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Stealing Tiger

von

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Prolog

Gedankenverloren sitze ich am Strand und beobachte das Wasser, wie es den Sand immer wieder auf‘s Neue flutet. Möwen ziehen kreischend über meinen Kopf hinweg, während sich die Sonne langsam gen Horizont neigt. Das Rauschen der Bäume hinter mir vermischt mit dem des Meeres und lässt diese idyllische Atmosphäre fast komplett wirken, wären da nicht meine widersprüchlichen Gedanken. Die Gedanken an das Kinderheim, welches sich mein zu Hause schimpft. Die Gedanken an die Strafen, die einem bei dem kleinsten Fehltritt erwarten. Die Gedanken an die lieblosen Betreuer, die uns zu erziehen versuchen. Die Gedanken daran, irgendwann von dort zu verschwinden, um diesem Elend endgültig zu entkommen. Doch bis dahin wird es wohl noch eine ganze Weile dauern, immerhin bin ich gerade einmal zehn Jahre alt. Ich habe zwar schon öfters für ein paar Tage außerhalb gelebt, doch lange habe ich es nicht ausgehalten. Immer wieder kam ich zurück, damit ich auf der Straße nicht verhungere, auch wenn ich in dem Heim nicht viel mehr zu essen bekomme. Zwei Scheiben Brot pro Tag und einmal in der Woche etwas Warmes, das ist alles was wir bekommen, wenn man nicht gerade eine Strafe abzusitzen hatte. Auch heute wird mich eine solche erwarten, da ich mich trotz Hausarrest hinaus geschlichen habe. Den Hausarrest bekam ich nur, weil ich einem anderen Mädchen, das ebenfalls bestraft wurde, etwas von meinem Essen abgegeben habe. Ihre Strafe war es, dass sie zwei Tage nichts essen dürfte. Ich konnte dies nicht mit ansehen, da die Kleine gerade einmal fünf und so abgemagert ist, dass sie nur aus Haut und Knochen besteht. Welche Strafe mich diesmal erwartet, kann ich mir nur allzu gut vorstellen. Höchstwahrscheinlich werden sie heute nach der Peitsche greifen oder nach dem Stock. Egal was sie verwenden, schmerzhaft wird es allemal für mich.
 

Doch zurück muss ich so oder so und das nicht nur, weil ich nicht am Hunger sterben will. Denn auch meinen besten und einzigen Freund kann ich nicht einfach zurück lassen. Alan, wie ich ihn nenne, ist der einzige Grund, warum ich noch halbwegs an meinem Leben hänge. Eigentlich heißt er Sven, doch hasst er diesen Namen, da er ihn von seinen Eltern bekommen hat, welche ihn mit vier Jahren abgegeben haben, da ihnen aufgefallen ist, das ein Kind eine riesige Verantwortung ist. Auch mich nennt er nicht bei meinen eigentlichen Namen, denn auch ich hasse ihn. Allerdings nicht aus denselben Gründen. Ich hasse ihn, da ihn mir die Betreuer dieses Heimes gegeben haben. Elisabeth haben sie mich genannt. Nicht nur, dass dieser Name schrecklich ist - nein, ich habe ihn auch noch von den Menschen bekommen, die ich am meisten hasse. Darum nennt er mich nur Iona, auch wenn der Name nicht ganz zu meinem Charakter passt. Als ich ihn gefragt habe, warum er mir ausgerechnet diesen Namen gegeben hat, meinte er nur: "Das habe ich getan, weil man dann nicht gleich darauf kommt, dass du es eigentlich Faust dick hinter den Ohren hast", danach hat der zwei Jahre ältere nur gelacht.
 

Bei der Erinnerung daran schleicht sich ein Grinsen auf meine Lippen, vor allem, wenn ich daran denke, dass es einen zweiten Grund für die Namensänderung gab. Der zweite Grund war der, dass wir damit einen neuen Abschnitt in unserem Leben beginnen wollten. Noch haben wir es nicht geschafft, doch die Namen waren auch nur der erste Schritt. Der zweite Schritt war es, dass wir unsere alten Charakterzüge abgelegt haben, da wir nicht mehr schwach sein wollten. Wir wollten uns nicht mehr unterkriegen lassen. Wir wollten mutig und stark sein - uns durchsetzen. Der letze und wichtigste Schritt liegt noch vor uns: Die Flucht aus dem Heim, um ein neues Leben zu starten. Das ist unser Ziel, unser Traum, der leider noch in einer ungewissen Zukunft vor uns liegt.
 

Ein schweres Seufzen entkommt mir, dass das Grinsen aus meinem Gesicht wischt, da mir der Stand der Sonne sagt, dass es Zeit ist zurück zu gehen. Auch wenn mir mein Verstand sagt, dass ich nicht dorthin gehen soll, weiß ich, dass mir nichts anderes übrig bleibt. Unmotiviert erhebe ich mich von meinem bisherigen Sitzplatz, um den Weg zurück anzutreten.
 

Nur langsam schlurfe ich durch den Wald, der das Heim von der Stadt trennt. Warum das so ist, weiß ich nicht, doch ehrlich gesagt interessiert es mich nicht. Nach einigen Minuten, die in meinen Augen viel zu kurz sind, erblicke ich das schäbige Gemäuer, das sich mein zu Hause schimpft. Tief atme ich durch, bevor ich die Tür öffne. Wie gedacht werde ich bereits von einer der Betreuerinnen erwartet, die mich mit tadelndem Blick ansieht. Nur allzu deutlich kann ich ihre Wut in ihren Augen erkennen, doch lasse ich mich davon nicht einschüchtern. Ohne ein Wort gibt sie mir zu verstehen, dass ich ihr folgen solle, was ich auch ohne zu zögern mache. Obwohl ich weiß was mich erwartet, stellt sich keine Angst bei mir ein. Es ist eher so, dass sich Wut in mir breit macht. Vor einer kleinen Kammer bleiben wir schließlich stehen und die ernste Frau hält mir die Tür auf. Mit erhobenem Haupt schreite ich an ihr vorbei, was ihr ein wütendes Schnauben entlockt.
 

Ein Grinsen unterdrückend bleibe ich mit dem Gesicht zur Wand stehen, da es sich so nun einmal zierte, das sagen zumindest die Betreuer immer wieder. Nur nebenbei vernehme ich, wie die Frau hinter mir den einzigen Schrank öffnet, der sich in diesem kleinen Raum befindet. Resigniert schließe ich die Augen, um das folgende so gut wie möglich auszublenden.
 

Ein leises Zischen entkommt mir als der Stock, wie ich in diesem Moment bemerke, zum ersten Mal auf meinen Rücken trifft. Doch das ist der einzige Laut, der meine Lippen verlässt. Bei den nächsten Schlägen kommt kein Ton aus meinem Mund. Nach einer halben Ewigkeit entlässt mich die Frau wieder und ich schreite weiterhin stolz an ihr vorbei, ohne mir den Schmerz anmerken zu lassen, der sich durch meinen Körper zieht. Erst als ich einige Meter gelaufen bin, verziehe ich das Gesicht zu einer schmerz-verzehrten Fratze. Mit langsamen und vorsichtigen Schritten nähere ich mich dem Zimmer, in welchem ich mit neun weiteren Kindern schlafe. Auch Alan hat dort sein Bett, worüber ich jedes Mal froh bin. So leise wie möglich öffne ich die Tür, um die anderen nicht zu wecken. Lediglich mein bester Freund sieht zu mir herüber, da er wohl wie jeden Abend auf mich gewartet hat. Ein wissendes und zugleich sanftes Lächeln liegt auf seinem Gesicht, als er neben sich auf die Matratze klopft. Ich lächle ebenfalls leicht, auch wenn es eher ein gequältes ist, ehe ich unter die hochgehaltene Decke krabble.
 

"War die Strafe sehr schlimm?", fragt er mich leise flüsternd, während er mich an sich drückt. Er ist der einzige, der mich so im Arm halten darf, da er für mich wie ein Bruder ist.

"Nicht wirklich, ich glaube Tyla wird alt", grinse ich ihm schelmisch zu und kuschle mich näher an ihn heran. Meine Worte sind gelogen und ich bin mir sicher, dass er das weiß. Doch kennt er mich einfach und weiß, dass ich mir keine Schwäche mehr erlaube.
 

"Keine Sorge, Iona, bald hauen wir von hier ab und beginnen ein neues Leben. Ich verspreche dir, dass wir es schaffen werden und alles besser wird", nuschelt er mir noch leise zu, ehe wir beide einschlafen.

Moin Moin x3
 

Ich weiß es ist ein wenig früh doch habe ich heute extrem gute Laune weswegen ich euch heute schon ein neues Kapitel schenke xP

Ab Januar werde ich jedoch immer nur am 10. jedes Monats etwas hochladen ^^

Ich hoffe das kapi gefällt euch über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen ob Lob oder Kritik spielt dabei keine Rolle x3
 

Viel Spaß beim lesen lg Cherry
 


 

"Iona, hast du alles?", flüstert mir Alan leise zu, welcher am Fenster steht und ungeduldig zu mir herüber sieht. Einen Moment gehe ich gedanklich noch einmal alles durch, ehe ich ihn zustimmend zu nicke. "Dann lass uns endlich von hier verschwinden", raunt er mir zu, bevor er durch das Fenster, nach draußen, in die Dunkelheit der Nacht, schlüpft. Ein letztes Mal schweift mein Blick durch den Raum, in dem alle anderen Kinder friedlich schlummern. Mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht, folge ich meinem besten Freund, der mittlerweile am Waldrand steht und auf mich wartet. Ohne zu zögern springe ich nach draußen, die zwei Meter hinunter, und laufe auf den Rothaarigen zu, der sich im selben Augenblick umdreht und ins Dickicht eintaucht. Schnell eilen wir durch das Unterholz, um schnellst möglich so viel Abstand zwischen uns und diesem Haus zu bringen, wie wir nur können. Die ganze Nacht bleiben wir nicht stehen, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass wir jeden Moment entdeckt werden könnten.

Zum ersten Mal bin ich froh, dass diese Insel so riesig ist. Sie ist eine der größten in der neuen Welt. Vier Großstädte befinden sich auf diesem Fleckchen Erde. Wir steuern auf eine dieser Großstädte zu, um dort einen Neuanfang zu starten. Gray heißt dieser Ort, auf den wir zusteuern. Den Geschichten zufolge, die wir bei Reisenden aufgeschnappt haben, soll es eine prächtige Stadt sein, mit großen Einkaufspassagen, Marktplätzen, unzähligen Restaurants und Kneipen. Viele Adlige sollen sich dort nieder gelassen haben. Die Gebäude sollen alle auf dem neusten Stand sein. Eine moderne Großstadt, in der wir hoffen, ein neues Leben beginnen zu können. Und so schreiten wir rastlos weiter voran.

Eine Nacht und einen Tag gehen wir, ehe wir müde und glücklich in der Stadt ankommen. Wundervoll geschmückte und frisch gestrichene Häuser ragen vor uns in die Höhe. Im Schein der untergehenden Sonne wirkt dieser Ort regelrecht magisch, doch das könnte auch daran liegen, dass wir nur das herunter gekommene Dorf kennen, in welchem wir bisher gelebt haben. Glücklich grinsend schauen Alan und ich uns an, ehe wir den makellosen Asphalt der Straße betreten.

