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Misunderstanding

Levi x Reader (Armin x Reader)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es hat ein kleiner Timeskip stattgefunden ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir so Leid ( ͒˃̩̩⌂˂̩̩ ͒) Ich hatte so viel Stress (hab endlich einen Ausbildungsplatz (*•̀ᴗ•́*)و ̑̑ ). Aber ab heute werde ich wieder regelmäßig hochladen!! Versprochen (* >ω<). Die Story ist auch schon fertig, also wird sie spätestens Ende des Monats auch hier beendet sein (Zumindest versuche ich es >_<) Und ich hoffe, dass ich euch bald eine neue Story vorstellen kann (Ao no Exorcist, Fullmetal Alchemist oder Katekyo Hitman Reborn) ... Genug von mir:
~ Hier kommt die (langersehnte) Fortsetzung von Misunderstanding ~

Ich freue mich wie immer über (konstruktive) Kritik (^▽^) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja, ich schäme mich (‘-’*) Die FanFic wird auf jeden Fall fertig gestellt, ... aber nicht mehr bis Ende des Monats (ヾ; ̄▽ ̄)ヾ
Danke an meine treuen Leser!! (Auch, wenn ich nichts von euch höre) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
~Timeskip~ Komplett anzeigen

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Levis POV

Das schönste, was ich je gesehen habe, war ihr Lächeln. Egal, was gerade war, sie lächelte immer. Ihr Lächeln war bezaubernd. Aber ich werde es ihr nie sagen können. Es liegt nicht an unseren unterschiedlichen Rängen. Es liegt an mir. Ein Klopfen reißt mich aus meinen Gedanken. „Name?“, rufe ich durch die geschlossene Tür. „Eren Jäger, Sir.“ „Herein.“ Die Tür öffnet sich, Eren tritt ein, schließt die Tür direkt und salutiert. Ich winke ab und er stellt sich locker hin. „Was gibt es, Jäger?“ „Der Commander hat mich geschickt. Ich soll euch diese Papiere bringen. Erwin meinte, ihr sollt sie durch gucken und dann unterzeichnen.“ Eren legt mir einen Stapel an Zetteln auf den Tisch. „Tch. Du kannst gehen, Jäger.“ Er nickt dankbar und verlässt mein Büro. In dem Moment geht sie vorbei. „Hey (s/n)!“ Sie wendet ihr Kopf. „Hey, Eren! Wie geht es dir?“ Die restlich Unterhaltung bekomme ich nicht mit, weil Eren die Tür schließt. Ich schaue durch den Stapel. Wieso kann Erwin das nicht alleine machen? Als hätte ich nicht schon genug zu tun. Meine Gedanken schweifen wieder zu ihr. Plötzlich steht eine Tasse Tee vor mir. Erschrocken blicke ich hoch und sehe in ihr Gesicht. Ich räuspere mich. „Sind sie nicht mehr in der Lage anzuklopfen, Squad Leader (l/n)?“ (y/n) salutiert vor mir. „Verzeihen Sie, Corporal! Aber der Commander hat mich geschickt. Dadurch das sie nichts gesagt haben, habe ich mich selber herein gebeten.“ Sie grinst breit. „Tch. Sie sind erlassen, (l/n).“ Das Mädchen nickt. Ihre (h/c), (h/l) wirbeln herum, da sie heute eine offene Frisur hat. Sie dreht sich um und verlässt mein Büro. Nachdem ich ihr noch kurz nachsehe, setze ich mich schließlich an meine Arbeit.

Mein POV

Eren wartet vor der Tür auf mich. „Und, was hat Levi gesagt?“ „Nichts besonderes. Aber es war lustig sein schockiertes Gesicht zu sehen.“ „Das heißt“, beginnt Eren, wird aber von jemanden unterbrochen. „Eren, (s/n)!“ Wir drehen uns um und sehe Mikasa und Armin auf uns zu laufen. „Hey! Was ist los?“ „Wir wollen einen Ausritt mit Hanji machen. Wollt ihr mitkommen?“, fragt Armin. „Klar, warum nicht“, meine ich und blicke zu Eren. Er zuckt zuerst mit den Schultern und nickt dann. „Wir müssen den Corporal um Erlaubnis fragen“, fügt Mikasa hinzu. Gespannt blicken die drei mich an, weil ich den höheren Rang habe. Trotz meines höheren Ranges, bin ich genauso alt wie Armin, Eren und Mikasa. Ich seufze. Die drei sind immerhin meine Freunde. „Ist schon gut.“ „Danke, (y/n)!“ Eren und Armin fallen mir um den Hals. Mikasa lächelt. Ich drehe mich um und klopfe erneut an die Tür des Corporals. „Name?“, ertönt seine genervte Stimme. „(y/n) (l/n), Sir!“ Ich kann mir sein verwirrtes Gesicht sehr gut vorstellen. „Herein!“ Ich zwinker meinen Freunden zu und betrete Levis Büro. „Was ist euer Anliegen, (l/n)?“ „Hanji hat Mikasa Ackermann, Armin Arlert, Eren Jäger und mich gefragt, ob wir auf einen Ausritt möchten. Jedoch benötigen wir die Erlaubnis von Ihnen.“ Ein 'tch' ist von ihm zu hören. „Bring das zu Erwin, wir treffen uns dann alle im Stall.“ „Das heißt sie kommen mit, Sir?“ „Was denn sonst? Man kann doch nicht zwei Idioten mit drei Bälgern alleine raus lassen.“ Mein Lächeln wird breiter. „Danke, Sir!“ Ich mache einen Schritt zur Tür, aber Levi hält mich auf. „Ich habe noch nicht gesagt, dass ihr euch rühren dürft, (l/n).“ Ich schlucke und wende mich ihm wieder zu. „Verzeihen Sie, Sir.“ „Tch. Die Zettel.“ Ich nehme die Zettel entgegen. Levi hält sie für einen Moment noch fest, bevor ich sie nehmen kann. Dabei streift seine Hand meine Hand; absichtlich. „Danke, Sir.“ Er nickt. „Ihr dürft gehen, Squad Leader.“ Ich verlasse sein Büro. Draußen warten Eren, Mikasa und Armin. „Und?“, fragt Armin gespannt. „Ich muss kurz zu Erwin, die Zettel abgeben. Wir sollen uns am Stall treffen und auf ihn warten.“ „Er kommt mit?“, fragt Eren. Ich nicke. Bevor einer der beiden Jungs etwas sagen kann, packt Mikasa sie am Kragen. „Wir warten am Stall auf dich.“ Während die Jungs strampeln kann ich nicht anders als lachend zu zugucken. „Mikasa, lass mich los! Ich kann selber laufen!“, höre ich Eren sich beschweren. Ich drehe mich um und mache mich auf den Weg zu Erwins Büro. Doch anstatt auf meinen Weg zu achten, denke ich an gerade in Levis Büro. Wieso sollte er meine Hand absichtlich berühren? Das war bestimmt keine Absicht, aber wieso kümmert mich das? Eren und Armin streifen auch täglich meine Hand. Plötzlich renne ich in eine Person. Ich falle auf den Boden und die Zettel fliegen in die Luft. „Mist!“ Ohne auf mein Opfer zu achten, springe ich auf und schnappe die Zettel. Bevor ich den letzten fange, höre ich eine Stimme. „Squad Leader (l/n) (y/n)!“ Ich zucke zusammen und salutiere. Dabei lasse ich wieder die Zettel fallen. „Zu Diensten!“ Ein Lachen ertönt und ich wende mich endlich meinem Opfer zu. „Erwin! Es tut mir Leid.“ „Kein Problem, ich habe auch nicht aufgepasst.“ Er blickt auf einen Zettel, der vor ihm auf dem Boden liegt. „Sollten die nicht zu Levi?“ „Er hat mir aufgetragen, sie dir zu bringen.“ Ich beginne sie wieder auf zu sammeln und reiche sie Erwin. Erwin ist mein Ziehvater, da ich meine Eltern direkt verloren habe. Deswegen habe ich aber nicht meinen hohen Rang, meine Prüfungen waren sogar noch schwerer als die eigentlichen. Niemand kennt die Verbindung zwischen Erwin und mir, das soll auch so bleiben. „Hast du jetzt was vor?“, fragt Erwin. „Leider ja. Hanji hat gefragt, ob ich mit zum Ausritt komme.“ „Interessant, wer kommt noch mit?“ „Eren, Mikasa, Armin und Levi.“ „Levi?“, wiederholt Erwin verwirrt. Ich nicke. „Er ist der Meinung, dass Hanji und ich nicht in der Lage wären auf Eren, Mikasa und Armin aufzupassen.“ Erwin lacht. „Das ist wieder typisch Levi. Dann beeil dich lieber, du willst ihn doch nicht warten lassen.“ Er nimmt die Zettel entgegen. „Viel Spaß!“, ruft er mir hinterher. „Danke!“ Ich renne zum Pferdestall, wo die anderen schon ungeduldig warten. „Mensch, (s/n)! Wo warst du denn so lange? Wir warten hier schon eine halbe Ewigkeit.“ „Tut mir Leid, ich musste noch etwas erledigen. Ich hole eben schnell noch Yume!“ Bevor ich in den Stall selber gehe, kommt mir Yume, mein Pferd, bereits entgegen. Fertig gesattelt, wohlgemerkt. „Y-Yume? Wer hat dich denn gesattelt?“ „Tch. Etwas Dankbarkeit wäre wohl angebracht.“ „Corporal?“ Er guckt mich mit einem forderndem Blick an. „Wo warst du so lange?“ „Ich musste selber noch etwas mit dem Commander besprechen. Das hat leider etwas mehr Zeit in Einspruch genommen. Aber möchte Sie jetzt in jede Einzelheit eingeweiht werden oder darf ich meinen eigenen Pflichten als Squad Leader auch ohne Ihre Überprüfung nachgehen?“ Von Eren, Armin und Hanji ertönt ein unterdrücktes Lachen. „Tch“, knurrt Levi und reitet an mir vorbei. Schnell springe ich auf mein Pferd, mein 3DMG trage ich bereits. „Sind alle bereit?“, fragt Hanji. Wir nicken und reiten los. „Wo reiten wir überhaupt hin, Hanji?“, frage ich als wir uns der Mauer nähren. „Na wohin wohl? Ich brauche noch neue Versuchsexperimente!“ Sofort bremsen die Pferde von uns allen. „Was?“, fragt Levi erschrocken. Er ist sogar so erschrocken, dass er sein 'tch' vergisst. „Das ist Irrsinn! Auch wenn du die besten ausgesucht hast, ist so eine Mission immer noch gefährlich. Wir haben nicht die Werkzeuge bei uns. Außerdem, hast du das mit Erwin abgesprochen?“, sage ich. Hanji beginnt zu lachen. „Wirklich, (s/n). Wenn es um so etwas geht, kann man wirklich nicht mit dir spaßen.“ Sie guckt in die Gesichter der anderen. „Es war ein Scherz. Wir reiten nach draußen und sollen den Wald strukturiert protokollieren. Im Wald ist ein kleine Gruppe viel besser. Und bevor ihr fragt, das ist mit Erwin abgesprochen.“ Wir atmen erleichtert auf und setzen unsere Pferde wieder in Bewegung. „Armin, du hältst nach Titanen Ausschau. Mikasa, du bist für die Skizze zuständig.“ „Was sollen Levi, (s/n) und ich machen?“ „Wir müssen gegen die Titanen kämpfen, wenn es soweit ist.“ Unsere Gruppe kommt am Tor zu Wall Maria an. „Hanji, eine letzte Frage“, beginne ich. Sie guckt mich erwartungsvoll an. „Ist es nicht gefährlich solch eine Mission gegen Abend zu beginnen?“ Sie grinst breit und ich beginne schlimmes zu ahnen. „Öffnet die Tore!“, ruft sie. Das Tor zur Außenwelt öffnet sich und Hanji reitet los. „Rate mal, (s/n)!“, schreit Hanji. „Hanji, du machst wohl Witze.“
 

~Timeskip~
 

Es ist mittlerweile Nacht und wir sitzen um ein Lagerfeuer herum. Kurz vorher hatten wir ein Lager aufgeschlagen. „Wieso campen wir im Wald?“, maule ich, „Hätte ich das gewusst, hätte ich etwas eingepackt.“ „Tch, hör auf zu heulen.“ Ich werfe Levi einen schmollenden Blick rüber. „Sie sind doch selber nicht mit dieser Situation zufrieden, Corporal.“ „Tch, wir als Autoritätspersonen sollten immer die Fassung vor anderen wahren.“ „Ich weiß. Aber ich bin im Moment keine Autoritätsperson.“ Eren beginnt zu lachen. Erstaunt gucke ich ihn an. „Wieso lachst du, Eren?“ „Ich bin einfach nur froh mit euch hier zu sein. Mit euch ist es immer lustig.“ Hanji nickt. „Wieso denkst du, habe ich euch ausgesucht? Eigentlich wollte ich noch Connie und Sasha mitnehmen, aber das hat mir Erwin verboten. Wo wir gerade bei dem Thema sind … (s/n), was ist eigentlich deine Verbindung zu ihm? Ihr zwei versteht euch ja ziemlich gut.“ „Stimmt, in letzter Zeit seid ihr euch wirklich nah“, bestätigt Mikasa, „Läuft zwischen euch etwas?“ Ich werde von allen skeptisch beäugt. „Nein! Wie kommt ihr auf so etwas? Der Commander und ich haben uns von Anfang an gut verstanden.“ „Hast du deswegen etwa schon so einen hohen Rang?“, fragt Hanji. „Leute! Was soll das?“ Die anderen beginnen zu lachen, außer Levi. „Tch, wenn ihr es so lustig findet über andere zu lachen, beschwert euch nicht, wenn ihr ausgelacht werden“, knurrt er. Sofort schweigen alle. „Entschuldigung, Corporal“, murmelt Armin. „Als Entschuldigung erzählt jetzt jeder eine peinlich Situation über die jeder lachen kann“, schlägt Hanji vor, „Außerdem sollten wir die Förmlichkeiten fallen lassen, nicht wahr Levi?“ Er lässt ein 'tch' von sich hören, wehrt sich aber nicht weiter. „Eren, du fängst an! Immerhin hast du am lautesten gelacht“, bestimmt Hanji. „W-was? Wieso? Armin hat mindestens genauso laut gelacht.“ „Eren, ich besitze einen höheren Rang als du!“ „Meintest du nicht noch eben, dass wir die Förmlichkeit fallen lassen sollen, Shitty Glasses?“ Wir beginnen zu lachen. Erst als der Mond hoch am Himmel und das Lagerfeuer langsam ausgeht, legen wir uns schlafen. Ich melde mich freiwillig für die Wache, da ich sowieso nicht schlafen kann. Die anderen nehmen mein Angebot dankbar an. Da unser Lager in der Nähe eines Sees liegt, setze ich mich an diesen und lehne mich gegen einen Baumstamm. Der Mond spiegelt sich in dem ruhigen Wasser wieder und ich gehe meinen eigenen Gedanken nach. Wie Levi für mich vorhin eingestanden hat und die anderen angeschnauzt hat war nett von ihm. Aber ich sollte mir keine falschen Hoffnungen machen. Levi zeigt keine Emotionen außer Schock oder Verwirrung. Wieso sollte er dann auch andere haben? Aber ich selber … empfinde ich etwa etwas für den kleinen gefühlskalten Levi?Schritte reißen mich aus meinen Gedanken und ich gehe ich eine andere Position. Für Titanen Schritte sind sie zu leise, also muss es jemand aus unserer Gruppe oder vielleicht ein Wilderer sein. Schnell kletter ich den Baum hoch und zücke mein Messer. Die Schritte nähern sich. Es dürfte eine männliche Person von Levis oder Erens Größe sein. Die Person bleibt stehen und ich kann dank des Mondes die Person sehen. „L-Levi?“ Erschrocken blickt er hoch. „Was machst du da oben, (y/n)?“ Ich kletter runter und lande neben dem Corporal. „Ich hatte deine, ich meine Ihre Schritte gehört. Da ich nicht wusste, wer kommt bin ich in Bereitschaft gegangen. Immerhin hätte ein Wilderer kommen können. Wieso sind Sie hier, Corporal?“ „Ich konnte nicht schlafen.“ Er setzt sich auf den Boden. „Dann wären wir wohl zu zweit“, meine ich mit einem breiten Grinsen und setze mich neben ihn. „Corpo …“ „Nenn mich Levi. Wenn das jeder kann, dann kannst du das auch.“ Ich blicke ihn mit großen Augen an. Nach all den Jahren erlaubt mir Levi ihn bei Namen zu nennen. „Tch, was willst du?“ „Ich, ähm … Danke.“ „Wieso denn das?“ „Wegen vorhin.“ „Tch, sprich nicht in Rätseln.“ „Wo jeder über mich gelacht hat bezüglich Erwin und mir.“ Er räuspert sich einmal. „Kein Problem. Aber was läuft zwischen euch beiden?“ „Zwischen Erwin und mir läuft nichts. Das kann ich dir versichern“, meine ich. „Aber was ist zwischen euch beiden. Ihr versteht euch immerhin sehr gut.“ Ich ziehe meine Beine fest heran und lege meine Arme darauf. Der Gedanke an meine Eltern macht mich jedes Mal traurig. Doch bevor ich irgendeine Geschichte erfinden kann, lenken mich mehrere leise Schritte ab. „Oi, ich rede …“ Ich lege meinen Finger auf seinen Mund. Er blickt mich erschrocken und zornig an. „Es sind mindestens fünf Menschen unterwegs. Vermutlich Wilderer.“ Seine Augen weiten sich und ich nehme meinen Finger von seinem Mund. Levi deutet mir an, die anderen zu warnen. „Ist schon zu spät. Sie dürften umzingelt sein.“ „Dein Plan?“ Er blickt mich erwartungsvoll an. „Die Wilderer umzingeln und angreifen, bevor sie unsere Gruppe angreift. Dabei Lärm machen, damit Hanji und die anderen wach werden.“ Levi nickt und wir laufen los. Nicht viel später ist unsere Gruppe gegen fünf Diebe am kämpfen. Gegen Ende des Kampfes werde ich durch andere Geräusche abgelenkt und mein Gegner jagt mir sein Messer in meinen rechten Arm. Ich unterdrücke einen Schrei und streife den Dieb mit meinem Messer am Kopf. Schon wieder lenkt mich das Geräusch ab, welches nun lauter ist. Ich weiche dem gegnerischen Messer aus und pfeife laut. Das Pfeifen ist in unserer Gruppe ein Zeichen für eine nährende unbekannte Gefahr. Sofort rufen alle ihr Pferd und reiten los. Die Diebe rennen kurz nach, bis sie mich bemerken. Yume kommt nicht. „Yume!“, rufe ich erneut. Doch das einzige was ich höre, sind die Diebe, das unbekannte Geräusch und die immer leiser werdende Pferde. „Haben deine Freunde dich hier vergessen?“ Sie beginnen mich zu umkreisen. „Kommt doch, wenn ihr euch traut“, knurre ich, „Nur weil ich euch eben nichts getan habe, heißt das noch lange nichts.“ Bevor die Diebe auf mich los gehen, brechen die Bäume auseinander. „Titan!“, ruft einer der Diebe. Ich hatte es geahnt. Die Diebe rennen auseinander und verschwinden. Der Titan kommt immer näher. Mithilfe meines 3DMG weiche ich ihm aus. Doch der Titan bleibt an meinem Baum stehen und versucht hoch zu klettern. Ich könnte mich runter fallen lassen und so seinen Nacken mit meinem Schwert treffen. Das einzige Problem, mein rechter Arm schmerzt sehr. Plötzlich höre ich das immer lauter werdende laute Zischen von Gas. Ich ignoriere es und lasse mich dennoch fallen. Der Titan merkt das und reißt seinen Mund auf. Mit dem 3DMG kann ich mich rechtzeitig weg manövrieren. Er packt mich aber mit seiner Hand und drückt diese zusammen. Ich versuche mich zu wehren, ohne Erfolg. Langsam bewegt sich die Hand nach oben, bis sie plötzlich abrupt zu Boden fällt. „(s/n)! Ist alles in Ordnung bei dir?“, ertönt Armins Stimme. Ich befreie mich mit seiner Hilfe aus der Hand. Mein rechter Arm ist mindestens verstaucht und ich habe einige schwere Verletzungen. „Ja, mir geht es gut.“ Ich scanne meine Umgebung. Eren, Mikasa, Hanji und Levi attackieren den Titan. Sofort stehe ich auf und will mithelfen. Eine Hand hält mich jedoch fest. „Was hast du vor?“ „Ich muss den anderen helfen!“, meine ich zu Armin. „In deiner Verfassung? Du solltest froh sein, dass du überhaupt noch lebst! Die anderen besiegen den Titan schon.“ „Ein wahrer Soldat verlässt nicht das Kampffeld, bis der Feind besiegt wurde.“ „Levi hat befohlen, dass wir zwei uns zurück ziehen sollen!“ „Nimm es nicht persönlich, Armin, aber vergiss es!“ Ich reiße mich von meinem Freund los. Im selben Moment fällt der Titan zu Boden und Hanji, Mikasa, Eren und Levi landen. Eren stürzt direkt zu mir. „(s/n)! Geht es dir gut?“ „Ja, mir ist nichts passiert.“ „Wieso warst du nicht bei uns?“ „Yume ist nicht gekommen. Und bevor ich euch nach rennen konnte, hatten mich die Diebe umzingelt.“ „Zum Glück waren wir rechtzeitig da, sonst hätte dich der Titan gefressen.“ Levi kommt auf mich zu, packt mich am Kragen und hebt mich hoch. „Was fällt dir ein, du dummes Balg!“, schreit er mich an, „Du bleibst einfach hier und lässt dich fast von einem Titan verspeisen. Hast du sonst noch irgendwelche Probleme von denen wir Bescheid wissen sollten?“ Ich spucke Levi ins Gesicht. Etwas Blut ist dabei, es interessiert mich aber im Moment nicht. „Was ist denn dein Problem? Wieso keifst du jeden an und zeigst jedem nur deine kalte Seite? Ich habe dir nichts getan und hätte mich sehr schön selber befreien können.“ „Tch. Das sah aber nicht so aus.“ „Bist du jetzt fertig?“, knurre ich ihn an. „Du solltest dir zwei Mal überlegen, in welchem Ton du mit mir sprichst. Auch, wenn du Squad Leader bist! Sonst verdonnere ich dich zu einer Woche Putzdienst.“ „Ihr solltet euch beruhigen“, versucht Hanji unseren Streit zu schlichten. „Ruhe!“, schreien wir beide sie an. „Dann verdonnere mich zu einer Woche Putzdienst. Was bringt dir das?“ Levi schweigt. „Könnten Sie mich dann bitte wieder loslassen, Corporal?“, frage ich in einem forderndem Ton. Er lässt unsanft los. „Tch. Das Erwin so jemanden wie dich zu einem Squad Leader ernennen konnten. Lachhaft. Kein Wunder, dass dich keiner Ernst nimmt. Bei deiner Autorität.“ Eren steht plötzlich hinter mir. „Nur weil sie eine andere Art hat mit ihren Kollegen von niedrigeren Rängen umzugehen zeugt das noch lange nicht von schlechter Autorität. Welchen Rang hattest du inne, als du in ihrem Alter warst? Bist du etwa …“ „Schweig, Eren! Das ist eine Sache zwischen dem Corporal und mir. Wenn er der Meinung ist, kann ich daran nichts ändern“, sage ich ihm. Er zuckt zusammen. „Aber …“ „Eren, du solltest es gut lassen“, meint Armin und zerrt ihn leicht weg. Levi und ich funkeln uns weiter an. Wohin ist nur die Weichheit seiner Augen von vorhin verschwunden? Wieso attackiert er mich so, obwohl ich ihm nichts getan habe. „Wir sollten noch etwas schlafen, bevor wir morgen weiter reiten. (s/n), möchtest du etwas schlafen?“ „Nein, danke. Ich kümmere mich wieder um die Wache.“ Ohne ein weiteres Wort drehe ich mich auf dem Absatz um und entferne mich ein paar Schritte. „Das Lager ist noch halbwegs erhalten. Wir können die Nacht auf jeden Fall hier verbringen“, meint Armin. „Armin hat Recht. Wir sollten uns hin legen und noch eine Runde schlafen“, bestätigt Hanji. Ich entfernen mich nun etwas und gehe wieder zu dem See. Mit dem Wasser reinige ich etwas meine Wunden, aber mit meinem linken Arm komme ich nicht weit. Schließlich erscheint Armin neben mir. Ich zucke zusammen. „Tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Hast du mich denn nicht gehört?“ „Nein. Was gibt es?“ „Brauchst du Hilfe?“, fragt Armin mich. Ich seufze einmal. „Was das angeht bin ich hoffnungslos.“ Armin lacht und stimmt mir zu. „Aber man kann nicht in allem perfekt sein.“ Er verarztet meine Wunden soweit wie möglich, meinen rechten Arm lässt er jedoch in Ruhe. „Fertig.“ „Danke, Armin.“ „Kein Problem, hab ich doch gerne getan … Ich weiß, dass Hanji eben schon gefragt hat, aber willst du nicht doch etwas schlafen?“ „Auch wenn ich wollte, könnte ich nicht. Dafür bin ich zu aufgeregt. Immerhin könnten die Diebe wieder kommen.“ Armin seufzt und steht auf. „Wenn du meinst. Ich lege mich dann noch was schlafen.“ „In Ordnung. Schlaf gut.“ Er nickt dankbar und verschwindet zwischen den Bäumen. Für die restlich Nacht passiert nichts mehr.

