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Life Is A Songfic

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wer wollte nicht schon immer wissen, was Seto Kaiba eigentlich denkt, wenn er Jonouchi wie so oft begegnet. Ich präsentiere: Die Sicht der Dinge von Kaibas Standpunkt aus ^^
Link zum Song
Volbeat - Wait A Minute My Girl Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Runde 2 aus Jonouchis Sicht =D
Links zu den Songs
Queen - Don't Stop Me Now
Das "Let loose, honey.", was Freddy im Original zu Brian ruft, als dieser mit seiner Gitarre einsetzt, hört man in dieser Version leider nicht so deutlich heraus. Also, Watch Out! ^^
Mia - Hungriges Herz Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Link zum Song
Thirty Seconds To Mars - Do Or Die Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und so nimmt mein Masterplan, eine Geschichte in Form einer Songfic zu erzählen, weiter Gestalt an ^^ Das habe ich sogleich genutzt, um die FFs zusammen zu ziehen und ihr einen neuen Titel mit der Option auf mehr zu geben.
Bleibt nur zu sagen: Habt wie immer ganz viel Spaß beim Lesen! Ich hoffe derweil auf ein paar schmunzelnde Gesichter =D
Link zum Song von den Neon Trees - Everybody Talks Komplett anzeigen

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Wait A Minute (My Girl)

Wir schreiben den letzten Tag des Schuljahres vor den langersehnten Sommerferien.

Es ist Sommerfest. Ein Tag, auf den sich alle gefreut haben. 

 

Alle, außer mir. 

 

Denn statt mich mit solchen belanglosen Dingen zu beschäftigen, leite ich bereits meine eigene Firma, gelinde gesagt ein Fulltime-Job. Also ignoriere ich wie immer die geschäftigen Schüler und Klassenkameraden, die ihren letzten Schultag gebührend mit ihren Projekten feiern wollen. 

 

Sogar der vorlaute Köter hat sich an der Sache beteiligt. Er spielt seit neustem in einer Band zusammen mit seinem nicht weniger nervigen Kumpel Honda, seiner wohlgemerkt bezaubernden kleinen Schwester, die vorübergehend als Sängerin eingesprungen ist, und diesem verrückten Albino, der immer auf freundlich tut. Offenbar wollen sie zum Abschluss ein Konzert geben, was mich herzlich wenig interessiert. 

 

Hätte Mokuba zudem nicht zufällig mitbekommen, dass heute dieses Fest stattfindet, wäre ich hier auch gar nicht erst erschienen. Aber seinen Argumenten und dem wohl traurigsten Schmollmund der ganzen weiten Welt konnte ich leider nichts entgegensetzen.

 

Und da sind wir nun und laufen über dieses nervige Fest. 

 

Während sich Mokuba durch die Stände schlängelt und über allerlei Köstlichkeiten hermacht, gehe ich gemächlich hinter ihm her. Gelangweilt sehe ich mich nur flüchtig um, kann jedoch nichts erblicken, was mein Interesse weckt. Ganz im Gegensatz zu meinem jüngeren Bruder. 

 

Dieser ist inzwischen vor der Bühne stehen geblieben, auf der die selbsternannte Band ihr kleines Konzert gibt, und winkt mich heran. Ich schaue zu den Hampelmännern auf dem Podium, die sich gerade zusammenraufen und ein neues Lied anstimmen wollen, als mich der Köter mit seiner Gitarre in der Hand plötzlich bemerkt und selten dümmlich grinst. Dann wendet er sich um und instruiert seine Bandkollegen. 

 

Merkwürdig. 

 

Irgendwas in diesem eigenartigen Grinsen eben gefällt mir nicht und ich bin mir nicht sicher, ob ich wissen will, was in diesem Spatzenhirn schon wieder vorgeht. Dann sehe ich, wie sich zu den Vieren auch noch der Würfelheini Otogi mit einem Saxofon in der Hand dazugesellt und sich die Sängerin ans Piano setzt. 

 

Was soll das wieder für ein Quatsch werden, denke ich mir noch und war im Begriff mich abzuwenden, um den Kindergarten aktiv zu ignorieren, als der Weißhaarige, dessen Haare ihm heute wieder zu Berge standen als hätte er in eine Steckdose gefasst, einen Takt am Schlagzeug vorgibt. 

 

Wieder grinst mich der blonde Chaot so seltsam an, während er zum Mikrofon schlendert, und kurz darauf schallt seine klangvolle Stimme über den Platz.

 

Wait a minute my girl

 

… dringt es geräuschvoll aus seiner Kehle an mein Ohr, als wolle er mich damit direkt ansprechen. Meint er das ernst? Vergleicht er mich etwa gerade mit einem Mädchen? 

 

Wait a minute my lover

 

Unbewusst erwidere ich seinen Blick, der noch immer auf mir haftet, als sein Gitarrenspiel einsetzt, und ich hoffe für ihn, dass er mit diesem zweiten Satz ebenfalls nicht mich gemeint hat. Neben ihm steht sein spitzhaariger Kumpel am Bass. Kopfschüttelnd jedoch mit einem schiefen Schmunzeln im Gesicht verdreht er ungläubig die Augen, als hätte er die Sache hier komplett durchschaut.

 

Summer's up and I want you to know

That I won't live a minute without ya

 

Noch immer schaut er mich verheißungsvoll an, als er sich zum Mikrofon beugt, und mir bestätigend zunickt. 

Okay. 

Was soll diese Aktion? 

Anscheinend will er den nächsten Tag nicht mehr erleben. Hinter ihm sehe ich den weißhaarigen Freak der seine Mähne passend zum Takt seines Spiels in alle Richtungen wirft. Seine Augen funkeln mich an und ein diabolisches Grinsen ziert sein Gesicht. Doch da er schon immer regelrecht schizophrene Züge aufwies, beachte ich es nicht weiter.

 

I've been waiting for a while

I always had you on my mind

Now you're here in flesh and bones

My heart beats so and it's scaring me to death but I can't...

 

Als wäre Jonouchi tatsächlich von seinem schnellen Herzschlag ergriffen, fasst er sich an die Brust und tut gespielt erschrocken. Ich hoffe stark für ihn, dass das ein schlechter Scherz ist. Definitiv ist es eine miserable Theatereinlage. 

Inzwischen blicken mich die Anwesenden bereits fragend an und tauschen sich untereinander aus, was diese eindeutig zweideutige Anspielung wohl zu bedeuten hat. Wie immer halte ich natürlich mein Pokerface aufrecht, als würde mich die ganze Sache per se nichts angehen. 

Was hat der Köter da nur wieder angestellt? Außerdem hat er noch immer dieses unverschämte Grinsen im Gesicht, das ich ihm jetzt am liebsten sofort rausschlagen würde, auch wenn ich sonst aus pragmatischen Gründen zum Pazifismus tendiere. Meine Faust habe ich jedenfalls schon geballt und als der Refrain wieder einsetzt, bewege ich mich zielstrebig in seine Richtung um dem Ganzen zeitnah ein Ende zu bereiten.

 

Wait a minute my girl

Wait a minute my lover

Summer's up and I want you to know

That I won't live a minute without ya

(Woo)

 

An der Bühne angekommen empfängt mich Mokuba und hält mich davon ab, dem Clown da oben die Tracht Prügel seines Lebens zu verpassen. Im selben Moment stimmen nämlich der Würfelheini und die kleine Kawai mit in das Spiel ein, als würden sie eine Jamsession veranstalten. Da läuft doch eindeutig etwas zwischen den beiden. Und ich muss gestehen, dass ich dieses musikalische Können von keinem der beiden erwartet hätte. Es bringt mich sogar kurz von meinem eigentlichen Vorhaben ab, dem Köter schnellstmöglich einen Maulkorb anzulegen.

 

Wait a minute my girl

Wait a minute my lover

Summer's up and I want you to know

That I won't live a minute without ya

 

Nach der kurzen Gesangsunterbrechung muss ich erneut den Refrain über mich ergehen lassen, während es Mokuba irgendwie geschafft hat, mich in Schach zu halten. 

Gut. 

Dann warte ich eben, bis der Spinner von der Bühne kommt.

Bei den letzten Worten zwinkert mir der selbsternannte Sänger plötzlich verheißungsvoll zu, während er die Saiten seiner Gitarre anschlägt. Er hat hoffentlich bereits sein Testament gemacht, nicht dass es da etwas zu vermachen gäbe.

 

There's a light and it's right there in front of me

And a voice that whispers family

 

Ich flüster dir gleich family. Mein Blick fällt auf Mokuba, der noch immer neben mir steht und dem die Darbietung offenbar sehr zu gefallen scheint. Und da ist er nicht der Einzige, wenn ich mich hier so umsehe. Aber nicht auf meine Kosten, Freundchen.

