Zum Inhalt der Seite

Welt am Abgrund

Geschichte aus einem toten Forum
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog - Aus den Geschichtsbüchern der Bunkerbewohner.

Im Schatten waren Sana, Bester und der schwarze Engel Reika und im Lichte standen Kim, AngelJibrill und der weiße Engel Sheila. Und im ewigen Krieg der Guten gegen die Bösen, des Lichts gegen die Dunkelheit, befanden sich diese beiden Gruppen im Mittelpunkt. Sie sollten die Götter Gallagan, den Herr des Spams, und 4u, den Ordentlichen, aus ihrer Verbannung zurück in die Welt von GAMC hohlen.

Auf der Chatinsel, in einem verborgenen Tempel, sollte entschieden werden. Während auf dem Festland die Heere der Dämonen unter den Menschen, Zwergen und Elben wüteten, passierte was nie hätte passieren gedurft. Alle Reliquien des James wurden eingesetzt. So erhob sich Gallagan in seiner gesamten Boshaftigkeit aus der Unterwelt und bereitete sich als schwarzer Schatten über die gesamte bekannte Welt aus.

Doch niemals kann Gut ohne Böse, oder Böse ohne Gut existieren und so wurde auch 4u in seiner Herrlichkeit wiedergeboren. Sieben Tage und sieben Nächte sollen der Kampf zwischen den beiden Göttern gedauert haben.

Als Gallagan starb, sah auch 4u sein Ende kommen und er weinte über die Grausamkeiten die er gesehen hatte. Niemals wieder dürfte dergleichen wieder passieren, so schwor er bevor er die Welt wieder verließ.

Mit den Göttern verschwand auch die Kunst der Magie, die Kraft des Gebetes und die Schönheit vom Antlitz der Welt.
 

Erschüttert von den Geschehnissen schlossen die wenigen Überlebenden Friedensverträge und schworen ewigwährende Freiheit. Gemeinsam begannen sie eine neue Welt auf zu bauen, eine Welt der Technik, des Fortschritts und des Konsums.

Schön war diese Welt anzusehen, und doch war sie in ihrem Inneren morsch und verkommen. Denn Ork und Elb, Mensch und Troll, waren nicht dafür geschaffen worden zusammen zu leben. Und schon bald waren die Vorsätze dieser Welt vergessen. Es entstanden zwei sich rivalisierende Gesellschaften, wobei sich die ehemaligen Diener Gallagans in den Osten zurückzogen. Sie nannten sich fortan die Ostlinge und ihre Städte waren groß und ihr Hass tief. Im ewigen Existenzkampf brach nun ein Krieg aus, der nichts glich was jemals zuvor die Grundfeste des Planeten erschüttert hatte.

Dies war wieder die Trennung in Hell und Dunkel, in Gut und Böse. Denn als Gallagan und 4u vernichtet waren, gab es kein Licht und Schatten mehr, alles war gleich. Doch war nun wieder der ewige Krieg ausgebrochen und Licht und Schatten befanden sich im unendlichem Kampf gegeneinander, den niemals einer alleine gewinnen könnte. Wut, Hass und Verwüstung auf der einen Seite und Ordnung, Liebe und Schönheit auf der anderen gebaren jeweils einen Gott. Ihre Körper waren jung, doch ihre Namen ewig alt.

Als die Welt in gleißendes, tödliches Licht der Explosionen neuer Waffen getaucht wurden, standen sich Gallagan und 4u wieder gegenüber. Sie waren machtlos, doch waren sie nicht ohne Einfluss. Das verlorengegangene kehrte mit ihnen wieder. Menschen wurden geboren, mit der Gabe der Magie, Elben fanden ihren Weg zurück zur Natur und Zwerge begannen wieder die Schätze der Erde zu suchen und zu formen.

Aber auch Propheten wurden geboren und sie sahen den Untergang der Welt voraus. Wenige hörten auf sie und flohen um unterirdische Bunker zu bauen und sich darin zu verkriechen, geschützt durch meterdicke Wände. Doch dies rettete diesen wenigen das Leben, denn die gefährlichste aller Waffen wurde eingesetzt und eine atomare Wolke verdunkelte den Himmel.

Fast fünfzehntausend Jahre lang waren die Bunker versiegelt, als man ihre Tore wieder öffnete und an die Oberfläche zurückkehrte. Wenige Hundert der einstmaligen Bevölkerung standen nun am Anfang einer neuen Welt.

Einer Welt mit neuer Flora und Fauna, eine Welt mit neuem Gesicht und doch alten Wunden. Zwei große Kriege hatten auf diesem Boden schon gewütet und der Dritte stand bevor. Denn die Menschenreiche, mit ihren Verbündeten den Zwergen und Elben trafen wieder auf die Ostlinge. Doch diesmal war man nicht alleine, es gab eine neue Spezies, die Mutanten.

Clanrat

Die Teribi, der größte und somit mächtigste Clan der Mutanten, hatte um einen Clanrat gebeten, welcher gerade in ihrem Dorf stattfand. Es war ein sonderliches Schauspiel wie diese großen, fremdartigen Kreaturen friedlich im Kreis standen und diskutierten. Sie waren zu meist zwischen zwei und drei Meter groß, breitschultrig und aufrechter Statur. Ihre meist grüne, leicht ins braungehende, Haut wurde von schlichten Kleidern bedeckt. Ihre Gesichter waren ungewöhnlich weich und ihre Hände sehr feingliedrig.

In der Mitte des Kreises stand ein sehr großer Mutant. Er trug die weiße Robe der Wissensgilde und hatte sehr flinke, schlaue Augen.

Welch stolzes Volk, stark und edel. Hamanime schüttelte betrübt den Kopf. Er liebt sein Volk, aber die derzeitige Entwicklung gefiel in überhaupt nicht. Er lies sein Blick über die Gesichter der versammelten Menge kreisen. Hunderte hochrangige Mutanten und hinter ihnen das einfach Volk. Sie hatten sich auf dem Dorfplatz eingefunden und einen Kreis gebildet, in dessen Mitte sich immer die Redner befanden. Hamanime, Volksmann der Teribi, war Leiter der Versammlung. .

Er lächelte zufrieden. Sie hatten in vielen Jahren ein perfektes Staatssystem entwickelt. Jede Familie gehörte einen Clan an. Ein Clan war ein Zusammenschluss mehrer Familien die in einem Dorf wohnten. Wichtige Entscheidungen wurden im Volksrat geklärt, der Volksrat wurde vom Volksmann geleitetet, welcher alle zwei Mondwenden gewählt wurde. Größere Entscheidungen, welche relativ selten anstanden, wurden dann im Clanrat diskutiert. Der Clanrat wurde aus den Volksmännern und einigen einzelnen, besonderen Mutanten gebildet. Das Volk war aber vom Rat nicht ausgeschlossen und es war auch nicht verboten die eigene Meinung mit einzubringen.

Derzeit hatte Bluesphere das Wort. Eine gewaltige Frau, und gewalttätig noch dazu. Sie galt als beste Jägerin schlecht hin. Sie war selbst für ihr Volk hochgewachsen, hatte breite Schultern, aber sehr weiche Züge. Sie trug einen schlichten Jagrock, welcher von einem Ledergürtel um ihre Hüfte zusammengehalten wurde. Auf ihre eigene Art war sie sehr hübsch. Hamanime ermahnte sich selber, er durfte nicht abschweifen. Der heutige Rat war zu wichtig, als das er unachtsam sein dürfte.

Bedächtig nickte er. Vielleicht entschied man heute sogar über das Überleben seines Volkes. Es ging um die Neuen, Wesen welche aus unterirdischen Behausungen plötzlich überall auftauchten. Die ersten waren vor fast fünfhundert Jahren erschienen, man hatte sie damals argwöhnisch beobachtet ohne sich zu erkennen zu geben. Die Neuen hatten angefangen kleine Häuser zu bauen und sich zu vermehren. Aus den anfänglichen Hunderten waren mittlerweile schon Tausende geworden. Besonders schlimm waren die, welche im Osten aufgetaucht waren, sie vermehrten sich wie Ameisen. Und auch genau diese waren es, welche als erstes Schwierigkeiten bereitet hatten. Man munkelt das ein Clan total von ihnen vernichtet worden war. Man war noch vorsichtiger geworden, aber immer öfters kam es zu gewalttätigen Zusammenstößen. Auch die im Westen wohnenden hatten schon bald Kontakt mit ihnen, jedoch verliefen diese Treffen meist friedlich.

Aber immer mehr breiteten sich die Neuen aus, nahmen Land welches seinem Volk gehört und viele Clans litten unter dem Druck welcher auf ihre Freiheit ausgeübt wurde. Man musste eine Lösung finden. Hamanime war der Meinung das man Verträge schließen müsse, das Frieden die beste Lösung wäre. Aber zu seinen Kummer hatten sich die letzen Beiträge hauptsächlich nur noch mit dem Thema des Krieges beschäftig.

Auch Bluesphere war gerade in einer hitzigen Erörterung darüber, das man, wenn überhaupt, jetzt zuschlagen müsste. Noch seien die Neuen relativ gering in ihrer Zahl, man hätte noch gute Chancen. Ein zustimmendes Raunen ging durch die Menge.

Plötzlich drehte dich Bluesphere Hamanime zu und deutete mit dem Finger auf ihn. Eine sehr aggressive Gesteh, die gleich einer Herausforderung kommt.

"Volksmann, ihr sprecht von Frieden. Wie wollt ihr Frieden mit Wesen schließen, die unsere Dörfer niederbrennen, unsere Frauen und Kinder foltern, vergewaltigen und blutig niedermetzeln?" Ihre Stimme bebte. Sie hatte sich richtig in ihren Zorn hineingesteigert. "Wie könnt ihr überhaupt wissen, das diese" Sie spuckte verächtlich auf den Boden "Dinger das Wort Frieden überhaupt kennen? Ich kann mir nicht vorstellen das sie jemals aufhören werden uns hinterhältig niederzumetzeln." In ihren Augen stand offener Wut, unbändiger Hass. Aber Hamanime wusste, das dieser Zorn sich nicht wirklich gegen ihn wand, er wusste, dass Bluesphere genauso wie er, ihr Volk liebte.

Ehe er antwortete legte er sich seine Worte zurecht. Er musste vorsichtig sein, musste clever antworten. Bluesphere, wie die meistern der Versammelten, war im Zorn blind geworden, ein Gefühl, welches oft sämtliche Logik ausschaltete. "Freies Volk der Mutanten" Er drehte sich im Kreis und lies seinen Blick wieder schweifen. "Zurecht hasst ihr die Neuen, welche, das von euch in jahrelanger, harter Arbeit Errungene, vernichten. Sie sind grausam und nehmen was ihr euer Eigen nennt." Zustimmendes Gemurmel umflutete ihn. Er räusperte sich und wartete bis wieder halbwegs Ruhe eingekehrt war. "Und dennoch, sind nicht alle eure Feinde. Nicht alle wollen euch schlechtes. Ihr habt davon gesprochen wie grausam sie sind. Habt erzählt wie niederträchtig sie Unschuldige umbrachten. Würdet ihr nicht genauso werden, wenn ihr alle angreifen würdet. Ihr wollte vernichten, was uns vielleicht Gewinne bringen kann. Denkt an das Volk der Zunum, sie handeln mit einigen der westlich Lebenden, und sind sehr reich dadurch geworden. Wir müssen Verträge schließen. Sie würden unsere Freiheit sichern, Wohlstand bringen und den Frieden erhalten. Sie wären der Schritt in eine glückliche neue Zukunft. In eine freie, schöne Welt für eure Kinder." Er sah in die Gesichter, und sah, das sie ihren Zorn vergessen hatten und über seine Worte nachdachten. Aber es waren nicht alle, immer noch waren es zu wenige die er überzeugt hatte.

Eine neue Stimme erhob sich. "Astaroth bittet um das Wort im Rat!" Die Menge teilten sich und machte den Blick auf einen kräftigen Mutanten frei. Er war in teuere, schwarze Gewänder gekleidet. Und ein breites Grinsen verzehrte sein Gesicht. Hamanime wurde es warm ums Herz, lange hatte er seinen Freund nicht mehr gesehen.

Als ihm das Wort erteilt worden war, trat der Schwarzgewandte in den Kreis und lies seine glitzernden Augen kreisen. Sein Lächeln wollte nicht enden, Hamanime musste seinerseits nun auch schmunzeln. Oller Optimist du. Er war sich nun sicher, das sich die Diskussion zu seinen Gunsten entscheiden würde, denn Astaroth war ein weitbereister Händler und hatte in vielen Jahren eine unglaubliche Redekunst erlernt. Und wenn diese nicht reichen würde, wäre am Ende immer noch seine unendlichen, positiven Gedanken, die auch den letzten Zweifler überzeugen würden..

"Wie der Volksmann der Teribi schon sagte, der Handel mit den Neuen bringt Reichtum und Wohlstand." Zufrieden strich er über seine Klamotten. "Ich führe schon seit vielen Jahren Handel mit den kleinen Leuten im Westen. Sie graben in der Erde nach den Schätzen, die wir sonst mühsam in den Ruinen suchen müssten. Sie sind freundlich und helfen uns bei dem Bau von gewaltigen Gebäuden. Keinem von uns hat der Kontakt mit ihnen je geschadet." Er legte gerade eine kurze Pause ein, als eine neue Gestalt an den Kreis trat. Hamanimes Blick verdüsterte sich. "Chimu bittet um das Wort im Rat." Er wollte es nicht erlauben, wollte es verbieten, aber das würde nur Ärger und Streit bedeuten.

Chimu war schon immer sein Feind gewesen. Als beide noch klein waren und nebeneinander wohnten, hatten schon eine riesigen Rivalität zwischen den beiden geherrscht. Immer wenn Hamanime sich verliebte, war da auch Chimu, der mit ihm um die Gunst kämpfte. Wenn Hamanime was baute, zerstörte Chimu es, wenn Hamanime was gutes machte, machte es Chimu besser. Immer und immer wieder war ihm dieser Mann in die Quere gekommen. Hamanime konnte sich noch zu gut daran erinnern, wie er sich gefreut hatte als Chimu seinen Clan verlassen hatte um das Abenteuer zu suchen.

Chimu war der Volksmann eines kleinen Clans sehr weit im Osten geworden. Jedoch wurde sein Clan vernichtet und nun hatte er hier Zuflucht gesucht. Hamanime hatten den Tag verflucht da sein Rivale zurückgekehrt war.

Niemand erhob das Wort gegen die Bitte Chimu's, auch Hamanime nicht. Somit durfte er sprechen. Seine Stimme brauste über die versammelte Menge. "Wie könnt ihr so blind sein? Wie könnt ihr übersehen was diese Viecher tun?" Seine Augen funkelten. "Ich habe am eigenem Leibe ihre Grausamkeiten gespürt. Und als ich auf mein brennendes Dorf herab sah, und die Schreie der vergewaltiget Frauen, der gefolterten Kinder hört, schwör ich Rache. Wie könnt ihr von Frieden sprechen, wenn ihr nicht gesehen habt was sie tun? Sie haben unser Blut getrunken, in den Gedärmen der Erschlagenen getanzt." Seine Stimme bebte, und seine Augen trübten sich bei der Erinnerung an diese Grausamkeiten. "Sie haben uns feige im Schlaf ermordet, haben unsere Dörfer vernichtet, haben unsere Heiligtümer beschmutzt und unsere Götter beleidigt." Seine Hand zitterten während die versammelte Menge an seinen Lippen hing. "Wie könnt ihr nur so was in den Schutz nehmen, könnt von Frieden mit Wesen sprechen die uns töten wollen? Wir müssen sie vernichteten, ich werde sie vernichteten." Er lies seinen Blick wandern. Hamanime sah wie viele vor dem Zorn in Chimu's Augen den Kopf senkten und er wusste nun, dass er doch verloren hatte. "Wer mit mir kommen will in den Krieg gegen die Bastarde ist herzlich willkommen. Wir werden sie ausrotten, sie werden uns nie wieder Schaden zufügen." Hamanime hörte nur noch mit einem halben Ohr zu. Seine Aufmerksamkeit war plötzlich von Bluesphere eingenommen. Sie bebte am ganzen Körper und hatte ihre Hände zu einer Faust geballt. Sie hasst Chimu, er sah es ganz deutlich in ihren Augen, ja sie verfluchte ihn. Plötzlich stieß sie einen schwach unterdrückten Schrei aus. Alle Köpfe wandten sich ihr zu. "Du ... du ..." Ihre Stimme bebte vor Zorn "Du kannst nicht ... du darfst nicht kämpfen." Ihre Augen waren sehr schmal geworden und sie versuchte nun verzweifelt ihren Zorn zu unterdrücken. "Die Götter haben dich verstoßen, du hast ihren Schutz nicht. Wer mit dir geht ... stirbt." Das letzte Wort spie sie regelrecht aus. Chimu grinste sie an. "Die Götter? Die Götter sind schwach ohne die Träne der Verlorenen. Ich werde auch ohne ihren Schutz gewinnen. Diese Kreaturen können nur hinterhaltig angreifen, die wissen gar nicht was es heißt ehrlich zu kämpfen, Augen in Auge." Astaroth sah seine Chance. Man hatte ihm das Wort abgeschnitten und das fand er überhaupt nicht lustig. "Du wagst es unsere Götter zu leugnen? Und du willst unsere Armee führen? Darf ich lachen. Du zweifelst an, was uns am Leben hält, all die Jahre beschützt hat. Du bist unwürdig!" Er zog die letzten Worte sehr lang, als ob er ihren Geschmack kosten würde. Chimu welcher sah das er in eine Falle gelaufen war, hatte Probleme seine Gesichtszüge zu kontrollieren. Es schien als wenn er jeden Moment anfangen wollte zu schreien. "Ohne die Träne können sie gar nichts machen." Er zischte nur so. Astaroth grinste wieder sehr breit. Er beugte sich vor und fixierte Chimu. "Dann hohl sie! Mach dich würdig uns zu führen."

Plötzlich riss die Spannung die man eben noch mit den Händen greifen konnte. Die versammelte Menge applaudierte, sie war begeistert von der Idee. Man würde ihre Götter stärken und mit ihrer Hilfe könnte man die Neuen endgültig vernichten.

Chimu kuckte total verdattert. Mit vielen hatte er gerechnet, aber garantiert nicht damit, das man ihn auf eine heilige Mission schicken würde. Er schüttelte den Kopf. "Aber ... aber, man hat die Träne doch nicht mal gefunden, als die Neuen noch nicht da waren. Wie soll ich sie finden, wenn ich auch noch bedroht werden von diesen Kreaturen?"

Bluesphere, immer noch zitternd vor Zorn, spuckte angewidert auf den Boden. "Nimm dir ein paar Junge Männer mit. Suche im Osten, in den Kamazep. Wir werden die Ostlinge ein wenig necken, damit ihr einen freien Rücken habt."

Wieder Applaus. Hamanime schüttelte betrübt den Kopf. Nun war alles anders gekommen als er es wollte. Nun würde man doch kämpfen. Er sah dunkle Zeiten kommen, sehr dunkle Zeiten.

Ruinen

Sana beobachtete den Spiel der Muskeln unter dem dünnen Hemd. Sah wie sich die Muskeln anspannten als irgendwo im Wald ein Knacken zu hören war, bemerkte wie sie sich nach kurzer Zeit wieder entspannten.

Schwesterherz, was hat man dir nur angetan? Sie wollte ihre Hand ausstrecken, das kurz, schwarze Haar streicheln und irgendwas liebes sagen. Irgendwie ihre Gefühle äußern, wollte von ihrer Angst sprechen, von ihrem Hoffen. Wollte wieder mit der Schwester reden die sie von damals kannte. Aber es hatte sich so viel geändert. Kami war nicht mehr das lachende, albernde und herzallerliebste Ding, welches an der Küchenschürze ihrer Mutter hing.

Sana erinnerte sich noch, wie tief ihr Schmerz gewesen war, als Kami plötzlich verschwunden war. Man hatte sie gesucht, aber niemals gefunden. Dann war sie des einen Abends, plötzlich nach drei Jahren wieder aufgetaucht.

Sana hatte sich unendlich gefreut und war ihrer kleinen Schwester um den Hals gefallen, aber die Freude war schnell getrübt worden, als sie die Änderungen ihrer Schwester bemerkte. Einmal hätte Kami beinahe einen unvorsichtigem Freier die Kehle durchgeschnitten, welcher, so angetrunken wie er war, den Dolch erst bemerkt hatte, als er schon an seinem Hals lag. Schnell ist sie geworden, schnell und gefährlich. Wo früher ihr eine spitze Zunge geholfen hatte, existierte jetzt ein Dolch, eine Waffe mit der sie umzugehen vermochte wie kein Zweiter daheim. Man munkelte das sie von den Schattengilden in den großen Städten gefangen worden war und nun in diesen Künsten bewandert ist um für deren Zwecke zu arbeiten. Aber Sana glaubte das nicht, wollte das nicht glauben. Kami war ihre Schwester egal was mit ihr passiert war und außerdem sagte man, das die Killer der Schattengilde keine Empfindungen hatten. Ihr Schwester war zwar kühler geworden, aber nicht gefühllos.

Plötzlich sprang Kami vor, durch das Gebüsch hindurch, hinter welchen sie sich versteckt hatten. Sana hörte ein leises Röcheln und dann war ihre Schwester auch schon wieder zurück. Sie zog einen Kobold hinter sich her. Seine Augen rollten noch, aber das Blut welches aus der Wunde an seinem Hals pulsierte, wies darauf hin das er nicht mehr lange leben würde. "Wir sollten aufbrechen." Kami grinste sie nun an "schließlich wollen wir ja nicht den ganzen Tag hier im Urwald hängen, oder?" Sana nickte und löste die Sicherungsschnalle, die den Griff ihres Kurzschwertes an ihrem Gürtel justiert hatte. "Wir werden ja auch nicht fürs rumhocken bezahlt." Und schon huschten sie beide über eine kleine Lichtung auf eine Mauer zu.

Bald schön würden die Händler wieder in ihr Dorf kommen und für viel Geld die alten Artefakte ersteigern, die von jungen Leuten aus den Ruinen geholt worden waren. Ein gefährliches Geschäft, es war nicht selten das die Abenteurer mit bedrohlich aussehenden Wunden wieder nach Hause kamen, wenn sie überhaupt zurückkehrten. Kami und Sana waren berüchtigt, denn keiner wagte sich soweit in die Bunker und Ruinen vor wie sie. Aber dies war nötig, denn viele Generationen von Menschen durchsuchten nun schon die Hinterlassenschaften ihrer Vorvorfahren und die begehrten Objekte wurden immer seltener. Diesmal hatten sie sich die Beiden ein sehr umschrittenes Objekt vorgenommen. Ein Bunker der schon sehr viele Opfer forderte, aber bisher noch kein Artefakte freigegeben hatte. Nun, dies sollte sich nun ändern, Kami und Sana waren fest entschlossen das Gebiet bis in die kleinste Ecke zu untersuchen.

Sie lehnten mit dem Rücken an eine Mauer, die früher mal ein Gebiet eingerammt hatte, nun aber an vielen Stellen vom Urwald überwuchert und zerstört worden war. Sana führ abwesend mit der Hand über den kühlen Stein. "Ist dir schon mal aufgefallen, was für ein seltsamer Ort dies ist?" Sie beobachtete wieder das Muskelspiel ihrer Schwester unter dem schweißgetränktem Hemd. Kami drehte ihren Kopf und schaute über ihre Schulter ihre Schwester an. "Warum? Was ist mit ihm?" "Kuck dir mal diese Mauer an. Obwohl sie jahrhundertlangen Angriff von Natur und Wetter ausgesetzt war, weisen die heilen Stellen dennoch keine Schrammen, keine Fugen oder Kerben auf. Und trotzt der Hitze ist der Stein immer kalt." Kami schaute wieder nach vorne. "Man sagt, dies soll mal eine Militärsanlage gewesen sein. Irgend so ein Hochsicherheitsgebiet." Sana konnte förmlich spüren wie ihre Schwester grinste. "Hier wird es sehr interessante Sachen geben." "Ob deshalb die ganzen verfluchten Ostlinge hier rumwuseln?" Kami zuckte nur mit ihren Schultern. Sie beobachtete gerade wie eine kleine Truppe von Orks wenige hundert Meter von ihnen entfernt in den Urwald verschwanden.

Eine kurze Weile warteten sie noch, dann huschten sie auch schon los. Immer an der Mauer entlang, über Geröll springend und hinter Bäumen Deckung suchend, fast unsichtbar im schon schräg einfallenden Licht der untergehenden Sonne.

Sie lagen unter einem von Ranken überwucherten Busch, als es hinter ihnen krachte und ein Stimmengewirr laut wurde. Und dann waren sie plötzlich da. Hunderte Orks, Kobolde, Goblins und Trolle rannten im Eilschritt an ihnen vorbei. Es wollte kein Ende nehmen, immer und immer mehr von den Ostlingen tauchten auf und rannten an ihnen vorbei, durch eine Lücke in der Mauer, wenige Meter von ihnen entfernt, wieder verschwindend.

Sie finden uns, sie finden uns. Panik brach in Sana aus, welche sie nur schwer runterkämpfen konnte. Sie kam sich vor, als ob sie auf glühenden Kohlen lag, wollte aufspringen und davon laufen. Aber sie wusste das dies ihr sicheres Todesurteil sein würde. Dann war es leise um sie, keine Schritte, keine Rufe mehr, sie waren wieder alleine. Kami drehte sich vorsichtig zu ihr um und zischte in ihr Ohr. "Wo kommen die alle her? Gibt's hier in der Nähe ein Nest von dem wir nichts wissen?" Sana schüttelte nur wortlos den Kopf und wollte gerade was erwidern als ihre Aufmerksamkeit von etwas neuem in Anspruch genommen wurde. Hinter Kami, gleich neben dem Gebüsch stand ein kleiner Mann. Sie konnte durch einen kleinen Spalt im Blätterdach sein Gesicht sehen. Irgendwie hatte er einen stumpfen Ausdruck, seine kleinen Augen schienen das einzigste lebendige an dem Kopf zu sein. Der Kopf erschien viel zu klein auf dem Hals, welcher einem Stier gehören könnte. Enorme Muskelpartien waren unter dem dreckigen Hemd auszumachen. Er kuckte in die Richtung aus der all die Ostlinge gekommen waren. "Ein Mensch, mein Gott, sie werden ihn finden. Was macht er denn da?" Sana wollte gerade aufspringen als ein Kami ihre Hand auf ihre Schulter gelegt hatte und nur den Kopf schüttelte. In diesem Moment erschien in der Lücke in der Mauer ein weiterer Mann, er beobachtete eine Zeitlang den Rücken des erstens, während im Wind eine Mähne von Haar um ihm wirbelte. Dann kam er näher. "Rexus ihr ward sehr lange fort." Der mit Rexus angesprochene führ wie von einer Biene gestochen herum. Seien Augen verengten sich als er den Neuen sah, seine Gesichtszüge spiegelten Abscheu wieder. "DaTempler" Er spie das Wort aus. "Wer hat mir euch Made geschickt?" "Der Herr Baha persönlich." Rexus' Gesicht verzog sich. "Traut man mir nicht mehr, das man mir solche Würmer schicken muss?" DaTempler reagierte auf die Beleidigungen nur mit einem leichten Zucken in den Mundwinkeln. "Ich bin hier um die Operation voranzutreiben. Baha geht alles zu langsam." Rexus reckte sich kurz, wobei seine Augen teuflisch blitzen. "Ich wollte gerade in die unteren Ebenen aufbrachen." "Sehr schön, beeilen wir uns."

Aber Rexus bewegte sich nicht. Er wand sich wieder dem Wald zu und sagte nichts mehr. Wenige später erschien auch schon eine weitere Truppe von Goblin, die ziemlich erschöpft einige Karren zogen. Gemeinsam folgten die beiden Männer den Wagen, ohne auch nur ein Wort zu wechseln.

Sana stieß laut die Luft aus. Ein Stein war von ihr gefallen als die beiden Männer sie verlassen hatten. "In die unteren Ebenen?" Kami rieb sich ihr Handgelenkt. "Sie werden etwas suchen." Sie grinste plötzlich "Und wir werden es ihnen abnehmen!"

Beide erhoben sich und schlichen der Gruppe Ostlinge hinterher. Sie waren gerade wieder in einem Gebüsch verschwunden, als sie vor sich die ersten Zelte sahen. Sana zog ein Augenbraun hoch. "Ein Lager? Was wollen die hier nur bloß?" "Das weiß ich nicht, aber ich weiß was wir hier wollen." Kami zeigte nach vorne. Das Lager war im Schatten einer kleinen Felsklippe errichtet worden. Sana riss die Augen auf und das Licht, welches von einem riesigen Hangartor reflektiert wurde, spiegelte sich in ihren.

Der eine Flügel des Tores war geöffnet und man sah gerade noch die letzten Schatten hindurch marschieren. Das Lager lag nun still und verlassen vor ihnen.

Während den beiden Beobachtern noch der Schweiß auf der Stirn glänzte ging langsam die Sonne unter und die Dämmerung sank über den Urwald in welchen gerade die ersten Nachtjäger aufbrachen um ihr blutiges Werk noch an diesem Tag zu ende zu bringen, jedoch sollten sie nicht die einzigsten bleiben die eine Menge Blut fordern würden!

Und wieder verging ein Tag, wieder ein Tag näher an der Dunkelheit, der letzten!

Sonderbare Vorzeichen

Der Wind nagte wie eh und je an den Mauern des Turmes. Aber etwas hatte sich verändert. Teleri öffnete langsam die Augen, welche noch getrübt waren von der Trance in denen sie befunden hatte, und schaute aus dem Fenster.

Neuschnee bedeckte die Eisfelder, welche auch die Götterspiegel genannt wurden, und der Frost fraß am Gebein des Gebirges, in dessen Schutz der Turm stand. Alles sah aus wie immer, aber Teleris Magie erlaubte ihr mehr zu erkennen als dem bloßen Auge offenbart wurde. Sie spürte die Unruhe des Planeten, seine Angst vor dem Neuen, denn etwas Fremdes war auf den großen Plan getreten. Betrübt senkte sie ihr Haupt, sie hatte verstanden.

Im Geiste sandte sie eine Nachricht an ihren Schüler Sir Prise. Dann entspannte sie sich. Sie wollte noch ein letztes mal die Ruhe ihres Heimes genießen. So bescheiden es auch war, so gerne war sie doch hier gewesen. Kurz erschien es ihr, verglichen zu der Länge eines normalen Elbenlebens, das sie hier gelebt hatte, kurz und sonderbar. Selten kam es vor das sich die Elben ein Heim fern der lebendigen Natur suchten, doch dies war nötig gewesen, wenn sie als Hüterin des Planeten fungieren sollte. Und nun war es ihre Pflicht dafür zu sorgen, das die Dinge wieder ins natürliche Lot gerieten.

Es klopfte, dann öffnete sich die Tür zu ihrem Gemach. Sir Prise trat ein, Überraschung spiegelte sich auf seinem Gesicht. "Herrin? Ihr habt mich gerufen? Wie kann ich euch helfen?" Selten kam es vor, das er mitten in seinen Studien von seiner Lehrerin gerufen wurde. Und um so seltsamer war der traurige Ausdruck der ihr wunderschönes Antlitz verdüsterte. Sein Herz schmerzte als er in ihre klaren Augen schaute und wieder die Erkenntnis über ihn hereinbrach das er niemals seine Liebe zu ihre offenbaren durfte. Sie war ein offenes Geheimnis, der Traum einer unmöglichen Bindung.

Sie lächelte ihn an, ihr waren seine Gefühle nur allzu gut bekannt und sie respektierte sie. Doch auch sie wusste das es bei einer mentalen Zuneigung bleiben würde. Was man ihnen aber nie nehmen könnte war ihre Freundschaft die zwischen den beiden in all den Jahren gemeinsamer Studien entstanden war, auch wenn die Entfernung zwischen ihnen noch so groß sein würde.

"Es ist Zeit" wieder schweifte ihr Blick hinaus zu den kalten Eisflächen "der Planet ruft mich und ich muss seinen Befehlen gehorchen." Kurze Zeit kehrte eine absolute Stille in den Raum ein "Jawohl Herrin, ich packe unsere Sachen." Sie zog ein Augenbraun hoch "Unsere?" Ihr Lachen war wie das Läuten von tausend Glocken an einem Ostermorgen "Du kannst mich nicht begleiten, dies ist meine Mission. Nur zu ihrer Erfühlung bin ich überhaupt geboren worden und hierher gekommen." Sie spürte wie er die Luft anhielt, spürte die Wellen seiner Emotionen und wusste wie schlecht es ihm gerade ging, aber sie konnte es nicht ändern. Plötzlich fiel er auf die Knie, seine Augen waren vor Angst weit aufgerissen. "Herrin, ich habe seit 10 Jahren unter eurer Obhut die Kunst der Magie studiert, ich kann euch mehr helfen als jeder andere. Dort draußen existiert eine grauenhafte Welt, und eine einsame Frau ist mehr als gefährdet. So lasset mich euch jedenfalls ein Stück des Weges begleiten, auf das ich jedenfalls ein wenig für eure Sicherheit sorgen kann" Seine Stimme zitterte und ihr Lächeln verunsicherte ihn noch zusätzlich. "Komm her" ihre Stimme war wie ein zarter Hauch und als sie ihn dann in ihren Arm nahm schwanden seine Sinne entgültig und er war einfach nur noch selig und weinte ungehemmt.

Unter der Erde

Alle seine Nerven waren auf das äußerste gespannt und alle seine Sinne auf das Zeltlager, das unter ihm lag, gerichtet. Ihm entging nichts, auch nicht die zwei Schatten die auf der anderen Seite in den Büschen lagen.