Kaum dass wir ein paar Meter gegangen sind, erblicken wir auch schon die ersten fein gekleideten Menschen, die mit erhobenen Nasen an uns vorbei schreiten, ohne uns auch nur eines Blickes zu würdigen. Von Glücksgefühlen ergriffen, laufen wir durch die zahlreichen Gassen und saugen die neuen Eindrücke regelrecht in uns ein. Das ist ein Ort, an dem ich gerne leben werde, schießt es mir durch den Kopf, während ich die wunderschönen Fassaden der Häuser betrachte. Am Marktplatz angekommen herrscht auch zu dieser Stunde noch reges Treiben und überall tummeln sich beschäftigte Leute. Hunger macht sich in mir bemerkbar, der sich durch ein lautes Magenknurren zu Wort meldet. Lachend schüttelt der Rotschopf seinen Kopf und deutet auf einen stand, der Obst und Gemüse anbietet. Nur mühsam kann ich es mir verkneifen zu sabbern, als ich mir die Auslagen genauer ansehe. Auch Alan sieht sich das Angebot genau an, während wir überlegen, was wir uns kaufen sollten, mit dem Letzten bisschen Geld, was wir mühsam gespart haben. Ein verächtliches Räuspern lässt uns zu dem Verkäufer aufblicken, welcher uns missbilligend mustert. "Verschwindet ihr Blagen, solch lumpige Gestalten wie ihr es seid verscheuchen noch meine ganzen Kunden", schnaubt der dickliche Mann und funkelt uns aus arroganten Augen an. Perplex lasse ich meinen Blick über meine abgetragenen Kleider schweifen und erst jetzt fällt mir auf, wie fehl am Platz wir hier wirken müssen.

"Aber wir haben Hunger und möchten etwas zu essen kaufen", erhebt nun mein bester Freund die Stimme und sieht den Mann mit festem Blick an. Ein Schnauben entkommt dem Dicken, ehe er regelrecht die Zähne fletscht.

"Das ist mir doch egal und jetzt haut ab, oder muss ich euch erst Beine machen?", knurrt er nun wütend, während sein Gesichtsausdruck immer zorniger wird. Gerade als Alan erneut zum Sprechen ansetzt, packe ich ihn am Arm und ziehe ihn weg.

"Schon gut, Alan, wir finden woanders bestimmt auch noch etwas zu essen", nuschle ich ihm leise zu und bahne mir einen Weg durch die Massen. Lange durchstreifen wird die Stadt, doch von Erfolg keine Spur. Von jedem stand und aus jedem Geschäft wurden wir vertrieben. Auch der letzte Laden gab uns nichts von seinen Lebensmitteln, doch das Schlimmste war, dass er uns seinen Hund auf den Hals hetzte. So laufen wir nun durch die Straßen, auf der Flucht vor diesem Tier. Erst nach einer halben Ewigkeit konnten wir ihn abhängen und finden uns in einer dunklen Gasse wieder. Irritiert sehe ich mir den Ort genauer an und stelle fest, dass die gesamte Stadt von diesen dunklen Gassen durchzogen zu sein scheint. Schäbige und beschädigte Häuser spicken unseren Weg durch den finsteren Pfad. Es wirkt fast so, als wäre das nicht eine Stadt, sondern als wären es zwei, die eng miteinander verwoben sind. Nach endlosen Metern, die wir durch die Dunkelheit geschritten sind, dringen leise Kinderstimmen an unsere Ohren. Ratlos sehen wir beide uns an, ehe wir uns aufmachen, um die Quelle der Stimmen zu ergründen. Vor einem heruntergekommenen Gebäude bleiben wir stehen, welches wohl einmal eine Kneipe beherbergte, zumindest zeugt das alte Schild davon, das halb vor der fehlenden Tür hängt. Erneut werfen wir uns einen Blick zu, ehe wir Wortlos beschließen uns das einmal genauer anzusehen. Mit festen Schritten betreten wir das Gebäude und bei dem Anblick stockt mir für einen Moment der Atem. In dem alten Schankraum, der sich vor uns erstreckt, sitzen mindestens 20 Kinder in Lumpen gekleidet, die höchstens zwölf Jahre alt sein dürften, so wie ich es bin. Die jüngsten wiederum sind gerade einmal fünf, wenn ich das richtig einschätze. Allesamt sind verdreckt und abgemagert. Kaum einer sieht zu uns auf, als wir den Raum betreten. In einer Ecke erblicke ich ein kleines Mädchen, das jämmerlich weint. Sie wird von einem Jungen im Arm gehalten, der verzweifelt versucht sie zu trösten - ohne Erfolg. Ohne zu zögern nähere ich mich den beiden und gehe vor ihnen in die Hocke. Mit fragendem Blick sieht der Junge zu mir auf, wie als würde er wissen wollen, warum ich ihn störe oder als würde er denken, dass ich den Zweien etwas antun wollte.

"Was hat sie?", frage ich leise und tätschle dem Mädchen, das höchstens sechs Jahre alt ist, sanft den Kopf.

"Hunger, so wie wir alle", murmelt er leise, fast schon resigniert und blickt sie traurig an.

"Mein Bauch tut so weh", schluchzt die Kleine, weswegen der Junge sie noch fester an sich drückt. Bei diesem herzzerreißenden Anblick macht sich ein Entschluss in mir breit. Wir werden ihr helfen, ihnen allen. Niemand hat es verdient so leben zu müssen. Ich werde etwas ändern, ich werde ihnen ein besseres Leben ermöglichen. Mit diesen Gedanken erhebe ich mich und schreite entschlossen in Richtung Tür.

"Ich bin gleich zurück, Alan, bitte warte hier", rufe ich dem Rotschopf über die Schulter zu, ehe ich in die Nacht hinaus trete. Zielstrebig steuere ich auf das Reichenviertel zu, aus welchem wir erst heute Mittag vertrieben wurden. Entschlossen mustere ich die Gebäude und werfe immer mal wieder einen Blick ins Innere. Als ich schließlich ein passendes Objekt gefunden habe, in welchem schon alle Bewohner schlafen, verschaffe ich mir Eintritt durch eines der Fenster. Auf leisen Sohlen schleiche ich durch das Haus, auf der Suche nach der Speisekammer. Lange dauert es nicht, bis ich diese gefunden habe und alles einpacke, was ich tragen kann. Voll beladen mit Lebensmitteln, verlasse ich das Haus und laufe schnellst möglich zurück zu der alten Spelunke.

Dort angekommen schreite ich direkt auf das Mädchen zu und drücke ihr grinsend einen Apfel in die Hand. Dankend nimmt sie ihn mir ab und beißt herzhaft und strahlend hinein. Der bettelnden Blicke in meinem Rücken gewiss, erhebe ich mich und wende mich um.

"Es ist für alle genug da", lächle ich und leere stolz meine Taschen. Wie ausgehungerte Hunde stürzten sie sich auf die Lebensmittel, ehe sie sich jubelnd bei mir bedanken. Grinsend erklimme ich die ramponierte Theke, damit mich alle im Blick haben.

"Meine Brüder, meine Schwestern, wir sind die Schande dieser Welt, die gedankenverloren auf diese Erde geboren wurde. Wir sind der Abschaum, den keiner sehen oder haben will, darum werden wir vertrieben, doch damit ist Schluss. Wir werden ihnen zeigen, dass wir nicht einfach aufgeben. Wir werden kämpfen, um zu überleben. Wir werden stehlen und rauben. Wir werden den Reichen und Adligen das nehmen, was eigentlich uns gehört. Gemeinsam werden wir es schaffen, gemeinsam werden wir überleben, denn wir sind frei und rechtlos. Wir sind die Schande und so sollten wir uns auch benehmen", rufe ich laut durch den Raum, wofür ich lautes Johlen ernte. Mit einem stolzen Grinsen auf den Lippen beobachte ich die Kinder, die nun zu einer Bande zusammen gefunden haben. Wir werden es schaffen, dessen bin ich mir sicher und ich werde dafür sorgen. Ich werde ihnen zeigen wie man auch ohne Geld stolz und würdevoll leben kann – auch wenn es das Letzte ist, was ich tu.

Moin Moin und guten Abend x3
 

Hier ist also das zweite kapi meiner Story x3

Ich weiß schon wieder halte ich mich nicht an die 1 Monatsfrist doch stören wird euch das wohl eher nicht xP

Ich habe außerdem beschlossen den Monat um die gälte zu kürzen also werde ich ab jetzt alle zwei Wochen jeden Sonntag etwas hochladen da mir selbst ein Monat zu lang ist xD

Manchmal bin ich schon sinnlos aber egal xP
 

Ich hoffe das euch das kapi gefällt und ihr mir vlt eure Meinung da lässt x3

Lg Cherry
 


 

~Sicht des allwissenden Erzählers~
 

Der Mittag liegt über der Stadt Gray, die in den letzten Jahren an Glanz verloren hat. Die gepflasterten Straßen sind übersät mit Schlaglöchern. Die Fassaden der Häuser sind dreckig und die Farbe blättert hier und dort ab. Die Fensterläden hängen meist nutzlos von den Gebäuden herunter. Einige der Fenster sind durch Bretter verdeckt, damit man nicht ins Innere hineinsehen kann. Müll liegt auf den Straßen verteilt. Keine Menschenseele ist zu sehen und das, obwohl es mitten am Tag ist. Selbst der Himmel scheint sich diese abgewrackte Stadt nicht antun zu wollen, da dicke, graue Wolken das makellose Blau bedecken. Niemand schlängelt sich hier durch die Gassen, wenn man die fünf Reisenden außen vor lässt, die ihre Blicke aufmerksam schweifen lassen. Doch sind es nicht irgendwelche Pilger, die durch diese Stadt schleichen. Es sind fünf Piraten, die zu einer der mächtigsten Piratenbanden gehören.

Da wäre zum einen der Blondschopf, mit dem Namen Marco. Er ist der erste Kommandant von Whitebeard, dem stärksten Mann der Welt. Dann ist da noch der zweite Kommandant, Portgas D. Ace, ein junger Mann mit schwarzen Haaren und einem auffällig orangenen Cowboyhut. Der dritte im Bunde ist Thatch, ebenfalls ein Kommandant. Ihm unterstellt ist die vierte Division. Er trägt eine riesige, hellbraune Haartolle auf seinem Kopf. Nicht zu vergessen wäre da noch Vista, der auch einer der Kommandanten ist und die fünfte Division befehligt. Sein Gesicht ziert ein schwarzer Schnauzbart. Zu guter Letzt ist da noch die einzige Frau der Gruppe, Valeria. Sie ist keine Kommandantin, sondern nur eine einfache Piratin der Whitebeards. Sie hat auffällig rote Haare und zwei verschiedene Augenfarben - das eine ist Grün, während das andere die Farbe Grau trägt.

So schreiten die Fünf durch die Straßen, auf der Suche nach einem Anzeichen für menschliches Leben. Lediglich ein paar fette Ratten kreuzen ihren Weg, während sie an umgefallenen Mülltonnen und verwahrlosten Ständen vorbeistreifen. Immer mal wieder hört man den pfeifenden Wind, der durch die leeren Gassen zieht, oder das Quietschen eines Fensterladens.

"Sag mal, Marco, soll sich hier nicht eine Diebesbande aufhalten, die alles und jeden ausraubt?", durchbricht Ace nach gefühlten Stunden die Stille und schlendert, mit hinter dem Kopf verschränkten Armen, weiter voran.

"Eigentlich schon", murmelt Angesprochener nur leise und blickt in eine dunkle Gasse, in der sich gerade ein Hund und eine Katze um ein Stück Fleisch reißen. "Sieht mir nicht so aus, als würde hier irgendetwas anderes leben, als Hunde, Ratten und Katzen", stellt Thatch fest, ohne dabei sein typisches Lächeln zu verlieren. Zustimmendes Gemurmel ist von den Anderen zuhören, die sich langsam fragen, ob die Gerüchte über diese Diebe überhaupt stimmen.

"Vielleicht sollten wir irgendwen fragen", ertönt nun wieder die Stimme des zweiten Maats.

