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Blutschwert

von

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Gefühle

Sie starrte aufs Meer hinaus und kraulte dabei den Kopf des Drachen. Er war groß geworden. Noch vor einiger Zeit saß er auf ihrer Schulter und schlief auf ihrem Bauch und jetzt konnte sie auf ihn fliegen. Drachen wuchsen wirklich schnell. Die anderen beiden rauschten über ihrem Kopf hinweg, zwischen ihnen befand sich eine Ziege. Sie stritten darum und keiner wollte nachgeben. Ihr Drache knurrte etwas und legte den Kopf auf ihren Schoss. Kayla fuhr ihm lächelnd über die Schuppen. Plötzlich landete die Ziege nur einpaar Meter vor ihr. Die beiden Drachen landeten neben der Ziege und wollten weiter darum streiten, doch da ging ihr Bruder dazwischen. Er fauchte sie an und ging einen Schritt auf die zurückweichenden Drachen zu.

„Ruhig Dark.“

Sachte legte sie ihre Hand an den Körper des schwarzen Drachen, der sie daraufhin nur anfauchte. Kayla spürte die Wärme aus seinem Maul und roch den rauchigen Geruch. Er spie kein Feuer, doch jagte er ihr auch so eine extreme Angst ein. Feuer konnte ihr nichts anhaben, Zähne und Klauen jedoch schon. Der Drache schnappte sich die Ziege und flog davon, gefolgt von den anderen beiden Drachen.

„Ist alles ok?“

Sie erschrak als Mangetsu plötzlich neben ihr hockte und sie besorgt ansah. Er strich eine Strähne aus ihrem Gesicht und streifte dabei ihre Wange. Kayla stand hastig auf und drehte ihr Gesicht weg, damit er den Rotschimmer nicht sehen konnte.

„Ja mir geht es gut.“

„Er wird langsam gefährlich.“

Mangetsu trat einen Schritt näher und sah sie an. Kayla hob ihren Kopf und sah direkt in seine wunderschönen Augen.

„Mir passiert schon nichts. Komm lass uns gehen.“

Sie nahm für einen Moment seine Hand und zog ihn hinter sich her. Als er neben ihr lief ließ sie seine Hand los und starrte schweigend auf den Boden.

„Ich mach mir nur Sorgen um dich.“

Kayla sah lächelnd zu ihm auf und auch er erwiderte dieses Lächeln.
 

„Ich sehe diesen Blick ganz genau.“

„Welchen Blick?“

„Dieser Blick mit dem du Kayla ansiehst. Das ist so ein ‚Ich bin verliebt’ Blick.“

Mangetsu hob eine Augenbraue und sah Yuuki fragend an. Dieser musterte ihn genau.

„Ich bin nicht in Kayla verliebt. Kayla und ich sind nur Freunde.“

„Ich hoffe das bleibt auch so. Der letzte der Kayla angebaggert hat, dem habe ich alle Knochen gebrochen. Ich mag dich Mangetsu also zwing mich nicht bei dir dasselbe zu tun.“

Mangetsu lachte kurz und schaute dann wieder Yuuki an.

„Keine Sorge, ich baggere Kayla nicht an. Und wenn du mir doch alle Knochen brechen solltest, dann frisst dich mein Wolf.“

Mistral gab ein mürrisches Geräusch von sich und drehte sich auf die andere Seite.

„Außerdem wirst du es nicht verhindern könne das sie irgendwann einen Freund hat.“

„Ich erlaube so was erst wenn sie 18 ist. Die Vorstellung, dass meine kleine Kayla mit einem Typen schläft ist grauenhaft. Sie ist doch noch fast ein Kind.“

Mangetsu schüttelte lachend den Kopf.

„Kayla ist 15. Und du denkst doch wohl nicht ernsthaft das sie noch Jungfrau ist.“

„Lass mir diese Vorstellung!“

„Hat sich ihr Bruder auch so um sie gesorgt?“

Yuukis Blick ging traurig aus dem Fenster.

„Ja das hat er. Und in gewisser Weise fühle ich mich für sie verantwortlich seit Rod tot ist. Und ich will nur ihr Bestes.“
 

Die Party war in vollem Gange. Kayla sah sich die ganzen Jugendlichen an und ließ ihren Blick schweifen. Alle waren gestylt und trugen ihre besten Kleider. Je mehr sich Kayla umsah desto kürzer schienen die Röcke zu werden. Doch es störte sie nicht, immerhin war sie selbst kaum besser.

„Hier für dich.“

Mangetsu trat dicht an sie heran und überreichte ihr ein Getränk. Melone wie sie feststellte. Ihr Lieblingsgetränk und das wusste Mangetsu auch.

„Wo sind den die anderen?“

Mangetsu stand sehr dicht neben ihr und beugte sich zu herunter um ihr direkt ins Ohr zu sprechen. Durch die laute Musik und den Menschenmassen war es kaum anders möglich.

„Sharon und Yuuki sind irgendwo dort hinten und Fang hat sich einen Typen gekrallt.“

Mangetsu schmunzelte und nahm dann Kaylas restliches Getränk an sich. Immer wenn sie feiern waren gab sie ihm den Rest, warum wusste sie nicht. Es hatte sich einfach so ergeben. Kayla stellte das Glas auf das Tablett eines vorbeigehenden Kellners und zog dann Mangetsu weiter in die Menge. Es war nicht das erste Mal das sie zusammen tanzten und feierten. Doch dieses mal war es irgendwie anders. Mangetsu legte seinen Arm um ihre Hüften und fuhr ihr mit seiner Hand durchs Haar. Lächelnd sah sie auf und vergrub ebenso ihre Hand in seinen schneeweißen Haaren. Sie zog ihn etwas herunter damit er verstand was sie sagte.

„Du bist bei den Frauen sehr beliebt. Viele starrten dich an.“

„Das liegt an den weißen Haaren.“

„Ich glaube nicht, dass es nur daran liegt.“

Sie sahen sich wieder an, immer noch aneinander geschmiegt. Mangetsu war sich sehr wohl bewusst wie er auf Frauen wirkte. Das nutzte er immer wieder zu gern aus. Völlig in Gedanken versunken und im Rhythmus der Musik tanzend bemerkt sie gar nicht wie nah sich ihre Gesichter gekommen waren. Sie konnte den warmen Atem von Mangetsu auf ihrer Wange fühlen. Mit seiner Hand fuhr er ihren Rücken hinab und blieb schließlich an ihrer Hüfte stehen. Dabei merkte sie, dass er sie noch näher an sich zog als sie ohnehin schon waren.

„Ich geh mal gucken wo Fang ist.“

Sie drückte sich abrupt von ihm weg und ließ ihn perplex stehen. Kaylas Herz hämmerte wild gegen ihre Brust. Sie musste in diesem Augenblick einfach von ihm weg, auch wenn sie das später sicherlich bereuen wird.
 

„Waren wohl alles nicht die richtigen, hm Fang?“

Grinsend sah Yuuki Fang an, die daraufhin nur eine Augenbraue hochzog.

„Auf solchen Partys lernt man selten gute Typen kennen. Die meisten sind nur für eine Nacht zu gebrauchen. Und darauf habe ich keine Lust.“

„Aber auf solchen Partys stören sich die meisten nicht daran, oder Mangetsu? Wer war denn die Kleine mit der du gestern abgehauen bist?“

„Tysha.“

Kayla stand auf und ging zur Tür. Verdutzt sahen die anderen ihr nach.

„Hey Püppy, wo willst du hin?“

„Ich sehe nach den Drachen.“

Es war ihr egal was die anderen dachten. Sie wollte nicht wissen mit wem Mangetsu letzte Nacht geschlafen hatte kurz nachdem er mit ihr geflirtet hatte.
 

Als sie die Treppe zum Drachennest hochging, hörte sie Mangetsus Stimme hinter sich. Gerade als sie sich umdrehte stand er auch schon vor ihr und sah sie fragend an.

„Was ist los, Kayla? Du bist so schnell gegangen.“

„Nichts. Es ist alles in Ordnung.“

„Ich sehe doch, dass etwas nicht stimmt.“

Kayla ging weiter die Treppe hinauf und ließ Mangetsu stehen. Dieser jedoch rannte ihr nach und packte sie am Handgelenk.

„Kayla. Sag mir jetzt bitte was los ist. Du warst gestern Abend auch schon so komisch.“

„Lass mich los, Mangetsu.“

Sie versuchte sich aus dem Griff zu befreien, doch es klappte nicht. Für einen Moment sahen sie sich schweigend an.

„Bitte. Hab irgendwas falsch gemacht?“

„Ich will nicht mit dir darüber reden.“

Nun schaffte sie es sich aus dem Griff zu befreien und ging weiter. Mangetsu reichte es langsam. Warum waren Frauen so kompliziert?

„Verdammt noch mal, hör auf wegzurennen und sag mir was los ist!“

Kayla blieb plötzlich stehen und drehte sich zu ihm um. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und sah ihn einfach nur an.

„Was los ist? Die Tatsache, dass du mit Tysha geschlafen hast ist los! Wie kann man sich nur auf so ein eingebildetes Miststück einlassen? Sie benutzt Männer nur, von Gefühlen hat sie keine Ahnung. Und dann schläfst du auch noch mit ihr kurz nachdem ich gegangen bin. Was wäre gewesen wenn ich geblieben wäre? Hättest du dann auch mit mir geschlafen und mich dann sitzen lassen, so wie du es mit allen Frauen tust?“

„Halt Stopp! Erstmal geht es dich überhaupt nichts an mit wem ich schlafe. Also halt dich aus dieser Sache heraus. Zu anderen bist du abgehauen und hast mich stehen lassen. Hast du erwartet das ich dir nachrenne? Und nein ich hätte natürlich nicht mit dir geschlafen und das weißt du auch! Wenn wir ein Paar wären könnte ich deine Reaktion verstehen aber das sind wir nicht. Also was soll diese scheiß Eifersuchtsnummer?!“

Kayla sah zu Mangetsu hinab und biss die Zähne zusammen. Aufgebracht sah er zu ihr hinauf. Schweigen herrschte zwischen beiden, bis Kayla sich umdrehte und ging. Mangetsu seufzte und fuhr sich durch die Haare.

