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Zerreißprobe

- eine Marauders-Geschichte -
von

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Die gloreichen Vier

Wie jedes Jahr am ersten September schien das Gleis 9 ¾ auf dem Bahnhof King's Cross überfüllt zu sein. Jemand, der sich in der Zaubererwelt nicht weiter auskannte, hätte den Tag vermutlich für den Ferienanfang gehalten, an dem die vielen Familien, inklusive ihre zahlreichen Haustiere, alle auf einmal in die Ferien verreisen wollten. Dabei war es genau umgekehrt. Zauberer aus ganz Großbritanien waren hier zusammengekommen, um ihre Kinder für ein neues Schuljahr auf Hogwarts, dem Zaubererinternat, zu verabschieden.
 

"Also, Schatz, dann wünsche ich dir ein wunderschönes Schuljahr. Denk bitte daran, mir heute Abend noch eine Eule zu schicken, sonst mache ich mir Sorgen...", sagte Mrs Potter, als James sich endlich aus ihrer Umarmung gelöst hatte.
 

"Kein Alkohol, keine Drogen, Sohn!", unterbrach Mr Potter seine Frau mit fester Stimme. "Und... Ähm... Kein Augenverdrehen, wenn dein Vater zu dir spricht. Und ich will nicht noch mehr Eulen kriegen, dass du Professor Binns zu färben versuchst..."
 

"Das war Sirius!"
 

"...Oder die Schulbesen verhexst..."
 

"Ich bin fair im Quidditsch!..."
 

"...Oder dich nachts illegal im Schloss rumtreibst...", fuhr sein Vater unbeirrt fort, "Was du natürlich auch nie getan hast, ich weiß." Er schüttelte James die Hand.
 

"Keine Angst", grinste James. "Das darf ich inzwischen legal. Ich schick euch ne Eule!"
 

Und mit diesen Worten machte der dunkelhaarige Junge eine kurze Abschiedsgeste und hievte seinen Koffer in den Zug, bevor sein Vater ihm eine Predigt aufdrückte oder seine Mutter auf die Idee kam, ihm vor den Augen der ganzen Schule einen weiteren Abschiedskuss aufzudrücken. Warum verhielten sich eigentlich nur seine Eltern immer so peinlich?
 

James raufte sein Haar (seine Mutter hatte mal wieder versucht, es glattzustreichen), als er den schweren Koffer durch den engen Gang des Hogwarts Express schob. Er prallte fast mit einem Ravenclaw aus seinem Jahr, der ihm entgegenkam.
 

"Hi, James! In diese Richtung ist alles schon voll!", sagte der Ravenclaw-Junge. James drehte sich fluchend herum. Das war jetzt das fünfte Mal, dass er in diesen Zug stieg, und er hatte wieder vergessen, von draußen nach einem freien Abteil zu schauen und dann die nächste Tür zu nehmen. Wie es alle intelligenten Menschen machten.
 

Aber auch in die andere Richtung schien alles längst voll zu sein. James stöhnte. Von seinen Freunden war nirgends eine Spur. Langsam aber sicher überlegte er, sich einfach zu irgendwem ins Abteil zu setzen. Die meisten Schüler von Hogwarts mochten ihn ihn und wären froh gewesen, James Potter unter ihnen zu haben.
 

"James! James! Hier sind wir!", hörte er endlich doch eine bekannte Stimme. Peter Pettigrew, einer seiner Kumpels, winkte ihm heftig aus einem der abgelegensten Abteilen, bevor er von einem riesigen Siebtklässler, der einen Eulenkäfig balancierte, weggedrängt wurde.
 

James gab einen Laut des Protests von sich und schickte trotzdem an, sich mitsamt Koffer durch den Zug zu quälen. Er kam jedoch nur einige Schritte weit.
 

"Hi James! Wie war dein Sommer?", fragte ihn ein blondes Mädchen. James kannte sie vom Sehen und hatte bestimmt auch mal ihren Namen gewusst.
 

"War okay, und deiner? Alles klar?", antwortete er, lächelte und eilte durch den Gang, bevor sie die Chance hatte, ihm einen Platz in ihrem Abteil anzubieten.
 

Anscheinend gab es auf seiner Schule noch mehr Leute, die ihn kannten, und er sie nicht, so dass es einige zeit dauerte, bis James es schließlich zu dem Abteil schaffte, das Peter für ihn und die anderen freigehalten hatte.
 

"Endlich!", stöhnte er, als der endlich die Tür erreichte. Sirius Black, sein bester Freund, saß bereits drin und grinste ihn an. Sie hatten sich seit Anfang der Sommerferien nicht mehr gesehen. Wie nach jedem Sommer war Sirius auffällig blass geworden und trug einen teueren Umhang. Sein Lächeln hatte sich jedoch kein Bisschen verändert.
 

"Krone, mein teuerer Freund, welch ein Glück dich wiederzusehen!", sagte Sirius und grinste noch breiter, als er James half, sein Gepäck zu verstauen. "Ich hatte schon Angst, du würdest den Zug hier auch verpennen."
 

"Kauf dir ne andere Eule, wenn du so viel Wert auf meine Gesellschaft legst", grunzte James. Er war genau eine Woche zu spät in der Winkelgasse gewesen, in der sie sich treffen wollten, um Bücher zu kaufen. "Nächsten Dienstag", war in dem Brief von Sirius gestanden und woher hätte er wissen sollen, dass damit der bereits vergangene gemeint war?
 

James setzte sich hin und stierte aus dem Fenster, da ihm gerade nichts Gemeines über Sirius tolpatschige Eule einfiel. Der Zug bewegte sich zwar noch nicht, doch inzwischen durften bereits alle Schüler eingestiegen sein. Einige Eltern, die es ganz besonders eilig hatten, disapparierten sogar schon mit einem lauten PLOPP, das man selbst im Zug noch hörte. Die meisten winkten jedoch ihren Kindern oder kamen in Gruppen zusammen und unterhielten sich. Sein eigener Vater schüttelte gerade Hände mit Mr Longbottom, dessen Sohn Frank im selben Jahr war wie James.
 

Nicht weit von ihnen entfernt stand ein vornehm gekleidetes Ehepaar, dessen Gesichter James bekannt vorkamen. Vor allem das der dunkelhaarigen Frau von vornehmer Blässe erinnerte ihn an jemanden. Gerade hob sie ihre rechte Hand, lächelte und winkte leicht merklich jemandem im Zug zu. Dabei sprach sie etwas zu ihrem Mann.
 

James traf plötzlich der Schlag. "Pfote, sind das deine Eltern da draußen?"

Er hatte Mr und Mrs Black bisher nur auf Bildern gesehen.
 

"Sicher doch. Mein nutzloser Bruder fängt dieses Jahr an. Da bringen sie ihn doch persönlich zum Gleis", antwortete Sirius.
 

"Ach komm", ermahnte ihn Peter etwas unsicher. "Er ist immerhin dein Bruder!"