"Du bist witzig, Ace, wen sollen wir denn bitte fragen, hier ist niemand", mischt sich nun die einzige Frau ein und schüttelt grinsend den Kopf. Doch zur Verwunderung aller bleibt der Schwarzhaarige stehen und deutet mit dem Finger in eine Richtung.

"Na den da." Irritiert sehen alle in die angedeutete Richtung und erspähen eine vermummte Gestalt, die auf einer alten Kiste Platz genommen hat. Die Person ist in einen dunkel-lilanen, fast schwarzen Umhang gehüllt. Das Gesicht wird von einer Kapuze verdeckt, die keinen Blick auf eben dieses zulässt. Lediglich die Beine und ein Teil der Arme sind zu sehen, da diese nicht vom Umhang bedeckt werden. Diese stecken in einer Art Lederanzug , der entfernt an eine Rüstung aus diesem Material erinnert. In den Händen liegt eine alte, hellbraune Akustikgitarre, die locker auf den Beinen abgeleckt wurde.

"Wer das wohl sein mag?", brummt Vista leise, der bis eben still nebenhergelaufen ist.

"Keine Ahnung, aber vielleicht kann er uns weiterhelfen", zuckt der Blondschopf desinteressiert wie eh und je mit den Schultern, nur um sich gleich darauf der Person zu nähern. Knappe zwei Meter vor ihr bleiben sie stehen und stellen verwundert fest, dass die Gestalt nicht einmal zu ihnen aufblickt. Ein solches verhalten sind die Piraten nicht gewohnt, da man sie normalerweise immer beachtet. Ob nun bewundernd, ängstlich oder gar verächtlich, was wohl daran liegen mag, dass sie dem stärksten Mann der Welt unterstellt sind. Doch scheinbar interessiert das die verhüllte Person reichlich wenig - oder sie schläft - so denken die Fünf zumindest. Was sie nicht wissen können ist, dass sich die Person ihrer Anwesenheit gewiss ist. Auch weiß sie, wer sie sind und kann sich schon denken, warum sie gekommen sind, was ihr unwillkürlich ein Grinsen auf die Lippen zaubert. Jedoch ist es keineswegs ein freundliches, sondern eher ein lauerndes Grinsen.

"Entschuldigung, wir hätten da mal eine Frage", erhebt der Schnauzbartträger die Stimme, um die Aufmerksamkeit der Person auf die Gruppe zu ziehen. Kaum merklich bewegt sich deren Kopf in die Richtung der Piraten, welche dies als Aufforderung deuten, weiterzusprechen.

"Wir haben gehört, dass sich hier eine Diebesbande aufhalten soll, darum wollten wir wissen, ob die Gerüchte stimmen", fährt Thatch fort und lächelt die Person höflich an.

"Da habt ihr richtig gehört. Diese Gegend ist voll von ihnen", antwortet die Gestalt mit tiefer, rauer Stimme, die etwas seltsam Sanftes an sich hat.

"Stimmt es, das sie diese Stadt zu dem gemacht haben, was sie heute ist?", fragt die Feuerfaust weiter und erhält ein zustimmendes Nicken.

"Auch das ist richtig", murmelt die Gestalt, fast schon nachdenklich.

"Was für ein Abschaum", schnaubt Valeria verächtlich und schüttelt verständnislos mit dem Kopf. "Aber, aber, Kleines. Es gehört sich nicht, jemanden zu verurteilen, den man nicht einmal kennt. Vielleicht haben diese Diebe ja gute Gründe, warum sie das tun", kommentiert der Verhüllte ihre Aussage ruhig, ohne sich jedoch weiter zu regen, wie es schon die ganze Zeit der Fall ist.

"Wer so etwas aus einer Stadt macht, die so prunkvoll war wie diese, der ist nun einmal zu verachten. Die Gründe sind nebensächlich", stellt der Blondschopf nur abschätzig fest und verschränkt die Arme vor der Brust.

"Das sehe ich nicht so. Ihr solltet euch immer beide Seiten ansehen, bevor ihr ein Urteil fällt", seufzt die Person nur und wirkt dabei fast schon resigniert.

"Ist doch eigentlich egal, weißt du wo sich diese Bande befindet?", mischt sich Vista ein, um einen Streit zu vermeiden.

"Gewiss, das weiß ich", antwortet die Gestalt geheimnisvoll und setzt zu einer Kunstpause ein, die Ungeduld in den Piraten auslöst.

"Dann sag es uns doch einfach", murrt Marco genervt und massiert sich angestrengt die Nasenwurzel.

"Nur, wenn ihr mir versprecht, dass ihr zuerst ihren Teil der Geschichte anhört und danach eure Meinung über all das bildet", stellt Angesprochener die Bedingung, die ihr scheinbar sehr am Herzen liegt. Resigniert seufzt der Vize und stimmt schließlich zu. Zufrieden grinst die Person, auch wenn die Piraten dies nicht sehen können.

"Ihr werdet euch sicherlich wundern, das jetzt zu hören, denn vor euch Sitz einer von ihnen. Ich bin die Person, die die Diebesbande anführt", erklärt die Gestalt mit seltsam sanfter Stimme. Schlagartig entgleisen den Piraten die Gesichtszüge.

Nach einem Moment der Starre, greift die Haartolle nach dem Griff seines Schwertes. Doch ehe er es ziehen kann, fliegt ein Wurfmesser dicht an seiner Hand vorbei und lässt ihn in seiner Bewegung innehalten. Verwundert wandert sein Blick zu der Person, die das Messer so schnell geworfen hat, das man die Bewegung nur erahnen konnte.

"Ihr sagtet, dass ihr euch erst unsere Gründe anhört", tadelt die Gestalt und lehnt sich gegen die Wand hinter sich. Seufzend lässt der Pirat seine Hand von dem Schwert sinken, um auf die kommenden Worte zu warten. Doch statt zu einer Erklärung anzusetzen, beginnt die Person damit, ein paar Akkorde auf der Gitarre zu spielen, ehe sie leise singt.

"*Kein Grabmal, kein Kreuze wird einmal von unsereins künden Ja vergessen die Kinder der Schande, ihr sollt es erfahr ́n Uns ́re Väter die Feigheit, die Mütter die Pfuhle der Sünden Wer immer sie war ́n – Wer immer sie war ́n

Das Zuchthaus, es schlug uns die Kindheit aus Seel ́ und aus Leibe Bar der Würde geschunden, gebrochen, so liefen wir fort

In die Gosse die einzig ́ verbliebene, nasskalte Bleibe

Ein grausamer Ort – Ein grausamer Ort"

Aufmerksam lauschen die Piraten dem Lied, das wohl aufzeigen soll, was diese Diebe alles durch machen mussten. Die Stimme der Person spielt regelrecht mit den Worten, die einem beim genauen Zuhören traurig stimmen. Beim letzen Wort, das in die Länge gezogen wurde, ertönen auf einmal aus allen Richtungen andere Instrumente, während sich weitere verhüllte Gestalten um sie herum versammeln. Wie Schatten tauchen sie in der Nähe der Piraten auf. Aus Gassen, aus Häusern, selbst auf den Dächern tummeln sie sich.

"Oh, in den Gassen wie Ratten im Schatten In Schmutz und in Schande geboren

Sind wir Verfluchten die nie etwas hatten Der Abschaum verlorener Ehr ́

Ein jeder von uns hat die Hälfte des Lebens Gehustet, gehungert, gefroren

Ein jeder von uns, oh der flehte vergebens Der Teufel war hinter uns her

Ja der Teufel war hinter uns her"

Immer mehr der Vermummten tauchen auf und scheinen kein Ende nehmen zu wollen. Wahrlich wie Ratten sammeln sich immer mehr, bis 20 - vielleicht sogar 30 - Leute die Piraten eingekreist haben. Doch scheint von ihnen keine Bedrohung auszugehen - zumindest noch nicht, schießt es dem Blondschopf durch den Kopf, der alles aufmerksam beobachtet.

"Weit sind wir alle vor Not und vor Kummer geflohen

Weit der Heimstatt die nie eine Heimat für unsereins bot

Weit vor den lügenden Pfaffen den heuchelnden Hohen

Vor dem Tod – Vor dem Tod

Friedlos, verachtet wir zogen unstet durch die Lande

Ja wir schlossen uns hungernd und hoffend zur rechtlosen Schar Das Leben ist hart, doch viel besser noch hier in der Bande Als es je war – Als es je war

Oh in den Gassen wie Ratten im Schatten In Schmutz und in Schande geboren

Sind wir Verfluchten die nie etwas hatten Der Abschaum verlorener Ehr ́

Ein jeder von uns hat die Hälfte des Lebens Gehustet, gehungert, gefroren

Ein jeder von uns, oh der flehte vergebens Der Teufel war hinter uns her

Ja der Teufel war hinter uns her

...

Oh in den Gassen wie Ratten im Schatten In Schmutz und in Schande geboren

Sind wir Verfluchten die nie etwas hatten Der Abschaum verlorener Ehr ́

Ein jeder von uns hat den Rest seiner Seele Verhurt und beim Spielen verloren

Ein jeder von uns sich dem Teufel empfehle Denn jetzt sind wir hinter ihm her!

Ja jetzt sind wir hinter ihm her!"

Zum Ende hin ist die Person, die bis dato auf der Kiste gesessen hat, aufgestanden, um sich vor die Piraten aufzustellen. Unschlüssig blicken sich die Fünf an, da sie nicht wissen was sie jetzt mit den Informationen anfangen sollen.
 

*das Lied heißt In Schmutz und Schande von versengold ich habe es ein wenig gekürzt xP

Hier habt ihr nun auch das dritte kapi x3

Ich hoffe es gefällt euch und ihr lasst mir eure Meinung da xP

Achja und ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr x3
 

Lg Cherry
 

Stille herrscht zwischen den zwei Parteien, während sie sich nicht aus den Augen lassen, um jede Regung des jeweils Anderen mit zubekommen. "Hört auf hier so herum zu jammern," durchbricht schließlich Valeria das schweigen frech und verschränkt die Arme vor dem Körper.

Augenblicklich liegt die gesamte Aufmerksamkeit auf der Rothaarigen. Während sich ihre Kameraden darüber wundern, was in sie gefahren ist, sind die Diebe empört über diesen Ausruf.
 

~Sicht von Iona~
 

Was fällt dieser Tusse eigentlich ein? Beleidigt uns hier einfach, ohne uns zu kennen. Weiß sie überhaupt, wie schwer es ist, auf der Straße zu überleben. Sie sollte besser nachdenken bevor sie so etwas von sich gibt.

Wütend schnalle ich meine Gitarre auf den Rücken und trete einen Schritt näher an die einzige Frau unter den Piraten heran. "Was fällt dir eigentlich ein Weib. Du hast doch keine Ahnung. Außerdem habe ich hier nicht gejammert, sondern unseren Standpunkt klargemacht," knurre ich ihr mit verstellt rauer Stimme zu.

Seid Jahren habe ich die Gewohnheit meine Stimme zu verstellen, um vor fremden zu verbergen, das ich eine 22 jährige Frau bin. Denn als Mann wird man in dieser Welt ernster genommen,  wie als Frau. Somit habe ich in den letzten zehn Jahren meine männliche Stimme perfektioniert.

"Ach hör doch auf. Ich habe deutlich gehört, das es Gejammer war, das du da von dir gegeben hast. Echt ihr scheint mir nicht die hellsten zu sein. Wirklich, so schlimm ist das nun auch wieder nicht, ihr seid einfach nur Weicheier," schnaubt die Rothaarige verächtlich und funkelt mich provozierend an.