„Du hast es noch nicht verstanden, oder?“

Mangetsu drehte sich um und sah Fang schweigend an. Mit verschränkten Armen und wütenden Blick stand sie nur wenige Meter entfernt.

„Kayla liebt dich. Deswegen benimmt sie sich so. Du musst ihre Gefühle ja nicht erwidern aber sei kein Arsch und akzeptier es wenigstens. Man kann sich nicht aussuchen wen man liebt.“

Fang ging an ihm vorbei und folgte Kayla. Mangetsu blieb noch einige Zeit und ging dann ebenfalls, jedoch in die entgegengesetzte Richtung.
 

Drei Tage hatte er sie nicht gesehen als er ihre Stimme im Eingangsbereich hörte.

„Verschwinde, Marco.“

Kayla drehte sich weg, doch ein junger Mann hielt sie fest und drückte ihren Körper fest an seinen. Sie versuchte sich zu befreien, doch der Mann hielt sie weiterhin fest. Mangetsu erkannte ihn. Es war Marco, der Mann mit dem Kayla ihr erstes Mal hatte. Sie waren nicht mal wirklich zusammen als es passierte. Er kam danach noch einige Male, als Kayla jedoch erfuhr das er noch mit anderen Frauen schlief servierte sie ihn Gott sei dank ab. Also warum war er hier?

„Ach komm schon Kayla. Dir hat es doch immer sehr gut gefallen.“

„Ich bin durch mit dir, also verschwinde.“

Erneut versuchte sie sich zu befreien, was wieder vergeblich war. Er packte sie nur noch fester.

„Hör mir mal zu. Wenn ich etwas will dann bekomme ich es auch. Und im Moment will ich dich. Du bist so schön eng.“

Mangetsu hielt es in diesem Moment nicht mehr aus und ging zu den beiden. Er riss Marco von Kayla los, drückte ihn auf die Knie und verdrehte seinen Arm auf dem Rücken, bis es knackte. Marco schrie laut auf, während Mangetsu ihn mit einem tödlichen Blick ansah. Kayla bekam fast schon Angst vor ihm. Das war eindeutig der Schwertninja aus Kiri und nicht der Mangetsu den sie kannte.

„Solltest du es noch mal wagen Kayla zu nahe zu kommen, dann trenn ich dir jede Gliedmaße einzeln vom Körper.“

Mangetsu schupste ihn auf die Straße und warf dann die Tür hinter ihm zu. Vor Kayla blieb er stehen und sah sie besorgt an. Er strich ihr eine Strähne hinters Ohr, doch Kaylas Blick war starr auf den Boden gerichtet. Das war wieder der normale Mangetsu, der den sie kannte und so sehr mochte.

„Komm mit.“

Er zog sie in sein Zimmer, wo sie sich auf sein Bett setzte und aus dem Fenster sah. Mangetsu saß dicht neben ihr und fuhr ihr über die Haare und den Rücken. Er rutschte noch etwas näher und drehte ihren Kopf so, dass sie ihn ansehen musste.

„Es tut mir leid, Kayla. Ich habe Fehler gemacht. Ich wollte dir nicht wehtun.“

Kayla sah ihn leicht lächelnd an und legte ihre Hand auf seine.

„Ist schon in Ordnung. Du hattest recht, die ganze Sache geht mich nichts an.“

Mangetsu lächelte nun auch und legte seine Stirn an ihre. Es war schön ihr wunderschönes Lächeln zu sehen.

„Bist du über Marco hinweg?“

„Ja. Ich bereue es nur das ich mich auf ihn eingelassen habe.“

Schweigen herrschte zwischen den beiden, ehe Mangetsu ihr Kinn anhob und sie ansah.

„Du hättest jemand besseren verdient gehabt. Jemand der dich wirklich liebt und schätzt. Es tut mir wirklich leid, Kayla. Das mit Tysha war ein Fehler. Und das ich dich so angeschrieen habe auch. Es ist nur so das Männer sich ihre Gefühle nicht eingestehen wollen und deshalb derartige Fehler machen.“

Kayla öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch da legte Mangetsu sogleich seine Lippen auf ihre und drückte sie fest an sich. Verdutzt sah sie ihn an als er den Kuss löste. Mangetsu lächelte sie nur an und drückte sie fest an sich.

„Das wollte ich schon lange machen.“

„Warum hast du dann mit Tysha geschlafen? Ich verstehe es nicht. Wenn du doch scheinbar etwas für mich empfindest, warum schläfst du dann mit anderen Frauen?“

Schweigen trat zwischen ihnen ein, während sie sich in den Armen hielten.

„Empfindest du denn wirklich etwas für mich? Also ich meine, bedeute ich dir mehr als es ein normaler Freund tun würde?“

Mangetsu dachte kurz über die richtigen Worte nach und fuhr dann Kayla über den Rücken.

„Ja. Du bist für mich mehr als nur eine sehr gute Freundin.“

Neues Zuhause

Ihre Augen waren auf die Marmorstatue gerichtet, die hier im Hinterhof der Kirche stand. In dem Gebäude wurden die Rekruten zu richtigen Drachenkriegern geehrt und gefeiert. Mit der Religion hatte dieses Gebäude wenig zu tun. Die Statue zeigte die Wächterin Lyana, die erste Drachenritterin und eine Legende, sogar auf den Sklaveninseln. Für Fang sah sie wie eine normale Frau aus.

Hinter sich hörte sie die Tür der Kirche aufgehen. Die Sonne ging bereits unter, wer konnte es also sein? Fang hatte das Mädchen schon am Tag ihrer Ankunft gesehen. Sie trug ein violettes Kleid und hatte ihre schulterlangen Haare zu zwei Zöpfen gebunden. Sie trug etwas im Arm, ein Stoffbündel, denn danach sah es aus. Fang wandte den Blick wieder der Statue zu und legte die Arme auf die angezogenen Beine. Das Mädchen setzte sich einfach neben sie auf den schmutzigen Boden und schaute ebenso zur Statue hinauf.

„Glaubst du an Gott?“

„Während meiner Reise von Wycome hier her habe ich jeden Tag um Gnade der Götter gebettet. Aber hier ist es auch nicht sehr viel besser. Aber vielleicht nennen sie gerade die Ironie eine Gnade.“

„Götter kennen keine Gnade. Darum sind sie ja Götter. Außerdem sind sie blind. Sie sehen nur das was sie sehen wollen. Und wirklich geholfen haben sie den Menschen noch nie.“

Kurz herrschte Schweigen zwischen den Mädchen bis Fang lächelnd am Arm gestupst wurde.

„Wenn du willst zeige ich dir die Stadt. Sie ist echt schön, nur die Menschen sind etwas eingebildet. Sie mögen die Sklaveninseln nicht. Und Vyran und Waterfallcity. Oder Dorma und Firmin.“

„Also mögen sie nur sich selbst?“

„Richtig. Aber es gibt sich langsam. Die alten Sturköpfe sterben langsam weg. Die Jüngeren sind aufgeschlossener. Nur noch einige Jahre dann wird das hier eine richtig freundliche Stadt, du wirst schon sehen.“

„Ich weiß nicht mal ob ich so lange bleibe.“

Fang bekam ein Lächeln von dem anderen Mädchen und lächelte ebenfalls zurück. Dann stand das andere Mädchen auf und reichte ihr den blauen Bündel Stoff, den sie bei sich trug.

„Ich muss nach Hause. Morgen zeige ich dir die Stadt ok? Und das Drachennest wenn du willst, aber momentan sind nur einige Wyvern hier und keine richtigen Drachen.“

Sie drehte sich um und rannte zu der Tür. Dort blieb sie stehen und sah sich fragend um als Fang sie zu sich gerufen hatte.

„Warte mal! Wie heißt du?“

„Kayla. Und du?“

„Fang.“

Lächeln winkte Kayla ihr zu und ging dann in die Kirche. Fang öffnete das Stoffbündel und stellte fest das sich darin ein Kleid befand. Ebenso in einer Tüte eingewickelt Brötchen, die sogar noch warm waren. Lächelnd drückte Fang das Kleid an sich und sah hinauf zur Marmorstatue, während sie in ein herzhaftes Brötchen biss.
 

Alles war anders, alles war neu. Alle starrten sie an als wäre sie Krank oder ein Monster. Und das noch nach einigen Jahren die sie hier schon lebte. Ob es sich wohl irgendwann änderte? Nur Kayla glaubte daran. Ein Mädchen in ihrem Alter und die Tochter des stellvertretenden Leiters des Drachenordens, also aus besserem Hause. Und dennoch gab sie sich mit einem Mädchen von den Sklaveninseln ab. Dafür erntete auch Kayla den einen oder anderen verachtenden Blick. Und auch ihre Familie bekam nicht gerade viele Glückwünsche für den Familienzuwachs. Fang fühlte sich schuldig dafür das die Stadtbewohner auch Kaylas Familie aus dem Weg gingen und das alles nur ihretwegen. Und je älter sie wurde, desto schlimmer wurden die Blicke.

„Fang! Hörst du mir zu?“

Verwirrt sah Fang Kayla an, die stirnrunzelnd neben ihr lief. Kurz schweifte Fang den Blick durch die Menge und sah wie sich die Menschen abwandten, aufhörten zu tuscheln und weitergingen als sei nichts gewesen. Und Fang wusste auch das es an Kaylas Vater lag, der etwas weiter hinter ihnen lief und den Menschen einen mahnenden Blick zuwarf. Fang und Kayla hatten sich inzwischen daran gewöhnt, doch Stephen, Kaylas Vater, machte es immer noch etwas aus. Kayla blieb stehen und verlagerte die Einkaufstüte auf den anderen Arm und sah dann Fang an.

„Tut mir leid, war in Gedanken.“

Kayla schüttelte leicht den Kopf und stellte die Tüte auf den Boden. Sie nahm Fangs Hand, die dann ebenfalls die Tüte abstellte bevor diese fiel, und ließ sich von Kayla ziehen.

