es besser so war. Hätte Galvarey sie noch eine Minute länger geküsst, dann hätte sie ihre Besinnung verloren und hätte sich ihm völlig hingegeben. Sie ließ ihren Oberkörper wieder ins Bett fallen und fing an, leise zu schluchzen. Sie wusste nicht ob sie das richtige getan hatte. Sie wollte ihn doch auch, aber warum konnte sie nicht? Sie hatte ein merkwürdiges Gefühl, als ob sie ihn nicht mehr wieder sehen würde und Tränen rannen ihre Wangen hinunter.

Das Gefühl ihn verloren zu haben machte sie verrückt. Sie konnte es kaum ertragen und sie schlug ihre Hände vor das Gesicht. Wieso verliefen ihre Zusammentreffen in letzter Zeit immer so schlecht? Sie wollte doch eigentlich mit ihm zusammen sein und mit ihm glücklich sein. Zumindest so lange wie es ging. Sie wollte sich nicht ständig mit ihm streiten.

Langsam begann sie sich zu beruhigen und sie wischte sich die Tränen von den Wangen. Sie richtete sich auf und stieg aus dem Bett. Sie ging langsam zu ihrem großen Spiegel und betrachtete sich darin, wie sie in ihrem einfachen Kleid mit geröteten Augen davor stand. Sie wischte sich noch einmal die Tränen von den Wangen und fing an sich herzurichten. Sie holte ein grünes Kleid aus dem Schrank und kleidete sich an. Nachdem sie sich umgekleidet hatte und ihre Haare in Ordnung gebracht hatte, ging sie aus dem Zimmer. Die Wache war überrascht und fragte neugierig: "Alles in Ordnung?" Mairala nickte stumm und ging an ihm vorbei. Sei musste Galvarey finden und noch einmal mit ihm Reden. Sie wollte nicht ohne klärende Worte die Nacht verbringen. Auf dem Flur traf sie ein paar Gäste, die sich besorgt nach ihr erkundeten: "Wie geht es euch? Haben sie sich erholt?" Mairala nickte. "Ja, Habt Dank." Sie ging weiter, immer noch auf der Suche nach Galvarey. Sie wusste, dass er jetzt nicht in sein Zimmer gegangen war, um zu schlafen. Sie lief nach draußen und schließlich sah sie ihn. Er saß auf einer Bank, den Blick auf den großen, strahlenden Mond gerichtet.

Galvarey dachte über den Streit nach und wie er einfach gegangen war. "Ich liebe sie doch..." Er schloss die Augen und seufzte. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter, die ihn sanft berührte. Er öffnete sie Augen und drehte sich um. Mairala schaute ihm ernst in Gesicht und sah wie Tränen in ihren Augen funkelten.

"Was suchst du hier, Mairala? Du solltest schlafen."

Sie hatte nicht mit so einer harten, abweisenden Begrüßung gerechnet und wieder lief ihr eine Träne die Wange herunter.

"Verzeih mir..."

Sie zog ihre Hand zurück und ging ein paar Schritte nach hinten. Er war so kalt zu ihr. Sie drehte sich um und ging fort. Sie war schon einige Schritte gegangen, bis sie plötzlich spürte wie eine Hand ihr Handgelenk ergriff und heftig daran zog. Ihr Körper drehte sich um und sofort wurde sie in starke Arme geschlossen.

"Es tut mir so Leid..." Galvarey flüsterte in ihr Ohr. In seiner Stimme lag ein Zittern.

Er löste leicht die Umarmung schaute ihr in die Augen.

"Ich liebe dich so sehr, Mairala..."

Sie senkte den Kopf und verbarg ihr Gesicht in den Händen. Sie schluchzte. Galvareys Hand schob sich unter ihr Kinn und hob ihren Kopf hoch. Sie ließ ihre Hände sinken und schaute ihn an. Plötzlich riss er ihren Kopf nach vorn und drückte seine Lippen auf ihre. Sie küssten sich innig und gaben sich der Leidenschaft hin. Nach einiger Zeit lösten sie ihren Kuss und schauten sich an, bis Galvarey anfing zu sprechen.

"Wir tun das Falsche, du hast Recht, Mairala. Ich habe eingesehen, dass ich dir Unrecht getan habe, aber dennoch liebe ich dich..."

Er fuhr durch ihr Haar und streichelte sanft ihren Hals.Sie schloss die Augen und genoss seine Berührungen.

"Ich weiß." Antwortete sie bald darauf und öffnete wieder ihre Augen.

Sie löste sich aus seinen Berührungen und beugte sich zu Galvarey. Sie küsste ihn ein letztes Mal.

"Ich liebe dich auch, Galvarey..."

Dann drehte sie sich um und verließ ihn. Sie ging wieder in ihr Gemach und legte sich schlafen, zumindest versuchte sie es.
 

Am nächsten Morgen wurde sie von ihrer Kammerfrau geweckt und sie fühlte sich um einiges besser als am Vortag und beschloss deshalb, das Frühstück an der großen Tafel einzunehmen. Die Schwellung an ihrer Wange war vollkommen zurückgegangen und nur ein leichter, blauer Schimmer erinnerte noch an das schreckliche Erlebnis. Meronia half ihr beim Ankleiden und steckte ihre Haare hoch. Dann ging sie hinunter zu dem großen Festsaal, in dem das Frühstück war.

Als ihr Vater sie sah, ging er freudig zu ihr.

"Geht es dir wieder besser, mein Kind?"

Mairala nickte und lächelte ihn an. Sie setzte sich auf einen Stuhl und begann zu frühstücken.

Nach und nach kamen immer mehr Gäste, und setzten sich ebenfalls an die Tafel. Einige starrten Mairala komisch an, sprachen sie aber nicht an. Es verging einige Zeit bis Mairala sich erhob und beschloss, nach draußen zu gehen, um die Morgensonne, die alles in ein orange-gelbes Licht hüllte, und die frische Luft zu genießen. Sie machte einen Spaziergang und pflückte ein paar Blumen. Das erste Mal seit einigen Tagen fühlte sie sich wieder richtig glücklich und während sie die Blumen pflückte, vergaß sie sogar für ein paar Augenblicke an Galvarey zu denken. Sie genoss die frische Luft und das klare Licht, dass ihr half die Tage, die sie zwischen den grauen Wänden in ihrem Gemach verbracht hatte, zu vergessen. Sie verbrachte einige Stunden draußen in den Gärten und kehrte dann zurück ins Schloss. Als sie dort ankam, wurde sie sogleich von einigen Gästen umkreist und nach ihrem Befinden gefragt. Mairala wurde schnell klar, dass die Gäste eigentlich nur die Geschichte hören wollten, die ihr Widerfahren ist. Schnell versuchte sie zu entkommen bevor sie danach fragen konnten. Zum Glück hörte sie eine Vertraute Stimme hinter sich und sie konnte sich schnell verabschieden. "Vater! Erzählt mir von den letzten Tagen, in denen ich im Bett lag. Ist etwas Interessantes passiert?"
 

Mairala hakte sich bei ihrem Vater ein und lauschte seinen Worten. Während sie durch den Festsaal schritten erzählte er von den Handelsbeziehungen, die er mit Vin Adran abgeschlossen hatte und auch von den schönen Festabenden, die alle genossen hatten. Da sie tagelang in ihrem Bett gelegen hatte, um sich auszuruhen und zu genesen und daher nicht an den weiteren Festlichkeiten teilnehmen konnte, hatte er beschlossen, das Fest noch etwas zu verlängern. Sie war ihm dafür dankbar, auch wenn sie das Fest eigentlich langweilig fand. Doch, da sie Galvarey noch ein paar Tage länger sehen konnte, stimmte diese Nachricht sie gücklich.