"Du hast doch keine Ahnung, was wir alles durchgemacht habe. An deiner stelle würde ich die Schnauze halten, sonst könnte es sein, das ich sie dir stopfe," fauche ich wutentbrannt und komme ihr noch einen Schritt näher. "Kommt schon Leute, beruhigt euch wieder, wir wollen hier keinen unnötigen Streit anzetteln," versucht die Haartolle uns zu beruhigen, stößt jedoch auf Taube Ohren.

"Ach das würdest du dich doch sowieso nicht trauen, du Feigling. Ich wette du könntest nicht mal einer Fliege etwas anhaben, wenn sie ohne Flügel auf deiner Nase festsitzt," grinst sie mir überheblich entgegen, was mir ein wütendes knurren entlockt. "Na warte, dir zeig ich schon noch, was ich alles kann," fauche ich nur zurück und wollte mich gerade auf sie stürzen, als sich mir der Blondschopf in den Weg stellt.

Mit desinteressiertem Blick und verschränkten Armen sieht er auf mich herab, wie als wollte er mich warnen, nichts dummes zu tun. "Valeria, es reicht. Wir gehen und werden Vater Bericht erstatten," befiehlt er der Rothaarigen, welche nur missmutig schnaubt und sich umwendet. "Wir sind noch nicht fertig, wenn ich dich das nächste mal sehe, dann verpass ich dir eine Abreibung, die sich gewaschen hat," brülle ich ihr hinter her, als sie den Anderen folgt.

"Ach das traust du dich doch sowieso nicht," grinst sie mir über die Schulter zu, die Provokation nicht versteckend. "Na warte," entkommt es mir nur, als ich ihr nachstellen wollte, doch werde ich von Alan davon abgehalten, der mich am Arm packt. Kaum einen Augenblick später ist die Gruppe hinter einer Ecke verschwunden und ich schnaube erzürnt.

Mit vor Wut funkelnden Augen drehe ich mich zu meinem besten Freund um, welcher mir meine Stimmung alleine schon durch meine Körpersprache ansieht. "Was sollte das Alan? Warum hast du mich zurückgehalten? Diese Piratenbraut hat es verdient, das ich ihr die Fresse poliere," stelle ich den Rothaarigen zur Rede, welcher mich nur brüderlich anschaut.

"Aber das wäre ein Fehler gewesen Iona. Das weißt du genauso gut, wie ich. Sie gehören zu den Whitebeardpiraten und dir wird ja wohl bewusst sein, wie stark diese Bande ist. Ein Kampf hätte nur Probleme gebracht, vor allem, da die Kommandanten sicherlich nicht nur zugeschaut hätten. Außerdem haben wir wichtigeres zu tun," erklärt er mit sachlich und legt mir zur Beruhigung eine Hand auf die Schulter.

Tief atme ich durch, ehe ich die Kapuze vom Kopf nehme und fragend zu ihm aufsehe. "Was meinst du damit, wir haben wichtigeres zu tun? Unseren Raubzug haben wir doch schon heute früh durchgezogen. Genug Nahrung ist also vorhanden," spreche ich die Frage an, die mir unweigerlich in den Kopf gekommen ist. "Also wirklich Kleine, denk doch mal nach. Sonst bist du doch auch immer so ein helles Köpfchen," fordert mich der Rotschopf geheimnisvoll zum nachdenken auf, doch will mir die Antwort auf meine eigene Frage einfach nicht einfallen.

Noch immer ratlos sehe ich ihn stumm an und lege den Kopf kaum merklich schief, damit er endlich erklärt, was er damit meint. Seufzend schüttelt mein gegenüber seinen roten Schopf, ehe er tatsächlich zu reden beginnt: "Die Whitebeardpiraten natürlich. Sie waren ja nicht ohne Grund hier. Sie haben selbst gesagt, das sie wegen uns hier sind und ich denke, das sie unsere Machenschaften beenden wollten. Darum müssen wir uns zusammen setzen, um zu besprechen, was wir jetzt tun. Denn ich denke nicht, das sie jetzt einfach so abdampfen, nachdem sie dem alten Mann alles erzählt haben."

Bei seiner Erklärung geht mir ein Licht auf, weswegen ich mir die Hand auf die Stirn donner. "Du hast Recht, dann mal los," brumme ich und sofort setzen sich alle in Bewegung, um in die alte Kneipe zu gelangen, in der wir seid zehn Jahren unser Hauptquartier aufgeschlagen haben. Es dauert nicht lange, da haben sich auch schon alle versammelt und warten gespannt darauf, das die Besprechung beginnt.

Nachdenklich sitze ich mit überkreuzten Beinen auf der Theke und starre an die Wand mir gegenüber. "Alan, was glaubst du, haben sie vor? Werden sie uns aufhalten? Oder glaubst du, sie werden uns vielleicht sogar töten?" teile ich meinem Vizeanführer meine Gedanken mit, die mir seid einigen Minuten im Kopf rum schwirren. "Den Gerüchten zufolge, sind die Whitebeards keine grausamen und unbarmherzigen Gesellen, darum glaube ich nicht, das sie uns töten werden, so lange wir ihnen keinen Grund geben.

Doch es könnte schon sein, das sie uns aufhalten, oder gar die Insel unter ihren Schutz nehmen. In beiden Fällen hätten wir ein schwerwiegendes Problem, da wir dann nicht mehr einfach irgendwo in ein Haus einsteigen können," zählt der Rotschopf sachlich auf und kratzt sich nachdenklich am Kinn. Überlegend lege ich die Stirn in Falten und greife nach einem meiner Wurfmesser, um damit zu spielen.

Das mache ich immer, wenn ich nachdenke, da es mich in gewisserweise beruhigt und mir beim denken hilft. "Es gibt noch eine Möglichkeit, die wir in Erwägung ziehen sollten," mischt sich Fraser schmatzend in das Gespräch mit ein und stopft sich eine Erdbeere in den Mund, so wie er es den ganzen Tag tut. Manchmal glaube ich, das er nichts anderes isst, als diese Früchte.

Fragend sehen wir den Braunhaarigen an, der munter auf der Beere herum kaut. "Ich habe gehört, das diese Piraten, eher gesagt Whitebeard, gerne Leute in seine Crew aufnimmt, die von der Gesellschaft gemieden und gehasst werden. Leute ohne Familie und ohne Heimat, sowie wir es sind. Dabei ist ihm häufig egal, ob sie freiwillig beitreten oder ob er sie zu ihrem 'Glück' zwingen muss," kommt der Erdbeerliebhaber schließlich auf den Punkt, während er nach einer weiteren eben dieser greift. Grübelnd ziehe ich die Augenbrauen zusammen und werfe das Messer gedankenverloren in die Luft, nur um es wieder aufzufangen.

Einige Minuten herrscht Stille, in der alle anwesenden in ihren eigenen Gedanken vertieft sind, bevor mir das ganze nachdenken und das Schweigen zu blöd werden. Mit einer schnellen Bewegung schleudere ich die Klinge in die Wand mir gegenüber, ehe ich mich auf den Boden gleiten lasse, mit einer geschmeidigen Bewegung. "Egal was er vor hat, wir sind darauf vorbereitet. Sollte er uns stoppen wollen, werden wir fliehen. Sollte er uns aufnehmen wollen, werden wir ablehnen. Wenn er uns zwingen will, dann wird er scheitern, immerhin kennen wir diese abgefuckte Stadt besser als unsere Westentasche," stelle ich entschlossen fest und trete an die Tür heran.

"Alan, wir beide werden uns den Piraten gegenüber stellen, um herauszufinden, was sie vor haben. Der Rest, wird sich in der Nähe verstecken und alles beobachten. Je nachdem, was passiert, werdet ihr handeln. Doch sollte es zu brenzlig werden, möchte ich euch bitten, zu fliehen," teile ich den Dieben meinen plan mit, bevor ich gefolgt von meinem besten Freund die Kneipe wieder verlasse.

Gelassen sitze ich erneut auf der alten Kiste, auf der ich vorhin schon saß, als die Piraten aufgetaucht sind. Ungeduldig werfe ich eines meiner Messer immer wieder in die Luft, die ich an zwei Munitionsgürteln befestigt habe, welche mir überkreuzt von den Schultern hängen. Der Schnittpunkt der beiden Gürtel befindet sich auf der Höhe meines Bauchnabels, da sie nicht eng an liegen, um mir so mehr Bewegungsfreiheit zu bieten.

Unter meinem Umhang, dessen Kapuze wie immer auf meinem Kopf trohnt, trage ich eine altmodische Lederrüstung, die mir das lautlose anschleichen und stehlen ermöglicht. Seid einer knappen halben Stunde sitze ich nun schon hier und warte auf die Rückkehr der Piraten, während Alan lässig neben mir steht, angelehnt an die Wand hinter ihm.

"Dieses Pack lässt sich aber ganz schön zeit," schnaube ich gelangweilt, während ich weiterhin mit der Klinge in meiner Hand hantiere. "Hab Geduld, ich bin mir sicher, das sie wieder kommen," brummt der Rotschopf nur seelenruhig, ohne aufzusehen von dem imaginären Punkt, den er seid unserer Ankunft fixiert hat.

Genervt seufze ich auf und zupfe meine Kapuze zurecht, um sicher zu gehen, das mein Gesicht auch komplett verdeckt ist. "Sie könnten sich wenigstens beeilen, immerhin habe ich nicht vor hier ewig herum zu sitzen," murre ich nur leise vor mich hin und lasse meinen Blick durch die Gassen schweifen. Keine Spur von den Piraten, lediglich ein paar Katzen und Hunde, die sich über die umgekippten Mülltonnen hermachen.

Die brauchen wirklich lange. In der zeit hätte ich die gesamte Insel einmal umrundet. Gut, das ist übertrieben, doch nervt es mich einfach, hier dumm rum zu sitzen und auf diese Freibeuter zu warten. Nur weil sie ihre Nasen ihn die Angelegenheiten von anderen stecken müssen. Warum können sie sich nicht einfach aus unserem Leben heraushalten, immerhin haben wir ihnen nichts getan.

Aber nein, der große Whitebeard muss sich natürlich einmischen, um sein falsches Ehrgefühl einfachen Bürgern gegenüber nach zu kommen. Manche Leute verstehe ich einfach nicht, vor allem Piraten sind mir ein Rätsel. Schwärmen immer wieder davon, wie frei man sich auf hoher See doch fühlt und sagen das dies die einzig absolute Freiheit sei. Zustimmen kann ich dem nun wirklich nicht, denn auch wir sind frei.

Auch wir tun und lassen was wir wollen. Auch wir sind rechtlos und stehlen das, was wir wollen. Eigentlich sind sich Piraten und Diebe ähnlich, bis auf ein paar Tatsachen. Zum einen wäre da die Sache mit dem Meer. Piraten brauchen die See um sich frei zu fühlen, während wir uns überall frei fühlen, wo auch immer wir stehlen können, was wir brauchen. Außerdem ist da noch die Sache mit dem morden.

Wir töten nur, wenn es unbedingt sein muss, zur Notwehr sozusagen, doch viele Piraten tun dies, da es ihnen Freude bereitet. Viele von ihnen haben Spaß am kämpfen, wir jedoch nicht, zumindest die meisten, ich bin da eine Ausnahme. Ich liebe es zu kämpfen, was wohl daran liegt, das ich so gerne meine Teufelskräfte einsetze, die ich bei einem meiner Raubzüge erbeutet habe. Doch das alles ist jetzt egal.

Wichtig sind jetzt nur wir und die Whitebeards, die sich noch immer nicht hierher bequemen. Langsam werde ich echt ungeduldig. Geduldlos Wippe ich mit dem Fuß auf und ab, ohne dabei aufzuhören, das Messer in die Luft zu wirbeln. Stille herrscht in der herunter gekommenen Stadt. Lediglich das Pfeifen des Windes, das rascheln von Müll oder andere Geräusche sind zuhören, die für diese Stadt seid einiger zeit typisch sind.