„Wir gehen zum Hafen. Ich muss dir jemanden vorstellen.“

„Und die Einkäufe? Deine Mutter wollte doch damit kochen.“

„Wenn du mir zugehört hättest, dann wüsstet du, dass mein Vater sie schnell nach Hause bringt und dann nachkommt.“

Kayla zog einen Schmollmund und zehrte Fang hinter sich her zum Hafen. Als sie Fang umdrehte sah sie, dass Stephen die Einkäufe nahm und Richtung des Hauses ging, welches nur noch wenige Minuten entfernt war.
 

„Auf wen warten wir?“

„Sharon. Sie ist die Enkelin von Vicell. Du wirst sie mögen.“

Mehrere Leute verließen das Schiff, welches soeben angelegt hatte und dann entdeckte Fang ein kleines Mädchen mit leuchtend roten Haaren. Fang hatte noch nie eine derartige Haarfarbe gesehen. Auf den Sklaveninseln hatten die Menschen dunkle Haare, ebenso wie in Sollos, doch dort war die Haut etwas heller. Drachenmeister Vicell pflegte zu behaupten, dass alle Drachenritter schwarze Haare hätten. Vielleicht lebten deswegen so viele von ihnen in der Nähe des Drachennestes, überlegte Fang.

„Dorian. Ihr seid früh hier.“

„Ja dank des Windes.“

Ein Mann mit braunen Haaren und braunen Haaren stand vor Stephen, der die beiden Mädchen recht schnell eingeholt hatte, und richtete nun seinen Blick auf Fang, Es war jedoch nicht dieser typisch verachtende Blick, eher ein neugieriger.

„Du musst Fang sein. Ein starker Name für so ein kleines Mädchen.“

„Ich bin größer als Kayla.“

Stephen und Dorian lachten kurz als Fang protestierte.

„In der Tat. Kayla ist aber groß geworden, finde ich.“

Keine konnte darauf eine Antwort geben, denn Kayla nahm sich Fangs Hand und zog sie zu dem rothaarigen Mädchen.

„Fang das ist Sharon. Sharon das ist Fang.“

Freudig reichte Sharon ihr die Hand, die Fang lächelnd entgegennahm, eine Geste, die es so auf den Sklaveninseln nicht gab.

„Ich habe gehört du wirst im Kämpfen unterrichtet. Willst du auch mal dem Drachenorden beitreten?“

„Mal schauen. Du etwa?“

„Jap.“

„Mädchen. Ihr seid noch viel zu Jung um über so was nachzudenken. Ihr solltet Teepartys feiern und mit Puppen spielen.“

Die drei Mädchen schüttelten abwertend den Kopf und grinsten breit. Kopfschüttelnd wandten sich die Männer ab während Fang zusammen mit Sharon und Kayla den Hafen entlang ging.
 

„Das muss hart für Sharon sein. In dem Alter die Eltern zu verlieren. Was wird denn jetzt aus ihr?“

„Sie wird bei ihrem Großvater hier in Sollos leben. Das ist echt schlimm, so etwas sollte kein Kind durchmachen.“

Fang schlug das Buch, in dem sie gelesen hatte zu und schaute aus dem Fenster. Eigentlich müsste sie am besten wissen wie sich Sharon jetzt fühlte, doch wenn sie an ihre eigenen Eltern dachte war dort nur eine Leere. Sie biss sich auf die Unterlippe und ballte die Hände zu Fäusten. Die Erinnerungen schmerzten, auch wenn es schon Jahre her war. Sie dachte an das Kleinkind, dass sie lachend ansah und dann verkauft wurde, weil ihre Eltern das Geld brauchten. Und als einige Tage später die Männer des Theryn wiederkamen und ihren toten Bruder, eingewickelt in eine Decke, vor die Tür warfen wurde schließlich sie verkauft. Sie erinnerte sich nur noch schwach an ihren Bruder. Er war nicht sehr alt gewesen, gerade mal ein Kleinkind von zwei Jahren als er verkauft wurde und sie ein Kleinkind. Nur noch schwach sah sie vor sich die strahlenden Augen von Robb.

„Hast du mal kurz Zeit?“

Rod, Kaylas Bruder beugte sich über die Sessellehne und sah Fang an. Rod könnte fast ihr eigener Bruder sein, dachte sie. Er hatte ebenso schwarze Haare und sein Name war dem ihres Bruders so ähnlich. Nur das Rod älter war als Fang, unterschied ihn von Robb, ihrem leiblichen Bruder. Wie es wohl wäre einen kleinen Bruder zu haben?

Fang nickte und folgte Rod nach draußen, spürte dabei genau den fragenden Blick von Kayla im Rücken.

„Wo gehen wir hin?“

Sie hatten recht schnell den Turm im Drachennest erreicht. Fang hörte einige Wyvern jagen, doch Drachen gab es momentan nicht in Carastos. Der letzte Drachenritter starb vor etwa 30 Jahren und mit ihm angeblich auch sein Drache.

„Hast du schon mal Dracheneier gesehen?“

„Nein. Kayla wollte sie mir zeigen aber sie durfte es nicht. Und wir dürfen hier auch nicht sein. Nur Drachenkrieger dürfen das Nest betreten. Du verstößt gern gegen Regeln, oder?“

„Für solch kleine süße Mädchen wie dich, gerne.“

„Ich bin größer als Kayla. Und fast so groß wie du.“

Rod schmunzelte breit und tätschelte Fangs Kopf.

„Es ist ja auch nicht schwer größer als Kayla zu sein.“

Er packte ihre Hand und zog sie ins Innere des Turms. Auf einem Altar am Ende des Raumes lagen die drei Dracheneier, von denen alle berichteten. Kerzen leuchteten darum und eine merkwürdige Wärme ging von ihnen aus. In der Mitte lag ein schwarzes, rechts davon ein weißes und links ein blaues. Fang legte ihre Hand fasziniert auf das Weiße und spürte sofort die Wärme die davon ausging.

„Ein merkwürdiges Gefühl, oder?“

„Warm und merkwürdig vertraut.“

„Kayla meinte mal das sie eine Stimme hörte als sie das schwarze berührte. Sie glaubte das das Ei, oder besser der Drache darin zu ihr gesprochen hat.“

Das Mädchen zog ihre Hand weg und sah Rod an, der sie leicht anlächelte. Im schwachen Schein der Kerzen schimmerten seine Haare Rot und Blond zugleich, mit einem Hauch schwarz.

„Denkst du, dass wirklich mal Drachen daraus schlüpfen?“

„Wer weiß. Komm lass uns gehen.“

Rod zuckte mit den Achseln und griff dann nach Fangs Hand um sie anschließend nach draußen zu führen. Vielleicht kam es ihr nur so vor aber Rod nahm in letzter Zeit öfter ihre Hand. Fang schüttelte die Gedanken beiseite und folgte dem Jungen zurück nach Hause.
 

„Tut mir leid, Kleiner aber wir nehmen keine Kinder im Orden auf.“

„Warum nicht? Ich kann genauso gut kämpfen wie die Erwachsenen auch.“

Fang sah, dass Stephen seufzte und sich genervt durch die Haare fuhr. Der Junge, Yuuki hieß er, nervte nun schon seit einigen Tagen. Er war etwa in ihrem Alter und hatte rote Haare, jedoch etwas dunkler als die von Sharon. Ein Zeichen das sie etwa aus der selben Gegend kamen.

„Die Antwort lautet Nein. Und jetzt geh nach Hause. Deine Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen um dich.“

„Meine Eltern sind tot. Und in Vyran lebe ich auf der Straße, denn es will sich niemand um mich kümmern. Ich habe keine Familie und kein Zuhause.“

Der Junge sah Stephen mit einem ernsten und entschlossenen Blick an und schien nicht bereit zu sein die Stadt zu verlassen. Warum auch wenn er doch eh nichts zu verlieren hatte. Stephen seufzte erneut und drehte sich halb um, blickte Yuuki jedoch weiterhin an.

„Du darfst erstmal hier bleiben. Wir finden eine Unterkunft für dich. Ach langsam glaube ich das wir ein Waisenhaus werden.“

Die letzten Worte murmelte Stephen nur noch. Yuuki sah ihn verwirrt an, denn scheinbar hatte er nicht geglaubt das Kaylas Vater doch noch einlenkte. Wenn es um Waisenkinder ging dann hatte Stephen ein zu weiches Herz.

„Ich rede mal mit dem Drachenmeister. Aber du solltest keine allzu großen Hoffnungen haben. Kinder sind im Drachenorden nicht erlaubt. Rod, kümmerst du dich um ihn? Ich muss mit Vicell reden.“

Rod nickte, doch es war Sharon die als erst losrannte, direkt auf das andere Kind zu und freudig auf ihn einredete. Kayla folgte mit Fang und zum Schluss kam Rod und alle stellten sich bei dem neuen Jungen vor. Stephen sprach noch am gleichen Tag mit dem Drachenmeister. Und schon eine Woche später gab es fünf neue Rekruten im Orden. Und alles waren Kinder.

Verschwunden

Fang schlug mit ihrem Stab gegen das Schwert ihres Gegners. Rod wehrte den Angriff ab und grinste. Er war einen Kopf größer als sie, schneller, kräftiger und hatte mehr Erfahrung im Kampf. Dennoch konnte sie recht gut mithalten.

„Du wirst besser. Aber du bist noch nicht gut genug.“

Er drückte sie weg und griff an, Fang jedoch wehrte den Angriff ab und startete selbst einen Angriff. Doch wieder parierte Rod diesen und sah sie mit diesem breiten Grinsen an.

„Rod, Fang!“

Sie beendeten ihren Kampf und sahen Sharon und Kayla auf sich zukommen. Etwas weiter hinter ihnen lief Yuuki und hielt einen Beutel in der Hand. Die beiden Mädchen trugen kurze Kleider und hatten die Haare zusammengebunden. Bei diesen Temperaturen auch nicht anders möglich. Fang selbst trug eine kurze Hose und ein T-Shirt und hatte sich ebenfalls die Haare zu einem Zopf gebunden. Andernfalls würden sie ihre nur im Nacken kleben.