Levis POV

Der Himmel graut schon leicht, als wir uns zum Aufbruch bereit machen. Eren holt (y/n) ab. Ich verstehe ihr Verhalten immer noch nicht. Ihr sonst so schönes Lächeln wurde durch Zähne fletschen ersetzt. Und ihr sonst ruhiges Verhalten wurde durch Aggression ersetzt. Dabei habe ich mir nur Sorgen um sie gemacht. Tch, aus Weibern werde ich einfach nicht schlau. Ich sollte mich von ihr fern halten und sie vergessen. „Eren, mir geht es gut“, höre ich ihre Stimme. Ich werfe einen Blick zu ihr, welcher jedoch das Gegenteil von ihrer Aussage wiedergibt. „Guten Morgen, (s/n)!“, begrüßt Hanji sie. Mikasa nickt nur höflich. „Morgen“, grüßt (y/n) zurück. Wir rufen unsere Pferde, aber es erscheinen nur fünf. „Yume!“, pfeift (y/n). „Ich glaube nicht, dass Yume noch kommt“, murmelt Armin. „Glaub ich auch“, gibt sie zu. Eren ergreift seine Chance. „Du kannst mit auf mein Pferd. In deiner Verfassung könntest du sowieso nicht selber reiten.“ „Ich könnte sehr gut selber reiten. Soll ich es dir beweisen?“ „Ihr müsst euch nichts beweisen. Wir wollen heute noch fertig werden und nicht noch eine weitere Nacht im Wald verbringen“, unterbricht Hanji die beiden. „In Ordnung!“ Eren und (y/n) steigen auf Erens Pferd. „Halt dich gut fest, ich reite nämlich nicht langsam.“ „Das habe ich auch nicht behauptet, oder?“ (y/n) greift fest um Erens Oberkörper. „Ist das fest genug oder kannst du jetzt das Pferd nicht mehr lenken?“ Sein Gesicht wird rot bei ihrer Berührung. Die beiden passen viel besser zusammen, immerhin sind sie auch fast gleich alt. Und dennoch werde ich das Gefühl der Eifersucht nicht los. „Hört auf herum zu turteln und konzentriert euch auf die Mission“, meint Mikasa und schlägt Erens Pferd. Dieses reitet sofort los und die beiden Reiter können gerade noch ihr Gleichgewicht waren. Armin und Hanji beginnen zu lachen und reiten hinterher. Mikasa und ich folgen direkt. Gegen Mittag haben wir den Wald ausgekundschaftet und reitet zurück zu Wall Maria. (y/n) Verfassung hat sich verschlechtert, was sie aber nicht zugeben will. Und zu allem Übel kommen wir nicht ohne Unterbrechung zu Hause an.
 

Auf der halben Strecke kommt uns ein Titan entgegen. Wir befinden uns auf einem Präsentierteller, da um uns herum keine Bäume sind. „Armin, du suchst dir eine Anhöhe zur Aussicht. Warne uns, wenn mehr Titanen kommen!“, befehle ich. Er nickt und reitet weg. Der Rest der Gruppe greift den Titan an. (y/n) hilft uns zwar, eiert mit ihrem 3DMG aber sehr herum. „(y/n)! Zieh dich zurück!“, rufe ich ihr zu. Aber sie zeigt keine Reaktion. Gerade als sie auf den Nacken zielt, wird sie von der Hand des Titans gefasst. Sie fängt an zu fluchen und versucht sich zu befreien. Eren hilft ihr erneut und im selben Moment besiegt Mikasa den Titan. Hanji kommt auf mich zu. „Schnauz sie nicht direkt wieder an. Das wird für dich tödlich enden“, raunt sie. Eren hilft (y/n) auf. Armin kommt wieder. „Nimm das, (s/n)“, meint er und hält ihr eine Pflanze hin. „Was ist das?“ „Vertrau mir einfach. Du musst ein wenig darauf herum kauen, bis du die Wirkung spürst.“ (y/n) seufzt und nimmt das Blatt widerwillig. Armin kommt zu mir und Hanji. „Sie dürfte gleich nichts mehr von ihren Schmerzen spüren.“ Wir steigen auf die Pferde und reiten los. Nach wenigen Minuten Ritt, bremst Eren abrupt ab. Ich mache es ihm nach. (y/n) liegt am Boden, bewusstlos. „Stopp!“, rufe ich. Die restlichen Pferde bremsen ab. „Was ist los?“ Ich lenke mein Pferd zu (y/n). Eren steht bereits bei ihr. „Eren, reich sie mir bitte. Ich nehme (y/n).“ Er gibt mir (y/n) und ich setze sie vor mir auf das Pferd. Wir reiten so schnell wie möglich zur Wall Maria und weichen jeglichen Gefahren aus.

Mein POV

Als ich meine Augen wieder öffne, ist der Raum in orangenes Licht gehüllt. Es ist also vermutlich Abend. Das nächste, was ich sehe ist eine Zimmerdecke. Ich versuche mich im Bett aufzusetzen, falle aber aufgrund meines rechten Armes wieder nach hinten. „Mau“, sage ich in den stillen Raum hinein. Ich sage immer mau, um meinen Schmerz auszudrücken. Plötzlich wird die Tür aufgestoßen. „(s/n)!“ Ich hebe meinen Kopf und sehe Eren und Armin. „Hey, ihr zwei!“ Ich setze mich erneut auf, diesmal schaffe ich es. „Können wir rein kommen?“ „Klar, warum nicht?“ Armin schließt die Tür, während sich Eren direkt neben mein Bett setzt. „Wie geht es dir?“ „Abgesehen davon, dass mein Schädel brummt und ich die ein oder andere Verletzung habe, ganz gut.“ „Wir haben uns Sorgen gemacht. Du bist nämlich plötzlich vom Pferd gefallen und scheinbar eingeschlafen“, erklärt Eren. „Huch. Was hast du mir gegeben, Armin?“ „Na ja …“, beginnt er, „Ich habe zwei Pflanzen vertauscht. Eigentlich dachte ich, dass das Kraut Schmerzlindernd ist. Anscheinend war es aber zum Einschlafen. Es tut mir so Leid!“ Ich beginne zu lachen. „Ach, Armin. Es ist doch nichts passiert. Dafür musst du dich doch nicht entschuldigen … Ich sollte mich eher bei euch entschuldigen.“ Die Jungs gucken mich verwirrt an. „Wieso?“ „Weil ich euch im Wald so an gekeift habe. Ich war nur so sauer auf Levi …“ Eren legt seine Hand auf meine Schulter. Obwohl er sie nur leicht auflegt, schmerzt es schon sehr. „Kein Problem. Ich kann dich vollkommen verstehen. Wenn du mich nicht zum schweigen gebracht hättest, wäre ich vermutlich auf ihn los gegangen.“ Bei seinen letzten Worten, krallt er seine Finger in meine Haut. „Wie kann er …“ Ich unterbreche ihn mit einem lauten 'Mau'. Sofort nimmt er seine Hand weg. „Tut mir Leid! Habe ich dir weh getan?“ „Nein, nein. Schon in Ordnung!“ „(s/n), du solltest den Arzt auf suchen. Wir haben dich ausschlafen lassen, weil wir wissen, dass du den Arzt nicht magst.“ Ich ziehe meine Unterlippe leicht nach oben. „Ich brauche ihn auch nicht.“ Armin und Eren seufzen. „Die Titanen haben dir böse zu gesetzt und man fällt nicht ohne Folgen vom Pferd.“ „Wie lange war ich eigentlich weg?“ „Ein paar Stunden“, behauptet Eren. „Seht ihr, ich brau …“ Armin legt seine Hand auf meine Schulter und ich beende meinen Satz mit einem langgezogenen 'mau'. „Müssen wir dich etwa hin zerren?“, fragt Eren. „Nein, ich …“, beginne ich, aber Armin unterbricht mich. „Eren, wir machen es uns ganz einfach. Wir bringen nicht (s/n) zum Arzt, wir bringen den Arzt zu (s/n).“ „Nein! Jungs, das könnt ihr vergessen! Ich bin euer Squad Leader, ihr habt zu hören, was ich sage. Außerdem wird mir der Arzt wieder gefühlte 5 Wochen Bettruhe geben, in der ihr dann nicht raus dürft.“ „Es werden nur 5 Wochen, weil du dich nicht daran hältst“, meint Armin. „Ihr dürft die 5 Wochen dann Putzdienst unter der Aufsicht vom Corporal machen“, drohe ich ihnen. „Pah, als ob Levi auf dich hört“, lacht Eren. „Eren Jäger, ich bin noch immer deine Vorgesetzte.“ Er zuckt zusammen, springt auf und salutiert. „Verstanden, Squad Leader (l/n).“ Ich beginne zu lachen und die beiden schließen sich an. Nach wenigen Minuten beruhigen wir uns wieder. „Du solltest aber wirklich zum Arzt“, beginnt Eren. Ich seufze. „Mal schauen, zufrieden?“ Ich blicke in ihre Gesichter. Etwas scheint sie zu plagen. „Ist noch etwas?“ Sie blicken sich an und schütteln die Köpfe. „Ihr wisst, dass ihr immer zu mir kommen könnt. Ich habe immer ein Ohr offen, sei es als Squad Leader oder als Freund.“ Auf Armin und Erens Gesicht erscheint wieder ein Lächeln. „Das wissen wir doch, (s/n).“ Gemeinsam stehen sie auf. Im selben Moment klopft es an der Tür. „Herein!“ Die Tür öffnet sich und Erwin tritt ein. Eren, Armin und ich salutieren direkt. Wobei ich soweit wie möglich salutiere. Er winkt ab. „Wir sind hier unter uns, da müsst ihr nicht salutieren.“ Eren und Armin stellen sich wieder locker hin. „Wir gehen dann, (s/n)“, meint Armin. „Ich bringe dir was vom Abendessen mit!“, verspricht Eren. Mit diesen Worten verlassen die beiden mein Zimmer. Erwin setzt sich neben mein Bett. „Wie geht es dir?“ „Okay.“ „Ich habe gesehen, dass ein Pferd fehlt.“ Ich nicke. „Yume wurde vermutlich von einem der Diebe erwischt.“ „In Ordnung. Hanji und Levi haben bereits ein Protokoll abgeliefert, du musst dich also nicht darum kümmern.“ „Okay.“ „Warst du schon beim Arzt?“ Ich seufze und wechsle das Thema. „Wann bekomme ich mein neues Pferd?“ Erwin beginnt zu lachen. Ich seufze erneut. Er ignoriert meine Frage. „Also warst du noch nicht beim Arzt.“ „Eren und Armin haben mich auch schon dazu genötigt.“ „Hast du denn schon einmal in den Spiegel geguckt? Du bist mit blauen Flecken und Wunden übersät. Was macht dein rechter Arm?“ „Der ist vollkommen …“ Erwin unterbricht mich, indem er meine Schulter berührt. „Tut das weh?“ „Wieso fragst du, wenn du es schon weißt?“ Er lächelt. „Kannst du meine Hand schütteln?“ Ich versuche meinen Arm zu bewegen. Es funktioniert, aber ich komme damit nicht weit. „Kannst du deine Finger wenigstens bewegen?“ Sie zucken leicht, wenn ich ihnen den Befehl gebe, sich zu bewegen. Ich schmeiße meinen Kopf in den Nacken, nur leider zu weit. „Mau.“ „Kannst du gehen?“ Ich gucke zur anderen Seite. „Lass mich raten. Davon hängt es ab, ob der Arzt zu mir kommt oder ich zu ihm.“ Er lacht kurz auf. „(s/n), ich will doch nur, dass es dir gut geht. Je länger du wartest, desto schlimmer wird es.“ „Ich weiß.“ „Also, gehst du?“ „Ja, ich gehe nachher.“ „Siehst du? Es geht doch.“ Er steht auf. Ich gucke ihn mit großen Augen an. „Wohin gehst du?“ Er tätschelt meinen Kopf. „Die Arbeit ruft. Außerdem gibt es gleich Abendessen. Kommst du auch?“ Ich nicke. „Gut, dann bis gleich.“ Erwin verlässt mein Zimmer. Als sich seine Schritte entfernen und ich kein anderes Geräusch mehr hören, seufze ich laut. „Wieso wollen alle, dass ich zum Arzt gehe? Wunden heilen auch sehr gut ohne Ärzte.“ Ich stehe auf. Meine Beine sind weich wie Wackelpudding, aber ich bleibe stehen. Deswegen gehe ich ins Badezimmer. Zuerst gehe ich duschen. Das kalte Nass prasselt auf meinen Kopf nieder und kühlt die Verletzungen. Danach trockne ich mich ab und verarzte meine Wunden so gut wie möglich. Meinen rechten Arm stütze ich mithilfe eines Verbandes. Als ich fertig bin, ziehe ich meine Uniform an und mache mich auf den Weg zum Speisesaal.
 

Armin und Eren schauen mich erstaunt an. „(s/n)? Du bist schon auf den Beinen? … und scheinbar auch schon beim Arzt gewesen“, meint Eren. Ich nicke und setze mich zu meinen Freunden an den Tisch. Ich werde von hinten gepackt und zucke zusammen. „Na, (s/n)! Wie geht es dir?“, fragt Hanji. „Du hast mich erschreckt!“ Sie lacht. „Kann ich heute bei euch sitzen?“ Hanji blickt Mikasa, Eren, Armin und mich erwartungsvoll an. Wir zucken mit den Schultern. „Danke!“ Sie setzt sich neben mich. Levi betritt den Raum, lässt seinen Blick durch den Raum schweifen und bohrt seinen bösen Blick in meinen Rücken. Ich lasse mir nichts anmerken und Levis Blick löst sich wieder. Das Abendessen geht schnell vorbei und ich gehe wieder auf mein Zimmer. Jemand folgt mir, deswegen drehe ich mich um, bevor ich mein Zimmer betrete. „A-Armin?“ Er lacht peinlich berührt. „Wieso folgst du mir?“ „Können wir drinnen weiter reden?“ „Klar, warum nicht.“ Wir betreten mein Zimmer und Armin schließt direkt die Tür. „Wenn du schon behauptest, dass du beim Arzt warst, solltest du deine Wunden professioneller verbinden.“ Ich seufze. „Soll ich dir helfen?“, fragt Armin. „Wäre nett.“ Schnell verbindet Armin meine Wunden neu. Dabei ist sein Hinterkopf stets zur Tür gewendet. Gerade als er mir eine Kopfwunde verbindet, und mir dementsprechend nahe ist, wird meine Zimmertür aufgerissen. Wieso muss mein Gehör momentan nur so eingeschränkt sein? Armin springt erschrocken zurück, sieht den Eindringling und salutiert. Es ist Levi. „Sind Sie nicht mehr in der Lage anzuklopfen, Corporal?“, frage ich giftig. Er guckt mich böse an und ignoriert meine Frage. „Was haben Sie und Arlert gerade gemacht?“ „Wir haben …“, beginnt Armin. Aber ich unterbreche ihn zornig und stehe auf. „Was hat Sie das zu interessieren, Corporal? In meiner Freizeit darf ich tun und lassen, was ich möchte. Oder sind für mich die Regeln nun neu?“ Er knurrt. Armin blickt uns erschrocken und leicht verängstigt an. „Ich will nur wissen, was ihr zwei hier gemacht habt.“ Es trifft mich mit einem Mal wie ein Vorschlaghammer. „Sind Sie etwa eifersüchtig, Corporal?“ Sein Gesicht wird leicht blass und er blickt weg. „Tch. Wie kommst du auf so eine dumme Idee?“ „Wenn es Sie nicht interessieren würde, dann würden Sie nicht so reagieren.“ Er kommt auf mich zu, packt meinen Hals und hebt mich hoch. Sein Griff ist nicht gerade locker und ich habe Schwierigkeiten Luft zu bekommen. Armin stolpert panisch aus meinem Zimmer und lässt meine Tür auf. „Willst du wissen, was los ist? Es ist das Lächeln, was du mir seit gestern nicht mehr zeigst. Wo ist dieses Lächeln hin?“ Seine Stimme klingt, als würde er mich jeden Moment umbringen wollen. „Warum soll ich es Ihnen zeigen, wenn Sie mich nur angreifen?“, presse ich hervor. Das festigt seinen Griff nur. „Habe ich dir erlaubt zu reden?“ „Seit wann habe ich nicht das Recht zu reden?“ „Seitdem ich den höheren Rang inne habe. Das war schon immer so, oder hast du das vergessen?“ Langsam wird mein Augenlicht schwächer, aber ich kann jetzt nicht nachgeben. „Selbstverständlich nicht.“ „Gut! Dann halte dich auch daran. Und jetzt verrate mir, was Eren, Erwin und Armin haben, was ich nicht habe!“ „Ich verstehe nicht … was Sie meinen, Corporal.“ „Was ist daran nicht zu verstehen? Wieso kannst du diese drei so gern haben?“ Er schreit mich an. Wieso schreit mich Levi an? „Die drei … sind nett.“ Levi zieht mich nah an sein Gesicht. „Bin ich etwa nicht nett?“ Er hebt mich wieder hoch. „Was ist ihr Geheimnis? Bekommst du etwas von ihnen?“ „Aufmerksamkeit.“ „Tch. Du besitzt gerade meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Ich frage ein drittes und letztes Mal“, er holt tief Luft, „Warum?“ „Sie sind … meine Freunde.“ „Levi!“ Er wendet seinen Kopf. Erwin und Armin stehen völlig außer Atem am Türrahmen. „Lass sie los!“, befiehlt Erwin. Levi guckt die beiden böse an. Dann wirft er mich wie eine Puppe nach hinten gegen meinen Tisch. Armin rennt direkt zu mir. Ich ringe hustend nach Luft, die meine schmerzenden Lungen füllt. „(s/n), ist alles in Ordnung?“ Ich nicke. Levi dreht sich auf dem Absatz um und verlässt mein Zimmer. „Sie sind ein Arschloch, Corporal! Sie dürfen sich nicht wundern, wenn Sie keiner mag“, schreie ich mit letzter Kraft. Ich erwarte, dass er zurück rennt und mich zusammenschlägt, aber nichts passiert. Er verschwindet einfach aus meinem Zimmer. Erwin kommt auf mich zu. „Armin hat mir erzählt, was passiert ist. Aber er konnte mir keinen Grund nennen. Wieso war Levi so aggressiv dir gegenüber?“ „Das ist schon seit gestern so“, murmle ich. „Weißt du vielleicht warum?“ Ich schüttle leicht den Kopf. „Ist alles in Ordnung?“, fragt Armin. Ich nicke und reibe meinen Hals. Levis Handabdruck ist noch immer zu spüren. „Es tut mir Leid, dass ich nicht eher Hilfe geholt habe.“ „Du konntest doch nicht wissen, dass Levi so reagiert“, beruhige ich Armin und bringe ein schwaches Lächeln zustande. „Aber …“ „Nein, Armin. Dich trifft keine Schuld. Immerhin hättest du auch hier stehen bleiben können und nichts tun können. Du hast schon das bestmöglich getan.“ Ich lege meine Hand auf seine Schulter. Erwin zerrt Armin leicht auf. „Wir sollten (s/n) alleine lassen.“ „Wieso?“, fragt Armin irritiert, „Sie braucht doch jetzt Hilfe.“ Ich stehe auf. „Das einzige, was ich jetzt noch machen muss, ist schlafen. Dabei brauche ich keine Hilfe.“ „O-okay. Du musst es wissen. Gute Nacht, (s/n).“ Er umarmt mich leicht. „Gute Nacht, Armin.“ Schnell verschwindet Armin. „Geht es dir wirklich gut, (s/n)?“ Ich nicke. „Wieso war Armin eigentlich hier? Sollte er etwa dein Arzt sein?“ „Erzähl keinen Blödsinn, Erwin.“ „Es war nur eine Frage.“ Ich seufze und Erwin nimmt dies als Zeichen. „Schon verstanden. Ich gehe schon. Aber ich verabschiede mich nicht so freundschaftlich wie Armin.“ Erwin geht zur Tür. „Ist schon gut. Ich komme morgen nochmal zu dir bezüglich des Corporals. Gute Nacht.“ „Gute Nacht.“ Er schließt die Tür. Ich lösche das Licht und rutsche mit meinem Rücken an der Wand herunter. Tränen rollen meine Wangen entlang und ich bekomme nur ein Schluchzen zustande.

Levis POV

„Sie sind ein Arschloch, Corporal! Sie dürfen sich nicht wundern, wenn Sie keiner mag.“ Ich ignoriere ihren Ruf und gehe direkt auf mein Zimmer. Tch, ich kann sehr gut ohne sie leben. Aber wieso? Wieso bin ich so sauer? Wieso zeigt sie mir ihr Lächeln nicht? Was habe ich ihr schon getan? Nichts. Ich mache mir nur Sorgen um sie. Machen das die anderen etwa nicht? Ich renne in jemanden rein. „Tch, pass doch auf!“ „Was soll das denn heißen, Levi?“, fragt mein Gegenüber. Es ist Shitty Glasses. Na super, sie brauche ich jetzt am wenigsten. „Suchst du Ärger?“, fauche ich sie an. „Oh, hat da etwa jemand ein Problem?“, fragt Hanji neugierig, „Hat Erwin dich etwa zu ihm gerufen wegen dem Protokoll? … Moment, was machst du eigentlich im Frauentrakt?“ „Tch, was hat dich das zu interessieren?“ „Hast du etwa jemanden heimlich besucht?“ „Nein. Aber wieso bist du noch nicht auf deinem Zimmer?“, stelle ich als Gegenfrage. „Ich wollte zu (s/n). Sie sah leicht betrübt aus.“ „Wie kommst du denn darauf? Sie zeigt doch nie Gefühle.“ Hanji beginnt zu lachen und ich starre sie entgeistert an. „Wenn hier einer keine Gefühle zeigt, dann du. (s/n) versteckt zwar ihre Gefühl, man kann sie aber wie ein Buch lesen. Du hättest während unserer Expedition ruhig netter zu ihr sein können. Vielleicht würde sie dann jetzt auch wieder mit dir reden“, erklärt Hanji. Vielleicht hat sie Recht, aber … „Tch, soll mir doch egal sein. Solange (y/n) auf meine Befehle hört, soll mir alles Recht sein.“ Was rede ich eigentlich? „Das scheint aber nicht ganz so zu stimmen, Levi. Du zeigst zwar keine Gefühle, aber deine Aktionen während der Expedition haben mir was ganz besonderes eröffnet. Meine Vermutungen bestätigen sich immer weiter!“ „Wovon redest du, Shitty Glasses?“ „Levi, mein Freund.“ Hanji legt ihren Arm um meinen Nacken. „Ich bin Forscherin, dass müsste dir nach all den Jahren doch auch langsam klar sein. Man könnte mir fast den Namen geben, den dieser bekannte Buch Detektiv trägt. Irgendetwas mit Sh … Sherlock? Egal, kein Geheimnis ist vor mir sicher. Für manche Entschlüsselungen brauche ich nur länger, als für andere. Wie zum Beispiel die Titanen …“ Hanji redet weiter, nur höre ich ihr nicht weiter zu. Aber etwas gibt mir schon zu denken. Steht Hanji wirklich kurz vor der Entdeckung meines Geheimnisses? „Tch. Gute Nacht, Shitty Glasses.“ Ich verabschiede mich und reagiere nicht weiter auf ihre Stimme. Endlich in meinem Zimmer angekommen, lege ich mich auf mein Bett. Müde bin ich nicht mehr, dafür kreisen mir zu viele Gedanken durch den Kopf. Plötzlich klopft es an der Tür und ohne etwas abzuwarten, wird sie direkt geöffnet. Ich sitze senkrecht im meinem Bett und beginne los zu wettern ohne zu gucken, wer rein kommt. „Tch. Kannst du nicht mehr anklopfen?“ „Was sollte das vorhin, Levi?“ Erwin, was will er jetzt von mir. Auch wenn ich nicht schlafen kann, ich will meine Nachtruhe. „Was meinst du?“ „Was ich meine? Du hast Squad Leader (l/n) (y/n) attackiert. Mit welchem Recht?“ „Was regst du dich so auf? Sie ist frech geworden.“ Genau Erwin, wieso regst du dich auf? Was interessiert dich diese Frau? Empfindest du etwa etwas für sie? „Das ist keine Ausrede, Levi. (y/n) ist öfters frech, das liegt nun mal in ihrer Natur.“ „Tch, du musst es ja wohl wissen. Bist du eifersüchtig, weil sich ein anderer Mann an deiner Freundin vergreift?“ „An meiner Freundin?“, wiederholt Erwin fragend. „Tch. Verkauf mich nicht für dumm. Wie lange geht eure Liebesbeziehung nun schon?“ Erwin bringt ein Schmunzeln zustande. „Wir erscheinen für dich wie ein Pärchen? Tut mir Leid, dich enttäuschen zu müssen. (y/n) und ich stehen in keinerlei Beziehung, sei es jetzt familiär oder Liebe. Wir kennen uns nur schon sehr lange und deswegen haben wir ein so enges Verhältnis. Zwischen uns beiden läuft nichts.“ Ungläubig starre ich ihn an. „Wieso also, hast du (y/n) angegriffen?“ „Tch, sie hat mich angepisst.“ „Und die Sache im Wald? Nachdem ihr den Titan vernichtet habt?“ „Wer nicht hören will, muss fühlen.“ Er seufzt. „Ich hoffe, dass beeinflusst eure Arbeit nicht.“ „Tch. Darauf kannst du Gift nehmen. Wenn es dich jetzt nicht stört, ich würde gerne jetzt schlafen.“ Erwin verlässt mein Zimmer und ich drehe mich auf die andere Seite. Schlafen kann ich dennoch nicht.
 