 

Don't ignore the signs and

The symbols that are here
 

Welche Zeichen sollen das bitte sein? Was will er eigentlich von mir? Ärger? Kann er gern haben. 

 

You might find the reason why you're here

 

Und wie ich den Grund weiß, weswegen ich hier bin. Also packe ich meinen Trau-dich-von-der-Bühne-runter-und-du-bist-tot-Blick aus und funkle ihn wütend an.

 

I've been waiting for a while

I always had you on my mind

Now you're here in flesh and bones

 

Oh ja, hier bin ich in Fleisch und Blut. Komm nur runter, damit ich dir mich  aus dem Kopf schlagen kann. Genauso wie diese dämliche Grinsen, das du noch immer aufgesetzt hast. 

 

My heart beats so and it's scaring me to death but I can't...

 

Demonstrativ unterbricht er zwischendrin sein Gitarrenspiel, um sich passend zu seinem Gesang auf der Bühne zu positionieren, und ich muss leider gestehen, dass ihm das tatsächlich steht. Auch für diesen Gedanken würde ich ihn gern leiden lassen. Doch das Lied ist offenbar noch nicht zu Ende. 

Geduld... Geduld...

 

Wait a minute my girl

Yeah, wait a minute my lover

Summer's up and I want you to know

That I won't live a minute without ya

 

Wieder lässt er mir diesen verschmitzten Blick zuteil werden. Bisher habe ich mich zumindest äußerlich noch gut zurückhalten können. Aber ich schwöre, wenn er nicht gleich damit aufhört, erwürge ich ihn mit dem Kabel seines Mikrofons noch während er da oben steht und singt!

 

Try to say the right thing

My heart is beating like thunder

So wait a minute my

Wait a minute my

Wait a minute my

Wait a minute my

Wait a minute my

Wait a minute my

Wait a minute my girl

 

Endlich vorbei. 

Und jetzt werde ich ihm sein blödes Grinsen aus dem Gesicht wischen. Vergnügt steigt er von der Bühne runter und kommt auf mich zu. 

Vendetta!, denke ich noch als er das Wort an mich richtet.

 

„Na Kaiba, hat dir mein Song gefallen? Extra für dich, damit du kurz stehen bleibst und dir unser Konzert bis zum Schluss anhören kannst“, sagt er übermäßig freundlich und mit einem zufriedenen Schmunzeln im Gesicht. 

 

Genug ist genug!

 

Ich gehe ihm die letzten Schritte entgegen und packe ihn am T-Shirt. Das erregt natürlich wieder die Aufmerksamkeit der anderen um uns herum und es nervt mich, dass so viele neugierige Augenpaare auf uns gerichtet sind. Doch ihn scheint das nicht im Geringsten zu stören.

 

Im Gegenteil. 

 

Er setzt wieder dieses provokative Grinsen auf und schaut mich überlegen an, wohl wissend, dass ich unter den wachsamen Augen des Publikums nicht handgreiflich werden würde. 

 

Verflucht!

 

Ich funkle ihn nochmals böse an und lasse dann wieder von ihm ab. Er ist es nicht wert, denke ich noch, als ich plötzlich seinen Arm in meinem Rücken spüre, der mich unvermittelt zu ihm zieht. 

 

Meine Beine geben aufgrund der Überraschung etwas nach und ich kippe nach hinten, als der Köter sich meine Hand schnappt und mich wie eine Frau, die gleich einen Kuss ihres Geliebten empfangen würde, im Arm hält. Perplex schaue ich ihn an und hoffe, dass er nicht das vorhat, was ich befürchte. 

 

Doch er tut es. 

 

Ohne zu zögern drückt er mir einen kurzen, aber verlangenden Kuss auf die Lippen und ich höre das Raunen der glücklicherweise wenigen Anwesenden neben der Bühne. Während der braunhaarige Bassist mit hochgezogenen Augenbrauen wieder mal mit dem Kopf schüttelt und der Albino gehässig lacht, hat die Prinzessin wenigstens noch so viel Anstand, sich beschämt wegzudrehen. 

Was Mokuba denkt, will ich gar nicht erst wissen. 

 

Nur wenige Sekunden später gibt er mich wieder frei und zieht mich zurück in die Senkrechte. 

 

“Warte nicht auf mich, mein Geliebter”, lässt er mit einem dreisten Grinsen auf seinen Lippen verlauten und macht sich schnellstmöglich vom Acker. 

 

Sein Glück!

 

Denn direkt im nächsten Moment fange ich mich wieder und habe das dringende Bedürfnis ihn zu erwürgen, sollte er mir noch einmal unter die Augen treten. Doch vermutlich würde ich den frechen Streuner bis zum nächsten Schuljahr nicht mehr zu Gesicht bekommen.

 

 

To Be Continued… 

Hungriges Herz

Es ist Freitagabend und inzwischen sind die Sommerferien beinahe um. Heute ist mein persönliches Highlight in diesen sechs schulfreien Wochen. Denn aktuell haben wir einen kleinen Auftritt in einer Bar und die letzten Töne unseres neuen Songs verstummen gerade im Raum. Der Betreiber ist ein Bekannter meines Vaters. Wie diese Beziehung zustande gekommen ist, muss ich wohl nicht erklären. Immerhin besitzt er eine Bar. 

 

In den Sommerferien habe ich dieses Jahr sogar hier gearbeitet. Und als der Chef hörte, dass ich eine Schulband zusammengetrommelt habe, wurde er neugierig. Also zeigte ich ihm unsere Aufnahmen, was dazu führte, dass wir hier jetzt ein paar Songs an diesem letzten Ferienwochenende zum Besten geben. 

 

Bisher lief es auch echt hammermäßig. Zur Unterstützung haben wir jetzt Mai als Sängerin mit an Bord. Da konnte ich mich dann auch voll bei den Songtexten austoben. Nicht, dass ich es Shizuka nicht zutrauen würde, aber einige Textstellen entsprachen dann doch nicht so ganz ihren Vorstellungen. Was ich damit meine? Das werdet ihr gleich erfahren, denn das nächste Lied steht bereits in den Startlöchern. 

 

Yuugi, Anzu und Shizuka sitzen mit im Publikum und lassen sich unseren Auftritt natürlich nicht entgehen. Wie auch beim Sommerfest filmt Yuugi alles mit meinem Handy, was sich als äußerst praktisch erwiesen hatte. Denn beim letzten Mal hatte er diese eine pikante Szene für mich in Bild und Ton festgehalten. 

 

Mit einem amüsierten Grinsen erinnere ich mich an jenen Tag von vor knapp sechs Wochen zurück. Kaibas Gesicht war einfach unbezahlbar! Nie hätte er damit gerechnet, dass ich ihn so überfallen würde. Sicherlich wird er mir für diese dreiste Vorführung neben der Bühne nach den Ferien das Fell über die Ohren ziehen, wie er es so passend beschreiben würde. 

 

Ich gebe zu, dass die Sache jetzt im Nachhinein vielleicht etwas unüberlegt war. Was mich an dem Tag geritten hatte, weiß ich heute nicht mehr. Am Anfang des Liedes war es nur als kleine Stichelei gedacht, um ihn zu ärgern, und was hatte mir der Ausdruck auf seinem Gesicht doch für eine Genugtuung verschafft. Doch im Laufe des Songs, verselbstständigte sich das eigentliche Vorhaben irgendwie und endete im totalen Chaos. So wie eigentlich immer bei mir. 

 

Nicht, dass ich es bereuen würde. Dieser kleine Ausflug hat sich durchaus gelohnt. Schon immer strahlte Kaiba für mich eine gewisse Faszination aus. Eine Erklärung dafür muss ich mir für ihn wohl noch irgendwie zusammenreimen, bevor ich wieder auf ihn treffe. Ein paar Tage Galgenfrist habe ich glücklicherweise noch. 

 

Mit einem schiefen Grinsen versuche ich, innerlich kopfschüttelnd über dieses kleine Abenteuer, den Gedanken erst einmal abzuschütteln. Immerhin bin ich hier nicht zum Spaß, was natürlich im übertragenen Sinne gemeint ist, denn es macht irre viel Spaß! 

 

Ich wende mich zu meinen drei Kollegen auf der Bühne und stelle fest, dass irgendwie eine merkwürdige Stimmung herrscht. Bakura, der mich wie gebannt hinter seinem Schlagzeug sitzend ansieht, bedenkt mich mit einem seltsam belustigten Grinsen und auch Honda schaut irgendwie komisch drein. 

 

Hab ich etwas verpasst? 

 

Kurz lässt sich Mai von mir nochmal die nächsten beiden Lieder bestätigen. Als ich ihr bejahend zunicke, kann sie sich ein Schmunzeln ebenfalls nicht verkneifen. 

 

Okay, irgendwas stimmt hier definitiv nicht. 