„Parar hat uns diese Waffen gegeben. Eine neue Fertigung. Wir sollen damit mal üben.“

Yuuki reichte Kayla den Beutel und diese griff sogleich hinein. Sie holte einige Dolche heraus und reichte sie den anderen. Rod nahm sich als erster einen Dolch und besah sich diesen. Fang tat es ihm gleich. Sie waren gut verarbeitet, lagen leicht in der Hand und waren sehr spitz.

„Scheinen sehr gut zu sein. Willst du sie gleich mal ausprobieren?“

Rod schmunzelte Fang leicht an und diese wollte gerade etwas erwidern als ihr jedoch Kayla dazwischen kam.

„Dafür bleibt keine Zeit. Wir müssen noch das Abendessen vorbereiten. Du kannst ja mit Yuuki trainieren. Aber komm nicht zuspät nach Hause!“

Kayla packte Fang am Arm und zog sie mit sich. Fang drehte sich nochmal um und zuckte mit den Schultern, sah dabei Rod lächelnd an. Dieser schmunzelte leicht und sah ihnen nach.
 

Es war das letzte Familienabendessen bevor ihre Eltern aufbrechen wollten. Sie hatten die Aufgabe einen alten Tempel im Frostgipfelgebirge zu untersuchen. Sharok-Tempel hieß er und soll sehr alt und zugleich wunderschön sein. Kayla würde gerne mitgehen, doch sie durfte nicht. Sie musste mit Fang und Rod zuhause bleiben. Ein mulmiges Gefühl breite sich in ihrer Magengegend aus als sie an die Gerüchte dachte. Die Menschen in den Dörfern im Gebirge erzählten oft Geschichten von Nachtwandlern. Jeder kannte sie, doch sie galten nur als eine Legende, ein Mythos und ein Teil der Geschichten mit denen die alten den Kindern Angst einjagen wollten. Kayla fühlte sich unwohl, auch noch als ihre Eltern sich am nächsten Morgen verabschiedeten. Ihre Mutter gab allen einen Kuss auf die Stirn und strich dann ihrer Tochter eine Strähne hinters Ohr.

„Seid schön artig. Und hört auf das was Rod sagt.“

Kayla und Fang nickten und ihre Mutter strich beiden Mädchen über die Haare. Sie liebte beide gleich sehr und behandelte Fang wie eine eigene Tochter. Kayla freute sich, denn sie hatte sich immer eine Schwester gewünscht. Nur mit einem Bruder wurde es auf Dauer langweilig.

„Pass auf die beiden auf, ja Rod? Wir sind in einigen Tagen wieder zurück.“

Kayla sah ihren Eltern nach und musste erneut an die Geschichten der Nachtwandler denken. Sie wurde dieses mulmige Gefühl einfach nicht los.
 

„Welches Sternenbild ist das?“

„Der Drache.“

„Gut. Du lernst schnell.“

Fang lachte und sah Rod an. Er tat es ihr gleich und sie sahen sich lange in die Augen. Gemeinsam lagen sie auf dem Dach des großen Turms in Carastos. Sie waren oft hier oben und sahen sich die Sternbilder an. Rod hatte einen Arm um Fang gelegt und sie sich an ihn gekuschelt. Sie liebte es mit ihm hier oben zu sein. Es ein unbeschreibliches Gefühl wenn man diesen wunderbaren Nachthimmel sah. Rod strich ihr leicht über den Arm und sah wieder zum Himmel hinauf. Fang war glücklich in ihm einen so tollen Freund und Bruder gefunden zu haben. Stundenlang könnte sie mit ihm hier oben sein und es würde nicht langweilig werden.

„Ist dir kalt?“

„Hm?“

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, legte den Kopf in den Nacken und schaute Rod an. Dieser blickte zu ihr hinab und lächelte sanft. Sie mochte sein Lächeln, es strahlte eine gewisse Wärme aus und gab ihr ein vertrautes Gefühl.

„Du hast eine Gänsehaut.“

„Nein mir ist nicht kalt. Alles in Ordnung.“

Sie lächelte zurück und er fuhr ihr kurz über den Arm. Er legte seinen Kopf gegen ihren und sie sahen sich an. Fang spürte seinen warmen Atem auf ihrer Wange und schaute in seine schwarzen Augen. Sie war zwar erst 13 und Rod 15, dennoch verstand sie schon einiges Liebe. Nicht das sie selbst verliebt gewesen wäre, nein. Aber man hörte davon in der Schule, beim Training und sah andere Teenager. Fang fragte sich wie es wohl wäre jemanden zu küssen. War es wirklich so schön? Dauernd sah man Menschen sich küssen und Fang fragte sich warum es alle taten. Scheinbar musste es wirklich so schön sei.

„Du hast heute gut gekämpft.“

Erneut wurde sie von Rods Stimme aus ihren Gedanken gerissen. Rod hatte sicherlich schon mal jemanden geküsst, dessen war sie sich sicher. Und ob er auch schon mehr getan hatte? Selbstverständlich wusste sie was Sex war und das so Kinder gezeugt wurden. Doch so wirklich vorstellen konnte sie es sich nicht. Vielleicht war sie dafür aber auch noch zu jung.

„Du auch. Aber langsam lässt du nach. Oder hole ich dich ein?“

Rod lachte und fuhr Fang durchs Haar.

„Du wirst besser, ja. Aber bis du mich besiegen kannst dauert es noch etwas.“

„Beim nächsten Mal wenn wir kämpfen halte ich mich nicht zurück.“

Rod grinste und strich ihr erneut durchs Haar. Sie hatten ihre Stirn aneinander gelegt und sahen sich wieder an. Erneut fühlte sie die Wärme von Rod und spürte wie sich seine Hand in ihren Nacken legte. Im nächsten Moment schon spürte sie seine Lippen auf ihren, erst zögerlich und zurückhaltend, dann intensiv und leidenschaftlich. Fang schloss die Augen und vergrub ihre Hand in seinen schwarzen Haaren. Es fühlte sich wirklich so schön an wie man es sich vorstellte und Fang wusste nun warum es alle taten. Rod schien definitiv mehr Erfahrung zu haben, denn er küsste sie nun sehr viel leidenschaftlicher. Fang machte es nichts aus, sie genoss es. Über ihr strahlten die Sterne hell am Himmel und auch der Mond leuchtete stark. Vollmond und dieser Nacht war kälter als alle anderen jemals zuvor.
 

Zögerlich trat sie an Kaylas Tür und lauschte. Sie hörte ein schluchzen und wimmern. Kayla weinte immer noch. Fang traute sich nicht zu klopfen, zögerlich trat sie einen Schritt weg. Sie sah Rod die Treppe hinaufkommen. Er blieb stehen und sah sie an. Trauer lag in seinen Augen, sie meinte sogar Spuren von Tränen zu sehen. Seine sonst so strahlend schwarzen Augen wirkten leer, geschwollen und geröttet. Auch ihm ging es wie Kayla.

„Weint sie noch?“

„Ja. Wie geht es dir?“

Rod zögerte und schwieg kurz. Dann sah er sie wieder an und kam einen Schritt näher.

„Ich denke den Umständen entsprechend.“

Er schloss noch die letzten Meter auf und schaute ihr nun direkt in die Augen. Er hatte auf jeden Fall geweint, doch dies war auch nicht weiter verwunderlich.

„Wie fühlst du dich? Du hast auch deine Eltern verloren und das schon zum zweiten Mal. Muss schwer sein.“

„Schwerer als beim ersten Mal. Eure Eltern haben mir mehr bedeutet als meine eigenen.“

Rod schwieg und sah sie einfach nur an. Man sah, dass er trauerte und Unterstützung brauchte. Er versuchte Stark zu sein, für Kayla und für Fang. Doch wer war stark für ihn?

„Du solltest schlafen gehen. Dich ausruhen.“

Sie legte ihre Hand an seinen Arm und schaute zu ihm auf. Rod erwiderte den Blick und nickte schließlich.

„Bleibst du bei mir?“
 

Schon oft lag sie mit Rod in einem Bett, doch noch nie alle. Es war immer Kayla dabei gewesen. Rod lag in der Mitte, das Licht war ausgeschaltet und er hatte eine Taschenlampe in der Hand. Mit seiner Hand formte er unterschiedliche Tiere im Licht der Lampe. Sie erinnerte sich noch gut daran wie eines Nachts Stephen herein kam mit einer zweiten Taschenlampe und zusammen mit Rod verschiedene Tiere zeigte. Sie erinnerte sich an das Lachen und das Gefühl der Geborgenheit und das Glück, welches sie gespürt hatte. Die war nun vorbei. Alle mit Rod lag sie in seinem Bett, das Licht ausgeschaltet und die Taschenlampe im Schubkasten verstaut. Sie hatten sich einander zugewandt und die Decke über sich gezogen. Seine Hand lag neben seinem Gesicht, genau auf ihrer drauf. Sie beobachtete ihn beim Schlafen und drückte dann kurz seine Hand.

„Fang?“

„Ja?“

Er schien von ihrer Geste aufgewacht worden zu sein. Rod sah auf uns schaute das Mädchen an, welches neben ihm. lag. Nur schummrig erkannte er sie in der Dunkelheit.

„Danke, dass du da bist.“

„Keine Ursache. Dafür ist die Familie doch da.“
 

„Ich will mitkommen, Rod.“

„Nein Kayla. Es ist sicherer wenn du hier bleibst.“

Kayla schaute Rod nur an und schlug seine Hand weg als er ihr diese auf den Kopf legte. Mit traurigen Augen sah er sie.

„Sie waren auch meine Eltern. Ich komme mit.“

„Es ist zu gefährlich. Du bleibst hier bei Fang und den anderen.“

Er drehte sich um, denn für ihn war die Sache erledigt. Doch Kayla weigerte sich in Sollos zu bleiben und hielt ihn auf.

„Hör auf mich wie ein kleines Kind zu behandeln. Ich kann kämpfen, ich kann auf mich aufpassen.“

„Unsere Eltern konnten das auch und sie dir an was passiert ist. Sie sind Tod, Kayla! Und ich werde nicht zulassen, dass dir das gleich widerwärt. Du bleibst hier.“

Mit einem ernsten Blick schaute er seine Schwester an, die seinem Blick standhielt. Lange sahen sie sich an, ehe Kayla die Hand ihres großen Bruders ergriff und einen Schritt näher an ihn herantrat.

