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Gibt es die ewige Liebe? (G/Ch) -> Wird überarbeitet!
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Teil 1 - Kapitel 1 bis 5

Kapitel 1: Hoch und Tief
 

... Ich weiß nicht wieso, aber für mich ist ein Happy-End das Größte. Ehrlich, für mich waren die romantischsten und schönsten Liebesgeschichten immer so: Zwei Menschen treffen sich und verlieben sich ineinander und fünfzig, sechzig Jahre später stirbt einer und kurz darauf stirbt auch der andere, weil er ohne sein Liebstes nicht leben kann. ... Das ist vielleicht kein gutes Beispiel für ein Happy-End, wir haben zwei Tote in diesem Beispiel, aber immer hab ich geglaubt so kommt es mal für Chichi und mich. Nicht dass, nicht dass wir beide tot sind, aber dass wir beide zusammen bleiben, für immer. ...
 

Es war Abend in der Westlichen Hauptstadt und die Familie Son saß beim Abendessen. Es kam nicht oft vor, dass die gesamte Familie beisammen saß, dafür hatte Son Goku zuviel zu tun.

Eben führte er wieder eine grüne Bohne zu seinem Mund, als er meinte: "Also, Hoch-Tief, wer will anfangen? Goten?", und stopfte sich gleichzeitig das Gemüse in den Mund.

Son Goten hielt in seiner Tätigkeit inne und sah auf seine Eltern und seinen großen Bruder.

"Okay. Mein Hoch war heute, dass ich beim Essen neben Akiko Minahiro gesessen habe", erklärte er und setzte das Abendessen fort. Ihm gegenüber saß seine Mutter und blickte von ihrer Schüssel auf.

"Oh, das ist toll!", entkam es ihr und lächelte ihren jüngsten Sohn an.

"Ist das die, die einen dreibeinigen Hund hat?", warf Son Goku ein. Chichi überdrehte die Augen und wandte sich kurz an ihren Mann.

"Nein! Minako Aino hat den dreibeinigen Hund. Akiko hat doch eine Schildkröte die schnarcht?", meinte sie zuerst und wandte sich danach fragend an ihren Sohn, der zustimmend mit dem Kopf nickte.

Son Goku schien das zu überhören und wandte sich wiederum an Son Goten: "Und dein Tief?", und blickte ihn dabei mit interessiertem Blick an.

Der junge Mann hielt inne und begann in seinem Essen herumzustochern. Er senkte den Blick und meinte leise: "Das Camp."

Chichi sah überrascht auf.

"Was ist denn mit dem Camp?", versuchte sie zu erfahren. Im Moment wurde sie aus ihrem Sohn einfach nicht schlau. Vor zwei Tagen hatte er sich noch wie wahnsinnig auf seine sechs Wochen im Trainingsferienlager gefreut.

"Ich weiß nicht!", seufzte Son Goten und zuckte mit den Schultern.

"Es hat dir doch letztes Jahr so gut gefallen", bohrte sie weiter. Sie verstand ihren Jüngsten nicht.

"Ich weiß!", warf dieser wieder ein und ein fast weinerlicher Ausdruck legte sich auf sein Gesicht.

"Was ist denn?", meinte sie besorgt, doch dann schien es in ihren Gedanken Klick zu machen. Schmunzelnd äußerte sie: "Hast du vielleicht Angst, Akiko denkt nicht mehr an dich während des Sommers?"

Wie ertappt schaute Son Goten von seinem Teller auf und wieder kam nur ein: "Ich weiß nicht!", aus ihm heraus.

Jetzt warf Son Goku etwas ein: "Na, ihr könnt euch doch schreiben und unter deinen Namen machst du dann Kreuze und Kreise, Mädchen mögen das, nicht?" Dabei blickte er gespannt auf seinen älteren Sohn, um von diesem eine Bestätigung zu erhalten.

Dieser legte die Stäbchen bei Seite, hob die Hände in die Luft und erklärte: "Sie bekommen gar nicht genug davon!" Dann aß er wieder weiter.

"Du wirst eine Menge Spaß haben!", warf Chichi nun wieder ein und schob sich gleichzeitig etwas Reis zwischen die Zähne.

Son Goten nickte und begann wieder, sein Teller zu leeren.

Jetzt wandte sich Son Goku seinem älteren Sohn zu: "Was ist mit dir, Son Gohan, was war dein Hoch?" Dabei senkte er den Blick wieder auf seinen Teller und fuhr fort, das Essen in sich hinein zu schaufeln.

Nun war es an Son Gohan in seiner Tätigkeit inne zu halten und über den vergangenen Tag nachzudenken. Nach nur wenigen Augenblicken verkündete er: "Mein Hoch war, dass Pencil Sharpners Mutter einen neuen Entsafter gekauft hat und da haben wir ein Huhn getrunken."

Son Goku und Son Goten mussten einmal husten, da sie sich am Bissen, den sie gerade im Mund gehabt hatten, verschluckt hatten, vor lauter Lachen. Chichi fand das weniger komisch.

"Ah, und dein Tief?", lenkte sie ab und stellte das Glas Wasser wieder zurück auf den Tisch. Natürlich fanden so etwas Son Goten und sein Vater furchtbar komisch.

Son Gohan zuckte einmal mit den Schultern und stellte dann seelenruhig fest: "Ich hatte kein Tief!"

Son Goten unterbrach sein Gelächter und sah zweifelnd auf seinen Bruder. Dabei sagte er mit einem Blick, der seinen Bruder für vollkommen verrückt erklärte: "Jeder hat ein Tief!" Doch Son Gohan blieb dabei und meinte nun in einem etwas aggressiverem Ton gegenüber seinem kleinen Bruder: "Ich hab mir schon fast das halbe Hirn zermartert, ich hatte kein Tief, okay?"

Noch bevor ein ernsthafter Streit entstehen konnte, schlichtete Son Goku mit den Worten: "Ist ja gut! Wir rechnen die Hühnerlimonade zu Hoch UND Tief, okay?"

Die vier Sons aßen weiter. Für einige Minuten fiel kein Wort. Doch schließlich blickte Son Goten auf und wollte von seiner Mutter erfahren: "Was ist mit dir, Mama?"

Etwas von dieser Frage überrumpelt, öffnete Chichi den Mund, atmete einmal hörbar ein und versuchte ein Hoch zu finden.

"Ähm ja, äh ...!", stotterte sie etwas, doch da wurde sie schon von ihrem Jüngsten unterbrochen: "Ich weiß was dein Hoch ist: Ihr habt Hochzeitstag! Was habt ihr morgen Abend vor?" Gott sei Dank wandte sich der Junge wieder seinem Essen zu, sonst hätte es sein können, dass er das erschreckte Gesicht seiner Mutter, welches einiges an Farbe verloren hatte, und das überraschte Gesicht seines Vaters gesehen hätte. Beide begannen gleichzeitig zu sprechen.

"Ja, ich glaube Papa geht mit mir tanzen", gab Chichi ihre Version ab, während Son Goku gleichzeitig verkündete: "Ich dachte, ich geh mit eurer Mutter essen, so richtig romantisch und schön", eine kleine Pause entstand, in der er kurz auf seine Frau sah und dann fügte er noch rasch hinzu, "und dann gehen wir vielleicht noch tanzen!"

Schnell fügte die Frau noch hinzu: "Aber du hast Recht, mein Schatz, das ist unser Hoch!" Chichi setzte ein Lächeln auf, das nicht ganz ehrlich war und auch Son Goku hatte einen nicht gerade glücklichen Gesichtsausdruck auf Lager. Doch Son Goten schien nichts zu merken.

"Also, ich würd mir euer Tief ja auch noch gern anhören, aber Videl wartet auf mich im großen Stadtpark!", kam es da plötzlich seitens Son Gohan. Auch Son Goten bat um Erlaubnis, aufstehen zu dürfen. Sowohl Chichi, als auch Son Goku meinten nur, die beiden könnten gehen.

Als die beiden Jungs aus der Küche verschwunden waren, veränderte sich Chichis Gesichtsausdruck sofort. Ihr Lächeln verschwand, was zurück blieb war eine ausdruckslose, gefühlskalte Miene. Auch Son Gokus Gesicht veränderte sich. Auch sein Lächeln verschwand und er seufzte einmal.

Einige Momente blieb es still, bis der Mann sagte: "Also, mir ist es egal, was wir morgen machen. Von mir aus können wir auch in zwei verschiedenen Restaurants essen."

"Ja, ...", warf die Frau ein, "... solange die Kinder nur sehen wie wir zusammen weggehen und wieder zusammen nachhause kommen." Sie starrte weiterhin nur ins Leere.

"Genau!", gab Son Goku zurück, dann war es wieder ruhig. Nach nur wenigen Sekunden erhob sich Chichi und begann den Tisch abzuräumen.
 

... Zu unserem ersten Hochzeitstag habe ich Son Goku einen Plastiklöffel geschenkt. Na ja, so einen wie man sie geschenkt bekommt wenn man Chinesisches Essen für zuhause holt, also wir haben einen gekriegt, als wir uns unsere erste Wantan-Suppe im Park teilten. Dann dachte er, er wäre verloren gegangen, und ... ich weiß noch, wie er gestrahlt hat als er das Schmuckkästchen aufgemacht hat in das ich ihn eingepackt hatte. ... Ich frag mich schon seit langem, wann ist in einer Ehe wohl der Moment gekommen wo ein Löffel nichts weiter ist als bloß ein Löffel. ...
 

Chichi und Son Goku saßen in ihrem Auto und fuhren in Richtung Stadtzentrum. Beide sahen sie schick aus, Chichi in ihrem dunkelroten Kleid und Son Goku in seiner hellen Hose und dem dunklen Pullover dazu. Der Mann konzentrierte sich auf den Weg, während Chichi stur geradeaus sah. Sie warf einen kurzen Blick auf das Armaturenbrett und sah, wie das Lämpchen aufleuchtete, wenn man die Scheibenwaschanlagenflüssigkeit nachfüllen sollte. Sie verdrehte die Augen, sagte jedoch nichts und blickte wieder durch die Scheibe hinaus in das Dunkel der Nacht.

Son Goku hatte dies natürlich gemerkt und warf nun einen Seitenblick auf seine Frau. Während er sich wieder auf die Straße konzentrierte, erinnerte er sich daran zurück, wie es gewesen war, als sie sich kennen lernten.
 

Kapitel 2: Schweigsamer Rückzug
 

... Als ich Chichi kennen gelernt hab, da war ich ein Schüler vom Herrn der Schildkröten und sie stieß zufällig in einem Trainingskampf hinzu. Und, ich weiß auch nicht, es ist schwer zu erklären, wir hatten irgendwie sofort Verbindung miteinander und waren uns sympathisch. Ich hatte das Gefühl, sie versteht mich und, glauben Sie mir, es gibt nichts Schöneres auf der Welt, als sich verstanden zu fühlen. ...
 

Son Goku trainierte gerade mit Krillin, als der Herr der Schildkröten mit einer jungen Frau den Weg entlang kam und ihr etwas zu erklären versuchte. Diese nickte dabei wie wild, sodass ihr schwarzes Haar etwas durch die Luft wirbelte. Danach drückte ihr der Meister einen ganzen Berg von Kampfanzügen in die Hände und sie begann mit Nadel und Faden die fehlenden Knöpfe anzunähen.

"Ich mache eine Pause, Son Goku!", meinte Krillin nur, doch der junge Mann ihm gegenüber schien das gar nicht mehr so richtig zu merken. Er begann zu lächeln und setzte sich nicht weit entfernt von dieser jungen Frau in den Rasen. Doch sie beachtete ihn gar nicht.

Son Goku begann mit einigen Kieseln zu spielen, doch auch weiterhin nahm sie keine Notiz von ihm. Jetzt nahm der junge Mann einen kleinen Kieselstein in die Hand und warf ihn in ihre Richtung. Keine Reaktion!

Dies wiederholte er einige Male, doch selbst nach dieser Tat, schenkte sie ihm keinerlei Beachtung.

Schließlich nahm er einige von den kleinen Steinchen in die Hände und warf sie alle gleichzeitig auf sie. Die Kampfanzüge raschelten ein wenig, die Hand mit der Nadel hielt kurz inne.

An Stelle aufzublicken und sich zu beschweren, erhob sie sich aus dem Gras, ging in das nahe Kame-Haus und kam nach nur wenigen Augenblicken mit einem Safari-Helm, auf dem eine Polizeileuchte befestigt war, zurück. Als sie wieder Platz genommen hatte, legte sie den Schalter am Helm um und die Polizeileuchte begann sich zu drehen und wie eine Sirene zu dröhnen.

Son Goku, der ihr gespannt hinterher geblickt hatte, konnte ein breites Grinsen nicht länger unterdrücken. Und auch die junge Frau blickte nun auf und lächelte ihn an.
 

Sie waren nicht in getrennte Restaurants gegangen, sondern saßen sich nun gegenüber, jedoch fiel kein einziges Wort. Im Hintergrund hörte man die Leute an den verschiedenen Tischen Gespräche führen, doch das Son-Ehepaar tauschte keine einzige Silbe aus. Beide aßen sie ihr Essen, sie tranken ihren Wein und starrten mit leeren Blicken im Raum umher.
 

... Ich denke, das lauteste Schweigen ist das, was voll von all dem ist, was schon gesagt wurde. Falsch gesagt. 300 Mal gesagt. ...
 

- Du hörst mir einfach nicht zu!

> Du bist so verdammt kritisch!

- Es ist schwer genug mit zwei Kindern, ich brauche kein drittes!

> Ja genau, du bist vollkommen, und ich mach alles falsch, seit 15 Jahren!

- Du hörst einfach nicht zu!

> Du gibst nie Ruhe, nie!

- Du hörst einfach nie zu!

> Du hackst auf jeder Kleinigkeit herum!

- Wieso kannst du nicht auch mal für irgendetwas zuständig sein?

> Du kritisierst auch jeden Scheißdreck!

- Was soll ich denn noch machen, ich mach doch schon alles hier!

> Na schön!

- Na schön!
 

... Irgendwann ist streiten dann keine Ausnahme mehr sondern ein Normalzustand. Und plötzlich, ohne das es jemand merkt, gehört es zum Alltag einer Beziehung und die einzige Möglichkeit ist der schweigsame Rückzug in eine neutrale Ecke. ...
 

Kapitel 3: Harolds Frau
 

Das Auto rollte ruhig über die Straße. Es war nicht viel Verkehr. Die Jungs saßen auf den Rücksitzen und Chichi hatte sich zu ihnen umgedreht.

"Na gut, bist du eine Person?", versuchte sie von ihrem Ältesten zu erfahren.

"Ja", gab dieser als Antwort.

"Bist du ein Mann?", probierte es nun sein jüngerer Bruder.

Son Gohan hielt kurz inne, dann meinte er etwas skeptisch: "Darüber kann man streiten!"

Son Goku sah etwas verwirrt und stellte schließlich seine Frage: "Darüber kann man ... Hast du einen Bart?" Auch Chichi hatte eine überraschte Miene aufgesetzt. An wen dachte ihr Sohn da bloß?

"Einen dicken sogar!", gab Son Gohan nun die gewünschte Antwort auf die Frage seines Vaters.

Sofort klatschte Son Goten in die Hände und rief erfreut: "Mr. Satan!" Sein älterer Bruder gab ihm Recht, der Jüngere freute sich und Son Goku begann zu lachen: "Der gute, alte Mr. Satan mit seinem 3-Wochen-Bart." Er bog bei der Kreuzung rechts ab.

Chichi warf einen Blick auf die Uhr und erschrak: "Oh mein Gott, es ist schon fast neun, wir verpassen den Bus zum Sommercamp!" Als das Auto die Rechtskurve gefahren war, konnten die Sons ihren Augen nicht trauen: Vor ihnen fuhr ein Lastwagen mit Anhänger und auf diesem wurde ein Haus transportiert. Der Mann hinter dem Lenkrad, sowie seine beiden Söhne auf dem Rücksitz begannen zu lachen.

"Wow! Na das nenn ich mal ein Wohnmobil!", lachte er. Chichi wurde schon ganz nervös: "Kannst du den nicht überholen, es ist fünf vor neun!" Doch niemand schien ihr Beachtung zu schenken.

Son Gohan machte gerade einen Witz darüber, wie oft diese Leute wohl ihre Postleitzahl wechseln müssten und Son Goten und Son Goku stimmten in das Gelächter ein.

Chichi wurde immer ungeduldiger: "Überhol ihn doch endlich!"

Doch auch weiterhin hörten die drei Männer im Wagen nicht auf die Frau. Gerade scherzte Son Goku: "Der Postbote von denen muss verrückt werden!" Die Kinder lachten wieder, Chichi versuchte einen erneuten Anlauf: "Die Jungs verpassen noch ihren Bus!" Doch auch weiterhin schenkte ihr keiner seine Aufmerksamkeit.

Son Goku und seine Söhne scherzten über das fahrende Haus vor ihnen, bis Chichi beinahe völlig ausrastete: "Son Goku, überhol endlich das verdammte Haus!" Die beiden Jungs auf den Rücksitzen wurden still und senkten den Blick, Son Gokus Lachen verebbte, er setzte den Blinker und überholte das Haus.

Chichi bereute ihren Ausraster schon wieder, doch der Versuch, etwas witzig zu sein, indem sie lachte und meinte, dass das Haus jetzt endlich rechts abbiegen würde, misslang völlig.
 

... In meiner Schulzeit musste ich mal eine Arbeit schreiben, die war für den Philosophiekurs, den ich belegt hatte. Es ging um das Buch, das, ... äh ... am besten beschrieb, wie wir die Welt sahen und ich weiß noch ziemlich genau, dass die meisten sich die großen Denker aussuchten, wie Kierkegaard und Plato. Manche nahmen auch die Bibel. Ich schrieb meine Arbeit über "Harold und der violette Stift". Es ist ein kleines Buch und handelt von einem Jungen, der sich die Welt so zeichnet, wie er sie sich wünscht, mit seinem magischen Zeichenstift. Und ich, ich liebte dieses Buch, weil es von all dem handelte, was ich nicht war. ...
 

Chichi war nervös, das sah man ihr nicht nur an, das merkte man auch, wenn man ihr zusah. Gerade hatte sie eine von den beiden Gabel wieder umgelegt und den Essensuntersetzer gerade gestrichen.

Son Goku hatte sein Glas Wein in der Hand und musste lächeln.

"Sag mal, hab ich dich richtig verstanden, du willst Kreuzworträtsel schreiben? So was will wirklich jemand machen?", kam es ungläubig von ihm.

Chichi lächelte, nickte einmal und bestätigte dem Mann, dass er richtig gehört hatte.

"Kriegst du auch Geld dafür?", versuchte er weiter aus ihr herauszubringen.

"Ja", gab sie zurück, lachte wieder ihr charmantes Lächeln und stellte den Salzstreuer auf die andere Seite des Tisches.

Son Goku konnte es immer noch nicht glauben und bohrte deshalb weiter: "Du kennst also so einen Kram, so wie Ra ist der Sonnengott?"

Wiederum nickte Chichi und setzte fort: "Sowie das Symbol für Radium und die Abkürzung für Reguläre Armee."

"Oh!", lachte Son Goku. Chichi starrte wieder auf den Tisch.

"Soll ich jetzt beeindruckt sein oder verängstigt?", stellte der Mann skeptisch die Frage. Dies lockte Chichi etwas aus der Reserve und sie begann zu erklären: "Ich finde es sehr wohltuend und beruhigend, denn es gibt auf alles Antworten, einfach auf alles." Dabei nahm sie ihre Hände etwas mit, um es dem Mann ihr gegenüber noch etwas besser verdeutlichen zu können.

"Ja", gab ihr Son Goku Recht, fuhr aber sofort fort, "aber nicht auf die wirklich wichtigen Fragen, so wie: Gibt es einen Gott? Was ist der Sinn des Lebens? Warum richt meine Pisse komisch wenn ich Spargel esse?" Die letzte Bemerkung hätte eigentlich witzig sein sollen, doch Chichi blickte von der Tischdecke auf in das Gesicht des jungen Mannes und gab zur Antwort: "Asparaginsäure, deshalb." Dabei schob sie den Pfefferstreuer etwas weiter in die Mitte des Tisches.

"Äh ... und das tut dir gut?", fragte er.

"Ja", gab sie zurück und meinte, "da du ja sowieso keine richtige Antwort auf die wirklich wichtigen Fragen kriegst, ist es doch irgendwie tröstlich, dass du sie wenigstens auf die kleinen kriegst. Und außerdem, wenn du fertig bist, ist es, äh, ein wundervolles Gefühl fertig zu sein und zu wissen, dass die kleine Welt auf dieser halben Seite vollkommen ist." Je länger ihr Vortrag gedauert hatte, umso mehr musste Son Goku schmunzeln. Und auch Chichi blickte jetzt auf und strahlte ihn etwas schüchtern an. Dann senkte sie mit einem leisen Lachen wieder den Blick und verschob ihr Glas um einige Zentimeter.

"Wow!", brach der Mann das Schweigen. Gleich darauf erklärte er: "Jetzt stehst du völlig ohne Deckung da!", nahm den Zahnstocherhalter in seine linke Hand und begann, wie beim Schach, die Dinge, die Chichi vorhin am Tisch verstellt hatte, zu überspringen.

Die Frau stütze ihren Kopf auf eine Hand und folgte seinem Tun. Dann begann sie zu lachen. Und Son Goku stimmte ein.
 

... Das Problem in einer Ehe ist, wenn einer der beiden immer Harold ist, und die Welt so zeichnet, wie er sie sich wünscht, dann hat der andere überhaupt keine Wahl und muss sie so zeichnen, wie sie ist. Das ist vermutlich auch der Grund wieso es kein Buch über Harolds Frau gibt. ...
 

Die Jungs riefen von der Rückbank, dass ihr Vater sich beeilen sollte, Chichi schimpfte von der Seite und Son Goku trat das Gaspedal fast durch. Dann begann er zu hupen, doch die Busse rollten unbeirrt weiter. Der Mann trat auf die Bremse, die Jungs und seine Frau waren schon beim Aussteigen.

"Schnappt euch eure Taschen!", rief sie den Kindern noch zu und sprang aus dem Auto.

"Los! Los!", rief Son Goten aufgebracht.

Chichi stand inzwischen auf dem großen Parkplatz und rief mit lauter Stimme: "Warten Sie! Warten Sie!" Gleichzeitig war ein Pfiff zu hören und Funaki Shingo, ein Bekannter der Familie Son und gleichzeitig ihr Zahnarzt, hielt den Bus noch einmal an.

"Anhalten! Halt, es kommen noch zwei!", rief er dabei mit einem Lachen auf dem Gesicht. Die Familie Son lief auf den Bus zu, vorbei an ihm.

"Danke, Shingo!", meinte Chichi und lief weiter. Son Goku begrüßte ihn ebenfalls.

"Schon gut, kein Problem!", antwortete dieser und ging zurück zu seinem Wagen.

Jetzt standen die vier vor dem Bus und verabschiedeten sich voneinander. Chichi drückte noch einmal beide, wünschte ihnen viel Spaß und dann stiegen sie in den Bus und fuhren los. Das Son-Ehepaar winkte ihnen noch einmal nach, dann waren sie um die Kurve verschwunden.
 

Auf dem Weg nachhause sprachen sie kein Wort miteinander und starrten stur geradeaus. Als Son Goku in die Einfahrt einbog und den Motor abstellte, blieben sie noch für einige Augenblicke im Wagen sitzen. Chichi kramte ihre Tasche hervor und blickte dann verlegen wieder aus dem Autofenster.

"Okay. Also, falls du mich brauchen solltest, ich bin im ,Oceana'. Wenn was mit den Jungs ist, dann ruf mich an", brach Son Goku das Schweigen.

Chichi nickte und erklärte nur: "Natürlich!" Dann lächelte sie einmal kurz, doch gleich darauf war wieder die selbe angespannte Atmosphäre wie vorher, die selbe, bedrückende Stille.

Son Goku sah durch die Scheibe in den Garten des Hauses. Plötzlich fing er an zu sprechen: "Ist das nicht der Moment, wo einer von uns sagen sollte: ,Hör zu, das ist lächerlich, wir lieben uns doch, alle Paare machen das durch, lass es uns noch mal versuchen?'" Stille. Der Blick weiterhin stur geradeaus gerichtet.

Dann drehte sich Chichi der Autotür zu, öffnete diese und stieg aus.

Son Goku sah ihr nach, bis sie im Haus, das sie beide gemeinsam erbaut hatten, verschwunden war.
 

Kapitel 4: Intime Unterhaltungen
 

"Mein Arsch war heute früh im Fernsehen", meinte Krillin plötzlich beim Essen. Er, Son Goku und Yamchu saßen im Restaurant und führten etwas einfache Konversation.

Die beiden anderen Männer am Tisch hielten inne, als sie den soeben gehörten Satz realisierten. Kurz blickten sie sich an. Son Goku trank von seinem Kaffee. Yamchu war der Erste, der seine Sprache wiederfand.

"Was hast du gesagt?", meinte er an Krillin gewandt.

Dieser gab zurück: "Ich hab gesagt, mein Arsch war im Fernsehen."