Gelangweilt wollte ich mich erheben, um mir einen Moment die Beine zu vertreten, als Stimmen an meine Ohren dringen. Weit entfernt scheinen sie nicht mehr zusein, weswegen mein Blick in die Richtung abschweift, aus der sie zu kommen scheinen. "Da hinten haben wir sie das letzte mal getroffen," erklärt die unverkennbare Stimme von dem Cowboyhutträger und das Grinsen ist deutlich heraus zu hören. "Als ob sie da immer noch sitzen würden, wie als würden sie uns erwarten. Das ist doch Schwachsinn," brummt der eindeutig genervte Vize und ich kann mir praktisch vorstellen, wie er die Arme vor der Brust verschränkt.

"Nun sei mal nicht so pessimistisch mein Sohn," ertönt nun eine dröhnend laute  Stimme, die ich noch nie gehört habe, ehe die Person schallend zu lachen beginnt. Irritiert wandert meine Augenbraue bei diesem Gespräch nach oben, während ich die Straße entlang starre, in welcher sie gleich auftauchen müssten. Ich sollte recht behalten, da keine Minute später die Piraten in die Gasse treten. Doch sind es diesmal nicht nur fünf.

Nein, dieses mal haben sie ein paar mehr mitgebracht, unter ihnen befindet sich auch ihr Kapitän: Whitebeard höchstpersönlich. Ein Hauch von Ehrfurcht macht sich in mir breit, als sie wenige Meter von uns entfernt stehen bleiben. Auf dem Gesicht des Vizen ist minimale Verwunderung zu sehen, während die anderen siegessicher Grinsen. "Ich hab ja gesagt sie sind noch hier," ruft die Frau mit den verschieden farbigen Augen triumphierend aus und grinst mich überheblich an.

Ein schnauben entkommt mir bei ihrer Aussage, doch lasse ich diese unbeantwortet. Stattdessen lenke ich meine Aufmerksamkeit auf den Riesen, der in dieser abgewrackten Stadt so unwirklich erscheint. "Ihr seid also die Diebesbande, die sich diese Stadt unter den Nagel gerissen haben," stellt der Kapitän eher fest, als das er diese Worte an uns richtet. Dessen ungeachtet, erhebe ich mich von der Kiste, um zu einer Antwort anzusetzen: "So ist es. Doch mich interessiert eher, was ein so mächtiger Mann hier will, bei uns einfachem Fußvolk."

Meine Stimme ist wie gewohnt rau und ruhig, doch kann ich es mir nicht verkneifen, das Wort 'mächtiger' spottend zu betonen. Jedoch weicht das Grinsen nicht aus dem Gesicht des Riesen. "Was ich hier will, fragst du," beginnt der Großgewachsene Mann und lacht laut auf, "meine Kinder haben mir von eurem aufeinander treffen heute Vormittag erzählt und das hat mein Interesse an euch noch gesteigert. Darum habe ich beschlossen, euch ein Angebot zu machen." Aufmerksam lausche ich der lauten Stimme des Piraten und warte darauf, das er weiter spricht, doch vergeblich.

Ungeduldig und genervt verschränke ich die Arme vor der Brust und funkle den Mann wütend an. Das die auch nie auf den Punkt kommen können. "Was für ein Angebot," schnaube ich schließlich geduldlos, ohne Whitebeard aus den Augen zu lassen. "Ich möchte euch fragen, ob ihr euch mir anschließen wollt. Segelt unter meiner Flagge, als meine Kinder," grinst er mir zu und wartet geduldig auf meine Reaktion.

Einen Moment muss ich mir das lachen verkneifen, da ich mit dieser Frage gerechnet habe. Grinsend schüttle ich den Kopf. Was erwartet er, das ich mich freudig an seinen Hals werfe, da er mich in seine 'Familie' aufnehmen will? Wohl kaum. "Danke, aber ich lehne ab. Wir sind zufrieden, wie es ist," mache ich meinen Standpunkt klar und löse meine Arme aus ihrer Verschränkung. "Entweder, ihr kommt freiwillig mit, oder wir werden euch zu eurem Glück zwingen," erklärt der Kapitän und es scheint mir so, als würde sein Grinsen noch breiter werden.

"Nur über meine Leiche, alter Mann," fauche ich ihm nur wütend entgegen und mache mich für das kommende bereit.

Ich habe mich erneut um entschieden, da ich so viele kapis in der Hinterhand habe, darum werdet ihr jetzt eine Zeit lang wöchentlich ein Kapitel bekommen x3

Nya viel Vergnügen mit dem Kapi ich hoffe es gefällt euch x3
 

Lg Cherry
 

"Marco, du erledigst das, das bekommst du doch sicherlich hin," wendet sich der mächtige Mann an seinen Vizen, welcher nur vorfreudig und siegessicher grinst. "Warte Vater, ich habe einen Vorschlag," mischt sich die Frau mit den verschieden farbigen Augen ein. Abwartend sieht der Riese die kleine Frau an, während Marco stehen bleibt und mich nicht aus den Augen lässt. "Sprich Tochter. Welchen Vorschlag hast du zu machen?" fragt der Kapitän sie fast schon väterlich, was mich irritiert die Augenbraue heben lässt.

"Wir können das alles ganz einfach klären. Ich werde gegen diesen Anführer der Diebe kämpfen, ein Zweikampf also. Wenn ich gewinne, dann kommen die Diebe mit, ohne zu murren. Wenn der Dieb gewinnt, dann lassen wir sie in Ruhe," erklärt die Rothaarige ihren Plan und blickt fragend zu Whitebeard auf. Einen Moment scheint der Mann zu überlegen, ehe er zustimmend nickt und sich in meine Richtung umwendet. "Seid ihr damit einverstanden," spricht er mich an und fragt mich so nach meiner Erlaubnis.

Nachdenklich blicke ich meinen besten Freund und Vizen an, welcher nur mit den Schultern zuckt. Der ist mir ja eine tolle Hilfe. Hier geht es um die Zukunft unserer Bande und er kann mir nicht mal bei einer Entscheidung helfen. Ob es gut wäre, gegen sie zu kämpfen. Sie scheint ja sehr von sich überzeugt zu sein, was nicht viel bedeuten muss. Doch auch Whitebeard scheint auf ihre Fähigkeiten zu vertrauen und das stimmt mich nachdenklich. Doch könnte ich dadurch verhindern, das meiner Familie etwas passiert.

Klar, wenn ich verliere, müssen wir mitkommen, doch bin ich mir sicher, das wir es auch schaffen könnten zu fliehen, wenn es sein muss. Also ist der Zweikampf die beste Lösung, dann bleiben meine Leute unversehrt. Diesen Entschluss gefasst, nähere ich mich der Frau, mit einem lauerndem Grinsen auf den Lippen. Selbst wenn ich verlieren sollte, auf den Kampf freue ich mich. Schon seid langem hatte ich keine Möglichkeit mehr, meine Fähigkeiten an jemanden zu erproben. Lediglich im Wald konnte ich trainieren und das allein. "Einverstanden," schnurre ich selbstsicher und werfe mir den Umhang über die Schultern, sodass er mir lässig auf dem Rücken liegt.

Augenblicklich liegt ihr Blick auf meiner Figurbetonten Rüstung und den zwei Messergürteln. "Du bist eine Frau," stellt der zweite Maat fast schon atemlos fest und sieht mich aus großen Augen an. "Ach wusstest du das nicht?" brumme ich nur mit süßlich unschuldiger Stimme heraus und lege provozieren eine Hand auf meine Hüfte. Auch den Anderen ist die Verwunderung anzusehen, während Whitebeard nicht für eine Sekunde sein Grinsen aus dem Gesicht verliert. "Egal ob Mann oder Frau, besiegen werde ich dich so oder so," lenkt meine Gegnerin meine Aufmerksamkeit wieder auf sich.

kampfbereit gehe ich leicht in die Hocke, um mich für den ersten Angriff vorzubereiten, der nicht lange auf sich warten lässt. Mit einer flinken Handbewegung greift sie nach der Naginata, die auf ihrem Rücken ruht und stürmt auf mich zu. Kurz vor mir holt sie aus und schwingt die Klinge in meine Richtung. Leichtfüßig stoße ich mich vom Boden ab, um der Attacke zu entgehen. Behände Lande ich nach einem Salto rückwärts auf meinen Füßen und greife nach einem meiner Messer. Mit einer schnellen Bewegung, die von ungeübten Augen nur erahnt werden kann, pfeffere ich die Klinge auf sie. Im letzten Moment weicht sie mit einem Sprung zur Seite aus, hat jedoch nicht damit gerechnet, das ich im selben Atemzug nach einem weiteren Wurfgeschoss schnappe. Gezielt lasse ich es auf den Punkt zufliegen, auf welchem sie landet.

Unvorbereitet streift die Schneide ihren linken Arm, weswegen ihr ein gezischter Fluch entkommt. Grinsend mustere ich meine gegenüber, welche mir aus wütenden Augen anfunkelt. "Damit hast du wohl nicht gerechnet eh? Tja auch 'Weicheier' wie ich haben was drauf," spotte ich grinsend und benutze bewusst den Wortlaut der Rothaarigen. Aufgebracht zuckt ihre Augenbraue, ehe sie wütend schnaubt. "Das wirst du bereuen," faucht sie mir fast schon zu. Erneut mache ich mich kampfbereit, doch was dann folgt irritiert mich für einen Moment.

Anstatt auf mich zuzustürmen, wird die Frau in gleißend weißes Licht getaucht. Leicht geblendet trete ich einen Schritt zurück und stelle erstaunt fest, das zwei weiße Flügel auf ihren Schultern hervorsprießen. Wie Engelsflügel ragen sie neben der zierlichen Frau empor und scheinen ein seltsam warmes, weißes Licht auszustrahlen. Einen Augenblick kann ich sie nur anstarren, fasziniert von diesem, zugegebener Maßen, atemberaubenden Anblick. Erst als sie die Flügel kräftig schlägt und so den Staub von den Straßen aufwirbelt, werde ich aus meiner Anschauung gerissen. Kopfschüttelnd mache ich mich für den nächsten Angriff bereit, der auch sogleich folgt.

Jedoch ist es einer, den ich mit bloßen Augen nicht sehn kann. Ohne Vorwarnung werde ich von einem heftigen Luftstoß von den Füßen gerissen und finde mich auf dem unnachgiebigen Boden wieder. Hart schlägt mein Kopf auf der gepflasterten Straße auf und lässt mich leise knurren. Scheiße, was war das? Schießt es mir unwillkürlich in den Kopf. Doch ehe ich mir weitere Gedanken, über das eben geschehene machen kann, stürzt sich die Rothaarige von oben herab auf mich, mit nach vorne gestreckter Naginata.

Einen Wimpernaufschlag, bevor die Klinge mich erwischen konnte, rolle ich mich weg und entgehe nur knapp einer schweren Verletzung. Jedoch streift die Klinge meine rechte Schulter. Nur allzu deutlich spüre ich, wie mir das Blut den Arm hinunter läuft, als ich mich wieder auf die Beine Kämpfe. Doch verschnaufe kann ich nicht, da mir die Rothaarige keine Chance dazu bietet. Immer wieder muss ich ihren Angriff ausweichen, während mir der seltsame Wind schwer zu schaffen macht. Was mich jedoch wundert, ist die Tatsache, das mit jedem Windstoß auch Federn um meinen Körper hinweg fegen. Die Erkenntnis kommt mir, als mir erneut die Beine unter dem Körper weggezogen werden. Der Wind taucht immer dann auf, wenn sie mit den Flügeln schlägt.