"Und ein viel besserer Sohn als ich", ergänzte Sirius und lachte trocken. "Hoffentlich stecken die ihn nach Slytherin, meine Eltern freuen sich und ich hab meine Ruhe vor ihm... Von mir haben die sich übrigens nicht mal verabschiedet," fügte er nach einer kurzen Pause hinzu und gähnte auffällig ausgedehnt. James tauschte einen Blick mit Peter. Sie fragten sich immer wieder mal, ob Sirius seine Familie wirklich so egal war, wie er vor ihnen immer tat... Aber andererseits, was sollten sie denn tun, wenn er nicht darüber sprechen wollte?
 

Eine Pfiff unterbrach die unangenehme Stille, die sich in dem Abteil eingenistet hatte und der Hogwarts Express kam langsam ins Rollen. James Eltern strahlten und winkten ihm enthusiastisch. Er stöhnte, zwang sich dann aber doch dazu, aus dem Fenster zu grinsen.
 

"Wo ist eigentlich Moony?", wunderte er sich schließlich, als der Zug aus dem Bahnhof rausfuhr und, unsichtbar für die Muggel, London durchquerte.
 

"Hatten sie dich in den Ferien im Keller eingesperrt oder was?", fragte Sirius. "Der ist doch neuerdings Vertrauensschüler."
 

"Die haben ihr eigenes Abteil!", fügte Peter hinzu.
 

James runzelte die Stirn. Nein, das hatte er nicht mitbekommen. Aber nun war ihm auch klar, weshalb in seinem eigenen Hogwarts-Brief kein Vertrauensschüler-Abzeichen gelegen war. Der brave, umsichtige Remus Lupin war natürlich ein viel besserer Kandidat, obwohl James in allen Fächern mühelos gleich gute Noten hatte.
 

"Na immerhin einer von uns. Moony und wer noch?"
 

"Keine Ahnung, wusste er auch nicht. Hoffentlich nicht Schniefellus für Slytherin!", grinste Sirius.
 

"Ach, das würde ihm doch gut tun. Vertrauensschüler haben ein eigenes Bad, oder? Vielleicht wäscht er sich endlich mal die Haare", antwortete James mit einer gespielten Hoffnung in der Stimme. Die vier "Rumtreiber", wie sie sich selbst mal nach einem Wutanfall von Professor McGonagall ("Ihr seid doch nichts als ein Haufen unerzogener, ignoranter Rumtreiber!") benannten, hatten schon seit langer Zeit vermutet, dass "Schniefellus" Snape, ihr liebstes Angriffsziel, seine fettigen Haare nur hatte, weil er sich für Gemeinschaftsduschen zu schade war.
 

"Ätzend wäre es aber trotzdem!", piepste Peters stimme todernst. "Einen Vertrauensschüler darfst du in der Pause nicht mal eben verzaubern!"
 

"Mach dir nicht in die Hose, Wurmschwanz!", ermahnte Sirius ihn. "Und ob James das kann! Oder, Krone?"
 

"Sicher, und außerdem ist Moony auch Vertrauensschüler. Mir doch egal, hinter was für nem Abzeichen Snape sich versteckt, man erkennt den doch am Geruch."

"Leider", setzte Sirius ernst hinzu.
 

Einige Minuten lang starrten alle drei aus dem Fenster, an dem Englands schönste Felder gerade vorbeizogen. Noch waren sie golden und sahen nach Erntedank aus, der herbstliche Verfall hatte noch nicht eingesetzt. James musste plötzlich an Hogwarts denken, worauf er sich im Augenblick noch freute. Wenn die Felder zu faulen anfingen, würde er sich bereits wieder zu Hause zu wünschen.
 

"Wie war euer Sommer sonst so?", unterbrach Peter schließlich das Schweigen.
 

"Nichts erzählenswertes", sagte Sirius. "Was ist mit dir, Krone? Frauen?"
 

"Nichts", sagte James möglichst beiläufig und starrte demonstrativ weiter aus dem Fenster. Er ahnte bereits, welchen Weg das Gespräch nehmen würde. Und tatsächlich kam die Antwort von Sirius wie aus der Pistole geschossen.

"Von wegen nichts. Die sind doch alle scharf auf dich. Wenn du mal endlich aufhören würdest, Evans hinterherzustarren..."
 

James wollte protestieren, doch dies wurde von Peters theatralischem "Oh Lily! Meine Lily! Warum magst du mich nur nicht?!" übertönt.
 

"Halt's Maul, Wurmschwanz", befahl er und versuchte überzeugend zu klingen. "Das stimmt doch überhaupt nicht."
 

"Ach nein?", antwortete Sirius spöttisch. "Gib's doch endlich auf. Die hasst dich."
 

"Nah, tut sie nicht. Evans steht auf mich, sie traut es sich nur nicht, es zuzugeben!"
 

Sirius hatte gerade den Mund aufgemacht, doch zu James Glück öffnete sich in diesem Augenblick die Abteiltür und Remus kam rein, ein golden Strahlendes "V" für Vertrauensschüler auf der Brust.
 

"Hi Streber!", begrüsste ihn James und grinste breit. Remus grinste zurück. Sein Haar war durch die Sonne ausgebleicht und er sah allgemein für seine Verhältnisse sehr gesund aus.
 

"Bevor ihr fragt: Evans," sagte Remus.
 

Sirius kapierte als erster, was die Frage zu der Antwort war.
 

"Ich kenne da wen, der gerade gerne Vertrauensschüler wäre!", sagte er. James warf mit einer Pakung Taschentücher nach ihm, die mitten im Abteil schweben blieb.
 

"Gute Reaktion," gratulierte James. "Ich werde in Zukunft mit schwereren Dingen werfen müssen."

Hey, Snivellus!

Am nächsten Morgen wollte James eigentlich gar nicht aufwachen. Es war schließlich der erste Schultag und er mochte alles andere lieber als Schule. Zudem hatten Sirius und er es am Vorabend doch gewaltig übertrieben. Jetzt, wo Remus Vertrauenssschüler war, hielt sie nichts mehr davon ab, bis spät in der Nacht noch im Gemeinschaftsraum Wiedersehen zu feiern. Nachdem die jüngeren Schüler ins Bett geschickt worden waren, hatten sie sich von den Hauselfen Butterbier bringen lassen, dazu zauberte Dung Fletcher wie aus dem Nichts einige Flaschen Odgens Feuerwhisky her. Es wurde eine lange Nacht.
 

Die Reue kam wie immer erst am Morgen danach. Nebenan brummte Sirius, als er sich im Bett aufsetzte, um sich zu strecken, und sich dann gleich wieder in die Kissen fallen ließ.
 

"Guten Morgen", knurrte er. "Hat jemand nen guten Spruch gegen Kopfweh?"
 

Von allen Seiten kamen verschlafene Antworten. Keiner der Gryffindors war gestern früh im Bett gewesen. Doch nichts half und sie krochen langsam aus den Betten. Frank Longbottom verteilte irgendwelches Kraut, das seine übervorsorgliche Mutter ihm mitgegeben hatte und das angeblich gegen alle Schmerzen half. Peter beschwerte sich jedoch, er hätte davon nur noch Bauchweh dazubekommen.
 

James zog sich an und sah in den Spiegel. Obwohl er seine Haare gekämmt hatte, sahen sie genauso durcheinander aus wie immer. Er fuhr mit der Hand dadurch und brachte noch mehr Unordnung hinein. Er fand, dass die Frisur ihm stand.
 