"Ach ja, ich weiß schon, das ist in einer Schmuddel-Talkshow gewesen. Das Thema hat gelautete ,Ich und mein Arsch'", meinte Yamchu sarkastisch und lehnte sich auf seinem Sessel wieder zurück. Krillin verzog etwas das Gesicht und meinte dann: "Also, ich war beim Arzt. Der hat 'nen Schlauch mit 'ner Kamera dran. Das Ding hat er mir in den Hintern gesteckt, das haben wir uns auf seinem Monitor in seiner Praxis angekuckt."

Son Goku verzog etwas das Gesicht und meinte dann, an seinen Freund gewandt: "Du hattest eine Darmspiegelung." Krillin bestätigte.

Jetzt mischte sich Yamchu wieder ein: "Dann kannst du doch nicht behaupten, dein Arsch war im Fernsehen!" Dabei verschränkte er die Arme vor der Brust.

"Wieso nicht?", versuchte der Mann mit der Glatze zu erfahren.

"Nenn mir mal einen Fernsehsender, der deinen Arsch von innen zeigen möchte!", warf Son Goku nun wieder ein.

"Ich glaube, da hast du Recht", gab Krillin zurück.

Son Goku setzte seine Begründung fort: "Außerdem, sag mir, welche Bevölkerungsschicht du ansprichst, wenn du mit deinem dicken, behaarten Hintern zwinkerst." Sein Gesicht verzog sich immer mehr zu einer angeekelten Grimasse. Noch immer hielt er sein Glas Wein in der Hand, ohne einen Schluck getrunken zu haben.

Jetzt begann Yamchu etwas zu kitten: "Es reicht, es reicht! Männer, wir sind hier in der Öffentlichkeit. Könnten wir eventuell das Niveau unserer Konversation anheben?" Krillin erklärte sich einverstanden, Son Goku nahm endlich einen Schluck aus seinem Glas.

Yamchu begann ein neues Thema. Mit ernster Miene wandte er sich Krillin zu und meinte: "Ich hab gestern an deine Sekretärin gedacht und mir dabei einen runter geholt, was dagegen?"

"Warum sollte ich?", kam es von diesem zurück.

"Na, ich hab mir gedacht, ich frag dich lieber, dann kann ich mit gutem Gewissen weiter machen", gab er als Antwort.

Krillin winkte mit einer Hand ab und erklärte dabei völlig gelassen: "Greif nur zu!"

"Ah, du bist ein wahrer Freund!", bedankte sich Yamchu, klopfte einmal auf Krillins Hand und lehnte sich dann in seinem Sessel wieder zurück.

Son Goku hatte das ganze Gespräch stillschweigend mitverfolgt und nur ab und zu etwas die Augenbrauen gehoben und sich gewundert, was seine beiden besten Freunde da eigentlich besprachen.
 

Zur selben Zeit saßen Chichi, C18 und Bulma in einem anderen Restaurant und unterhielten sich ebenfalls. Ihre Gesprächsthemen unterschieden sich eigentlich nicht sehr von denen der Männer.

"Vegeta war gestern Nacht scharf auf Sex, ich hab sogar die 30-Sekunden-Massage bekommen", warf Bulma ein und C18 reagierte sofort darauf.

"Oh ja, ich weiß schon. Er hat gesagt: ,Du hattest einen schlimmen Tag, ich massier dir den Rücken.' Und kurz bevor du dich richtig entspannst, stößt er vor ins gelobte Land", lachte sie und trank von ihrem Mineral. Bulma stimmte ein in ihr Lachen, Chichi lächelte kurz. Mit aufgestütztem Kopf saß sie am Tisch und hörte ihren Freundinnen lächelnd bei ihren "Männergesprächen" zu.

"Und, hast du mit ihm geschlafen?", versuchte sie zu erfahren. Bulma schüttelte den Kopf und meinte nur: "Ich war zu müde, ich konnte einfach nicht!"

"Wie bist du denn da rausgekommen?", wollte C18 nun wissen. Die türkishaarige Frau lachte einmal und gab dann ihre Erklärung ab: "Ich hab so getan, als wäre ich während der Massage eingeschlafen. Ich hab sogar so richtig tief geatmet."

"Und er dachte, du wärst schon im Tiefschlaf!", gab Krillins Frau zurück. Bulma schüttelte den Kopf.

"Aber blöderweise", meinte sie, "ging der Schuss nach hinten los. Kaum war ich richtig eingeschlafen, schrie das Baby, und da tat Vegeta so, als würde er schlafen." Chichi hatte aufmerksam zugehört, doch es interessierte sie nicht wirklich, was Bulma da erzählte. Sie atmete einmal tief durch.

Wieder mischte sich C18 ein: "Selbst schuld! Wenn er sich um das Baby gekümmert hätte, hättest du die Trompeten ertönen lassen, die Tore geöffnet und die Truppen zuhause willkommen geheißen!" Bulma nickte und stimmte der blonden Freundin zu.

Chichi saß daneben und schien immer deprimierter zu werden.
 

"Also, was ist jetzt mit dir und Charlene?", wandte sich Krillin an Yamchu.

"Oh, wir hatten eine tolle Nacht, letzte Nacht!", schwärmte er. Der kleine Glatzköpfige nahm einen Bissen von seinem Essen. Dabei versuchte er zu verstehen: "Und du sagst, du gehst nicht fremd?"

"Klar! Das würde ich sogar unter schwerster Folter noch behaupten. Online-Sex ist kein betrügen", erklärte Yamchu völlig ernst. Dazwischen aß er immer wieder einmal ein paar Nudel von seiner Pasta.

Krillin schüttelte den Kopf. Entsetzt stellte er fest: "Na hör mal, es ist 3:00 Uhr spät in der Nacht, deine Frau und deine Kinder schlafen oben und du hockst unten und fickst irgend so ein Flittchen im Cyberspace!"

"Okay", entgegnete Yamchu, "zunächst mal, wir ficken nicht, wir tippen. Und dann, daran nehme ich nun wirklich Anstoß, Charlene ist nicht irgendein Flittchen." Während dieses Vortrags musste Son Goku immer breiter schmunzeln, trank ab und zu von seinem Glas Wein und musste sich schwer zurückhalten, um nicht laut loszulachen. Als sein dunkelhaariger Freund geendet hatte, nahm Son Goku das Wort auf: "Da hast du Recht. Sie ist ein Banker namens Ralph. Der gibt vor, er ist ein Flittchen namens Charlene." Dann schluckte er den Rest von seinem Bissen hinunter und stellte das Glas zurück auf den Tisch.

Yamchu sah ihn entsetzt an. Dann fragte er seinen Freund: "Warum musst du etwas so Schönes beschmutzen?" Son Goku blickte nun etwas verwirrt und unverständlich auf den Mann rechts von ihm. Völlig verwirrt wandte er sich an seine beiden Kumpels: "Was hab ich gesagt?"
 

Chichi schnitt ihr Essen gerade in mundgerechte Portionen.

"Nein, es ist keine Affäre. Teresa hat nie etwas mit ihm gehabt. Sie küssen sich nur", beharrte C18 auf ihrer Meinung.

Chichi hielt in ihrer Tätigkeit inne. Dann erklärte sie ruhig, aber bestimmt: "Ein Kuss ist eine Affäre."

Jetzt mischte sich Bulma von der anderen Seite her ein: "Wirklich, ja?"

Chichi blickte auf und vertrat nun vehement ihre Meinung: "Aber natürlich! Wenn erst mal zwischen dir und irgendeinem anderen eine intime Atmosphäre herrscht, auch wenn ihr nur redet, hat es Auswirkungen auf die Person, mit der du am meisten intim sein solltest." Nun begann sie wieder, ihr Essen klein zu schneiden, hörte aber gespannt weiter zu, was ihre Freundinnen zu diesem Thema zu sagen hatten.

"Aber das Verrückte ist doch", warf Bulma nun ein, "dass Teresa mit ihrem Mann vögeln konnte. Sie konnte ihn nur nicht küssen. Ich meine, so richtig küssen." C18 schüttelte den Kopf, stellte er Glas ab und begann zu erläutern: "Das ist gar nicht verrückt. Ich bin manchmal so sauer auf Krillin, dass ich zwar mit ihm vögeln könnte, aber seine Zunge soll bleiben, wo sie ist!" Chichi hielt inne. Was C18 gerade gesagt hatte, hatte sie zum Nachdenken gebracht.

"Ein Kuss kann so viel intimer sein als Sex", seufzte sie und schüttelte dabei leicht den Kopf hin und her. Mit einem Seufzer stimmte ihr Bulma ebenfalls zu: "Ja. ... Wieso eigentlich?" Nun begann C18 wieder mit ihren Theorien: "Weil vögeln bedeutet: ,Ja, ja, ich liebe dich!' Aber ein Kuss ... ein Kuss bedeutet: ,Ich mag dich.'." Bulma lachte einmal kurz und stimmte ihrer blonden Freundin dann zu.

Auf Chichis Gesicht wurde ein sehnsüchtiger Blick sichtbar. Sie schweifte etwas ab, bekam aber immer noch mit, über was die beiden anderen Frauen sprachen.

"Ich hab seit wer weiß wie viel Jahren nicht mehr mit Vegeta so richtig geknutscht und gekuschelt", stellte Bulma fest. Chichi sah etwas entsetzt vom Tisch auf: "Und das macht dich nicht traurig?"

"Im Grunde nicht", gab die Türkishaarige zurück. Entsetzt und verwirrt sah die Schwarzhaarige zuerst auf Bulma, warf dann C18 einen kurzen Blick zu und versuchte dann zu erfahren: "Wieso nicht?"

Bulma dachte einige Augenblicke nach, dann zuckte sie mit den Schultern und sagte: "Ich weiß es nicht."

Natürlich musste sich C18 nun wieder einmischen. Mit einem etwas aggressiven Ton schimpfte sie an Chichi gewandt: "Weil es unvermeidlich ist. Das bringen die Jahre leider so mit sich. Die Windeln, die Wutanfälle, der Haushalt, die Hauptstädte der Bundesstaaten, Königreich, Stammgattung, Art, deine Mutter, seine Mutter. Und plötzlich merkst du nur noch eins, es liegen zu viele nasse Handtücher auf dem Boden, er sitzt auf der Fernbedienung und kratzt sich mit einer Gabel den Rücken. Plötzlich siehst du dich mit der unumstößlichen Wahrheit konfrontiert, dass es unmöglich ist, jemanden einen Zungenkuss zu geben, der eine neue Rolle Klopapier holt und sie dann einfach auf die leere Papprolle drauflegt. Mein Gott, es würde ja auch zwei Sekunden dauern sie auszuwechseln. Sieht er das denn nicht? Sieht er das denn nicht? Eins sag ich euch, die Ehe ist der Untergang er Romantik!", dabei hatte sie sich immer mehr hineingesteigert.

Chichis Blick driftete bei jedem Wort ihrer Freundin immer weiter in die Ferne. Dabei dachte sie an ein Erlebnis in der Vergangenheit nach.
 

Kapitel 5: Nicht auf der selben Seite
 

"Oh Gott!", rief Chichi entsetzt aus und lief auf die Waschmaschine zu, aus der unaufhörlich Schaum hervordrang. Der Deckel klapperte auf und zu und das Wasser ergoss sich schon über den Fußboden. Die Frau versuchte mit dem Drehen von einigen Knöpfen, die Maschine zum Stillstand zu bewegen, doch diese klapperte unaufhörlich weiter.

"Großer Gott! Scheiße!", fluchte sie vor sich hin und begann mit einem Geschirrtuch den Boden vom Schaum zu befreien, was ihr nicht so recht gelingen wollte, da immer mehr davon aus der Maschine hervorquoll.

Gleichzeitig stürmten Son Gohan und Son Goten aus dem oberen Stockwerk herunter und das Telefon begann zu klingeln.

"Er hat mich gehauen!", rief Son Goten aufgebracht. Chichi drängte gerade an ihnen vorbei zum Schnurlostelefon.

"Hab ich gar nicht! Ich komm grad aus meinem Zimmer und da steht er mir im Weg", entgegnete Son Gohan nun auf die Beschuldigung seines kleinen Bruders.

Chichi rannte weiter ins Wohnzimmer, um das Klingeln des Telefons endlich zu beenden, die Kinder immer hinterher.

"Gar nicht. Er hat es mit Absicht gemacht!", gab Son Goten seine Version der Geschichte ab. Chichi wurde es zu viel. Die Waschmaschine klapperte, das Telefon läutete, die Jungs stritten sich. Sie konnte doch nicht alles auf einmal machen.

"Kinder, Kinder, Kinder! Ruhig, ruhig, ruhig!", versuchte sich sie den Lärm der Waschmaschine zu übertrumpfen. Endlich hatte sie das Telefon gefunden und meldete sich mit einem nervösen: "Hallo? Son Goku? Was?"

"Hier da, einen blauen Fleck, Mama!", versuchte gleichzeitig der Jüngere der beiden ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.

Son Goku stand währenddessen vor einem alten Haus. Vor diesem stand ein Kran mit einer Abrissbirne vorne dran.

"Chichi? Du glaubst ja gar nicht, was ich hier gerade erlebe. Sie reißen unsere alte Wohnung ab. Uh!", berichtete er seiner Frau am anderen Ende der Leitung. Gerade schlug die Birne das erste Mal in das Haus ein.

Zuhause versuchte Chichi gerade den Lärm zu übertrumpfen.

"Was?", rief sie in den Hörer und hielt sich ein Ohr dabei zu.

"Siehst du es? Siehst du es?", versuchte Son Goten weiterhin die Aufmerksamkeit seiner Mutter zu erlangen, während Chichi weiter durch das Haus lief und die Jungs immer hinterdrein. Die Waschmaschine hatte noch immer nicht den Geist aufgegeben. Anscheinend zeigte es Wirkung, denn während Son Goku irgendetwas am Telefon erzählte, wollte Chichi von ihrem älteren Sohn erfahren, ob er seinen Bruder geschlagen hatte.

"Er hat angefangen!", gab Son Gohan zurück.

"Son Goku ...", versuchte Chichi den Redeschwall ihres Mannes abzuwürgen. Dabei nahm sie einige Tücher aus einer Schublade in der Küche.

"Was?", kam es entsetzt von Seiten Son Gotens.

"Ich hab ihm gesagt, er soll nicht so einfach in mein Zimmer kommen!", entgegnete Son Gohan erzürnt.

Währenddessen berichtete Son Goku, was bei ihm gerade vorging.

"Jetzt gehen sie auf Mrs. Saotomes Wohnung los. Oh, das war einmal ihr Fenster!", rief er aufgeregt in den Hörer.

Am anderen Ende rastete die Frau jetzt beinahe aus.

"Hast du seinen Diskman jetzt genommen ohne zu fragen?", wollte sie von Son Gohan wissen. Dabei wandte sie sich wieder der Waschmaschine zu. Dieser bestätigte und meinte, dass sein kleiner Bruder ihn im Moment sowieso nicht haben wollte und er ihn sowieso nie benutzte. Das ließ sich Son Goten natürlich nicht gefallen.

"Son Goku, ich kann jetzt nicht mit dir reden!", wandte sich Chichi nun an ihren Mann am anderen Ende der Leitung.

Dieser ignorierte derweilen die Aussage seiner Frau und erklärte weiter, die Geschehnisse, die er sah.

"Oh! Jetzt ist die Wohnung von Chiaki Tendo dran. Weißt du noch, der mit dem patriotischen Orgasmus: ,Gott schütze Japan! Gott schütze Japan! Oh Land, das ich liebe!'", ahmte er den ehemaligen Nachbarn nach.

In der Zwischenzeit versuchte Chichi den Streit ihrer Söhne etwas zu schlichten.

"Du kannst ihm das Ding doch wohl leihen!", meinte sie an Son Goten gewandt. Dieser protestierte und erklärte, dass Son Gohan ihm schließlich auch nie seinen leihen würde. Und am anderen Ende des Telefons redete der Mann immer weiter, erzählte, was die Abrissbirne alles mitnahm.

"Son Goku, ich kann jetzt grade nicht!", versuchte sie ein weiteres Mal ihrem Mann klar zu machen, dass es ein sehr ungünstiger Zeitpunkt war.

Dieser probierte seine Frau jetzt zu überzeugen, doch endlich zuzuhören: "Chichi, hier haben wir beide angefangen, hier wurde aus dir und mir ein ,wir'. Poa, jetzt ist die Wand dran, an der wir gemessen haben, wie groß die Kinder waren."

Chichi war mit ihren Nerven beinahe am Ende. Wie sollte sie nur alles gleichzeitig erledigen?

"Son Goku, ich ... Son Gohan, du sollst deinen Bruder nicht schlagen! Eine Woche lang kein Fernsehen!", beschloss sie und wandte sich von ihren Kindern ab. Am Telefon erzählte Son Goku gerade, was von der Abrissbirne erfasst wurde.

Jetzt begann Son Gohan wütend zu werden: "Du bist so unfair! Das sag ich alles Papa!" Er wollte sich abwenden und in das obere Stockwerk laufen, rutschte aber im Wasser, welches durch die Waschmaschine auf den Boden gelangt war, aus.

"Herrgott! ... Nein, ich kann jetzt nicht!", würgte sie ihren Mann ab und legte auf. Dann wandte sie sich an ihren älteren Sohn und wollte erfahren, ob alles in Ordnung sei.

"Chichi? Chichi!", rief Son Goku nun in den Hörer, doch seine Frau war nicht mehr dran. Er drückte die Anruf-beenden-Taste, fluchte einmal und blickte dann noch mal auf das Haus, das gerade abgerissen wurde.
 

Son Gokus Blick war etwas leer, doch bekam er das Gespräch seiner Freunde voll mit.

"Also, Betrug in Gedanken ist auch Betrug!", erläuterte Krillin soeben.

"Ich bitte dich", entgegnete Yamchu, "Wem tut so was denn weh? Gestern, da hab ich eine sensationelle Blondine gesehen, das war oben bei den Restaurants am Beverly Center. Sie hatte so, so einen kleinen Ring im Bauchnabel." Krillin verzog angewidert das Gesicht, er mochte keine Piercings. Son Goku nippte an seinem Kaffee. Manchmal konnte er die wirren Gedankengänge und das ständige Denken an Sex seines Freundes nicht verstehen. Yamchu fuhr fort: "Ja aber, wisst ihr was, ich hab ihr verziehen. Immerhin war es nicht in der Augenbraue oder in der Zunge. Wunderhübsch, wunderhübsch! Wir haben dann so geredet, es war eine richtig nette, kleine Unterhaltung, wir haben auf die Sandwichs gewartet. Oh, ich sag's euch, sie hat gelächelt, ich hab gelächelt und dann, na also das war so eine 30 Sekunden lange Begegnung und das allein vollbringt Wunder für mich, wenn ich meinem Freund heute Nacht die Hand gebe." Son Goku hatte ihn während seines ganzen Vortrags skeptisch angesehen und schüttelte innerlich jetzt den Kopf über Yamchu. Zu seiner Verwunderung hob Krillin jetzt die Hand und bestätigte völlig gelassen: "Ich weiß ganz genau, was du damit meinst." Der schwarzhaarige Freund wollte erfahren, ob das falsch sei.

"Nein! Nein, es ist richtig!", gab Krillin ihm Recht und erzählte, "Neulich erst, da hab ich einer faszinierenden Frau einen Witz erzählt, die hab ich in der Reinigung getroffen. Ich schwöre euch, damals in den 30ern wäre sie definitiv Kommunistin gewesen oder zumindest eine Kommunisten-Sympathisantin. Aber wichtig ist nur, so wie sie über meinen Witz gelacht hat, so hat C18 früher über meine Witze gelacht, das weiß ich noch." Son Goku war etwas in Gedanken versunken und blickte mit leerem Blick auf den Tisch.

Yamchu wollte gerade von Krillin erfahren, ob er die Sache weiter verfolgte.

Der Glatzköpfige winkte ab: "Ach nein, so was könnte ich gar nicht!" Da verfiel der andere wieder in einen von seinen Redeschwalls: "Also, die 10 Gebote wären wahrscheinlich leichter einzuhalten, wenn man mit 35 tot umfallen würde. Ich meine, die brauchen einen Zusatz, so wie unsere Verfassung, nur einen kleinen Zusatz. Versteht ihr? ,Du sollst nicht begehren deines Nachbarn Haus, deines Nachbarn Weib, deines Nachbarn Arsch ... Aber, wenn du das Gefühl hast, du begehrst den Arsch des Weibes deines Nachbarn, dann tu das nicht in seinem Haus.' Was ist falsch daran? Ein winziger, simpler Zusatz. Kriegt 'ne Zweidrittelmehrheit bei beiden Parteien. Mal im Ernst, nennt mir einen einzigen Kerl, der seine Frau noch nie hintergangen hat." Als Yamchu mit seiner Predigt fertig war, schoss Son Goku eine Erinnerung von früher durch den Kopf, die er schon beinahe vergessen hatte.
 

"Ich hab dich nicht hintergangen!", beharrte Son Goku mit lauter Stimme auf seiner Aussage. Chichi hatte wässrige Augen und blickte verletzt auf ihren Mann.

"Ich komme neulich ins Kame-Haus und, und, und höre wie du irgendeiner Frau, ich glaube sie hieß Ming, intime Details über unsere Beziehung erzählst. Über unsere Probleme. Also offensichtlich ist doch irgendwas zwischen dir und dieser Frau!", konterte Chichi und war kurz davor loszuweinen.

Son Goku wanderte aufgebracht im Wohnzimmer hin und her. Wieder antwortete er: "Es ist nichts zwischen uns! Wir haben uns nur unterhalten!"

"Über uns?", warf seine Frau ein, "Über unser Leben?" Ein weiteres Mal gab der Mann mit erzürnter Stimme zurück, dass sie sich nur unterhalten hätten.

Jetzt war Chichi mit den Nerven am Ende. Mit schriller Stimme meinte sie: "Das ist keine Unterhaltung, das ist eine Beziehung, Son Goku!", dabei lief ihr die erste Träne über die Wange, "Warum hast du mir nichts von ihr gesagt, wenn du nichts zu verbergen hast?"

Der dunkelhaarige Mann blieb stehen, wandte sich ihr zu und versuchte ihr mit wütender Stimme klar zu machen, dass er nur jemanden brauchte, der ihm zuhörte.

"Blödsinn! Zum Zuhören hast du doch mich!", weinte sie nun und schlug die Hände vor die Augen.

Aus dem oberen Stockwerk ertönte die Stimme von Son Goten: "Mama, bringst du mir ein Glas Wasser?" Chichi rief mit verweinter Stimme, dass sie gleich zu ihm kommen würde. Dann legte sie eine Hand auf die Stirn und drehte sich von ihrem Mann weg, um die Tränen zu verbergen.

"Weißt du, warum ich nicht mit dir reden will? Weil du mich behandelst, als wäre ich ein riesiges, blödes Arschloch, dass dich daran hindert, hier ein normales, voll durchorganisiertes Leben zu führen!", schrie Son Goku sie jetzt an. Dabei lief er aufgebracht auf und ab und machte wilde Gesten mit seinen Armen. Doch auf seinem Gesicht spiegelte sich etwas ähnliches wie Verzweiflung wider. Auch seine Augen waren etwas feucht. Er mochte es nicht, wenn er sich mit seiner Frau stritt.

Jetzt wurde Chichi auch wütend. Noch während ihr die Tränen herunterliefen fuhr sie Son Goku an: "Hast du vielleicht einmal darüber nachgedacht, dass sich vielleicht nicht alles nur um dich dreht? Vielleicht bin ich müde, vielleicht muss ich jeden Tag fünftausend Dinge erledigen, vielleicht muss nicht jedes kleine Bedürfnis, dass du hast, unbedingt genau in dem Moment erledigt werden, wenn du es willst. Oh Gott, wir haben noch andere Kinder, Son Goku!" Aus dem oberen Stockwerk ertönte ein weiteres Mal die Stimme von Son Goten.

Bei ihrem letzten Satz, fuhr der Mann entgültig aus der Haut. Mit einer immensen Wut schrie er Chichi an: "Ich bin kein drittes Kind! Und es geht auch nicht darum, dass meine Bedürfnisse befriedigt werden! Ich rede von unserem Zusammenleben. Es sind andere Dinge, die beweisen, dass wir auf derselben Seite stehen." Den letzten Teil hatte er ruhiger verlauten lassen und sah dabei auf seine Frau. Doch diese war immer noch wütend auf ihn und schlug ihm mit ruhiger, aber verletzter Stimme vor: "Wieso redest du nicht mit deiner Freundin? Die hilft uns ganz sicher wieder auf dieselbe Seite zu gelangen." Dann setzte sie sich in Bewegung, schritt an ihrem Mann vorbei, die Treppe hinauf zu ihrem jüngsten Sohn.

Son Goku blieb wie angewurzelt im Wohnzimmer stehen und hörte, wie sie sich immer weiter von ihm entfernte. Er schloss kurz die Augen und verfluchte sich innerlich.
 

Fortsetzung folgt!
 

**********
 

Eine neue FF! Spezielle Grüße gehen an Twicky, Honeybarneys, vegetaac (Faked) und Yanni (weiß ja, wie sehr du G/Ch liebst! *zwinker*).