Mit jedem Windstoß werden federn durch die Luft gewirbelt. Das lässt mich auf eines schließen, der Wind kommt von ihr, sie erzeugt ihn. Das heißt, sobald die Federn fliegen, ist der Wind im Anflug und ich muss ausweichen. Diese Erkenntnisse im Kopf, drehe ich mich auf den Bauch und stoße mich kräftig vom Boden ab. Noch ehe ich auf einem der Häuserdächer lande, verändert sich meine Gestalt. Mein Körper gewinnt an Größe, während mir blaues Fell wächst, mit schwarzen Tigerstreifen. Meine Ohren rutschen meinen Kopf hinauf und lange Barthaare sprießen aus meinen Wangen. Mein Kopf zieht sich ein Stück in die Länge, wodurch es seine riesige Tigerschnauze bildet.

Direkt unter meinen Armen wachsen mir zwei weitere Gliedmaßen, während meine Wirbelsäule sich in die Länge zieht und spaltet, sodass ich nun zwei Schwänze besitze. Auch mein Körperbau bleibt nicht verschont, weswegen ich nun auf sechs Beinen auf dem Dach stehe, das gefährlich unter meinen Pfoten knarrt, als würde es jeden Moment unter mir zusammenbrechen. Zufrieden stelle ich fest, das die Augen des rothaarigen Engels sich geschockt geweitet haben. Die Chance nutzend, brülle ich laut auf und stürze mich auf meine Gegnerin.

Eine Wilde Hetzjagd, mit gelegentlichen Angriffen folgt. Immer wieder springe ich auf sie zu und Kämpfe unerbittlich gegen sie. Dabei ignoriere ich die Wunden, die sie mir bei jedem meiner Angriffe mit ihrer Naginata zufügt. Bis spät in die Nacht bekämpfen wir uns, ohne auch nur einen Moment Schwäche zu zeigen, doch muss ich feststellen, das die unzähligen Schnitte langsam ihren Tribut zollen. Schwer atmend stehe ich der Piratin gegenüber, welche genauso außer Atem ist, wie ich. Mit, vor Anstrengung zitternden Beinen Kämpfe ich darum, nicht zusammen zu brechen und ignoriere das Blut, das unaufhörlich von meinem Körper herunter tropft.

Schnaufend verschwimmt meine Sicht immer wieder, während ich leicht hin und her taumle. Krampfhaft bekämpfe ich die aufkommende Ohnmacht, jedoch ist es ein Kampf auf verlorenem Posten. Schwankend verliere ich schließlich das Gleichgewicht und lande unsanft auf dem Boden. Auf dem Bauch liegend verwandle ich mich zurück, ohne die Rothaarige aus den Augen zu lassen. Auf mich selbst wütend ziehe ich die Augenbrauen zusammen und beobachte, wie sie langsam und auf wackeligen Beinen auf mich zukommt. Vor mir bleibt sie stehen und grinst mich triumphierend an. "Gewonnen," haucht sie genauso entkräftet, wie ich mich gerade fühle.

"Das Zahl ich dir Heim," bringe ich mit letzter Kraft leise heraus, so das nur sie es hören kann, ehe ich das Bewusstsein vollends verliere und in die alles umhüllende Dunkelheit abdrifte.

Nur schleppend erlange ich das Bewusstsein zurück und der Nebel der Ohnmacht löst sich allmählich auf. Jedoch kehrt mit meinem Bewusstsein auch der Schmerz zurück, den ich durch den Kampf widerfahren habe.

Meine Muskeln ziehen unangenehm, während die Schnittwunden unaufhörlich pochen, als wollten sie mich für meine Niederlage verspotten. Doch wirklich stören tut mich der Schmerz nicht, da ich diesen schon von früh an gewohnt bin, da ich schon in dem Heim, in dem ich aufgewachsen bin, immer wieder unter ihm leiden musste.

Was mich stört, ist die Tatsache, das ich mich schlapp fühle, gar ausgelaugt. Noch nie in meinem Leben musste ich so lange kämpfen, bis auch meine letzten Energiereserven verbraucht sind und um ehrlich zu sein, hätte ich auf diese Erfahrung gut und gerne verzichten können. Dafür wird dieses Weib noch büßen, das schwöre ich.

Die Frage nur, haben sie uns jetzt tatsächlich mitgenommen? Wenn ja, haben sie dann nur mich oder auch die Anderen? Ob sie sich an den Plan gehalten haben und geflohen sind? Oder haben sie sich der Abmachung von Whitebeard unterworfen und sind 'freiwillig' hier? Doch all diese Fragen werden unbeantwortet bleiben, solange ich tatenlos hier rumliege, zumindest glaube ich das ich liege. Das bestätigt mir auch der weiche Untergrund und das flauschige Ding, das auf mir liegt.

Nur mühsam gelingt es mir, nach einer halben Ewigkeit, die Augen zu öffnen. Wie zu erwarten war, erblicke ich eine Holzdecke, nachdem sich meine Augen an das grelle Licht gewöhnt habe. Kaum das mein Sehsinn wieder aktiv geworden ist, beginnen auch meine Ohren damit, die Umgebungsgeräusche wieder vollends wahrzunehmen. Doch bis auf das Rauschen des Meeres und das leise atmen von einigen Leuten, kann ich nichts hören.

Moment mal, Atemgeräusche, das heißt ich bin nicht alleine im Raum. Aufmerksam geworden, lasse ich meinen Blick schweifen und stelle zufrieden fest, das es meine Diebesbande ist, die sich mit mir in diesem Raum befindet.

Stumm und nachdenklich sitzen sie auf Hängematten und dem Boden, ohne zu bemerken, das ich aufgewacht bin. Außerdem stelle ich fest, das ich auf dem einzigen Bett in diesem Raum liege, welches scheinbar extra für mich hergebracht wurde, immerhin wäre es für meine Wunden nicht förderlich, wenn ich auf einer Hängematte schlafe.

So leise wie möglich setze ich mich auf und mustere meine Kameraden einen Moment, den Schmerz ignorierend, der durch meinen Körper zieht. "Warum macht ihr so ein Gesicht, wie sieben Tage Regenwetter?" grinse ich ihnen überheblich entgegen.

Augenblicklich wenden sich die Diebe in meine Richtung um und ihre trüben Gesichter erhellen sich, als sie mich erblicken, wie ich halbwegs munter in dem Bett sitze. "Iona, du bist endlich wieder wach," stellt Alan freudig fest und stürzt zu mir ans Bett, um mich überschwänglich in die Arme zu nehmen. "Beruhige dich wieder Alan, ich war doch nur bewusstlos," versuche ich ihn davon abzuhalten, mich zu zerquetschen und habe sogar Erfolg damit, da er mich sogleich frei gibt.

Kopfschüttelnd schiebe ich meine Füße über die Bettkante und sehe mich nach meinen Klamotten um, da ich momentan nur in einer Art Nachthemd gekleidet bin. Wie als könnte er meine Gedanken lesen, erhebt sich der Rotschopf und schlendert zu einem der zahlreichen Schränke, aus welchem er meine Lederkluft herauszieht.

Schleunigst entreiße ich ihm meine Rüstung und schlupfe hinein, ohne mich um die anderen zu kümmern, denn ich bin mir sicher, das sie mich nicht beobachten. Endlich wieder in meinen gewohnten Kleidern, fühle ich mich gleich wohler, auch wenn die Wunden dabei noch etwas mehr Schmerzen, doch das ist mir egal.

"Gut, ich werde mir diesen Kahn jetzt einmal genauer anschauen und zwar allein. Ihr wartet hier auf mich," erkläre ich meiner Bande gelassen und Strecke mich einmal ausgiebig. "Eh? Willst du denn gar nicht wissen, was passiert ist, nachdem du ohnmächtig warst?" vernehme ich Alans verwirrte Stimme. "Das könnt ihr mir auch später noch sagen," gebe ich nur Schulter zuckend zurück und verlasse den Raum.

Einen Moment bleibe ich stehen, um in den verlassenen Gang zu lauschen. Niemand zu hören. Gelassen grinse ich und mache mich auf leisen Sohlen auf den Weg. Immer darauf achtend, das mir niemand in die Quere kommt, durchstreife ich die Gänge. Kein Menschenseele ist zu sehen, doch kann ich in einiger Entfernung Stimmen hören. Dann sollte ich den Teil wohl besser auslassen.

Diesen Entschluss gefasst, mache ich einen großen Bogen um die Lärmquelle, um meine Erkundungstour unbemerkt fortzusetzen. Lange schleiche ich durch das Schiffsinnere und präge mir alles genau ein, um mich hier später besser zurecht zu finde, was auch bei einer Flucht von Vorteil wäre.

Nach einiger zeit schlägt mir der Geruch von Salzwasser noch extremer entgegen, als es sowieso schon die ganze Zeit der Fall war. Auch kann ich Stimmen hören, die über irgendwas zu diskutieren scheinen.

Neugierig, wie ich nun einmal bin, nähere ich mich den Sprechenden, welche sich scheinbar an Deck befinden. Zumindest zeugt die riesige Tür davon, die seltsamerweise nur angelehnt wurde.

Innerlich zucke ich mit den Schultern und platziere mich vor dem Türspalt. Meine Vermutung bestätigt sich, als ich den blauen Himmel erblicke und das weite Meer. Mein Blick schweift weiter und ich entdecke Whitebeard, Marco und Valeria, die sich miteinander unterhalten.

"Vater, das ist doch Irrsinn. Wir können diesen Dieben nicht trauen. Ich bin der Meinung, das wir diesem Weib Seesteinfesseln anlegen sollen, damit sie keinen Mist bauen kann," knurrt der Vize fast schon ungeduldig und blickt seinen Kapitän durchdringend an. "Ich habe sie kämpfen sehen, mein Sohn und ich denke nicht, dass das nötig ist. Wir werden auch so mit ihr klarkommen, dafür brauchen wir keinen Seestein. Sie kann uns nicht gefährlich werden," lacht der Großgewachsene Mann gut gelaunt und nippt an einer Art Fass, in welchem sich, dem Geruch nach zu urteilen, Sake befindet.

Nicht gefährlich? Will der mich verarschen? Und ob ich gefährlich bin, der wird schon noch sehen, wie gefährlich. "In gewisserweise muss ich Marco recht geben Pops, sie könnte uns wirklich gefährlich werden, vor allem mit ihrer Bande im Rücken. Doch bin ich gegen die Seesteinfessel, da das echt unangenehm ist. Ich bin eher der Meinung, das wir sie und ihre Diebe im Auge behalten sollten," gibt nun auch die Frau ihre Meinung zu alldem ab. Das Augenmerk des Riesen wandert zu der zierlichen Frau und er lächelt sie nur väterlich an: "Ich kann mich nur wiederholen, Tochter. Sie kann uns nicht gefährlich werden, auch nicht mit ihrer Bande. Es sind nur Diebe, die ihr Leben auf der Straße verbracht haben, was sollen sie schon groß gegen uns ausrichten können."

Bei den abschätzigen Worten des Kaisers, spannen sich meine Muskeln vor Wut an, doch bin ich nicht die einzige der es so geht. Zu meiner Verwunderung ballt die Rothaarige ihre Hände zur Faust und funkelt ihren Kapitän wütend an. "Glaub mir Vater, sie sind gefährlicher als du glaubst, das Leben auf der Straße ist härter als man denken mag. manchmal ist es sogar härter, als das Leben auf hoher See," schnauzt sie den Mann aufgebracht an, welcher verwundet über ihren barschen Ton die Augenbrauen anhebt.