~Timeskip~
 

Am nächsten Morgen komme ich übermüdet zum Frühstück. Hanji sitzt bereits an unserem Tisch, genauso wie Eren und (y/n) an ihrem Tisch sitzen. Sie trägt einen Schal und offene Haare. Eren scheint sich darüber aufzuregen. Ich entferne mich etwas von der Tür und achte nicht auf die beiden. Doch als (y/n) plötzlich laut aufschreit und ihr Stuhl nach hinten fällt, wird es augenblicklich still und jeder starrt die beiden an. Auch ich gucke. Ihr Hals, der eben noch vom Schal bedeckt war, ist stark gerötet. „W-was ist passiert, (s/n)?“, fragt Eren schockiert. Der Schal liegt locker in seiner Hand. „Nichts ist passiert.“ Sie hebt den Stuhl auf und verlässt eilig den Raum. Im Raum beginnt Getuschel. Eren blickt kurz böse und rennt (y/n) dann nach. Ich wurde noch nicht bemerkt, also schleiche ich den beiden hinterher. Die beiden sind nicht weit vom Essenssaal entfernt. „Warum sagst du mir nicht, wieso dein Hals so rot ist?“, wiederholt Eren seine Frage. „Spielt das eine Rolle, Eren?“ „Natürlich, ich mache mir Sorgen um dich! Immerhin sind wir Freunde.“ „Das stimmt. Aber du musst mir soweit vertrauen, das …“ Sie bricht ihren Satz ab, als sie mich bemerkt. Eren dreht sich um. „L-Levi?“, fragt Eren irritiert. (y/n) beginnt zu zittern. „Was möchten Sie, Corporal?“, möchte (y/n) wissen. Ihre Stimme ist verbittert, aber auch mit Angst erfüllt. Das Lächeln, welches ihr Gesicht eben noch geschmückt hat, ist wieder verschwunden. Ich sage nichts und gehe direkt auf (y/n) zu. Sie weicht zurück und ich bleibe stehen. „Was wollen Sie, Corporal?“, wiederholt sie die Frage fordernd. Ich hebe langsam meine Hand und nähre mich ihrem Hals. Erneut weicht (y/n) zurück. „Fassen Sie mich nicht an, Corporal!“ „Ist das meine Schuld?“, frage ich. Ohne auf ihre Forderung zu achten bewege ich erneut meine Hand in Richtung ihres Halses. Diesmal schlägt sie meine Hand weg. „Ich sagte, fass mich nicht an!“, schreit sie. Danach rennt sie weg. „Corporal, was ist passiert? Wieso reagiert (s/n) so auf sie?“, möchte Eren wissen. Natürlich ist gestern Abend der Grund, aber dass das unser Verhältnis so schwächt … „Corporal?“ „Tch. Woher soll ich das wissen?“, knurre ich Eren an. Er zuckt zusammen. „Verzeihen Sie!“ Er wendet sich ab und geht wieder zum Essenssaal, aber nicht ohne einen Blick in (y/n) Richtung. Womit habe ich das verdient? Was habe ich getan, dass sie mich auf einmal so hasst?

Mein POV

Wieso versteht er das nicht? Hat der Corporal nicht schon genug Schaden angerichtet? Erst macht er einen auf nett und freundlich. Und jetzt greift er mich nur an. Es war ein Fehler. Es war ein großer Fehler von seiner vermeidlichen Nettigkeit mehr zu ziehen. Natürlich möchte er ein gutes Verhältnis zu seiner Gruppe, aber der Corporal hat nichts anderes im Sinne. Was soll er denn auch mit jemanden wie mir anfangen? Ich bin so dumm! Langsam bremse ich ab und gucke in meiner Umgebung herum. „Ich kenne diesen Ort“, murmle ich mir selber zu. Vor mir sind Treppen, die nach unten führen. Um mich herum sind hohe Gebäude – der Weg zum Untergrund. Ich muss schmunzeln und gehe nach unten. Zu lange war ich von meinem Geburtsort weg. Kein Wunder, dass meine Füße mich hergetragen haben. Mit jeder Stufe werden meine Schritte schneller, bis ich schließlich unten ankomme. „(s/n) (l/n)?“ Ich gucke mich um. Dann erblicke ich die Person, der die Stimme gehört. Es ist ein alter Mann, Mister Seishin, von der Military Police. „Wie ergeht es dir?“ „Gut, und ihnen?“ „Wie es einem alten Mann nun mal geht. Welchen Rang hast du mittlerweile?“ „Squad Leader“, präsentiere ich stolz. Er nickt anerkennend. „Und du willst in den Untergrund?“ „Ja, ich will meine Freunde besuchen. Es ist schon wieder so lange her.“ „Dann will ich dich nicht länger aufhalten.“ Mister Seishin steht von seinem Stuhl auf und öffnet das Tor. „Danke!“ „Kein Problem.“ Ich stürze schon fast durch das Tor, so aufgeregt bin ich.
 

~Timeskip~
 

Der Untergrund ist noch herunter gekommener als vor 10 Jahren. Endlich komme ich an unserem Versteck an. Gerade als ich an die Tür klopfen will, bricht diese aus den Angeln. Erschrocken stürze ich in das Haus. „Yui! Sato! Wo seid ihr?“ Unser Versteck ist ebenfalls total herunter gekommen. Hier hat schon seit einiger Zeit keiner mehr gelebt. Ich ahne schlimmes, vergesse aber diesen Gedanke wieder schnell. Schritte nähern sich und ich drehe mich um. Es muss ein Mann sein, ungefähr so alt wie Sato. Zum Glück funktioniert mein Gehör wieder etwas besser. „S-Sato?“ Die Schritte kommen schneller, aber sie ähneln nicht mehr den Schritten meines Kindheitsfreundes. Im nächsten Moment erscheint der Mann auch schon. Ich erkenne ihn schon an seinen langen, gräulichen Haaren. „Akito“, kommt mir sein Name über meine Lippen. Er blickt direkt in meine Richtung. „(y/n)? Du lebst also noch. Ich dachte, dass die Titanen dich erwischt hätten. Was machst du hier?“ Er kommt auf mich zu. Vor Furcht bin ich wie versteinert. Dieser Mann hat mich mehr als einmal schwer verletzt. Akito reißt mir die Kapuze meines Mantels herunter. „Du bist hübsch geworden. Willst du nicht doch etwas mit mir anfangen?“ Seine Hand fährt meine Wange herunter, weswegen ich am ganzen Körper Gänsehaut habe. „Wie sieht es aus?“ Sein Atem in der Nähe meines Gesichtes, löst meine Starre. Ich schlage Akitos Hand weg und entferne mich ein paar Schritte von ihm. „Niemals! Vergiss es! Nicht mit so einem Ekel wie dir!“ „Aua, das tat weh“, meint er ironisch. Auf seinem Gesicht erscheint ein dreckiges Grinsen. „Ich hab dir doch noch gar nichts getan.“ Er kommt wieder auf mich zu. Ich zücke mein Schwert aus dem 3DMG. „Komm nicht näher.“ „Wollen wir etwa kämpfen? Du scheinst aber eingeschränkt zu sein. Bist du dir sicher?“ „Ein Soldat kennt keine Furcht und geht keinem Kampf aus dem Weg“, knurre ich. Dabei umfasse ich das Schwert in meiner linken Hand fester. „Ich bin aber kein Soldat. Willst du etwa einem unschuldigen Zivilisten etwas antun?“ „Du bist keineswegs unschuldig!“, brülle ich ihn an. „Wieso? Ich habe dir doch noch nichts getan.“ „Ich lasse dir zwei Optionen, Akito. Entweder du gehst jetzt und lässt mich in Ruhe. Oder du stellst dich dem Kampf wie ein Mann.“ Akito kratzt sich am Kinn und scheint zu überlegen. „Ich könnte einer hübschen Dame wie dir nichts antun. Aber ich will nicht einfach gehen. Kann ich dich mitnehmen?“ „Nein!“ Er seufzt. „Schade, wir hätten sicher unseren Spaß gehabt. Dann muss ich mich wohl …“, er atmet tief durch, „Dem Kampf stellen!“ Akito stürzt auf mich zu. Ich richte mein Schwert so, dass ich seine Wange treffe und greife an. Er stolpert nach hinten. „Das tat weh! Ich glaube, ich haue doch ab.“ Ohne ein weiteres Wort springt er aus einem Fenster. Zur Sicherheit blicke ich ihm nach. Akito rennt um sein Leben. „Dabei habe ich extra Rücksicht genommen“, murmle ich und seufze. Danach verlasse ich das Versteck und mache mich auf die Suche meiner Freunde. Nicht kurz darauf treffe ich auf einen alten Bekannten. „Yamato!“ Er dreht sich um. Eigentlich ist Yamato nicht viel älter als ich, aber er sieht aus wie ein alter Mann. Das macht vermutlich das Leben im Untergrund. „(s/n)? Was machst du denn hier?“ „Ich wollte Yui und Sato besuchen! Die beiden waren nicht in unserem Versteck.“ „Ich weiß, wo die beiden sind. Soll ich dich zu ihnen bringen?“ „Wirklich? Wenn es dir nichts ausmacht, bitte!“
 

Auf dem Weg unterhalten wir uns angeregt. Yamato erzählt von einer Krankheit, die momentan ihr Unwesen treibt. Vor 10 Jahren schlug sie schon einmal hier zu und hat mich fast das Leben gekostet. „Wir sind gleich da“, beendet Yamato unser Gespräch. Die Gegend kenne ich nur zu gut. „W-wieso sind wir hier, Yamato?“ Meine Stimme beginnt zu zittern. „Wieso sind wir auf dem Friedhof?“ Yamato schweigt und geht zu zwei Gräbern. „Es tut mir Leid. Yui und Sato … weilen nicht mehr unter uns.“ Ich falle auf die Knie. „D-das muss ein Scherz sein, Yamato. D-die beiden können nicht tot sein! Ich wollte ihnen doch die Welt zeigen! I-ich wollte sie noch einmal treffen!“ Yamatos Tränen treffen auf den Boden. „Es tut mir Leid, (s/n).“ Schnell fahre ich durch mein Gesicht, stehe auf und falle Yamato um den Hals. „Du kannst doch nichts dafür, Yamato. Es tut mir Leid, dass ich gefragt habe.“ Er drückt mich fest an sich. „Nein, es tut mir Leid. Ich hätte dich schon längst informieren können.“ Seine Tränen befeuchten meinen Mantel, aber ich bekomme keine einzige Träne zu Stande. Ich bin zu geschockt über den Tod meiner zwei besten Freunde. „S-sind sie wenigstens glücklich gewesen?“ Yamato hält sich von sich weg und mir ins Gesicht zu sehen. „Glücklich? Natürlich waren die beiden glücklich. Und sie waren stolz auf dich!“ „Stolz auf mich? W- wieso das denn?“ Auf Yamatos Gesicht erscheint ein schwaches Lächeln. „Du warst das Licht der beiden. Sie waren so froh, dass du es geschafft hast hier raus zu kommen.“ „Auch wenn ich sie jetzt nicht mehr sehen konnte?“ „Sie wussten, dass du glücklich bist und immer an sie gedacht hast. (s/n), wir waren und sind alle stolz auf dich!“ „Y-Yamato.“ Er drückt mich nochmal fest. „Ich selber habe nicht mehr lange zu leben, (s/n).“ „Wieso? Ihr seid doch nicht viel älter als ich. Du doch auch nicht! Wieso sterbt ihr?“ „Es sind die Lebensqualitäten. So ist das nun mal, daran kann man nichts ändern.“ „Dann komm mit nach oben, Yamato.“ „Ich kann nicht. Fuko wartet zu Hause auf mich.“ „Du kannst wegen deiner Eule nicht mit?“, schluchze ich. „Es tut mir so Leid, (s/n). Es tut mir Leid, dass du das hier mit erleben musst.“ „Yamato, bitte nicht.“ Er löst sich. „Kannst du mir etwas versprechen?“ Ich nicke eifrig. „Wenn Fuko zu dir kommt, kümmerst du dich dann um sie?“ Erneut nicke ich eifrig. „Danke, (s/n). Du bist ein Engel.“ Schritte ertönen und ich drehe mich um. „(s/n)! Bist du hier irgendwo?“, ertönt Erens Stimme. „(s/n)!“, ruft Armin. „Sind das Freunde von dir?“ „Ja, ich bin mit ihnen bei den Survey Corps.“ Yamato lächelt. „(s/n)!“ „Willst du nicht zu ihnen?“ „Doch …“ „Was zögerst du denn noch? Die beiden warten auf dich. Ich komme gut alleine zu Recht.“ „Aber ich will dich jetzt nicht alleine lassen, Yamato.“ Die Schritte kommen näher, aber seltsamer Weise sind es nur zwei. „(s/n). Du solltest langsam wieder nach oben, denn du kannst dich immer noch anstecken. Obwohl du schon 10 Jahre oben lebst.“ Ich senke meinen Kopf. „Wieso bist du nur so ein Sturrkopf, Yamato?“, brülle ich. „(s/n)!“ Eren und Armin kommen um die Ecke. „Wollen wir uns jetzt wirklich streiten?“ Er hebt meinen Kopf. „Du bist so ein hübsches, starkes und intelligentes Mädchen. Deine Zukunft spielt da oben. Ich kann nichts mehr machen, außer auf meinen Tod zu warten.“ Er fährt mir durch die Haare. „Außerdem wollte ich nie nach oben.“ „Yamato …“ „Deine Freunde warten.“ Ich wende mich kurz den Gräbern von Yui und Sato zu. Danke. Vielen, vielen Dank. Ihr zwei seid der Grund, wieso ich noch lebe. Es tut mir Leid, dass ich nichts für euch habe. Es tut mir Leid, euch nicht früher besucht zu haben. Aber am meisten tut es mir Leid, mein Versprechen nicht eingehalten zu haben. „Danke, Yamato.“ Er nickt und nimmt mich noch einmal in den Arm. „Du solltest unbedingt zum Arzt.“ Ich seufze. „Danke, (s/n).“ „Wieso?“ „Das ich dich noch einmal sehen konnte.“ Er löst sich. „Deine Freunde werden ungeduldig.“ Ich nicke. „Tschüss, Yamato.“ „Tschüss, (s/n).“ Mit diesen Worten dreht er sich um und geht in eine andere Richtung. Eren kommt zu mir. Armin sitzt auf einer Mauer. „Ich dachte schon, der alte verschwindet nie“, mault Eren. „Wag es dich nicht, in solch einen Ton über meinen Freund zu reden!“, knurre ich. Er zuckt zusammen. „T-tut mir Leid. Wer war das?“ „Ein Freund von mir.“ „Ist er nicht ein wenig alt?“ „Er ist nicht älter als 20.“ Eren stutzt. „(s/n), der Mann war …“ „Ich weiß, aber wir sind …“ Meine Stimme versagt. „Lass uns gehen.“ Ich werfe einen letzten Blick auf die Gräber und wende mich dann zum gehen ab. „(s/n), was war los?“, fragt Armin. „Nichts. Kannst du mit deinem Fuß laufen?“ „Nicht wirklich. Gehen wir?“ Ich nicke. Seltsamerweise wird es für mich schwieriger Luft zu bekommen. Davon lasse ich mir aber nichts anmerken. „Eren, komm!“ Er kommt, nimmt Armin auf den Rücken und wir gehen.
 

„Wieso seid ihr zwei hier?“, frage ich. „Du warst den ganzen Tag weg. Weil niemand dich finden konnte, hatte Armin die Idee, Erwin zu fragen“, erklärt Eren. „Und was hat er gesagt?“ „Es würde nicht viele Plätze geben. Dann meinte er, dass du vermutlich hier hin geflüchtet seist. Er hat ausdrücklich gesagt, dass nur wir zwei gehen dürfen. Nun ist Armin so dumm gefallen, dass er mit dem Fuß umgeknickt ist.“ Ich seufze. „(s/n), beantwortest du mir eine Frage?“, beginnt Armin. „Ja.“ „Wieso hier?“ Ich bleibe stehen. Zum einen brauche ich Luft. Zum anderen habe ich etwas gehört. „Nicht jetzt“, flüstere ich. Meine Hand geht bereits an mein 3DMG. Eren und Armin haben ihres nicht dabei. „W-was ist los?“, will Armin wissen. „Eren, wie schnell kannst du mit Armin gehen?“ „Ich könnte schon einen Schritt zu legen.“ Ich nicke und wir gehen weiter. Die Geräusche kommen näher. „Auf ein Zeichen hin, versteckt ihr euch. Verstanden?“ Doch bevor die beiden nicken können, werden sie zu Boden gerissen. Mist! Was ist bloß los mit mir? Bin ich etwa schon krank? „Eren, Armin. Alles in Ordnung?“ Ich gehe in die Hocke zu ihnen und halte nach dem Angreifer Ausschau. „Ja, ich bin nur gestolpert.“ „(y/n), wolltest du etwa gehen ohne dich bei mir zu verabschieden?“, ertönt eine bekannte Stimme. Sofort zücke ich mein Schwert. „Hast du etwa noch nicht genug, Akito?“ Er lacht. Wieso kann ich ihn nicht sehen? „Ich wollte mich nur von dir verabschieden.“ „Hast du das nicht schon? Du bist heulend abgehauen!“ Eren und Armin richten sich auf. Die Tür ist nicht weit entfernt. „Ihr solltet schon vorgehen“, zische ich. „Und dich alleine lassen? Vergiss es! Wir sind eine Gruppe!“, meint Eren. „Ihr habt keine Waffen“, erinnere ich meine Freunde. Eren und Armin grinsen breit. „Du nutzt doch nur eine.“ Schnell reiche ich Eren mein zweites Schwert. „(s/n), du bleibst bei Armin. Ich mache den Kerl mit links fertig.“ Ich halte hin zurück. „Das kannst du vergessen. Du weißt nicht, wie du diesen Kerl erledigst.“ „Aber (s/n). Du bist absolut nicht in der Verfassung zu kämpfen“, warnt Armin. „Das heißt noch lange nicht, dass ich hier aufgebe. Ihr bleibt hier.“ Ich stehe auf. „Akito, ich weiß, dass du hier bist. Also stell dich endlich dem Kampf!“ „Du bist aber noch immer eine Dame. Mit dir habe ich ganz andere Pläne. Wieso sollte ich dich dann töten?“ „Weil du mich nicht töten kannst.“ Stille entsteht. Eren und Armin halten ihren Atem angespannt an. „Wenn du nicht kommst, dann kann ich auch gehen.“ „Warte! Ich weiß, wo deine Eltern sind“, ertönt seine Stimme. Ich muss lachen. „Das hat vielleicht vor 10 Jahren funktioniert, aber nicht heute. Ich weiß auch, wo sie sind. Wenn dir nichts besseres einfällt …“ „Ich kenne ihren Mörder.“ „Akito, hast du es etwa vergessen? Ich habe es mit angesehen … Tschüss. Hoffentlich kannst du noch ein erfülltes Leben …“ Akito unterbricht mich. „Ich kenne ein Gegenmittel.“ Ich stocke in meiner Bewegung. „Was meinst du?“ „Medizin. Du hast es doch schon bemerkt. Deine Vergangenheit … sie holt dich ein.“ „Was meint er, (s/n)?“, fragt Eren. „Überlege nochmal genau. Wie nah standest du dem Tod vor 10 Jahren innerhalb von wenigen Stunden? Nur aufgrund dieser fiesen Krankheit. Sie ist wieder da, genauso wie du. Wie lange bist du schon hier?“ Ich schweige. Die Blicke von Armin und Eren liegen schwer auf mir. „Du wurdest zwar hier raus geholt, aber wie lange hast du noch mit der Krankheit gekämpft? Doch nicht etwa nur 5 Minuten.“ „Ich bin stärker als früher!“ „Ist dem so? Wieso bist du dann jetzt schon krank?“, lacht Akito. Es läuft mir kalt den Rücken herunter. „Also, willst du nun das Gegenmittel?“ „Wer sagt denn, das es wirkt?“ Ein Gegenmittel wäre schon gut. Aber ich kann Akito nicht trauen! „Das kann leider niemand, aber ist das nicht immer so?“ „Danke, Akito, für dieses Gespräch. Aber ich passe. Kommt, wir gehen.“ „Du wirst nicht weit kommen, (y/n)! Auch wenn du draußen bist, du wirst sehen!“ Er lacht gehässig. Eren, Armin und ich renne dem Ausgang entgegen. „Leb wohl, (y/n) (l/n)!“ Ich klopfe eilig gegen das Tor. „Wer da?“ „Eren Jäger, Armin Arlert und (y/n) (l/n).“ „Einen Moment, bitte!“ Das Tor öffnet sich einen Spalt und Mondlicht flutet den Eingang. Wir verlassen den Untergrund und ich blicke ein letztes Mal über den dunklen Ort. „Alles in Ordnung?“, fragt Seishin. Armin nickt. Eren reicht mir mein Schwert. „Du hattest Recht. Ich hätte den Kerl nicht besiegen können.“ Noch immer starre ich in den Untergrund. „Wurdet ihr etwa angegriffen?“, fragt Seishin erschrocken. „Zum Glück nicht. (s/n) konnte es noch verhindern“, erklärt Armin. Seishin nickt anerkennend und schließt das Tor. Lebt wohl. In dem Moment, wo sich das Tor schließt, falle ich auf die Knie. Leb wohl, Yamato. Lebt wohl, Mutter und Vater. Lebt wohl, … Yui und Sato. „(s/n)! Ist alles in Ordnung?“ Armin und Eren blicken mich erschrocken an, Seishin besorgt. „Ja, tut mir Leid. I-ich bin nur erleichtert.“ Sofort stehe ich wieder auf. Mir ist schwindelig, also hat Akito vermutlich recht. Ich habe mich angesteckt. Eine Krankheit, die nur Bewohner oder ehemalige Bewohner des Untergrundes bekommen. „Mister Seishin. Es tut mir Leid, dies sagen zu müssen. Aber dies wird vermutlich unser letztes Treffen an diesem Tor sein.“ Er nickt. „Das habe ich mir fast gedacht. Tut mir Leid.“ „Schon in Ordnung. Vielleicht sieht man sich ein anderes Mal.“ „Sicher, Squad Leader (s/n) (l/n).“ Ich lächle den alten Mann an. „Danke, Mister Seishin.“ „(s/n), was ist los?“, möchten Armin und Eren wissen. „Wir sollten zurück. Die anderen machen sich sicher schon Sorgen“, lenke ich vom Thema ab, „Gute Nacht, Mister Seishin.“ „Gute Nacht.“ Ich gehe die Treppen nach oben und verliere dabei ein, zwei Tränen. Denn ich werde vermutlich nie wieder an diesen Ort zurück kehren. Eren, Armin und ich gehen schweigend und schnell zum Hauptquartier zurück.
 