Geschlossen gingen die vier Rumtreiber runter in den großen Saal, der sich langsam mit mehr oder weniger ausgeschlafenen Schülern füllte. James gähnte.
 

"Mir ist schlecht", sage Sirius, als er den mit Essen gefüllten Tisch sah. "Hab ich gestern eigentlich irgendwas peinliches gemacht?"
 

"Naja, du hast Amelia Bones deine Liebe gestanden und dann hast du mit Dung Walzer getanzt, aber sonst eigentlich nichts", antwortete Remus. Er war vermutlich der einzige, der sich an den vergangenen Abend noch erinnern konnte.
 

"Amelia? Oh nein, hat Susan das gehört?"
 

"Frag sie doch?"
 

Sirius stöhnte.
 

"Wer von euch Idioten hat mich eigentlich abgefüllt? Ich würde ihm jetzt gern den Hals brechen."
 

"Keiner", grinste James. "Du hast dich selbst abgefüllt."
 

"Und warum habt ihr mich nicht zurückgehalten?"
 

Remus verkniff sich den Kommentar, doch sein Ich-hab's-geahnt-hättest-du-halt-auf-mich-gehört-Blick sprach Bände. Trotz der Beschwörungen von Sirius, ihm wäre schon beim Anblick von Essen schlecht, suchten sie sich Platz am Frühstuckstisch.
 

"Morgen, Evans!", sagte James im Vorbeigehen zu Lily. Gestern hatte er nicht die Gelegenheit gehabt, sie anzusprechen. Sie hatte sich mit einer Schar Freundinnen in einer Ecke des Gemeinschaftsraums abgesetzt und als er dann mutig und trunken genug war, fand James sie irgendwie nicht mehr. "Du siehst noch besser aus, als letztes Jahr! Wann gehen wir mal aus?"
 

Doch Lily drehte noch nicht einmal den Kopf zu ihm. Etwas enttäuscht setzte James sich zu Sirius an den Tisch und griff nach dem Haferbrei - er hatte mindestens ein "Lass mich in Ruhe, Potter!" erwartet.
 

"Pech gehabt, Krone", grinste Sirius.
 

James sah sich um. Am Tisch der Slytherins bemerkte er den kleinen Regulus Black, dessen äußere Ähnlichkeit mit Sirius nicht von der Hand zu weisen war. Doch im Gegensatz zu Tatze hatte der Sprechende Hut bei seinem Bruder "SLYTHERIN!" geschriehen, noch bevor Professor McGonagall ihm diesen überhaupt auf den Kopf gesetzt hatte. "Aus dem wird ganz sicher nichts", hatte Sirius kommentiert.
 

James Blick wanderte weiter nach rechts und traf schließlich ein Paar stechend schwarzer Augen, die sich zu zwei kleinen hasserfüllten Schlitzen verengt hatten. Es war Severus Snape. Der dürre Junge mit den fettigen Haaren und einer scheusslichen Hackennase war über den Sommer kein Bisschen brauner geworden. Statt dessen sah er genauso abstoßend aus, wie eh und je.
 

"Guck mal, da ist Schniefellus", stoß James Sirius mit dem Ellenbogen an. "Ich hatte gehofft, er hat sich in den Sommerferien selbst vergiftet, oder so."
 

"Unkraut vergeht nicht", antwortete Sirius altklug und nahm von Frank Longbottom seinen Stundenplan entgegen. "Mist, dieses Jahr haben wir nicht mehr Verwandlung mit den Slytherins!"
 

"Schade, keine Unfälle mehr...", grinste James. Letztes Jahr hatten sie es geschafft, Snape, selbstverständlich unbeabsichtigt, in eine Teekanne und einen rosa Frosch zu verwandeln. Dabei hatten sie die Show so gut abgezogen, dass Professor McGonagall, die Lehrerin für Verwandlung, ziemlich beeindruckt von ihrem Können, Slytherin am Ende sogar Punkte abgezogen hatte.
 

"Schaut euch mal den Freitag Nachmittag an!", mischte sich Remus ein. "Das kann nicht ihr Ernst sein, Doppelstunde Binns am Schluss der Woche zu setzen!"
 

"Passt doch, Binns lässt sich hervorragend schwänzen", antwortete Sirius gelassen. "Dafür haben wir vor dem Mittagessen Muggelkunde und Verteidigung gegen die dunklen Künste. Und hey, Mittwoch Nachmittag ist frei! Ist doch wunderbar."
 

"McGonnagal am Montag Morgen stresst mich mehr", sagte Peter. Er war nicht gut in Verwandlung. "Und heute haben wir gleich Runen..."
 

"Du hast Runen, Wurmschwanz", korrigierte ihn Sirius und gähnte - so richtig fit war er immer noch nicht. "Ich hab Pflege magischer Geschöpfe gewählt. Aber grüß Schniefelli von mir."
 

James nickte lediglich zustimmend, denn sein Mund war zu voll, um zu sagen, wie blöd Peter doch gewesen war, alte Runen zu wählen.
 

"Wir sehen und dann erst in der dritten Stunde wieder - Kräuterkunde", sagte Remus. "Ich hab Arithmantik mit Frank."
 

Er war fertig mit dem Essen und machte sich gleich auf den Weg. Professor Vector erwartete absolute Pünktlichkeit.
 

Auch James wollte sich gerade erheben, als Sirius plötzlich seine Schulter antippte.
 

"Hey", sagte er leise und deutete mit dem Kopf auf den Slytherin-Tisch, wo Snape gerade die letzten Bissen aufaß. "Lass mal rübergehen."
 

Eigentlich wollte James sich lieber noch fünf Minuten hinlegen, bevor sie sich zum Verbotenen Wald aufmachten, aber folgte ihm trotzdem rüber. Ein kurzer Blick zum Lehrertisch versicherte ihm, dass dieser bereits leer war. Auch am Tisch der Slytherins waren nur noch wenige Schüler zu sehen.
 

"Hi, Schniefellus", sagte Sirius und sah auf Snape herab. "Wie war dein Sommer?"
 

Snape erhob sich rasch.
 

"Besser als deiner, Black", sagte er einfallslos. Besonders wortgewandt war Snape noch nie gewesen. James grinste herablassend.
 

"Oh, ich nehme an, er hat sich einen Wurm zum Haustier angeschafft... Oder... Hast du vielleicht sogar [í]Freunde gefunden, Schniefellus?"
 

"Potter, du...", James merkte, wie Snapes Hand in seinem Umhang verschwand. Sofort hatte er selbst seinen Zauberstab gezogen.
 

"Nicht so voreilig, Schniefelchen. Du wirst mich doch nicht etwa angreifen wollen?"
 

Einige Meter entfernt quiekte Peter irgendwas, doch zu leise, um ihn zu verstehen. James sah Sirius an. Ein bösartiges Grinsen machte sich auf dessen Gesicht breit.
 

"Hast du eigentlich Schniefelchens Mutter gesehen, Krone?", sagte er. "Ich habe sie gleich an der Frisur erkannt. Kein Wunder, dass sie keinen Mann hat, um sie zu begleiten..."
 