Über Kommentare würd ich mich natürlich sehr, sehr, sehr freuen! Hoffe, es gefällt euch!

Bis zum nächsten Teil!

LG, bis die Tage

eure Sony ^^° *wink*

Teil 2 - Kapitel 6 bis 10

Kapitel 6: Verletzungen verletzen
 

C18 setzte mit einem lauten "Klack" ihre Kaffeetasse auf die Untertasse zurück. Dann wandte sie sich an Chichi und meinte: "Eine glückliche Ehe führt nur der, der die Kluft zwischen Mann und Frau zu erkennen vermag."

"Und die wäre?", wandte sich Bulma an die blonde Freundin. Diese nickte und setzte fort: "Ein Mann beendet einen Streit mit Sex. Eine Frau will nur dann Sex, wenn der Streit bereinigt ist." Bulma stocherte in ihrem Kuchen und wollte wissen, wieso das so sei. Natürlich wusste C18 auch auf diese Frage eine Antwort: "Wegen des grundsätzlichen Unterschieds zwischen Penis und Vagina. Der Penis ist eine Stoßwaffe, ein Rammbock, wenn man so will", sie unterstützte ihre Erklärung, indem sie sich mit der Faust in die Handfläche schlug, "Sogar wenn er wütend ist, kann er noch zustoßen, manchmal sogar besser, das ist das ,Wut-Stoß-Prinzip'. Im Gegensatz zur Vagina. ... Ach, die Vagina. Die Vagina muss total relaxed sein, damit sie sich öffnen kann und empfangen. Wie soll sie eine gute Gastgeberin sein, wenn sie wütend ist? Das gilt auch für Fellatio und fürs Küssen. Auch der kleinste Bereich der weiblichen Empfangshalle muss wissen: Der Penis kommt ... in Frieden. ... Gibt's flüssigen Süßstoff?" Gleich nachdem sie ihre Erläuterungen beendet hatte, wandte sie sich an den Ober.

"Nein, wir haben nur diese kleinen Würfelchen", gab dieser zurück.

"Ist mir auch Recht!", erklärte C18.

Chichi hatte währenddessen ihren Blick von ihrer Freundin in die Ferne schweifen lassen. Ein nachdenklicher und verletzter Ausdruck lag auf ihrem Gesicht und rund um sie herum, schien nichts mehr von Bedeutung.
 

... Ganz gleich, was Chichi und ich gerade durchmachten, eins habe ich immer gespürt, ganz gleich, wie schmerzhaft es auch war: Wenn unsere Füße sich unter der Bettdecke fanden, ja sogar die kleinste Berührung zeigte uns, dass wir die entmilitarisierte Zone betreten hatten, dass wir uns wieder vertragen würden, dass sie und ich noch immer ein "Wir" waren. ...
 

... Es gibt Verletzungen, über die kann man nie ganz hinwegkommen. Natürlich denkt man, na wie sagt man, dass die Zeit die Wunden heilen wird und in gewisser Weise stimmt das auch, nur ... äh ... es tut noch weh, weil ... Verletzungen verletzen. ...
 

Kapitel 7: Alles was zählt
 

Die Sonne war beim Untergehen und schien genau auf die Frontseite des Hotels "Oceana". Son Goku saß in seinem Zimmer und im Fernsehen lief der Hotelkanal.

"Sollten Sie Ihren Zimmerschlüssel verlieren, wenden Sie sich an die Rezeption. Und wenn sie Wertgegenstände haben, bewahren Sie sie kostenlos im Hotelsafe auf. Für Familien schlagen wir eine leckere Pizza am Pool in unserem Pup-Café vor, von da ist es nur noch ein kurzer Fußweg zum Pier und zum Strand. Lebhafte Kinder werden von den Wellen besänftigt ...", sprach eine junge Frau mit melodiöser, einschläfernder Stimme und im Hintergrund hörte man die typische Lift-Musik.

Son Goku saß, die Arme auf seinen Tisch mit dem Frühstück gestützt, davor und ließ sich vom Fernseher berieseln. Ab und zu nahm er einen Bissen, doch wirklichen Appetit verspürte er nicht. Außerdem wirkte er mit dem Drei-Tage-Bart etwas heruntergekommen.
 

Chichi lag im Bett, auf ihrer Seite, und starrte die Wand gegenüber an. Im Haus war es so still. Die Kinder waren schließlich im Feriencamp. Die Frau ließ sich noch tiefer in die Kissen sinken und zog die Decke bis zum Kinn hinauf, als ihr Son Goku und eine mit ihm verbundene Erinnerung in den Sinn kam. Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen dachte sie daran zurück.
 

"Die ,Patriot' hat den sicheren Beweis erbracht, dass die Raketenabwehr funktioniert. Und wie wir ...", hörte man aus dem Fernseher den König verkünden, doch weder Chichi noch Son Goku schenkten ihm wirklich viel ihrer Aufmerksamkeit, denn die beiden waren mit etwas anderem beschäftigt.

Gerade fuhr er ihr durchs Haar und küsste ihren Hals. Ihre Bluse war ihr schon von den Schultern gerutscht und sie krallte sich mit ihren Händen in die Schultern ihres Mannes.

"Es liegt bestimmt daran, wie der Mann ,Patriot' ausspricht, dass ich noch viel schärfer werde", unterbrach Son Goku seine Tätigkeit und blickte Chichi ins Gesicht. Diese seufzte einmal und dann versanken sie wieder in einen leidenschaftlichen Kuss. Der Mann streifte ihr die Bluse nun entgültig von den Schultern. Dann entfernte er mit einem einzigen Wisch sämtliche Dinge vom Küchentisch. Mit einem entzückten Stöhnen ihrerseits hob er sie auf die Holzplatte und begann sie wieder zu küssen.

Als er mit seinem Lippen wieder ihren Hals hinunterfuhr, riss Chichi plötzlich erschrocken die Augen auf.

"Oh mein Gott!", rief sie völlig außer Atem.

"Ja, Schatz?", stöhnte Son Goku und küsste nun ihr entblößtes Décolleté.

"Die Zahnfee!", stöhnte sie.

"Wo?", entfuhr es Son Goku und er hob seinen Kopf und blickte sich um.

"Son Gohan hat seinen Zahn verloren und es liegt kein Geld unter seinem Kissen!", kam es entsetzt von Chichi. Ihr Atem ging noch immer schnell, ihr Herz flatterte, doch was, wenn der Junge erwachte und unter seinem Kissen würde nichts liegen?

"Süße, Süße, Son Gohan schläft. Auf die paar Minuten kommt's jetzt auch nicht mehr an!", meinte Son Goku gelassen und begann ihr Gesicht mit Küssen zu bedecken. Oh Gott, Chichi gefiel das so gut, aber sie mussten das jetzt erledigen.

"Nein, nein, Schatz, am Ende vergessen wir's!", beharrte sie darauf. Mit einem Seufzen hielt Son Goku inne, hob seinen Kopf wieder an und wollte nur wissen, wer gehen soll.

Chichi sah ihn nur an und gleichzeitig begannen sie mit "Stein, Papier, Schere".

"Scheiße!", hörte man eine Sekunde darauf von Son Goku, denn er hatte verloren. Chichi lachte, immer noch total außer Atem. Er küsste sie noch einmal, dann wandte er sich an den Fernseher und erklärte: "Majestät, ich lasse Sie alleine mit meiner Frau, die bald nackt sein wird. Passen Sie auf sie auf, auf sie und unser Land. Oh, und viele Grüße an die Königin!" Dann sprang er auf und lief davon. Bevor er den Raum verließ sagte er noch zu seiner Frau: "Bin gleich wieder da."

Chichi sah ihm hinterher und hielt ihn nochmals zurück. Son Goku wandte sich um und versuchte zu erfahren, was seine Frau wollte. Diese wies mit ihrer Hand nur nach unten. Der Mann schaute an sich hinunter und sofort entfuhr ihm ein Schrei. Seine Frau lachte, griff nach der Küchenschürze und warf sie ihrem Mann zu. Dieser fing sie auf und band sie sich um, dann lief er die Treppe hinauf in den zweiten Stock.

Chichi blickte ihm mit einem breiten Grinsen hinterher.
 

Sie lag noch immer Bett und konnte einfach nicht schlafen. Noch immer war ihr Blick starr auf die Wand gegenüber gerichtet.

Und in einem Hotelzimmer, gar nicht weit von ihr entfernt, ging es Son Goku genauso. Er lag im Bett, ebenfalls auf seiner Seite, und fand keinen Schlaf. Mit müdem Blick sah er auf die Hoteleinrichtung und rieb sich mit den Händen schließlich einmal über die Augen. Dann fiel ihm das Foto seiner Söhne auf, dass auf dem Nachttisch stand. Er nahm es in die Hand und musste lächeln. Dann stellte er es wieder hin.

Sein Blick wandte sich wieder der gegenüberliegenden Mauer zu und er erinnerte sich an früher. ... Sie lagen im Bett, die ganze Familie: Son Goku, Son Gohan, Son Goten und Chichi. Damals war Son Goten noch ein Baby und Son Gohan nur ein paar Jahre alt. Sanft strich der Mann über den Arm seines älteren Sohnes, der dort lag und schlief. Chichi drückte dem Baby gerade einen Kuss auf die Stirn.

"Alles, was wirklich für mich auf der ganzen Welt zählt, liegt hier in diesem Bett. Ich liebe dich!", flüsterte er ihr zu und streckte die Hand nach ihr aus. Chichi lächelte und legte ihre Hand in seine. Mit leiser Stimme gab sie zurück: "Ich liebe dich!" ...

An das alles dachte er, als er in diesem Hotelzimmer lag und nicht einschlafen konnte. Sein Blick fiel auf das Telefon, das direkt neben ihm auf dem Tischchen stand. Er nahm es in die Hand und stellte es sich auf die Oberschenkel. Dann nahm er den Hörer ab und wählte die Nummer von zuhause.

Als es dort klingelte, war Chichi noch immer in Gedanken. Das Läuten des Telefons riss sie daraus hervor. Überrascht vergrößerten sich ihre Augen. Sie war schon knapp davor abzunehmen, entschied sich aber dann doch anders und blieb ruhig neben dem Telefon liegen.

Währenddessen saß Son Goku noch immer auf dem Bett und hielt den Hörer in der Hand. Inzwischen hatte sich der Anrufbeantworter gemeldet und er konnte seine eigene Stimme hören, die verkündete: "Hi, hier ist der Anschluss Son, Son, Son und Son. Im Moment ist keiner von den Sons da. Wenn Sie eine Nachricht haben für Chichi, Son Goku, Son Gohan oder Son Goten, haben Sie dazu jetzt Gelegenheit. PIEP." Im ersten Moment wusste er nicht, ob er etwas sagen sollte, doch dann entsann er sich eines besseren.

"Ähm, hi, ich bin's. Wollte nur hören, wie es den Kindern geht. Und ob sie dir schon geschrieben haben. Wenn irgendwas ist, ruf mich doch an. OK. Mach's gut", sagte er in so fröhlichem Ton wie möglich. Dann legte er auf. Als der Hörer wieder auf der Gabel lag, schloss er die Augen und lehnte seinen Kopf gegen die Lehne des Bettes.

Chichi hatte alles mitangehört. Als sie die Stimme von Son Goku hörte, erfüllte sie eine tiefe Sehnsucht, deshalb griff sie zum Hörer und rief bei ihm im Hotelzimmer an.

Der Mann sah überrascht auf das Telefon, als dieses plötzlich zu klingeln begann. Er nahm ab und meldete sich.

"Hi!", kam es von Chichi zurück.

"Oh hi!", antwortete Son Goku und setzte sich im Bett etwas auf.

"Ähm, hör zu, ich hab deine Nachricht gehört, ich war gerade unter der Dusche. Ähm, den Kindern geht's, glaube ich, richtig gut. Ähm, ich stecke die Postkarten am besten in einen Briefumschlag, dann hast du sie morgen", erzählte die Frau so ruhig wie möglich, doch man merkte, dass sie nervös war.

Der Mann nickte und war damit einverstanden. Dann herrschte für einige Augenblicke Schweigen. Schließlich unterbrach Chichi dieses mit der Frage, ob bei ihm alles OK wäre. Son Goku bestätigte und erklärte, ihm ginge es gut, wie es bei ihr aussehe.

"Doch, mir geht's auch gut", gab sie zurück. Schon während des ganzen Telefonats lächelte sie. Dann war es wieder still.

"Bis dann!", meinte sie plötzlich.

"Bis dann!", erwiderte er, nickte einmal und legte auf. Chichi tat es ihm gleich.
 

Kapitel 8: Einladung zum Essen
 

Am nächsten Tag befand sie Son Goku in seinem Hotelzimmer und versuchte an seinem Buch weiter zu arbeiten. Doch er konnte sich nicht wirklich auf seine Arbeit konzentrieren. Immer wieder schwirrten seine Gedanken um Chichi herum. Oft dachte er an seine Söhne und konnte sich einfach nicht darauf konzentrieren, was er tat. Schließlich machte er eine Pause und fischte ein altes Foto von seinem Großvater und seiner Großmutter heraus. Mit einem leichten Lächeln betrachtete er das vergilbte Stück Papier.

Währenddessen saß Chichi vor ihrem Computer und arbeitete an einem neuen Kreuzworträtsel, als das Telefon klingelte. Sie unterbrach ihre Arbeit kurz, rollte mit dem Stuhl zurück und hob den Hörer ab.

"Hallo?", meldete sie sich.

"Ja, hi. Ich bin's", grüßte Son Goku zurück.

"Oh. Hi", kurze Pause, "Wie geht es dir?"

"Es geht mir gut, ja ja, wirklich gut!", log der Mann und nickte mit dem Kopf, wie um es zu bestätigen.

"Schön. Was gibt es?", sprach Chichi weiter. Son Goku bekam dies nicht ganz mit und so musste die Frau noch einmal fragen, was denn los sei. Jetzt riss es den Mann aus seiner Starre.

"Oh, ähm, ja, ich hab gerade an das Bad im 1. Stockwerk denken müssen und ich wollte dich bloß erinnern du solltest, du hast einen Termin mit dem Mann für die Dichtung der Badewanne", war das Erste, was ihm einfiel. Die Frau lächelte und erklärte ihm, dass sie das schon erledigt hätte.

"Oh! Äh, fein. Gut. Okay, dann äh ... bis dann!", verabschiedete sich Son Goku. Die Frau tat es ihm gleich und sie legten beide auf.
 

Son Goku lag auf dem Hotelbett und sah sich den Teleshoppingkanal an, als das Telefon klingelte. Er richtete sich auf, robbte vor bis an die Bettkante, nahm den Hörer ab und meldete sich.

"Ja, äh, ich wollte dich nur fragen, ob du dich noch an den Namen unseres Baum-Arztes erinnerst?", stellte ihm Chichi eine simple Frage. Sie stand auf der Veranda des Hauses und lief nervös auf und ab.

"Joey Bishop", antwortete Son Goku.

"Äh, ja, ja, aber ... nein", lachte sie zuerst, widersprach ihrem Mann aber dann sofort.

"Aber es war doch einer vom Rat Pack, oder nicht?", versuchte er zu erfahren.

"Ja, ganz recht", bestätigte Chichi.

"Frank Sinatra", kam es gleich darauf wieder von Son Goku.

"Nein", lachte die Frau.

"Dean Martin?", setzte der Mann das Spiel fort.

"Nein", musste Chichi wieder erwidern.

"Sammy Davis Jr.?", riet Son Goku weiter.

"Ja, genau!", kam es jetzt von ihr, "Joey Davis Jr.!"

"Joey Davis Jr. der Baum-Arzt. Ich sehe noch die Zeichen von seinem Lieferwagen vor mir", bestätigte er und musste leicht schmunzeln.

"Ja, ich auch. OK, danke", bedankte sich die Frau bei ihm und nickte dabei.

"OK. Mach's gut!", gab Son Goku zurück und wollte schon auflegen, als Chichi noch schnell weitersprach: "Ach, hör zu, deine Hemden aus der Reinigung sind wieder da."

Der Mann nickte am Telefon und erklärte, er würde vorbeikommen und sie abholen. Chichi bot noch an, dass sie die Hemden auch zu ihm bringen könne, doch Son Goku winkte ab und erklärte, er mache das gerne. Dann erkundigte er sich, wann es ihr denn recht wäre, wenn er vorbei kam. Da lud sie ihn einfach zum Essen ein. Sie wusste nicht warum, aber sie lud ihn einfach ein.

"Bist du sicher?", fragte er sie.

"Nein?", gab sie darauf zurück und ihre Augen wurden etwas größer.

"Okay, dann bis morgen!", verabschiedete sich Son Goku, grinste leicht und legte den Hörer zurück auf die Gabel. Chichi blickte etwas verstört, nahm den Hörer vom Ohr und legte ebenfalls auf.
 


 

Kapitel 9: Kreuzworträtsel-Lösung
 

Am nächsten Abend war Chichi total nervös, beinah so, wie bei ihrer ersten Verabredung mit Son Goku. Zum wiederholten Male nahm sie die Hemden aus dem Wandschrank und sah sich um, wo sie diese am besten platzieren konnte. Sie ging auf die Tür zu, auf das kleine Tischen, wo sie immer die Schlüssel ablegten und hing die Hemden dort hin. Nervös strich sie sich die Haare einige Male hinter die Ohren zurück. Dann stemmte sie die Arme in die Hüften und seufzte auf.

Zwei Sekunden später nahm sie diese wieder in die Hand und blickte sich erneut um. Sie stieg die wenigen Stufen zur Treppenplattform hinauf und legte die Hemden über das Geländer. Schnell strich sie das Plastik noch flach und wollte schon wieder die Treppen hinuntersteigen, als sie wieder inne hielt. Erneut nahm sie die Hemden in die Hand, stieg die wenigen Stufen wieder hinunter und hing sie zurück in den Wandschrank. Auch dort strich sie nochmals über das Plastik, schloss die Tür und verschwand in Richtung Küche.

Doch kaum fünf Meter entfernt, machte sie wieder kehrt, öffnete die Tür zum Wandschrank und nahm die Kleidungsstücke in die Hand. Ein weiteres Mal ging sie nach vorne, die Stufen hinauf und blieb vor dem Geländer stehen. Mit Schwung warf sie die Hemden über dieses. Ihre Arme hatte sie angewinkelt neben ihrem Kopf, ihre Hände waren locker zu Fäusten geballt und sie atmete einmal tief durch. Wieder strich sie sich nervös die Haare aus dem Gesicht.

Währenddessen näherte sich Son Goku im Wagen seinem alten zuhause. Gerade bog er in die Einfahrt ein und stellte den Motor ab.

Chichi saß jetzt auf der Wohnzimmercouch und beschäftigte sich mit einem Spielzeug, um ihre Nervosität zu verbannen. Dabei summte sie ein Lied, wobei sie nicht einmal wusste, um welches es sich handelte. Plötzlich hielt sie inne, sah kurz gerade aus und dann auf das Spielzeug in ihren Händen. Schnell stellte sie dieses beiseite und erhob sich von der Couch.

Son Goku war inzwischen vor die Tür getreten und kramte in seiner Jackentasche nach dem Schlüssel. Gerade als er ihn gefunden und in das Schloss stecken wollte, fiel ihm wieder ein, dass er hier nicht mehr wohnte. Er hob die andere Hand und drückte mit einem Seufzer auf die Klingel. Gleichzeitig steckte er den Schlüssel wieder ein.

Im Hausinneren hatte Chichi nochmals den Tisch kontrolliert und versuchte sich soeben selber zu beruhigen. Sie wischte sich ihre schweißnassen Hände an einem Geschirrtuch ab und schritt schließlich auf die Tür zu. Mitten im Gang drehte sie nochmals um und nahm das Tuch wieder auf. Dann eilte sie auf die Haustür zu.

Als sie diese öffnete, musste sie zuerst einmal tief durchatmen. Son Goku sah gut aus. Chichi lächelte ihn an: "Hi!" die Hände wischte sie sich immer wieder mit dem Geschirrtuch ab.

Son Goku lächelte auch und antwortete ihr ebenfalls mit einem "Hi". Dann sahen sie sich an und sagten nichts, lächelten sich nur gegenseitig zu.

Mit: "Du siehst aus wie ... wie du!", unterbrach der Mann das Schweigen und sie beide mussten lachen. Nervös strich sich Chichi wieder die Haare aus dem Gesicht. Und wieder trat ein lächelndes Schweigen ein. Wieder war es Son Goku, der dieses brach.

"Ist vielleicht nicht so gut, wenn ich die ganze Nacht auf der Veranda bleibe, ich meine, ich kenn ja das Haus. Wie oft haben wir gesagt, wir sollten die Veranda mehr nutzen? Wie oft?", meinte er in scherzendem Ton. Chichi musste dabei lachen.

"Komm rein. Komm rein. Mein Haus ist, im wahrsten Sinne, auch dein Haus", lachte sie und wies mit einer Hand, dass er doch eintreten solle. Son Goku bedankte sich und überschritt die Schwelle. Hinter ihnen schloss die Frau die Tür. Er sah sich etwas um und entdeckte die Hemden auf dem Geländer.

"Ah, meine Sachen aus der Reinigung!", sagte er und wies mit einer Hand zu ihnen hin.

"Ja, ja, ich hab sie für dich draußen gelassen", bestätigte Chichi und sah ihn kurz an.

Son Goku nickte: "Gut, dann vergesse ich nicht sie mitzunehmen." Beide starrten sie wie gebannt auf die Kleidungsstücke.

"Weißt du, ich hätte sie auch in den Schrank hängen können, aber ...", doch da wurde sie von ihm schon unterbrochen, "Nein, nein, ich finde, da hängen die Hemden genau richtig." Wieder war eine kurze Pause, in der sie nur auf die Wäsche sahen.

Da begannen sie gleichzeitig: "Möchtest du was zu ...", und Chichi vollendete, "trinken?"

"Ein Glas Wein?", antwortete der Mann mit einer Gegenfrage. Chichi lächelte und nickte. Es war seit langem, dass sie sich wieder ansahen und lächelten. Son Goku nickte ebenfalls und sagte, dass er glaube noch zu wissen, wo der Wein stehe.

"Wenn mich mein Gedächtnis nicht trübt, magst du Rotwein?", führte er das Gespräch fort. Dabei schlenderte er gemütlich in die Küche.

"Ja, ganz recht!", stimmte sie zu und sie gingen nebeneinander her. Und sie lächelte die ganze Zeit.

"Allmählich fällt mir alles wieder ein. Der Wein atmet jedenfalls besser als ich", seufzte er und ging auf das Regal zu, in dem die Weingläser standen. Er nahm zwei große Rotweingläser heraus und drehte sich wieder Chichi zu. Dabei begann er das Gespräch fort zu setzten: "Du kannst dir nicht vorstellen, was ich gestern Abend gemacht hab." Dabei nahm er die Flasche Rotwein in die Hand.

"Was denn?", versuchte sie zu erfahren.

"Ich hab versucht ein Kreuzworträtsel von dir zu lösen", gab er als Antwort.

"Ach nein!", kam es erstaunt von ihr zurück. Mit großen Augen sah sie auf den Mann ihr gegenüber.

"Doch", bestätigte er noch mal, schenkte dabei den Wein ein und sprach sofort weiter, "Und ich hab eine Frage: Was war drei senkrecht? Keine Ahnung. Fünf Buchstaben. ,Was ist sowohl arm als aber auch glänzend?'" Er gab ihr das Glas in die Hand und Chichi antwortete: "Blank!" Son Goku nickte und flüsterte das Wort noch einmal. Wieder entstand ein Schweigen, bis Chichi das Glas hob und mit ihm anstieß.

Der Blick des Mannes schweifte etwas umher und blieb schließlich an der Küchentheke hängen. Er hob den Arm mit dem Weinglas in der Hand und zeigte mit einem Finger auf ein Ding.

"Ist ... ist das schon immer hier gewesen?", stellte er schließlich die Frage, als er ein ihm unbekanntes Küchengerät entdeckte und wandte den Blick auf seine Frau.

"Nein. Ich hab sie erst letzte Woche gekauft", antwortete Chichi und lächelte ihn wieder an. Son Goku nickte, ging einige Schritte und stellte schließlich die Frage: "Sonst noch Haushaltsgeräte, von denen ich wissen sollte?" Dann drehte er sich wieder und sah Chichi offen an. Diese zog die Schultern etwas an, drehte das Weinglas etwas in ihrer Hand und hatte ein nachdenkliches Gesicht aufgesetzt.

"Wenn das nun schon die Stunde der Wahrheit sein soll", sagte sie, "ich hab eine neue Knoblauchpresse gekauft." Dabei verzog sie einen Mundwinkel und nickte dazu.

Son Goku grinste leicht und meinte in sarkastischem Ton: "Noch bevor die Leiche kalt ist, kauft sie schon eine neue Knoblauchpresse." Da musste Chichi wieder lachen. Dann sahen sie sich an, sagten kein Wort, aber sie sahen sich an. Son Goku lächelte und sie senkte verlegen den Blick. Schließlich senkte er ihn auch und sie sprachen wieder einmal kein Wort.

"Denkst du, es geht den Kindern gut?", wollte er nach einigen Sekunden von ihr wissen und sah sie dabei wieder an.