Es hat viele Jahre des Trainings und der Übung gedauert, bis er so selbstsicher von sich behaupten konnte perfekt zu sein. Mittlerweile war die Zeit vor seiner Ausbildung zu einer Erinnerung gleich einem Traum verblasst. Damals war er ein kleiner, einfältiger und tollpatschiger Junge gewesen ohne wirkliche Chancen in der Zukunft, doch dann hatten sie ihn zu sich geholt. Es schauderte ihm, als er sich an seine Ausbilder erinnerte. Düstere Gestalten, kaltherzig und brutal, aber auch sehr effektiv, die Schattengilde genannt. Niemand wusste wirklich wer sie waren, und alle die ihre wahren Identität kannten lebten nicht lange genug um sie weiter zu erzählen.

Und so hatte er auch diesen Auftrag über einen der tausend Hintermänner erhalten. Oberste Priorität hatte auf dem Umschlag gestanden, und die Formulierung des Befehls lies keine Fragen darüber offen, wie wichtig deren Ausführung war. Schnell und präzise, ohne Spuren, Ergebnis auf schnellsten Wege vorlegen.

Lange schon lag er auf der Klippe und wartete drauf seinen Auftrag schnell ausführen zu können, aber seine Opfer ließen sich viel Zeit, sehr viel Zeit. Er spannte und entspannte seine Muskeln während er weiter wartete. Worauf warteten die beiden denn noch? Die Ostlinge waren doch schon seit geraumer Zeit in den Bunker marschiert.

Er lies seinen Blick schweifen und suchte nach einer möglichen Bedrohung für die Ausführung seines Auftrages. Aber nichts regte sich außer den beiden Schatten, er grinste, endlich ging es los.

Gebückt huschten die beiden zwischen den Zelten hin und her, sich immer weiter seinem Versteck nährend. Und dann waren sie unter ihm in den dunklen Schlund der Bunkertore verschwunden.

Nun war es an ihm. Kim erhob sich und lies sich an der Mauer herab. Geräuschlos landete er auf den Boden, kaum sichtbar durch einen schwarzen Mantel in der Dunkelheit gedeckt. Und wenige Augenblicke später war der Platz leer.
 

Wie ein Geist folgte er den Frauen, schwärzer als ein Schatten und leiser als ein Flüstern. Immer tiefer gelangten sie und aus den anfänglich schlichten Hangarräumen waren nun Labore, Schlafsäle und diverse andere Räumlichkeiten geworden, überfühlt mit zerstörten Monitoren, Schotten und halbzerfallenen Kisten.

Aber so hatte er ausreichend Möglichkeiten sich zu verbergen, und je weiter sie vordrangen um so schwerer wurde es. Denn seine Opfer mussten sich nun auch ihrerseits auch vorsichtig bewegen. Es wimmelte nur so von Orks, Trollen und Kobolden die in kleinen Gruppen die Gänge hinauf und herab rannten, als wenn sie etwas suchten. Ob sie wohl etwas von uns wissen, ein kalter Schauer lief über Kims Rücken, aber woher?
 

Lange schon folgte er ihnen, immer peinlichst drauf achten nicht bemerkt zu werden. Er müsste so lange unsichtbar sein, bis das besagte Objekt gefunden sein würde. Eigentlich sollte er es sich zu eigen machen, ehe jemand anderes es kriegt, aber warum die Arbeit? Wozu wusste er, das die beiden Frauen eh das Wertvollste suchten und dann aus dem verfluchten Bunker tragen würden, wenn er sich das nicht zu nutze machen wollte?

Und so folgte er ihnen weiter, beseitigte einige Ostlinge die bedrohlich werden könnten und wartete auf den Moment, in dem er aktiv werden musste.
 

Und dann war es zu spät. Sie folgten gerade einen großen Tunnel als aus einem Seitengang eine große Schar Orks kam und die beiden Frauen unverzüglich angriff. Auch Kim wurde in einige Seitenkämpfe verwickelt, hielt sich aber weit genug entfernt um nicht großartig aufzufallen. Jedoch verlor er die beiden in dem Tumult aus den Augen und als die Orks plötzlich in den Gang, aus dem sie gekommen waren, zurück rannten, einige tote Brüder zurücklassend, bemerkte er, das sie verschwunden waren.

Verfluchend rannte er den Orks nach, mit einem Gefühl aus Angst und Wut. Wut auf sich selber, so unachtsam gewesen zu sein und Angst davor seinen Auftrag versaut zu haben. Seine Auftraggeber wurden kein Versagen tolerieren und er selber auch nicht.

Schneller und schneller rannte er den abfallenden Tunnel entlang, vor sich hörte er den Gleichschritt der Orks. Er betete das die beiden Frauen schlau genug waren sich nicht erwischen zu lassen.

Aus alten Zeiten - und - Entschlüsse (unüberarbeitet)

Aus alter Zeit

"Rexus!" DaTempler trat an die Seite des Berserkers. Rexus würdigte ihm keines Blickes, stieß nur ein nach Verachtung klingenden Grunzlaut aus. Hass züngelte in seinen Augen. DaTempler ignorierte diese offensichtliche Feindschaft, es war ihm nichts neues. "Mir gefällt es hier unten nicht. Das ist ein böser Ort. Wir sollten vorsichtiger sein." Nun blieb Rexus stehen und musterte seinen Begleiter höhnisch. "Wenn es dir zuviel wird krieche zu Baha zurück und lecke seine Schuhe. Sag ihn er soll mir einen fähigen Mann schicken. Wo ist überhaupt dieser verfluchte Bester? Ihn bräuchten wir hier, er würde mehr nützen als du Wurm." DaTempler lief rot an. Seine Finger ballten sich zu einer Faust, seine Arme zitterten. Rexus grinste verächtlich. Er überlegte kurz ob er diesen Abschaum von Mensch nicht einfach zerquetschen sollte, es würde mal wieder spaß machen im Blut zu baden. Wiederwillig schob er jedoch diesen Gedanken beiseite. Das würde nur ärger im Rat bedeuten und selbst seine Freunde würden ihm dann schlecht helfen können. Er stieß einen Grunzlaut aus und kommandierte eine neue Orkhorde zur Wache ihres Rückweges ab. Er hatte keine Lust seinen Rücken ungedeckt zu wissen. Dann marschierte er weiter, ohne DaTempler auch nur noch eines Blickes zu würdigen. Er würde bald am Ziel sein. Und wenn er dann endlich die verfluchten Geräte gefunden hätte, würde er zurück zu den Schlachtfeldern kehren können. Ach wie er sich nach dem großartigen Gefühl sehnt wenn er seinen Gegnern den Kopf abriss und in ihren Blut badete. In seinen Gedanken verloren trottete er weiter den Gang hinunter. Als er plötzlich in einem großen Raum trat. Ah, die Hangar. Er war an seinem Ziel, und wenn er es Erfolg haben sollte würden er bald der Herrscher von Ingsma sein, Baha hatte ihm die äußeren Provinzen versprochen, die wenig wertvoll waren, aber dafür konnte er dort nach Lust und Laune herrschen.
 

Sana zog ihr Kurzschwert aus der Brust eines Orks während sie sah wie Kami schon ihre Dolche an den schmutzigen Westen der beiden Gnolle zu ihren Füssen säuberte. Das war schon die dritte Truppe die sie ausgeschaltet hatten. Es war schon fast lächerlich, keine ernst zunehmende Bedrohung bisher.

Kami nickte ihr kurz zu dann huschten sie weiter. Sie bewegten sich mittlerweile nicht mehr auf der Strecke die anscheinend die Haupttruppe ihrer Gegner genommen hatte. Sie hatten schon so oft ausweichen müssen und am Ende war der Hauptgang derartig belebt gewesen, dass sie keine andere Wahl gehabt hatten als einen Seitengang auszusuchen, welcher halbwegs in die Richtung führte, in welche sie wollten.

Eine Angst ergriff von Sana's Verstand besitz. So weit waren sie gekommen und nun hatte man sie doch entdeckt. Beide waren in eine Truppe aus Orks und einem Troll gelaufen. Kami hatte schnell genug reagiert und zwei Orks waren schon tot. Die andern beiden umkreisten sie vorsichtig während der Troll seine Keule zog und auf sie zukam. Sana machte plötzlich einen Ausfallschritt und rammte einem der beiden Orks ihr Schwert in die Kehler, drehte es kurz und riss ihm dann den Kopf ab. Blut ergoss sich über ihren Arm und sie merkte wie ihre Hände rutschig würden, sie verfluchte das Pech. Sie sah wie Kami gerade zum Angriff gegen den letzten Ork vorging, somit blieb ihr nur noch der Troll. Sie hatte schon viele Kämpfe bestanden, aber noch nie hatte sie gegen ein Wesen gekämpft welches fast einen Meter größer war als sie und hauptsächlich seine enorme Kraft im Kampf einsetzte. Zum Glück wusste sie das sie nicht drauf hoffen durfte den Schlägen der gewaltigen Keule entgegen zutreten. Das Schwert locker halten sprang sie leicht zurück, torkelte eine Sekunde im Blut des erschlagenen Orks, eine Sekunde Unachtsamkeit die beinahe ihren Tod bedeutet hätte. Die Keule des Orks hätte sie sicher zerschmettert, wäre ihm nicht in diesem Moment ein Messer ins Auge geflogen! Der Troll schrie wütend, lies von seinem Angriff ab und fasste sich an sein verletztes Auge. Er wendete sich nun dem neuen Angreifer zu und plötzlich befand sich Sana im Rücken des in seinem Schmerz wahnsinnig gewordenen Tolles. Kami wich zurück, ihr Gesicht zeigten keine Regungen. Sana packte ihr Schwert mit beiden Händen, setzte zum Sprung an.

Der Troll taumelte und Kami sah wie sich die Schwertspitze ihrer Schwester durch die Brust bohrte. Sie griff ihr Messer fester und rammte es ihrem Widersacher in den Hals. Der Troll röchelte als ihm sein eigenes Blut in die Lunge lief und ihm erstickte während seine Gedärme ihm aus dem Leibe gerissen wurden.

Sana versuchte wieder zu Atem zu kommen während Kami ihr Messer wieder einsammelte. Verflucht, wieso waren sie auch so unachtsam gewesen. Sana erinnerte sich wieder. Sie hatten verdutzt in den Raum zu ihrer Linken geschaut. Dort standen komische, aus Eisen bestehende. Tausende Orks, Trolle, Riesen und Gnome wuselten zwischen diesen gewaltigen Dingern hin und her. Sie hatte sich gerade an alte Bilder erinnert, auf welchen Menschen in solchen Teilen abgebildet waren während sie durch die Luft flogen, als sie von der eben erledigten Truppe überrascht worden waren.

Kami stand schon wieder an der Brüstung der sich nach oben windenden Eisentreppe. Und beobachtete den Ameisenhaufen unter ihr. Als Sana zu ihr trat, kuckten sie sich traurig an. "Flugmaschinen, die Ostlinge haben nun Flugmaschinen" Kami's Stimme zitterte. Sana nickte "Ja, und unser Auftrag ist es nun, die Vereinigten Reiche auf die Gefahr aufmerksam zu machen!" Wiederwillig dachte sie an den langen Ruckmarsch, alleine hier wieder rauszukommen würde schwer genug werden. Aber sie wusste, das sie hier nichts mehr ausrichten könnten. Dies war nun der Job der Kaiserlichen Truppen.
 

Entschlüsse[8/b]

Hamanime setzte sich. Verzweifelt schüttelte er seinen Kopf. "Nein Astaroth. Ich muss gehen! Du selber hast gesagt, das es Menschen gibt, die uns helfen können. Noch bin ich Volksmann und die letzte Entscheidung liegt bei mir, aber das wird nicht mehr lange so sein."

Müde führ er sich über seine Augen. Erschöpft, er wollte nur noch schlafen, aber das durfte er nicht.

"Dann lasset mich gehen. Dein Platz ist an der Seite deines Volkes, sie brauchen dich, und nebenbei, meines auch. Du weißt genauso gut wie ich, wenn die Teribi in den Krieg ziehen, dann werden auch alle anderen Völker marschieren, auch die Zunum. Und das ist nicht mein Wunsch!"

Hamanime hielt seinen Kopf gesenkt und kuckt auf seine Hände, welche ihm auf dem Schoß lagen. Alles falsch, falsch und ungerecht. Wieso nur? Waren sie denn alle Verrückt geworden? In unbändiger Wut schlug er auf den Tisch neben sich.

Astaroth lächelte nicht mehr, Hamanime wusste das er damit seine Bekümmertheit mal als jemals mit Worten darstellte. Alles war milchig, er wusste das seine Augen getrübt waren. Wieder schüttelte er den Kopf "Ach guter alter Freund. Weißer Oni hatte Recht als er sagte, Abenteuer zu hören ist schön, Abenteuer zu leben grauenhaft. Warum müssen wir nur in solch grausamer Zeit leben?" Er schwieg einen Moment. "Ist es dein Wunsch meine Stelle auf dieser gefährlichen Reise einzunehmen?"

Das Grinsen kehrte in Astartoh Gesicht zurück. "Es wird mir ein Vergnügen sein. Glaub mir, du hast die richtige Entscheidung getroffen. Ich kenne die Menschen, wir werden ihre Hilfe erhalten." Er beugte sich vor und legte seinem Freund die Hand auf die Schulter "Deine Aufgabe ist es nun, die Teribi an einem großen Fehler zu Hindern. Halte sie auf, und bereite sie darauf vor, das sie an der Seite von Mensch und Zwerg kämpfen werden!"

In diesem Moment trat Bluesphere in die Hütte. Ihr Gesicht war streng. "Meister Oni schickt mich zu ihnen. Er meinte, ich sollte mich auf eine Reise begeben die sehr wichtig ist und ihren Anfang hier nehmen würde. Was meinte er damit?" Die beiden Männer wechselten verwirrte Blicke. "Ihr hattet vor mit den Menschen Kontakt aufzunehmen stimmt's?" Sie sah böse aus. Hamanime's Gesicht verdunkelte sich. "Ja, wir werden zu schwach zu sein, um alleine die Orks so abzulenken das unser Trupp ohne Gefahr durch ihr Reich reisen kann." Blue nickte. "Das sind weise Gedanken. Nehmt mich mit, ich will mir ein Bild von den neuen machen." Astaroth kuckte sie kurz an und meinte dann "Jede Hilfe ist willkommen!" Mit diesen Worten griff der Händler zu dem Mantel welche auf dem Bett lag und verlies die Bebhausung. Blue folgte ihm, während Hamanime ihnen nur verwundert nachsah. Was war nur mit Astaroth?

Hamanime saß noch eine Weile in seinen trüben Gedanken versunken da, als er erschrocken hochfuhr. Etwas hatte seinen Geist gestreift, jemand suchte ihn.

"Volksmann, ich muss mit euch reden" Eine fremde Stimme in seinen Kopf. Kurz konzentrierte sich Hamanime und sendete eine Nachricht an Oni. "Ich komme sofort." Er erhob sich und trat aus der Hütte, es dämmerte schon. Er schaute in Richtung Westen, in die untergehende Sonne. Dann hob er plötzlich die Hand und schrie dem schon entschwunden Astaroth den Wunsch nach Glück hinterher. Du darst nicht versagen, dachte Volksmann, große Last ruht nun auf deinen Schultern, die Last eines ganzen Volkes. Dann wendete er sich und ging in den Wald hinter seiner Hütte zur Wohnstätte von Weißer Oni.
 

Project stand auf einem kleinen Hügel und schaute die Straße hinunter. Schon seit Stunden wanderte er am Wald entlang, ohne etwas auffälliges zu erkennen. Aber nun spielte sich ein aberwitziges Schauspiel vor seinen Augen ab.

Unten in einer kleinen Talmulde sah er eine Gruppe Orks einen kleinen Mann jagen. Dieser schien regelrecht mit seinen Jägern zu spielen. Während er vor einer Truppe rannte, raste er auf eine andere zu um im letzen Moment einen Hacken zu schlagen und die beiden Gruppen in einander rasseln zu lassen. Aber der Mann ermüdete langsam. Seine Hacken kamen immer später und seine Gegner ihm immer nähr.

Gemächlich schlenderte Project den Weg weiter hinunter. Gedankenverloren lies er seine Hand über sein gutes altes Katana streifen. Er hatte schon lange nicht mehr seine Fähigkeiten trainiert. Dabei rutschte sein kurzes Jagdhemd über seinen Oberarm. Die Zahlenfolge 2501 bliste bösartig in der Sonne.

Ein Ork hatte ihn bemerkt und zeigte wild gestikulierend auf ihn. Urplötzlich lösten sich ein paar von den anderen und kamen auf die neue Bedrohung zugerannt.

Nun gut dachte Project dann sollte ich mein Können mal wieder auffrischen. Wenige Sekunden später flog schon der erste abgetrennte Schädel durch die Luft. Verächtlich stieß er durch die Nase aus. Und während der nächste schon zu Boden ging, dachte er bei sich, das er wirklich mal wieder ein paar Gegner suchen sollte.
 

Bester zischte leise, als er die Anwesendheit einer neuen Person in seiner Nähe spürte. "Meister ihr ließet mich rufen?" Su war in der Tür auf die Knie gesunken und hielt ihren Blick gesenkt.

"Die Steine rollen." Besters Stimme war gleich einem Donnergrollen. "Auch unser Fels soll nun sich bewegen." Während er sich umdrehte wob sein großer roter Mantel auseinander und seine Gestalt wurde kurze Zeit sichtbar. Braune Lederhaut, Seildicke Muskeln und ein 3 Meter großer Körper waren schon ein imposanter Anblick. "Ich wurde von Baha gerufen. Der Wurm winselt wieder um meine Hilfe, du jedoch wirst zu den Kamazep aufbrechen. Dein Ziel ist Teleri, vernichte sie!"

Wortlos wand sich Su um und verschwand aus dem Zimmer.
 

Sinji ging zu den Fremden, welcher ihm zweifellos sein Leben gerettet hatte. Es war ein beeindruckendes Schauspiel gewesen, ohne mit der Wimper zu zucken hatte er mit seinem Katana den Orks die Köpfe von den Leibern gesäbelt. Nun stand er da und kuckte irgendwie verloren zu ihm rüber. Er musste sich bei ihm Bedanken, vielleicht würde er ihm sogar helfen so schnellst wie möglich auf dem sichersten Weg nach Beltimor zu kommen. Der Fremde würde, ja müsste ihm helfen. Die Botschaft die er überbringen sollte war einfach zu wichtig, als das irgend ein Mensch ihm nicht helfen würde.

Er bewegte sich vorsichtig, da der Boden rutschig vom Blut der erschlagenen Orks war und man sowieso aufpassen musste nicht über die erschlagenen Körper zufallen. Er freute sich schon darauf, endlich wieder in einer warmen Küche zu sitzen und den Küchenmädchen hinterher zusehen.

Dann bewegte sich um ihn plötzlich alles rasend schnell und er beobachtete den graziösen Flug eines Habichts über sich. Wie blau doch der Himmel in diesen unruhigen Zeiten sein kann.
 

Project schüttelte verwundert den Kopf. Wie hatte der Junge, er war sah einfach zu jung aus um erwachsen zu sein, nur den Schädel übersehen können. Gelassen und gewandt bewegte er auf den Gestürzten zu und half ihn hoch. Das war Zeitverschwendung, was er hier gerade machte. Aber er hatte sowieso gerade nichts zu tun.

"Na mein Junge, wie kommt's das du dich mit diesen Typen angelegt hattest?" Der Junge vor ihm wurde ganz hippelig und wäre beinahe schon wieder hingefallen, hätte er ihn nicht im letzten Moment noch am Arm festgehalten.

"Wichtige Botschaft ... für König Rayden ... muss nach Beltimor .. darf nicht scheitern" Der Junge keuchte nur so. Project zog ein Augenbraun hoch. Das konnte ja keine wichtige Botschaft sein, wenn man sie solchem Knaben anvertraute.

"Ganz ruhig. Wie heißt du denn und was ist das für eine Botschaft." Aber der Junge lies sich nicht beruhigen. "Wir müssen weiter... keine Zeit ..." er holte tief Luft und schien sich zu fassen "Es ist wirklich dringend... Sir ... wollt ihr Sinji helfen seinen Auftrag zu erledigen?" Project verspürte den unweigerlichen Drang laut loszulachen aber seine Gesichtsmuskeln bewegten sich nicht. "Nun, dein Weg liegt großteils auf den meinigen. Wenn du willst, kannst du das Stück mit mir reisen."

Und so sahen die Orks die entkommen waren und im Wald lagen wie der Fremde und ihr Opfer sich gemeinsam auf den Weg in den Sonnenuntergang hinein machten.

Opfer - Erwählt und Nacht (Unüberarbeitet)

Opfer

Alles lief wie in einem Traum ab. Er kam sich vor wie in einem hohlen, leeren Raum, alle Wesen weit von ihm entfernt, alles war stumpf und leise. Rayden's Hand lag schwer auf seiner Schulter und er hatte das Gefühl als würde sie von Minute zu Minute in welcher die Zeremonie fortschritt schwerer.

"Terra Knigth, seit ihr des Willens und des reinen Glaubens, eure Macht nur zum Wohle und einzigst alleine dem Wohle des Volkes zu gute kommen zu lassen?" Rayden's Augen blitzen, nach fast 30 Jahren seiner Herrschaft war es nun an ihm, seinen Platze einen anderen zu überlassen. Das war sicher keine leichte Bürde führ ihn.

Terra Knight senkte sein Haupt vor der versammelten Menge, sank auf die Knie und begann die sauber einstudierten Reime runterzubeten.

Als er geendet hatte und darauf wartete das ihm die Krone überreicht würde kämpfte er mit den Punkten die vor seinen Augen tanzten. Aber er wartete vergeblichst. Erst ein klirren von Eisen auf Stein und die Aufschreie der Menge ließen ihn hochfahren.

Rayden lag auf dem Boden und versuchte verzweifelt einen roten Flecke zu verbergen welcher sich auf seiner Brust immer weiter ausbreitete. Die ersten Priester kamen angerannt während die Wachen noch ganz verwirrt da standen.

Verrat, schoss es durch seinen Kopf, man hatte den Hochkönig der Menschen ermordet. Nein, er besonn sich, die Menschen hatten keinen Hochkönig mehr, er hatte schon die Reime aufgesagt, und Rayden die Krone abgenommen, womit er sein Amt aufgelöst, aber seines noch nicht besiegelt hatte. Verzweifelt suchten Terra Knigth's Augen den Mörder, irgendwo musste er doch sein, er musste wissen für wenn dieser Mord ausgeführt wurde.

"Er lebt." Der Aufschrei eines Priesters lies die Menge verstummen. In dem Moment sah Terra Knight was er gesucht hatte, zu mindestens glaubt er es. Für den Hauch einer Sekunde hatte er sich etwas im Schatten einer Nische unter der Decke bewegen sehen. Er verfolgte mit dem Blick die Balken, welche die Decke stützen. Aus dieser Halle hatte man keine Schanks in das Balkengeschoss zu kommen.

"Herr, kommt, ihr seit in Gefahr!" Kiwi berührte vorsichtig seine Schulter. Es entging ihm nicht, wie vornehmend sie gekleidet war. Und trotz des Schrecks, der Trauer und des Hasses musste er innerlich lächeln, wie ungewöhnlich das doch für seine kleine Auftragsdiebin war, aber er wusste das er sich daran nicht gewöhnen brauchte!

"Kiwi, da oben in den Balken ... wir müssen uns beeilen, der Attentäter darf nicht entkommen!"

Er sah wie Kiwi's Augen das Dachgeschoss absuchten und auf genau der Stelle kleben blieben, die auch er so lange beobachtet hatte. Sie nickte nur kurz und hechtete auch schon los, am Thron vorbei und die dahinterbefindende verborgene Wendeltreppe hinauf, er konnte förmlich ihren schnellen Atem spüren.

Er kniete immer noch an Ort und Stelle. Man hatte Rayden derweilen schon fortgebracht und die Menge saß nun verängstig und laut diskutierend in der großen Halle. Ein Entschluss schoss ihm durch den Kopf, dann stand er auf und trat vor. Seine Stimme bebte durch die Halle und fast sofort war Ruhe.

"Schwarze Zeiten stehen bevor. Es gibt Wesen die den Frieden der Menschen und aller freien Wesen von GAMC angreifen. Wir müssen in dieser schweren Zeit nun zusammen halten und unseren selbsterklärten Gegner den Krieg ankündigen. Wir werden sie zertreten für den Schaden den sie uns zufügten..." Eine neue Stimme erhob sich in der Halle. ZeroDream erhob sich von seinem Platz "Wie könnt ihr es wagen uns Befehle zu erteilen, ihr seit nicht unser König, die Zeremonie war nicht abgeschlossen. Es müssen Turniere ausgetragen werden um den besten unter uns zu bestimmen, welcher dann König wird." Ein Raunen ging durch die Menge, aber auch zustimmendes Gemurmel, besonders ZeroDream's jungen Freunde waren ganz laut darin gegen Terra Knight anzureden!.

Ein wildes Stimmengewirr entstand und verdeckte die schwachen, so schon kaum wahrnehmbaren Geräusche die Kiwi über der Maße verursachte. Sie hatte sich auf das Dach begeben und hatte sich dann durch ein Fenster auf die Balken begeben. Nun huschte sie in geduckter Haltung in fast 20 Meter Höhe auf ihren vermeidlichen Gegner zu. Ihr Dolch lag locker in der Hand. Sie wusste nicht ob sie ihn ermorden sollte oder doch lieber zum Verhör nur bewusstlos schlagen, aber das würde sie entscheiden wenn sie das gefunden hatte was sie suchte.

Sie kam immer näher dem Bogen worin sie vorhin das Glitzern gesehen hatte. Da bewegte sich was schwach im Schatten, sie drückte sich auf den Balken unter ihr. Aber der andere schien sie schon gesehen zu haben. Sie erschrak als eine grüne Hand sich um einen Balken, welcher zwischen ihr und dem Mörder lag, legte. Ein Goblin. Sie suchte einen Platz um ihren Angreifer zu begegnen, aber da war er schon über ihr. Sie wusste das Goblins eigentlich nicht stark waren und für Hinterhalte genutzt wurden, aber nicht für den Nahkampf. Und dennoch, lag sie ausgestreckt auf dem Balken, die Hände fest im Griff des Goblins und sein Mundgeruch direkt in ihrem Gesicht. Während sie versuchte ihre Waffenhand zu befreien viel ihr Dolch in die Tiefe. Nun war sie Waffenlos und dem Goblin ausgeliefert. Und schon sah sie, wie sich die Augen, schwach im Dunkeln das Licht der Halle reflektierend, sich ihr nährten, sah gelbliche Zähne blitzen und spürte schon ihren spitzen Biss, spürte das Blut in ihre Lungen laufen, als ihr Gegner kurze Zeit nur sein Gewicht verlagerte. Sofort riss sie ihr Knie hoch und spürte wie das Gewicht sich von ihrem Körper hob, hörte ein dummen Aufprall und ein leises Achsen.

Der Goblin war mit vollen Schwung gegen den Balken geknallt und lag nun bewusst los dar. Erschöpft rang sie nach Luft, als ihr auffiel wie leise es war. Die Halle unter ihr war verlassen.
 

Erwählt

"Du wirst NICHT alleine gehen, hast du mich verstanden?" Der Dorfälteste packte ihn an den Schultern. "Du weißt das viele schon verschwunden sind. Wir brauchen hier im Dorf jede auch nur erdenkliche, arbeitsfähige Hand." Der Junge war zwar nicht der cleverste, aber dafür enorm kräftig.

"Ja Ältester! Ich nimm meinen Bruder mit mit, ist das okay?" Der Angesprochene nickte nur. Manuel huschte aus der Hütte und suchte sein Anhängsel. Er kam so selten aus dem Dorf das ihm die Gefahren egal waren, außerdem wollte er doch nur ein wenig zu Quelle um mal wieder ne runde zu Schwimmen. Da würden ihn schon keine Dinger ärgern.

Schon bald hatten die beiden das Dorf verlassen und schlenderten laut lachen durch den Wald als Manuel plötzlich einen sehr ungemütlichen Schmerz in der Schulter verspürte und ihn etwas von den Füssen warf. Als er sich hochrappelte standen dort vier Kreaturen die er zuvor noch nie gesehen hatte und nur aus Geschichten der andern kannte. "Orks" er keuchte. In seiner Schulter vibrierte ein Messer. Sein Bruder schrie auf und wollte wegrennen. In Zeitlupe sah Manuel wie ein Ork ausholte und einen Speer warf, sah wie der Sperr quer durch die Luft flog, spurte förmlich den Schmerz als sein Bruder aufgespießt wurde und hörte den dumpfen Aufschlag eines nun leblosen Körpers.

Der Schmerz in seiner Schulter schien plötzlich überall in seinem Körper zu seinen, flaute dann aber ab und war verschwunden. In ihm war nur noch eine Leere. Irgendwo in seinem Kopf breitete sich ein Wesen aus und er spürte wie seine Muskeln brannten. Und dann hörte er diese Stimme in seinem Kopf. "Mein Jünger, es ist Zeit das du deine Bestimmung kennen lernst. Du bist ein Bote von mir, Waratoas, dem Gott des Chaos, du bist zu wichtig als das du jetzt sterben darfst. Erhalte meine Kraft, strecke deine Gegner nieder."
 

Ein ferner Turm. Eine Elbin saß still in ein Gebet versunken vor einem Feuer. Durch ein Fenster konnte man einen weiten Blick über totes Ödland werfen, dies musste ein sehr hochgelegener Raum sein.

Lilli führ plötzlich zusammen. Da war eine Stimme gewesen, leise und unendlich zart. Sie hatte nur ein Wort gehaucht. "Manuel"
 

Manuel hatte das Gefühl als wären seine Muskeln unendlich angeschwollen. Und mit einen Satz sprang er vor, riss mit bloßen Händen den ersten anstürmendem Ork den Kopf vom Leibe, keine Emotion, zerbrach ein auf ihn gerichteten Sperr und erschlug die restlichen Orks mit den Überresten der Sperrlanze. Das ganze hatte vielleicht ein paar Sekunden gedauert, aber Manuel nahm es nicht war, ein schwaches blaues Licht wirbelte noch um ihn, und seine Augen waren weit aufgerissen, aber da war nichts in ihm, kein Hass, keine Freude, nicht mal Trauer. Langsam wand sich Waratoas von ihm ab. Und er kehrte wieder in sich zurück.
 

Bluesphere war noch kurz in ihre Hütte gelaufen und hatte ihren Sperr und das Schwert geholt. Gemeinsam mit Astaroth schritt sie nun den langen Weg durch den Wald Richtung Westen immer der untergehenden Sonne entgegen.

Sie hatten bisher noch kein Wort gewechselt. Und Blue war darüber auch erst einmal froh. Sie hatte heute schon genug geredet und war nun müde. Und traurig, Chimu hatte ihr das Heft aus der Hand gerissen und das Wort geführt, IHREN Platz eingenommen. Man hatte sie des Rates verwissen, sie sei zu streng, zu aggressiv. Warum sahen sie nicht, das sie nur das Beste für sie alle wollte. Und so war sie froh nun hier zu wandern, leise, stil nur den Vögeln lauschend. War froh eine Aufgabe zu haben, etwas zu tun was wichtig war, was ihrem Volk das Leben retten könnte.

Sie war sich nicht sicher ob sie den Menschen trauen konnte, aber das würde sie ja bald heraus finden. Sie rechnete mit zwei bis drei Tageswanderungen bis zur nächst gelegenen Menschensiedlung wo sie, wie sie annahm ein Schiff zur Hauptstadt der Menschen nehmen würden.

Astaroth blieb plötzlich stehen und lächelte sie an. "Wir sollten langsam ein Lagerplatz suchen. Es wird schon dunkel!" Sie kuckte ihn verwirrt an. "Aber wir sind doch gerade erst losgegangen. Wenn wir noch eine Weile wandern könnten wir in zwei bis drei Tagen in Fernhaffen sein!" "Fernhaffen? Da wollte ich nie hin. Wir werden zur Zwergesfeste gehen, dann durch ihre Minen nach Beltimor, das ist der kürzeste Weg. Und wir haben nichts davon, wenn wir uns übermüden und dann bei Gefahr erschlaffen. Die Welt hier draußen ist gefährlich und alleine überlebt niemand!" Als ob sie das nicht wusste, sie war eine der begabtesten Jägerinnen zu Hause. Aber sie nickte nur stumm, warum streiten, er würde noch erleben wie gut sie war, da war sie sich sicher.
 

Der Weg zu Weiser Oni war nicht sonderlich lang und dennoch erreichte Hamanime seine Hütte total erschöpft. Das Gelände welches er durchquert hatte war extrem felsig und stieg ununterbrochen steil an. Und die Wurzeln, welche die Baume anscheinend mit Absicht gerade dort rausstreckten wo er seine Füße hinsetzte, erleichterten die Wanderung nicht sonderlich. Er war froh als er an die Tür klopfte.

Die Tür flog auf und sofort lag Hamanime eine glänzende Klinge am Hals. Das vernarbte Gesicht von Weiser Oni war ein dunkler Fleck im herausfallendem Licht. "Ah, Volksmann" er nahm seine Klinge zurück. "Tretet ein." Hamanime betrat die hellerleuchtete Hütte. Überall hingen alte Degen und Säbel. Weiser Oni war ein Kriegsveteran aus den Echsenkriegen. Manche hielten ihn verrückt und für senil, jedoch spross er nur so über vor alten Weisheiten, welche er auch regelmäßig nutzte um andere über alles mögliche Aufzuklären.