In der Halle will ich mich dann von ihnen trennen, aber Armin hält mich fest. „Wo willst du hin? Zum Essenssaal geht es hier entlang.“ „Ich mag nichts essen.“ „Es soll Pfannkuchen geben“, meint Eren. „Ich muss noch etwas in meinem Büro erledigen. Vielleicht komme ich nachher vorbei.“ Mein Kopf beginnt langsam, schwerer zu werden. „Kannst du die Arbeit nicht später machen? Erwin wird das sicher akzeptieren.“ „Darf ich mich wenigstens kurz frisch machen?“ Eren und Armin beginnen zu lachen. „Klar, wir kommen eben mit.“ Ich nicke. Die beiden erzählen von ihrer Suchaktion, aber ich höre ihnen nicht zu. Bei meinem Zimmer angekommen, lade ich sie ein. „Ich ziehe mich im Bad um, dann könnt ihr euch hinsetzen. Eren, vielleicht schaust du nach Armins Fuß?“ Er nickt und ich verschwinde im Badezimmer. Zuerst drehe ich den Wasserhahn auf und spritze mir Wasser ins Gesicht. Reiß dich zusammen, (s/n). Wenn du jetzt noch essen gehst, sollten die anderen nichts von deiner Trauer mitbekommen. Ich gucke auf meine Hände, sie sind stark am zittern. „(s/n)?“, ertönt Erens Stimme. „Ja, ich komme.“ Ich verlasse das Badezimmer. „Alles in Ordnung?“, fragen die Jungs. Ich setze ein Lächeln auf. „Yep. Wir können.“ Gemeinsam gehen wir essen. Im Raum sitzen nur noch Erwin, Hanji, Levi und Mikasa. Als letztere uns entdeckt, springt sie auf und kommt zu uns. „Wo hast du gesteckt?“ „Ich brauchte …“ Sie schlägt mir mit ihrer Faust leicht gegen meine Stirn. „Hau nie wieder einfach ab! Zumindest nicht, ohne Bescheid zu sagen.“ Ich kratze mich am Hinterkopf. „T-tut mir Leid!“ „Mikasa macht (s/n) völlig fertig“, flüstert Eren mit einem breiten Grinsen. „Jäger!“, brülle ich. Er zuckt zusammen und salutiert. „Ja, Squad Leader!“ Armin bricht in Gelächter aus und wir schließen uns ihm an. Doch ist die Freude nicht von langer Dauer. Denn Armins Magen beginnt laut zu knurren. „Entschuldigung! Aber vor lauter Aufregung habe ich nichts zu Mittag gegessen.“ „Dann sollten wir vielleicht jetzt essen.“ Wir setzen uns an unseren Tisch und beginnen die Pfannkuchen zu essen. Zumindest die anderen, ich bekomme keinen Bissen runter. Hanji schnappt sich ihren Teller und setzt sich zu uns an den Tisch. Während die anderen sich angeregt unterhalten, blicke ich geistesabwesend aus dem Fenster. Ich spüre Erwins besorgten und Levis desinteressierten Blick auf mir ruhen, aber ich reagiere nicht. „Magst du deinen Pfannkuchen noch, (s/n)?“, fragt Eren. „Nein, du kannst ihn ruhig haben.“ Gerade als er sich den Pfannkuchen nehmen will, haut Mikasa ihm auf die Hand. „Hast du überhaupt schon gegessen, (s/n)?“ „Ja, keine Sorge“, lüge ich. Armin steht auf. „Ich bin recht müde. Gute Nacht.“ „Gute Nacht, Armin.“ Er verlässt humpelnd den Saal. Bevor er aber durch die Tür geht, sagt er noch etwas. „Danke, (s/n).“ Ich drehe mich zu ihm um. „Was meinst du, Armin?“ Er lächelt jedoch nur und schließt die Tür. Für einen Moment blinzle ich die Tür irritiert an. Dann werde ich von Hanji angetippt. „Was ist los?“, fragt sie. „Nichts … Ich denke, dass ich auch ins Bett gehe.“ „Okay. Gute Nacht, (s/n)!“ „Könnten wir vorher noch kurz alleine reden, (s/n)?“, möchte Eren wissen. Ich nicke. Gemeinsam gehen wir vor die Tür. Armin steht noch da. „Was ist los?“, frage ich die beiden. „Danke, dass du uns da unten gerettet hast“, meint Eren. „Ihr müsst mir nicht danken. Denn ohne mich wärt ihr gar nicht da gewesen. Es ist …“ Die Jungs drücken mich fest. „W-was soll das?“ Eren und Armin lösen sich wieder. „Du hast so ausgesehen, als hättest du eine Umarmung gebraucht“, erklären die beiden. „Stimmt das eigentlich, was dieser Mann am Ende meinte?“, fragt Eren. „Das mit der Krankheit“, fügt Armin hinzu. Ich seufze. Die beiden sollten nicht die Wahrheit wissen. „Nicht ganz.“ „Und wieso hast du bei der Erwähnung von einem Gegenmittel reagiert?“, hakt Armin nach. „Ich wollte es meinem Freund geben.“ „Typisch! Du denkst mal wieder nur an andere als an dich“, lacht Eren. „Aber (s/n)“, unterbricht Armin ihn, „Bist du krank?“ Ich schüttle den Kopf. „Jungs, eine Sache. Was da unten passiert ist … bitte erzählt es niemanden“, bitte ich sie. „Auch nicht Erwin?“, fragt Eren. Ich nicke. „Wenn er fragen sollte, schickt ihn bitte zu mir.“ Die beiden nicken eifrig. „Keine Sorge!“ „Danke. Dann, gute Nacht.“ „Eine Sache noch!“, stoppt Eren mich. „Was denn?“ „Wieso warst du … an einem Friedhof?“ Tränen schießen in meine Augen. Ich drehe mich augenblicklich um. „Gute Nacht, ihr beiden.“ Ich spüre ihre Hände auf meinen Schultern. „Mein Beileid“, sagen sie gleichzeitig. Ohne ein weiteres Wort gehe ich mit schnellen Schritten auf mein Zimmer. Bei diesem angekommen, schmeiße ich auf mein Bett und lass die Tränen laufen. Wieso? Wieso sind sie tot? Wieso konnte ich nicht früher zurück gehen? Dann hätte ich sie noch treffen können. Ich hätte unser Versprechen einhalten können! Mit diesen Gedanken schlafe ich schließlich ein.
 

~Timeskip~
 

Am nächsten Morgen werde ich von sanften Händen geweckt. Ich blinzle und nehme meine Umgebung leicht verschwommen wahr. Tropicalis Amnesia breitet sich also aus. Ich muss mir etwas überlegen, damit ich ihr nicht erliege. „(s/n)?“ Hanjis Gesicht erscheint über meinem. „Morgen, Hanji“, gähne ich. „Morgen. Wobei man schon fast Mittag sagen könnte.“ Sofort sitze ich senkrecht. „Jetzt wirklich?“ Sie beginnt zu lachen. „Ja, aber wir wollten dich nicht wecken.“ Hanji setzt sich an mein Bettende. „Ist alles in Ordnung?“ Ich reibe mir die Augen und nicke. „Wieso?“ „Du hast so traurig ausgesehen. Hast du schlecht geträumt?“ Schnell nicke ich. „Na dann. Erwin hat eine Überraschung für dich! Deswegen sollte ich dich holen.“ „Okay. Ich ziehe mich um und komme dann.“ „Gut, ich warte eben.“ Ich lächle Hanji an und ziehe mich im Bad um. Meine Hände zittern immer noch stark. Ich ignoriere diese Tatsache und blicke in den Spiegel. Mein Gesicht ist blass. „Hanji, sehe ich sehr blass aus?“, frage ich, als ich das Bad verlasse. „Nicht wirklich. Ist dir schlecht?“ Ich schüttle den Kopf. „Eigentlich nicht.“ „Wahrscheinlich, weil du gerade wach geworden bist. Dann komm, wir gehen.“ Wir gehen gemeinsam nach draußen. Erwin wartet schon auf uns. Ich salutiere vor ihm, genau wie Hanji. „Danke, Hanji.“ Sie nickt. „Immer doch, Erwin.“ Sie geht wieder rein. „Komm, (s/n). Ich habe etwas für dich.“ Erwin und ich gehen nebeneinander her. „Ist alles in Ordnung?“, fragt er. Ich nicke. „Kannst du mir einen Bericht abliefern?“ Bilder von gestern schießen mir in den Kopf. „Nein, es gibt nichts zu berichten.“ „Und wieso ist Armin dann verletzt?“ „Er muss wohl gestolpert sein und sich verletzt haben. Eren hatte ihn auf dem Rücken, als die beiden zu mir gestoßen sind.“ „Wieso warst du überhaupt weg?“, fragt Erwin. Bevor ich antworten kann, kommt der Grund um die Ecke. „Hallo, Levi“, grüßt Erwin ihn. Die beiden bleiben stehen, aber ich gehe am Corporal vorbei. „(y/n), wo willst du hin?“, fragt Erwin. „Sie wollten den Grund wissen, Commander. Sie sehen ihn gerade. Wenn es ihnen nicht ausmacht, möchte ich momentan nicht in seiner Nähe sein“, erkläre ich ihm. Ich gucke mich um, wir sind auf dem Weg zum Pferdestall. Ob ich wohl ein neues Pferd bekomme? Meine Füße tragen mich zu einem Baum. Oben im Baum ist lautes Gezwitscher zu hören. Plötzlich bekomme ich starke Kopfschmerzen und gehe in die Hocke. Vor meinen Füßen sehe ich etwas reglos liegen. Es ist ein Vogel, tot. Ich muss an Yui und Sato denken und es treibt mir die Tränen in die Augen. „Tch. Du weinst wegen einem totem Vogel?“, fragt jemand. Ich ignoriere die Person und fange an, ein kleines Loch zu graben. Danach lege ich den toten Vogel in das Loch und lasse die Erde auf ihn nieder. „Die Welt ist so grausam“, murmle ich und stehe auf. Doch ich gehe aufgrund meiner Kopfschmerzen wieder in die Knie. Ich spüre zwei starke Hände auf meiner Schulter. „Ist alles in Ordnung, (y/n)?“ Endlich erkenne ich die Stimme des Corporals. Ich stehe auf und schlage seine Hände weg. „Ich habe es ihnen schon gestern gesagt! Fassen sie mich nicht an, Corporal!“ „Tch. Ich wollte dir nur helfen.“ „Sie haben schon genug getan, Corporal.“ Mit diesen Worten halte ich Ausschau nach Erwin. Er steht bei Pferdestall. „Wenn sie mich jetzt entschuldigen würden, ich habe zu tun.“ Mit schnellen Schritten gehe ich zu Erwin. „Was war?“ „Nichts.“ Ich atme tief durch. „Lass mich raten, meine Überraschung ist ein neues Pferd.“ Erwin lächelt. „Richtig.“ Wir betreten den Stall und gehen zu meiner Kabine. Drinnen liegt ein Pferd, es ist komplett schwarz. „Du musst ihm nur noch einen Namen geben.“ Das Pferd hebt seinen Kopf an und öffnet seine Augen, sie sind hellblau. „Ich nenne ihn … Ame.“ Er steht auf und ich streiche ihm den Kopf. „Ame“, wiederholt Erwin, „In Ordnung. Kommst du mit?“ „Wohin?“ „Zum Mittagessen.“ Ich nicke. „Bis dann, Ame.“

Levis POV

Nachdem (y/n) mich zurück geschubst hat, bin ich wieder ins Haus gegangen. Irgendetwas stimmt mit ihr nicht. Ihre Hände waren völlig schwitztig und am zittern. Ihre Augen waren leicht glasig, als hätte sie entweder Fieber oder Probleme mit ihren Augen. Sie hat mich nicht gehört und dann noch ihr blasses Gesicht. Ob sie krank ist? Drinnen treffe ich auf Hanji. „Oi, Shitty Glasses!“ Sie dreht sich um. „Was gibt es, Levi?“ „Weißt du, was mit (y/n) los ist?“ „Wieso? Ignoriert sie dich etwa?“ „Tch. Als ob mich das interessiert. Hast du sie heute schon einmal gesehen?“ „Ja, ich habe sie zu Erwin gebracht.“ „Ist dir nichts aufgefallen?“ „Meinst du ihr Gesicht? … Sie ist blass.“ Ich seufze. „Oder meinst du etwa ihre Hände?“ Hanji hat es also auch gemerkt! „Tch, auch.“ „Meinst du, dass sie krank ist?“ „Keine Ahnung“, meine ich, „Du bist die verrückte Forscherin, nicht ich.“ „Weißt du eigentlich, wo sie gestern hin ist? Und vielleicht auch den Grund?“, wechselt Hanji das Thema. Natürlich weiß ich den Grund, aber den verrate ich ihr nicht. „Tch. Woher soll ich das wissen, Shitty Glasses?“ Sie zuckt mit den Schultern. „Ein Versuch war es wert.“ Hanji entfernt sich ein paar Schritte. „Vielleicht funktioniert eine Entschuldigung!“, schlägt sie vor. Ich drehe mich um, aber sie läuft schon weg. Eine Entschuldigung? Ich habe nichts falsch gemacht, als wieso sollte ich mich bei jemanden entschuldigen. Vor allem bei wem? Schritte ertönen und kurz darauf Stimmen. „Nein, Erwin. Es ist alles in Ordnung.“ (y/n) und Erwin sind auf dem Weg hier her. Vermutlich wollen sie auch zum Mittagessen, ich werde mich ihnen einfach anschließen. Im selben Moment kommen die beiden um die Ecke. (y/n) wollte gerade etwas sagen, verstummt aber direkt. „Gehst du auch essen, Levi?“, fragt Erwin ich nickt. Zu dritt gehen wir schweigend in den Essenssaal. „(s/n)!“ Armin erscheint hinter uns. Natürlich bleibt sie stehen und wartet auf ihren Freund. Die Eifersucht fängt wieder an zu brodeln. Wieso durften er und Eren (y/n) suchen? Ihr Lächeln ist wieder auf dem Gesicht. Wahrscheinlich werde ich es nur noch aus der Entfernung sehen können. „Was ist wirklich vorgefallen, Levi?“, fragt Erwin, „Ich kenne (s/n) gut genug, um zu wissen, dass etwas schlimmes passiert sein muss.“ „Tch. Müssen wir das jetzt besprechen? Ich habe Hunger“, murre ich. „Nach dem Essen?“, fragt er mich. Ich nicke genervt. Wieso ist er so interessiert daran, was vorgefallen ist? Wenn (y/n) nicht mehr mit mir reden will, ist das mein Problem, oder? Dennoch tu ich Erwin den Gefallen und gehe nach dem Essen mit ihm in sein Büro.
 

~Timeskip~
 

„Setz dich, Levi.“ Erwin nimmt an seinem Schreibtisch Platz, ich setze mich auf den Stuhl vor seinem Tisch. Mein rechtes Bein schwinge ich über mein linkes und meine Arme verschränke ich vor meiner Brust. „Was ist auf der Mission vorgefallen?“ Ich erzähle Erwin von dem Streit nach dem Titanangriff. „Und wieso hast du sie vorgestern angegriffen? Du hast ihr ganz schön geschadet.“ „Tch. Als ob ich das nicht selber wüsste.“ Erwin blickt mich erwartungsvoll an. „Ich wollte mit ihr reden. Als ich dann in ihr Zimmer kam, hing Arlert vor ihrem Gesicht.“ „Du bist eifersüchtig geworden“, folgert Erwin. „Ich bin nicht …“ „Levi, was haben die beiden denn gemacht?“ „Ich weiß es nicht“, knurrt er. „Also bist du eifersüchtig.“ „Verdammt noch, Erwin!“ Ich stehe auf und schlage auf den Tisch. Doch bevor ich meinen Satz beende, entsinne ich mich eines besseren und setze mich wieder. „Weißt du, wieso sie gestern abgehauen ist?“ „Ich habe gesehen, wie ihr Hals aussah. Eigentlich wollte ich mich entschuldigen, aber sie rannte weg.“ „Eren meinte, dass du (y/n) anfassen wolltest, sie dich aber mehrmals angeschrien hat, dass du es nicht tun sollst.“ „Tch. Wenn du doch weißt, was passiert ist, warum fragst du mich dann noch?“ „Weil ich immer mehrere Positionen anhöre. Du kannst gehen, Levi.“ Ich stehe auf und verlasse schnell Erwins Büro. Ist es etwa so offensichtlich, dass ich eifersüchtig auf Armin und Eren bin?

Mein POV

Am nächsten Tag wird Tropicalis Amnesia nur noch schlimmer. Schon gegen Mittag werden meine Atemprobleme schlimmer und ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten. Mit meinen Kopfschmerzen will ich gar nicht erst anfangen. Am Abend sitze ich in meinem Büro an meinem Schreibtisch, als etwas gegen meine Fensterscheibe klopft. Ich öffne das Fenster und eine Eule kommt in mein Büro geflogen. „Fuko!“, bemerke ich entsetzt und die Eule setzt sich auf meinen Tisch. An einen ihren Krallen hängt ein Zettel. Mit zittrigen Hände löse ich ihn und öffne ihn. Fünf Worte stehen darauf. „Vielen Dank, (s/n). Leb wohl.“ „Nein!“, heule ich auf. Ich will mich auf meinen Stuhl setzen, verfehle ihn aber. Also stürze ich mit meinem rechten Arm auf den Boden. Der Schmerz ist unerträglich und zum allem Übel bleibt mir jetzt ganz die Luft weg. Tränen schießen mir in die Augen, als ich krampfhaft versuche, Lärm zu machen. Ich bekomme noch mit, wie jemand mein Büro betritt. „(s/n), ich wollte dich was … Oh Gott, (s/n)!“ Sasha stürzt aus meinem Büro heraus. „Hilfe!“ Dann schließen sich meine Augen.
 

Die nächsten Tage fühlen sich wie Wochen an. Tropicalis Amnesia nimmt mir immer mehr Kraft und ich stehe wieder an der Schwelle zum Tod. Erwin, Mikasa, Eren und Armin sind anwesend, als mich der Arzt untersucht. „Sie hat ein paar böse Verletzungen, welche schon älter sind. Ihr rechter Arm ist gebrochen, ich habe ihr also eine Schiene verpasst. Aber ich habe eine viel schlimmere Nachricht, Herr Smith. Diese junge Dame leidet unter …“ Bevor der Arzt den unheilvollen Namen ausspricht, unterbreche ich ihn. „Ich habe sie nicht“, keuche ich. „Sie wissen, was sie haben?“, fragt mich der Arzt. „Ich habe sie nicht“, wiederhole ich. „Tut mir Leid, dass ich sie enttäuschen muss, Miss (l/n). Sie haben sich mit Tropicalis Amnesia angesteckt. Das schon vor ein paar Tagen. Es ist ein Wunder, dass sie überhaupt noch unter uns weilen.“ Eren, Mikasa und Armin starren erst den Arzt und dann mich erschrocken an. Erwin schließt seine Augen und wendet sein Gesicht zum Fenster. „Danke, Doktor.“ „Es tut mir Leid, dass ich immer nur die schlechten Nachrichten überbringen kann. Tschüss.“ Er verlässt mein Zimmer. „Ist die Krankheit ansteckend, Erwin?“, fragt Eren besorgt. „Nicht für euch. Eigentlich für fast niemanden hier.“ Sasha stürzt in mein Zimmer. „Darf ich rein kommen?“ Die Jungs nicken. „(s/n)! Du hast mir einen Schrecken eingejagt! Wieso hast du da am Boden gelegen?“ „Sasha, wir sollten nicht zu viel …“, beginnt Armin. Die Tür wird erneut aufgerissen. Connie und Hanji stürzen rein. „Was hat der Arzt gesagt?“ Nach kurzer Zeit sind fast alle da; Eren, Mikasa, Hanji, Sasha, Jean, Connie, Krista und Erwin. Doch ich kann ihnen nicht folgen. Schließlich fallen mir die Augen zu.
 

~Timeskip~
 

Als ich das nächste Mal meine Augen öffne, ist es später Abend. Mikasa sitzt neben meinem Bett und hat noch nichts gemerkt. Mein Fenster ist angelehnt und Fuko sitzt auf der Fensterbank. Ich bin immer noch recht schwach, kann mich aber bewegen. Mikasa wird auf mich aufmerksam. „(s/n) … dir geht es gut!“ Sie fällt mir um den Hals. Es ist das erste Mal, dass Mikasa Emotionen zeigt. „W-was ist passiert?“ „Du lagst zwei Tage im Koma.“ Sie drückt mich nur noch fester. „Wir dachten schon, du verlässt uns.“ „Als ob ich euch verlassen würde“, meine ich lachend. Mikasa lacht ebenfalls, dennoch spüre ich Tränen auf meiner Wange. „Du musst doch nicht weinen, Mikasa.“ Ich streiche ihr über den Rücken. „Mach das bitte nie wieder, hast du verstanden?“ „Keine Sorge. Ich habe nicht vor, euch zu verlassen.“ Sie löst sich von mir und wischt sich schnell die Tränen weg. „Wir waren alle schockiert, als du nach dem Arztbesuch plötzlich nicht mehr ansprechbar warst“, erzählt sie. „Welcher Arztbesuch?“ Mikasa lacht. „Erinnerst du dich nicht mehr?“ „Das letzte an das ich mich erinnern kann ist … der Abend mit Fuko.“ Die Eule schaut auf und flattert mir auf den Kopf. „Das war der Abend, wo Sasha die halb tot in deinem Büro aufgefunden hat.“ „Halb tot?“ Mikasa nickt. „Du warst nicht mehr am atmen und hast nicht reagiert.“ Ich kann Mikasa nicht ins Gesicht sehen. Meine Freunde waren krank vor Sorge, weil ich nicht aufgepasst habe. „Es tut mir Leid.“ „D-du kannst nichts dafür!“ Mir schießen die Tränen in die Augen. „Es tut mir so schrecklich Leid!“ „(s/n), du musst doch nicht weinen. Du hast doch nichts falsch gemacht.“ Sie wischt mir die Tränen weg. „Oder weinst du wegen etwas anderem?“ Sie blickt auf die Eule. „Es heißt, dass neben dir ein Abschiedsbrief gelegen hat. Hat sie ihn dir gebracht?“ Ich bringe ein leichtes Nicken zu Stande. „Fuko gehört einem guten Freund … er ist jetzt tot.“ „Mein Beileid.“ Ich ignoriere Mikasa für einen Moment. „Genauso wie meine zwei Kindheitsfreunde.“ Mikasa schweigt. Meine Tränen tropfen auf meine Bettdecke. „Deswegen warst du so geistesabwesend an dem Abend … tut mir Leid. Es ist immer schlimm, wenn man Freunde verliert.“ „Es ist noch schlimmer, wenn sie einen aufgezogen haben und … man ein einziges Versprechen nicht einhalten konnte.“ Mikasa schiebt ihren Stuhl zurück. „Tut mir Leid, (s/n).“ Sie steht auf und geht zur Tür. Dort angekommen salutiert sie. Ihre Augen spiegeln Trauer wieder. „Ich werde jetzt in mein Zimmer gehen, Squad Leader.“ Sie verlässt sofort mein Zimmer. „Bitte … verlass mich nicht … Lass mich nicht allein, Mikasa …“ Doch sie vernimmt meine stillen Rufe nicht mehr. Auch Fuko erhebt sich und fliegt zum Fenster hinaus. Mir bleibt nichts anderes übrig, als meine Beine als Kissen zu nutzen. Kurz darauf wird meine Tür aufgestoßen. „(s/n)!“ Ich erblicke Erwin, welcher atemlos im Türrahmen steht. „E-Erwin.“ Er entdeckt meine Tränen. Sofort schließt er die Tür. „Wieso weinst du?“ „Die Frage könnte ich dir auch stellen“, schluchze ich. „Du lebst. Ist das nicht Grund genug?“ Erwin setzt sich an mein Bettende. „Wieso weinst du?“ Der Tränenfluss nimmt wieder zu. „Yui … Sato … Yamato sie … sie sind tot.“ Ich falle Erwin um den Hals. Er drückt mich fest an sich, streicht mir über den Rücken und flüstert beruhigende Worte. Irgendwann schlafe ich schließlich ein.
 