"Ach, den Postkarten nach zu urteilen, glaub ich das schon, ja. Son Goten vermisst uns wohl etwas, aber es geht", erzählte sie so vor sich hin, nickte dabei, trank einen Schluck Wein und starrte dann wieder gerade aus.

"Ja, das denke ich auch", sagte Son Goku leise.

"Glaubst du das wirklich?", kam es zweifelnd von Chichi.

"Ja, das glaube ich", bestätigte er nochmals.

"Ich hab den Eindruck, dass er spürt, was mit uns los ist und bald ist Elternbesuchswochenende", erläuterte die Frau. Ihr war nicht wohl bei dieser Sache und manchmal kam es ihr so vor, als würde ihr Jüngster genau wissen, was mit seinen Eltern passierte.

"Tja", seufzte Son Goku, "... dann werden wir uns eben besonders ... besonders um sie kümmern und sie mit Liebe überschütten." Chichi nickte dazu. Dann war wieder das alte, bedrückende Schweigen da, welches die Frau nach einigen Momenten versuchte zu verdängen, indem sie wissen wollte, ob sie nun essen könnten. Son Goku nickte.
 

Kapitel 10: Therapeuten
 

Sie saßen beim Essen und unterhielten sich. Es war schon eine Zeit her, dass sie sich so gut unterhalten hatten und die Atmosphäre nicht gedrückt und abgekühlt wirkte.

"Das ist sehr, sehr gut!", bemerkte Son Goku und nahm einen weiteren Bissen. Chichi bedankte sich und stellte das Glas Wein wieder ab.

"Hoch-Tief?", wollte er wissen.

"Klar", stimmte Chichi zu, "Was war dein Hoch?" Son Goku sah sie ernst an.

"Ganz ehrlich?", stellte er ihr die Frage. Sie nickte.

"Jetzt gerade", gab er als Antwort und sah sie an. Die Frau begann zu lächeln. Noch während sie ihn anlächelte fragte sie nach seinem Tief. Er kaute den Bissen klein, schluckte ihn hinunter und senkte den Blick auf seinen Teller. Plötzlich meinte er: "Jede Minute der letzten zwei Wochen", blickte wieder auf, lächelte einmal kurz und stellte ihr die selbe Frage. Chichi lächelt wiederum, setzte einen nachdenklichen Blick auf und gab schließlich zurück: "Mein Hoch war garantiert die Küchenmaschine, weil ich sie mir schon so lange gewünscht hatte. Ähm, und mein Tief ... ich muss leider sagen die Knoblauchpresse, denn sie ist nicht so gut, wie ich sie mir vorgestellt habe." Gleichzeitig nahm sie ihr Glas Wein in die Hand und führte es an ihre Lippen.

"Ich lass dich in meine Seele blicken und du redest über Haushaltsgeräte", entgegnete Son Goku nicht gerade erfreut.

"Mache ich mich damit nicht attraktiver für dich?", lachte sie und nahm nun endlich einen Schluck Wein.

"Hast du das denn vor?", schmunzelte Son Goku und sah sie weiterhin an.

Sie lachte einmal, stellte das Glas wieder ab, sah auf ihren Mann und erklärte, dass sie es nicht genau wisse.

"Na ja ...", beruhigte er sie, "... es funktioniert." Überrascht blickte sie auf, lächelte ihn gleich darauf an und streckte ihm ihre Hand hin, welche er sogleich mit seiner umschloss.
 

Sie stiegen zusammen die Treppe hinauf, ihre Hände in seinen und blickten sich an, so wie früher, verliebt und glücklich. Sie lächelten sich an und gingen auf die Schlafzimmertür zu, die offen stand. Als sie vor dem Bett standen, sahen sie sich noch mal an. Beide waren sie nervös.

Son Gokus Blick schweifte durch den Raum, zuerst auf Chichis Nachttisch und dann auf seinen. Ihrer war vollgeräumt mit Büchern und anderen Dingen, auf seinem stand nur die Nachttischlampe.

Mit Sarkasmus in der Stimme verkündete er schließlich: "Sieht aus, als hätte ich nicht besonders viel gelesen." Chichi lachte und spielte dabei mit ihrem Ehering. Noch bevor sie etwas erwidern konnte, sprang Son Goku mit einem fröhlichen Ausruf aufs Bett, wandte sich sogleich wieder seiner Frau zu und erklärte ihr: "OK, ich bin soweit, was ist mit dir? Was ist?" Chichi lachte einmal etwas gequält und begann zu stottern. Sie fühlte sich nicht ganz wohl, doch irgendwie auch wieder schon. Noch bevor sie etwas sagen konnte, schnitt ihr Son Goku das Wort ab.

"Ich bitte dich, Chichi. Wie hat Dr. Tischner gesagt: ,Was sie einmal hatten, können sie sich immer wieder holen.'", meinte er und machte die Handbewegung dazu, die der Eheberater immer gemacht hatte.

"War das Dr. Tischner oder war das Dr. Ho ... Hopkins?", warf sie jetzt ein und trat einige Schritte näher. Noch immer spielte sie mit ihrem Ehering.

"Hopkins?", ließ der Mann hören.

"Ja, der Mann mit dem S-Fehler", erinnerte ihn Chichi.

"Ah ja", kam es ihm in den Sinn, bevor er korrigierte, "Nein, falsch. Der Typ hat tierisch gehölzelt."
 

... "Ssex ist nichtss weiter alss die ssymbolsiche Expression dess emotionalen Sstatuss einer Beziehung. Verzicht auf Ssex in einer Beziehung ist ssymptomatisch für Dissoziation." ...
 

"Nein, nein, der Mann der gehölzelt hat, das war Dr. Rifkin. Dr. Hopkins war der mit dem Rorschach'schen Geburtsmal auf der Stirn", korrigiert Chichi nun wieder Son Goku. Um es zu verdeutlichen hatte sie sich mit ihrer Hand auf die Stirn gegriffen, genau auf die Stelle, wo besagter Arzt dieses Mal gehabt hatte. Dazu nickte sie und musste breit grinsen. Gleichzeitig hatte sie sich auf die Bettkante gesetzt.

"Genau", gab der Mann zurück, "Das Ding sah aus wie die Umrisse von Kalifornien. Man konnte sich auf nichts konzentrieren, was der gesagt hat."
 

... "Der Kreislauf von Nähe und Entfremdung von dem sie mir beide erzählt haben, was löst ihn aus? Was kommt ihnen da als erster in den Sinn?"

"Sacramento."

"Gouverneur Gray Davis." ...
 

"Ach, mein persönlicher Favorit war doch der Freud-Anhänger mit dem Prostata-Problem", lachte Chichi und setzte sich neben Son Goku auf das Bett. Dieser stimmte in ihr Lachen ein und erinnerte sich zusammen mit ihr an den alten Herrn zurück.
 

... "Befinden sich zwei Menschen im Bett, so befinden sich in Wahrheit sechs Menschen im Bett. Würden Sie mich entschuldigen?"

"Denkst du, wir dürfen reden, wenn er nicht da ist?"

"Keine Ahnung. Was sagst du?"

"Mh, lass uns lieber still sein, ist bestimmt sicherer."

"Okay."

"Die sechs Menschen im Bett sind natürlich Sie beide und Ihre Eltern und Ihre Eltern. Also, der Schlüssel dazu ist ... Würden Sie mich bitte entschuldigen?" ...
 

Beide mussten sie lachen, als sie an den alten Herrn zurückdachten.

"Ich kann's immer noch nicht fassen. Er hat uns aber die ganze Sitzung berechnet", lachte Son Goku und sah Chichi dabei mit einem breiten Grinsen an. Die Frau lachte ebenfalls herzlich und meinte nur: "Der Mann hat auf unsere Kosten gepinkelt." Wieder lachten sie und blickten sich an. Dann beugte sich Son Goku vor und wollte sie küssen.
 

Fortsetzung folgt!
 

**********
 

So, jetzt wird mal einiges geklärt. Also:

In dieser FF ist Son Goku KEIN Kampfsportler, sondern Autor, er trainiert nur so zum Spaß. Ich habe den Film umgeschrieben, habe die Personen daraus in die Personen aus DBZ verändert und deshalb passen manchmal die Charaktere nicht ganz und auch die Berufe und die Zeit passen hinten und vorne nicht zusammen. Tja, das wollte ich eigentlich nur mal klären.

Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem! Wie immer würde ich mich über Kommentare wieder einmal freuen, aber das müsstet ihr natürlich schon wissen. *g* Hier auch ein gaaaaaaaaanz großes Danke für die lieben Kommis im letzten Teil, ich hab mich sehr gefreut.

So, dann lesen wir uns im nächsten Teil, hoffentlich.

LG, bis die Tage

eure Sony ^^° *wink*

Teil 3 - Kapitel 11 bis 15

Kapitel 11: Volles Bett
 

Gerade als sich Son Goku vorbeugte, kam es Chichi so vor, als würde sie die Stimme ihrer Mutter hören.

"Mit den blöden Therapien habt ihr nur Zeit und Geld verschwendet", hörte sie sie sagen.

Bevor sich ihre Lippen berührten, drehte Chichi ihren Kopf etwas zur Seite und wollte wissen: "Was glaubst du, was haben die Therapien bei uns bewirkt, hä?" Der Mann hielt kurz inne, dachte nach und gab zurück: "Äh, dass wir hier sitzen und uns drüber totlachen." Chichi sah ihn skeptisch an und nun war es ihr auch noch so, als würde sie die Stimme ihres Vaters hören: "Er hat Recht."

"Ach, was verstehst du schon davon?! Wenn's erst mal 'nen Sprung hat, kann man's nicht mehr flicken!", verkündete ihre Mutter wieder.

"Ach, ich weiß nicht!", seufzte Chichi und gleich darauf meinte ihr Vater sarkastisch, "Die Königin hat gesprochen."

"Was?", kam es hellhörig von ihrer Mutter.

"Ach", winkte ihr Vater ab.

"Vielleicht ist es doch noch zu früh", zögerte Chichi nun und richtete sich etwas im Bett auf.

"Zu früh? Was soll das bedeuten?", kam es jetzt irritiert von Son Goku. Er verstand nicht, worauf Chichi hinaus wollte. Er begann ihre Hand zu küssen.

Gleichzeitig war ihm, als würde seine Mutter ihm etwas ins Ohr flüstern: "So ein richtig heftiger Streit hat doch nur einen Grund: Man kann hinterher so schön Salami verstecken spielen. Schwere Zeiten schweißen einen nur zusammen. Niemand hat gesagt es wäre einfach!"

"Hörst du?", meinte ihr Vater nun an ihre Mutter gewandt.

"Können uns die schweren Zeiten nicht zusammenschweißen? Niemand hat behauptet es wäre einfach", versuchte Son Goku von Chichi zu erfahren. Diese sah ihn skeptisch an.

"So wie bei den Andrew Sisters. Nach ,Boggie Woggie' und vor ,Don't Sit Under The Apple Tree'. Das war ein Karriereeinbruch", verkündete nun Son Gokus Vater. Dieser hatte dies gehört und erklärte es nun mit den selben Worten seiner Frau.

"Die Andrew Sisters?", brachte Chichi verwirrt hervor.

"Klar. Die haben auch nicht aufgehört, nur weil sie ein paar Flops hatten. Die haben durchgehalten, der Rest ist Musikgeschichte", philosophierte Son Goku weiter und hielt dabei immer noch Chichis Hand in seiner.

Jetzt begann Son Gokus Vater ,Don't Sit Under The Apple Tree' zu singen und Son Gokus Mutter stimmte ein. Chichis Vater swingte mit und ihre Mutter warf einen höchst verwunderten Blick auf Son Gokus Eltern.

"Also, das versteh ich jetzt nicht, wie kommst du denn gerade jetzt auf die Andrew Sisters?", wollte Chichi von ihm wissen.

"Es ist nur ein Beispiel", gab Son Goku zurück.

Chichis Mutter wurde nun wütend: "Die Kinder haben Probleme und ihr singt."

Nun warf Son Gokus Mutter ein: "Oh Sasa, mach ab und zu mal die Beine breit, dann siehst du nicht so alt aus."

"Schlampe!", erwiderte Chichis Mutter. Ihr Vater lachte sich gerade ins Fäustchen.

Chichi wurde inzwischen etwas aufgebrachter: "Ich, ich kann nur nicht verstehen, was deren Karriereeinbruch mit unseren Eheproblemen zu tun haben soll?"

Seine Eltern hatten inzwischen wieder zu singen begonnen, ihr Vater sang nun auch und ihre Mutter saß erzürnt daneben.

Auch Son Goku schien schön langsam die Geduld zu verlieren: "Was sollen wir beiden denn machen? Wenn wir beide auf jeder Kleinigkeit herumreiten, dann wird doch alles nur noch viel schlimmer."

Jetzt wurde Chichi wütend: "Und du glaubst, das ich das tue? So siehst du mich also? Du denkst, dass ich auf allem herumreite. Wir haben große Probleme, über die wir noch nicht einmal richtig geredet haben." Gleichzeitig verkündete Chichis Mutter: "Du bist ein Kindskopf, Happo. Du bist ein Kleinkind von 72 Jahren!"

Inzwischen war Son Goku auch schon wieder auf 180: "Denkst du, das weiß ich nicht?", fluchte er, "Herrgott, was ist bloß los mit dir? Wo ist das Mädchen, das so lustig war, die mit dem Helm, der so schön geleuchtet hat?" Er sah sie voller Unverständnis an und verlangte eine Antwort von ihr.

"Glaubst du nicht, dass ich mich das selbst jeden Tag frage? Du hast dieses Mädchen auf dem Gewissen! Hier ist gar kein Platz mehr für sie!", schimpfte sie mit ihm und zog ihre schöne Stirn in Falten.

Währenddessen ging ihre Mutter wieder auf ihren Vater los: "Für dich ist alles nur ein Spiel! Aber der Wagen fährt nun mal nicht allein. Jemand muss das Steuer übernehmen."

Äußerlich ruhig, aber mit einer inneren Wut, begann Son Goku jetzt wieder zu sprechen: "Es ist also meine Schuld, dass du auf jeder Kleinigkeit herumreitest und es ist meine Schuld, dass du nichts auf sich beruhen lassen kannst. Ist es jetzt auch schon meine Schuld, dass du jetzt so bist wie deine bescheuerte Mutter?"

Jetzt war es mit Chichis Geduld am Ende und sie warf ihm aufgebracht "Mieser Scheißkerl!" an den Kopf. Dann kletterte sie aus dem Bett und verließ fluchtartig das Schlafzimmer.

Schon im Augenblick darauf bereute Son Goku, was er gerade gesagt hatte. Er erhob sich ebenfalls aus dem Bett und ging die Treppe hinunter ins Wohnzimmer. Dort sah er, wie Chichi mit dem Rücken zu ihm dasaß und sich nicht rührte. Er ging die letzten paar Stufen auch noch herunter und trat nun auf seine Frau zu.

"Chichi ...", begann er, doch er wurde von ihr unterbrochen.

"Nein", sagte sie. Son Goku setzte sich auf die Lehne der Couch und sah seine Frau an.

"Also, ich denke, wir haben noch eine Chance ...", setzte er fort, doch wiederum wurde er von ihr unterbrochen.

"Son Goku, du liebst die, die wir gewesen sind und ganz bestimmt nicht die, die wir inzwischen geworden sind", sprach sie und starrte weiterhin auf die verschränkten Hände in ihrem Schoß.

Ihr Mann blickte sie an, mit einem verzweifelten und verletzten Blick und wollte erfahren: "Wer hat denn eben noch am Esstisch gesessen?" Doch Chichi schüttelte den Kopf, blickte auf ein Buch auf dem Couchtisch und fuhr fort: "Wir können nicht zusammenbleiben, nur weil ab und zu ein Funke von dem aufglüht, was einmal war."

"Es ist erst 15 Minuten her", kam es frustriert und gedemütigt seinerseits. Chichis Augen wurden glasig und sie seufzte auf: "Wenn wir beweisen, dass wir nach zwei Wochen Trennung ein gemeinsames Abendessen halbwegs überstehen, ist das noch keine Beziehung!"

"Chichi ...", versuchte er es ein weiteres Mal, doch auch dieses Mal ließ sie ihn nicht aussprechen.

"Son Goku ...", eine Pause entstand und sie blickte mit gekräuselter Stirn wieder auf das Buch, "... Es ist vorbei." Dann nickte sie einmal und senkte den Blick wieder auf ihre Hände im Schoß. Son Goku blickte sie an, auf seinem Gesicht war keine Regung zu sehen, nur seine Augen waren etwas glasig. Er atmete einmal hörbar aus, erhob sich dann von der Couch, ging zur Treppe zurück, nahm die Hemden vom Geländer und verließ stillschweigend das Haus.

Noch bevor die Tür ins Schloss fiel, begann Chichi leise vor sich hinzuweinen.
 

Kapitel 12: Nebeneinander leben
 

"Du schreibst ein Buch über deine Großmutter?", stellte Yamchu nochmals die Fragen an seinen Freund vor sich.

"Ja", bestätigte Son Goku, "Sie war eine außergewöhnliche Frau."

Yamchu nickte einmal und meinte dann, ohne wirklich ernsthaft zu klingen: "Ja, das glaube ich dir aufs Wort. Hat sie den Präsidenten gevögelt?" Son Goku sah ihn schockiert an und verneinte.

"Nicht. Aha. Hat sie das Uran entdeckt?"

"Nein."

"Ein Mittel gegen Krebs?"

"Nein."

"Nichts in der Art?"

"Nein."

"Okay. Und, und weswegen soll dann jemand ein Buch über sie lesen wollen?", versuchte Yamchu nun von ihm zu erfahren.

Son Goku erhob sich aus seinem Stuhl im Büro von seinem Freund und begann zu erklären: "Weil, Yamchu, sie nur 1,48 Meter groß war, als kleines Mädchen ist sie aus Europa hierher gekommen, wurde ausgenutzt, hat Knopflöcher genäht, 14 Stunden am Tag!", inzwischen hatte er den Schreibtisch umrundet und sich auf die Tischkante gesetzt, "Und trotzdem hat sie's geschafft fünf Kinder groß zu ziehen und 57 Jahre lang mit dem selben Mann verheiratet zu bleiben. Ich schwör dir, Yamchu, das wird die größte Liebesgeschichte aller Zeiten."

Son Gokus Freund hatte sich alles mitangehört, hatte in seinem Sessel gesessen und seinen Freund sprechen lassen. Jetzt beugte er sich vor und begann zu sprechen: "Jetzt sag ich dir mal was, ja? Nicht als dein Agent. Ich sag es dir als Freund", er wartete kurz, nahm die Brille von der Nase und erhob sich dann, "Komm her! Komm mal her! Also gut! Du siehst doch all die Menschen da, ja?", dabei zeigte er mit seinem Arm aus der großen Fensterreihe seines Büros, "Du siehst, wie sie in die Häuser gehen, wie sie ihre Autos fahren, wie sie die Straße überqueren, wie sie herumlaufen. Jeder einzelne von diesen vielen Menschen wird eines Tages sterben, nicht wahr? Und jeder einzelne weiß das. Und aus diesem Grund betrachtet jeder die Zeit, die er auf diesem Planeten hat, als kostbar. Gut, sie müssen viel von dieser Zeit hergeben. Und zwar für Dinge, die ihnen gar nicht so viel Spaß machen. Sie müssen arbeiten gehen, sie müssen sich anziehen, sie müssen irgendwo Schlange stehen, sie müssen Unkraut jäten und Batterien kaufen gehen. Und äh, sie müssen ... sie müssen zum Augenarzt gehen und, na ja, all solche Sachen", inzwischen sah ihn Son Goku mit skeptischen Blick an, "Addiere das alles zu der Zeit, während der sie schlafen und essen und, und, und, und abwaschen und wählen gehen und, und, und, und Präsente kaufen gehen, für Leute, die sie gar nicht leiden können, dann verstehst du, wieso sie so wählerisch sind. Sie überlegen sehr gut, was sie mit der Zeit machen, die ihnen noch bleibt. Also, wenn es sich nicht gerade um jemanden handelt, der irgendeinem Prominenten einen geblasen hat, sondern nur um deine dämliche Großmutter, also warum sollten sie ihre wertvolle Zeit damit zubringen ein Buch über sie zu lesen?", gegen Ende hin war er immer lauter geworden, beruhigte sich aber sofort wieder. Son Goku nickte nur, sah auf seinen Freund und sagte nur: "Wenn ich dich richtig verstanden habe, gefällt dir die Idee nicht." Doch da konnte Yamchu nur den Kopf schütteln.

"Das ist es nicht!", meinte er.
 

Gerade blätterte sie ein Buch über Rosen durch und las nach, was man gegen Läuse tun konnte, als sie von der Seite angesprochen wurde.

"Also, ich finde ja, die ,Ariana' duftet viel feiner als die ,Raphaela'", erklärte Funaki Shingo. Zuerst nicht darauf gefasst, diesen jemand zu kennen, musste Chichi schließlich lachen, als sie in dem Typen ihren Zahnarzt erkannte.

"'Ari' ... Oh! Das werde ich mir merken!", lachte sie, zuerst nicht wissend, wovon er sprach, bis sie bemerkte, dass es um die Rosen ging.

"Wie geht's dir denn?", fragte er jetzt und Chichi antwortet, dass ihr bestens ginge. Jetzt fiel ihr wieder ein, dass er derjenige war, der den Bus angehalten hatte.

"Ich hab mich nie bei dir bedankt, du hast ja den Bus damals angehalten", meinte sie nun. Shingo winkte ab und witzelte: "Also bitte, bitte. Wenn wieder mal ein Bus anzuhalten sie, ich bin zur Stelle. Ach, Son Gotens Zähne sehen ja sehr gut aus!" Chichi schmunzelte und nickte: "Ja, dank dir." Dabei legte sie das Buch über Rosen wieder zur Seite und drehte sich nun völlig dem Mann zu.

"Na hoffentlich denkt er daran, nachts seine Spange zu tragen", sprach er weiter und sah gespannt auf die Frau vor sich.

"Ach, du weißt ja, wie Kinder sind, wenn sie im Camp sind", gab sie als Antwort und lächelte wieder.

"Ich bitte dich", stimmte er ihr zu, "Kaum ist Toshi aus dem Bus ausgestiegen, ist die Beißschiene vergessen." Ein kurzer Lacher von Chichi, da fiel ihr das Buch in seinen Händen auf.

"Ist das für dich?"

"Oh, äh, ja. Nach der Scheidung habe ich beschlossen, endlich richtig kochen zu lernen", erklärte er ihr und gab ihr das Buch in die Hand. Die Frau nahm es entgegen, setzte sich ihre Brille auf die Nase und las den Titel laut vor: Die wokige Welt der Thai Küche. Dann nahm sie die Brille wieder von der Nase und begann im Buch etwas zu blättern.

Währenddessen erläuterte Shingo, dass er etwas dazulernen möge und deshalb diesen Sommer sogar einen Thai-Kochkurs belegte.

"Tatsächlich? Ich war schon immer interessiert an unserer traditionellen Küche", sprach Chichi nun so vor sich hin, ohne darüber nachzudenken, dass jemand neben ihr stand und jedes einzelne Wort mitanhörte.

"Wirklich?", brachte der Mann erstaunt hervor und fuhr sofort fort, "Willst du nicht mitmachen?"

Chichi blickte überrascht auf, direkt in das Gesicht des Mannes und man konnte direkt sehen, wie die kleinen Räder in ihrem Gehirn zu arbeiten begannen.

"Wir lernen nächste Woche ,Meekrob'", riss Shingo sie schließlich wieder aus den Gedanken. Die Frau lächelte ihn skeptisch und etwas irritiert an.

Dann würgte sie das Gespräch ab, indem sie sagte, dass sie ihn nächste Woche anrufen würde. Dann gab sie ihm das Kochbuch zurück und sie verabschiedeten sich voneinander.
 

... Wenn ich es so recht bedenke, wurden leider im Laufe der Jahre die Augenblicke immer seltener, in denen Son Goku und ich uns tagsüber mal in die Augen sahen. Vielleicht war's einfach nur der Alltag. Wer bringt Son Goten zur Schule? Wer ist dran, Son Gohan vom Klavierunterricht abzuholen? Nach einer Weile war es sowohl beunruhigend als aber auch wohltuend, dass man sich nicht immer umeinander kümmern musste. Man gewöhnt sich daran, nebeneinander her zu leben. Und sogar nachts, wenn wir zueinander finden hätten können, wandten wir die Gesichter voneinander ab. Gut, wir waren müde, aber wir hatten auch Angst davor vielleicht nichts zu sehen, wenn wir uns ansahen. ...
 

Kapitel 13: Elternbesuchswochenende
 

... Als wir die Jungs im Camp besuchten, habe ich mich halb tot gefürchtet sie wiederzusehen. Ich hätte gern darüber mit meinem besten Freund geredet. Chichi war mein bester Freund gewesen. Nun wusste ich nicht mehr, was wir füreinander waren, außer dass wir Son Gohans und Son Gotens Eltern waren. ...
 

Sie fuhren schweigend im Wagen die lange, unebene Straße entlang. Seit gut zwei Stunden waren sie jetzt unterwegs und hatten noch kein einziges Wort miteinander gesprochen.