Weiser Oni setzte sich. "Volksmann, ich habe über die Geschehnisse bei Rat gehört. Und es tut mir leid das ich nicht gekommen bin. Aber ich ... nun ..." Er zögerte "Mir wurde eine wichtige Aufgabe zugetragen und ich muss das Dorf verlassen. Mein Ziel wird mich hoch in den Norden der Länder führen. Aber ehe ich gehe, wollte ich euch noch sagen, das unserem Volk ein grauenhaftes Schicksal bevorstehen wird, wenn wir uns in die Kriege einmischen. Wenn ich erfolg habe, wird alles, nun ich will nicht sagen besser, aber zu mindestens angenehmer!" Er nickte gedankenverloren. Dann schaute er wieder Hamanime mit klaren Augen an. "Ihr müsst die Träne finden. Unsere Götter werden sie brauchen." Er beugte sich vor und legte seine Hand auf Hamanime's Schultern. "Pass auf unser Volk auf." Mit diesen Worten erhob er sich, griff zu einem Rucksack, welcher schon länger gepackt war und verlies die Hütte ohne sich auch nur einmal umzudrehen oder noch etwas zu sagen. Hamanime saß noch eine Weile dort, in seine Gedanken verloren. Wunderlich war der Alte, aber sein Rat war immer gut gewesen. Nun, er würde alles für die Expedition in Bewegung setzten.
 

Manuel trug seinen toten Bruder in Dorf zurück. Und obwohl er in einer Prozession von Leuten ging, war er einsam und fühlte sich verloren. Immer wieder gingen ihm diese fremden Worte durch den Kopf. Seine Bestimmung? Was war sie gewesen? Und wer war die Frau die er so kurz gesehen hatte?

Er brachte den Leichnam wie es die Zeremonie verlangte in Haus des Dorfältesten. Er war der einzigste der nicht weinte. Der Schmerz war in seiner Schulter wieder gekehrt nach dem im die Wut des Berserkers verlassen hatte und dennoch hatte er sich geändert. Er war stärker geworden aber auf einem anderen Weg, als normale Männer ihn beschritten.

Lange stand er schon zwischen den Trauernden, als ihn der Dorfälteste von den Anderen fortführte. Seine Augen waren rotgerändert aber er hatte einen festen Schritt und seine Stimme zitterte fast nicht. "Manuel." Kurz schwieg er "Es ist nun wohl die Zeit gekommen, in welcher du deine wahre Abstammung erfahren musst." Kurze Pause "In den roten Kriegen gab es einen tapferen Mann, man nannte ihn Manuel. Du bist sein Erbe und dein Schicksal ist es wieder den Platz in der Weltordnung einzunehmen. Du gehörst nicht länger hier her. Du musst das Schwert Luciendar finden. Es ist dein rechtmäßiges Erbe.!" Leise fing es an zu regnen "Ich wie das du noch nie das Dorf verlassen hast, schon gar nicht alleine. Aber ich spüre das dir die Götter bald schon jemanden schicken werden der dir Helfen kann. Geh nun mein Jung, dein Ziel ist im Norden. Breche gleich jetzt auf, jede Zeit die du wartest ist verschwendete Zeit." Mit diesen Worten drehte er sich um und lies Manuel alleine! Welcher auch schon bald das Dorf verlassen hatte.
 

nacht

Kim fluchte laut. Er wusste schon längst das er nicht mehr auf Heimlichkeit bauen musste. Er war nun schon seit Stunden durch Gänge und Grotten gewandert ohne auch nur ansatzweise etwas von einer sterblichen geschweige den toten Seele gesehen zu haben. Aber als er umkehren wollte, endete das ist ein verrücktes Rätsel raten welche Wege er denn nun genommen hatte, viel zu oft war er abgebogen und an Gängen vorbeigegangen als das er sich seinen Weg gemerkt hatte. Er verirrte sich nur noch um so mehr und drang dabei immer tiefer in die Wurzeln der Erde ein. Irgendwo mussten diese Bunker doch ein ende haben. Sein Phosphorstab würde auch nicht mehr lange Licht spenden.

Wieder ein Gang, wieder eine Abzweigung und wieder eine Entscheidung. In seinem inneren hatte sich eine Müdigkeit ausgebreitet die er noch nie zuvor gespürt hatte, eine Müdigkeit die er hasste. Der Wunsch nach dem Tod war für ihn nun zur Realität geworden, etwas das er nie für möglich gehalten hatte.

Seine einzigste Lichtquelle erlosch und er stand nun in der absoluten Dunkelheit. Angst breitete sich in ihm aus. Angewidert schluckte er sich runter. Er musste einen klaren Kopf bewaren, noch war er nicht Tod, aber sicherlich wenn er nun hier verrückt werden würde. Er suchte mit ausgestreckten Händen in der Dunkelheit eine Wand und folgte ihr. Bog wieder ab und lief Stunden. Er sah es zwar nicht, aber er spürte es förmlich das er sich aufwärts bewegte. Und langsam fingen seine Augen wieder an verschwommen die Umgebung wieder war zunehmen. Sein Herz raste, er würde es schaffen, er würde leben. Sein Schritt beschleunigte.

Pflanzen und das Geräusch von fliesendem Wasser. Er jubelte. Doch sein breites Grinsen verstummte sofort. Anstatt von blauem Himmel betrat er nur wieder einen Raum dieses riesigen Bunkers. Aber da waren Pflanzen, Tiere und Insekten. Er sah einen kleinen Bach gemächlich dahin plätschern und er sah eine Frau.
 

AngelJibril beobachtete den Fremden. Lange war es her das Menschen es gewagt hatten ihre alten Behausungen zu betreten. War nun der Frieden ihres Volkes bedroht? Vor fast 700 Jahren waren sie hier her geflohen um Schutz vor den Grausamkeiten der Welt da draußen zu finden nur um jetzt gefunden zu werden? Egal wie, es war zu spät, der Fremde hatte sie schon gesehen. Aber durfte er lebendig diesen Ort verlassen?
 

Bester trat in einen kleinen Raum. Es gab keine Einrichtung, nur auf den Boden war ein Hextagram gemalt. Er stellte sich in seine Mitte und schloss seine Augen. Seine Lippen bewegten sich, als er lautlos einen Zauber beschwor.

Wenig später fühlte er sich leer. Ein angenehmes Gefühl wie er fand. Aber dann war es auch schon vorbei und er stand in einem neuen Raum. Soweit von dem ersten Ort entfernt das ein Mensch mehrere Monate gebraucht hätte um diese Entfernung zu Fuß zu überwinden. Er schüttelte einen Hauch von Steifheit ab und trat hinaus in eine große Halle.

Mehrere Kobolde kamen angerannt. Aber als sie ihn erkannten verzogen sie sich sofort winselnd. Bester lachte laut. Diese Kreaturen hatten nicht vergessen was er mit ihren Kameraden angestellt hatte, als sie ihn das letzte mal aufhalten wollten. Und dabei lag das schon viele Jahre zurück. Wahrlich es war lange her das er diese modrigen Hallen betreten hatte. Es hatte sich viel geändert seit damals und Baha würde ihn diesmal nicht so leicht seinen Willen nehmen. Oh ja, er war mächtig, aber einige Sachen machten Bester zuversichtlich bald schon den Thron von Baha einzunehmen.

Plötzlich verengten sich seine Augen. Fogel, wie er diesen Schwächling hasste. Ob ihn Baha immer noch als Fußabtreter nutzte? Er lächelte grimmig. Komm nur her, dann zeig ich dir mal was ich von dir halte dachte Bester und betete förmlich für einen Grund diesem Elementargeist den Kopf abzureißen. Aber Fogel schien ihn nicht war genommen zu haben, er verschwand gerade in einem andern Gang. Feigling, gehst du wieder Füße lecken??

Dies hatte Bester gut gepasst, er war nun in guter Stimmung um den selbsternannten Herrscher der Ostreiche gegenüber zutreten!
 

Kami und Sana hatten es ohne große Probleme geschafft den Bunker zu verlassen. Nun huschten sie durch das verlassene Lager auf den Wald zu. Kein Lüftchen regte sich und kein Gesindel hielt sie auf. Es war zu einfach. Aber das störte Sana überhaupt nicht. Bald schon hatten sie die Ruinen verlassen und waren auf dem schnurstracksten Wege nach Freihaffen. Und sie waren weit gewandert in der schon lange hereingebrochenen Nacht ehe sie es sich wagten ein Lager aufzuschlagen. Morgen würden sie den Wald verlassen und auf der Handelsstraße weiterreise. Sie müssten sich beeilen, sie hatten wichtige Nachrichten!
 

"Und wenn der Schleicher der Vergangenheit vom heiligem Schwert zerrissen, die Perle im Tuch der Reinheit von wahrer Liebe getragen, muss die Träne schmelzen."

Der Priester schaute auf. Er zog ein Augenbraun hoch als er das immer noch unveränderte Gesicht des Kriegers vor sich sah. Diese Textpassage hatte er nun schon zum dritten mal vorgelesen und das einzigste was der Krieger verlangt hatte war es noch mal zu tun. Nein diesmal würde er sich weigern.

Da hob Chimu den Kopf, nickte dem Priester zu und sagte "Ich muss morgen früh aufbrechen, so das ich mich nun zur Ruhe legen sollte. Danke Pater." Mit den Worten erhob sich der mächtige Mutant und schritt aus der kleinen Kirche.

Die Träne war schon so gut wie in der Hand der Mutanten, da war sich Chimu sicher. Aber was waren das für andere Sachen? Er reckte sich. Es war schon spät und morgen musste er früh mit der Expetition aufbrechen. Er ging an Hamanime's Hütte vorbei und sah ein schwaches Licht aus den Fenstern hervordringen. Volksmann war noch wach, ob er ihm erzählen sollte, das alle Vorbereitungen schon getroffen worden waren? Chimu schob den Gedanken zur Seite. Hamanime's Zeit war vorbei, Chimu hatte nun das Heft in die Hand genommen und es war auch an der Zeit gewesen, das Volk brauchte endlich jemanden der mit Macht regieren würde. Es würde sich eine Menge ändern wenn er wieder zurück wäre. Wenn ... aber den Gedanken lies er nicht in sich aufkeimen. Es gab kein wenn es gab nur ein wann, das hatte er von Oni gelernt.
 


 

Die Säule erzitterte. "Verflucht" Rexus wirbelte herum und ging auf DaTempler zu. In ihm brodelte es und das Grinsen auf seines Partners Gesicht hob nicht sonderlich seine Stimmung. Dieser Wurm, er hatte die ganze Zeit gewusst das es nicht so klappen würde. DaTempler wich zurück als er den Zorn in Rexus' Gesicht sah. Er wurde sich plötzlich der Gefahr für sein Leben bewusst. Wurm hast du Angst um dein zitterndes, schleimschleckendes Leben? Er holte aus und seine Hand explodierte förmlich in DaTempler's Magen. In einem großen Bogen flog der Geschlagene durch die Halle und knallte auf den Boden auf. Ein leises Stöhnen entrann den verkrampften Lippen.

"Du habt es gewusst. Ihr ... "Rexus bebte vor Zorn. Schon marschierte er wieder auf DaTempler los. "Du wusstet das die Energiezellen nicht mehr funktionieren." Und sicherlich hätte man dem nächst einen neuen Herrscher der 5ten Legion wählen müssen währen nicht plötzlich Schreie von einem erhöhten Balkon erklungen. Wild Schreiend kamen ein paar Orks angerannt. Und versperrten den Weg zwischen Rexus und seinem Opfer. Aber Rexus' Zorn war nicht verklungen, und so brach er zwei Orks das Genick und ries einem dritten den Kopf ab ehe sein Blutrausch soweit verklungen war, das er merkte das die Orks wild von Eindringlingen schnatterten. Wiederwillig lies er von seinem Blutbad ab und folgte ihnen auf den Balkon wo ein erschlagener Troll und ein paar Orks lagen. Das Blut war schon hart geworden.

Er beugte sich zu den Leichen und zischte. Sie waren kalt, das heißt das die Eindringlinge schon lange fort waren. Nun jetzt war es zu spät. Er bräuchte Schlaf und mal wieder eine ordentliche Schlacht. Und so begab er sich zu seinem Lager ohne auch nur den immer noch stöhnendem DaTempler eines Blickes zu würdigen.
 

Sinji gähnte. Project blieb stehen und kuckte ihn an. Dann nickte er stumm. Ja es war Zeit zu rasten. Die Nacht war schon herein gebrochen und er durfte nicht vergessen das er hier mit einem Jungen reiset und dieser lange nicht so trainiert war wie er. So begaben sie sich an den Rand des Waldes und errichteten ein kleines Lager und erzündeten ein Feuer.

Hätten sie ihr Lager nicht in einem Bogen, welcher der Wald machte, aufgeschlagen hätten, wäre ihnen ein weiteres Feuer etwas weiter im Osten aufgefallen an welchen sich gerade zwei Frauen zum schlafen legten.
 

Su stand an den Hängen eines kleines Flusses, einer natürlichen Grenze zum Mutantenreich. Wo sollte sie mit ihrer Suche beginnen? Wie sollte sie ihn finden, den Verräter. Finden und vernichten, nur wie und wo? Sie machte einen Satz und bewegte sich nahezu elbenhaft durch den Wald auf der anderen Seite. Nicht ein Laut verriet sie.

Ihr Schwert hing locker. Sie brauchte Informationen und sie wusste auch schon, wo sie diese Hilfe kriegen würde. Sie hoffte das sie Oni schnell finden würde. Sein zweites Gesicht hatte ihr schon vor vielen Jahren einmal geholfen.

Er würde ihr auch helfen den Verräter zu finden. Er hatte noch eine Schuld bei ihr offen, sie lächelte grimmig. Aber die Reise war noch lang.

Ihr Geist schrie ununterbrochen Verräter, Verräter aber ihr Herz schmerzte dabei. Und auch als sie sich schlafen legte hörte der Kampf in ihr nicht auf.
 

Rayden schlief friedlich. Ein schwaches Gift hatte ihn stark geschwächt. Terra Knight kniete an seinem Bett und sprach zum Xtenmal ein Gebet an seine Götter.

Er war froh das dieser Nachmittag endlich vorbei war. Die Menge war förmlich zwischen ihm und ZerroDream zerrissen gewesen. Und Wachen mussten kleinere Handgemenge aufheben. Aber das alles hatte sofort ein Ende gefunden, als ein Messer von der Decke gefallen war und lautklirrend genau zwischen ZerroDream's Füssen aufschlug.

Sie hatten Kiwi halb bewusstlos neben dem Goblin gefunden. Er hatte sich große Vorwürfe gemacht, sie alleine gegen den unbekannten Gegner vorgehen zu lassen, aber welche Wahl hatte er gehabt. Das Wohl der Menschheit hatte an ihm gehangen. Er hatte jetzt schon Angst vor dem Tag, an welchem er nur noch Entscheidungen machen dürfte für das Wohl der Menschen nicht mehr für sein eigenes.

Er erhob sich und schritt zur Tür in welcher Kiwi stand. Sie hatte sich schnell erholt und sich sofort in die Folterkammern begeben wo sich der gefangene Goblin befunden hatte. Man hatte ihr den eintritt jedoch verweigert da das Verhör auf morgen verschoben worden war.

Terra Knight legte seine Hand auf ihre Schultern und lächelte sie an. "Das war gute Arbeit. Ich danke dir." Dann war er an ihr vorbei und legte sich schon bald schlafen.
 

Lilli stand am Fenster und schaute auf die Burg unter ihr. Die Götter hatten endlich nach so vielen Jahren Kontakt mit ihr aufgenommen. Aber was war das gewesen und wer war der Junge?

Sie hatte für einen Moment eine Waldlichtung gesehen auf welcher ein Junge stand. Er hatte sich über einen leblosen Körper gebeugt, aber sein Gesicht hatte keine Gefühle gezeigt. Was hieß das? Wollten die Götter das sie ihn traf, das er ihr helfen würde, ihren geliebten Pool zu finden?

Aber was waren das für törichte Gedanken, sie war hier eingesperrt und lange war es her, das sie die Burg verlassen durfte. Sie würde Pool nie wieder sehen.

Aber in ihren Träumen tanzte sie mit ihrem Geliebten über die Wiesen einer Waldlichtung und band ihm einen Blumenkranz. Es waren glückliche Träume.
 

Manuel saß an einen Baum gelehnt irgendwo in irgend einem Wald. Und obwohl seine Augen offen waren war er nicht in seinen Körper sondern schwebte in fernen Welten. Waratoas hatte ihn mit sich genommen und zeigte ihn nun die Stärke des Berserkers.
 

Und so geht der erste Tag in GAMC zu ende. Und die Götter sahen viele einzelne Feuer in der Dunkelheit glimmen. Alleine waren sie schwach, doch zusammen würden sie einem Inferno gleichkommen. Und dennoch waren ihre Wege noch weit und so schimmerten nur vereinzelt die Träume im Lande GAMC- das Land der Fantasy und der Träume

Bekanntschaften, Schicksall, Gemetzel und Kampfende (Unüberarbeitet)

Bekanntschaften

Diese kleinen Wesen gingen nicht gerade freundlich mit ihm um. Aber Kim war erst einmal überhaupt froh noch am Leben zu sein.

Die Frau war plötzlich in den Wald hinein gerannt und als er ihr gefolgt war, hatte man ihn umstellt und gefangen genommen. Er wurde in eine art Hütte aus geflochtenen Zweigen gebracht, wo er geschlafen hatte, eine Möglichkeit zur Flucht gab es nicht, da er ununterbrochen bewacht wurde.

Heute morgen hatte man ihn auf einen Platz gebracht wo viele der Elfen versammelt waren, man hatte ihn gezwungen sich hinzuknien und nun wartete er.

Die Menge teilte sich und die Frau kam auf ihn zu. Ihre Gewänder flossen an ihrem schlanken Körper herab, sie hatte tiefblaue Augen und langes in ununterbrochenen Wellen fortlaufendes Haar. Und als sie anfing zu sprechen, hatte er das Gefühl dem Rauschen eines Bachen zuzuhören. Schlagartig wurde ihm klar, das er sich einem Wasserelementarwesen gegenüberbefand.

"Eindringling der du aus der Welt von draußen kamst und unsere Ruhe störst" Ihre Augen schienen unendlich traurig zu sein. "Wie kannst du es wagen mein Volk zu bedrohen?" Er hatte Mühe sich von den Augen abzuwenden.

"Ich habe niemanden bedroht. Ich habe mich nur verwirrt." Seine Stimme kam ihm wie ein Verbrechen nach der Schönheit, welche die Frau ausgestrahlt hatte, vor. "Mit dir sind Orks und böse Wesen gekommen, die Minen erzittern wieder unter der Boshaftigkeit des militärischen Gleichschritts. Wie kannst du es wagen mich anzulügen" Ihre Stimme schwoll zum tosen eines Wasserfalls an.

"Ich bin ein Mensch! Mein Auftrag war herauszufinden was diese Wesen hier wollten." Kaum waren seine Worte über seine Lippen geschwollen als er es auch schon bereute diese traurigen Augen angelogen zu haben. Wie kann man nur so traurig sein. AngelJibrill schien plötzlich größer und größer zu werden und er versank in ihren Augen, in unendlicher Tiefe von Wasser. Er fand einen ruhigen Ort wo seine Seele Ruhe fand. Er lies sich fallen, lies alles von sich gleiten und war nackt, alle seinen Geheimnisse alle seine Träume waren offen. Aber er spürte nur die Ruhe in sich.
 

Lilli lief rot an. "Ich habe seit Tagen nicht mehr gebadet, ich bin schmutzig und stinke." Zorn walte in ihr. "Ich will schwimmen gehen. JETZT!" Masterlu lachte. Einer seiner Köpfe schoss vor und grinste seine Gefangene an. "Ich weiß nicht was ihr habt. Ihr seit doch so schön wie eh und je meine Prinzessin." Beide Köpfe schütteten sich in Lachkrämpfen. Lilli stampfte mit ihrem kleinen Fuß auf und schlug in unmächtiger Wut auf den Oger ein. Dieser lachte nur um so lauter. Nach einer Weile ergriff er mit einer Hand beide Arme von Lilli und hielt sie wie in einem Schraubstock gefangen.

"Nun gut meine kleine Herrin" ein höhnisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Ich gewähre euch euren Wunsch. Aber versucht gar nicht erst zu fliehen. Dieses Gebiet ist so gut wie Menschenleer hier wimmelt es dafür aber nur so von meinen Geschöpfen. Ausserdem wird euch eine Horde Goblins begleiten." Sie wollte schon Wiederworte einlegen. Aber Masterlu schnitt ihr mit blitzenden Augen die Worte ab "Versucht gar nicht erst etwas zu ändern." Er beugte sich zu ihr herab und alle vier Augen starten sie an. "Ihr seit nicht in der Position zu handeln, vergesst das nicht."
 

Su rannte über die Lichtung. Sie war schon in der Nähe von dem Dorf, in welchem sich Oni befand. Es war sehr felsiges Gelände und große Felsbrocken lagen in ihrem Weg. Plötzlich schrie sie auf. Scharfes Eisen hatte sich in ihren Hals gebohrt.

Ein Lachen lies sie erstarren. "Wenn haben wir denn da? Meine Gute alte Su. Du bist unvorsichtig geworden. Wie oft habe ich dir denn schon gesagt, immer dann wenn die Gefahr scheinbar am geringsten ist, heckt der Feind eine Hinterlist aus. Hast du denn gar nichts gelernt, oder haben dich die Ostlinge einer solchen Gehirnwäsche unterzogen das du schon dienen alten Lehrmeister vergessen hast?"

Su lächelte und eine Träne rollte ihre Wange herab. Sie fiel Meister Oni um den Hals ohne auch nur sich dafür zu schämen, alle ihr Studium in Selbstbeherrschung und Gefühllosigkeit waren verflogen. "Meister Oni wie habe ich euch doch vermisst."

Der alte Mann befreite sich mühsam aus ihrer Umarmung und gab ihr einen gewaltigen Schlag, aber Su wankte nicht mal. "Du bist stark geworden. Was führt dich zu mir?" Sie nickte und ihr Gesicht wurde wieder ernst.

"Ich suche eine Frau, sie heißt Teleri und ist Elbenmagierin. Ich brauche die Hilfe eures zweiten Gesichtes!" "Nun meine Schülerin. Ich habe einen langen Weg vor mir und es würde mich eine Menge Zeit kosten würde ich nun auf meine Bestrafung zurückgreifen." Su grinste, Meister Oni empfand das Geschenk der Götter als belastend und als Strafe für die vielen Toten seiner Kämpfe. "Ich würde sagen, du begleitest mich einfach und heute Abend am Lagerfeuer in aller Ruhe werde ich deinem Wunsch nachkommen!"
 

Kami riss ihre Dolche hervor. Laut krachte der Stahl als das Katana von Project auf ihre Verteidigung krachte. Kami taumelte, sie war keinen Frontalangriff eines erfahrenen Kämpfers gewöhnt.

Sana war noch immer überrascht. Sie waren aus dem Unterholz gestolpert und mitten in diesem Lager gelandet. Nun zog auch sie ihrerseits das Schwert und machte einen Schritt auf Shinji zu. Dieser starrte sie mit weitaufgerissenen Augen an und machte einen Schritt nach hinten. Dann drehte er sich um und rannte lautschreiend den Hügel in die Talmulde hinab. Alle drei andern schauten ihm total verdutzt hinterher.

Sniji hatte gerade das Ende des Hanges erreicht, als er in ein Kaninchenloch trat kurze Zeit torkelte und dann stürzte. Der Abschluss seiner Akrobatischen Aktion waren ein paar Purzelbäume wo er dann ganz verdattert sitzen blieb und mit großen Augen zu ihnen herauf schaute. Die Beobachter fingen dann total einheitlich an loszuprusten. Mit den Schwertern in den Händen lachten sie so lange bis ihnen die Tränen in die Augen traten und ihr Zwerchfell wehtat.

Sana steckte ihr Schwert ein und grinste Project an. "Einen komischen Begleiter habt ihr da!" Kami und Project folgen ihrem Beispiel und steckten ebenfalls ihre Sachen weg. Project, ein Meister der Selbstbeherrschung, welcher schon seit Jahren nicht mehr gelacht hatte, rieb sich die Tränen aus den Augen. "Ich habe ihn aufgegabelt wie er von ein paar Orks angegriffen wurde."

Sana nickte. "Es wimmelt hier in letzter Zeit nur so von diesem Abschaum. Wir kommen gerade aus einem Lager von ihnen." Sie rieb sich den Nacken. "Was ist euer Weg?" Project hängte sich gerade seinen Beutel über "Nun, wir wollen als erstes nach Freihaffen. Wenn ihr uns begleiten wollt so kommt." Mit diesen Worten begann er den Hang zu Sinji hinabzusteigen, welcher immer noch auf seinem Hintern im taufeuchtem Gras saß. Kami kuckte kurz ihre Schwester an und beide folgten dann.
 

Der Goblin hing schlapp in den Ketten. Schon seit Stunden mühten sich die Folterknechte an ihm, nun würde er bereit sein zu sprechen. Terra Knight trat vor und hob den schlapp herabhängenden Kopf ihres Gefangen an. "Du wolltest das wir aufhören, du würdest reden hast du gesagt?" Ein zustimmendes Krächzen entrann der trockenen Kehle des Ungetüms. Terra Knight wunderte das, viele Diener der Ostlinge hatten hier schon gehangen, wen auch zu meist nur Orks, aber nie hatten sie gesprochen, aber dieser war ja auch so schon irgendwie anders, viel stärker gebaut und seine Reden am Anfang zeigten einen Hauch von Bildung. "Wer war dein Auftragsgeber?" Schweigen. Der Foltermeister lies hörbarlaut ein Stück Eisen in einen Feuerkessel fallen. Der Goblin fing an wie wild zu strampeln "Ich weiß es nicht, ... ich weiß ... es wirklich nicht. Ich weiß ... gar nichts ...." Das Sprechen fiel ihm sichtbar schwer.

In diesem Moment betrat Kiwi den Raum. Ihr Gesicht verwandelte sich in sichtbares Staunen als sie den Goblin sah. "Bluestar bist du das?"
 

ZerroDream rieb sich die Hände. Alles lief wie er sich es gewünscht hatte. Man hatte zwar den Goblin gefasst. Aber der wusste sowieso nichts, war ein dämlicher Köhler im Wald gewesen, welcher unter Magie gehandelt hatte.

Terra Knight war noch nicht König, das Volk lag im Streit und der Adel pochte auf seine Rechte. Mehr wollte er doch nicht. Bald schon würden Baha's Horden die Grenze übertreten und hier einfahlen während sich die Dummköpfe auf Turnieren vergnügte. Er würde schon dafür sorge tragen das es keinen großen Widerstand geben würde, und dann würde er Herrscher über die Westreiche werden!
 

Die beiden Waldläufer betraten das Gemach. Rayden saß aufrecht in seinem Bett, Kissen stützen ihn, er war sehr schwach. Langsam kuckte er zu den beiden Neueingetretenen. "Dunadain, Viggo" Er krächzte nur so. "Ruft die Waldläufer zusammen, ... dunkle Zeiten drohen uns" er verstummte kurz um Atmen zu holen "dunkle Zeiten drohen. ... Der Ring muss stehen."

Die beiden Waldläufer nickten stumm und verschwanden dann wortlos leise aus dem Zimmer und ließen Rayen in einen kommaartigen Schlaf verfallen.
 

Schicksal

Bester stöhnte auf. Das war ein Fehler, denn die Luft die er so ausgestoßen hatte kehrte nicht wieder in seine Lungen zurück. Baha grinste.

Es war gewaltiges Schauspiel. Beide befanden sich in einem hochgelegenen Zimmer von Baha's Burg. Die aufgehende Sonne strahlte durch eine riesige Tür über den Balkon in das Zimmer. Aus Bester's Sicht stand Baha in einem goldenen Ring als Schwarzer Schatten. Aber er konnte diese Schönheit nicht bewundern, die Magische Hand seines Gegners zog sich noch fester um seinen Körper.

Mit wehenden Mantel trat der Herrscher der Ostreiche vor. "Nun Bester, wie gefällt dir das?" Ganz schwach lockerte sich die Magie um Bester so das er seinen Mund bewegen konnte. Die Luft schoss fast schmerzhaft in seine Lungen. Er hustete.

Nie hätte er es für möglich gehalten auf solche Macht zu stoßen. Gestern Abend hatte man ihn nicht zu Baha gelassen, so war er auf ein für ihn hergerichtetes Gemach gegangen und hatte seine Wut an den Dienern ausgelassen.

Heute Morgen war er einfach in die Räume von Baha vorgedrungen und hatte ihm einen Feuerball entgegen geworfen. Er war einfach zerplatzt und eine kurze Weile hatten beide Kontrahenten miteinander gerungen. Aber seine Magie war nicht stark genug gewesen, schon sehr schnell hatte er verloren.

Baha's Köpfe wippten vor Bester. "Schöne Luft nicht. Nimm dir soviel wie du kannst, sie kostet dich nichts und wird ab jetzt auch das einzigste sein was du besitzen wirst." Und ein Dämonisches Lachen lies den Raum erzittern.

Das letzte was Bester vor seinem Unmachtsanfall sah war wie der Ogermagier sich umwand und mit flatternden schwarzen Mantel auf den Balkon hinaustrat. Ein kleiner schwarzer Schatten in der großen Sonne, aber er würde wachsen und bald würde Nacht über GAMC herrschen, Bester war sich jedoch sicher das er den Tag nicht mehr erleben würde!
 

"Wunderschön" Teleri saß auf einer Eisklippe und schaute in die aufgehende Sonne. Vor ihr breitete sich ein riesiges Meer gleitendes Licht auf. Das Eis welches bis zum Horizont reichte fing auf einmal an zu strahlen und zu blitzen. Aber Sir Prise sah nur das goldene Haar welches im schwachen Wind wehte, sah zarte weiche Züge die unendlich scharf geschnitten zu seinen schienen, spürte sein Herz brechen.

"Schön von hier oben, sicher, aber da unten ist Schutt und Geröll und riesige Spalten versperren einen den Weg und dünnes Eis lässt einen für immer in die Tiefen stürzen wenn man den tückischen Pfaden zu sehr traut." Er löst seinen Blick von Teleri und schaute in die Sonne. "Ich wünschte wir hätten es schön überquert."

Sie lächelte ihn an. "Wir werden es schon rechtzeitig schaffen." Sie streckte den Arm und zeigte in die Sonne. "Siehst du den kleinen schwarzen Fleck dort? Das sind unsere Ziele, die Kamazep."

Plötzlich schlug ein gewaltiger Felsblock zwischen ihnen im Boden auf. Eise brach und Schnee flog durch die gegen. Und in den lauten Krachen und Knirschen des brechenden Eisen hörte Sir Prise einen leisen Hilfe ruf. Er schrie rannte vorwärts in das Schneegestöber und kam gerade noch rechzeitig zum Stehen um nicht in die Tiefen zu stürzen.

Er drehte sich um, wollte den Weg zurück laufen, die Hänge hinab klettern, er musste ihr helfen, sie würde sich verletzte haben, sie dürfte nicht leiden. Tränen traten auf seine Wangen.

Aber er bewegte sich nicht, er blieb erschrocken stehen als er drei riesige Eisdämonen die Hänge herabschleichen sah. Einer hob gerade wieder einen riesigen Felsblock auf.
 

Lilli fauchte den Hordenführer der Goblins an, welche sie begleitet hatten. "Weck mit dir du dreckiges Vieh." Sie schubste mit ihren kleinen Fäusten den Goblin vor ihr. Und wieder fluchte sie über den Armreif den man ihr umgelegt hatte, wie schwach sie doch ohne ihre Magie war. Der attackierte grunzte nur. "Nix gehen, bewachen!" Sie fauchte bedrohlich. "Dreht euch gefälligst um!" Ein Grunzen. Nun war sie richtig wütend und begann den Hordenanführer mit Fußtritten und Faustschlägen zu bearbeiten. Sie waren wie Tausende kleine Muckenstiche und nach kurzer Weile gab der Angegriffene nach und dreht sich um wobei er auch den anderen Goblins den Befehl dafür gab. Zufrieden nickte Lilli. Sie trat an den See und entkleidete sich, dann stapfte sie in den See hinein und genoss das weiße Gefühl von Sand zwischen ihren Zehen und das reinigende Gefühl des Wassers. Eine Weile planschte sie schon im See rum und war schon fast in ihrer Mitte als sie plötzlich Bewegung am andern Ufer sah. Aber es waren keine anderen Goblins oder Orks, sondern ein Junge. Ein Mensch der ganz alleine dort wanderte. Kurz zögerte sie dann fing sie an loszuschwimmen.
 

Kim beobachtete schon eine ganze Weile die Betondecke des Bunkers. Ein einzelner Baum rauschte in der Nähe.

Wie war das möglich, hier so tief unter der Erde solches Leben zu erschaffen?

Die Hand die ihm die ganze Zeit schon den Kopf gestreichelt hatte, verweilte einen Moment und ihm wurde jetzt erst klar das er im Schoß von der wunderschönen Frau von heute Morgen ruhte. Und er fühlte sich auf einmal so sicher, so hilfsbedürftig, wollte nie wieder weg.

"In vielen Jahren haben wir diese Welt erschaffen." Ihre Stimme klang nun wie das leise Gluckern eines Baches der in einen großen See mündet. "Wir sind von draußen geflohen weil wir in Frieden leben wollten und haben die Energiequellen des ganzen Bunkers und benachbarter gesammelt. Am Anfang waren es nur wenige Lichtquellen die wir so mit den alten Möglichkeiten betrieben haben, aber eine mutierte Rase von Schnecken hat sich von den Batteriesäuren ernährt und ein Sekret danach ausgesondert welches tausendmal effektiver war. So war es uns möglich eine autarke Lebensgemeinschaft zu bilden. Alles befindet sich in einem gefährlich Gleichgewicht, leicht zu zerstören aber ich werde es verhindern." In Kim wollte lachen, wie sollte hier etwas böses herkommen. Diese Frau würde ihn immer beschützen.