Der Rest des Tages verging sehr ruhig und es dämmerte bereits. Ein paar Musiker spielten Musik und viele der Gäste tanzten bereits in der Mitte des Saals. Mairala saß abseits an einem Tisch, viele Männer baten sie um einen Tanz, doch jedem gab sie dieselbe Antwort. Sie sagte, dass sie sich noch nicht so gut fühle und deshalb nicht tanzen könne. Enttäuscht gingen die Männer davon und versuchten es bei den anderen Damen. Sie beobachtet die Gäste und nippte gedankenverloren an ihrem Wein. Normalerweise trank sie nicht sehr oft Wein, doch der süßliche Geschmack verbreitete eine angenehme Wärme in ihrem ganzen Körper. Langsam fand sie Gefallen an dem Geschmack des Weines und sie trank einen Schluck nach dem anderen. Plötzlich stellte sich eine Gestalt an ihre Seite und verdeckte ihr das Licht. Ohne aufzublicken und mit einem leisen Seufzer sprach sie zu ihm.

"Es tut mir sehr Leid, aber ich fühle mich noch nicht in der richtigen Verfassung zu tanzen. Aber ich danke euch trotzdem vielmals."

"Oh wie Schade.... und ich dachte du würdest dich freuen, wenn ich dich darum bäte."

Sie erkannte die sanfte Stimme sofort und blickte zu Galvarey hinauf. Er trug eine blaue Tunika aus Seide mit silbernen Nähten und eine dunkle Hose. Seine Haare fielen ordentlich zu beiden Seiten und sein Gesicht war frisch rasiert worden. Er lächelte sie an und sie spürte ihr Herz wild klopfen. Die Röte stieg ihr ins Gesicht und sie brachte vor lauter Aufregung keine richtigen Worte heraus. Sie wusste nicht recht, ob das die Gefühle zu ihm waren, oder ob es daran lag, dass sie schon etwas mehr Wein getrunken hatte. Schüchtern senkte sie ihren Kopf und überlegte, ob sie mit ihm tanzen sollte. Sie würde nichts lieber tun als das, aber es war nicht recht gegenüber den anderen Männern, die sie wieder fortgeschickt hatte. Galvarey lächelte, wegen ihrer kindlichen Schüchternheit und beugte sich zu ihr herunter.

"Du kannst deinem Vater erzählen, dass ich dich dazu gezwungen habe... also komm schon. Ich werde bald abreisen müssen und ich möchte wenigstens einmal mit dir getanzt haben."

Galvarey berührte zärtlich ihre Hand und zog sie sanft auf die Beine. Sie nickte einmal kurz und lächelte. Zusammen schritten sie in die Mitte des Saals, Galvarey umfasste mit der einen Hand Mairalas schlanke Hüfte und mit der anderen hielt er ihre Hand. Die Musik wurde langsamer und sie fingen an sich zu dem Takt zu bewegten. Es war ein einfacher Tanz, doch sie tanzten sehr graziös und es schien als wären sie wie in eine Trance verfallen. Mairala lächelte noch immer und ließ sich von ihm leiten. Sie wollte, dass dieser Tanz nie endet und sie sah in seine grünen Augen, die vor Freude glänzten. Die Musik stimmte ihr Herz glücklich, aber nicht nur das ihre, auch er konnte sich nichts Schöneres vorstellen. Mairala bemerkte gar nicht, dass die anderen aufgehört hatten zu tanzen, nur um ihr und Galvarey zuzuschauen. Begeisternde Blicke wurden ausgetauscht und einige tuschelten leise darüber, warum sie ausgerechnet mit ihm tanzte. Sehr viele fanden ihn gutaussehend und nett, doch er war vom niedrigeren Stand als Mairala und sie hätte mit jedem andern Tanzen können. Nachdem die Musik aufhörte zu spielen löste er seinen Griff und gab widerwillig ihre Hand frei. Die anderen Gäste klatschten begeistert und begannen dann sich dem nächsten Tanz zu widmen. Mairala war glücklich, er war ein guter Tänzer und sie hätte die ganze Nacht weitertanzen können, doch das hätte zu viel Aufsehen erregt, wenn sie nur mit ihm tanzen würde. Mairala und Galvarey setzten sich an einen der Tische und sie unterhielten sich und tranken Wein. Kurz vor Mitternacht wurde Mairala müde. Sie gähnte und konnte kaum noch Galvareys Worte verstehen.

"Entschuldige mich bitte. Ich bin nun wirklich sehr erschöpft und würde mich gern auf mein Zimmer zurückziehen."

"Soll ich dich noch begleiten?"

Mairala wollte zuerst mit ja antworten, sie öffnete den Mund um ihre Worte zu formulieren, aber sie schloss ihn dann wieder ohne etwas zu sagen. Sie wusste, dass zu dieser Zeit keiner mehr auf dem Gang vor ihrem Zimmer war und das sie dort mit Galvarey allein sein würde. Sie wollte nicht noch tiefer in ihre Leidenschaft verfallen und Dinge tun, die sie vielleicht später bereuen würde.

"Nein, ich glaube ich werde den Weg lieber alleine gehen. Aber wir sehen uns morgen wieder. Gute Nacht."

Obwohl sie ihn ungern verließ, vollführte Mairala noch einen Knicks und machte sich dann auf den Weg zu ihrem Gemach. Sie verließ den Festsaal und schritt die Steinstufen zu der nächsten Etage hinauf. Sehnsüchtig schaute Galvarey ihrer anmutigen Gestalt hinterher. Er seufzte und trank den Rest seines Weines. Mairala war leicht schwindelig. Sie hielt sich die eine Hand an den Kopf und stützte sich mit der anderen auf das Geländer. Sie war froh, dass sie endlich schlafen konnte. Langsam schritt sie den Gang zu ihrem Zimmer entlang und blieb dann vor einem der Fenster stehen. Die Sterne funkelten am Himmel und Mairala wünschte sich nicht sehnlicher, als dass Galvarey jetzt zu ihr kommen würde und sie mit sich mitnehmen würde, weit weg von allen Festen, der Etikette und dem Hofe. Doch sie wusste, dass es nur ein Traum war. Mit einem Seufzer setzte sie ihren Weg fort und betrat ihr Zimmer. Nachdem sie eine Kerze entzündete, begann sie ihr Kleid zu öffnen und abzulegen. Sonst half ihr Meronia dabei, doch Mairala wollte sie nicht wecken, denn sie hatte schon genug zu tun gehabt. Müde ließ sich Mairala in ihr weiches Bett sinken, sie löschte die Flamme der Kerze und drehte sich auf die Seite. Langsam döste sie ein, doch schon kurze Zeit später erwachte sie wieder durch ein seltsames Geräusch. Sie richtete sich auf und spähte in die Dunkelheit, doch nichts war zu sehen. Kopfschüttelnd erklärte sie es, dass es nur ein Stuhl war der genarrt hatte, und legte sich wieder hin. Kurze Zeit später hörte sie erneut ein Geräusch und wieder richtete sie sich erschrocken auf.

"Ist da jemand..... Galvarey bist du das?......."

Doch nichts kam zurück. Mairala lehnte sich gerade wieder zurück, da sprang plötzlich ein dunkle Gestalt aus dem Schatten hervor und presste ihr die Hand auf den Mund. Mairala wollte schreien, doch die Gestalt ließ sie nicht los. Er lag über Mairala und drückte sie ans Bett. Mit der einen Hand hielt er ihre Hände zurück und mit der anderen drückte er roh ihren Mund zu. Mairala hatte panische Angst, sie konnte nur seine Silhouette sehen. Ein großer Mann mit breiten Schultern und kräftigen Armen. Er senkte seinen Kopf zu ihr herunter und flüsterte ihr leise ins Ohr.

"Kennst du mich noch Süße. Ich wollte mich für das revanchieren, was dein mir angetan hat. Wegen diesem Bastard habe ich jetzt eine nicht so hübsche Beule an meinem Kopf. Du kannst es wiedergut machen, indem du leise bist und nicht rumschreiest. Dann werde ich dich auch am Leben lassen."