„Bitte Rod, ich flehe dich an. Nimm mich mit.“

Er sah die Ernsthaftigkeit in ihren Augen, die Entschlossenheit und das Flehen. Schließlich seufzte er und nickte dann. Gleich drauf fiel ihm seine Schwester um den Hals. Er schlang seine Arme um sie und drückte sie fest an sich. Schließlich ließ er sie los und sie gingen zu ihren Freunden. Kayla umarmte Fang, die ihr scheinbar etwas ins Ohr flüsterte, denn Kayla nickte dann und sie sahen sich kurz an. Rod ging unterdessen zu Yuuki, der nicht ganz so begeistert aussah.

„Bist du dir sicher?“

„Nein.“

„Pass auf sie auf, Rod. Und kommt heil wieder.“

„Das werden wir.“

Kurz schlugen die beiden Jungs ihre Fäuste aneinander und dann ging Rod auch schon zu Fang. Er legte seine Arme um sie und sie tat es ihm gleich. Für einen Moment schmiegte sie sich an seine Schulter und genoss die Umarmung.

„Versprich mir, dass ihr wiederkommt. Ich will nicht noch mehr aus meiner Familie verlieren.“

„Das wirst du nicht, versprochen.“

Er löste die Umarmung, legte ihr eine Hand auf den Kopf und sah sie lächelnd an. Fang erwiderte das Lächeln und kurz sahen sie sich in die Augen. Schließlich drückte Rod ihr einen Kuss auf die Stirn und ging zu Kayla, nahm ihre Hand und dann verließen sie schließlich Sollos.
 

Fang hockte sich vor Kayla und strich ihr über den Kopf. Langsam legte sie ihrer besten Freundin, fast schon ihrer Schwester, die Arme um die Körper und legte ihren Kopf auf Kaylas. Sie schluchzte und auch Fang konnte sich eine Träne nicht zurückhalten.

„Er hat es versprochen, Fang. Er hat versprochen bei mir zu bleiben und mich nie zu verlassen.“

„Ich weiß. Er hat versprochen wiederzukommen.“

Die Krieger des Drachenordens waren es die Kayla zurück nach Sollos brachten. Alleine, ohne ihren Bruder. Sie sagten Kayla sei unterkühlt, jedoch nicht verletzt gewesen als man sie vor den Toren von Haven fand. Rod sei verschwunden, tot hieß es. Warum waren sie auch nur alleine ins Frostgipfelgebirge gegangen, wo doch erst kurz zuvor ihre Eltern dort tot aufgefunden wurden. Von Rod fehlte jegliche Spur, bis jetzt hatte man seine Leiche noch nicht gefunden.

„Bitte, Fang. Bleib wenigstens du bei mir.“

„Keine Sorge. Ich gehe nicht. Nur du musst mir versprechen auch nicht zu gehen.“

Kayla nickte und hob schließlich den Kopf. Sie legte ihre Stirn gegen die von Fang und sah sie an. Die beiden Mädchen hielten sich noch immer im Arm und konnten die Tränen nicht zurückhalten. Fang hatte sich als sie es erfuhr das Bild von Rod, Kayla und sich angesehen. Sie waren glücklich. Warum musste das alles so weit kommen? Sie erinnerte sich an ihre erste Begegnung mit Kayla und an ihre Worte. `Götter kennen keine Gnade, darum sind sie ja Götter. Und sie sind blind. Sie sehen nur was sie sehen wollen`. Sahen die Götter denn nicht die drei Kinder, die um ihre Eltern trauerten? Mussten sie ihnen wirklich noch den großen Bruder nehmen? Fang drückte sich enger an Kayla, die an Rods Bett gelehnt saß.

„Es wird alles gut werden. Wir sind da.“

Sie hatten gar nicht bemerkt wie Yuuki und Sharon den Raum betreten hatten. Yuuki hockte sich neben die beiden Mädchen und schlang seine Arme um beide und strich dabei über Kaylas Rücken.

„Ihr habt noch uns. Wir bleiben zusammen, was auch passieren mag.“

„Nichts wird uns trennen können.“

Sharon lehnte sich von der anderen Seite gegen die beiden Mädchen und legte ebenso ihre Arme um Fang und Kayla.

„Danke, dass ihr da seid.“

Die vier saßen eng umschlungen beieinander und trösteten sich gegenseitig. Sie gaben sich halt und Kraft und versuchten den Verlust ihres Freundes und Bruders gemeinsam zu überwinden.

Schneefall

„Wie lange noch?“

„Zwei Minuten.“

„Wie viele müssen es sein?“

„Zwei. Zwei Striche.“

„Ah Fang nimm du, ich kann nicht hinsehen!“

Fang und Kayla standen in der engen Toilettenkabine und sahen gespannt auf das kleine Gerät, welches Kayla soeben Fang gab. Kayla biss sich nervös auf die Lippen und zappelte ununterbrochen. Fang war ruhiger, sah jedoch ebenso auf das Gerät.

„Glaubst du es war genug pipi?“

„Hoffentlich. Nächstes Mal gehe ich raus.“

„Nein hier bleiben.“

Kayla packte Fang am Arm und kurz sahen sich die beiden Frauen an. Fang konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen. Dann leuchtete das Gerät auf und beide schluckten.

„Noch zehn Sekunden. Hast du Mangetsu von deiner Vermutung erzählt?“

„Um Gottes Willen nein.“

„Noch drei Sekunden. Zwei. Eins.“

In genau diesem Moment, in dem das Gerät piepte, wurde die Tür aufgerissen und ließ die beiden Frauen erschrocken aufsehen.

„Sasuke das hier ist die Frauentoilette. Raus!“

„Ihr habt nicht aufs Klopfen und Rufen reagiert, also musste ich eure Frauengespräche unterbrechen. Was ist das?“

Kayla und Fang sahen sich kurz an, denn sie hatten das Gerät komplett vergessen. Dann sahen sie auf eben jenes Gerät während Sasuke die Hände in die Hosentaschen schon und die verwirrt ansah.

„Sind das zwei?“

Sasuke griff nach dem Gerät, hob eine Augenbraue und sah auf das kleine Ding.

„Ja sind zwei Striche. Ist das ein Schwangerschaftstest?“

Kayla und Fang nickten und wirkten leicht blass. Sasuke schaute für einen Moment erneut auf den Test, ehe er diesen fallen ließ.

„Ihh. Herzlichen Glückwunsch, Kayla, aber wir müssen jetzt los. Die Königin erwartet uns.“

Er packte die beiden Frauen an den Handgelenken und zog sie aus der Kabine und schob die dann aus der Toilette und den Gang entlang.

„Sasuke, der Test!“

„Den hebt die Putze auf. Hoffentlich habt ihr euch nach dem Pinkeln die Hände gewaschen.“

„Woher wusstest du das es mein Test war?“

„Weil ich keinen unbehüteten Sex mit Fang hatte, also kann sie nicht Schwanger sein, außer sie hat mit jemand anderem geschlafen. Wann sagst du es deinem Mann?“

„Keine Ahnung. Wahrscheinlich nach der Weihnachtsfeier.“

Kayla sah zu Boden und griff nach Fangs Hand. Ihre beste Freundin drückte aufmunternd ihre Hand und sah dann schmunzelnd zu Sasuke. Dieser erwiderte den Blick leicht lächelnd und musterte seine Freundin.

„Du solltest es heute Abend schon machen. Wäre ein super Weihnachtsgeschenk.“

„Was ist los mit dir, Sasuke? Hast du irgendwas genommen?“

„Hab mit Yuuki ein paar Glühwein getrunken.“

„Um die Uhrzeit? Passt auf sonst seid ihr schon zum Mittag blau.“

„Zu spät.“

Murmelte Sasuke und lief hinter den beiden Frauen her, die sich noch immer an den Händen hielten und sich leicht grinsend ansahen.
 

Yuuki fuhr lachend durch Sharons Haare und hickste kurz. Dann kicherte er und zog an Sharons Wange. Diese warf ihm einen bösen Blick.

„Yuuki hör auf.“

Erneut kicherte er und verschränkte die Arme vor dem Körper. Er setzte einen ernsten Blick auf, konnte diesen jedoch nicht sehr lange halten.

„Reiß dich zusammen.“

Mangetsu stieß Yuuki in die Seite, der erneut kicherte und hickste und sah dann die Königin achselzuckend an.

„Man kann doch nur jemanden auseinanderreißen und nicht zusammen.“

Suigetsu schüttelte den Kopf und konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen. Mangetsu sah Yuuki nur böse an, der ihn wie ein kleines Kind anblinzelte.

„Oh Gott wie viel Glühwein hattet ihr denn?“

„Yuuki hatte zu viele.“

Kayla warf Sasuke einen nicht begeisterten Blick zu und musterte dann Yuuki. Sasuke spürte genau den Blick von Fang als sieden Raum betraten und sie den vollkommen betrunkenen Yuuki sah.

„Mich wundert es das du nicht betrunken bist. Und ich muss sagen, ich finde es nicht nett das ihr ohne mich sauft.“

Suigetsu sah Sasuke mit einem Schmunzeln an und erntete dafür von seinem Bruder einen ebenso bösen Blick wie Yuuki.

„Tja ich vertrag halt mehr. Und dich haben wir nicht gefragt weil du nichts verträgst.“

„Dabei bist du so süß wenn du betrunken bist.“

Fang fuhr Sasuke schmunzelnd durchs Haar und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Sasuke verzog das Gesicht, drückte Fang von sich weg und ging auf die anderen zu.

„Lieber süß als unausstehlich.“

„Yuuki finde ich bis jetzt nur nervig. Ändert sich sein kindlicher Zustand noch?“

„Warte noch etwas. Yuuki hat drei Phasen wenn er betrunken ist. Zuerst die kindliche, in der er gerade ist. Dann wird er wütend und aggressiv und attackiert alles. Zuletzt verfällt er in Selbstmitleid. Zum Glück pennt er danach meistens eine Weile.“

„Ist er heute Abend zu gebrauchen?“

Mangetsu lächelte die Königin aufmunternd an, welche nur Yuuki mit einem Mitleidigen Blick betrachtete.