"Ich bin mächtig sicher, und es viel mir auch nicht schwer deine Gedanken zu lesen, aber dort draußen braut sich ein Sturm zusammen in den jedes lebende Wesen seinen Platz hat. Unserer ist hier unten, um die Ostlinge aufzuhalten an die Maschinen zukommen." "Maschinen?" Kim zucke zusammen, seine Worte kamen ihm wieder wie ein Verbrechen gegen die Ruhe dieses Ortes vor. "Menschen bauten vor vielen Jahren Maschinen die fliegen konnten und womit sie sich in die Lüfte erhoben um auch dort ihren Krieg zu führen. Baha scheint von diesen Maschinen erfahren zu haben und auch davon das sie hier sind. Aber sie können damit nichts anfangen, nicht ehe sie unsere Batterien haben." Sie werden angreifen, sie werden diesen schönen Ort zerstören. Seine Gedanken rasten in seinem Kopf. "Ja, wir werden kämpfen müssen um diesen Ort ob wir wollen oder nicht. Schlimme Zeiten stehen bevor." "Ihr könnte mein Gedanken lesen?" Eine Stimmte plätscherte plötzlich durch seinen Kopf "Ja ich kann in dir Lesen wie in einem Buch. Ich weiß alles von dir." Ein glockenhelles Lachen dran in ihm ein.
 

Chimu stand an der spitze der kleinen Expedition. Einige junge freiwillige Mutanten und sein Freund Kaworu. Er kuckte zurück ins Dorf und sah die versammelten Leute und er sah Hamanime. Der Volksmann hatte stillschweigend hingenommen das man ihn übergangen hatte, hatte kein Wort dazu gesagt das man ihm nicht über die Zusammenstellung der Truppe informiert hatte. Chimu grinste, nun war er sich sicher das er bald Volksmann werden würde, der alte hatte sich anscheinend schon verabschiedet.

Schwungvoll drehte er sich um und begann davon zu marschieren. Die Mutanten würden in 4 Tagen zum Krieg aufbrechen bis dahin musste er so weit wie möglich unbemerkt in den Norden vorgedrungen sein. Er erwartete keine Komplikationen.

Hamanime rieb sich den rechten Arm. Nun gut, Chimu hatte angefangen seinen Platz einzunehmen. Aber noch war ER der Volksmann und er würde sein Volk nicht in den Krieg hetzen. Nein, so schnell würde er sich nicht beugen. Geh nur, dachte er, such deinen Untergang. Ein grimmiges Lächeln trat auf sein Gesicht, jetzt müsste er nur noch dafür sorgen das sein Volk hinter ihm stand.
 

Man hatte Bluestar von den Ketten befreit und ihn in ein Gemach gebracht. Er wurde nun von den Priester betreut, die zuvor Rayen verarztet hatten. Man wollte den Schaden wieder gutmachen, den man verursachte hatte.

Kiwi war der Gnome bekannt. Er war ein einfacher Arbeiter unter den Köhlern des Königs gewesen und nie negativ aufgefallen. Zudem hatte er Kiwi vor vielen Jahren den perfekten Umgang mit dem Dolch beigebracht. Dies alleine hatte schon gereicht mit dem foltern aufzuhören, aber als dann Priester auch noch nachweisen konnten das ein fremder Geist einige Zeitlang besitz von dieser Kreatur ergriffen hatte wurde sämtlicher Verdacht von Bluestar aufgehoben.

Terra Knight war enttäuscht, das man nicht nachvollziehen konnte wer es war, der dieses arme Wesen so ausgenutzt hatte. Aber er hatte schon so seinen Verdacht, nur zu schade das er nicht die Zeit dafür hatte, er musste die Turniere organisieren. Turniere um den neuen König zu bestimmten.
 

Gemetzel

Allein nur die Art wie sie sich gegenseitig Getroffen hatten, hatte ihren Schreit ausgelöst. Nun aber, wo sie schön längere Zeit mit einander wanderten erwärmten sie sich richtig für einander.

Sinji hatte schon schnell ein Herz für Sana entwickelt. Beide übernahmen auch gleich den aktiven Part, denn während sie beide anscheinend ununterbrochen reden mussten, folgen ihnen Project und Kami still und leise. Ab und zu wechselten sie ein Wort und grinsten schwach wenn die beiden andern ihr Witze rissen.

Die Sonne war aufgegangen und alle fühlten sich pudelwohl. Es war warm, das Gras duftete und man hatte Freunde mit denen man reden konnte. Ja, sie fingen sogar an zu vergessen, in welchen wilden Zeiten sie doch lebten.

Und plaudernd und lachend waren sie an den Ing gekommen. Nach dem man ihm eine Weile gefolgt war, setzten sie sich und bereiteten ein kleines Mahl aus ihren Proviant vor. Die Gespräche wendeten sich nun den Annehmlichkeiten der Zivilisation zu welche sie bald schon in ihrem Ziel Freihaffen erhalten würden. Aber ihnen war allen die gute Laune zu sehr in den Kopf gestiegen so das sie alle nicht die Kobolde sahen, welche sich vorsichtig am Hang des Flusse langbewegten. Direkt auf sie zu.

Sinji erhob sich, um sich kurz von der Gesellschaft zu entfernen und sein Geschäft zu erledigen als er die, nur noch wenige Meter entfernte Bedrohung sah. Sein Schrei lies die andern hochfahren, aber auch die Kobolde zum angriff übergehen.
 

Bluesphere und Astaroth standen auf einen Hügel und ließen die freien Wiesen auf sich wirken. Es kam ihnen alles so wunderschön leer vor, nach der Bedrückenden enge des Urwaldes, welchen sie gerade verlassen hatten. Bluesphere lies ihren Blick wandern. Und zog überrascht ein Augenbraun hoch.

Eine schwarze Flut ergoss sich aus den Wald und strömte über die Wiese aus den Norden auf sie zu. Plötzlich fasste sie Astaroth an den Arm und zeigte auf ein weiteren schwarzen Fleck an einen Fluss etwas weiter südlich von ihnen. Sie sah das Blitzen von Waffen und konnte Menschen und Kobolde schwach ausmachen.

"Die Menschen dort werden es nicht mehr lange machen, wenn die dort auch noch dazu kommen." Bluesphere zeigte nun auf die Horde von Kobolden welche nun schon in direkten Sturm auf das Handgemenge war. Astaroth rieb sich das Kinn während er lächelte. Aber es war ein fieses lächeln. "Wenn wir den Menschen dort helfen, haben wir Verbündete in einem Reich welches wir nicht kennen." Er kuckte sie an. "Wir brauchen Hilfe so ungern ich das auch sage." Sie zögerte, dies war genau die Gelegenheit die sie gesucht hatte um ihren Begleiter zu zeigen das sie sehr wohl auf sich selber aufpassen konnte. Aber in ihr sagte ihr etwas, das es einfach eine albernde Einstellung von ihr war. "Wollten wir nicht zu den Zwergen? Ich dachte ihr würdet mit ihnen schon befreundet sein. Reichen die nicht?" Aber Astaroth hatte schon seinen Rucksack abgesetzt, eine schmuckvoll gearbeitete Zwergenaxt rausgeholt und grinste jetzt sie nur noch an. "Wir erbitten Hilfe von Menschen und lassen sie aber an anderer Stelle grepirren?" Mit den Worten rannte er laut schreiend los mitten in die Flanke des Horde welche sich nun zwischen ihnen und den andere befand. Bluesphere schüttelte nur bekümmert ihren Kopf über soviel Unachtsamkeit und packte ihren Speer fester, während sie im Lauf ihr Schwert heraus riss.
 

Manuel war sehr überrascht als es neben ihm laut platschte. Eine Elbin schritt neben ihn gerade aus dem Wasser, er hatte überhaupt nicht war genommen wie sie zu ihm ran geschwommen war.

Erschrocken riss er seine Augen auf und drehte sich dann mit einem Hustenanfall um. Sein Gesicht war pudelrot angelaufen. Die Fremde war total nackt. In seinem Dorf hätte man ihn jetzt geköpft oder vertrieben, weil er eine Frau nackt gesehen hatte die nicht unter Gottes Erlaubnis seine Frau war. Aber sie war schön gewesen, sehr schön sogar.

Lilli stand dort, ihre langen Arme um ihren Leib geschlungen, leicht zitternd, kuckte sie den Mann an, welcher ihr den Rücken zudrehte. Hatte er sie denn nicht kommen hören, wie taub war der denn?

"Aham. Würden sie so freundlich sein und mir helfen?" Manuel zuckte zusammen. Sie sprach mit ihm, sie wollte was von ihm, er müsste sich noch mal um drehen, sei noch mal sehen.

Langsam, zögernd drehte er sich um und konnte es nicht diesen langen, schlanken und zarten Leib anzustarren. Lilli lief rot an und wenige Sekunden später lag Manuel mit einem roten Handabdruck im Gesicht am Boden. "Was erlauben sie sich eigentlich, mich so anzustarren. So was aber auch. Typisch Menschen, immer diese primitiven Züge." Sie schnaubte. Daran hatte sie natürlich nicht gedacht als sie geflohen war. Sie drehte sich um und starte zu der Stelle zurück wo sie vorhin noch sie ausgezogen hatte. Fast ein halber Kilometer trennte sie nun von ihren Klamotten, welche mittlerweile von den wild am Ufer hüfenden Goblins total zertrampelt waren. Der Anblick gab ihr eine innerliche Befriedigung die sie fast nicht für möglich hielt. Bald schon würden eine menge Köpfe rollen und unter ihnen auch zwei denen sie es absolut gönnte, zwei die sie über alles haste. Zu schade das sie nicht miterleben würde, wie Baha höchstpersönlich diesem widerlichen Masterlu enthauptete. Bei den Gedanken an ihren Peiniger spie sie bitter aus.

Aber was nun?. In ihren Gedanken verloren bemerkte sie die Neuankömlinge erst als sich kaltes Eisen an ihren Hals legte.
 

Su zog ein Augenbraun hoch. "Typisch Elben mitten im Wald nackt rum zu laufen." Sie schüttelte ihren Kopf und kuckte zu Oni zurück welcher Manuel mit der einen Hand den Mund zu hielt und mit der anderen ein Messer an die Kehle. "Nun meine kleine Exhibitionistin. So dreht euch denn um das wir auch eure ganze "Schönheit" bewundern können." Nicht gerade sanft drehte sie Lilli um. In den Augenwinkeln regestrikte sie wie Manuel verzweifelt versuchte den Kopf zu senken, was ihm aber in den schraubstockgleichen Griff ihres Lehrmeisters nicht gelang. Sie grinste Lilli an. "Friert ihr nicht?"
 

Viggo saß im Schneidersitz am Lagerfeuer. Er rieb die Sehne seines Bogen mit Fett ein. Dunadain schien jedoch irgendwie nicht die Geduld für die so notwendige Pflege seiner Waffen aufzubringen und das verärgerte ihn. "Mach dir nicht so viel Sorgen mein Freund. Es wird schon alles gut laufen. Aber es wird für dich kreuzgefährlich wenn du diene Waffen so verkommen läst!" Dunadain schaute ihn dunkel an. "Rayden liegt im Sterben. Wer soll uns Waldläufern denn weiter so freies Geleit geben wie er. Terra Knight? Dieser Pfau von einem Mann, der nie das wahre Leben unter den Sternen genossen hatte?" Dunadain spie bitter aus. Gelassen arbeitete Viggo weiter. "Rayden ist schwer verletzt ja, aber er wird nicht sterben. Alles wird gut, lass dem Lauf der Zeit ihren Spielraum." Er richtete sich auf eine Stelle seiner Waffe, an welcher das Fett nicht in die Sehen einziehen wollte und somit sie nicht geschmeidig machen würde. "Hast du ihn gesehen?" Dunadain fauchte. Er war kaum in der Lage mit uns zu sprechen, wie soll er dann den Ring zusammen halten?" Viggo fing an energisch mit dem Tuch über diese Stelle zu fahren. "Die Priester sagen das er durchkommt. Und selbst wenn dunkle Zeiten stehen bevor, das müssen unsere Brüder sehen." Sein Weggefährte beugte sich vor und wurde nun schon so laut das man sie hören könnte. "Verflucht, hast du das letzte mal vergessen. Es gibt kein stolzeres Volk als das unsere. Wir sind Einzelgänger, wir müssen von einer starken Person zusammen gehalten werden. Hast du denn schon alles vergessen?" Viggo legte entnervt den Bogen zur Seite. Diese Schwarzmalerei regte ihn auf, und das hinderte ihn daran ordentlich zu arbeiten. "Nein ich habe nicht vergessen. Aber glaub mir, wir können sowieso jetzt nicht mehr machen als allen bescheid zu sagen das die Zeit wieder gekommen ist, der Rest ist das Problem von Rayen. Mögen die Baumgeister seine Wunden benetzten." Er nickte als wenn er sich noch mal selber recht geben würde. "Verflucht, Rayen war viele Jahre einer von, einer der absolut besten. Du glaubst doch nicht das ein kleiner Bolzen mit schwachen Gift ihn vernichten wird." Diese Aussage schien Dunadain zu befriedigen. Eine Weile noch saß er aufrecht da, dann griff auch er zu seinen Waffen um sie zu pflegen. Zufrieden nickte Viggo und fing wieder mit seiner Arbeit an.
 

Project bebte. In ihm pulsierte das Leben nur so, während anscheinend alles um ihn herum zum Stillstand gekommen zu sein schien. Er hatte gerade noch rechtzeitig sein Katana greifen können ehe ihre Angreifer auch schon über ihnen waren. Es war ein kurzer Kampf gewesen, und außer Sinji welcher übel an der Stirn blutete, schienen unverletzt. Aber sie hatten nur einen kurze Atempause bis ein Schrei hinter ihm erklungen war. Alle, bisher zum Fluss hinabschauen, wirbelten herum und erstarten. Er spürte sein Herz eine Sekunde aussetzten, vergaß Luft zuholen. Und erst ein übles Stechen in seiner Brust lies ihn den zwanghaften Drang nach Luft nachkommen.

Der Hang welcher vom Wald herab auf die Wiesen ging, war schwarz. Es sah aus als ob ein Ameisenhaufen sich aus dem Urwald ergoss. Er sah tauende von Waffen in der Sonne blitzen die er vor ein paar Minuten noch so genossen hatte. Er griff seine Waffe fester und zählte die Meter die ihn und die alles niedertrampelnde Maße noch trennten.

Aber plötzlich stockte der Angriff. Die hinteren Reihen schienen auseinander zu fliegen als wenn ein unsichtbarer Wind sie wie Blätter durcheinander wirbelte. Er sah hinter der Horde einen einzelne kleine Gestalt den Hang hinhab rennen. Der Mutant schwang eine Waffe und wenige Schritte hinter ihm folgte noch eine Gestalt. Schlagartig wurde Project bewusst das ihre Feinde angegriffen wurden und nun durcheinander waren. Das mussten sie nutzen. Und schon setze er los, spürte das weiche vibrieren seine Waffe in der Luft, als wenn sie schon hungrig auf das neue Blut währe.
 

Oni wühlte in seinem Rucksack. Und holte einige Kleidungsstücke hervor die er Lilli zuwarf. "Zieh das an Mädchen, eine verstopfte Nase in der Schlacht, ist halb um das Leben gebracht. Wie ich immer zu sagen pflege." Er grinste.

Su war sichtlich enttäuscht. Ihr hatte es Spaß gemacht mit diesem Wesen rumzuspielen. Einer Elbin, wie widerlich. Sie trat einen Schritt zurück damit ihre Gefangene sich die Kleidung anziehen konnte, aber ihre Waffe war immer noch in der Reichweite des schwachen, dünnen Halses.

Das Unterholz krachte in ihrer Nähe, sie reagierte jedoch nicht darauf. Aber als es immer lauter wurde wirbelte sie herum. Und da brachen auch schon die ersten Goblins aus den Gebüschen. Und während sie schon den ersten verdutzend Goblin den Kopf vom Leibe trennte sah sie in den Augenwinkeln wie Oni dem Jungen seine Dolche reichte und wie er selber sein Schwert heraus riss.
 

Anhang:

Ing: Großer Fluss welcher durch Freihaffen fliesst und als Handelsstraße genutzt wird!

So und wie im Fernsehen kommt in der Spannendsten Zene die Werbeunterbrechung *lach
 

Kampfende

Chimu war nun schon mehrere Stunden fort und es war an der Zeit alles für ihren Vormarsch zu organisieren. Sie würden allerspätestens in zwei Tagen losmarschieren. Hamanime betete das er bis dahin Nachricht von Astaroth haben würde. Er rieb sich die Hände an seiner Hose ab. Alle schufteten schwer, in den Schmieden und in den Sägewerken.

Alles war so hastig, zu schnell organisiert. Sie hatten überlegen sollen, hätten planen müssen. Aber so lang es nun an ihm, ein Volk welches seit vielen Jahren keinen Krieg mehr geführt hatte Kampffähig zu machen. Boten waren schon in die Nachbardörfer geschickt worden, die Jungen waren in Kampftraining und die alten besserten die Ausrüstung aus.

Er hatte getan was er konnte, aber er wusste wohl, das man keine Armee in zwei Tagen auf die Beine stellen konnte. Sein Volk war im Rausch gewesen, hatte sich von den großen Tönen von Chimu verführen lassen und ihre Sinne vernebelt. Bald schon würden sei teuer dafür bezahlen!

Möge bloß Astaroth erfolg haben. Plötzlich fiel ihm ein, das sein Volk noch gar nicht wusste, das sie bald schon an der Seite von Menschen kämpfen würde. Schweißausbrüche kühlten seinen Körper plötzlich sehr schnell ab, und das lag nicht daran das er die Schmiede verlassen hatte. Zu gut erinnerte er sich an die wütende Masse welche den Tod der Menschen forderte. Wie sollte er es ihnen nun beibringen?
 

Ihr Kurzschwert riss einem Kobold den Kopf vom Leibe während sie einen weiteren Angriff mit einem Dolch abwehrte. Sie holte aus, lies ihren Dolch vorschnellen, spürte die Abwehr des Gegners, riss ihre Primärwaffe herab und schlug sie von oben nach unten durch ihren Wiedersache. Die Klinge verhing sich im Brustkorb und während sie verzweifelt versuchte mit der einen Hand sie wieder frei zu kriegen und mit der andern Angriffe abwehrte spürte sie tausend schneidende Bisse. Es waren einfach zu viele. Sana hatte ihr Schwert nun frei und wich langsam aus dem Pulk zurück, hieb nach rechts und links und werte verzweifelt die Attacken ab. Jedoch kamen immer und immer wieder welche durch und sie spürte wie sie ermüdete, ihre Kräfte nachließen. Sie duckte sich unter einem hohen Schlag, stach nach vorne und werte rechts ab während sie links schon wieder eine Schnittwunde erlitt.
 

Sie waren schon viele, viele Schritte zurückgewichen, um jeden Zentimeter platz kämpfen, den sie zum Ausholen brauchten. Bäume im Rücken und an den Seiten ihre Freunde kämpfte sie nun um ihr Leben. Ihr Schwert lag nutzlos neben ihr, sie hatte es schon vor geraumer Zeit fallen lassen, es war einfach zuglangsam gegen diese Maßen.

Und während sie mit Dolchen um sich wirbelte, schien Oni wie in einem Tanz. Sein riesiges Schwert fuhr von Link nach Rechts und während es zurück kehrte stach er mit seinem Dolch um sich. Er wirkte wie ein Bauer der sein Korn mähte, nur das sein Getreide mit tausend Messern und Zähen sowie Klauen und Schwertern ausgestattet war. Es schien seinen Tribut zu fordern, denn über Oni's Arme lief aus tausend Schnittwunden das Blut. Und Su wusste das sie nicht besser aussah, sie wagte gar nicht daran zu denken wie der Bursche aussehen müsste, wenn er denn überhaupt noch lebte.

Wieder fiel ein Goblin vor ihr und wieder nahmen zwei neue seinen Stelle ein. Was sollte das überhaupt, wie konnten sie es wagen anzugreifen. Sie war im Auftrage von Bester unterwegs, und das waren die Horden von Baha. Aber dann fiel ihr wieder ein das sie mit Oni reiste, einem Mutanten und das es wohl wenig bringen würde wenn sie versuchen würde mit diesen Dingern zu reden.
 

Teleri blieb stehen und sah zu Sir Prise zurück. Sie lächelte als sie sah wie er sich vorwärts quälte ohne auch nur ein Wort zu sagen. Ihr als Elbin war es nicht sonderlich schwer gefahlen sich die letzten 4 Stunden über die Eisflächen fortzubewegen. Aber er war ein Mensch, das dürfte sie nie vergessen. Und dazu war er noch ein Gelehrter was, so abzön das bei Menschen nun mal war, seinen Körper schwächte um seinen Geist zu stärken. Aber Menschen waren nicht Natur wie Elben, sie nutzen nicht die Macht der Magie sondern sie beherrschten sie. Die Jahre in denen sie Sir Prise unterrichtet hatte, waren nicht nur führ ihn reich an Information gewesen.

"Ich denke wir sollten nun rasten." Sir Prise kuckte peinlich berührt auf. "Nein, Meisterin, es geht schon. Ich will nicht uns aufhalten." Sie lachte, und ein Stich führ durch sein schwaches Herz. Wie schön sie war.

"Keine Eile treibt uns. Lasset mich für uns einen geeigneten Platz zum Übernachten suchen und dann wollen wir es uns soweit es geht gemütlich machen." Sie musste sich eingestehen das auch sie viele Jahre nicht mehr im Freien gewesen war und einige Sinne und Kräfte nicht mehr so geschult waren wie sie es sein sollten. Sie war auch froh über eine Pause.

Und so loderte schon bald in einer kleinen Eisspalte ein magisches Feuer an der sich zwei Gestalten wärmten.
 

Bluestar kniete vor dem Thron von Rayden auf welchen jetzt gerade Terra Knight saß. Dieser musterte den Knieenden streng.

"Ein Goblin?" Er beugte sich vor. "Was macht ein Goblin in den Reichen der Menschen?" Bluestar's Gesicht war versteinert als er antwortete. "Herr, ich wurde von den meinigen verstoßen." Terra Knights Augenbraun schoss nach oben. "Ehe Baha die Herrschaft über die Ostlinge an sich griff, war mein Volk eines der vielen, abergläubisch umherziehenden Stämme. Allem ungewöhnlichem standen sie mit Angst und Zweifel gegenüber. Und ich, mit Verlaub, bin etwas sehr ungewöhnliches. Wesentlich stärker und reger im Geiste als meine Verwandten hat man mich der bösen Hexerei und Geisterbeschwörung beschuldigt. Ich musste fliehen und fand Unterschlupf bei den Menschen. Meine Dankbarkeit dafür habe ich in vielen Jahren mit meiner Kraft im Dienste ihres Königs wiedergespiegelt. Ich weiß nicht wie oder wer mich unter seinen Bann nahm, aber es war nicht mein freier Wille.

Terra Knight nickte und schaute zu Kiwi, welche neben ihm stand. "Und nun?" Betrübt schüttelte er seien Kopf "an meinem Hofe herrschen böse Intrigen, Rayden ist sehr krank und man munkelt das Baha seine Truppen mobil macht. Wir sind so empfindlich gerade, wenn Rayden nur nicht so schwach wäre ..." Bluestar kuckte nun zum Thron hinauf. "Herr, Baha ist der Schlüssel zum ganzen Übel. Ohne ihn sind die Ostlinge auch nicht mehr als wild umherziehende Horden." "Schön, nur kommen wir an ihm nicht drann!" Bluestar grinste, kuckte erst zu Kiwi dann zu Terra Knight und fing er wieder an zu sprechen. "Kiwi und ich würden nicht das erstemal in die Ostlande reisen!"
 

Sir Prise starte seine Angreifer ungläubig an. "Teleri" Tränen rannen über seine Wangen und drohten in der Kälte zu gefrieren. Gefühle wallten ihn ihm auf, und Hass sprudelte aus ihnen hervor. Er begann einen Zauber zu sprechen und in seiner Konzentration merkte er nicht wie der Stein wenige Zentimeter an seinem Kopf vorbei schoss, sah er nicht wie zwei der drei Eisdämonen plötzlich ihren Weg änderten und nun die Hänge hinabkletterten anstatt weiter anzugreifen und sah nicht wie der letzte auf ihn zurannte.

Erst als ein gewaltiger Feuersturm aus seinen Händen hervor schoss und seinen Angreifer in die schier unerträgliche Hitze einhüllte, öffnete er erschöpft seine Augen. Er sank auf die Knie und das letzte was er sah, war wie ein Zauber der für drei Gegner gedacht war, an einem einzigsten nur wütete.
 

Omikron wirbelte herum. "Ihr habt eine?" Überraschung stand in seinen Augen. Von allen seinen ausgesandten Kreaturen hatte er von allen ein Ergebnis erwartet, nur nicht von den Eisdämonen. Hastig sprang er die Stufen seines Potestes herab, wenig darauf achtend das sein schwarzer langer Mantel über den Boden glitt und mehrere Risse erhielt. Die Kreaturen hielten eine wunderschöne Elbenfrau in ihren Armen. "Sie ist so schön." Omikron führ vorsichtig mit seiner Hand durch das lange Haar. Er zog ein Augenbraun hoch. "Sie ist eine Magierin." Er kuckte zweifelnd die beiden Eisdämonen an. "Sehr gute Arbeit. Bringt sie in meinen Raum. Zu schade das ich sie nicht behalten kann, aber ich werde ihr Blut gut gebrauchen können." Er nickte geistesabwesend. "Achja und holt eure Brüder zurück. Bald schon wird meine Magie ausreichen um mir meinen Platz wieder zu hohlen." Sein Gemüht hellte sich sichtbar auf, als ihm die Vorstellung durch den Kopf ging, wie Baha vor ihm auf den Knien rutschte und um Vergebung bat. Endlich würde er seine Vergeltung kriegen.
 

Verteidigung, Angriff, Parade, Ausfall, vor, zurück, links und rechts. Sie dachte schon gar nicht mehr, ihre Seele schien sich von ihrem Körper getrennt zu haben. Es war alles so unwirklich, so falsch.

Und plötzlich war sie alleine. Sie stand mitten in einem Berg erschlagener Kobolde. Ihre Kleider trieften vor Blut, aber es war nicht nur ihr eigenes. Überrascht schaute sie sich um. Der Kampf hatte sich von ihr fortverlagert. Sie stand nun mehrere hundert Meter von dem eigentlichem Kampf entfernt. Sie konnte Project erkennen der wild um sich schlug und etwas weiter hinten konnte sie unablässig einen Speer auf und niederfahren sehen.

Plötzlich wurde ihr bewusst wie aussichtslos dieser Kampf war. Hundert ihrer Gegner waren vielleicht schon Tod, aber das war nicht einmal ein Bruchteil des Gesamten. Müde schüttelte sie den Kopf. Sie könnte ihr Leben retten, könnte nun gehen. Sana schüttelte den Kopf, ihre Schwester würde sie nicht im Stichlassen. Sie griff ihr Schwert fester, spürte den Schmerz der durch ihre Arme fuhr und spürte ihre Müdigkeit und dennoch rannte sie los. Und krachte mitten auf ein paar Kobolde. Aber die bewegen sich nicht. Drei, vier fielen ohne Gegenwehr ehe Sana überrascht stehen blieb. Alle schienen wie verhext und starten zum Wald hinauf. Sana drehte sich um und sah nun auch die 4 Männer die dort oben standen. Einer ergriff gerade wieder sein Horn und blies hinein. Ein langer, alles durchdringender Ton überflutete das Schlachtfeld. Und plötzlich brach wieder alles los. Kobolde griffen sie an und sie ging wieder in die Verteidigung über.

Aber ihr Mut war zurück gekehrt, denn sie sah wie drei der vier Männer ihre Bögen packten und einen Hagelregen von Pfeilen über die Kobolde prasseln ließen, und sie sah wie der letzte Mann in schimmernder Eisenrüstung sein Schwert rausriss und den Hang hinab stürmte. Und zu ihren Ohren drangen Worte aus seinen Lippen "Arekanderu ist nun unter euch, sterbt ihr Abschaum, Feinde des Lichtes."
 

Manuel hatte schon lange seine Dolch verloren, aber das hatte er gar nicht mehr wahrgenommen. Er war mittlerweile dazu über gegangen mit einem Gobelinarm um sich zu schlagen, während er mit der anderen Hand Köpfe von den Leibern trennte. Viele Wunden trug sein Körper schon, genauso zahlreich wie die Erschlagenen um ihn. Aber er spürte es nicht. Waratoas hatte wieder besitzt von ihm ergriffen und er war nun der Bote des Chaos. Wieder flog ein Goblin gegen ein Baum während ein anderer vor seinen Füssen mit eingeschlagenem Schädel zusammenbrach.

Plötzlich war da der Goblin mit dem Schwert so nah an ihm rangekommen, er hatte gerade noch mit der blossen Hand die Klinge umklammern können. Blut fing an zu fließen, aber er spürte es nicht. Ein weiterer kopfloser Leichnam sank zu Boden, und er hatte wieder eine Waffe, mit welcher er blutige Opfer forderte.

Jedoch kam der Angriff um ihn urplötzlich zum stehen. Die hinteren Reihen der Angreifer waren gefallen und die nächsten folgten schon als zwei Demetrimagiekugeln zwischen ihnen wüteten. Manuel ging wieder zum Angriff über. Seien Muskeln spannten sich kurz als er ein Schild mit seiner neuen Waffe zertrümmerte. Sein Arm holte schon wieder aus, zerstückelte den nächsten Gegner, ging in den nächsten tödlichen Rundschlag über, aber fand keine Opfer mehr.

Er stand mitten in einem Berg von Leichen, ganz alleine. Langsam begann sich wieder sein Ich zu regen. Das dumpfe Gefühl in ihm wich dem Schmerz seiner Wunden die er nun fühlte. Er wand sich um, und sah dieses Engelgleiche Geschöpf auf dem Boden sitzen. Lilli war immer noch erschöpft von der Magie, welche sie angewandt hatte. Einige Meter neben ihnen saß Su an einem Baum gelehnt und lies sich von Oni einen Verband um eine bedrohlich aussehende Wunder an ihrer rechten Schulter legen.
 

Arekanderu grinste. Seine beiden Schwerter wüteten zwischen den schon stark geschwächten Kobolden. Vor ihm ragte ein Mutant auf, welcher mit einer feingearbeiteten Streitaxt um sich drosch. Er sah schon stark mitgenommen aus und sein linker Arm hing irgendwie schlaf herab. Seine schwarzen Kleider trieften vor Blut und dennoch grinste er nicht weniger breit als der Templer.

Beide waren in diesem Kampf Brüder, egal wie unterschiedlich ihre Abstammung war und das wurde Arekanderu auch schlagartig klar.

Wenige Minuten später standen auch schon beide Rücken an Rücken um sich schlagend mitten im Schlachtfeld, während um sie herum die Feile der Waldläufer niedergingen. Und dann flauten die Angriffe ab und es wurden immer und immer weniger Kobolde die vor ihnen rumhüpften.

Die letzten schienen die Aussichtslosigkeit erkannt zuhaben und ergriffen in einer wilden Unordnung die Flucht. Was für viele aber das Todesurteil war, denn die Waldläufer nutzen die volle Reichweite ihrer Langbogen aus. Und nur wenige entkamen dem tödlichen Biss. Ihrer Pfeile. Diese wenigen würden sicher keinen großen Schaden mehr verursachen, wenn sie überhaupt jemals wieder zum Angriff übergehen sollten. Ihr Clan war zu grossteilen vernichtet und lag nun den Assfressern zum Fraß vor.
 

Wegkreuzungen, Richtungsentscheidungen und Eine neue Nacht (Unüberarbeitet)

Wegkreuzungen

Kim stütze müden den Kopf in seine Hände. AngelJibrill und einige Elfen saßen mit ihm zum Kriegsrat, dem ersten in diesen Hallen, seit dem die Neuen Herren hier herrschten. "Ärgerlich das wir nicht ein paar kräftig Verbündete haben." Zweifelnd überblickte er die Anwesenden., die Elfen waren gerade mal halb so groß wie er und total kampfunerfahren. AngelJibrill lächelte ihn an. "Aber wir haben doch Verbündete." Er kuckte sie überrascht an, während sie eine weitausholende Geste vollführte. "Diese Gänge, Räume und Treppen sind unser Zuhause seit vielen Jahrhunderten, glaubst du nicht, das wir das nutzen können."

Kim sah in ihre großen, traurigen Augen und kam sich wieder so klein vor, so geborgen. Er lächelte wie ein törichtes Kind. Es hatte sich einiges geändert seitdem sie seine Gedanken und Gefühle gelesen hatte. Und dennoch hatte er so große Angst vor ihr. Während sein Geist ihn schollt dafür das er sein Leben für diese "kleinen Wesen" opferte, schrie sein Herz danach diese Frau zu beschützen, ja er wollte sein Leben lassen um das ihrige zu schützen. Plötzlich lehnte sich ein Elf vor und flüsterte seiner Herrin was ins Ohr. "Oh ..." Es klang wie ein Stein der in einen riesigen See geworfen wurde. "Hohl ihn herein." Der Elf erhob sich und verlies den Platz um kurze Zeit später wieder zukommen, mit Begleitung.