"Woher willst du das wissen, mein Kind?" fragt der Kaiser nun im väterlichen Ton und sieht sie mit mildem Blick an. Bei seiner Anfrage zuckt sie leicht zusammen und weicht einen Schritt zurück. Nun wandert auch meine Augenbraue nach oben, während Marco sie reaktionslos und doch aufmerksam ansieht. "Weil auch ich auf der Straße aufgewachsen bin, genau wie diese Diebe," bringt sie schließlich zögerlich heraus und starrt auf den Boden vor sich, "ich weiß wir hart das Leben sein kann. doch ich hatte nicht das Glück, Gleichgesinnte zu finden. Ich musste mich alleine durchschlagen. Ich musste stehlen und flüchten. Hungern und frieren und war dabei ganz allein. Das Leben auf der Straße ist grausamer, als es je ein Mensch sein kann."

Ihre restlichen Worte waren nur geflüstert, doch konnte ich sie dank meiner herausragend guten Ohren trotzdem verstehen. Von diesem 'Geständnis' leicht geschockt, weiche ich einen Schritt von der Tür zurück, ehe ich zurück zu den anderen sprinte.

Sie hat das gleiche durchgemacht, wie ich und ich Trottel Sage ihr auch noch, das sie keine Ahnung vom Strassenleben hat. ich bin so dämlich, so unglaublich dämlich.

Nicht einmal fünf Minuten später war ich wieder an dem Raum angekommen, in welchem ich vorhin aufgewacht bin. Vor der Tür bleibe ich stehen, um einen Moment zu verschnaufen und meine Gedanken zu ordnen.

Ich hätte nie gedacht, das sie auch ein Straßenkind war. Das sie das gleiche durchgemacht hat wie wir, hat mich in gewisserweise geschockt. Vor allem, da ich ihr vorher an den Kopf geworfen habe, das sie von unserem Leben keine Ahnung hat. Ich sollte mir angewöhnen, erst zu denken, bevor ich etwas sage, außerdem sollte ich mich bei ihr entschuldigen, auch wenn ich sowas abgrundtief hasse. Doch das ist jetzt nebensächlich, zu erst sollte ich die anderen über die Information über die Rothaarige aufklären.

Ein letztes mal atme ich tief durch, ehe ich die Klinke herunter drücke, um die Tür zu öffnen. Augenblicklich liegt die gesamte Aufmerksamkeit auf mir, als ich den Raum betrete und mich auf dem Bett niederlasse.

Gedankenverloren fahre ich mir mit der Hand durch meine kurzen, schwarzen Haare, ehe ich meine Augen hebe, um den fragenden Blicken entgegen zu sehen. "Du hast lange gebraucht. Was war los?" erhebt Alan als erstes die Stimme und lehnt sich lässig gegen die Holzwand. "Ich habe etwas interessantes heraus gefunden," beginne ich im ruhigem Ton und lasse meinen Blick über die anwesenden schweifen, welche mich aufmerksam ansehen. "Es geht um Valeria, die Rothaarige, gegen die ich gekämpft habe," fahre ich fort und überschlage die Beine lässig, sodass mein Fußknöchel auf meinem Knie ruht, "sie ist nicht das verwöhnte Mädchen, für das ich sie gehalten habe. Sie ist wie wir. Auch sie hat ihr Dasein auf der Strasse gefristet. Sie hat sich alleine durchgeschlagen und musste wie wir um ihr überleben kämpfen, darum habe ich einen Entschluss gefasst."

Still schweigend lauschen mir die Diebe und werfen sich ab und zu verständnisvolle Blicke zu, die sich auf Valerias Vergangenheit beziehen.

Als die Aufmerksamkeit wieder voll und ganz auf mir liegt, beende ich meine kurze Rede: "So lange wir auf diesem Schiff sind, werden wir uns benehmen. Das heißt keine Diebstähle, keine Streits und keine Provokationen. Wir werden uns mit diesen Piraten gut stellen, jedoch werden wir hier nicht bleiben. Klar, sie scheinen nicht so übel zu sein, wenn man sich mal das Beispiel Valeria ansieht, doch sehe ich es nicht ein, dass man uns dazu zwingt, hier zu bleiben. Ich hoffe ihr seid alle meiner Meinung." Einen Moment scheinen die Anderen nachzudenken, ehe sie mir zustimmen.

"Dann werden wir also das beste aus der Sache machen, immerhin bekommen wir nicht mehr häufig die Gelegenheit, Essen und einen Schlafplatz umsonst," grinse ich schließlich und lehne mich zurück. Gerade, als Alan zusprechen ansetzt, wird er von dem Klopfen an der Tür daran gehindert.

Misstrauisch wenden sich alle Augen auf die Tür, welche sogleich geöffnet wird und im Rahmen taucht der blonde Vize auf. Sein desinteressierter Blick wandert durch den Raum und bleibt schließlich an mir hängen. "Du bist wieder wach?" stellt er mit ruhiger Stimme fest und mustert mich einen Moment. "Wie du siehst bin ich das. Aber sag, was möchtest du von uns, Phönix?" frage ich den Blondschopf höflich und setze mich aufrecht hin. "Es gibt Essen und Vater wollte, das ich euch abhole," erklärt er mit monotoner Stimme und zuckt mit den Schultern. Noch immer ist sein Gesichtsausdruck desinteressiert, doch mustern mich seine Augen trotzdem aufmerksam, als würde er erwarten, das ich ihm jeden Moment an die Gurgel gehen. "Nett von dir," lächle ich den Mann minimal an und erhebe mich gelassen.

Gemütlich schlendre ich hinter Marco her, dicht gefolgt von meiner Bande. Immer mal wieder wirft er mir einen misstrauischen Blick über die Schulter zu, wofür ich ihm jedesmal ein schmales Lächeln schenke. Nach kurzer Zeit kommen wir in dem riesigen Speisesaal an, in welchem reges Treiben und unglaublicher Lärm herrscht. Zielstrebig führt uns der Kommandant zu einem freien Tisch, an welchem wir sogleich Platz nehmen. Doch gegen meine Erwartungen, lässt der Blonde uns nicht alleine, sondern setzt sich neben mich.

Scheinbar ist der Junge doch misstrauischer, als er aussieht. Imaginär zucke ich nur mit den Schultern, ehe ich mir eines der Brötchen schnappe, um es zu beschmieren. Schweigend Kaue ich auf meinem Abendessen herum, während sich die Anderen, mit Ausnahme von Marco fröhlich unterhalten. Auch jetzt lässt er mich keine fünf Minuten aus den Augen, was mich allmählich zu nerven beginnt.

"Marco, du musst mich nicht die ganze zeit beobachten. ich werde schon keinen Mist bauen, ganz so lebensmüde bin ich auch nicht, immerhin befinden wir uns hier auf dem Schiff des mächtigsten Mannes der Welt," lächle ich ihm entgegen, nachdem ich mein Mahl beendet habe. "Du kannst so nett zu mir sein, wie du willst, doch Vertrauen werde ich dir nicht. Ich werde dich im Auge behalten und wenn ich merke, das du etwas planst, dann werde ich nicht zögern, um dich davon abzuhalten," raunt er mir drohend zu und fixiert mich mit seinen schwarzen Iriden. "Dann tu, was du nicht lassen kannst, doch wirst du nichts bemerken, da ich nichts plane," zucke ich gelassen mit den Schultern und lächle ihn weiterhin an. Leise schnaubt der Blonde, erwidert jedoch nichts darauf.

Einige Minuten lausche ich den Gesprächen meiner Kameraden, die sich um unseren letzten Raubzug drehen, als ich aus dem Augenwinkel heraus Ace bemerke, der sich neben Marco stellt. "Hey Marco, hast du irgendwo Valeria gesehen?" fragt der junge Kommandant und beugt sich leicht zu ihm herab. "Nein, wieso fragst du?" gibt der Blondschopf zurück, ohne von seinem Essen aufzusehen. "Naja, weil ich sie nicht mehr gesehen habe, seid ihr beide mit Pops geredet habt. Sie ist nicht mal zum Essen gekommen und das ist nicht typisch für sie," erklärt der Cowboyhutträger und kratzt sich nachdenklich am Kopf. Diese Worte bringen den Vizen dazu, doch aufzusehen und die Stirn in Falten zu legen. "Das ist wirklich seltsam, habt ihr sie schon gesucht?" ist es nun an dem Phönix, eine Frage zu stellen. "Ja, haben wir. Thatch, Haruta und Jozu haben schon so gut wie überall gesucht, haben sie aber nicht gefunden. Nicht mal an Deck oder in ihrem Zimmer war sie," antwortet der Schwarzhaarige und wirkt sichtlich niedergeschlagen.

Eine leise Vorahnung schleicht sich in meinen Geist ein, als ich über das Vorangegangene Gespräch nachdenke, welches die drei an Deck geführt haben. Ich kann mir vorstellen, wie sie sich im Moment fühlt, da es mir oft genauso ging. Vielleicht sollte ich sie suchen, doch wo? Wenn schon die Kommandanten nicht wissen, wo sie ist, wie soll ich sie dann finden? Obwohl, eine leise Ahnung habe ich schon. Vielleicht sollte ich einfach mein Glück versuchen.

Diesen Gedanken im Hinterkopf erhebe ich mich und mache mich auf Richtung Tür. Augenblicklich liegt Marcos Augenmerk wieder auf mir, das kann ich deutlich spüren. "Wo willst du hin?" bringt er mit lauerndem Ton heraus. "Ich muss auf die Toilette, ich hoffe das ist erlaubt, Vizekapitän," grinse ich ihm munter über die Schulter zu, ohne stehen zu bleiben. "Ich werde dich begleiten, nur zur Sicherheit," teilt er mir mit, wofür ich innerlich mit dem Kopf schüttle. "Ich gehe nur aufs Klo, da brauche ich keinen Babysitter, außerdem solltet ihr lieber die kleine, rothaarige suchen," gebe ich zu verstehen und ergeben seufzt der Vize. Zufrieden verlasse ich schließlich den Raum, um mich auf die Suche nach Valeria zu machen.

Fast schon gelassen bahne ich mir einen Weg durch die endlosen Gänge, vorbei an zahlreichen Türen zu meiner linken und Bullaugen zu meiner rechten. Ein prüfender Blick durch eines der runden Fenster, zeigt mir, das es draußen in strömen regnet, was meine leise Vorahnung, über den Aufenthaltsort der Rothaarigen noch bekräftigt.

Zielstrebig steuere ich auf das Deck zu, welches bei diesen Wetterverhältnissen nicht gerade gut besucht sein sollte. Als ich schließlich die große Tür nach draußen aufstoße und mir kalter Wind, gepaart mit riesigen Wassertropfen entgegen schlägt, bestätigt sich meine Vermutung. Keine Menschenseele ist zu sehen, bis auf eine kleine Gestalt, die auf dem Querbalken des Hauptmastes sitzt und starr auf die aufgewühlte See hinaus blickt.

Hab ich es mit dich gedacht, grinse ich innerlich und schreite auf die Takelage zu, um den Hauptmast zu erklimmen. Prüfend schweift mein Blick über die Strickleiter, ehe ich hinauf klettre, bis zum Krähennest. Dort angekommen, schwinge ich mich behände auf den Querbalken, der durch den Regen gefährlich rutschig geworden ist. Mit vorsichtigen und geschmeidigen Bewegungen, balanciere ich den Mast entlang und lasse mich unbemerkt neben die, so scheint es mir, niedergeschlagene Valeria nieder.

Einige, stumme Minuten vergehen, in denen sie einfach nur auf den schwarzen Horizont starrt und ich darauf warte, das sie mich bemerkt, um sie nicht zu erschrecken. Doch als sie nach einer halben Ewigkeit noch immer nicht aufschaut, schnalze ich leise mit der Zunge, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

Leicht zuckt sie zusammen und sieht mich aus großen, verwunderten Augen an. "Was für ein Sauwetter, da wird man ja ganz nass, obwohl Regen ja schon etwas beruhigendes an sich hat," stelle ich belanglos fest, um mein plötzliches Auftauchen hier zu überspielen. einen Moment sieht sie mich irritiert an, ehe sich ihre Augenbrauen genervt zusammen ziehen.