„Keine Sorge, euer Gnaden. Bis zum Fest bekommen wir ihn nüchtern.“

„Oh bitte darf ich ihm den Einlauf verpassen?“

Sharon stieß Suigetsu in die Seite und sah ihn böse an. Suigetsu zuckte nur mit den Achseln und verschränkte die Arme hinterm Kopf. Yuuki zupfte währenddessen an Mangetsus Haaren und kicherte.

„Das mit dem Nüchtern werden sehe ich noch nicht so.“

„Er muss heute Abend nur einsatzfähig sein. Nur für den Notfall.“

„Wer ist denn heute Abend im Dienst?“

„Bei der Eröffnung alle. Danach habt ihr frei. Falls jedoch etwas passiert solltet ihr eingreifen können. Also nicht zu viel trinken.“

Dabei sah die Königin vor allem Mangetsu, Suigetsu und Sasuke an. Die drei nickten nur und bekamen einen zufriedenen Blick von Khemm.

„Und wer ist für die Sicherheit zuständig?“

„Rod. Er hat sich freiwillig gemeldet.“
 

„Von einem Tanz war nie die Rede.“

„Du wirst es überleben.“

Schmunzelnd sah Mangetsu Sasuke an, der nur genervt dreinblickte. Beide trugen ihre festliche Uniform, so wie Yuuki auch. Dieser war wieder halbwegs nüchtern, hatte jedoch einen leichten Kater. Was auch immer sie mit ihm gemacht hatten, es hatte geholfen, jedoch wollte Sasuke nicht wissen wie sie ihn ausgenüchtert hatten. Sharon stand neben Yuuki und grinste über dessen Kater. Sie trug ein rosafarbenes Kleid und hatte ihre Haare zu einer Hochsteckfrisur gebunden. Aus dem Augenwinkel sah Mangetsu seinen Bruder und dessen Freundin auf sich zukommen. Suigetsu trug ebenso eine Uniform des Drachenordens und Karin ein weinrotes Kleid.

„Wo bleiben denn eure Süßen? Müssen sie sich noch gegenseitig beim Umziehen helfen?“

„Das ist meine Frau mit der du gerade schmutzige Fantasien hast.“

„Ach lass mich doch.“

Suigetsu sah dann Sasuke schmunzelnd an und musterte ihn kurz.

„Du trinkst schon? Denkst du das ist klug in Anbetracht der Tatsache das du gleich das Tanzbein schwingen musst?“

„Deshalb trinke ich.“

„Ich mache mit.“

Sasuke trank einen großen Schluck, ebenso wie Yuuki, der dann sofort von Sharon angemeckert wurde.

„Eure Frauen kommen. Ihr werdet sprachlos sein.“

Kayla und Fang gingen die Treppe hinunter und zogen vor allem die Blicke von Mangetsu und Sasuke auf sich. Kayla trug ein dunkellila bondeau Kleid. Ihre Haare waren gelockt und fielen ihr leicht über die Schulter. Fang trug ein schwarzes Kleid und hatte ihre gelockten Haare leicht hochgesteckt. Vereinzelt hingen ihr Strähnen heraus.

„Ach man, diese verliebten Bengel. Da machen sich die Weiber einmal schick und schon sind sie sprachlos.“

„Vielleicht ist Sasuke ja schon betrunken. Er kommt mir merkwürdig vor.“

Sasuke wandte seinen Blick von Fang ab und warf Yuuki und Suigetsu einen bösen Blick zu. Die beiden sahen ihn nur mit schiefgelegten Köpfen an und grinsten leicht.

„Da.“

Die beiden sahen auf den Boden, da wo Sasuke hingezeigt hatte und im nächsten Augenblick stießen ihre Köpfe aneinander.

„Aua. Was soll denn der Mist?“

„Ihr seid doch nur neidisch.“

Kayla drückte ihrem Ehemann einen Kuss auf die Wange und grinste Yuuki und Suigetsu an, die sich beide den Kopf rieben. Mangetsu erwiderte das Grinsen und strich seiner Frau eine Strähne hinters Ohr.

„Neidisch auf diesen Kitsch? Nein danke. Und ich fange an mir richtig Sorgen um Sasuke zu machen. Siehst du dieses Glänzen in seinen Augen? Vielleicht ist er krank.“

Sasuke schnippte Suigetsu gegen das Ohr und warf ihm erneut einen bösen Blick zu. Suigetsu guckte gespielt böse, konnte sich ein Schmunzeln jedoch nicht verkneifen.

„Mir gefällt es.“

Fang lächelte Sasuke an und strich ihm über die Wange. Sasuke lächelte zurück und griff schweigend nach ihrer Hand. Zusammen betraten schließlich alle den Ballsaal, der rundum weihnachtlich geschmückt und beleuchtet war.
 

Direkt neben der Königin standen Mangetsu und Rod, etwas weiter dahinter die restlichen Drachenritter. Mangetsu führte die Königin nach ihrer Ansprache zur Tanzfläche und ihnen folgten Yuuki mit Kayla und Sasuke mit Fang. Sasuke war etwas mulmig zu mute als der die ganzen Blicke sah. Sie hatten den Tanz zwar geübt, dennoch war er keinesfalls begeistert. Mangetsu warf ihm einen aufmunternden Blick zu als sie alle auf der Tanzfläche standen. Deshalb mochte Sasuke die Weihnachtsfeier nicht. Was hatte Sasuke dafür gegeben jetzt mit Rod tauschen zu können um neben dem Thron zu stehen und aufzupassen das niemand etwas unüberlegtes tat.

„Du hast es gleich geschafft.“

Sasuke sah Fang an, die ihn sanft anlächelte. Um sie herum begannen nach einigen Minuten auch die anderen Gäste zu tanzen, denn scheinbar hatte die Königin das Zeichen gegeben.

„Hat dir heute schon ein Mann gesagt wie hübsch du aussiehst?“

„Nicht nur einer. Aber der Wichtigste fehlt noch. Außerdem bist du betrunken und nicht ernstzunehmen.“

Sasuke wollte darauf etwas erwidern als Yuuki plötzlich seinen Arm um ihn legte und beide angrinste.

„Ihr seht so süß aus wenn ihr turtelt. Niedlich. Sasuke hast du schon mal einen flambierten Pila Cacoco getrunken?“

„Du etwa?“

Yuukis grinsen wurde breiter und er zog Sasuke von Fang weg. Schmunzelnd zwinkerte sie ihm nach und ging zu Kayla.
 

„Ein flambierter Pila Cacoco schmeckt leicht süßlich. Ihr werdet es mögen.“

„Das bezweifle ich.“

Sasuke und Suigetsu warfen sich misstrauische Blicke zu während Yuuki den Drink flambierte. Es war ein Wunder das er sich dabei nicht selbst anzündete.

„Ihr müsst ihn einfach mal probiert haben, Jungs.“

Mangetsu reichte jedem ein Glas und sah dann grinsend durch die Reihe.

„Auf das was hinter uns liegt, auf die schönen Zeiten die waren und noch kommen. Auf die Menschen die wir lieben und geliebt haben und noch lieben werden. Auf eine Freundschaft die ewig hält.“

„Schöne Ansprache Yuuki. Dürfen wir jetzt?“

„Ex und hopp.“

„Vergiss es.“

„Ach komm schon Sui. Einmal Ex und Hopp muss sein.“

Kurz sahen sich Sasuke und Suigetsu an und willigten dann ein. Die vier Männer stießen an und tranken dann alle das Glas komplett aus.

„Woah ekelhaft.“

„Viel zu süß.“

„Aber einmal im Leben muss man das getrunken haben.“

„Gleich noch einen!“

Sasuke schüttelte leicht den Kopf und fuhr sich durchs Haar. Yuuki schien schon wieder betrunken zu sein und sehr gut gelaunt. Sasuke wollte sich noch einen jedoch nicht antun.
 

„Ist Yuuki schon wieder betrunken?“

„Ja. Der verträgt einfach nichts.“

Mangetsu griff nach Kaylas Handgelenk und zog sie in seine Arme. Ein Weihnachtslied lief im Hintergrund als Mangetsu die Hand seiner Frau nahm. Sie begannen zu dem ruhigen Lied zu tanzen und sahen sich an.

„Du siehst genauso schön aus wie am Tag unserer Hochzeit.“

„Dankeschön. Du siehst auch gut aus. Und das finden die meisten Frauen hier.“

„Aber du hast mich bekommen.“

Sie küssten sich kurz und schauten sich dann wieder an, weiter zu dem ruhigen Lied tanzend.

„Mangetsu.“

„Hm?“

Kayla stellte sich auf Zehenspitzen und drückte Mangetsu einen Kuss auf die Nasenspitze. Denn selbst mit den hohen Schuhen war sie noch ein Stückchen kleiner als er. Für einen Moment sah er sie verwirrt an und legte seine Arme um sie.

„Wir bekommen ein Baby.“

In diesem Moment begann ein neues Lied zu spielen, doch die beiden standen einfach nur da, sahen sich an und ignorierten die tanzenden Gäste.

„Wirklich? Ist das kein Scherz?“

„Nein das ist kein Scherz. Ich bin Schwanger.“

Plötzlich hob Mangetsu sie leicht an und küsste sie liebevoll. Dann legten sie ihre Stirn aneinander und lächelten sich sanft an.

„Seit wann weißt du es?“

„Seit heute morgen erst.“

Überglücklich sahen sich beide an und hielten sich in den Armen. Mangetsu griff nach Kaylas Hand und verschränkte seine Finger mit ihren.

„Das beste Weihnachtsgeschenk das man bekommen kann.“

„Das hat Sasuke auch gesagt.“

Erneut küssten sie sich als Suigetsu sie auseinanderriss.

„Es schneit! Kommt schon!“

Suigetsu zog seinen Bruder auf die Terrasse wo Sasuke und Fang standen.
 