"Nun Keitaro" Sie lächelte den jungen Elf an "Du hast uns was zu berichten?" Während sich der Neuankömmling in den Kreis niederließ fing er zu sprechen an. "Ich bin der Lehrling des Dorfmagiers." Er trug eine gewichtige Mine. "Unsere Legenden berichten davon, das, als wir hier herab stiegen, auch andere Wesen mit kamen. Was für welche wissen wir nicht, wir wissen nur noch das sie sehr mächtig waren. Unsere Legenden berichten weiterhin, das nachdem sie uns geholfen hatten unser Reich aufzubauen sie weiter zogen, noch tiefer in die unendlichen Gänge dieses Gebäudes." Er hielt kurz inne um sich die Worte zurecht zu legen. "Meine Freundin und ich, nun, wir sind der Meinung eine Spur dieses alten Volkes gefunden zu haben." Er lies gewichtig seinen Blick kreisen. "Schickt mich los, damit ich diese Verbündeten um Hilfe bitte, sie haben uns einmal geholfen, sie können es wieder!"
 

Rayden stand am Fenster als Terra Knight eintrat. Er blätterte in einem Buch und neben ihm auf einem Tisch lagen mehrere Zettel, eilig bekritzelt.

Rayden drehte sich um und kuckte Terra Knight an, dieser zog überrascht ein Augenbraun hoch. "Ihr liegt nicht im Bett Majestät? Ihr seit doch viel zu schwach um zu stehen. Ruht euch aus.." Ein helles Lachen ertönte. "Ach mein guter Terra Kight. Ihr würdet mich wohl immer noch Majestät nennen, selbst wenn ihr schon die Krone lange tragt." Rayden schüttelte den Kopf und lächelte. Aber dann wurde seine Mine dunkler. Er kuckte wieder aus den Fenster heraus. "Die Priester haben eine Menge ihrer Götter angebetet das ich wieder stehen kann. Und das ist auch gut so." Er zeigte auf die Papiere. "Während ich das Bett hütete waren andere nicht untätig und haben in den Bibliotheken weiter geforscht, nach etwas das ich ihnen schon vor vielen Jahren aufgetragen hatte. Sie suchten schon seit vielen Jahren nach einer Möglichkeit Baha zu entmachten." Kurz hielt er inne um seine Gedanken zu ordnen "Es kam mir komisch vor, wie schnell Baha's Aufschwung von statten ging, und noch komischer war es, wie trau und ergeben plötzlich die zuvor aufständischen Volker der Ostlande ihm ergeben waren." Rayden rieb sich die Schläfe. Terra Knight fand das er sehr müde und kaputt aussah und machte sich große Sorgen um ihn. "Gestern hat man die Lösung gefunden." Rayden drehte sich wieder um und starrte den zukünftigen König an. "Ein Splitter aus der fliegenden Festung, aus ihrem Herzen gebrochen im Kampf mit Alrogrims, dem schwarzen Drachen, soll die Jahre überstanden haben. Legenden berichten davon wie in einer Militärsbasis, knapp vor der letzten großen Schlacht, ehe alle in die Bunkern flohen, an einem besonderen Kristall geforscht wurde. Alle Versuche es zu formen waren gescheiter, doch irgendwie gelang es ihnen dann eine Kugel aus dem Splitter herauszuarbeiten. Eine Perle mit unglaublicher, magischer Macht. Doch ging das Wissen fast total von ihr verloren. Nur ein einzigsten Buch berichtete von diesen Versuchen. Ein Buch eines Ogerpropheten. Er sagte voraus, das diese Perle dem baldigen Herrscher von den Ostlanden, die Kraft zur Herrschaft über GAMC geben würde."
 

Sir Prise streckte vorsichtig seine Beine aus. Sie schmerzten, aber nicht mal halb so stark wie sein Kopf. Er wusste das er seine Seele zu sehr gefordert hatte. Ein Inferno aus den tiefsten aller Höllen hervor zu rufen, war selbst für einen Magiemeister eine Herausforderung, aber er war trotz seiner vielen Jahre des Studiums dennoch ein Schüler. Ein Schüler einer zauberhaften Lehrerin. "Teleri" still weinte er, auf einer Klippe über den Eisöden liegend. Niemand hörte seinen Schmerz. Lange lag er so da, bis er sich erhob. Die Kälte dieser Gegen war nun in sein Herz vorgedrungen, tief bis an sein Valuum, dem Zentrum der Magie. Diese Kälte rief ein tödliches Feuer in ihm hervor, Hass. Er vergaß was Teleri ihn beigebracht hatte über den Einfluss von wütenden oder hasserfühlten Gedanken auf das Valuum. Er vergaß das er ein schwacher Mensch war, aber er vergaß nicht wer ihm seines Glückes beraubt hatte.

Seine Augen glühten als er über die längst gefrorene Pfütze, welcher der Eisdämon hinterlassen hatte, ging. Er folgte dem Pfad welchen vor ihm schon die anderen beiden Eisdämonen gegangen waren. Und stand eine Weile untern an der Klippe und suchte um die Einschlagsstelle nach der Leiche von Teleri. Nachdem er sie aber nicht finden konnte, entschied er ehrst Rache zu üben und dann sich um die Überreste seines Lebens, seines zerschlagenen Herzens zu kümmern. Wo waren sie hin, diese Wesen. Eine Weile stand er bewegungslos rum, als ihm ein Gedanke kam. Vorsichtig tastete er die Struktur seiner Seele ab, würde sie noch Magie mitmachen. Er hatte zwar jede Selbstachtung verloren, ihm war egal was mit ihm passieren würde, sein Lebensinhalt war vernichtet worden, aber er wollte seinen Feinden kein leichtes Spiel machen. Zufrieden stellte er fest das die Belastbarkeit seiner innere Struktur hoch genug sein würde um noch eine Zeitlang mitzuspielen. Leise murmelte er einige Worte dann erschien plötzlich vor im eine grüne Spur auf dem Eis. Er lachte hohl ohne jedoch dafür das Gefühl zu haben. Eisdämonen waren magische Wesen, keine naturalen, und somit hinterließen sie eine magische Spur auf ihren Wegen. Sie war noch sehr stark, somit war so noch frisch und seine Beute noch nicht weit entfernt. Entschlossen schritt Sir Prise aus.
 

Vorsichtig öffnete Teleri ihre Augen. Sie saß in einem großen, weichem Bett. Sie richtete sich auf und schaute sich um. Es war ein großes, geräumiges Zimmer, spärlich eingerichtet. Eine Tür, ein Stuhl, ein Tisch und ein Fenster sowie das Bett in welchem sie saß. Sie war in neue Gewänder gekleidet und um ihre Arme waren zwei silberne Ringe gelegt worden. Sie brauchte sie nicht weiter zu untersuchen um zu wissen das diese Armbänder ihre gesamten magischen Versuche absorbieren würden. Ehe sie überhaupt die Struktur der Magie festlegen könnte würde schon alles neutralisiert sein. Betrüb zerrte sie kurz aber vergeblich an ihnen.

Da flog die Tür auf und ein Mann trat ein. Er war sehr hochgewachsen, trug einen langen Schwarzen Mantel und grüne Wollkleider. Ihr fiel auf das er keine Waffen bei sich trug, aber der magischen Aura nach, die er verstrahlte brauchte er diese auch nicht.

"Ah, My Lady ist aufgewacht. Ich bin erfreut euch in meinem bescheidenem Heim willkommen zu heißen!" Er machte eine ausholende Bewegung mit dem Arm. "Warum haben sie mich gefangen genommen. Was wollen sie von mir." Omikron grinste. Es war keine Wärme in den Lächeln. "Nun, formulieren wir es so, ich bin sehr an ihrem Leben interessiert." In diesem Moment trat ein Oger ein, welcher eine komische Apparatur aus Gläsern und Kolben, welche über hauchdünne Röhrchen mit einander verbunden waren, herein trug. Ihm folge ein weiterer seiner Rasse, welcher einige in Leder eingebundene Sachen schleppte. Omikron wendete sich wieder seiner Gefangenen zu. "Sie kennen diese kleine, aber feine Apparatur?" Ihr kreidebleicher Gesichtsausdruck schien ihm ungemeine Freuden zu bereiten. "Ein Bluthydatma" Sie hauchte nur so und ihre Stimme zitterte. "Richtig. Ich werde die kleinsten Bestandteile ihres Blutes brauchen, die Hydatma. Meine Kraft ist nicht groß genug um gegen diesen verfluchten Baha anzutreten, aber mit ihrer Hilfe werde ich die benötige Energie locker erhalten." Er grinste boshaft.
 

Erschöpft standen die sieben neuen Gefährten im Kreis, getrennt durch Hunderten von erschlagenen Kobolden. Alle atmeten schwer. Und dann fingen plötzlich alle laut an zu lachen.

Sie hatten überlebt. Sinji konnte es gar nicht fassen. Sein linker Arm wies zwei riesige klaffende Wunden auf, und der Schnitt an seiner Stirn brannte auf das Übelste. Auch seine Gefährten sahen aus als wenn sie jeden Moment auseinander fahlen würden, so viele Schnitte und Wunden hatten sie, und Astaroth schien seinen linken Arm überhaupt nicht mehr bewegen zu können. Aber sie hatten überlebt. Und nun standen sie über den Toten anstatt welche zu sein und lachten.

Die Waldläufer hatten sie schon seit einiger Zeit verlassen um die Verfolgung aufzunehmen, ehe sie sich wieder einkriegten. Arekanderu steckte als erster seine beiden Waffen weg. Vorsichtig entfernten sie sich vom Schlachtfeld, der Boden war zertrampelt und glitschig vom Blut und die Leichen waren die reinsten Stoperfallen. Und ehe Sinji sich versehen hatte saß er schon wieder auf seinem Hosenboden und alle fingen wieder laut an zu lachen. Wie schön doch das Leben war wurden ihnen erst jetzt klar.

Als auch diese Welle des Lachen abgeflaut war fingen sie an ihre Wunden zu versorgen. Astaroth saß erschöpft am Boden während die Mutantin Bluesphere sich um seinen Arm kümmerte. Besorgt schüttelte sie den Kopf. "Das sieht sehr böse aus." Arekanderu schaute die beiden an. Mutanten, noch nie hatte er sie von so nah gesehen. Aber sie hatten an seiner Seite gekämpft. Und nun trat auch noch der eine Mann vor und fing an auf sie einzusprechen. Nein, sie waren ihnen nicht feindlich gesinnt, und während der schlacht hatte er sich ja auch einmal kurz diesem einen so nahe gefühlt. Project kniete neben Astaroth und schaute zu Bluesphere hinauf. "Danke für eure Hilfe. Während ihr nicht schon gleich am Anfang mit dazu gekommen, wir währen längst unterlegen gewesen ehe unser Freund hier" mit den Worten nickte er Arekanderu anerkennend zu "uns retten hätte können. "Es ist nicht viel was wir euch als Dank an bieten können, aber ich denke wir würden euch sehr helfen wenn wir euch in die nächste Menschenstadt bringen würden. So zusagend als Geleit. Freihaffen liegt nicht mal ein 3 Stunden Marsch von hier entfernt. Dort wird es einen Heiler geben der sich um die Wunden kümmern kann."
 

Richtungsentscheidungen

In Su's Gesicht stand immer noch der Misstrauen. Aber Oni sprach schon total offen mit Lilli. Er hatte ihr einen Arm um die Schulter gelegt und ging vor den anderen beiden mit ihr voraus. Die beiden schienen unendlichviel Gesprächsstoff zu haben, sie plauderten nun schon seit dem sie wieder aufgebrochen waren.

Für sie war die Reise wenig aufregend seit der Schlacht gewesen. Ihr Arm hatte die ganze Zeit wehgetan und war nun dazuübergegangen schmerzhaft zu pulsieren. Sie spähte zu dem Jungen hinüber, überlegte kurz ob sie versuchen sollte mit ihm zu sprechen, unterlies es dann jedoch. Er schien nicht gerade das zu sein was man eine Plaudertasche nannte. Seit ihrem Zusammentreffen war er einfach nur still neben ihr hergetrottet und schien selber nicht so recht zu wissen was er da tat. Wer war er überhaupt? Welches Ziel verfolgte er?

Ihr fiel auf wie er verstohlen an einer Wunde rumkratze die leicht nässte. Sie trat an ihn ran, nahm seine Hand von der Wunde und kuckte sie sich kurz an. Es war ein sehr tiefer Schnitt in das Fleisch, nicht sonderlich gefährlich da er sehr flach eingetreten war und fast parallel zur Haut lief, aber der erste Eiter bildete sich schon. Der perfekte Ort für Infektionen, der Feind jedes Kriegers. Sie kuckte in seine schmalen Augen. Sie war erschrocken wie tief sie schienen, wie ein unendlicher Brunnen und im tiefen Wasser schien etwas zu leben. Sie schüttelte den Kopf "Du darfst daran nicht rumspielen, das wird sie nur noch mehr reizen. Ich werde dir eine Salbe drauf machen ,das brennt zwar wird aber verhindern das sie sich entzündet." Was war mit ihr? Sie war selber von sich überrascht. Sie gab ihre kostbare Wundsalbe an einen wildfremden, dahergelaufenen Jungen. Sie zögerte Kurz ehe sie in den Rucksack griff und eine Salbe hervorholte. Vorsichtig rieb sie davon etwas auf die Wunde, was ihr relativ schwer fiel, da sie nebenbei noch gehen musste und den Bäumen auswich. Der Junge verzog nicht mal eine Mine als die Hochätzende Salbe in seine Haut drang.

Sie kuckte wieder in diese Augen, ehe sie sich abrupt abwand und ihren Schritt beschleunigte. Sie hatte ihm geholfen und er hatte nicht in Wort gesagt, nicht mal eines des Dankes, wie unhöflich. Sie wunderte sich wieder über sich selber, seitdem die Reise mit Oni begonnen hatte wallte in ihr wieder das Kind, welches vor vielen Jahren von ihr besiegt geglaubt war.

Oni und Lilli blieben stehen. Oni nickte kurz und wartete dann darauf das Su und Manuel ihn eingeholt hatten. "Unser Ziel liegt fest. Wir werden den Waldläufer Dunedain aufsuchen, wer Lilli und mir folgen will der ist herzlich eingeladen." "Die Menschlichen Königreiche?" Su war überrascht, was wollte ihr Meister dort? "Nun, bis heute Abend werde ich auf jedenfalls noch mitkommen, vergesst euer Versprechen bezüglich dem zweiten Gesicht nicht.
 

Kiwi stand mit dem Rücken an eine Brüstung gelehnt. Der Wind lies ihr Haar um ihr Gesicht tanzen. Sie lächelte Bluestar an. "Lange ist es her mein guter alter Freund das wir uns getroffen haben. Es tut mir leid das es so ein schmerzliche Begegnung sein musste." Bluestar trat neben sie und stütze sich auf die Zinnen während er auf das Land hinauskuckte "Terra Knigth hat recht. Diese Welt steht einer großen Veränderung bevor und wir sind mitten drin. Sind Schachfiguren in einem großen Spiel, jedoch scheint man uns vergessen zu haben, als man die Züge plante." Kiwi lies ihre Hand über die mächtigen Schultern des Goblin's fahren. "Es tut mir leid das Terra Knight dich nicht in die Ostlande lässt. Er sieht in dir immer noch einen von Baha's Männern." "Ich weiß. Aber ich hatte nicht alles ihm gesagt." Er kuckte sie an "Vor vielen Jahren wurden alle Häuptlinge der Stämme, sämtlicher Stämme zu einem großen Rat gerufen. Es kamen nicht mal annährend die Hälfte aller, aber das waren dennoch schon tausend Stämme die unter diesen Paar lagen. Baha forderte sie zu einem Kampf um die Herrschaft über ihre Leute auf. Keiner entkam diesem Rat lebendig. Ein Clan meines Volkes war anwesend bei dem Schauspiel. Sie erzählten, das Baha die heilige Perle besaß und mit ihr unglaubliche Kräfte entfesselte. Selbst mächtige Magier starben unter ihn und als sie es endlich verstanden das sie alle sterben würden, sollen an die hundert der Stärksten ihn gleichzeitig angegriffen haben. Aber keiner überlebte, so überreichten alle Anführer der Ostlande die Herrschaft über ihre Reich aus Angst um ihr Leben an Baha. Wir müssten nur diese Perle stehlen, dann würde er vernichtet werden. Die Ostlande folgen ihm aus Angst, aber tief in ihren Herzen hassen sie ihn unendlich. Das ist die einzigste Change ihn zu stoppen, keine Armee kann gegen seine Macht ankommen!

Kiwi beobachtete sein Lippenspiel, das nervöse Zucken seiner Augen. "Ich habe verstanden." Sie stellte sich endgültig hin und kuckte durch ein Fenster in die Burg. "Ich werde dafür sorgen das wir heute Abend die Stadt verlassen können. Heimlich versteht sich." Sie kicherte leise, dann lief sie den Gang hinab ohne auch nur ein Geräusch zu verursachen.
 

Bester wachte auf. Er hing an der Wand, verkehrt herum, nur durch Eisenketten an den Füssen gehalten und an den Armen gefesselt. Er kuckte sich im Raum um und kriegte Schweißausbruche. Vor ihm stand ein Tisch, auf welchen ein Gerät aus tausenden Glasbehältern und Röhrchen bestehend stand.

In diesem Moment trat Baha in seinen Blickfeld. "Na, erinnerst du dich noch an diesen Raum? Weißt du noch wie du damals mit Freude gebrauch von ihm gemacht hast?" Er lachte dämonisch. "Nein? Oh, aber ich zu gut. Ich kann mich noch daran erinnern wie du hier Orgien in dem Blut deiner Opfer gefeiert hast. Du hast auf ihren Leichen getanzt nach dem du sie tagelang gefoltert hattest." Er fuhr mit seiner Hand über sonderliche Geräte die an den Wänden standen. "Du warst sehr kreativ und hast sehr interessante Spielzeuge erfunden. Mich würde es ja reizen sie an dir mal auszuprobieren. Aber ich darf dich nicht schwächen, denn ich habe eine viel bessere Folter für dein Versagen und Hintergehen." Er war nun vor Bester getreten und starte ihm direkt in die Augen. Kurze Zeit versuchte Bester dem Eindringen von Baha in seinen Geist wiederstand zu leisten, aber er hatte schon schnell nicht mehr die Kraft dafür und versagte.

Baha grinste noch stärker, noch höhnischer. "Was ist deine größte Angst, mein alter Freund? Weißt du es? Soll ich es dir verraten?" Er lachte laut als er Besters verstörtes, angstvolles Gesicht sah. "Unmacht. Das ist das wovor du dich fürchtest. Keine Macht mehr zu haben, ein gewöhnliches Wesen zu sein. Schwächlich, auf deinen Körper angewiesen." Besters Augen weiteten sich. "Und genau das werden wir aus dir machen. Ich werde dein Valuum zerstören, werden dir deine Hydatma nehmen und werde deine Seele verbiegen. Und dann, wenn ich mit dir fertig bin und du keinerlei Magie mehr üben kannst und zu einem elenden, kümmerlichen Wesen geworden bist, werde ich dich laufen lassen. Du wirst dich wie ein Wurm in den Slums zu den Füssen meiner Festung verkriechen und wirst um dein jämmerliches Leben heucheln. Immer in der Hoffung irgendwann Rache zu üben." Baha lachte hysterisch. Dann griff er hinter sich und zog vom Tisch zwei lange Schläuche mit Nadeln, angeschlossen an den Bluthydatma.

Wachen schreckten an den Eingängen der Burg zusammen als widerliche, unendlich gequälte Schmerzensschreie aus der Tiefe der Burg hervordrangen. Und diese Schreie sollten nicht in den nächsten drei Tagen aufhören, nur immer und immer schwächer werden.
 

Viggo kniete auf einer Klippe und starrte in den Wald hinab. Hinter ihm standen zwei weitere Waldläufer und er wusste das dort unten irgendwo Dunadain mit weiteren 5 Leuten auf der Lauer lag.

Es hatte nicht lange gedauert um die ersten ihres Volkes zu finden. Und beide waren sehr überrascht wie bereitwillig sich die anderen ihnen angeschlossen hatten. Rayden's Name war wie ein Zauberwort unter ihren Brüdern gewesen, und Viggo war dafür sehr dankbar.

Plötzlich wurde seine Aufmerksamkeit von einigen laut schreienden, aufsteigenden Vögeln in Anspruch genommen. Da war ihre Beute also. Er legte seine Hände leicht gewölbt an seinen Mund und lies einen seltsamen, Katzenähnlichen Schrei aus seiner Kehle hervordringen. Kurz wartete er, bis er die Antwort hörte, dann drehte er sich um und verschwand in einigen Büschen, dicht gefolgt von seinen Männern.

Schnell waren sie den Hang hinabgestiegen, und noch schneller bewegten sie sich durch den Wald. Nicht ein Laut verriet sie. Sie wussten nur zu gut, unter welchen Bäumen sie laufen konnten, ohne auf gefährliche lautbrechende Äste zu treten oder unnötige Spuren zu hinterlassen.

Im Laufen nahm Viggo seinen Bogen von seiner Schulter und spannte die Sehne ein. Seine Hände bewegten sich geschickt, und obwohl er schnell lief, mit atemberaubender Genauigkeit.

Sie verlangsamten ihren Schritt als sie es in ihrer Nähe krachen hörten. Bewegten sich nun mehr vorsichtig, denn schnell. Vor ihnen wurde ein Baum umgeschlagen. Viggo runzelte wütend die Stirn. Armer Baum, er wusste wie viele Jahre dieser gebraucht hatte, um endlich seine Krone durch das Blätterdach der anderen zu stoßen, und nun war er zerstört worden. Seien Augen blitzen gefährlich. Er legte einen Pfeil ein, ohne in seinem Schritt inne zu halten.

Ein Katzenruf wies ihn drauf hin das Dunadain parallel zu ihm lief und auch die Verfolgung aufgenommen hatte. Komm nur du Bestie. Wir werden dir zeigen wie es ist, wenn man hilflos getötet wird. Viggo rannte nun in gebückter Haltung immer wieder hinter Bäumen Deckung suchen.

Und endlich sah er seine Beute. Der Riese hatte einen Stein in der Hand und drosch auf den, von ihm gefällten Baum ein. Viggo zog überrascht ein Augenbraun hoch. Was machte der dort?

Er stieß einen Eulenruf aus um Dundain daraufhinzuweisend das er nun bereit war. Kurze Zeit später kriege er schon antwort. Alle 3 Männer hoben ihre Bögen und ließen die eingespannten Pfeile lossausen. Noch ehe sie einschlugen hatten sie schon die nächsten gespannt und ließen sie ihrer Bestimmung entgegen fliegen.

Der Riese schrie auf als er den tödlichen Biss der Pfeile spürte, in Todespanik schlug er um sich. Griff sich an den Hals als dieser durchlagen wurde und fing an auf die Bäume um sich einzudreschen. Ein Baum krachte in sich zusammen und erschlug den schon fast toten Riesen. Die Waldläufer traten auf den Platz, welchen der Riese geschlagen hatte und nährten sich der Leiche. Als sie ein sehr bedrohliches Grunzen hörten. Ein zweiter Riese hob gerade den Stein, den der erste als Werkzeug genutzt hatte hoch und sah sie mit zorngeröteten Augen an. Viggo fluchte, wie hatten sie diesen nur übersehen können, die Bauern hatten doch immer nur von einen berichtet.
 

Eine neue Nacht

Sie tanzte über eine Blumenwiese und lies sich die warme Sonne auf ihren Rücken scheinen, während ihr Körper in der aufkommenden Dunkelheit der Nach in Reskarotka, der Hauptstadt Baha's, verweilte . Ihre Beine baumelten über einen stinkenden, dreckigen Abflussgraben in dem die Extremente der Ostlinge schwammen. Doch in ihren Gedanken war sie frei und war in einer schönen grünen Welt, fern vom dem Hass und Elend der um sie wütete.

Aber dann stieß etwas Schweres an ihre Beine und sie wurde aus ihren Träumen gerissen. Im Graben zu ihren Füßen schwamm ein Wesen. Erst dachte sie es wäre ein toter Kobold, doch sie korrigierte sich schnell selber.

Das Ding war nicht tot und es war auch kein Kobold. Venuschan trat gegen den bewusstlosen Körper und schreckte zurück als ein schmerzhaftes Stöhnen erklang.

Sie wollte gerade auf die Knie fahlen, als sich vor ihr der Dämon aufrichtete, wollte sich bei dem Diener Baha's entschuldigen, um ihr Leben winseln. Doch sie zögerte, der Dämon vor ihr, hatte nicht diese Aura um sich, welche normalerweise alle Schreckensherren besitzen, und überhaupt war er alles andere als majestätisch. Er schien überhaupt nicht wahrzunehmen wo er war noch was er war. Sein Kopf hing unnatürlich herab und seine Haut war an vielen Stellen aufgerissen und geplatzt.

Während Venuschan ihn beobachtete torkelte er leicht und setzte sich. Sie war überrascht wie klein die Dämonen doch eigentlich waren, sobald die sie die Stütze der Magie verloren hatten. Ihr war schlagartig klar, das dies der Verräter Bester sein müsste, welcher verband worden war und seiner Würden enthoben.

Sie hatte sich auf einen Stein gesetzt und beobachtete den Gefolterten, sah seine Schmerzen und erkannte wie schwach er war. Aber ihr kleines Goblinherz kannte kein Mitleid für dieses Wesen. Nein, sie wusste nur das sie gerade einen Schlüssel in der Hand hatte, aber sie wusste noch nicht wofür man ihn gebrauchen könnte. Man hatte sie immer schon an den Rand gedrängt, wollte nichts mit ihr zu tun zu haben, weil sie sonderbare Gedanken hatte. So hatte sie nie Freunde gehabt und nun war da jemand der sie brauchte, aber was würde er ihr bringen, außer Ärger.
 

Bluesphere hielt Astaroth in ihrem Arm, während sie durch die riesigen Hafentore von Freihaffen führen. Er war schon vor Stunden in einen Fieberschlaf gefahlen und sie machte sich große Sorgen um ihn. So schnell hast du nun erkennen müssen wer von uns beiden der bessere Kämpfer ist. Du bist nicht geschaffen worden für die Schlacht und dennoch hast du ohne Angst angegriffen. Immer mit deinem Lachen. Sie war müde und erschöpft und das Dämmerlicht der hereinbrechenden Nacht verstärkte nur ihren Wunsch nach Schlaf. Nun war doch alles anders gekommen als es sollte. Eigentlich hätten sie beide heute Nacht irgendwo am Rande des Urwaldes übernachtete, noch einen Tagesmarsch von der Zwergenfestung entfernt. Aber nun zweifelte sie daran ob sie überhaupt jemals dort hinkommen würde.

Nach der Schlacht hatten sie sich eine geraume Zeit am Ing entlanggeschleppt als ein Flussschiff sie aufgegabelt hatte. Die beiden Mutanten hatten für eine Menge aufsehen gesorgt, aber ihre menschendlichen Begleiter hatten schnell für Ruhe gesorgt. Und obwohl das Misstrauen ihnen gegenüber nicht weniger geworden war, hatte man Astaroth ein Bett gegeben und ihr was zu Essen.

Nun würden sie bald in einer Herberge von Freihaffen sein und ein Heiler würde sich um Astaroth kümmern. Sie reckte sich und schaute zu den Sternen hinauf. Wie schön es doch auf einem Schiff ist. So ruhig, leise, ganz für sich alleine auf dem Wasser. Sie erinnerte sich an Bilder von einer großen Wasserfläche unten in der Kabine des Kapitäns. Meer hatte er es genannt. Das große Wasser und in ihr kam so die Liebe zum Wasser auf, zum nassen Element.

Doch sie aus ihren Gedanken gerissen als ein schwerer Schlag durch das Boot ging. Man hatte in Freihaffen angelegt. Project kam aus den Kabinen hervor und trat neben sie. "Geht's euch gut?" Er schaute besorgt zu Astaroth herab. "Ich bin nur etwas müde, aber um ihn mache ich mir große Sorgen." Sie schaute wieder bekümmert auf ihren Gefährten herab. Arekanderu welcher lautlos zu ihnen getreten war, legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulten. "In Freihaffen gibt es die besten Heiler weit und breit. Es ist meine Heimatstadt, ich wohne hier. Glaubt mir, ihr werdet hier fürstlich Leben!"

Und so standen die sieben Gefährten an der Reling und schauten auf die Hafenspelunken von Freihaffen herab als die Nacht hereinbrach.
 

Keitaro legte seine Hand auf ihre Schultern und lächelte. Beide standen am Ende der Naturebene und schauten den dunkeln Gang hinab, den neuen Abenteuern entgegen. Man hatte ihnen aufgetragen aufzubrechen die Alten zu finden, hatte ihnen gesagt, dass sie sich beeilen sollten da man zwar keine wahre Bedrohung durch die Neuen fürchtete aber man doch sich sicherer fühlen würde, wenn man Hilfe kriegen würde. Keitaro grinste grimmig, er wusste das die Chancen für sein Volk schlecht standen, egal was sie sagen würden und er wusste auch das vieles von ChibiTeta und ihm abhängt.

Sie kuckte ihn an und hob dann ihre kleine Lampe. Das Licht drang immer weiter hinab in die Gänge. "Wie lange glaubst du werden wir brauchen um in die großen Kammern zu kommen, wo wir die Spuren gefunden haben?" Sie sich nicht ganz sicher zu sein, was sie von der Ehre ihr Volk zu retten halten sollte. "Nun, nicht lange, jedenfalls werden wir um so schneller dort sein, je ehr wir los gehen."

Und so begaben sie sich die Schächte hinab, immer tiefer in den Bunker, in Bereiche die nie zuvor vor ihnen ein Elf betreten hatte.
 

Kim und AngelJibril beobachteten wie der kleine Lichtkegel langsam aus ihrem Blick entschwand. "War es schlau Kinder los zu schicken?" In seinen Worten lag der offene Zweifel. Ihre großen blauen Augen fixierten ihn. "Du wirst noch vieles über sie lernen müssen." Ihr Lachen vermischte sich mit dem Plätschern eines Baches neben ihnen. "Sie mögen klein aussehen, aber ihr Biss ist schmerzhaft. Und was du als Kinder bezeichnet hast, war fast doppelt so alt wie du." Sie legte ihre Hand auf seine Schultern und lächelte ihn an. "Komm nun, wir wollen alles vorbereiten. Diese Ostlinge sollen kein leichtes Spiel haben." Er schaute sie an, sah in ihre Augen und fiel dann plötzlich auf die Knie. Tränen standen in seinen Augen, er wollte reden, wollte ihr sagen das er alles für sie tun wollte, aber er konnte nicht. Er druckte einfach nur seinen Kopf gegen ihr Bein und weinte still in das Kleid hinein, während ihre Hände ihren Kopf ununterbrochen streichelten!

Lange sagte keiner von beiden etwas, lange dauerte es bis Kim's Tränen versiegt waren. Dann erhob er sich und ging ins Dorf zurück ohne AngelJibril auch nur anzuschauen. Lies sie mit ihren Gefühlen und Gedanken alleine am Fluss stehen.
 

Sir Prise stand im Höhleneingang als Schatten in den letzten Sonnenstrahlen und schaute sich um. Er spürte die Kälte nicht die von Wind herein getragen wurde, er hatte nur noch ein Gefühl in sich, unendlicher Hass und kochender Wut.

Lange war er durch den Schnee gestampft um nun endlich seine Rache zu üben. Er knetete seine Hände durch und spielte mit den Zügen seiner Seele.

Dann schritt er lang aus und durch querte gerade Wegs die Höhle, folgte ihren Verlauf immer tiefer in den Eisberg hinein. Und obwohl viele Wege schon abgezweigt waren, zögerte er doch nicht und hielt seine Richtung bei.

Und dann hörte er die Schreie, Schmerzensschreie einer Stimme die er kannte. Seine Augen weiteten sich und er fing an zu rennen. Sein Glück war es, das die Truppen welche von Omikron ausgesandt worden waren, noch nicht zurück gekehrt waren und so kaum Ostlinge sich hier unten aufhielten. Keiner versperrte seinen Weg.

Er kam in eine geräumige Halle. Ein Eisthron stand an seinem Ende auf einem kleinen Potest. Mehrere Türen führten aus dem Raum, aber es viel ihm nicht sonderlich schwer den Gang zu finden aus dem die Schreie erklangen.

Er hastete weiter, immer und immer weiter in die Tiefen des ewigen Eises. Und dann stand er vor der Tür, die Tür die ihm von den Grauen trennten, die man seinem Herzen zufügte.
 

Omikron lachte. Er hatte sich gemütlich auf das Bett gelegt und schaute zu wie langsam das Blut durch die Geräte lief. Er genoss den Schmerz den man Teleri's Seele zufügte. Er würde sie behalten wenn er mit der Behandlung fertig wäre, sie würde sein Bett warm halten, würde ihm Untertan sein und an seiner Seite über Reskarotka herrschen.

Aber plötzlich verengten sich seine Augen, er spürte etwas fremdes in seinen Reichen. Aber als er sich erhob, wurde er schon wieder aufs Bett zurück geschleudert. Die Tür war explodiert und in dem Staub und Eisnebel stand ein fremder Mann in wehenden roten Mantel. Entschlossenes Schrittes betrat er den Raum. Und lies aus seiner Hand eine Flame entspringen die den einen Eisdämon in sich zusammen brechen lies.

Omikron erbleichte, wie war das möglich. Der Fremde schien jede Selbstachtung verloren zu haben das er solchen gewaltigen Zauber ohne jegliche Art der Konzentration auf seine Seele einwirken lies.
 

Das Feuer prasselte warm. Manuel saß an einen Baum gelehnt und beobachtete die beiden. Su hatte, kaum das, dass Feuer brannte, von Oni verlangt das er für sie nach dieser Teleri suchen sollte. Nun saßen sich beide im Schneidersitz gegenüber und hielten sich die Hände.

Oni murmelte leise vor sich hin und wiegte sich zu einer Melodie die anscheinend nur er hören konnte. Manuel wunderte sich wie lange er für dieses Ritual brauchte, die Priester in seinem Dorf hatten immer sofort Kontakt mit den Göttern.