Jetzt bog Son Goku mit dem Wagen auf das Campgelände ein und das Schild hieß die ankommenden Eltern herzliche willkommen. Der Mann parkte das Auto und legte die Handbremse ein. Dann seufzte er laut.

Chichi, die gerade aussteigen wollte, wandte sich noch einmal um und sah ihren Mann mit großen Augen an.

"Was ist?", entkam es ihr entnervt. Son Goku blickte auf, schüttelte kurz den Kopf und meinte nur. "Gar nichts."

Chichi wandte das Gesicht ab, ahmte seinen lauten Seufzer nach und stellte wieder die Frage, ob das gar nichts sei. Son Goku gab sich geschlagen, blickte weiter auf die spielenden Kinder vor den Wagen und sagte nur: "Das hier wird nicht leicht."

"Um Himmels Willen, Son Goku, die Kinder müssen mit unseren Problemen nicht belastet werden, sie haben noch den halben Sommer vor sich", gab die Frau kühl zurück. Das ließ sich der Mann nicht gefallen und entgegnete: "Das habe ich ja vor gehabt: Die Kinder mit unseren Problemen zu belasten! Herrgott, Chichi, du traust mir wohl nur noch Scheiße zu." Chichi wirkte genervt und wurde gerade in diesem Moment von den lauten Rufen ihrer beiden Söhnen gerettet. Son Goku sah nun auch auf und beide stiegen sie aus dem Wagen, um ihre Jungs zu begrüßen. Sie setzten fröhliche Mienen auf und liefen auf ihre Söhne zu.

"Hey!", riefen sie beide und schon schloss Chichi Son Goten in die Arme und Son Goku umarmte seinen älteren Sohn.

"Du hast mir so gefehlt! Ihr habt mir so gefehlt! Ihr beide habt mir so gefehlt!", weinte der Mann plötzlich los und Son Gohan wusste sich schon fast nicht mehr zu helfen.

"Dad? Dad! Dad, komm reiß dich zusammen!", flehte er leise und blickte sich um, ob auch ja keiner seiner Freunde mitbekam, wie sich sein Vater hier gerade aufführte. Als es so schien, als würde er sich immer noch nicht beruhigen, meinte Son Gohan nur: "Dad, lass mich los!" und schob ihn beiseite. Dann wandte er sich seiner Mutter und seinem kleinen Bruder zu und überdrehte einmal die Augen.

Chichi lachte gekünstelt und lenkte sofort von Son Goku ab: "Ihr seht beide richtig super aus. Äh, wo sind eure Schlafkojen?" Dabei legte sie ihren Arm um die Schulter ihres Jüngsten und drängte ihn, zusammen mit seinem Bruder, weg von deren Vater. Doch sie hatte nicht mit Son Goku gerechnet, denn dieser verkündete soeben: "Ja, ich will eure Schlafkojen auch sehen!" Chichi überdrehte einmal die Augen, ohne dass es die Kinder merkten und zerrte sie weiter den Weg entlang.

"Habt ihr wieder die Eichelhütte gekriegt, so wie immer?", wollte Son Goten nun von seiner Mutter wissen.

"Ja", lachte sie, "Ja, haben wir."

"Ja, wir haben die Eichelhütte!", kam es hinter ihren Rücken von Son Goku, der sich den letzten Rest der Tränen mit Hilfe seines Hemdes vom Gesicht wischte, gerade als einige Betreuer an ihm vorbeigingen.
 

Kurz nachdem sie angekommen waren, gingen sie zum See und mieteten ein Boot, um auf diesen hinauszufahren. Stillschweigend ruderten Chichi und Son Goku, jeder blickte in eine andere Richtung, ihnen gegenüber saßen ihre Söhne in den Schwimmwesten und sahen sie mit verwirrter Miene an. Besonders Son Goten schien wirklich entsetzt.

Als ihre Eltern das merkten, setzten sie sofort ein Lächeln auf und taten so, als wäre alles in Ordnung. Natürlich war nicht alles in Ordnung und das merkten die Kinder auch.

Später spielten sie Tischtennis, Son Goten und Son Goku gegen Son Gohan und Chichi. Son Goten hatte Aufschlag, Chichi nahm den Ball an und spielte in direkt auf Son Goku. Dieser gab ihn zurück, wieder direkt auf Chichi zu. Diese wiederum spielten ihn zurück auf ihn, er wiederum auf sie. Dann spielte sie einen sehr hohen Ball und Son Goku schmetterte den Ball mit geballter Kraft zurück, direkt auf die Hand seine Frau. Dann sah er unschuldig zu ihr hinüber, Chichi blickte erbost zurück, schüttelte dann die Hand und gleichzeitig den Kopf, während die Kinder fassungslos auf die beiden blickten.

Wieder etwas später, beim Tauziehen gegen eine andere Familie, zogen sie so kräftig, dass sie alle auf den Rücken fielen, Chichi genau auf Son Goku. Während des Falls noch lachend, verging es ihnen, als sie dem anderen ins Gesicht sahen. Son Goten beobachtete dies und als Chichi und Son Goku dies merkten, setzten sie wieder ein gelogenes Lachen auf. Dann erhoben sie sich aus dem Gras.
 

Kapitel 14: Son Goten in der Mitte
 

Am Abend, die Jungs waren schon wieder in ihren Quartieren, richteten sich Son Goku und Chichi zum Schlafengehen her. Der Mann breitete gerade eine Decke über das Sofa aus, auf dem er gedachte diese Nacht zu verbringen.

Chichi war im Bad und zog sich gerade um.

"Oh Gott, wie ich es hasse sie anzulügen!", seufzte er gerade und wandte sich wieder um. Er ging auf das Bett zu, um sich eines der Kopfkissen zu holen, als er sah, dass Chichi sich gerade ihr T-Shirt über den Kopf zog.

"Ich auch. Und wir machen das nicht gerade toll!", gab sie zurück und bemerkte nun im Spiegel, dass ihr Son Goku beim Umziehen zusah.

"Die merken das, auch wenn wir noch so toll sind!", entgegnete er und sah sie sich weiter an. Chichi bedeckte ihre Brust mit ihrem T-Shirt und schloss die Tür zum Bad. Der Mann seufzte wieder und ging zurück zur Couch. Als er sich umdrehte, um einige Bücher zu holen, öffnete sich die Badzimmertür und Chichi kam hindurch. In ihren Händen hielt sie ein kleines, rosa Plastikding, das man öffnen konnte. Darin befand sich etwas, was sie sich jetzt in den Mund steckte.

"Was ist das?", stellte ihr Son Goku die Frage, als er sah, wie sie das rosa Ding auf das Nachtkästchen legte.

"Was ist was?", stellte Chichi sich dumm und strich sich die Haare hinter die Ohren.

"Das, was du da im Mund hast", bohrte der Mann weiter.

"Ach das, das ist meine Beiß-Siene", sagte sie und nahm ihre Bücher auf den Arm.

"Deine Beiß-Schiene?", kam es irritiert von Son Goku.

"Ja, meine Beiß-Siene", gab sie zurück und schlug nun die Decke des Bettes zurück.

"Wozu hast du denn eine Beiß-Schiene?", fuhr er mit seiner Befragung fort.

"Für mein Gebiss", antwortete sie wieder.

"Was ist denn mit deinem Gebiss?", er wollte einfach nicht aufgeben. Chichi legte sich jetzt auf das Bett und verlor schön langsam die Geduld. Mit gekräuselter Stirn meinte sie: "Es ist sief."

"Schief", wiederholte Son Goku und nickte einmal.

"Ja, es ist sief!", meinte sich nochmals. Jetzt war es an Son Goku die Stirn kraus zu ziehen. Skeptisch forschte er weiter: "Und mit diesem Ding da willst du es, äh, ,ent-schiefen'?" Chichi nickte, setzte sich die Brille auf und bestätigte ihm, dass es so sei. Dann nahm sie ein Buch in die Hand und wollte gerade beginnen darin zu lesen, als es an der Tür klopfte. Son Goku und sie sahen sich überrascht an, dann erhob sie sich aus dem Bett und sie beide gingen auf die Hüttentür zu.

"Hast du irgendwas bestellt?", wollte er von ihr erfahren.

"Nein!", antwortete sie und nahm gleichzeitig die Beiß-Schiene wieder heraus. Der Mann öffnete die Tür und draußen stand Son Goten.

"Son Goten, Junge, was ist denn los mit dir?", kam es überrascht aus Son Gokus Mund. Dieser winkte ab und erklärte nur: "Gar nichts, es geht mir gut." Chichi hatte sich inzwischen auch zu ihnen gesellt.

"Schatz, ist alles in Ordnung?", wollte sie von ihrem Sohn erfahren und schloss ihn in ihre Arme. Wieder versicherte er, das es ihm gut ginge und er nur nicht schlafe konnte und sich deshalb weggeschlichen hätte.

"Weißt du, ich wollte einfach nur bei euch schlafen", erklärte der Junge und seine Mutter lächelte ihn an. Son Goku schloss die Tür der Hütte. Chichi zeigte Verständnis und erlaubte dem Jungen, diese Nacht bei ihnen zu verbringen. Dann drückte sie ihm einen Kuss auf das Haar und meinte, dass sie noch schnell Bescheid sagen würde, dass er hier war. Als sie ihm die Jacke auszog, entdeckte er das Bettzeug auf dem Sofa.

"Warum ist das Bettzeug da auf der Couch?", wollte er erfahren und blickte seinen Vater fragend an.

Son Goku suchte nach einer Erklärung: "Ach, äh, Son Goten, weißt du, Dad wollte noch ein bisschen lesen und wollte Mami nicht aufwecken. Komm." Gemeinsam gingen sie auf das Ehebett zu und legten sich nieder.
 

Son Goten konnte nicht schlafen. Er lag in der Mitte des Bettes, zwischen seinen Eltern und ihm schwirrten ständig irgendwelche Gedanken durch den Kopf. Er sah nicht, dass seine Eltern auch nicht schliefen. Behutsam nahm er die Hand seine Mutter in seine. Chichi lächelte und verschränkte ihre Finger mit denen ihres Sohnes. Er ließ sie wieder los und sie bewegte die Finger, um vielleicht seine Hand zu berühren.

Doch der Junge nahm im selben Moment die Hand seines Vaters und legte sie in die, seiner Mutter. Ihr Lächeln war nicht mehr so strahlend wie vorher, doch es lag noch immer ein friedlicher Zug um ihren Mund und sie wirkte entspannt. Son Goku drehte seinen Kopf etwas, Chichi tat es ihm gleich und sie sahen sich kurz an. Dennoch hielten sie weiterhin die Hand des anderen.
 

Kapitel 15: Venedig mit den Tsukinos
 

... Wenn man sehr tief unten ist, schafft man es manchmal nicht wieder hochzusteigen. Ich muss immer an den letzten Sommer denken. Chichi und ich hatten gehofft, wenn wir an einen romantischen Ort fahren, könnte sich die Anspannung zwischen uns vielleicht lösen und es würde unserer Ehe gut tun. Wir versuchten zu entdecken, warum wir uns überhaupt ineinander verliebt hatten. Also saßen wir letztes Jahr nach einem solchen "Besuchswochenende" in einer kleinen Trattoria in Venedig. Wir tranken während eines wundervollen Sonnenuntergangs eine Flasche Chianti und suchten die Batterien, die unsere Ehe wieder aufladen könnten. ...
 

Es war Vormittag, die Sonne schien warm und hinter einer Theke verkaufte ein älterer Herr Eis.

"Hallo, guten Tag. Zwei Mal italienisches Eis, bitte!", bestellte Son Goku bei ihm für Chichi und sich. Die Frau lächelte und sah dem Eisverkäufer gespannt zu, wie er die Eiskugeln auf die Tüten patzte.

"Schatz, du musst doch nicht sagen ,italienisches'. Wir sind doch hier in Italien", lachte sie und strich sie das Haar zurück, dass ihr der Wind gerade ins Gesicht geweht hatte. Son Goku sah sie perplex an und erwiderte: "Soll das heißen, wenn ich in Belgien bin und eine belgische Waffel will, sag ich nur ,Waffel'?"

"Ja, so wie in Irland. Wenn du da ein Irish Stew willst, dann sagst du nur: ,Ich möchte ein Stew.'", gab sie gekonnt zurück und nahm jetzt das Eis entgegen, dass ihr der Verkäufer hinhielt. Sie lächelten ihn an und bedankten sich, Son Goku bezahlte.

Plötzlich wurden sie von der Seite angesprochen: "Ja, und wenn ihr in China seid und wollt chinesisch Essen, dann sagt ihr: ,Hey, her mit dem Essen!'" Ein beleibter Mann trat auf sie zu, an seiner Seite eine hausbackene Frau, Ende vierzig. Sie lachte gerade über den Witz, denn ihr Mann soeben gemacht hatte.

Son Goku blickte gar nicht glücklich auf die beiden Fremden gegenüber und Chichi hatte ein künstliches Lächeln aufgesetzt.

"Entschuldigen Sie, aber wir haben Ihre schlagfertig Antwort gehört. Wir sind die Tsukinos aus Kioto. Und sie sind?", sprach nun die beleibte Dame und hielt ihnen die Hand hin.

"Die Tadewakis", antworte Son Goku mit dem ersten Namen, der ihm einfiel und schüttelte die Hand der Frau. Auf seinem Gesicht spiegelte sich der reine Unwillen wider. Chichi merkte sofort, was ihr Mann vor hatte und ergänzte: "Aus Osaka."

"Oh, das ...", meinte Mr. Tsukino und begann gleich darauf zu lachen. Seine Frau stimmte ein und bekam einen derartigen Lachanfall, dass Chichi überrascht ihre Augen aufriss und sie sogar vergaß, das aufgesetzte Lächeln beizubehalten. Son Goku verzog seine Mundwinkel etwas und blickte entsetzt auf die beiden Fremden vor sich. Seine Frau warf ihm einen verzweifelten Blick zu.
 

Chichi hatte einen Spiegel in der Hand und bewunderte die Deckengemälde in der Markuskirche. Weit und breit waren nur Touristen zu sehen, doch Son Goku und sie beachteten sie gar nicht.

"Sieh mal, Schatz, sieh mal. So kann man's gut erkennen", sagte sie jetzt und blickte konzentriert in den Spiegel. Der Mann sah nun auch hinein und erkannte, was seine Frau meinte.

Laute Schritte näherten sich von hinten und zwei Sekunden später blickten die Tsukinos über die Schultern der Frau, direkt in den Spiegel.

"Buon giorno!", riefen sie gleichzeitig und sowohl Chichi als auch Son Goku rissen die Augen vor Entsetzen weit auf. Beinahe wäre ihr der Spiegel aus den Händen geglitten. Chichi setzte wieder ein gespieltes, verzweifeltes Lächeln auf und entfernte sich so schnell wie möglich von der "unerwünschten Gesellschaft".

"Hey, hey!", rief Son Goku plötzlich, "Ihr seid es! Mann, oh Mann!" Ihm fiel der Name nicht mehr ein und hatte auch nicht vor, ihn sich irgendwann zu merken.

"Ja, die Tsukinos aus Kioto", stellte der Mann jetzt nochmals vor uns strecke Son Goku die Hand entgegen.

"Hitomi und Genma", ergänzte die Frau. Chichi warf ein "Ah!" ein, Son Goku gab Genma die Hand und sprach weiter: "Klar, klar, wie konnten wir das vergessen! Wir haben pausenlos von euch gesprochen."

Jetzt drängte sich Hitomi nach vorne und begann so mit ihnen zu sprechen, als wären sie kleine Kinder: "Ich glaube ja, das ist Schicksal. Wir müssen uns wiedersehen, aber in Ruhe!" Ihr Mann stimmte ihr zu und Son Goku reagierte sofort.

"Sehr gute Idee!", meinte er, "Wir sind im Hotel ,Pasta e Fagioli'." Zuerst hatte Chichi ihn entsetzt angesehen, doch dann hatte sie gemerkt, welche Taktik er verfolge, setzte wieder ein Lächeln auf uns nickte zu dem, was ihr Mann soeben gesagt hatte.

"Äh", stotterte Genma und fuhr schließlich fort, "Besser ihr ruft uns an. Wir sind im ,Europa Regina'." Son Goku und Chichi nickten, riefen beide: "Toll! Toll! Wir rufen an!", dann legte der Mann einen Arm um seine Frau und sie verschwanden aus der Markuskirche.
 

Am Abend gingen die beiden in ein Restaurant, das direkt am Canale Grande lag. Sie bekamen sogar einen Tisch, der direkt am Wasser war und sie hatten einen wunderbaren Überblick auf einige Häuser von Venedig. Leise, romantische Musik schwang durch die Luft.

"Das ist wundervoll", staunte Son Goku und Chichi stimmte ihm mit einem "Unglaublich schön!" zu. Der Ober führte sie zum Tisch und schob der Frau den Sessel zurecht.

"Mit Blick auf den Canale, wundervoll. Grazie!", bemerkte der Mann noch einmal und nahm ebenfalls Platz. Chichi strahlte über das ganze Gesicht.

"Oh mein Gott!", vernahmen die beiden plötzlich und ihre Mienen gefroren zu Stein. Langsam drehten sie ihre Köpfe zum Nachbartisch und entdeckten das Grauen in Person: die Tsukinos.

"Es sollte wohl so sein!", lachte Genma nun und Hitomi stimmte in dieses Lachen ein. Sie erhoben sich von ihren Stühlen und schoben diese an Chichi und Son Gokus Tisch.

"Kismet, Kismet!", rief Mrs. Tsukino jetzt und lachte wieder ihr schreckliches Lachen.

"Wir haben euer Hotel gesucht, aber wir haben's nirgendwo finden können", erwähnte nun der Mann wieder und blickte gespannt auf Son Goku. Dieser hatte eine finsteren Blick drauf und meinte nur: "Ja, liegt ziemlich versteckt."

"Na ja, Ende gut, alles gut", sagte die Frau nun und lachte schon wieder.

"Ja!", stimmte Chichi ihr zu, strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wusste, dass dies ein langer Abend werden würde.
 

Zwei Stunden später waren die Sons einem Nervenzusammenbruch nahe. Die Tsukinos redeten und redeten und redeten ohne eine einzige Pause.

Gerade wieder begann Genma mit einer neuen Geschichte. Er stellte sein Glas Wein auf den Tisch und erzählte: "Ich sag's euch, das ist genauso schicksalhaft wie damals mit uns beiden." Nun fuhr Hitomi fort: "Ich hab bei ,Prue Dental' gearbeitet, im sechsten Stock und Genma bei ,Eliot Mutiul' im vierten."

"Das ist die Wahrheit!", warf ihr Mann schnell ein, bevor sie fortfuhr: "Und wir waren jeden Tag in der Cafeteria, die war im dritten Stock." Son Goku hatte inzwischen eine teilnahmslose Miene aufgesetzt, bekam eigentlich nichts mehr mit und stand kurz davor, sich einfach in den Canale Grande zu werfen. Und Chichi ging es nicht besser. Dieses ewige, aufgezwungene Grinsen verursachte bei ihr einen Muskelkater.

Gerade erzählte Mr. Tsukino die Geschichte um das Kennenlernen von Mrs. Tsukino weiter: "Und da sah ich Hitomi an der Salatbar. Sie stand in der Schlange und lächelte mich an, was heißt lächelte, es war ein wundervolles, großes Lachen! Dann war ich eines Tages an der Salatbar von Beefsteak Charlie. Und da dachte ich, ich hätte sie in der Schlange zur Salatbar gesehen."

"Dabei war ich's gar nicht!", warf die Frau mit ihrem schrillen Lachen wieder ein.

"Es war gar nicht Hitomi!", sprach er auch noch einmal aus.

Inzwischen reichten sich Chichi und Son Goku unter dem Tisch einen Stift und einen Block hin und her und spielten "Hang-Man", um sich irgendwie abzulenken.

"Wow!", begann Son Goku jetzt in sarkastischem Ton, "Wie hoch stehen die Chancen, dass eine Frau an der Salatbar Schlange steht und Hitomi ähnlich sieht und doch nicht Hitomi ist?" Währenddessen versuchte Chichi einen neuen Buchstaben aus.

Jetzt lachte die Frau wieder und Genma warf ein: "Na ja, eine Billion zu eins, häh?"

"Da würd ich noch höher einsteigen, Genma", entgegnete Son Goku und sein Blick verriet, dass der Sinn hinter seinen Worten ein anderer wahr, als den, den er vermitteln wollte.

Mr. Tsukino setzte wieder an, die Geschichte weiter zu erzählen: "Na ja, jedenfalls hab ich gemerkt, dass es nicht Hitomi war und da war ich furchtbar enttäuscht. Dann fing ich an darüber nachzudenken, wie sehr ich gehofft hatte, dass es Hitomi wäre."

Nun blickte das Son-Ehepaar etwas verwirrt drein. Ganz konnten sie ihm nicht mehr folgen.

"Aber, äh, um diese Zeit kannten Sie beide sich noch gar nicht!", warf Chichi nun ein, um den Schein aufrecht zu erhalten, dass sie und ihr Mann auch wirklich zuhörten. Son Goku sah sich Chichi an und musste kurz lächeln. Sie machte sich prima, auch wenn er das jetzt auf das Spiel unter dem Tisch bezog.

"Nein!", warf Genma jetzt wieder ein, "Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr ich mir gewünscht habe, die Frau wäre Hitomi. Und ich würde sagen, das war der entscheidende Moment. Ich ging nämlich zurück zu meiner Frau, die bei Beafsteak Charlie am Tisch saß und spürte, dass ich mehr für die Fremde, die ich für Hitomi hielt, empfand, als für die Fremde, die neben mir am Tisch saß und meine Frau war." Chichi nahm unter dem Tisch gerade wieder den Block entgegen und begann krampfhaft darüber nachzudenken, welchen Buchstaben sie als nächstes wählen sollte.

"Wir waren beide damals verheiratet, waren aber aus der Ehe rausgewachsen", gab Hitomi nun eine Erklärung ab.

"Ja", sprach nun wieder Genma, "und, und damals hab ich das wohl nicht so gesehen, es war wohl so, äh, dass ich mich selbst nicht mochte und dachte, dann tut es wohl auch kein anderer." Son Goku hatte die Stirn kraus gezogen und seine Frau dachte noch immer über einen Buchstaben nach.

Nun war es wieder an Hitomi ihren Senf dazu zu geben: "Können Sie sich das vorstellen, dass jemand Tsukino Genma nicht mag?"

"Ohho, so vollkommen bin ich nicht!", lachte dieser und seine Frau widersprach ihm lachend. Danach nahm sie einen Schluck Wein aus ihrem Glas.

"Na ja, jedenfalls, in diesem Jahr haben wir beide den Mut aufgebracht, aus unseren Ehen auszubrechen", erzählte Genma weiter.

Nun warf Chichi wieder etwas ein: "Zu dem Zeitpunkt hatte Sie sich aber kennen gelernt."

"Nein!", entgegnete Hitomi und schüttelte wild den Kopf. Son Gokus Miene wurde immer durchschaubarer. Chichi wusste genau, was ihm gerade durch den Kopf ging: Sind diese beiden Menschen denn verrückt?

"Nicht?", warf er deshalb jetzt ein.

"Nein!", bestätigte Mr. Tsukino die Aussage seiner Frau nochmals, "Aber wissen Sie, wenn jemand eine derart grauenvolle Ehe hinter sich hat, dann will er doch denselben Fehler nicht noch mal machen. Also, ich hab einen Pakt mit mir selbst geschlossen. Ich sagte: ,Genma, du wirst niemals deine Wut bis zu dem Punkt aufstauen, an dem du deine Partnerin nicht mehr ausstehen kannst.'."

"Das hab ich auch geschworen!", meinte nun Hitomi und hob wie zum Beweis ihre Hand, als wolle sie es noch einmal schwören.

"Und das wurde unser Credo!", meinte der Mann, bevor er zusammen mit seiner Frau im Chor verkündete, "Geh niemals unversöhnt ins Bett!" Dann lachten sie kurz, bevor Hitomi weitersprach: "Heute reden wir über alles. Wir lassen noch nicht mal die winzigste Erbse unter unserer Matratze."

"Aus dem Grund essen wir auch nie im Bett!", machte Genma nun einen schlechten Witz, woraufhin seine Frau wieder lautstark zu lachen begann. Son Goku seufzte auf, aber nur so laut, dass ihn seine Frau hören konnte.

Chichi hatte soeben den letzten Buchstaben gefunden und der Satz war vollständig. Da stand in fein säuberlichen Buchstaben: "Ich hasse die Tsukinos!" Son Goku blickte Chichi an, lächelte ihr zu, seine Frau tat es ihm gleich und erwiderte: "Ich auch!" Dann schloss sie ihre Arme um seinen Hals und er drückte sie ganz fest an sich. Als sie sich voneinander trennten, legte sie ihre Hände auf seine Wangen und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, den er hingebungsvoll erwiderte.
 

... Diese Tsukinos, das glücklichste Ehepaar, das ich nie kennen gelernt hatte, waren ein geradezu phantastisches Aphrodisiakum. ...
 

Sie saßen in einer Gondel, der Gondolieri sang sein Lied und Chichi lächelte Son Goku glücklich an. Dann küsste er sie auf die Stirn, nahm ihre Hand in seine und wies den Fahrer an, an einer schönen Stelle Venedigs anzuhalten.

