Wherever I go
Sam packte gerade ihre letzten Dinge in ihrem alten Quartier zusammen. Seufzend blickte sie sich umher. Hier waren so viele Erinnerungen und dennoch musste sie diese zurück lassen. Samantha war auf dem Weg in ein neues Leben.
Nach reiflicher Überlegung hatte sie sich entschieden Stargate-Center und die Air Force zu verlassen. Ihr Team wusste von nichts, sie hatte es mit General Landry abgesprochen und dieser sollte es erst bekannt geben, wenn sie schon weg war. Nur zur Sicherheit, dass niemand sie versuchte zu überzeugen doch hier bleiben.
Dann hatte sie soweit alles zusammen gepackt und hob ihre Tasche hoch. Sie verließ den Raum, machte das Licht aus und verschloss dann mit ihre Karte den Raum.
Der Weg zum Aufzug fühlte sich wie eine Ewigkeit an und immer wieder blickte sie sich um. Innerlich fühlte sie Schmerz, aber sie wusste, dass es das Beste war. Am Aufzug angekommen blickte sie auf ihren Bauch. //Warum? Aber es ist besser so, wenn niemand davon erfährt.// dachte sie und drückte auf den Knopf. Sie hatte vor zwei Wochen erfahren, dass sie ein Kind erwartete und musste da richtig schlucken. Sie würde dem Vater des Kindes nichts sagen, er würde niemals erfahren, dass er nochmals Vater wurde, nicht nachdem er vor Jahren seinen Sohn verloren hatte.
Das Kind war nicht geplant, aber sie wollte es bekommen. Sie liebte diesen Mann, auch wenn sie es nicht durfte. Er wusste es zwar durch den Test, aber sie hatten beschlossen, dass nichts davon an die Öffentlichkeit geraten darf. Daher entschied sie sich vorzeitig aufzuhören, bevor man ihr es ansah, dass sie schwanger war und die Fragen kämen von wem das Kind sei. Sie hatte einen ONS mit ihrem Vorgesetzten gehabt. Nur einen einzigen und dann war es passiert.
Dann machte es Plong und der Aufzug öffnete sich. Sie stieg hinein und fuhr dann hinauf zum Ausgang. Landry hatte den anderen frei gegeben, da die letzte Mission doch ihnen einiges gekostet hat. Daniel war mit Teal'c unterwegs, Vala und Cameron machten einen DVD-Abend im Gruppenraum und Sam hatte sich vollkommen zurückgezogen.
An der Oberfläche ging sie langsam zum Parkplatz und sah sich um und versuchte sich die letzten Sachen einzuprägen. Sie wusste, dass sie das hier vermissen würde, sehr sogar.
An ihrem Auto blickte sich sich um, nicht, dass ihr jemand folgte. Dann sperrte sie es auf und warf die Tasche auf den Beifahrersitz und stieg selber ein. Daraufhin schloss sie die Tür und steckte den Schlüssel in das Schloss, dabei schnallte sie sich an.
Sie verließ ihre Parklücke und fuhr zur Ausfahrt. Dort nickte sie den Marines zu und gab ihren Ausweis und ähnliches ab, was hier bleiben musste. Zurückkehren würde sie in keinem Fall, dass war sicher.
Ihr Weg führte sie zuerst nach Hause um dort noch ein paar restliche Sachen wie Wäsche und Kulturbeutel einzupacken, danach fuhr sie weiter Richtung Westen. Sie fuhr einfach drauf los, mit der Hoffnung für ein neues Leben mit ihrem Kind.
Im Radio ihres Autos konnte sie gerade den Refain von Miley Cyrus' Wherever I Go vernehmen:
„So I'm moving on
Letting go
Holding on to tomorrow
I've always got the memories while I'm finding out who I'm gonna be
We might be apart but I hope you always know
You'll be with me wherever I go
Wherever I go....“
Und eine Träne lief ihre Wange hinunter. Vielleicht, vielleicht wird sie doch zurückkehren, irgendwann.
