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Eine schicksalhafte Liebe, die selbst den Tod überwindet

Kagome x Inu no Taishou
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein Danke an alle, die die 16 Kommis geschrieben haben und an die 12 Favos.^^ Hätt nicht gedacht, dass die FF SO gut ankommt.O.O Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß, dass das letzte Kapi scheiße war und das wird nicht besser sein. Danke an alle Kommi Schreiber da draußen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie gesagt, ein deutlich längeres Kapi, als die Letzten. Hoffe es gefällt euch! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht weiter!!
Kleiner Tipp:
Um zu erfahren, wer da jault, muss man logisch denken und kombinieren können!

@Teshy: Ich sag nur soviel: Leider hast du dich vertan! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wieder ein neues Kapitel, wieder die Frage: Was passiert jetzt?

@Teshy: Ich sag nur soviel, diesmal hast du richtig geraten!^^

Also, ich finds jetzt nicht sooo doll.
Aber das Ende des Kapis wird wahrscheinlich keiner auch nur erahnen können! XD Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Also, das mit den Komplikationen hat sich schon gelöst und ihr könnt direkt weiterlesen! Ich wünsche euch noch viel Spaß! ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja, Milena ist schon wieder da!!!
*Sich Begrüßung durchles und Kopf über eigene Dähmlichkeit schüttelt*

Ich bin echt zu peinlich... -.-
Ja, das Treffen zwischen Kag und Tai ist da!!

(Kag=Kagome
Tai=Taishou)

Hoffe, ich bin euren Erwartungen entsprochen oder habe euch positiv (negativ wär scheiße) überrascht. Viel Spaß!!! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja, bin wieder da! ^^
Erstmal ein Danke an alle Kommi Schreiber und für die 37 Favos.
Arigatou gozaimazu!!!!!!!!!!!

Joah, hoffe es gefällt euch. Falls ihr euch fragt, warum die Kapis immer so schnell da sind, Tja... Das ist das Resultat, wenn man zu viel Zeit und zu wenig zu tun hat.^^' Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Also, ich hoffe, dass es euch gefällt und tut mir leid, dass ich euch mit dem Ende des letzten Kapitels so gefoltert habe.^^'
Ach ja, ich habe ein neues Bild für Kikenna bei den Charaktern. Da habe ich auch ein Bild von Bild von Shunga neu eingestellt.

So, genug geschwätzt, jetzt wird gelesen!^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo, ihr alle!!
Zuerst einmal zur Vorwarnung:
Die nächsten Tage wird jein neues Kapi hochgeladen, da ich wegen Schule und am Donnerstag tanzen keine Zeit haben werde. Dieses Kapitel braucht dann wahrscheinlich auch zwei Tage oder so.

Dann noch ein großes Danke an Mina93!
Ohne sie hätte ich was wichtiges im Gespräch zwischen Sesshoumaru und Taro vergessen!
Ich will euch nicht länger aufhalten, also viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Also Leute,
wer dich gewünscht hat, dass es spannend wird,...
der hat Glück! Ich habe etwas eingebaut, von dem ich hoffe, dass es euch gefällt.

Nun wollt ihr aber wissen was es ist und ich eerde euch nicht aufhalten.
Viel Spaß!! ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey, Leute! Wie versprochen bin ich am Samstag fertig geworden! Endlich ist das eingetreten, worauf ihr alle gewartet habt! ^^
1. Das neue Kapitel ist da
2. Ihr werdet nun erfahren, wer verletzt wurde

Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Achtung:
Lesen auf eigene Verantwortung! Für Schäden durch Zuckerschock komme ich nicht auf! ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja, es hat ein bisschen länger gedauert, ich weiß. Aber ich schätze mal, dafür *auf neues Kapitel deut* hat es sich gelohnt. ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier die jugendfreie Version. Hab meinen Plan kurzfristig geändert, sorry. Hatte Angst, dass es doch nicht durchgeht und dass es dann solange braucht mit der jugendfreien Version blablabla.
Kagomes Mal ist ein gezackter, blauer Streifen.

Hier die Sätze, nach denen ich 'der Wille der Mondgöttin' geschrieben habe:
Der Vollmond schien voll und hell über ihnen und wären sie nicht so beschäftigt, hätten sie das Gesicht einer Frau erkannt, die vom Mond aus lächelnd auf die beiden niedersah. Ihr Wille war erfüllt worden. Sie hatten ihr wahres Schicksal erfüllt.

Und noch etwas, das man auch noch wissen sollte:
ihre rosane Mikoaura brach hervor. Als sie auf das blaue Youki von Taro schlug, bekämpften sie sich kurz, ehe sie immer mehr ineinander übergingen, bis sie eine einzige lilane Aura waren.

Nun waren sie eins. Ihre Auren waren miteinander verschmolzen. Nun konnten sie nicht mehr ohne den anderen leben und der eine wusste immer, was der jeweils andere fühlte. Nun waren sie untrennbar miteinander verbunden. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es ist wieder soweit! Ein neues Kapi! ^^
Ich entschuldige mich schon mal, denn ich mache wieder mal ziemliche Zeitsprünge und ich hoffe, ihr habt nichts dagegen.^^' Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Diesmal ist es recht kurz geworden, tut mir leid.^^'
Ich hoffe, es gefällt euch! Komplett anzeigen

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Prolog

Es war still, aber nicht zu still. Da war eine große Lichtung, auf der ein paar Blumen blühten und an der Seite war ein Wald. Auf dieser Lichtung saß ein Mann. Wenn er stehen würde, würde man sehen, wie groß er war. Er hatte lange, weiße Haare, die zum Pferdeschwanz gebunden trug, auf jeder Wange jeweils einen gezackten blauen Streifen kurz unter den strahlend goldenen Augen mit dem roten Lidstrich und dichten schwarzen Wimpern und Augenbrauen. Dann trug er noch eine weiße Hakama, mit einem dunkelrot-blauen Obi, und einen weißen Haori mit einem blauen Muster auf der linken Schulter, dasselbe Blau wie auch seine Streifen, und schwarz-weiße Schuhe. An seinen Schultern hing ein bodenlanges, weißes, zweiendiges Fell, welches an seinem Rücken herunterhing. Dies alles, und auch die spitzen Ohren, ließen keinen Zweifel, dass dieser Mann ein hochrangiger Youkai war. Nur seine Rüstung fehlte, denn diese war bei seinem Grab. Ja, dieser Daiyoukai war schon lange tot, 200 Jahre, um genau zu sein. Der Ort an dem er sich befand, war ja auch das Jenseits.

Da saß er nun und dachte nach. Eine Sache gab ihm einfach keine Ruhe. Bei der Verbannung Sou'ungas hatte er etwas, nein, jemanden gesehen, der ihm nicht aus dem Kopf gehen wollte, aber er wusste nicht, warum. Er hatte diese Person nur aus dem Augenwinkel gesehen, hatte er sich doch auf seine Söhne konzentriert.

Plötzlich riss ihn etwas aus seinen Gedanken und dieses Etwas kam vom Wald. Er wartete, bis das Licht nicht mehr so weit entfernt war. Als es anfing eine Person freizugeben, stand er auf, doch verwirrt war er allemal, als die Mondgöttin vor im stand. "Ich freue mich, dich gefunden zu haben.", sprach sie. "Tsuki-sama, wie kann ich euch helfen?" Das war der Daiyoukai. "Ich möchte dich etwas fragen, Inu no Taishou." Ja, dieser Mann war Inu no Taishou, doch... "Bitte, Tsuki-sama, nennt mich einfach nur Taro, denn der Herr der Hunde bin ich schon lange nicht mehr." "Gut, Taro, um auf meine Frage zurückzukommen. Sag mir, Taro, würdest du wieder leben wollen?"

Eine schreckliche Erkenntnis

"Mach Platz!" Ein lautes Rummsen war zu hören, als Inuyasha wieder einmal den Boden lieben lernte. Er hatte sie mal wieder mit Kikyou verwechselt, da Kagome seit einigen Wochen ihre Mikotracht trug, und das konnte sie partout nicht leiden! "Kagome! Wann hörst du endlich damit auf oder nimmst mir nicht gleich diesen verdammten Rosenkranz ab?!" zeterte Inuyasha auch gleich los, nachdem er registriert hatte, dass Kagome und nicht Kikyou vor ihm stand. Es war auch Kagome, die konterte: "Wenn du gelernt hast, dich zu benehmen!" Kagome war inzwischen 18 Jahre alt. Ihre blau-schwarzen Haare glänzten in der Sonne und reichten bis zur Hüfte und ihre braunen Augen funkelten mehr denn je. Sie standen gerade auf einer Lichtung in der Nähe von Musashi, weil Kagome für Kaede Kräuter sammeln sollte, da diese ja nicht mehr die Jüngste war.

Inuyasha stand beleidigt auf, da er, insgeheim, wusste, dass sie recht hatte. Er wollte gerade vorschlagen, zurückzugehen, da die Sonne bereits unterging, als er durch den Wind einen bekannten Geruch in die Nase bekam. "Oi, Kagome. Ich seh mich kurz in der Umgebung nach Youkais um." "Ist in Ordnung.", kam es von ihr, da sie dachte, dass er etwas verdächtiges gerochen hatte, als er witterte, aber sie konnte sich den wahren Grund erahnen, weshalb ihre Augen eine Spur trauriger wurden. Sie hatte ihrer Vergangenheit in der Neuzeit und ihrer Familie den Rücken gekehrt, was sie zusätzlich traurig stimmte. Klar, sie trauerte um ihre Familie, aber sie fühlte sich in der Neuzeit einfach nicht mehr wohl. Es fühlte sich so an, als ob sie fehl am Platz wäre, als hätte sie nie dorthin gehört. Die Sengoku-Jidai war nun ihre Heimat und sie versuchte genau so zu leben, wie alle anderen Frauen auch, denn hier fühlte sie sich wohler als sie sich jemals in der Neuzeit gefühlt hat. Sango und Miroku hatten inzwischen geheiratet und hatten 3 Kinder (2 Zwillingstöchter und deren kleiner Bruder), Kaede hielt sich wacker im Leben, Kohaku war oft weg um Dämonen zu jagen. Kurz: es war wunderbar für sie, bis auf Inuyashas Verschwinden jede Nacht, aber daran wollte sie jetzt nicht denken.

Als sie sich auf den Weg zum Fluss in der Nähe machte, um sich Wasser zu holen, spürte sie 2 Youkis auf sich zukommen, doch schnell erkannte sie Shippou und Kirara, die Kohaku auf dem Rücken trug und welche auch schon am Horizont auszumachen waren. Kagome hob zum Gruß die Hand und rief: "Hallo, Shippou-chan, Kohaku-kun!!" Kohaku erwiderte die Geste und rief: "Hallo, Kagome-sama!" während Shippou nur "Kagomeee!!!!" rief und ihr in die Arme sprang, kaum, dass er nah genug war. Als Kohaku und Kirara ebenfalls gelandet waren und Shippou auf Kagomes linker Schulter saß, fragte Kohaku: "Kagome-sama, wo ist denn Inuyasha-sama?" Autsch. Das saß. Doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, was ihr auch ganz gut gelang, doch ganz konnte sie den Schmerz nicht vertreiben, was die drei auch bemerkten und sagte daher nur: "Er wollte nach Youkais Ausschau halten." Kohaku, Kirara und Shippou fragten nicht weiter nach, um kein Salz in die Wunde zu streuen. Vor allem der kleine Kitsune wollte das nicht, sah er in ihr doch so etwas wie eine Mutter.

"Wollt ihr nicht schon mal ins Dorf? Ich wollte mir nur etwas Wasser holen." "Hai, Kagome-sama!", kam es auch gleich von Kohaku, während Shippou auf Kiraras Kopf sprang, die dann auch schon wegflog. Kagome sah ihnen kurz hinterher, wie sie ins Dorf flogen, ehe sie dann weiter in Richtung Fluss lief. Auf dem Weg kam sie an dem Goshinboku vorbei, wo sich ihr ein Bild bot, bei dem sich alles in ihr verkrampfte. Kikyou. Kikyou und Inuyasha. In den Armen liegend und... sich küssend. //Damit wäre der wahre Grund für sein regelmäßiges Verschwinden geklärt.//, dachte sie sich nur, während sie beobachtete, wie sich die beiden Liebenden lösten. Dann sprach Kikyou: "Inuyasha, ich bin so froh, dass ich wieder lebe, aber... was ist mit meiner Wiedergeburt?" "Keine Sorge, Kikyou. Kagome weiß nicht, dass ich hier bin, sie denkt, dass ich die Umgebung nach Youkais absuche." Kagome zitterte es jetzt schon am ganzen Leib, wegen der Kälte aus Angst und Verzweiflung, doch bei Inuyashas nächsten Worten schaltete sich ihr Verstand komplett ab. "Ich liebe dich."

Und Kagome rannte, rannte, als ob der Teufel hinter ihr her wäre. Durch den Wald, den Weg zurück nach Musashi, rein in Kaedes Hütte, betend, dass der Hanyou sie nicht bemerkt hatte, geschweige denn ihr gefolgt war. Auf dem Weg hatte ihr Verstand wieder eingesetzt und sie hatte sich überlegt, was zu tun war. In der Hütte suchte sie sich Schreibutensilien, was sie auch schnell fand und schrieb einen Brief an ihre Freunde, faltete ihn zusammen und legte ihn auf ihren Futon.

Eine Träne verließ ihr Auge, um dann auf den Brief zu fallen, bevor sie sich schnell und nahezu lautlos aus der Hütte schlich. Kaum war sie draußen, rannte sie los, weg von Musashi, weg vom Inuyasha-Wald, weg von Inuyasha selbst. In ihrer abgrundtiefen Verzweiflung rannte sie mehrere Stunden umher, unwissend, was als nächstes passieren wird, was aus ihr werden soll.// Was habe ich getan, um so bestraft zu werden?!//, fragte sie sich immer wieder. Sie hatte längst keine Ahnung mehr, wo sie war und als sie langsam anhielt, wurde sie sich ihrer Müdigkeit und ihrem Bedürfniss nach Schlaf erst richtig bewusst, sodass ihr mit einem Mal die Beine den Dienst versagten und sie das Bewusstsein verlor.

So merkte sie nicht, wie sich ein Youkai in rasender Geschwindigkeit näherte, der sie schon von weitem gewittert hatte. Doch je näher er ihr kam, desto mehr fragte er sich // Wo sind denn der Köter und seine Freunde? Sie sind doch sonst immer bei ihr.// Als er dann bei ihr angekommen war, sah er 1. dass Kagome bewusstlos war und 2. dass keiner ihrer Freunde in der Nähe war.// Wo sind die denn und wieso lassen sie sie nachts alleine durch die Gegend ziehen und dann auch noch unbewaffnet? Es wäre auf jeden Fall besser sie mitzunehmen, als sie hier zu lassen.// Und schon hob er sie hoch und lief mit ihr zu seiner Höhle. Dort legte er sie auf ein Lager aus Stroh, welches seine Freunde, auf seinen Befehl hin, schnell errichtet hatten, und bat seine Frau ihm Bescheid zu sagen, wenn sie aufwacht.

Das tat Kagome auch nach ein paar Stunden. Mühsam öffnete sie ihre Augen, was mit einem Stöhnen begleitet wurde, und zog so die Aufmerksamkeit der Frau zu sich. Als sie sich mit protestierenden Knochen und Muskeln aufrichtete, hörte sie eine bekannte weibliche Stimme erleichtert sagen: "Kami sei Dank, du bist wach!"

Ein neues Zuhause und Rache!

//Die Stimme kenne ich doch//, dachte Kagome. Sie sah zu ihrer Linken und da saß............... Ayame. "Ayame-chan? Was..." Sie war total verwirrt. Erst jetzt registrierte sie, dass sie auf einem großen Lager aus Stroh lag, welches sie warm hielt und sehr bequem war. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Ayame, die offenbar gerade etwas zu einem Wolf sagte, der daraufhin aus der Höhle verschwand, in der sie sich befanden. "Sag mal, Ayame-chan," Ayame wandte ihr Augenmerk wieder Kagome zu "wo bin ich hier und wie bin ich hierher gekommen? Das Letzte woran ich mich erinnern kann, ist der Wald..." "Ja, du bist dort bewusstlos geworden", fing Ayame an zu erklären."und Kouga hat dich dort gefunden und in Sicherheit gebracht, nämlich in unsere Höhle." Und wenn man vom Teufel spricht, ist er meist nicht fern, denn schon schon hockte Kouga an Ayames linker Seite und fragte: "Oi, Kagome, warum waren der Köter und deine Freunde nicht in der Nähe als ich dich fand?" Sofort kamen die Erinnerungen von dem Bild beim Goshinboku wieder hoch und mit ihnen kamen Verzweiflung, Trauer, Angst, Schmerz und die Frage 'warum'.

Als Ayame und Kouga das Salz rochen, sahen sie erschreckt zu Kagome, der die ersten Tränen in die Augen schossen. Während Kouga mal wieder total überfordert mit der Situation war, rutschte Ayame zu Kagome rüber und nahm sie tröstend in den Arm. Jetzt ließ Kagome komplett fallen und heulte sich hemmungslos sich an Ayames Schulter, mit dem bis zu den Oberschenkeln reichenden Fellumhang, aus.
 

Währenddessen:

Der Morgen graute bereits, als Sango beschloss ihre Freundin zu besuchen. Miroku war mit den Kindern auf einem Spaziergang unterwegs und Shippo war, zusammen mit Kirara bei Kaede im Kräutergarten, um auf sie aufzupassen, da die die ganze Nacht durchgearbeitet hatte, um ein paar Kräuter zu finden, die nur in der Nacht blühten. Deswegen wollte Sango die Freizeit nutzen, um mit ihrer besten Freundin zu quatschen doch, als sie den Bambusvorhang vor der Tür beiseite schob und in die Hütte eintrat, fand sie, statt einer bereits fleißig arbeitenden Kagome, nur einen Brief auf Kagomes Futon. Stirnrunzelnd ging sie zum Futon, hob den Brief auf und begann zu lesen.
 

Liebe Sango-chan, Kaede-baachan, lieber Shippou-chan, Miroku-sama,

es tut mir leid, wenn ich euch mit diesem Abschiedsbrief erschrecken sollte. Auch tut es mir leid, dass ich überhaupt gegangen bin, aber ich musste in der Nacht etwas sehen und feststellen, was mir das Herz brach und damit kann und will ich nicht leben.

Sango-chan, vergib mir, dass ich dich mit deinen Kindern und Miroku-sama alleine lasse.

Kaede-baachan, ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich dir nicht mehr zur Hand gehen kann.

Shippou-chan, bitte, vergib mir, dass ich dich nicht mitnehmen will, aber es wird wahrscheinlich zu gefährlich sein und will dich nicht in Gefahr bringen, denn du bist für mich der Sohn, den ich nie hatte.

Minna, gomenasai.

Liebe Grüße, eure Kagome.
 

Sangos Augen weiteten sich mit jedem Satz. Als sie den Brief durchgelesen hatte, ließ sie den Brief sinken und starrte mit weit aufgerissen Augen die Wand an. Ihre Freundin war weg? KAGOME war weg?! Nur langsam rasselte das bis zu ihrem Verstand durch, doch dann fing es an in Sango zu brodeln, von den ganzen Gefühlen, die in ihr aufstiegen. Wut, Hass, Angst, Sorge, Bewunderung. Sie konnte sich denken, dass ein gewisser Hanyou der Grund war, warum sie gegangen war und diesem gewissen Hanyou galt auch ihre Wut und ihr Hass. Sie konnte Kagome verstehen, deshalb hatte sie eher Angst, dass ihr was zustoßen könnte und trotz dieser Sorge bewunderte sie Kagome für den Mut allein in die Wildnis....Moment, ALLEIN in der WILDNIS?! Jetzt wurde ihre Sorge noch größer, doch sie beschloß erstmal den Anderen den Brief zu zeigen und dem Hanyou, sollte er irgendwann wieder auftauchen, ordentlich die Meinung zu geigen.

Als sie dann alle in der Hütte von Kaede zusammengetrommelt hatte, wobei sie sich im Nachhinein fragte, wie sie das geschafft hatte, bat sie alle sich hinzusetzen. Als das alle getan hatten, begann sie den Brief vorzulesen und die Wirkung war die, die sie erwartet hatte, wenn sie nicht noch herzzerreißender war.

Shippou heulte und heulte, angesichts der Tatsache, dass er seine Adoptivmutter verloren hatte, und wollte sich überhaupt nicht mehr einkriegen! Und, was jeden überraschte, sogar Kaede weinte! Ihr war Kagome doch sehr ans Herz gewachsen. Als Sango die Beiden weinen sah, musste sie auch anfangen zu weinen. Auch Kohaku, Miroku und sogar Kirara schauten für den Rest des Tages trübsinnig drein. Na ja, wie sollte es auch anders sein, schließlich hatten sie eine sehr gute Freundin verloren, die anscheinend nicht zurückkommen würde. Inuyasha indes ließ sich nicht ein einziges mal blicken, doch alle wussten, dass das irgendwie sicherer war. Da bräuchte man nur Sango anzuschauen, die sich nach einer Stunde wieder fing und in ihrem Gesicht konnte man förmlich erkennen "Wenn der Hanyou wiederkommt, wird er sich wünschen es nie getan zu haben!!"

Nur ein Traum........ oder nicht?

6 Monate später:
 

Kagome griff nach Pfeil und Bogen und stand auf, da sie eben noch neben einer schlafenden Wölfin Bannformeln geübt hatte. Sie war heute ziemlich früh wach geworden und da die Wölfin einen unruhigen Schlaf zu haben schien, hatte sie sich zu ihr hingesetzt, um ihr ein Gefühl von Sicherheit zu geben, was, wie man sah, auch funktionierte, denn die weiße Wölfin, die aus Ayames Rudel kam, schlief nun seelenruhig.
 

Als sie sich schließlich dem Höhleneingang zuwendete , der zugleich der Eingang war und durch den sie bereits einen rot-oranglich gefärbten Himmel erkennen konnte, lief sie an weiteren schlafenden Wölfen vorbei, die jedoch sofort wach waren und aufstanden, als sie Kagome erkannten. Jetzt hieß es jagen. Kagome half seit einem halben Jahr überall wo sie kann, um sich nützlich machen zu können. Also auch bei der Jagd, denn mit Pfeil und Bogen konnte sie ja sehr gut umgehen. Jedes mal wurde sie dann von 6 oder 7 Wölfen begleitet, die ihr entweder halfen, die Beute zu tragen, oder die Beute in ihrer Devise erlegten.
 

Kagome sah die 6 Wölfe, die sie diesmal begleiten wollten, mit einem, für die Wölfe, vielsagenden Blick an, ehe sie zu einer Felswand ging, in welcher ein Spalt war. Groß genug, um sie durch zu lassen und diesen Hohlraum hinter dem Spalt nutzte sie auch sehr gerne. Die Wölfe folgten ihr und stellten sich dann so hin, dass niemand an ihnen vorbeikam, während Kagome sich umzog. Das tat sie auch, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass die Wölfe ihre Stellung hielten, denn den menschlich aussehenden Dämonen konnte man, bis auf Kouga und Ayame, nicht wirklich trauen, aber solange sie nicht spannen war ihr das auch egal.
 

Sie streifte sich die Mikotracht vom Körper und zog stattdessen eine Rüstung, nach Machart der Wolfsyoukai, an. Ayame hatte ihr die Rüstung machen lassen, da die Mikotracht doch nur wenig Schutz bot. Kagome musste grinsen, als sie sich erinnerte, wie es dazu gekommen war.
 

Rückblick:
 

Kagome war gerade mit Ginta, Hakkaku und einigen weiteren Wölfen auf einer erfolgreichen Jagd und wollten nun mit 3 Hasen, einem Hirsch und einem großen Wildschwein zur Höhle zurück, als Ginta und Hakkaku plötzlich stehenblieben und witterten. "Ginta-kun? Hakkaku-kun? Was ist los?", fragte Kagome alamiert, da sie dieses Verhalten schon von Inuyasha kannte. "Wurmyoukai.", sprach Ginta aus, was beide dachten. Und schon waren sie da. 8 große, hässliche Wurmyoukai. Alle gingen in Angriffsstellung, ehe sie angriffen. Alle, auch Ginta und Hakkaku, schlugen sich erstaunlich gut, bis Kagome von einem Youkai überrascht wurde, der ihr einen Zahn in die rechte Seite trieb. Doch das sollte seine letzte Tat gewesen sein, denn schon war er von einem Wolf in Stücke zerbissen, als Rache für Kagome. Besagte konnte sich gerade noch auf den Beinen halten, bis Ginta und Hakkaku bei ihr waren und sich jeweils einen ihrer Arme über die Schulter legten, um sie so zurückzubringen. Danach wurde sie bewusstlos.
 

Das erste, was sie wahrnahm, als wieder aufwachte, war ein weiches Lager, Kougas Stimme, die offenbar jemanden anschrie und weiche Hände, die ihre Verletzung versorgten. Stöhnend öffnete sie die Augen und sah in die von Ayame. "Kagome-chan, geht es dir gut?" "Den Umständen entsprechend.", antwortete Kagome mit einem müden Lächeln, doch sie wollte wissen, wer da von Kouga zusammengestaucht wurde, was sie auch aussprach. "Ayame-chan, wer wird da so angeschrien?" "Ginta, Hakkaku und die Wölfe, die mit dir auf Jagd waren. " "Ach so." Das war das Einzige was sie noch sagen konnte, denn Ayame bedeutete ihr still zu sein und zu schlafen, während sie den Verband umlegte. Kurz darauf schlief sie dann auch ein.
 

Rückblick Ende
 

Durch diese Schutzlosigkeit der Mikotracht kam in Ayame die Idee, statt Mikotracht Schwert und Rüstung zu tragen. Als Ayame Kagome ihre Idee vortrug, war Kagome begeistert, weil Ayame sagte, dass die Rüstung nach Machart der Wolfsyoukai wäre. "Könntest du dafür sorgen, dass sie genauso aussieht wie deine, Ayame-chan?" Ayame war zwar verwirrt über diese Bitte, stimmte jedoch zu und 4 Tage später war sie dann fertig.

Die Rüstung bestand aus einem Metall-Oberteil, welches am Meisten an eine Rüstung erinnerte, und, welches an der oberen Brust rot und weiter unten dunkelblau war.Dann kam ein weißer Fellrock, der jedoch nicht so gerade geschnitten war, wie der von Kouga, um die Taille wurde ein weißer Obi aus Fell gebunden, wobei der Knoten auf der rechten Seite war. In diesen Obi steckte sie sich, an der linken Seite, noch ein Schwert ein, welches Kouga ihr geschenkt hatte und auch regelmäßig mit ihr trainierte. Dann kamen noch die Beinstulpen und die Armbänder, ebenso aus weißem Fell. Zuletzt noch der weiße, bis zu den Oberschenkeln reichende, Fellumhang. //So... Jetzt nur noch die Haare und dann...// Schon waren ihre Haare, mit einem Haarband aus weißem Fell, zu einem Pferdeschwanz gebunden, der schon fast die Länge von Kougas hatte. Sie trug die Rüstung sehr gerne, denn sie erinnerte sie, mit dem kurzen Rock und den Fellschonern, sehr an ihre alte Schuluniform.
 

Die Wölfe indes merkten, dass sie fertig war, weil kein Rascheln der Kleider mehr zu hören war, und gingen schon mal vor, um vorm Eingang/Ausgang auf sie zu warten.
 

Als Kagome dann aus dem Spalt trat und auf den Höhlenausgang zusteuerte, blieb sie noch einmal kurz stehen und sah zu der schlafenden Wölfin, welche vor 2 Monaten 4 Welpen das Leben schenkte, wobei sie jedoch selbst ihr Leben fast verlor, wenn Kagome nicht gewesen wäre.

Kagome hatte der Wölfin das Leben gerettet, weshalb ihr auch die Ehre zuteil wurde dem erstgeborenen Welpen einen Namen zu geben. Doch wartete sie, bis die Welpen aktiver wurden und nach etwa 4 Wochen hatte sie einen Namen. Kikenna. Das bedeutete 'Gefährlich', was auch sehr gut passte, denn Kikenna war, sehr zum Leidwesen der Anderen, die Gefährlichste und Wildeste in ihrem Wurf. Einzig und allein vor Kagome schien sie Respekt zu haben und sie zugleich sehr zu mögen und nicht nur das, sie wollte auch ständig mit Kagome spielen, was ihr jedoch nie verwehrt wurde. Nicht mal schlafen wollte die Kleine, wenn Kagome nicht in der Nähe war! Das kam zwar einigen Wölfen spanisch vor, aber dennoch war das ihr geringstes Problem, denn Ayame prophezeite, dass Kikenna eine von den sogenannten 'auserwählten Wölfen' war, welche vorherbestimmt waren, um große Taten zu vollbringen oder jemanden, vom Schicksal Erwählten zu helfen, und deshalb eines Tages fast so groß wie Kirara, in ihrer verwandelten Form, sein würde. Das bereitete allen Sorge, denn wie, zum Henker, sollte ein so kleines Rudel einen solch großen Wolf ernähren? Im Moment reichte sie gerade mal bis zur Mitte der Unterschenkel, aber das konnte sich schnell ändern...
 

Während Kagome so in Erinnerungen schwelgte, hörte sie plötzlich,dass draußen jemand nach ihr rief. "Kagome-onee-sama?"

Kagome schüttelte kurz ihren Kopf, um eben diesen freizubekommen und antwortete mit "Ich komme!" und ging nach draußen, um vor einem besorgt aussehenden Wolf, aus Kougas Rudel, stehen zu bleiben. Er legte den Kopf schief und fragte: "Ist alles in Ordnung, Kagome-onee-sama?" Ja, der Wolf sprach zu ihr und sie verstand ihn.

Sie war eines Morgens aufgewacht und hatte gehört, wie die Wölfe dabei waren die Leute auszuwählen, die diesmal auf Jagd gehen sollten. Sie hatte schnell verstanden, dass sie nun mit Wölfen sprechen konnte, auch wenn sie nicht wusste, warum.

Als die Wölfe merkten, dass Kagome die Sprache der Wölfe nicht nur verstand, sondern auch selbst sprechen konnte, hatten sie noch größeren Respekt vor ihr und sahen sie zugleich als Schwester des Rudels. Jedenfalls...
 

"Es geht mir gut, ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, wirklich nicht!" Daraufhin waren die Wölfe beruhigt und bewegten sich, mit der Miko in Rüstung, in Richtung Wald um Beute für das Rudel zu erlegen.

Kaum waren sie im Wald, bedeutete ihr einer ihrer Begleiter stehen zu bleiben und starrte in ein Gebüsch, das nun auch die Aufmerksamkeit der Anderen erregt hatte, doch das bewirkte nur, dass sie mucksmäuschen still waren und sich nach Plan in Zweiergruppen aufzuteilen, um so ein größeres Terrain abzusuchen. Kagome und der Wolf, der sie gewarnt hatte lauschten dem Rascheln, bis Kagome die Größe einschätzen konnte und erkannte, dass es ein gesunder, kräftiger und großer Hase war, denn nur solche konnten solch laute Geräusche verursachen. Die Intensität des Raschelns verriet junge, kräftige Sprünge und die Höhe zeugte von der etwas größeren Sorte der Hasen.

So leise, wie nur irgend möglich zog sie einen Pfeil aus dem Köcher, kniete sich hin, spannte damit den Bogen und zielte. Sie wartete, bis das Rascheln aufhörte, was bedeuten würde, dass das Tier mit den kräftigen Beinen stehen geblieben war. Da! Das Rascheln hielt kurz inne und dieser kurze Moment sollte dem Hasen zum Verhängnis werden. Ein kurzer Aufschrei, der den Versuch bildete, die anderen Tiere zu warnen, doch dafür war der Schrei nicht laut genug.
 

Die Sonne hatte gerade ihren höchsten Punkt erreicht, als die Gruppen wieder aufeinander trafen und zusammen beschlossen sie, dass es an der Zeit sei zurückzugehen. So machten sie sich, bepackt mit 5 Hasen und 2 großen Wildschweinen, auf den Weg zurück zur Höhle.

Kaum war die Beute unter allen aufgeteilt, fühlte Kagome sich ungewöhnlich müde, sie war kurz davor umzukippen, doch noch hielt sie sich auf den Beinen. Als Kikenna zu ihr lief, nachdem ihre Mutter so gnädig war und sie, nach dem Essen, zu Kagome ließ, merkte Kikenna wie müde Kagome war. Sie legte den Kopf schief und kläffte besorgt, da sie noch zu jung zum Sprechen war, doch Kagome bedeutete ihr, dass sie nur sehr müde war und Schlaf bräuchte. Trotzdem war Kikenna misstrauisch, was auch der Grund war, weshalb sie Kagome nachlief, als diese sich in Richtung Schlafplatz bewegte. Dort angekommen, rollte Kagome sich, immer noch mit der Rüstung bekleidet, eng zusammen, um zu schlafen, denn die Rüstung war auch recht bequem und das weiche Stroh sollte den Rest erledigen. Doch Kikenna wollte Kagome nicht alleine lassen, deshalb rollte sie sich an Kagomes Magengrube zusammen, um es sofort zu merken, wenn Kagome wach werden würde. Da Kagome einen ruhigen Schlaf zu haben schien, schlief auch Kikenna ein.

Kagome schien zwar einen ruhigen Schlaf zu haben, aber das was ihr im Traum geschah, sollte ihre gesamte Zukunft beeinflussen.
 

Traum:
 

Kagome stand, mit Rüstung und Schwert, in einem dicht bewachsenen Wald, mit vielen alten Bäumen. Das Laubdach war so dicht, dass der Boden, auf dem sie stand, kaum zu erkennen war. Es war pechduster. Doch woher wusste sie dann, dass sie sich in einem Wald befand? Ganz einfach, die Geräusche, welche sie durch die mangelhafte Sehbarkeit viel stärker wahrnehmen konnte, verrieten ihr dies. Sie hörte das Rascheln der Blätter, wenn sie von einer Brise hin und her geweht wurden. Dieses Geräusch hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf sie gehabt. Sie hob den Kopf, nachdem sie ihre Augen schloss und genoss das beruhigende Gefühl, welches sich in ihrem Körper ausbreitete.

Doch plötzlich wurde das Problem mit dem Sehen gelöst, denn ein Licht bahnte sich seinen Weg durch die Bäume, blieb vor stehen und formte sich langsam, aber sicher zu einer Frau, die ein starkes Licht ausströmen ließ, welches die ganze Umgebung erhellte, sie aber nicht blendete. "Bin ich froh, endlich bis zu deinen Träumen vordringen zu können. Du kannst im Schlaf ganz schön starke Schutzbarrieren aufstellen, die deine Träume vor Eindringlingen schützen, meine Liebe!", sagte sie, wobei sie im letzten Satz recht gespielt tadelnd klang. Kagome, sichtlich überfordert mit der Situation, fragte: "Wer seid ihr? Und was meint ihr mit Schutzbarrieren?" "Was Schutzbarrieren sind, brauchst du nicht zu wissen, solange sie ihren Dienst erfüllen. Was mich angeht, so bin ich Tsuki. Tsuki, die Mondgöttin. Ich herrsche über den Mond, das Leben und die Liebe." Während sie sprach lächelte sie freundlich. Kagome indes wollte wissen, "Die Göttin des Mondes, des Lebens und der Liebe?" "Exakt. Ich herrsche über den Mond, der die Gezeiten des Meeres kontrolliert, aus dem alles Leben entstand und, der die Liebenden beschützt." Während Tsuki sprach hatte Kagome angefangen sie zu mustern.
 

Die Göttin hatte lange weiße Haare, die zusammengeflochten waren, ein freundliches Gesicht mit himmelblauen Augen. Sie trug ein Gewand, welches Kagome an die Kleider der Frauen aus dem alten Rom erinnerte. Es war scheinbar aus Seide und es schien, als würden sich die Farben auf dem Gewand bewegen, denn wie fließendes Wasser wechselten die Farben zwischen Lila, blau und rosa. Schuhe trug sie keine.
 

Dann fragte sie: "Was möchtet ihr von mir, dass ihr mich mit Eurer Anwesenheit beehrt, Tsuki-sama ?" "Ich möchte dir den Weg zu deinem Schicksal weisen." "Der Weg zu meinem Schicksal?", fragte Kagome, da sie nicht gänzlich verstand, was von ihr verlangt wurde und total verwirrt war. "Weißt du, warum du Gefühle für den Hanyou hegtest, ihn aber dennoch irgendwie und aus irgendeinem Grund nicht leiden konntest?" "Äh... Na ja... Also ich..." Sie stammelte unverständliches Zeugs, da sie sich sichtlich ertappt fühlte und es tatsächlich so war, dass sie es nicht wusste. "Ich nehm das mal als 'Nein', wie? Gut, dann sage ich es dir. Du hegtest diese Gefühle für diesen Hanyou, weil etwas von jemandem in sich trägt, der dein, für dich bestimmter, Gefährte sein sollte", erklärte sie, vermied es jedoch Details preisgegeben, geschweige denn den Namen. //Gefährte?// Sollte das Schicksal doch gnädig mit ihr sein und ihr jemanden schicken, der in ihr nicht nur Kikyou oder Kikyous Wiedergeburt, sondern Kagome sah? Das hatte Inuyasha ja immer getan, doch über den war sie schon seit 5 Monaten hinweg.
 

"Tsuki-sama, wie meint ihr das, dass Inuyasha etwas von jemandem in sich trägt, der mein Gefährte sein sollte? Wer ist es?!" Tsuki seufzte, dann beichtete sie "Das darf ich dir leider nicht sagen, das musst du herausfinden, indem du auf dein Herz hörst. Sicher fragst du dich, was der Grund ist, dass ein Kami dich, im Traum, aufsucht. Nun... Der Grund ist, dass dein Seelengefährte bereits vor vielen, vielen Jahren starb, doch du hast die Kraft, ihn wiederzuerwecken!" Das musste sie erstmal verdauen. Da sollte es jemanden geben, der nicht erst an Kikyou dachte, wenn er sie sah, dann stellte sich heraus, dass er schon lange tot war und jetzt das! Sie sollte die Einzige sein, die ihn wiedererwecken kann? Dann...würde sie das auch tun!
 

"Was genau soll ich machen, Tsuki-sama?"

Tsuki glaubte sich verhört zu haben! Kagome wollte wirklich einfach so jemanden retten? Doch anscheinend meinte sie es ernst, denn sie klang fest entschlossen, da spielte das 'Warum' keine große Rolle. "Du musst einen Zauberspruch aufsagen, der die Macht hat, den Seelengefährten aus dem Tode zu holen, sollte er schon vor der ersten Begegnung gestorben sein. In diesem Falle sagen wir Kamis den Betreffenden den Zauberspruch und diesen müssen sie aufsagen. Du also auch.", erklärte die Göttin "Sagt mir, was ich tun soll. " "Also gut." Tsuki sagte ihr, was sie sagen musste und was sie tun musste.

Schließlich stand Kagome in einer knienden Haltung, die Hände, wie zum Gebet, vor der Brust gefaltet. Dann...
 

"Du, der du zu früh verstarbst,

nie deine wahre Liebe trafst.

Komm aus dem Reich der Toten,

kehr ein in das der Lebenden.

Damit du das wirst tun können,

was war dir lange Zeit verwehrt."
 

Sie öffnete wieder die Augen und wollte sich Tsuki zuwenden, als plötzlich alles anfing schwarz zu werden.

Sie hörte noch, wie Tsuki sagte: "Gut gemacht, er ist wieder unter den Lebenden. Nun geh und suche ihn!"
 

Traum Ende
 

Kagome schreckte hoch, als ein Wolf in heller Aufregung an ihr vorbeistürmte. Kagome ahnte, dass dieser Aufruhr der Grund war, weshalb sie aufgewacht war, aber warum waren alle in solch einer Aufregung? Kikenna war auch von dem Lärm geweckt worden und sah fragend zu ihr hoch. Sie sah den Blick, doch sie antwortete mit einem Kopfschütteln, was bedeuten sollte, dass sie auch nicht mehr weiß als Kikenna. Allerdings wollte sie das ändern, weshalb sie einen Wolf fragte, was den passiert sei. "Vor ein paar Minuten kam ein schrecklich schmerzerfülltes Jaulen bis zu unserer Höhle. Wir wissen aber nicht, wer so geschrien hat.", gab der Wolf ihr Auskunft. Nun kam Kouga dazu, der das Gespräch der Beiden gehört hatte. "Es hat sich so angehört, als wäre jemand einem Hund auf den Schwanz getreten."

Ein neues und doch altes Leben

Stöhnend richtete Taro sich vom Boden auf, wobei seine Rüstung, besonders der Schulterpanzer, klapperte, als die Platten der Rüstung gegeneinander schlugen. Während er sich aufrichtete, nahm er die vielen Eindrücke seiner Umgebung wahr.

Der Geruch der klaren Luft und des Waldes in der Nähe, das Geräusch von plätscherndem Wasser, singenden Vögeln, dem Rauschen der Blätter im Wind, der Anblick der untergehenden Sonne. All das waren die Beweise des Lebens um ihn herum. Es gab keinen Zweifel, er war wirklich wieder lebendig.
 

Nun stand er wieder auf den Beinen und sah an sich herunter, mit einem Ergebnis, was ihn sehr überraschte. Seine Rüstung war in einem Zustand, der wie neu aussah, und sein Kimono sah aus, als wäre er nie blutdurchtränkt gewesen, als er im Schloss verbrannte. Kurz: Es sah alles aus, als hätte es diesen Kampf mit Ryukotsusei nie gegeben! Das wunderte ihn zwar, doch dann musste er über etwas anderes, was seiner Meinung nach wichtiger war, nachdenken, nämlich über das was Tsuki ihm gesagt hatte.
 

Rückblick:
 

"Sag mir, Taro, würdest du wieder leben wollen?"

Taro war irritiert und zugleich geschockt. Was sollte diese Frage?! Konnte er denn zurück? "Was meint Ihr damit, Tsuki-sama?", wollte er wissen, wobei seine Stimme ruhig klang, doch innerlich fühlte er sich nicht so ruhig.

"Damit meine ich, ob du bereit wärst dein wahres Schicksal zu erfüllen, denn nie hast du deine wahre Liebe, zu Lebzeiten, getroffen." Sie endete und wartete auf Taros Reaktion ab, die er allerdings nicht nach außen ließ, sie aber innerlich offener zeigte. //Ich habe nie meine wahre Liebe getroffen?!// Wie aufs Stichwort erschien das Bild einer jungen, blau-schwarzhaarigen Frau vor seinem inneren Auge.

Was er nicht wusste war, dass Tsuki ihm das Bild schickte, denn da sie über die Träume herrschte, galt das auch für Tagträume.
 

Taro indes musterte die unbekannte Schönheit, wobei er einen Gesichtsausdruck annahm, der mehr als leicht zu deuten war.

Die hüftlangen blau-schwarzen Haare, die im Sonnenschein einen meerblauen Ton annahmen, das zierliche Gesicht, mit den weich aussehenden, rosigen Wangen, die verführerischen, vollen Lippen, die ihn warmherzig und freundlich anlächelten. Taro hätte sie wirklich für eine Youkai gehalten, doch... //Ihre Augen... Sie strahlen aus den tiefbraunen Tiefen eine Wärme und Güte aus, die eine Youkai nie besitzen könnte. Sie ist einfach wunderschön!// In dem Moment wurde es ihm klar. Er, Taro, hatte sich in das Mädchen verliebt. Doch...Er fühlte sich in dem Moment, als er die Güte in ihren Augen gesehen hatte, mehr als unwürdig. Er hatte die Liebe einer solch warmherzigen, gütigen Frau nicht verdient, wie er fand.
 

Das alles spielte sich innerhalb von Sekunden ab, als das Bild wieder verschwand. Taro kehrte mit seinen Gedanken, wenn auch nicht ganz, in das Hier und Jetzt zurück, als Tsuki wieder anfing zu sprechen und so tat, als wäre nichts gewesen. "Also? Wirst du dein Leben fortsetzen und dein Schicksal erfüllen wollen oder willst du hier bleiben und dir den Kopf zerbrechen, wo du doch nicht weiterkommst?" Da musste er gar nicht lange nachdenken. "Ich werde mein Schicksal erfüllen!", versprach er, wollte er doch endlich wissen, wer es geschafft hatte, seine Gedanken zu kontrollieren und er hoffte, dass sie etwas mit seinem Schicksal zu tun hatte, so, dass er sie kennen lernen würde.
 

"Aber wie soll ich wieder in die Welt der Lebenden kommen?", fragte er noch. "Das überlass mal mir.", sagte sie nur mit einem Augenzwinkern und verschwand, wie sie gekommen war.
 

Er wartete einige Zeit, dass irgendwas passierte. Er wusste nicht, wieviel Zeit vergangen war, da Zeit hier keine Rolle spielte. Dann passierte etwas. Er hörte eine liebliche Stimme.
 

"Du, der du zu früh verstarbst,

nie deine wahre Liebe trafst.

Komm aus dem Reich der Toten,

kehr ein in das der Lebenden.

Damit du das wirst tun können,

was war dir lange Zeit verwehrt."
 

Dann geschah alles rasend schnell.

Vor seinen Augen wurde es weiß, er hörte ein schmerzerfülltes Jaulen, hörte den Wind rauschen und plötzlich spürte er wieder festen Boden unter den Füßen.
 

Rückblick Ende
 

Und nun stand er hier und sah sich seine Umgebung genau an.
 

Er stand auf einer Insel inmitten eines kreisrunden Sees, welcher, durch die untergehende Sonne, rot schimmerte. In der Nähe sah er einen Wald, aus dem ein köstlicher Geruch nach Wild in seine Nase kam. Er hatte, selbstverständlich, seit 200 Jahren nichts mehr gegessen!

Er wollte schon los, da spürte er etwas in seinem Rücken. Er drehte sich um. Und was sah er?

Einen Schrein. Der Schrein der Mondgöttin.

Er lächelte. Er hätte es sich irgendwie denken können, dass er an so einem Platz landen würde.

Er drehte sich gänzlich zu Schrein um, hob den Kopf zum rot-oranglich verfärbten Himmel und schloss die Augen.
 

Eine sanfte Brise kam auf und bewegte sich auf ihn zu. Sie verfing sich in seinen weißen Haaren, die durch die untergehende Sonne einen orangenen Schimmer hatten, und spielte mit ihnen. Das reflektierte Licht im See hinterließ tanzende Bewegungen auf seinem Körper.

Es war, als wollte das Leben "Willkommen zurück!" sagen.
 

Dann, nachdem die Sonne gänzlich untergegangen war, wandte er sich wieder Richtung Wald und war mit einem Satz drüben. Für ihn war es nur ein Katzensprung, oder besser gesagt, ein Hundesprung.

Er ging in den Wald, sein Youki immer schön unterdrückt, und suchte was Leckeres. Leider musste es einen Hasen treffen, der ihm über den Weg hoppelte.
 

Nur eine Minute später saß er auf einem Baum und genoss seine Mahlzeit, denn Youkais, wie er einer war, aßen Fleisch roh, bis auf die, bei denen die Zähne noch nicht so scharf sind.

Als er schließlich fertig war und sich die letzten Reste von den Krallen leckte, überlegte er, was er als nächstes tun sollte.
 

//Vielleicht sollte ich meinen Ältesten besuchen? Aber der ist bestimmt auf Wanderschaft und wo sollte ich anfangen zu suchen? Dann vielleicht die junge Schönheit suchen? Die befand sich doch in Begleitung von Inuyasha...//
 

Er spürte wie ein, ihm nicht wirklich bekanntes, Gefühl hochkam, gepaart mit einem Knurren, welches diesem Gefühl entsprang, doch er unterband dies, denn er wusste, was das für ein Gefühl war, auch wenn er es noch nie verspürt hatte.

//Eifersucht... Ich bin auf meinen eigenen Sohn eifersüchtig?!// Er verstand es nicht. Welchen Grund hätte er auf seinen Sohn eifersüchtig zu sein? Er wusste nicht mal, ob sie überhaupt irgendetwas mit Inuyasha hatte. Dennoch, es wäre ihm lieber, wenn sie noch ledig war.

Doch er besann sich wieder. Es gab wichtigere Dinge, worüber er nachdenken konnte. Zum Beispiel...
 

//Also... Wenn ich die junge Frau finden will, muss ich Inuyasha suchen und wenn ich Inuyasha finden will, brauche ich...//
 

Genervt schloss er die Augen und klatschte sich mit der flachen Hand an den Hals.

"Myouga", sprach er den Namen des Flohgeistes aus, der nun an an seiner Hand klebte. "O-Oyakata-sama? Seid Ihr es wirklich?", fragte der, nun wieder dreidimensionale, Floh noch etwas ungläubig. "Das müsstest du eigentlich am Besten wissen, da du mir eben erst Blut abgezapft hast.", erwiderte Taro, die Augen nun auf den Winzling geheftet.

Dann fragte er: "Kannst du mir zeigen, wo Inuyasha sich befindet?" "Hai, Oyakata-sama!", antwortete Myouga, der es zwar nicht wirklich glauben konnte, dass sein Meister wieder lebte, doch nachfragen wollte er auch nicht, da es offenbar Dinge gab, die der ehemalige Inu no Taishou für wichtiger erachtete, also erklärte er seinem Meister den Weg nach Musashi.
 

So machte Taro sich, mit Myouga auf der Schulter, auf den beschriebenen Weg. Besagter Floh ließ es sich dabei nicht nehmen, seinem Meister verschiedene Erlebnisse aus dem Leben des Hanyous zu erläutern.

So berichtete er, zum Beispiel, über Sesshomarus abgetrennten, linken Arm, wie Inuyasha Tessaiga zerbrach und wieder reparieren ließ und besonders berichtete er über Tessaigas neue Techniken. Über das Kaze no Kizu, das Bakuryuuha, das barrierenbrechende, rote Tessaiga, das Kongousouha, das Ryuurin no Tessaiga und das Meidou Zangetsuha, auch erläuterte der alte Berater die Eigenschaften und Spezialitäten jeder Kampfkunst und wie und wo Inuyasha die jeweilige Technik erlernt hatte.

Das Kaze no Kizu und das Meidou Zangetsuha kannte Taro ja bereits doch die anderen Techniken waren ihm neu. //Was hat mein Sohn aus meinem alten Schwert gemacht.//, dachte er sich mit einem Lächeln. Er hätte nicht stolzer sein können.
 

Er hörte auch weiterhin seinem treuen Berater zu, doch erst richtig die Ohren spitzen tat er, als Myouga auf die Begleiter seines Sohnes zu sprechen kam. "Euer Sohn wurde lange Zeit von dem Houshi Miroku, der Taijiya Sango, deren Nekoyoukai Kirara, dem Fuchsyoukai Shippou und der Miko Kagome begleitet. Sie haben sich nun alle in Musashi niedergelassen. Sango und Miroku haben inzwischen geheiratet und haben drei Kinder. Kagome hat ihre Ausbildung zur Miko abgeschlossen und hilft den Kranken oder Verletzten." Dann plapperte der Floh weiter doch Taro hörte nur noch mit halbem Ohr zu.
 

//Seltsam... Ein Houshi, eine Taijiya, eine Miko, eine Nekoyoukai, ein Fuchsyoukai, ein Hanyou... Doch wer von ihnen ist die junge Frau? Der Houshi, die Nekoyoukai, der Fuchsyoukai und mein Sohn fallen ganz klar raus. Die Taijiya ist mit dem Houshi verheiratet, dann die Miko? Kagome?//
 

Während er so nachdachte kam ihm das Bild wieder in den Sinn. Ja, der Name würde perfekt zu ihr passen. Wieder kam ihm in den Sinn, dass er ihre Liebe nicht verdiente. Er hatte es, während er seine Mahlzeit zu sich nahm, erkannt. Er war ihr verfallen. Und das mit Leib und Seele. Er hoffte, dass die Mondgöttin mit "dein wahres Schicksal" eine Zukunft mit Kagome gemeint war. Er lächelte. Auch wenn er sich ihrer für unwürdig hielt, so war es ihm nicht verboten, so etwas zu hoffen, oder?
 

Er nahm etwas aus dem Augenwinkel wahr, blieb stehen und betrachtete das Etwas, was seine Aufmerksamkeit weckte.

Izayois Grab. Auf dem Grab der einstigen Hime lagen rosafarbene Lilien.

"Izayoi...", flüsterte der große Daiyoukai leise. "Inuyasha-sama hat die Blumen dorthin gelegt. Das macht er jedes Jahr einmal.", erklärte der Blutsauger die Anwesenheit der Blumen. Seine Stimme war leise, denn er wollte den Weißhaarigen nicht in seiner Trauer stören.

Dennoch war die Trauer um Izayois Verlust überraschend gering. //War es am Ende nur eine Verliebtheit, in die ich mich zu sehr hinengesteigert habe?// Anders könnte er es sich nicht erklären.
 

Er wandte sich wieder nach vorne, dann roch er etwas. "Jetzt ist es nicht mehr weit, bis nach Musashi!", sagte der Floh, da er wusste, dass das Grab nicht weit vom Dorf entfernt lag.

"Ja, ich kann Inuyashas Geruch wahrnehmen."

Übersetzt: Er wusste nun wo er lang musste.

Es musste der Geruch seines Jüngsten sein, denn es roch nach halb Mensch, halb Hund. Wer sonst hätte so einen Geruch haben sollen?
 

Er machte sich wieder auf den Weg und folgte dem Geruch seines Sohnes, doch je näher er dem Ort kam, von dem der Geruch ausging, desto stärker konnte er den Geruch von Youkaiblut und Winter wahrnehmen.

Es sprach zwar gegen jede seiner Manieren, aber er konnte nichts anderes denken als: //Womit zieht Inuyasha denn umher? Diese Person muss ja kalt wie der Winter sein!// Er konnte erschnüffeln, dass es eine Miko war, daher auch das Blut. Doch wenn sie so kalt wie der Winter war, dann konnte es nicht Kagome sein. Die Miko, die er suchte, war warmherzig und gütig, das hatte er in ihren Augen lesen können. Da kam ihm eine neue Frage auf. //Wie sie wohl riecht?// Das, so nahm er sich vor, würde er Inuyasha fragen, wenn er ihn gefunden hatte.
 

So kam er Musashi immer näher, hoffend, dass die Miko Kagome da war.

Wo ist sie?

Inuyasha saß im Schneidersitz auf einer Lichtung und hielt sich das rechte Auge, neben ihm Kikyou, die ihn besorgt musterte. Er knurrte, wegen den nachklingenden Schmerzen, doch war das nichts im Vergleich zu den Qualen, die ihn sogar aufjaulen ließen! Kikyou fragte: "Was war das? Da kam doch eben etwas aus deinem Auge geschossen!"
 

Kikyou war noch ziemlich geschockt. Was war da eben passiert? Inuyasha war von einen Moment auf den anderen plötzlich stehen geblieben und hatte dann angefangen zu knurren, um dann, mit einem Mal, aufzujaulen! Mit dem Jaulen kam ein kleines, rundes Etwas raus, was gleich gen Norden verschwand.
 

"Das war die schwarze Perle. In dieser Perle wurden, vor 203 Jahren, die Gebeine meines alten Herren versiegelt." "Aber wie ist diese Perle in dein Auge gekommen?" Kikyou war diese ganze Sache immer noch befremdlich. Wieso war die Perle jetzt raus gekommen?

"Genau weiß ich es nicht. Sie wurde dort eingepflanzt, als ich noch ein Welpe war." Zwar war diese Frage geklärt, doch es blieb eine Frage: Warum jetzt?
 

Der Hanyou sah zum Himmel und sah, dass die Sonne so langsam unterging.

"Ich glaube, wir sollten zurück. Zurück nach Musashi, meine ich.", sprach Inuyasha, der sich langsam von seinen Schmerzen erholte, die wirklich nicht ohne waren. "Meinetwegen.", sagte Kikyou, die es gar nicht abwarten konnte, Kagome unter die Nase zu reiben, dass Inuyasha sich für sie, Kikyou, entschieden hatte. Sie zerplatzte fast vor unterdrückter Vorfreude!
 

Sie und Inuyasha waren die ganzen 6 Monate unterwegs gewesen, um die ganze verpasste Zeit nachzuholen, wie die 50 Jahre, als Kikyou tot und Inuyasha am Baum gebannt war, oder die 3 Jahre, die Inuyasha brauchte, um sich gänzlich von Kagome zu trennen.

Demnach wussten sie noch nicht, dass Kagome längst nicht mehr in Musashi war, nicht um Inuyasha heulte und über ihn hinweg war.

Im Großen und Ganzen konnte man sagen, dass sie nicht auf dem neuesten Stand der Dinge waren.
 

Inuyasha nahm Kikyou auf den Rücken und sprang, Richtung Musashi, los. Sie unterhielten sich nicht, worüber sollten sie auch reden? Während Kikyou sich Kagomes Gesicht vorstellte, wenn Inuyasha verkündet, dass er sich für sie entschieden hatte, legte Inuyasha sich schonmal eine gute Ausrede zurecht, wusste er doch um das Temperament der jungen und ehemaligen Weggefährtin gut Bescheid!
 

Da fiel dem Hanyou etwas ins Auge und da er wusste, was es war, blieb er stehen. Er und Kikyou waren erst vor 2 oder 3 Wochen dort gewesen, um die Blumen auf das Grab seiner Mutter zu legen. Kikyou hatte von ihm erzählt bekommen, wie sehr er an seiner Mutter hing. Deshalb blieb sie ruhig und wartete, dass der halbe sich Inu wieder fasste und weiter rannte.

Inuyasha merkte, dass Kikyou ihm zuliebe schwieg, und war ihr dankbar, dass sie ihn nicht hetzte.

Doch während er so dastand, bemerkte er plötzlich einen Geruch, der ihm nicht wirklich geläufig war. Es roch nach einem dämonischen Hund, doch war er seinem Geruch und dem von Sesshoumaru erschreckend ähnlich, außerdem glaubte Inuyasha, dass er diesen Geruch schon mal in der Nase gehabt hatte, doch es viel ihm niemand ein, dem der Geruch gehören könnte. Doch das war erstmal seine geringste Sorge, denn es sah so aus, als ob der Youkai in Richtung Musashi unterwegs war! Die Trauer des besagten Youkai und die Tatsache, dass ein gewisser Floh hier gewesen war, roch er in seiner Angst, die Anderen zu verlieren, nicht. Er rannte los und klärte Kikyou darüber auf, was er gerochen hatte.

Kikyou war überrascht, dass Inuyasha mal einen Geruch nicht sofort erkannte. Doch sie sagte nichts und hielt sich an Inuyasha fest, da sie sonst noch runtergefallen wäre, so schnell wie er rannte.
 

Nach etwa einer halben Stunde erreichten die zwei das Dorf und blieben erstaunt am Dorfrand stehen. Sie hatten dich zwar beeilt, aber dass das Dorf immernoch heile war, hätten sie nicht gedacht, vor allem, da Inuyasha den Youkai ganz deutlich riechen konnte. Sie sahen sich an, nickten und gingen runter zum Dorf.

Hätten sie es mal lieber bleiben lassen...
 

Taro war schon nahe dem Dorf. Er hatte die Nacht über keine Rast gemacht, wozu auch? Er wollte so schnell wie möglich die junge Frau kennen lernen.
 

Es war bereits fast Mittag und trotz des Morgentaus hatte er gemerkt, dass sich der Geruch des Hanyous nicht im Dorf zentralisierte, was bedeuten musste, dass sein Sohn lange nicht mehr im Dorf gewesen war. "Myouga, es scheint, als wäre Inuyasha seit mehreren Monaten nicht mehr im Dorf gewesen. Kannst du das erklären?", fragte der Daiyoukai seinen kleinen Berater, der nachdenklich wurde und schließlich sagte: "Nein, Oyakata-sama. Inuyasha-sama war immer im Dorf anzutreffen, wenn ich ihm was mitzuteilen hatte. Allerdings war ich seit über einem halben Jahr nicht mehr da." Das war schlecht, schlecht für den großen Inu.

Wenn Inuyasha nicht im Dorf war, waren womöglich auch seine Freunde nicht da und wenn seine Freunde nicht da waren, dann Kagome auch nicht!
 

Inzwischen hatte Taro den Goshinboku erreicht, denn hier war der Geruch seines Sohnes am kräftigsten. //Offenbar war er länger hier, als auf dem Weg.//, dachte sich der Daiyoukai, der die Narbe in der Rinde musterte. "Myouga, woher stammt diese Narbe?", fragte er, da er den Verdacht hatte, dass die Narbe irgendwas mit Inuyasha zu tun hatte. Myouga antwortete: "Diese Narbe ist entstanden, als die Miko Kikyou Inuyasha-sama, mit einem Pfeil, an den Baum bannte. Inuyasha-sama war 50 Jahre an den Baum gebannt, bis Kagome ihn befreite."

Taro war geschockt. Es hätte direkt neben ihm ein Blitz einschlagen können, er hätte es nicht gemerkt.

Sein Sohn hing, im wahrsten Sinne des Wortes, 50 Jahre lang hier rum?!

Dann fiel ihm wieder ein //Von der Miko Kikyou? Das müsste die Miko sein, die so stinkt. Offenbar war die genausolange hier gewesen, wie Inuyasha.// Etwas in ihm freute sich, und das nicht zu knapp!

Wenn Inuyasha zusammen mit der, nach Youkaiblut stinkenden, Miko hier war, dann hatte Inuyasha nichts mit der Frau, die er suchte! Doch dann riss ihn die Stimme Myougas wieder aus seinen Gedanken. "Noch ein paar Meter, dann sind wir da. Und es scheint so, als wären die Freunde von Inuyasha-sama da. Ich kann Sango, Kirara, Miroku und Shippou riechen."

Während Myouga den Stand der Dinge, was Inuyashas Freunde anging, erläuterte, war Taro weiter Richtung Dorf gegangen. Der Weißhaarige war erleichtert. Dann war Inuyasha also nur mit der stinkenden Miko unterwegs. Doch Moment! Er blieb stehen, direkt am Waldrand.

Ihm rutschte das Herz in die Hose. Warum hatte er Kagome nicht erwähnt? Doch diese Frage wurde ihm gleich beantwortet, doch beruhigte ihn das überhaupt nicht.

"Seltsam, ich kann Kagome nirgends finden. Sie ist doch sonst immer bei ihren Freunden."
 

Taro sah seine Chance gekommen und fragte möglichst unauffällig: "Wonach riecht sie denn?" Er betete, dass Myouga ihm eine klare Antwort geben würde. "Ihr Geruch lässt sich nur schwerlich in Worte fassen... Aber ihr Geruch ähnelt sehr dem der Kirschblüten und dem von frisch erblühten Blumen im Frühling. Besser kann ich es nicht beschreiben.", versuchte der Floh zu erklären.

Der Inu war mehr als zufrieden mit der Antwort und suchte die Umgebung des Dorfes nach diesem Geruch ab. Er war erstaunt, als er den schon sehr schwachen Geruch wahrnahm. Die stärkste Quelle kam aus der Hütte der Dorfmiko, wie es schien.

Er sog einmal tief die Luft ein. Myouga hatte den Geruch sehr gut beschrieben, denn der Duft war wirklich unbeschreiblich schön. Roch nach Kirschblüten und frisch erwachtem Leben. Ein himmlischer Duft für feine Nasen.

Da vernahm er 4 andere Gerüche, die sich auf ihn zu bewegten. Zeitgleich sagte Myouga: "Da sind Inuyasha-samas Freunde." Taro wandte sich zu der Seite, von der die Gruppe kam und erkannte jeden.

Die Frau mit dem Bumerang musste die Taijiya sein, der Mann mit der Robe der Houshi und die beiden Youkai waren auch nicht schwer zu erkennen. Sie stuzten, als sie ihn sahen, gingen aber gleich in Angriffsstellung.
 

Doch da rief Myouga: "Nicht!! Er ist kein Feind!!" Die Gruppe war zwar überrascht, aber wenn der Angst-Floh bei ihm auf der Schulter saß, dann konnte er nicht gefährlich sein! Sie lösten die Kampfstellung auf, was Taro als Zeichen sah, näher kommen zu dürfen.
 

Myouga sprang aufgeregt auf und ab und rief: "Darf ich euch vorstellen, das ist Oyakata-sama!" "Ihr seid also die Freunde meines Sohnes?", fragte der Daiyoukai, ohne auf den Flohgeist zu achten. "Hai, Inu no Taishou."

Wäre seine gute Erziehung nicht gewesen, hätte Taro jetzt mit den Augen gerollt. //Müssen denn alle so höflich zu jemanden sein, der gar keinen Titel mehr hat?//, fragte er sich, doch er wusste, sie würden ihn wahrscheinlich nie ohne irgendeine Respektzeugung ansprechen. Dennoch sagte er, der Richtigkeit halber: "Einfach nur Taro, bitte. Sesshoumaru ist der Herr der Hunde. Aber sagt mir, wo sind Inuyasha und die Miko, die mit euch reiste?"

Alle bekamen einen traurigen Gesichtsausdruck, bis suf Sango, die 'leicht' wütend drein schaute.

Auf Taros fragenden Blick hin, erklärte der Houshi: "Das wissen wir auch nicht so wirklich. Wir wissen nur, dass Kagome-sama wegen Inuyasha weggerannt ist." "Alles nur, weil Inuyasha sich immernoch mit dieser verdammten Kikyou trifft! Seit einem halben Jahr ist Kagome-chan weg und Inuyasha ließ sich auch nicht mehr blicken, genauso wenig wie Kikyou! Ohhh... Wenn ich die erwische...", wetterte Sango. Nun fing der kleine Kitsune wieder an zu heulen. "Ich will, dass Mama wieder da ist!", brachte er zwischen Schluchzern und Krokodilstränen hervor.

//Was?// Äußerlich sah er nur recht verwirrt aus, doch innerlich war er aus allen Wolken gefallen.
 

Als sie seinen verwirrten und aufklärungsbedürftigen Gesichtsausdruck sahen, fing Sango an in ihrem Kimono nach etwas zu suchen, was sie auch gleich zutage beförderte.

Der Brief. Der Brief den Kagome schrieb. Sie hatte ihn immer bei sich getragen.

Nun überreichte sie den Brief Taro, der auch gleich anfing zu lesen.
 

Als er den Brief zu ende gelesen hatte, war sein Blick von Unglauben erfüllt. Er konnte es nicht glauben.

//Eine so junge, schöne Frau, noch dazu eine Miko, akzeptiert einen kleinen Fuchsyoukai als ihren eigenen Sohn? Was hat Inuyasha diesem Wesen bloß getan, dass dieses so von Trauer und Schmerz erfüllt ist?//

Er wollte wissen, ob es ihr gut ging, ob sie sicher war und dazu müsste er herausfinden wo sie ist und er musste mehr über sie erfahren, allerdings möglichst unauffällig, damit sie ihm vertrauen konnte, wenn sie sich begegnen würden. Und dazu...

"Könntet ihr mir erzählen, was ihr alles mit meinem Sohn erlebt hat?"

Es war eine Bitte, kein Befehl. Das merkten auch die Anderen, weshalb sie ihm auch gleich vertrauten.

"Gerne, Taro-sama. Kommen Sie doch mit in unsere Hütte, dort ist es bequemer, als hier im Freien."

Taro stimmte zu und zusammen gingen sie zur Hütte von Sango und Miroku, wo sie schon von den Zwillingen begrüßt wurden. Kohaku war mit Kaede im Wald um seltene Kräuter zu suchen, weshalb die Beiden nicht da waren.

So wurden die ganzen Geschichten erzählt, wo vor allem Inuyasha und Kagome eine große Rolle spielten. Taro lauschte interessiert und merkte sich jede neue Information über Kagome.
 

Dann, etwa 5 Stunden später, sah Taro auf. Er hatte Inuyasha gerochen und mit ihm seine, nach Youkaiblut stinkende Begleitung.

Die Truppe sah den ehemaligen Fürsten mit einem fragenden Blick an, worauf Taro erklärte: "Inuyasha und die Miko Kikyou."

So schnell konnte keiner gucken, wie Sango aus der Hütte gerauscht war. Man hatte nur ein wütendes Schnauben gehört. Ein Blick genügte, um Miroku zu sagen, dass Sango ihren Bumerang mitgenommen hatte. Schnell folgten Kirara, Shippou, Miroku und Taro ihr, da Miroku wollte, dass Inuyasha weiterleben konnte und Taro, weil er endlich einen Anhaltspunkt über den Aufenthaltsort von Kagome haben wollte, von dem er hoffte, dass Inuyasha ihm einen geben konnte.
 

Kaum waren sie aus der Hütte, hörten sie auch Sango sagen: "Inuyasha, wo warst du die ganze Zeit, wo ist Kagome-chan und wieso ist Kikyou bei dir?!" Sie klang gefährlich leise und ihre Stimme bebte vor unterdrückter Wut.
 

Tja, da standen Inuyasha und Kikyou und verstanden erstmal gar nichts mehr, während Taro seinen Sohn und Kikyou musterte. Sein Sohn sah aus, wie damals bei Sou'ungas Verbannung. Kikyou... Na ja, da hielt er sich lieber fern, sonst wäre ihm das ein oder andere Schimpfwort entrutscht, denn sie sah Kagome unverschämt ähnlich und war doch so hässlich, wie er fand.
 

Inuyasha indes war taub vor Schock.

Kagome war weg? Wie lange schon? Warum hatten die Anderen sie nicht verfolgt?

Er war unfähig auch nur ein Wort raus zu kriegen. Ganz im Gegensatz zu Sango, die nun doch schrie. "VERDAMMT, INUYASHA!! SIE IST VOR EINEM HALBEN JAHR ABGEHAUEN, WEIL DU IHR DAS HERZ GEBROCHEN HAST!!! WIE KANN MAN NUR SO TAKTLOS SEIN???!!!! KAGOME HAT SICH VOM JUWEL GEWÜNSCHT, DASS KIKYOU WIEDER LEBT UND WIE DANKST DU ES IHR????!!!!!" Sango war stinksauer. Sie kochte und brodelte vor Wut!! Doch Kikyou brachte das Fass zum Überlaufen. "Endlich ist sie weg, diese dumme, schwache, kindische, idiotische Wiedergeburt meiner selbst."

Einzig und allein Miroku schaffte es die Taijiya davon abzuhalten, die Ex-Tote mit ihrem Bumerang zu erschlagen.
 

Taro hatte sich besser im Griff, wenn auch nur äußerlich. //Wie kann diese stinkende Miko es wagen?!// Er knurrte laut auf, sodass es gut zu hören war.
 

Inuyasha, der die Arme, während Sango ihn zurecht schrie, schützend über den Kopf gehalten hatte, hörte das Knurren und sah auf. Er sah den Mann, von dem der bekannte und doch unbekannte Geruch ausging und ihm klappte der Unterkiefer nach unten.

Äußerst unmanierlich, wie Taro fand. "Vater?", kam es dann ungläubig von Inuyasha. "Ja, wie ich sehe erinnerst du dich noch an mich.", sagte er ganz gelassen, obwohl sein Biest in ihm, ihn dazu drängte, der Miko, für ihre Unverschämtheit gegenüber Kagome, den Kopf von den Schultern zu holen. Stattdessen tat er sich damit zufrieden, die Miko schlicht und ergreifend zu ignorieren, was ihr offenbar gar nicht passte, was sein Biest wiederum zufrieden stimmte.
 

Als Inuyasha nicht antwortete, ergriff Taro wieder die Initiative. "Weißt du, wo Kagome ist?", fragte er, hoffend, anders als die Taijiya, eine Antwort zu erhalten.

"Woher weißt du von Kagome?", fragte der Hanyou verwirrt.

Taro schielte vielsagend auf seine Schulter und Inuyasha verstand. Myouga hatte gepetzt. Dann besann der halbe Inu sich dann doch zu einer Antwort. "Nein, ich weiß es ja auch erst seit jetzt, dass Kagome verschwunden ist. Aber wieso willst du das wissen, Vater?" Mist. Damit hatte der Daiyoukai nicht gerechnet. //Schnell... Eine Ausrede muss her...// Doch ihm fiel keine ein, also entschloss er sich für die halbe Wahrheit. "Ich will etwas mit ihr besprechen."

//Bitte, lass es ihnen ausreichen!// Das tat es auch anscheinend, denn es fragte keiner nach. Also sprach er weiter: "Ich werde mich nun auf den Weg machen. Es war schön, euch kennen zu lernen." Bei seinen letzten Worten sah er einmal in die Runde, wobei er Kikyou weiterhin gekonnt ignorierte, ehe er sich in Bewegung setzte. Doch er konnte gerade mal 2 Schritte tun, da spürte er, dass sich etwas an seinem Fell festgekrallte. Er sah runter und sah............Shippou. Der Kleine hatte zwar immernoch Tränen in den Augen, aber er konnte wieder vernünftig sprechen. "Wohin willst du gehen?", fragte der Kitsune.
 

Taro merkte, dass der Kitsune nicht viel von Höflichkeitsformeln hielt und ihn deshalb mit 'du' ansprach, wofür der Daiyoukai ihm dankbar war. Shippou tat das, worum er gebeten hatte, er sprach ihn mit 'du' an, ohne jede Form von Respekt. Also antwortete er wahrheitsgemäß: "Ich werde Kagome suchen und etwas mit ihr besprechen."
 

Kikyou schien das gar nicht zu gefallen. Er wollte unbedingt mit Kagome sprechen, aber SIE, die Echte, wie sie glaubte, ignorierte er. Das machte sie ziemlich sauer, doch da sie glaubte, sie könnte noch einen guten Eindruck bei ihm, dem Vater von Inuyasha, machen, schwieg sie.
 

Shippou interessierte das jedoch herzlich wenig. Als er hörte, dass der Daiyoukai zu seiner Mutter wollte, begann in seinen Augen etwas zu strahlen. Ein Hoffnungsschimmer. "Kannst du mich dann mitnehmen? Ich will wieder bei Mama sein!"

//Für so eine kleine Person hat er eine große Portion Entschlossenheit. Aber er hat Recht... Er sollte wirklich bei seiner Mutter sein, in seinem Alter. Ich werde ihn mitnehmen und, wer weiß? Vielleicht wird Kagome mir schneller vertrauen, wenn ich einen guten Eindruck bei dem Fuchs hinterlasse.// Doch sagen tat er nur: "Wenn du willst kannst du mit." Shippou strahlte und sprang auf seine Schulter. An der Geschicklichkeit des Fuchses, die er bei dieser Tätigkeit an den Tag legte, erkannte er, dass er das schon öfter tat. Taro freute sich, dass der Fuchs ihm so sehr zu vertrauen schien und wandte sich noch einmal der bunt gemischten Gruppe zu und nickte, zum Versprechen, dass er auf den Kitsune Acht geben würde. Shippou winkte ihnen zu, ehe er sich nach vorne wandte, da Taro sich auf den Weg machte.
 

Einem Weg folgend, an dessen Ende, sie beide, Kagome erhofften.

Wieder auf Wanderschaft

Ein lautes Jaulen war vielstimmig aus einer Höhle zu hören. Kagome zuckte zusammen, da sie nicht damit gerechnet hatte, dass die Wölfe ihren Abschied so schwer nehmen würden.

Kagome wollte gehen, wieder auf Wanderschaft gehen. Herausfinden, was es mit ihrem Schicksal auf sich hat und wer ihr Seelengefährte ist, den sie wiederbelebt hatte, doch es schien, als wären die Wölfe nicht so wirklich damit einverstanden.
 

Als das Jaulen leiser wurde, um dann gänzlich zu verstummen, trat Kouga vor.

Stille hatte sich über die Höhle gelegt, doch Kouga durchbrach sie, indem er fragte: "Warum willst du gehen, Kagome?" Sie seufzte. Diese Frage musste ja irgendwann kommen. "Ich muss gehen, um mein wahres Schicksal herauszufinden. Tut mir leid, Kouga, aber ich kann nicht vor meinem Schicksal fliehen, sondern ihm nur entgegen kommen. Außerdem ist es nicht meine Art vor der Gefahr weg zu rennen. Ich stelle mich der Gefahr, ganz gleich mit welchem Ausgang. Darum werde ich nicht vor meinem Schicksal fliehen, denn dadurch kann ich auch nicht verhindern, was passieren wird. Danke, dass ihr euch so gut um mich gekümmert habt, als ich hier war. Wirklich vielen Dank." Um ihren letzten Worten Ausdruck zu verleihen, verbeugte sie sich einmal tief.

Kouga jedoch war von ihrer Rede geplättet, denn mit allem hatte sie Recht. //Man kann nicht seiner wahren Bestimmung entkommen.//, dachte er sich mit einem Seitenblick auf Ayame, die auf Kagome zulief und sie umarmte, was Kagome gerne erwiderte. "Versprich mir, dass du auf dich aufpasst!", bat Ayame mit Tränen in den Augen. "Das werde ich, ich bin ja nicht Inuyasha!" Das brachte alle zum Lachen, sogar die trauernden Wölfe, die belustigt schnurrten.

Kagome und Ayame lösten sich wieder und Kagome wandte sich zum Ausgang. Sie drehte sich noch einmal um und winkte zum Abschied. Um diese Geste zu erwidern fingen alle Wölfe an zu bellen, um sie zu verabschieden. Doch ein Wolf blieb stumm...
 

Als alle Wölfe zum Abschied bellten, lächelte Kagome. Sie setzte sich wieder in Bewegung, doch als sie diesmal stehen blieb, war das aufgrund eines, offenbar vierbeinigen Etwas, das sie an dem Fellrock ihrer Rüstung zurückziehen wollte. Sie sah nach hinten und erkannte Kikenna.
 

Kikenna war in letzter Zeit gut gewachsen, um genau zu sein, war sie jetzt genauso groß, wie die anderen Wölfe, aber noch lange nicht ausgewachsen. Das Sprechen lief auch schon sehr gut.

Kagome hockte sich hinunter und war nun mit der Wölfin auf Augenhöhe. "Verstehe doch, Kikenna, ich muss mein Schicksal erfüllen und wenn ich ihm nicht entgegen komme, trifft es mich hart und unvorbereitet.", versuchte Kagome, in der Sprache der Wölfe, zu erklären. Kikenna senkte ein wenig beschämt den Kopf. Sie war eine von den auserwählten Wölfen, deshalb wusste sie, dass Kagome ein sehr wichtiges Schicksal zu erfüllen hatte und sie wollte natürlich nicht, dass sie unvorbereitet damit konfrontiert wird, aber Kagome hing ihr zu sehr am Herz, als dass sie sie gehen lassen könnte.

"Dann nehmt mich mit, Kagome-onee-sama! Sobald ich voll ausgewachsen bin, werde ich euch eine große Hilfe sein können!"

Das überraschte dann jeden. Kagome rang mit sich selbst. //Ich würde sie zwar schon gerne mitnehmen, aber ihre Mutter und die anderen Wölfe würden das nicht erlauben, es ist schließlich viel zu gefährlich da draußen.//

"Kikenna, ich kann dich nicht mitnehmen. Deine Mutter und die anderen Wölfe würden es mir auch nicht erlauben, da es viel zu gefährlich für dich ist." "Woher wollt Ihr das wissen?", ertönte plötzlich die Stimme von Kikennas Mutter. "Aber...", wollte Kagome protestieren, da sie ahnte, was die alte Wölfin vorhatte, doch die schüttelte nur den Kopf und sprach:"Lass Kikenna mit dir ziehen. Von dir kann sie mehr lernen, als dass sie es hier je könnte und du bist die Einzige, die von Kikenna respektiert wird. Außerdem vertraue ich dir, dass du Kikenna mit allem, was du hast, beschützen wirst." Als sie sich umsah, kam von allen Seiten die Bestätigung ihrer Worte, in Form von Bellen. Auch Kagome sah sich um und sah das Gleiche. //Vertrauen sie mir so sehr, dass sie eines ihrer Rudelmitglieder mit mir ziehen lassen? Mir? Einem einfachen Menschen?// Doch sie konnte sich nicht der Meinung der Mehrheit entziehen und ergeben nickte sie.
 

Kikenna machte einige Luftsprünge vor Freude und jaulte dabei überglücklich. Kagome sah ihr grinsend dabei zu, als sie merkte, dass Kouga sich näherte.

Als sie zu ihm sah, hielt er ihr eine Tasche hin. Sie stand auf und nahm sie, sah ihn jedoch fragend an. Kouga grinste und erklärte: "Da sind deine Mikotracht und auch ein wenig Proviant drin. Wenn du schon gehen musst, dann nicht ohne Proviant!" Kagome warf sich die Tasche aus braunem Fell über die Schulter und sah mehr als dankbar zu ihm auf. "Arigatou, Kouga-kun." Doch Kouga sagte nur: "Dann beeilt euch mal, die Sonne steht schon weit am Himmel und wenn ihr weit kommen wollt, dann müsst ihr bald mal aufbrechen." Sie sah nach draußen und tatsächlich. Es war schon fast Nachmittag!

"Kikenna, wir müssen los!" Besagte drehte sich um und lief ihr nach, während Kagome noch einmal zum Abschied winkte.
 

Nun liefen sie durch den Wald. Der Wind wehte durch die Bäume und die Blätter und erzeugte dabei ein Rascheln. Ein ganz harmloses Geräusch, welches schon seit Urzeiten existierte und auch heute noch die Ohren der Lebewesen erfüllte.

Zwei Wesen mit spitzen Ohren gingen durch den Wald. Einer, der kleinere, saß auf der Schulter von dem größeren. Es waren Shippou und Taro. Stille herrschte, man hörte nur den Wind und das Rascheln der herbstlichen Blätter, doch nicht mehr lange, denn Taro rückte mit der Frage raus, die ihn schon die ganze Zeit quälte. "Sag mal, Kleiner. Wieso siehst du in der Miko Kagome eine Mutter?" Seine Stimme klang interessiert, aber dennoch unauffällig. Es klang, als wäre der Daiyoukai einfach nur daran interessiert wie es sein kann, dass ein Youkai einen Menschen als Mutter akzeptierte. "Nun ja, also das ist schon sehr lange her. Vor über 3 Jahren, kurz nach dem Tod meines Vaters, stieß ich auf Inuyasha und Kagome. Als ich ihnen erzählt hatte, was passiert ist und warum ich alleine unterwegs war, versprachen sie, mir zu helfen. Als wir die Donnerbrüder gefunden hatten, ging es auch schon los. Während Inuyasha gegen die Brüder kämpfte, passte Kagome auf mich auf. Nach langem Kämpfen war es dann vorbei. Die Donnerbrüder waren tot und mein Vater somit gerächt. Kagome fragte mich, ob ich mit ihnen ziehen wollen würde. Ich stimmte zu und ab da war immer bei ihnen. Kagome war immer sehr lieb zu mir und sie wurde immer stinksauer, wenn man unfreundlich zu mir war." Taro hörte den warmen und zugleich traurigen Unterton in der Stimme des Fuchses und erkannte, dass der Fuchs ehrlich besorgt um seine Mutter war. Er empfand es mehr als unmoralisch einem so jungem Kind den Vater zu nehmen, wenn das Kind niemand anders hatte. Er war froh, dass der Kleine, dank Kagomes Fürsorge, so wenig darunter litt. "Verstehe..." Er hatte verstanden, dass es jetzt noch wichtiger war die junge Frau zu finden, denn wie lange könnte der Fuchsyoukai es noch ohne seine Mutter aushalten?

//Und wie lange kann ich es noch aushalten, bis ich sie endlich kennenlernen darf?// Dann fragte er: "Hast du eine Idee, wo Kagome Zuflucht gesucht haben könnte?" "Vielleicht bei Kouga?" Der Weißhaarige war überrascht. Der Fuchs hatte ohne groß zu überlegen geantwortet. "Wieso glaubst du das und wer ist Kouga?" "Also, Kouga ist ein Wolfsyoukai und ein guter Freund von Kagome und den anderen. Na ja, bis auf Inuyasha, denn mit ihm hat er sich nur gestritten. Kouga hat Kagome häufiger angeboten zu ihm zu kommen, wenn sie mal wollte. Deshalb ist das das Wahrscheinlichste was mir einfällt.", erklärte der Fuchs. //Kagome scheint ja keinen großen Unterschied zwischen Mensch und Youkai zu sehen. Wenn sie sich sogar mit einem Wolfsyoukai anfreundet... Vielleicht sind meine Chancen, ihr näher zu kommen, doch nicht so schlecht.//, dachte er sich leicht lächelnd. So kam es, dass Taro sich weiterhin mit Shippou unterhielt, um mehr über die Schönheit zu erfahren, die ihm unbewusst den Kopf verdreht hatte.
 

Ein gequälter Aufschrei eines sterbenden Youkai und das Geräusch von Füßen, die federleicht auf dem Boden aufkamen. Es surrte leise, als Kagome ihr Schwert wieder in die Scheide schob. Welch ein Glück, dass Kouga sie in den vergangenen Monaten so hart trainiert hatte, denn in einem Nahkampf war der Bogen wirklich nicht zu gebrauchen.

Sie sah zum toten Youkai, dann zum Himmel, der durch den Sonnenuntergang rot gefärbt wurde und rief dann: "Kikenna! Sammle Feuerholz!" Kikenna, froh wieder was tun zu können, spurtete in den Wald, um ihrem Wunsch nachzukommen. Kagome indes machte sich daran das Fleisch, das Kouga ihr mit auf den Weg gegeben hatte, zu säubern und den freigewordenen Platz in der Tasche durch das frische Fleisch des eben erlegten Youkais zu füllen.

Schon kam Kikenna wieder, das Maul voller Stöcke und Äste, die ihr auch gleich von Kagome abgenommen wurden. Sie stellte das Holz so hin, dass beim Brennen nichts geschehen konnte, ehe sie zwei Feuersteine ans Tageslicht brachte, die sie stets bei sich trug, um dann damit das Lagerfeuer zu entzünden.
 

Etwa 2 Stunden später prasselte das Feuer munter vor sich hin, während eine gewisse Wölfin damit beschäftigt war, knurrend ihr Stück Fleisch zu vertilgen und Kagome, die schon fertig war, da sie keinen großen Hunger hatte, sah zum Himmel.

Es war eine ruhige Atmosphäre, das Feuer färbte den Waldboden, Kikennas Fell und einige, ohnehin schon orange verfärbte, Blätter rot-oranglich. //Es ist schon Herbst. Es kommt mir wie gestern vor, als ich noch Anfang Frühling wegrannte. Sind wirklich schon 6 Monate vergangen? Aber was soll ich jetzt machen? Schön, meinen Seelengefährten suchen und finden, aber wer ist es und wo ist er? Toll gemacht, Kagome. Mal wieder ohne nachzudenken gehandelt. Das ist wohl eine Spezialität von mir.// Diese und ähnlich verbissene Gedanken trieben in ihrem Kopf ihr Unwesen. Erst als sie etwas schweres auf ihrem Schoß spürte und nach unten sah, erkannte sie, dass Kikenna eingeschlafen war... mit dem Kopf auf ihrem Schoß. Sie lächelte.
 

//Damit erinnert sie mich an Kirara. Die ist auch eine große, gefährliche und dennoch verschmuste Katze. In diesem Fall ist es aber eine bald große, gefährliche, verschmuste Wölfin.// Sie strich ihr einige Male über den Kopf, was mit einem zufriedenen Knurren quittiert wurde. Dann lehnte sie sich an den Baumstamm hinter ihr, um auch ein wenig zu dösen. Allerdings wurde sie wieder wach, als Kikenna sie weckte und ihr sagte, dass sie mal für kleine Wölfinnen musste. Kagome lächelte und nickte, was soviel hieß wie 'Ich weiß Bescheid'.

Als Kikenna wiederkam, berichtete sie Kagome von einem riesigen See in der Nähe, weil sie dachte, dass Kagome vielleicht schwimmen gehen wollte.
 

Kagome war begeistert von der Idee der Wölfin, sie wusste schon gar nicht mehr, wann ihr letztes Bad gewesen war. "Was meinst du, Kikenna. Sollen wir uns mal ein bisschen Entspannung gönnen?" Der wedelnde Schwanz von der jungen Wölfin war ihr schon Antwort genug. "Na dann los!"
 

Taro hielt inne, als er einen Geruch in die Nase bekam, der ihm noch nicht so stark begegnet war, sondern den er nur sehr schwach nur wahrgenommen hatte. War das vielleicht... "Ich kann Kagome riechen! Das ist ihr Geruch!", platzte es auch schon aufgeregt aus Shippou heraus und Taro weitete unmerklich die Augen. //Wenn ihr Geruch jetzt schon so intensiv ist, wie stark wird er dann sein, wenn ich in ihrer Nähe bin?// Er versuchte die Quelle des Geruchs ausfindig zu machen, doch das erwies sich schwieriger als gedacht, denn er schaffte es nicht einen klaren Kopf zu behalten. Ihr Geruch vernebelte seine Sinne und ließ ihn nicht mehr klar denken. //Hoffentlich bessert sich das, wenn ich mich an den Geruch gewöhnt habe, aber ich glaube, dass ich mich sehr schnell an den Duft dieser Frau gewöhnen werde.//, war das Einzige, was er einigermaßen klar denken konnte. Da war er auch sehr froh über die Geschwätzigkeit des Fuchses, der ihm sagte: "Es scheint, als wäre Kagome zu einem See hier in der Nähe gegangen." Er nickte zum Zeichen, dass er verstandene hatte und wandte seine Schritte dem besagten See zu. Nicht ahnend, was ihn dort erwarten sollte.
 

Während Kikenna schlicht und einfach durch das Unterholz hindurch preschte, hatte Kagome schon etwas mehr zu kämpfen, denn allerlei Äste schlugen ihr ins Gesicht. Dann war es doch ein Wunder, dass sie heil und ohne auch nur einen Kratzer am See ankam.

Sie staunte nicht schlecht. Ein recht großer Wasserfall ließ stetig Wasser hinunter fließen, direkt in den See indessen Mitte sich der Mond spiegelte. //Der Mond?// Sie sah nach oben und erkannte, dass es sogar Vollmond war! Sie schloss, wie in Trance, die Augen. Das war wahrlich ein wunderschönes Bild, ein Bild für die Götter!

Der Vollmond warf sein Licht auf den See und den Wasserfall, wo es sich brach und in einem wunderschönem Schimmer auf Kagome fiel, die so direkt und indirekt von dem Mondlicht überflutet und beschien wurde. Der Wind, der nun aufkam, hob ihre Haare hoch, wodurch das Mondlicht hindurch schien und in einzelnen Strahlen auf dem Boden traf oder sich in ihren Haaren verfing und sie verführerisch schimmern ließ.

Es war als wollte die Natur zeigen, dass sie kein normales Lebewesen war.

Kikenna stand da und bewunderte ihre Herrin sprachlos, ihr stand sogar das Maul leicht offen!
 

Und so standen sie da, unwissend wer sich ihnen bald nähern sollte.

Das erste Treffen

"Meinst du, Kagome wird sich freuen uns zu sehen?" "Natürlich wird Mama sich freuen uns zu sehen, wieso fragst du das?"

//Der Fuchs hat gut reden. Ich treffe gleich die Frau, die mir irgendwie den Kopf verdreht hat, die mich noch nicht einmal wirklich kennt und da fragt er, wieso ich ihn das frage?!// Taro war ziemlich nervös, versuchte es jedoch nicht sichtbar werden zu lassen. Seine Nerven waren sowieso schon blank, wegen den ganzen Ästen, die meinten, sein Gesicht zerkratzen zu müssen, doch die Warterei auf die Frau seines Herzens zu stoßen, gab ihm fast den Rest.

Man konnte zwar nicht erkennen, wie nervös und aufgeregt er war, doch um zu erkennen, dass er ziemlich genervt von den Ästen war, musste man kein Meisterdetektiv sein.

Doch all das verflog, als er sich den Weg durch die letzten Äste gebahnt hatte, denn da stand sie. Sie, über die er so lange im Jenseits und dann auch im Diesseits nachgedacht hatte, vom Mondlicht beschienen, welches sich in ihren Haaren und in der Rüstung brach und funkelnd reflektiert wurde.

Taro stand der Mund leicht offen. Er war so fasziniert von der jungen Schönheit, dass er weder den Fuchsyoukai, der von seiner Schulter hüpfte, noch die Wölfin, die nahe der Miko saß, bemerkte. Doch dann riss ihn Shippous Stimme aus seiner Faszination. "Mamaaaaa!!!" Erschrocken drehte sich die Miko in Rüstung um, um dann fast von einem, vor Freude weinenden Shippou umgerissen zu werden. Kikenna, treu wie ihre Rasse nun einmal war, knurrte erst bedrohlich auf, doch als Kagome ihr zu verstehen gab, dass von dem Fuchs keine Gefahr bestünde, hörte sie auf, aber sie blieb dennoch wachsam, denn man wusste ja nie.
 

Kagome indes wurde langsam die Luft knapp, deshalb konnte sie nur noch "Shippou-chan, ich krieg keine Luft mehr." krächzen. "Oh, tut mir leid, Mama. Aber ich habe mich so gefreut, dich wiederzusehen, da habe ich einfach nicht nachgedacht." Sanft lächelte sie. Ja, das passte zu dem lebensfrohen, anhänglichen Fuchs, den sie damals als Sohn anerkannt hatte, doch Augenblick mal...

"Shippou-chan, seit wann nennst du mich 'Mama'?" Shippou zuckte kurz zusammen und hoffte, dass sie ihm nicht böse war, dennoch antwortete er, mutig wie er war: "Na ja, also du hast das doch in dem Brief geschrieben, dass du... Und, na ja, für mich bist du auch meine Mama, also..." Weiter kam der Kleine gar nicht, denn Kagome hatte ihn schon fest umarmt. Sie hatte damals auch Angst gehabt. Angst, dass der Kitsune sie nicht als Adoptivmutter sehen würde, doch das, was der kleine Junge ihr da gesagt hatte, bewies ihr das Gegenteil. Er sah in ihr eine Mutter, so wie sie in ihm einen Sohn sah, den sie nie hatte. "Wenn das so ist, dann darfst du mich auch weiterhin 'Mama' nennen, Shippou-chan." Daraufhin erwiderte Shippou die Umarmung.

Kikenna hatte aufmerksam mitgelauscht und als sie hörte, dass der Fuchs der Adoptivsohn ihrer Herrin war, sah sie in dem Kitsunen keine Gefahr mehr und entspannte sich wieder ein wenig und beschloss dem neuen Familienglück beizuwohnen.
 

Kagome spürte das Nähern der Wölfin und sagte deshalb zu Shippou, ehe dieser noch einen Herzinfakt bekam: "Shippou-chan, darf ich vorstellen, das ist Kikenna. Kikenna, das ist Shippou-chan."

Als Shippou Kagome angesprungen hatte, war Kagome in die Hocke gegangen, sodass sie jetzt bequem auf dem Boden saß, wie sie es auch sonst immer tat. Auf ihrem Schoß saß nun Shippou, der die näher kommende Wölfin leicht ängstlich musterte. Doch als eben diese ihm freundschaftlich über die linke Wange leckte, lachte Shippou wieder und streichelte mit seiner kleinen Hand über ihren großen Kopf. Kagome lächelte ebenfalls, sie war froh, dass ihre beiden Schützlinge sich so gut verstanden, doch Moment mal!

//Wie ist Shippou-chan hierher gekommen?!// "Shippou-chan, wie kann es sein, dass du hier bist?" Shippou sah zu Kagome hoch und antwortete: "Taro hat mich mitgenommen." Es klang, als wäre es selbstverständlich, doch das war es nicht, denn Taro war immer noch nicht zwischen den Ästen aufgetaucht!
 

Taro hatte alles beobachtet und er war überrascht, nein, nicht überrascht, er war geschockt! Es war unfassbar! //Es war ihre Stimme, die mich aus dem Totenreich holte! Es war ihre liebliche und sanfte Stimme, die zu mir sprach!//

Als er dann auch noch sah, wie lieb sie zu dem jungen Fuchsyoukai und der Wölfin war, wünschte er sich doch glatt mit dem Fuchs tauschen zu können.

Als er die Frau dann näher musterte, fiel ihm auf, dass sie eine Rüstung nach Machart der Wolfsyoukai trug. Wie kam sie daran und wieso trug sie überhaupt eine Youkairüstung, wenn sie doch eine Miko war?

"Taro hat mich mitgenommen.", hörte er plötzlich und bemerkte Kagomes Gesicht, welches ziemlich verwirrt drein schaute und das Gesicht von Shippou, der erwartungsvoll in den Wald blickte. //Wenn nicht jetzt, wann dann?//, dachte er sich nur und trat nun zwischen den Zweigen hervor.
 

//Taro?// Wer war Taro und wann hatte Shippou ihn kennengelernt? Kagome wollte gerade nachfragen, als Kikenna wieder anfing zu knurren, doch dieses Knurren galt nicht Shippou, sondern jemandem, der offenbar im Wald gelauert hatte und nun hierher kam. Langsam, darauf bedacht keine unnötigen Geräusche zu erzeugen, stand sie auf, mit ihrem Sohn auf dem Arm. Nein, sie war nicht mehr das kleine, ängstliche, hilflose und naive Mädchen von vor 3 Jahren, das immer wegrannte oder sich hinter anderen versteckte, sie hatte dazu gelernt und war nun eine mutige, starke, eigenständige Kämpferin, die sich zu verteidigen wusste.

Das erste, was sie sah, waren weiße Haare, ein weißer Haori und eine Rüstung. //Sesshoumaru? Nein, er trägt sein Fell immer an seiner rechten Schulter und trägt seine Haare offen und davon ist hier nichts zu sehen. Es scheint, als würde der Fremde seine Haare zusammengebunden haben.// Dass sie ihn nicht als Freund oder Bekannten erkannte, stimmte sie misstrauisch und ihre Rechte wanderte langsam, aber sicher zu dem Köcher auf ihrer Schulter, während ihre Linke schon längst den Bogen umklammert hielt.

So langsam konnte sie Details erkennen. Sie erahnte das blaue Muster auf der linken Schulter des Haoris, die Konturen des Schulterpanzers und erkannte einen recht fransigen Pony. Der Neuankömmling schien zudem noch markante Gesichtszüge zu haben und ging in einem hoheitsvollem und stolzem Schritt auf sie zu. //Das ist doch...// Nun blieb der 'Fremde' einige Meter vor stehen. "Du bist also Taro? Der Vater von Inuyasha und Sesshoumaru?", folgerte Kagome. Sie hatte ihn ja schon einmal gesehen, bei der Verbannung von Sou'unga und bei der Gelegenheit hatte sie sich sein gesamtes Erscheinungsbild eingeprägt.

"Exakt, Kagome-sama." Er hielt es für sicherer, sie erst mal mit 'sama' anzureden, da Shippou ihn schon über das Temperament der Miko aufgeklärt hatte. Sicher war sicher.
 

Kagome jedoch wurde sofort rot. Warum, zur Hölle, sprach ER sie mit 'sama' an?

"Taro, warum sprichst du mich mit 'sama' an? Ich bin doch nur eine nieder gestellte Miko, ein Mensch."

//Sie scheint ziemlich bescheiden zu sein.// "Ich sprach dich so an, weil mir deine Freunde und Shippou hier sehr viel über dich erzählt haben und dich sehr respektieren. Aber so wie du fragst, möchtest du offenbar nicht so angesprochen werden." Überrascht, über die Offenherzigkeit dieses Mannes und der Tatsache, dass er mit ihren Freunden ein Schwätzchen gehalten hatte, nickte sie bloß. Sie hatte zwar schon oft genug von Myouga gehört, dass er sehr warmherzig gewesen war, aber das...

"Wie kommt es eigentlich, dass du mich nicht mit 'sama' ansprichst?", sprach Taro weiter. Es wunderte ihn schon, dass er sie nicht erst darauf aufmerksam machen musste, auch wenn dies von einer Meinungsfreiheit zeugte, die er jetzt schon insgeheim bewunderte.
 

Kagomes berühmt berüchtigte Ader auf der Stirn begann zu pulsieren, denn WIE er das sagte, hörte sich in ihren Ohren verdammt arrogant an oder bildete sie sich das ein? Wie auch immer, sie war wütend! //Wenn der denkt, dass ich ihn jetzt noch mit der Höflichkeitsform anspreche, dann kann er das vergessen!!!// Sie verschränkte die Arme vor der Brust, drehte sich ein wenig weg, sodass sie nun seitlich zu dem Daiyoukai stand und schloss dabei die Augen, ein eindeutiges Zeichen, dass sie wütend war und es auf ihre Art und Weise zeigte. "Ich spreche dich ohne 'sama' an, weil ich arg bezweifle, dass Shippou-chan das irgendwann getan hat und da er noch unter den Lebenden weilt, dachte ich, dass ich das auch darf." Ihre Stimme war zwar beherrscht ruhig, dennoch stellten sich bei den Youkais die Nackenhaare zu Berge. Es war eine Vorahnung, dass sie nicht so ruhig war, wie sie klang. "Ich hätte den Kleinen schon nicht umgebracht, nur weil er die Höflichkeitsform nicht verwendet. Mir scheint, du verwechselst mich da mit Sesshoumaru.", erwiderte er leicht grinsend, darauf bemüht sie zu beruhigen und nicht allzu ängstlich rüber zu kommen, denn seine Instinkte warnten ihn lauthals vor ihrem Temperament.
 

"Hm." Mehr fiel ihr nicht ein. Zum einem, weil er ja recht hatte, zum anderen, weil ihr Herz bei seinem Grinsen etwa um das 10-fache schneller schlug und ihr partout keine geistreiche Antwort einfallen wollte! Das Baden konnte sie sich jetzt auch schenken, denn entspannen könnte sie sich jetzt auch nicht mehr! //Na toll! Warum schlägt mein verfluchtes Herz so schnell? Warum?!//
 

Taro bemerkte, dank seiner sensiblen Ohren, den starken Anstieg ihres Herzschlages, doch ihm kam nicht in den Sinn, dass ER dafür verantwortlich war! //Was ist mit ihr los? Geht es ihr nicht gut oder ist es nur die Aufregung?// Er machte sich ehrlich Sorgen um sie und wollte gerade nachfragen, als Kagome es endlich geschafft hatte, zwei vernünftige Sätze auf die Reihe zu bringen. "Willst du nicht mit mir und Kikenna zu unserem Lager? Shippou-chan, du kommst bestimmt auch mit, oder?" Shippou hüpfte, statt einer Antwort, einfach auf ihre Schulter und Kikenna trat an ihre andere Seite. Das war ihr schon Antwort genug. Lächelnd sah sie zu dem Daiyoukai, der kurz erstarrt war, da der Anblick des Lächelns auf ihren vollen Lippen geradezu verführerisch war, vor allem, da dieses Lächeln ihm gewidmet war. Doch schnell fasste er sich wieder, er wollte sie ja nicht durch sein Verhalten verscheuchen. "Ich würde mich freuen, mich zu dir, Kikenna und Shippou gesellen zu dürfen, Kagome."
 

Kagome lächelte wieder und drehte sich dann um, da sie nicht wollte, dass er bemerkte, wie sie bei seinen Worten errötet ist.

//Oh, in Gottes Namen! Was ist nur mit mir los?! Wieso werde ich bei diesen Worten rot?!! Und wie sich mein Name anhört, wenn ER ihn ausspricht! So hat Inuyasha nie meinen Namen... AAARRGH!! Wo habe ich mich da nur wieder rein geritten???!!!//
 

Während Kagome innerlich am Verzweifeln war, merkte Taro herzlich wenig davon, da ihn seine eigenen Gedanken zur genüge ablenkten.

//Was soll jetzt passieren? Was, wenn ich ihrer doch nicht würdig genug bin? Was, wenn ich sie nicht glücklich machen kann?// Fragen über Fragen und keine Antwort. Sie erreichten das Lager, wo von dem Lagerfeuer nur noch Glut geblieben war, obgleich immernoch Holz vorhanden war. Da kam Taro schon die erste Idee, wie er sich als nützlich erweisen konnte. "Kagome, ich werde das Feuer wieder anzünden. Du und die anderen, ihr solltet schlafen, sonst kommt ihr morgen nicht weit." //Obwohl ich dich auch tragen könnte, aber es ist besser, wenn ich nichts mache, was sie mir nicht ausdrücklich erlaubt.//
 

Unter anderen Umständen hätte sie protestiert, aber sie war so müde und geschafft von den ganzen Ereignissen, dass sie sich, ohne zu murren, zusammenrollte. Shippou gähnte einmal herzhaft und kuschelte sich dann in ihre Arme und Kikenna legte sich um ihren Rücken, damit ihr auch am Rücken nicht kalt wurde.

Taro musste einfach lächeln, als er zu dem Trio sah. Der Anblick erwärmte einem einfach das Herz.

//Was für eine ungewöhnliche Frau, dass sie einen kleinen Fuchs und eine so große Wölfin so nah an sich heran lässt und ihnen blind vertraute. Er fühlte sich schon fast ein wenig ausgeschlossen. Er musste fast lachen, als er das dachte. Er traute es Kagome durchaus zu, dass sie ihm eine scheuern würde, würde er auch nur einen Fuß in die falsche Richtung setzen, ehemaliger Rang hin oder her.
 

So saß er auch die ganze restliche Nacht am Feuer, um es neu zu schüren, damit es seinen Schützlingen nicht zu kalt wurde und um die Umgebung nach Feinden abzusuchen, die Kagome gefährlich werden könnten.

Gefühlschaos ihrerseits

Feuer. Überall war Feuer. Ganz gleich, wo Kagome hinsah, sie sah nur brennendes Holz und dicke schwarze Rauchschwaden. Wo war sie hier?!

Auf einmal hörte sie krachendes Holz, als wäre jemand mit dem Kopf durch die Wand gerannt. Als sie in die Richtung sah, in der sie die Ursache des Geräuschs vermutete, sah sie Taro.

"Taro?! Was machst du hier?!" Doch Taro beachtete sie gar nicht, sondern lief auf ein Möbelstück zu, was aus einem Futon mit einem Vorhang drumrum bestand, der auch schon zu brennen begonnen hatte. Kagome folgte ihm und sah dass er mehrere Pfeile im Körper stecken hatte und Sou'unga auf dem Rücken trug.

//Was ist hier los?//, fragte sie sich, als sie sich dem Futon näherten, wobei Taro Kagome immernoch nicht beachtete, ja, nicht mal zu bemerken schien, hörte Kagome lautes Babygeschrei.

//Habe ich das wegen dem Knistern des Feuers nicht gehört? Und wieso beachtet Taro mich denn nicht?// Sie beobachtete, wie Taro die Vorrichtung mit dem Vorhang beiseite schmiss, sich dann wieder dem Futon zuwendete und "Izayoi!" rief. Sie erschrak. Das war Izayoi? "Izayoi..." Das war wieder der große Daiyoukai, der auch gleich Tensaiga zog, welches sogleich pulsierte und bläulich schimmerte. Kagome verstand gar nichts mehr. War Izayoi etwa tot? Aber war Izayoi nicht nach Taro gestorben und bereits begraben worden?

Doch da hörte sie auch schon, wie der ehemalige Fürst sein Schwert anflehte: "Ich flehe dich an, Tensaiga!" Schon schwang er das Schwert.

Er hatte scheinbar etwas getroffen, denn sie sah, dass irgendwas zu Staub zerfiel, woraufhin Inuyashas Mutter die Augen öffnete und leicht verwirrt, wie es schien, zu Taro hochsah. Besagter steckte das Schwert weg und brachte stattdessen ein rotes Stück Stoff hervor.

//Bemerkt der denn nicht, dass mindestens 10 Pfeile in seinem Körper stecken?! Der bewegt sich ja, als ob das nichts wäre!//, entsetzte sich Kagome still darüber. Dennoch hatte sie erkannt, dass sie hier nichts anderes tun konnte, als zuzusehen, warum auch immer.

Taro faltete gerade das Gewand der Feuerratte auseinander und legte es der Hime über, wie Inuyasha es schon so oft bei Kagome getan hatte.

Izayoi saß nun in einer aufrechten Position und Kagome sah das Bündel in ihren Armen. Inuyasha.

Taro stand auf und wandte sich in die Richtung, aus der er gekommen war. Langsam hob sich seine rechte Hand, ergriff das Schwert Sou'unga und zog es in einer schnellen, fließenden Bewegung aus der Scheide, während auch Izayoi aufstand.

//Was...// Doch nun sah auch Kagome den unerwünschten Neuankömmling. Langsam ging er durch die Flammen, die ihn umgaben und ihn so aussehen ließen, wie den Teufel selbst. Nun sprach er: "Wenn ich dich Ungeheuer mit mir in die Unterwelt reißen kann, dann sterbe ich ohne Reue!"

//Ist das etwa Setsuna no Takemaru?// Es musste so sein!

Seine Stimme triefte nur so vor Hass und Verachtung dem Youkai gegenüber. Da ging Taro in Stellung, umfasste den Griff des Schwertes mit beiden Händen und sprach: "Du musst leben!" "Geliebter!" Das war das erste Mal, dass die Frau gesprochen hatte. Ihre Stimme war voller Sorge um den Vater ihres Sohnes, wie Kagome erkannte.

Setsuna no Takemaru blieb stehen und streckte das Schwert mit seinem verbliebenen rechten Arm von sich. Ein Balken krachte zu Boden und ein Teil des Schlosses stand nun schief, es würde sicher nicht mehr lange halten. "Inuyasha..." Nun hatte Taro wieder das Wort ergriffen. "Was?", fragte der Leibwächter. "Der Name des Kindes. Seine Name ist... Inuyasha!", erklärte Taro. "Inuyasha...", murmelte die Hime des Schlosses und sah dabei zu dem Bündel in ihren Armen. "Ja. Nun geh!", hörte Kagome Taro zu Izayoi sagen. "Ja..." Dann lief sie mit gesenktem Kopf aus dem Schloss, in Sicherheit. Taro trat einen Schritt zurück und hob sein Schwert, als wieder ein Balken runterfiel, genau dort, wo Izayoi eben noch gestanden hatte.

Kagome jedoch war geblieben, sie wollte ihn aus irgendeinem Grund nicht zurücklassen, nicht sterben lassen.

Da blitzte es kurz und um Sou'unga kringelte sich ein lilafarbener Drache.

//Ist das der Geist von Sou'unga?// Da stürzte sich Taro schon mit lautem Gebrüll auf den Menschen und die Klingen kreuzten sich. Doch da fielen die Wände der Erdanziehungskraft zum Opfer, als sie das Gewicht des Daches nicht mehr tragen konnten und alles stürzte in sich zusammen.

Sie schrie laut auf. //Soll ich etwa hier sterben?// Sie hörte Taro etwas sagen: "Izayoi... Du musst leben...was auch immer passiert... Zusammen...mit Inuyasha."

Als Kagome sah, wie Taro von den brennenden Balken zu Boden gerissen wurde, spürte sie einen schmerzvollen Stich in ihrem Herzen und die Angst um das eigene Leben war vergessen. Die Schmerzen waren größer, als wenn man ihr einfach einen Dolch ins Herz gerammt hätte. Es waren seelische Schmerzen, doch sie konnte sich nicht erklären, warum es ihr so schmerzte. Sie wand sich, die Schmerzen schienen den kompletten Körper ausfüllen zu wollen, um nur Leere und Gefühlslosigkeit zu hinterlassen. Plötzlich wurde alles schwarz.

//Bin ich nun tot?// Offenbar nicht, denn sie konnte verschiedene Stimmen hören, die sie offenbar riefen. "Kagome! Kagome!" "Mama, wach auf!" "Kagome-onee-sama!"
 


 

Taro hatte es gerade geschafft, das Feuer richtig zum Brennen zu bringen und wollte gerade los, um der kleinen Gruppe was zu fangen, als er unruhige Geräusche vernahm, die offenbar von Kagome stammten.

Als er hinsah, stellte er fest, dass Kagome offenbar einen schlechten Traum hatte und sich unruhig hin und her warf. Kikenna und Shippou, die dadurch geweckt wurden, versuchten schon verzweifelt sie zu wecken.

Taro trat zu ihnen, kniete sich hin und fing an, an ihrer Schulter zu rütteln und rief dabei immer wieder: "Kagome, Kagome!" Nun fingen auch die beiden Schützlinge Kagomes an zu rufen, da sie sie bis jetzt nur vorsichtig in die Seite gestupst hatten, da sie den Daiyoukai nicht stören wollten. "Mama, wach auf!" "Kagome-onee-sama!"
 

Langsam öffnete sie die Augen und bemerkte, dass sie noch immer bei ihren Freunden am Lagerfeuer lag. Bei Shippou, Kikenna und Taro... Moment, Taro? Ihre Augen waren schlagartig offen und sie guckte nach oben, wo sie drei besorgte und zugleich erfreute Gesichter erblickte. Sie setzte sich aufrecht hin, da fragte Taro schon: "Wovon hast du geträumt, dass du dich so unruhig hin und her wirfst?" Sie senkte die Augen zu ihren Händen, die verkrampft auf ihrem Schoß lagen. //Das war nur ein Traum? Dann musste das ja...// "Von jener Nacht...in der du gestorben bist, Taro."

Taro war entsetzt darüber. //Das hat sie geträumt? Ich wollte ihr das, was damals passiert ist, eigentlich nicht erzählen, aber jetzt musste sie es sogar sehen!//

"Wieso guckst du so entsetzt? Ich kann verstehen, warum du damals dein Leben geopfert hast. Du hast es getan, um deine Liebe zu retten." Kagome sah aufmunternd zu ihm. Mit einem Lächeln. Taro sah zu ihr, machte den Mund auf, um zu protestieren, zu sagen, dass SIE seine große Liebe ist, doch dann fiel ihm doch nichts gescheites ein und er schloss ihn wieder. In ihren Augen sah er, dass sie die Wahrheit sprach, denn er sah Verständnis und...Schmerz?

//Tut es ihr etwa so weh, dass sie sehen musste, wie ich gestorben bin? Ist sie etwa auch in mich... Nein! Ich bin ihrer nicht würdig! Ich bin nicht würdig genug, um ein solch reines, gütiges Herz in Händen halten zu dürfen.// Er schloss die Augen, damit niemand, weder die beiden Wesen dämonischen Blutes, noch das wunderbare, schwarzhaarige Geschöpf vor ihm, etwas von seinem Frust darüber mitbekamen. Er wollte nicht schwach aussehen, schon gar nicht vor seiner großen Liebe!
 

Doch da hatte er die Rechnung ohne die Wirtin gemacht! Kagome merkte nämlich anhand seiner Aura, dass er kurz mit sich rang, denn seine Aura bekam kurz einen sehnsüchtigen Ausdruck. Doch das verblasste wieder und eine leichte Hoffnungslosigkeit trat stattdessen auf. Es schien, als hätte er sich kurz etwas ersehnt von dem er allerdings denkt, dass er es nie bekommen wird.

//Ich frage mich, was mit ihm los ist.// Sie war ehrlich besorgt um den Weißhaarigen, der sogar einen fast verzweifelten Ausdruck in seiner Aura hatte. Doch ehe sie fragen konnte, machte Taro wieder die Augen auf und sah in die von Kagome, wobei er darauf achten musste, sich nicht in den braunen Tiefen zu verlieren. Allerdings schaffte er es, sich nichts anmerken zu lassen und fragte freundlich: "Hast du Hunger? Ich könnte in den Wald und was jagen." Kagome schüttelte den Kopf und erklärte: "Schon, aber ich habe es nicht so gern, wenn sich andere für mich abschuften. Ich besorge mir mein Essen selber, deshalb werde ich mit Kikenna gehen und was suchen. Taro, könntest du hierbleiben und auf Shippou-chan aufpassen?" Kikenna hob beim Klang ihres Namens den Kopf und als sie hörte, dass sie jagen gehen würden, stand sie schnell auf. Taro war zwar überrascht darüber, dass sie sich die Hände schmutzig machen wollte, doch wenn sie es so wollte, konnte er ihr nicht widersprechen. Er nickte und beobachtete Kagome, als sie aufstand und dabei nach ihrem Bogen griff. Er bemerkte, dass sie ein Schwert bei sich trug. Er runzelte daraufhin die Stirn und nahm sich vor sie zu fragen, wenn sie wiederkam.
 

Kikenna stand schon, bereit zum Aufbruch, neben einem Baum und wartete nur auf Kagome. Besagte kam auch schon und winkte Taro und Shippou noch einmal. Dann waren sie auch schon von der Dunkelheit verschluckt worden.
 

Während des Gehens warf Kagome einen kurzen Blick auf Kikenna, wobei ihr etwas auffiel. "Kikenna, wann bist du denn gewachsen?! Du gehst mir mit dem Rücken schon bis zur Taille!" Kikenna, deren Kopf sogar schon fast auf Höhe von Kagomes Brustkorb war, sah auf und sagte: "Ich weiß nicht, ich wachse einfach. Möchtet Ihr aufsteigen? Inzwischen müsste ich groß genug sein, um Euch tragen zu können."

Kagome strahlte und stieg auf Kikennas Rücken. "Ihr macht das nicht zum ersten Mal, oder?", fragte Kikenna aufgrund der Geschicklichkeit und Eleganz Kagomes. "Ja, früher kannte ich einmal eine Taijiya und Kirara, ihre Nekoyoukai. Ich habe dir doch immer Geschichten von damals erzählt, wenn du keine Ruhe geben wolltest." Kikenna antwortete nur mit einem "Stimmt, ich erinnere mich.", ehe sie dann lospreschte. Kagome hielt sich mit der linken Hand in dem Nackenfell der Wölfin fest während ihre Rechte den Bogen umklammert hielt.

"Kannst du dich darauf konzentrieren, was zu erschnüffeln? Du hast die bessere Nase von uns.", rief Kagome ihr zu, was durch ein belustigtes Schnurren beantwortet wurde.

So fegten sie durch den Wald, während Kagome nachdachte.

//Wieso hat es mir so weh getan zu sehen, dass Taro tot ist...war... Was auch immer!!! Wieso?! Was ist nur los mit mir. Bin ich etwa dabei mich wieder zu verlieben? Bei Gott, NEIN! Noch eine Enttäuschung habe ich nicht verdient!! Jetzt, wo er wieder lebt... Moment mal, wieso lebt er wieder??!! Ist er etwa derjenige, den ich wiedererweckt habe? Aber er hat zwei Söhne und beide sind älter als ich!! Da kann ich doch nicht was mit ihrem Vater anfangen...!// Sie wusste nicht, was sie tun sollte.

Auch, wenn sie sich weigerte zu akzeptieren, dass sie sich verliebt hatte, so konnte sie sich sehr gut eine Zukunft mit dem Daiyoukai vorstellen. Sie schüttelte den Kopf. Tsuki hatte gesagt, sie solle auf ihr Herz hören, doch das war eine echte Herausforderung, wenn das Herz und ihr Stolz auf zwei verschiedenen Seiten standen!

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Kikenna anhielt und schnupperte. Dann brummte sie leise: "Reh. Ein gut ernährter Bock." "Verstanden. Wo?" "Dort vorne, am Fluss." Kikenna deutete mit der Schnauze die Richtung und schlich sich sogleich in die gedeutete Richtung und schob sich zwischen die Bäume hindurch. Kagome konnte den Rehbock nun auch sehen. Sie wechselte den Bogen in die Linke und zückte mit der Rechten einen Pfeil und spannte ihn. Sie zielte sehr sorgfältig auf das Herz. Sie wartete noch, bis der Bock fertig mit Trinken war und den Hals hob, damit sie auch wirklich kein Hindernis hatte. Und Schuss!

Der Pfeil hatte das Ziel perfekt getroffen, das Tier war ohne Schmerzen verstorben.

Kikenna trabte zu der Leiche des Tieres und legte sich hin, damit Kagome es leichter hatte, den Bock auf ihren Rücken zu hieven, was auch, ein paar Minuten später, erfolgt war.

Nun gingen sie wieder zurück, das Reh lag hinter Kagome auf Kikennas Rücken, die gemütlich durch den Wald trottete. Das Tier müsste groß genug sein, dass alle satt werden könnten, selbst Taro, wenn er wollte.
 

Als sie im Lager angekommen waren, kam Taro nicht umhin zu staunen. Die beiden hatten innerhalb einer Viertelstunde ein Rehbock aufgetrieben, erlegt und zum Lager geschleift. Zudem saß Kagome seelenruhig auf dem Rücken eines Tieres, das sie problemlos töten könnte. Kagome stieg nun ab und nahm dabei den Bock mit sich und schleppte ihn mit der Hilfe Kikennas zum Lagerfeuer, welches durch Taro am Erlöschen gehindert wurde.

Vor dem Feuer ließ sie den toten Körper los und fragte: "Willst du auch etwas, Taro?" "Ja, gerne."

So wurde das Reh dann unter der Gruppe aufgeteilt. Die Youkais aßen es roh, doch Kagome musste ihren Anteil erst über dem Feuer braten. War gesünder für sie.

Schließlich waren alle satt und ein Blick in den Himmel genügte, um Kagome zu sagen, dass Mittag bereits vorüber war. Sie seufzte und lehnte sich an den Baumstamm hinter ihr an. Sogleich kam die Wölfin und legte ihren großen Kopf in Kagomes Schoß. Keine Minute später war sie auch schon eingeschlafen, sie war ja immernoch im Welpenalter und hing an ihrem Mittagsschlaf. Nun kam Shippou hinzu, der auf Kagomes Schulter sprang und es sich dort gemütlich machte.
 

Dieses Szenario wurde von Taro beobachtet, der sich langsam fragte, wieso die Wölfin immer mehr zu wachsen schien und woher sie kam und überhaupt, wie es sein kann, dass ein Mensch so gut mit Youkais zurecht kam.

"Kagome, ich weiß, dass es mich eigentlich nichts angeht, aber dürfte ich dich fragen, was du in den 6 Monaten gemacht hast? Deine Freunde machen sich große Sorgen um dich." Kagomes Augen weiteten sich.

//Wieso will er das wissen? Sollte ich ihm antworten?//

Konnte sie ihm sagen, dass sie geflohen ist, um nicht den Schmerz einer unerwiderten Liebe spüren zu müssen? Würde er sie dann für feige und schwach halten, weil sie sich dem nicht stellen wollte?

Lass der Trauer freien Lauf

Sie entschloss sich, ihm zu antworten, jedoch...

"Also, weißt du... Ich wollte mal wieder ein bisschen durch das Land ziehen, doch Miroku-sama und Sango-chan konnten nicht mit, weil sie sich um ihre Kinder kümmern mussten und Inuyasha wollte nicht, da bin ich alleine umher gewandert."

"Sehr schön und jetzt die Wahrheit, bitte." Taro verstand es nicht.

//Warum will sie mir nicht sagen, was passiert ist? Vertraut sie mir etwa nicht?// Es brach ihm das Herz, wenn er an letzteres dachte, doch er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Kagome zu, die erst überrascht, dann ertappt aussah. Dann sagte sie mit vor Trauer schwerer Stimme:

"Also gut. Also, wie du weißt, begann es vor 6 Monaten. Ich sollte eines Tages Kräuter sammeln gehen und Inuyasha kam mit. Doch schnell begannen wir zu streiten, weil Inuyasha mich mal wieder mit Kikyou verwechselt hatte, allerdings war der Streit nur von kurzer Dauer. Wir wollten gerade umkehren, als Inuyasha mir mitteilte, dass er sich kurz in der Umgebung umsehen würde. So ging ich also alleine zurück, doch ich musste nochmal los, um frisches Wasser zu holen. Auf dem Weg zum Fluss kam ich am Goshinboku vorbei. Ich... Ich kann bis heute... Ich kann bis heute nicht vergessen, was...was ich gesehen habe. Ich...ich sah...Inuyasha und...und Kikyou. Er und sie...sie haben... Na ja... Ich bin dann weggerannt und fand nur instinktiv den Weg zu der Hütte. Ich schrieb einen Abschiedsbrief an meine Freunde und rannte dann in den Wald. Ich wollte nur noch weg. Ich weiß nicht, wie lange ich gerannt bin, irgendwann bin ich ohnmächtig geworden. Kouga-kun fand mich und brachte mich in die Höhle, in welcher er mit Ayame-chan lebt. Dort habe ich dann die ganzen Monate verbracht. Ich half, wo ich konnte, zum Beispiel bei der Jagd oder Kikennas Geburt."
 

Taro hörte der ganzen Geschichte stillschweigend zu und dachte nach.

//Wie kann man Kagome mit dieser stinkenden Miko verwechseln?! Ist ja auch nicht so wichtig, diese Miko ist es nicht wert, dass man sich über sie den Kopf zerbricht. Aber wie kann es sein, dass ein Mensch 6 Monate lang bei Wolfsyoukais leben kann und von ihnen akzeptiert wird?//

Plötzlich roch er Salzwasser und hörte ein Winseln von Kikenna, die durch den Geruch wach geworden war. Er sah zu Kagome und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen.
 

Sie kniff und biss die Zähne zusammen, um die aufsteigenden Tränen am Fließen zu hindern. Wieso musste sie schon wieder wegen dem Hanyou weinen? Sie wollte nicht schwach werden, schon gar nicht vor einem Daiyoukai! Doch da riss sie erschrocken die Augen auf.

Taro umarmte sie. Seine rechte Hand lag auf ihrem Kopf und drückte diesen gegen seine linke Schulter, während sein linker Arm um ihren Körper geschlungen war und die dazugehörige Hand auf ihrer linken Hüfte zum liegen kam. Sie bemerkte nur am Rande, dass er wohl irgendwann seine Rüstung ausgezogen haben musste, denn sie spürte kein Metall, sondern direkt seinen Körper.

"Kagome,", begann er und ihr Körper erzitterte leicht bei dem tiefen, sanften Bariton seiner Stimme, "du weißt, ich bin ein Youkai. Ein Youkai kennt sich meist nicht mit Gefühlen aus, weshalb wir unfähig sind, sie zu kontrollieren und zeigen sie schlicht und einfach nicht. Doch ich weiß, dass es nur schlimmer wird, wenn du den Kummer in dich hinein frisst." Taro drückte sie, während er sprach noch mehr an sich.
 

Erst liefen nur einzelne Tränen aus ihren Augen, sie flüsterte: "Taro...", dann schlang sie instinktiv ihre Arme um den Hals des Weißhaarigen und heulte sich an seiner muskulösen Schulter aus. Die Enttäuschung, dass sie nur ein Ersatz für Kikyou war, der Kummer um Inuyashas Verrat an ihr manifestierte sich in ihren Tränen, rollten über ihre Wange und durchnässten Taros Haori.

Sie spürte seinen ruhigen, regelmäßigen Herzschlag, der versuchte ihren eigenen Herzschlag zu beruhigen, wie es schien.
 

Taro reckte seinen Kopf und legte seine Wange an ihren Kopf und strich ihr mit seiner rechten Hand beruhigend über den Haarschopf.

Er gab ihr ein Gefühl von Nähe, Geborgenheit und Wärme, welches sich sich schon so lange wünschte und nun, wo sie es am meisten brauchte, wo sie es sich am meisten ersehnte, endlich bekam. Mitleidig sah er auf das Geschöpf, das sich in seinen Armen all das von der Seele weinte, was sich die letzten Monate in ihr angestaut hatte.
 

Kikenna und Shippou hielten sich im Hintergrund, nur ab und zu war ein leises Winseln von Kikenna zu hören. Dennoch fanden sie, dass Taro ihr gerade mehr helfen konnte als sie. Dennoch fragten sie sich, wie Kagome noch so gelassen gewesen war, wenn sie doch so von Trauer und Kummer gequält wurde.
 

Taro merkte, dass Kagome sich langsam beruhigte und den Griff ihrer Arme allmählich lockerte, was sein Biest zum Murren brachte, aber Taro achtete gar nicht darauf.

Kagome setzte sich wieder ihm gegenüber hin und man konnte, trotz der roten, verquollenen Augen erkennen, dass es ihr deutlich besser ging. Sie flüsterte, vom Weinen ein wenig heiser: "Danke. Vielen, vielen Dank." Er kippte den Kopf ein wenig zur Seite und fragte: "Wofür? Ist es nicht selbstverständlich einer Person den Schmerz zu nehmen, wenn der eigene Sohn schuld daran hat? Aber meinst du nicht, dass wir jetzt das Thema wechseln sollten? Ich hätte da nämlich noch eine Frage."

"Dann frag.", munterte sie ihn auf, froh, dass er nicht weiter nachbohren würde.

"Wie kann es sein, dass du Youkais genauso behandeltst wie deine Mitmenschen?"

Sie musste kichern, sie konnte nicht anders. //Das ist seine Frage?//

"Ich lege keinen Wert auf den Blutstatus. Der Charakter ist mir viel wichtiger. Außerdem, was will ich von einem unfreundlichen Kerl, wenn ich meine Zeit auch mit einem netten Youkai verbringen kann? Natürlich sind nicht alle Youkais nett, aber ich weiß auch, dass nicht alle Youkais böse sind. Du, Shippou, Kouga-kun, Kikenna und viele andere sind das beste Beispiel." Nun kippte auch sie den Kopf leicht zur Seite und lächelte ihn mit geschlossenen Augen an.
 

Taro, der von der Antwort beeindruckt war, murmelte bewundernd: "Kagome..."

//So ist das also. Sie akzeptiert jeden, wie er ist. Das heißt, sie würde auch ihre Kinder lieben, egal was sie sein werden. Das sieht man ja an dem kleinen Fuchs. Apropos...//

"Stimmt es denn, dass du Shippou als deinen eigenen Sohn siehst?", hakte Taro nach. Er hatte es schon in dem Abschiedsbrief von Kagome lesen können und auch an der Tatsache, dass der Kitsune sie 'Mama' nannte, erkannt, aber trotzdem musste er nachfragen!

"Du hast ganz schön viele Fragen. Aber ja, es stimmt, dass ich in Shippou den Sohn sehe, den ich nie hatte. Apropos, wieso steht ihr da hinten so rum? Kommt her." Zum Schluss hin fing sie wieder an zu lächeln und winkte Shippou und Kikenna zu sich. Shippou beschlagnahmte daraufhin sofort den Platz auf Kagomes Schoß. Also legte sich die große Wölfin hinter Kagome, wie Kirara es schon so oft bei Sango gemacht hatte.
 

Taro lächelte bei dem Bild, dann stand er auf.

"Huh? Wo willst du hin, Taro?", fragte Kagome, als er sich dazu anschickte in den Wald zu gehen.

"Was zu essen suchen, oder wollt ihr verhungern?", fragte er am Schluss sarkastisch.

"N-Nein, natürlich nicht.", erwiderte eine etwas verwirrte Kagome.

Taro gab nur ein belustigtes Schnauben von sich und war dann auch schon verschwunden.

//Komisch. Als Inuyasha, ich und die anderen noch umher gewandert sind, mussten wir meist selbst zusehen, dass wir was zu essen bekamen, wenn ich mal nichts dabei hatte. Wieso ist er überhaupt gegangen, er weiß doch, dass ich ich mir mein Essen am liebsten selbst suche. Oder wusste er, dass ich zu müde bin, würde mich zumindest nicht wundern.// Sie wandte ihren Blick nach oben zum Himmel. //Kein Wunder, dass ich so müde bin, es wird ja schon dunkel.//

"Kagome-onee-sama, wieso seid Ihr so still? Ihr habt jetzt schon seit mehreren Minuten geschwiegen." Kagome stuzte. Waren wirklich mehrere Minuten vergangen, seit Taro im Wald verschwand und sie in ihre Gedanken versank?

"Es geht mir gut, Kikenna. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich war nur in Gedanken." Die große Wölfin nickte verstehend und da kam auch schon Taro wieder. In den Händen hielt er 3 Fische, 2 große und einen eher mittleren. Kikenna und Kagome gab er die etwas größeren und Shippou bekam den mittleren. Dann setzte er sich an einen Baumstamm und sah den dreien beim essen zu.

Als sie fertig waren, seufzte Shippou: "Blöd, dass wir heute nicht weiterziehen konnten." und verschränkte die Arme.

"Wir können ja immernoch weiter. Dann muss Kagome eben auf Kikenna reiten und du, Shippou,, bei mir auf die Schulter. Wir müssen nur ein höheres Tempo anlegen.", schlug Taro vor.

Er erhielt keine Antwort, denn Kagome stieg auf Kikennas Rücken und Shippou sprang auf seine Schulter, aber das war ihm Antwort genug. Er löschte noch schnell das Feuer, dann gab er Kikenna ein Zeichen und lief los. Er achtete auf Kikennas Geschwindigkeit, als sie ihm folgte und passte seine eigene Geschwindigkeit an die der Wölfin an.
 

So preschten ein Daiyoukai mit einem Fuchsyoukai und eine Miko in Rüstung, auf einer großen Wölfin reitend, durch die Nacht, um die verlorene Zeit wieder wett zu machen.

Fragen über Fragen

Sie liefen eine Weile, doch als der Vollmond über den Baumwipfeln hervorlugte, rief Taro: "Wir machen Rast, es ist schon spät!" Das ließen sich Kagome und Kikenna nicht zweimal sagen. Kaum, dass Taro angehalten hatte, stieg Kagome von Kikennas Rücken ab und sie und Kikenna fielen erschöpft in das Gras. Auch Shippou gesellte sich zu ihr, denn es war recht anstrengend sich die ganze Zeit am Kimono des Inuyoukais festzuhalten, wenn dieser in einer Heidengeschwindigkeit durch die Gegend sprintete. Tja, der Hund kommt eben nach dem Wolf und der Wolf ist ein ausdauerndes Marathon-Tier. Dennoch hechelte Kikenna ziemlich, denn sie musste noch nie so eine Strecke in so einer Geschwindigkeit zurücklegen. Und dann auch noch mit einem Reiter!

Taro belächelte dies nur und machte sich auf, um Feuerholz zu sammeln. Ehe er gänzlich in der Finsternis des nächtlichen Waldes verschwand, wandte er sich noch kurz Kagome zu und sprach: "Hier in der Nähe ist eine heiße Quelle, falls du dich entspannen willst."
 

Kaum hatte Kagome die Wörter 'heiße Quelle' wahrgenommen, stand sie auch schon auf den Beinen und wandte sich Shippou zu. "Willst du mitkommen, Shippou-chan? Du vielleicht auch, Kikenna? Damit niemand spannt." Shippou und Kikenna standen auf, was Kagome als 'ja' deutete. Kagome musste grinsen und wollte sich dann Taro zuwenden und sich bedanken, dass er ihr die Zeit gab, als sie feststellen musste, dass Taro schon weg war.

//Bedanke ich mich eben, wenn ich wieder aus der Quelle raus bin. Wehe der spannt, denn dann kann der genauso gut wieder ins Jenseits!!!// Kagome ging also in Richtung heiße Quelle, gefolgt von Shippou und Kikenna, die sich ansahen und einstimmig nickten. Auch wenn sie sich nicht über Wörter darüber verständigen konnten, so sah selbst ein Blinder, dass da was zwischen Taro und Kagome am laufen war.

Wie gerne hätte Kikenna dem kleinen Fuchs gesagt, dass die beiden durch das Schicksal zueinander finden sollen, doch da der Kleine die Sprache der Wölfe nicht verstand, konnte sie es nicht. Die beiden hatten dennoch, für sich selbst, beschlossen, dass sie sich erstmal zurückhalten würden.
 

Nun waren sie an der Quelle angekommen und während Kikenna sich am Rand niederließ, zogen Shippou und Kagome ihre Sachen aus, um sich an dem heißen Wasser zu erfreuen. Freudig aufstöhnend ließ sie sich ins Wasser gleiten und lehnte sich an einen Felsen an. Shippou befand es aber für spannender, von einem Felsen aus in das Wasser zu springen, dass Kikenna erschrocken aufsprang und Kagome eine Welle Wasser ins Gesicht bekam. Prustend vor Lachen wischte sie sich die, nun völlig durchnässten Fransen ihres Ponys aus dem Gesicht, um wieder eine klare Sicht zu haben. Kikenna indes entspannte sich auch wieder, legte sich wieder hin und konzentrierte ihre Sinne auf die Umgebung. Shippou zog nun seine Runden durch das Wasser, während Kagome nachdachte.

//Was ist nur los mit mir? Als Taro mich umarmt hat, fühlte ich mich ihm nicht nur körperlich, sondern auch seelisch sehr nahe. Was sagte Tsuki-sama noch gleich? 'Du hegtest diese Gefühle für diesen Hanyou, weil er etwas von jemandem in sich trägt, der dein, für dich bestimmter, Gefährte sein sollte' oder so ähnlich. Das bedeutet dann ja... Taros sterbliche Überreste waren doch in der schwarzen Perle versiegelt und diese Perle war tief in Inuyashas rechtem Augapfel versteckt!! Wieso ist mir das nicht früher aufgefallen??!! Aber ich fühle mich ihm gegenüber ja nicht abgeneigt... Haaa... Ich werde mal sehen, wie sich das entwickelt... Dagegen ankämpfen kann ich sowieso nicht.// So saß Kagome weiterhin in der Quelle und sah ihrem Sohn beim Schwimmen zu.
 

Taro hatte in der Zwischenzeit ein Feuer entzündet, damit es den dreien nicht zu kalt wurde, wenn sie aus der Quelle wiederkamen. Auch er zerbrach sich den Kopf über das Schicksal...mehr oder weniger.

//Wie sich sie Dinge jetzt wohl entwickeln werden? Wird Kagome meine Liebe irgendwann akzeptieren, obwohl ich ihrer nicht würdig genug bin? Werde ich es ihr überhaupt jemals gestehen können? Was kann ich tun, um ihr zu gefallen? Haaa... Die Zeit wird es zeigen. Aber wo sollen wir jetzt hingehen? Da fällt mir ein, ich brauche noch ein Schwert! Tessaiga ist bei Inuyasha, Tensaiga bringt mir im Kampf nicht viel und Sou'unga ist in der Unterwelt. Tja, da ist wohl ein Besuch bei Totosei fällig. Apropos Totosei, wann ist Myouga denn abgehauen? Egal, der taucht schon noch auf, der ist wie eine Klette, die man nicht mehr los wird.//
 

Dann, nach etwa einer halben Stunde, beschlossen Kagome und die beiden Youkai wieder zurückzugehen. Kagome stieg aus der Quelle und zog sich wieder die Rüstung an, ließ den Pferdeschwanz jedoch aus, damit die Haare besser trocknen konnten und wartete, bis Shippou fertig angezogen war. Dann gingen sie auch wieder zurück zum Lager, wo sie bereits von Taro und einem freundlich knisternden Lagerfeuer erwartet wurden. Kagomes Augen begannen, trotz der Müdigkeit in ihnen, zu strahlen. "Hast du etwa das Lagerfeuer aufgestellt?" "Wer sollte es denn sonst gewesen sein, ich will ja nicht, dass du mir noch erfrierst.", erwiderte Taro grinsend, der wie üblich an einen Baum gelehnt war. Kagome ließ sich nah an dem Feuer nieder und hielt ihre Hände an die Wärmequelle. Kikenna war hinter sie getreten und legte sich so hin, dass Kagome sich an ihren Bauch, bzw. an ihre linke Flanke anlehnen konnte. Shippou machte es sich neben Kagome bequem.

Wieder war es so ein Moment, in dem sich Taro über die Schönheit der jungen Miko wunderte und sie zugleich bestaunte. Kagome war, in seinen Augen, unnatürlich schön. Wie ihre leicht gewellten schwarzen Haare in dem Feuerschein einen Wechsel zwischen blau- und rotschimmernd veranstalteten. Wie das Licht des Feuers ihre weiche Haut verführerisch schimmern ließ. Plötzlich sagte Kagome: "Danke, dass du mir Zeit gegeben hast mich frisch zu machen." Er zog ungläubig eine Augenbraue in die Höhe.

"Wieso bedankst du dich bei solchen Selbstverständlichkeiten?" fragte der Weißhaarige.

"Weil Inuyasha immer genervt war, wenn ich ein Bad nehmen wollte."

"Aber ich bin nicht Inuyasha.", erinnerte Taro sie. Kagome schwieg daraufhin. Taro war wieder in seiner Bewunderung für Kagome versunken und er wollte damit auch nicht aufhören, doch er musste ihr noch eine Frage stellen, wenn auch wahrscheinlich nicht die letzte.
 

"Sag mal, woher und wieso hast du ein Schwert? Das ist nämlich nicht sehr oft, dass eine Frau ein Schwert führen kann.", durchbrach Taro die neu entstandene Stille.

"Kouga-kun, der Wolfsyoukai bei dem ich gewohnt habe, hat es mir geschenkt und die ganzen 6 Monate mit mir trainiert, bis ich ihn ihm eines Tages überlegen war.", antwortete Kagome ehrlich und sah von der Seite her zu ihm. Sie hoffte, dass er ihr vertraute, denn im Nachhinein klang es unglaubwürdig, dass eine einfache Frau bei Youkais Zuflucht findet und von ihnen auch noch das Kämpfen mit dem Schwert gelehrt bekommt.

"Verstehe. Ach, apropos Schwert, ich werde für eine Weile weg sein, um mir ein neues zu besorgen."

"Du willst also zu Totosei und dir ein neues Schwert machen lassen und da die Umgebung um Totoseis Heim nicht gut für Menschen, wie mich, ist, sollen wir dann auf dich warten, habe ich recht?", schlussfolgerte Kagome, erleichtert, dass er ihr zu glauben schien.

Eigentlich wollte er es nicht passieren lassen, doch dann geschah es doch. Ihm klappte die Kinnlade runter und er starrte Kagome ungläubig an. Woher konnte sie das alles wissen?

//Stimmt ja, wenn sie lange Zeit bei Inuyasha war, dann müsste sie auch Totosei kennengelernt haben.//, war die einzige Erklärung, die ja auch der Wahrheit entsprach. Kagome fing an zu lachen, Taros Gesicht war einfach zu komisch, vor allem, wenn man bedachte, dass es sich um einen ehemaligen Fürsten handelte, der sie mit offenem Mund anstarrte. Taro indessen hatte sich einigermaßen wieder gefasst, konnte aber auf ihre Frage hin nur nicken, da er seiner Stimme gerade nicht wirklich vertraute. Der Grund war, dass sein Biest, bei dem Klang von Kagomes Lachen, angefangen hatte zu schnurren und er befürchtete, dass er es seinem Biest gleichtun könnte, würde er den Mund auch nur einen Millimeter aufmachen.

//Ihr Lachen klingt wie der Gesang von Engeln...//
 

Kagome hatte sich in der Zwischenzeit wieder gefangen und wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln.

"Wann willst du denn gehen?", fragte sie dann. Nicht, dass er eines Morgens, ohne ein Sterbenswörtchen zu sagen, einfach abhaut.

"Ich wollte morgen früh aufbrechen. Ihr könntet hier auf mich warten, es gibt auch einen Fluss in der Nähe. Ich werde dann etwa 3 Tage fort bleiben, denn ich bezweifle, dass der senile Narr länger brauchen wird.", gab der Daiyoukai kund.

"Gut, aber ich würde lieber in einer Höhle, oder so, warten. Hier fühle ich mich auf Dauer wie auf dem Präsentierteller."

Taro nickte, das konnte er verstehen. Er hob den Kopf und streckte seine Sinne in die Umgebung aus. Bald schon hatte er eine Höhle gefunden und erläuterte Kikenna den Weg dorthin. So beschlossen sie schonmal zu der Höhle zu gehen.
 

Nun war es schon tiefste Mitternacht und in der Höhle war es eisig. Kagome zitterte und bibberte ohne Ende, obwohl sie sich eng in das weiche Fell von Kikenna kuschelte und auch der Fellumhang ihrer Rüstung half nicht viel.

//Unter diesen Umständen kann ich doch unmöglich schlafen!//, befand sie.
 

Taro bemerkte natürlich, dass ihr kalt war und das nicht zu knapp! Er schüttelte innerlich den Kopf, während er, von seiner Position am Höhleneingang aus, Kagome beobachtete.

//Wie kann eine so schöne und liebenswerte Frau nur so stur sein? Ihr würde doch kein Zacken aus der Krone brechen, wenn sie zugibt, dass ihr kalt ist, oder?// Da kannte er Kagome aber schlecht, denn sie würde sich lieber die Zunge abbeißen als zuzugeben, dass ihr kalt war, besonders vor einem Daiyoukai, der sie auf eine Art und Weise faszinierte, die sie nicht benennen konnte. Irgendwann konnte er das nicht mehr mit ansehen.
 

Kagome war im Begriff in einen tranceähnlichen Zustand zu fallen, als sie spürte, dass ihr etwas weiches, wärmendes übergelegt wurde. Sie sah hoch und erkannte einen, vor ihr kniehenden Taro, der sie mit seinem Fell zugedeckt hatte und sie warm und sanft ansah.

"Sag doch einfach, dass dir kalt ist, Kagome. Ich will doch nicht, dass du krank wirst.", belehrte er sie und legte ihr, während er sprach, eine Hand an die Wange. Nun sah er der Wölfin ins Gesicht, die durch die Unruhe ihrer Herrin natürlich nicht schlafen konnte, genauso wenig wie der Fuchs, der in Kagomes Arme gekuschelt lag.

"Ich denke, jetzt musst du dir keine Sorgen mehr um sie machen, Kikenna."

Kikenna nickte und legte ihren Kopf so nah wie möglich an Kagome heran, um sie zusätzlich zu wärmen.

Taro stand wieder auf und wollte wieder seinen Posten am Eingang der Höhle einnehmen, als er ein gehauchtes "Danke, Taro." von Kagome hörte. Er drehte sich zu ihr um, doch sie war schon weggedämmert. Er musste lächeln, als er sah, wie sehr sie sich in das Fell schmiegte.

//Für dich, Kagome, würde ich alles tun, glaub mir.// Er bezog wieder seinen Posten und sah in die Nacht hinaus, auf den abnehmenden Mond, der hell am Himmel thronte.

Taro konnte es kaum abwarten, sein neues Schwert zu bekommen, denn der einzige Sinn und Zweck des Schwertes sollte sein, Kagome zu beschützen.

3 Tage

Langsam graute der Morgen und Taro beschloss loszugehen.

Er wandte sich der jungen Frau zu, um sein Fell wieder an sich zu nehmen, doch als er sah, dass sie, in seinem Fell eingekuschelt, selig schlief, brachte er es nicht über sich. Deshalb ging er zu seinen Schützlingen, hockte sich hin und wandte seinen Kopf Kikenna zu, da er wusste, dass sie wach war. Verraten hatten sie ihre Ohren, die sich zu ihm gedreht hatten, als er aufstand. Leise, um Kagome und Shippou nicht zu wecken, sagte er: "Ich werde jetzt aufbrechen, damit ich um die Mittagszeit bei Totosei bin. Wenn Kagome und Shippou aufwachen, sagst du ihnen das, ja?" Kikenna hob den Kopf und nickte. Taro nickte zurück und stand auf, um seine Schritte auf den Höhlenausgang zu zuwenden. Kikennas wachsame Wolfsaugen verfolgten ihn dabei. Er lächelte leicht.

//Einmal ein Wolf, immer ein Wolf.// Als er den Höhlenausgang erreicht hatte, war er schneller verschwunden als man gucken konnte, da er in seiner Höchstgeschwindigkeit durch den Wald spurtete.
 

Kikenna legte ihren Kopf, nachdem Taro verschwunden war, wieder hin, hielt jedoch die Sinne wach, um Kagome rechtzeitig beschützen zu können. Besagte schlief wirklich fest. Zum einem, weil sie erst so spät eingeschlafen war und zum anderen, weil sie es so schön weich und kuschelig hatte. Shippou erging es da nicht anders. So kam es, dass sie bis mittags durchschliefen und gerade dann wach wurden, als ein gewisser weißhaariger Daiyoukai bei Totosei eintraf.
 

Taro schritt gerade über das Lavafeld, welches ihn, dank seiner Schuhe, nicht einmal warm erschien, wo andere sich die Füße verbrannten. Kurz vor den Überresten eines Youkais, welche Totosei als sein Zuhause bezeichnete, hielt er an. Er runzelte ein wenig die Stirn.

//War da schon immer ein kreisrundes Loch?// Aber das konnte er ja Totosei fragen.

"Totosei, bist du da?", rief er in das Gerippe.

"Wer ist da?", kam die Gegenfrage. Taro rollte mit den Augen, er konnte es sich einfach nicht verkneifen.

"Das fragst du noch? Ich bin's, Taro!" Da erkannte er auch schon die Silhouette des alten Schmieds, der auf ihn zukam.

"Dann hat Myouga also doch recht gehabt, Ihr seid wieder unter den Lebenden!"

//Sehe ich deiner Meinung nach tot aus?//

Doch da hüpfte benannter Floh auf Totoseis Schulter auf und ab und rief dabei: "Wieso sollte ich auch lügen?"

//Habe ich es doch gewusst. Er ist hierher gekommen, nachdem er abgehauen ist, um dann alles brühmwarm zu berichten.// Doch er achtete gar nicht auf den Floh, sondern wandte sich direkt an Totosei.

"Ich brauche ein neues Schwert. Tessaiga und Tensaiga sind bei meinen Söhnen und Sou'unga ist in der Unterwelt und somit unerreichbar." Während er sein Darlegen erläuterte, war er in das Zivil des Schmieds getreten und hatte sich hingesetzt.

Totosei setzte sich ihm gegenüber. Er verstand schon, ohne Schwert fühlte sein Meister sich schutzlos, hatte er doch mehrere Jahrhunderte drei Schwerter bei sich gehabt. Doch bevor er ein Schwert schmieden konnte, musste er den Sinn und Zweck des Schwerts kennen.

Daher fragte er: "Welche Funktion soll das Schwert haben?"

"Es soll, wie Tessaiga, dazu dienen geliebte Menschen zu beschützen.", antwortete Taro. Dann brach er sich einen seiner Fangzähne ab und gab ihn Totosei und sofort fing ein neuer Zahn an zu wachsen. Nun hatte Totosei alles, was er brauchte, um seinem Meister ein neues Schwert zu schmieden.

"Mit ein wenig Glück, bin ich in 3 Tagen fertig."

Taro horchte auf. Nur wenn er Glück hatte, würde er pünktlich wieder bei Kagome sein? Na ja, was dran ändern konnte er jetzt auch nicht.

"Sag mal, Totosei, seit wann ist da so ein Loch in deinem Haus?", fragte der Daiyoukai, wobei er den Kopf zu besagtem Loch drehte.

"Das war Sesshoumaru mit seinem Meidou Zangetsuha.", gab der alte Schmied die verbitterte Antwort.

//Ah ha... Sesshoumaru war das also.// Er entschied sich dazu nicht weiter darauf einzugehen, stand auf und verließ das Gerippe. Als er draußen war, drehte er sich noch einmal um und besah sich das Skelett.

//Es ist erst ein paar Tage her, da habe ich auch noch so ausgesehen... Als ich früher hier war, habe ich mir nie meine Gedanken darum gemacht, aber jetzt...// Er rief Totosei zu: "Sieh zu, dass du in 3 Tagen fertig bist, Totosei." Dann wandte er sich ab und ging davon, entschlossen, die 3 Tage zum trainieren zu nutzen. Sicher, wenn er Glück hatte, dann würde er in 3 Tagen ein neues Schwert in den Händen halten, aber er wollte wieder ein bisschen Gefühl in seine Klauen bekommen. Ein Gegner könnte ihm sein Schwert aus der Hand schlagen und wenn er sich dann nicht mit seinen Klauen verteidigen könnte...

//Soweit will ich es erst gar nicht kommen lassen.// Während des Gehens besah er sich seine spitzen Krallen.

//Wie lang ist es her, dass ich sie das letzte Mal eingesetzt habe?//, fragte er sich.

Um zu trainieren ging er in einen Wald, bewohnt mit lauter niederen Youkai. So verbrachte er die 3 Tage.
 

Kagome wurde durch eine Schnauze, die sie immer wieder sanft anstupste, langsam aber sicher wach. Sie blinzelte verschlafen und richtete sich ein wenig auf, um sich mit dem Handrücken über die Augen zu reiben. Dabei fiel das Fell von ihrem Oberkörper. Überrascht musterte sie das Fell.

//Stimmt ja, er hat es mir gegeben, damit ich nicht friere. Moment... Ist es etwa schon Mittag?!// Sie hatte einen Blick aus der Höhle geworfen und bemerkt, dass die Sonne schon sehr hoch stand. Nur nebenbei bemerkte sie auch die Abwesenheit Taros.

"Du, Mama? Ich glaube Kikenna hat dir etwas zu sagen.", sagte Shippou unsicher und sah dabei Kikenna an, die tatsächlich den Eindruck machte, als wollte sie etwas sagen.

"Ja, das stimmt, Kagome-onee-sama. Ich soll Euch von Taro sagen, dass er schon zu Totosei gegangen ist.", gab Kikenna das wieder, was Taro zu ihr gesagt hatte. Verwirrt sah Kagome zu dem Fell, das immernoch auf ihr lag und sie wärmte.

"Aber wieso hat er sein Fell dann hiergelassen? Wieso hat er es nicht mitgenommen?"

"Mir schien, als wollte er Euch nicht wecken.", antwortete Kikenna.

"Hmmm... Also für mich sieht das eher aus wie ein stummes Versprechen, dass er wiederkommt.", entgegnete Shippou mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck.

//Ein stummes Versprechen, dass er wiederkommt? Stimmt ja, er wollte in 3 Tagen wieder hier sein.// Und auch sie beschlossen zu trainieren. Kagome trainierte ihre Schwertkunst, indem sie immer wieder komplizierte Übungen vollzog, um sie zu perfektionieren. Shippou übte den Umgang mit seiner Fuchsmagie und Kikenna übte den Umgang mit ihren Krallen und Zähnen und brachte sich neue Kampftechniken bei. Zudem lehrte Kagome die beiden in Kräuterkunde, für den Fall, dass sie Kagome irgendwann verarzten mussten. Schaden könnte es nie, zudem lernten die beiden schnell und Kikenna hatte schon fast ihre volle Größe erreicht. Nicht mehr viel und sie würde Kagome fast bis zur Schulter gehen. So verbrachte sie die 3 Tage.
 

3 Tage später:
 

"Ich hoffe für ihn, dass er es fertig hat!", knurrte Taro eines bestimmten Morgens. Er war mies gelaunt, kein Wunder, denn 3 Tage von Kagome getrennt zu sein, war jetzt schon schwer genug gewesen. Er betrat wieder das Lavafeld und schritt zielstrebig auf die Behausung von Totosei zu. Schnell bekam er die Schläge des Hammers auf Metall zu hören.

"Totosei, hast du das Schwert fertig?", rief er in das Gerippe.

Schon kam besagter Schmied heraus und hielt in seinen Händen ein Schwert mitsamt Scheide, welche wie auch der Griff des Katanas in schwarz gehalten war.

"Das ist Shunga. Das Schwert ist dazu geeignet die Schnelligkeit des Trägers zu unterstützen, wenn er mit dem Schwert kämpft. Auch hat Shunga einen starken Angriff namens Inazuma, ein Donnerschlag, der alles und jeden trifft, der dem Träger des Schwerts feindlich gesinnt ist." Taro nahm das Schwert und steckte es sich in den Obi an seine linke Hüfte.

//Shunga also.// Er hatte jetzt schon ein gutes Gefühl bei dem neuen Schwert.

"Gut, Totosei. Ich werde dann wieder gehen. Ich werde mir im Kampf ansehen, was Shunga kann." Und schon ging er. Er wollte schnell wieder bei Kagome sein. Plötzlich hielt er mitten im laufen inne und verkrampfte sich. Er roch Kagome, doch ihr Geruch war mit Blut vermischt...mit ihrem Blut!! Er rannte sofort los. Da vernahm er einen zweiten Geruch und diese Person war offensichtlich der Grund, dass Kagome blutete. Er kannte diesen Geruch, doch das beruhigte ihn nicht, ganz und gar nicht. Eher brachte es ihn dazu noch schneller zu laufen.

//Oh bitte, lass mich noch rechtzeitig sein!! Lass es noch nicht zu spät sein!!!//

Eine Verletzung und Rückkehr zum Dorf

Kagome reckte sich und gähnte einmal herzhaft, ehe sie aufstand und das Fell Taros, welches sie die letzten Tage als Decke genutzt hatte, sorgsam weglegte, sodass es nicht schmutzig wurde. Dann sah sie sich auf der Suche nach ihren Schützlingen in der Höhle um. Shippou war noch dabei sich den Schlaf aus den Augen zu reiben und Kikenna streckte sich genüsslich, froh, gleich wieder laufen zu können. Das Fleisch von dem Youkai, den sie einige Tage zuvor erlegt hatten war vollständig aufgebraucht und sie brauchten dringend Nachschub. Kagome überprüfte noch, ob an ihrer Rüstung alles richtig saß, ehe sie dann zu Shippou ging.

"Shippou-chan, komm. Wir suchen was zu essen. Dabei wirst du bestimmt wach."

Shippou murrte noch irgendwas unverständliches, bevor er es sich dann auf Kikennas Kopf bequem machte. Kikenna wartete noch bis Kagome auf ihren Rücken geklettert war, dann lief sie aus der Höhle.

Dabei wurde Shippou dann wirklich wach, denn bei dem Tempo musste er sich gut im Fell festhalten, also beschloss er, sich doch in den Nacken der Wölfin zu setzen.

Unterwegs kamen sie an einer Wiese vorbei, wo Kikenna etwas bestimmtes in großer Menge roch. Sie steuerte darauf zu und wurde langsamer.

Kagome fragte sich erst, wieso Kikenna langsamer wurde, doch dann sah sie es. Die Wiese war voller Kräuter! Kräuter, die sie gut gebrauchen könnten, wenn mal was passieren würde. Kagome verstand. Kikenna wusste schon genug über Pflanzen, um zu wissen, dass Kagome sich freuen würde dies zu sehen.

Behände stieg sie ab und lief auf den wilden Kräutergarten zu, Kikenna mit Shippou im Schlepptau. Aus Erfahrung suchte sie erst am Rand der Wiese, wo ein Wald angrenzte, denn viele Kräuter, auch die seltenen, fühlten sich an solchen Orten am wohlsten. Auch Kikenna und Shippou machte sich an die Arbeit, denn wenn sich einem so eine Chance bot, sollte man sie annehmen!

Gerade wollte Kikenna an einem Kraut schnuppern, um zu wissen, was für ein Kraut es war, da zuckten ihre Ohren und ihr Kopf schnellte wieder nach oben. Sie hatte was gehört!

"Kagome-onee-sama, da ist etwas."

Ihr Kopf wandte sich dem Wald zu.

"Ich glaube, es kommt aus dem Wald, aber es ist sehr leise. Hört sich an wie Schritte.", gab sie ihre Vermutung kund.

"Kannst du etwas riechen, Kikenna?", fragte Kagome, doch Genannte schüttelte den Kopf.

"Der Duft der Kräuter ist zu stark.", erklärte die Wölfin. Shippou sah verwirrt zu Kikenna auf. Er selbst nahm keine solche Geräusche wahr.

Dann nahmen sie ein Huschen wahr, ehe Kagome aufschrie. Kikenna und Shippou drehten sich sich sofort zu ihr um und sahen, dass Kagome eine große, blutende Wunde am rechten Arm hatte und der Geruch von viel Blut biss ihnen in die Nase. Dann noch eine huschende Bewegung und Kagome wurde an einen Baum genagelt, gehalten wurde sie von einer rechten Hand, die sich um ihren Hals schloss.

Kikenna und Shippou hörten ein lautes Knacken, vermutlich hatte sie sich bei dem Aufprall an den Baum etwas gebrochen.

"Kagome-onee-sama!", jaulte Kikenna erschrocken.

"Mama!"

Kagome biss die Zähne zusammen, sie würde dem Typen nicht die Genugtuung geben sie wimmern zu hören.

"Wieso riechst du nach meinem Vater?", fragte er kalt, doch Kagome dachte nicht daran zu antworten.
 

"Lass Kagome runter, sie hat dir nichts getan, Sesshoumaru."

Taro trat aus dem Wald hervor und musterte seinen Sohn. Der hatte sich zu ihm gedreht und stand mit leicht offenem Mund da, doch seine Klaue hielt Kagomes Kehle weiterhin fest gepackt.

"Verehrter Vater..."

"Lass sie runter!", befahl Taro, seine Stimme fester als er sich fühlte. Der Geruch von Kagomes Blut hatte sich in seiner Nase verbissen und ließ sein Biest winseln, denn die Menge an Blut war, seiner Meinung nach, zu hoch. Anscheinend war die Wunde nicht nur groß, sondern auch recht tief. Auffordernd sah er seinen Sohn an.

Sesshoumaru machte den Mund wieder zu, knurrte leicht und öffnete dann seine Klaue und entfernte sich ein paar Meter.
 

Kagome fiel zu Boden und stöhnte leise, als sie aufkam und wurde direkt bewusstlos. Kikenna und Shippou waren sofort bei ihr, hatten jedoch immer ein wachsames Auge auf den derzeitigen Fürsten, der seinen Vater nun verwirrt und verständnislos anstarrte. Doch Taro rauschte, ohne ihn anzusehen, an seinem Sohn vorbei und kniete sich vor der Bewusstlosen hin.

//Oh je. Das sieht übel aus. Am besten, wir gehen nach Musashi. Ihre Freunde werden ihr bestimmt besser helfen können als ich.// Mit diesem Gedanken hob er Kagome vorsichtig auf die Arme, darauf bedacht, ihr nicht noch mehr weh zu tun. Er blickte zu den beiden Schützlingen der Frau in seinen Armen.

"Wir gehen nach Musashi. Dort wird man ihr bestimmt helfen können." Während er gesprochen hatte, war er aufgestanden und war trotz der Sorge um Kagome überrascht wie leicht sie war.

Kikenna nickte und Shippou sprang auf seine Schulter und sah besorgt in Kagomes blasses Gesicht. Kikenna drehte sich um und lief zur Höhle, um nur Minuten später wieder mit Taros Fell auf dem Rücken zurückzukommen. Dann nahm sie noch Taro Kagomes Tasche ab, die er ihr hinhielt.
 

Sesshoumaru sah dem Ganzen zu und fasste es nicht. Sein Vater sorgte sich um Kagome und das nicht zu wenig! Zudem schien es so, als wäre Taro schon mit den Begleitern der Frau bekannt, immerhin duldete er es, dass Shippou auf seiner Schulter saß! Waren sie schon länger zusammen unterwegs? Und wieso sah er ihn nicht einmal an?

"Verehrter Vater...", begann Sesshoumaru, doch Taro unterbrach ihn.

"Was auch immer du mir jetzt sagen willst, es kann warten. Erst will ich, dass Kagome versorgt wird."
 

Sesshoumaru glaubte sich verhört zu haben! Wieso sorgte sein Vater sich so sehr um sie?
 

Taro wartete gar nicht auf die Reaktion seines Sohnes, sondern rannte einfach los. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Kikenna hinter ihm her sprintete und er spürte, dass Sesshoumaru ebenfalls hinter ihm her lief.

//Dann wird er mich wohl nicht eher in Ruhe lassen, bis wir geredet haben, wie?// Dennoch schenkte er ihm keine Aufmerksamkeit, denn diese war voll und ganz auf Kagome gerichtet. Sie war immernoch ohnmächtig und Taro hoffte, dass das auch erstmal so bleiben würde, denn wenn sie aufwachen würde, dann würde ihr jede Bewegung seinerseits weh tun.
 

Taro erinnerte sich noch einigermaßen an den Weg zum Dorf, allerdings folgte er mehr seiner eigenen Duftspur, die er auf der Suche nach Kagome hinterlassen hatte, als auf den Weg zu achten.

Als Taro dann schon den ersten Menschengeruch vernahm, fragte er sich, wieso Sesshoumaru immernoch hinter ihm war und nicht anhielt. Er hatte sich doch immer über den Gestank der Menschen beschwert!

//Eigentlich kann es mir ja auch egal sein. Das Wichtigste ist, dass Kagome wieder fit wird!//
 

Inuyasha saß mies gelaunt auf einem Baum. Der Grund für seine miese Laune waren zum einem Sango und die Anderen, die ihm die kalte Schulter zeigten, zum anderen war es die Tatsache, dass sein Vater losgezogen ist, um Kagome zu suchen und nicht er, doch Kikyou ließ ihn nicht. Mürrisch hatte er die Arme hinter dem Kopf verschränkt und wünschte sich doch tatsächlich Shippou herbei, um ihn seine schlechte Laune spüren zu lassen. Aber der war ja mit Taro weg.

//Warum wollte Vater überhaupt mit Kagome sprechen?// Es fiel ihm, schlau wie er war, erst jetzt auf. Welchen Grund hätte er, gleich nach seiner Wiederbelebung ein Mädchen zu suchen, das er gar nicht kannte?

Er war so in Gedanken versunken, dass er weder Sango, noch Miroku und Rin wahrnahm. Doch ein Geruch holte ihn in die Wirklichkeit zurück.

//Das sind Vater und... Kagome!! Zusammen mit Sesshoumaru!//

Er sprang vom Baum und wollte gerade losrennen, als Sango rief: "Inuyasha, was ist los?" Er wandte sich ihnen zu und überspielte einfach, dass er überrascht war sie zu sehen, da er sie ja nicht wahrgenommen hatte.

"Ich habe Vater, Sesshoumaru und Kagome gerochen!"
 

Rin, die in der Nähe von dem Baum, auf dem Inuyasha hockte, Blumen pflückte, hörte die Worte besagten Hanyous und freute sich riesig. Sesshoumaru kam sie wieder besuchen und sie würde nicht nur Kagome wiedersehen, sondern auch den Vater von ihrem Meister und Inuyasha kennenlernen! Unbemerkt von der Gruppe ließ sie alles stehen und liegen und lief in die Richtung, die Inuyasha eben noch einschlagen wollte.
 

Taro rannte weiter auf das Dorf zu, als er merkte, dass ein Menschenmädchen offenbar immer näher zu ihnen kam. In dem selben Moment, als seine Nase ihm das Näherkommen des Kindes verriet, sah er aus den Augenwinkeln wie Sesshoumaru beschleunigte und nun neben ihm herlief.

//Jetzt sag mir nicht, dass er auf den Geruch des Mädchens reagiert hat!// Doch Taro wusste ja nicht, dass Sesshoumaru zwar immernoch etwas gegen Menschen hatte, aber nicht gegen alle.

Da kam das Mädchen auch schon in Sichtweite. Sie hob einen Arm und winkte und rief dabei freudig: "Sesshoumaru-sama! Sesshoumaru-sama!!"

//Was habe ich denn hier verpasst?//, fragte sich Taro. Wieso war das Mädchen so froh seinen Sohn zu sehen? Es gab nur wenige die eine Begegnung mit ihm überlebt haben, wenn überhaupt!

Da hörte er Shippou flüstern: "Das ist Rin. Sie ist früher mit Sesshoumaru umhergezogen. Dann würde sie hier in Musashi gelassen, damit sie lernt sich unter Menschen zurecht zu finden und später entscheiden kann, ob sie bleiben oder wieder zu Sesshoumaru will."

//Aha, so war das also.//

Die beiden Daiyoukai wurden langsamer. Rin blieb kurz vor Sesshoumaru stehen und strahlte zu ihm hoch, bis sie die Wölfin hinter den beiden Weißhaarigen erblickte. Sie wurde blass und trat ängstlich ein paar Schritte zurück. Sesshoumaru spürte den fragenden Blick seines Vaters auf sich und erklärte: "Rin ist vor 3 Jahren von Wölfen getötet worden." Er hielt es nicht für nötig seinem Vater mehr zu erzählen.

//Verstehe... Das Mädchen riecht auch ein bisschen nach Tensaiga. Dann hat Sesshoumaru Tensaiga also wirklich dazu verwendet.// Er musste leicht grinsen. Er würde ihn noch fragen, wie es dazu kam.
 

"Wo... Wo bin ich?", kam eine schwach krächzende Stimme an sein Ohr. Er blickte nach unten und erkannte, dass sie wach geworden war.

"In der Nähe von Musashi. Ich bringe dich zu deinen Freunden, damit sie deine Verletzungen versorgen."

Während er sprach war Kikenna heran getreten und blickte besorgt zu ihrer Herrin. Sie war es nicht gewohnt, dass die Frau, die sie als stark und unnachgiebig kennengelernt hatte, so schwach klang und völlig kraftlos in den Armen Taros hing, weshalb sie wieder leicht anfing zu winseln.

Nun hatte auch Rin Kagome bemerkt.

"Kagome-sama! Wieso seht Ihr so übel aus?"

Es war Shippou, der ihr antwortete.

"Sesshoumaru hat sie schwer verletzt und jetzt brauchen wir Hilfe! Kannst du ins Dorf laufen und meinen Freunden Bescheid geben, damit sie sich auf unser Kommen vorbereiten können?"

Rin nickte und lief ins Dorf zurück, um den Freunden von Kagome Bescheid zu geben. Sie hatte zwar vor der Wölfin Angst und sie kannte den anderen großen Youkai nicht, doch das wichtigste war jetzt Kagome zu heilen.
 

Während Rin sich also beeilte die Anderen auf das Eintreffen der Youkai und Kagome vorzubereiten, setzten sich erst Sesshoumaru und dann auch Taro und Kikenna in Bewegung. Sesshoumaru ging gemächlichen Schrittes zum Dorf runter, doch Taro und Kikenna rannten los, wobei die beiden darauf bedacht waren, dass Kagome so wenig Schmerzen spürte, wie es ihnen möglich war.

Ein mehr oder weniger freudiges Wiedersehen

Rin rannte so schnell sie konnte zum Dorf zurück, in der Hoffnung dort Inuyasha und die anderen anzutreffen. Tatsächlich kamen ihr auch schon der Hanyou, die Taijiya und der Houshi entgegen.
 

Sango und Miroku hatten Inuyasha mit Fragen gelöchert, ob es denn wirklich Kagome sei, wieso Sesshoumaru bei ihnen war und so weiter. Schließlich hatten sie Ruhe gegeben und schnell die Kinder in Sicherheit gebracht. Wer weiß, was die angestellt hätten! Sie waren froh, dass Kikyou gerade mit Kaede im Dorf unterwegs war, um Kranken zu helfen, denn wer wusste schon, wie sie reagiert hätte, wenn sie erfahren hätte, dass Kagome auf dem Weg hierher war. Plötzlich sahen sie, wie Rin auf sie zugerannt kam. Langsam hielten sie an, genau wie Rin, die erstmal keuchte und dann keuchend kundgab: "Sesshoumaru-sama, Kagome-sama, Shippou, eine Wölfin und ein fremder Youkai kommen gleich! Kagome-sama scheint schwer verletzt zu sein und wurde von dem Fremden getragen."

Sie sahen sich an und waren sich sicher. Der Fremde musste Taro sein, Rin kannte ihn ja noch nicht, da sie an dem Tag, an dem er auftauchte, damit beauftragt wurde, Wäsche zu waschen.

Doch weiter konnten sie nicht denken, da sie bereits von 2 weißen Schatten überrascht wurden, die an ihnen vorbei huschten und in der Hütte verschwanden, die sich Kaede einst mit Kagome geteilt hatte, wobei die 3 einen weiteren, orangenen Schatten wahrnahmen, der plötzlich auf Sangos Schulter hockte und hysterisch kreischte: "Schnell! Ihr müsst Mama helfen!! Sesshoumaru hat ihr eine große Wunde am rechten Arm zugefügt und eine Rippe gebrochen!"

Mehr brauchten sie nicht zu hören, denn schon waren sie ebenfalls in der Hütte, wo sie eine mitgenommen aussehende Kagome, einen ziemlich besorgt blickenden Taro und eine winselnde Wölfin vorfanden.
 

Nachdem Shippou dem kleinen Mädchen erklärt hatte, was los war, rannte sie in Richtung Musashi und als sich Sesshoumaru in Bewegung setzte, rannte Taro ebenfalls los. Er sprintete an seinem Sohn vorbei, der gemächlichen Schrittes auf das Dorf zuging und spürte, dass die Wölfin immer dicht hinter ihm lief und war beeindruckt, dass sie mit ihm mithalten konnte. Kurz darauf bemerkte er, wie er an den Personen vorbeirauschte, die er suchte, doch das einzige, was ihn im Moment interessiere, war Kagomes Gesundheit. Er rannte in die Hütte, bei der er schon bei seinem ersten Besuch festgestellt hatte, dass sie der Miko des Dorfes gehörte und dass Kagome auch dort gelebt hatte.

In der Hütte angekommen, legte er Kagome auf den Futon, der noch schwach nach ihr roch und deckte sie zu.
 

Kagome war noch wach und bekam alles mit. Doch sie wunderte sich, dass er so besorgt um sie war.

//Wieso sorgt er sich so um mich? Bin ich für ihn etwa mehr als eine Bekannte?// Sie wollte schon fragen, als der Bambusvorhang beiseite geschoben wurde und Kikenna erschien. Sie trabte zum Futon, ließ neben diesem Kagomes Tasche zu Boden fallen und wollte Taro gerade das Fell wiedergeben, als der Kagome nochmal vorsichtig hochhob und Kikenna verstand. Schnell und geschickt schob sie mit ihren Pfoten das Fell unter Kagome, sodass diese bequem darauf lag, als Taro sie behutsam wieder runterließ.

"Wieso...", wollte sie fragen, doch Taro antwortete schon: "Mit einer gebrochenen Rippe ist es klüger, auf nicht allzu hartem Untergrund zu liegen." Sie nickte leicht. Ja, das konnte sie verstehen. Sie hörte, wie Kikenna wieder anfing, leise zu winseln und drehte ihren Kopf leicht in ihre Richtung.

"Hör auf zu winseln, Kikenna. Ich werde schon nicht sterben." Doch das half nicht. Sie winselte weiter, sie war nun einmal um ihre Herrin besorgt! Der Vorhang raschelte und herein kamen Inuyasha, Miroku und Sango mit Shippou auf der Schulter.

"Kagome-chan! Wie geht es dir?", fragte eine besorgte Sango.

"Wie soll es mir schon mit einem aufgeschlitzten Arm und einer gebrochenen Rippe gehen?", fragte Kagome sarkastisch und verzog ihren Mund zu einem müden Lächeln.

"Kagome...", flüsterte Inuyasha besorgt, doch außer Taro hatte ihn niemand gehört.
 

Sango wandte sich an Miroku.

"Miroku, wir brauchen ihre Hilfe."

"Aber Sango...!", wollte der Houshi protestieren, doch Sango ließ ihn nicht.

"Miroku, wir brauchen ihre Hilfe. Wir sind nicht gut genug mit Kräutern bekannt, als dass wir ihr helfen könnten. Du musst sie suchen und herbringen." Man konnte Miroku und auch Sango ansehen, wie wenig ihnen ihre Entscheidung passte, doch Kagome und Taro verstanden nicht wirklich um wen es ging, doch Kagome konnte sich nicht wirklich darauf konzentrieren, da es sie schmerzte auch nur zu atmen. Ihre gebrochene Rippe hinderte sie sehr und Taro konnte sich das nicht mitansehen und hatte instinktiv ihre rechte Hand ergriffen, um sie spüren zu lassen, dass sie nicht alleine hier war.

Sie spürte seine warme Hand, die ihre drückte und erwiderte den Druck so gut es, mit der Verletzung am Arm, ging. Überrascht sah er zu ihr runter und der Anblick ihrer Augen, die ihn sanft und liebevoll ansahen, verschlug ihm den Atem.

"Danke, Taro, dass du mir hilfst." Dann war sie eingeschlafen, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
 

Das alles wurde von niemanden bemerkt, da sie beschlossen hatten, dass Inuyasha und Miroku losgehen würden, um sie zu suchen. Das hatte erstmal zu einer Debatte mit Inuyasha geführt, der bei Kagome bleiben wollte, doch Sango hatte ihn mit den Worten, dass er die bessere Nase habe und sie deshalb schneller finden würde, aus der Hütte geschoben und Miroku gleich hinterher.

Sie seufzte, da hörte sie Taro sprechen.

"Um wen ging es da gerade?"

"Um Kikyou.", seufzte die junge Taijiya. Taro knurrte. Er konnte diese Frau nicht leiden, sie sah Kagome einfach unverschämt ähnlich. Sango hörte das Knurren und sah zu ihm. Das Bild, das sich ihr bot, brachte sie zum Lächeln. Taro saß im Schneidersitz neben Kagomes Futon und hielt ihre Hand fest.

//So ist das also... Kein Wunder, dass er Kikyou nicht leiden kann. Kagome-chan und Kikyou sehen sich ziemlich ähnlich und das muss er wohl als Beleidigung auffassen.//, dachte sie sich. Sie beschloss ihn aufzuklären, sonst wäre Kikyou bald wieder im Jenseits.

//Obwohl das gar nicht so schlecht wäre...//

"Kikyou und Kaede-sama kennen sich besser im Heilen aus als wir. Wir könnten Kagome-chan nicht wirklich helfen."

"Mama hat mir und Kikenna auch vieles in Sachen Kräuter beigebracht. Wir können auch helfen!", funkte Shippou dazwischen. Daraufhin waren alle erstmal erstaunt, doch sie blieben still.
 

Taros Sorge um Kagome wurde ein wenig milder. Er wusste, dass es eine gute Idee gewesen war, Kagome hierher zu bringen. Auch wenn Kikyou sich dabei beteiligen würde, sie zu heilen, so war es ihm das Wichtigste, dass Kagome wieder fit wurde.

Da kam Rin in die Hütte und hielt ein Päckchen in der Hand.

"Hat Sesshoumaru-sama dir wieder was mitgebracht?", lächelte Sango.
 

Taro horchte auf. Sesshoumaru und einem Menschenmädchen etwas mitbringen?

Rin antwortete: "Ja, einen neuen Kimono!" Die Kleine schien sich wirklich zu freuen, doch dann entdeckte sie Kagome.

"Wie geht es Kagome-sama?", fragte sie besorgt. Sie wollte nicht noch eine geliebte Person verlieren.

"Sie schläft und wird irgendwann wieder ganz die Alte sein können.", gab Taro die beruhigende Antwort, wissend, dass Kagome wahrscheinlich einige Wochen, wenn nicht sogar Monate brauchen würde, um wieder herumlaufen zu können.

"Sag mal, Kleine, dein Name ist Rin, richtig? Wo ist Sesshoumaru?"

"Draußen vor der Hütte. Aber wer seid Ihr und wieso wollt Ihr das wissen?" Taro lächelte leicht und antwortete: " Mein Name ist Taro. Ich bin Sesshoumars und Inuyashas Vater. Sesshoumaru hat mir vorhin erzählt, dass du vor 3 Jahren von Wölfen getötet wurdest und deshalb so eine Angst vor Wölfen hast." Rin nickte.

"Aber vor dieser Wölfin brauchst du keine Angst haben. Sie mag zwar groß sein, aber sie greift niemanden ohne Grund an. Wenn du ihr zeigst, dass du keine Gefahr für Kagome bist, wird sie dich nicht mal anknurren.", versicherte Taro ihr. Doch da Rin ein wenig verwirrt drein sah, erklärte er: "Weißt du, Wölfe sind sehr treue Geschöpfe und wenn sie sich dazu entschließen jemanden zu beschützen, dann lassen sie niemanden an diese Person heran, es sei denn, du beweist, dass du kein Feind bist oder sogar mit der Person verwandt oder befreundet bist. Diese Wölfin heißt übrigens Kikenna. Kagome hat ihr diesen Namen gegeben."
 

Rin hatte aufmerksam zugehört. Sie hätte nie gedacht, dass der Vater von ihrem Meister und Inuyasha so gesprächig und freundlich war!

//Wenn ich beweisen kann, dass ich eine Freundin von Kagome-sama bin, wird mir die Wölfin also nichts tun. Ihr scheint Kagome-sama auch sehr am Herzen zu liegen.//

Da wurde der Bambusvorhang erneut beiseite geschoben und dann erschien Inuyasha, der sich kurz nach hinten umdrehte, ehe dann Kikyou, Kaede und zuletzt Miroku erschienen. Als Kikyou die schlafende Kagome erblickte, verdüsterte sich ihr Gesicht ins mörderische, was Taro natürlich nicht entging. Er knurrte warnend auf und erwiderte den mörderischen Blick mit einem kalten Blick seinerseits. Da schien Kikyou zu verstehen, dass sie das lieber lassen sollte.

Die eingetretene Stille wurde durch Kaede unterbrochen, die sich höflicherweise erstmal vorstellte: "Wenn ich mich vorstellen dürfte, mein Name ist Kaede und ich bin die Miko des Dorfes. Inuyasha und Houshi-dono haben uns bereits aufgeklärt."
 

Taro nickte und hielt die Hand von Kagome nach wie vor fest. Er beobachtete, genau wie Kikenna, wie die beiden bestimmte Kräuter zusammensuchten, wobei Rin den beiden tatkräftig half. Besonders bei Kikyou waren der Wolf und der Hund argwöhnisch. Inuyasha hatte sich in der Zwischenzeit zu seinem Vater gesetzt und Miroku wurde von Sango dazu verdonnert, mit den Kindern was zu unternehmen. Schließlich kam die alte Miko zu Kagomes Krankenlager und wandte sich Taro zu.

"Taro-sama, ich muss Sie und Inuyasha bitten, die Hütte zu verlassen. Wir werden uns daran machen Kagome zu verarzten." Vater und Sohn nickten und erhoben sich, wobei Taro nur ungern Kagomes Hand losließ. Der Daiyoukai blickte zu Kikenna und diese nickte. Sie und Shippou würden aufpassen, dass Kikyou kein Gift unter die Kräuter mischte. Sie kannten sich, dank Kagome, ganz gut mit Pflanzen aus und würden das kleinste giftige Kraut sofort bemerken.
 

Draußen vor der Hütte saß Inuyasha auf dem Boden und hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Sesshoumaru stand einfach nur da und sah seinem Vater zu, wie der unruhig auf und ab ging.

Es war keine einfache Zeit für Taro. Nicht zu wissen, was in der Hütte passierte, war die pure Folter für ihn, zudem er ja ganz genau wusste, dass Kikyou da drin war! Er wusste zwar, dass Kikenna, Shippou, Rin, Kaede und Sango in der Hütte waren und es sehr wohl bemerken würden, wenn Kikyou was falsches tat, aber die Angst war nun einmal da!

"Verehrter Vater?"

//Oh nein! Will mir der jetzt auch noch auf die Nerven gehen?// Am liebsten hätte Taro laut gestöhnt, doch er riss sich zusammen.

"Du willst Antworten auf deine Fragen, oder? Du willst wissen, wieso ich wieder lebe und wie das sein kann."

Sesshoumaru nickte nur und ignorierte dabei gekonnt seinen kleinen Halbbruder der nun auch die Ohren gespitzt hatte. Der ehemalige Fürst atmete einmal tief ein und wieder aus. Dann sagte er: "Tsuki-sama, die Mondgöttin, hat mir diese Möglichkeit gegeben. Sie sagte, ich soll sie nutzen, um mein wahres Schicksal zu erfüllen." Das überraschte dann jeden, selbst Sesshoumaru.

"Dein wahres Schicksal?", fragte Inuyasha.

Taro nickte nur und selbst Inuyasha erkannte, dass es keinen Sinn haben würde, ihn zu fragen. Wenn er nicht von selbst damit herausrückte, dann haben Fragen auch keinen Sinn. Stattdessen...

"Verehrter Vater, wollt Ihr, jetzt wo Ihr wieder lebt, wieder über den Westen regieren?" Taro sah zu seinem ältesten Sohn, lächelte und schüttelte den Kopf.

"Sesshoumaru, offiziell bin ich schon seit 200 Jahren tot. Du, als Thronerbe, hast nun die Verantwortung. Ich habe den Westen lange genug geführt und will nun die Freiheit genießen. Du, Sesshoumaru, bist in diesen 200 Jahren so stark geworden wie ich. Das heißt, dass du stark genug bist, um den Westen zu führen." Sesshoumaru nickte zum Zeichen, dass er einverstanden war und war innerlich stolz auf sich.

"Wie geht es deiner Mutter, Sesshoumaru?", kam von dem älteren Daiyoukai die Frage.

"Sie hat sich nicht verändert.", war das einzige, was er anwortete.

//Also ist sie immernoch kaltherziger als das Innere eines Eisklumpen? Das war ja zu erwarten.// Leise seufzte er und wollte sich gerade wieder dem auf und ab tigern widmen, als er Shippou rufen hörte.

"Inuyasha, Taro! Ihr dürft wieder rein kommen!" Das ließen sich weder Taro, noch Inuyasha zweimal sagen.
 

Schon waren die beiden in der Hütte, Taro saß an Kagomes Lager und Inuyasha stellte sich zu Kikyou. Kagome war am Oberkörper und am rechten Arm mit Verbänden verbunden worden. Offenbar hatten sie sie umgezogen, denn anstelle ihrer Rüstung trug sie ein Mikogewand, welches beim Wechseln der Verbände praktischer und beim Schlafen bequemer war. Sie war während dieser Prozedur natürlich aufgewacht und sah hoch in Taros Gesicht.

"Sieht wohl so aus, als müsste ich die nächste Zeit hier liegen bleiben.", lächelte sie schwach, dann fügte sie flüsternd hinzu: "Wie ich das hasse..."

"Du musst nicht die ganze Zeit liegen bleiben. Wenn dir jemand hilft, dann wäre es sogar ratsam, jeden Tag spazieren zu gehen, damit die Muskeln sich nicht zurückbilden.", sagte die alte Kaede und Kagomes Gesicht begann erst zu strahlen, dann fragte sie leicht verbittert: "Und wer, bitteschön, wird mir helfen?"

"Ich.", kam es ohne zu zögern von Taro. Wieder fingen ihre Augen an zu strahlen und richteten sich auf ihn.

"Danke!!" Er lächelte einfach nur. Er spürte langsam, wie sich ein immer stärkeres Band der Vertrautheit und des Vertrauens zwischen ihnen bildete und er hoffte, dass sie eines Tages genauso fühlen würde wie er.
 

Doch seine Gedankengänge wurden von Kagomes Stimme unterbrochen, die sich diesmal Kikyou zuwandte.

"Kikyou, kannst du mir mal erklären, was ich dir getan habe? Wieso gast du so einen Groll gegen mich?"

"Das fragst du noch? Du wilkst dir doch bei der erstbesten Gelegenheit Inuyasha unter den Nagel reißen!!!!!! Aber lass dir eins gesagt sein, er hat sich für mich entschieden!!", brauste Kikyou auf.

"Kikyou, es ist wahr. Einst war ich in Inuyasha verliebt, doch als ich euch vor 6 Monaten zusammen im Wald sah, bin ich gegangen. Kouga-kun hat mich aufgenommen und ließ mich bei sich wohnen. In diesen 6 Monaten habe ich meine Liebe zu Inuyasha immer mehr verloren und nun ist er für mich nicht mehr als ein guter Freund." Kikyou war nach dieser Rede sprachlos. Kagome wollte gar nichts mehr von Inuyasha!

Auch Taro ging dieser Gedanke durch den Kopf und er erkannte, dass Kagome ohne festen Freund war, was bedeutete, dass er noch eine Chance hatte!

Als er draußen Geräusche hörte, spitzte er die Ohren und sie sagten ihm, dass Sesshoumaru wieder seiner Wege ging. Mit einem Blick auf Kagome erkannte er, dass sie eingeschlafen war. Die anderen machten sich auch bereit für die Nacht, Sango ging wieder in Richtung ihrer eigenen Hütte, Kaede und Kikyou legten sich in ihre Futons und Shippou und Kikenna legten sich in die Nähe von Kagome. Taro selbst lehnte sich an eine Wand, die nah an Kagomes Futon lag und bewachte den Schlaf seiner großen Liebe.

Ein Spaziergang und Gespräche

Alle schliefen friedlich. In der Hütte waren die gleichmäßigen Atemzüge von 6 Personen zu hören.

Kikyou, Kaede, Rin, Shippou, Kikenna und Kagome. Nur Taro war noch wach und behütete den Schlaf der jungen Frau, die jedoch einen ruhigen Schlaf hatte und gleichmäßig atmete. Taro seufzte, in diesem Moment war er ihr so nah und doch so fern! Auf der einen Seite konnte er es nicht ertragen, sie sowohl seelisch, als auch körperlich so verletzt und hilflos zu sehen, auf der anderen Seite wollte er sie nicht alleine lassen und sie in seiner Nähe wissen.

//Das ist nur meine Schuld, hätte ich mich mehr beeilt, dann hätte ich Sesshoumaru rechtzeitig bemerkt und ich hätte sie beschützen können!// Doch er wusste, dass es ihr auch nicht half, wenn er sich die Schuld gab.
 

"Sie hat wirklich Glück gehabt. Wenn sie noch mehr Blut verloren hätte, dann wäre mit dem Schlimmsten zu rechnen gewesen.", erklang die Stimme der alten Miko.

"Ich dachte, du schläfst!", flüsterte Taro erschrocken.

"Ich habe eine Patientin und noch dazu eine, die mir sehr am Herzen liegt! Doch habe ich die Vermutung, dass auch Ihr nicht unbesorgt seid." Taro atmete einmal tief ein und wieder aus. Warum mussten solche Leute eigentlich immer gleich wissen, was Sache ist?

"Ja, ich mache mir Sorgen um sie. Ich weis ja, dass sie wieder gesund wird, aber..." Er ließ den Satz unvollendet und die alte Miko verstand auch so. Da sie offenbar nicht gebraucht wurde, legte sie sich wieder hin und schlief auch bald darauf ein.
 

Taro blieb natürlich wach. Er konnte einfach nicht schlafen, er wollte es auch nicht. Er wollte Kagome beschützen und nicht nur er wollte das, sondern auch sein Biest. Besagtes Biest war momentan vollkommen ruhig, da es sich nicht wirklich beschweren konnte, da Taro bereits alles tat, was sein Biest in solch einer Situation von ihm hätte verlangen können. So verging die Zeit, bis der Morgen graute und den Himmel in ein sanftes Rosa tauchte.
 

Kagome wurde durch das Krähen des Hahns geweckt. Sie gab einen Laut von sich, der ziemlich an ein Knurren erinnerte.

//Dieser verfluchte Hahn...! Ich schwöre, es wird der Tag kommen, an dem ich diesem Vieh den Hals umdrehe!// Sie sah sich in der Hütte um und ihr Blick blieb schließlich bei Taro haften, der nicht weit von ihr im Schneidersitz saß und die Augen geschlossen hatte. Sie grinste, schloss wieder die Augen und sagte: " Ich weiß, dass du wach bist, Taro." Besagter öffnete die Augen und sah überrascht zu der Miko.

//Woher wusste sie, dass ich wach bin? Sonst konnte das niemand erkennen!// Sie spürte seinen Blick und erklärte: "Du bist ein Daiyoukai und als solcher brauchst du nur wenig Schlaf. Außerdem weiß ich, dass dein Beschützerinstinkt dich dazu bringt, mich zu beschützen, da ich mich nicht selbst verteidigen kann."
 

//Glaub mir Kagome, das ist nicht der einzige Grund.//

Kagome hatte ihre Aufmerksamkeit dem Fenster gewidmet und sah daher auch nicht den leicht sehnsüchtigen Ausdruck in Taros Augen.

"Sieh mal, Taro! Die Sonne scheint so schön! Können wir nach draußen?" Bei ihren letzten Worten hatte sie sich wieder Taro zugewendet und sah ihn bittend an. Taro seufzte und nickte. Er kniete sich vor ihrem Lager hin und legte sich ihren gesunden Arm um die Schultern und hielt ihn mit der linken Hand fest, während sein eigener Arm um ihre Schultern gelegt war und sie unter der Achse stützte. Da er sich seine Rüstung schon gestern Nacht ausgezogen hatte, um bequemer sitzen zu können, war das kein Problem.

Langsam und vorsichtig stand er auf. Ihre Schmerzen wurden zwar von einigen Kräutern betäubt und ihre Rippe war durch den Verband stabilisiert und durch eine Paste wieder auf dem Weg der Heilung, aber Taro wollte sich nicht nachsagen lassen, dass er grob oder brutal sei. Er hatte schließlich auch seinen Stolz!

Trotz der Bemühungen leise zu sein, wurde Kikenna wach und als sie erkannte, dass Kagome einen Spaziergang machen wollte, sagte sie leicht vorwurfsvoll: "Wieso habt Ihr mich nicht geweckt, Kagome-onee-sama?"

"Tut mir leid, Kikenna. Ich wollte dich nicht beim schlafen stören.", erklärte sie entschuldigend. Kikenna sagte daraufhin nichts, sondern folgte den beiden nach draußen.

Es war verhältnismäßig ruhig im Dorf, was Taro nur befürwortete. Was würden die Leute denken, wenn sie ihre allseits geliebte Miko in Begleitung eines gefürchteten Daiyoukai und einer übergroßen Wölfin antreffen würden?

//Ich will nicht, dass sie meinetwegen einen schlechten Ruf bekommt. Sie bestimmt ihre Zukunft selbst und ich habe mich da nicht einzumischen, es sei denn, sie wünscht, dass in ihrer Zukunft bei ihr sein werde.//

"Können wir in den Wald? Ich würde mich gerne am Goshinboku ausruhen.", bat Kagome und Taro nickte. Daraufhin bewegten sie sich in Richtung Goshinboku. Kikenna immer hinter ihnen oder neben Kagome hertrottend.

An dem alten Baum angekommen, ließ Taro Kagome wieder los, sobald sie sicher auf einer Wurzel saß. Kikenna ließ sich zu Kagomes Füßen nieder, sodass ihr Kopf, den die stolz erhoben trug, auf Höhe von Kagomes Schoß war und hielt Ausschau nach Feinden. Kagome sah hinter sich zur Baumkrone hoch.

"Weißt du, dieser Ort ist für mich etwas ganz besonderes.", fing sie plötzlich an zu erzählen und Taro horchte auf. "Siehst du die Narbe? Dort habe ich Inuyasha das erste mal gesehen. Er war damals noch an den Baum gebannt. Ich konnte kaum glauben, was ich sah. Ein Junge mit Hundeohren hing an einem Baum und hatte einen Pfeil in der Brust stecken." Ihre Stimme klang trauriger als sie fortfuhr: "Es gab Momente, da habe ich mir gewünscht, ich hätte ihn niemals getroffen. Auch heute noch..." Sie hatte den Blick dem Boden unter ihren Füßen zugewandt. So sah sie auch nicht, wie sich ein gewisser Daiyoukai an ihre linke Seite setzte, was eine gewisse Wölfin wohlwollend begutachtete.

"Aber wenn du ihn nicht getroffen hättest," er legte ihr eine Hand auf die Schulter "dann hinge Inuyasha wahrscheinlich immernoch am Baum und hätte nie das aus Tessaiga machen können, was es heute ist. Wenn du ihn nicht befreit hättest, hätte Sou'unga nicht verbannt werden können! Und wenn Sou'unga nicht hätte verbannt werden können,...dann hätte ich nie die Ehre gehabt, dich kennenzulernen." Er wurde zum Ende hin immer leiser, doch da er direkt neben Kagome saß, konnte sie alles verstehen.
 

//Das...das ergibt Sinn. Aber wieso ist es ihm so wichtig, dass er mich sonst nicht getroffen hätte? Bedeute ich ihm etwa so viel? Aber ich muss erst noch was anderes wissen...//

"Kannst du mir dann noch verraten, wie es sein kann, dass du wieder lebst? Ich meine, du warst über 200 Jahre tot. Wie kann es dann sein, dass du wieder hier durch die Gegend laufen kannst?"

Er nahm seine Hand von ihrer Schulter und legte sie stattdessen auf das Holz der Wurzel, sodass seine Hand den Platz zwischen ihm und ihr einnahm.

"Das ist eine gute Frage. Ich lebe wieder, weil die Mondgöttin mir eine neue Chance gab. Sie sagte, ich solle mein wahres Schicksal erfüllen. Ich weiß zwar nicht, wie ich das anstellen soll, aber ich habe es Tsuki-sama versprochen und ich habe nicht wirklich das Verlangen danach, eine Gottheit zu verärgern." Er grinste leicht, doch das war schnell wieder weg.

Kagome lehnte sich an ihn an. Sie tat es trotz des Protests ihrer Rippe. Den Kopf hatte sie leicht auf seiner Schulter abgelegt.

Kagome wusste nicht wirklich, was sie dazu gebracht hatte, das zu tun, es war einfach ein Gefühl.

Da Taro nicht wirklich wusste, was er machen sollte, machte sich seine Hand selbstständig und legte sich vorsichtig um Kagomes Hüfte. Seine rechte Wange lehnte er gegen ihren Haarschopf und atmrte tief ihren wunderbaren Duft ein.

So verharrten sie einige Zeit und jeder fühlte sich bei dem jeweils anderen mehr als wohl.
 

Kikenna grinste in sich hinein. Endlich hatte einer von beiden den ersten Schritt gemacht, jetzt musste nur noch der Rest erledigt werden, dann stünde der gemeinsamen Zukunft der beiden nichts mehr im Weg.

Irgendwann machte Kikenna Kagome darauf aufmerksam, dass sie so langsam wieder zurückkehren sollten. Kagome nickte und erklärte Taro, da auch er die Sprache der Wölfe nicht verstand: "Wir sollten zurück, sonst machen sich die anderen noch Sorgen." Er nickte und erhob sich. Er half Kagome hoch und stützte sie wie auch schon auf dem Weg zum Baum. Auch Kikenna erhob sich und trottete ihnen hinterher.
 

In der Hütte angekommen, kniete sich Taro mit Kagome hin, sodass sie sich in eine aufrecht sitzende Haltung bringen konnte. Kaede war in der Zwischenzeit wieder wach geworden und machte dich daran den Verband um Kagomes rechten Arm zu wechseln. Taro saß in der Zeit wieder an einer Wand angelehnt und Kikenna lag neben ihm in einer Position, die sehr an einen Wachhund erinnerte.

Während Kaede ihr den Verband wechselte, dachte Kagome über das nach, was Taro gesagt hatte.

//Er hatte also auch Besuch von Tsuki-sama. Das heißt, dass ich recht hatte und er derjenige ist, den ich wiederbelebt habe. Wie soll ich denn jetzt mit der Situation umgehen? Hach... Am besten, ich schlafe eine Nacht drüber.//

Als Kaede fertig war, legte Kagome sich sogleich hin und schlief auch bald ein. Sie brauchte unbedingt Kraft, zumal sie nicht unnötig länger an das Bett gefesselt sein wollte, als nötig war.

Shippou, der nun auch wach war, hüpfte rüber zu Kikenna und fragte: "Wollen wir was spielen?" Kikenna sah zu dem ehemaligen Fürsten, eine stumme Bitte war in den Augen der jungen Wölfin zu lesen und Taro nickte. Er würde während Kikennas Abwesenheit auf Kagome aufpassen.

Also stand die große Wölfin auf und schon saß Shippou auf ihrem Kopf. Kikenna trottete nach draußen und schon bald konnte man freudiges Bellen und aufgeregte Rufe hören, die Kagome offenbar nicht im geringsten störten.
 

So vergingen die Wochen. Shippou spielte mit Kikenna, wenn diese mal Zeit hatte, Kaede und Kikyou kümmerten sich um Kagome, das Verhältnis zwischen Kikyou und Kagome wurde, durch einige klärende Gespräche unter Frauen, immer besser und Rin hatte der Wölfin beweisen können, dass sie Kagome nichts böses wollte.

Und Taro? Der blieb ständig an Kagomes Seite und half ihr, wo er nur konnte. Er ging nur von ihrer Seite, wenn er für sie auf Jagd ging oder wenn sie von der Natur gerufen wurde, wo ihr dann Sango oder Kikyou halfen. Kagome und Taro unterhielten sich bei ihren Spaziergängen und, wenn sie im Bett bleiben musste, über Gott und die Welt. Sie kamen sich während dieser Gespräche näher und erfuhren auch mehr über den jeweils anderen.

Im Allgemeinen fand Kagome es sehr schön, jemanden zu haben, der sich so um sie bemühte.

Aufbruch und Abschied

"Kaede-baachan, bitte!! Ich bin doch schon fast wieder gesund!"

"Ja, aber nur fast! Du musst dich schonen, sonst kommt es noch zu Rückfällen!"

Mit diesem Argument hatte Kaede gewonnen und Kagome ließ sich zu Boden sinken und zog das Oberteil des Mikogewandes herunter, damit Kaede den Verband wechseln konnte. Kikenna wusste, was zu tun war und und ging nach draußen, um Wache zu halten und aufzupassen, dass niemand spannt. Kurz darauf kam Kikyou und da Kikenna sie nicht beachtete, sah Kikyou das als Zeichen, dass sie die Erlaubnis hat, einzutreten. In der Hütte stellte sie den Korb mit den frisch gepflückten Kräutern ab und begann sie in einen Schrank zu sortieren. Nebenbei fragte sie: "Tut dir deine Rippe noch weh, Kagome?"

"Nein, aber deine Schwester will mich trotzdem nicht gehen lassen!", antwortete Kagome mürrisch. Kikyou kicherte nur, woraufhin Kagome aufbrauste: "Was gibt's da zu lachen?!" Doch Kikyou winkte ab und sagte grinsend: "Nichts, nichts!" Kagome antwortete mit schmollen.
 

Gerade kamen ein gewisser Daiyoukai und ein gewisser Kitsune von der Jagd wieder und brachten ein Prachtexemplar von einem Hasen mit. Na ja, eigentlich hatte Taro gejagt, aber er hatte Shippou auch einiges beigebracht. Vor der Hütte blieben sie stehen, als sie Kikenna erblickten, welche besonders Taro wachsam musterte. Die beiden verstanden schon. Offenbar wurden Kagome gerade die Verbände gewechselt und in der Zeit würde Kikenna Taro unter keinen Umständen in die Hütte lassen.

Ergeben seufzte Taro und setzte sich vor der Hütte auf den Boden, den Hasen neben sich. Nun hatte er schon seit Wochen seine Rüstung nicht mehr getragen und er sah auch keine Notwendigkeit darin, solange er hier im Dorf war. Wie es schien, mieden die Youkai dieses Dorf. Ob es an Sesshoumarus regelmäßigen Besuchen oder an Inuyashas Ruf als Beschützer des Dorfes lag, wusste er nicht. Vielleicht lag es auch an beidem.

Er hatte inzwischen von Kagome erfahren, dass Rin längere Zeit mit Sesshoumaru umher gezogen war. Sie habe Sesshoumaru wohl im Wald gefunden, nachdem er von dem Kaze no Kizu schwer getroffen wurde. Von Rin hatte er dann noch erfahren, dass sie Sesshoumaru Essen und Trinken gebracht hat, er aber nichts angerührt hat. Sie soll im Dorf, das sie nach dem Tod ihrer Eltern und ihres großen Bruders aufgenommen hatte, ständig geschlagen und getreten worden sein. Doch sie habe nie geweint und auch nicht gesprochen. Sesshoumaru soll sie dann auf die blauen Flecken angesprochen haben und da sie nicht sprach, hatte sie ihn angelächelt, was Sesshoumaru nicht verstand. Kurz darauf ist das Dorf von Wölfen angegriffen worden.
 

Er hörte einen Ruf aus der Hütte und sah, wie Kikenna aufstand und wieder in die Hütte ging.

Er folgte ihrem Beispiel und ging ebenfalls in die Hütte, natürlich nicht ohne den Hasen. In der Hütte fand er eine mürrisch drein blickende Kagome vor, die sich unter Protest auf ihren Futon gelegt hatte. Er setzte sich an das Feuer und machte sich daran, den Hasen zu häuten, um ihn dann über das Feuer zu hängen. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich Kikenna aus der Hütte schlich. Vermutlich, um selbst jagen zu gehen. Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder seiner Arbeit zu und war auch bald schon fertig, sodass das Tier über das Feuer gehängt werden konnte, damit es schön gar wurde.
 

Eine Stille breitete sich in der Hütte aus. Eine Stille, die der Daiyoukai schließlich nicht mehr ertrug und fragte: "Wo sind denn deine Familienangehörigen? Machen sie sich denn keine Sorgen?"

Sie schnaubte belustigt wie er es sooft tat. Dann antwortete sie: "Meine Familie ist nicht hier, zudem habe ich nur noch meinen Großvater, meine Mutter und meinen kleinen Bruder Souta. Mein Vater ist verstorben, als ich gerade mal 7 Jahre alt war. Aber dafür habe ich alle meine Freunde hier, sie sind für mich wie eine zweite Familie. Du gehörst auch dazu." Das überraschte den Weißhaarigen doch ziemlich. Er gehörte zu ihrer zweiten Familie? Doch dann fiel ihm was auf.

"Was meinst du damit, deine Eltern sind nicht hier?", fragte Taro. Sie seufzte.

"Meine Familie und ich, wir kommen nicht von hier. Ich komme, das wirst du mir jetzt wahrscheinlich nicht glauben, aus der Zukunft. Um genau zu sein, bin ich 500 Jahre in der Zukunft geboren worden. Durch den knochenfressenden Brunnen bin ich immer zwischen dieser und meiner Epoche hin und her gereist. Doch mit der Zeit fühlte ich mich in meiner Epoche nicht mehr wohl und ich beschloss hier zu bleiben. Nun komme ich nicht mehr durch den Brunnen und meine Familie ist immernoch in meiner Epoche."
 

Schock. Das war es, was seinen Gemütszustand am besten beschreiben konnte.

//Ihre Familie ist gar nicht hier, sondern in einer anderen Zeit beheimatet! Und nun kommt sie nicht mehr zu ihnen...//

"Tut mir leid. Ich wollte keine Wunden aufreißen." Doch Kagome schüttelte den Kopf, so gut es ging, da sie ja immernoch auf ihrem Futon lag.

"Das muss dir nicht leid tun. Du konntest es ja nicht wissen, außerdem bin ich damit klargekommen, meine Familie nicht mehr wiederzusehen. Ich bin ja monatelang hier umher gereist, ohne dass ich meine Familie zu Gesicht bekam." Sie wandte ihren Blick der Decke zu.

"Aber natürlich vermisse ich sie. Es gibt kaum einen Tag, an dem ich nicht an sie denke." Sie holte einmal tief Luft und sprach dann weiter: "Damals vor 6 Monaten habe ich mir so sehr gewünscht, zurückgehen zu können. Als ich Inuyasha und Kikyou sah, da habe ich mich einfach verraten gefühlt. Und dann auch noch zu wissen, dass der Brunnen verschlossen ist, wo du dir am meisten wünschst, zurückkehren zu können...das ist einfach...ich weiß auch nicht... Man weiß nicht, wo man jetzt hin soll. Man will einfach weg. Die ganze Zeit über habe ich mir gewünscht zu meiner Familie zu können, auch als ich bei Kouga-kun war." Sie lächelte wieder und schloss die Augen. "Aber jetzt bin ich froh, dass ich geblieben bin. Ich will gar nicht mehr zu meiner Familie. Der Grund bist du."
 

Taro hatte ihr stillschweigend zugehört und staunte nicht schlecht.

//Ich bin der Grund, weshalb sie froh ist, geblieben zu sein?//

Doch da sprach sie auch schon weiter: "Du, Kikenna und Shippou-chan. Ihr gebt mir das Gefühl gebraucht zu werden und wichtig und geliebt zu sein. Ohne euch wäre ich wohl in meiner Verzweiflung ertrunken. Aber wenn du nicht gewesen wärst, dann hätte ich Shippou-chan wohl nie wieder gesehen. Du hast ihn mitgebracht und du hast mir geholfen, den Weg aus meiner Trauer zu finden. Ich weiß gar nicht, wie ich dir für alles, was du für mich getan hast, danken kann."

"Mir reicht es als Dank, dass es dir gut geht und du glücklich bist."

Taro bemerkte, dass der Hase durch war und nahm ihn vom Feuer. Die beiden Hinterläufe gab er Kagome und den Rest aß er selber. Taro beobachtete Kagome, während sie aß. Selbst beim Verzehr von Fleisch zeigte sie eine Würde, die die einer Youkai weit übertraf.
 

Kagome bemerkte, dass er sie beobachtete und fragte daher schnippisch: "Was gibt's da zu gucken? Ist es so spannend, mir beim Essen zu zugucken?" Da erschrak er und wandte sich schnell ab.

Kagome bemerkte das natürlich und runzelte die Stirn.

//Komisch. Manchmal benimmt er sich so...anders mir gegenüber. Er ist bemüht mir zu helfen, wenn ich Hilfe brauche und er ist immer für mich da gewesen, wenn ich jemanden zum Reden brauchte... Ach, was denke ich denn schon wieder. Er ist ein Daiyoukai und ich bin eine einfache Miko. Das wird nie klappen!// Sie schüttelte leicht den Kopf und wandte sich wieder ihrem Essen zu. Kikenna hatte ihr Mahl schon beendet und rollte sich nahe von Kagomes Futon zusammen. Auch Kagome hatte ihr Essen schnell vertilgt und legte sich auf ihren Futon hin, um zu schlafen. Doch eins nahm sie sich noch vor, ehe sie einschlief.

//Morgen werde ich mein Krankenbett verlassen und wieder auf eigenen Füßen stehen! Niemand wird mich davon abhalten können! Ich bin schon lange wieder gesund.// Dann sank sie in einen tiefen und traumlosen Schlaf. Und auch diesmal wachte Taro über ihren Schlaf und in seinem Kopf schwirrte es.

//Wird jemals mehr zwischen uns sein als Freundschaft? Wird sie überhaupt mit einem Daiyoukai zusammen sein wollen? Sie hat ja gesagt, dass sie nichts gegen Youkais hat, aber Freundschaft und Liebe sind zwei vollkommen verschiedene Themen...leider. Was habe ich eigentlich erwartet? Dass sie mir um den Hals fällt? Ganz bestimmt nicht!! Ich habe schon gewusst, dass dies sowohl gut, als such schlecht ausgehen kann. Aber es zu wissen und erst dann richtig zu spüren, sind zwei verschiedene Welten.// Er seufzte, schloss die Augen und atmete genüsslich Kagomes betörenden Geruch ein. Die Nacht verging in aller Ruhe und Stille. Die einzige Störung waren Kikenna, die von der Jagd wiederkam und Kikyou, Kaede und Rin.
 

Am nächsten Morgen war Kagome schon früh wach, ebenso wie Kikenna und Taro, der gar nicht geschlafen hatte. Sie schlug die Decke beiseite und stand auf. Kaede, Rin und Kikyou, die sich wohl irgendwann nach ihr zum schlafen hingelegt hatten, schliefen noch seelenruhig.

Während Kagome sich ihre Rüstung schnappte, wurde Taro von Kikenna rausgeschubst. Und wieder durfte er nur vor der Hütte warten. Insgeheim wollte er schnell wieder in die Hütte, doch was das anging, war Kikenna äußerst misstrauisch. Also musste er draußen warten, bis sie fertig war. Glücklicherweise hatte auch er sich seine Rüstung schnappen können und da er ahnte, dass sie wieder auf Reisen gehen wollte, begann er damit, sie sich anzulegen.

Kurz darauf kam sie auch schon raus und trug wieder ihre Rüstung mit allem drum und dran.

Hätte er es nicht besser gewusst, so hätte er behauptet, dass es die gebrochene Rippe und den aufgeschlitzten Arm nie gegeben hätte. Sie sah wieder genauso aus wie die Kämpferin Kagome, die er im Wald kennenlernte.

Gerade sprach sie in der Sprache der Wölfe zu Kikenna, die auch sofort losrannte.

"Was gast du zu ihr gesagt?", fragte Taro mit schief gelegtem Kopf.

"Ich habe Kikenna befohlen, Shippou-chan zu suchen und die anderen hier zu versammeln.", erklärte Kagome. Sie wandte sich dem Wald zu und auch Taro blickte zum Wald.

"Ich spüre seit einiger Zeit wieder diese innere Unruhe, die mich dazu antreibt, irgendwas zu tun und durch das Land zu ziehen, deshalb will ich so bald wie möglich aufbrechen.", erklärte sie mit ernster Stimme. Taro sah zu ihr und sah, dass sie völlig in Gedanken versunken in den Wald starrte. Da sprach sie weiter: "Ich weiß auch nicht, aber irgendwie...kann ich, seit ich mit Kikenna umher gewandert bin, nur schwer unter vielen Menschen leben. Ich verspüre dann den Drang umher zu ziehen." Taro wollte noch etwas erwidern, doch da hörte er, wie die anderen kamen. Offenbar hatte Kikenna sich beeilt. Hinter Kikenna konnte er Kaede, Kikyou, Rin, Sango, Miroku, Kohaku, Kirara und Inuyasha erkennen, während Shippou auf dem Kopf der großen Wölfin saß.
 

Schließlich waren alle beisammen. Shippou hatte von Kikennas Kopf auf Taros rechte Schulter gewechselt, Inuyasha stand bei Kikyou und Kaede und auch Sango, Miroku, Kohaku und Kirara standen zusammen da. Kagome erhob ihre Stimme: "Leute, ich werde wieder gehen. Ich bin wieder gesund, also gibt es für mich keinen Grund noch hier zu bleiben. Ich danke euch, dass ihr es mir nicht übel genommen habt, dass ich damals einfach so verschwunden bin. Es hat mich gefreut, euch alle wiederzusehen, auch wenn die Umstände nicht die besten waren." Sie beendete ihre Rede und lächelte in die Runde. Sango, Kikyou und Kaede hatten schon Tränen in den Augen und auch die anderen blickten betrübt drein. Die drei Frauen stürzten zu Kagome und umarmten sie nacheinander kräftig, woraufhin auch die Männer kamen, um sie zum Abschied zu umarmen.

Als die Männer dran waren, war Taro sehr wachsam, da auch er inzwischen die pervese Art des Houshis kannte.

Nachdem alle durch waren, ergriff Kagome wieder das Wort: "Ich werde euch vermissen." Und mit den Worten "Auf Wiedersehen." drehte sie sich um und maschierte in Richtung Wald, dicht gefolgt von Taro und Kikenna. Hinter sich konnte sie ein mehrstimmiges "Auf Wiedersehen!" und ein Maunzen von Kirara hören, ehe die außer Hörweite waren.
 

Irgendwann, nach einer Weile Laufen, fragte Taro: "Was hast du nun vor? Was willst du machen?"

"Wieso fragst du?", stellte Kagome die Gegenfrage.

"Weil ich gerne wüsste, was als nächstes passieren soll."

Sie schwieg kurz, dann sagte sie: "Das Leben nimmt seinen Lauf. Wir werden sehen, was geschehen wird, denn wir können zwar bestimmen, was wir als nächstes machen, aber wir können nicht bestimmen, ob das gelingt. Deshalb werden wir einfach das zulassen, was die Zeit uns offenbaren wird." Ihre Stimme sprach von Erfahrung, ebenso wie ihre Augen, die ihn ernst ansahen. Und wieder einmal wurde ihm bewusst, dass er noch nie eine Frau getroffen hatte, die so stark war. Sie wartete lieber ab, was die Zukunft für sie bereit hält als zu versuchen ihre Zukunft zu verändern, nur damit sie selber glücklich ist. Aber sie lässt es auf sich zukommen und akzeptierte es. So wie er ihre Entscheidung akzeptierte.

"Gut. Dann werden wir sehen, was auf uns zukommen wird." Shippou und Kikenna hatten sich rausgehalten, denn sie wussten, dass Kagome das Ziel der Reise entscheiden soll.
 

Doch sie hatten ja keine Ahnung, was auf sie zukommen wird. Etwas, was ihr ganzes Leben verändern wird.

Die Vision und die Gefahr

Lange schritten sie durch den Wald, ohne ein Wort zu sagen. Doch irgendwann wurde diese Stille von Shippou durchbrochen, der es nicht mehr aushielt.

"Ich habe Hunger! Könnten wir nicht eine Pause einlegen?"

Kagome sah hoch zum Himmel, um den Stand der Sonne zu prüfen.

"Gedulde dich noch ein wenig, Shippou-chan. Bald geht die Sonne unter und wenn wir jetzt eine Pause einlegen, können wir auch gleich unser Nachtlager aufschlagen, aber dafür müssen wir erstmal einen sicheren Unterschlupf finden.", klärte Kagome den Fuchs auf ihrer Schulter auf. Von Kikenna kam ein zustimmendes Bellen. Taro hatte der Unterhaltung der beiden keine Beachtung geschenkt, da er vollauf damit beschäftigt war, einen sicheren Schlafplatz zu finden. Jetzt, wo sich der Herbst immer mehr dem Winter zuneigte, wurde es schnell dunkel und die niederen Dämonen wurden aktiv. Da musste er sich beeilen, wenn er nicht wollte, dass Kagome in Gefahr gerät.

//Irgendwo muss es doch eine Höhle geben, in der wir vor dem Wind geschützt sind!// Plötzlich preschte Kikenna an ihm vorbei in ein Gebüsch. Kurz darauf hörten sie ein lautes Bellen.

"Kikenna scheint etwas gefunden zu haben, wo wir schlafen können!", übersetzte Kagome für Taro und Shippou. Dann rannte sie an Taro vorbei und folgte Kikenna, Taro dicht hinter sich. Hinter dem Gebüsch war ein Trampelpfad zu erkennen, den man durch das Gebüsch nicht sehen konnte. Sie folgten dem Trampelpfad, bis der Untergrund immer steiniger wurde und schließlich eine Höhle in ihr Blickfeld trat. Vor dem Höhleneingang saß eine stolze Kikenna.
 

"Woher wusste sie, dass hier eine Höhle ist? Und woher kannte sie den Trampelpfad?", fragte Taro.

"Ich vermute, sie hat diese Höhle bei einem ihrer Streifzüge entdeckt. Weißt du, sie ist früher immer abgehauen und es hat manchmal Stunden gedauert sie zu finden! Und wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dann wundert es mich nicht, dass Kikenna sich hier so gut auskennt. Wir sind ganz in der Nähe von Kouga-kuns Höhle."

"Du meinst den, der dich über die ganzen Monate aufnahm?"

Kagome nickte nur und ging zu der Höhle, um sie ein wenig zu erforschen. Taro und Kikenna übernahmen die Kontrolle der Umgebung.
 

Kagome, die immernoch Shippou auf der Schulter hatte, war überrascht, wie weit die Höhle in das Gestein reichte. Je weiter sie in die Höhle eindrangen, desto wärmer wurde es. Hier kamen der Wind und die kalte Luft kaum hin, wie sie feststellte.

"Seltsam. Obwohl wir schon tief in der Höhle eingedrungen sind, ist es immernoch recht hell hier.", erklang die Stimme von Shippou, die auch sofort von den Wänden zurückgeworfen wurde.

"hier, hier,..." Shippou zuckte ängstlich zusammen und zog leicht seinen Kopf ein. Kagome grinste nur, dann ging sie zu einer der Felswände und legte ihre Hand an diese. Sie strich leicht über das Gestein.

//Dieses Gestein ist ziemlich glatt...// Doch weiter kam sie nicht, denn aus den Augenwinkeln registrierte sie eine Bewegung hinter sich und drehte sich blitzschnell um. Doch da war nichts. Kagome legte die Stirn in Falten. Litt sie jetzt schon unter Verfolgungswahn?

Sie wandte sich wieder der Höhlenwand zu und fuhr damit fort, sie zu untersuchen. Wieder eine schattenhaftige Bewegung hinter ihr, wieder drehte sie sich um, wieder nichts.

//Irgendwas stimmt hier doch nicht! Moment! Ist es vielleicht...// Wieder strich sie mit ihrer Hand über das Gestein, doch diesmal beobachtete sie die gegenüber liegende Wand ganz genau. Und tatsächlich.

Sie hatte wirklich was gesehen und zwar den Schatten ihrer eigenen Hand!

//Diese Wände sind so glatt, dass sie sogar das Licht reflektieren! Das reflektierte Licht wird tiefer in die Höhle geworfen, bis es wieder auf eine Wand trifft und wieder reflektiert wird! Deshalb ist es hier auch so hell!//

"Shippou-chan, ich glaube, ich weiß warum hier dieses Zwielicht herrscht, obwohl wir uns tief in einer Höhle befinden." Und sie erklärte ihrem Sohn, was sie herausgefunden hatte.
 

Shippou war erstaunt darüber, das so etwas geht und war zugleich stolz eine so kluge und auch starke Frau als Mutter zu haben. Doch lange konnte er sie nicht bewundern, da sie eine Stimme hörten, die durch die Höhlenwänden zu ihnen getragen wurde: "Kagome?! Shippou?!"

"Wir kommen!!!", schrien beide zurück und machten sich auf den Weg zum Ausgang.

Draußen angekommen, erkannten sie Taro, der einen Stapel Holz unter dem Arm trug und Kikenna, die offenbar einen Dachs aufgetrieben hatte und ihn nun ihm Maul trug, den Kopf stolz erhoben.

"Wieso wart ihr so lange in der Höhle?", fragte Taro auch gleich nachdem Kagomes Silhouette zu erkennen war.

"Wir haben sie ein wenig ausgekundschaftet.", erklärte Kagome lächelnd. Sie wollte gerade fortfahren, als Shippou ihr zuvor kam.

"Im Inneren der Höhle ist es ungewöhnlich hell und Mama hat herausgefunden, dass das was mit den Wänden zu tun hat!", posaunte der Kleine sein Wissen heraus. Kagome lachte leise und führte dann weitef aus: "In der Höhle ist es wirklich ungewöhnlich hell, sogar wenn man tief in die Höhle marschiert ist, ist es noch hell genug, um was sehen zu können." Und sie berichtete Taro dasselbe wie sie es bei Shippou getan hatte. Taro schien überrascht, genau wie Shippou, doch auch er sagte nicht mehr dazu. Stattdessen ging er in die Höhle und musste feststellen, dass es wirklich ziemlich hell war. Er hätte zwar auch im Dunkeln gut zurecht gefunden, aber Kagome eher weniger.
 

Kagome und Kikenna beeilten sich nachzukommen, doch da sah Kagome etwas weißes vorbeifliegen. Sie drehte sich um und sah, dass es dicke weiße Flocken schneite.

"Es schneit...", hauchte sie.

"Das ist Schnee?", fragte Kikenna und streckte ihre Nase ein wenig aus, woraufhin eine Schneeflocke auf ihrer Nase landete und auch gleich schmolz. Sie hatte zu Hause immer Beschwerden von älteren Wölfen gehört, die sich lauthals über den Schnee und die Kälte beklagten. Doch sie fand, dass der Schnee ganz lustig war und hätte am liebsten in diesem herrlichen Weiß gespielt, doch die Sonne war schon fast untergegangen und sie und Kagome beeilten sich, Taro wiederzufinden. Bald hatten sie ihn gefunden, da er gemerkt hatte, dass sie nicht mehr hinter ihm waren und auf sie gewartet hatte.

"Tut mir leid, Taro, aber Kikenna war so begeistert von dem Schnee, dass ich sie daran erinnern musste, dass die Sonne bald untergehen wird."

"Es schneit? Jetzt schon?", fragte der Weißhaarige mit einer leicht verwirrten Miene.

//Eigentlich ist es noch zu früh dafür.//

"Offenbar schon. Wahrscheinlich kommt ein harter Winter auf uns zu.", vermutete die junge Miko. Taro nickte nur.
 

Einige paar Minuten liefen sie durch die Höhle, bis Taro plötzlich anhielt und verkündete: "Wir sollten hier Rast machen. Wenn wir noch tiefer reingehen, wird es zu dunkel."

Daraufhin machten sich alle an die Arbeit. Taro und Shippou bauten das Lagerfeuer auf, welches dann von Shippous Fuchsfeuer entzündet wurde und Kagome und die Wölfin häuteten ihre Beute. Allgemein war es eine ruhige Nacht ohne irgendwelche Zwischenfälle.
 

Am nächsten Morgen wurde Kagome unsanft aus dem Schlaf gerissen, als Taro immer wieder an ihrer Schulter rüttelte.

"Was ist denn los?", murrte sie und rieb sich den Sand aus den Augen, der ihr im wahrsten Sinne des Wortes ein Dorn im Auge war.

"Da draußen ist etwas.", zischte Taro ihr zu. Nun war Kagome hellwach und sah sich nach ihren Schützlingen um. Shippou saß zusammengekauert hinter Kikenna, die wachsam zum Höhleneingang blickte. Offenbar hatten sie auch schon gemerkt, dass etwas nicht stimmt.

Taro stand langsam auf und Kagome tat es ihm gleich, sodass sie nun hinter Taro stand. Plötzlich musste sie an ihren Traum denken, als Izayoi hinter Taro stand, von ihm weggeschickt wurde und er für sie starb. Energisch schüttelte sie den Kopf. Wieso kam ihr ausgerechnet jetzt diese Erinnerung hoch?
 

Leise schlichen sie zum Ausgang und lugten, versteckt hinter einer Felswand, auf die Lichtung, welche vom Licht der aufgehenden Sonne gut beschienen wurde. Dort erkannten sie vier Oni, die auf der Lichtung umher trampelten und offenbar etwas suchten. Einer sprach gerade zu seinem Kumpanen: "Bruder, bist du dir sicher, dass sie hier sind?"

Angesprochener antwortete streitlustig: "Natürlich bin ich mir sicher! Ich habe ganz eindeutig den Geruch eines Hundes und einer jungfräulichen Miko wahrgenommen!"

"Nicht zu vergessen der Wolf und der Fuchs!", mischte sich der dritte ein.

"Aber was machen die dann bei unserer Höhle?"

"Ich habe noch nie das Fleisch eines Hundes gekostet. Wie schmeckt das denn, Bruder?", fragte der vierte, ohne auf das eben gesagte zu reagieren und sah dabei den zweiten an, der offenbar der Anführer war.

"Woher soll ich das wissen?! Ich habe selbst noch nie Hundefleisch probiert!"
 

Die vier stritten noch weiter, doch dafür hatte Kagome gerade keinen Nerv, genauso wenig wie Taro, der leicht geschockt seine Begleiter anstarrte.

//Die Höhle ist bereits von den Onis besetzt worden? Davon war allerdings nichts zu riechen. Ach und wenn schon. Die sind schnell erledigt.// Er fasste sich wieder und legte seine rechte Hand auf den Griff von Shunga. Nachdenklich betrachtete das Schwert. Das würde das erste mal sein, dass er damit kämpfte.

Taro hörte einen röhrenden Kampfschrei. Offensichtlich hatten diese Hohlköpfe herausgefunden, wo er war. In einer einzigen Bewegung sprang er aus seinem Versteck hervor, zog sein Schwert und schnitt dem Anführer den linken Arm ab. Dieser brüllte auf und hielt sich mit seiner verbliebenen Hand den entstandenen Armstumpf. Mit einem dumpfen Geräusch kam der Arm auf dem Boden auf. Nun waren auch die anderen auf die Truppe aufmerksam geworden und knurrten den Inuyoukai böse an.

"Wie kannst du es wagen unserem Bruder den Arm abzutrennen?!", schrien sie.

"Wie könnt IHR es wagen das Leben meiner Begleiter zu gefährden?!", gab er erzürnt zurück. Er nahm eine Bewegung hinter sich wahr und sah, wie Kagome ihr Schwert gezogen und sich neben ihn gestellt hatte. Auf Kagomes anderer Seite stand Kikenna. Sie hatte sich hingekauert, jederzeit zum Sprung bereit, ihr Fell war bis aufs äußerste gesträubt, die Augen zu Schlitzen verengt, die Ohren angelegt, die Lefzen zurückgezogen und die scharfen Zähne gebleckt. Sie knurrte laut und hätte Taro nicht gewusst, dass sie auch sehr nett und hilfsbereit war, so hätte er Kikenna für eine wilde Bestie gehalten.
 

Wieder griff ein Oni an, während der Verwundete am Boden kauerte. Dieses mal war Kagome schneller. Sie sprintete auf den Oni zu, ihr Schwert hielt sie mit beiden Händen umfasst, sodass es seitlich zur rechten Seite lag. Der Oni spottete nur: "Was will ein Menschenweib wie du gegen mich ausrichten?"

"Na das!", schrie sie wütend, sprang und trieb ihr Schwert in das Herz des Onis. Eben dieser starrte sie nun geschockt an, während sie sich mit den Füßen an seiner Brust abstemmte. Sie sprang ab, zog dabei ihr Schwert mit sich und landete, dank eines Rückwärtssaltos, sicher.

Der Oni ging in die Knie und kippte dann endgültig um.
 

Taro konnte gar nicht anders, er war beeindruckt.

//Sie hat, ohne mit der Wimper zu zucken, einen Oni getötet, der mehr als doppelt so groß war wie sie!// Doch nun war es an der Zeit wieder mitzumischen und er schoss auf einen der beiden noch unverletzten zu, während Kagome und Kikenna sich den anderen vorknöpften. Der dritte Oni war ja im Moment kampfunfähig, da er erst die Schmerzen in seinem Arm verkraften musste.

Während Taro mit seinem Gegner kurzen Prozess machte, hatte Kagome es etwas schwerer, denn scheinbar war ihr Gegner um einiges älter als sein toter Bruder und demnach auch erfahrener. So bemerkte fast niemand, wie der verwundete Oni wieder aufstand und schnell auf die Truppe zukam. Dabei hatte er jemand ganz bestimmtes im Visier.

Taro half Kagome und trennte den Oni, gegen den sie kämpfte, in zwei. Er hoffte bloß, dass sie es ihm nicht übel nimmt, dass er ihr geholfen hatte, als er bemerkte, dass der nun einarmige Oni angreifen wollte. Doch er schien jemanden im Visier zu haben, nämlich Kagome!

Kagome schien es noch nicht gemerkt zu haben. Taro rannte auf sie zu und betete zu den Göttern, dass er rechtzeitig da sein möge. Doch der Oni kam ihr immer näher und sie hatte ihn immer noch nicht bemerkt!

Taro schrie: "Kagome!!!"
 

Plötzlich schien alles wie in Zeitlupe abzulaufen. Kagome war durch Taros Schrei auf den Oni aufmerksam geworden und drehte sich um. Sie sah, wie der Oni schon fast bei ihr war und schon mit seiner Klaue ausholte. Sie war unfähig sich zu bewegen. Ihre Arme und Beine wollten ihr nicht gehorchen. Sie kniff die Augen zu. Sie hörte noch einmal den Schrei.

"KAGOME!!!!" Dann...
 

Blut spritzte auf und tränkte den Boden.

Verletzt und gestanden

Die Vögel, die den Winter in Japan verbrachten, zwitscherten ihr erstes Lied und eine leichte Brise wehte durch die Bäume. Die ersten Sonnenstrahlen suchten sich ihren Weg über die verschneite Erde. Unter anderem fielen sie auf eine blutgetränkte Lichtung und ließen das frisch vergossene Blut in hellem rot aufleuchten, was einen starken Kontrast zu dem unschuldig weißem Schnee bildete. Diese friedliche Stille wurde jäh durch einen verzweifelten Schrei zerrissen.
 

"TARO!!"
 

Vollkommen entsetzt und erstarrt starrte Kagome auf die imposante Gestalt vor sich. Taro hatte sich, als Kagome von dem Oni angegriffen wurde, vor sie geworfen und den Angriff mit seinem Körper abgefangen. Das Schwert fiel aus seiner Hand und landete dumpf im Schnee, ehe auch Taro nach hinten fiel und den Blick auf eine hässliche und schrecklich blutende Krallenspur freigab. Kikenna und Shippou rannten zu ihm, doch Kagome stand immernoch da wie zu Stein erstarrt.

Der Oni lachte hämisch auf.

"Wie dumm von ihm! Das kommt davon, wenn man sich mit Menschen einlässt!"

Das riss Kagome aus ihrer Starre und mit völlig kalten und emotionslosen Augen sah sie zu dem Oni, dem das Lachen sofort im Halse stecken blieb. Es schien dem Oni, als würde ihr eiskalter Blick selbst den Schnee um sich einfrieren! Langsam ging sie auf den Oni zu und hob, ohne ihren Blick von ihrem Gegner abzuwenden, das Schwert Shunga vom Boden auf. Sofort zuckten gold-gelbe Blitze über die Klinge.
 

Shunga wollte kämpfen, wollte seiner neuen Meisterin helfen und vor allem wollte es das tun, was seinem Meister am meisten am Herzen lag. Es wollte... Kagome beschützen. Das war sein Zweck und der Grund, warum es geschmiedet wurde. Es war seine Aufgabe, seine Pflicht und die würde es erfüllen.
 

Kagome indes rang mit sich selbst. Es schmerzte zu wissen, dass Taro nur wegen ihrer Unaufmerksamkeit verletzt wurde. Es schmerzte, dass er sein neues Leben, seine zweite Chance einfach so verwarf, indem er sich für sie opferte. Doch dieser Schmerz verwandelte sich in unaufhaltsame Wut, die sich nun auf den Oni richtete. Diese verfluchten Onis hatten Taro verwundet und sie würde dies rächen!
 

Taro hatte die Veränderung seines Schwertes mitbekommen und öffnete mühsam ein Auge. Die Wunde war wirklich nicht ohne, da er ja nicht mal den Versuch unternommen hatte, auszuweichen, hatte dieser verfluchte Oni ihn schwerer erwischt als Ryukotsusei es zu seiner Zeit tat.

Er sah Kagome mit seinem Schwert in ihrer Hand und es akzeptierte sie als Führerin! Ein Dämonenschwert akzeptierte einen Menschen!

"Kagome...", brachte er mühsam hervor.

Er versuchte aufzustehen, doch es wollte ihm nicht gelingen. Kikenna versuchte ihn davon abzuhalten und mithilfe Shippous, der Taro mit den Worten, dass er sich lieber schonen sollte und dass Kagome ihm sonst eine Predigt halten würde, die sich gewaschen hat, überzeugte, schaffte sie es auch. So konnte Taro nur hilflos zusehen, wie Kagome das Schwert auf den Oni richtete.
 

Kagome spürte, wie die Wut in ihr brodelte. Sie wollte freigelassen werden und diese niedere Kreatur büßen lassen. Sie richtete Shunga auf den Oni und augenblicklich spürte sie, wie eine vertraute Energie durch ihren Körper strömte. Taros Energie. Shunga gab ihr einen Teil seiner Kraft!

Sie wusste, was zu tun war. Taros Energie, die durch seinen Fangzahn auf das Schwert überging, teilte es ihr mit. Es war, als würde ihr eine vertraute und doch unbekannte Stimme Anweisungen geben.

Sie hob das Schwert gen Himmel. Wieder zuckten goldene Blitze über die Klinge, doch diesmal mehr als zuvor. Es bereitete sich auf das folgende vor und lief vor Energie fast über!

Sie ließ das Schwert in Richtung des erstarrten Gegners niedersausen und schrie: "INAZUMA!!!"
 

Riesige, goldene Blitze schossen aus dem Schwert und auf den Oni zu. Dieser hatte nicht den Hauch einer Chance und sah nur noch goldenes Licht, ehe er von der geballten Kraft von Kagomes Wut und Taros Stärke in Fetzen gerissen wurde. Nicht einmal eine Häufchen Asche blieb übrig.

Taro sah dem Geschehen mit leicht offenem Mund zu, ehe sich seine Augen in den Kopf drehten und er ohnmächtig in den Schnee sank.

Die Blitze hatten einen enormen Wind entfacht, der nun umher schlug und der nicht nur die Haare der kleinen Gruppe umher peitschen ließ, sondern auch einige Äste von den Bäumen abriss. Der Wind pfiff ihnen um die Ohren, Blätter, Äste und Gräser wirbelten durch die Luft und die gesamte Lichtung war in ein goldenes Licht getaucht.

Die Blitze zuckten noch eine Weile über das Feld, ehe sie langsam gen Himmel verschwanden. Zurück blieben nur Staubwolken, verstreut liegende Äste und tiefe Risse in der Erde, die von dem Kampf zeugten.
 

Kagome stand da und starrte auf die Stelle, wo eben noch der Oni gestanden hatte. Dann setzte sie langsam einen Fuß in Richtung Taro, ehe sie sich schlagartig umdrehte und auf den am Boden liegenden Daiyoukai zu rannte. Bei ihm angekommen, erkannte sie, dass die vier diagonalen Krallenspuren auf seiner Brust sehr stark bluteten und dass er an dem Blutverlust ohnmächtig geworden ist. Der Schnee um ihn herum tränkte sich immer mehr mit seinem Blut und verfärbte sich rot.

Sie schlug sich vor Entsetzen die Hand vor den Mund und spürte schon wie die erste Träne ihre Wange runter rollte. Sie wischte sie weg, jetzt durfte sie nicht schwach werden! Sie machte Anstalten ihn in die Höhle zu hieven, wobei ihr Kikenna eine große Hilfe war. Schließlich hatten sie ihn in die Höhle gekriegt und nachdem Kikenna nochmal in den Wald geflitzt war, hatten sie ihm auch ein bequemes Lager aus Stroh machen können. Nun ging es an die Behandlung!

"Shippou-chan, Kikenna, bringt mir so viel Wasser wie ihr tragen könnt! Und ich brauche Kräuter, die die Blutung stoppen und dann noch welche, um eine Blutvergiftung zu vermeiden!" Sofort rannten die beiden in den Wald, um das benötigte zu besorgen. Kagome machte sich daran Taro von seiner Rüstung, seinem Haori und seinem Untergewand zu befreien, zumindest das, was von alldem noch übrig war. Dabei spürte sie, wie schwach er nocn atmete und betete, dass ihre beiden Schützlinge schnell wieder da sein würden.
 

Der erste, der wieder da war, war Shippou. Er balancierte vor sich eine große Schüssel mit Wasser, die er mit seiner Fuchsmagie geschaffen hatte. Kagome war heilfroh, dass er so viel Wasser mitbrachte, denn sie würde sehr viel Wasser brauchen, um das Blut weg zu waschen. Sie überlegte kurz, dann nahm sie sich kurzerhand Taros Untergewand und riss es in mehrere Einzelteile, die sie zum Säubern seiner Wunde benutzen würde. Der Haori und das Untergewand waren sowieso zu nichts mehr zu gebrauchen, da konnte selbst der beste Schneider nichts mehr tun.
 

Kurz darauf traf auch Kikenna ein, in ihrem Maul waren alle möglichen Kräuter, die Kagome irgendwie gebrauchen könnte und die sie zu dieser Jahreszeit noch finden konnte. Geschwind machte sie daraus eine Paste und trug diese auf Taros Wunden auf, die sie zuvor noch sorgfältig gereinigt hatte. Danach riss sie seinen Haori in Streifen und verband den Daiyoukai damit, wobei Kikenna und Shippou ihr tatkräftig halfen. Zum Schluss deckte sie ihn noch mit einer Decke zu, die ihr Sango geschenkt hatte.

All das dauerte ziemlich lange und so war es sogar schon fast Nachmittag, als sie fertig waren.
 

Taro war immernoch bewusstlos. Kagome saß an seiner Seite und sah ihm ununterbrochen ins Gesicht. Schließlich sagte sie: "Shippou-chan, Kikenna, könntet ihr...könntet ihr mich einen Augenblick alleine lassen?" Shippou wollte erst nicht, doch als Kikenna ihn in Richtung Höhlenausgang schob, gab er nach. Kagome sah ihnen nach, bis sie hinter einer Felswand verschwunden waren. Sie warf einen Seitenblick auf den Daiyoukai und stand auf.

Ihr Instinkt sagte ihr,was zu tun war.

Sie ging um das Lager, bis sie hinter Taros Kopf stand. Sie setzte sich und bettete seinen Kopf auf ihren Schoß, sodass sie nun kopfüber in sein Gesicht sehen konnte. Ihre Hände legte sie an seine Wangen und strich ab und zu darüber.
 

Sie biss die Zähne zusammen, nun flossen doch die Tränen, doch diesmal wischte sie sie nicht weg. Auch Mikos waren nur Menschen und Menschen weinen und sind schwach. Sie kniff die Augen zusammen.

"Taro, warum?! Warum hast du dein Leben riskiert, um mich zu retten?", heulte sie.

//Das ist alles meine Schuld! Wäre ich nicht so unaufmerksam gewesen, dann hätte Taro mich nicht retten müssen! Er darf nicht sterben, ich liebe ihn doch!! Wieso habe ich es nicht schon eher eingesehen? Wieso??!!// Sie wurde von einem Heulkrampf nach dem anderen durchgeschüttelt. Die Tränen rannten ihr die Wange runter und tropften in Taros Haare, doch eine landete direkt auf seiner Stirn.
 

Seine Augenlider flatterten, ehe er sie öffnete. Seine Sicht war noch ziemlich verschwommen, weshalb er sich auf seine anderen Sinne konzentrierte, die schon etwas besser funktionierten. Er konnte ganz deutlich seine Wunde spüren, doch diese war offenbar verbunden worden. Außerdem spürte er, wie zwei zarte, weiche Hände auf seinen Wangen lagen und er spürte etwas kaltes, nasses auf seiner Stirn. Er konnte Salz riechen und hörte, dass jemand weinte. Nun bemerkte er auch, dass sein Kopf erhöht lag und nahm um sich herum den Duft von frischem Leben wahr. Ein Duft, den er sehr gut kannte und nie wieder missen wollte.

//Kagome?//

Seine Sicht wurde nun klarer und er erkannte, dass sein Kopf in Kagomes Schoß eingebettet war und er konnte Kagomes weinendes Gesicht über sich sehen. Er hob eine Hand und strich ihr leicht über die Wange.

"Tränen stehen dir nicht, meine Liebe."
 

Kagome zuckte zusammen und starrte erschrocken in Taros Gesicht. Er lächelte, zwar recht schwach, aber er lächelte.

"Taro...", hauchte sie, ehe sie wieder anfing zu weinen.

//Wie kann er diese Situation nur so locker nehmen? Er hätte sterben können!!//

"Du verdammter Baka!! Du bist so ein großer, dummer Baka!!", heulte sie.

Taro hatte seine Hand wieder runter genommen, doch das Lächeln auf seinem Gesicht blieb. Er hörte ihrer Predigt mit geschlossenen Augen zu. Nun sprach er: "Ich mag zwar ein Baka sein, aber..." Er öffnete seine goldenen Augen und sah sanft in ihre tiefbraunen "...ich bin ein Baka, der dich über alles liebt." Kagomes Augen weiteten sich.

"Taro...", hauchte sie. Schon wieder war ihr nach heulen zumute, doch diesmal unterdrückte sie die Tränen und erwiderte: "Ich liebe dich doch auch, du Baka! Ich bin vor Sorge um dich ganz krank geworden!!" Nun war Taro überrascht, wenn nicht sogar geschockt.
 

//Sie... Sie liebt mich? Mich, der ich schon zwei ausgewachsene Söhne habe, die sie beide schon kennengelernt hat und die beide älter sind als sie? Ich bin der Auserwählte ihres Herzens?// Doch lange konnte er nicht weiterdenken, denn Kagome hatte wieder zu weinen angefangen. Sie hatte wirklich einen schlimmen Nervenzusammenbruch. Taro fand ein Stück Stoff neben sich, nahm es und wischte damit die Tränen von Kagomes Wangen.

"Ich habe es dir doch gesagt: Tränen stehen dir nicht, Liebste. Außerdem kann ich es nicht mitansehen, wie du weinst."

Kagome musste unfreiwillig kichern.

"Eigentlich sollte ich mich um dich kümmern und nicht umgekehrt." Taro zuckte nur leicht mit den Schultern und antwortete: "Wie du mir, so ich dir. Auserdem hast du mir schon mehr als genug geholfen. Du hast mich wieder ins Leben geholt, mich die wahre Liebe gelehrt und erwiderst sie. Das ist mehr als ich wieder gut machen kann."

Sie lächelte, die Tränen waren versiegt.

"Na, wenn du meinst...Liebster."
 

In seinen Ohren klang dieses eine Wort wie Musik und es machte ihn stolz, dass dieses eine Wort nur ihm galt. Er sah sich um, offenbar war er irgendwie in die Höhle gekommen. Anscheinend hatten Kagome und die anderen ihn in die Höhle gebracht, als er bewusstlos war. Apropos...

"Wo sind der Fuchs und die Wölfin?"

"Ich habe sie gebeten, mich für eine Weile alleine zu lassen."

Eine Augenbraue hebend sah er zu ihr hoch.

"Bevor ich wieder zu mir kam oder danach?" Kagome lächelte, sie konnte sich denken, worauf er anspielte.

//Er will wissen, ob ich sie weg geschickt habe, bevor ich seinen Kopf auf meinen Schoß bettete oder erst danach.//

"Danach.", war ihre Antwort, dann rief sie: "Shippou-chan, Kikenna!"

Die beiden kamen dann auch. Shippou war erstmal von dem Bild, welches sich ihm bot, erschrocken, doch er hatte ja schon vorher erkannt, dass da was zwischen den beiden war. Kikenna schnurrte nur, sie hatte geahnt, dass das passieren würde, weshalb sie Shippou aus der Höhle gebracht hatte. Die große Wölfin verkündete: "Draußen wird es schon dunkel, Kagome-onee-sama. Ihr solltet euch ausruhen."

"Das werde ich, aber ich werde noch eine Weile aufbleiben. Shippou-chan und du solltet auch schlafen gehen." Die beiden nickten. Kikenna legte sich wie üblich hinter Kagome, sodass diese sich an sie lehnen konnte und der kleine Kitsune machte es sich im Nackenfell der Wölfin bequem.
 

Kagome wartete, bis sie die ruhigen und regelmäßigen Atemzüge ihrer Begleiter hörte, ehe sie zur Decke hoch sah und sprach: "Du solltest auch schlafen, Taro."

"Du kannst mich nicht zwingen, Liebste."

Sie wandte ihren Blick wieder ihrem Geliebten zu und fragte hinterhältig grinsend: "Ach ja?"

Taro war dieser verschlagene Ausdruck in ihren Augen nicht geheuer und er wollte gerade fragen, als er spürte, wie seine Angebetete mit ihren Fingerspitzen seine Dämonenmale entlangfuhr...immer näher an seine Ohren! Sein Atem beschleunigte sich allmählich, bis ihre Finger ihr Ziel erreicht hatten, die empfindliche Haut hinter seinen Ohren und dort zu kraulen begannen. Er fing an aus tiefster Kehle zu schnurren und genoss mit geschlossenen Augen die Liebkosung, die sie ihm zukommen ließ. Er merkte, wie er sich zusehends entspannte und immer träger wurde.

"Du kleiner Teufel.", schimpfte er sie, doch sie machte einfach weiter, bis er dann im Lande der Träume angekommen war. Kagome lehnte sich an Kikennas Flanke und schloss die Augen, doch schlafen tat sie nicht. Sie lauschte den Atemzügen ihrer Begleiter und hielt Wache. Sie dachte zurück an die Zeit, wo sie Taro kennengelernt hatte. Sie lächelte.
 

//Danke, Tsuki-sama.//

Genesung und Zweisamkeit

Kagome blieb die ganze Nacht über wach und strich dem schlafenden Daiyoukai ab und zu über die Wange, was ihm ein zufriedenes Grummeln entlockte.

In der Höhle war es stockdunkel, nur das Mondlicht, das von den Wänden reflektiert wurde, erhellte die Höhle. Sie seufzte und sah zur Decke hoch. Da regte sich die Wölfin, hob den Kopf und gähnte erstmal herzhaft. Sie bemerkte, dass Taro noch schlief und brummte ihr daher leise zu: "Könntet Ihr Shippou wecken, damit wir auf die Jagd gehen können? Kagome hob eine Augenbraue und sah sie wissend an.

"Sicher, dass ihr nur auf die Jagd gehen wollt? Wollt ihr nicht doch im Schnee spielen?"

Kikenna sah peinlich berührt aus, doch Kagome kicherte nur.

"Dafür muss man sich nicht schämen. Ich war genauso, als ich das erste mal Schnee gesehen habe.", sagte die junge Miko und machte sich daran, Shippou zu wecken, der immernoch im Nackenfell der Wölfin eingekuschelt war.

"Shippou-chan, aufwachen!", flüsterte sie und müde öffnete er seine Augen.

"Mama? Was ist los?", murmelte er verschlafen, richtete sich ein wenig auf und rieb sich mit einer kleinen Hand den Schlaf aus den Augen.

"Kikenna wollte jagen gehen, damit wir was essen können und anschließend wollte sie raus, um ein bisschen im Schnee zu spielen. Ich dachte, da willst du mit.", erklärte sie und sofort war Shippou wach und strahlte. Kagome musste lachen und sprach an Kikenna gewandt: "Ich glaube damit wäre das geklärt. Viel Glück ihr beiden!"

Kikenna stand auf und preschte aus der Höhle, um sich wieder ein bisschen zu bewegen und den Schnee zu erkunden.
 

Kagome schnaubte belustigt über die beiden Jungdämonen, dann blickte sie wieder in Taros friedlich schlafendes Gesicht.

//Nun hast du die ganze Nacht geschlafen und das, obwohl du als Daiyoukai eigentlich nicht so viel Schlaf bräuchtest. Ich hoffe, dir geht es besser, wenn du wieder wach bist.//
 

Als fast eine ganze Stunde verstrichen war, kamen Kikenna und Shippou mit einer ordentlichen Beute wieder. Kikenna schleppte einen großen Rehbock auf ihrem Rücken und sah sehr zufrieden mit sich aus. Als Taro den Geruch von frischem Fleisch in die Nase bekam, wurde er wach und er sah, wie Kikenna die Beute auf den Boden legte und Shippou mit einer Menge Holz hinter ihrem Kopf auftauchen. Kagome bemerkte, dass Taro nun wach war und dachte sich: //Typisch Mann. Kaum merken sie, dass etwas essbares in der Nähe ist, werden sie munter.//

Sie bemerkte, dass Taro versuchte sich aufzurichten und half ihm schnell, wobei sie seine Verletzung immer genauestens im Auge behielt. Er setzte sich im Schneidersitz hin und nachdem sie sich vergewissert hatte, dass er sicher saß, half sie Shippou dabei das Feuerholz aufzustellen. Als das erledigt war, entzündete Shippou es wie üblich mit seinem Fuchsfeuer. Kagome schnappte sich drei Holzgefäße und lief mit den Worten "Ich gehe schnell Wasser holen!" aus der Höhle.
 

Kikenna hatte sich ebenfalls ihrer Aufgabe gewidmet, nämlich das Fleisch aufzuteilen, sodass jeder zufrieden war. Sie beschloss ihrer Herrin und dem Daiyoukai die größten Portionen zu geben, denn Kagome hatte seit dem Morgen, an dem sie die Onis bekämpft hatten, nichts mehr gegessen, sprich seit 24 Stunden und Taro brauchte Kraft, wenn er bald wieder durch die Gegend sprinten wollte. Kikenna war froh, dass sie einen so großen Rehbock erwischt hatte, denn durch diese Menge an Fleisch würden auch Kikenna und Shippou satt werden.
 

Die Wölfin schob Taro seinen Anteil zu, den der Daiyoukai auch sofort nahm, mit seinen Reißzähnen einen Streifen davon abriss und erfreut feststellte, dass sein Mahl sogar noch etwas warm war. Also verschlangen Kikenna und Taro ihren Anteil, da sie es roh nun einmal lieber hatten. Als Kagome wiederkam, erkannte sie erfreut, dass Taro offenbar einen guten Hunger hatte.

Sie setzte sich neben ihn und hängte ihre und Shippous Portion über das Feuer. Die drei Gefäße, in denen sie das frische Wasser aufbewahrte, welches sie gerade geholt hatte, packte sie in ihre Tasche.
 

Gerade als Taro und Kikenna fertig waren, war das Fleisch soweit, dass auch Kagome und Shippou ihre Mahlzeit genießen konnten. Während die beiden aßen, waren der Wolf und der Hund damit beschäftigt, das Blut von ihren Klauen und Fangzähnen zu lecken, doch da Blut ja sehr hartnäckig war, dauerte das etwas. Als Kagome und der Kitsune alles aufgegessen hatten, waren auch Taro und Kikenna mit der Reinigung ihrer Klauen fertig. Kikenna und Shippou stürmten gleich nach draußen, um im dicken Schnee zu spielen. Kagome wollte sich das natürlich nicht entgehen lassen und ging ebenfalls nach draußen. Sie musste bei dem Anblick, der sich ihr bot, laut loslachen.
 

Die riesige weiße Wölfin versuchte schwanzwedelnd den herunterfallenden Schnee mit den Vorderläufen zu fangen und nieste, wenn der Schnee auf ihrer Nase landete. Shippou war im hohen Schnee kaum auszumachen, doch seine orangenen Haare und sein buschiger Fuchsschwanz verrieten seinen Standort sofort. Das war wirklich ein Bild für die Götter. Nachdem sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte, ging sie wieder rein und fand Taro so vor, wie sie ihn dagelassen hatte, doch anscheinend versuchte er aufzustehen.

"Was soll das werden, wenn es fertig ist?" Taro sah auf und antwortete wahrheitsgemäß: "Ich versuche aufzustehen, damit ich mich waschen kann. Weiter hinten scheint eine Quelle zu sein."

"Aber deine Wunde könnte wieder aufreißen!"

"Du vergisst, dass ich ein Youkai bin. Die Wunde hat bereits begonnen sich zu schließen und dank deiner Paste geht es sogar noch schneller. Ich muss mich einfach waschen, ich stinke immernoch von Kopf bis Fuß nach meinem eigenen Blut!" Kagome seufzte und half ihm aufzustehen. Sie merkte, dass er die Zähne zusammenbiss und stützte ihn ein wenig. Als sie tiefer in die Höhle gingen wurde es zunehmend dunkler und irgendwann war Kagome darauf angewiesen, dass Taro ihr den Weg beschrieb, weshalb sie auch nur langsam vorankamen. Irgendwann merkten die beiden, dass es immer heller wurde.

"Wo kommt das Licht her?", fragte Kagome.

"Es kommt wahrscheinlich von der Quelle, auch wenn ich mich frage, wie eine Quelle leuchten kann." Nach einer Weile kamen sie an der Quelle an und waren fasziniert.

Die Quelle war, wie viele andere auch, mit Felsen umgeben, die wahrscheinlich aus demselben Material bestanden, wie auch die Höhlenwände. An den Wänden waren einige, kleine Löcher aus denen Mondlicht drang, das von den Wänden und vom Wasser reflektiert und durch die grünlich schimmernden Glühwürmchen eine grünliche Färbung annahm und somit das Leuchten der kleinen Tiere verstärkte. So wurde die gesamte Quelle in ein angenehmes grünes Licht getaucht, was eine wunderbare und entspannende Atmosphäre bot. Offenbar waren sie so lange in der Höhle umher geirrt, bis die Sonne untergegangen ist.

"Unglaublich...", murmelte Kagome. Taro nickte nur. Da hörten sie ein lautes Bellen durch den Gang schallen.

//Kikenna! Verdammt, die machen sich bestimmt Sorgen um uns.//, dachte die junge Miko und rief: "Kikenna! Wir sind hier hinten in der Höhle!"
 

Nachdem seine Geliebte das durch den Gang gerufen hatte, hörte Taro das Trappeln von vier Pfoten, was hieß, dass Kikenna auf den Weg hierher war. Da stand sie auch schon vor ihnen, Shippou wie üblich auf ihrem Rücken und beide über und über mit Schnee bedeckt, der bei der Hitze der heißen Quelle zu schmelzen begann. Auch sie waren von dem wunderschönen Anblick der Lichter auf der Quelle wie verzaubert.
 

Taro indessen besah sich die Situation, wenn sie alle schon hier waren...

//Jetzt muss ich das nur noch geschickt einfädeln...// Er grinste, er hatte schon eine Idee, wie er das anstellen könnte. Er wandte sich Kikenna zu.

"Kikenna, wenn du schon so nass bist, dann kannst du ja auch eine Runde baden!" Kikenna knurrte böse und schüttelte sich einmal kräftig, sodass das Wasser nach allen Seiten spritzte und Shippou sich nur mühsam im Fell festhalten konnte. Kagome kreischte erschrocken auf, als sie von dem Schwall Wasser getroffen wurde und nun ziemlich nass war.
 

Taro bemühte sich nicht zu lachen, denn Kagome so perplex zu sehen, war ein herrlicher Anblick. Er hatte gewusst, dass die Wölfin ziemlich wasserscheu war und er hatte geahnt, dass sie so reagieren würde. Er grinste wieder. Nun war Kagome diejenige, die nass war und nicht nicht die Wölfin.
 

Kagome sah an sich herunter, ihre Rüstung war total nass, damit konnte sie garantiert nicht schlafen, wenn sie nicht krank werden wollte. Sie sah rüber zu dem Daiyoukai. Ihr Gefühl sagte ihr, dass er was damit zu tun hatte und zwar nicht zu knapp!

//Nun, wenn er es so will, muss er mit den Folgen leben.//

"Kikenna?" Die Wölfin drehte ihren Kopf zu ihr und Kagome sprach in der Sprache der Wölfe weiter: "Könntest du kurz auf Taro aufpassen?" Die Wölfin verstand und nickte. Kagome sah sich um und ging dann hinter einen großen Felsen, um sich auszuziehen. Kikenna setzte sich vor diesen Felsen, sodass niemand einen Blick auf Kagome werfen konnte. Taro registrierte nun auch, was los war und da weder Kagome noch Kikenna was falsches über ihn denken sollten, drehte er sich um und sah stur die Felswand an. Doch nun kamen Zweifel in ihm auf. Würde er sich zurückhalten können? Könnte er sein Biest unterdrücken, bis sie bereit dazu war?

//Ich hoffe es.// Da hörte er Wasserplätschern, offenbar war sie in der Quelle drin. Doch was war das? Unauffällig schnüffelte er. Seine Augen weiteten sich unmerklich. Das konnte doch wohl nicht ihr Ernst sein!

//Sie ist mit 18 Jahren immernoch Jungfrau?//
 

"Du kannst gucken.", meldete sich Kagome. Er tat, wie ihm geheißen und drehte sich wieder um. Da saß sie. Umgeben von dem grünen Licht, das sich mit dem blau-schwarz ihrer Haare mischte und ihrer Haut einen grünlichen Schimmer verlieh, saß sie an einen Stein angelehnt und hatte die Augen geschlossen. Er schüttelte den Kopf, um sich wieder fangen und begann nun auch sich auszuziehen. Schneller als man es von einem Verletzten halten sollte, war er auch schon im Wasser und hatte sich natürlich neben seine kleine Miko gesetzt. Er hatte seinen Pferdeschwanz aufgelöst, sodass seine weißen Haare ihm nun über die Schulter fielen oder auf seinem Rücken lagen. Der Teil, der auf das Wasser traf, schwamm auf der Wasseroberfläche und verflocht sich mit ihren schwarzen Haaren.
 

Shippou, der dem Geschehen nur stumm zusah, war nun froh, dass er daran gedacht hatte Kagomes Tasche mitzunehmen, denn in dieser war immernoch das Mikogewand, welches sie das letzte mal bei Koga getragen hatte. Er kramte das Mikogewand heraus und legte es an den Rand der Quelle, damit Kagome es schnell finden konnte. Dann sprang er wieder auf Kikennas Rücken, wo besagte Wölfin schon die Rüstung ihrer Herrin geladen hatte, damit sie und Shippou sie wieder richtig sauber und vor allem wieder trocken machen konnten. Die beiden Jungdämonen zogen sich leise zurück, um das ungleiche Pärchen alleine zu lassen.
 

Taro bemerkte den Abgang der beiden nur am Rande, da Kagome sich dazu entschlossen hatte, ihren Kopf an seine Schulter zu lehnen. Taro sah sie leicht überrascht an, dann zog er ihren Kopf mit einer Hand näher zu sich hin und vergrub seine feine Nase in ihrem wohlig duftenden Haar. Er sog genüsslich ihren Duft ein, ehe sich in seinem Gehirn ein Entschluss festsetzte.

Er rutschte mit seinem Kopf ein bisschen tiefer, bis er nahe an ihrem Ohr war. Mit seiner Zunge stupste er sanft dagegen, was zur Folge hatte, dass sie erschrocken quitschte und locker zwei Meter zur Seite wegsprang. Das nächste, was Taro sah, war ein Schwall Wasser. Schnell hob er sich den rechten Arm schützend vor das Gesicht, um kein Wasser in die Augen zu bekommen. Als er sich wieder traute, den Arm runter zu nehmen, lachte er.

"Ich wusste gar nicht, dass du so schreckhaft bist, meine Liebe!" Kagome, die mitten in der Quelle stand und tief und schnell atmete, erwiderte: "Mach...das...ja nicht...nochmal!"

Taro lachte nur und fragte: "Und was, wenn doch?"

Eingeschnappt drehte sie sich um und machte sich daran aus der Quelle zu steigen, sodass Taro nun zwar eine gute Aussicht auf ihren Rücken hatte, doch die Aussicht weiter mit ihr in der Quelle zu sitzen, befand er für spannender. Blitzschnell schoss er vor, packte mit seiner linken Hand ihr rechtes Handgelenk, sodass sie sich zu ihm umdrehte und küsste sie.
 

Kagome war zwar zuerst etwas überfordert mit der Situation, doch dann erwiderte sie seinen Kuss und nachdem er ihr rechtes Handgelenk freigab, legte sie ihre Arme um den Hals ihres Geliebten. Er legte ihr seinen rechten Arm um die Hüfte, während sein linker Arm so lag, dass seine Hand auf ihrem Hinterkopf zum liegen kam. Er drückte sie sanft an sich und strich ihr mit seiner Hand durch das nachtschwarze Haar. Doch auch Kagome bliel nicht passiv, ihre eine Hand begann sanft und liebevoll seinen Nacken zu kraulen, was ihn in den Kuss schnurren ließ. Beide genossen ihren ersten gemeinsamen Kuss ausgiebig und wären ihre Lungen nicht gewesen, so hätten sie ewig dort stehen können. Doch ihre Lungen verlangten nach Sauerstoff und schweren Herzens lösten sich der Daiyoukai und die Miko.

Stattdessen standen sie weiterhin in inniger Umarmung da und dachten nicht einmal daran sich zu lösen.
 

Sie genossen einfach die Zweisamkeit und die Anwesenheit des jeweils anderen.

Tierische Instinkte eines Inuyoukai Rüden

Keiner der beiden wollte diesen wunderschönen Moment ruinieren, doch allmählich mussten sie raus. Taro schwor ihr, dass er nicht gucken würde und drehte sich daraufhin auch gleich um. Nachdem Kagome sich das Mikogewand übergezogen hatte, stieg auch Taro aus der Quelle, wobei Kagome natürlich ebenfalls in eine andere Richtung blickte. Als Taro sich seine Hakama angezogen hatte, versuchte er seine Haare wieder zu einem Zopf zu binden, doch da hinderte ihn seine Verletzung. Kagome bemerkte dies und seufzte. Dann nahm sie sich aus ihrer Tasche, die Shippou da gelassen hatte, eine Bürste, wie sie sie die Frauen aus dem Mittelalter benutzten.

"Komm, setz dich hin." Taro sah zu ihr. Sie nickte mit dem Kopf zu einem Felsen, hinter dem ein etwas größerer Felsen stand. Taro setzte sich ohne zu murren hin, während Kagome auf dem Felsen hinter ihm Platz nahm, sodass sie ihm ganz bequem die Haare zusammenbinden konnte.

Zuerst griff sie mit ihrer linken Hand unter seine ganzen Haare, sodass sie seine Haare auf ihrer Handfläche liegen hatte und gut durch bürsten konnte. Sie bürstete seine Haare erstmal gründlich durch, um alle Knoten, die sich gebildet hatten, zu lösen. Sie musste neidlos zugeben, dass die Haare ihres Geliebten sehr weich und gut zu kämmen waren.

//Ich weiß noch, wie ich früher immer mit einem riesigen Wuschelkopf aufgewacht bin und dann fast eine viertel Stunde brauchte, um meine Haare wieder unter Kontrolle zu bringen.// Sie schmunzelte, das waren noch Zeiten. Zeiten, in denen sie nur für gute Noten und nicht um ihr Leben kämpfen musste. Doch es waren Zeiten, in denen nur langweiliger Alltag herrschte. Keine Spannung, keine Aufregung, keine Abwechslung. Nein, sie war lieber hier im Mittelalter, wo jeder Tag eine weitere Überraschung für sie bereit hielt und wo jeder Tag eine neue Herausforderung war.
 

Taro genoss es in vollen Zügen, wie sich Kagome um seine Haare kümmerte. Für gewöhnlich machte er so etwas immer selbst und ließ niemanden an seine Haare heran, doch diesmal konnte er sich seine Haare nicht selbst binden und so sanft, wie Kagome seine Haare durchkämmte, bereute er es kein Stück. Dann hörte er sie sprechen.

"Ich habe dir doch gesagt, dass du noch nicht ganz gesund bist und du noch nicht baden gehen sollst und das hast du jetzt davon!", tadelte sie ihn, doch Taro konnte ihr Lächeln heraushören.

"Vielleicht wollte ich ja, dass du dich um meine Haare kümmerst.", entgegnete er, wofür er einen kleinen Klaps auf den Kopf und ein "Blödmann" von ihr erntete. Er lachte nur, während Kagome lächelnd damit fortfuhr, seine Haare wieder zusammenzubinden.
 

Als sie schließlich fertig war und er wieder seinen altbekannten Pferdeschwanz trug, stand Taro auf. Auch Kagome wollte aufstehen, doch Taro bedeutete ihr, sich einfach auf den Felsen zu setzen, auf dem er eben erst noch gesessen hatte. Sie setzte sich hin und sah Taro zu, wie er sich auf den Felsen hinter sie setzte.

"Was soll das werden?", fragte Kagome und hob eine Augenbraue.

"Ich revanchiere mich für deine Hilfe, meine Liebe.", erklärte er lächelnd und löste das Haarband, das ihre Haare nach wie vor in einem Pferdeschwanz hielt. Er griff mit seiner einen Hand unter ihre schwarzen Haare, wie Kagome es schon bei ihm gemacht hatte und strich mit den Fingern der anderen Hand durch ihre Haare. Die glatte, seidige Fülle teilte sich unter seinen Fingern und bereitete beim kämmen keine Schwierigkeiten.
 

Er teilte ihre Haare in drei Strähnen auf und begann ihr die Haare zu flechten.

Als er fertig war, hatte er aus Kagomes nachtschwarzer Mähne einen locker geflochtenen Zopf gemacht, der ihr bis zur Hüfte reichte. Kagome sprang vom Felsen auf und drehte sich einmal im Kreis, sodass der Zopf in einem weiten Bogen um sie herum flog. Sie lachte umd wandte sich dem Höhlengang zu, um wieder zum Lager zu gehen.

Taro, der von ihrer Reaktion etwas überrascht war, schnappte sich schnell Kagomes Tasche und eilte ihr nach, bis er neben seiner Geliebten her lief. Er nahm ihre Hand in seine und sie verschränkte ihre Finger mit seinen.
 

Als es wieder dunkler wurde, führte Taro sie, da er nun wieder etwas kräftiger war und den Weg zurück nicht nur sehen, sondern auch riechen konnte. Er musste einfach nur der Geruchsspur folgen, die Kikenna und Shippou hinterlassen hatten.

Am Lager angekommen, lief ihnen Shippou entgegen, die Arme voll mit Verbandsmaterialien.

"Guck mal, Mama! Wir waren bei Kouga und haben uns von dort Verbandsmaterialien mitgeben lassen. Kikenna ist noch irgendwas besorgen gegangen und hat mich zuvor noch hier abgesetzt. Ach und noch was, deine Rüstung haben wir gewaschen. Sie ist wieder sauber, aber sie muss noch trocken werden.", erklärte er. Kagome hockte sich hin und wuschelte dem kleinen Kitsune durch das orangene Haar.

"Gut mitgedacht, mein Kleiner. Dann können wir uns ja gleich damit beschäftigen, Taros Wunde neu zu verbinden." Taro seufzte daraufhin nur und ergab sich seinem Schicksal. Er kannte Kagomes Sturkopf gut genug, um zu wissen, dass sie nicht eher Ruhe geben wird, bis er nachgibt. Also setzte er sich im Schneidersitz hin und ließ Kagome seine Wunde neu verbinden.
 

Kagome stellte überrascht fest, dass Taros Verletzung schon zur Hälfte verheilt war.

//Dummkopf.//, schalt sie sich selbst //Du weißt doch, dass die Verwundungen eines Dämons schneller verheilen, das hat Inuyasha doch mehrmals bewiesen!//

Gerade als Kagome damit fertig war, seine Wunde zu versorgen, kam Kikenna wieder. In ihrem Maul trug sie ein Päckchen, das sie, als bei den beiden immernoch am Boden sitzenden Erwachsenen angekommen war, Taro in den Schoß fallen ließ. Der sah erst überrascht das Päckchen und dann Kikenna an, doch diese deutete mit dem Kopf auf das Päckchen.

"Sie will, dass du es auspackst.", erklärte seine Geliebte, die nicht minder überrascht war. Taro wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Päckchen zu und öffnete es. Zum Vorschein kamen.......ein neuer Haori und ein Untergewand! Der Haori sah genauso aus, wie sein alter. Nicht nur Taro musterte sein Geschenk mit Unglauben, sondern auch Kagome, die sich nun an die große Wölfin wandte.

"Wie viele Dörfer musstest du mit deinem Aussehen traumatisieren, um daran zu kommen?" Peinlich berührt sah Kikenna zu Boden und scharrte mit einer Pfote am Boden herum.

"Danke." Überrascht blickte Kikenna in Taros Gesicht, der sie lächelnd ansah. Kikenna nickte nur leicht, zu groß war die Überraschung, dass sich der einstige große Fürst des Westens bei einer Wolfdämonin bedankte, die noch nicht einmal eine menschliche Gestalt hatte.

Taros war zu sehr damit beschäftigt sich seine neue Kleidung über zu ziehen, als dass er ihre Überraschung gemerkt hätte.

"Jetzt fehlt mir nur noch eine Rüstung, dann können wir wieder weiterziehen." Damit wollte Taro schon aufstehen, doch seine kleine Miko war unglücklicherweise schnell von Verstand, schnell genug, um ihn am Arm zu packen und wieder nach unten zu ziehen.

"Nichts da, du bleibst schön hier. Wir können ja zu Totosei no jii-san gehen, um dir eine neue Rüstung zu besorgen, aber erst muss deine Verletzung verheilen!" Taro seufzte, irgendwie hatte sie ja recht.
 

Durch ein lautes Gähnen von Shippou wurden sie wieder daran erinnert, wie spät es schon war. Kikenna gähnte ebenfalls kurz, ehe sie sich an der Wand zusammenrollte. Taro wusste, dass Kagome wie üblich bei der Wölfin schlafen würde, zusammen mit dem Kitsunen, weshalb er sich neben Kikenna an der Wand niederließ. Kagome musste bei dem Bild lächeln, ein weißhaariger Inuyoukai und eine weiße Wölfin nebeneinander, sowas sah man nicht oft. Doch dann legte sie sich zu Kikenna und nahm Shippou in die Arme, wo er auch gleich einschlief. Kagome selbst lag noch eine Weile wach und kuschelte sich in das weiche Fell von Kikenna, welches durch die zunehmende Kälte länger und dichter geworden war.

//Wie mein Leben nun wohl verlaufen wird? Wo sollen wir hin? Wo können wir hin? Wo wird die Liebe zwischen einem Daiyoukai und einem Menschen, noch dazu einer Miko, akzeptiert? Gibt es überhaupt so einen Ort? Vielleicht Musashi, aber ich fühle mich auf Dauer nicht wohl in Dörfern, wo solch reges Treiben herrscht. Wie soll es nur weitergehen? Wir können doch nicht für den Rest unseres Lebens in Japan umher streifen...//

"Woran denkst du, Liebste?" Sie seufzte, war ja klar, dass er es bemerkte.

"Ich denke an die Zukunft. Was wird denn nun geschehen? Wo sollen wir leben oder besser: Wo können wir leben, ohne schief angeguckt zu werden?" Taro überlegte kurz, dann erinnerte er sich wieder an etwas.

"Das Leben nimmt seinen Lauf. Wir können zwar bestimmen, was als nächstes geschehen wird, aber wir können nicht garantieren, dass auch alles so läuft, wie wir es uns vorgestellt haben." Kagome runzelte die Stirn, irgendwie kam ihr das bekannt vor. Dann fiel der Groschen.

"Dasselbe habe ich doch bei unserem Aufbruch von Musashi gesagt, oder?", stellte sie mehr fest, als dass sie fragte. Taro nickte grinsend, dann sagte er: "Du solltest schlafen, es ist spät und ich will nicht, dass du krank wirst." und legte ihr sein Fell über. Sie nickte nur, gähnte und schlief auch gleich, eingehüllt von der angenehmen Wärme, ein.

Als Taro ihren gleichmäßigen Atem hörte, strich er ihr mit dem Handrücken über die Wange, ehe er seine Hand wieder zu Boden fallen ließ. Er konzentrierte sich auf seine Wunde und stellte erfreut fest, dass sie schon zur Hälfte verheilt war.

//Den Rest kann ich auch selbst erledigen.// Er schloss die Augen und konzentrierte sich darauf, seine Wunde verheilen zu lassen und kurz darauf spürte er, wie die Wunde sich in Sekundenschnelle schloss. Nicht einmal Narben blieben zurück. Zufrieden mit sich sah er aus der Höhle und zu dem fast vollen Mond.
 

Am nächsten Tag stand Taro schon vor Sonnenaufgang von seinem Wachposten auf, um für seine Gruppe zu jagen und sich für das, was sie für ihn getan hatten, zu revanchieren. Nach kurzer Zeit fand er ein Reh, welches den nächsten Tag nicht erleben sollte.

Allgemein lief der Morgen ganz gewöhnlich ab. Kikenna und Shippou machten sich gleich über das Fleisch her und Kagome freute sich, dass er wieder ganz genesen war. Auch Taro freute sich darüber, wenn auch aus anderen Gründen...
 

Nach dem Essen zerrte Shippou Kagome nach draußen, da er der Meinung war, dass Kagome wieder mit ihm spielen konnte, wo Taro ja wieder gesund war. Die beiden bauten Schneemänner, bewarfen sich gegenseitig mit Schnee und lachten ausgelassen, als Kikenna beschloss mit zu spielen und erstmal in einen Schneehaufen sprang.

Taro saß am Höhleneingang und sah dem Spiel mit einem Lächeln zu. Nie zuvor hatte er eine Miko kennengelernt, die die Anwesenheit von Youkai so locker nahm.

//Das ist eben Kagome. Eine wie sie hat es noch nie gegeben und es wird wahrscheinlich auch keine zweite geben.// Taro sah zum Himmel. Heute Nacht war Vollmond. Sein Blick wanderte kurz zu der jungen Frau, die immernoch mit dem Fuchs und der Wölfin im Schnne herumtollte.

Es war ihm schon am Morgen aufgefallen. Ihr Geruch hatte sich verändert. Sie roch süßer, fruchtiger und dazu noch wahnsinnig intensiv.

Unter seinesgleichen würde man sagen, sie wäre läufig. Es war eine Qual für jeden paarungsbereiten Inuyoukai Rüden diesen Geruch in der Nase zu haben und nicht zu wissen, ob das Weibchen ebenfalls paarungsbereit war. Doch er riss sich zusammen und ignorierte die Proteste seines Biests, das ihn immer wieder anknurrte, dass er diesen schönen Moment auf keinen Fall ungenutzt vorübergehen lassen dürfte, dass er es jetzt, wo er wieder gänzlich geheilt war, tun sollte. Seine Mundwinkel zuckten, als er ein Knurren abwürgte, welches ihm zu entschlüpfen drohte. Wieder besah er sich die junge Frau, der er verfallen war. Sie lachte so unbeschwert, so unbekümmert, obwohl sie sich in großer Gefahr befand.

Einer Gefahr, die von ihm ausging.

Er konnte nicht garantieren, dass er sich gänzlich unter Kontrolle haben würde, schlussendlich war eine Situation wie diese damals auch Schuld daran, dass Inuyasha entstanden war.

Er hatte Angst, dass er sie verschrecken würde, denn er sah zwar menschlich aus, aber er war nach wie vor ein wildes Tier. Ein Tier, das seinen natürlichen Instinkten folgen wollte.
 

Kagome merkte, dass irgendwas nicht mit Taro zu stimmen schien und ging auf ihn zu, um ihn zu fragen, was los sei. Shippou spielte derweil mit Kikenna weiter.
 

Taro roch, dass Kagome auf ihn zu kam und konzentrierte sich wieder auf sie und verbannte seine Gedanken und vor allem sein Biest ganz nach hinten in sein Bewusstsein.

Als sie bei ihm war, setzte sie sich zu ihm hin und fragte: "Ist irgendwas? Du siehst schon den ganzen Tag so nachdenklich aus. Ist irgendetwas passiert, wovon ich noch nichts weiß?"

//Ja, deinetwegen rebelliert mein Biest um die Kontrolle meines Körpers!// Aber er das konnte er ihr doch nicht sagen! Stattdessen wich er ihrem Blick aus. Er konnte es ihr einfach nicht sagen, wie würde sie denn reagieren?
 

Kagome seufzte, dann setzte sie sich neben ihn hin und lehnte sich an seine Schulter. Taro sah überrascht zu ihr runter. War sie jetzt enttäuscht oder sauer? Bei ihr wusste man ja nie.

Er war nur ganz kurz unaufmerksam, doch das reichte aus, um...

"Könnten wir heute Nacht im Wald spazieren gehen?"

Er hätte sich ohrfeigen können! Da war er kurz unaufmerksam und dann musste sein Biest das auch gleich ausnutzen.

Kagome sah ihn verwirrt an, ehe sie langsam nickte.

"Klar können wir das...aber wie kommst du denn jetzt darauf?"

"Ich weiß nicht.", gab er zur Antwort und es tat ihm im Herzen weh, sie anlügen zu müssen. Doch Kagome schien das auszureichen, denn sie legte ihren Kopf wieder auf seiner Schulter ab und schloss entspannt die Augen. Taro lehnte seinen Kopf leicht gegen ihren und legte ihr einen Arm um die Hüfte. Nun gab es kein Zurück mehr für ihn. Er wusste schon, dass er sich nicht mehr würde beherrschen können, wenn die Sonne erstmal untergegangen war.

Seine gesamte Zukunft hing nun davon ab, ob sie 'ja' sagte oder nicht.
 

Der Abend kam schneller, als Taro es gewollt hatte.

//Da muss ich jetzt durch.// Er stand außerhalb der Höhle und wartete auf Kagome, die Kikenna gerade einschärfte, auf Shippou aufzupassen. Er sah, wie Kikenna nickte, ehe Kagome aufstand und auf ihn zu gelaufen kam. Er hielt ihr seine linke Hand hin, die sie ergriff und seine Finger mit ihren verschränkte.
 

Der Vollmond stand hoch am Himmel und der Zauber der Nacht war deutlich zu spüren. Der Zauber, der Liebende zusammen führte, um neues Leben zu schaffen und der Raubtiere der Nacht auf die Jagd schickte, um altes Leben zu beenden. Der Zauber der Nacht, so verführerisch und doch so gefährlich. Auch an einem Daiyoukai ging dieser Zauber nicht spurlos vorbei. Es weckte ihr Innerstes und brachte es zum Vorschein, wenn das Biest stark gegen Daiyoukai rebellierte. So auch bei Taro, der deutlich spürte, wie sein Biest immer mehr die Kontrolle übernahm.

"Sieh mal, der Vollmond! War es nicht auch Vollmond, als wir uns das erste mal trafen?", fragte Kagome, doch Taro konnte nur noch nicken. Das machte Kagome natürlich misstrauisch. Sie hielt an, legte ihre freie Hand an seine Wange und zog sein Gesicht zu sich. Was sie sah, erschrak sie. Seine Augen waren von kleinen roten Adern durchzogen, er hatte seine Augenbrauen angestrengt zusammengezogen und seine Fänge hatten sich verlängert.

"Taro, was...?" Taro wandte sein Gesicht wieder ab und fand nun die Gelegenheit zu sprechen.

"Das ist, was mich besorgt hat. Mein inneres Tier kämpft um die Kontrolle, seit es heute Morgen deinen Geruch aufgeschnappt hat. Unter uns Youkai würde man sagen, dass du läufig bist und das erkennen Inuyoukai an dem Geruch der Auserwählten! Das weckt einen tierischen Instinkt in uns, der nur sehr schwer zu unterdrücken ist. Nicht ich habe dich um den Spaziergang gebeten, sondern mein Biest! Ich habe den ganzen Tag versucht, es in Schach zu halten, da ich nicht wusste, ob du wie ich paarungsbereit bist." Kagome hatte stumm zugehört und hatte nebenbei bemerkt, dass sich das ein oder andere Knurren untermischte, während er sprach.

"Und das war der einzige Grund, warum du so komisch warst?" Noch ehe Taro antworten konnte, spürte er ihre Lippen auf seinen.

Seine Augen weiteten sich und sein Biest jaulte triumphierend auf. Er schloss die Augen, schlang seine Arme um die kleine, zierliche Frau und erwiderte den Kuss mit der Leidenschaft und dem Verlangen mit dem sein Biest nach ihr rief.

Er leckte ihr über die vollen Lippen und bat somit um den Einlass, den Kagome ihm auch gerne gewährte. Ihre Zungen kämpfte heftig miteinander und Taros scharfe Zähne kratzten dabei leicht und doch sanft an ihren Lippen, als wüssten sie, dass sie ihr nicht wehtun dürften.
 

Taro hatte schon Mühe sich zurückzuhalten, doch als Kagome damit anfing wieder seinen Nacken zu kraulen, war es um ihn geschehen.

Er ließ sich in das Gras sinken und drehte sich sogleich, sodass Kagome unter ihm war.

Der Wille der Mondgöttin und Vorahnung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der Wille der Mondgöttin und Vorahnung (ohne adult)

Die Sonne war schon über den Baumwipfeln, als Taro aufwachte. Er hatte, nachdem er wieder etwas zu Kräften gekommen war, sie und auch sich selbst wieder angezogen, hatte sie auf seine Arme gehoben und zurück zur Höhle getragen. Dort hatte er sich im Schneidersitz an eine Wand gesetzt und Kagome im Arm behalten, sodass sie zwischen seinen Beinen liegend den Kopf an seiner Brust angelehnt hatte und weiterhin selig schlief.

Als er mit ihr wiedergekommen war, hatte er es Kikenna angesehen, dass sie Bescheid wusste. Shippou hatte nur gefragt, was mit seiner Mutter los sei. Taro hatte ihm gesagt, dass Kagome beim spazieren gehen eingeschlafen war.

Nun schliefen die beiden neben ihm, da sie Kagome nahe sein wollten. Taro sah zu seiner Angebeteten runter.

//Meine Gefährtin.//, dachte er mit einem Blick auf das Mal an ihrer Halsbeuge.
 

Allmählich wurden auch die Wölfin und der Fuchs wach. Die Wölfin gähnte, ehe sie aufstand und nach draußen trottete, um sich ein bisschen zu bewegen. Shippou hingegen entschloss sich, es sich einfach in Kagomes Schoß bequem zu machen und weiter zu schlafen.

Taro musste grinsen.

//Kinder.// Entweder schliefen sie oder waren putzmunter und hielten einen auf Trab, aber niemals etwas dazwischen.
 

Nach etwa einer halben Stunde kam Kikenna mit einem Wildschwein wieder. Alles lief ganz gewöhnlich ab, das Fleisch wurde aufgeteilt und vertilgt. Bis auf Kagomes und Taros Portionen. Kagome schlief immernoch und Taro wollte sie dabei eigentlich nicht stören, doch wenn sie ihr Essen warm essen wollte, dann musste sie jetzt wach werden.

Vorsichtig griff er nach ihrer Schulter, rüttelte leicht an dieser und flüsterte: "Kagome, Kagome!"

Kagome wurde davon zwar wach, aber es sah nicht so aus, als ob sie das auch bleiben wollte. Sie murrte leise und schmiegte sich noch etwas mehr an den Daiyoukai.

"Schlafen kannst du später immernoch, Liebste. Jetzt musst dich erstmal was essen."

"Muss ich?", murrte sie und Taro lachte leise.

"Ja, du musst, wenn du nicht verhungern willst." Sie gab noch ein Murren von sich, ehe sie sich ein wenig aufrichtete, sodass sie mit dem Rücken an Taros Brust angelehnt saß und nahm ihren Anteil an Fleisch entgegen, den Kikenna ihr reichte.
 

Nachdem sie ihr Frühstück zu sich genommen hatte, stand sie auf und begann sich zu strecken, während Taro nun ebenfalls sein Mahl verzehrte. Nachdem er fertig war, stand er auf und ging in Richtung Höhlenausgang.

"Wo gehst du hin, Taro?", fragte Kagome und Taro drehte sich zu ihr um.

"Ich brauche doch eine neue Rüstung, deshalb wollte ich jetzt zu Totosei gehen. Kikenna? Könntest du hier aufpassen, während ich weg bin?" Kikenna bellte zur Antwort und Taro...verstand sie! Doch sich darüber wundern konnte er nicht, denn da hörte er schon Kagomes Protest.

"Ich kann auch auf mich selbst aufpassen!", brauste Kagome auf. Taro lächelte und gab seiner Gefährtin noch einen kurzen Kuss, ehe er aufbrach. Kagome seufzte.
 

Bei Totosei angekommen rief Taro in das Gerippe: "Totosei, bist du da? Totosei!"

"Ja ja, ich komme ja schon." Schon kam der alte Totosei heraus. Er kratzte sich am Kopf und fragte: "Herrje, was bringt Euch denn wieder hierher?"

"Ich brauche eine neue Rüstung.", antwortete Taro knapp. "Die alte ist bei einem Kampf vor einigen Tagen zu Bruch gegangen."

"Dann werde ich mal nachsehen." Der alte Schmied verschwand wieder in seiner Behausung und Taro wartete draußen. Da flog etwas kleines auf ihn zu und ehe er es sich es versah, hatte er einen Floh am Hals. Er klatschte mit der flachen Hand darauf und schon segelte ihm ein geplätteter Myouga auf die offene Handfläche.

"Wann hörst du endlich damit auf, jemanden Blut zu klauen, anstatt ihn ordentlich zu begrüßen, Myouga?"

"Ähm...also...nun ja..." Myouga beschloss das Thema auf etwas anderes zu lenken, wie zum Beispiel darauf, was ihm beim Geschmack von Taros Blut aufgefallen war.

"Oyakata-sama, kann es sein, dass sich der Geschmack Eures Blutes verändert hat?" Taro zog die Augenbrauen zusammen.

"Wie meinst du das?" Der Floh hüpfte aufgeregt auf und ab und ruderte wild mit den Armen.

"Nun ja, wie soll ich es ausdrücken, es ist noch ein anderer Geschmack dabei, der mir sehr bekannt vorkommt. Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich ihr das letzte mal Blut abgesaugt habe, aber ich würde sagen, dass es der Geschmack von Kagomes Blut ist." Taro ließ ihn noch ausreden, ehe er ihn nochmal zerquetschte. Er war gar nicht davon angetan, dass sein kleiner Berater Kagome gestochen hatte und so, wie er Myouga kannte, wahrscheinlich nicht nur einmal. Doch es gab ihm zu denken, dass sein Blut sich irgendwie mit Kagomes vermischt hatte.

//Ist es wegen dem Mal? Habe ich dabei etwas von ihrem Blut geschluckt? Ist ihr Blut der Grund, dass ich verstehen konnte, was Kikenna gesagt hat?// Weiter darüber grübeln konnte er nicht, da Totosei in dem Moment wieder erschien und eine große Kiste vor sich her balancierte. Taro hob eine Augenbraue.
 

"Hier, Oyakata-sama. In der Kiste ist Eure neue Rüstung."

"Wann hast du die gemacht? Die hast du doch bestimmt schon länger.", wollte Taro wissen und trat an die Kiste heran. In der Kiste war eine Rüstung, die exakt so aussah wie seine alte. Mit routinierten Handgriffen legte er sich seine neue Rüstung an. Alles saß perfekt und wüsste er nicht, dass seine alte Rüstung total hinüber war, so hätte er geglaubt, dass es seine alte sei.

"Es stimmt, die habe ich schon länger. Um genau zu sein, schon fast 300 Jahre. 100 Jahre vor Eurem Tod kam mir die Idee mal einen Ersatz zu machen, da Ihr zu dieser Zeit sehr viel kämpfen musstet.", erklärte der alte Schmied. Taro nickte anerkennend. Dass der senile, alte Mann an sowas denken würde, hätte er nicht gedacht. Er wandte sich zum Gehen, als er nochmal von Totosei aufgehalten wurde.

"Was gedenkt Ihr denn jetzt zu tun?" Taro blieb stehen und grinste leicht. Er drehte seinen Kopf leicht, um über die Schulter zu Totosei gucken zu können und antwortete: "Ich werde das Leben, das mir wiedergegeben wurde, genießen. Ich werde alles genießen, was mir vor 200 Jahren noch als natürlich erschien." Damit drehte er sich wieder um und machte sich daran, schnell wieder bei seiner Gefährtin zu sein.
 

Während Taro bei Totosei war, verbrachte Kagome die meiste Zeit in der Höhle. Sie trank etwas von dem Wasser, das sie geholt hatte und sah zum Wald hinüber, der immer mehr von dem Schnee bedeckt wurde. Plötzlich hatte sie das Gefühl möglichst schnell nach draußen kommen zu müssen. Kaum war sie draußen, übergab sie sich hinter einem kahlen Busch. Sie hielt sich den Bauch und würgte, dass auch Shippou und Kikenna darauf aufmerksam wurden. Kurz darauf preschte Kikenna schon aus der Höhle, Shippou wie üblich auf dem Kopf.

"Kagome-onee-sama, was habt Ihr? Geht es Euch nicht gut?" Kagome konnte nicht antworten, zu sehr war sie mit würgen beschäftigt, doch Kikenna sah die Pfutze aus Erbrochenem. In ihr kam ein kleiner Verdacht auf. Selber gesehen oder erlebt hatte sie es zwar nicht, doch als sie wegen Kagomes gebrochenem Arm im Dorf waren, hatte sie davon gehört. Unauffällig schnüffelte sie an Kagome. Erst roch sie nur Kagomes Geruch, vermischt mit Taros und den Geruch von Shippou und ihr, dann roch sie noch etwas anderes, ganz schwaches. Und jetzt, wo sie es roch, konnte sie auch eine schwache Aura spüren, die in Kgome zu sein schien.
 

//Kagome-onee-sama ist schwanger! Doch diese Aura...//
 

"Kagome-onee-sama, ich glaube, ich weiß was Ihr habt."

"Wirklich? Könntest du mir dann sagen, was mit mir los ist?", fragte Kagome, die sich immernoch den Bauch hielt und leicht würgte.

"Kagome-onee-sama, Ihr seid schwanger." Ihre Augen weiteten sich.
 

//Ich bin schwanger? Von meinem Liebsten? Ich...ich kann es nicht glauben... Ich und schwanger...//

Tränen der Freude rannten ihr über das Gesicht. Auch wenn Frauen später schwanger werden und Kinder bekommen sollen, so hätte sie doch nie gedacht, dass es ihr auch gegönnt sein würde, Kinder zu haben. Sie konnte gar nicht mehr aufhören, die Freudentränen flossen in Strömen von ihren Wangen.
 

Wie es in solchen Situationen üblich war, roch Taro die Tränen seiner Gefährtin und spurtete los. Was war passiert, dass Kagome weinte?

Erst, als er am Rande der Lichtung angekommen war, hielt er an.

Nahe dem Höhleneingang fand er Kagome im Schnee hockend und Kikenna vor ihr sitzend. Er rannte rüber zu seiner Gefährtin und nahm sie in den Arm.

"Was ist denn los, Liebste?" Doch Kagome konnte nicht antworten, also tat Kikenna es instinktiv.

"Kagome-onee-sama ist schwanger."

Taro verstand zwar, was sie ihm gesagt hatte, doch der Sinn dieser Worte wollte ihm nicht nicht so wirklich klar werden. Als er es dann doch verstand, fuhr er hoch und drehte sich mit Kagome im Kreis. Als er sie wieder auf den Boden lies, küsste er sie leidenschaftlich und voller Liebe.

Sie lösten sich wieder voneinander und Taro wischte Kagome die Tränen aus dem Gesicht. Sie strahlte über das ganze Gesicht.

//Also freut sie sich auch auf das Kind.//

"Taro, kannst du mich etwa verstehen?" Taro nickte und erklärte auch gleich, woran das vermutlich liegt.
 

Als er zu Ende gesprochen hatte, saßen sie alle in der Höhle. Kagome saß bei Taro auf dem Schoß und Kikenna und Shippou saßen ihnen gegenüber. Kikenna ergriff wieder das Wort.

"Ich weiß nicht, ob du es schon gemerkt hast, Taro, aber die Aura des Kindes ist anders als sie es sein sollte." Taro sah sie stirnrunzelnd an. War irgendwas mit dem Kind? Kikenna erklärte: "Ich meine, die Aura ist nicht die eines Hanyous." Sie holte tief Luft.

"Es ist die Aura eines vollwertigen Youkai."

Es ist soweit, das Geheimnis ist gelüftet!

Totenstille.

Alle waren wie zu Stein erstarrt. Sie konnten nicht glauben, was sie da eben gehört hatten. Das Kind würde ein vollwertiger Youkai sein? Wie konnte das sein? Kagome war doch ein Mensch!

"Kikenna, wie kann das sein? Ich bin doch ein Mensch. Wie kann es dann sein, dass das Kind ein vollwertiger Youkai sein wird?", fragte Kagome.

"Das kann insofern sein, dass Eure reinen Mikokräfte einen Mischling nicht akzeptieren würden und da Taro sehr starkes Dämonenblut besitzt, haben Eure Kräfte und sein Blut einen Youkai aus dem Kind gemacht.", erklärte Kikenna altklug. Taro zog die Stirn kraus.

"Und woher weißt ausgerechnet du das?"

"War nur eine Idee, woran das liegen könnte. Sicher bin ich mir nicht. Im Grunde ist der Grund doch auch egal, oder? Das Kind wird ein Youkai sein, egal ob wir wissen warum oder nicht."

"Du bist schwanger, Mama?", fragte Shippou, der Kikenna nach wie vor nicht verstand. Kagome nickte und sagte lächelnd: "Du bist in ein paar Monaten ein großer Adoptivbruder." Shippou machte Freudensprünge und hopste von einem Felsen zum nächsten. Er wusste gar nicht, wohin mit seiner Energie! Doch Kagome schien das zu wissen und sagte: "Wie wäre es, wenn du mit Kikenna nach draußen gehst und ihr dann zusammen spielt?"

Eifrig nickte Shippou und begann im Kreis um Kikenna herum zu hüpfen, die sich erhob und langsam nach draußen ging, darauf bedacht, das hüpfende Energiebündel mit dem Fuchsschwanz nicht zu zerquetschen.

Kagome musste bei dem Anblick einfach kichern und Taro zog sie noch näher zu sich und lächelte. Selten hatte er sich so unbeschwert und glücklich gefühlt.
 

Die Wochen und Monaten zogen sich dahin, der Frühling zog durch das Land und langsam konnte man sehen, dass sie schwanger war. Vor einer Weile hatte sie die anderen dazu angestiftet, Kouga zu besuchen, da sie ein wenig mit Ayame quatschen wollte und sie sich sicher war, dass Kikenna sich auch gerne mit ihrem Rudel unterhalten wollte. Kouga war erst überrascht, als er erfuhr, dass sie von einem Inuyoukai schwanger war, doch dann hatte er nur den Kopf geschüttelt und gesagt: "Bist wohl auf den Hund gekommen, wie? Na ja, wenigstens ist es diesmal kein halber, sondern ein ganzer." Daraufhin mussten alle lachen.

In den ersten Monaten fielen Kagome zwei Dinge auf. Zum einen, dass ihre Schwangerschaft schon sehr vorangeschritten war und zum anderen, dass Taro jeden Tag für mehrere Stunden verschwand. Es war ihr ein Rätsel, warum und wohin er ging, doch sie vertraute ihm, auch wenn es ihr wehtat, dass er ihr nicht sagte, was er in der Zeit trieb. Was die Schwangerschaft anbelangt, so hatte sie sich von Kikenna erklären lassen, dass sie, da sie einen vollwertigen Youkai unter ihrem Herzen trug, nur 5 oder 6 Monate schwanger sein würde. Kagome hatte sich gewundert, dass Kikenna so viel wusste und fragte sie auch, woran sie schon am ersten Tag gemerkt hatte, dass sie schwanger war. Kikenna hatte ihr geantwortet, dass sie ja eine der auserwählten Wölfen war, die Leuten helfen sollen, ihr Schicksal zu erfüllen und dass sie somit über etwas ausgeprägtere Sinne verfügte und es so riechen konnte.
 

So zogen sich die Wochen dahin und Taro sagte kein Sterbenswörtchen über sein Verschwinden, doch wenn er da war, kümmerte er sich liebevoll um sie und achtete darauf, dass sie sich nicht überforderte und auch genug aß. Doch, dass er ihr nicht sagte, was los war, brachte sie allmählich zur Weißglut! So kam es, dass sie eines Tages beim Abendessen fragte: "Taro, wo gehst du den lieben langen Tag hin, ohne uns zu sagen, was du machst?" Taro lächelte.

"Komisch, dass du fragst. Ich hatte heute nämlich vor, es dir zu zeigen. Willst du es sehen?" Bei seinen letzten Worten war er aufgestanden und hielt ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Sie nahm seine Hand und erhob sich schwerfällig. Taro half ihr auf den Rücken der Wölfin, ehe er sich in Bewegung setzte. Shippou war wieder einmal auf seiner Schulter.

Da Taro auf Kagomes runden Bauch Rücksicht nehmen musste, ging er ganz normal daher und Kikenna trottete neben ihm.
 

Nach einer Viertelstunde überholte Taro Kikenna, um das Geäst, das im Weg war, auseinander zu drücken und so den Blick auf das freigab, was ihn die letzte Zeit so beschäftigt hatte. Kagomes Augen weiteten sich. Vor ihnen auf einer sonnenüberfluteten Lichtung stand eine Hütte, die mindestens doppelt so groß war wie die der normalen Dorfbewohner. Taro lächelte seine Gefährtin an.

"Ich wollte dich damit überraschen, deshalb habe ich nichts gesagt. Ich dachte mir, nun wo wir Nachwuchs kriegen, können wir nicht mehr durch das Land ziehen, doch in ein Menschendorf wolltest du auch nicht und ich ehrlich gesagt auch nicht und die Höhle schien mir nicht wirklich der angenehmste Wohnort zu sein, jedenfalls nicht für junge Mütter. Da habe ich angefangen, eine eigene Hütte zu bauen, fernab von jeglichen Menschendörfern. Gefällt es dir?" Kagome, die vor Freude angefangen hatte zu weinen, antwortete nur: "Ich...ich weiß gar nicht,...was ich sagen soll. Danke, Liebster!" Taro lächelte nur und wandte seine Aufmerksamkeit dann Kikenna zu.

"Bring Kagome rein und pass auf sie auf. Ich und Shippou holen unsere Sachen aus der Höhle."

"Wieso muss ich denn mitkommen?", fragte Shippou verwirrt.

"Weil Kikenna auf Kagome aufpassen muss und ich möglicherweise beim Zusammenpacken Hilfe benötige." Ohne auf eine Antwort seitens des Fuchses zu warten, wandte er sich zum Gehen und verschwand auch bald mit Shippou in den Schatten des Waldes.
 

Kagome wurde von Kikenna zu der Hütte getragen und musste am Eingang absteigen, da der Türrahmen zu niedrig und Kikenna viel zu groß war. Sie stieg über die kleine Stufe am Eingang und sah sich um.

In der Hütte war viel Platz und an den Wänden standen Regale, in denen man Kräuter, Kleidung oder auch Wasserkrüge verstauen konnte. Etwa in der Mitte der Hütte war eine kleine Feuerstelle. In einer Ecke lag ein Haufen aus Stroh und nicht weit entfernt davon lag ein großer Futon mit einer ebenfalls großen Decke und an einer Wand stand eine Trennwand. Er hatte bereits an das Nötigste gedacht, denn Wasser, ein paar Kräuter und Feuerholz waren schon vorhanden. Das Holz hatte sie schon draußen gesehen, neben der Hütte unter einem Dach gestapelt.
 

Staunend begutachtete sie all dies, ebenso Kikenna. Kein Wunder, dass er solange weg gewesen war!

Da raschelte der Bambusvorhang und Taro und Shippou traten ein. Taro hielt Kagomes Tasche in der Hand. Kagomes Rüstung hatten sie ebenfalls in die Tasche gepackt. Shippou, der mal wieder auf der Schulter des großen Inuyoukai hockte, nahm ihm Kagomes Tasche ab und hopste damit zu einem Schrank, um die Sachen dort einzusortieren. Taro ging auf Kagome zu und umarmte sie von hinten. Seine Hände lagen auf ihrem geschwollenen Bauch, während er seinen Kopf leicht auf ihren legte.

"Kannst du dir vorstellen, hier zu leben?", fragte Taro leise.

"Ja, aber..." Sie sah zu ihm hoch "...kannst du es dir auch vorstellen? Ich meine, du bist mehrere Jahrhunderte lang Fürst gewesen und hast den höchsten Luxus genießen dürfen. Könntest du dich darauf umstellen, statt in einem Palast, in einer Hütte zu leben?"

"Wenn ich es nicht könnte, hätte ich gar nicht erst eine Hütte gebaut, oder?" Sie schnaubte belustigt und nickte.

"Stimmt wohl."
 

Die Nacht verbrachte sie in den Armen ihres Geliebten, der an eine Wand angelehnt saß, da er wusste, dass sie mit ihrem Bauch Probleme hatte, sich auf den Futon zu legen. Seine Hände lagen auf ihrem großen Bauch und er lächelte sanft, als er zu ihrem Bauch runtersah. Bald wäre es soweit.

//Doch was, wenn was schief geht? Was, wenn sie es nicht schafft?//, dachte er sich besorgt. Er sah zu seiner Liebsten runter, die ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen hatte. Er seufzte. Er würde einfach beten, dass alles gut gehen würde. Mehr konnte er schlicht und einfach nicht tun. Der Rest lag bei ihr und dem Welpen. Er vergrub seine Nase in ihrem Haar und döste ein.

Es würden keine Youkais kommen, dazu haftete sein Geruch schon viel zu sehr an dieser Lichtung und sandte eine stumme Botschaft aus, dass diese Lichtung zu seinem Territorium gehörte und er keine Eindringlinge duldete. Sein Territorium betrat man nur einmal unerlaubt.
 

Am nächsten Morgen wurde Kagome durch eine Welle aus Schmerz überrollt und so geweckt. Sie zuckte zusammen und spannte sich an. Taro entging das natürlich nicht und er fragte besorgt: "Liebste, was ist los? Was hast du?"

"I-ich weiß es...nicht..." Weiter kam sie nicht, denn plötzlich platzte ihre Fruchtblase. Ihre Augen weiteten sich.

"Kagome? Kagome, nun sag doch was!"

"Taro...das...das Kind, es...es kommt!" Taro brauchte einige Sekunden, bis er diese Information verarbeitet hatte. Dann sprang er auf, legte sein Fell auf den Boden und bettete Kagome darauf, die schon anfing immer mehr zu schwitzen und ein wenig flacher atmete und wandte sich einer bestimmten Ecke zu.

"KIKENNA!!!!, brüllte er. Genannte war mit einem Satz auf den Beinen und in Kampfstellung, ehe sie merkte, was los war.

"Kikenna, ich vertraue darauf, dass du hier dein Bestes gibst, während ich weg bin." Noch ehe sie auch nur einen Ton von sich geben konnte, stürmte er nach draußen und kaum stand er in sicherer Entfernung zur Hütte, verwandelte er sich.
 

Schon sprintete ein riesiger, weißer Hund durch kühle Morgenluft und Morgentau, seine Gedanken nur bei seiner Frau und einem bestimmtes Dorf. So schnell war er noch nie gerannt, wie er es jetzt tat. Strecken für die Menschen ganze Wochen bräuchten, legte er in ein paar Sekunden zurück. Er spürte Kagomes Angst und ihre Verzweiflung, als wären es seine. Er rannte und rannnte, bis er das Dorf sehen konnte. Musashi. Mit einem Satz landete er auf einer Lichtung vor dem Dorf.

Kaum, dass er gelandet war, kamen ihm Kagomes Freunde entgegen. Inuyasha, Sango, Miroku, Kirara, Kaede, Kikyou und Rin. Sogar Sesshoumaru war dabei, vermutlich hatte er mal wieder Rin besucht.

Als sie ihn sahen, blickten sie verwirrt drein. Inuyasha hatte seinen Vater schon vorher gerochen, ebenso wie Sesshoumaru, doch sie hätten nicht gedacht, dass er in seiner wahren Gestalt vor ihnen stehen würde, zudem er ziemlich gehetzt aussah. Der große Inuyoukai setzte eine Pfote in die Richtung, aus der er gekommen war, ehe er sich wieder umdrehte, sie eindringlich ansah und mit dem Kopf in dieselbe Richtung nickte. Er sah zwar recht beherrscht aus, doch Sesshoumaru und Inuyasha konnten seine Unruhe und seine Angst riechen, was Sesshoumaru die Augenbrauen zusammenziehen ließ. Wovor könnte sich ein so großer Daiyoukai wie sein Vater fürchten? Doch da fiel ihm der veränderte Geruch seines Erzeugers auf. Er roch verdächtig nach Kagome.

"Er will, dass wir ihm folgen.", sprach Sesshoumaru. Jeder sah ihn überrascht an, doch dann rief Sango: "Kirara!" Die Nekomata wusste, was zu tun war und verwandelte sich in die große Raubkatze. Sango und Miroku stiegen auf den Rücken der Katze und nahmen Rin vor sich. Inuyasha nahm Kikyou und Kaede auf den Rücken. Unter Sesshoumarus Füßen bildete sich diese Art Wolke, auf der er immer flog.
 

Als Taro merkte, dass sie seinen Wink verstanden hatten und ihm folgen würden, drehte er sich gänzlich in die Richtung, aus der er gekommen war und er erkannte, dass sich die anderen in Bewegung setzten. Er fing an zu laufen und er konnte seinen Ältesten und die Katze neben sich fliegen sehen, während Inuyasha über die Baumkronen sprang. Taro wusste, er musste aufpassen, dass sie ihm folgen konnten, doch er wollte schnell wieder bei Kagome sein! Doch sie kamen schnell voran und sie waren schon fast bei der Hütte, als sie einen lauten Aufschrei hören konnten, der Taro das Blut in den Adern gefrieren ließ. Inuyashas und Kiraras Ohren zuckten und Sesshoumarus Augen verengten sich leicht. Das war Kagome!

Die Menschen hatten es nicht gehört, doch auch sie merkten, dass etwas nicht zu stimmen schien, denn Inuyasha setzte nun noch schneller über die Baumwipfel und Kirara flog noch schneller.

Binnen weniger Sekunden waren sie auf der Lichtung mit der großen Hütte angekommen und als Begrüßung erhielten sie einen weiteren Schrei von Kagome.

"Kagome-chan!" Sango sprang von Kiraras Rücken, sobald diese gelandet war. Miroku und Rin folgten ihrem Beispiel und neben ihnen landete Inuyasha, der seine Last ebenfalls absteigen ließ. Dann folgte Sesshoumaru. Taro verwandelte sich wieder zurück.
 

Da kam Shippou aus der Hütte und rief: "Sango, Kaede, Kikyou, ihr müsst schnell in die Hütte! Bitte, ihr müsst ihr helfen!" Die genannten Personen fragten gar nicht erst, sondern beeilten sich, in die Hütte zu kommen, gefolgt von Rin und Shippou. Taro wollte hinterher, doch Inuyasha bekam seinen Vater von hinten am Kragen seines Kimonos zu fassen. Taro sah seinen jüngsten Sohn leicht ärgerlich an, doch Inuyasha fragte: "Könntest du mir erklären, was hier los ist und warum Kagome schreit, als hätte sie Miroku dabei erwischt, wie er sie und Sango beim Baden bespannt?" Auch Sesshoumaru sah seinen Vater erwartungsvoll an und wartete auf eine Antwort. Taro machte den Mund auf und wollte gerade antworten, als er von Kagomes Schrei unterbrochen wurde.

"TARO, ICH DREH DIR DEINEN GOTTVERDAMMTEN HALS UM, WENN DAS HIER VORBEI IST!!!" Taro zuckte leicht zusammen und jetzt rochen er und Inuyasha auch Kagomes Blut. Nun fuhr Inuyasha seinen Vater an: "Verdammt, Vater! Was zur Hölle ist hier los?!"
 

Sesshoumaru hatte seinen Blick von seinem Vater abgewandt und sah nun zu der Hütte. Er hatte schon bei der Ankunft das Blut gerochen und der Satz der Miko hatte ihm das bestätigt, was er vermutet hatte. Sein Vater hatte sich wieder auf einen Menschen eingelassen.

"Sie ist schwanger.", sagte er kurz und knapp. Inuyasha stutzte und starrte seinen Halbbruder an.

"Du...du meinst, dass...dass Kagome gerade...dass sie von Vater...", stotterte der Hanyou und starrte nun wieder seinen Vater an. Der nickte nur.
 

In dem Moment kam Kikyou mit einer Schale aus der Hütte. Taro wollte sie fragen, wie es um seine Gefährtin stand, doch Kikyou eilte zum Wald, um einen Fluss aufzusuchen. Kurz darauf kam sie wieder und verschwand in der Hütte. Da riss bei Taro der Geduldsfaden. Wieder machte er Anstalten, in die Hütte zu stürmen, doch auch dieses Mal hielt Inuyasha ihn auf. Er erklärte: "Wenn sie wirklich in den Wehen liegt, dann hat ein Mann da nichts zu suchen. Das ist Frauensache. Das war damals bei Sango auch so. Aber erklär mir mal, wieso du das getan hast!" Taro seufzte und versuchte so ruhig, wie es ihm die Situation erlaubte, zu erklären: "Erinnert ihr euch, als ihr mich gefragt habt, wieso ich wieder lebe? Ich sagte euch, damit ich mein wahres Schicksal erfüllen kann. Da habt ihr mich gefragt, was mein wahres Schicksal sei. Zu Anfang wusste ich selbst nicht, was Tsuki-sama damit meinte, doch als ich Kagome traf, wurde es mir klar. Ich sollte an ihrer Seite leben und ihr das geben, wozu niemand anderes in der Lage war, ihr zu geben. Ich wollte sie glücklich machen, doch stattdessen bereite ich ihr nur Schmerzen." Wie, um seine letzten Worte zu bestätigen, schrie Kagome ein weiteres Mal laut auf und Taro zuckte wieder zusammen. Dann fuhr er fort.

"Ich weiß, was du denkst, Sesshoumaru. Du denkst, wie ich mich nur auf einen Menschen einlassen konnte, wo mich die Beziehung zu Izayoi doch in den Tod gerissen hatte und dass der Welpe ein Hanyou sein wird. Doch der Welpe wird ein vollwertiger Youkai sein, warum wissen wir nicht und auch was meinen Tod betrifft, muss ich dich enttäuschen. Du hast es damals vielleicht nicht gemerkt, doch ich wäre in jener Nacht der Mondfinsternis so oder so gestorben. Ob nun an den Verletzungen, die Ryukotsusei mir zufügte oder um Izayoi und Inuyasha zu retten, das war mir egal. Doch ich wollte nicht elendig an den Verletzungen versterben, die ein besiegter Gegner mir zufügte und ich wollte, wenn überhaupt, ehrenhaft im Kampf sterben und dabei meine Familie in Sicherheit wissen."
 

Sesshoumaru war überrascht, genau wie Inuyasha und fragte: "Wie kann der Welpe ein vollwertiger Youkai sein, wenn seine Mutter ein Mensch, noch dazu eine Miko ist?" Taro zuckte mit den Schultern und erwiderte: "Du weißt, einen Fall wie diesen hat es noch nie gegeben. Noch nie haben eine Miko und ein Daiyoukai ein Kind gezeugt. Kikenna vermutet, dass Kagomes reine Kräfte einen Mischling nicht akzeptieren würden und deshalb mein Dämonenblut die Oberhand gewinnen ließen."

Die beiden Söhne des großen Inuyoukai schwiegen und besagter Inuyoukai versuchte nicht den Verstand zu verlieren, denn seine Geliebte fing wieder an zu schreien.

Familiengespräche

"Kagome-chan, halt durch!", sprach Sango auf ihre beste Freundin ein, während Rin und Kikyou immer wieder frisches Wasser holten und das blut- oder schweißbesudelte entsorgten und Kaede immer wieder sagte: "Pressen, Kind, du musst jetzt pressen!" Und Kagome presste was das Zeug hielt, wenn nur diese Schmerzen aufhören würden. Sie schwor sich, Taro die Hölle heiß zu machen, doch jetzt musste sie sich erstmal mit der Geburt ihres Kindes beschäftigen. Sie schnappte keuchend nach Luft, der Schweiß rann ihr in Strömen herunter und wurde immer wieder mit einem feuchten Lappen weggewischt. Wieder schrie sie auf, als die nächste Wehe über sie hinweg rollte.
 

Kikenna war total nervös. Während Kagome schnell und heftig keuchte, winselte die große Wölfin und leckte ihr ab und zu beruhigend über ihre Hand oder ihre Stirn. Sie wollt eeinfach irgendwas zu tun haben.

"Ich kann den Kopf sehen! Mach weiter so, Kindchen!", kam es von Kaede. Kagome spürte, wie sich ein wenig Erleichterung durch ihren Körper bahnte. Das schlimmste war überstanden. Doch dann schrie sie wieder auf.
 

"Vater, jetzt beruhige dich doch!"

"Wie soll ich mich beruhigen, wenn ich weiß, dass sie leidet?", fuhr Taro seinen jüngsten Sohn an.

Das lief nun schon seit Stunden so. Kagome schrie, Taro tigerte auf und ab, Inuyasha fuhr gerade deswegen immer wieder aus der Haut und Sesshoumaru hatte sich an einen Baum angelehnt hingesetzt.

Das einzige, was Sesshoumaru hier hielt, waren Rin und seine Neugier, ob der Welpe wirklich ein vollwertiger Youkai war.

Inuyasha war nur noch hier, weil er nicht ohne Kikyou und die anderen gehen wollte und er sich ebenfalls um Kagome sorgte. Sie war nach seiner Mutter die Erste, die ihn so akzeptiert hatte, wie er war. Selbst Kikyou wollte ihn nur als Menschen akzeptieren. Ihm schien es sogar so, dass Kagome besser mit Youkais umgehen konnte als mit Menschen.

Er selbst, Jinenji, Shiori, Kouga, Ayame, Ginta und Hakkaku, Shippou, Kirara, sein Vater, Sesshoumaru und Kikenna. Alle mit dämonischen Blut aufgewachsen und doch von ihr akzeptiert und gemocht.

Auch Inuyasha war die Veränderung seines Vaters nicht entgangen. Er hatte die Veränderung in der Aura seines Vaters bemerkt. Seine Aura war mit Kagomes rosaner Aura vermischt. Sein Vater und Kagome waren eins.

Inuyasha war das nur recht. Dadurch, dass ihre Auren vermischt wurden, würde Kagome viel länger leben. Denn das war es, was er immer bei einer Freundschaft mit Menschen gefürchtet hatte, ihr frühzeitiger Tod. Seiner Meinung nach, hatte Kagome es noch nie verdient zu sterben, sie sollte der Welt noch eine lange Zeit mit ihrer Einstellung prägen und nun war ihr das auch möglich.
 

Seine Gedankengänge wurden durch einen erneuten, diesmal viel lauteren Schrei unterbrochen. Taro verlor nun entgültig die Geduld, doch Inuyasha bemerkte es. Er stellte sich vor seinen Vater und wollte ihn gerade anfahren, da stutze er. Auch Taro hielt inne und selbst Sesshoumaru sah neugierig auf.
 

Stille. Bedrückende Stille. Kein Schrei. Kein Vogel sang. Alles schien den Atem anzuhalten.
 

Dann, Taro schien es, als wären Stunden vergangen, hörten sie wieder ein Schrei. Es war jedoch nicht Kagomes. Es war der Schrei...eines Kindes!

Taros Augen weiteten sich.

Der Welpe, er schrie! Es ging dem Welpen gut! Seinem Welpen!

Es dauerte ein paar Sekunden, bis das zu seinem Verstand durchkam, doch dann stieß er Inuyasha beiseite und stürzte in die Hütte. Dass ihm Inuyasha und sogar Sesshoumaru folgten, merkte er nicht.
 

In der Hütte sah er als erstes die Frauen und die Wölfin um den Futon sitzen. Das kleine Mädchen, Rin, saß mit dem Rücken zu ihm und hantierte an einer kleinen Wanne mit Wasser. Shippou konnte er nirgends sehen.

Taro rannte durch die Hütte und auf den Futon zu. Die Frauen wichen beiseite, sodass sich Taro neben einer erschöpften und stark verschwitzten Kagome hinsetzen konnte. Sie lag nach wie vor auf seinem Fell und wurde offenbar mit einer Decke zugedeckt. Auf ihrer Stirn lag ein feuchter Lappen.

Er legte ihr eine Hand an die Wange.

"Geht es dir gut?", fragte Taro besorgt. Sie nickte nur schwach. Dann versuchte sie sich aufzurichten, was ihr aber erst dann gelingen wollte, als Taro ihr half. Er saß nun dicht bei ihr und stützte sie, indem er eine Hand um ihre Schultern gelegt hatte und sie festhielt. Kagome lehnte sich an ihn.

Da kam Rin wieder. In ihren Armen war ein kleines Bündel zu sehen. Mit einem strahlenden Lächeln gab sie das Bündel an Kagome weiter. Sie nahm das Bündel vorsichtig in die Arme und lächelte. Auch Taro sah zu dem kleinen Bündel runter und blickte in das kleine Gesicht seiner ersten Tochter. Taro hätte vor Freude weinen können. Er hatte zwar schon zwei Söhne, aber nun auch eine Tochter zu haben, war etwas ganz neues für ihn.

Wie von Kikenna vorhergesagt war das kleine Mädchen eine vollwertige Youkai und dennoch besaß sie mehr Ähnlichkeit mit ihrer Mutter als Inuyasha es als Hanyou tat.
 

Ihre Haare waren vom Ansatz bis etwa zur Mitte weiß, doch dann wurden sie mit einem Mal schwarz, sodass die Haare halb weiß und halb schwarz waren. Sie hatte spitze Ohren, denselben blauen Streifen auf den Wangen und denselben Lidstrich auf den Augen wie ihr Vater. Doch auch sehr halbdämonisch waren ihre Augen. Als sie die Augen öffnete, konnte Taro ihr in die Augen sehen. Ihre Augen waren um die schlitzartigen Pupillen herum so tiefbraun wie die ihrer Mutter, doch nach außen hin wurden ihre Augen immer heller, bis man am Rand den gleichen Goldton sehen konnte wie bei ihrem Vater.
 

"Wie willst du sie nennen, Kagome?", fragte Taro und sah verträumt seine Tochter an. Sie überlegte nicht lange.

"Ihr Name soll...Tenshi sein." Taro nickte. Tenshi war eine gute Entscheidung.

//Und wenn sie nach ihrer Mutter kommt, dann wird sie diesem Namen auch mehr als gerecht.//

Er merkte, wie Kagome sich anspannte und nach oben sah. Er folgte ihrem Beispiel und sah Inuyasha und Sesshoumaru in der Hütte stehen. Inuyasha bemerkte, dass sie ihn bemerkt hatten und setzte sich neben seinen Vater. Sesshoumaru blieb stocksteif stehen. Taro seufzte, dann stand er auf.

"Komm, Inuyasha."

Inuyasha sah seinen Vater verwirrt an, ehe er ebenfalls aufstand und seinem Vater nach draußen folgte, ebenso Sesshoumaru.

Kagome konnte sich denken, dass ihr Gefährte mit seinen Söhnen über die Situation sprechen wollte. Sie seufzte leise, dann machte sie sich daran ihre immernoch schreiende Tochter zu stillen.
 

Draußen vor der Hütte standen sich nun zwei vollwertige Inuyoukai und ein halber gegenüber. Es hieß jeder gegen jeden, das wussten alle drei. Taro erhob die Srimme.

"Sesshoumaru, Inuyasha. Ich möchte ehrlich zu euch sein. Deshalb will ich auch, dass ihr ehrlich zu mir seid. Ich weiß, dass es euch beiden nicht passt, was ich getan habe, doch ich bereue es nicht. Was geschehen ist, ist geschehen und ich werde weder Kagome noch Tenshi sterben lassen." Er sah seine Söhne an und diesmal war Sesshoumaru schneller als Inuyasha.

"Wieso hat dich das Schicksal an eine Menschenfrau gebunden? Wieso wehrst du dich nicht dagegen?" Taro lächelte leicht.

"Sesshoumaru, hast du je versucht, gegen das Schicksal zu kämpfen? Wohl kaum, denn sonst wäre dir die kleine Rin nicht so wichtig, oder?" Sesshoumaru verkrampfte sich und Taro grinste. Dieses Wortgefecht hatte er gewonnen. Nun wandte er sich an seinen jüngeren Sohn. Da fing Inuyasha auch schon an.

"Vater, war es das, was sie sich gewünscht hat? Hat sie das gewollt?" Vater und Sohn sahen sich lanhe in die Augen, ehe Taro langsam nickte. Inuyasha seufzte.

"Wenn sie es so wollte, werde ich es akzeptieren. Wenn sie glücklich ist, habe ich nichts dagegen."

"Gut. Dann habe ich noch eine Frage an euch." Sesshoumaru und Inuyasha sahen auf. Der alte Inuyoukai holte tief Luft.

"Werdet ihr Tenshi akzeptieren? Sesshoumaru, ich weiß, du kannst Menschen mit Ausnahme von Rin nicht leiden. Doch der Welpe ist ein Youkai." Sesshoumaru schwieg eine Weile. Dann sagte er: "Ich akzeptiere meine Halbschwester und ihre Mutter. Wenn Kagome in der Lage ist, Youkais anstatt Hanyous zu gebären, ist sie stark. Demnach wird der Welpe kein Schwächling werden." Taro atmete erleichtert aus.

//Wenn Sesshoumaru nichts dagegen hat, dann sollte das mit Inuyasha nicht so schwer sein.// Er wandte sich an Inuyasha.

"Inuyasha?" Angesprochener schloss kurz die Augen, ehe er antwortete: "Ich akzeptiere meine Halbschwester. Sie ist Kagomes Kind und Kagome war immer nett zu mir, also werde ich es auch sein."

Taro war zufrieden. Seine Söhne hatten ihre Halbschwester akzeptiert und würden sie auch als solche behandeln.
 

In dem Moment kam Kaede mit Kikyou, Rin und Sango raus und sagte: "Sie schlafen jetzt. Wenn Ihr wieder reingehen wollt, dann seid bitte leise." Taro nickte und ging wieder in die Hütte. Sesshoumaru und Inuyasha waren direkt hinter ihm. Er setzte sich an den Futon und strich seiner schlafenden Gefährtin sanft über ihr Gesicht. Die kleine Tenshi schlief bei Kikenna im Stroh. Sie lag zwischen den Vorderläufen der Wölfin, die sich in das Stroh gelegt hatte.

Taro merkte, wie sich Sesshoumaru der Wölfin und dem Welpen näherte. Kikenna knurrte und senkte beschützend ihren Kopf, um Tenshi zu überdecken und sie somit aus seinem Sichtfeld zu bringen. Sesshoumaru kniete sich vor der Wölfin hin, worauf diese noch lauter knurrte und die Augen zu Schlitzen verzog. Nun knurrte Sesshoumaru seinerseits warnend und auf ein mahnendes "Kikenna!" von Taro hin, hob sie wieder ihren Kopf und gab den Blick auf Tenshi frei.

Sesshoumaru griff nach dem schlafenden Bündel und nahm seine kleine Schwester auf die Arme. Dies wurde von allen erstaunt und überrascht beobachtet.

"Sesshoumaru, geht es dir gut?", fragte Inuyasha, unsicher, ob das auch wirklich sein Bruder war, denn er hielt Tenshi sanft und vorsichtig.

Sesshoumaru sah ihn kalt an.

"Sie ist meine Schwester, Inuyasha.", erklärte er schließlich leicht vorwurfsvoll.

"Das muss doch nichts heißen!! Ich bin dein Bruder und du hast mehrmals versucht mich umzubringen!!!"

"Weil du Schuld an Vaters Tod warst und eine Schande für unsere Familie bist!"
 

Taro beobachtete das Gezanke der beiden. Man könnte glatt meinen, dass man zwei Kleinkinder vor sich hatte. Er entschloss sich, einzugreifen.

"Sesshoumaru, Inuyasha war nicht Schuld an meinem Tod und wer eine Schande für die Familie ist, entscheide ich. Nun gibt es ja keinen Grund, dass ihr euch hasst. Wieso vertragt ihr dann euch nicht?" Die beiden Sturköpfe sahen sich an, ehe sie kurz schnaubten und sich voneinander abwandten. Sesshoumaru beschäftigte sich wieder damit, seine kleine Schwester zu mustern, während auch Inuyasha immer wieder verstohlene Blicke zu seiner Schwester warf, so gut es von seinem Standpunkt aus ging, verstand sich. Taro grinste. Schweigen bedeutete Zustimmung. Das hieß, dass die beiden es offenbar versuchen wollten und Tenshi würde dabei wohl noch eine wichtige Rolle spielen, wie es schien.
 

Die Abenddämmerung brach an und alle machten sich wieder auf den Weg. Sesshoumaru war irgendwann so gnädig gewesen und hatte seine Schwester an seinen Bruder weitergegeben, der erst nicht fassen konnte, dass er jetzt auch ein großer Bruder war und dass der Beweis dafür in seinen Armen lag. Tenshi war die ganze Zeit über still und schlief. Auch Kagome schlief die ganze Zeit über. Die Geburt hatte sie doch sehr mitgenommen. Taro und Kikenna blieben wach, um über Tenshi, Kagome und Shippou zu wachen.
 

Am nächsten Morgen wachte Kagome recht spät auf. Tenshi hatte sie überraschenderweise durchschlafen lassen. Als Kagome die Augen öffnete, sah sie ihren Gefährten neben sich sitzen. In seinen Armen lag die kleine Tenshi. Kikenna saß neben ihm. Shippou war nirgends zu sehen. Sie richtete sich auf und versuchte aufzustehen, doch ihre Knie knickten ein. Hätte Kikenna nicht schnell genug gehandelt, wäre Kagome auf den Boden gestürzt. Doch stattdessen fiel sie auf Kikennas großen Kopf und diese schob sie wieder auf den Futon, sodass sie schlussendlich mit ausgestreckten Beinen zum sitzen kam.
 

"Was sollte das denn?", fragte Kikenna. Sie legte den Kopf schief. Taro sah sie nur schief an.

"Ich will ein Bad nehmen! Ist das so schwer zu verstehen?!" Nun schnaubte Taro leise.

"Warum hast du das nicht gleich gesagt?" Ehe Kagome fragen konnte, was er damit meinte, hatte er ihr auch schon Tenshi in die Arme gelegt, einen Arm unter ihre Kniekehlen geschoben, den anderen um ihren Rücken gelegt und sie hochgehoben. Er stand auf und ging zusammen mit Kikenna aus der Hütte.

"Was soll das werden?", fragte Kagome verwirrt.

"Ich bringe dich zu einer Quelle, da du ja offenbar noch nicht wieder auf den Beinen bist. Du wolltest doch unbedingt baden, oder irre ich mich da?" Sie grummelte etwas unverständliches, was wohl 'ja' heißen sollte.
 

Nach einer Weile fragte sich Kagome, warum Tenshi immernoch schlief und nicht schon längst geschrien hatte. Als sie Taro darauf ansprach, antwortete er nur: "Youkais brauchen nicht so viel Nahrung, schon vergessen? Das heißt, selbst die Welpen brauchen nicht viel. Zumal gibt es nicht gerade wenige Youkaikinder, die früh allein zurecht kommen müssen." Kagome nickte verstehend und sah zu der kleinen Tenshi runter.

//Ich frage mich, wann sie sich das erste Mal bemerkbar macht.// Und wenn man vom Teufel spricht. Wie auf Stichwort fing Tenshi an zu schreien.

"Ich glaube, da hat jemand Hunger!", lachte Taro und setzte seine Gefährtin auf einen Felsen, den er fand. Danach sprang er auf einen Ast und hielt Wache, um seine Gefährtin und seinen Welpen beschützen zu können, während Kagome Tenshi stillte.
 

So verging die Zeit und keiner konnte sich beschweren. Shippou ging wieder zu seinen Fuchsexamen, Kikenna blieb und Taro, Kagome und Tenshi waren glücklich zusammen. Ab und zu kamen Sesshoumaru, Inuyasha und die anderen zu Besuch und sie verbrachten eine lustige Zeit. Sie waren glücklich.

8 Jahre später

"Tenshi, komm vom Baum runter!!", schrie Kagome zu ihrer 8-jährigen Tochter hoch, die sich dort versteckt hatte. Warum? Tja...

"Ich möchte aber nicht baden gehen!", kam die Antwort aus den Bäumen.

"Wenn du nicht augenblicklich runterkommst, hole ich deinen Vater!" Als keine Antwort kam, schrie sie in Richtung Hütte: "TARO!!" Gerufener kam auch sogleich heraus, denn er wusste, dass mit ihr jetzt nicht zu spaßen war.

Als er schließlich vor ihr stand, fragte er: "Was ist los?"

"Deine Tochter ist los! Sie ist schon wieder getürmt! Da den Baum hoch!!" Taro sah nach oben und konnte sie nur dank ihrer langen, schwarz-weißen Haare erkennen, denn sie trug mal wieder ihren Lieblings-Kimono.

Der Kimono war mit orangenen Ahornblättern bestickt als Grundfarbe diente ein dunkelgelber Stoff und wurde mit einem grünem Obi zusammengebunden. Es war ein Kimono, der deutlich nach Herbst aussah und zurzeit war auch Herbst, weshalb sich der Kimono zwischen dem goldgelben Laubwerk sehr gut anpassen konnte. Das war vermutlich auch einer der Hauptgründe, warum sie diesen Kimono am liebsten hatte.

"Tenshi, wenn du nicht freiwillig runterkommst, hole ich dich runter!", mahnte der Daiyoukai seiner Tochter. Leider war sie ein ebensolcher Sturrkopf wie ihre Brüder. Soll heißen, dass sie nicht runterkam. Er seufzte und schüttelte den Kopf. Was hatte er bei seinen Kindern nur falsch gemacht? Mit einem Satz saß er oben auf ihrem Ast. Ehe sie Reißaus nehmen konnte, klemmte er sie sich unter den Arm und sprang mit der zappelnden Tenshi wieder nach unten.

"Aaahhh!!! Lass mich runter!! Ich will nicht baden!!"

"Aber du musst, junges Fräulein!", erwiderte ihr Vater ungerührt, der sich auf den Weg zu einer heißen Quelle machte. Seine Gefährtin und die Wölfin waren dicht hinter ihm. Kagome kicherte leise.

"Tja, das kommt davon, wenn man nicht auf seine Eltern hört, Tenshi." Tenshi verschränkte trotzig die Arme und schmollte.
 

An der Quelle angekommen, gab Taro seine Tochter an die Wölfin weiter, damit die dann auf den kleinen Wildfang aufpassen kann, während Taro und Kagome sich auszogen. Die 8-jährige wollte natürlich wieder abhauen, doch da war ihr ihre Mutter einen Schritt voraus. Sie hatte nämlich schon geahnt, dass ihre Tochter mal wieder nichts unversucht lassen würde, um zu fliehen. Kagome hielt sie fest, zog ihr den Kimono aus, nahm sie einfach auf den Arm und trug sie zur Quelle, wo Taeo es sich schon bequem gemacht hatte. Tenshi wehrte sich mit aller Kraft, doch sie musste mal wieder feststellen, dass ihre Mutter ihr weit überlegen war, trotz der Tatsache, dass sie ein einfacher Mensch war. Schon saß sie zwischen ihrem Vater und ihrer Mutter. Sie wehrte sich nicht mehr, wozu auch, sie hatte ja doch verloren.

Stattdessen saß sie mürrisch da, den Kopf halb unter Wasser und ließ aus ihrem Mund Wasserbläschen an die Oberfläche blubbern.

//Das ist unfair! Wieso muss ich baden, aber Kikenna nicht? Ich habe Kikenna noch nie in einer Quelle oder irgendeinem See gesehen. Wieso darf sie das und ich nicht?! Das ist doch...// Ihre Gedanken wurden jäh unterbrochen, als ihr Vater sich einen kleinen Spaß erlaubte und sie, um sie in das Hier und Jetzt zurückzuholen, mit einer Hand kurz untertauchen ließ. Prustend kam sie wieder an die Wasseroberfläche und schnappte erschrocken nach Luft.

"Taro, du kannst sie doch nicht einfach untertauchen! Siehst du nicht, wie sehr sie sich erschrocken hat?" Taro sah seine Gefährtin an. Kafome konnte in seinen Augen lesen, dass er mal wieder eine verspielte Phase hatte.

"Wie du sehen konntest, kann ich sie sehr wohl untertauchen."

"Du weißt genau, was ich meine!"
 

Nach einer Weile des herumalberns gingen sie wieder raus, zogen sich an und gingen wieder zur Hütte. Dort erwarteten sie später Inuyasha, Sesshoumaru und all die anderen. Nur Kaede, Miroku und Kohaku fehlten. Kaede war letztendlich gestorben, Miroku musste sich mit seinen Kindern herumschlagen und Kohaku war wieder auf der Jagd nach Youkai.

Sesshoumaru und Inuyasha vertrugen sich viel besser und spielten ihrer kleinen Schwester gerne Streiche, nur um dann zuzusehen, wie sie sich darüber aufregte. Besonders Sesshoumaru hatte dabei seinen Spaß, da Tenshi dann immer, um ihren Frust abzulassen, auf Inuyasha losging. Zur Verteidigung sagte Sesshoumaru immer, dass Tenshi lernen müsste, mit ihren Klauen umzugehen und wozu ein paar Bäume quälen, wenn man auch an einem lebenden Wesen üben konnte, bei dem die Wunden dann auch wieder verheilten?

Aber allgemein lief auch dieser Besuch sehr lustig vonstatten.

Während die Männer, sprich, Taro, Sesshoumaru und Inuyasha trainierten, quatschten die Frauen miteinander. Tenshi war bei den Jungs und sah ihnen zu.

Das erste was die Ankunft der Jungs ankündigte, war ein "Oi, Kagome! Wie bist du auf die Idee gekommen, dieses kleine Gör Tenshi zu nennen?! Der Name passt überhaupt nicht zu ihr!". Die Frauen, also Kagome, Sango, Kikyou und Rin drehten sich um und sahen Inuyasha, der aus dem Wald kam. Hinter ihm gingen Sesshoumaru und Taro. Letzterer trug das kleine Mädchen auf dem Arm.

Kagome seufzte.

"Was hat sie diesmal angestellt?"

"Sie hat mich rotzfrech gebissen! Und ihre Zähne sind bedauerlicherweise sehr scharf!", meckerte Inuyasha los und hielt seinen Handrücken hoch, sodass alle die blutenden Bissspuren sehen konnten. Kagome wandte sich ihrer Tochter zu, die stur in eine andere Richtung sah.

"Tenshi, warum hast du deinen großen Bruder gebissen?"

"Weil er gesagt hat, dass aus mir doch eh nie eine gute Kämpferin wird, da ich ja auch noch ein Mädchen bin!", antwortete die Kleine.
 

Nun machte Inuyasha sich ganz klein, denn nun war er dem Zorn dreier Frauen ausgesetzt. Kagome, Kikyou und Sango sahen ihn allesamt mörderisch grinsend an. Sesshoumaru und Taro seufzten. Sie würden jetzt nicht gerne mit Inuyasha tauschen wollen. Von Kagome hörte er mehrmals "Mach Platz!", von Sango bekam er eins mit dem Hiraikotsu übergebraten und Kikyou zeigte ihm die kalte Schulter.
 

Nach einigen Stunden gingen sie wieder. Inuyasha musste von Kirara getragen werden, so übel hatten die Mädchen ihn zugerichtet. Kagome und Taro winkten ihnen noch ehe sie wieder in die Hütte gingen.
 

Auch wenn Tenshi recht wild war, so war das doch ihre Natur und niemand wollte diese missen. Ohne sie würde immer etwas fehlen. Sie waren glücklich. Alle waren glücklich und zufrieden mit der Welt.
 


 

ENDE.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sagt mir:
Zu lang, zu kurz?
Rechtschreib-, Grammatikfehler?
Gut geschrieben, schlecht geschrieben?

Na, habt ihr eine Idee, wer die Beiden, bis jetzt, Anonymen sind? Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na, wer war das wohl? Was meint ihr?
Dann noch eine Frage: Wie fandet ihr es? Wenn euch etwas nicht gefällt, sagt mir bitte, was genau.
Arigatou gozaimazu, für euer Leseinteresse! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na? Wer hat es jetzt erraten, wer da gejault hat? Wer es immer noch nicht weiß, so werdet ihr es im nächsten Kapi 100%-ig erfahren! ;)

Sonst wie immer:
Gut oder schlecht?

Hab mir Mühe bei der Logik und dem Schluss gegeben! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gut? Schlecht?

Ich weiß, Konversationen sind nicht so meins...
Dann noch etwas. Ich weiß nicht wirklich, wie ich weitermachen soll, weshalb ich euch frage:

Hab alle meine Leser und Kommi Schreiber lieb! *Kekse und Kuchen verteilt*

Liebe Grüße,
eure Milena alias Quercy! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gut? Schlecht?

Also, ich habe mir was überlegt. Wer wissen will was, der sollte jetzt aufmerksam lesen!
Ich habe mir überlegt, eine 2. KagoxTaishou FF zu schreiben, WENN...
1. 100 Kommis geschrieben wurden
2. Wenn die FF hier die 50 Favos geknackt hat

Glaubt mir das ist zu schaffen!
Im Moment sind es 32 Favos, also über die Hälfte haben wir schon, also was haltet ihr von der Idee?

Ich erwarte eure Antworten,
LG Milena alias Quercy.
*'aus versehen' Schüssel mit Kekse vergessen* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gut? Schlecht?

Hoffe, es hat euch gefallen!!;)
FROHE WEIHNACHTEN AN ALLE!!!!!!! XD

Und an alle fleißigen Kommi Schreiber KEKSE!!!! (Nur, wer will, ich zwinge keinen, hab ausserdem noch anderes im Angebot ;)) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
http://youtu.be/2wDF8gzwCNQ
Wer wissen will, wie es in jener Nacht genau war und gerne vergleichen möchte.;)

Gut? Schlecht?

Kommis immer gerne!;) Hoffe, es hat euch gefallen! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na, wie fandet ihr es? So langsam muss sich ja was anbahnen, oder nicht? Im Groben weiß ich auch schon, was in den nächsten beiden Kapiteln passieren wird, es wird also schnell weitergehen. ;)
Sorry, für die Komplikationen! Ich hoffe, ihr verzeiht mir. Dann noch ein frohes, neues Jahr!!

LG Milena alias Quercy Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na, wie fandet ihr es? So langsam muss sich ja was anbahnen, oder nicht? Im Groben weiß ich auch schon, was in den nächsten beiden Kapiteln passieren wird, es wird also schnell weitergehen. ;)

LG Milena alias Quercy Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na, wie war's??!!
Wie fandet ihr es?
Ich hoffe, es ist nicht wieder so kurz geraten wie die anderen davor.
Hoffe, es hat euch gefallen!!
Kommentare, immer her damit!!^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na? Na? Na?

Wie fandet ihr es? Sorry, wenn ich das Treffen mit Sesshoumaru und dann mit Rin nicht besser beschreiben konnte.^^'
Ich hoffe, ich habe die Charaktere gut getroffen. ^^

Noch was (das gilt auch für die vorherigen Kapitel):
Ich hoffe, ich habe dem Ganzen bis jetzt ein wenig Humor einflößen können. ;)

Aber Wahnsinn! Fast schon 100 Kommis und insgesamt 41 Favos! Nicht nehmen viel bei beiden und ich kann eine 2. Story schreiben, wie schon erwähnt. O.O

Ein ganz großes Arigatou!!
HEAGDL, eure Quercy Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Auf Rechtschreibfehler bitte aufmerksam machen!

Also, wie hat es euch gefallen? Ich hoffe, ich habe eure Erwartungen einigermaßen erfüllt.

Würde mich freuen, wenn ihr auch weiterhin dran bleibt!

HEAGDL
gez. Quercy Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gut? Schlecht?
Rechtschreibfehler?

Ich hoffe doch sehr, dass es euch gefallen hat!^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo...
Ich hoffe doch schwer, dass es euch gefallen hat. ^^
Über Kommis würde ich mich natürlich sehr freuen. ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Fies von mir jetzt aufzuhören, oder? ;)

Aber ihr werdet ja sehen, wie es weitergeht. ^^
Kleine Vorwarnung: Am Donnerstag werde ich kaum Zeit haben weiterzuschreiben. Wenn ihr Glück habt bin ich Freitag oder Samstag fertig. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na, hat's euch gefallen? Ziemlich dramatisch, oder? Das beste, es ist noch laaaaaaange nicht zu Ende! ^^
Freu mich auf eure Kommis!

PS: Sorry, wenn die Action-Szene nicht so gelungen ist.^^' Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na, lebt ihr noch? ;)
Wenn ja, Kommis bitte!^^

PS: Am Donnerstag habe ich schon nach der 4. Stunde (um 11:20 Uhr) Schulschluss. Soll heißen, ich werde jede Menge Zeit zum Weiterschreiben haben! ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na, habe ich zuviel versprochen?^^

Bin noch am Überlegen, ob ich ein adult mache oder nicht und wenn ja, ob ich es dann als adult markieren sollte. Da ist eure Meinung gefragt, ihr müsst es ja lesen, ich schreibe nur. ^^'

Ach ja, was eine neue FF angeht, so sind die Bedingungen fast erfüllt! 49 Favos!! (bis das neue Kapi hier freigeschaltet ist, kann sich das natürlich geändert haben)
UND ich habe vor mindestens 2 KagoxTaishou FFs zu schreiben. ;) Die Grundideen für beide habe ich auch schon.^^

Ich hoffe, ihr hinterlasst mir reichlich Kommis! ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, euch hat's gefallen!;)
Sorry, wegen der Komplikationen. (Die 7 hatte da gar nicht zu suchen!) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hoffe, es hat euch gefallen.^^
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass noch zwei weitere Kapitel folgen werden, ehe diese FF beendet ust und ich mit der neuen anfange.

Hinterlasst mir Kommis, wie ihr die Reaktion der Inu Brüder fandet und ob sie angemessen reagiert haben, ich bin mir nämlich nicht ganz sicher, ob ich es passend beschrieben habe. ^^' Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja, jetzt kommt nur noch der Epilog und dann heißt es Ende im Gelände! Der Epilog wird aber noch kürzer, vielleicht ein bisschen länger als der Prolog, aber nicht sehr viel. Und der Epilog könnte auch ein bisschen auf sich warten lassen. ^^'

Hinterlasst mir fleißig Kommis! ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, das Ende... War aber eine ziemlich lange FF, oder? :/
Hätte nicht gedacht, dass es so lang wird...

Ein großes Danke an alle treuen Kommi Schreiber da draußen und auch an alle, die die FF favorisiert haben! Ich hoffe, wir sehen uns bei meiner nächsten FF wieder! ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (219)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-12-20T08:17:22+00:00 20.12.2019 09:17
Ein wirklich schönes gutes, lustiges, spannendes, romantisches, aufregendes, FF einfach klasse.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-12-20T08:06:28+00:00 20.12.2019 09:06
Cooooooll vor allem die großen Brüder hihihihi. Echt schönes Kapitel
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-12-20T07:43:32+00:00 20.12.2019 08:43
Nicht schon wieder. Warum darf der Vater nicht bei der Geburt dabei sein???? Egal was es in dieser Zeit brauch war oder nicht.

Die Reaktion der Brüder naja würde sagen sie hat gepasst.

Ps. Zwillinge wären schön.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-12-20T07:10:02+00:00 20.12.2019 08:10
Ding Dong Treffer und versenkt. Und das gleich beim ersten Mal.

Sehr gute Arbeit Tora 👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻🤣🤣🤣🤣

Vollwertiger Jokay wau jetzt bekommen Sesshomaru und InuYasha noch ein Geschwisterchen hihihi was die woll sagen werden,????
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-12-20T04:47:27+00:00 20.12.2019 05:47
🤔🤔🤔🤔 hihihihi was die zwei jetzt dann in der Quelle noch so alles machen????

Ein klasse Kapitel.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-12-20T04:22:13+00:00 20.12.2019 05:22
Na endlich wurde auch mal Zeit das die beiden sich näher kommen.

Was werden Sesshomaru und InuYasha zu Ihrer neuen Stiefmutter sagen 🤣🤣🤣🤣🤣🤣 das wird eine Bomben Überraschung.

Echt super Kapitel.

Ps. Was hat der eine oni gesagt.
Jungfräuliche Miko!!!!!!!!!

Ooooooooooo 🙄🙄🙄🙄🙄🙄

Wie lange noch ?????🙄🙄🙄🙄🙄🙄
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-12-20T03:14:00+00:00 20.12.2019 04:14
War ein schönes ruhiges Kapitel. Freu mich auf das nächste Kapitel.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-12-20T02:57:42+00:00 20.12.2019 03:57
Das mit Sesshomaru hast du super gelöst das er Fürst/ Lord bleibt. So hat Tora mehr Zeit für Kagome.

Schade InuYasha hätte zumindest ein paar hinter die Ohren verdient oder einmal übers Knie gelegt und denn hinter versollen.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-12-20T02:30:48+00:00 20.12.2019 03:30
Bin mal gespannt wann !!! Wo!!! Und wie Tora die Bombe plazen. Läst hihi . Aber erst mal mus Kagome wieder gesund werden. Sesshomaru das gieb noch Ärger mit Papa. InuYasha hoffentlich bekommen er auch noch sein Fett wenn eine gehörige Tracht brügel hat er verdient.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-12-19T20:06:22+00:00 19.12.2019 21:06
Oke der Typ ist tot.

Tora richt
,Kagome, Blut, autsch .

Tora rastet aus.




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