Gemütlich räkelte er sich. Er hatte seine heilige Mission angetreten, war am ersten Tag schon sehr weit gekommen und hatte nun sogar noch Gefährten gefunden. Er wusste zwar nicht was er von ihnen halten sollte, aber erst mal waren sie ein Schutz für ihn, und diese Elbin konnte vorzüglich kochen.

Er schielte zu Lilli rüber welche irgendwas in den Händen hielt und irgendwie traurig wirkte. Was mochte wohl in diesem fremdartigen Wesen vorgehen.

Plötzlich kam ein kalter Wind auf welcher das Feuer drückte. Oni's hatte aufgehört zu murmeln, und überhaupt sahen beide aus als wären sie versteinert. Er starte die beiden an, und fuhr erschrocken zurück. Im Feuer hatte er eine ganz kurze Zeit ein Bild gesehen. Eine wunderschöne Elbin, die an eine Wand gefesselt war und kreide bleich erschien, während zwei Männer sich gegenübergestanden hatten.

Er starrte wieder in das Feuer, aber das Bild wollte nicht wiederkehren. Dann war der Wind wieder so schnell verschwunden wie er gekommen war und Su sowie Oni sackten förmlich in sich zusammen. Es schien als wenn von ihren Schulten ein unglaubliches Gewicht genommen worden war. Eine Weile saßen sie stillschweigend dort, ehe Su anfing zu reden.

"Ein sonderliches Schauspiel. Bist du dir sicher das die Götter uns auch wirklich gezeigt haben was real ist?" Oni zögerte einen Moment. "Die Gedanken der Götter kann niemand verstehen, und was wir kleinen Wesen von ihnen erfahren, nun das ist ihre Laune. Aber ich würde sagen, das du gesehen hast was der Frau jetzt gerade in diesem Moment wiederfährt." Su schaute auf den Boden und hing ihren eigenen Gedanken nach, Manuel sah wie es in ihr arbeitete, aber auch ihn lies das Bild nicht los.
 

Dunadain stand am Grab seines Freundes, Viggo konnte den Schmerz sehen. Auch er weinte leise. Wie hatten sie nur den zweiten Riesen übersehen gekonnt. Sie waren vor ihm auseinander gestoben und hatten schon ihre Bögen im Anschlag, als der Stein einen ihrer Kameraden am Kopf getroffen hatte.

Der Riese hat mit seinem Leben für dieses teuere Opfer bezahlt. Ihre Reihen waren schon so spärlich und nun war wieder ein Waldläufer zum Großen Baum gegangen.

Viggo ballte die Faust. Er schrie seinen Zorn in die Nacht hinaus und in seinen Schmerzensschrei tönten schon bald auch die anderen seiner Gruppe.

Morgen würden sie aufbrechen. Ihre Aufgabe in diesem Teil der Wälder war erfühlt. Rayden würde sie nun in der Nähe von Beltimor brauchen. Die Gerüchte von herumziehenden Orktruppen verdichteten sich täglich. Der Angriff stand wohl kurz bevor.

Aufbruch, Kampf im Eis, Misstrauen, Irrgarten, Wasser, Seltsame Freunde, Sümpfe, Kriegsrüsten, Spione, Verloren, Die Perle und Strategie,

Aufbruch

Leise wehte der Wind durch die Flure der Burg. Es war Nacht und Nebel wallte in der Stadt. Es war Vollmond und fall Licht erleuchtete die verwinkelten Gasen der Stadt, aber er warf auch Schatten.

Kiwi stand im Schatten und beobachtete die Wache. Was war in diesem Teil der Burganlage nur so wichtig, das sie ausgerechnet hier so aufmerksam waren? Man würde sie nicht bemerken, da die Aufmerksamkeit des Mannes auf irgendetwas außerhalb der Burg gerichtet war. Er stand am Fenster und starrte in die Dunkelheit hinab. Ihr Blick wanderte von der Wache zu Bluestar's Tür.

Ob ihr Freund wohl schon auf sie warten würde? Abwesend rieb sie sich den Arm. Hoffentlich wurde er nicht ungeduldig. Wenn er nun sein Zimmer verlassen würde, die Kettenreaktion die darauf ausgelöst werden würde, wäre gar nicht auszudenken.

Endlich schien die Wache ihre Interesse verloren zu haben, sie wanderte laut klappernd den Gang hinab.

Leise wie eine Maus huschte sie quer durch den Gang und blieb vor der Holztür stehen. Schaute sich noch mal vorsichtig um und öffnete dann langsam die Tür um durch einen kleinen Spalt in das Zimmer zu verschwinden.

Sie traute ihren Augen nicht. Ihr zukünftiger Weggefährte lag seelenruhig in seinem Bett und schlummerte vor sich hin. Sie beide wollten die Menschheit retten, wollten in die Tiefen der Hölle vordringen um dem Erzdämon Baha persönlich seine Macht zu entreisen. Und da lag er und schlief. Empört stampfte sie auf.

Sie hatte all die Sachen in die Wege geleitet, die Wachen am Nebentor bestochen, die Pferde organisiert, die Gilden benachrichtigt. All die Arbeit um ihren Freuend schlafend vorzufinden, während sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatte.

Kurze Zeit dache sie an das Messer an ihrer Seite, überlegte wie schnell er aufwachen würde wenn er einen dünnen Schnitt in den Arm erhalten würde. Doch sie trat einfach nur an das Bett heran und riss das Bettlacken mitsamt Schlafenden zu Boden.

Ein Knurren kam aus dem Kneul am Boden, und er fing an vor sich hinzufluchen. Während er sich langsam aus dem Bettlacken befreite hätte sie sich schon gemütlich in einen Stuhl gesetzt und schaute ihn nun böse an.

"Ah, der Herr ist aufgewacht." Sie fauchte ihn fast an. "Hat er den gut geschlafen?" Innerlich musste sie nun über seinen verdutzten Gesichtsausdruck lachen, aber ihr Gesicht blieb hart.

Irgendwie schien es langsam bei ihm zu dämmern und er wurde kreide bleich. "Gott sag bitte das du die Reise nicht wirklich organisiert hast!" Sie beugte sich vor und grinste ihn an. "Wir können sofort aufbrechen die Pferde stehen bereit." Er stöhnte. "Kiwi, das waren doch nur große Reden. Wir beide kommen bestimmt nie in Baha's Burg." "Wir haben die Möglichkeiten, ob wir nun hier in einer unehrenhaften Intrigenschlacht sterben, oder aber als Helden aufbrechen um alles zu verändern. Du kannst wählen, ich habe meinen Weg schon angetreten und es gibt für mich kein zurück." Bluestar schüttelte ungläubig den Kopf, dann erhob er sich schwerfällig und fing an ein paar Sachen zusammen zu suchen. "Es ist meine Schuld das dies alles passiert." Er murmelte leise vor sich hin "Allein kann ich dich nicht gehen lassen. Du kennst dich in den Ostlanden nicht aus."

Und so rannten wenig später zwei Gestalten, immer den Schatten suchend durch die Burg in Richtung der Küche. Und bald schon hörte man das leise Klappern von Eisen auf Eisen als sich Kiwi mit ihren Dietrichen an der Tür zu schaffen machte. Dunkelheit war ihr Mantel, und die Goldstücke die gerade zwei Wachen in einer Kneipe ausgaben, waren ihr Schutz.

Die Pferde standen wie erwarteten am verabredeten Ort. Beide Hingen ihnen ihre Gepäckstücke über und führten sie zum Friedhof. Leise quietschte das alte Tor in seinen Angeln, dieser Ton sägte an ihren Nerven. Und so führen sie erschrocken zusammen, als zwei Männer aus dem Schatten traten und zum Gruße die Hand hoben. Eisen blitzte im Mond.

Kiwi erhob ihrerseits den Arm zum Gruße, und so folgten sie den zwei Angehörigen der Diebesgilde von Beltimor zu den geheimen Gängen in der Burgmauer.
 

Rayden lehnte sich schwer gegen das Fenster, während er die vier Schatten beobachtet. Schon bald waren sie in den verwinkelten Gassen der Stadt verschwunden.

Müde rieb er sich über die Augen. Dann hob er wie zum Abschied den Arm. "Macht es gut, meine Wanderer. Ich werde Terra Knight versuchen so lange wie möglich aufzuhalten. Aber irgendwann wird er euch Wachen hinterher schicken. Hoffentlich seit ihr dann schon weit weg, weit genug um euer Bestimmung nach zu kommen. Möget ihr Glück haben, mein Segen ist mit euch!" Er hatte das Gefühl ein Gebet gesprochen zu haben. Er wusste das vieles von diesen beiden Abhing, aber er wusste auch, das sie vor einer schier unlösbaren Aufgabe standen.

Er drehte sich wieder seinen Aufzeichnungen zu und ergriff einen großen Stapel an losen Zetteln. Auf dem ersten Blatt waren drei Symbole eingezeichnet. Sie bildeten ein großes Herz. Eine Perle, ein Schwert und eine Träne. Eine Weile starte er die Gegenstände an, dann packte er alles in einen Umschlag und legte alles auf einen Tisch. Mit verschlungener Handschrift schrieb er Terra Knight drauf und legte es zurück auf den Tisch. Dann griff er zu einem kleinen Beutel, hackte ihn an seinen Gürtel und hängte sich einen Bogen um.

Mit langen Schritten verlies er den Raum und begab sich zu den Stallungen hinab. Streichelte verträumt über die Seite seines alten Pferdes und sattelte es dann. Laute halte der Hufschlag durch die Stadt als er zu den Toren hinab ritt.
 

Kampf im Eis

Seine Augen funkelten, sie schienen jetzt schon das Feuer herab rufen zu wollen, welches Omikron nieder strecken würde.

Keiner der beiden Männer bewegte sich während weiterhin langsam Milliliter um Milliliter Blut durch den Bluthydratma floss.

Nichts bewegte sich im Raum, nur die Staubkörner, Überreste der Tür, glitten langsam zu Boden. Das Klicken aus den Glasröhrchen des Gerätes schienen das einzigste Lebendige im Raum zu sein. Teleri war schon vor längerer Zeit in Unmacht gefallen und die beiden Männer starten sich nur unverwandt an.

Die Luft zwischen ihnen fing an zu knistern als beide verzweifelt versuchten die Gewalt über den anderen zu übernehmen. Es war ein Kräfteringen, von einer stärke die Sir Prise noch nie erlebt hatte. Sein Nacken wurde steif und er spürte wie er langsam anfing den Kampf zu verlieren. Omikron's Macht schien über ihn herein zu brechen, wenn er nun weichen würde, wäre er verloren und sein Körper würde von seinem Widersacher nach Belieben gesteuert werden.

Seine Kraft lies nach, sein Körper wurde schwächer und seine Seele vibrierte unter den Anstrengungen. In ihm schrillte eine Alarmglocke, sein Valuum pulsierte. Er würde verlieren, er würde versagen. Teleri... sie ... sie würde leiden, vielleicht sterben.

In einen letzten Akt der Verzweiflung bäumte er sich auf, schrie nach Freiheit und für eine Sekunde hatte er das Gefühl als wenn Omikron's Einfluss schwächer werden würde, doch dann brach seine Verteidigung ein und seine Seele wurde vom Körper getrennt.

Er schien neben sich zu stehen, merke wie er zu Boden sank, aber er konnte seine Gliedmaßen nicht mehr beeinflussen. Weit entfernt schien ihm der Aufschlag, als sein Kopf auf den Boden aufschlug. Er starrte zur Decke, wollte aufstehen. Aber er konnte sich nicht bewegen. Er hatte keine Gewalt mehr über sich.

Omikron trat zu ihm und beugte sich über ihn. Er grinste sehr böse. "Du hast länger durchgehalten als ich es auch nur für möglich gehalten habe. Es ist eine Schande dich vernichten zu müssen." Er rieb sich abwesend das Kinn und starte über den Gefallenen hinweg zu Teleri. Eine Weile beobachtete er wie das Blut durch die Anlage floss um dann wieder in den Organismus zurück geführt zu werden, aber ohne die Hydratma. Sie wurden gesammelt und würde ihm Helfen zu siegen.

Dann nickt er, und starrte wieder Sir Prise an. "Ich denke ich werde euch beide behalten. Du scheinst Jung zu sein, wenn ich Glück habe, kann ich dich noch formen. Sie ist zu alt, zu mächtig um sie mir gefügig zu machen, aber ich werde sie trotzdem aufnehmen. Vielleicht ist sie ja weise genug den zukünftigen Herrscher der bekannten Welt zu erkennen." Er grinste teuflisch. Dann schnellte seine Hand vor und um den ehemaligen Schüler von Teleri wurde es schwarz. Er versank in einen künstlichen Schlaf.

"Prise ... mein guter Prise ... hörst du mich ... Prise bitte" Die Stimme schien zu weinen. Sie war unendlich traurig. "Ach ... wie konnte das nur passieren ... Prise? ... Prise? Wo bist du ... Sir Prise so antworte doch." Die Stimme wurde leiser, weinte nur noch. Ein entferntes Geräusch in der Schwärze um ihn herum.

Licht, blenden grelles Licht drang plötzlich auf ihn ein. Seine Augen waren offen und er spürte plötzlich sehr weit entfernt Schmerzen. Langsam, sehr langsam gewann er die Gewalt über seinen Körper wieder. Er lag auf den Boden in einer Eiszelle, neben ihm kniete Teleri. Sie weinte und hatte ihren Kopf auf seine Brust gelegt.

Vorsichtig legte er seinen Arm um ihren Kopf. Streichelte das lange, blonde Haar. Sie starrte ihn nur fassungslos an.

"Du lebst, du bist du?" Langsam nickte er. "Wie hast du dich aus seinem Griff befreit. Wie kannst du dich selber beherrschen?" Es schien ihm unendlich schwer zufallen, seine Muskel anzuspannen um mit den Schultern zu zucken, aber, er bewegte sich selber. Sein Körper gehörte nun endgültig ihm.
 

Misstrauen

Müde lehnte sie auf dem Geländer des oberen Stockes und starte in den Schankraum hinab. Die Menschen dort unten schienen sie gar nicht wahr zu nehmen, sie zechten um die Wetten und stritten sich ununterbrochen. Sie kam sich so alleine vor, umspült von den Wogen des Kraches unter ihr.

Astaroth schlief. Die Ärzte waren schon vor einigen Stunden gegangen. Sie lächelte schwach, als sie sich an die verblüfften Gesichter erinnerte. Selbst die wagemutigsten Doktoren schienen es sich nicht träumen zu lassen, an einem Mutanten zu operieren. Man hatte Astaroth einige Mittel gegeben, seine Wunden gebadet und gewaschen, sowie seinen Arm gestützt. Der Arm schien ihnen, am meisten Sorgen zu machen, aber sie waren auch der Meinung gewesen, das man ihn nicht amputieren müsste.

Ihr Blick wanderte durch den Schankraum und blieb auf ihren neuen Gefährten haften. Kami und Sana, Project und Sinji und der sonderbare Arekanderu. Fünf neue Freunde in einer ihr so fremden Welt. Es gab ihr ein warmes Gefühl zu wissen, das es Leute gab, die sich um sie sorgten. Ja, sie war sich sicher, das sich in der kurzen Zeit etwas großes entwickelt hatte.

Wie lange war es her? Fünf, Sechs Stunden? Der Kampf mit den Kobolden schien wie ein böser Traum, eine Vision die aus den Nebeln des Vergessens heraus ragte, langsam aber verschwand. Sie hatte, Seite an Seite, Rücken an Rücken mit Menschen gegen einen gemeinsamen Feind gekämpft, hatte ihr Leben für andere gegeben.

Sie war sich nun sicher, das ihre Mission von Erfolg gekrönt sein würde. Die Menschen würden gemeinsam mit ihren Volke gegen die Ostlinge kämpfen. Ihre Gedanken schweiften, wo jetzt wohl Chimu wäre, was wohl Hamanime machen würde?

Sie blinzelte. Langsam wurde ihr klar, was sie die ganze Zeit schon so anstarrte. An einem Tisch, etwas abseits gelegen von der Masse, saß ein einzelner Mann. Er war in einen schwarzen Mantel gefühlt, und verbarg sein Gesicht im Schatten einer gewaltigen Kapuze. Sie wusste nicht, warum der Fremde, ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Aber da war etwas, was sie nicht wieder los lies, etwas das ihren Blick auf ihn zwang. Und dann sah sie wie sich Arekanderu erhob, vom Tisch ihrer Freunde fortging und sich zu diesem Mann begab. Beide verschwanden fast im Schatten, aber Bluesphere lies sie nicht aus den Augen.

Was machten die beiden dort. Die beiden nicht aus den Augenwinkeln lassend, suchte sie den Rundgang der zweiten Etage nach einer passenderen Position ab.

Doch da verlies Arekanderu seinen Gesprächspartner auch schon. Sie konnte aber gerade noch sehen, wie er einen kleinen Beutel in seinem Gewand verschwinden lies. Dann begab er sich wieder an den Tisch seiner Gefährten zurück und setzte sich.

Bluesphere rieb sich den Arm, sie überlegte fieberhaft, was sie tun sollte. Was hatte sie gesehen? Das dort vor ihren Augen ein Handel abgeschlossen worden war, war ihr logisch, doch was beinhaltete er? Was war der Ziel? War es einfach nur ein Botengang, oder doch Verrat? Würde Arekanderu eine Gefahr für ihre Mission darstellen. Sie wusste es nicht, und sie wusste auch nicht was sie genau tun sollte.

Sie entschied sich dafür zu warten, nichts vom Zaun zu brechen, was nicht nötig wäre. Aber sie würde Arekanderu nicht aus den Augen verlieren.
 

Irrgarten

Wie wohl er sich fühlte. Er stütze sich auf seinen Ellbogen und schaute ihr ins Gesicht, liebkoste sie mit seinen Blick. Zart fuhr seine Hand durch ihr Haar, das sich ein Blütenkranz um ihren Kopf ausbreitete. Mit Wonne erinnerte er sich an die vergangene Nacht, die er mit der wohl faszinierernsten Frau überhaupt verbracht hatte.

Wage erinnerte er sich, wie er durch das Dorf gewandert war, alleine mit sich, mit seinen Gefühlen. Entfernt drangen wieder die Gefühle zu ihm in die Gegenwart durch. Schmerz, Kummer, Scham. Doch dann war sie da gewesen, hatte ihn geküsst, hatte ihn gehalten und ihm einen Weg gegeben.

Nie wollte er sie verlassen und doch musste er heute schon gehen. Er würde die Elfen leiten, während sie ihre Fallen aufbauen würden. Die Ostlinge würden in einige Schwierigkeiten geraten, sollten sie allzu unvorsichtig die Gänge hinab stürmen.

Es schmerzte ihn, gerade jetzt von ihrer Seite zu weichen, wenn es auch noch für so kurze Zeit war. Aber er wusste nur zu gut wie wichtig die Arbeit sein würde, die sie heute verbringen mussten.

Er beugte sich vor und küsste zart ihre Wange, dann erhob er sich, warf sich seinen Mantel über und verlies die Hütte. Je schneller er mit der Arbeit anfangen würde, je ehr könnte er zurück kehren und sein Leben dieser Frau schenken.

Er traf auf eine Wache, die er anwies die Arbeiter zu wecken. Während er noch auf den Weg zu den Tunneln war, sah er schon die ersten Lichter im Dorf angehen. Bald schon würden mehrere Hundert Elfen hier hinauf kommen und mit ihrer Arbeit beginnen. Er gähnte, wie spät mochte es wohl sein. Ob die Sonne schon aufgegangen war? Ein neuer Schmerz brannte plötzlich wieder in ihm, die Sehnsucht nach der Sonne, nach einem frischen Wind, nach Wolken. Wie lange mochte er wohl schon in den Bunkeranlagen sein?

Eine Wache riss ihn aus seinen Gedanken, als sie ihn ansprach. Er hatte gar nicht bemerkt wie er den Weg zum Labyrinth zurück gelegt hatte. "Meister" Er zuckte peinlich berührt zusammen. Dann musste er lächeln. In so einem kleinen Dorf blieb eben niemand unter sich, und es war nun offiziell das er von der Herrin angenommen wurde. AngelJibrill die Herrin der Elfen hatte nun einen Gefährten und er stand in der Achtung nicht weit unter ihr. "Die Pläne sind soweit fertig. Auch die Materialien haben wir heran geschafft. Aber glaubt ihr nicht das es uns an Zeit mangeln wird." Kim sah zu der Elfe hinab. Sie war noch recht jung aber er hielt mit einer festen, entschlossenen Hand ihren Speer "Wie heißt du?" "Xangie, Herr." Nun Xangie lass uns erst einmal mit den Arbeiten beginnen, je schneller je besser." Er überlegte kurz. "Aber du hast recht. Wir sollten uns einen Zeitaufschub schaffen." Er rieb sich sein Kinn. "Ich möchte das in einer halben Stunde eine kleine Truppe zusammen gestellt ist, die mitkommt um den Ostlingen ein wenige weh zu tun." Er grinste böse. Die Elfe kuckte ihn kurz an, nickte dann und war schon verschwunden.

Kim beugte sich über die Pläne und schaute sich noch mal alles an. Sie würden mehrere Durchgänge fugendicht verschließen, und an anderen Stellen die Wände einschlagen. Sie würden ein Labyrinth erschaffen, und den Ostlingen ihren Willen aufzwingen, ihnen Befehlen wo sie langgehen müssen und wo sie nicht hin kommen würden. Ja sicher, ewig würde das System die Feinde nicht aufhalten, aber man hatte sich auch ein paar sehr nett Fallen ausgedacht, welche den Eindringlingen stark zusetzen dürften. Wenn sie genug Zeit haben würden, wäre dies ein schier unüberwindbares Hindernis, aber sie hatten zu wenig Zeit. Eigentlich hatten sie sogar gar keine Zeit. Aber er würden den Elfen welche beschaffen. Er musste wieder grinsen. Eine kleine Gruppe aus zehn bis zwanzig Elfen in den Seiten der Ostlinge würden zwar nicht sonderlich viel Schaden anrichten, aber eine Menge Verwirrung

Eine kleine Hand legte sich auf seine Schulter. "Herr, die halbe Stunde ist zwar noch nicht vorbei, aber die Truppe steht bereit." Xangie trat zurück und stellte sich mit in die Reihe von fünfzehn Elfen, alle schwer bewaffnet. Kim erhob sich, schaute sie an und nickte dann. "Ich weiße eben nur noch kurz die Architekten ein dann brechen wir auf!"
 

Wasser

Tip .... Tip .... Tip .... Tip. Ununterbrochen tropfte es irgendwo in den Höhlen. Keitaros Nerven lagen blank. Er hatte das Gefühl als ob sich sein ganzer Körper diesem monotonem Geräusch angepasst hätte, sein Puls, seine Gedanken, seine Bewegung. Alles war eintönig, langsam und immer wiederkehrend, alles war irgendwie sinnlos.

Was wollte er hier? Warum war er nicht daheim geblieben und hatte bei der Verteidigung des Dorfes mit geholfen? Wie dumm er doch gewesen war, zu glauben alle retten zu können.

Schon seit Stunden kroch er mit ChibiTeeta durch die Höhlen und Gänge der unteren Zone des Bunkers.

Bunker? Er schnaubte. Befanden sie sich überhaupt noch im Bunker? Sie waren so lange durch eingestürzte Gänge und Räume gewandert, dass er langsam die Fähigkeit verloren hatte, natürliches von künstlichem zu unterscheiden. Nun kroch er auf allen vieren eine kleine Röhre entlang, deren Wände sich zwar glatt anfühlten, aber das konnte auch durch das jahrelange fliesende Wasser hervorgerufen worden sein.

Plötzlich heulte ChibiTeeta auf. Das Geräusch zerbrach die Stille wie eine Explosion, schmerzte in Keitaro's Ohren und schnellte die Gänge entlang. Er drehte sich um und schaute sie überrascht an. Sie saß in dem Gang und hielt sich die Ohren mit zu Fäusten geballten Händen zu. Sie jammerte leise vor sich hin und hielt den Kopf gesenkt.

"Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr." Ihre Stimme war verkrampft von dem unterdrückten weinen. "Ich will hier nicht sein, hier ist alles tot. Ich will leben, will Stimmen hören, will andere sehen." Ihr Körper wurde vom Schlurzen geschüttelt. Hilflos legte Keitaro seinen Arm um ihre Schultern und drückte sie an sich. Er flüsterte ihr leise ins Ohr, versuchte sie verzweifelt zu beruhigen, während er mit seinen eigenen Gefühlen kämpfte.

Lange saßen beide in der engen Röhre. ChibiTeeta's Kopf ruhte an Keitaro's Brust, sie hatte schon seit einiger Zeit aufgehört zu weinen, aber sie fühlte sich unendlich elend. Hatte keine Lust mehr, wollte nicht mehr weiter. Aber sie wusste, das sie keine Wahl hatte, der einzigste Weg der für sie derzeit noch offen war, war der Weg vorwärts. Immer tiefer in diese Höhlen hinab, immer weiter fort vom Leben.

Zeit verstrich ungezählt, aber das war für beide unwichtig. Irgendwann waren sei auch wieder aufgebrochen, aber das schien in weiter Ferne gerückt zu seinen. Sie bewegen sich nur noch vorwärts, immer und immer weiter.

Mittlerweile war es eindeutig geworden, das sie die Bunkeranlangen verlassen hatten und nun in einem Höhlensystem gelangt waren. Und selbst ihre Elfenaugen hatten Probleme in der neuen Umgebung noch was zu sehen, die Dunkelheit kam immer näher, es schien als ob die Schwärze die beiden Wanderer erdrücken wollte.

Und dann waren sie plötzlich auf dieser Felsenzunge und starrten in die Tiefe. Unter ihnen lag ein riesiger See. Er schien zu duften, roch nach Wasser, nach Mineralien. Er war etwas neues, etwas das sie aus ihrem Trott riss, etwas das ihnen Mut gab, neuen Willen.

Sie kletterten die Felsenzungen hinab und standen am Rand des Sees, schauten auf das schwarze Wasser, schauten in einen riesigen Spiegel, viele tausend Meter unter der Erde.

Beide rissen sich die Kleider vom Leibe und rannten in das Wasser, tauchten in die Fluten und schwammen. Sie erfrischten sich, sie tobend und fingen wieder an das Leben zu spüren.

Sie lachten, sie lebten. Beide schwammen Seite an Seite, und tauchten gemeinsam in die Tiefen, immer weiter und weiter fort von der Oberfläche. Ihr Herz pulsierte in ihnen, übernahm mit seinem Ton ihr Denken, fühlte sie aus, doch sie tauchten weiter, immer weiter. Und dann war da die Stadt.

Goldene Kuppeln in der Schwärze, strahlten wie die Sonne selber. Und da waren auch die Bewohner der Stadt. Sie kamen auf die beiden Elfen zugeschwommen. Sie sahen ein wenig wie Schnecken aus, lang, flach, durchsichtig, mit langen Fühlern und großen farblosen Augen. Sie bewegten sich durch eine Wellenbewegung ihres Körpers fort, ähnlich dem Schwimmen von Rochen.
 

Seltsame Freunde

Bester saß am Fenster der Baracke und schaute die Mauern zu Baha's Burg hinauf. Sein Unterkiefer malte ununterbrochen, seine Zähne knirschten so laut, das Venuschan noch ein Stück lauter sang, um das Geräusch zu übertönen. Sie saß auf einem Stapel Kisten und beobachtete Bester während sie vor sich hinsang und an einem Stock schnitze, ohne jedoch große Interesse an ihren Aktivitäten zu zeigen.

Bester hatte sich erstaunlich schnell erhöhlt, und war auf seine Art und Weise sogar ganz nett. Venuschan hatte ihn schnell in ihr Herz geschlossen, und sie spürte das der Dämon nicht weniger schlecht von ihr dachte, auch wenn er es in seiner groben, schlichten Art nicht gerade zeigte. Er war mürrisch, launisch und hatte eine eigenartige Weltanschauung, das hatte sie schon schnell heraus gefunden, aber im Herzen war er ein angenehmer Zeitgenosse. Jedenfalls seitdem er keine Macht mehr besaß und in gewisser Weise von ihr abhängig war.

Plötzlich grinste Bester, es war ein erschreckender Anblick. Er lachte, sein Körper wurde von Wellen der Heiterkeit geschüttelt. Venuschan drückte sich immer näher an die Wand, wollte durch sie durch, wollte weg, doch sie konnte nicht. Es war angsteinflössend was sie da sah, sie hatte Angst. Aber Bester lachte nur, dann schaute er zu ihr hinüber und grinste sie fröhlich an.

"Willst du mir helfen?" Venuschan musste in Zittern in der Stimme unterdrücken. "Wobei?" "Bei meiner Rache. Ich weiß wie ich Baha stürzen kann. Ich werde ihn vernichten, ich werde ihn in den Staub treten, ihn in die tiefste aller Höllen schicken." Venuschan zog einen Augenbraun hoch. War er verrückt geworden? Wie wollte er das machen? "Du spinnst, wie willst du ohne Magie gegen ihn antreten?" Bester grinste immer noch. "Gar nicht. Ich werde nicht mit ihm kämpfen, ich werde nur dafür sorgen das er mit andere kämpfen wird." Er zögerte kurz.

"Weißt du worauf sich Baha's Macht stützt? Weißt du warum ihm die Ostlinge gehorchen?" Venuschan schüttelte den Kopf. Bester's Grinsen verschwand, er grunzte. "Dummes Ding, hast du noch nie was von der Häuptlingsnacht gehört? Von der Nacht, in welcher Baha Hunderte von Hauptlinge der Ostlinge abschlachtete? Hast du nie was von der Perle gehört die er dabei nutzte, nie was von der Perle der Macht erfahren? Der Reliquie, welche die Ostlinge einigen sollte, welche die Macht über die Welt herbei rufen kann?" Venuschan nickte vorsichtig, ihre Augen waren verengt, ihre Mine war finster geworden.

Bester beugte sich vor, seine Stimme war eindringlich geworden, sie bebte vor Erregung. "Ohne diese Perle, würden sich die Ostlinge erheben und gegen Baha vorgehen. Wir müssen sie ihm nur wegnehmen. Außerdem" er richtete sich auf. "würde ich meine Kräfte mit Hilfe der Perle ganz leicht wiederkriegen." "Was springt für mich dabei raus." Bester grinste sie wieder an. "Du hast mir das Leben gerettet und würdest mir zu fast unendlicher Macht verhelfen, glaub mir, der Lohn wäre groß!"

Venuschan saß eine lange Zeit einfach nur da, starrte auf den Boden und sagte nichts. Sie hatte im ganz weiten Sinne einen neuen Freund gefunden, hatte jemanden gefunden der seine Zeit mir ihr verbrachte, aber nun wollte er fast Selbstmord begehen. Das war unmöglich was er da wollte. Es würde nicht klappen sie wusste es.

Sie nickte. "Bin dabei, wie stellst du dir das vor? Ich meine, wie willst du an die Perle kommen?" Bester rieb sich das Kinn. "Die Perle ist in einem der tiefsten Räume der Festung. Ich kenne die Schwachstellen des Mauerwerks recht gut, es gibt eine Stelle die schon immer Ärger bereitet hatte, sie ist mehrfach überbaut worden und mit mehreren Fluchen gesichert. Aber ich denke wir sollten dort ansetzten." "Flüche?" Venuschan lächelte. "Ich kenne da jemanden der sich perfekt mit so was auskennt."

Bester rieb sich die Hände und musterte seine neue Gefährtin. Kleines Goblinmädchen, eigentlich bist du nichts wert, aber dennoch brauch ich dich. Du hast mir geholfen als ich schwach war, ich werde dir helfen wenn du schwach bist. Bester fühlte eine Wärme in sich die er noch nie zuvor erlebt hatte, die Wärme der Freundschaft.
 

Sümpfe

Schmerzen, unendliche Schmerzen. Seine Gedanken schrieen, schrieen nach Pause, nach Rast, nach Entspannung. Doch man gewährte ihm die Ruhe nicht.

Die Sonne hatte gerade erst den Horizont geküsst, als sie schon ihr Lager abgebrochen hatten und losgewandert waren. Oni hatte zur Eile gedrängelt, hatte von Zeit gesprochen, Zeit die immer weniger würde. Und so eilten sie schon den ganzen Tag durch enges Buschwerk

Äste schienen nach ihm zu greifen, ihn zu hindern, ihn fest zuhalten. Wollten ihn nicht gehen lassen, wollten ihn aufhalten, doch er kämpfte weiter. Aber er sehnte sich nach der Ruhe, nach der Kraft und der Stärke die er durch Waratoas erhalten könnte. Er hatte noch nicht ganz verstanden, warum Waratoas Besitz von ihm ergriff, und auch nicht wann er es machte. Die Situationen schienen sich immer zu ähneln, es waren bisher immer die Kämpfen gewesen, welche den Gott des Chaos hervor riefen, aber er hatte heute morgen auch ganz kurz das Gefühl gehabt, als ob sein Geist von Waratoas berührt worden war. Er grübelte schon lange, ob er wohl in der Lage wäre, diese Kräfte eigenständig herbei zu rufen.

Wie schafften es nur die anderen mit dem Tempo von Oni Schritt zu halten. Er beobachtete verstohlen die beiden Frauen, welche sich neben ihm auch im Unterholz abmühten. Für einen Moment schaute Su zu ihm herüber und er senkte verlegen seinen Blick. Eine eigenartige Wärme breitete sich auf seinen Wangen aus.

Er bewunderte diese Frau, ihre Stärke, ihr Können und auch ihre Figur. In seinem Dorf hatte es keine so schönen Frauen gegeben. Und doch hatte er auch Angst vor ihr. Irgend etwas Böses ging von ihr aus, etwas, das er mit seiner Stärke nicht besiegen könnte.