Nach nur wenigen Minuten hielten sie an und das Son-Ehepaar stieg auf einen kleinen Platz hinaus. Die letzten Strahlen der Abendsonne verfärbte die Häuserreihe in der Ferne in wunderschöne Rot- und Orangetöne, der warme Sommerwind wehte ihnen um die Beine und Son Goku und Chichi tanzten mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht auf dem Platz einen Walzer.
 

... Wenn man doch diesen unbeschwerten Zustand konservieren könnte, den man in fremden Ländern manchmal hat. Wenn man ihn doch festhalten könnte für einen Tag, einen Abend, eine Stunde. Als wir letztes Jahr aus Italien zurückkamen haben wir es weiß Gott versucht. ...
 

Fortsetzung folgt!
 

**********
 

Okay: Zuallererst einmal ein herzliches Danke an all jene, die mir ein Kommentar geschrieben haben! *SCHMATZ* ihr seid meine Rettung!

Und auch, wenn diese Fanfic anscheinend nur wenige interessiert, habe ich dennoch den 3. Teil hochgeladen und werde den 4. und den 5. Teil auch noch hochladen, denn ich habe viel Arbeit in diese FF gesteckte und ich bin stolz auf sie. Auch wenn sie nur wenige lesen freue ich mich trotzdem, dass es doch einige sind. Und am Ende kann ich dann mit Stolz sagen: "Ich habe es geschafft, ich bin fertig und ich habe gute Arbeit geleistet!" Das wollte ich jetzt einfach mal loswerden.

Nochmals ein gaaaaaanz großes Danke an meine lieben Kommi-Schreiber!

LG, bis die Tage

eure Sony ^^° *wink*

Teil 4 - Kapitel 16 bis 20

Kapitel 16: Spontaner Schmerz
 

Sie stiegen aus dem Taxi, Son Goku bezahlte den Fahrer und sie gingen auf das Haus zu. Dort lagen, über den gesamten Weg verstreut, alle Zeitungen der letzten zwei Wochen. Beide blieben sie stehen, sahen zuerst auf die verstreuten Zeitschriften, dann sahen sie sich kurz an und schließlich schüttelte Chichi kurz den Kopf, seufzte einmal und ging weiter auf das Haus zu.

Etwas später lagen sie in ihrem Bett und sortierten die Post.

"Guck mal hier", meinte Son Goku plötzlich, "Während wir weg waren, haben wir Post gekriegt, von seiner Heiligkeit dem Dalai Lama", er begann zu lesen und meinte dann, völlig ernst, "Irgendwas über ein Softball-Team, das er aufstellen will." Chichi lachte, schlug ihm einmal spielerisch die Hand auf den Oberschenkel und hob dann die Augenbrauen an.

"Hey", meinte sie und teilte ihm ihren Einfall mit, "Sollen wir den Kindern einen Brief schreiben, dass wir wieder da sind?" Son Goku nickte. Die Frau nahm ihren Block zur Hand und begann zu schreiben. Dabei sprach sie leise mit, was sie gerade schrieb.

"'Lieber Son Gohan und lieber Son Goten!'", murmelte sie vor sich hin und hielt schließlich den Block und den Stift ihrem Mann hin. Dieser sah sie zuerst verwundert an, dann meinte er schmunzelnd: "Oh klar. Du kriegst den einfachen Teil." Chichi verschränkte die Arme vor der Brust und grinste in ebenfalls an.

Son Goku dachte etwas nach, atmete einmal hörbar ein und begann dann zu schreiben: "'Wir sind wieder da.'" Siegessicher schaute er seine Frau an. Diese nahm Block und Schreiber entgegen, lächelte einmal und setzte den Brief fort: "'Aus Europa.'" Zufrieden hielt sie Son Goku das Schreibzeug wieder hin.

"Das ist doch kein Satz. Das ist eine Präposition und ein Kontinent", entgegnete er, nicht bereit, so etwas zuzulassen.

"Nein, ich hab deinen Punkt gestrichen und jetzt ist es ein Satz. Hier: ,Wir sind wieder da aus Europa.' Jetzt du", beharrte sie darauf und ihr Mann gab nach.

Todernst begann er weiterzuschreiben: "Ausrufezeichen! Komma, dann Klammer auf: ,Aber ich möchte jetzt nicht über Grammatik reden.' Semikolon. ,Ich möchte mit eurer Mutter schlafen.'" Während sie vorhin noch gelacht hatte, wurden ihre Augen bei dem letzten Satz immer größer.

"Nein, das hast du nicht geschrieben! Nein!", war sie felsenfest der Meinung. Ihr Mann hielt den Block in die Höhe, sodass sie lesen konnte, was darauf stand.

"Och, Son Goku!", schimpfte sie und schlug ihm leicht auf den Oberschenkel. Dieser lachte: "Was? Doch, ja! Das will ich." Chichi nahm ihm den Block aus der Hand und sah ihn an.

"Erst wenn der Brief hier fertig ist!", entgegnete sie, lehnte sich vor und stützte sich mit ihren Ellbogen auf ihre Knie.

"Nein, nein, nein, nein, nein!", widersprach Son Goku, beugte sich zu ihr rüber und küsste ihre Schulter, "Wir schlafen jetzt miteinander. Jetzt schlafen wir miteinander und dann schreiben wir den Brief."

"Komm hör auf! Wir brauchen doch nur noch ein paar kleine Sätze!", würgte ihn Chichi ein weiteres Mal ab. Sie riss den angefangen Brief vom Block und begann von neuem.

"Oh, in Europa hättest du jetzt gleich mit mir geschlafen", verkündete Son Goku etwas frustriert, strich ihr dabei über ihr Knie und rieb seinen Nasenrücken an ihrem T-Shirt.

Doch damit hatte er unbewusst Chichis wunden Punkt getroffen. In kühlem Tonfall wollte sie erfahren, was dass schon wieder heißen sollte.

"Gar nichts", gab er ehrlich zurück. Doch die Frau steigerte sich da in etwas hinein.

"Ich bin nicht spontan, hä?", bohrte sie weiter und legte den Block wieder nieder.

"Das hab ich nicht gesagt, nein!", versuchte Son Goku sich zu verteidigen und setzte sich nun auf.

"Nein", fuhr sie fort, "aber du hast es gemeint."

"Ich hab gar nichts gemeint!", gab er friedfertig zurück, doch Chichi überhörte das gehfließendlich. Beleidigt sprach sie weiter: "Dass ich in Europa jetzt sofort mit dir geschlafen hätte, aber hier ..."

"Nein, nein, nein, nein, nein, warte! Hör zu! Ich will nur nicht, dass wir nur dann miteinander schlafen können, wenn unten eine Concierge sitzt", wurde er auch schön langsam wütend.

Chichi nahm ihre Brille von der Nase und wandte sich nun voll ihrem Mann zu. Dabei sagte sie in bissigem Ton: "Nur weil ich noch lächerliche drei Minuten brauche um einen Brief an unsere Kinder zu beenden, die ich seit langem nicht gesehen habe ...", doch da wurde sie von Son Goku unterbrochen, "Was? Was soll denn das jetzt wieder bedeuten? Dass mir meine Kinder egal sind?"

"Wenn du mich den Brief beenden lassen würdest, könnte ich bestimmt spontan sein!", versuchte sie den Streit zu schlichten, doch jetzt war Son Goku sauer. Mit etwas lauterer Stimme stellte er fest: "Das ist keine Spontaneität, für mich ist das eine Verabredung. Ich war in der Stimmung für außerplanmäßige Leidenschaft, aber oh, wir sind ja wieder zuhause, das habe ich vergessen. Da muss ja alles nach Plan laufen."

Jetzt war Chichi auch wieder wütend. Sie stand vom Bett auf und begann mit ihrer Predigt: "Versuch du doch mal Kinder großzuziehen, wenn gar nichts nach Plan läuft, wenn alles nur noch spontan ist!", dabei riss sie die Hände in die Höhe, drehte dem Bett, auf dem Son Goku saß, den Rücken zu und verschwand ins Bad.

"Weißt du was, Chichi? Den Kindern täte etwas Spontaneität ganz gut", gab er jetzt erzürnt zurück.

Seine Frau wandte sich um, kam einige Schritte auf ihn zu und erklärte mit wütender Stimme: "Das weiß ich! Ich hab es so satt, für alles und jeden in dieser Beziehung die Verantwortung zu übernehmen!"

Son Goku breitete die Hände aus und teilte ihr genauso aufgebracht mit, wie vorher: "Dazu hat dich niemand gezwungen, diese Rolle hast du dir selbst gegeben!"

"Blödsinn!", rief sie nun aufgebracht und zornig, "Diese Rolle hast du mir zugeteilt! Wann denkst du mal daran, die Zeitung abzubestellen oder das Wasser für die Scheibenwaschanlage im Auto nachzufüllen? Wann beteiligst du dich mal an der Erziehung der Kinder? Nein, du flirtest ja am Telefon mit deiner bescheuerten Freundin!"

Son Goku hatte genug und wurde noch lauter als vorher: "Herrgott, du fängst doch wohl nicht wieder davon an, oder?"

"Da kannst du aber sich sein! Ich fang wieder davon an!", entgegnete sie trotzig.

Jetzt versuchte der Mann sich mit Händen und Füßen zu verteidigen: "Ich hab seit sechs Monaten nicht mit ihr geredet!"

Chichi ignorierte das und fuhr ihn an: "Nicht eine Sekunde versucht du dich in mich hineinzuversetzen!" Ihre Augen waren glasig und sie musste sich bemühen, nicht anzufangen zu weinen.

"Weiß du was, Chichi, weißt du was? Wir haben keine Erbse unter der Matratze, bei uns liegt eine Wassermelone drunter!", schrie er jetzt und zog wütend die Tagesdecke vom Bett.

"Und daran bist du natürlich auf keinen Fall schuld!", schrie sie zurück und ging eiligen Schrittes an ihm vorbei, riss die Tür auf und verschwand aus dem gemeinsamen Schlafzimmer. Hinter sich schmiss sie die Tür noch lautstark ins Schloss.

"Scheiße!", fluchte Son Goku und atmete zweimal tief durch. Dann sagte er sarkastisch zu sich selbst: "Willkommen daheim!"
 

Kapitel 17: Eine andere Fassung
 

Über all das dachte Son Goku nach, während er, die Hand von Chichi in seiner eigenen haltend, so dalag und versuchte zu schlafen.
 

Am nächsten Morgen verabschiedeten sich Chichi und Son Goku von ihren Söhnen, wünschten ihnen noch schöne Ferien. Dann stiegen sie in das Auto und fuhren los. Son Goten und Son Gohan winkten noch hinterher, bis sie nicht mehr zu sehen waren.

Die Fahrt nachhause verlief beinahe genauso still, wie die Fahrt zum Camp. Nur eine kurze Zeit lang unterhielten sich die beiden miteinander.

"Sollen wir einen Anwalt nehmen oder zwei?", wollte Son Goku von seiner Frau erfahren. Dabei starrte er weiterhin nur auf die Straße. Sie sollte nicht merken, wie sehr ihn diese Worte verletzten.

Chichi schloss kurz die Augen. Dann meinte sie: "Einen. In dem Punkt sollten wir uns wenigstens einig sein", sie seufzte einmal auf, bevor sie weitersprach, "Die Hauptsache ist, dass wir es für die Kinder so leicht wie möglich machen, Son Goku."

"Ja", stimmte er ihr zu, dann wurde es wieder still. Und bis er sie vor dem Haus absetzte, sprachen sie auch kein Wort mehr miteinander.
 

Son Goku besichtigte eine wunderschöne Wohnung in einer ruhigen Wohngegend in einem der schönsten Viertel der Stadt. Die Maklerin versuchte gerade, ihm das Appartement so appetitlich wie möglich zu präsentieren.

"Sie haben sicher gesehen, dass das Bad noch die Originalfliesen aus den 20er Jahren hat", erklärte sie ihm gerade, doch Son Goku war nicht ganz bei der Sache.

"Ja, ganz hübsch", verkündete er. Doch die Dame schien nicht aufzugeben: "Da sie dabei sind ein Buch zu schreiben, dürfte sie folgendes sehr interessieren: Die Schwester des Chauffeurs von Bette Davis hat einmal in der Wohnung nebenan Weihnachten gefeiert."

"Wirklich?", gab der Mann zurück, obwohl es ihn überhaupt nicht interessiert. Sie bestätigte nochmals.

"Gibt es auch Kinder in diesem Komplex hier?", wollte Son Goku nun erfahren und sah mit ernstem Gesicht auf die Frau vor sich.

"Och, ganze Rudel!", gab sie zur Auskunft, "Unter anderem wohnt hier der Neffe des Schauspielers, der als Dritter in das vierte Rettungsboot in ,Titanic' sprang. Holen Sie sich das Video, ich stell Sie den Leuten gerne vor", sie blickte kurz auf ihre Uhr, "Hören Sie, ich zeig es heute Nachmittag noch einer anderen Familie, aber wenn Sie interessiert sind, dann reserviere ich es für Sie. Vielleicht wirft Ihre Frau mal ein Blickchen drauf ..."

"Ich bin interessiert!", unterbrach sie Son Goku.

"Wer wäre das nicht? Sehen Sie nur, wie das Licht das durchs Fenster fällt den Raum erfüllt. Ich habe diese Räumlichkeiten mal dem Mann gezeigt, der ,Charlie dem Thunfisch' die Stimme geliehen hat. Er sagte, und ich zitiere: ,Wow!' Zitat Ende. Na, das sagt doch wohl alles!", sprudelte es aus ihr hervor, doch der Mann hörte ihr gar nicht mehr zu. Er war in Gedanken ganz wo anders. Er seufzte einmal und senkte den Blick.
 

Zusammen mit Chichi und Shingo nahmen zehn weitere Personen an dem Thai-Kochkurs teil. Die ganze Küche roch nach frisch geschnittenem Gemüse und frisch angebratenem Zwiebel.

"Zuerst geben Sie Olivenöl, Knoblauch und Tofu hinein. Erhitzen Sie es so lange, bis der Knoblauch goldbraun ist. Achten Sie darauf, dass die Flamme unter ihrem Wok sehr, sehr heiß ist. Nun nehmen Sie ein Ei und schlagen es in das heiße Öl. Passen Sie auf, dass alle Zutaten sorgfältig gegart werden ...", erklärte der kleine, thailändische Koch ganz vorne. Chichi stand neben Shingo und befolgte die Anweisungen des Lehrers genau. Dabei versuchte sie sich alles so gut es ging einzuprägen.

Als sie das Ei am Pfannenrand aufschlug, spritzte das Öl etwas hoch und sie sprang zu Seite, um sich nicht zu verbrennen.

"Oh!", rief sie überrascht aus und stolperte. Shingo sprang sofort an ihre Seite und fing sie auf.

"Alles in Ordnung?", wollte er von ihr erfahren. Chichi lächelte und meinte: "Ja, ähm, alles in Ordnung." Dabei machte sie sich aus seinem Arm frei. Irgendwie überkam sie dabei nämlich ein Schuldgefühl und sie musste sofort an Son Goku denken. Schnell verbannte sie den Mann wieder aus ihren Gedanken.

"Nun fügen wir Thai-Nudeln hinzu ...", verordnete soeben der Lehrer, doch weiter hörte Chichi nicht zu, denn sie wandte sich an Shingo.

"Ich war bei den Kindern. Ich habe Rei gesehen, aber dich hab ich nicht gesehen", sprach sie und warf gleichzeitig ihre Thai-Nudeln in den Wok.

"Ich war an dem Wochenende davor da. Weißt du, seit wir geschieden sind ist es doch wesentlich einfacher, wenn wir solche Dinge getrennt veranstalten. Aber Toshi und ich sind zu diesem großen Wasserfall gewandert. Warst du mit Son Goku auch da?", erklärte er zuerst und stellte er ihr dann die Frage.

"Ja. Ja, es war wundervoll!", gab sie zögerlich zur Antwort.

Jetzt hörten sie wieder dem Kochlehrer zu: "Jetzt müssen Sie Chili-Pfeffer an das Essen geben. Sie wissen, würzige Speisen würzen die Liebe. Je schärfer Sie essen, desto schärfer werden Sie." Ein allgemeines, heiteres Lachen machte die Runde. Chichi riss die Augen etwas auf und blickte auf den Kochlehrer. Shingo neben ihr musste breit grinsen.

"Na ja, je schärfer, desto besser für mich! Wuh!", lachte er und schüttete das ganze, kleine Schüsselchen voll mit Chili-Pfeffer in seine Wok.

Chichi blickte ihn einmal kurz an, dann sah sie auf die Schüssel in ihrer Hand und schließlich tat sie es ihrem Nachbarn gleich und schüttete den gesamten Pfeffer in ihr Essen.

Shingo war erstaunt, aber lachte dann mit ihr, bevor er fragte: "Isst Son Goku gerne thailändisch?"

"Ja. Ja", gab Chichi zurück und fühlte sich nicht gerade wohl dabei.

"Wart ihr schon mal bei Tommy Tang?", sprach Shingo weiter und rührte mit dem Löffel durch sein Essen.

"Äh, Son Goku und ich, wir, äh, wir haben uns getrennt", stotterte sie zuerst. Dennoch war sie froh, dass sie es endlich gesagt hatte, denn jetzt musste sie sich nicht ständig anhören, ob Son Goku dies gern machte, ob er jenes gern aß, ob sie das schon einmal getan hatten und so weiter.

Shingo hielt inne und brachte nur ein "Oh Gott, ich hatte ja keine Ahnung." hervor. Chichi erklärte ihm, dass Son Goku und sie es auch niemanden gesagt hatten.

Der Mann neben ihr zeigte sein Verständnis.

"Es tut mir so Leid! Seit wann?", versuchte er sie aufzuheitern.

"Äh, seit 72 Stunden, seit 4 Wochen, 5 Jahren. Kommt darauf an, ab wann du zählen willst", erzählte sie ihm gelassen und rührte weiter im Essen herum.

"Das tut mir wirklich Leid, ich weiß ja schließlich, wie schwer das für einen ist", er machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort, "Also, Chichi, das hört sich sicher verrückt an, aber ich hab mich all die Jahre auf die Termine mit deinen Kindern in meiner Praxis gefreut, weil ich dich dadurch besser kennen lernen konnte", sie lächelte ihn an, "Aber als du mich wegen deiner Zähne angerufen hast, da war ich, da hab ich mich so darauf gefreut, weil ich wusste, dass wir allein sind. Und, ähm, du musst mir sagen, wenn es dir zu schnell geht, aber ich wollte dich fragen, ob wir vielleicht mal zusammen essen könnten?" Etwas verwirrt blickte sie ihn an und fand zuerst keine Worte. Dann meinte sie grinsend: "Aber das tun wir doch gerade!" Beide lachten sie los.

"Na ja, ich dachte, wir finden vielleicht etwas ohne Lehrer", lachte er. Chichi lächelte ihn an, fühlte sich dabei aber nicht wirklich wohl.
 

... Sehr häufig wird doch behauptet zwei Menschen waren zu lange unglücklich verheiratet. Ich habe lange Zeit gedacht, meine Ehe wäre nicht so unglücklich. Ich dachte nur, manchmal ist die Liebe da und manchmal eben nicht. Sie wissen schon, Höhen und Tiefen. Aber, nach einer Weile sind auch die Höhen tiefer und rücken in die Ferne. Und plötzlich fragt man sich, bin das wirklich ich? Bin ich neuerdings nur noch in der Tiefe? Oder kommt es daher, weil ich mit diesem Mann zusammen bin? Und dann fragt man sich, vielleicht gibt es noch eine andere Version meines Lebens, oder von mir selbst, vielleicht eine glücklichere. ...
 

Son Goku hatte die Wohnung bekommen, doch im Moment befand sich nur ein Schreibtisch und seine Unterlagen für sein Buch darin. Gerade eben arbeitete er wieder daran weiter.

"'Yossel blickte in Minnies Augen und empfand ... Aufregung ... Angst ... Beklommenheit.' ... Was für 'ne Scheiße. ... ,Yossel blickte in Minnies Augen und empfand ... nichts. Zwei Jahre lang waren sie getrennt gewesen, und nun, da sie aus dem Boot stieg, bemerkte er, dass er in die Augen einer Fremden starrte. Er kannte diese Frau nicht mehr. Aus ihm war ein Japaner geworden. Und sie war noch immer die arme, leidenschaftslose Tochter eines blinden litauischen Geigenbauers.'", grummelte Son Goku vor sich her und zum ersten Mal sah er die Beziehung, die seine Großeltern geführt hatten, mit ganz anderen Augen.
 

Kapitel 18: Hass vergeht
 

Krillin und Son Goku spazierten durch den Park und unterhielten sich dabei. Gerade gingen sie an dem großen Springbrunnen vorbei.

"Nein, nein, es war Angst. Es ging nur um Angst. Die Angst hat sie zusammengehalten. Krillin, ich habe die ganze Zeit die Ehe meiner Großeltern idealisiert. Es war nicht die größte Liebe aller Zeiten. Die beiden sind zusammen geblieben, weil sie panische Angst hatten. Vor der Einsamkeit, vor dem Versagen, vor dem Unbekannten", erklärte Son Goku seinem Freund. Dieser nickte nur und meinte: "Klar. Angst ist die wichtigste Motivation für alles. Angst und Schuldgefühle sind die zwei Emotionen, die unsere Gesellschaft in Schwung halten." Son Goku blieb kurz stehen, setzte sich aber gleich wieder in Bewegung. Verwundert wollte er erfahren: "Heißt das, du und C18, ihr seid auch nur aus Angst zusammen?"

"Mit einem Wort: Ja", bestätigte der Glatzköpfige.

"Und das ist OK für dich?", bohrte der Größere der beiden weiter.

"Mit drei Worten: Ja und Nein. Siehst du, es ist nicht so einfach. Du hättest gerne eindeutige Antworten, aber in der Realität ist nichts eindeutig. Das Leben ist nicht Schwarz-Weiß. Das Leben ist grau. Ein Beispiel, ja? Was siehst du hier? Was ist das?", wollte Krillin von ihm erfahren und streckte ihm gleichzeitig seinen Arsch hin. Son Goku wich etwas zurück und sah skeptisch auf seinen Freund. Weil er sich nicht sicher war, was Krillin meinte, wollte er sich noch einmal versichern: "Was ist das für eine Frage, Krillin?"

"Ich frage dich, was du hier siehst?", stellte der Glatzköpfige erneut seine Frage. Zur Verdeutlichung klopfte er sich einmal auf den Hintern.

Wieder zögerte Son Goku etwas, doch schließlich sagte er: "Ich seh deinen Arsch." Jetzt stellte sich Krillin wieder gerade hin und schüttelte den Kopf. Mit erhobenem Zeigefinger begann er Son Goku zu erklären: "Du denkst, dass du das siehst. Aber in Wirklichkeit ist da kein Arsch." Stille. Dann begann der Dunkelhaarige langsam den Kopf zu schütteln: "Was für ein Sch ... Was redest du da bloß?"

"Das ist kein Arsch!", beharrte Krillin weiter darauf, "Das sind nur die fetteren Teile am oberen Ende eines jeden Beins. Die sind so rund und kommen hinten zusammen, verstehst du? Daher das Wort ,Hintern'. Siehst du, eigentlich haben wir's mit nichts anderem zu tun, als der Fortsetzung unserer Beine." Während seiner Erklärung hatten sich die beiden Freunde wieder in Bewegung gesetzt. Son Goku musste gerade lachen, winkte ab und meinte, das wäre zu hoch für ihn. Doch Krillin gab nicht so einfach auf: "Son Goku, es ist alles nur Illusion. Es gibt im Grunde gar keinen Arsch. Es gibt auch nicht so etwas wie die vollkommene Ehe, den vollkommenen Job, das vollkommene Kind. Diese schöne Vorstellung von einer glücklichen Beziehung vom Leben miteinander bis ans Ende, alles Illusion!" Son Gokus Gesichtsausdruck hatte sich von amüsiert in mitleidig verwandelt.

"Du glaubst also nicht an die Liebe, die ewig hält?", stellte er seinem Freund die Frage und schob dabei seine Hände in die Hosentaschen.

"Äh, äh, äh, äh!", unterbrach in Krillin, "Du siehst schon wieder den Arsch und nicht etwa das Ende der Beine. Liebe ist nur Lust in Verkleidung. Und Lust vergeht. Sei lieber mit jemanden zusammen, der dich auch ausstehen kann." Jetzt musste Son Goku wieder seufzen.

"Tja", meinte er, "Dass wir uns noch ausstehen können, kann man von Chichi und mir nicht behaupten. Bei uns kannst du nur noch Hass finden."

Krillin winkte ab und meinte gelassen: "Ach, das würde ich nicht so ernst nehmen. Hass vergeht." Der dunkelhaarige Mann blieb verwundert stehen.

"Hass vergeht? Ist das alles, was du mir zu sagen hast? Das sind die Worte, mit denen du mich in die Welt schicken willst? ,Hass vergeht, Liebe ist Lust ... Es gibt keinen Arsch.'? Was ist nur aus dir geworden, du enttäuschst mich. Ach. Aber versprich mir eins, ja?", dabei setzte er sich wieder in Bewegung, "Bitte, bitte, versprich mir, dass du nicht mit C18 darüber redest, ja?"