 

Also spreche ich Mai direkt darauf an. Sie lässt ihren Blick in die Lounge schweifen und erwidert ein: “Du wirst es bald sehen.” Dann verlässt sie die Bühne. Mein Schwesterherz hatte zwischenzeitlich bereits am Klavier Platz genommen für dieses eine Lied und signalisiert ihre Bereitschaft. Sie schlägt die ersten Töne an und unser Song beginnt ohne dass ich weiter darüber nachdenken kann.

 

Tonight I'm gonna have myself a real good time

I feel alive

And the world I'll turn it inside out, yeah

I'm floating around in ecstasy

So, (don't stop me now)

(Don't stop me)

'Cause I'm having a good time, having a good time

 

Klangvoll ertönt meine Stimme und ich muss zugeben, dass ich gerade wirklich eine verdammt gute Zeit habe. Nichts kann mich stoppen! Genau deshalb lebe ich diesen Song mit jeder Faser meines Körpers und rufe es voller Leidenschaft aus, damit es jeder hören kann.

 

I'm a shooting star leaping through the sky

Like a tiger defying the laws of gravity

I'm a racing car passing by like Lady Godiva

I'm gonna go, go, go

There's no stopping me

I'm burnin' through the sky, yeah

200 degrees

That's why they call me Mister Fahrenheit

I'm travelling at the speed of light

I wanna make a supersonic man out of you

 

Mein Blick schweift kurz durch unser kleines Publikum. Doch ich kann kaum jemanden unter den Leuten erkennen und daher auch nicht nachvollziehen, was die anderen so belustigt haben könnte. Die Einzige, die ich sehe, ist Mai, die offenbar mein Handy in der Hand hat und unseren Auftritt filmt. Da fällt mir auf:

 

Wo ist eigentlich Yuugi abgeblieben?

 

I'm having such a good time

I'm having a ball

(Don't stop me now)

If you wanna have a good time just give me a call

(Don't stop me now)

'Cause I'm having a good time

(Don't stop me now)

Yes, I'm havin' a good time

I don't want to stop at all

Yeah

 

Etwas abgelenkt von der Tatsache, dass Yuugi offenbar Mai dazu nötigt, seinen Job zu übernehmen, wandert mein Blick weiter durch die Menge. Doch er scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Mich beschleicht ein ungutes Gefühl, während ich mir die Sache nochmal durch den Kopf gehen lasse, fange mich jedoch schnell wieder und beginne euphorisch die magische zweite Strophe.

 

I'm a rocket ship on my way to Mars

On a collision course

I am a satellite I'm out of control

I am a sex machine ready to reload

Like an atom bomb about to

Oh, oh, oh, oh, oh, explode

I'm burnin' through the sky, yeah

200 degrees

That's why they call me Mister Fahrenheit

I'm travelling at the speed of light

I wanna make a supersonic woman of you

 

Etwas gewagt, das gebe ich gern zu. Aber hey, wir sind nur einmal jung und der Text fand bei allen Anklang, als ich ihn vor zwei Wochen präsentierte. Im Publikum fällt mein Blick wieder auf Mai, die sich ein erneutes belustigtes Schmunzeln nicht verkneifen kann. Ich hoffe nur, dass sie die Kamera auch ordentlich hält und gebe nochmal richtig Gas.

 

Don't stop me, don't stop me

Don't stop me, hey, hey, hey

Don't stop me, don't stop me

Ooh, ooh, ooh, I like it

Don't stop me, don't stop me

Have a good time, good time

Don't stop me, don't stop me, ah

 

Von Bakura höre ich noch ein: “Let loose, honey! All right!” 

Daraufhin gebe ich mich meinem Gitarrenspiel vollkommen hin und vergesse einen Moment lang alles um mich herum. Das Gefühl, hier oben alles machen zu können und einfach frei zu sein, breitet sich in meinem Körper aus. Keiner kann mich aufhalten und ich erhebe erneut meine Stimme.

 

Oh, I'm burnin' through the sky, yeah

200 degrees

That's why they call me Mister Fahrenheit

I'm travelling at the speed of light

I wanna make a supersonic man out of you

I'm having such a good time

I'm having a ball

(Don't stop me now)

If you wanna have a good time (alright)

Just give me a call

(Don't stop me now)

'Cause I'm having a good time

(Don't stop me now)

Yes, I'm havin' a good time

I don't want to stop at all

La-da-da-da-dah

Da-da-da-ha

 

Mein Körper schwingt beinahe automatisch im Takt der Klaviertöne mit, bis das Lied schließlich endet. Ein wunderbares Gefühl, sich alles von der Seele singen zu können, denke ich noch und kündige eine kleine Pause vor den letzten zwei Liedern an. 

 

Mai übergibt mir mein Handy und hat noch immer dieses vielsagende Grinsen im Gesicht. So langsam macht mir meine Unwissenheit ganz schön zu schaffen. Doch als ich sie erneut darauf ansprechen will, taucht plötzlich das verloren geglaubte Schaf wieder auf, das den Auftritt offenbar komplett verpasst hatte.

 

“Wo hast du gesteckt, Yuugi?”, frage ich ihn mürrisch und verschränke meine Arme vor der Brust um gespielt böse zu wirken. 

Ein “Sorry” bekomme ich zur Antwort, als wir von einem Klingelton unterbrochen werden. Auf meinem Handy leuchtet die Aufschrift einer unbekannten Nummer auf und ich wundere mich, wer mich an einem Freitagabend anrufen könnte. Offenbar niemand, den ich eingespeichert habe.

 

Ungläubig schaue ich aufs Display, nehme das Telefonat jedoch nicht an und schalte den Anrufer einfach stumm. Für Telefonate habe ich jetzt keine Zeit. Immerhin wartet der nächste Song darauf, gespielt zu werden. Also löchere ich Yuugi nicht weiter, drücke ihm mein Handy wieder in die Hand und nehme noch einen Schluck aus meiner Wasserflasche. 

 

Die Euphorie des vorangegangenen Liedes fließt noch durch meine Adern und ich will schnellstmöglich weitermachen. Etwas erfrischt gehen meine Bandkollegen nach dieser kurzen Pause wieder auf die Bühne und ich folge mit wenigen Schritten Abstand. 

 

Das war zumindest der ursprüngliche Plan. 

 

Denn kurz vor der Bühne werde ich an der Schulter gepackt, aus meinem Vorhaben gerissen und stolpere nach hinten in jemanden hinein. Im ersten Moment freue ich mich noch, dass mir der harte Boden erspart geblieben ist, als eine mir nicht unbekannte Stimme ertönt. 

 

“Wieso gehst du nicht an dein Handy?”, raunt sie tief und verführerisch in mein Ohr und verschafft mir unerwartet eine Gänsehaut. Ungläubig drehe ich mich aus der unfreiwilligen Umarmung und schlucke schwer. 

 

Seto Kaiba. 

 

Natürlich! 

 

Wer auch sonst?!

 

Schlagartig hat sich die Galgenfrist von einigen Tagen auf wenige Sekunden reduziert.

 

“Wenn du eine gute Zeit haben willst, ruf mich einfach an”, wiederholt er den Text meines vorangegangenen Liedes und sieht mich fordernd an.

“Also, wieso gehst du nicht an dein Handy?”, fragt er erneut und ich weiß genau, dass die Stunde der Rache gekommen ist.

 

Innerlich hoffe ich, dass mich meine Bandkollegen inzwischen vermissen und wenigstens mal einen Blick zurück riskieren. Doch kurz darauf höre ich bereits die ersten Töne des nächsten Songs. Offenbar hat sich Mai meine Gitarre einverleibt. 

 

Moment. 

 

Spielen die etwa ohne mich? Frechheit, denke ich mir und vergesse dabei ganz die Misere, in die ich gerade hinein gestolpert bin. 

 

Dass ich gedanklich gerade woanders bin, passt dem Herrn Firmenchef natürlich gar nicht und er zieht herrisch meine Aufmerksamkeit wieder auf sich, während Mais Stimme im Raum erklingt.

 

Dein zuckersüßer roter Mund lutscht alle Worte kugelrund

Selbst im Kampf ergeben sich, deine Lippen meinen nicht

An deinen glühend heißen Wangen verbrenn ich meine Finger

Selbst wenn du mich zu Boden wirfst wähne ich mich als Gewinner

Was ist mit meinem Willen bloß, machst meinen Willen willenlos

 

Plötzlich sehe ich mich in einen wesentlich leidenschaftlicheren Kuss verwickelt, als den, den ich mir vor knapp sechs Wochen noch frech von ihm gestohlen hatte. Meine Augen schließen sich beinahe automatisch und Himmel, was Kaiba da mit mir macht, fühlt sich auch noch verdammt gut an. Im Affekt erwidere ich seinen stürmischen Überfall ohne weiter darüber nachzudenken und unterwerfe mich kampflos seinem Willen.