Er lachte hämisch und drückte seine Lippen auf die ihren. Wie besessen küsste er sie und steckte seine Zunge in ihrem Hals. Der Ekel überkam sie, sie hatte furchtbare Angst und Tränen benetzten ihre Wangen. Nachdem er die Zunge wieder aus ihrem Mund nahm würgte und spuckte sie, um seinen Speichel aus ihrem Mund zu bekommen. Sein Gestank war furchterregend und sein Mundgeruch ließ sie fast erbrechen. Mit der einen Hand hielt er wieder ihren Mund zu und fuhr mit der Zunge über ihren Hals und hinunter zu ihren Brüsten. Sie schloss vor Scham die Augen, stöhnte und schluchzte vor Entsetzen und versuchte zu schreien. Sie war froh das sie nichts sehen konnte, denn dann hätte sie sich noch mehr gefürchtet. Doch nichts half gegen die Kraft ihres Peinigers. Die Zeit schien ihr wie eine Ewigkeit vorzukommen und sie dachte daran, dass er sie schänden und danach töten würde. Nach einigen Minuten kam eine Gelegenheit für Mairala doch noch mit dem Leben davonzukommen. Ihr Peiniger ließ sie kurz ihre Hände los und riss ihr das Nachthemd vom Leib. Dann machte er sich an seiner Hose zu schaffen. Mairala nutzte die Gelegenheit und griff unter ihr Kissen. Mit ihren Füßen fing sie an ihn wie wild zu treten. Blitzschnell schlug er Mairala ins Gesicht und Blut befleckte das Kissen. Doch sie vergaß den Schmerz, weil ihre Angst größer war. In diesem Augenblick biss Mairala ihm in die Hand und holte ein kleines Messer unter ihrem Kissen hervor. Ihr Peiniger konnte nur noch das ausblitzen der blank polierten Klinge sehen und fiel dann getroffen neben Mairala. Sie hatte mit geschlossenen Augen zugestochen und seinen Hals getroffen. Blut strömte aus der Wunde und färbte das weiße Laken rot. Sein schmerzverzerrtes Gesicht schaute zu Mairala und dann erstarrte er regungslos. Schwer atmend und der Panik nahe rannte sie zur Tür riss sie auf und stürmte schluchzend und um Hilfe rufend zu Meronia.

Nach dieser Nacht war sehr große Aufregung in der ganzen Burg, Mairala ging es am nächsten Tag schon wieder besser, doch ihr Zimmer wollte sie nicht mehr betreten. Die meisten Gäste verließen die Burg und reisten ab. Auch Vin Adran entschloss sich zu gehen, da er seinem Sohn keinen Gefahren aussetzten wollte. Galvarey wollte protestieren und hatte ein langes Gespräch mit seinem Vater. Doch sein Vater war Händler und kein zweiter beherrschte die Überredenskunst so gut wie er. Geschlagen und betrübt packte er seine Sachen zusammen und ging dann auf die Suche nach Mairala. Er konnte sie in der Burg nicht finden, also versuchte er es im Rosengarten. Dort fand er sie, sie saß auf einer Bank und träumte gedankenverloren vor sich hin. Sie trug ihr rotes Kleid, welches sie an dem Tag trug, an dem er sie zum ersten Mal erblickt hatte. Meronia und zwei Wachen waren bei ihr und ließen sie nicht aus den Augen. Als Mairala Galvarey erblickte verstand sie sofort das etwas nicht stimmte, sein Blick war getrübt und seine Augen waren gerötet. Er hatte die ganze Nacht lang nicht schlafen können, er konnte nur noch an sie denken.

"Ich werde heute Mittag nach Hause fahren. Mein Vater möchte nicht mehr hier bleiben. Ich hoffe es ist alles in Ordnung mit euch?"

Seine Worte trafen sie wie ein Schlag ins Herz, sie senkte den Blick und ihre Augen wurden nass. Sie wusste das der Tag bald kommen würde, aber ausgerechnet jetzt.

"Ich danke dir für dein Mitgefühl. Meronia, könntet ihr und die Wachen vielleicht schon mal zu der Burg zurückgehen. Wir werden gleich nachkommen."

Meronia wollte darauf etwas erwidern, nickte dann aber nur stumm und ging mit den Wachen zurück. Sobald sie außer Reichweite waren schloss Galvarey sie fest in seine Arme und drückte sie fest an sich. Sie erwiderte seine Umarmung und ließ ihren Tränen freien Lauf.

"Mir geht es gut, jetzt wo du bei mir bist."

Mairala konnte Galvarey leise schluchzen hören, er wollte sie nicht mehr loslassen.

"Ich habe die ganze Nacht lang nicht schlafen können. Ich hatte solche Angst um dich. Hätte ich dich doch nur begleitet. Weil ich nicht fest genug zuschlagen konnte, ist er damals entkommen und es hätte dich fast das Leben gekostet...."

"Es ist nicht deine Schuld, wärst du nicht gewesen wäre ich schon beim ersten Überfall tot gewesen. Und ich danke dir für deine Rettung. In dem Augenblick wo ich mich gewehrt habe, da dachte ich nur noch an dich und das ich dich so sehr liebe, wie ich nie jemanden anderen lieben werde. Ich hoffe du kommst bald wieder, ich werde jeden Tag an dich denken."

Galvarey wischte ihre Tränen aus dem Gesicht und zog ihr Kinn hoch um sie zu küssen. Leidenschaftlich küsste er sie und erneut brachte er ihre Lust zum wallen. Dabei hielt er die Augen fest geschlossen und eine Träne floss über sein Gesicht. Sie löste sich von ihm als sie Meronias vertraute Stimme hören konnte.

"Mairala wo bleibt ihr, euer Vater wartet auf euch."

Als Galvarey in die Kutsche steig wäre Mairala am liebsten miteingestiegen. Sehnsüchtig und mit klopfenden Herzen schaute sie ihm hinterher. Sie konnte ihm noch nicht mal einen Abschiedskuss geben. Die Kutsche setzte sich in Bewegung, er lächelte sie noch einmal an und verschwand dann in der Ferne. Mairala stand dort noch einige Zeit und hielt sich mit der einen Hand an ihr Herz. Es schmerzte und mit einem merkwürdigen Gefühl, als ob sie ihn lange nicht sehen würde, ging sie zurück in die Burg. Mit einem letzten Blick auf den Weg, sprach sie leise zu sich selber.

"Mach's gut Geliebter...."
 

Meronia stand vor Mairalas neuer Gemachstür und lauschte daran. Mairala war vor einiger Zeit darin verschwunden, ohne aber Meronia nicht vorher ins Gesicht zu raunen, dass sie in nächster Zeit nicht gestört werden will. Zwar versuchte Meronia zu lauschen, aber hören konnte sie nichts. Sie konnte nicht hören wie Mairala leise schluchzend in ihrem Zimmer war. Kurz nachdem sie das Zimmer betreten hatte und die Tür geschlossen hatte, war sie auch schon zusammengebrochen und hatte ihren Kopf in ihren Händen vergraben. Immer wieder fuhr ihr dieselbe Frage durch den Kopf. "Warum?! Warum nur?!" Mairala konnte solange darüber nachdenken wie sie wollte, aber es half nichts. Galvarey war fort und sie würde wahrscheinlich nie wieder die Möglichkeit haben ihn wieder zu sehen. Der Schmerz, der ihren Körper zum Zittern brachte und ihr jegliche Kraft raubte, schien nicht aufhören zu wollen.

Mairala verbrachte einige Stunden in ihrem Zimmer und Meronia hatte bereits aufgegeben herauszubekommen, was Mairala in ihrem neuen Zimmer trieb. Sie war so überraschend und hastig, nach der Abfahrt von Vin Adran und dessen Sohn, darin verschwunden und nicht wieder herausgekommen, dass Meronia sich Sorgen machte.

Mairala trat aus dem Zimmer in den Flur, Ihre Augen waren gerötet und sie war blass. Komischerweise herrschte wieder reges Treiben an dem Hofe und Mairala fragte sich was der Grund dafür sei. Sie machte sich auf den Weg zu der Gräfin.

"Mutter! Wieso ist schon wieder so ein reges Treiben? Das Fest ist vorüber und alle Gäste sind fort. Wozu das alles?"

"Es werden bald besondere Gäste kommen, die es verdienen besonderen Aufwand zu bekommen. Es wird zwar noch ein paar Wochen dauern, aber je eher wir anfangen alles wieder herzurichten, desto schöner wird es."

"Wer wird denn erwartet?"

" Das wird dir dein Vater noch erzählen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist." Sie machte eine kurze Pause und fuhr dann in ihrem üblichen unfreundlichen Ton fort: " Sag, mein Kind, was hast du mit dir angestellt?"