Eren und Armin erwarten mich am nächsten Tag in meinem Zimmer. „(s/n)!“ Ich gucke gespannt nach oben. Da Erwin mir Bettruhe für die nächsten paar Tage verschrieben hat, war ich gerade am lesen. „Hey, ihr zwei. Kommt ruhig rein!“ Ich lege mein Buch beiseite. „Wir wollen direkt zu Sache kommen“, meint Eren. Die beiden setzen sich neben mein Bett. „Was gibt es denn?“, frage ich, obwohl ich es mir denken kann. „Ich habe diese Krankheit genauer unter die Lupe genommen. Tropicalis Amnesia trifft nur Bewohner oder ehemaligen Bewohner des Untergrundes im Alter von ca. 4 bis 20 Jahren. Also?“, fachsimpelt Armin. „Ihr möchtet also meine Vergangenheit wissen …“ Ich blicke aus dem Fenster. Die beiden gucken mich erwartungsvoll an. „Man kann euch das nicht mehr ausreden, oder?“ Keine Reaktion und ich seufze. „Ich wurde im Untergrund geboren. Meine Eltern wollten mit mir nach oben flüchten, aber dazu kam es nie … Als ich ein Jahr alt war wurden sie vor meinen Augen ermordet. Von Ärzten.“ „Deswegen deine panische Angst vor Ärzten“, bemerkt Eren. Armin zischt ihn an. „Yui, Sato und Yamato sind mit mir aufgewachsen. Während Yui und Sato mich groß gezogen haben, hat Yamatos Familie uns unterstützt. Yamato war der ältere Mann, den ihr getroffen habt … Y-Yui und Sato … ihnen gehörten die Gräber, an denen ihr mich gefunden habt. Akito, der Mann am Ende, war schon immer ein Ekel. Er hat stets versucht mir das Leben zur Hölle zu machen und hat mich auch verletzt.“ „Wie hast du es dann hier hoch geschafft?“, hakt Eren nach. „Mit vier Jahren lag ich Tropicalis Amnesia schon einmal zum Opfer. Ich kann mich nicht mehr an viel erinnern, ich weiß nur, dass er kam. Er hat mich gerettet, als ich schon einmal im sterben lag. Danach hat er mich weiter aufgezogen, meine Prüfungen abgenommen und zu dem Rang ernannt, den ich heute trage.“ „Wer?“, fragt Eren gespannt. Armin stöhnt auf. „Eren, wer kümmert sich hier um die Ränge? Wohl kaum Shadis oder Levi.“ Eren wendet langsam seinen Kopf zu seinem Freund. Man kann ihm förmlich den Denkablauf ansehen. „Doch nicht etwa Commander Erwin!“ Ich seufze. Mein Geheimnis ist jetzt enthüllt. Eigentlich wollte ich es niemanden sagen, aber ich bin es selber Schuld. Vielleicht ist auch besser, wenn es jeder weiß. Dann dürfte diese ekelhaften Pärchen Gerüchte verschwinden. Aber dann heißt es, dass ich meinen Rang habe, weil Erwin mein Ziehvater ist. Ich seufze erneut. „(s/n)?“ „Ja?“ „Danke, dass du uns dass erzählt hast“, meint Armin. Eren stimmt ihm zu. „Es ist bewundernswert, dass du trotz solch einer schlimmen Kindheit noch so lächeln kannst“, ergänzt er. „Das Leben geht weiter. Man muss viel Mut aufbringen, um den großen Schritt zu meistern … Aber es geht“, meine ich. „Das hast du jetzt oft genug bewiesen“, lacht Eren. Armin und ich lachen ebenfalls. „Danke, ihr zwei“, sage ich nach einer Weile. „Wieso?“, fragt Eren und legt seinen Kopf leicht schief. „Das ihr einfach hier seid und mit mir redet. Ich habe das die letzten Tage wirklich vermisst.“ „Na ja, du hast zwischenzeitig mit uns geredet“, beginnt Armin. Mein Gesicht fängt an zu glühen. „Nein! Das kann nur Unsinn gewesen sein! Ich hatte absolut keinen klaren Verstand.“ Armin und Eren lachen. „Keine Sorge, das war nur ein Scherz“, klärt Eren mich auf. Ich greife mit meinem linken Arm nach hinten und nehme mein Kissen. Danach haue ich den beiden leicht auf den Kopf. „So geht man nicht mit seinen Vorgesetzten um!“ Das bringt die beiden nur noch mehr zum lachen. Plötzlich wird die Tür aufgestoßen und Mikasa steht im Türrahmen. „Was macht ihr hier?“ Ihr Gesicht ist wieder völlig emotionslos. „Wir hatten uns nur mit (s/n) unterhalten“, rechtfertigt Eren sich, „Gibt es denn irgendwas?“ „Es wurden Titanen bei Shiganshina gesichtet. Wir sollen sie für Hanji fangen.“ Sofort springen die beiden Jungs auf. „Dann los!“ Eren stürzt aus meinem Zimmer. Mikasa rennt ihm nach. „Viel Glück!“, rufe ich ihnen noch nach. „(s/n), du bleibst hier!“, meint Armin. Ich gucke ihn böse an. Er hat mich also durchschaut. „Aber …“ „(s/n)! Du hast Tropicalis Amnesia knapp überlebt und willst dich schon wieder in den Tod werfen. Außerdem kannst du mit einem Arm kein 3DMG lenken! Wenn es sein muss, kette ich dich ans Bett.“ Ich seufze. Man kann Hanjis aufgeregten Jubelschreie aus dem Hof hören. „Wir schaffen es auch ohne dich, (s/n).“ „Lauf schon, Armin. Die anderen warten auf dich. Ich komme nicht nach, vertrau mir.“ Er nickt. „Viel Glück!“ „Danke!“ Er rennt los. Kurz darauf hört man Connie rufen: „Da bist du ja endlich, Armin! Wo warst du so lange?“ „I-ich musste noch etwas klären.“ Die Pferdehufe entfernen sich schnell.
 

Am nächsten Morgen werde ich von Vogelgezwitscher geweckt. Gestern sind alle sehr spät zurück gekommen. Hanji hat mir erzählt, dass sie erfolgreich waren. Sie hat bestimmt die ganze Nacht Experimente an den Titanen durchgeführt. Ich bin wirklich gespannt, wie Hanji die beiden diesmal nennt. Mein Blick wandert neben mein Bett und ich zucke zusammen. Der Corporal sitzt dort. Seine Augen sind geschlossen, ob er schläft? Wenn er so da sitzt und schläft sieht er schon ganz süß aus. Warum muss er mir gegenüber nur so aggressiv sein? Ich habe ihm doch nichts getan. Es vergehen ein paar Minuten, in denen ich den Corporal beobachte. Langsam schlagen seine Augen auf. Mist! Was soll ich nur machen? Was, wenn er mich jetzt angreift? „M-m-morgen, Corporal“, stottere ich.

Levis POV

„M-m-morgen, Corporal“, stottert (y/n). Ich gucke sie an. Hoffentlich denkt sie nichts falsches, nur weil ich eingeschlafen bin. „Wie lange bist du schon wach?“ „I-ich bin auch gerade erst wach geworden.“ „Tch.“ Ich atme innerlich auf. Zum Glück. Sie sieht so verängstigt aus, kein Wunder. „Ich wollte eigentlich nur eine Sache.“ (y/n) blinzelt einmal und bleibt still. „Entschuldigung.“ (y/n) (e/c) Augen werden groß. Dann erscheint ihr Lächeln. Ihr wunderschönes Lächeln, was sie mir die letzten Tage bewusst nicht gezeigt hat. Mein Gesicht wird leicht rot. „In Ordnung … Levi.“ Wie ich doch den Klang ihrer ruhigen Stimme vermisst habe. „Aber wieso warst du so? Was habe ich dir getan?“ „Nichts.“ Sie guckt mich irritiert an und legt ihren Kopf schief. „Ich hatte mir nur Sorgen gemacht.“ Ihre Augen weiten sich für einen Moment, ihre Wangen färben sich leicht rot und ihr breites Lächeln wird zu einem sanften. „Also hast du doch Gefühle“, murmelt (y/n). „Tch.“ Sie läuft ganz rot an und wedelt wild mit ihrer linken Hand. „Das wollte ich nicht laut sagen!“ Ich lache innerlich. Sie ist so süß. „Tch. Anderes Thema.“ Augenblicklich ist (y/n) wieder ruhig. „Was hast du dir für eine Krankheit eingefangen?“ Ihre Mundwinkel zucken leicht nach unten. „Tropicalis Amnesia.“ „Tropicalis Amnesia? Kommt mir bekannt vor“, überlege ich. „Eine Krankheit, die nur Leute im Alter zwischen 4 und 20 befällt“, beginnt sie. „Dann hätte dich keiner besuchen dürfen.“ „Nur Bewohner oder ehemalige Bewohner des Untergrundes können sich anstecken“, fügt sie hinzu. „Ehemalige Bewohner des Untergrundes?“, wiederhole ich fragend. Wenn (y/n) sich damit angesteckt hat … Ich brauche ein paar Sekunden, um es zu verstehen. „Du kommst aus dem Untergrund?“ Sie nickt leicht. Ich kann sie verstehen. Ehemalige werden immer beäugt. Immerhin sind wir böse und unhöflich, zumindest heißt es das. „W-wenn du jetzt …“, stottert (y/n). Doch ich unterbreche sie. „Ich weiß, wie du dich fühlen musst.“ Ihr Kopf schießt hoch und sie blickt mich fragend an. „Tch. Ich bin ebenfalls von unten.“ Bevor wir uns weiter unterhalten können, wird (y/n) Zimmertür langsam geöffnet. „Sie schläft sicher noch“, zischt Connie. „Ich will nur gucken …“ Sashas Kopf erscheint im Zimmer. Sie braucht einen Moment, um mich zu registrieren. „Corporal!“ Sofort salutiert Sasha. „Tch. Was gibt es, Braus?“ „Ich wollte nur gucken, ob Squad Leader (l/n) uns zum Frühstück begleitet, Sir!“ „Erwin hat mir für heute noch Bettruhe verordnet, auch wenn ich mein Bett nicht mehr sehen kann. Tut mir Leid, Sasha.“ Sasha lässt ihre Schultern leicht sacken. „Oh, das ist schade. Dann komme ich …“ Ich räuspere mich. Sofort steht Sasha wieder gerade. „Verzeihen Sie, Corporal.“ „Tch. Ich wollte etwas sagen.“ Nun steckt auch Connie seinen Kopf rein. „Wenn ich Squad Leader (l/n) den Befehl gebe, uns zum Frühstück zu begleiten, dann muss Sie diesem Gefolge leisten.“ Alle drei starren mich erschrocken an. „D-das würden Sie machen, Corporal?“, fragt (y/n). „Tch. Ich habe ihn dir so eben erteilt.“ Auf den Gesichtern der drei erscheint ein breites Lächeln. (y/n) Lächeln spiegelt nicht nur die Freude, sondern auch die Dankbarkeit. Schon im nächsten Moment ist sie in ihrem Bad verschwunden. „Corporal, warum waren sie hier?“, fragt Connie. „Tch. Ich musste etwas mit (y/n) besprechen.“ „Geht es Ihnen gut, Corporal?“ Connie und Sasha starren mich schockiert an. Was habe ich denn gesagt? „Tch. Wieso?“ „S-sie haben gerade Squad Leader (l/n) bei ihrem Vornamen genannt.“ Mist, habe ich das wirklich? „Ihr müsst euch verhört haben“, knurre ich. Zum Glück kommt in dem Moment (y/n) wieder aus dem und rettet mich aus der Situation. „Wir können gehen.“ (y/n), Connie und Sasha gehen wenige Schritte vor mir und unterhalten sich angeregt. Sie lässt sich nichts mehr von ihrer Krankheit anmerken, aber man kann sehen, dass sie noch nicht fit ist. Erwin hat ihr die Bettruhe nicht umsonst verordnet, aber man braucht auch frische Luft, um wieder gesund zu werden. Wir kommen am Essenssaal an. Dieser ist noch recht leer. „Corporal, möchten Sie mit uns an einen Tisch?“, fragt Sasha. „Tch. Sehe ich so aus?“ „Entschuldigung, ich wollte nur fragen.“ Während des Frühstücks beobachte ich (y/n) die ganze Zeit. Irgendwann lehnt sich Sasha zu ihr rüber und flüstert ihr etwas ins Ohr. Darauf wird (y/n) rot und wendet ihren Kopf augenblicklich zu mir. Ich schaue natürlich schnell weg, aber sie hat mir dennoch gesehen. Sasha und Connie beginnen zu kichern und (y/n) guckt die beiden entsetzt an. Als die drei ihr Frühstück beenden, betritt Erwin den Saal. Er guckt (y/n) erschrocken an. Ich stehe auf und gehe zu ihm. „Erwin“, räuspere ich mich. „Sofort, ich muss vorher etwas klären.“ „Tch. Ich habe es ihr erlaubt.“ Er wendet seinen Kopf zu mir. „Du?“ Connie, Sasha und (y/n) stoßen zu uns und salutieren. „Guten Morgen, Commander.“ „Morgen. (l/n), wieso führen sie nicht meine Befehle durch?“ „Das ist unsere Schuld, Commander!“, melden sich Connie und Sasha sofort. „Wir wollten Squad Leader (l/n) die Möglichkeit geben, mit uns zu frühstücken. Sie hat uns auf ihre Befehle hingewiesen. Dann hat der Corporal ihr jedoch den Befehl gegeben, mit uns zu frühstücken“, erklärt Connie. „Seine Befehle stehen über meinen?“, hakt Erwin nach. „Nein, Sir!“ „Ich wollte mich auch wieder zurück begeben, Commander“, sagt (y/n). Erwin seufzt. „Ich habe dich jetzt einfach nicht gesehen, (y/n).“ „Danke, Erwin!“ Schnell verschwinden die drei. Als ich ihnen nach will, hält Erwin mich fest. „Was ist passiert?“ „Tch. Was soll passiert sein?“ Erwin lächelt leicht. „Verstehe. Ihr habt euch also ausgesprochen?“ „Ich weiß nicht, wovon du redest.“, murre ich. „Wenn du meinst. Stell bitte mit Hanji eine Truppe zusammen, wir gehen auf eine Expedition.“ „Wann?“ „In drei Tagen.“ (y/n) ist bis dahin sicher noch nicht fit, ich will aber ungern ohne sie raus. Sie ist ein guter Stratege und Kämpfer, aber es nun mal so. „Tch. Mach ich. Wohin geht die Expedition?“ „Nach unten. Wir nehmen (y/n) mit.“ „Wie bitte?“ Im Saal ist es auf einmal ganz still und wir werden angestarrt. Erwin will (y/n) mit nach unten nehmen, obwohl sie gerade Tropicalis Amnesia überlebt hat. „Bist du bescheuert?“, knurre ich, „Vergiss es!“ Mit diesen Worten verlasse ich den Saal und knalle die Tür hinter mir zu.
 

Mittags setzen Shitty Glasses und ich uns zusammen. „Wen willst du mitnehmen?“, frage ich. „Wenn wir nach unten gehen, sollten wir nicht viele sein. Kommt Erwin mit?“ „Tch. Klang so.“ „Dann sind wir zu dritt … Armin, Eren … Was machen wir eigentlich da unten?“ Ich zucke mit den Schultern. Wenn ich das wüsste … „Sollen wir ihn fragen? Sonst können wir die Planung nicht machen.“ „Tch. Das kannst du gerne. Nimm aber nicht seinen Vorschlag an.“ „Erwin hat dir seinen Vorschlag genannt? Wieso sitzen wir dann …“ Ich unterbreche sie. „Weil er (y/n) mit nehmen will“, knurre ich, „Wenn wir sie mitnehmen, stirbt sie.“ Hanji blickt mich fragend an. „Wieso das?“ „Sie hat sich mit Tropicalis Amnesia angesteckt gehabt.“ „Woher weißt du das? Ist das nicht die tödliche Krankheit von unten?“ Ich verschränke meine Arme. Mit einem Mal springt Hanji auf. „Ich muss (s/n) sofort untersuchen! Wann trifft man schon mal jemanden, der eine tödliche Krankheit überlebt.“ „Oi, Shitty Glasses! Wir sind noch nicht fertig.“ „Levi, wir sollten mit ihr reden. Vielleicht gibt es unten etwas wertvolles“, schlägt sie vor. Etwas wertvolles? Was sollen wir wertvolles unten finden? Ich glaube, dass wir etwas anderes unten erledigen sollen. Etwas, worum sich die Military Police kümmern sollte. Doch bevor ich Hanji aufhalten kann, stürzt sie zur Tür. „Hanji!“ Sie bremst an der Tür. „Was? Du hast keine Ahnung und willst Erwin nicht fragen. (s/n) könnte uns vielleicht wichtige Informationen geben!“ Gemeinsam gehen wir zu (y/n) Zimmer, aber sie ist nicht da. „Lass uns zu Erwin gehen, Levi!“ Bevor ich Hanji antworten kann packt sie mich von hinten und zerrt mich wenige Meter. „Tch. Ich kann alleine laufen!“ Ich reiße mich los und gehe ihr nach. Bei Erwins Büro klopft Hanji an und wir betreten sein Büro. „Erwin, ich will direkt auf den Punkt kommen!“, beginnt sie. Er steht vor dem Fenster und dreht seinen Kopf zu uns. „Was ist los? Habt ihr Streitigkeiten, was die Zusammensetzung betrifft?“ Ich schließe die Tür und setze mich neben Hanji auf den zweiten Stuhl. „Nicht ganz. Was ist der Zweck? Müssen wir jemanden töten?“ Erwin schüttelt den Kopf. „Wir müssen etwas sicher stellen. Herr Jäger hat wohl im Untergrund ein paar Freunde gehabt, die seine Forschungen unterstützten. Es heißt, dass sich unten welche befinden.“ „Tch, und wieso muss (y/n) mit?“, knurre ich. „Sie ist die einzige, die über den Aufenthaltsort Bescheid weiß.“ „Wie kommst du darauf?“ „Ihre Eltern standen mit Jäger in Verbindung. Hast du ein Problem, dass sie mitkommt?“ Erwin blickt mich fordernd an. „Ob ich ein Problem damit habe? Auf jeden Fall! Sie hat Tropicalis Amnesia gerade überlebt und du willst sie wieder nach unten schicken? Denkst du wirklich, dass sie ein weiteres Mal überlebt?“ „Levi, auf dem Schlachtfeld ist sie auch in Lebensgefahr. Jeder ist in Lebensgefahr. Willst du deswegen nicht mehr nach draußen?“ „Da draußen wissen wir, wie wir uns verteidigen können. Kannst du das von der Krankheit auch sagen? Du warst doch auch froh, dass sie noch lebt.“ „Jeder muss irgendwann sterben. Es ist ein natürlicher Prozess des Lebens.“ „Dann könnte ich dich jetzt auch einfach töten“, knurre ich. Die Wut in mir steigt immer weiter auf. Wie kann Erwin nur so denken? Wieso sagt er solche Dinge über (y/n)? Die beiden stehen sich doch so nah. Erwin seufzt. „Warum ist dir ihr Leben so wichtig?“ Ich stehe auf und haue meine Hände auf den Tisch. Danach hole ich tief Luft. Was ich zu spät mitbekomme, ist das Öffnen der Tür. „Weil ich sie liebe, verdammt!“, brülle ich ihn an. „Levi! Wirklich?“, meint Hanji freudig. Jetzt wende ich meinen Kopf zur Tür. (y/n) steht da. Ihre Augen wirken leicht wässrig. „T-t-tut mir Leid. I-ich wollte nicht stören! Ich … äh … ich komme später nochmal vorbei.“ Sofort rennt sie weg. Die Tür schließt sie nicht. Ich blicke ihr ungläubig nach. Wieso stand sie den Tränen nah? Ich habe doch nichts falsches gesagt. Plötzlich fällt mir Hanji kreischend um den Hals. „Du hast doch Gefühle! Gefühle für sie!“ Ich drücke Hanji von mir weg. (y/n) hat meinen letzten Satz und Hanji Reaktion mitbekommen. Die hat sie falsch verstanden. Verdammt! Wieso hätte sie nicht früher kommen können? Wieso musste ich so ausrasten und meine Gefühle ausplaudern? Aber wenn sie verletzt aussah, dann muss sie doch auch etwas empfinden. Ich stampfe weg. Wo kann sie nur stecken? Als erstes gehe ich zu ihrem Zimmer, es ist leer. Also versuche ich es in (y/n) Büro.
 

Ich klopfe an. „Herein“, ertönt ihre Stimme. Langsam öffne ich die Tür. Sie wendet ihren Kopf nicht zur Tür. „(y/n).“ Bei dem Klang meiner Stimme zuckt sie zusammen und dreht sich doch um. „Was ist, Levi?“ „Ich wollte dir etwas sagen.“ Sie lässt mich nicht ausreden. „Du meinst die Sache in Erwins Büro? Keine Sorge! Ich habe nichts gesehen oder gehört. Ich war nie da.“ Sie setzt ein falsches Lächeln auf. Ich kann ihre falschen von ihren richtigen mittlerweile unterscheiden. „Das ist nicht …“ Das Klopfen an ihrer Tür unterbricht mich. „Herein.“ Armin kommt rein. „Störe ich gerade?“ „Nein, du störst nicht. Was ist los?“ „Eren hat ein kleines Problemchen …“ (y/n) steht auf. „Entschuldige mich bitte, Levi. Schließt bitte die Tür, wenn du gehst.“ Ohne ein weiteres Wort geht sie mit Armin weg. Mein Blick wandert auf ihren Schreibtisch, auf dem ein aufgeschlagenes Buch liegt. Obwohl ich ein schlechtes Gewissen habe, werfe ich ein Blick hinein.

Mein POV

Ich betrete Erwins Büro ohne anzuklopfen. Wenn ich so darüber nachdenke, war es dumm. Wieso habe ich dieses eine Mal nicht angeklopft? „Weil ich sie liebe, verdammt!“, brülle Levi. Hanjis Augen beginnen zu glitzern. Auf Erwins Gesicht ist ein leichtes Lächeln. „Levi! Wirklich?“, meint Hanji freudig. Hat Levi etwa gerade seine Liebe gestanden? Ein Teil von mir bricht innerlich zusammen und ich merke, dass mir die Tränen in die Augen treten. Schließlich dreht Levi seinen Kopf zu mir. Sein Gesicht ist glühend rot. Erwins Lächeln ist direkt verschwunden. „T-t-tut mir Leid. I-ich wollte nicht stören! Ich … äh … ich komme später nochmal vorbei“, stottere ich. Direkt darauf renne ich weg. Wieso war ich so blind? Ich hätte es mir denken können! Levi liebt jemanden. Nicht irgendwen, sondern vermutlich Hanji. Meine Hoffnungen waren natürlich nur Träume, was sonst? Ich bremse bei meinem Büro ab. Wieso falle ich eigentlich immer wieder auf ihn rein? Wieso kann ich Levi einfach nicht aus meinem Kopf bekommen? Ich seufze und betrete mein Büro. Er ist einfach zu süß. Er ist stark, nein, er ist unbesiegbar! Ich setze mich an meinen Schreibtisch und hole mein Tagebuch hervor. Eigentlich schreibe ich die Expeditionen in dieses Buch, aber hin und wieder schreibe ich auch einfach nur meine Gedanken nieder. Während ich meinen heutigen Eintrag anfange, tropfen ein paar Tränen auf das Papier.
 

Tag XX, Monat XX, Jahr 8XX

Momentan scheint das Schicksal mit mir zu spielen. Zuerst sterben Yui, Sato und Yamato. Zusätzlich stecke ich mich Tropicalis Amnesia an und entkomme knapp dem Tod. Und dann das … Wieso? Wieso habe ich nicht angeklopft, bevor ich in Erwins Büro bin? Dann wäre ich jetzt nicht am Boden zerstört. Levi … er hat seine Liebe gestanden. Seine Liebe zu Hanji … Ich sollte mich für die beiden freuen. Sie sollen glücklich sein. Ich sollte meine Gedanken an etwas anderes verschwenden, aber ich kann nicht! Es tut einfach so weh ...