Er beobachtete sie wieder verstohlen. Könnte sie Interesse für ihn empfinden? Betrüb senkte er wieder den Blick. Was war er schon, dass er so was hoffen durfte?

Und dann hielten sie plötzlich. Sie standen am Ufer eines kleinen Sees. Das Wasser war braun und schlammig, es stank nach Verwesung und Tod. Jetzt erst bemerkte Manuel, wie sich die Landschaft verändert hatte. Aus dem einfachen Wald, durch welchen sie erst gewandert waren, war nun ein Dschungel geworden, eine unwegsame Wildnis. Fremdartige Vögel schrieen und das Sonnenlicht wurde durch riesige Blätter gedämpft.

"Die Kahemanda-Sümpfe." Oni kniete sich nieder und für mit seiner Hand durch das dreckige Wasser. "Wir werden sie wohl oder übel durchqueren müssen." In Lilli's Haar, brach sich ein einzelner Sonnenstrahl, der seinen Weg durch das Blätterdach gefunden hatte. Manuel beobachtete fasziniert das Lichtspiel im goldenen Haar. Su reckte sich. "Wir sollten eine pause einlegen ehe wir uns an diesen Stück des Weges machen." Sie klang müde. "Ich habe gehört das es keine Wege geben soll und der Untergrund nirgendwo zu trauen sein." Lilli setzte sich, mit dem Rücken an einen Baum gelehnt. "Mir hat man von Wesen erzählt, vor dem selbst die Ostlinge Angst haben. Uralte Wesen welche schon vor den Mutanten hier gelebt haben sollen." Oni starrte auf den See hinaus als er nickte. "Ja auch ich kenne diese Geschichten, und um so mehr denke ich, das wir vorsichtig sein sollten." Er drehte sich zu ihnen um und musterte sie. "Ich hoffe das wir morgen Abend das andere Ende des Sumpfes erreicht haben. Dann ist es nur noch ein Katzensprung bis Beltimor. Wir sollten uns heute gut ausruhen, wenn wir erst einmal die Sümpfe betreten haben, werden wir keine Ruhe mehr finden. Mücken und Blutegel werden noch die kleinsten Schrecken sein."

Manuel fuhr erschrocken zusammen, als sich eine Hand auf seine Schultern legte. "Kommst du mit, ich will noch ein wenig auf die Jagt gehen." Su lächelte ihn an. Manuel starrte fasziniert in diese tiefen, reinen Augen. Es dauerte lange bis er nickte und der Frau in den Wald folgte.

Es war für ihn eine total neue und unbekannte Umgebung und er hatte große Mühe mit der flinken, geschmeidigen Frau Schritt zu halten. Starr heftete er seinen Blick auf ihren Rücken und gab sich alle Mühe nicht zurück zufallen.

Und dann war da plötzlich der Schmerz im Hals. Alles fing sich an zu drehen. Seine Hand griff in sein eigenes Blut als er sich an die schmerzende Stelle griff.
 

Kriegsrüsten

Schwer lehnte er auf der Brüstung des Balkons vor seinem Zimmer. Sein Blick beobachtete das rege Treiben im Burghof. Das reflektierte Licht von Tausenden Rüstungen spiegelte sich in seinen Augen.

Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Auf der einen Seite fertigte man neue Waffen an und flickte Alte, während auf der anderen Seite riesige Zelte aufgebaut wurden.

Terra Knight schüttelte den Kopf. Verrückte Welt, was sollte der Mist? Alle sahen, dass Baha seine Truppen mobilisiert hatte und nun gegen Beltimor schickte, und dennoch verlangten immer noch die Barone und Grafen das man ihre Rechte achten müsse, das man den wahren König zu bestimmen hatte. Es würde ein Turnier stattfinden und der Sieger wäre der einzigst wahre König. Der rechtmäßige König der Menschen.

Terra Knight, Stadthalter von Beltimor, wusste, das er in die Schlingen von Intrigen geraten war, wusste das sie sich immer enger zog und das er bald baumeln würde, wenn er nicht vorsichtig wäre. Er hatte alle Schmiede und Schreiner des Landes zusammengerufen um die Verteidigungsanlangen der Burg aufzuwerten, um Waffen anzufertigen und um den ersten Schritt der Evakuierung der Landbevölkerung durchzuführen.

Er seufzte traurig. Schon immer hatte er das Ränkespiel am Hoffe gehasst, und nun war er mitten in eines geraten. Und er wusste, dass es um weit mehr als nur um Macht ging, wusste das es ein sehr großes Spiel stattfand, wusste das es ein Spiel um Leben und Tod war. Aber er war sich auch bewusst, das er am entscheidenden Hebel saß, das er das Zünglein an der Waage war, das mit ihm die Menschheit fallen oder steigen würde.

Wenn doch nur Rayden hier wäre, er hatte schon immer die Intrigen geliebt und beherrscht. Terra Knight's Hand ballte sich zu einer Faust. Aber der alte König war in einer Nacht und Nebelaktion überstürzt aufgebrochen und hatte nur einen Umschlag zurück gelassen. In ihm befanden sich mehrere alte Schriften, welche von der Perle, die Baha wahrscheinlich besaß, berichteten. Und dann war da auch noch ein persönlicher Brief an den Stadthalter gewesen. Terra Knight kannte den Inhalt auswendig : "Die Schauplätze wechseln, die Ziele sind die gleichen. Während ich im Süden sein werden, wirst du hier im Norden kämpfen müssen. Wenn du verlierst, habe ich verloren, und genauso ist es auch anders herum. Alles ist nur ein riesiges Schachspiel der Götter. Sie spielen mit uns, doch wir entscheiden ob wir es erlauben. Wir dürfen nie den Überblick verlieren, müssen immer alle Züge im Auge behalten. Ein Bauer alleine ist schwach, wird er jedoch gedeckt ist er eine große Gefahr für den Gegner. Wir beide müssen hier bleiben damit unser Läufer in das Herz des Gegners vordringen kann. Versuche ihn nicht zu stoppen, er wird schon wissen was er tut." Am Anfang hatte er den Inhalt nicht verstanden, doch schon bald hatte er erkannt wer der Läufer war, und es hatte ihm überhaupt nicht geschmeckt.

Alle hätte er ohne weiteres ziehen lassen, aber nicht Kiwi, nicht seine Freundin. Langsam lies er seinen Kopf auf die verschränkten Arme sinken. Das sie ihn verlassen hatte war sehr hart, aber das sie solche Gefahren auf sich nahm, war grausam. Sie war die einzigste gewesen die ihn immer verstanden hatte, die immer für ihn da gewesen war, ihm immer geholfen hatte und nun war sie weg. Alle hatten ihn verlassen, alle hatten ihn alleine gelassen.

Sein Blick wanderte aus dem Burghof über die Mauern hinaus auf die Wiesen vor der Festung. Er folgte einen Fad bis weit zum Horizont wo er in einem Wald verschwand. Bald schon würde das Grün weichen und schwarzen Horden Platz machen. Es stimmte ihn traurig. Er war zwar immer schon mehr der Mann für die Kämpfe, für das Greifbare gewesen, aber er wusste auch das der Krieg viel Schmerz, viel Trauer und viel Verzweiflung mit sich bringen würde.

Bald schon würden tausende Füße das grüne Gras niedertrampeln und Blut die Bäche rot färben. Die Vögel würden verschwunden sein und an ihre Stellen würden sterbende Menschen treten um ihre Qualen in die Welt zu schreien. Freude würde der Trauer weichen, Lachen dem Weinen, Spiel dem Kampf, Liebe dem Hass. Aber wofür? Warum das ganze?
 

Spione

Fassungslos schüttelte Viggo den Kopf. Und so was nannte sich ein Kundschaftertrupp, heimliche Beobachter im Feindesland. Entweder fühlten sich die Ostlinge so stark, das sie die Menschen nicht mehr fürchteten oder sie waren sauschlechte Spione. Schon seit Stunden verfolgte seine Truppe eine kleine Einheit von Kobolden welche anscheinend Karten von der Gegend um Beltimor anfertigten. Man brauchte nicht auf Sichtkontakt bleiben, da die Kobolde laut schreien und kreischen durch die Wälder rannten und sich auch keine Mühe gaben ihre Spuren zu verwischen.

Rayden hatte ihnen aufgetragen den Feinden nicht zu schaden, sie sollten erst ihren Auftrag ausführen und dann wieder zu ihrem Stützpunkt zurück kehren. Erst sobald eindeutig zu erkennen wäre wo sie herkamen sollten sie unschädlich gemacht werden ehe sie eine Botschaft übermitteln könnten.

Es war ein tolles Gefühl wieder ihren alten Führer zu haben. Seitdem Rayden zu ihnen gestoßen war, herrschte einen enorme Disziplin in der Gruppe. Kein Zögern, kein Streit und keine Feindschaften unter den Waldläufern mehr, alles reagierte sofort, in absoluter Eintracht. Und Viggo wusste zu gut welche Macht sie darstellten, die Erinnerungen an früher waren nie verschwunden.

Er schaute auf den See hinaus, an dessen Ufern er im Gebüsch lag. Sah wie sich die Sonne im Wasser spiegelte. Eine innere Ruhe breitete sich in ihm aus. Sein Blick wanderte, schweifte über das andere Ufer und blieb an der dunklen Festung hängen. Er sah wie die Ostlinge auf ihr herumwuselten wie Ameisen in ihrem Bau. Ob dies wohl die Festung von dem gefürchtetem Oger Masterlu war? Viggo war sich sicher, dass von ihr aus die ersten Angriffe auf die Menschen starten würden. Er musste leicht lächeln, zwar wusste er welche Schaden ein Krieg hervor ruft, welche Schmerzen, welche Wunden, und dennoch freute er sich darauf. Diese Atmosphere, die Spannung, zum greifen nah, die Gemeinschaft der Kameraden, der Nervenkitzel, die Gefahr. Am Anfang würde es ein Kampf in den Wäldern werden, er und seine Freunde würden den Weg der Ostlinge mit Pfeilen spicken wo sie nur konnten, und dann würde es auf den Brüstungen der Mauern weiter gehen. Beides hatte seinen Charme, das zwischen den Bäumen hin und her huschen, Pfeil einlegen, schießen, Deckung suchen, weiter laufen und dann das leben auf der Mauer, aufspringen, schießen, ducken, und alles in Zeitlupe, verlangsam, der Herzschlag nimmt alles ein.

Er schüttelte die Gedanken ab. Wenn er hier und jetzt nicht aufpassen würde, würde es für ihn kein später mehr geben. Er lauschte den Geräuschen der Kobolde. Sie hielten sich in den Wäldern auf aber kamen immer nähr.

Langsam lies er seinen Blick wieder wandern. Hörte das plätschern eines nahen Baches und die Freude auf den Krieg war plötzlich verschwunden. Trauer breitete sich in ihm aus, er hatte das dringendende Verlangen einfach alle Sorgen, allen Kummer von sich zu streichen und in den See zu springen, einfach nur schwimmen, toben, frei sein. Er sah seinen Kameraden neben ihm liegen und sah in seinen Augen auch eine unbestimmt Trauer und plötzlich wusste er das all seine Leute die gleichen Gedanken hatten, er spürte sich unheimlich mit ihnen verbunden, fühlte sich ihnen undendlich nah. Alles Männer, durch die Jahre in den Wäldern gestählert, perfektioniert, Menschen die hofften, träumten, weinten und fühlten wie er und bald würden viele von ihnen nicht mehr sein.

Und dann waren da plötzlich die Ostlinge, Kobolde die aus den Büschen an die Ufer des Sees gelaufen kamen. Für Denken war es nun zu spät, er spürte wie sein Körper sich fast von alleine aufrichtete, wie seine Hand nach hinten griff, einen Pfeil nahm, ihn in den schon gespannten Bogen legte, wie er zielte, wie seine Hand das tödliche Geschoss losließ, und wie er schon den nächsten Griff. Er wusste das neben ihm und um ihn herum alle Waldläufer standen, alle ihren Auftrag ausführten und in ein paar Sekunden schon wieder verschwunden wären. Pfeil auf Pfeil flogen von seinem Bogen und suchten sich ihr Ziel.
 

Verloren

Die Wand erzitterte. Blut trat an seinen Knöcheln hervor, aber das interessierte Rexus nicht, er holte wieder aus und schlug erneuert zu. Das Krachen halte durch die große Halle und lies die versammelten Orks erschreckt zusammenfahren. Er spürte den Schmerz nicht, er fühlte sich nur extrem Aggressiv, hatte den unendlichen Drank irgendetwas zu zerstören. Wieder und wieder schlug er zu, sein Handrücken war rot durch sein eigenes Blut.

Was machte er nur hier unten, was sollte der Mist. Er, der große Rexus, und in unterirdischen Stohlen rumhüpfen. So ein Blödsinn. Das war alles die Schuld von diesem Fogel, diesem Intriganten. Rexus wusste es, er hatte den Typen schon immer gehasst, und Fogel hatte alles versucht um ihn bei Baha schlecht zu machen.

Wieder erzitterte die Mauer unter der Wucht seiner auftreffenden Hand. Er wollte endlich raus aus diesen Grotten die nach Moder und Fäulnis stanken, wollte wieder einen ehrlichen Kampf führen. Was sollte er auch hier unten noch machen? Die Fluggeräte waren nutzlos ohne Energiequelle. Er hatte sofort seine ganzen Truppen ausgesandt um die gesamte Bunkeranlage zu durchsuchen, sie waren beauftragt worden, alles was irgendwie nach Energie aussähe herzuschaffen. Bisher erfolglos. Und um alles noch schlimmer zu machen, kamen immer weniger Gruppen zurück. Er hatte schon fast an die hundert Mann verloren die irgendwo in den Stollen verschwunden waren. Und die Suchtrupps kehrten auch nicht zurück, was die Moral in der Gruppe noch mehr senkte. Man munkelte von kleinen Erdgeistern die sich gestört fühlten.

Diese Trottel, Rexus schnaubte, Geister. So einen Schwachsinn gab es nicht. Da war irgendetwas das ihm an der Ausführung seiner Aufgabe hinderte, und das machte ihn überhaupt nicht glücklich. Und egal ob Lebendig oder nicht er würde schon dafür sorgen das es bald große Probleme haben würde, denn er verlor langsam die Nerven und das war sehr ungesund.

Schritte nährten sich. Rexus konnte förmlich das Klappern der Knochen hören, konnte fühlen wie das Fleisch wabbelte und den Angstschweiß riechen. DaTempler nährte sich ihm. Wie er diesen Mann haßte. In der nächsten Schlacht würde dieser Kröte garantiert ein tragischer Unfall passieren. "Na Wurm, kommst du wieder angeschlichen. Hast du dich von deiner Gesichtsmassage erholt?" Rexus fauchte förmlich. Er sah das Grinsen nicht, welches um die Lippen seines Partners spielte. "Ich sehe es geht dir heute gut." DaTempler musterte seine Hand. "Bist du gekommen um mir die Füße zu lecken? Oder hast du nur wieder Angst alleine im Dunkeln?" Das Grinsen verschwand. "Nachricht von Baha." Die Stimme war hart geworden. "Da sollst dich sofort zu Masterlu's Burg begeben. Die Invasion steht bevor, Fogel wird hier deinen Platz einnehmen!" Dem Berserker stoppte der Atem. Was war das denn nun schon wieder, welche Intrigen wurden da gesponnen? Oder brauchte man ihn wirklich?

Er fluchte leise. Diese blöden Machtspiele wie er sie hasste. Wie schön einfach es doch war einfach nur die Befehle auszuführen, ohne zu überlegen was danach kommen würde. Er erinnerte sich zu gut an die Zeiten als er noch einfacher Soldat gewesen war. Es waren schöne Zeiten gewesen. "Wann erwartet man mich?"

"Heute noch." Eine neue Stimme erhalte in den Hallen. Ein Feuerelementargeist war in den Raum gekommen. Das schwarze Feuer loderte auch in seinem Mund als Fogel wieder anfing zu sprechen. "Ich habe gute Neuigkeiten für dich Rexus." Ein Lachen das düster und schrecklich war, hallte zwischen den Wänden wieder. "Dein Freund Bester, ich schätze du weißt noch nichts von ihm, ist verbannt worden. Man hat ihn des Verrates und der Verleumdung überführt. Baha persönlich hat ihn entmachtet." Das Wesen schwebte nun wenige Zentimeter vor Rexus, der mit offenem Mund da stand. "Und weißt du was das schönste ist?" Wieder dröhnte das Lachen durch die Gänge "Jetzt hast du keine Freunde mehr, die dir deinen verdammten Rücken frei halten." Das Wesen beugte sich vor und Rexus glaubte ein höhnisches Lächeln zu erkennen "Baha ist sehr, sehr unzufrieden mit dir. Ich rate dir sehr gut aufzupassen, sonst könnte dir noch was passieren!"
 

Die Perle

Er kniete schon seit einer Stunde in der Tür, den Blick auf den Boden gerichtet. Keine Bewegung, außer das stark abgeflachte Heben und Senken des Brustkorbes beim Atmen, verriet das er lebte. Sein Blick folgte ohne große Interesse den komplizierten Mustern der Fliesen während er sich in Gedanken schon auf seinen Einsatz vorbereitete.

Baha war heute guter Laune, aber das konnte sich sehr schnell ändern, und so was war tödlich. Ein Fehler und sein Leben wäre beendet. Er kontrollierte noch mal flüchtig seine Körperhaltung und seine Ausstrahlung. Demütig aber nicht schwächlich, Gebückt aber nicht Gebeugt. Es viel ihm schwer ein Grinsen zu unterdrücken, immer der Mittelweg, überall musste man den Mittelweg finden und das war schwer.

"Komm her!" Die Stimme alleine war schon in der Lage einen Menschen in den Tod zutreiben oder wahnsinnig zu machen. Es klang wie eine Bitte, aber Masterlu wusste das es ein Befehl war, und das Verweigerung den Tod bedeutete. Er erhob sich und schritt durch den Raum. Seine Schritte halten von kahlen Wänden wieder, sein Atmen rauchte in der kalten Luft. Baha stand auf dem Balkon und schaute zu den Spitzen der Bergzüge, an welchen seine Burg erbaut war, hinauf. In der kalten Luft flatterte sein gewaltiger Roter Mantel, welche den muskulösen Körper des Oger verbarg. Masterlu war es immer noch unbegreiflich wie seines gleichen solche Kraft, Macht und Wissen erlangen konnte. Er selber hatte schon große Probleme kurze Texte zu lesen, aber sein Herr und Meister war einer der weißesten Männer von ganz GAMC.

Baha drehte sich zu ihm um und ein böses Lächeln spielte um seinen Mund. "Bereit zu kämpfen? Blut zu ernten und Schatten zu bringen?" Masterlu kniete nieder und senkte das Haupt. "Ja Herr, lassest mich die Menschen zerquetschen. Ich werde sie ausnehmen wie Maden." Baha lacht, ein totes, böses Lachen. "Ich zweifle nicht an deiner Arbeit." Baha legte ihm die Hand auf die Schultern. Masterlu traten die Tränen in die Augen als die Magie anfing in seinen Körper einzudringen, aber er zuckte nicht, bewegte sich keinen Millimeter. Schmerz benebelte seine Gedanken, kratze an seinem Verstand, drang in seine Seele.

"Nein ich zweifle nicht an dir, du wirst tun was du kannst. ABER ist das genug, wird es reichen?" Der Schmerz verschwand als Baha seine Hand zurück nahm. Seine Stimme war kalt und gefühllos. "Ich toleriere kein Versagen. Merke dir das. Nun geh, und sorge dafür das die Menschen meinen Namen mit furcht aussprechen." Dann wand er sich wieder dem Balkon zu und schritt hinaus. Masterlu erhob sich und ging auf die Tür zu, als Baha's Stimme erneuert erklang. "Achja, du hast einen neuen Partner an der Front. Der Versager Rexus wird auch dort sein." Baha drehte sich wieder zu Masterlu um. "Sorge dafür das er immer in der vordersten Reihe kämpft." Masterlu kriegte das Lachen nicht mit, welches in die Kälte drang. Seine Augen hefteten sich auf ein Lichtpunkt, ein Funkeln und Strahlen. Er wollte sich abwenden, wollte gehen, wollte fort, doch er konnte nicht. Das Licht drang in ihm ein, wanderte durch seinen Geist, floss in seiner Seele, fühlte ihn aus.

Er brach in Angstschweiß aus, fing an zu zittern. Doch er konnte sich nicht bewegen. Die Welt fing an sich zu drehen, es schien als wenn er nicht mehr zu ihr gehören würde, als ob er nur noch ein Teil des Lichtes wäre. Und dann war da eine Stimme, grausam und kalt, und sie sprach zu ihm. "Komm her, berühr mich. Sei ein Teil von mir. Komm her." Sie schien zu flüstern, leise und schwach, doch eindringlich und vertraut. Masterlu wusste nicht was er tat, er spürte nur wie er sich bewegte, sah wie sich seine Hand in Zeitlupe auf das Licht legte. Und dann war alles dunkel, alles Schwarz.

Er war alleine, verlassen. Nur noch die Stimme war bei ihm. "Höre mein Sohn. Höre von der Zukunft, von der einzigst wahren." Zwei rote Augen leuchteten vor ihm auf, strahlten in der Dunkelheit. "Ich werde wiedergeboren, werde zurück kehren. Aber alles muss passen. Bald werden hier vier Leute in die Burg eindringen. Sie dürfen nicht gehindert werden. Hörst du, sie müssen ausführen warum sie gekommen sind." Die Stimme würde plötzlich lauter und lauter. "Ich toleriere kein Versagen!"
 

Strategie

Hamanime wischte sich die Hände, schmutzig durch die harte Arbeit in der Schmiede, an seiner Hose ab, während er mit einigen anderen Männern am Eingang des Dorfes auf die Delegation wartete. Endlich schickten die anderen Clans ihre Antworten. Bald schon würde er wissen mit wie vielen Kriegern er rechnen konnte, wie viele Waffen ihm zur Verfügung standen.

Die Spannung, welche in der Luft lang, war förmlich greifbar. Ständig sah man Mutanten irgendwo rumstehen und nervös an sich rumzupfen. Die Zeit schritt vorwärts, immer und immer weiter, immer näherer zu der Stunde, in welcher sie aufbrechen würden, in welcher sie dem Tode ins Auge schauen müssten. Der Volksmann verstand sehr gut, was die jungen Mutanten fühlen mussten, auch er war stark bedrückt und fühlte sich unwohl. Es war schon lange her, das er überhaupt das Wort Krieg in den Mund genommen hatte.

Es war ein sonderbares Schauspiel, wie sich die schweren Wagen der Botschafter, über die holprige Straße, den Hang hinab ins Dorf quälten. Sie wurden von riesigen, zweiköpfigen Kühen gezogen, und waren mit schweren Stoffen verhängt. Knarrend kamen die ersten in der Mitte des Dorfes zum stehen. Aus den Wagen stiegen jeweils ein oder zwei Mutanten in teueren Gewändern und mit Schmuck behängt. Das Sonnenlicht wurde von Hunderten kleinen Goldplättchen und Glasperlen reflektiert. Hamanime kam sich in seinen Arbeitsklamotten ärmlich vor und er sehnte sich danach seine Festgewänder anzuziehen, mit den Neuankömmlingen um die Wette zu glitzern. Aber Krieg machte arm, und das Schlichte gewann über den Prunk. Schon bald würde auch diese Männer, in schweren Leinenklamotten im Schlamm kriechen und ihren Schmuck gegen Rüstung und Waffe getauscht haben.

Man versammelte sich auf dem Ratsplatz und bildete einen Kreis. Nacheinander traten zweiunddreißig Botschafter vor und überreichten dem Volkmann der Teribi einen Briefumschlag. Dann begab sich Hamanime in seine Hütte und begann zu rechnen. Fast neunhundert kriegsfähige Mutanten, dreihundert davon ausgebildet, alles ausreichend Ausgerüstet. Seine Augen strahlten als er dies verkündete. Die Ostlinge würden eine Menge Ärger kriegen.

Und dann begann der Rat, man begann zu überlegen wie, wo, wer, was. Jeder brachte so viele Informationen ein wie er nur konnte, und langsam entstand ein Bild der derzeitigen Situation. Viele Clans hatten, kaum das sie von den Plänen der Teribi erfahren hatten, Kundschafter ausgesandt um die Gebiete in ihrer Reichweite zu durchkämmen. Man war auf viele Truppen von Ostlingen gestoßen welche alle in Richtung Westen gezogen waren. Es war eindeutig zu erkennen, das sich die Ostlinge an den Grenzen der Menschenreiche sammelten und für einen Krieg rüsteten.

Dies waren Nachrichten die Hamanime sehr freuten. Zum ersten, würden sich die Ostlinge weniger auf ihr eigenes Land konzentrieren, und Chimu würde nicht soviel Druck erleiden und des weiteren würden es die Mutanten leichter haben in die Flanken einzufallen und eine Menge Unruhe unter den Ostlingen zu stiften , da diese sich auf die Menschen konzentrierten.
 

Chimu saß auf einem Baum und folgte mit den Augen dem Flussverlauf. Seine Beine baumelten in einem leichten, warmen Wind. Die Moral der Gruppe war ausgezeichnet. Er streckte sich. Sie waren schneller vorrangekommen als er gedacht hatte. Morgen schon würden sie die in das offizielle Reich der Ostlinge vordringen.

Wenn alles so klappen sollte wie er es sich erhoffte, würden sie schon in zwei bis drei Tagen in den Kamazep's sein. Und dann würde der Ärger erst losgehen. Er hatte überhaupt keine Ahnung wo er suchen sollte noch was er genau suchen sollte. Die Träne, er schnaubte, es gab aber keine Beschreibungen von ihr, und auch berichtete keine Legende davon wo sie wäre. Aber er hatte ja noch ein wenig Zeit, sich darüber Gedanken zu machen.

Er sprang von dem Baum runter und trat zu seine Gefährten. Heute würden sie hier bleiben morgen würde er sich weitere Gedanken machen.

Käfig

Die Eisstäbe knirschten leise und bewegten sich schwach, doch wollten sie nicht brechen. Sir Prise trat wieder zurück um abermals seine Körpermasse gegen die Gitter ihres Käfigs zu werfen.

"Das bringt doch nichts, du tust dir nur selber weh. Setzt dich lieber und erhol dich erst einmal, du bist noch ganz schwach von dem Kampf." Teleri saß an der Wand gegen über den Eisstäben, welche die einzigste Tür zu ihrer Kammer versperrten. Sie sah müde aus und das Feuer war aus ihren Augen verloschen. Ihre Arme waren blau und geschwollen.

Sir Prise schlug in unmächtiger Wut gegen die Stäbe, sie hielten weiterhin stand. "Das kann nicht sein, das darf einfach nicht sein." Mit Tränen in den Augen drehte er sich zu Teleri um. "Das ist nicht fair, nicht fair." Er weinte.

"Wann war Leben schon mal fair?" Teleri schaute ihn ausdruckslos an. Sie hatte eine monotone Stimmenlage und schien leicht apathisch. "Ist doch ehe alles egal." Sie drehte den Kopf zu Wand und schaute nicht mehr zu Sir Prise. Er wartete, das sie anfing zu weinen oder irgend eine Gefühlsregung zu zeigen, doch sie saß einfach nur dort. Keine Regung, kein Blinzeln, nichts.

Er schritt zu ihr hin und kniete vor ihr nieder. Legte seine Hände in die ihrigen, welche auf ihren Schoß zusammengefaltet lagen. "Wir müssen hier raus, hörst du?" Er beobachtet ihr Gesicht, aber sie reagiert wieder nicht. "Wir können hier nicht bleiben, wir müssen doch deinen Auftrag erledigen."

"Meinen Auftrag?" Sie fuhr herum und schrie ihn an. Dann weinte sie. "Ich bin machtlos, ich habe keine Magie mehr." Die Tränen liefen in Strömen ihre zarten Wangen herab. "Ich bin nutzlos. Ob ich nun sterbe oder lebe, ist egal. Was macht es schon. Alles sinnlos." Sie riss ihre Hände frei und verbarg ihr Gesicht darin.

Sir Prise starrte sie fassungslos an. Wo war die Frau geblieben die immer so voller Energie gewesen war, wo war die Frau die immer weiter gegangen war, egal wie schwer alles war, wo war die Frau die erliebte? Er schüttelte den Kopf. Seien Stimme war leise, schwach. "Es ist egal ob du keine Macht mehr besitzt. Wir müssen hier raus, sonst werden wir seine Sklaven. Lieber sterbe ich als das zu ertragen!"

Er ergriff ihre Hände, wollte sie trösten. Doch sie riss sich wieder frei und wand sich von ihm ab. Eine kurze Weile saß er noch dort, starrte ihren Rücken an, dann erhob er sich. Müde trat er an die Eisstäbe. Etwas war in ihm gestorben er fühlte es. Sein Herz? Er wusste es nicht, er spürte nur Eis in seiner Brust.

Dann schrie er auf und legte seine Hände um die Gitterstäbe. Funken stoben, kurze Zeit knisterte es und dann gab es eine gewaltige Explosion. Sir Prise wurde quer durch die Zelle geschleudert und brach bewusstlos an der Wand zusammen.
 

Omikron saß genüsslich in seiner Senfte und hielt eine kleine Glasgefäß in den Händen. In ihr schwappte eine farblose Flüssigkeit harmonisch mit den Schritten der beiden Eisdämonen, welche das Gefährt schleppten. Um die Lippen des Magiers spielte ein verträumtes Lächeln, als er an seinen Triumph dachte.

Er sah wie Baha vor ihm kniete und er sah, die Perle in seiner Hand. Er spürte wie die Bewohner von Reskarotka ihrem neuen Herren, ihm, zujubelten. Er freute sich.

Bald schon würde er die Macht besitzen. Er müsste nur noch diese Flüssigkeit einigen Prozeduren unterziehen und dann wäre er mächtiger als jeder andere Magier es jemals gewesen war.

Er streckte sich und dachte an die bildhübsche Elfin, welche in seinem Kerker saß. Sein lächeln würde genießerisch. Oh ja, er würde sein neues Leben genießen. Und zwar in allen nur erdenklichen Zügen.

Bald schon würde es soweit sein, nur noch den Trank trinken, dann ...

Grenzfluss, Verfolgung, Die kleine Mutige, Fremde Welt, Neue Gefahr, Territoriale Verletzung und Spiele im Krieg,

Grenzfluss

Kiwi zügelt ihr Pferd und wand sich zu ihrem Gefährten um. Sie wartete in der Mitte eine kleinen Lichtung, die Sonne strahlte warm auf ihrem Haar und sie hörte das leise Summen tausender Insekten um sie herum. Es duftete nach Wald, Blumen und nach Leben. Ihr Gesicht strahlte wie die Sonne am Himmel.

Bluestar erreichte sie endlich und schaute sich etwas müde um. "Verfluchte Reiterei. Ich hasse diese Pferde." Er streckte sich und führ dann erschrocken zusammen. Kiwi's helles, glockenartiges Lachen hallte über die Wiese.

"Wirst du denn nie froh sein können? Die Sonne scheint, der Wald ist grün, wir müssen nicht laufen, es ist warm ... was willst du mehr? Bald schon wirst du dich nach dieser Harmonie sehnen. Die Ostlande sind nicht gerade für ihre Freundlichkeit bekannt!" Sie hatte sich auf den Hals ihres Reittieres gestützt und grinste ihren Weggefährten fröhlich an.

"Ich weiß, ich weiß. Du hast ja recht, es ist nur, das mir die ganze Sache überhaupt nicht gefällt." Er schüttelte abwesend den Kopf "Es ist wirklich lange her, das ich gereist bin, aber ich bin noch nie losgewandert um etwas gefährliches zu erledigen. Und weiß Gott, wir werden uns in Gefahr begeben." Seine Mine verdüstere sich noch mehr.

Kiwi lehnte sich plötzlich zu ihm rüber und gab ihm einen zärtlichen, flüchtigen Kuss auf die Wange. Dann rammte sie ihr Hacken in die Seiten des Pferdes und war schon wieder im Wald verschwunden. Bluestar hörte nur ihr leiser werdendes Lachen. Ergeben seufzte er und ritt ihr nach.

Der Ritt kam ihm wie eine Ewigkeit vor, immer tiefer und tiefer rasten sie in den Wald hinein. Seine Beine waren wund vom ständigen auf und ab hüpfen auf dem Pferderücken und das rasende Tempo, in welchem die Bäume an ihm vorbei schossen, erhöhte nicht gerade sein Wohlempfinden.

Er fluchte gerade still vor sich hin und verwünschte den Tag an dem er diesen dämlichen Vorschlag gemacht hatte, als Kiwi urplötzlich ihr Pferd zügelte. In letzter Sekunde riss der Goblin an den Zügeln seines Reittieres um in der nächsten schon am Boden zu liegen. Sein Rücken schmerzte extrem und er hatte das Gefühl als ob sich sein Kopf aufblähen würde. Er stöhnte.

Seine Mine verdüsterte sich weiter als er ein unterdrückte Glucksen über sich hörte. Kiwi hatte sich die Hand auf den Mund gepresst und versuchte vergeblichst nicht laut loszulachen. Bluestar murmelte leise Verfluchungen als er sich erhob, doch da strauchelte er auch schon und kippte vorne über und rutschte den Hang eines kleinen Flusses hinab.

Laut platschend landete er im feuchten Nass. Verdattert blieb er sitzen und konnte es nicht fassen. Sollte denn heute alles schief gehen?

Er fluchte und brüllte plötzlich los "Los, los, lasst mir noch einen Stein auf den Kopf fahlen, oder fällt euch nichts mehr ein um mich zu ärgern? Wahrscheinlich geht es ja auch nicht mehr schlimmer!"