Ein greller Blitz erhellte die Halle und Sirius prallte plötzlich gegen die Wand. Er fiel auf den Boden und schnappte nach Luft.
 

"Sprich - nie - wieder - von - meiner - Mutter", sagte Snape und näherte sich Sirius mit erhobenem Zauberstab. Wo gerade noch der gehetzte Blick gewesen war, herrschte nun blanke Wut. Mehrere Leute, die die Szene beobachtet hatten, hielten den Atem an.
 

"Expelliarmus!", rief James, bevor Snape etwas tun konnte. Im selben Augenblick erhob auch Sirius den Zauberstab und richtete ihn auf Snape.

"Furunculus!"
 

Hässliche rote Blasen quollen in Snapes Gesicht. Er heulte auf. James wusste aus eigener Erfahrung, wie schmerzhaft die Auswirkungen des Fluchs waren. Aber das war ihm egal. Er lachte, als Snape fast blind nach seinem Zauberstab suchte, denn die Haut um seine Augen war aufgequollen.
 

"WAS IST HIER LOS?", hörten sie plötzlich die wütende Stimme von Professor McGonagall.
 

"Snape hat Sirius angegriffen, Professor", sagte James und deutete auf Sirius, der immer noch auf dem Boden saß und mit dem Rücken an die Wand lehnte. Nun gab er sich die größte Mühe, möglichst verletzt auszusehen.
 

"Zehn Punkte von Slytherin, Mister Snape", sagte Professor McGonagall teilnahmslos.
 

"Aber Professor, Black hat..."
 

"Egal, was Black getan hat, Sie haben sich provozieren lassen", antwortete Professor McGonagall. "Begeben Sie sich jetzt in den Krankfenflügel."
 

James zeigte Snape hinter McGonagalls Rücken heimlich den Mittelfinger.
 

"Und zehn Punkte von Gryffindor für den Furunculus-Fluch", fuhr die Lehrerin für Verwandlung fort. James und Sirius fingen gleichzeitig an zu protestieren.
 

"Er hat sich doch nur verteidigt!"
 

"Es war Notwehr!"
 

"Entwaffnen hätte völlig gereicht. Fehlt ihnen etwas, Mister Black? Wenn nicht, dann begeben Sie sich beide jetzt besser zum Unterricht."
 

James sah Sirius ungläubig an. Professor McGonagall war die Hauslehrerin von Gryffindor, was sie aber noch nie daran gehindert hatte, dem Haus Punkte wegzunehmen. Und dennoch waren beide immer aufs Neue erstaunt, wie locker sie mit den Aussichten auf den Hauspokal umging. Beide sahen sie noch einmal wie eine Hochverräterin an (was der Hexe nichts anzuhaben schien) und verließen schließlich die Große Halle.

Das vergessene Buch

(A/N: Öhm, HALLO? Liest das hier überhaupt jemand? Denn der Resonanz nach eigentlich nicht... Dann kann ich es mir eigentlich auch sparen, den Rest hochzuladen, interessiert ja eh keinen... T_T)
 

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Die erste Schulwoche verging wie im Flug. In allen Fächern waren die Lehrer erstmal damit beschäftigt, ihnen einen Vortrag über die ZAGs zu halten, die am Jahresene auf sie warteten, und gaben ihnen gleich eine Menge Hausaufgaben auf. Es sah nicht gut aus für dieses Jahr, denn begabt oder nicht, um Aufsätze kam keiner der vier Rumtreiber herum und somit blieb ihnen kaum Zeit für etwas anderes.
 

So waren sie alle genau wie der Rest der Gryffindors sehr froh, als ihnen am Freitag Morgen bewusst wurde, dass ihr erstes Wochenende in diesem Schuljahr schon beinahe angefangen hatte. Dementsprechend locker gingen sie den Tag an. Muggelkunde war sowieso das lockerste Fach in der Woche. Dieses Jahr würden sie den Aufbau der Gesellschaft der britischen Muggel durchnehmen, was für ihr Leben ungefähr genauso wichtig war, wie Skelegro brauen zu können.
 

Professor Skibbers erklärte ihnen gerade das System von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe.
 

"Was ist mit Ihnen, Potter?", sprach sie plötzlich James an. Dieser war damit beschäftigt gewesen, Sirius heimlich auf den Rücken einen Zettel zu kleben, auf dem "Ich bin ein Squib!" stand.
 

"Äh, ich, äh, würde alles tun, was der Staat von mir verlangt!", antwortete James auf gut Glück. "Hauptsache, ich muss nicht arbeiten!"
 

"Potter würde doch eh kein Geld kriegen, Professor", rief Sirius rein und schlug James gegen die Hüfte, als er den Zettel entdeckte. "Assozialen gibt der Staat kein Geld!"
 

Dabei grinste Sirius breit, so dass James selbst mit am lautesten mitlachte. Professor Skibbers beschloss, den Kommentar zu ignorieren und sprach unbeirrt weiter:
 

"Und was ist, wenn der Staat Ihren Tod verlangt und Sie erschießen will?"
 

"Ääh..."
 

"Genau, Professor, Potter kriegt kein Geld, weil er potentieller Erschießungskandidat ist!", mischte Sirius sich wieder ein. "Zumindest fliegt er wie einer!"
 

"Immerhin fliege ich nicht wie ein Henker!", parierte James. Sirius schaute einen Augenblick lang pikiert - in der ersten Klasse war er, als sie fliegen lernten, fast in einen Baum und anschließend in Madam Hooch reingeflogen. Diese Geschichte verfolgte ihn nachwievor, auch wenn er den Besen inzwischen ausgezeichnet beherrschte.
 

"Nicht wie ein Henker! Eher wie ein Selbstmörder!", stimmte Frank Longbottom ein.
 

"Ein Selbstmordattentäter!", lachte James.
 

Professor Skibbers seuftze und bettelte vergebens um Ruhe.
 

Auch Verteidiung gegen die dunklen Künste war nicht ernster zu nehmen. Professor Quirrel konnte sich gegen die Klasse einfach nicht durchsetzen. Zudem ging das Gerücht um, er hätte Angst im Dunkeln und sei nie etwas größerem als einem Grindeloh gegenübergestanden.
 

"Ich wünschte, wir hätten einen Auror als Lehrer... Mom hat mir erzählt, als sie in Hogwarts war, hatten sie einen!", flüsterte Peter.
 

Der dürre, kleine Mann ermahnte sie, wie schwer die ZAG-Prüfungen sein würden und wiederholte Irrwichte, die "ganz sicher in der Prüfung drankommen würden". Es waren Kreaturen, die sich in das verwandelten, wovor sein Opfer am meisten Angst hatte. Die Klasse sprach ihm mehrmals brav "Riddikulus!" nach und wurde in die Mittagspause entlassen. Immerhin sollten sie sich als Hausaufgabe lediglich überlegen, was ihre größte Angst ist und wie man sie bekämpfen könnte.
 

"Mann, hab ich Hunger...", murmelte James, als sie durch den immer voller werdenden Gang liefen und fuhr mit der Hand durchs Haar. "OH!"
 