 

Du bist eis, eiskalt

Du bist eis, eiskalt

 

Obwohl er immer so kaltherzig wirkt, wird mir plötzlich extrem heiß unter diesen Berührungen, dass ich nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht. Was ist das für ein irres Gefühl, dass er in mir auslöst?

 

Mein hungriges Herz durchfährt ein bittersüßer Schmerz

Sag mir wie weit, wie weit, wie weit, wie weit willst du gehen?

Mein hungriges Herz durchfährt ein bittersüßes Schwert

Sag nur wie weit, wie weit, wie weit, wie weit wirst du gehen?

 

Nicht wissend, wohin diese Reise gehen wird, koste ich jede Sekunde dieses Moments vollends aus und es verlangt mich, wenn ich ehrlich sein soll, wie bereits beim ersten Mal nach mehr. Koste es, was es wolle.

 

Deine Augen sehen durch mich, durch jemand anderen an

Wenn deine Hände mich berührn, verfolgen sie einen Plan

Mit deiner rauen Engelszunge dringst du in mich ein

Gewohnt an diese Folter, sag ich ja und meine nein

 

Seine Hände wandern an meinem Körper hinab weiter über meine Arme. Frech schiebt er sich mit seiner Zunge in meine Mundhöhle hinein, dass es mir den Atem stocken lässt und ich verliere das Gleichgewicht.

 

Du hälst mich fest was soll das bloß

Drück ich zurück, lässt du mich los

 

Du bist eis, eiskalt

Du bist eis, eiskalt

 

Um mich abzufangen, drückt er mich an die nächstgelegene Wand ohne sein Tun zu unterbrechen. Ich keuche kurz in den Kuss hinein, als ich gegen die harte Mauer pralle, während er meine Hände neben meinem Kopf fixiert. 

 

Mein hungriges Herz durchfährt ein bittersüßer Schmerz

Sag mir wie weit, wie weit, wie weit, wie weit willst du gehen?

Mein hungriges Herz durchfährt ein bittersüßes Schwert

Sag nur wie weit, wie weit, wie weit, wie weit wirst du gehen?

 

Sag nur wie weit, wie weit, wie weit, wie weit, wie weit, wie weit

Wie weit, wie weit, wie weit, wie weit

Sag nur wie weit, wie weit, wie weit, wie weit, wirst du gehn?

 

Sag mir wie weit, wie weit, wie weit, wie weit, wie weit, wie weit

Wie weit, wie weit, wie weit, wie weit

Sag mir wie weit, wie weit, wie weit, wie weit, willst du gehn?

 

Als wäre es weit entfernt, nehme ich Mais Gesang wahr und frage mich ebenfalls, wie weit er hier noch gehen will. Denn das Lied neigt sich bereits seinem Ende, während er mich noch immer fest in seinem Griff hat und sich mit seinen sündigen Lippen an mir vergeht. 

 

Sag mir wie weit, wie weit, wie weit, wie weit, wie weit, wie weit

Wie weit, wie weit, wie weit, wie weit, wie weit, wie weit, wie weit

Wie weit, wie weit, willst du gehn?

 

Ungesehen aller löst er sich wieder von mir, während ich noch etwas wackelig auf den Beinen an der Wand lehne und sich meine verträumten Augen wieder öffnen. Selbstgefällig grinst er mich an und fährt noch einmal genüsslich seine Lippen ab, die eben noch auf meinen lagen. 

 

Sein Blick spricht Bände. Doch ich bin mir nicht sicher, ob ich die Geschichte wirklich hören will. In einer eleganten Bewegung zieht er sein Handy aus der Tasche und deutet mit einem: “Wie gesagt, wenn du eine gute Zeit haben willst, ruf mich an.” auf sein Handy, welches die letzte gewählte Nummer anzeigt. 

 

Meine Nummer, wie ich erstaunt feststelle. 

 

Die Aufforderung beim letzten Zusammentreffen auf dem Sommerfest, er solle nicht auf mich warten, hatte er wohl wörtlich genommen und nahm sich jetzt frech zurück, was ich ihm bereits gestohlen hatte. Dann wendet er sich ohne weiter darauf einzugehen von mir ab und verschwindet einfach aus der Bar. 

 

Verwirrt bleibe ich an der Wand lehnend zurück und ein tiefer Seufzer verlässt meinen Mund. Unser letzter Song läuft bereits, ebenfalls ohne mich, und ich gönne mir die wenigen Minuten, um mich wieder zu sammeln. Noch immer kribbelt es an den Stellen, die er berührt hat. 

 

'Sollte ich das jetzt tatsächlich wörtlich nehmen?', denke ich, während mir ein flüchtiges Lächeln über die Lippen huscht.

 

Gedankenversunken bemerke ich nicht, wie mein bester Kumpel um die Ecke lugt und mich mit einem neugierigen Blick bedenkt. 

“Alles in Ordnung, Jonouchi?”, fragt er mit einem besorgten Ton in der Stimme. Aus meinem Gedankenkarussell gerissen, lächle ich ihn etwas schief an und nicke bejahend. 

 

“Dann ist ja gut”, grinst er zufrieden mit einem leichten Rotschimmer im Gesicht. Was ihn so verlegen gemacht hat, weiß ich wie immer nicht. Mich beschleicht kurz der Gedanke, dass er vielleicht Dinge gesehen haben könnte. Doch das schüttel ich schnell wieder ab. 

 

Später an diesem Abend erfahre ich dann, dass er Kaiba gesteckt hatte, dass wir heute diesen Auftritt hier haben und es natürlich alle außer mir wussten, dass er hier auftauchen würde. So kam er über Yuugi natürlich auch zu meiner Handynummer, um seine dreiste Rache an mir üben zu können. Wirklich böse konnte ich meinem besten Kumpel natürlich nicht sein. So unschuldig wie er immer dreinschaut, kam ich mir beinahe wie der Schuldige vor. Und außerdem habe ich ja auch etwas dafür bekommen.

 

Gebannt starre ich auf mein Handy, tippe den verpassten Anruf in meinem Telefonbuch an.

 

Ich überlege, ob ich die Nummer lösche.

 

Daneben leuchtet das Wort Speichern auf.

 

Und ich bestätige meine Eingabe.

 
 

To Be Continued…

Do Or Die

Seit nunmehr einem Monat sind die Sommerferien vorbei und der langweilige Schulalltag hat uns wieder fest im Griff. Ich habe mich in der Zwischenzeit mit einigen neuen Songtexten beschäftigt nebst der Tatsache, dass du, Seto Kaiba, mich geküsst hast. Diese unglaubliche Szene läuft immer und immer wieder wie eine Endlosschleife in meinem Kopf ab. 

 

Und obwohl mir die Sache nicht mehr aus dem Kopf geht, scheinst du damit wiederum gut leben zu können. Denn seit diesem Tag ist nichts Vergleichbares passiert. Natürlich frage ich mich nun, ob und wie die Sache jetzt überhaupt weitergehen wird. 

 

Um das herauszufinden, habe ich mir auch schon einen Plan zurechtgelegt. Passend dazu ertönt die Klingel zum Schulschluss an diesem Freitagnachmittag und die Schülerschaft hat sich in den unteren Fluren eingefunden, um sich auf den Heimweg zu machen. 

 

Lassen wir also die Show beginnen! 

 

Meine Freunde habe ich natürlich wie immer mit einbezogen. Anzu habe ich dabei mit einer besonderen Aufgabe betraut, da sie Klassensprecherin ist und Zugang zu gewissen Räumlichkeiten hat. Yugi, Otogi und sogar Mai, die sich das Ganze nicht entgehen lassen wollte, stehen auf dem Dach der Schule und halten sich bereit. Unterstützung haben wir von dem Barchef erhalten, der wohl selbst mal in einer Band gespielt und allerlei Unsinn angestellt hat. Klingt beinahe nach mir, muss ich gestehen. 

 

Ich komme gerade bei Honda und Bakura an, grinse sie freudig erregt an und schnappe mir meine Gitarre.

 

Nur noch wenige Sekunden...

 

“Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?”, erkundigt sich mein braunhaariger Kumpel bei mir. Doch selbst wenn ich Zweifel daran hätte, wäre es jetzt zu spät, denn aus den Lautsprechern der Schule tönt ein Rauschen und alle Beteiligten wissen, dass der Plan angelaufen ist.

 

行动还是死亡!*” 

 

Anzus Stimme schallt geräuschvoll durch die Lautsprecher der Schule, was die Schüler aufhorchen lässt. Bewusst habe ich die chinesische Sprache und nicht japanisch gewählt, mit etwas Unterstützung versteht sich. Du erkennst es sicher sofort als Musterschüler und bewanderter Firmenchef. 