„Hey Sasu. Was machst du hier draußen?“

„Ich brauchte frische Luft. Erinnere mich daran nie wieder einen Drink von Yuuki auf Ex zu trinken.“

„Werde ich machen.“

Fang lehnte sich neben Sasuke ans Geländer und sah über die weihnachtlich beleuchtete Stadt.

„Jetzt fehlt nur noch Schnee.“

Aus dem Ballsaal ertönte ein Weihnachtslied, zu dem die Leute tanzten. Sasuke sah Fang an und drehte sie dann zu sich. Er nahm ihre Hand und legte seine andere an ihre Hüfte. Fang drückte sich leicht an ihn und sah in seine schwarzen Augen.

„Hattet ihr in Konoha Schnee zu Weihnachten?“

„Manchmal. Auf jeden Fall schneite es öfter als hier.“

„In Sollos haben wir nie Schnee. Hier in Vyran ist es wahrscheinlicher. Ich liebe Schnee zu Weihnachten.“

Sauske lachte leise und strich ihr dann über die Wange.

„Vielleicht schneit es ja noch.“

„Ja vielleicht.“

Sie lauschten der weihnachtlichen Musik und lagen sich in den Armen.

„Fang.“

Sasuke löste die Umarmung und nahm Fangs Hand in seine. Sie sahen sich lange schweigend an, ehe Sasuke in seine Jackentasche griff und ein kleines schwarzes Kästchen hervorholte.

„Willst du mich heiraten?“

Er öffnete das Kästchen in dem ein Ring mit einem blauen Stein war. Der Stein leuchtete dank der Lichterketten in verschiedenen Farben und verlieh ihm so einen noch stärkeren Glanz.

„Sasuke.“

Genau in diesem Moment begann es zu schneien. Die Schneeflocken legten sich auf die schwarzen Haare und Kleidung der beiden Drachenritter, die sich nun in die Augen sahen.

„Ja, ich will dich heiraten.“

Daraufhin küssten sich beide und lagen sich in den Armen. Sasuke steckte Fang den Ring an den Finger und legte glücklich seine Stirn gegen ihre.

„Ich liebe dich, Fang.“

„Ich dich auch, Uchiha.“

Es schneite stärker und Sasuke legte seine Arme fester um Fang. Da ging die Terrassentür auf und Suigetsu kam mit seinem Bruder im Schlepptau rausgestürmt, gefolgt von den anderen.

„Schnee, Sasuke, Schnee!“

„Bist du etwa auch betrunken? Wie viele Pila Cacoco hast du getrunken?“

„Ach nicht so viele. Ich bin nicht soooo betrunken. Was macht ihr Turteltäubchen denn bei dem schönen Schnee hier draußen?“

Kurz sahen sich beide an und lächelten dann.

„Den Schnee beobachten.“

„Der ist schön oder? Weiße Weihnachten ist doch am Schönsten.“

Mangetsu wuschelte seinem Bruder durchs Haar und sah ihn grinsend an. Alle Blicke gingen über die beleuchtete Stadt, die sich langsam weiß färbte.

Geburtstagsgeschenk

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Mehr als Sex

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ich mag dich

Wutentbrannt schubste Fang Suigetsu beiseite, griff sich die Kaffeekanne und goss sich den frisch gekochten Kaffee ein.

„Hey! Kannst du nicht aufpassen?“

Suigetsu hatte sich selbst Kaffee über das Shirt gekippt und sah Fang nun murrend an. Diese lehnte sich mit dem Rücken an die Theke und nippte an ihrem Kaffee.

„Alles klar? Zoff mit deinem Liebsten? Hat er dir die Decke weggezogen? Sich zu breit gemacht? Gefurzt?“

„Ich mag dich.“

Verwirrt hob Suigetsu eine Augenbraue und musterte Fang, die ihn nur ansah. Sie wirkte noch immer wütend und aufgebracht, doch ihre Worte verwirrten ihn. Aus dem Augenwinkel sah er Sasuke die Treppe hinunterkommen, ebenfalls mit einem mürrischen Gesichtsausdruck.

„Ich dich nicht mehr nachdem du mir brühend heißen Kaffee über das Shirt gekippt hast. Wenn ich mich ausziehen soll hättest du es nur sagen müssen.“

„Stell dir mal vor Karin würde das zu dir sagen.“

Sasuke goss sich einen Kaffee ein und bedarf Fang nur eines vernichtenden Blickes.

„Sie ist meine Freundin. Sowas sagt man eher zu jemanden mit dem man nur einmal ins Bett möchte und dann nie wieder. Du weißt schon, „Ich mag dich aber die Chemie zwischen uns stimmt nicht.“. Warum willst du das wissen?“

„Dankeschön!“

Total verwirrt sah er die vernichtenden Blicke zwischen Sasuke und Fang. Er sah wie Sasuke seinen Kaffee in einem Zug trank, obwohl dieser kochendheiß war. Der Uchiha stellte die Tasse mit einem lauten Knall auf die Theke und warf Fang noch einen wütenden Blick zu. Suigetsu beachtete er gar nicht.

„Was ist hier los? Kriselt es bei euch?“

„Nein, alles in Ordnung.“

Fang sah Sasuke nach und trank einen Schluck. Suigetsu sah sie nur weiterhin verwirrt an, ebenso wie sein Bruder, der eben in die Küche kam und das scheinbar mitbekommen hatte.
 

Der Wind wehte Sasuke die Haare ins Gesicht, während er auf das Meer hinaus sah. Mangetsu lehnte sich neben ihn ans Geländer und schaute ebenso zum Meer.

„Was war denn vorhin los? Hab das nur sporadisch mitbekommen.“

„Nichts weiter.“

Sasuke wollte darüber nicht reden, er wollte auch eigentlich nicht mehr daran denken. Doch Mangetsu ließ nicht locker, sah ihn stattdessen mit einem leichten Lächeln an.

„Streit kommt in jeder Beziehung mal vor.“

Mangetsu drehte sich um und lehnte seine Arme gegen das Geländer.

„Also was war?“

Sasuke seufzte und fuhr sich durchs Haar. Mit Mangetsu konnte er darüber reden, im Gegensatz zu dessen Bruder. Und auch Yuuki schien ihm nicht der richtige Ansprechpartner zu sein und Juugo schon mal gar nicht.

„Heute Morgen hat Fang gesagt, dass sie mich liebt.“

„War es das erste Mal das sie es gesagt hat?“

„Nein.“

Kurz herrschte Schweigen zwischen den beiden, ehe Mangetsu wieder das Wort ergriff.

„Was hast du gesagt?“

„Ich mag dich.“

Mangetsu hob eine Augenbraue und musterte Sasuke. Dieser blickte nur weiterhin übers Meer und schwieg.

„Was wolltest du sagen?“

„Weiß ich nicht.“

Sasuke war sich dessen nicht sicher. Noch nie hatte er jemanden geliebt und ganz selten wirkliche Liebe gespürt bekommen. Seine Familie verlor er mit acht Jahren, danach herrschte Hass in seinem Inneren. Er war sich bewusst das Fang einen guten Einfluss auf ihn hatte und auch das er definitiv etwas fühlte. Und er vermutete auch das es sich dabei um Liebe handelte, nur war er sich dessen eben nicht sicher, da er noch nie jemanden geliebt hatte. Es fiel ihm nicht leicht sich diese Gefühle einzugestehen.

„Es ist nicht leicht jemanden zu sagen das man einen Liebt. Dahinter stecken viele Gefühle und man sollte sich dessen wirklich sicher sein. Ich denke wenn du Fang die Sacher erklärst, dann wird sich der Streit auch geben. „

Mangetsu klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und lächelte ihn an. Sasuke hing seinen eigenen Gedanken nach. Er merkte nicht wie der Huozuki ihn alleine ließ, zu sehr war er in Gedanken versunken. Nach einiger Zeit ging er zurück zur Unterkunft.
 

Es war bereits fast Mitternacht als er sein gemeinsames Zimmer mit Fang betrat. Die Rollläden waren runtergezogen, um vor der Sonne am kommenden Morgen zu schützen. Es war stockdunkel, doch seine Augen gewöhnten sich schnell daran. Sasuke sah die Umrisse des Bettes und das jemand darauf lag. Leise zog er sich bis auf die Boxershorts aus und legte sich ins Bett. Er schlang seine Arme um Fang, die mit dem Rücken zu ihm lag und schmiegte sich an sie. Fang schien davon geweckt worden zu sein, denn sie drückte sich an Sasuke und legte ihre Hand auf seine.

„Sasuke? Wo warst du? Es ist spät.“

„Ich weiß. Ich war noch etwas mit Sky unterwegs.“

Fang drehte sich um und schlang ihre Arme um Sasuke. Lächelnd fuhr er ihr übers Haar und den Rücken und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Schlaf gut, Fang.“

Sie murmelte etwas was er nicht verstand und dann begann sie wieder gleichmäßig zu atmen. Noch einige Augenblick sah er seine Freundin in der Dunkelheit an und strich ihr übers Haar. Dann schloss Sasuke die Augen und schlief auch bald darauf ein.
 

Fang fühlte wie ihr eine Haarsträhne hinters Ohr gestrichen wurde. Sie spürte eine warme Hand über ihre Wange gleiten und gleich darauf Lippen auf eben jener Wange. Müde öffnete sie die Augen und sah in Sasukes Gesicht. Er fuhr sanft über ihre Wange und dann durch ihre Haare, strich ihr dabei ihren Pony etwas beiseite. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht als sie seins sah. Sie kuschelte sich an seine Brust, legte die Arme um ihn und kraulte seinen Rücken. Eine Gänsehaut machte sich auf seiner Haut breit und kurz zuckte er zusammen als sie ihn berührte. Sie schmunzelte, legte den Kopf in den Nacken und sah dann auf.