 

Es klopft an meiner Tür. Schnell wische ich mir die Tränen weg. „Herein.“ Ich drehe mich nicht um, bereue es aber schon im nächsten Moment. „(y/n).“ Bei dem Klang von Levis Stimme zuckt ich zusammen und dreht mich um. „Was ist, Levi?“ „Ich wollte dir etwas sagen.“ Wahrscheinlich die Sache in Erwins Büro. Ich soll niemanden etwas sagen, verständlich. „Du meinst die Sache in Erwins Büro? Keine Sorge! Ich habe nichts gesehen oder gehört. Ich war nie da.“ Ich setze ein falsches Lächeln auf. Hoffentlich merkt er es nicht. Ich möchte nicht sein Mitgefühl, wenn er eine Freundin hat. Das könnte nur Stress geben. „Das ist nicht …“ Das Klopfen an ihrer Tür unterbricht Levi. „Herein.“ Armin kommt rein. „Störe ich gerade?“ „Nein, du störst nicht. Was ist los?“ „Eren hat ein kleines Problemchen …“ Ich stehe auf. Armin rettet mich gerade aus der peinlichen Situation. „Entschuldige mich bitte, Levi. Schließt bitte die Tür, wenn du gehst.“ Ohne ein weiteres Wort gehe ich mit Armin weg. Als wir ein paar Schritte gegangen sind, spricht Armin. „W-wollte er dir weh tun?“ „Nein, Levi und ich haben uns wieder vertragen.“ Armin atmet erleichtert auf. „Wir hatten schon Sorge.“ Ich muss kurz kichern. Armin macht sich immer Sorgen um jeden. „Was ist eigentlich Erens Problem?“, wechsle ich das Thema. „Jean.“ Ich seufze. Natürlich, was sonst. Wenn Eren oder Jean ein Problem haben, ist es immer der andere. „Connie und Sasha sind bei den beiden.“ „Okay.“ Wir gehen etwas schneller und kommen im Gemeinschaftsraum an. „Warte“, murmle ich zu ihm. Die beiden Streithähne kann man bis vor die Tür hören. Ich atme tief durch und knalle die Tür auf. „Jäger! Kirschstein! Was ist hier los?“, brülle ich. Jeder im Raum zuckt zusammen und salutiert augenblicklich bei meinem Anblick. Auch wenn meine Squad und ich ein freundschaftliches Verhältnis haben und den ein oder anderen Scherz machen, so respektieren sie auch meinen Rang. „Squad Leader, (l/n)“, beginnt Eren. Doch Jean funkt direkt dazwischen. „Glaub ihm kein Wort, (y/n)!“ „Ruhe! Jeder von euch wird jetzt einzeln in mein Büro kommen.“ „Wen meinen sie mit allen, Squad Leader?“, fragt Sasha. „Armin, Connie, Sasha, Jean und Eren. Ich warte in meinem Büro auf euch.“ Ich drehe mich um und gehe wieder zu meinem Büro. Die fünf folgen mir still. An meinem Büro angekommen steht die Tür offen. Ich seufze. Wieso kann Levi nicht einfach die Tür schließen? Doch als ich in mein Büro sehe werde ich direkt blass. Er steht noch immer da und hat er mein Tagebuch in seiner Hand. „C-Corporal!“ Sofort klappt er mein Buch zu. „Wieso haben Sie das getan?“ Hat er etwa alles gelesen? „Tch. Ich habe nur einen Blick rein geworfen. Sind ein paar schöne Skizzen drin.“ Entsetzt starre ich ihn an und gehe auf ihn zu. „Ich gehe doch auch nicht einfach an …“ Mitten im Satz bleibt mir die Luft weg. Ich stürze zu Boden, werde aber aufgefangen. Mein Buch fällt zu Boden und ich jeder redet auf mich ein, bevor ich in die Dunkelheit falle.
 

~Timeskip~
 

Es ist mitten in der Nacht, als ich wieder aufwache. Meine Augen brauchen einen Moment, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Ich setze mich auf. „(s/n)?“, flüstert jemand. „Ja.“ Eine Kerze wird angezündet. „Armin? Wieso bist du noch nicht im Bett?“ Er legt seinen Zeigefinger auf seine Lippen. „Was ist passiert?“, frage ich leise. „Du bist plötzlich umgefallen und hast keine Luft mehr bekommen. Ist alles in Ordnung?“ „Eigentlich schon.“ Wenn das der Fall ist, dann hatte ich einen Rückfall. Ich sollte die Sachen lieber erst langsam angehen. „Erwin hat die Liste für die nächste Expedition aufgehangen. Dein Name steht auch dabei.“ „Wohin geht es denn?“, frage ich. Armin zögert. „Ich finde, dass du nicht mit kommen solltest“, murmelt er. „Was meinst du, Armin? Wo geht es hin?“ Er zeigt mit seiner Hand nach unten. Ich brauche ein paar Sekunden, um es zu verstehen. „Wie bitte?“, zische ich. Armin hält direkt seinen Finger vor seinen Mund. „Wir gehen in mein Büro. Dort können wir ungestört reden.“ Er nickt und löscht die Kerze. Danach schleichen wir auf Zehenspitzen aus meinem Zimmer in mein Büro. „Wir gehen in den Untergrund und ich soll mit?“ Armin nickt. „Wessen Idee war das bitte?“ „I-ich weiß es nicht. Aber findest du es nicht seltsam?“ „Seltsam? Was meinst du Armin?“ „Nun ja. Erwin weiß, dass du eigentlich nicht nach unten kannst. Dennoch hat er deinen Namen auf der Liste gelassen. Gibt es vielleicht unten etwas, wovon nur du weißt?“ Armin hat Recht. Das wäre die einzige Möglichkeit, aber was soll das nur sein? Ich seufze. „T-tut mir Leid.“ „Wieso das denn? Du hast doch nichts getan.“ „(s/n). Ich hätte da eine andere Frage.“ Ich blicke Armin gespannt an. „Ich habe nicht darin gelesen, aber was ist das für ein Buch?“ Er hält mir mein Tagebuch hin. „Levi hat darin gelesen, bevor wir gekommen sind, oder?“ „Du hast nicht darin gelesen?“, frage ich. Er nickt und ich nehme mein Buch entgegen. „Es sind eigentlich nur Aufzeichnungen von Expeditionen und Missionen.“ „Ach so. Aber warum hast du dich dann so aufgeregt, dass er darin gelesen hat?“ Ich seufze. „Ich sagte doch eigentlich. Hin und wieder habe ich auch etwas anderes rein … Bevor wir heute zu Jean und Eren gegangen sind, habe ich etwas reingeschrieben gehabt. Ich hatte vergessen, das Buch wieder weg zu räumen.“ „Was hattest du denn rein geschrieben?“ Tränen schießen mir in die Augen. Ich gucke zum Fenster raus. „N-nichts wichtiges. Es ist nur … Ach, nichts.“ Armin schaut mich besorgt an. Die ersten Tränen laufen meine Wangen herunter. „Es ist nur so viel im Moment … Meine Freunde sind tot … Und dann die Sache.“ „(s/n)“, murmelt Armin. Seine Stimme klingt mitfühlend und treibt die Tränen nur noch schneller aus meinen Augen. „Wieso hast du nie gesagt, wie es dir geht? Wir sind doch auch für dich da.“ Ich kann ihm nicht ins Gesicht sehen. „Wie sieht das denn aus, wenn ich zu euch komme, um mich auszuheulen? Ich muss doch das Bild von Stärke erhalten.“ „Wir wissen doch, dass du stark bist! Du musst niemanden etwas beweisen.“ Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter. „Danke, Armin.“ Er hebt meinen Kopf an und wischt meine Tränen weg. „Du solltest aufhören zu weinen. Tränen stehen dir nicht, (s/n).“ Plötzlich setzt mein Herz für einen Moment aus. Armins Wangen sind leicht gerötet und sein Gesicht ist meinem sehr nah. „Das mag vielleicht jetzt der falsche Moment sein, aber …“ Anstatt seinen Satz zu beenden, legt er seine Lippen sanft auf meine. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen. Armin küsst mich. Was passiert gerade? Wie-wieso tut er das? Er löst sich. „T-tut mir Leid. Es war wahrscheinlich unangebracht, dich so zu überfallen.“ „N-nein. Es war nur unerwartet.“ Ich blicke tief in seine Augen. Sie spiegeln das wieder, was ich in Levis Augen nie finde. Liebe. Aber wieso kann ich Armins Liebe nicht erwidern? Levi hat doch jemanden, also brauche ich meine Hoffnungen nicht mehr zu erhalten. Ich sollte ihn vergessen, egal wie weh es tut. Armin stottert noch immer vor sich hin. Ich lehne mich leicht nach vorne und küsse ihn sanft auf die Wange. Er läuft rot an und ist augenblicklich still. „Du bist süß, Armin“, kicher ich. Ungläubig reibt er seine Wange. „F-findest du?“ Ich nicke. „Danke nochmal.“ „Kein Ding.“ Wir stehen auf. „Am besten gehen wir jetzt ins Bett. Nachher denken alle etwas falsches“, schlage ich vor. Armin nickt. Draußen trennen sich unsere Wege. „Gute Nacht, (s/n).“ „Gute Nacht, Armin.“
 

~Timeskip~
 

Am nächsten Morgen wache ich schon früh auf. Deswegen hüpfe ich kurz unter die Dusche und lass mir die Ereignisse von gestern nochmal durch den Kopf gehen. Bei dem Gedanken an den Kuss gehe ich meine Lippen unbewusst entlang. Dieser Moment war unheimlich und schön zu gleich. Ich lächle leicht. Seltsam. Hatte ich letztendlich doch nichts für Levi übrig, sondern galten meine Gefühle von Anfang an Armin? Nein, dass kann nicht sein. Dann hätte Levis Geständnis nicht so geschmerzt. Aber wieso gefällt mir der Gedanke, dass er mein Freund sein könnte, so gut? Ich seufze. Warum muss das so verwirrend sein? Da muss doch mehr dahinter stecken. Ein Klopfen reißt mich aus den Gedanken. „Ja?“ „Kann ich rein kommen?“ Levi! Was er wohl möchte. „Ich bin gerade unter der Dusche, du kannst aber schon rein kommen!“ Meine Zimmertür wird geöffnet und ich höre, wie seine Schritte sich in Richtung Bett gehen. Ich drehe das Wasser aus und trockne mich ab. Danach ziehe ich schnell meine Klamotten an und verlasse das Badezimmer. „Was gibt es, Levi?“ „Also kannst du wieder normal hören?“ „Besser, aber noch nicht wieder normal.“ „Die Sache mit dem Buch tut mir Leid.“ Ich stutze. Hat Levi sich gerade entschuldigt? „H-hast du viel darin gelesen?“ „Ich habe nur die erste Seite gelesen. War langweilig.“ Ich atme innerlich auf. „Bist du nur deswegen hier?“ „Ich wollte dich auf gestern ansprechen.“ „Ich habe doch bereits gesagt, dass …“ „Tch. Darum geht es nicht“, unterbricht er mich grob. „Worum dann? Willst du etwa, dass ich es jedem erzähle? Soll jeder wissen, dass du Hanji ein Liebesgeständnis gemacht hast?“ Tränen schießen mir in die Augen. Wieso muss ich eigentlich in letzter Zeit so oft heulen? Levi ist sprachlos und ich nutze den Moment, um mein Zimmer zu verlassen.

Levis Pov

(y/n) stürzt aus ihrem Zimmer. Sie denkt wirklich, dass ich Hanji liebe. Das ist ein dummes Missverständnis! Ich liebe Shitty Glasses doch nicht! „L-Levi?“ Armin steht in der Tür. „Wo ist (s/n)?“ Ich zucke mit den Schultern. „Vermutlich essen gegangen.“ „Und wieso sitzt du in ihrem Zimmer?“ „Tch. Ich habe mich entschuldigt. Aber was interessiert dich das so?“ Sein Gesicht wird rot. „I-ich darf mich doch nach ihr erkundigen. Besonders nach gestern … I-immerhin stecke ich meine Nase nicht in ihre Sachen.“ Er läuft weg. Ich stehe auf. Ist das sein Problem? Das ist doch wohl eine Sache zwischen (y/n) und mir. Aber seit wann zeigt Armin Interesse an ihr? Ich habe doch nicht etwa einen Konkurrenten. Tch, ihr letzter Eintrag in dem Buch zeigt, dass er keine Chance hat. Ich sollte mir keine Gedanken machen, sondern nur das Missverständnis aus der Welt schaffen. Und das dürfte kein Problem sein. Ich gehe ebenfalls zum Essenssaal. (y/n) und Armin sitzen alleine an einem Tisch. Ihre Köpfe hängen nah beieinander. Manchmal frage ich mich wirklich, wieso sie bei den Mahlzeiten nicht an unserem Tisch sitzt. Ich hole mir mein Frühstück ab und setze mich zu Erwin an den Tisch. „Morgen“, murre ich. Erwin nickt. „Hast du es ihr schon gesagt?“, fragt er. „Die Mission? Nein. Wieso willst du sie mitnehmen? Gestern hat doch gezeigt, dass sie noch nicht fit ist“, knurre ich. Hanji kommt von hinten angesprungen. „Morgen, Levi! Morgen, Erwin!“ Sie setzt sich neben mich und ich spüre für einen Moment (y/n) schmerzvollen Blick. „Tch. Wieso bist du nur so energiegeladen, Shitty Glasses?“ „Tut mir Leid, aber ich freue mich schon auf die Mission. Es sind alles Leute, mit denen man sehr viel Spaß haben kann.“ „Wir sind nicht unterwegs, um Spaß zu haben, Hanji“, bemerkt Erwin. Plötzlich stehen Armin und (y/n) neben unserem Tisch. „Commander Erwin“, beginnt (y/n), „Ich hätte ein Anliegen.“ Erwin blickt (y/n) erwartungsvoll an. „Und das wäre?“ „Wir würden gerne einen genaueren Einblick in die morgige Mission erhalten.“ „Gerne. Aber wieso haben sie in der Mehrzahl gesprochen, Squad Leader (l/n)?“ „Weil ich mich gerne mit Armin Arlert beratschlagen würde. Immerhin ist er der Stratege meiner Gruppe.“ „Einverstanden. Die Akten liegen auf meinem Schreibtisch. Ich hole sie mir heute Mittag in eurem Büro ab, (l/n).“ Wieso ist Erwin in einer großen Menschenmenge immer so formell zu (y/n)? Das macht er doch bei niemand anderem. Soll mir recht sein, ich habe andere Probleme. Armin und (y/n) verabschieden sich und verlassen den Saal. „Anscheinend hat jemand bereits deinen Job übernommen, Levi“, meint Erwin. Hanji blickt den beiden kurz nach. „Sie sind schon süß zusammen. Levi, du hast ernsthafte Konkurrenz. Besonders nach dem gestrigen Zwischenfall.“ Langsam füllt sich der Saal. „Tch. Willst du wissen, was sie denkt? Anscheinend habe ich dir ein Geständnis gemacht.“ Erwin und Hanji starren mich für eine Sekunde ungläubig an, bis sie anfangen zu lachen. „Tch, hört auf zu lachen. Kirschstein und Jäger gucken schon dumm.“ Bei der Erwähnung ihrer Namen, zucken die zwei Jungs zusammen und gucken woanders hin. Das ist vielleicht peinlich. Hanji und Erwin beruhigen sich. „Levi, du solltest mal öfters lachen.“ „Tch.“ Ich nehme meinen leeren Teller, räume ihn weg und verlasse den Saal. Mehr lachen? Wieso sollte ich lachen? Unbewusst bleibe ich bei (y/n) Büro stehen. Die Tür ist nur angelehnt und man kann die Stimmen von Armin und ihr gut vernehmen. „Weißt du, wo dieser Raum ist?“ „Ja, das ist … bei meinem alten Zuhause. Ich möchte nur ungern dahin zurück. Besonders in diesen Raum.“ „Deine Eltern?“ Es ertönt keine Antwort von (y/n). Was Armin wohl meint? Haben (y/n) Eltern ihr etwa etwas angetan? „Wie kommt man am besten dahin?“ „Es liegt im Zentrum. Wir müssen uns also durch die halbe Stadt laufen. Pferde sind nicht möglich und die 3DMG sind ebenfalls riskant. Hast du eine Idee, Armin?“ „Wir können auf jeden Fall nicht auf die 3DMGs verzichten. Man weiß nie, was unten passiert. Gibt es nicht eine schnelle Methode sich unten fortzubewegen?“ „Ich bin viel gerannt, immerhin hatte ich nichts zu verlieren … Aber eine Methode gab es noch.“ „Welche?“, fragt Armin. In seiner Stimme schwingt Freude und Spannung mit. Wieso regt mich Armin so auf? Doch die nächsten Sekunden lässt mich innerlich platzen. „Oh mein Gott, Armin!“ „Was?“ „Du bist so süß, wenn du aufgeregt bist!“ Eine Hand hält mich davon ab, in das Büro zu stürmen und alles zu zerstören. Ich wende meinen Kopf. Hanji steht da und schüttelt den Kopf. „Was willst du, Shitty Glasses?“, knurre ich. „Lass sie. Sie versucht über dich hinweg zu kommen.“ Ich stutze. „Was meinst du?“ „Du hast es doch selber gesagt. Sie denkt, dass wir zusammen sind. (s/n) versucht damit klarzukommen.“ Sie seufzt. „Wir sollten uns für eine Tasse Tee in mein Büro setzen. Da erkläre ich dir alles.“ Ich werfe einen Blick in (y/n) Büro. Anscheinend haben die beiden nichts von uns bemerkt, zumindest lassen sie sich nichts anmerken. „Tch. In Ordnung. Aber wehe, dass artet aus. Ich will keinen Roman von dir hören.“ Hanji grinst breit. „Ich versuche es.“ Ich folge Hanji in ihr Büro. Für eine Tasse Tee bin ich immer zu haben. Was ich nicht merke, ist (y/n) trauriger Blick.
 

„Tch. Was willst du mir erklären?“ „Setz dich doch erst einmal, ich koche schnell Tee.“ Ich lasse mich genervt in einen Stuhl fallen. Als ich meinen Blick durch Hanjis Büro schweifen lasse, bemerke ich Gemeinsamkeiten zu (y/n) Büro. „Tch. Wieso habt ihr Forscher und Bücherwürmer eigentlich so viele Bücher?“ Hanji steckt ihren Kopf aus dem Nebenraum. „War deine Frage jetzt ernst gemeint?“ Ich verdrehe die Augen und könnte mich für meine eigene Frage schlagen. „Du musst das Missverständnis schnell aus der Welt schaffen. Sonst ist es zu spät“, meint Hanji. „Was du nicht sagst.“ Sie kommt mit zwei Tassen Tee wieder und reicht mir eine. Ich nehme sie dankbar entgegen und nehme einen Schluck. „Für (y/n) ist eine Welt zusammen gebrochen. Vermutlich hatte sie den Mut gesammelt, um es dir bald zu sagen. Jetzt hat sie dich gehört und alles falsch verstanden. Damit sie den Verlust besser vertragen kann, hängt sie viel mit Armin herum. Die beiden standen sich schon immer nah. Ich lehne mich sogar so weit aus dem Fenster und behaupte, dass Armin ihr bald seine Liebe gestehen wird. Oh! Wie das wohl sein wird? Ich kann mir den scheuen Armin gar nicht vorstellen, wie er …“ „Hanji!“, ermahne ich sie streng. Sie räuspert sich. „Entschuldige meine Fantasie. Auf jeden Fall, wenn er es tut, könnte es zu spät sein.“ „Was ist, wenn er es schon getan hat?“ Hanji grinst breit. „Dann lässt (y/n) sich nichts anmerken. Weißt du, Levi. (y/n) musst du Sachen direkt ins Gesicht sagen. Auch wenn sie schlau ist, sagst du ihr etwas indirekt, versteht sie es nicht. Verstanden?“ Ich nicke leicht. „Sie liest aber auch viel durch Mimik und Gestik.“ „Wäre das dann nicht indirekt?“ „Ich bin jetzt mal du und du bist (y/n).“ Hanji setzt ein ernstes Gesicht auf und verengt die Augen. Sehe ich wirklich immer so aus? „Du hast jetzt zwei Möglichkeiten. Nummer eins: 'Ich habe gehört, du riechst gut.' Nummer zwei: 'Du riechst gut.' Sie versteht zwar beides, aber bei Nummer zwei ist es persönlicher. Verstanden?“ „Ich soll also zu ihr gehen und so etwas sagen?“ Hanji schlägt gegen ihre Stirn. „Doch nicht jetzt. Das war ein Beispiel.“ Ein Klopfen unterbricht uns. „Herein!“ (y/n) steckt ihren Kopf herein. Wie viel hat sie wohl gehört? „Was gibt’s (s/n)?“, fragt Hanji. „Wir sollen uns alle in Erwins Büro einfinden.“ „Warum wenn man fragen darf?“, meint Hanji. „Armin und ich haben Erwin ein paar Tipps wegen morgen gegeben. Wir sind die Truppenführer, also müsst ihr Bescheid wissen.“ Wir nicken und stehen auf. (y/n) ist bereits wieder verschwunden. „Was die Tipps wohl sind“, murmelt Hanji, „Ich bin ja schon gespannt. Die beiden sind die schlausten Köpfe in den Survey Corps.“ „Tch. Was ist mit dir?“ „Also jetzt mal ernsthaft, Levi. Ich bin zwar schlau, aber ich bin nur auf einem Fachgebiet schlau. Hast du (y/n) und Armin mal richtig zu gehört? Sie können über fast alles fachsimpeln! Sei es nun Forschung, Kampfformationen oder Tee.“ Ich muss innerlich schmunzeln. Mit (y/n) über Tee zu reden wäre schon lustig. Wir kommen an Erwins Büro an. Die Tür steht offen und (y/n) ist wild am gestikulieren. „Erwin, das kann nicht dein Ernst sein! Ohne ihn …“ Hanji klopft an den Türrahmen. Sofort verstummt (y/n). Erwin steht auf. „Wir gehen nach nebenan.“ Zu viert gehen wir nach nebenan, wo der Beratungsraum ist. „(s/n), wärst du so nett?“, meint Erwin, als wir alle sitzen. (y/n) steht direkt wieder auf. „Habt ihr euch schon die Akten angeguckt?“ Hanji und ich schütteln den Kopf. (y/n) geht an die Tafel und malt einen großen Kreis. In die Mitte setzt sie ein Kreuz. „Da ist unser Ziel. Der Raum, wo Herr Jäger angeblich seine Forschungen untergebracht hat.“ Angeblich? Wieso sagt (y/n) so etwas? Sie setzt ein Kreuz an die linke Seite des Kreises. „Hier ist der Eingang zum Untergrund. Wie ihr sehen könnt ist die Strecke recht lang und ich rate davon ab, länger als nötig unten zu bleiben.“ „Das findest du“, wendet Erwin ein. (y/n) funkelt ihn böse an. „Es geht jetzt nicht um mich! Unten treiben noch immer viele Verbrecher ihr Unwesen. Sollten wir unten übernachten, werden wir auf jeden Fall Opfer eines Überfalls. Ich sage ja nicht, dass wir uns nicht verteidigen können. Es geht jetzt nur um die Möglichkeit.“ „Eine kurze Frage“, meldet sich Hanji. (y/n) nickt. „Du redest die ganze Zeit von wir. Kommst du also mit?“ „Ich kann euch doch nicht bei so einer Mission alleine lassen“, lacht sie und lächelt sanft. „Tch. Das ist doch Selbstmord für dich“, knurre ich. (y/n) zuckt leicht zusammen, ignoriert aber meinen Kommentar. „Es gibt zwei Möglichkeiten, um unser Ziel zu erreichen. Nummer eins, man läuft. Wir sind aber zuvor schon lange unterwegs und wie eben schon angemerkt, liegt unser Ziel etwas entfernt. Nummer zwei lautet nun so. Es gab früher Seilbahnen und Abkürzungen. Ich weiß nicht, ob sie noch alle existieren oder funktionieren.“ „Seilbahnen sind lustig!“, meint Hanji, „Aber woher weißt du das alles, (s/n)?“ „Ich … ich habe mich früher intensiv mit dem Untergrund beschäftigt“, lügt sie. Hanji lacht. „Du bist eine wirklich schlechte Lügnerin.“ (y/n) läuft rot an. „D-d-das spielt doch jetzt keine Rolle.“ Hanji beruhigt sich und stimmt zu. „Tut mir Leid.“ „Tch. Was ist denn jetzt das Problem?“, melde ich mich. „Diese Abkürzungen zu nehmen ist ein Risiko. Wir brauchen nur einmal falsch abzubiegen“, erklärt Erwin. „Die Abkürzungen sind die Dächer. Das habe ich dir doch schon gesagt!“, meint (y/n). Wieso ist sie nur so aufgebracht? „Ich denke auch, dass die Abkürzungen das geringste Übel sind“, stimme ich zu. (y/n) blickt mich erstaunt, aber auch dankbar an. „Was meinst du, Hanji?“, wendet sich Erwin an sie. „Ein Versuch wäre es wert. Im schlimmsten Fall haben wir ja unsere beiden Strategen“, überlegt sie. „Einen. Armin bleibt hier.“ „Wie bitte?“ Hanji und ich starren Erwin an. Darüber hat sich (y/n) vorhin aufgeregt. „Du kannst nicht ohne den besten Strategen aus meiner Squad los ziehen!“, sagt (y/n). Sie brüllt schon fast. „Wer von euch beiden ist unten der bessere Stratege? Armin oder du?“ „Wieso willst du das mit mir jetzt diskutieren? Mir braucht unten nur etwas zu passieren und dann steht ihr ohne Strategen da.“ (y/n) spielt Tropicalis Amnesia an. Sie weiß, dass die Mission unten brenzlich für sie wird. „Erwin, du hast die Liste schon aus gehangen. Jeder bereitet sich schon darauf vor“, meint Hanji, „Außerdem hat (s/n) Recht. Es schadet nie, einen Strategen mehr dabei zu haben.“ (y/n) nickt ihr dankbar zu. Hanji zwinkert zurück. „Tch. Erwin, wenn du so besorgt bist, hättest du (y/n) gar nicht erst auf Liste schreiben sollen.“ Ich stehe auf und verlasse den Raum.