 

Kurz darauf fallen ein paar weiße Blätter vom Himmel. Mehr und mehr segeln durch die Luft, sodass ein wahrhafter Papierregen entsteht, der die Aufmerksamkeit der Schüler auf sich zieht. Wie nicht schwer zu erkennen ist, handelt es sich um Flugblätter mit der Aufschrift von Ort und Zeit, gepaart mit den chinesischen Schriftzeichen, die Anzu ausgerufen hat. 

 

Ja, für unsere Mitschüler habe ich die Flugpost verteilen lassen. Du hast natürlich eine persönliche Einladung per Messenger bekommen. Wenn du meine Nummer eingespeichert hast, weißt du auch, dass ich es bin, der dich herbestellt hat. 

 

Der Blätterregen ist unser Zeichen und wir beginnen meinen gerade erst fertig geschriebenen Song noch ohne Publikum. Schleunigst ziehen alle ihre Schuhe um und laufen zum Sportplatz auf das Badmintonfeld der Schule, auf welchem wir uns kurzfristig niedergelassen haben. Mit so einem Andrang hätte ich gar nicht gerechnet. Doch der Auftritt beim Schulfest trägt wohl sein Übriges dazu bei. 

 

Dass ich dich in der Menge nicht finden werde, ist mir natürlich glasklar. Also suche ich dich in weiter Ferne, wo ich dich schließlich mit verschränkten Armen stehen sehe. Das etwas verlängerte Intro ist bereits vorbei und ich begebe mich zum Mikrofon, um meine Stimme zu erheben.

 

In the middle of the night

When the angels scream

I don't want to live a lie, that I believe

Time to do or die

 

Wie viele Gedanken habe ich mir in den vielen Tagen und Nächten über diese Sache vor einigen Wochen gemacht. Habe hin und her überlegt, was ich tun soll. Dabei ist es so einfach, wenn ich ehrlich zu mir bin. Ich habe mich entschieden. Jetzt bist du an der Reihe.

Was wirst du tun?

 

I will never forget the moment, the moment

I will never forget the moment

 

Die süße Erinnerung an das erste Mal, als ich dir auf unserem Schulfest diesen ersten, frechen Kuss geraubt habe, hat sich in meinem Kopf festgebrannt.
 

And the story goes on on on

That's how the story goes

That's how the story goes

 

Es ist etwas Zeit vergangen, doch das spielte keine Rolle mehr, seit dem Moment, als ich dich sah. Denn die Geschichte wird weitergehen.

 

You and I will never die

It's a dark embrace

In the beginning was a light of a dawning age

Time to be alive

I will never forget the moment, the moment

I will never forget this night we sing, we sing

 

Heimlich hast du meine Freunde für deine Revanche mit ins Boot geholt, als wir unseren Auftritt an diesem Freitagabend hatten. Hast dich im Schutz der Anderen an mich herangeschlichen und mir dieses unglaubliche Gefühl geschenkt, welches ich mir zuvor von dir nur flüchtig stehlen konnte. Ich fühlte mich so lebendig wie nie zuvor. Ich werde es nie vergessen können, diesen Abend, an dem wir in der Bar gesungen haben.
 

Oh oh oh wow oh

Oh oh oh wow oh

Oh oh oh wow oh
 

Mit einem Trick hast du dir meine Handynummer bei Yuugi ergaunert und mir gleichzeitig deine zur freien Verfügung gestellt. Hättest du damit gerechnet, dass ich mich bei dir melden würde? 

 

That's how the story goes

 

Ich unterbreche mein Spiel und der Takt des Schlagzeugs breitet sich wie ein schneller Herzschlag über das gesamte Spielfeld aus. Kannst du ihn spüren?

 

Fate is coming, that I know

Time is running, got to go

Fate is coming, that I know

Let it go

 

Vielleicht ist es Schicksal. Vielleicht auch nicht. Die Zeit läuft immer weiter und ich habe meinen Teil der Geschichte bereits geschrieben. Was ist mit dir?

 

Here and now**

Under the banner of heaven

We dream out loud

Do or die and the story goes

 

Eindringlich sehe ich dich an und sage dir damit: “Hier und jetzt.” 

Entscheide, wie die Geschichte für uns enden wird.
 

Oh oh oh wow oh

Oh oh oh

Oh oh oh wow oh

And the story goes

Oh oh oh wow oh

Oh oh oh

Oh oh oh wow oh
 

This is the story

Fate is coming, that I know

Time is running, got to go

Fate is coming, that I know

Let it go

Hear me now

Under the banner of heaven

We dream out loud

Dream out loud

 

Die Stimmen meiner Bandkollegen vermischen sich mit meiner und läuten die letzten Züge des Liedes ein. Doch ich will, dass du nur mich hörst. 

 

Nur mich!

 

Und zwar genau Jetzt!

 

Fate is coming, that I know

Time is running out

Fate is coming, that I know

Let it go

 

Die letzten Töne verstummen und die Schüler jubeln uns begeistert zu. Ich sehe dich fragend aus der Ferne an. Stoisch erwiderst du meinen Blick. Hat dich meine Botschaft erreicht? Habe ich vielleicht zu viel gewagt? War es doch nicht das, was du gemeint hast? 

 

Sag es mir!

 

Gib mir ein Zeichen, das ich verstehen kann. Wie entscheidest du dich? Doch du wendest deinen Blick ab und nimmst dein Handy zur Hand, schaust mich nicht mehr an. 

 

Ist das deine Antwort? 

 

Gebannt schaue ich weiterhin in deine Richtung. Den Lärm um mich herum blende ich komplett aus. Inzwischen sind natürlich auch die Lehrer auf uns aufmerksam geworden aufgrund unseres nicht gerade leisen Auftritts und bereits im Anmarsch, um uns die Leviten zu lesen. 

 

Honda versucht indes, mich wieder zur Besinnung zu bringen, damit wir schnellstmöglich einen Abgang machen. Doch ich kann meinen Blick nicht von dir abwenden, warte auf deine Antwort, da ich es so nicht akzeptieren kann.

 

Wieder schaust du zu mir hinüber und ein hoffnungsvolles Gefühl steigt in mir auf, als ich deinen Blick erkenne. Auf deinen Lippen liegt ein freches Schmunzeln und du deutest auf dein Smartphone. Erst jetzt realisiere ich, dass mein Benachrichtigungston erklingt und wühle mein Handy aus der Tasche.

 

Darauf leuchtet dein Name und eine kurze Line:

 

>Do or Die!<

 

Ich blicke wieder auf und du hast dich bereits in Bewegung gesetzt, um das Schulgelände zu verlassen. 

 

Jetzt oder nie!

 

Ich zögere keinen Moment länger und laufe blindlings los in deine Richtung, kurz bevor die Lehrerschaft uns erreicht hat, um uns die Standpauke unseres Lebens zu halten. Die Gitarre lasse ich einfach fallen, denn nichts ist so wichtig, wie dieser Augenblick.

 

Du bist inzwischen hinter dem Schulgebäude verschwunden, während ich dir dicht auf den Fersen bin und dich schließlich an der nächsten Ecke erreiche. In meiner Euphorie kann ich nicht mehr rechtzeitig bremsen und renne direkt in dich hinein. Deine starken Arme fangen mich ab und ersparen mir die harte Realität des Bodens. 

 

Mal wieder war mein Körper schneller als mein Kopf. Aber so bin ich eben und das weißt du natürlich. Ich befreie mich aus deiner Umarmung und schaue dir verheißungsvoll in die wunderbar blauen Augen, als ich den folgenden Satz ausspreche: 

“Ich wollte eigentlich nur sagen...Wait A Minute My Girl!”

 
 

To Be Continued… 
 

 

*Xíngdòng háishì sǐwáng! chinesisch für “Do or Die”

** An dieser Stelle habe ich den Text etwas verändert. Das verraten wir aber keinem ^^(

Everybody Talks

Der Herbst hat inzwischen Einzug gehalten, eigentlich eine Jahreszeit, die ich begrüße. Die Tage werden kürzer und die Straßen ob des schlechteren Wetters leerer. Das dezente Säuseln des Windes oder das leichte Rascheln der trocken geworden Blätter sind eigentlich Dinge, die ich problemlos ignorieren könnte, wäre da nicht plötzlich dieses ewig andauernde, nervtötende Rauschen, das mir auf Schritt und Tritt im schulischen Alltag zu folgen scheint. Der Quell diesen Übels bist wieder einmal du.

 

Zwar sind bereits einige Tage vergangen, nachdem dieses eigenmächtige Konzert unter freiem Himmel stattfand und du mir in die Arme fielst, aber es lässt mich gedanklich nicht ruhen. Denn direkt nach diesem Überfall hörte ich schon das Raunen der anderen Schüler und der Lehrer, die sich dieser Sache annahmen, während dein einziges Interesse darin bestand, meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen. Mit einem Ruck zogst du mich seinerzeit plötzlich so nah an dich heran, dass ich deinen Atem auf meiner Haut spüren konnte, und flüstertest mir ein “Lass uns später nochmal darüber reden” ins Ohr, bevor du wieder von mir abließt und das Weite suchtest auf der Flucht vor der Lehrerschaft, die im selben Moment um die Ecke bog, um den Abtrünnigen zu stellen. Dass es kein Entkommen gab, wurde bereits am nächsten Montag deutlich, als du deine gerechte Strafe für dein Fehlverhalten erhieltst: Nachsitzen, der Klassiker, der deinen Tagesablauf zweifelsohne des Öfteren unterbricht. 

 

Ich gebe zu, ich konnte mir ein Schmunzeln auf diese ganze Aktion hin nicht verkneifen. Allerdings habe eben auch ich postwendend die Konsequenz aus diesen ganzen Gesangseinlagen zu tragen. Denn seit diesen musikalischen Eskapaden, die du mit deiner Möchtegern-Band zustande bringst, wird plötzlich ein unsagbar nerviges Gemurmel, das sich durch die Flure der Schule zieht, und wie ein aufkommender Orkan hinter meinem Rücken immer deutlicher zu vernehmen ist. Ein bissiger Satz und die bekannten Spitzen meinerseits helfen natürlich, die flüsternden Stimmen für den Moment verstummen zu lassen. Allerdings währt es nicht sonderlich lange und dieses besagte “Später”, von dem du neulich noch sprachst, ist bislang auch nicht eingetreten, sodass diese unausgesprochene Sache zwischen uns noch immer ungeklärt im Raum steht. Es ist mir nach wie vor ein Rätsel, was in deinem Strohkopf vor sich geht und gerade das macht dich so unberechenbar, dass es wiederum mein Interesse weckt. Eine äußerst ärgerliche Situation und ein Drahtseilakt für mein angeschlagenes Nervenkostüm. 
 

Mein Blick wandert kurz in deine Richtung, während abermals das Gerede hinter mir beginnt. Ein finsterer Blick zu der Geräuschkulisse reicht aus, um das Geflüster umgehend zu ersticken. Glücklicherweise ist die letzte Schulstunde gleich vorbei und ich muss mir dieses nervige Geschwätz nicht länger antun. Jedoch werde ich dich in naher Zukunft nochmal zu mir zitieren müssen, um diese Sache zwischen uns endlich eindeutig zu klären. Als das Unterrichtsende schließlich eingeläutet wird, springst du plötzlich auf und schnappst dir deine Bandkollegen, um schnellstmöglich den Raum zu verlassen. Es wirkt beinahe so, als würdest du schon wieder etwas Unerlaubtes aushecken und mich überkommt eine gewisse Unruhe. Noch während deines übereilten Aufbruchs zwinkerst du mir verstohlen zu und im selben Augenblick beschleicht mich wieder dieses untrügliche Gefühl, dass einige neugierige Blicke an mir haften und mich regelrecht durchbohren. Es ist eindeutig, dass du der Auslöser dafür bist.

 

“Kaiba-kun”, spricht mich plötzlich mein auserkorener Rivale an, sodass ich mich umwende und ihm einen argwöhnischen Blick zuwerfe, "wenn du Lust hast… oder besser gesagt Zeit… ich meine… gleich in der Turnhalle…" Doch weiter kommt er mit seinem Gestammel nicht mehr, denn seine selbsternannte große Liebe ruft ihm im selben Augenblick ein “Yuugi, beeil dich!” zu, während sie ungeduldig an der Tür wartet, sodass er letztendlich von seinem Vorhaben ablässt, sich entschuldigt und sich mit seiner brünetten Freundin aus dem Raum stiehlt. Mein Gespür sagt mir, dass hier definitiv etwas im Gange ist und ich werde das Gefühl nicht los, dass du blonder Chaot alsbald eine weitere Misere verschulden wirst, zu meinen Ungunsten versteht sich. Diesmal findet es wohl in der Turnhalle statt und tatsächlich packt mich für einen Moment die Neugier, was du diesmal wieder ausgeheckt hast, und ich beschließe, mich direkt zu besagten Räumlichkeiten zu begeben. 

 

Wenig später befinde ich mich bereits vor dem Eingang zur Turnhalle, die ich beinahe geräuschlos und ungesehen betrete. 

“... Alles klar Leute. Wir legen los!”, höre ich dich noch sprechen, als dein schizophrener Bandkollege auch schon den Takt vorgibt und Yuugi mit deinem Smartphone in der Hand ein Stück zurück geht, wohl um euch besser in Szene zu setzen. Anscheinend hast du aus deinem vorangegangenen Vergehen nichts gelernt, denn die Sporthalle ist kein Konzertsaal und sicher würde es auch diesmal nicht lang dauern, bis die Lehrerschaft darauf aufmerksam wird. Ich gebe allerdings zu, auch ich bin vielleicht ein wenig neugierig und schließe hinter mir die Tür, um dem Spektakel aus der Ferne beizuwohnen. In dem Moment gibst du den ersten Ton an, der Elvis für Arme stimmt kurz darauf mit ein und auch die Stimme des Albinos erklingt wenig später im Raum, als meine Anwesenheit plötzlich von dir bemerkt wird und du dich kurz räuspern musst, bevor du deinen Song richtig beginnst.

 

Hey baby, won't you look my way?

I can be your new addiction

Hey baby, what you gotta say?

All you're giving me is fiction

 

Mit einem frechen Schmunzeln auf den Lippen fixierst du mich und nimmst mich mit deinem verheißungsvollen Blick regelrecht gefangen. Meine Aufmerksamkeit hast du damit jedenfalls sicher, auch wenn ich dabei mitnichten von einer Sucht sprechen würde, wie du es in deinem Songtext beschreibst, von dem ich mich seltsamerweise wieder einmal direkt angesprochen fühle. Und tatsächlich hätte auch ich dir einiges zu sagen. Doch wie bereits beim Sommerfest bist du es, der sich im Schutz eines Liedes versteckt und meine Gedanken erneut mit ungeahnten Fantasien infiltriert.

 

I'm a sorry sucker and this happens all the time

I found out that everybody talks

Everybody talks, everybody talks
 

Sieh einer an. Da bewegen wir uns doch langsam in die richtige Richtung. Einsicht ist wahrlich der erste Weg zur Besserung, Bonkotsu. Offenbar ist auch an dir mit deinem Spatzenhirn nicht vorbeigegangen, dass Gerede im Umlauf ist. Gratulation. Außerdem ist es erschreckend, wie treffend die Wortwahl in diesem Lied doch ist.

 

It started with a whisper

And that was when I kissed her

And then she made my lips hurt

I can't even chitchat

Take me to your love shack

Mama's always gotta backtrack

When everybody talks back
 

Oder eben auch nicht. Und wie war das gerade nochmal? Sie? Du frecher Streuner wagst es erneut, mich als weiblichen Part in unserem fragwürdigen Konnex darzustellen und glaubst offenbar auch noch, dass du wieder so einfach damit durchkommen wirst? Dein verschmitzter Blick sagt es jedenfalls überdeutlich. Doch das wird so nicht wahr, Köterchen. Diesmal bekommst du definitiv eine angemessene Strafe für dieses Vergehen, die du dir als Wiederholungstäter redlich verdient hast. Denn anscheinend braucht es handfeste Beweise, um diese Sache ins rechte Licht zu rücken. Ärgerlicherweise wurmt mich das Ganze gerade enorm, sodass ich bei der Planung meines süffisanten Rachefeldzuges gar nicht weiter auf den Text im vermeintlichen Refrain achte.

 

Hey honey, you could be my drug

You could be my new prescription

Too much could be an overdose

All this trash talk make me itching

 

Wie immer unbeeindruckt ignorierst du meinen hochmütigen Blick und wirfst mir stattdessen ein verführerisches Schmunzeln entgegen, während du mir auffällig zuzwinkerst, als die nächste Strophe beginnt. Für die Kamera könnte es allenfalls als Fanservice ausgelegt werden, jedoch habe ich sofort die vermeintlich wissenden Blicke aller Anwesenden auf mir, für die sich die Situation etwas anders darstellt und die sich glücklicherweise auf die wenigen Freunde von dir beschränken. Vor dir steht noch immer Yuugi, dessen Wangen direkt einen tiefen Rotton annehmen, als dein Text und die offensichtliche Botschaft darin an seine Ohren dringt. Die Worte sind äußerst verfänglich gewählt und ich überlege kurz, ob ich wirklich so eine süchtig machende Wirkung auf dich haben könnte und wie ich die Tatsache am besten für meine Zwecke nutzen kann.

 

Oh my, my shit

Everybody talks, everybody talks

Everybody talks too much

 

An dir ist wahrlich ein echter Sherlock Holmes verloren gegangen und ich kann mir sogar in meinen Gedanken diesen vor Ironie triefenden Unterton nicht verkneifen. Es ist aber auch zu verlockend, selbst wenn ich gerade nur via Blickkontakt mit dir agieren kann in dieser Situation, denn wie hast du es eben so schön ausgedrückt: wirklich alle reden definitiv viel zu viel.

 

It started with a whisper

And that was when I kissed her

And then she made my lips hurt

I can't even chitchat

Take me to your love shack

Mama's always gotta backtrack

When everybody talks back

 

Wo wir wieder beim Refrain gelandet wären, den ich mir diesmal genauer anhöre und die mädchenhafte Komponente geflissentlich zu ignorieren versuche. Es ist unumstößlich, dass alles mit diesem verhängnisvollen Kuss von dir zum Sommerfest begann, auf den von mir keinerlei öffentliche Reaktion folgte. Ich war der fälschlichen Annahme, dass es nicht vonnöten sein würde und nun erhalten wir die Quittung. Genauer gesagt: ich erhalte sie. Dir mit deinem unbekümmerten Gemüt scheint es wie immer nichts auszumachen und ich sehe direkt, dass es dir extreme Freude bereitet, mich hier erneut vorzuführen. Gerade flanierst du mit deiner Gitarre in der Hand zu deinem bassspielenden Kumpel hinüber und schmiegst dich auffällig gewagt an ihn, während du wiederum mir für einen flüchtigen Moment unauffällig einen äußerst anzüglichen Blick zuwirfst.

 

Never thought I'd live to see the day

When everybody's words got in the way

 

Als wenn die Worte anderer von Belang wären. Niemand wagt es, sich mir in den Weg zu stellen. Was ich will, das bekomme ich auch und warum um alles in der Welt beziehe ich diesen Liedtext eigentlich immer wieder so haargenau auf mich, wo es mir doch völlig egal sein könnte? Ist es aber aus unerfindlichen Gründen nicht und das reizt mich wiederum so sehr, dass ich meinem Ärger spätestens nach diesem Song Luft machen muss. Auch wenn ich äußerlich die Ruhe selbst ausstrahle, mit einem finsteren Blick versteht sich, werde ich dich dafür dennoch leiden lassen, verlass dich darauf.

 

Hey sugar, show me all your love

All you're giving me is friction

Hey sugar what you gotta say?

 

Deine sogenannte “Süße” zeigt dir gleich ganz deutlich all ihre “Liebe”, egal ob deine Kindergartengang anwesend ist oder nicht, und schon wieder projiziere ich den Text auf mich, weil du mich erneut so verheißungsvoll ansiehst, als wäre ich deine Eroberung. So kann ich das auf gar keinen Fall stehen lassen und als erneut der Refrain einsetzt, drängt sich mir ein verwegener Gedanke auf. 

 

It started with a whisper

And that was when I kissed her

And then she made my lips hurt

I can't even chitchat

Take me to your love shack

Mama's always gotta backtrack

When everybody talks back

 

Da du ja so Textsicher bist, nehme ich dich wohl besser beim Wort und hole das nach, was du den Anwesenden hier mit deiner Gesangseilage weismachen willst. Vor allem der Albino grinst bereits wieder so dummdreist, dass ich ihm am liebsten sein Schlagzeug um die Ohren hauen würde. Wie dem auch sei. Wenn du ein leidenschaftliches Lippenbekenntnis so sehr herbei sehnst, sollst du es auch bekommen. Allerdings wird dir aus dieser misslichen Lage wohl entgegen deines Songtextes keiner heraushelfen können, Bonkotsu. Auch nicht deine Mutter, das verspreche ich dir.

 

Everybody talks, Everybody talks

Everybody talks, Everybody talks

Everybody talks, Everybody talks... back

 

Zielstrebig begebe ich mich mit meinem Vorhaben in deine Richtung, um mein vorgebliches Recht einzufordern in diesem wohl niemals endenden Spielchen zwischen uns. Doch auch heute wird der Sieg definitiv mein sein.

 

It started with a whisper

(Everybody talks, everybody talks)

And that was when I kissed her

(Everybody talks, everybody talks)

Everybody talks

Everybody talks... back

 

Noch bevor das Lied gänzlich beendet ist, stehe ich bereits vor dir, während Yuugi mit der Handykamera zur Seite ausweicht. Du lässt dich davon noch immer nicht beeindrucken und singst die letzten Worte deines Songs noch zu Ende bis ich dich grob unterbreche. Im Bruchteil einer Sekunde ziehe ich deinen Körper an meinen, ähnlich wie du es beim Sommerfest tatest, und lege meine Lippen besitzergreifend auf deine, um dir einen fordernden Kuss abzuringen. Deine umstehenden Freunde und Bandkollegen wissen garantiert bereits, was hier schon seit längerem vor sich geht, allen voran der Stachelkopf, der uns bereits beim letzten Mal in der Bar unverhofft in Flagranti erwischte und gerade das Handy mitten in der Aufnahme fallen lässt. Tatsächlich ist die Überraschung auch den anderen Anwesenden ins Gesicht geschrieben, am deutlichsten jedoch dir selbst, was mir einen süßen Triumph einbringt. Wenig später gebe ich dich wieder frei und sehe dich überlegen an. Damit hast du wohl definitiv nicht gerechnet, ich mit deiner Antwort darauf jedoch auch nicht.

 

“Ähm, Kaiba, ich fühle mich ja geschmeichelt und so. Allerdings war das, was Yuugi da eben gefilmt hat, ein Livestream…”, sind deine Worte, sodass sich mir gedanklich auf diesen kleinen Fauxpas ein flüchtiges ‘Ups’ aufdrängt, “... den wir bereits vor einer Woche bei allen Jahrgangsstufen angekündigt hatten. Alle haben Zugang dazu…”, schaust du etwas verlegen drein, während ich dich noch immer in meinen Armen halte und alle Blicke auf uns ziehe, abgesehen natürlich von denen, die durch den Handyabsturz offline gegangen sind. Diese Geschichte wird mit jeder Sekunde immer besser, fasse ich so dermaßen ironisch in meinen Gedanken zusammen, dass ich schon gar nicht mehr weiß, ob ich es vielleicht doch ernst meine. Wie immer habe ich glücklicherweise mein schützendes Pokerface aufgesetzt, um der Sache Herr zu bleiben. Andererseits ist dieses betretene Schweigen und das Getuschel mit den durchdringenden Blicken an jeder Ecke extrem lästig. 

 

Also was solls. 

 

Ohne meine Fehleinschätzung der Lage preiszugeben, antworte ich wie immer gelassen, als wäre dieses Szenario von Anfang an minutiös genau so von mir geplant worden: “Umso besser. Geben wir ihnen einen guten Grund zum Reden”, sage ich und verwickle dich erneut in einen ungestümen Kuss. Dass Yuugi seine Aufgabe inzwischen völlig vergessen hat und der Stream bereits unfreiwillig beendet wurde, ist mir dabei herzlich egal. Jetzt gibt es kein Zurück mehr und weil du dir eine Strafe redlich verdient hast, beiße ich dir spürbar in die Unterlippe, um deinem Liedtext doch noch gerecht zu werden.

Man sollte die Dinge, die man sich so offenkundig wünscht, wohl doch mit Bedacht wählen. Aber das war noch nie deine Stärke, du verwegener Irrwisch, und wenn ich mich recht entsinne, war da noch diese eine Zeile in deinem Song, die nicht unkommentiert bleiben sollte. Also löse ich unsere leidenschaftliche Verbindung und befriedige meine Neugier. 

 

“Sag mir, Jonouchi, wie war das gleich nochmal mit dem Liebesnest, in das ich dich mitnehmen soll?”, hauche ich dir mit einem pikanten Unterton zu, woraufhin du deine Hand auf meine Brust legst und dich erneut sehr nah zu mir lehnst.

"Nun, mein lieber Kaiba, du hast bereits meine Nummer. Also schreib mir einfach wann und ich werde da sein”, raunst du mir mit dem verführerischen Klang in deiner Stimme kaum hörbar ins Ohr, stößt mich sanft jedoch mit Nachdruck von dir und entlässt dich damit selbst aus meiner Umarmung. Dein verboten aufreizendes Grinsen ist mir dabei natürlich nicht entgangen und wird mich zu meinem Leidwesen noch bis in den Schlaf verfolgen, sodass ich mich gezwungen sehe, das verheißungsvolle Versprechen, das du mir gerade gegeben hast, alsbald einzulösen. 