"Bist du wahnsinnig?", kam es entsetzt seitens seines Freundes, "Ich werd nicht einen Ton sagen!"
 

Kapitel 19: Die besten Freunde
 

Chichi und C18 joggten durch den Park. Wie immer war C18 am Reden, während Chichi nur ab und zu etwas einwarf.

"Als Krillin mich aus dem Auto angerufen hat, konnte ich es nicht fassen. Ich meine, ich wusste ja, dass ihr 'ne Krise habt, aber ...", bemitleidete sie ihre Freundin. Ihr Atem ging ziemlich schnell, da sie auch ziemlich schnell liefen und somit das Sprechen nur noch mehr Anstrengung bedeutete.

"Wir wollten nichts sagen, erst wenn wir uns entgültig getrennt hätten", erklärte Chichi und die beiden Frauen bogen um die nächste Kurve.

"Oh, mein Gott! Wow! Und wie geht es dir?", erkundigte sich die Blondine weiter. Mit interessiertem Blick musterte sie die Freundin.

Chichi sah sie zweifelnd an und meinte: "Keine Ahnung. Ich dachte, ich wäre am Boden zerstört. Vielleicht, vielleicht hab ich's noch gar nicht kapiert." C18 blickte kurz auf ihre Freundin, dann wieder auf den Weg und schließlich nochmals auf ihre Freundin.

Kopfschüttelnd sagte sie nur: "Du hast eine Affäre."

"Was?", entgegnete Chichi entsetzt, "Was redest du da für einen Unsinn?"

C18 begann wieder einmal ihre Aussage zu erläutern: "Du bist nur deshalb nicht am Boden zerstört, weil du einen anderen Mann hast!" Jetzt war Chichi schon leicht gereizt. Mit aggressivem Ton wandte sie sich an ihre Freundin: "Ich hab keinen anderen Mann!"

"Ist es ernst mit dem Mann, den du nicht hast?", versuchte C18 in drängendem Ton von ihr zu erfahren. Chichi seufzte einmal auf. Ihre Freundin kannte sie einfach zu gut.

"Ich weiß nicht, was es ist. Ich weiß nur, dass er anders ist als Son Goku. Er zeigt Verantwortung, er plant alles, er hat ein Schweizer Messer. Er will sogar was für mich kochen", erklärte Chichi und zählte die Dinge an ihren Fingern auf.

C18 winkte ab und meinte nur: "Also ein Sandsack, verstehe."

"Ein was?", fragte Chichi noch einmal, denn sie dachte, sie hätte sich verhört.

"Ein Sandsack gegen Überschwemmung", begann sie wieder mit einer ihrer Metaphern, "Das letzte Mittel gegen die absolute Zerstörung." Dabei wurde sie immer langsamer und ihre Stimme begann zu schwanken. Plötzlich begann sie hemmungslos zu heulen.

"C18, was ist denn?", versuchte Chichi von ihr zu erfahren. Doch die Blondine hörte gar nicht darauf, kniete sich auf den Boden und begann laut zu schluchzen.

Chichi sah sie überrascht an, dann schweifte sie mit ihren Blicken durch die Gegend, um zu sehen, ob jemand in der Nähe war.

"C18?", probierte sie es nochmals, kniete sich neben sie und die Freundin setzte sich tatsächlich wieder aufrecht hin.

"Entschuldige bitte! Ich müsste ja eigentlich dich trösten, aber ich fühl mich so furchtbar. Dass ihr beide nicht mehr zusammen seid, furchtbar! Ihr seid unsere besten Freunde, am Staatsfeiertag, an Erntedank und an Weihnachten. Ihr ward doch für uns wie Doris Day und Rock Hudson!", weinte C18 und verbarg nun ihr Gesicht hinter ihren Händen.

Bei der letzten Aussage, sah Chichi verwirrt zu ihrer Freundin: "Das ist komisch, wir haben gedacht, ihr wärt Doris Day und Rock Hudson."

"Ja, wirklich?", presste die Blondine hervor und sah auf ihre Freundin. Dabei wischte sie sich die Tränen von den Wangen.

"Weißt du, ich habe immer gedacht, so was würde mir und Son Goku auf keinen Fall passieren. Ja, im Gegenteil, ich dachte, wir schaffen auch die ganz lange Strecke. Aber ich konnte ... ich konnte ihn anscheinend nicht dazu bringen, den violetten Stift wegzulegen", gab Chichi eine Erklärung für ihre Freundin ab. Doch diese schien noch immer nicht beruhigt. Mit verwirrtem Blick äußerte sie: "Aber das ist Son Goku, das ist der, in den du dich verliebt hast. Chichi, du bist mit 80 so wie mit 8. Ein Mensch wird sich niemals ändern."
 

Fortsetzung folgt!
 

**********
 

So, das ist Teil 4. Schön langsam neigt sich die Story dem Ende zu, ich bin stolz, dass ich sie geschrieben habe! Hier auch nochmal ein großes DANKE an all meine Kommi-Schreiber, ich freu mich, dass euch die Story gefällt/gefallen hat. Muss weiter, lesen uns im 5. Teil, hoffentlich! *g*

LG, bis die Tage

eure Sony ^^° *wink*

Teil 5 - Kapitel 20 bis 25

Kapitel 20: Jemand muss Schuld sein
 

Krillin, C18 und Son Goku stiegen aus dem Auto vor ihrem Lieblings-Bistro. Natürlich faselte die Blondine wieder einmal irgendein Zeugs daher.

"Der Mensch ändert sich mit der Zeit, darauf musst du gefasst sein. Son Goku, eine Beziehung kann nur dann funktionieren, wenn sich zwei Menschen miteinander ändern", hielt sie ihm gerade einen Vortrag und wickelte sich dabei die Stola um die Schultern, da es ziemlich kalt war. Krillin gab dem Parkjungen die Autoschlüssel, dann gesellte er sich zu seiner Frau und seinem besten Freund. Gemeinsam gingen sie in das Restaurant.

Der Oberkellner stand hinter dem Tischchen, an dem man den Tisch zugewiesen bekam und begrüßte sie höflich.

"Mr. und Mrs. Hino, Mr. Son. Schön, dass sie uns besuchen. Kommt Mrs. Son heute Abend nicht?", erkundigte er sich bei den Herrschaften. C18 atmete ein und sah mitleidig auf Son Goku, der ihr einen vielsagenden Blick zuwarf.

"Nein, heute nicht", gab die Blondine schließlich die Antwort und wandte sich dann ihren Mann, "Krillin, du solltest doch nur für drei Leute reservieren!"

"Hab ich vergessen!", kam es in entschuldigendem Ton von ihm.

"Also", schimpfte C18 weiter, "wie kann man denn so was vergessen?" Sie war schon ziemlich laut und darauf wies sie Krillin jetzt auch dezent hin.

"Kannst du nicht noch lauter reden, der Mann auf dem Parkplatz hat's noch nicht gehört!", gab er schnippisch zurück.

C18 winkte ab, drehte sich wieder zu Son Goku und meinte, dass es doch gar nicht laut war. Dann nahm sie die Hand des Dunkelhaarigen, zog ihn hinter sich her und folgte dem Kellner, der ihnen den Tisch zeigte.

"Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend!", verabschiedete sich der Oberkellner mit einer leichten Verbeugung. Krillin nickte ihm dankend zu und folgte dann den beiden an ihren Tisch.
 

Son Goku schenkte sich gerade Wein nach. Er war schon nicht mehr ganz er selbst, hatte sich aber noch unter Kontrolle.

"Sonntag, sieben senkrecht", begann er.

"Wir hatten keine Zeitung", machte ihm Krillin klar und stellte sein Glas auf den Tisch zurück. Doch Son Goku ließ sich nicht beirren: "Wort mit fünf Buchstaben. ,Meist bei Männern vorzufinden.' Reimt sich auf Laos." Dabei lächelte er leicht und riss die Augen etwas auf.

"Chaos?", riet C18 und traf voll ins Schwarze, denn jetzt wurde Son Goku ernst.

"Ganz genau!", sagte er in ruhigem Ton, doch sein Gesicht verriet, dass er wütend darüber war, "Das war der direkte Angriff auf mich."

"Son Goku, hör auf. So was albernes. Das ist nichts weiter als die Lösung in einem Kreuzworträtsel", versuchte nun sein Freund ihn zu besänftigen, doch dies war nicht möglich.

"Nein", gab Son Goku zurück, "Ich kenne meine Frau. Sie hat mich persönlich angegriffen. Und weswegen? Wegen ein bisschen Chaos. Als ob das so was Furchtbares wäre", er wurde immer sentimentaler, "Zeig mir den Menschen, der nicht ab und zu chaotisch wäre." Wieder nahm er sein Glas Wein in die Hand und trank einen großen Schluck daraus.

C18 und Krillin sahen sich kurz an, wussten, ihr Freund war am Boden zerstört, hatten aber keine Ahnung, was sie machen sollten. Deshalb tat die Frau das Erste, was ihr gerade einfiel.

"Son Goku", begann sie, "Iss doch mal ein Stück Brot, aber mit Olivenöl, es ist köstlich!" Sie hatte in freundlichem Ton gesprochen und ihn angelächelt.

Jetzt wandte sie sich an ihren Mann und ihre Stimme wurde sofort aggressiver: "Krillin, gib Son Goku das Brot!" Doch der Glatzköpfige blieb ganz ruhig sitzen und wollte nur erfahren: "Warum musst du immer schreien?"

"Wer schreit hier?", keifte die Blondine zurück.

"Na du!", gab Krillin teilnahmslos zurück. Son Goku trank währenddessen immer wieder von seinem Wein.

"Ich hab nicht geschrieen!", verteidigte sich die Frau weiter.

"Und ob du das hast!", gab der Mann zurück. Son Goku griff sich schon an die Stirn, er wollte den Streit seiner Freunde eigentlich nicht hören, er wollte im Moment sowieso niemanden hören.

"Er denkt, ich hätte geschrieen. Er denkt immer, es würde geschrieen", wandte sie C18 jetzt an den dunkelhaarigen Freund, blickte aber gleich darauf wieder auf ihren Mann. Für sie war der Streit nun beendet. Son Goku nahm es hin, was konnte er auch schon tun.

Doch Krillin wollte das nicht auf sich sitzen lassen und setzte das Thema fort: "Glaub mir, auf jedem Schreiometer war das ein Schrei." Natürlich musste sich die Frau jetzt auch wieder verteidigen und wandte sich an Son Goku.

"Son Goku, war das geschrieen?", versuchte sie zu erfahren. Mit einem leisen "Nein." gab er ihr die gewünschte Antwort.

"Na siehst du, er hat's auch nicht so gehört", wandte sie sich an ihren Mann, dann drehte sie sich wieder Son Goku zu, "Seine Mutter war ein Schreihals, er hört sie immer noch!"

Jetzt wurde Krillin auch aufgebrachter: "Wie kann ich sie denn hören? Dazu bist du viel zu laut!" Jetzt mischte sich Son Goku auch in das Gespräch ein. Er lallte schon etwas und goss sich gerade den letzten Schluck Wein ins Glas.

"Na ja", meinte er, "da ist was dran. Wenn Chichi in den letzten Jahren nur ihren Mund aufgemacht hat, hab ich ihre Mutter gehört. Sasa!" Mit wackeliger Hand stellte er die Flasche zurück auf den Tisch. Er verzog das Gesicht, wenn er auch nur an seine Schwiegermutter denken musste. Natürlich musste C18 ihren Senf jetzt wieder dazugeben.

"Also hör zu", versuchte sie Son Gokus Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, "Es kann für Chichi nicht leicht gewesen sein von einer so komplizierten Frau wie Sasa erzogen worden zu werden." Dabei sah sie ihn ernst an.

"Also bitte!", entfuhr es Son Goku in seinem Rausch, "Sie war nicht kompliziert. Sie war 'ne Idiotin, dadurch wurde das Leben der anderen kompliziert. Ihr glaubt nicht was für hübsche, kleine, psychologische Erbstücke diese beknackte Schildkröte hinterlassen hat. Alles muss in einer hübschen kleinen Schachtel sein mit einer hübschen blauen Schleife drauf. Pünktlich. Ordentlich. Gott bewahre, dass etwas Unerwartetes passiert. Etwas Zufälliges, etwas Unvermutetes, eine Linkswendung oder Glücksfälle! Oh bloß nicht!", er wurde immer lauter und die ersten Leute drehten sich nach ihm um, "Nur ja nicht! Das geht nicht! Verboten, Foulspiel!", er klopfte einmal auf den Tisch und war jetzt richtig laut, "Strafstoß, Elfmeter wegen überzogener Spontaneität", jetzt riss er sich die Serviette vom Schoß, "Alles muss sauber getrennt sein, so wie der Pfeffer und das Salz. Vielleicht heißt sie deswegen Sasa. Ja, ja, ihr Name war nicht etwa Gay oder Joy oder Fun!", er steigerte sich so richtig hinein. Krillin unterbrach ihn kurz und meinte, er solle doch mal ein Stückchen Brot essen, doch Son Goku ignorierte ihn einfach und fluchte weiter: "Nicht einmal ficken kann sie, wenn nicht alles nach Plan läuft! Wie das Flugzeug, das auf den Start wartet. Fenster geschlossen, check! Türen geschlossen, check! Heizung an, check! Haben wir jetzt alles durch, wissen wir jetzt, wieso jede kleinste Kleinigkeit meine Schuld gewesen ist?", jetzt war er wütend und frustriert, sturzbetrunken und tief verletzt, er hieb auf den Tisch und schrie weiter, "Houston! Wir haben ein Problem, und der Name ist Sasa!"

"Son Goku, Son Goku, Brot!", versuchte Krillin ihn abzulenken.

C18 versuchte auch ihr bestes: "Es ... es ... es gibt Leute wie Chichi und Sasa, die wollen nicht über den Strich zeichnen. Aber dann gibt es auch Menschen wie dich, du malst gern über den Strich hinaus. Das ist eine so reizende Angewohnheit. Deshalb hat Chichi sich in dich verliebt. Wenn du allerdings Kinder hast, dann ..." Son Goku leerte auch das letzte Glas Wein und unterbrach danach C18.

"Aber ich bin kein drittes Kind!", warf er wütend ein, "Ab und zu hat meine Uhr leider keine Zeiger, Entschuldigung!"

"Das sagt ja auch keiner!", versuchte die Blondine zu beruhigen und fuhr fort, "Na das macht doch nichts! Es ist nur so: Jemand muss die Alltagspflichten erfüllen und die Grenzen setzten!"

"Wa, wa, wa, was redest du da?", fuhr er die Freundin jetzt an, "Soll das heißen, ich bin an allem Schuld?"

Jetzt griff Krillin auch wieder ein, C18 stimmte ihm zu: "Nein! Nein, nein. Niemand ist daran schuld!" Doch Son Goku war jetzt voll in Fahrt. Der Wein wirkte sich auf seinen Verstand aus und er war völlig in Rage. Er vermisste seine Frau, er vermisste seine Kinder, er vermisste seine Familie. Und es versetzte ihn in Wut, wenn er daran dachte, dass er wahrscheinlich nie wieder mit dieser Frau zusammen sein würde.

"Nein, nein, nein, nein, nein!", unterbrach er deshalb seinen Freund, "Wenn jemand sagt, niemand ist daran schuld, dann bedeutet das nicht, niemand ist schuld. Es bedeutet, DU bist daran schuld! Niemand ist schuld an solchen Sachen wie ein Hurrikan oder ein Erdbeben, Tornado, höhere Gewalt! Aber wenn 'ne Ehe schief geht, oh, da muss ja daran jemand schuld sein! Und ich bin es nicht!", schrie er jetzt und erhob sich vom Tisch.

Krillin versuchte ihn nochmals zu beruhigen und hielt ihm den Brotkorb hin, doch Son Goku war jetzt auf 180.

"Und du", rief er aufgebracht und wütend, "steckst dir das beschissene Brot in die Fortsetzung deiner Beine!" Dann drehte er sich um und lief wütend aus dem Lokal.

Vor dem Bistro musste er zuerst einmal tief durchatmen, damit er die Tränen, die in ihm aufzusteigen drohten, zurückhalten konnte. Mit all seiner Wut ging er vor der Eingangstür auf und ab, hielt dann kurz inne und setzte sich schließlich auf die kleine Parkbank, die direkt vor dem Restaurant stand.
 

Kapitel 21: Son Gokus Einsicht
 

Als er da so saß, schaffte er es nicht mehr, die Tränen zurück zu halten. Er begann zu weinen, wie er es noch nie getan hatte. Warum war das Chichi und ihm passiert? Wie konnte es so weit kommen, dass sie sich scheiden lassen wollten? Sie hatten sich doch ewige Liebe geschworen.

Und dann begann er darüber nachzudenken, warum es überhaupt so weit gekommen war. Und zum ersten Mal schien er zu verstehen, was er immer falsch gemacht hatte: Er hatte sich nicht ein einziges Mal in seine Frau hinein versetzt. Jetzt kam ihm ein Streit in den Sinn, den sie beide einmal geführt hatten.
 

- Vielleicht bin ich müde. Vielleicht muss ich jeden Tag fünftausend Dinge erledigen. Vielleicht muss nicht jedes kleine Bedürfnis, das du hast, unbedingt genau in dem Moment erledigt werden, wenn du es willst. Ich hab es so satt für alles und jeden in dieser Beziehung die Verantwortung zu übernehmen!

> Dazu hat dich niemand gezwungen, diese Rolle hast du dir selbst gegeben!

- Nie versuchst du dich in mich hineinzuversetzen.

> Weißt du was, Chichi, weißt du was? Wir haben keine Erbse unter der Matratze, bei uns liegt eine Wassermelone darunter!
 

Als ihm das jetzt in den Sinn kam, verstand er erst, was Chichi immer gemeint hatte, wenn sie ihn als drittes Kind bezeichnete oder sie darüber schimpfte, dass er nie Verantwortung zeigte. Vereinzelt liefen ihm noch die Tränen über die Wangen, doch er hatte sich einigermaßen beruhigt.

Die Tür zum Bistro wurde von innen geöffnet und Krillin trat heraus. Über dem Arm hatte er die Jacke von Son Goku hängen. Mitleidig sah er auf seinen besten Freund, der auf dieser Parkbank wie ein kleines Häufchen Elend dasaß und nicht mehr wusste, was er machen sollte.

Jetzt ging er auf ihn zu und fragte: "Alles in Ordnung?" Son Goku hatte seinen Blick auf die Straße gerichtet und meinte nur: "Bring mich zu Chichi."
 

Chichi öffnete die Tür und war überrascht, dass ihr Mann davor stand.

"Son Goku, was machst du denn hier?", brachte sie überrascht heraus und lächelte ihn kurz an. Dieser stand da, ganz ruhig und blickte ihr ins Gesicht.

"Ich wollte wissen, was heute dein Hoch war", fiel er mit der Tür ins Haus.

Chichi fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut, was sollte sie denn jetzt nur tun?

"Son Goku, du hättest anrufen sollen", war das Erste, was ihr einfiel. Sie lächelte leicht. Doch der Mann ließ sich nicht beirren und fuhr fort: "Mein Hoch hatte mit dir zu tun." Auf dem Gesicht der Frau vollzog sich ein Wandel, es wurde ernst.

"Heute hab ich mich in dich hineinversetzt", sagte er ihr und sah sie weiterhin nur an. Gott, er vermisste sie so sehr.

"Son Goku ...", flüsterte Chichi und ihre Miene wurde traurig.

"Verzeih mir, bitte!", bat er und seine Stimme war kurz vor dem Brechen.

Jetzt konnte man aus dem Hintergrund eine andere Stimme hören, die laut rief: "Chichi, ich dachte, vielleicht sollten wir ein paar geröstete Erdnüsse auf die Sesamkörner ...", da hielt Shingo inne, denn er war um die Ecke gebogen und hatte Son Goku entdeckt.

"Ich, ähm ...", stotterte Chichi und blickte weiterhin auf ihren Mann. Dieser schluckte einmal, hatte Shingo voll im Visier und meinte plötzlich mit kalter und emotionsloser Stimme: "Wir müssen uns dann überlegen, wie wir's den Kindern sagen." Noch einmal blickte er auf Chichi, trat auf der Veranda etwas zurück und ging dann eiligen Schritts davon. Die Frau sah ihm noch kurz nach, dann senkte sie den Blick und schloss die Haustür hinter sich.
 

Kapitel 22: Wie es ihnen sagen
 

Chichi blickte sich in dem Innenhof etwas um und ihr gefiel es. Viele Pflanzen waren hier und in der Mitte sah man einen Springbrunnen. Leicht nervös durchschritt sie den Hof und suchte nach der Wohnung von Son Goku.

Schließlich hatte sie diese gefunden und klingelte einmal. Nur wenige Sekunden wurde ihr die Tür geöffnet.

"Hey, na wie geht's dir? Komm rein", begrüßte er sie und öffnete ihr die Tür so weit, dass sie hindurch treten konnte.

"Hi, gut", antwortete sie und lächelte ihn an. Dann trat sie durch die Tür in die Wohnung.

"Es ist schön hier!", machte sie ihm ein Kompliment und legte ihre Tasche und den Schlüssel auf eine kleine Kommode.

"Oh, danke", bedankte er sich dafür und sprach weiter: "Na ja, es ist gleich beim Park, die Kinder können zu Fuß kommen. Möchtest du ... möchtest du was trinken?" Chichi sah sich gerade um und folgte ihm schließlich in die Küche.

"Äh, ja. Einen Schluck Wasser, wenn du nichts anderes hast", nahm sie gerne an.

"Nein, äh, ja, ich äh, wir haben ne Menge, alles, was du willst. Äh, Bier, Limonade, Fruchtsaft, Eistee?", zählte er auf und blickte sie dann fragend an.

"Eistee mag ich gern", stimmte Chichi zu. Schon nahm Son Goku eine Flasche aus dem Kühlschrank, schloss diesen wieder, ging zu einem Regal und nahm ein Glas heraus. Dann schenkte er den Eistee ein und reichte es schließlich der Frau gegenüber. Als sie das Glas entgegen nahm, entdeckte sie an seinem Armgelenk eine Uhr.

"Du hast ja eine Uhr", kam es erstaunt von ihr und dabei musste sie leise lachen.

"Ja", gab er zurück, lächelte sie auch an und bat sie ins Esszimmer. Dort bot er ihr einen Stuhl an und danach nahm er selber Platz.

Dann trat kurz Stille ein, welche Son Goku aber ziemlich schnell wieder unterbrach: "Ähm, ich denke, wir sollten ... wir, wir holen die Kinder doch am Donnerstag ab, da können wir's ihnen gleich sagen." Chichi verzog das Gesicht etwas, seufzte einmal und meinte schließlich nur: "Äh, ich weiß nicht, wieso sollten wir es ihnen denn sofort sagen?"

"Wieso nicht?", unterbrach er sie, "Was soll sich denn bis Donnerstag noch ändern?"

"Na ja ..", stotterte sie, doch Son Goku unterbrach sie gleich, "Chichi, du hast ein Verhältnis." Er sprach ruhig, denn er wollte nicht mehr streiten. Sie hatten schon so oft und so viel gestritten, er wollte einfach nicht mehr.

"Nein!", stritt sie vehement ab, "Nein, das ist kein Verhältnis. Wir ... wir reden nur." Jetzt erst wurde ihr bewusst, wie sehr sie Son Goku damals verletzt haben musste, als sie behauptet hatte, er hätte ein Verhältnis mit dieser Ming.

"Also gut", gab er klein bei, sprach aber sofort weiter, "Auf jeden Fall werden die Kinder nicht mehr angelogen, das ist doch wirklich Scheiße! Wir gehen mit ihnen zu Chow Fun. Das ist ihr Lieblingsrestaurant, da sagen wir's ihnen." Chichi war nicht gerade begeistert davon und das sagte sie ihm jetzt auch: "Son Goku, bei Chow Fun kannst du nicht reden, das weißt du."

"Bitte", gab er wieder nach, "Dann gehen wir nachhause und sagen es ihnen beim Essen."

"Nach dem Essen", korrigierte sie, "Wir setzten uns hin und sagen ... oh Gott, was sagen wir nur?" Sie seufzte und stützte den Kopf auf die Hände. Dann schüttelte sie ihn einmal und dachte darüber nach, wie sie es den Jungs am besten beibringen könnten.

"Na ja", schlug Son Goku ganz ruhig vor, "wir sagen ihnen eben ... wie lieb wir sie haben. Wie fabelhaft und wundervoll sie sind. Sie sollen um Gottes Willen nicht denken, dass sie daran schuld wären."

"Das ist das Wichtigste", pflichtete sie ihm bei. Son Goku nickte einmal, dann fuhr er fort: "Wir werden sagen, dass Mommy und Daddy ... oder Mum und Dad. Was meinst du, Mum und Dad?"

"Mommy und Daddy", antwortete sie und musste dabei lächeln.