Dan hörte er ein leises Zischen. Überrascht holte er Luft, als ein schwarz gefiederter Pfeil zwischen seinen Beinen einschlug. Ein Kreischen drang an seine Ohren. Erschreckt starrte er auf die heranstürmende Koboldhorde, welche etwas stromaufwärts aus dem Wald gekommen war.

Kiwi kreischte. Sofort sprang Bluestar auf, krabbelte mehr recht als schlecht den Hang wieder hinauf. Zwei weitere Pfeile zerrissen die Luft, doch keiner fand sein Ziel. Dann saß er auf seinem Pferd und gab ihm die Sporen.

Wie wild rasten die beiden Gefährten zurück in den schützenden Wald. Im davonreiten schaute sich Bluestar noch einmal um und bemerkte zwei berittene Schatten hinter ihnen. Ein eiskalter Schauer lief seinen Rücken hinab.

Dann sah er wieder nach vorne, heftete seinen Blick auf den Rücken seiner Freundin und betete zu seinen Göttern, das die Pferde nicht zu schnell ermüden sollten. Denn er hatte nur schreckliches über die schwarzen Waldläufer der Ostlinge gehört.
 

Verfolgung

Das diffuse Licht des Schankraumes funkelte in ihren großen Augen. Bewegungslos saß sie da und beobachtete den Neuankömmling. Der kleiner Mann, eingehüllt in einen schweren, schwarzen Mantel, die Kapuze weit ins Gesicht gezogen, so das seine Züge nicht erkennen konnte, saß in einer dunklen Ecke.

Der Raum war großteils leer, nur wenige Leute saßen an ihren Tischen und tranken gedanken-verloren ihr Bier. Der Qualm der mächtigen Fackeln an den Wänden machten das Atmen schwer und gab dem Raum ein mysteriöses Licht. Bluesphere saß schon länger in ihrer Ecke, an einem kleinen Tisch, halb unter der Treppe zur zweiten Etage verborgen, und wartete.

Und da kam auch schon der, auf den sie schon so lange gewartet hatte. Arekanderu. Er hatte seine Lederharnische an, verbarg sie jedoch mehr schlecht als recht unter einem riesigen, schwarzen Mantel. Schnurstracks ging er auf den Neuen zu. Dieser erhob sich gerade und beide schütteln sich die Hände, dann setzten sie sich und fingen hastig an zu flüstern. Beiden schienen etwas verbergen zu wollen.

Zeit verstrich, doch Bluesphere bewegte sich nicht. Aufmerksam verfolgte sie jede Bewegung der beiden Männer. Das Arekanderu nicht der war, für den sie ihn hielten, war ihr schon lange klar. Sie würde ihn nicht aus den Augen verlieren, sie würde keinen Verrat dulden.

Ohne den Kopf abzuwenden griff sie ihn ihre Tasche und holte eine Stück Thessmuswurzel heraus, steckte ihn in den Mund und fing an zu kauen. Angewidert verzog sie das Gesicht, als sich der bittere Geschmack der Wurzel ausbreitete. Doch bald schon würden die Stoffe wirken, welche sie für die nächsten zwei bis drei Tage wach halten würden.

Die große Tür zur Straße würde plötzlich geöffnet und ein kleiner Mann kam kurz herein. Auch er war in einen schwarzen Kapuzenmantel gehüllt. Nur einen flüchtigen Blickkontakt mit dem Gesprächspartner Arekanderu's später war er auch schon wieder draußen.

Bluespheres Augen verengten sich, als kurze Zeit später erhoben sich auch die beiden Männer erhoben und sich zur Tür begaben. Sofort war auch sie auf den Beinen und begab sich so unauffällig wie möglich zur Tür.

Beruhigend schlug ihr Schwert gegen ihr Bein. Die Sicherung hatte sie schon beim Aufstehen entfernt, sie war zu allem bereit.

Zwei Schritte nach den beiden Männern war auch sie an der Tür. Draußen schien die Sonne, doch drang sie nicht richtig in die engen, dreckigen Gassen zwischen den riesigen Häusern. Noch immer an den Türrammen gedrückt, sah sie sich vorsichtig um. Die beiden anderen waren schon die Straßen hinab geeilt.

Bluesphere holte weit aus und folgte ihnen eiligst um sie nicht in den verwinkelten und engen Gassen mit Hunderten Abzweigungen und Durchgängen zu verlieren.

Ihre schweren Schuhe halten auf dem Pflaster der Straße wieder, der Krach dröhnte in ihren Ohren und sie hatte das Gefühl das die ganze Stadt sie hören müsste. Doch drehte sich keiner der Verfolgten um.

Zwei rechts, eine links, vier rechts, zwei links, eine rechts, fünf links ... Bluesphere versuchte vergeblichst sich den Weg zu merken, doch schon bald gab sie es auf. Diese Stadt war das reinste Chaos, es schien Abermillionen Straßen zu geben und durch die Hälfte davon schienen sie schon gelaufen zu sein.

Und dann war sie plötzlich alleine. Sie blieb wie angewurzelt stehen, ihr Herz raste. Nein, nein, nein ... NEIN. Sie wollte schreien, das konnte doch nicht wahr sein. Eben noch hatte sie ganz deutlich den Rücken von Arekanderu gesehen und nun? Plötzlich weg, wie vom Erdboden verschluckt.

Sie lief ein Stück vorwärts, schaute zwei Abzweigungen hinab, doch nirgends waren die beiden Männer zu sehen, nirgends hörte sie Schritte. Sie suchte auch hinter riesigen Kisten und Fässern die hier rumstanden, doch nirgends fand sie einen Tür, einen Unterschlupf oder eine Möglichkeit sich zu verstecken.

Sie war alleine, alleine in einer fremden Stadt, mit Menschen ...
 

Die kleine Mutige

Kurze Zeit warteten sie, bis die Elfen ihnen Platz machten, und sie durch die immer kleiner werdende Öffnung huschten konnten. Das war die letzte Baustelle gewesen, nun begaben sie sich in die oberen Bereiche.

Kim folgte der kleinen Xangie durch die endlosen Gänge. Er erinnerte sich nur zu gut, wie er Panik gekriegt hatte, als sein Licht verloschen war und er alleine in der Dunkelheit gesessen hatte.

Lange wanderten sie schon, und Kim war überrascht, wie er überhaupt ohne Licht zu den Elfen gefunden hatte. Viele, viele Kreuzungen hatten sie schon passiert aber Xangie schien nicht einmal zu zögern.

Er musste seinen Schritt stark beschleunigen um die schnell trippelnden Füße der Elfe einzuholen. "Wo führst du uns hin?" Die klaren blauen Augen strahlten ihn im Fackellicht an und erinnerten ihn extrem an AngelJibrill. "Wir gehen davon aus, das sich die Hauptstreitmacht der Orks in der unteren Flughalle aufhalten. Ich werde uns auf einen Balkon in diesem Raum bringen." "Ist das noch weit?" Xangie zögerte kurz. "Für euch Menschen dürfte es keine allzu große Entfernung mehr sein." "Für uns "Menschen"?" Die Elfenkriegerin kicherte leise. "Nun, für euch kurzlebigen Wesen hat eine Entfernung eine ganz andere Bedeutung als für uns. Ihr messt alles mit Zeit." Sie grinste ihn an "Deshalb seit ihr auch immer so hektisch. Und dann seit ihr mit euren langen Beinen auch immer noch so relativ langsam"

Kim wollte gerade etwas erwidern als sie vor sich das Licht von Feuer sahen. Sie nährten sich ihren Feinden. Sein Puls beschleunigte sich und sich diese taube Wärme in ihm ausbreitete, die er immer vor großen Kämpfen hatte. Seine Hand glitt zu dem kalten Griff seiner Waffe, das kalte Eisen war wie Eis in seinem Griff.

Sie liefen immer und immer weiter, leise wie ein Wind. Kim grinste, nein, kein Wind, sie waren eine Orkan unter ihren Feinden. Seine Muskeln waren angespannt, er war darauf vorbereitet, jeden Moment einem Ork das Herz heraus zu reißen. Aber kein Ostling tat ihm den Gefallen ihre Bahn zu kreuzen.

Und dann standen sie plötzlich in einer riesigen Halle. Kim trat vor und schaute über die kleine Brüstung des Simses in die Tiefe. So einen riesigen Raum hatte er noch nie zuvor in seinem Leben gesehen. Er konnte die Größe nicht abschätzen und hätte ihn später jemand gebeten diese Halle zu beschreiben, ihm wäre wohl nur ein Wort eingefallen: gewaltig.

Seine Augen weiteten sich vor Staunen und es dauerte lange bis er erschrocken aufstöhnte. Der Boden schien zu leben, er bewegte sich. Lange starte er in die Tiefe und wollte nicht glauben was er sah. Dort unten bewegten sich Abertausende Orks, Gobblins, Kobolde, Ogers und Trolle. Es schien als ob sich hier die gesamte Streitmacht von Baha versammelt hätte.

Er drehte sich zu Xangie um und sah auch in ihren Augen das Entsetzen. Sie hatten keine Chance. Sie würden verlieren. Auch die anderen Elfen ließen ihren Kopf hängen.

"Lass uns gehen." Seine Stimme war belegt. "Wie...?" Die kleine Elfenkriegerin schien irritiert. Kim sah einen kurzen Moment in ihre großen Augen, dann senkte er sein Haupt. "Wir können hier sowieso nichts ausrichten. Lass uns zurück gehen und alles für die Evakuierung vorbereiten." "Aber..." Kim reagierte nicht, er lies nur die Schultern hängen. "Herr ..." "Xangie es reicht." Seine Stimme hatte sich gegen den Lärm ihrer Feinde erhoben "Wir können nichts machen." Mit den Worten verlies er den Balkon, die Elfen folgten ihm, alle bis auf Xangie.

Sie blieb noch kurz stehen, Tränen in den Augen. Dann griff sie in ihr Gewand und holte einen schwach, grün leuchtenden Gegenstand hervor. Er sah wie ein kleiner Salatkopf aus. In seinem Inneren pulsierte ein schwaches Licht.

Kurz starrte die kleine Elfin in das Licht, dann schrie sie auf und schleuderte den Gegenstand in den Raum. Wie in Zeitlupe sank er zu Boden, um in einer kleinen Explosion zu zerspringen und sein giftiges Gas freizugeben.
 

Fremde Welt

"Nein, ...... NNNNNNNEEEEEIIIIIIINNNNNN!" Tränen rannen über ihre Wange. Ihr Kopf sank auf die Brust ihrer Mutter. "Nein, nein, nein, nein..." Ihre kleinen Hände schlugen vergeblichst auf den leblosen Körper ein. Schluchzer schüttelte ihren Körper.

Ihre Tränen verdampften auf ihrer Wange, die Hitze des brennenden Dorfes war enorm, doch sie wich nicht von der Seite ihrer Mutter. Fremdes Blut verkrustete auf ihrer Haut. Sie hörte das Schreien der Sterbenden um sie, doch das war ihr alles egal. Alles egal, alles verloren, alles vernichtet. Sie weinte.

"Noch ist sie nicht tot." Die Stimme war leise und kam kaum gegen das Gegröle der plündernden Orkhorden an. Ihr Kopf schien unendlich schwer. Langsam wand sie sich um und bemerkte Keitaro. Er schien auf sie zuzuschweben. Wie in Trance bewegte er sich über die Tausende Leichen, ohne ihnen auch nur eines Blickes zu würdigen. Sein Gesicht drückte kein Emotionen aus.

Er blieb vor ihr stehen. ChibiTeeta bemerkte durch die Tränen in ihren Augen das ihr Freund keine fassbare Struktur zu haben schien, er wirkte durchsichtig, nicht wirklich, total verschwommen, wie ein Geist.

"Was ist hier passiert." Ihr Stimme war schwach. "Hier ist noch nichts passiert. Hier ist bald. Du siehst die Zukunft, wie sie sein könnte." Keitaro schien sich um zusehen. "Aber es muss nicht so sein, es kann sein das es so wird." Er schüttelte den Kopf. "Es ist immer schwer zu sagen, ob das gesehene dem Realen entspricht, und noch schwerer ist es wenn man in die Zukunft blickt."

"Wer bist du?" Das Wesen schien zu lachen. ChibiTeeta konnte es zwar nicht hören, aber sie fühlte es. "Eine schwere Frage. Kannst du sie bei dir beantworten? Aber nein, ich schweife ab. Ich bin ein Freund. Ich will dir helfen." "Warum siehst du aus wie Keitaro?" "Nun, ich brauchte einen Körper, damit du nicht über meine wahre Form erschreckst."

Reckst eckst ckst ckst ckst st sssssssss

Das Feuer schien auf einmal unendlich heiß zu werden. Die Umgebung fing an zu flimmern, zu zerschmelzen, zu verfließen. Schwärze breitete sich aus.

Schwäche. Sie fühlte sich so unendlich schwach. Langsam öffnete sie die Augen. Lange brauchte sie um sich wieder an das sehen zu gewöhnen. Und dann fuhr sie erschrocken hoch. Ängstlich drückte sie sich an die Wand hinter ihr.

Sie saß in einem weichen, seidenem Bett. Die Wände des Raumes schienen aus Glass zu sein, draußen war alles dunkel. In dem rundem Raum herrschte ein schwaches, pulsierendes, silbernes Licht. Am Fuß ihres Bettes stand ein sonderbares Wesen.

Es war durchsichtig, wenn auch stark milchig. Der schmale, kantige Kopf ging in einen länglichen, sehr flachen Körper über, welcher sich wellenförmig zusammengezogen hatte. Nichts, das sie bisher jemals gesehen hatte, glich diesem Ding.

Sie schüttelte den Kopf, dann entspannte sie sich. Eine sonderbare Wärme breitete sich in ihr aus. Ruhig Mensch, ruhig. Es war wieder die Stimme von vorhin, als sie bei ... bei ... bei ihrer Mutter gewesen war. Ihrer toten Mutter. Angst kämpfte gegen die beruhigende Wärme in ihr an. Es war eine kalte, tödliche Angst. Du bist in Sicherheit, hier wird dir nichts geschehen. Die Stimme in ihrem Kopf war so wunderbar beruhigend.

"Wo ist Keitaro?" Dein Freund? Der liegt in einem anderen Raum. Er hat große Probleme gehabt. Aber unsere ... Ärzte sind bei ihm, und es wird ihm bald wieder besser gehen. "Wo bin ich?" Du bist in Werdalija - der Nimmalsvergessenden. "Wer bist du?" Man nennt mich Kamui. Ich bin der Wächter der Ordnung. "Wo bist du?" Kurze Zeit trat Stille ein. Dann hörte sie ein Lachen, wieder nur in ihrem Kopf. Sie hatte das Gefühl als wäre sie taub geworden. Ich stehe genau vor dir. Wir sind mentale Wesen die in Simbiose mit unseren Körpern wohnen. Doch genug der Fragen. Wir sollten nun in den großen Rat gehen, dort werden wir versuchen Dir soviel wie möglich zu beantworten. Und vielleicht finden wir auch einen Weg dir zu helfen.
 

Neue Gefahr

Ihr Mund öffnete sich einen Spalt, ihr Gesicht entspannte sich. Sie stöhnte leise auf. Ihr Körper vibrierte. "Ja!" Es war ein leiser Hauch.

Ihre Augen verdrehten sich in unendlicher Lust. Sie stöhnte wieder. Ihr Körper fing an schwarz zu glühen. Ihre Haare wehte um ihrem Kopf ab, als ein tödlicher Höllenwind aufkam. Ihre Augen verschwanden, schwarze leere Höhlen erschienen. Wieder stöhnte sie.

Dann war da in dem Wind eine tiefe, furchtbare Stimme. Grausam und vernichtend zu gleich. Höre mich meine Sklavin. Mein Reich ist in Gefahr. Niemals, hörst du, niemals darf die Prophezeiung erfühlt werden ... NIEMALS ... halte die Wesen auf, die bald schon in die Kavernen eindringen werden ... vernichte sie, die Perle darf nicht geboren werden ... NNNNIIIEEEMMMALS

Der Wind war verschwunden. Die gesichtslose Frau brach in sich zusammen.
 

Venuschan lief lachend durch die Gassen. Ihr schien der Dreck und der Gestank dieser Gegen nichts auszumachen. Bester schaute ihr irritiert hinter her. Er fühlte sich gut, da war immer noch dieses Gefühl in ihm, das er nicht verstand. Diese Wärme, diese ... diese ... Freundschaft. Sein schwarzes Herz wollte es nicht verstehen, konnte es nicht verstehen, aber es hatte keine Wahl, es musste lernen, was die Schwachen stark machte. Er war schwach geworden, aber er hatte eine Macht gewonnen die nichts vorher besessenen glich. Eine Freundin, jemand die ihm helfen würde. Und das obwohl er derzeit nichts hatte, was ihr geholfen hätte.

Sie lief gerade neben ihm und pfiff vergnügt vor sich hin. Ein Lied das er nicht kannte. Kurz zögerte er. Kannte er überhaupt ein Lied, hatte er jemals zuvor Musik gehört. Nein, andere Leute, die in seiner Nähe waren, hatte immer gezittert. Und er selber? Nie hatte er auch nur das Gefühl gehabt singen zu müssen, zu wollen. Ihm wurde schwer ums Herz. Ihm gefiel dieses Gefühl nicht. Früher war alles einfacher gewesen. Er hatte sich mit Gefühlen nie rumgeärgert. Er war der kälteste, brutalste und Gehfürchteste gewesen. Doch dann war Baha gekommen, und er hatte verloren. Nun lief er hier unten in den Gassen rum, ohne einen Hauch seiner vorherigen Kraft. Alleine und schwach. ... nein, alleine war er früher gewesen, jetzt war er es nicht mehr.

Er senkte den Kopf. Es fiel ihm auf einmal alles so schwer. Mehrmals öffnete er seinen Mund, wollte zum Sprechen ansetzten, mehrmals brach er ab. Dann, wie ein Hauch, schwach und leise, richtete er seine Worte an Venuschan. "Danke..."

Er schaute weg. Was würde sie nur von ihm denken. Sie würde ihn für schwach halten, ihn als senil abstufen. Wieso hatte er so was dämliches gemacht. Das war doch dumm gewesen, es würde ihm nur ärger bedeuten.

Das kleine Goblinmädchen lachte. "Kein Problem. Ich hatte mich sowieso gelangweilt, und außerdem, hast du mir ja versprochen mit deiner zukünftigen Macht zu helfen." Unsicher schaute Bester sie an. Sie grinste breit. Sein Gesicht verzog sich, es wurde wieder warm um sein Herz. Endlich verstand er, er grinste auch.

Beide liefen noch eine Weile nebeneinander her. Dann zeigte Venuschan nach vorne. "Dort ist es." Sie zeigte auf eine verfallende Hütte, die sich zwischen zwei riesige, modrige Häuser duckte. Ein schäbiger, zerrissener, grauer Vorhang hing in der Tür. Als Bester ihn zur Seite schob, wurde seine Nase von dem herab riesendelnd Staub stark gereist.

Sein Niesen lies die Bruchbude erzittern. Das innere des Raumes war schlicht. Ein Feuer brannte in einem halbzerfallendem Offen, ein modriges Bett, in dem die Maden und Schaben wimmelten, stand an einer Wand, auf der anderen Seite saß eine alte, runzlige Menschenfrau auf einigen mottenzerfressenden Kissen.

Als die alte Frau Venuschan bemerkte lächelte sie, wobei ihre gelben, verfaulten Zähne zum Vorschein kamen. Ihre Augen waren weißlich, und Bester wusste das sie blind war. Dennoch schien sie, sie zu sehen. Kurze zeit war stille, dann nickte die Frau und wies auf den Offen. "Die Grotten sind der kürzeste Weg, meine Freunde. Möge euere Aufgabe erfolg tragen."
 

Territoriale Verletzung

Manuel erwachte aus einem schier unendlichem schwarzen Loch. Seine Augen schmerzten als das Licht zu ihm durchdrang. Verzweifelt wollte er seinen Kopf heben, lies ihn dann aber erschöpft fallen. Wieder schloss er die Augen. Ruhig, es war so schön ruhig um ihn. Niemand störte ihn, niemand hetzte ihn und niemand befahl ihm was er zu tun hatte. Er atmete tief ein und langsam wieder aus. Nichts würde ihn dazu bewegen diese himmlische Ruhe aufzugeben, er würde für ewig hier liegen.

Aber da war dieser Eindringling, dieses fremde Wesen welches seine Ruhe störte. Was wollte es von ihm, warum belästigte es ihn und lies ihn nicht in Ruhe?

"Wach endlich auf!" Er wurde wild geschüttelt. Langsam öffnete er wieder die Augen. Man holte ihn zurück in eine Welt aus Schmerz, Hektik und Wildheit. Warum nur?

Für einen kurzen Moment, glaubte er, Tod zu sein. Ein Engel schien sich über ihn zu beugen, ihre Augen blitzen, sie lächelte. Doch der Moment war kurz, die Worte dafür um so härter, die aus dem zarten Mund kamen. "Wurde auch Zeit das Du endlich mal wieder zu Dir kommst. Hab schon gedacht, sie hätten dir was angetan." Su schnaubte. Lässig strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht.

"Wi...e?" Manuel's Mund war trocken und das Sprechen fiel ihm unsäglich schwer. Su hatte sich erhoben und war aus seinem Blickfeld verschwunden, er sah nur noch die modrige Holzdecke über sich.

"Hm?" Langsam wand er seinen Kopf in die Richtung in der Su gegangen war. Sie stand an einem kleinen Fenster und hatte ihre Hände um die Gitterstäbe gelegt, die eine Flucht unmöglich machten. "Du weißt gar nichts mehr? ... na ja kein Wunder, hast ja auch die ganze Zeit geschlafen." Wieder schnaubte sie verächtlich.

"Wir sind von einem Menschenstamm gefangen genommen worden. Soweit ich das mitgekriegt habe, bezichtigen sie uns, ihr Territorium illegalerweise betreten zu haben." Sie zögerte kurz "Ich hoffe nur, das sie Oni nicht gefunden haben."

Müde schüttelte sie den Kopf und setzte sich. Ihre mächtigen Arme umschlangen ihre angewinkelten Beine. Sie zitterte, es sah aus, als ob sie frieren würde. Manuel wollte sich erheben, wollte sie festhalten, wollte ihr Wärme spenden. Doch er konnte sich nicht bewegen und außerdem traute er sich nicht.
 

"Sie sind viel zulange schon weg. Da ist garantiert etwas schief gelaufen, ich habe ein ganz schlechtes Gefühl." Oni saß am Feuer und wetzte sein Schwert. Lilli saß im Schneidersitz ihm gegenüber und starrte unbewegt ins Feuer. Plötzlich stellten sich Oni's Nackenhaare auf. Er spürte und wusste das Lilli im Feuer mehr sah als er selber. Dann sah er plötzlich wie sich über dem Kopf der Elbin eine kleine blaue Kugel bildete. Wenige Sekunden konnte er sie nur sehen, dann war sie verschwunden. Er sah noch eine hauchdünne, bläuliche Spur, dort wo sie zwischen den Bäumen entlang gerast war.

Er beobachtete weiterhin Lilli, während er immer noch an seinem Schwert arbeitete. Sie bewegte ununterbrochen ihre Lippen ohne jedoch was zu sagen. Ihr Körper war wie eingefroren und Schweiß trat auf ihre Stirn.

Dann war die Kugel wieder gekehrt. Kurz schwebte sie über den Feuer dann verschwand sie mit einem leisen Knall. Lilli brach mit einem leisen Aufstöhnen in sich zusammen.

Sie lag auf dem Rücken und beobachtete die kleinen Punkte über ihr. Kleine Lichter in der Dunkelheit, kleine Sterne. Dann erhob sie sich und schaute zu Oni rüber. Dieser zog ein Augenbraun hoch. Er hatte mittlerweile sein Schwert weggelegt und angefangen seinen Dolch zu polieren.

Lilli führ sich mit ihrer Hand über die Augen. Sie sah sehr erschöpft und müde aus. "Ich habe sie gefunden." Ihre Stimme zitterte und war sehr leise. "Nur haben ein paar Eingeborene sie vor mir gefunden." Sie lies müde den Kopf hängen. Oni hielt kurz in seiner Arbeit inne. "Hatte ich schon befürchtet. Nun, dann sollten wir mal dafür sorgen, das es keine Sorgen gibt.
 

Spiele im Krieg

Schwer lastete die prunkvolle Rüstung auf seinen Schultern. Welch alberndes Objekt, im wahren Krieg wäre er in ihr verloren. Doch dies war kein Krieg, dies war einfach nur albern, ein Streit einiger Barone und Lords um den Königsthron während vor den Toren der Burg die ersten Kriegsflüchtlinge erschienen.

Gestern waren die ersten Einwohner eines Dorfes gekommen, welches von den Ostlingen überrannt worden war. Jedoch hatte es dieser Abschaum anscheinend so eilig, das sie sich nicht mal mit den üblichen Metzeleien und Quälereien aufgehalten hatten. Das wunderliche war nur, das sie nicht direkt gegen Beltimor marschierten sondern sich stark nach Norden hielten. Was wollten sie da oben, dort waren nur die Kamazep und einige Siedlungen. Aber nichts von strategischen Wert. Terra Knight schüttelte den Kopf. Was hatte dieser Wahnsinnige von Bahamut nur wieder vor. Warum griff er nicht direkt an, was sollten diese Spiele? Was hatte dieses kranke Hirn nun schon wieder ausgebrütet. Überall wurde mit verdeckten Karten gespielt, hier in der eigenen Festung gegen ihn, dort draußen gegen die Menschheit. Immer nur Intrigen und Ränkespiele, warum nicht mal ein anständiger Mann gegen Mann Kampf, so wie in den guten alten Zeiten war, so wie es sein sollte.

"Herr!" langsam wand er seinen Kopf zu Seite. Durch die schmalen Schlitze seines Visieres konnte erkennen wie sein Page angerannt kam. Ihm folgten seine Knappen mit der Lanze. Nun denn, so soll es sein. Terra Knight richtete sich auf und überblickte noch einmal kurz das Kampffeld. Neben ihm standen weitere neun Pferde mit ihren Herren, auf der anderen Seite, etwas über fünfzig Meter entfernt, standen ihre Gegner, weitere zehn Ritter in ihren glänzenden Rüstungen.

Das Spiel umfasste zehn Lanzengänge, wer danach noch auf seinem Pferd sitzt, wird mit einem Hokoschlägel ausgestattet. Dieser ein Meter lange Holzknübbel hat an seinem vorderen Ende einen dicken Knäuel aus Lumpen. Man würde damit solange auf seine Gegner einschlagen bis nur noch zwei Kontrahenten existieren. Die Beiden würde dann von ihren Pferden absteigen und sich eine Waffengattung aussuchen. Der nachfolgende Kampf zwischen den beiden würde mit einem fünf Punkte Vorsprungssieg entschieden werden. Man erhält zwei Punkte wenn der Gegner ausgestreckt auf dem Boden liegt oder einen Punkt wenn man den Helm des anderen trifft.

Terra Knight schüttelte angeheitert den Kopf. Welch umständliches System, aber die Fürsten waren ja für ihre Spielwut bekannt. Bald schon würden viele von ihnen in ihrem eigenen Blut liegen und keiner würde mehr an Spaß denken können. Sobald die Ostlinge vor ihren Toren stehen werden, wird hier wohl einiges anders werden müssen. Terra Knight grinste. Er verstand seine eigene Heiterkeit kaum, jedoch würde er doch zu gerne das geschockte Gesicht eines dieser fetten Typen sehen, wenn ein Troll ihm ein Schwert an die Kehle hält.

Der königliche Herold trat zwischen die beiden Reihen. "Meine edlen Lords." Er verneigte sich vor jedem Wettstreiter. "Ihnen sind die Regeln bekannt. Und ihnen ist auch der Preis des Siegers bekannt." Der prunkvoll gekleidete Mann hielt kurz inne um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. "Es ist nichts geringeres als der Thron des Menschenreiches" Seine Stimme triumphierte. Ein aufgeregtes Raunen ging durch die zuschauende Menschenmenge. Ein hoher Preis. Terra Knight schnaubte, ja ein hoher Preis, welcher bald schon vom Krieg überzogen werden würde. Noch hatte er die Chance den Platz zu verlassen. Warum sollte er sich die Mühe machen hier zu gewinnen um danach gleich in den nächsten Kampf zu ziehen. Ein Kampf der weit schlimmere Tragweite haben würde als dieses Spiel auch nur in den Ansätzen besaß.

Wieder erhob der Herold die Stimme. "Nun denn. Ich werde nun die Kontrahenten vorstellen." Er fing an der Reihe nach die Namen der großen Fürsten die angetreten waren aufzuzählen. Terra Knight war gespannt wer sein Gegner sein würde. "Baron Aschmay gegen Lord Terinidis. Und zu guter Letzt, der offizielle Thronfolger Lord Terra Knight gegen Sir Zerro Dream.

Jagd

Dunadain lies den Pfeil fliegen, kaum hatte er die Sehne verlassen als er auch schon wieder losstürmte und nur noch aus den Augenwinkeln sah, wie der Pfeil sein Ziel fand.

Sie jagten die Ostlinge nun schon seit Stunden. Immer weiter, ohne anzuhalten, ohne Pause. Die Jagt schien einfach kein Ende zu nehmen und er konnte schon lange nicht mehr sagen wie viele seiner Feinde hinter ihm lagen, wie viele nie wieder atmen würden, weil ein Pfeil ihr Leben ausgelöscht hatte.

Er spürte eine tiefe Trauer in sich. Immer töten, vernichten, zerstören. Immer das selbe. War er nicht genauso wie diejenigen, die in sein Land einfielen. Tötete er nicht auch die Väter von Familien, die Männer von Frauen, die Besitzer eines eigenen Lebens. Plötzlich schien alles hohl um ihn, alles war so leer, so bedeutungslos. Er war ein Mörder, ein elendiger Killer, ohne Skrupel, ohne Verstand, eine Maschine, mit dem Auftrag zum Töten. Er hasste sich selber.

Er schüttelte sich. Er dürfte jetzt nicht melancholisch werden, dürfte nicht unachtsam werden. Wenn er nicht aufpassen würde, wäre er schon bald einer von den Toten.

"Tot, alle Tot, alle werden sterben." Erschrocken führ er herum. Da war doch eine Stimme gewesen? Hatte sie nicht vom Tode geredet?

Wieder lies seine Hand die Sehne los, wieder hörte er den erstickten Schrei eines sterbenden Wesen. Würden die Götter ihm verzeihen, würden sie seine Gründe verstehen. Gründe? Hatte er einen Grund hier zu sein, eine Berechtigung zu töten?

Im Laufschritt hechtete er über einen umgefallenen Baum. Immer noch laufend zog er einen weiteren Pfeil, legte in ein, spannte, zielte, lies ihn fliegen, rannte weiter.

Ein Baum... er wich geschickt aus. Der nächste Pfeil verlies die Sehne des Bogens um weiteres Blut zu vergießen. Aber Dunadain war nicht mehr da. In seinen Gedanken war er an einem dunklen Ort. Es war ein kalter Ort, kalt und schwarz. Aber da war ein Licht, eine einzigste Flamme in der Dunkelheit. Er ging zu ihr, wollte zu ihrem Licht, wollte ihr Wärme spüren. Doch mit jeden Schritt den er sich der Flamme nährte, wurde sie kleiner.

Kurz hielt er an, zögerte, machte wieder einen Schritt, wieder schrumpfte das Feuer. Kurz hielt er inne, war sich nicht sicher, wusste nicht was er tun sollte. Doch dann rannte er los, und mit wenigen Sätzen war er bei dem Licht. Doch kaum blieb er vor ihr stehen, ging sie aus, erlosch einfach.

Eine dunkle Stimme drang aus dem Hintergrund. Sie war leise, aber nicht zu überhören. Sie drang in ihn ein, schüttelte ihn, zerrte an seiner Struktur. "Siehst du Mensch, so ist das mit dem Leben. Du glaubst, das du auf dem Weg zum Licht bist, das du Gut bist. Doch in Wirklichkeit hast du das Feuer zerstört, hast der Lichtquelle der du angeblich gefolgt bist, den Sinn genommen. Wärest du stehen geblieben und hättest anders gehandelt als es für dich am angenehmsten gewesen wäre, hättest du sie nicht so schnell zerstört. Aber es fallen alle durch. Denn wenn du stehen geblieben wärest, ohne was zu tun, hätte die Flamme irgendwann nichts mehr zu brennen und wäre auch erloschen. Es gibt keinen Weg, sie zu erhalten. Die Ostlinge hätten genauso gehandelt wie du. Sie glauben wie du, das Richtige zu tun." Die Stimme lachte, doch es war ein trauriges Lachen, "Siehst du, ihr seit alle gleich. Alle gleich primitiv. Ihr werdet nie verstehen, "warum", ihr werdet auch nie danach suchen. Ihr versucht immer nur das "wie" zu lösen. Aber wie wollt ihr das machen ohne den Grund für euer Handeln zu kennen?" Plötzlich war die Stimme sehr nahe. Er schien einen Atemzug im Nacken zu spüren, aber als er sich umdrehte, war da auch nicht mehr als Schwärze. "Höre mir gut zu. Bald ist alles sowieso vorbei. Bald schon werden die Mächte auf die Erde kommen, die der Ursprung und das Ende sind. Und dann ist sowieso alles egal. Dann sind alle tot .. tot ... tot tot tot tot tot ...." Ein hysterisches Lachen lies ihn erschaudern. Er weinte, alleine in der Dunkelheit. Die Stimme hatte ihn verlassen, alle hatten ihm verlassen. Doch dann waren da plötzlich überall bleiche Wesen, bleiche tote Wesen. Und er verstand. Alle waren durch ihn gestorben. Und er weinte noch stärker.

Doch dann war da plötzlich der Baum. Er krachte dagegen und brach bewusstlos zusammen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück