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Liar Liar

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey,

das basiert auf einem Traum, den ich hatte.
Ich mag Nitori echt gerne und ich möchte ihm mehr Tiefe geben.
Könnte Ähnlichkeiten zu Junjo Egoist aufweisen- ab einem bestimmten Punkt.
Wenn wer Fehler findet- schickt mir doch bitte ne PN. Es ist 03:00 Uhr und ich hab jetzt keinen Beta-Leser.

LG ValSEEMSlikeFiree
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Prolog

Seit Tagen benahm Rin sich schon so. Gereizt, launisch und von allem und jedem genervt. Es schien so, als wäre er zurück versetzt worden, in die Zeit vor der Aussprache mit seinen alten Freunden. Ich seufzte. Der Grund dafür war leicht zu finden:

Haruka Nanase. Rin's (für alle anderen außer ihm selbst offensichtliche) „große erste Liebe“.

Wieder ein Seufzen meinerseits.

Es war einfach zum Heulen. Denn ausgerechnet ich hatte das Glück mich in diesen Idioten zu verlieben. In meinen Mitbewohner, meinen Senpai, mein Vorbild- Rin Matsuoka. Ich verliebte mich in den Menschen, für den ich immer unsichtbar bleiben würde.
 

Am Anfang tat es noch nicht weh. Mir war es klar, als ich ihm zum ersten mal begegnete. Ich konnte nicht genau sagen, was es war, dass mich sofort an ihm fesselte. Doch mit jedem Tag wurde es mehr. Zuerst kam seine Coolness, sein Talent, sein Aussehen, seine Art, seine Augen, seine Ausstrahlung. Und dann passierte es, er öffnete sich. Musste er, wir lebten schließlich in einem Zimmer. Er versuchte zwar so gut wie möglich seine Gefühle zu verstecken, doch gelingen wollte ihm das nicht wirklich.

Es schien Rin nicht bewusst zu sein, wie offensichtlich alles, was in ihm vorging, war. Für mich. Ich sah es.

Sah seinen Schmerz, seine Sehnsucht, seine Hoffnung, seine Freude, seine Trauer, seine Tränen... sein Lachen. Besonders wenn es um seine alten Freunde ging- je länger ich Zeit mit ihm verbrachte, desto klarer wurde, wie sehr er sie eigentlich vermisste. Wie sehr er Haruka vermisste.

Ich saß am Fenster und sah aus diesem. Der Himmel war grau, wolkenverhangen. Kein Wetter, bei dem man gerne draußen war, doch Rin war nicht hier. Vermutlich war er bei ihnen. Und saß dort, nicht ahnend, dass sich ich hier auf ihn wartete. Ich brauchte ihn und sobald ich verstand, dass er das nicht erkannte, nicht ebenfalls empfand, tat es weh. Und dennoch blieb mein Lächeln, dennoch nahm ich seine Zeit und brachte ihm sein Handtuch. Dumm und naiv. So handelte ich, erschien ich, war ich.

Meine Gefühle brachten mich dazu, so zu wirken. Und mein Wunsch, ihm nicht noch mehr Ärger zu bereiten.
 

Es begann zu regnen.
 

Ich musste eingeschlafen sein, doch das Knallen der Tür ließ mich erschrocken die Augen öffnen. Im Zimmer war es dunkel, doch ich erkannte eine Gestalt, welche vor der so heftig geschlossenen Tür stand. Rin. Der schmale Lichtstrahl, der aufgrund der Laterne vor unserem Fenster, in unser Zimmer fiel, streifte ihn. Er tropfte. Musste in den Regen geraten sein. Rin keuchte- war er gerannt? Was war denn passiert? Sofort stand ich auf und machte ein paar Schritte auf ihn zu.

„Matsuoka-senpai?“, ich streckte eine Hand nach ihm aus. Er zuckte zusammen und sah mich erschrocken an. Als hätte er hier niemanden erwartet, als dachte er, er wäre allein. Schnell versuchte ich das Gefühl hinunterzuwürgen, dass in mir hochkam. Es verletze mich. Doch das war jetzt nicht wichtig. Hastig strich sich Rin mit der Hand über die Augen. Meine weiteten sich. Hatte er geweint?

„Was? Was schläfst du denn noch nicht? Lunger doch hier nicht so im Dunkeln rum!“

Ich wusste er versuchte wütend zu klingen, doch seine Stimme war einfach nur rau und kratzig.

Was zur Hölle war vorgefallen? Sprachlos starrte ich ihn an. Ließ meine Hand sinken.

Dann befeuchtete ich meine Lippen kurz mit meiner Zunge, trat wieder näher an ihn heran, auch wenn er so aussah, als sollte man sich ihm jetzt besser nicht nähern.

„Was- wo warst du? Ist etwas geschehen?“, fragte ich sanft.

„Wo soll ich schon gewesen sein?! Und was geht dich das dann, mach dass du ins Bett kommst!“ Seine Augen funkelten jetzt bestimmt. Doch nicht vor Wut. Sondern vor Schmerz.

Haruka, es hatte bestimmt etwas mit dem dunkelhaarigen Schwimmer zu tun.

„Ist etwas mit Nanase-san?“, hakte ich nach.

„Mit Haru...?“, seine Stimme versagte. Ich vernahm ein erneutes Zucken, dass durch seinen Körper schoss, leicht drehte er sich, als würde er abhauen wollen. Doch bewegen konnte er sich nicht.

Starr und steif stand er da. Den Kopf gesenkt. Die langen Haare fielen ihm in die Stirn.

Plötzlich setzte er sich in Bewegung, ging zu seinem Bett und ließ sich darauf fallen.

Stille. Ich traute mich kaum zu atmen. Irgendwas lief hier schief- irgendwas stimmte nicht.

Vorsichtig stellte ich mich neben das Bett, tastete nach der Leiter. Wenn er nicht reden wollte.. wenn irgendwas passiert war.. so war Rin. Man musste warten. Ich stieg in mein Bett hoch, legte mich mit meinem Rücken auf die Decke und schloss die Augen.
 

„Er...“

Ein Flüstern.

Rin sprach von Haruka. Das erkannte ich sofort an seinem Tonfall.

„Er... ist mit Makoto zusammen.“

Can't See You Anymore


 

Kapitel Eins: Can't see you anymore


 

"A child with a mole in the path of their tears is destined to have a sorrowful life full of them.”- Japanese proverb


 

Das Klingeln meines Weckers riss mich aus meinem Schlaf. Besonders viel davon hatte ich ja nicht gehabt. Müde rieb ich mir die Augen und stand auf; sprich kletterte die Leiter des Hochbettes herunter.

Ein kurzer Seitenblick verriet mir, dass mein Mitbewohner noch schlief.

Ich könnte wetten, dass auch er kaum ein Auge zu bekommen hatte, heute Nacht.

Deswegen weckte ich ihn nicht sofort, sondern tapste ins Bad. Das kalte Licht flackerte, ehe es mein Gesicht beleuchtete und ich dem Bild im Spiegel nicht länger ausweichen konnte.

Blasse Haut, klare, müde wirkende Augen, ein Merkmal unter dem Rechten, meine silbergrauen Haare waren länger geworden, mein Pony reichte nun so weit, dass es meine Augenbrauen verdeckte.

Ich war der Überzeugung ich sähe etwas älter aus, seit meinem Schulstart an der Samezuka, doch immer noch jünger als ich tatsächlich war. Zum Glück hatte der Schlafmangel noch kaum Spuren hinterlassen.

Seufzend klatschte ich mir Wasser ins Gesicht und richtete mich für den Tag.
 

Wie immer war es schwer Rin zu aufzuwecken. Doch heute war es besonders schwer. Vor allem hatte ich Mitleid. Ich konnte mir genau vorstellen, wie es ihm gehen musste, erging es mir nicht anders.

Schnell schluckte ich alle bitteren Gedanken herunter und rüttelte an der Schulter des Schlafenden.

„Matsuoka-senpai! Aufwachen! Du kommst sonst zu spät!“

Murrend bewegte er sich endlich. Dann schüttelte er mich ab und setze sich auf.

„Jaja, nerv nicht 'rum!“

Um mich vor einer weiteren verletzenden Aussage zu schützen, trat ich von ihm zurück und kümmerte mich um meine Schultasche. Seine Sachen hatte ich ebenfalls zusammengeräumt.

Ich zwang mich zu einem Lächeln, als er aus dem Bad kam und hielt ihm seine Tasche hin.

„Bitte, wir müssen uns beeilen.“

Schnaubend griff er sie, öffnete die Tür und schritt hinaus.

Er grummelte noch ein „Danke“ ehe er davonstürmte. Etwas langsamer begab auch ich mich zu meinem Klassenraum, setze mich auf meinen Platz und holte Block und Stift hervor. Meine Gedanken waren aber überhaupt nicht beim Unterricht.

Er hatte so fertig ausgesehen.

Rin hatte so schrecklich fertig ausgesehen.
 

Nachmittags beim Schwimmtraining wirkte er nicht besser. Ich muss mich davon abhalten ihm nicht ständig besorgte Blicke zuzuwerfen. Ich wollte nicht, dass er litt.

Und gerade Rin, der noch nicht mal seine eigenen Gefühle verstand, geschweige den akzeptiert hatte, wurde ins kalte Wasser geschmissen. Nicht mal an das Verliebtsein gewöhnt -zack- ein gebrochenes Herz.

Ich dachte, dass er nun zwar seine eigenen Gefühle nicht mehr vor sich selbst verleugnen konnte, aber dann eine solche Zurückweisung miterleben zu müssen...

Seine sportlichen Leistungen waren heute auch weniger bemerkens- als bemitleidenswert. Sein Gesicht, als ich ihm das Handtuch reichte, sprach Bände.

Er war wütend.

Wütend auf die Welt. Diese unfaire Welt. Auf Makoto. Auf Haruka.

Aber vor allem wütend auf sich selbst.

Am liebsten würde ich ihn nur in den Arm nehmen und ihm sagen, dass es aufhören würde sich so anzufühlen. Dass mit der Zeit dieser Schmerz nachlassen würde.

Doch von mir, in dieser Situation, wäre das nichts als eine Lüge gewesen.
 

Später im Zimmer zeichnete sich sein Verhalten dadurch aus, dass er schwieg. Er ignorierte mich. Nach einer Weile schnappte er sich seine Jacke und ging.

Derweil machte ich mich an die Schulaufgaben. Einerseits um mich abzulenken und andererseits um Zeit zu schinden. Mich vor den Fragen zu drücken, die mich beschäftigten. Ich hatte auf diese nämlich keine Antwort.

Wie würde das mit Rin weitergehen? Wann würde er wieder normal werden? Wäre das überhaupt möglich? Könnte ich dafür etwas tun? Könnte ich etwas für Rin tun?

Und noch mehr. Schließlich gab ich es auf und ließ meinen Stift auf den Tisch fallen.

Es müsste doch etwas geben... ich konnte doch nicht tatenlos daneben stehen. Auch wenn ich jünger war, wollte ich ihm helfen. Es war das, was ich immer tat. Es wäre das, was ich von mir erwartete.

Ich wägte einige Ideen ab, haderte mit mir selbst, verwarf einige Gedanken sofort... und dann kam mir eine Sache in den Sinn... ich hatte davon mal gelesen. Wie es ausgegangen war, wusste ich nicht mehr.

Und ich war mir mehr als unsicher, ob ich das tun könnte.

Ob er das tun würde. Hastig schüttelte ich den Kopf und beschloss schlafen zu gehen.

Schlimmer wollte ich den Tag nicht werden lassen.


 


 



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Cuddlecat
2014-06-29T07:10:44+00:00 29.06.2014 09:10
Es ist echt toll geschrieben. Schreib ja weiter. Es ist sehr interessant mal was aus Nitori's sicht zu sehen. Ich mag Nitori nämlich auch.


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