Can't fight this feeling
Die ehemals Lt. Colonel Carter saß noch immer in ihrem Auto auf dem Weg ins Nirgendwo oder wo sie der Weg hinführte. Unterwegs musste sie ein paar Mal Tanken und sich etwas versorgen, oder auch ein paar Stunden schlafen. Inzwischen war sie schon einige Hunderte Kilometer gekommen und nur noch etwa 5 Stunden entfernt. Sie hatte nicht wirklich mitbekommen, dass sie auf dem Weg nach Washington war. Samantha musste seufzten.
Eigentlich wollte sie gerade diese Stadt nicht besuchen, aber sie dachte sich: //Wieso nicht, heißt ja nicht, dass ich Jack über den Weg laufen werde.// Ihr Handy lag ausgeschaltet neben ihr in der Handtasche, sie brauchte Ruhe und wollte nicht von den anderen gestört werden. Wenn sie erstmal in Washington war, wusste sie, dass sie sich eine Prepaid-Karte holen wird. Damit sie keine unnötigen Anrufe bekommen würde.
Sie fuhr einfach weiter gerade aus weiter und kam dann nach den Stunden doch in Washington an. Sie parkte auf einem Parkplatz in Nähe des Pentagons. Leicht musste sie schlucken, da sie nicht mehr vorhatte auch nur in seine Nähe zu kommen. Aber sie hoffte, ihn vielleicht doch ein letztes Mal erblicken zu können bevor es vorbei wäre. Dort blieb sie einige Zeit auf einer Bank sitzen und sah sich um. Sie war froh niemanden zu treffen, den sie kannte, denn das brauchte sie jetzt am wenigsten. Sie hatte auch inzwischen zivile Klamotten an, ein schwarzes langärmliges Oberteil und dazu eine blaue Jeans. Ihre Haare hatte sie wie immer wuschelig.
Dann stand sie auf und wollte nach links weggehen, dabei sah sie auf den Boden und stieß gegen ein Hindernis. Langsam blickte Sam auf. „Sam..“, kam es nur von dem Hindernis. Samantha selber musste schlucken, genau das hatte sie verhindern wollen. „Jack...“, flüsterte sie und sah ihn an. „Warum bist du gegangen? Was ist mit dir los, Sam?“ „Ich konnte nicht mehr bleiben, die Air Force... Einfach alles.“ Dann hob Jack ihr Kinn langsam mit seiner Hand an. „Du weißt was ich für dich empfinde Samantha. Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt.“ „Jack...“, sprach dann die Blondhaarige wieder. „Es geht nicht, jetzt wo ich nicht mehr bei der Air Force bin würde es gehen, aber es wird nicht funktionieren. Nicht in diesen Umständen, Jack. Ich bin schwanger.“ Jack lies sie los und seine Augen wurden größer. „Du bist was..?“ „Schwanger... und du bist der Vater wie es aussieht.“ Der General musste schlucken. Dann nahm er ihre Hände und drückte sie an sich. „Sam, wir werden es schaffen. Du und ich zusammen. Unser Kind.“ Er musste erst mal damit klar kommen, aber er wusste, dass er sie nicht mehr weglassen würde.
„Jack, nein..“, rief sie und schüttelte sich aus seinem Griff. „Ich kann das nicht, ich hab das SGC verlassen und somit dich. Ich will nicht deine Karriere zerstören und das werde ich, wenn heraus kommt, dass du mit deiner ehemaligen Untergebenen ein Kind hast.“ Und dann schüttelte sie ihren Kopf.
„Es tut mir Leid Jack, aber das mit uns.. es geht nicht und es wird nicht gehen. Leb wohl.“, rief sie noch und rannte dann in die andere Richtung weg. Jack sah ihr geschockt hinterher. „Samantha..“, kam es nur leise aus seinem Mund. Er war verletzt, dass sie ihn so verließ.
Sam rannte zurück zu ihrem Auto und setzte sich hinein. Dann musste sie erst mal durchatmen.
Dort startete sie das Auto und auch das Radio ging an.
„I can't fight this feeling any longer
And yet I'm still afraid to let it flow
What started out as friendship has grown stronger
I only wish I had the strength to let it show...“
Dann fing sie an zu fluchen. //Wieso eigentlich immer ich?//