 

 

To Be Continued… 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Kurzer Hand habe ich mich entschlossen eine Fortsetzung zu dieser kleinen Frechheit zu schreiben ^^ Also "seid gespannt es wird brilliant" oder so ähnlich zumindest xD Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein weiteres Lied schwebt mir bereits im Kopf umher, sodass in diesem Jahr eventuell noch ein kleines Kapitelchen folgen wird =D Bis dann ihr Lieben und genießt den Sommer! Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Traumfaengero_-
2022-07-27T16:14:38+00:00 27.07.2022 18:14
Liebe Tiaiel,

es war eine wirklich Freude, dieses herrliche Kapitel lesen zu dürfen! Ich bin noch immer hin und weg!

Ich habe die Zeit in der Straßenbahn genutzt und mich dem Rest der Geschichte angenommen, die ich vor einer Weile begonnen habe. Ich sagte ja schon, dass ich den Anfang unglaublich gut fand. Allein dieser unterschwellige Vorwurf, wie die Verbindung zwischen Jonouchis Vater und der Bar zu Stande gekommen ist dann dieser gedankliche Weg hinüber zum ersten Kapitel Ich musste breit grinsen, als ich mich an diese göttliche Szene erinnerte. Allein schon die Tatsache, dass er sich eine Gnadenfrist von wenigen Tagen erhoffte, war herrlich.

Mir als Leser war direkt klar, was Jonouchi da verpasst hatte. Es konnte ja nur einer sein, der da unerwartet in die Bar kam. Am Ende bin ich mir aber nicht mehr so sicher, wie das ganze ablief. Ich fand es etwas verwirrend, dass Jono auf der einen Seite nichts erkennen konnte, weil die Lichter so blendeten, dann aber die anderen Seto gesehen haben müssten. Oder sie wussten es vorher schon, das wäre möglich, auch wenn es nicht im Text stand. Da gab es meinerseits etwas Verwirrung.

Dann stand ich aber auf dem Schlauch. Das mit dem Anruf hatte ich so gar nicht verstanden. XD Da war meine Leitung aber zu langsam und ich musste schallend lachen, mitten vor dem Hauptbahnhof, als Seto die Sache aufklärte. Ich persönlich hätte mich über den englischen Satz gefreut oder auch nur über die Aussage: just give me a call.

Das hätte den Bezug noch ein wenig schöner gemacht. Aber allein das Bild, wie der große Seto da steht und Jonochi so dreckig überheblich angrinst, während er das sagt und dann spielt die Band einfach weiter! Ah, das war so lustig! Das Lied dazu, auch wenn es echt nicht meines ist, war so passend! Ich sah die beiden so vor mir und ich konnte nicht mehr. Die anderen haben mich schon komisch angesehen, weil ich so laut gelacht habe. Ach ja, was das lustig!

Und am Ende, nachdem er den Kerl halb flach gelegt hat, lässt er ihn stehen und meint nur, dass er ihn anrufen soll! Oh, wie gefiel mir dieses Ende! Es ist so Seto like! Und dann steht Jono da an der Wand, wirkt wie halb durchgef*** und irgendwie tut es mir so leid, weil ich den beiden jetzt absolut und definitiv eine Lemonszene gewünscht hätte. Aber diese Vorstellung, wie unser Blondschopf dort steht… rot im Gesicht und überfordert glücklich! Ja, das ist ein schönes Ende! Ein sehr schönes Ende!

Liebe Grüße
Deine Traumfänger

Antwort von:  Tiaiel
27.07.2022 19:59
Hallo Traumfänger, allerliebsten Dank für den äußerst ausführlichen Kommi =D Da hätten wir wieder das dämliche Grinsen in der Öffentlichkeit, dass mich tagtäglich zur Arbeit begleitet xD Ich fand es auch mal schön, dass das "Hobby" des Vaters einen Vorteil für Jonouchi hatte.
Tatsächlich wussten es auch alle außer unser blonder Chaot, dass Yuugi seine Nummer weitergegeben hatte. Gern mogel ich dazu auch nochmal einen Satz zu Sache hinein, zum besseren Verständnis! Ich würde mal sagen: es ist gar nicht so leicht, in den Kopf eines Autors zu schauen, oder wie siehst du das? ^^
Stimmt, das wäre eine Möglichkeit gewesen, den Text nochmals aufleben zu lassen im Original, aber soweit habe ich natürlich nicht gedacht. Tatsächlich gefällt mir von allen Teilen dieser am wenigsten. Aber mir wurde schon mitgeteilt, dass ich da so ziemlich allein auf weiter Flur bin ^^ (ich vermute es liegt an der kleinen Schweinerei hinter den Kulissen)
Ich bin interessanterweise seit kurzem am überlegen, ob ich ein Kapitel mit adult-Inhalten einfließen lasse oder nicht (Die Lieder wollen es!!), doch nach dem 4. kommt erst mal was anderes ^^
Ich habe mich sehr gefreut, dass es dir gefallen hat und freue mich aufs nächste wunderbare Feedback!
Auf dann ^^/)
Von:  Onlyknow3
2021-12-23T16:00:00+00:00 23.12.2021 17:00
Wer weiß ob das nicht Joeys Rache an Seto war, dafür das er ihn immer beschimpft.
Mir hat es gefallen, weiter so.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Tiaiel
23.12.2021 19:27
Das war sie definitiv xD und wir haben es ihm alle gegönnt =D
Von:  Akikou_Tsukishima
2021-12-22T01:16:19+00:00 22.12.2021 02:16
Das ist einfach nur zu geil.

Die Gedankengänge von Kaiba sind zu lustig.

Man konnte sich das richtig gut vorstellen.
Antwort von:  Tiaiel
22.12.2021 17:42
Hallo Akikou_Tsukishima ^^ Danke für den Kommi! Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihm sowas öfter durch den Kopf geht und er es nur gut zu überspielen bzw. verbergen weiß ;3
Von:  empress_sissi
2021-08-09T17:50:24+00:00 09.08.2021 19:50
Mutig, mutig Katsuya 😅 Mancheiner spielt hier mit seinem Leben. Aber ganz so abgeneigt war der gute Seto ja dann doch wieder nicht. Sehr lustige Songfic für zwischendurch.
Antwort von:  Tiaiel
09.08.2021 19:54
Liebe empress_sissi ich darf freudig verkünden, dass dein Vendetta, was du mir in einem anderen Kommi hinterlassen hast, eine treibende Kraft für diese kleine Frechheit war^^ Wie immer freue ich mich sehr über deinen Kommi und die äußerst belustigende Wortwahl xD
Lieben Dank!
Antwort von:  empress_sissi
09.08.2021 22:21
Yeah, ich bin inspirierend xD Mit Vendettas kenne ich mich aus, hab nämlich tatsächlich italienische Vorfahren *gg* 😅
Antwort von:  Tiaiel
10.08.2021 10:06
Na das erklärt natürlich alles :D ich muss inzwischen sogar FFs umschreiben um euren Kommentaren Raum zu geben xD Verrückt
Von:  Traumfaengero_-
2021-08-09T16:20:01+00:00 09.08.2021 18:20
Was für ein Fest! Ich muss schon sagen, klasse!

Ich gestehe, dass ich von der Beschreibung dachte, dass es so verrückt klingt, dass ich es mir anschauen muss. Auch der Stil ist angenehm und einfach zu lesen. Nichts großartiges (positiv gemeint), sondern diese herrlcihe, leichte Art, die man locker flockig nebenher lesen kann und perfekt für derlei Kurzgeschichten gedacht ist. Du hast echt den perfekten Ton für diese kleine Geschichte getroffen.
Ich mag auch den Inhalt sehr gerne, dieses Spiel zwischen den beiden ewigen Rivalen und ich kann mit irgendwie immer vorstellen, dass die beiden auch ein solches Thema für ihre Streitigkeiten nutzen würden. Am besten gefällt mir vor allen, dass zum Schluss nicht klar ist, was denn dieses ganze Theater zu bedeuten hat. Meint er das ernst? War es nur ein Scherz? Das offene und wenig aussagekräftige Ende ist einfach herrlich! Auch die Vorstellung, wie Seto da so einfach frech geküsst wird... ja, mir gefällt diese Gesichte sehr gut!

Ganz liebe Grüße
Traumfänger
Antwort von:  Tiaiel
09.08.2021 19:40
Guten Abend Traumfänger ^^ Man muss die Feste feiern, wie sie fallen xD Genauso wie du es beschreibst sollte es auch sein, ich freu mich ^^ Der Schluss ist extra so gewählt um mir ein kleines Hintertürchen für eine evtl. Fortsetzung offen zu halten. Und ich wollte Jonouchi schon immer mal einen Vorteil verschaffen xD
Einen ganz ganz lieben Dank für das tolle Feedback!
Auf bald, Tia


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