Mein POV

Wir sind am Tor nach unten angekommen. Unsere Gruppe besteht aus Erwin, Levi, Hanji, Eren, Mikasa, Armin, Sasha, Connie und mir. Erwin beginnt etwas zu erklären, aber ich höre ihm nur halb zu. Ich bereite mich eher darauf vor, was unten auf mich zu kommt. „Squad Leader (y/n) und ich übernehmen die Führung. Squad Leader Hanji und Corporal Levi bilden den Schluss. Wir müssen eng beisammen bleiben.“ Nicken von den anderen unterbricht meine Gedanken. „Dann los!“ Wir gehen die Treppen nach oben. Armin und Eren stehen plötzlich neben mir. „Was ist, wenn dieser komische Mann wieder auftaucht?“, raunt Eren. „Ich kümmere mich schon um ihn“, antworte ich. Eren grinst und nickt. „Stimmt, was habe ich anderes erwartet.“ „I-ist alles in Ordnung?“, fragt Armin. In seiner Stimme schwingt Besorgnis mit. Ich lege meinen Kopf schief und lächle. „Keine Sorge. Es wird schon alles gut gehen.“ „Das meine ich nicht“, beginnt Armin. Aber dann haben wir das Ende der Treppe erreicht. Schnell wuschle ich ihm durch die Haare, zum Missfallen eines gewissen kleinen Corporals. „Squad Leader (s/n) (l/n).“ Die Stimme von Mister Seishin lässt mich herum fahren. „Ich hatte nicht erwartet, sie nochmal zu sehen.“ „Ich habe auch nicht damit gerechnet, Mister Seishin. Aber wie Sie sicher sehen können bin ich heute wegen einer Mission hier.“ Er nickt und öffnet das Tor. Warme Luft schlägt uns entgegen und ich muss husten. Sofort guckt mich jeder erschrocken an. „Alles in Ordnung?“, fragt Armin. Ich winke ab. „Hab mich nur verschluckt“, lüge ich. Hanji muss kichern. Erwin legt seine Hand auf meine Schulter. „Du gehst vor.“ Ich nicke und gehe los. Die anderen folgen mir zügig. „So sieht es also hier unten aus“, staunt Connie. „Tch. Wir sind keine Touristengruppe!“, mahnt Levi, „Verliert den Anschluss nicht.“
 

~Timeskip~
 

Dank der Abkürzungen über die Dächer kommen wir recht schnell an unserem Ziel an. Akito ist uns bis jetzt nicht über den Weg gelaufen und generell sind recht wenige Menschen unterwegs. „Hier wären wir“, sage ich ziemlich außer Atem. Das Haus ist zwei Etagen hoch und sieht noch recht intakt aus. Bei dem Gedanken daran, dass ich mein altes Zuhause betreten muss, wird mir leicht schlecht. Die Gruppe bremst ab und Armin kommt direkt zu mir. „Ist alles in Ordnung?“ Ich nicke und wische mir den kalten Schweiß von der Stirn. „Möchtest du etwas trinken?“, fragt er. „Nein, geht schon. Ich muss nur kurz Luft schnappen.“ Armin wirft einen besorgten Blick zu Erwin, doch dieser reagiert nicht. „Auf welcher Etage befindet sich der Raum?“ „Auf der zweiten“, antworte ich. „Wir gehen rein!“ Erwin geht los, der Rest folgt ihm. Ich will auch folgen, bis ein dumpfes Geräusch meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. „Kommst du, (s/n)?“, fragt Armin. „Geh ruhig schon einmal vor … Ich komme direkt nach.“ „Bist du …“ Etwas kippt um und mein Kopf schießt direkt in die Richtung. „Miau.“ Eine Katze tritt aus der Dunkelheit hervor. Ich atme auf und drehe mich zu Armin. „Ich komme.“ Er nickt und geht los. Gerade als ich das Haus betreten will, ertönen Schritte hinter mir. Leider bin ich nicht schnell genug, um mich umzudrehen. Plötzlich habe ich ein Tuch vor meinem Mund und ein Messer am Hals. Sofort halte ich die Luft an. „Hallo, (y/n)“, säuselt mir eine Stimme ins Ohr. Mir gefriert das Blut in den Adern und ein kalter Schauer geht mir über den Rücken. Akito. „Was machst du hier? Ich habe nicht damit gerechnet, dich wieder zu sehen.“ Ich will ihm nicht zuhören. Deswegen hole ich mit meinem Bein nach hinten aus und trete ihm in die Kronjuwelen. Seine Hände lösen sich und ich springe von ihm weg. „Das tat weh!“, stöhnt er. „Was willst du, Akito?“, frage ich. „Wenn du dich schon wieder her wagst, dann will ich das auch ausnutzen. Immerhin bist du eine hübsche Dame.“ Er kommt einen Schritt auf mich zu. „Bleib weg von mir du Ekel!“, knurre ich. Ich gehe mit beiden Händen an meine Schwerter, obwohl ich es jetzt schon bereue. Mein rechter Arm ist immer noch nicht vollständig geheilt. „Du willst doch nicht etwa mit einem gebrochenem Arm kämpfen.“ „Als ob dich das nicht freuen würde“, lache ich. Doch anstatt auf ihn los zu gehen, springe ich nach hinten und sprinte die Treppen nach ganz oben. Akito ist mir dich auf den Versen. Als ich oben bin, kann ich die Stimme von Erwin hören. „Der Raum muss hier irgendwo sein!“ Akito schmeißt mich zu Boden. „Was sucht ihr denn hier?“, fragt mich. „Als ob ich dir das sagen würde“, knurre ich und spucke ihm ins Gesicht. „Du bist wirklich ungezogen. Das mag ich nicht.“ Er hebt mich hoch. „Ah! Ich kann mir denken, was ihr sucht. Das Forschungszimmer deiner Eltern, was hier angeblich existieren soll. Habe ich Recht?“ Ich antworte ihm nicht, sondern konzentriere mich auf eine ruhige Atmung. „Das kann man ganz einfach herausfinden. Wir betreten einfach eure Wohnung und ich frage die anderen.“ Er schleudert mich nach hinten, sodass ich durch die geschlossene Tür fliege und die Wand dahinter mich stoppt. Sasha, die gerade neben der Tür steht, zuckt schreien zusammen. „Mensch, (s/n)! Du kannst doch auch normal durch die Tür kommen!“ Ich rappel mich hustend auf. Der Rest der Gruppe hat sich im Flur versammelt und starrt mich erschrocken an. Ich schenke ihnen keine Beachtung. Akito betritt die Wohnung mit lauten Schritten. „Guten Tag, werte Damen und Herren von den Survey Corps.“ „Tch. Wer bist du, dass du einfach jemanden angreifst?“, knurrt Levi. „Das ist unhöflich. Ich wollte mich gerade vorstellen. Mein Name ist Akito. (y/n) und ich sind alte Freunde.“ Ich spucke ihm vor die Füße. „Wir sind keine Freunde, Akito.“ „Das tat weh, wirklich. Wer ist hier der Anführer?“ „Das geht dich gar nichts an!“ Die anderen zucken leicht zusammen und entfernen sich einen Schritt von mir. „Stimmt, es ist auch egal. Ihr seid hier wegen dem Forschungslabor von Ehepaar (l/n), nicht wahr?“ „(l/n)? Forschungslabor? Was habe ich verpasst?“, raunt Sasha Connie zu. Er zuckt mit den Schultern. „Anscheinend haben wir beiden nicht zu gehört.“ „Ich will nicht ungemütlich werden … Habe ich Recht?“, wiederholt Akito. Ich knurre. „Und selbst wenn, was spielt das für eine Rolle?“ „Ich kenne die Wahrheit über das Labor. Soll ich sie euch nennen?“ „Tch. Worauf wartest du?“, mischt sich Levi ein. Er steht mittlerweile dicht hinter mir. Akito holt einen Beutel aus seiner Jacke hervor und wirft ihn zu mir. Ich fange ihn und öffne ihn. Ein Teddy aus meiner Kindheit befindet sich darin. Er ist Blutflecken übersät. „Es war das einzige, was man aus dem Labor noch retten konnte. Leider ist fast alles zu Bruch gegangen.“ Akito wendet sich an mich. „Weißt du, wer die Ärzte geschickt hat, (y/n)?“ Ich funkle ihn an. „Ich.“ Er lacht hysterisch auf. Augenblicklich lasse ich den Beutel fallen und gehe auf ihn los. „Du verdammter Mistkerl!“, brülle ich. Akito steckt also hinter allem. Dafür wird er büßen. Auch wenn ich von meinen Eltern nicht geliebt wurde, es waren meine Eltern. Ich verpasse ihm einen Kinnhaken. „Hast du auch Yui und Sato auf dem Gewissen? Oder Yamato?“ Sein Grinsen wird nur noch breiter. „Wieso? Was haben sie dir getan? Gar nichts!“ Ich verpasse ihm noch einen Schlag. Akito schweigt. Sein Schweigen macht mich nur noch zorniger. Doch bevor ich noch einmal zuschlagen kann, taumle ich nach hinten und gehe in die Knie. Mein Atem wird schneller. „(s/n)!“, höre ich Armin besorgt schreien. Doch Akito zischt ihn an. „Du willst doch nicht, dass ich sie verletze.“ Er hockt sich neben mich. „Tut es sehr weh, deine wiederkehrende Tropicalis Amnesia?“ Seine Hand berührt mein Wange. „Fass mich … nicht an“, knurre ich. „In Ordnung. Tut mir Leid!“ Zornig packt er mich an meinen Haaren. (Wenn du kurze Haare hast, tut es mir Leid >.<) „Wenn du so nicht hören willst, dann muss ich es anders machen!“ Akito zieht mich hoch. Ich unterdrücke einen Schrei. „Macht Platz!“, befiehlt Akito. Jeder springt erschrocken zur Seite und Akito zieht mich hinter sich her. Wieso? Wieso stoppt keiner Akito? Wieso nicht einmal Levi? Akito bleibt vor einer Tür stehen. Es ist der Raum, in den ich nie durfte. Aber ich war drinnen, als es passierte. Akito tritt die Tür auf. Der Raum sieht noch immer so aus wie damals. Die Scherben, die Blutflecken und die zerbrochenen Möbel. „Erinnerst du dich noch?“ Ich fange ungewollt an zu zittern. Akito lässt mich los und ich falle auf die Knie. „Ihre Schreie. Ihre bitterlichen Schreie nach Vergebung. Erinnerst du dich?“ Tränen schießen mir in die Augen und laufen meine Wangen herunter. „Aber deinen Eltern wurde nicht vergeben, habe ich Recht? Sie wurden doch langsam und qualvoll getötet, nicht wahr? Vor deinen Augen.“ Akito beginnt bösartig zu lachen und die Situation spielt sich vor meinen Augen ab. Plötzlich verstummt er und liegt neben mir. Doch es ist schon zu spät. Ich lege meine Hände auf meine Ohren und fange an zu schreien. „Nein! Hört auf! Lasst meine Eltern in Ruhe!“

Levis POV

Ich habe genug davon, wie dieser Kerl (y/n) behandelt. Wieso wehrt sie sich nicht mehr? Ich schleiche mich langsam von hinten an und schlage ihm mit meinem Schwertgriff auf den Hinterkopf. Sofort schweigt er und fällt zu Boden. Gerade, als ich mich (y/n) zu wenden will, fängt sie an zu schreien. „Nein! Hört auf! Lasst meine Eltern in Ruhe!“ (y/n) beginnt zu husten. Dennoch schreit sie weiter. Erschrocken springe ich zurück. Mein Blick wandert zu Erwin. „Wir müssen sie hier raus bringen“, meint Sasha und tritt vor (y/n). „Nein! Lass mich in Ruhe!“ Sie kriecht nach hinten. Jeden von uns blickt sie angsterfüllt an und ihre Augen haben eine gewisse Leere. Plötzlich springt (y/n) auf. „Yui! Sato!“ Ich merke, wie Armin und Eren sie verwirrt angucken. (y/n) fällt erst Hanji und dann Eren um den Hals. „Bitte! Ihr müsst mir helfen!“ „Was ist los, (s/n)?“, fragt Eren. „D-diese Männer! Sie haben Mama und Papa getötet! … Jetzt wollen sie mich!“ Ihr Tränenfluss wird immer schlimmer, genauso wie ihr Husten. „Dann lass uns …“ Mit einem Mal spukt (y/n) Blut. Ich will ihr helfen, aber Hanji weist mich zurück. „Solange wir nicht wissen, was los ist, sollten nur Eren und ich uns ihr nähern.“ Eren nimmt (y/n) auf den Rücken. „Ich bringe dich nach Hause.“ (y/n) bringt ein schwaches Nicken zustande. „Danke, Sato.“ Dann wird ihr Körper schlaff. „Was war das? Wer ist dieser Kerl und was hat er mit (s/n) gemacht? Wieso sind wir überhaupt hier?“, brüllt Connie. Ich hebe den Beutel auf und sehe hinein. Es ist ein Teddy mit Blutflecken. „Tch. Zufrieden, Commander? Scheinbar war das Labor von Anfang an zerstört und jetzt haben wir einen gestörten Squad Leader.“ „Könnten wir das später klären?“, meint Armin besorgt. Er löst seinen Blick nicht von (y/n). „Wenn wir uns nicht beeilen, stirbt (s/n)!“ Die anderen stimmen zu. Wir machen uns auf den Weg und über der Gruppe hängt eine unangenehme Stille.
 

~Timeskip~
 

Es ist eine Woche her, seitdem einer von uns (y/n) zu Gesicht bekommen hat. Die einzigen, die sich ihr nähern können sind Shitty Glasses und Titanboy. Wieso die beiden? Momentan sitze ich mit den beiden, Erwin und Armin in einem Raum. „Was hat das ganze zu bedeuten?“, frage ich. Meine Frage wird ignoriert. „Hanji, Eren. Wie nennt (y/n) euch?“ „Wir sind für sie Sato und Yui“, meint Hanji, „Weiß einer, wer die beiden sind?“ Eren und Armin blicken bedrückt zu Boden. Ich räuspere mich. „Arlert, eine Antwort bitte!“ Er zuckt zusammen. „Es sind ihre Kindheitsfreunde. Die beiden haben (s/n) aufgezogen.“ „Können wir mit den beiden vielleicht irgendwie reden? Weil anscheinend ist (s/n) in einem Schockzustand, der sie in das Kindheitsalter zurück geworfen hat. Bestimmt haben die beiden Tipps!“, quatscht Hanji. Stille. „Oi, seid ihr taub? Ihr zwei wurdet etwas gefragt.“ Eren haut seine Fäuste auf den Tisch. Aber bevor er etwas sagen kann, erhebt Armin seine Stimme. „Sie sind tot! Deswegen war (s/n) die letzten Tage immer neben der Spur, Corporal. Aber ihnen war es nur wichtig, dass (s/n) ihnen ihr Lächeln zeigt. Sie haben gar nicht gemerkt, wie es ihr wirklich geht! Dadurch, dass Sie (s/n) so unter Druck gesetzt haben, wurden ihre Schmerzen noch schlimmer. Haben sie das eigentlich nicht bemerkt? Haben Sie nicht gemerkt, wie sehr sie (s/n) durch ihre … egoistischen Aktionen geschadet haben?“ „Tch. Egoistische Aktionen?“, wiederhole ich fragend. Er steht auf. „Ja, Sir! Den Abend, wo sie (s/n) gewürgt haben. Nur weil sie nicht gelächelt hat.“ „Bitte was?“ Hanji und Eren fallen fast vom Stuhl. „Oder, wo Sie in ihrem Buch gelesen haben. Hoffentlich haben Sie gefunden, was sie wollten!“ „Armin, das geht …“, beginnt Erwin. Aber ich winke ab und verschränke meine Arme. „Ja, das habe ich. Soll ich es dir erzählen?“ „Nein, Sir. Das habe ich nicht nötig.“ Ich ignoriere seine Antwort. „Ich habe ein Liebesgeständnis von ihr darin gefunden.“ Armins Gesicht wird leicht rot. „Es war an mich gerichtet“, füge ich hinzu. Auf meinem Gesicht erscheint ein kleines Lächeln. Armin schafft es, seine wahren Gefühle zu verstecken. „Ich weiß, Sir. Sie hat mir davon erzählt. Aber ich weiß mehr, als sie. Denn wir …“ Er läuft puterrot an und guckt woanders hin. Mein Lächeln verschwindet. „Was?“ Ich merke, wie Eren das Lachen unterdrückt. Anscheinend weiß er, was Armin meint. „Ich werde keine Auskunft darüber geben“, murmelt Armin. „Armin, du kannst gehen“, entlässt Erwin den aufgebrachten blonden Jungen „Du ebenfalls, Eren.“ „Danke, Sir!“ Eilig verlassen die beiden den Raum. Erwin seufzt. „Musste das sein? (s/n) ist kein Spielzeug, worüber man sich streiten muss.“ „Er hat angefangen“, knurre ich. „Nicht direkt. Er hat nur die Fakten genannt“, meint Hanji. Erwin und ich gucken sie fragend an. Doch diese schüttelt nur den Kopf. „Frauengeheimnis!“ Ich stöhne. „Ihr und eure Probleme. Wie soll man euch da noch verstehen?“ „Hanji, was macht (s/n) Gesundheit?“, wechselt Erwin das Thema. „Sie erholt sich erstaunlich schnell. Dank Armin.“ „Was macht die Kokosnuss?“, knurre ich. „Kokosnuss? Armin hat eine Kräutermischung gemacht und wir servieren sie (s/n) als Tee. Immerhin nimmt sie etwas zu sich.“ „Sie isst also immer noch nicht?“, hakt Erwin nach. Hanji nickt betrübt. „Ich habe vorhin ja gesagt, dass sie ihre Kindheit wieder erlebt. Demnach sind ihre Eltern gerade erst gestorben. Ihre Begründung ist jedoch, dass Eren und ich essen sollen, weil wir stark bleiben müssen. Wenn sie den Tee nicht zu sich nehmen würde, wäre sie sich wieder krank.“ „Danke, Hanji.“ Es klopft an der Tür. „Herein!“ Sasha tritt ein und salutiert. „Wir hätten eine Frage, Sir!“ „Wir?“ Hinter Sasha erscheinen Mikasa und Connie. „Was denn?“ „Was genau ist da unten passiert?“, möchte Connie wissen. „Das würde mich auch interessieren. Klär uns doch bitte auf, Erwin“, bemerkt Hanji. „Das kann ich nicht.“ „Wie bitte?“, staunt jeder. „Die einzige, die euch erzählen kann, was passiert ist, kann es gerade nicht.“ „Sie meinen (s/n)?“, fragt Mikasa. Erwin nickt. Plötzlich ertönt von draußen lautes Lachen und eine Stimme. „Fangt mich, wenn ihr könnt!“ (y/n) rennt an dem Raum vorbei, Armin und Eren dicht hinter ihr. Jeder tritt in den Flur, um das lustige Schauspiel mit anzusehen. „Bleib stehen, (s/n)!“, ruft Eren verzweifelt, „Armin, wir brauchen einen Plan.“ (y/n) braust erneut an uns vorbei und stolpert. Im selben Moment tritt Jean vor (y/n). „Was zur Hölle?“, murmelt er. Sie blickt hoch und fängt an panisch zu schreien. „Ein Pferd! Ein Pferd auf zwei Beinen!“ Erschrocken rollt sie sich zu einer Kugel zusammen. „Wie hast du mich gerade genannt? Pferd?“ Hanji geht zu ihr. (y/n) blickt zu ihr und ihr Gesicht hellt sich auf. „Yui! Ich hab dich gesucht. Fuko ist bei mir im Zimmer und ich werde von einem Pferd angegriffen.“ Sofort versteckt sich (y/n) hinter Hanji. „Na na. Das ist kein Pferd, das ist Jean. Er will dir nichts böses.“ Sie guckt Hanji über die Schulter. „T-tut mir Leid, Herr Jean“, murmelt (y/n) und verbeugt sich leicht. „Yui! Kommst du jetzt mit? Fuko hat bestimmt einen Brief von Yamato bei sich.“ „Hat Eren Fuko schon gesehen?“ (y/n) blinzelt Hanji verständnislos an. „Wer ist Eren?“ „Ich meinte Sato. Hat er Fuko schon gesehen?“ Sie dreht sich um und entdeckt uns. „So viele Menschen“, stottert sie erschrocken, „Sato! Wir müssen Fuko zu Yamato bringen. Armin, möchtest du mit kommen?“ Wir starren alle erst (y/n) an und dann Armin. Was läuft hier gerade? Kann sich (y/n) etwa an Armin erinnern? „Ich muss leider noch etwas erledigen, tut mir Leid.“ Eren geht zu Hanji und (y/n). „Dann lass uns zu Fuko gehen.“ (y/n) umklammert je eine Hand von Eren und Hanji und sie gehen los. Sie hüpft leicht auf dem Weg zurück ins Zimmer. Hatte (y/n) eine so sorgenfreie Kindheit oder spielt sie das alles nur? Auf jeden Fall schien sie früher recht scheu zu sein. Irgendwie ist die kleine (y/n) schon süß. „Hat (y/n) etwa zu viel getrunken?“, fragt Jean. „Nein, sie hat einen Schlag auf den Kopf bekommen“, lügt Connie. „Der Schlag muss aber echt hart gewesen sein. Wenn sie so bescheuert drauf ist. Ich gehe zum Mittagessen, wer kommt mit?“ Connie meldet sich. „Bis später!“ Connie führt Jean schnell weg. „Armin, was hatte das zu bedeuten?“, fragt Sasha. „Eren hatte mich als einen guten Freund vorgestellt. Zuerst war (s/n) recht scheu, aber mittlerweile verstehen wir uns recht gut.“ „Tch. Und wieso seid ihr hier lang gerannt?“ „Eren hatte (s/n) etwas Tee gegeben und zu viel Zucker rein getan.“ „Sie war also überzuckert“, fasst Sasha zusammen, „Meine Güte. Kinder sind echt anstrengend. Hoffentlich verbleibt (s/n) nicht immer so und wird bald wieder gesund. Ich gehe jetzt essen! Bis dann!“ Sasha rennt los. „Essen! Ich komme!“, hört man sie noch rufen. „Natürlich! Das könnte eine Lösung sein!“, meint Armin. Ohne ein weiteres Wort rennt er weg. Langsam löst sich die Gruppe auf.
 