„Du bist ganz schön empfindlich auf dem Rücken. Das ist irgendwie süß.“

„Ich bin noch an ganz anderen Stellen empfindlich.“

Ein breites Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, ehe er sich hinab beugte und sie leidenschaftlich küsste. Fang legte ihre Hand in seinen Nacken und begann ihn zu kraulen. Der Kuss wurde intensiver und zunehmend leidenschaftlicher. Ein Kribbeln breitete sich in Fangs Bauch auch und auch in anderen Gegenden ihres Körpers fühlte sie ein Kribbeln. Es passierte jedes Mal wenn sie sich küssten. Ob es Sasuke wohl genauso erging? Der Uchiha drehte Fang auf den Rücken und beugte sich dann über seine Freundin, ohne dabei den Kuss zu unterbrechen. Seine Hand strich über ihren Bauch und über ihre Oberschenkel. Sie trug nur ein enges Top und Hotpants, Kleidung die ihren Körper sehr betonte. Das mochte Sasuke obwohl er es nie zugeben würde. Langsam löste er den Kuss und sie sahen sich in die Augen. Ein Lächeln lag auf den Gesichtern der beiden während sie sich ansahen und sich ihre Lippen noch für einen Moment streiften.

„Wollen wir frühstücken gehen?“

Sie nickte nur, hielt ihn jedoch noch davon ab sich aufzusetzen.

„Wegen gestern-“

„Es tut mir leid. Ich weiß du hattest etwas anderes erwartet.“

„Schon in Ordnung. Ich denke ich sollte froh sein das du überhaupt eine Liebesbeziehung mit mir eingegangen bist.“

Sasuke schwieg und sah sie nur an. Warum nur fiel es ihm so schwer seine Gefühle auszusprechen? Immerhin wussten doch alle, dass er mit Fang zusammen war und sie hätten wohl kaum eine Beziehung wenn er sie nicht lieben würde. Es zu zeigen schien ihm nicht schwer zu fallen, jedenfalls hat sich Fang noch nicht darüber beschwert. Doch es auszusprechen war die Qual.
 

Suigetsu sah mit einem leicht angewiderten Blick zu Sasuke und Fang, die beide auf der Couch lagen und sich intensiv küssten.

„Können sie sich denn kein Zimmer nehmen? Das wird langsam ekelhaft.“

„Och komm schon, sie sind doch süß zusammen.“

„Na wenn du dieses permanente Spucke austauschen süß findest.“

Suigetsu drückte sich von der Theke ab und sah kurz zu Sharon und Kayla, die beide das Mittagessen vorbereiteten. Er ging auf Sasuke und Fang zu und hörte die Stimme seines Bruders hinter sich.

„Lass sie. Sie sind frisch verliebt.“

Er ignorierte es gekonnt, lehnte sich über die Rückenlehne der Couch und tippte Sasuke auf die Schulter. Dieser unterbrach murrend seinen Kuss und schaute Suigetsu leicht genervt an. Fang lehnte ihren Kopf an seinen und strich ihm über den Arm.

„Habt ihr denn kein Zimmer?“

Sasuke erwiderte Suigetsus genervten Blick und hob seinen Arm. Er haute seinem Gegenüber leicht gegen jede Wange und zeigte mit dem Finger auf die große Flügeltür, die in den Flur führte.

„Ab.“

Suigetsu hörte Gelächter hinter sich und sah auch das Fang mit sich rang nicht loszulachen. Gerade als er etwas erwidern wollte kam ihm Yuuki dazwischen und zog die Aufmerksamkeit auf sich.

„Wenn die Turteltäubchen mit ihrem Zungenspiel fertig sind, dann könnt ihr alle mal herkommen. Wir müssen das Herbstfest vorbereiten.“
 

Zu jeder Jahreszeit gab es in Sollos ein Fest. In fast jeder Stadt war dies der Fall. Obwohl sich die Jahreszeiten nicht so extrem unterschieden gab es trotzdem immer ein Fest. Jetzt war das Herbstfest dran. Sasuke erinnerte sich noch an den Herbst in Konoha. Die Blätter färbten sich bunt und fielen von den Bäumen. Überall sah man herbstliche Farben und die Temperaturen sanken langsam. Hier in Sollos war es etwas anders. Auch hier verfärbten sich die Blätter und hauchten alles in herbstliche Farben. Die Temperaturen jedoch waren noch immer bei um die 22 Grad und zum Winter hin sollten sie auch nur noch um etwa fünf bis zehn Grad sinken. Selten gingen die Temperaturen im Winter unter 15 Grad. Dennoch empfand er die bunten Bäume und die leichte Brise als angenehm und einige schöne Kindheitserinnerungen kamen hoch.

Auf dem großen Marktplatz in Sollos waren Stände aufgebaut worden und alle möglichen Leckereien wurden angeboten. Sasuke war kein Fan von diesem Süß kram also ignorierte er sie. Sein Weg führte ihn zur Treppe, die hoch nach Carastos führte. Drachenkrieger blockierten ihm den Weg, ließen ihn jedoch passieren als sie erkannten wer er war. Hier oben im Drachennest sollte es eine Show mit Hilfe der Drachen geben und auch noch ein Feuerwerk. Die Vorbereitungen waren in vollem Gange.
 

Sky spie Feuer und schrie, ebenso wie die anderen Drachen. Sie hatten diese Choreografie extra geübt und alles schien perfekt. Vier Feuerfontänen trafen sich gleichzeitig und die vier Drachen zischten aneinander vorbei. Er sah Kayla und Fang und Yuuki auf ihren Drachen sitzen. Alle Drachen flogen nach oben, vollführten Saltos und spien erneut Feuer. Die Menschen unten jubelten, obwohl diese Shows nichts Neues waren. Sasuke war dankbar als er vorbei war. Doch kaum war er von seinem Drachen abgestiegen, da kam schon Fang an und zog ihn wieder auf Skys Rücken. In der Ferne sah er Dark und Asha davonfliegen und Cloud legte sich in sein Nest und besah sich die Menschenmenge.

„Fang was soll das? Das Feuerwerk geht gleich los, da sollten wir nicht in der Luft sein.“

„Ach quatsch. Wir müssen uns nur fernhalten. Und Sky kennt Feuerwerke.“

Genervt legte der Uchiha seine Arme um Fangs Bauch als sich Sky wieder in die Lüfte erhob. Er mochte das fliegen aber eigentlich hatte er gehofft sich in Ruhe das Feuerwerk anzusehen und dann mit seinen Freunden über den Markt zu laufen. Dort wurden viele Waffen angeboten die er sich ansehen wollte, außerdem bekam er langsam Hunger. Und eine Tradition auf solchen Festen schien der Tiefenapfeltrank zu sein. Soll angeblich sehr gut schmecken. Sasuke mochte einige Getränke in Nevarron, da diese nicht so süß waren wie in den Ninjareichen.
 

Als das Feuerwerk begann flog Sky etwas Abseits. Sie hatten eine schöne Aussicht, das musste er zugeben. Fang lehnte sich an ihn und legte ihre Hand auf seine, die auf ihren Bauch lag.

„Hab ich zu viel versprochen?“

„Nein.“

Sasuke sah sich das Feuerwerk an und dann Fang. Ihre Augen schienen zu strahlen, in allen Farben des Feuerwerks. Er küsste ihren Nacken und ließ sie so kurz zusammenzucken. Fang drehte sich etwas um und sah ihn an. Aus dem Augenwinkel sah er das leuchten der Feuerwerkskörper, die bunten Farben und Muster. Er hörte das Knallen und spürte Skys Schwingen schlagen, um sich in der Luft zu halten. Sie war erstaunlich ruhig wie er fand. Seine Hand glitt zu ihrem Hals, er streifte diesen und strich dann seiner Freundin eine Strähne aus dem Gesicht. Fang sah ihn an und lächelte, Die Farben des Feuerwerks spiegelten sich auf ihrem Gesicht wieder. Alles schien perfekt und dieser Moment hätte ewig dauern können.

„Ich liebe dich, Fang.“

Kurz war nur das laute Knallen des Feuerwerks zu hören. Er sah ihr Gesicht, kurze Verwunderung, dann ein Lächeln. Das schönste Lächeln das er je gesehen hatte.

„Ich mag dich, Sasuke. Ich mag dich wirklich sehr.“

Ein Grinsen huschte auf sein Gesicht, ebenso wie auf ihres. Sie tat das Gleiche was er mit ihr tat. Doch ihn störte es nicht. Es war raus, endlich. Sasuke fühlte sich erleichtert, sein Herz schlug schneller und ein angenehmes Kribbeln lag in seinem Bauch. Gerade als der Höhepunkt des Feuerwerks kam, der Goldregen und zwar ein riesiger, da legte sie ihre Arme um ihn und küsste ihn. Er drückte sie so fest es ging an sich, wollte sie nie wieder loslassen und diesen Moment ewig währen lassen. So viele Gefühle lagen in dem Kuss und er wusste, dass sie die Einzige war, die er je küssen wollte. Fang war einzigartig und die Frau fürs Leben, seine Frau. Und er liebte sie.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  fahnm
2016-09-03T18:49:27+00:00 03.09.2016 20:49
Ein Tolles Kapitel
Mach weiter so
Von:  Scorbion1984
2016-09-02T09:23:05+00:00 02.09.2016 11:23
Super ,ich bin begeistert !
Lustig aber auch voller Gefühle ,ich mag das Kapitel
Von:  Scorbion1984
2016-08-04T07:59:07+00:00 04.08.2016 09:59
Ein sehr schönes Kapitel ! Endlich findet auch Sasuke sein Glück !
Freu mich auf die Fortsetzung !
Von:  Scorbion1984
2016-07-21T05:04:52+00:00 21.07.2016 07:04
Endlich lernt er die Liebe kennen ,auch wenn er es noch nicht benennen kann! Schoen für die Zwei !
Von:  Scorbion1984
2016-07-12T14:38:20+00:00 12.07.2016 16:38
Tolle Fortsetzung ,lese gern über die Drachenreiter! Nun kommt Sasuke auch endlich unter die Haube ! Wird Rod vielleicht der Neue für die Königin ,findet er vielleicht bei ihr sein Glück ?!
Von:  fahnm
2016-02-18T21:18:46+00:00 18.02.2016 22:18
Hammer Kapitel
Von:  fahnm
2015-09-21T22:27:52+00:00 22.09.2015 00:27
Klasse Story.
Mach weiter so^^


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