"Was meint ihr, Mutter?"

"Schau dir doch nur einmal deine roten Augen und dein Zerknittertes Gewand an! Richte dich ein wenig her, bevor du dein Gemach verlässt! Als Grafentochter hast du das schon lange zu wissen!"

"Ja, Mutter..." Mairala ballte ihre Hand zu einer Faust und ihre Fingernägel drückten in ihr Handinneres. Sie wusste nicht wieso ihre Mutter immer abweisender zu ihr wurde. Mairala drehte sich um und ging in den Hof. Von ihrem Vater würde sie sicherlich auch nichts erfahren und so musste sie warten.
 

Es vergingen in etwa zwei Wochen, bis Mairala die Nachricht bekam, sich herzurichten. Meronia hatte strikte Anweisungen bekommen, was Mairala zu tragen hatte und half ihr beim Ankleiden, sowie beim herrichten ihrer Haare. Mairala sollte ein hellgrünes Kleid mit gelben Einsetzen und einigen goldenen Stickereien tragen. Ihre Haare wurden hochgesteckt und Perlen eingeflochten. Ein paar ihrer Locken fielen ihr sanft in den Nacken. Nachdem sie fertig war ging sie hinunter in die Halle und wartete gespannt darauf, dass die Gäste eintrafen. "Wer nur, verdient soviel Aufwand?" fragte sie sich und setzte sich auf einen gepolsterten Stuhl. Es dauerte zwei Stunden bis die Gäste eintrafen. Mairala wartete mit ihrer Mutter und ihrem Vater im Hof, als die Kutsche eintraf. Es traten zwei Männer aus, ein jüngerer und ein älterer. Beide sahen sehr gut aus, doch dem Jüngeren fehlten die Falten und ein paar Narben und somit wurde seine Schönheit durch nichts beeinträchtigt. Mairalas Vater ging zu dem älteren und begrüßte ihn. Danach begrüßt er den jüngeren.

"Mairala, das ist Fürst Brannel Voteyes und sein Sohn Rayic."

Mairala machte einen Knicks und wusste nun, dass es Vater und Sohn waren, aber was wollten sie hier? Rayic, der jüngere von beiden kam auf sie zu und küsste ihre Hand.

"Seid gegrüßt!" sagte Rayic und lächelte sie an, Mairala erwiderte das Lächeln und sah wie Brannel Voteyes ihre Mutter begrüßte. Kurz darauf befanden sie sich in der Halle, als Giran Ophal Brannel Voteyes fortführte und Mairala, Rayic und Mairalas Mutter zurückließ.

"Wo gehen sie hin, Mutter?"

"Sie haben etwas zu besprechen. Ich werde jetzt ebenfalls gehen und euch alleine lasse, ich habe noch etwas zu erledigen. Verzeiht, eure Durchlaucht."

Sie machte einen Knicks und verschwand. Mairala aber starrte schüchtern zu Boden.

"Ihr seid nun 16 Jahre alt, nicht wahr?"

"Ja, und ihr wenn ich fragen darf?"

"Ich bin einige Jahre älter als ihr, aber ich glaube das tut nichts zur Sache."

Als er sah, dass Mairala etwas enttäuscht von seiner Antwort war fügte er noch mit einem Augenzwinkern hinzu:

"23..."

Sie gingen ein Stück durch die Halle und setzten sich an den Kamin.

"Mögt ihr Rosen, Mairala?"

"Ja, sehr gern" antwortete sie und musste unweigerlich an Galvarey denken. Er war es der ihr im Rosengarten ihren ersten Kuss geraubt hatte. Sie vermisste ihn sehr und Tränen traten in ihre Augen.

"Was habt ihr? Geht es euch nicht gut?"

"Nein, mir geht es gut. Die stickige Luft hier, treibt mir nur Tränen in die Augen."

Sie zwinkerte und wischte sich die Tränen aus den Augen. Keiner sollte je wissen, wieso sie traurig war.

"Die Sonne scheint, ich wüsste keinen Grund, wieso wir nicht rausgehen könnten. Lasst uns auf den Hof gehen, Mairala."

Sie nickte und zusammen gingen sie an die frische Luft.

"Nun, wir haben an unserem Hofe prächtige Rosen. Ich wünschte ihr könntet sie einmal sehen. Natürlich sind sie nicht mit eurer Schönheit zu vergleichen, doch troztdem sehenswert."

Mairala errötete leicht.

"Ich danke euch. Ich würde sie wirklich einmal gerne sehen. Wir haben ebenfalls schöne Rosen am Hofe, doch ich fürchte sie sehen nicht so prächtig aus wie eure."

"Lasst mich sie sehen, damit ich mein Urteil fällen kann."

Sie gingen zum Rosengarten und Rayic betrachtete prüfend die Rosen.

"Ich muss zugeben, eure Rosen sind sehr schön, obwohl ich leider auch sagen muss dass sie an unsere nicht heranreichen. Ich denke, dass es daran liegt, dass ihr weiter nördlich hauset."

Sie unterhielten sich noch ein wenig bis es kühler wurde und sie sich wieder in die Halle gingen und sich wieder an den Kamin setzten. Rayics Blicke ruhten auf Mairala und Mairala wurde verlegen.

"Ich kann nicht aufhören euch anzuschauen, Mairala, eure Schönheit ist mehr als begehrenswert."

Mairala errötete wieder und lächelte.

"Habt Dank."

"Wann kommt ihr auf mein Schloss?"

"Wie bitte?"

"Ich meinte, wann ihr zu mir kommt?"

Mairala war überrascht über seine Direktheit.

"Ich... Ich weiß nicht was ihr meint..."

"Das habe ich doch schon gesagt."

"Ja.. aber ich weiß es nicht."

"Schade. Ich hoffe ihr kommt bald..."

Mairala war etwas verdutzt und so erwiderte sie nichts mehr. Wieder ruhte sein Blick auf ihr und sie fühlte sich unwohl. Anscheinend schien ihre Körperhaltung das zu verraten denn kurz darauf entschuldigte sich Rayic bei ihr.

"Es tut mir wirklich Leid. Ich kann den Blick einfach nicht von euch abwenden..."

Es dauerte nicht lange bis endlich ihr und Rayics Vater wieder zurückkamen. Anscheinend hatten sie etwas Geschäftliches besprochen, denn sie kamen beide glücklich zurück und scherzten noch miteinander.

"Verzeiht, Mairala, dass ich euch so vernachlässigt habe und euch nicht richtig kennen lernen konnte, aber euer Vater hat nur Gutes von euch erzählt. Wir müssen leider schon wieder abreisen, doch wir kommen in wenigen Wochen wieder. Ich muss mich also bis dahin gedulden um euch näher kennen zu lernen."

Sie nickte und fragte sich, warum sie wieder kommen wollten. Im nächsten Moment verabschiedeten sie sich wieder von einander und die Kutsche fuhr durch das große Tor.

"Vater, so sagt mir, was Fürst Voteyes und sein Sohn hier wollten?"

"Du wirst es bald erfahren, mein Kind."

Das waren seine letzten Worte und er ging wieder in die Burg.
 

Es verging eine Woche, bis Giran Ophal seine Tochter zu sich rief.

"Mairala, mein Kind, Du erinnerst dich doch an Rayic Voteyes, nicht wahr?"

"Ja. Was ist mit ihm?"

"Er ist dein zukünftiger Gatte."

Hochzeit

Mairalas Träume von einem glücklichen Leben zusammen mit Galvarey zersprangen in tausend Scherben. Auch wenn nur eine geringe Chance bestand, insgeheim hatte sie gehofft, dass Galvarey ihr Gatte werden würde. Sie konnte ihre Tränen kaum unterdrücken und brachte kein einziges Wort heraus. Sie war zugleich wütend darüber, dass sie kein Mitspracherecht bei ihrer eigenen Hochzeit hatte. Sie wusste, dass ihr Vater nur das Beste für sie wollte, ihn traf keine Schuld und auch Rayic, der so nett und zuvorkommend zu ihr war, konnte sie keine Vorwürfe machen. Rayic war sicherlich ein guter Gemahl für sie und noch einer von solch hohem Rang, doch sie wollte niemanden außer Galvarey. Selbst wenn der König höchstpersönlich sie zu seiner Frau nehmen würde, hätte sie abgelehnt.