~Timeskip~
 

Als ich zum Mittagessen gehe, sitzen Eren, Hanji und (y/n) an einem Tisch. Ich möchte etwas versuchen und setze mich aus dem Grund mit an den Tisch. „C-Corporal?“, staunt Eren. (y/n) schluckt beunruhigt. „Yui, wer ist dieser kleine, böse Onkel?“, raunt (y/n). „Tch. Kleiner, böser Onkel?“, knurre ich. „Bitte tu mir nicht weh!“ „Keine Sorge, er wird dir nichts tun. Sein Name ist Heichou.“ „H-Heichou?“ „Tch. Bring ihr nichts falsches bei, Shitty Glasses.“ (y/n) steht augenblicklich auf. „Hey! Sag nichts gegen meine Freunde! Wenn du ein Problem mit mir hast, dann kläre es auch mit mir.“ Im Raum wird es still. „Setz dich wieder, (s/n)“, meint Eren. Sie setzt sich. „Mein Name ist Levi.“ Sie blinzelt mich an und eine Sekunde später erscheint ihr breites Lächeln. „Levi Heichou!“ Jeder im Raum guckt unseren Tisch verwirrt an. Hanji und Eren beginnen laut zu lachen und (y/n) schließt sich ihnen an. „Tch.“ Erwin betritt den Raum. Ich merke seinen verwirrten Blick an mir heften. Er kommt zu uns. „Ist bei euch noch Platz?“ „Setz dich ruhig“, meint Hanji. „Wer ist der große Onkel?“, raunt (y/n) erneut. „Das ist Commander …“, beginnt Eren. Doch Hanji beendet seinen Satz: „Augenbrauen der Freiheit.“ Der Name ist originell, Hanji. Das muss man dir lassen. „Commander Augenbrauen der Freiheit?“, wiederholt (y/n) fragend. Erwin zuckt mit seinen Augenbrauen. (y/n) beginnt zu lachen. „Jetzt weiß ich warum. Ihr seid von den Survey Corps! Wenn ich groß bin, will ich auch dahin.“ Die Tür wird aufgestoßen. „Hanji, ich brauche deine Hilfe“, bittet Armin. „Armin, komm mit uns essen!“ „Keine Zeit, (s/n).“ „Du hast nie Zeit“, schmollt sie. Hanji steht auf. „Wo gehst du hin, Yui?“ „Armin braucht meine Hilfe. Ich komme schnell wieder. Du kennst doch jetzt Heichou Levi und Commander Augenbrauen der Freiheit. Außerdem ist Eren, ich meine Sato da.“ Sie wuschelt (y/n) durch die Haare, was sie zum lachen bringt. „Bis später!“ Hanji geht mit Armin mit. (y/n) winkt ihr nach. Als die Tür zu ist, wendet sich (y/n) uns zu. „Spielen wir gleich etwas, Sato?“ „Willst du nicht erst einmal etwas essen?“ Sie zieht ihre Unterlippe leicht nach oben. „Ich weiß, dass ich mich nicht beschweren soll, aber das schmeckt nicht.“ „Tch. Sollen wir tauschen?“ (y/n) blickt mich mit großen Augen an. „N-nein, ist schon in Ordnung. Ich muss immer das essen, was auf den Tisch kommt. H-hat Mama früher immer gesagt.“ „Tch. Wenn du meinst. Noch können wir tauschen.“ Ihr Blick wandert zu Eren. „Darf ich Sato?“ Er zuckt mit den Schultern. „Okay!“ Sie reicht mir ihre Schüssel. Als ich ihr meine Schüssel gebe, funkeln ihre Augen. „Danke, Levi Heichou.“ „Nur Levi.“ „Okay. Danke, nur Levi.“ Eren prustet los. „Tch. Bist du taub?“ „Bin ich nicht. Sonst würde ich dich jetzt nicht hören.“ „Sie hat ein Argument, Levi“, meint Erwin. (y/n) ist gerade dabei, sich einen Löffel in den Mund zu schieben, als sie plötzlich anfängt zu husten. Eren springt direkt auf und springt neben sie. „(s/n), guck mich an!“ Ihr Husten wird schlimmer und ich meine Blut zu sehen. „Konzentriere dich auf mich, (s/n). Ruhig atmen.“ Doch Erens Versuche bringen nicht. Ich reiche ihr ein Glas Wasser. Sie versucht danach zu greifen, ihre Hände sind am zittern. Doch bevor sie das Glas nimmt fällt ihre Hand schlaff auf den Tisch. Eren fängt sie auf. „Entschuldigt mich bitte“, meint er. Dann nimmt er (y/n) auf den Rücken und schafft sie aus dem Raum. „Was war das?“, murmle ich. Erwin reagiert nicht, sondern guckt den beiden betrübt nach. „Anscheinend erholt sich (y/n) doch nicht so schnell. Ich hoffe, dass Armin eine Lösung gefunden hat.“
 

~Timeskip~
 

Als ich mich in mein Büro begeben will, höre ich schnelle, kleine Schritte hinter mir. Im nächsten Moment rammt etwas meine Beine. Ich kann gerade noch mein Gleichgewicht halten und neige mich nach unten. Es ist jemand kleines mit sehr langen (h/c) Haaren und einem weißen Kleid. „Tch. Wer bist du, Balg?“ Das kleine Mädchen zeigt mir ihr Gesicht. „(y/n)?“ „Levi Heichou, wollen wir spielen?“ „Tch. Ich muss arbeiten. Wieso bist du hier? Wo sind deine Freunde?“ Sie lässt meine Beine los. „Yui und Armin sind Tee für mich am kochen. Sato ist mit einer Frau weg. Bitte, Levi Heichou!“ (y/n) blickt mich bettelnd an. „Tch. Such Commander Augenbrauen der Freiheit. Er ist in die Richtung. Ruf einfach laut nach ihm.“ Sie schmollt leicht und trottet davon. Sie tut mir schon Leid, aber ich bin kein Babysitter. Was mich jetzt interessieren würde ist, wieso (y/n) so klein ist. Gerade, als ich zu Hanjis Labor stapfen will, halten mich (y/n) panische Schreie auf. Sofort renne ich ihr nach. Langsam kann ich verstehen, was sie schreit. „Nein! Bleib weg von mir!“ Das treibt mich nur noch schneller voran. Niemand hat (y/n) etwas anzutun, besonders wenn sie klein ist! Ich bremse in der Eingangshalle ab. (y/n) sitzt vor zwei Männern. Der eine ist Arzt und der andere … „Akito, lass mich in Ruhe! Y-Yui und Sato kommen gleich und …“ Akito lacht böse auf. „Hast du dir den Kopf gestoßen? Deine Freunde sind tot. Wieso bist du eigentlich so klein?“ „Yui und Sato sind nicht tot!“ (y/n) steht den Tränen nah, bleibt aber wie versteinert sitzen. „T-tu mir nicht weh. Ich habe nichts getan“, fleht sie. „Was ist los mit dir? Bist ja doch nicht so tapfer.“ Er neigt sich bis nach unten. „Du bist ja genauso wie früher. Kann ich dich dann auch wieder so behandeln, wie ein kleines, dummes Mädchen?“ Akito erhebt seine Hand. (y/n) fängt an panisch zu schreien. Bevor er ihr jedoch etwas antun kann, trete ich aus den Schatten. „Tch. Wag es ja nicht ihr etwas an zu tun“, knurre ich. (y/n) dreht ihren Kopf nach hinten. „L-Levi Heichou!“ Akito schnappt sich (y/n). Diese fängt an panisch zu schreien und schlägt um sich. „Nein! Lass mich los! Lass mich runter!“ „Lass sie augenblicklich runter“, knurre ich. „Was sonst? Willst du mich etwa zu Tode starren? Oh, ich habe ja schon Angst.“ „Solltest du auch! Levi Heichou ist nämlich total stark!“ „Keine Sorge, Levi ist nicht alleine.“ Plötzlich stehen Erwin und Armin neben mir, auf der anderen Seite stehen Sascha, Mikasa und Connie. „Du bist festgenommen, Akito“, bestimmt Erwin. „Ihr wollt mich festnehmen? Dann müsst ihr mich erst einmal fangen!“, lacht Akito. Doch er hat seine Rechnung ohne (y/n) gemacht. Sie fängt an, Akito zu kratzen und zu beißen. Erschrocken lässt er sie los. „Du verdammtes Miststück.“ (y/n) stolpert los und rennt zu Armin. Gleichzeitig gehen wir auf Akito und den Arzt los. „Wieso kann man dich für nichts gebrauchen?“, brüllt Akito den Arzt an. Ich haue ihn mit einem Schlag bewusstlos. Erwin blickt mich böse an. „Musste das sein?“ „Tch. Er hat ihr weh getan. Selber Schuld. Ich gehe mich jetzt waschen. Der Kerl ist dreckig.“ Ich werfe einen Blick zu (y/n). Sie hängt bei Armin auf dem Arm und klammert sich bei ihm fest. Immerhin ist sie wohlauf. Nach wenigen Schritten werde ich zu Boden geschmissen. „Danke, Levi Heichou!“ (y/n) drückt mir einen Schmatzer auf die Wange und rennt wieder zu Armin zurück. Die beiden entfernen sich von der Halle und ich stehe auf. Ich spüre, wie meine Wangen leicht glühen und ich muss lächeln. Danach mache ich mich auf den Weg in mein Zimmer.
 

~Timeskip~
 

Am nächsten Morgen kommt (y/n) alleine zum Frühstück. Etwas hat sich an ihr geändert, ich kann nur nicht sagen, was. Sie meidet jegliche Kontakte und Blicke und ist schnell wieder weg. „Weißt du, was los ist?“, frage ich Erwin. Er schüttelt den Kopf. „Vielleicht ist das noch der Schock von gestern.“ Hanji, Eren und Armin kommen in den Saal. „Habt ihr (s/n) gesehen?“ „Ja, aber sie hat mit niemanden geredet.“ Hanji und Armin blicken sich besorgt an. „Was ist denn?“ „Wir haben gestern nochmal einen Versuch gestartet, um die richtige (s/n) zurück zu holen. Sie ist danach direkt eingeschlafen“, erklärt Hanji. „Tch. Was habt ihr gemacht?“ „Einen Schlag auf den Hinterkopf.“ Erwin und ich starren die beiden ungläubig an. „Nicht euer Ernst.“ Ich stehe auf. „Ich helfe euch suchen.“ Gemeinsam machen wir uns auf den Weg. Erwin bleibt sitzen. „Am besten teilen wir uns auf und suchen alles ab“, schlägt Armin vor. Bis Mittag bleibt unsere Suche jedoch erfolglos.

Mein POV

Das muss alles ein Albtraum sein. Wieso bin ich so klein? Was ist passiert? Oder besser gesagt, sind die letzten Tage wirklich passiert? Ich muss zu Erwin und Klarheit schaffen. Vor seinem Büro bleibe ich stehen und klopfe an. „Herein!“ Die Klinke ist zu hoch für mich, also springe ich hoch. Schritte von drinnen ertönen und Erwin öffnet die Tür. „(s/n)?“ Er tritt zur Seite. „Komm rein.“ Ich betrete sein Büro und salutiere. „Was ist los?“, fragt Erwin. „Ich möchte wissen, was die letzten Tage passiert ist, Commander Erwin.“ Auf seinem Gesicht erscheint ein Lächeln. „Schon dich wieder zu haben, Squad Leader (y/n).“ Ich nicke. Erwin schließt die Tür und geht zu seinem Platz. „Setz dich und ich erzähle es dir.“ Er erzählt mir von den Ereignisse der letzten Woche. Am Ende seufze ich. „Ich muss wirklich eine Last gewesen sein.“ Ich verbeuge mich tief. „Es tut mir Leid!“ „(s/n), du hast nichts falsch gemacht. Wenn jemand einen Fehler gemacht hat, dann ich. Ich hätte dich nicht mitnehmen dürfen.“ Es klopft an der Tür. „Herein!“ Hanji guckt herein. „Erwin, hast du vielleicht … (s/n)! Da bist du ja! Wir haben dich gesucht!“ Sie stürmt auf mich zu und hebt mich hoch. Ich seufze. „Nur weil ich dank dir in diesem Körper sitze, heißt das noch lange nicht, dass du mich wie ein Kind behandeln kannst!“ Hanji fängt an zu kreischen. „Es hat geklappt! (s/n), du bist wieder da!“ Ich werde fest von ihr gedrückt. „Ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht“, murmelt Hanji in mein Ohr. „Wo sind die anderen, Hanji? Ich glaube, ich muss einiges erklären.“ „Du meinst vermutlich jeden, der auf der Mission war.“ Ich nicke. Hanji setzt mich auf den Stuhl. „Ich trommle alle zusammen und wir treffen uns nebenan.“ „Hanjis Säfte sind beeindruckend. Sie haben dir den Körper gegeben, in dem du dich psychisch befunden hast“, bemerkt Erwin. Ich nicke. „Ich hoffe nur, dass er langsam aufhört zu wirken. Es ist echt ätzend, in so einem kleinem Körper zu stecken.“ Erwin und ich lachen. Es ist schön, dass es wieder so friedlich ist. Mit einem Mal fühlt sich mein Körper seltsam an und bevor ich mich versehe, liege ich mitsamt des Stuhls auf dem Boden. „Miau.“ Ich reibe mir meinen Kopf. „Ist alles in Ordnung?“ „Ja, ich habe wohl das Gleichgewicht … verloren.“ Erwin und ich bemerken es gleichzeitig. „Ich hab meinen Körper wieder!“, freue ich mich. Doch ich merke schon im nächsten Moment ein Problem. An meinen Beinen wird es leicht frisch. Ich gucke nach unten, mein T-Shirt bedeckt alles recht knapp. Mein Gesicht läuft rot an. „K-kannst du mir eine Hose leihen, Erwin?“ Er guckt zur Seite. „Warte einen Moment.“ Schnell geht er in sein Schlafzimmer. Ich folge ihm. Sofort reicht er mir eine Hose. „Danke.“ Gerade rechtzeitig habe ich die Hose an, denn im nächsten Moment stehen Armin und Levi im Türrahmen. „(s/n)!“, freut sich Armin. Doch schon in der nächsten Sekunde ändert sich sein Gesichtsausdruck. „Wieso ist deine Hose so groß?“ Ich gebe keine Antwort auf seine Frage, sondern kratze mich lachend am Hinterkopf. „Sind alle da?“, fragt Erwin. Armin und Levi nicken. Zu viert gehen wir in den Beratungsraum. Im Raum sind alle von der Mission versammelt. „(s/n)! Du bist also wieder geheilt“, bemerkt Connie. „Ich habe euch auch lang genug warten lassen.“ Armin zieht mich kurz zurück nach draußen. Eren kommt dazu. „Du willst alles erzählen, oder?“, fragt Eren. Ich nicke. Beide legen eine Hand auf meine Schultern. „Wir sind für dich da.“ „Das weiß ich doch, ihr zwei“, meine ich und lächle sanft. „Es ist nur, wenn die anderen schockiert sein werden“, beginnt Armin. Ich unterbreche ich. „Die anderen kennen mich gut genug. Wenn sie ihr Bild über mich ändern, kann ich daran nichts ändern. Ich weiß ja, dass ich euch habe.“ Wir lachen kurz auf. „Wir warten!“, ruft Hanji ungeduldig aus dem Raum. Schnell betreten wir den Raum. Eren und Armin setzen sich und ich bleibe vorne stehen. „Ich kann mich noch an ein paar Sachen von letzter Woche erinnern und Erwin hat mir von dem gesamten Ausmaß meiner kindlichen Seite erzählt. Als erstes, möchte ich mich für mein Verhalten und somit für die Last entschuldigen.“ Ich verbeuge mich tief. „Mein Verhalten war für das eines Squad Leaders unangemessen. Außerdem hätte ich euch vor den Gefahren unten warnen müssen. Dann hätte alles vielleicht anders ausgesehen. Aber es ist nun passiert und als nächstes möchte ich mich“, ich richte mich wieder auf, „Bei euch allen bedanken. Ihr habt meine Launen überlebt, mich beschützt und um mich gekümmert. Danke. Vielen, vielen Dank euch allen.“ Hanji schluchzt kurz auf. „Du warst aber ein kleines süßes Mädchen. Besonders höflich. Am liebsten hätte ich dich die ganze Zeit geknuddelt und untersucht! Verdammt, warum habe ich das nicht getan?“ Im Raum ertönt schallendes Gelächter. „Als Dank, möchte ich euch erzählen, was passiert ist“, spreche ich nach kurzer Zeit weiter. „Das musst du nicht! Du standest unter Schock und dann hat Hanji eines ihrer Experimente durchgeführt. Mehr gibt es nicht zu erklären“, meint Connie. Ich schüttle den Kopf. „Das bin ich euch schuldig. Damit so etwas nicht nochmal passiert.“ Ich atme tief durch und beginne mein Geschichte zu erzählen.
 

Nachdem ich fertig bin, sitzen wir noch lange zusammen. Connie und Sasha wollen mehr von meinen Leben mit Yui und Sato wissen; Hanji und Eren interessieren sich dafür, warum ich unbedingt die beiden als meine 'Helden' gewählt habe. Irgendwann beschließt Erwin, die Gruppe aufzulösen. „Auch wenn (y/n) wieder da ist, sie ist noch nicht gesund.“ Sasha und Hanji maulen auf. „Wir können uns nachher in meinen Zimmer treffen“, flüstere ich. Die beiden stimmen zu. Jeder außer mir hat den Raum, zumindest denke ich das. Denn als ich gerade aus dem Raum eilen will, werde ich festgehalten. Ich drehe meinen Kopf und sehe …

~Choosing Levi

… Levi. „(y/n), ich wollte noch mit dir reden. Es gibt etwas, was ich dir sagen möchte. Das Liebesgeständnis, das du mitbekommen hast.“ Ich nicke. „Es war nicht an Hanji gerichtet. Die Person, an die es gerichtet war, war nicht da. Mein Liebe gilt einzig nur …“ Was kommt jetzt? Ich bemerkt Armin, aber sage nichts. „dir.“ Verwirrt blinzle ich Levi an. Meinte er mir? Levi liebt mich. „Ach du Sch … Im Ernst?“ Ich nehme meine Hände vor meinen Mund. „Ja, (s/n). Ich liebe dich“, nuschelt er. Ich fange an zu quietschen und falle ihm um den Hals. Levi! Er erwidert meine Gefühle. Und er hat mich bei meinem Spitznamen genannt. Kann der Tag heute noch besser werden? „Tch. Beruhige dich. Du bist ja schlimmer als ein Flummi.“ Ich beruhige mich. Seine Wangen sind gerötet und er lächelt leicht. Levi lächelt! „Tut mir Leid, Levi. Das Lächeln steht dir, solltest du öfters machen.“ „Immerhin habe ich jetzt einen Grund dafür.“ Er küsst mich sanft auf die Stirn. „Hey! Das kannst du auch richtig machen. Du bist schließlich nicht viel größer als ich“, beschwere ich mich. „Tch. Das musst du dir verdienen.“ „Etwa mit putzen?“ Armin räuspert sich und erscheint im Türrahmen. Levis Gesicht ist sofort wieder wie sonst. „Ich wollte wissen, ob einer von ihnen mit zum Abendessen kommt.“ „Wie lange stehst du schon da, Arlert?“, fragt Levi. „Das spielt jetzt keine Rolle, Heichou!“ „Tch. (l/n), du solltest noch immer den Respekt vor höheren Rängen wahren.“ Ich gehe zu Armin und schiebe ihn aus dem Raum. Meine Hände bleiben dabei auf seinen Schultern. „Ist gut, Heichou!“ „Oi, (l/n)! Du solltest dich nicht zu sehr mit anderen Männern abgeben.“ „Wieso? Du konntest all die Jahre auch zu sehen, wenn ich von anderen Männern umgeben war. Dann musst du damit auch jetzt leben können. Immerhin bin ich nicht dein Eigentum, Heichou.“ Levis Augenbrauen zucken, ein gutes Zeichen jetzt abzuhauen. „Squad Leader (y/n) (l/n), genug ist genug!“ Er stürmt aus dem Raum. Armin und ich rennen erschrocken los. Während Armin vor Panik schreit, kann ich nicht aufhören zu lachen.
 

Ende

~Choosing Armin

… Levi. „(y/n), ich wollte noch mit dir reden. Es gibt etwas, was ich dir sagen möchte. Das Liebesgeständnis, das du mitbekommen hast.“ Ich nicke. „Es war nicht an Hanji gerichtet. Die Person, an die es gerichtet war, war nicht da. Mein Liebe gilt einzig nur …“ Ich bemerkt Armin, aber sage nichts. „dir.“ Schnell und leise entfernt sich Armin wieder. „Das habe ich mir fast gedacht, aber es tut mir Leid. Ich möchte dir nichts vorspielen, Levi. Es ergibt endlich alles einen Sinn. Meine Gefühle haben mir einen Streich gespielt und mich auf eine falsche Fährte gelockt. So Leid es mir tut, aber du bist nicht der, den ich liebe. Tut mir Leid, Levi.“ Mit diesen Worten verlasse ich den Raum und renne in die Richtung, in die Armin ist. Das einzige Problem, er ist unauffindbar. Gedankenverloren gucke ich aus einem der Fenster, als ich ihn entdecke. Ich reiße das Fenster auf und schaue genauer. Armin steht auf dem Dach. Ohne einen weiteren Gedanken kletter ich aus dem Fenster. Es regnet bereits eine geraume Zeit, also ist der Stein rutschig. Das interessiert mich gerade nicht. Von der Fensterbank aus, springe ich nach oben an die Regenrinne. Mit viel Schwung schaffe ich es auf das Dach. Der Ziegel ist ebenfalls rutschig und ich halte gerade noch mein Gleichgewicht. So schnell wie möglich renne ich zu Armin. Dieser regt sich kein Stück. „Spring nicht, Armin! Man kann über alles reden!“ Als er sich umdreht, ich bin fast bei ihm, rutsche ich aus. Bevor ich jedoch das Dach herunter stürze, höre ich Gas zischen und spüre Armins Arme um mich. „Was machst du, (s/n)? Das ist gefährlich.“ „Und du? Du wolltest springen!“ „N-nein! Wieso sollte ich springen wollen?“ „Weil Levi mir seine Liebe gestanden hat.“ Armin blickt leicht betrübt drein. „Es freut mich für euch, dass ihr zusammen seid“, stottert er. „Wer hat denn hier etwas von zusammen sein gesagt? Ich habe mich in jemand ganz anderen verliebt.“ Ich streiche Armins nassen Haare aus seinem Gesicht. „Derjenige sollte sich wirklich glücklich schätzen, von jemanden wie dir …“ Ich unterbreche Armins Gestotter mit einem Kuss auf die Lippen. Vor Schreck lässt er mich fast fallen. „(S-s/n)?“ „Was? Freust du dich nicht? Du hast es doch eben selber gesagt.“ Ich lächle breit und drücke den deutlich verwirrten Armin. „Ich liebe dich, Armin“, flüstere ich in sein Ohr. „Verstehe“, murmelt er, „Tut mir Leid, dass ich dich nicht verstanden habe.“ Ich niese. „Jetzt hab ich den Moment zerstört, tut mir Leid.“ Armin kichert. „Ist das dein einziges Problem? Ich sollte dich aus dem Regen bringen, bevor du dich richtig erkältest.“ Mit dem 3DMG steuert Armin in das offene Fenster. Bei der Landung rutscht Armin aus und wir rollen über den Boden. „Ist alles in Ordnung bei dir?“, frage ich lachend. „Ja, und bei dir?“ „Auch.“ Ich blicke zu Armin und höre direkt auf zu lachen. Hanji steht hinter ihm, sichtlich irritiert. Armin blickt hinter sich und erschrickt. „Was habt ihr zwei solange da oben gemacht?“ Ich stehe auf. „Armin und ich haben uns länger unterhalten müssen.“ „Im Regen?“ „Wir haben gerade da gehangen, also konnte man den Moment auch nutzen“, erkläre ich Hanji. „Na gut, solange ihr euch nicht erkältet …“ Ein Niesen von mir unterbricht Hanji. Sie seufzt. „Warum habe ich mir das denken können? Armin, bringst du deine Freundin bitte auf ihr Zimmer!“ Armin und ich laufen rot an. „W-w-wie kommst du darauf, dass wir zusammen sind?“, stottert er. „Warum habt ihr denn sonst geküsst?“ Ich packe Armins Hand. „Komm, gehen wir.“
 

Ende


Nachwort zu diesem Kapitel:
Es fehlen jetzt nur noch ein "richtiges" Chap und dann das Ende ... oder vielleicht DIE Enden? (≧∇≦*) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Geschafft! (*•̀ᴗ•́*)و ̑̑ Meine SNK FF ist hiermit beendet. Ich hoffe sie hat euch gefallen! Ja, ich weiß, Armins Ende ist länger als das von Levi. Das war aber keine Absicht!! (。・・。) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Ayumie
2015-05-16T15:39:00+00:00 16.05.2015 17:39
Hey^^
Ich finde sie Geschichte von dir auch richtig gut
Ich mag es wie du die Szenen mit Levi immer rein baust es passt einfach wie die faust aufs Auge^^.
Ich freue mich auf nächste Kapitel.
LG Ayumie:)
Antwort von:  GrafVongola
17.05.2015 20:54
Yay! Ich finde irgendwie Levis ist ein wenig OOC, aber wenns dir gefällt (*^▽^*) Das nächste Kapitel ist schon auf dem Weg ^^
Von:  Raija
2015-05-15T15:08:51+00:00 15.05.2015 17:08
Hey ~(눈.눈~)
Deine FF gefällt mir bis jetzt richtig gut! Du hast einen schönen Schreibstil, wodurch sich die Geschichte flüssig lesen lässt. Auch gefällt mir deine Darstellung der Charaktere. Passt alles :)
Mach weiter so!
Ich freue mich auf weitere Kapitel ;)
Antwort von:  GrafVongola
17.05.2015 20:52
:D Danke! Ich werde dann mal tatenkräftig in die Tasten hauen (/^▽^)/
Von:  Akira-Rias
2015-05-09T23:33:35+00:00 10.05.2015 01:33
Hey ^^
Ich finde deine FF richtig toll ^-^
Und freue mich schon auf das nächste Kapitel :D
Liebe Grüße
(Und entschuldige das kurze Review, beim nächsten mal schreibe ich mehr xD)
Antwort von:  GrafVongola
12.05.2015 20:28
Freut mich das sie dir gefällt :D (Ich mache zu Hause gerade einen Freudentanz (*/////∇/////*))
Ich bin schon auf dein Review gespannt ;)


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