"Okay", er nickte, "dass Mommy und Daddy sich auseinander gelebt hätten." Plötzlich lachte Chichi und meinte amüsiert: "Ich muss gerade an Son Goten denken. Er wird vermutlich sagen: ,Also wisst ihr, irgendetwas muss an euch beiden ja dran sein, immerhin habt ihr wundervolle und fabelhafte Kinder in die Welt gesetzt.' ... So was in der Art wird er wohl sagen", dabei lachte sie einmal und blickte dann auf Son Goku. Er hatte eine traurige Miene aufgesetzt, lächelte aber so gut es ging. Auch Chichis Miene wurde jetzt anders, etwas ernster und auch etwas wehmütig. Dann senkten beide den Blick, weil sie den Anblick des anderen nicht mehr ertragen konnten.

"Dann sagen wir, dass sie ...", er hielt kurz inne um die richtigen Worte zu finden, "... dass wir sie beide lieben werden wie am ersten Tag, nur dass sich Mommy und Daddy leider nicht mehr lieben."

Während er das sagte, hatte Chichi die Augen geschlossen und der Schmerz traf sie mitten im Herzen.

Deshalb versuchte sie jetzt auch, den Satz, den Son Goku gerade gesagt hatte, umzuformulieren: "Aber ... wär's nicht besser, wir würden sagen, wir ... lieben uns noch, aber auf eine andere Weise?" Ihre Stimme klang brüchig und sie musste mit den Tränen kämpfen. Dieses ganze Gespräch verletzte sie so sehr.

"Ja, gut", stimmte Son Goku teilnahmslos zu. In seinem Gesicht spiegelte sich der Schmerz wider.

"Sollen wir das nicht sagen?", bohrte Chichi weiter, als sie den Mann ansah.

"Ich hab gesagt, ja, gut", wiederholte er etwas forscher.

"Aber ... dein ,ja, gut' klang ein bisschen komisch", flüsterte sie beinahe. Dabei senkte sie den Blick auf die Tischplatte.

"Soll ich vor Begeisterung auf dem Tisch tanzen und singen, weil wir uns jetzt auf andere Weise lieben?", kam es sarkastisch von ihm. Chichi warf ihm einen vernichtenden Blick zu.

Das Klingeln an der Tür riss die beiden aus der angespannten Situation. Son Goku erhob sich und ging zur Gegensprechanlage.

"Ja, wer ist da?", meldete er sich.

"Mr. Son, Ihre Couch ist da", hörte man am anderen Ende.

"Wo habt ihr gesteckt, Leute? Kommt rein", sagte er und drückte den Türöffner.

Chichi hatte sich inzwischen auch vom Esstisch herhoben. Langsam ging sie in das Vorzimmer, nahm ihre Tasche und ihren Schlüssel in die Hand und wartete darauf, dass sich Son Goku ihr wieder zuwandte.

"Jesus, Gott, darauf warte ich schon seit heute früh!", gab er als Erklärung ab.

"Okay, dann bin ich am Donnerstag um fünf bei dir", verabschiedete er sich. Chichi nickte und trat durch die Tür, die er ihr aufhielt. Bevor sie entgültig ging, drehte sie sich noch einmal um und stellte eine letzte Frage: "Also, äh, gibt es ... haben wir sonst noch irgendetwas zu bereden?"

"Was denn?", versuchte er zu erfahren. Die Frau zuckte mit den Schultern, starrte angespannt auf die blaue Tür und erklärte schließlich: "Ach, nichts!" Dann lächelte sie noch einmal und zwei Sekunden darauf, war sie verschwunden.

Son Goku seufzte einmal, dann dirigierte er die Männer, die ihm die Couch brachten in die Wohnung.
 

Kapitel 23: Hochzeitserinnerungen
 

Es war schon dunkel, doch es brannte noch Licht. Chichi konnte nicht schlafen, weil sie sich in diesem großen Haus so alleine fühlte. Deshalb stand sie noch einmal auf und wollte hinunter in die Küche.

Sie schlurfte den Gang entlang und kam schließlich an die Treppe. Dort, an der Wand, hingen Unmengen von Fotos. Als sie einige Stufen hinunter gestiegen war, blieb sie stehen, besah sich einige Bilder und begann sich zu erinnern.
 

> Herrgott, was ist bloß los mit dir? Wo ist das Mädchen, das so lustig war, die mit dem Helm, der so schön geleuchtet hat?

- Glaubst du nicht, dass ich mich das selbst jeden Tag frage?

> Ich rede von unserem Zusammenleben! Es sind andere Dinge, die beweisen, dass wir auf derselben Seite stehen.

> Ist das nicht der Moment, wo einer von uns sage sollte: ,Hör zu, das ist lächerlich. Wir lieben uns doch, alle Paare machen das durch, lass es uns noch mal versuchen.'
 

Dann drehte sie sich wieder um und legte sich ins Bett. Doch schlafen konnte sie nicht.
 

Donnerstag Nachmittag um 17:00 Uhr, stand Son Goku vor der Tür und holte sie ab, um zu den Kindern zu fahren. Sie schwiegen, wie in der letzten Zeit meistens. Doch dieses Mal war es Chichi, die das Schweigen brach: "Für heute war Regen angesagt."

"Gut, dass es anders ist", antwortete der Mann.

"Finde ich auch", sagte sie. Dann kehrte wieder kurze Stille ein. Als Son Goku an eine Kreuzung kam, schlug sie vor: "Äh, da vorne links. Wenn du über den Boulevard fährst ...", dann hielt sie inne und biss sich auf ihren Fingernagel.

"Was?", wollte Son Goku erfahren und wandte ihr seinen Kopf kurz zu.

"Nichts", schüttelte die Frau den Kopf. Beide lächelten sie. Chichi war ganz in Gedanken, als sie ihren Kopf drehte und sich an früher erinnerte.

Ihr schoss durch den Kopf, als sie geheiratet hatten.
 

° Willst du Chichi, Son Goku zum Manne nehmen, ihn lieben und ehren, in Krankheit und Wohlergehen, in guten und in schlechten Tagen, bis dass der Tod euch scheidet?

- Ja, ich will.

° Es ist ein Junge.

° Es ist ein Mädchen.

+ Es ist ein Häschen.

> Es ist ein Homerun.

* Es sind die Windpocken.

- Es ist vorbei.

- Ich liebe dich.

- Du verdammter ...

- Ich liebe dich.

> Verdammt!

> Ich liebe dich.

> Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich.

- Ich hasse dich!

- Fick mich, fick mich.

- Fick dich!

> Ich liebe dich.

- Ich bin schwanger.

* Mein Goldfisch ist tot.

+ Mein Hamster ist tot.

> Mein Vater ist tot.

- Ich bin schwanger.

> Vielleicht sollten wir uns trennen.

> Willst du mich heiraten?
 

(Zeichenerkl.: > = Son Goku; - = Chichi; * = Son Gohan; + = Son Goten; ° = Sonstige)
 

All diese Erinnerungen kamen ihr in den Sinn, als sie auf Son Goku blickte, der mit sicherer Hand den Wagen lenkte. Jetzt blickte er sie kurz an, lächelte einmal und wandte sich dann wieder der Straße zu.

Chichi beugte sich einmal vor und blickte auf das Armaturenbrett. Natürlich leuchtete das Lämpchen für die Flüssigkeit der Scheibenwaschanlage wieder einmal auf. Ganz konnte er sich eben doch nicht verändern. Doch es war ihr egal. Sie lächelte, lehnte sich wieder zurück und blickte weiter aus dem Fenster.
 

Kapitel 24: Weil wir ein "Wir" sind
 

Son Goku lenkte den Wagen auf den Parkplatz. Es waren schon viele andere Eltern da und überall hörte man das fröhliche Geplärre von Kindern. Die beiden blickten durch die Windschutzscheibe über den Parkplatz und versuchten ihre Söhne auszumachen, als diese auch schon aus dem Bus stürmten.

"Mum! Dad!", rief Son Gohan erfreut und er und sein kleiner Bruder liefen auf das Auto zu.

Im Wageninneren lief es anders ab.

"Können wir?", erkundigte sich Son Goku. Chichi nickte und erklärte, sie wäre so weit.

Dann stiegen sie mit breit lächelnden Gesichtern aus dem Wagen und empfingen ihre Kinder.

"Hey, na wie geht's dir mein Sohn? Ich freu mich ja so! Alles okay?", begrüßte der Mann Son Gohan und umarmte ihn. Zeitgleich schloss Chichi Son Goten in die Arme und begann zu weinen.

"Was ist mit dir, Mama?", erkundigte er sich sofort, doch da begann sie während des Weinens schon wieder zu lächeln.

"Ach, ihr habt ihr gefehlt, ist doch klar!", gab Son Goku für sie die Erklärung ab.

"Ich zwei seid ja so groß geworden", lachte sie jetzt unter Tränen.

"Genau", stimmte ihr Vater zu, "Sieh sich das einer an, ich erkenn euch ja kaum wieder. Hey, wartet mal ...", dabei sah er zwischen seinen beiden Söhnen hin und her, "... Wer von euch ist Son Goten?" Sowohl die Jungs, als auch Chichi mussten lachen.

"Sieh mal, Dad!", zog Son Gohan die Aufmerksamkeit seines Vaters jetzt auf sich, indem er ihm einen Pokal hinhielt.

"Wow, na da ist ja wohl dein Hoch für heute. Das ist ja ein Ding. ,Bester Camper des Jahres'. Ich gratulier dir, mein Sohn. Guck mal hier, Chichi. Leute, das muss gefeiert werden. Kommt, Kinder, Riverdance!", dabei fing er an zu tanzen, "Kommt schon, kommt schon! Ich bin der beste Riverdancer des Jahres! Mach mit Chichi. Jetzt das Latino Loop-dee-loop-Ding. So, und jetzt das große Finale, kommt schon!", dabei riss er das rechte Bein in die Höhe.

Chichi musste die ganze Zeit lachen und auch Son Goten konnte sich das Grinsen nicht verkneifen.

"Dad! DAD!", unterbrach Son Gohan jetzt aufgebracht seinen Vater.

"Was?"

"Ich treff die hier alle nächsten Sommer wieder!", erklärte er und schüttelte seinen Kopf.

"Komm jetzt, Dad", kam es jetzt auch von Son Goten, "Wir haben Hunger."

"Okay", hörte Son Goku auf, "Also gut. Okay", dabei nahm er die Tasche von Son Goten in die Hand, "Ab nachhause."

Der Parkplatz war inzwischen leer, der letzte Bus verließ ihn gerade und Son Goku ging gemütlich auf den Wagen zu. Chichi stand noch auf der selben Stelle wie vorhin.

Als Son Goku die Tasche seines Jüngsten und den Pokal seines Älteren im Kofferraum verstaut und diesen geschlossen hatte begann Chichi plötzlich zu sprechen.

"Ich denke, wir sollten zu Chow Fun fahren", sagte sie in ruhigem Ton. Dabei blickte sie auf ihren Mann, der nun irritiert dastand und nicht wusste, was es bedeuten sollte. Langsam setzte er sich in Bewegung und ging auf seine Frau zu.

"Chow Fun?", wollte er wissen und sprach weiter, "Hatten wir nicht beide gesagt, bei Chow Fun kann man nicht reden?"

"Ja, hatten wir", stimmte sie ihm zu.

"Was soll das heißen?", fragte er jetzt, denn er kannte sich nicht mehr aus.

"Ich möchte zu Chow Fun", beharrte Chichi darauf. Sie lächelte und nickte mit ihrem Kopf.

Son Goku trat noch einige Schritte näher und begann wieder zu reden: "Sagst du Chow Fun, weil du's nicht schaffst es den Kindern zu sagen? Denn wenn du deswegen Chow Fun sagst, dann sag nicht Chow Fun."

Chichi schüttelte den Kopf und begann zu erklären: "Deswegen sage ich nicht Chow Fun. Ich sage es, weil wir ein ,Wir' sind, du und ich", sie atmete einmal tief durch, "Das hier ist Geschichte und ... Geschichte geschieht nicht einfach so über Nacht. Sieh mal, in Mesopotamien oder im alten Troja oder sonst wo da unten, da, da sind die Städte auf andere Städte gebaut, aber ich will keine andere Stadt bauen. Diese Stadt hier ist schön", langsam verlor sie die Fassung und stand kurz davor, in Tränen auszubrechen, "Ich weiß, wo bei uns das Aspirin steht und deine Stimmung am Morgen kann ich daran erkennen, welche Augenbraue höher ist als die andere. Und du weißt genau, dass ich morgens etwas stiller bin und", wieder musste sie durchatmen und ihre Stimme war kurz vor dem Brechen, "und kompensierst das großartig. Irgendwann finden zwei Leute ja ihren Rhythmus. Und das ist so schwer, ich dachte nicht, dass es so schwer sein würde. Wir haben Gutes, aber auch Schlechtes. Doch das Gute überwiegt", inzwischen weinte sie schon, "Und es ist nur wegen der Jungs, auch wenn sie ... oh Gott, es sind tolle Jungs, nicht? Ich meine, Gott, wir haben sie gemacht, überleg doch mal! Es ist so, als wären wir vorher nicht gewesen und dann waren wir jemand. Und dann, dann wurden sie groß und dann ...", jetzt schluchzte sie, "Oh, sieh mal, ich kann doch nicht zu fremden Leuten sagen, Son Gohan hat deine Hände. Oder weißt du noch, wie Son Goten am Lincoln Memorial gekotzt hat? Ich versuch auch ruhiger zu werden. Aber es ist doch so, jeder hat Eigenschaften, die dem anderen auf die Nerven gehen. Warum sollen das nicht zufällig auch deine Eigenschaften sein? Und, und, und, und ich bin kein Tag am Strand, aber ... ich hab einen guten Orientierungssinn, zumindest finde ich den Strand. Das soll keine Kritik sein, so meine ich das nicht. Ich, äh ... Es ist meine Stärke und ... oh Gott, du bist ein guter Freund und gute Freunde findet man selten. Charlotte sagt das in ,Charlotte's Web' und ich hab es so gern, wenn du es Son Goten vorliest. Du machst die Stimme von ,Wilbur dem Schwein' mit so viel Freude, sogar wenn du todmüde bist", sie seufzte und blickte Son Goku an, der ihren ganzen Vortrag mit ernster Miene verfolgte. Jetzt verzog er das Gesicht etwas, doch Chichi konnte nicht definieren, was es zu bedeuten hatte. Schnell sprach sie unterm Schluchzen weiter: "Das spricht Bände über deinen Charakter und ist es am Ende nicht das, worauf es ankommt? Wie ein Mensch gemacht ist? Denn das Mädchen mit dem Truppenhelm ist noch da, Biewu, Biewu", dabei signalisiert sie mit ihren Händen die Leuchte, "Und ... ich wusste gar nicht, dass sie existiert, bevor ich dich kennen lernte. Und ... und ich hab Angst, dass ich sie nie wiedersehe, wenn du jetzt gehst. Ja, ich weiß, ich hab mal gesagt, du hast sie mir ausgetrieben, ist das nicht paradox? Haha, ja wirklich, das ist total paradox. Geben und nehmen, schwarz und weiß, Yin und Yang, die besten Phasen, die schlimmsten Phasen. Dickens hat es seinen ,Jack Sprat' sagen lassen: Er konnte nichts Fettes essen, seine Frau nichts Magers. Aber das gehört jetzt überhaupt nicht hierher. Ich will was ganz anderes sagen", sie hielt kurz inne und begann nun herzzerreißend zu heulen, "... Ich hab gesagt Chow Fun weil ich ... ich liebe dich!", dabei breitete sie ihre Arme aus und sah auf den Mann gegenüber.

Dieser hatte ebenfalls glasige Augen und breitete jetzt die Arme aus. Chichi kam auf ihn zu und sie umarmten sich fest. Er küsste ihre Schläfe und ihr Ohr, dann drückte er sie wieder an sich.

"Ich liebe dich auch!", flüsterte er ihr zu und Chichi begann unter Tränen glücklich zu lachen. Zärtlich strich sie ihm über den Rücken, dann löste sie sich etwas von ihm und sie sahen sich an. Beide strahlten sie über das ganze Gesicht.

"Habt ihr gehört, Kinder? HA! Eure Mama will zu Chow Fun! Ist das nicht klasse? Ich liebe Chow Fun!", rief er seinen Söhnen zu und hüpfte vor Freude mit Chichi auf das Auto zu. Dann öffnete Son Goku ihr die Tür und half ihr beim Einsteigen. Danach lief er um die Motorhaube herum und setzte sich hinter das Steuer.

"Dad, die Frühlingsrollen sind gut, aber so gut auch wieder nicht!", wunderte sich Son Gohan über das Verhalten seines Vaters.

"Doch, die Frühlingsrollen sind super!", widersprach Son Goku seinem Sohn, "Sie sind warm, knusprig, ordentlich fettig, so wie 'ne Frühlingsrolle sein soll."

"Ja genau!", stimmte Chichi lachend zu und die beiden gurteten sich an. Gleich darauf sprach sie weiter: "Okay, Hoch-Tief. Son Goten, du fängst an."

Der Junge brauchte nicht lange zu überlegen, schon wusste er, was er sagen wollte: "Mein Hoch in diesem Sommer war, dass Akiko Minahiro mir 111 Mal geschrieben hat."
 

Kapitel 25: Sieben Wörter
 

Wie bist du eigentlich mal auf dieses Hoch-Tief-Spiel gekommen?

Weißt du, ich weiß es nicht. Aber ich kenn noch ein andere Spiel. Ich denke an sieben Wörter. Welche sind es?

Ein kleiner Hinweis?

Nein.

Eine Kategorie?

Nein.

Es können also irgendwelche Wörter sein?

Ganz recht, ganz recht. Sieben Wörter.

Na, mal sehen. ... Voller Wonne schmelz ich in der Sonne.

Nein.

Nein?

Neihein!

Und ... sie lebten glücklich und zufrieden.

Das sind sechs Wörter, aber du bist nah dran.

Und sie lebten MEISTENS glücklich und zufrieden?

Ich hoffe es.

Ich denke schon.

Denkst du?

Ja.

Ja. Ja.
 

Und dann küssten sie sich.
 

~ ENDE ~
 

**********
 

So, das wäre es, aus, Ende, vorbei! Ich bin fertig! Danke für's Lesen, ich hoffe, es hat euch gefallen. Schaut mal wieder vorbei, über Kommentare freue ich mich immer, das wisst ihr ja. *g* Noch einmal ein herzliches Danke fürs Lesen! *KISS*

LG, bis die Tage

eure Sony ^^° *wink*



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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  Lina_Kudo
2008-12-10T21:07:49+00:00 10.12.2008 22:07
Hi!^^

Ich möchte mich schon mal im Voraus entschuldigen, dass ich nur ein Kommentar für die gesamte Fanfic schreibe (normalerweise schreibe ich eigentlich zu jedem Kapitel etwas ...^^'), aber da es bei mir im Moment so stressig ist, ich mein Kommentar aber doch loswerden möchte und nicht noch zwei Wochen damit warten möchte, hoffe ich, dass du auch mit einem Kommentar zufrieden bist^__^

Also zuerst mal: Mich wundert es echt sehr, warum deine so wunderbare Fanfic noch recht unentdeckt hier in Animexx geblieben ist! O.O Das darf doch nicht wahr sein bei so einer tollen Story!! *schimpf* xD Wenn es sowieso schon so wenige Fanfics über die beiden gibt @_@

Ich muss neidlos zugeben: Dein Stil ist klasse, du wählst an den richtigen Stellen die richtigen Wörter, machst kaum Fehler im Bereich Sprachrichtigkeit xD Einwandfrei eigentlich!^^

Und die Geschichte erst ... Ist zwar aus einem Film, aber trotzdem passte das so gut! xDD Es hat so richtig wehgetan, als sie sich wieder mal gestritten haben ... Das war so schrecklich! T_T Vor allem mit diesem Shingo, als Son-Goku seinen Fehler endlich eingesehen hat, vor ihrer Tür stand und sie um Verzeihung bat und er dahertanzt ... Schreckliche Vorstellung!!!
Ah, aber das Ende wiederum ... Traumhaft schön (wenn sie auch ein bisschen zu plötzlich kam^^), mit so einer ausführlichen Erklärung von Chichi hätte ich gerechnet! *grins* Bin fast dahingeschmolzen *_*

An vielen Stellen habe ich mich auch gekugelt vor Lachen, der größte Höhepunkt war ja Krillins Definition von einem Arsch xDD Oh mein Gott, ich hab heute meiner Freundin auch von dieser Erklärung erzählt, wir beide konnten uns kaum mehr wieder einkriegen vor Lachen! xD (du bringst mit deiner Geschichte viel Lachen über diese Welt ;-))

Also alles in allem: Es war von jedem etwas dabei, man kann bei der Geschichte lachen, weinen und echt eine super Unterhaltung! Und vor allem mitfiebern!!! Ich konnte gar nicht mehr aufhören und hab die Geschichte gestern in einem Zug durchgelesen (obwohl ich ja eigentlich lernen wollte ... xD)

Schreib mal wieder eine Goku&Chichi-Story, würde mich sehr freuen ;-)

Liebe Grüße^^
Lina_Kudo
Von: abgemeldet
2007-09-10T19:56:37+00:00 10.09.2007 21:56
die story is einfach nur fantastisch ^^ ich kenne den film dazu auch der is auch supa und ich finde es klasse das du goku und chichi für das ehepaar ausgesucht hast ^^ auf jeden fall haste das janz janz toll gemacht!!!!!!! *applaus*
Von:  -Gokula-Chan-
2007-03-13T11:09:58+00:00 13.03.2007 12:09
Hi ^^
Deine Story is echt suuuuuuuuuuuuuupiiiiiiiiiiiiiii :) *tränen wegwisch* Hab den Film zwar nich gesehn aber das werd ich jetzt noch nachholen *gg* Ich bin eh ein Fan von G/CC Stories (von denen es leider zu wenige gibt) aber deine ist echt mit die Beste die ich bis jetzt gelesen hab, Respekt ^.^ Würd mich freuen wenn du bald mal wieder eine schreibst :)
LG Chichi ^.~
Von: abgemeldet
2006-12-29T19:23:28+00:00 29.12.2006 20:23
also ich habe alle deine teile gelesen.. ich fand sie wirklich alle super klasse,denn es war ausführlich und auch mit romanze geschrieben !!!! also nen ganz großes lob von mir.und fallst du noch nen text schreiben willst werde ich ihn auch lesen!!!! ok bis dann^^^Deine nazume
Von:  Chichi
2005-06-03T21:24:09+00:00 03.06.2005 23:24
das ist ne sehr hübsche ff ^^
ich habe bisher nur 1 oder 2 mal ne gochi gelesen, die hier war sehr gefühlvoll, stellenweise etwas verwirrend und das ende kam - meiner meinung nach - etwa szu rasant, aber vorallem diese vergleiche mit ihrer beziehung und diese charaktereigenschaften die die beiden währned der ff entwickelt haben (chichi mit ihren kreuzworträtseln, goku mit seinem hochtief spiel etc. etc.) waren dinge die mir am meisten gefallen haben <3
hat mir spaß gemacht deine ff zu lesen ^^v

~Chichi
Von: abgemeldet
2003-12-31T14:46:22+00:00 31.12.2003 15:46
Ich......bin.......total..........gerührt......................*sich die Tränen zurückhalten muss*
Wie schön du diese Geschichte geschrieben hast...ich bin begeistert!!!
UNd das als mein Geburtstagsgeschenk
*heul*
*sie umknuddelt*
*erklärt*
Das ist meine absolute Lieblingsgeschichte!!!!!
Ich werde sie mir noch tausendmal durchlesen!!!
Hab dich unheimlich dolle lieb und bald hörst du wieder was von mir im Stecki XD
Von: abgemeldet
2003-12-31T14:19:53+00:00 31.12.2003 15:19
Ich kann es immer weniger verstehen das sich so wenige die story durchlesen, ich finde sie fantastisch!!!
Ich bin gespannt wie es ausgehen wird....
Von: abgemeldet
2003-12-30T23:31:52+00:00 31.12.2003 00:31
Meine Güte ich kann es eigentlich gar nicht fassen das es wirklich nur so wenige lesen, die story ist einfach nur wunderschön und die Art und WSeise wie du schreibst gefällt mir ja sowieso XD
Von: abgemeldet
2003-12-30T12:53:44+00:00 30.12.2003 13:53
Man bin ich glücklich das diese FF ein Geburtstagsgeschenk für mich ist.
Ich bin total gerührt und sie gefällt mir unheimlich gut.
Ich freue mich schon weiterzulesen, esn fesselt einen wirklich sehr und ich bin gespannt wie es weitergehen wird, ob sie nochmal zusammen finden werden?
HDSDL
*bussi*
Von: abgemeldet
2003-12-29T23:56:40+00:00 30.12.2003 00:56
Ich bin ja sowas von gerührt und es tut mir richtig leid das ich die story jetzt erst lese, wo es doch ein Geburtstagsgeschenk für mich ich
*ganz fest um verzeihung bettelt*
Mir gefällt die Story bis jetzt sehr gut!
Ich kenne den Film zwar auch nicht aber vielleicht ist das auch besser so, so bleibt die Spannung ^^
Ich werde auf jeden Fall so schnell wie möglich weiterlesen!!!
Ich habe dich sehr sehr lieb mein Sony-Schnuckel
*knutsch*


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