In ihrem Gedanken konnte sie Galvarey sehen, er stand ganz deutlich vor ihr. Mairala fühlte sich geborgen und voller Lebensfreude. Doch dann entfernte Galvarey sich ganz langsam von ihr und verschwand schließlich ganz. An seine Stelle trat Rayic. Unsicherheit und Angst überkam Mairala, sie fühlte sich ganz plötzlich sehr einsam.

Plötzlich wurde Mairala durch ein sanftes schütteln aus ihrer Trance gerissen. Mairala hob den Kopf und sah den besorgten Gesichtausdruck ihres Vaters.

"Mairala geht es dir nicht gut, mein Kind? Soll ich einen Arzt rufen lassen, du siehst so blass aus."

"Nein...ich... ich muss mich ein wenig hinlegen.", stotterte Mairala geistesabwesend.

Rasch drehte sie sich um und verschwand dann mit zügigen Schritten aus seinem Arbeitszimmer. Sie rannte mit gesenktem Kopf durch die große Halle, in der noch vor einigen Wochen das große Fest stattgefunden hatte und dann weiter zu der Treppe, die zu ihrem Zimmer führte. Sie hob das Kleid ein bisschen hoch und rannte die Treppe hinauf. Kurz bevor sie oben ankam verlor sie das Gleichgewicht und fiel. Ihr Knie schmerzte und rötete sich, doch Mairala stand wortlos auf und rannte weiter nach oben, den Gang entlang und dann in ihr Zimmer. Das knallen der Tür war in dem ganzen Gang zu hören. Meronia eilte sofort aus ihrer Kammer und klopfte besorgt sie an Mairalas Tür.

"Mairala geht es euch gut? Ist alles in Ordnung?"

Doch Mairala hörte nicht auf ihre Worte, schluchzend warf sie sich auf ihr Bett und vergrub ihre Hände in dem weichen Kissen. Meronia klopfte noch einige Male und zog sich dann geschlagen in ihrer Kammer zurück. Sie kannte nicht den Grund für ihr andauerndes Unwohlsein und machte sich Sorgen. Mairala fühlte sich schwach und Elend, ihr ganzer Körper zitterte. Sie wusste nicht was sie tun sollte, es gab niemanden den sie sich anvertrauen konnte. Sie war allein mit ihrem Kummer und ihrem Schmerz. Die Stunden vergingen und Mairala versuchte verzweifelt einzuschlafen, doch immer wenn sie wieder an Galvarey, Rayic und die Hochzeit dachte, schossen ihr die Tränen in die Augen. Es verging die halbe Nacht, da fiel sie erschöpft in einen traumlosen Schlaf, noch immer benetzten Tränen ihre Wangen.

Am nächsten Tag erschien Mairala nicht beim Frühstück, sie fühlte sich noch immer schwach und wollte niemanden sehen. Den ganzen Tag verbrachte sie im Bettund vergoß Tränen über die aussichtslose Situation und nicht einmal Meronia ließ sie eintreten. Auch als ihr Vater besorgt an ihre Tür klopfte, wehrte sie jede Konversation ab.

Die nächsten Tage vergingen ähnlich. Meronia kam jeden Tag an ihre Tür, hinterließ ein wenig Essen und verließ dann wieder den Ort, doch am vierten Tag da kam es, dass ihre Mutter sich zu Mairalas Gemach begab und an ihre Tür klopfte.

"Mairala, bitte öffne die Tür. Ich bin es. Es hilft nichts, wenn du dich in deinem Zimmer einsperrst. Die Heirat ist schon lange vorgesehen, du wirst Rayic heiraten. Ob du es willst oder nicht. Du kannst nicht immer nur an dich denken, denk doch mal an deinen Vater und was es für ihn bedeuten würde, wenn du Rayic ablehnst. Dein Vater würde seinen Stand und vielleicht auch seinen Besitz verlieren. Wir können uns nicht immer aussuchen, wen wir heiraten, aber wir können uns damit abfinden. Also beherrsch dich und benimm dich endlich wie eine richtige Frau. Selbst ich konnte mir nicht aussuchen wen ich heiratete."

Mit diesen Worten ging Isea. Die Röte stand ihr im Gesicht, sie war wütend, doch zugleich standen Tränen in ihren Augen.

ein weiterer Tag verging und tatsächlich schienen die Worte von Mairalas Mutter etwas bei ihr bewirkt zu haben. Sie wollte nicht mehr davonlaufen, sie würde Rayic heiraten und ihm eine gute Frau sein, auch wenn es nicht leicht sein würde. Nicht leicht, Rayic zu lieben und Galvarey zu vergessen.
 

In dieser Nacht stand Mairala auf dem Balkon ihres neuen Zimmers und schaute in den Sternenhimmel.

"Ich kann meinen Vater und meine Mutter nicht unglücklich machen, ich werde Rayic heiraten. Aber Galvarey bitte weiß, dass ich dich immer lieben werde und dich nie vergessen werde. Ich wünschte die Dinge wären anders gekommen und ich könnte bei dir sein..."

Mairala stand noch einige Minuten dort und erinnerte sich an die schöne Zeit auf dem Fest, der Tanz mit Galvarey und ihre gemeinsamen Spaziergänge. Doch am meisten würde sie seine sanfte Stimme vergessen, mit der er ihr nette Komplimente gemacht hatte und seine zärtlichen Berührungen. Mairala wischte sich die Träne aus ihrem Auge und schritt über den Balkon zurück in ihr Zimmer.

"Es tut mir so Leid Galvarey..."
 

Eine Woche später war ein reges Treiben auf der Burg, alle bereiteten sich auf die lange Reise zu der Hochzeit von Mairala und Rayic vor, die im Süden Seretas, dort wo die große Burg der Familie Voteyes stand, stattfinden würde. Mairala hatte von den Kammerfrauen gehört, dass die Burg sehr groß sein sollte und schöne Gärten besitzen würde, doch Mairala würde viel lieber bei ihren Eltern bleiben.

Meronia verstaute Mairalas schönste Kleider in eine große Holztruhe und als sie Mairalas grünes Lieblingskleid zusammenlegen wollte, hielt Mairala sie leicht am Arm fest.

"Nein Meronia, ich möchte es heute tragen. Schließlich ist heute der letzte Tag, an dem ich hier wohnen werde."

"Wie ihr es wünscht."

Meronia half Mairala beim ankleiden und widmete sich dann wieder den zusammenpacken der Kleider und persönlicher Dinge. Mairala trat aus ihrem Zimmer und ging noch einmal jeden Gang der Burg entlang. Sie erinnerte sich an die schönen Tage ihrer Kindheit, zusammen mit ihrer Mutter. Sie betrat noch einmal jeden Raum, außer ihr altes Gemach. Sie wollte so viel wie möglich in Erinnerung behalten und sich alles noch einmal einprägen. Nachdem alle mit dem Packen fertig waren und alles zu Abreise bereit erschien, konnte niemand Mairala finden.

Verträumt ging sie durch den Rosengarten und blieb dort eine Zeit lang stehen, sie erinnerte sich wie sie hier mit Galvarey gesprochen hatte und die zärtlichen Küsse seiner weichen Lippen. Sie ging noch einige Schritte weiter und zu dem Brunnen, der Ort, an dem Galvarey sie zum ersten Mal geküsst hatte. Sie strich mit ihrer Hand über den Rand des Brunnens und ließ sie dann sanft durch das Wasser gleiten.

"Mairala.... Mairala... seid ihr hier?"

Mairala konnte Meronias Stimme hören, sofort wachte sie aus ihren Träumereien auf und entfernte sich vom Brunnen. Meronia stand im Rosengarten und blickte Mairala tadelnd an.

"Es ist alles zur Abreise bereit, nur ihr fehlt noch. Euer zukünftiger Gemahl wartet schon auf euch, er hat sich die Mühe gemacht, euch persönlich abzuholen. Kommt schon, beeilt euch, sonst wird eure Mutter noch böse mit euch."

Mairala nickte einmal und ging neben Meronia zurück zur Burg. Sie warf einen letzten Blick auf den Rosengarten und den Brunnen, ihre Kindheit hatte hier ein Ende gefunden. Jetzt würde sie eine richtige Frau werden, eine eigene Familie haben und ein eigenes Heim. Bei dem Gedanken an eine eigene Familie, wurde ihr erst bewusst, was für einen großen Schritt sie gehen wird. Als sie an der Burg ankamen, waren die meiste Holztruhen schon auf die Wagen gelegt. Einige wertvolle Möbelstücke aus dunklem Kiefer wurden als Mitgift mitgegeben. Auf dem letzten Wagen befand sich eine sehr große dunkle Truhe, in dem sich Mairalas Hochzeitsgeschenk befand. Ihr Vater wollte ihr nicht sagen, was sich dort drinnen befindet.

Mairala konnte Rayic kommen sehen, er lächelte sie an und küsste ihre Hand. Sie machte einen leichten Knicks.

"Aber bitte, ihr müsst euch nicht vor mir verneigen, ich werde schließlich euer Gemahl. Ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass mein Vater nicht anwesend ist, dringende Geschäfte hielten ihm vom Kommen ab. Ich hoffe jedoch das wir uns auf der Reise unterhalten können, ich würde gerne einiges über meine zukünftige Gemahlin erfahren."

"Aber natürlich, es gibt auch einiges, dass ich von euch erfahren möchte."

Die Reise begann, alle stiegen in die Kutschen und schon wenige Minuten später fuhren sie los. Mairala sah aus dem Fenster heraus, die Burg wurde immer kleiner, bis sie schließlich ganz verschwand. Mit ihr saßen Meronia, Rayic und eine weitere Kammerfrau, die noch nicht lange bei ihnen gearbeitet hatte, in der Kutsche. Mairala erinnerte sich daran das sie Gertha hieß. Sie war etwa 17 Jahre alt, war normal gebaut und ihre Haare hatten ein schmutziges Blond. Ihre stechend blauen Augen fielen besonders auf.

Hinter ihnen fuhr Mairalas Vater und ihre Mutter, die in den letzten Tagen nur sehr wenig geredet hatte. Sie war die meiste Zeit in ihrem Gemach und wenn Mairala nach ihr fragte wurde sie zurückgewiesen. Mairala konnte sich das Verhalten ihrer Mutter nicht erklären, sie schien nicht krank zu sein, also musste es etwas mit ihr zu tun haben. Die zwei Kutschen und Wagen wurden von fünfzehn Wächtern bewacht, Mairala konnte also unbesorgt bleiben. Der Tag verging langsam und Rayic und sie führten ein angenehmes Gespräch. Rayic machte ihr auch oft Komplimente, ihrer Schönheit wegen.

Als die Nacht hereinbrach, wurden Zelte aufgeschlagen und alle legten sich schlafen. Meronia ging noch einmal aus den Zelt, welches sie mit Mairala teilte, um frisches Wasser zu holen. Mairala hatte noch Durst bekommen und weil sie müde und erschöpft von der langen Kutschfahrt war, wollte sie lieber liegen bleiben. Meronia schritt an den Zelten entlang und zu dem Fass mit dem frischen Wasser. Sie tauchte den Becher in das kühle Nass und hob ihn wieder heraus. Zufrieden wollte sie wieder zurückgehen, da konnte sie die Stimme von Rayic hören. In ihren Gedanken drängte sich die Frage auf, was der Sohn des Fürsten so spät noch alleine an der frischen Luft macht und sie hielt inne um der Sache auf den Grund zu gehen.

Sie spähte an dem Zelt vorbei und erblickte Rayic, doch er war nicht alleine. Vor ihm stand Gertha, sie lächelte verschmilzt und hatte rote Wangen. Rayic beugte sich zu ihr herunter und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Daraufhin musste Gertha verlegen kichern. Sie tauschten noch ein paar Worte aus, die Meronia nicht vestand und dann sah sie wie Rayic Gertha küsste. Ihr Platz hinter dem Zelt war zu schlecht, als um erkennen zu können ob Rayic sie nur auf die Stirn geküsst oder auf den Mund geküsst hatte. Meronia wusste nicht zu deuten was sie dort sah. Sie war geschockt, doch war es wirklich das wonach es aussah? Meronia hatte genug gesehen, sie drehte sich um und ging zurück zu Mairala und erst wollte sie sofort Mairala erzählen, was sie gesehen hatte, doch dann sprach die Vernunft und ließ sie denken, dass es dafür eine plausible Erklärung geben musste.

Vier weitere Tage vergingen und die Reise fand bald ihr Ende. Mairala hatte sich viel mit Rayic unterhalten, doch sie hatte sich auch die Landschaft angeschaut, die meiste Zeit waren sie auf Tiefland mit saftigen Wiesen, doch dann kamen sie in einen großen dichten Wald. Am nächsten Mittag würden sie die Burg erreichen und dann war die Hochzeit nicht mehr fern. Mairala konnte vor Aufregung die letzten Nächte nicht schlafen, sie würde dort niemanden kennen und alles würde ihr so fremd erscheinen. Mairala war heilfroh, dass Meronia mit ihr gehen durfte, schließlich kannte Mairala sie schon seit sie ein kleines Kind war. Meronia hatte sie immer zum Lächeln gebracht und sie getröstet wenn sie geweint hatte. Ohne sie hätte Mairala es nicht ertragen von zu Hause wegzuziehen. Gedankenverloren schaute sie zu Meronia. Plötzlich blieb die Kutsche mit einem Ruck stehen. Mairala konnte sich nirgendwo festhalten und fiel nach vorne. Rayic reagierte im richtigen Augenblick und hielt sie fest, damit sie nicht auf den Boden fiel. "Ist alles in Ordnung?" fragte Rayic und schien wütend über den plötzlichen Halt zu sein.Er sprang aus der zum Stehen gekommenen Kutsche, um den Kutscher zu Rechenschaft zu ziehen. Gerade als er raussprang konnte Mairala hören wie Schwerter gezogen wurden. Mairala blickte durch das Fenster nach draußen. sie sah viele Männer mit verschiedenen Rüstungen, die auf die Soldaten zustürmten. Gertha drückte sich schreiend in die Ecke der Kutsche. Mairala überkam Furcht, die Bilder der Männer, die versucht hatten sie zu vergewaltigen, kamen ihr wieder in den Kopf. Rayic zog sein Schwert und lief mutig auf die Angreifer zu.

"Mairala, bleibt in der Kutsche, es ist zu gefährlich hier draußen!"

Meronia versuchte Mairala vom Fenster wegzureißen, doch Mairala wollte wissen was draußen vonstatten ging. Einige der Angreifer lagen blutüberströmt am Boden, doch auch einige Wächter hatten schon ihr Leben gelassen. Auch wenn sie Rayic noch nicht gut kannte, wünschte sie sich, dass er es unbeschadet überstehen würde. Rayic vollführte einen Schlag auf den ersten Angreifer und durchbrach dessen Verteidigung. Blutend fiel er zu Boden und blieb dort regungslos liegen. Einer der Angreifer, der Rayic entdeckt hatte vollführte einen Hieb auf Richtung seines Kopfes. Doch mit eleganten Paraden konnte Rayic sich den Attacken seines Gegners erwehren. Auch die nächsten Hiebe konnte er mit seinem Schwert parieren, Mairala war sichtlich erstaunt über seine Kampffähigleiten. Er war viel größer und stärker als Galvarey, doch auch Galvarey war ein guter Kämpfer gewesen und hatte sie mit einem Ast vor vier Männern gerettet. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkte, wie sich die Kutsche von der anderen Seite öffnete. Gertha wollte schreien, doch ein Schlag in ihr Gesicht hielt sie davon zurück. Bewusstlos brach sie auf ihrem Platz zusammen. Mairala spürte wie jemand sie am Handgelenk packte und aus der Kutsche riss. Sie wusste gar nicht wie ihr geschah, da war sie auch schon aus der Kusche gezerrt worden und war von drei Männern umringt. Sie schauten sie lüstern an und grinsten hämisch und siegessicher.

"Na schau, was wir hier haben."

Mairala konnte vor Angst nicht schreien, sie fürchtete, dass dasselbe wie damals geschehen würde. Einer der Männer wollte sie grade zu Boden reißen, da fiel er mit Schmerzensschreien zu Boden. Ein Schwert hatte sich einmal durch seinen Rücken gebohrt und kam vorne aus seinem Bauch wieder heraus. Blutüberströmt und mit geöffnetem Mund, als wollte er etwas erwidern, fiel er zu Boden. Mairala war froh, dass Rayic gekommen war um sie zu retten.

"Ihr wagt es mein zukünftiges Weib anzufassen, dafür werdet ihr nicht mit dem Leben davonkommen."

Mit wuchtigen, doch gut gezielten Hieben tötete er auch die beiden anderen Männer, ohne selber einen Kratzer abzubekommen. Mairala beobachtete jede seiner Bewegungen, alles passte zusammen, seine Beinarbeit, seine Paraden, sogar die Gesichtszüge. Der Kampf war vorbei, Rayic hatte die letzten Angreifer getötet. Er wischte gerade das Blut von seinem Schwert an einem der Männer ab, da konnte Mairala hinter ihm etwas entdecken, was nicht in den Wald zu gehören schien. Hinter einem der Bäume konnte sie eine ihr fremde Gestalt erblicken. Es war ein junger Mann, von schlanker Statur, mit sandelholzfarbenen Haar und ebenso braunen Augen. Er hatte feine weiche Gesichtszüge und wirkte um einiges jünger als Rayic und auch als Galvarey. Er trug keine Rüstung, nur eine einfache grüne Tunika, eine dunkle Hose und ein Schwert an der Seite seines Waffengürtels. Er blickte zuerst zu Mairala und dann abschätzend zu Rayic. Rayic stand mit dem Rücken zu ihm und lächelte Mairala an. Er hatte die Gestalt im Wald anscheinend nicht bemerkt. Seine Hand berührte ihre Wange und streichelte sie.

"Geht es euch gut Mairala? ich hoffe ihr wurdet nicht verletzt."

Der Jüngling zog sein Schwert und ging langsam und mit leisen Schritten auf Rayic zu.
 

Mairala, die kaum glauben konnte, was sie dort sah, wollte gerade aufschreien und Rayic vor dem Unbekannten warnen, als auch schon einer der Wächter mit einem gezielten Hieb den jungen Kerl zu Fall brachte. Rayic drehte sich blitzschnell um, und schaute erstaunt auf den Jüngling, der nun begann sich wieder aufzurappeln. Doch bevor er aufstehen konnte, hielt Rayic ihm auch schon sein Schwert unters Kinn. "Nehmt ihn fest! Er wird mit auf die Burg kommen, und dort wird ihm eine gerechte Strafe widerfahren. Auf Ermordung eines Höherrangigem steht normalerweise die Todesstrafe, doch ich glaube, ich werde mir für euch etwas besonderes Ausdenken..." Ein hämisches Grinsen schmückte sein Gesicht. "Führt ihn ab!" sprach er bestimmt und die Wächter führten den bereits Gefesselten fort. "Was...was passiert mit ihm?" Mairala schaute Rayic verstört an. Sie konnte noch immer nicht fassen, was eben passiert war. "Er wird mit auf die Burg kommen und dort wird ihm eine gerechte Strafe wiederfahren... doch nun lasst uns weiterziehen. Es muss ein schrecklicher Schock für euch gewesen sein, Mairala.. Verzeiht, dass euch so etwas widerfahren musste, nach allem was euch zuvor widerfahren ist." Er schaute sie an, doch sie senkte den Kopf und nickte. Rayic nahm ihre Hand und ging mit ihr zur Kutsche zurück. Sie stiegen beide wieder ein und kurz darauf ging die Fahrt weiter. " Es tut mir Leid, dass ihr mit mir eine Kutsche teilen müsst, jetzt wo ich Blut und Schweiß an meiner Kleidung habe. Ihr denkt sicherlich, wie roh und brutal ich bin..." Mairala schüttelte den Kopf. "Nein, ich danke euch dafür, dass du ihr euer Leben für mich riskiert habt..." er beugte sich zu ihr vor und flüsterte leise: "Für euch würde ich sogar mein Leben geben..." Mairala war überrascht und sie lächelte ihn an. Sie wüsste, dass ihr Lächeln nicht von Herzen kam, denn ihre Gedanken kreisten wieder um Galvarey. Galvarey hatte ihr ebenfalls das Leben gerettet und sie wusste, dass er sie liebte, doch bei Rayic war sie sich nicht sicher. Sie wusste auch, dass Rayic aufrichtig war und sicherlich meinte was er sagte, doch die Wärme, die sie fühlte, wenn sie Galvareys Worte gehört hatte, konnte sie Rayic nicht entgegenbringen.

Sie fuhren noch einige Stunden und Mairala saß in Gedanken versunken in der Kutsche und schaute über die prächtige Landschaft, bis sie die große, imposante Burg sah. Kurz darauf fuhren sie auch schon durch das große Tor und es warteten bereits Brannel und seine Frau, Glyderia Voteyes, im Hofe, um das baldige Brautpaar zu begrüßen. Als die Kutschen zum Stillstand kamen und alle ausstiegen, wurde Mairala von Glyderia herzlich begrüßt.

"Mairala, mein Kind! Ich habe bereits gehört was euch auf der Reise widerfahren ist! Ihr müsst erschöpft sein."

Glyderia war zweifellos eine sehr hübsche Frau, doch ihr Blick schien kalt und unberechenbar. Ihre aufwendig hochgesteckten, braunen Haare ließen sie majestätisch wirken.

"Ja... Die Reise war etwas zu aufregend für mich und der Schrecken sitzt noch tief, doch ich freue mich so euch zu sehen!" Glyderia lächelte sie an und begann Mairalas Eltern zu begrüßen. Mairala stand inzwischen alleine und etwas abseits da, und schaute etwas verängstig auf die Bediensteten, die bereits begannen, die Sachen von den Kutschen zu entladen. "Ihr seht so bedrückt aus, mein Teure. Ich weiß, dass es immer schwer ist sich neu einzuordnen, doch ich versuche euch so gut es geht zu helfen." Rayic war gekommen und umfasste vorsichtig ihre Taille. "Lasst uns hinein gehen." Sie gingen in die Burg und Mairala war erstaunt über soviel Pracht. Es würde ihr sicherlich nicht schwer fallen, hier zu leben, denn es war ein schönes neues Heim. Inzwischen begann es zu dämmern und Mairala merkte die anstrengende Reise tief in ihren Knochen. Sie bat darum in ihr Gemach gehen zu dürfen und das Abendessen dort einzunehmen, denn sie wollte so schnell wie möglich zur Ruhe kommen. Rayic kam ihr ihrer Bitte nach und er führte sie in ihr vorläufiges Zimmer. Es war ein großes Gästezimmer, in dem mitten im Raum ein großes Bett thronte. "Hier ist euer Gemach. Ich hoffe ihr habt eine angenehme Nacht und schöne Träume." Sprach Rayic und seine Hand berührte ihre Wange. Als er merkte, dass sie keinen Widerstand gab, fuhr er ihr durch das Haar und drückte langsam ihren Kopf nach vorne. Er küsste sie kurz und blickte ihr dann tief in die Augen. Mairala errötete und realisiert erst jetzt, was eben geschehen war. "Gute Nacht..." Rayic ging den Flur entlang und Mairala schloss die Tür, Etwas Essen stand bereits auf einen kleinen Tisch, doch sie rührte nur ein kleines Stück Brot an. Dann ging sie schlafen und überließ sich ihren Träumen. Die Nacht verging ruhig und am nächsten morgen wurde Mairala von Meronia geweckt. "Steht auf, Mairala. Ein neuer Tag ist geboren und die Hochzeit rückt immer näher. Außerdem müsst ihr noch das Schloss und ihre Bewohner besser kennen lernen." Mairala sprang aus den Federn und ließ sich von Meronia beim Ankleiden helfen. Als sie hinunter in einen großen Saal zum Frühstück ging, trug sie ein hellrotes Kleid. Am Tisch saß bereits Rayic, der aufstand um die zu begrüßen. Er küsste sie vorsichtig auf die Wange. "Guten morgen, meine Schöne. Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Nacht." "Ich danke euch, ich habe sehr gut geschlafen und ihr?" "Ebenso." Er führte sie an den Tisch und zeigte einem Bediensteten er solle ihr Frühstück bringen. Bis jetzt waren nur Rayic und Mairala am Tisch und Rayic beobachtete sie, während sie aß. Bald trafen auch ihre Eltern und die von Rayic ein und setzten sich zu ihnen an den Tisch. Es wurde eine fröhliche Runde und der Morgen hätte nicht besser sein können. Nach dem Frühstück zeigte Rayic Mairala die Burg und ein paar Bedienstete. So verging der erste Tag im neuen Heim. Der zweite Tag verlief ähnlich, nur dass ihr dieses mal die nahen Ländereien gezeigt wurden. Es war ein schöner sonniger Tag und Mairala und Rayic machten Rast auf einer Wiese.

"Das Wetter ist wunderschön, ich wünschte es würde ewig so bleiben." Sagte Mairala träumerisch und schloss die Augen.

"Nur noch zwei Tage, meine Teure, dann gehört ihr mir und ein neues Leben beginnt für euch." Dieser Satz riss sie aus ihren Träumereien und sie schaute ihn an. Dann nickte sie und leise Angst kroch in ihr hoch. Sie hatte bis jetzt verdrängt was für eine Verantwortung so eine Ehe war. Sie war sich nicht sicher ob sie soviel Verantwortung tragen könne, obwohl sie fühlte, dass sie eigentlich lieber bei Galvarey wäre. "Was passiert eigentlich mit dem Gefangenen?" wich sie vom Thema ab und schaute tief in Rayics glänzenden, braunen Augen.

"Ich bin mir noch nicht sicher. Er wird solange im Kerker sitzen bis ich mich entschieden habe, was mit ihm passiert... doch jetzt lasst uns zurückkehren und sehen wie weit die Vorbereitungen unserer Hochzeit sind." Sie wollte aufstehen, doch ihr Fuß verhedderte sich in dem Saum ihres Kleides. Sie wäre gefallen, wenn Rayic sie nicht aufgefangen hätte und so landete sie in seinen Armen. "Verzeiht. Ich bin manchmal sehr ungeschickt." "Ich braucht euch nicht zu entschuldigen." Sagte er leise und half ihr beim Aufrichten. Mairala dachte eigentlich er würde sie loslassen, doch er lockerte seinen Griff nicht und hielt sie in seinen Armen. "Eure Nähe ist äußerst ansprechend..." Er legte seine Hand unter ihr Kinn und drückte es leicht hoch, dann Küsste er sie. Diesmal war es kein kurzer Kuss, wie der vor ihrer Gemachstür, sondern ein langer, leidenschaftlicher und intensiver Kuss. Als sich ihre Lippen wieder von einander trennten, löste er auch seinen Griff und nahm sie an die Hand. Dann gingen sie wieder hoch zur Burg, sich stetig anlächelnd. Die Hochzeitsvorbereitungen waren bereits weit vorgeschritten und somit konnte die Hochzeit rechtzeitig stattfinden. Die zwei Tage vergingen wie im Fluge und am Hochzeitstag war Mairala ein nervliches Wrack. Meronia und einige weitere Kammerfrauen halfen Mairala schon im frühen Vormittag sich herzurichten. Ihr Brautkleid bestand zum Teil aus heller Spitze, und aus Seide. Der Schleier war ebenfalls aus feinster Seide. Ein glänzendes Diadem schmückte ihren Kopf. Es dauerte nun nicht mehr lang, bis sie heiraten würde und die Stunden vergingen. Minute um Minute, Sekunde um Sekunde.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von: abgemeldet
2005-07-17T15:26:37+00:00 17.07.2005 17:26
Jo! *grins* Habs jetzt auch gelesen *Zeit gefunden hat* War ja leider etwas kurz, der neue Abschnitt, ich bin schon gespannt, wie es weitergeht, weil ich mir nicht wirklich vorstellen kann, dass Mairala das alles so bedingungslos hinnehmen wird, was ihre Eltern da von ihr verlangen. Auch wenn die letzten Sätze von großer Einsicht und Stimmungswechsel sprechen, bin ich nicht wirklich überzeugt davon, oder habt ihr wirklich vor, was daraus vor geht??
Ich bleibe dran!

mfg, Piwu
Von: abgemeldet
2005-04-16T09:32:24+00:00 16.04.2005 11:32
Joa, ich bin wohl hier der einzigste Kommischreiber. Ich werd mal ein bisschen Werbung für eure FF machen, das lohnt sich nämlich echt.
Danke nochmals für die Benachrichtigung des neuen Teils.

Den Teil den ihr jetzt hochgeladen habt, finde ich Storymmäßig wie immer gut und ich freue mich auch schon auf den nächsten Teil. Allerdings solltet ihr ihn grammatisch an einigen Stellen noch ausbessern, er wirkt manchmal unschlüssig. Ich schage euch vor, einfach noch mal durchlesen und überarbeiten. Aber sonst habe ich nichts weiter auszusetzen (sind ja auch nur Vorschläge, müssen ja nicht angenommen werden..*grins*)

Ich werde die FF auf jeden Fall weiter verfolgen.
mfg, datPiwu
Von: abgemeldet
2005-04-03T13:28:01+00:00 03.04.2005 15:28
Ihr seid ja ein Team, ne? Also schreib ich mal in Mehrzahl.
Also..*lach* Ich finds traurig!! Ich hoffe doch ihr werdet schnell weiterschreiben, weil ich nämlich wissen will, wie es weitergeht. Übrigens danke für die Benachrichtigung, dass der neue Teil hochgeladen wurde, würde mich auch freuen, wenn ihr das beim nächsten teil wieder macht, dann bekommt ihr auch wieder ein Kommi *verspricht*

Die Situationen in der Geschichte sind immer sehr bildlich dargestellt und super beschrieben, man kann sich richtig gut in die Geschichte versetzen und sich auf Personen und Handlung einstellen. Alles ganz super. Der Schreib- und Sprachstil passt auch zur Zeit, in der die Geschichte spielt und außerdem könnt ihr das wirklich gut umsetzen.

Im Moment ein wirklich trauriges Ende des Kapitels, deswegen bin ich gespannt wie es weitergeht und ob es noch ein gutes Ende nehmen wird.
Bis zum nächsten Kommi, datPiwu
Von: abgemeldet
2005-03-09T14:30:29+00:00 09.03.2005 15:30
Werbung hilft manchmal! *lacht*
Ich bin zufällig durch den Link auf Mera's Seite auf deine Geschichte gestoßen. Ich finde deinen Schreibstil total geil! Du kannst dich richtig in Person und Zeit versetzen und beschreibst alles so, (wie man sich das im Märchenbuch vorstellt *lach*) dass man sich richtig in die Zeit versetzen kann. Ja und wirklich ist das eigentlich eine alte Story, die immer wieder auftaucht, jedoch ist sie durch deinen Schreibstil in neue Farbe getaucht worden!
Einfach nur genial!
Zum Anfang hat mir dein Satzbau beim beschreiben der Tätigkeiten von Mairala nicht gefallen, weil du jeden Satz mit "Sie" angefangen hast. Das hat sich aber im Laufe der Geschichte gebessert.
Ansonsten ist das richtig gut. Ich hoffe doch, dass du weiter schreibst!
Bitte sage mir dann auch bescheid, weil ich sowas sonst übersehe, okay?
Von:  Mera1412
2004-06-24T20:52:46+00:00 24.06.2004 22:52
DER IST TOLL!!! WEITER SCHREIBEN NICHT VERGESSEN!!!!!!!!!

...der anfang ist göttlich, die Tusse ist toll, und die storie...naja...darüber reden wir ein anderes mal (XD...natürlich ist die sicher auch toll^^)

ich muss echt mal anfangen werbung zu machen...manno mann...fragt mal Bodicca...die ist auch auf mittelalter^^...naja...egal...dudeliduuuuuuuuu...ich mag euern Leierkasten...dumdidum...lalala......
mir ist langweilig...ähm...ich schreibe aber einen kommi...also...naja...egal...


ciao denne^^


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