Er stolperte über etwas und viel fast hin. Vor ihm war etwas kleines - ein Erst- oder vielleicht Zweitklässler. Seine Krawatte trug die Huffelpufffarben. Ohne auch nur ein Wort der Entschuldigung lief er weiter.
 

"Kleines Wiesel", fluchte James und flüsterte "Diffindo!"
 

Die Tasche des Jungen riss plötzlich an der Naht und all seine Habseligkeiten fielen auf den Boden. Remus seufzte.
 

"Krone, Mann, kannst du das nicht machen, wenn ich nicht da bin?"
 

"Mein lieber vertrauensschülernder Freund", James legte ihm einen Arm um die Schulter, "Ich glaube, du siehst die Sache völlig im falschen Licht. Ich habe gerade eine gemeine und hinterhältige Attacke erfahren und mich lediglich gewehrt. Nicht wahr, Tatze?"
 

Es kam keine Antwort.
 

"Wurmschwanz, wo ist Sirius hin?", fragte James überrascht.
 

"Was weiß ich... Bestimmt aufs Klo oder so."
 

Sie gingen eilig weiter, bevor der Hufflepuff-Junge kapierte, wie seine Tasche so plötzlich reissen konnte.
 

"Oh, Moment... Halt!", blieb James plötzlich stehen. Remus und Peter sahen ihn überrascht an.
 

"Ach Mist, ich hab mein Dunkle-Künste-Buch im Klassenzimmer liegen lassen!", fluchte James. "Geht sonst schon mal vor, ich hol's nur schnell."
 

Mit diesen Worten drehte er sich um und eilte zum Verteidigung gegen die Dunklen Künste-Raum. Er betete, Professor Quirrel würde noch nicht beim Mittagessen oder im Lehrerzimmer sein.
 

Und er hatte Glück. Die Tür war nicht abgeschlossen. James schob sie vorsichtig auf, doch der Anblick, der sich ihm eröffnete, zwang ihn, abrupt stehen zu bleiben.
 

Ein Pärchen küsste sich ausgelassen in dem leeren Klassenzimmer. James erkannte gleich den Jungen, der mit dem Rücken zu ihm stand. Nur einer in Hogwarts hatte diese langen schwarzen Haare, die so gekonnt lässig auf seine Schultern fielen: Sirius Black. Er umarmte gerade stürmisch ein Mädchen, das auf dem Tisch saß und ihre Beine um die Hüften von Sirius geschlungen hatte. James konnte nicht erkennen, wer das war - es interessierte ihn auch nicht wirklich. Zudem würde Tatze ihm eh bald genug davon erzählen.
 

"Alter Casanova", grinste James und wollte gerade gehen, als ihn plötzlich der Schlag traf. Horror erfüllte ihn, als er die roten Haare des Mädchens erkannte. Es war zweifelsohne Lily, die da mit seinem besten Freund rummachte. Just in diesem Augenblick öffnete sie kurz ihre grünen Augen und blickte James direkt und herausfordernd an. Als dieser voll Panik wegsah, schloss sie die Augen wieder und küsste Sirius weiter, als wäre nichts gewesen.
 

James wusste nicht, was er machen sollte. Er wollte reinplatzen, sie anschreien, Sirius verprügeln - doch im selben Augenblick wollte er einfach nur weg von alledem. Seine Knie zitterten. Es war passiert, es passierte gerade jetzt vor seinen Augen und es war zu spät, noch etwas zu tun. James schloss die Tür wieder und blieb regungslos stehen.
 

Einige Augenblicke später rannte er aus voller Kraft durch die Gänge. Er wusste nicht wohin. Ganz sicher nicht zu den anderen. Er hatte keinen Hunger mehr. Er wollte, konnte jetzt keinen sehen. Waren das Tränen in seinen Augen? Nein, James wollte jetzt von keinem gesehen werden.
 

Er stürmte die Treppen hinab und rannte ohne nachzudenken aufs leerstehende Quidditch-Feld.
 

"Accio Sauberwisch!", rief James und einen Moment später war der Besen fest in seiner Hand. Irgendwo hatte er so ein Fenster zerbrochen, doch das war ihm egal. Er zauberte einen Katscher und einen Schläger aus dem Mannschaftsraum zu sich. Das war genau das, was er gerade brauchte. Der Klatscher raste mit einer wahnwitzigen Geschwindigkeit auf ihn zu, und James schlug aus voller Kraft dagegen. Der Katscher machte in der Luft kehrt und zielte auf seinen Kopf. Diesmal schlug James so fest drauf, als würde er ihn zerbrechen wollen. Doch der schwarze Ball flog im Kreis um ihn und griff ihn von hinten an. James scheuerte ihn fest zu Boden und umfasste den Schläger noch stärker. Beide stiegen immer höher.
 

Er wusste nicht, wie lange sein Kampf gegen den Katscher dauerte. Er haute immer und immer wieder dagegen, bis er völlig ausser Atem und verschwitzt war. Mit jedem Schlag fühlte James seine ganze Verzweiflung aus ihm heraussteigen. Es blieb nur noch die Wut. Am liebsten wollte er alles um sich herum zerschlagen. Er wollte nichts und niemanden mehr sehen.
 

Erschöpft schickte James den Ball wieder in seine Kiste und warf den Schläger auf den Boden. Er fühlte sich leer. Sein Sauberwisch stieg immer höher in die Luft, bis er schließlich gerade noch genug Sauerstoff zum Atmen hatte. Das Quiddisch-Feld und die Tribünen waren zu winzigen Punkten geworden. Einige hundert Meter unter sich sah er die Spitze des Astronomie-Turms herausragen.

James beugte sich nach vorn und ließ den Besenstiel los. Seine Arme und Beine baumelten nun schlaff in der Luft, während sein Körper auf dem harten Holz ruhte. Er ließ den Kopf runterhängen, so dass ihm seine nutzlose Brille beinahe von der Nase rutschte, und sah sich das Grün des Qudditsch-Felds aus der Höhe an.
 

James kostete es keinen müden Gedanken, seinen Besen gerade zu halten. Es war der beste Ort, um nachzudenken.
 

Warum gerade Tatze?
 

Es war sein bester Freund, der einzige, dem er je erzählt hatte, wie viel Lily ihm eigentlich bedeutete. Und Sirius selbst hatte nie auch nur das geringste Interesse an ihr bekundet. Hätte er James doch wenigstens gesagt, dass da was läuft. Doch Tatze hatte es vorgezogen, sich hinter seinem Rücken an Lily ranzumachen. Lily Evans und sein bester Freund. Es war der schlimmste Alptraum.
 

James fühlte sich verraten. Insgeheim wusste er, dass er sich schon immer vor dem Gesehenen gefürchtet hatte. Und nun machte alles Sinn. Darum also hatte Lily ihn vollends ignoriert. Darum hatte sie auch Sirius heute morgen begrüsst. Darum sagte Sirius immer und immer wieder, sie würde ihn hassen. Wie lang es wohl schon hinter seinem Rücken vor sich ging? James war sich nicht sicher, ob er das wirklich wissen wollte.
 

Almählich wurde es dunkel. Als sein Bauch knurrte, merkte James, dass er Hunger hatte. Doch er hatte keine Lust, etwas zu essen. Wie lange er wohl schon weg war? Peter und Remus machten sich bestimmt Sorgen. Unten im Schloss brannten Lichter. Am Waldesrand konnte er die Laterne von Hagrid erkennen.
 

Die Schule war zweifelsohne schon vorbei. Er hatte eine Doppelstunde Binns verpasst. Na dann, sollen sie ihn doch nachsitzen lassen. Wegen dem Fenster war er sowieso schon dran. War doch egal, weil ab jetzt alles egal war. Hogwarts ohne Sirius und ohne Lily machte keinen Sinn mehr.
 

James stieg langsam hinab auf die Höhe des Fensters zu seinem Schlafsaal, murmelte "Alohomora!" und stieg hinein. Zum Glück waren alle noch unten im Gemeinschaftsraum.
 

Der dunkelhaarige Junge warf sich so wie er war aufs Himmelbett und ließ die Vorhänge runter.

Verräter, Vertrauensschüler, Versager

Ja sagt mal, muss man hier denn unbedingt Slash schreiben, um beachtet zu werden? Wenn man die Anzahl Hits nimmt, die die Fanficiton hier hat und durch zwei teilt, kommt man immer noch auf gut 100 Leute, die in die Story zumindest mal reingelesen haben. Wieso sind da dann keine 100 Kommentare? Ich versteh die Welt nicht mehr...
 

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Er saß einfach nur da und sah Sirius und Lily beim küssen zu. Er hatte nicht die Kraft, sich zu erheben und etwas zu sagen. Es war auch viel zu spät.
 

Plötzlich merkte er, dass das Haar, durch das Sirius mit seiner Hand fuhr, kürzer und heller war als das von Lily. Es war gar nicht Lily, die Sirius vor seinen Augen mit Küssen zu ersticken drohte. Es war Remus. So war das also.
 

Im nächsten Augenblick verwandelte Sirius sich in Snape. Snape küsste Remus nun stürmisch. Obwohl, nein, es war wieder Lily. Lily Evans in Snapes Armen. Sie drehte den Kopf zu ihm und lächelte.
 

"James!"
 

Nein, nein, das war unmöglich. Das konnte alles gar nicht wahr sein.
 

"James, wach auf!", hörte er Peter über ihm sagen. Langsam öffnete er die Augen, unschlüssig, ob er an dem Bild in seinem Kopf festhalten sollte.

Es war also nur ein Traum gewesen. Er war so froh, dass die Szene vor seinen Augen nicht wirklich passiert war. James hätte nicht gewusst, was er tun sollte. Doch nun war ja alles wieder in Ordnung. Glück gehabt.
 

James gähnte ausgiebig, streckte sich im Bett und sah dann zum ersten Mal Peter an, der ihn geweckt hatte. Der Junge war bereits voll angezogen. Wohl in der Hoffnung, das Licht würde ihn wecken, hatte er die Vorhänge von James Himmelbett aufgezogen. Geblendet kniff James die Augen zusammen, rieb sie und gähnte.
 

Bis auf sie beide war das Zimmer leer. Alle Betten waren gemacht.
 

"Wieviel Uhr ist es?", fragte James, der noch immer nicht richtig aufgewacht war.
 

"Schon nach zwölf. Du hast geschlafen wie ein Stein", plauderte Peter. "Wo hast du gestern eigentlich gesteckt? Wir dachten schon, Quirrel hätte dich verzaubert. Hättest ruhig sagen können, dass du Geschichte blaumachst. Binns hat es aber gar nicht bemerkt, der weiß vermutlich eh gar nicht, wie du heißt. Aber was hast du den ganzen Nachmittag lang gemacht? Wir haben uns echt Sorgen gemacht, Mann..."
 

James hatte Mühe, Peter zu folgen. Wo war er gestern gewesen? Plötzlich erinnerte er sich wieder an die Szene im Verteidiung gegen die Dunklen Künste-Klassenzimmer. Seine Hand tastete nach seiner Brille auf dem Nachttisch. Er fand sie schließlich neben dem Kissen - anscheinend hatte er nicht mal daran gedacht, sie abzusetzen. Ihm viel auf, dass er noch immer voll angezogen war.
 

"Ich habe dann noch etwas Quidditch trainiert... Hatte keinen Bock auf Geschichte. Hab gar nicht gemerkt, wie es spät wurde und bin dann gleich ins Bett gefallen", log er.
 

Peter schluckte die Lüge einfach.
 

"Jedenfalls dachte ich, ich geh dich mal wecken, nicht dass du auch noch Lunch verpasst."
 

James Bauch knurrte plötzlich laut. Dem Jungen fiel wieder ein, dass er seit gestern morgen nichts gegessen hatte. Der Hunger meldete sich nun deutlich wieder.
 

"Ich dusche dann und komme runter. Geh ruhig schon zu den anderen, Wurmschwanz", sagte James und gab sich die größte Mühe, normal zu wirken. Peter gehorchte.
 

Als sich die Tür zum Schlafraum schloss, stand James auf, holte ein Handtuch und frische Kleidung und ging zu den Duschen. Er wollte nicht runter, denn Sirius war dort. Ob Lily ihm gesagt hatte, dass er sie erwischte? Nein, vermutlich saß Tatze gerade mit Moony am Tisch, und machte blöde Witze über Snape. Und dann würde er reingehen und eine peinliche Stille würde über den Tisch der Gryffindors fallen. Und Sirius würde sich im Geheimen denken, was sein Freund doch für ein Idiot war. Und Lily würde ihn wieder mit diesem Blick ansehen wie gestern.
 

Nein, James wollte sie alle nicht sehen. Vielleicht sollte er einfach in die Küche gehen und sich von den Hauselfen beschenken lassen? Natürlich würden Peter und Remus noch mehr unangenehme Fragen stellen, aber was kümmerte ihn das.

James fand den richtigen Hahn und drehte das Wasser auf. Langsam klärte sich das Chaos in seinem Kopf. Er war kein Feigling. Er würde sich jetzt anziehen, runter in den Großen Saal gehen und sich so verhalten, als wäre nichts passiert. Was würde es denn bringen, vor aller Augen ein Eifersuchtsdrama abzuziehen? Nur dass die ganze Schule über ihn lachte. Dass Lily und Sirius über ihn lachten, war schon genug. Er würde ihnen nicht noch mehr Gründe dafür liefern.
 

Und heute Abend würde James vor Lilys Augen mit Amelia Bones flirten und hoffen, dass ihr Bruder Edgar ihn dafür nicht bei lebendigem Leibe frisst. Und Snape sollte beten, dass er ihm heute nicht über den Weg lief.

Mit diesem Gedanken betrat James den Großen Saal.
 

"Guten Morgen, mein süßer kleiner Jamie", grinste Sirius ihn an. Offensichtlich wusste er von nichts. "Bist du auch schön ausgeschlafen?"
 

Ohne ihm eine Antwort zu geben, setzte James sich neben Remus und nahm sich ein Stück Toast. Lily war zum Glück nirgends zu sehen.
 

"Wo hast du gestern gesteckt?", fragte Sirius.
 

"Quidditch trainiert."
 

Er biss in seinen Toast rein.
 

"Was machen wir heute?", fragte Peter und sah zu Sirius.
 

"Keine Ahnung. Krone?"
 

"Mir egal."
 

"Alter, ist alles okay mit dir?"
 

Sirius klang besorgt. Zum Teufel mit Sirius. James nickte.
 

"Wie wär's mit Quidditch?", schlug Peter plötzlich vor. "Oder, Tatze? Die Auswahl ist doch schon nächste Woche?"
 

Sirius wollte dieses Jahr versuchen, als Treiber in die Gryffindor-Hausmannschaft zu kommen. Bis vor einem Tag hatte James sich noch auf die mögliche Aussicht gefreut, seinen Kumpel während der oft anstrengenden Spiele in der Nähe zu haben. Er hatte natürlich auch sofort vorgeschlagen, in jeder freien Minute mit ihm zu trainieren.
 

"Ich glaube nicht, dass ich mitspielen will", sagte James.
 

"Was soll denn das?", Remus sah überrascht von seinem Teller auf.
 

"Ich hab einfach nur keinen Bock, mit euch Quidditch zu spielen, wo ist das Problem?", explodierte James. Hatten sie sich jetzt alle gegen ihn verschworen? Bilder von gestern Abend stiegen ihm in den Kopf.
 

"Sag mal, Jamie, hast du heute irgendwie deine Tage?" sagte Sirius deutlich sauer. "Oder sind wir dir einfach zu schlecht, oh großer Quidditch-Star?"
 

"Oh, halt's Maul, Tatze!", mit diesen Worten erhob James sich vom Tisch und ging. Er hatte genug gehabt.
 

Seine Freunde blieben mit geöffneten Mündern sitzen. Keiner von ihnen rannte ihm nach. Nicht, dass James das erwartet hätte. Aber es machte ihm die Entscheidung leichter. Ein Verräter, ein Vertrauensschüler und der kleine Speichellecker Wurmschwanz - das waren definitiv nicht die Leute, die er um sich haben wollte. Hogwarts hatte genug andere Schüler und jeder von ihnen würde sich freuen, mit James Potter befreundet zu sein.
 

Jeder ausser Lily, vielleicht. Sie hatten alle Recht gehabt. Sie hasste ihn wohl wirklich.
 

---
 

"Hey, James, schon gehört?", sprach Frank ihn an, als er durch das Portraitloch kletterte. "Unser erstes Spiel ist in einem Monat gegen Slytherin! Darius hat drei Mal die Woche Training angesetzt."
 

"Was - schon? Aber die Auswahl ist doch erst..."
 

"Mittwoch", beendete Darius Conolly, der Teamchef, den Satz. "Ich will, dass das ganze Team da ist. Wenn du dieses Jahr wieder nachsitzen musst, können wir gleich einen neuen Sucher mit auswählen."
 

Darius' Augen funkelten James bedrohlich an, doch dieser wusste, dass er es nicht ernst meinte. James hatte es noch nie versäumt, einen Schnatz zu fangen, einen besseren Mann für sein Team würde Darius lange suchen müssen. James lachte.
 

Teufel auch. Er war sportlich, er war beliebt, er sah gut aus. Er brauchte keine Gang, um sich in Hogwarts wohl zu fühlen.
 

"Yo Amelia, schon was vor heute?"
 

Die hübsche Amelia Bones sah zu James hoch und lächelte.
 

"Nein, Potter, noch nicht", sagte sie erwartungsvoll.

"Spinnst du total?"

A/N: Mit diesem Kapitel hab ich gekämpft... Ich hab's als zweites gleich nach dem Anfang geschrieben und bis heute immer wieder überarbeitet, ich glaube, mehr kann ich da nicht rausholen. Eigentlich ist es auch zu kurz, aber ich wollte das, was noch kommt, hier nicht mehr mit reinsetzen. Naja, lest einfach selbst *_*
 

Kommentare und Kritik? Ja, bitte, mit Malfoys obendrauf!
 

---
 

Die nächsten Tage waren miserabel. James vermied es immer noch, mit den Rumtreibern, insbesondere mit Sirius, zu reden und diese sprachen ihn entgegen seinen Erwartungen nicht darauf an, was los war. Während Remus und Peter ihn normal behandelten, schien Sirius deutlich sauer zu sein. Dies wiederum machte James wütend.
 

Zudem wurde es ihm zunehmend langweilig. Er hatte zwar genug Freunde, auch in anderen Häusern, doch sie alle schienen keine Meinung zu haben. Als er einmal versuchsweise behauptete, die Erde drehe sich um den Mond, nickte Amelia Bones bewundernd und versicherte ihm, er habe ihr die Augen geöffnet. Daraufhin hatte James keine Lust mehr, sich weiter um sie zu bemühen. Auch Snape zu demütigen machte allein überhaupt keinen Spaß.
 

Es war erst am Donnerstag Abend, dass Sirius ihn auf dem Weg von den Treibhäusern zurück ins Schloss ansprach.
 

"James, wir müssen reden."
 

War das noch nötig? Lily hatte ihm doch wohl erklärt, was passiert war. James folgte Sirius wortlos bis in den Gryffindor-Turm, wo sie direkt die Treppe zum Schlafsaal hinaufstiegen.
 

"Du bist ja ganz ohne Gefolge heute", sagte James kühl, als Sirius die Tür hinter ihnen schloß. Er setzte sich nicht, auch im Stehen war Sirius größer als er.
 

"Was soll das alles?", fragte Sirius. "Was hast du für ein Problem?"
 

"Kein Problem. Alles in bester Ordnung."
 

"Dann hör auf dich zu verhalten, wie der letzte Idiot!"
 

"Tue ich nicht."
 

"Nein, du hast auch nur vergessen, wer deine Freunde sind. Was ist in dich gefahren, Krone? Hat Snape dich vergiftet oder was?"
 

"Was soll die Show eigentlich?", antwortete James, wie er hoffte, sehr beherrscht. "Du musst dich schon zwischen Lily und mir entscheiden, Kumpel."
 

"Was?"
 

"Was sag ich, du hast dich längst entschieden. Nette Show, übrigens. Aber dann erwarte nicht, dass ich das schlucke," fuhr James fort und musterte eindringlich die Wand rechts hinter Sirius' Kopf.
 

"Was?", fragte Sirius wieder. "Wovon sprichst du?"
 

"Lily und du. Ich hab euch gesehen. Letzten Freitag, nach Verteidigung.", sagte James. Und ergänzte: "Du hättest es mir wenigstens sagen können."
 

Sirius sah ihn nur verdutzt an. Hatte er geglaubt, James würde nie dahinter kommen?
 

"Ich dachte, wir hätten sowas wie einen Ehrenkodex. Ich hab mich daran immer gehalten. Das hat der noble Mr Black wohl nicht nötig..."
 

"Spinnst du total? Ich hatte nie was mit Lily!", antwortete Sirius.

James wollte sarkastisch lächeln, doch alles, was er aus sich rauskriegte, war ein kurzes und bitteres Auflachen.
 

"Du bist nicht nur ein feiger Verräter. Du bist auch noch ein Lügner. Ein mieses kleines Arschloch. Ich fasse es nicht. Und du willst in Gryffindor sein? Der Hut hat sich wohl geirrt."
 

In diesem Augenblick schlug Sirius plötzlich zu. James hatte sich in seinen eigenen Bitterkeit und Wut zu sehr gefallen, so dass die Faust völlig unerwartet kam.
 

Einige Sekunden saß James einfach nur auf dem Bett, auf das die Wucht des Schlages ihn geschleudert hatte und starrte seinen ehemals besten Freund ungläubig an. Dann sprang er auf und packte Sirius am Kragen. Plöztlich hatte er nur noch den Wunsch, ihm weh zu tun. Beide verloren das Gleichgewicht und fielen auf den Boden ohne einander loszulassen. Stumm führten sie ihren Kampf fort, rollten sich hin und her, jeder in dem Versuch, die Oberhand zu gewinnen. James hatte sich noch nie ernsthaft geprügelt, erst recht nicht mit Sirius. Er schlug ziellos zu, wusste, dass er auch Schläge einfing, ignorierte das aber.
 

Plötzlich kreischte eine hohe Mädchenstimme. Die Tür zu ihrem Schlafsaal knallte und jemand rannte die Wendeltreppe hinunter. James und Sirius hielten beide inne und sahen auf zur Tür. Einen Augenblick später sahen sie sich gegenseitig an. Sirius Nase war blutig und angeschwollen, sein Hemd war gerissen und voll Blut. Auch James war voll von Sirius Blut. Seine Brille lag zerbrochen einige Meter entfernt, sein Kiefer schmerzte. Er ließ Sirius los und stand auf, nur um sich gleich darauf an die Wand gelehnt auf den Boden zu setzen.
 

"Accio Brille! Occulus Reparo!" sagte er. Dann blieb er einfach sitzen. Seine Wut auf Sirius schien mit den Schlägen rausgegangen zu sein, nun hatte er nichts mehr zu sagen.
 

Sirius hielt sich ein Taschentuch vor die Nase, um das Blut zu stoppen. "Letzten Freitag", sagte er, "Bin ich gleich nach Verteidigung zum Mittagessen gegangen. Ich war lange vor dir da. Wen immer du mit Lily gesehen hast, ich war's nicht."
 

James schaute ihn nur an.
 

"Du kannst Moony und Wurmschwanz fragen, wenn du mir nicht glaubst. Glaubst du wirklich, ich würde hinter deinem Rücken mit ihr rummachen?"
 

"Nein."
 

"Dann glaub mir, dass ich es nicht war. Mehr kann ich dir nicht sagen."
 

Die Tür öffnete sich schlagartig und Remus stürmte hinein, gefolgt von Amelia Bones, die immer noch unter Schock zu stehen schien und ununtebrochen die Szene schilderte, die sich ihr eröffnet hatte. Remus blieb stehen und sah einige Minuten lang schweigend auf seine beiden Freunde hinab.
 

"Habt ihr eure Probleme jetzt geklärt?", frage er schließlich, ohne Amelia zu beachten.
 

Sirius blickte James erwartungsvoll an.
 

"Ja, ich glaube schon", sagte dieser schließlich.



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Kommentare zu dieser Fanfic (42)
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Von:  Adhara
2006-09-12T13:46:06+00:00 12.09.2006 15:46
ich hoff doch sehr, dass du mein armen siri schatz nicht beleidigst indem derjenige der lily geküsst hat snape war. wenn ja, hat snape sich endlich mal die haare gewaschen?

übrigens ist mir aufgefallen, dass sie noch gar nicht quirrel in vgddk haben können aber das is ja auch egal...
sagen wir einfach künstlerische freiheit.

da ich die marauders liebe (ich verkuppel siri so gerne...aber auch so ist deine ff gut) hast du einen neuen fan^^

zumindest wenn du mich per ens über ein neues hap informieren könntest, ich les so viel dass ich meist den überblick verlier!

lg
princess
Von:  Acey_mewo
2005-12-03T19:35:44+00:00 03.12.2005 20:35
hey!!!
und schon hast du ne neue kommi schreiberin^^
geile story schreib bitte schnell weiter!!!
Acegirl
Von: abgemeldet
2005-07-12T17:02:02+00:00 12.07.2005 19:02
hey du^^
super story muss ich ja ma sagen =)
schreib schnell weiter, und kannst du mit bescheid geben, wenn nen neues kapi on ist? *lieb guck*
also per ENS *ggggg*
wär echt supi lieb von dir
also mata ne
*knuddel*
XXX
Mine
Von: abgemeldet
2005-06-24T18:27:02+00:00 24.06.2005 20:27
war der typ mit den haaren etwaa snape!!!? O.O *schockiert is*
schreib bitte schnell weiter!!!!
ich sterbe vor spannung!!!!!
Von: abgemeldet
2005-01-02T18:32:22+00:00 02.01.2005 19:32
Bitte schreib weiter, ich sterbe sonst vor Spannung, und du willst nicht Schuld an meinem Tod sein, oder?????
Von: abgemeldet
2004-12-28T13:13:35+00:00 28.12.2004 14:13
hi!^^
hab die ff mal gelesen, heut bin ich wieda auf sie gestoßen und hab gesehen, dass ich noch keinen kommi geschrieben hab! *sich selbst eine ohrfeige geb*
also, dann hol ich das mal nach:
die prügelei von james und sirius war echt cool, gut beschrieben. auch der rest is total geil! möchte zu gerne wissen, mit wem lily jetz wirklich rumgeknutscht hat *grübel*!!!^^
also, bitte schreib schnell weida, ja? *lieb guck*
die ff is echt spitze, so eine, wo sich siri und james sogar verprügeln, hab ich noch gar nit gelesn!!!^^

cu,
*wink*
avril888^^
Von: abgemeldet
2004-12-13T20:11:07+00:00 13.12.2004 21:11
Hmm, ich find die Ff wirklich gut, hoffentlich wars nicht Snape, aber ich glaub, die fettigen Haare hätte man sofort erkannt oder? Naja, bin gespannt wies weitergeht.
Bye
Mausi
Von: abgemeldet
2004-10-30T20:27:41+00:00 30.10.2004 22:27
Find ich echt gut^^ Schrieb schnell weiter! Wenn Sirius es nichtr war, wer dannß Snape? oder noch wer anders? mach schnell weiter! Ist grade so spannend!!

Deedo_chan14
Von: abgemeldet
2004-10-29T13:03:06+00:00 29.10.2004 15:03
hi
das sind vielleicht zwei sturköpfe. Aber die geschichte ist bis jezt echt super gut. also scherib bitte ganz ganz schnell weiter. würde mich fereuen wenn du mir eine ens schicken könntest wenn du ein neues kap on setzt. danke schon mal im vorraus. dein herzgirl008
Von:  Ginga-chan
2004-10-17T17:39:59+00:00 17.10.2004 19:39
Autsch, beiden Dickköpfe mach aber gnz schnell weiter deine FF ist echt spitze schreib bitte schnell weiter freu mich schon darauf ^^ Bye Lady


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