"Was willst du hier?" schnauzt sie mich sogleich an, doch lasse ich mich davon nicht weiter irritieren. "Die Anderen suchen nach die, sie scheinen sich sorgen zu machen," brumme ich ihr leise zu und lächle ihr schmal entgegen. Ein schnauben entkommt ihr, als sie den Blick wieder von mir abwendet. "Mir doch egal," murrt sie hörbar bedrückt und fixiert die Planken, die sich in einigen Metern Entfernung befinden.

Wieder herrscht einen Augenblick Stille, während ich nach den richtigen Worten suche, sie jedoch nicht finde. "Du schämst dich nicht wahr?" falle ich schließlich, ungeniert, mit der für ins Haus. Erneut sieht sie zu mir herüber und ich kann Überraschung in ihrem Blick erkennen.

"Wieso sollte ich?" entgegnet sie nur mit einer Gegenfrage, doch weiß sie nicht, dass das meine Vermutung nur umso mehr bestätigt. "Weil du deine Vergangenheit hasst. Wahrscheinlich wolltest du nie, das sie etwas darüber erfahren, da du dich dafür schämst. Du brauchst es nicht zu leugnen, denn ich weiß wovon ich spreche, mir ging genauso. Auch ich habe mich geschämt," stelle ich rational fest, während ich in die schwarzen Wolken Blicke, aus denen lautes Donnerrollen zuhören ist.

Die ersten Blitze züngeln über das Firmament und sind die Vorboten für einen heftigen Sturm, der sich uns nähert. "Kann schon sein, das ich mich schäme. Aber ist das nicht verständlich?" murmelt sie leise, sodass selbst Schwierigkeiten gäbe, sie zu verstehen, obwohl ich das Gehör einer Katze besitze.

"Nicht für mich, zumindest nicht mehr. Weißt du, anfangs habe ich es auch ein peinlich und beschämend empfunden, doch irgendwann ist mir klargeworden, dass es dafür keinen Grund gibt. Wir können schließlich nichts dafür, das wir auf der Straße leben mussten. Wir haben uns das schließlich nicht ausgesucht. In gewisserweise können wir sogar stolz darauf sein," beantworte ich die Frage, die sie eigentlich nicht beantwortet haben wollte, zumindest hatte es sich so angehört. "Wie meinst du das, wir können stolz darauf sein?" fragt sie mich sichtlich irritiert und ich grinse sie breit an.

"Naja, nicht jeder schafft es, auf der Straße zu überleben. Nicht jeder Gewinnt den Kampf, den wir Tag ein Tag aus kämpfen mussten. Verstehst du, worauf ich hinaus will?" entgegne ich ihr, noch immer munter grinsend. Einen Moment scheint sie zu überlegen, ehe sie zögerlich nickt. "Ich denke schon," nuschelt sie leise und lächelt mich sogar leicht an.

"Na dann bin ich beruhigt. Aber mal ehrlich, lass uns reingehen, langsam geht mir dieser Regen echt auf den Keks," beende ich dieses ernste unelegant, was der Rothaarigen doch tatsächlich ein leises lachen entlockt. "Du hast recht, wir sollten uns was warmes anziehen und zu den Anderen gehen. Die Schneisen bestimmt gerade neuen Party und wir sind nicht da," grinst Valeria, besser gelaunt und lässt sich von dem Mast hinunter gleiten.

Im Flug breitet sie ihre Flügel aus und landet leichtfüßig auf den nassen Planken. grinsend schüttle ich den Kopf, ehe ich es ihr nachmache und mich in die Tiefe stürzte. Katzengleich federe ich den Sprung ab, mit einer Rolle über die Schulter, bevor wir gemeinsam das Schiffsinnere betreten.

Schnell haben wir uns frisch eingekleidet. Munter, wie ich sie bisher noch nicht erlebt habe, führt sie mich zu dem riesigen Aufenthaltsraum, in dem alle versammelt sind. Sogar meine Bande sitzt in einer Ecke und füllt ihre Magen mit Alkohol. Uberalle sind Sofas, Tische und Stühle verteil, auf welchen es sich die Piraten und meine Kameraden gemütlich gemacht haben. Auch eine Bar ist vorhanden, welche mitten im Raum platziert wurde. Sogar auf schlechtes Partywetter sind diese Piraten bestens vorbereitet, stelle ich gedanklich fest, als ich meinen Blick schweifen lasse.

Kaum, das wir den Raum betreten haben, kommt mir auch schon mein Wachhund, alias Marco entgegen und sieht nicht sehr erfreut aus. "Wo warst die, Diebin?" fragt er nicht gerade freundlich und funkelt mich aus drohenden Augen an, während sein Gesichtsausdruck sich nur minimal verändert.

"ich habe Valeria gesucht, da ihr ja scheinbar keinen Erfolg hattet," erkläre ich ihn Schulter zuckend, mit ruhiger Stimme. "Das war so aber nicht abgemacht," knurrt er nur lauernd und. Erschrakt die Arme demonstrativ vor der muskulösen Brust, die mir seltsamerweise erst jetzt richtig auffällt. Gerade, wollte ich zu einer Antwort ansetzten, als mir Valeria zuvorkommt: "Marco, wag es ja nicht, ihr zu Nähe zu kommen oder du hastiges mit mir zu tun."

Über die Aussage seiner rothaarigen Kameradin irritiert, sieht er sie an, erwidert jedoch nichts mehr darauf. Grinsend zwinkert mir der Rotschopf zu, während ich, ebenfalls grinsend, zu meinen Kameraden gehen, welche das Szenario interessiert beobachtet haben.

Und hier ist auch schon das nächste kapi x3

Nicht allzu spannend aber sowas muss ja auch mal sein ^^

Ich hoffe eich gefällts und über Rückmeldung würde ich mich freuen ^^

Nya viel Spaß beim lesen x3
 

Lg Cherry
 


 

Kaum, dass ich mich zu meinen Kameraden gesetzt habe, wird mir sogleich ein Krug Rum in die Hand gedrückt. Dankend grinse ich Alan an und genehmige mir einen tiefen Zug aus dem Behälter. Alkohol und Party, zwei Dinge die ich liebe.

"Marco scheint dich ja wirklich zu lieben", stellt mein bester Freund glucksend fest und trinkt ebenfalls etwas. "Sieht wohl so aus. Aber mit dem komm ich schon klar. Ich muss mich nur benehmen, dann gibt es kein Problem", zucke ich nur lächelnd mit den Schultern und greife nach einem neuen Krug, da meiner schon gänzlich geleert ist.

Ich trinke oft viel, weswegen ich viel vertrage. Alan meint immer, ich saufe wie ein Loch, was gewissermaßen stimmt, da ich mehr trinken kann, als jeder einzelne von meiner Bande.

Gemütlich sitzen wir einige Minuten zusammen, trinken, lachen und erzählen uns Geschichten, die wir irgendwann mal aufgeschnappt haben. Die Stimmung im gesamten Raum ist ausgelassen. Überall wird gesungen und gegrölt und lässt mich vergessen, das ich bist gestern noch auf der Straße gesessen habe. All die Sorgen, die ich täglich mit mir herum schleppe, sind vergessen, sobald man mir Alkohol reicht und die passenden Leute zum feiern dabei sind. Das ist auch einer der Gründe, warum wir oft gefeiert haben, sobald die Mittel dafür zur Verfügung standen. Bei unseren Festen, waren immer alle ausgelassen, fröhlich. Das waren die seltenen Momente, in denen sich niemand Sorgen um den morgigen Tag gemacht hat. Immer dann haben wir nicht darüber nachgedacht, wie wir etwas zu Essen besorgen sollen. Wir haben uns dann immer um den Moment gekümmert und nicht um die ungewisse Zukunft. Ich habe meine Kameraden dann immer beobachtet, wie sie mit strahlenden Gesichtern gelacht und gesungen haben. An solchen Tagen wusste ich, das es richtig ist was ich tu. Das nichts falsch daran ist, wenn ich stehle und raube. Denn auch wir haben es verdient, glücklich zu sein und ein wenig Luxus zu genießen. Und so ist es auch jetzt, alle sind glücklich und scheren sich nicht darum, was morgen sein wird. Sie leben einfach und genießen den Augenblick.

Zufrieden lehne ich mich zurück und mustere die unbeschwerten Gesichter meiner Diebe, während ich nach meinem x-Ten Krug greife. Was sich darin befindet, weiß ich schon nicht mehr, doch interessieren tut es mich auch nicht.

"Hey, Iona?" werde ich von einer freundlichen Stimme rechts von mir aus meinen Gedanken gerissen. Verwundert, über diese plötzliche Störung, sehe ich in die Richtung und erblicke die Haartolle, die mich breit angrinst. Hinter ihm stehen Ace, eine kleine Frau, die ich als Harura identifiziere und ein großen Mann, der in eine schwere Rüstung gekleidet da steht und Jozu sein muss. Neben Thatch steht Valeria, die, so wie die Anderen, mit Ausnahme von Jozu grinst.

"Was gibts?" erkundige ich mich lächelnd und nippe an dem Krug. "Wir wollten uns bei die bedanken", erläutert die Haartolle fröhlich. "Wofür?" frage ich sichtlich irritiert und eine meiner Augenbrauen wandert nach oben. "Dafür, das du unsere kleine Val hier aufgemuntert hast. Sie hat uns erzählt, das du sie an Deck aufgesucht und mit ihr geredet hast", ist es nun an Haruta, meine Frage zu beantworten.

Verstehend grinse ich und winke ab: "Ah wo, das war doch selbstverständlich. Dafür müsst ihr mir nicht danken. Ich bin froh, das es dir nach unserem Gespräch besser geht, Valeria, das ist mir Lohn genug."

"Val", wirft die Rothaarige Zusammenhanglos in den Raum, was mich erneut irritiert die Augenbraue heben lässt. "Bitte?" bringe ich nur verwirrt heraus und sehe sie fragend an. "Du kannst mich Val nennen, so wie es alle meine Freunde machen", erklärt sie lachend und zwinkert mir zu.

Ein Moment vergeht, ehe ich ihre Worte mit meinem, leicht vernebeltem Verstand verstehe und auch ich grinse die Gruppe jetzt an. "Das mache ich gerne", flöte ich fast schon lallend, auch wenn es sich glücklicherweise in Grenzen hält.

"Ich habe jetzt Lust zu singen. Alan, wo ist meine Gitarre?" rufe ich euphorisch aus und blicke meinen besten Freund fragend an. Erst jetzt fällt mir auf, das seine Haarfarbe dunkler ist, als die von Val, doch so schnell wie diese Gedanke gekommen ist, ist er auf schon wieder verflogen.

Mit einem Lächeln auf den Lippen reicht mir der Rotschopf mein Instrument, welches ich dankend entgegen nehme. "Jungs, holt eure Instrumente raus und macht eure Stimmen bereit, jetzt wird gesungen, wie wir noch nie zuvor gesungen haben", teile ich den Dieben mit, welche meiner Bitte sogleich folge leisten.

Einen Moment überlege ich, was wir spielen sollen und schlage ein paar Akkorde auf der Gitarre an, ehe mir ein passendes Lied, zumindest denke ich das, in den Sinn kommt. Ohne zu Zögern, beginne ich zu spielen, während meine Kameraden freudig mit einstimmen.
 

"*Im Schatten der Wälder ist unser Zuhaus´

In unserer Bande vereint

Da lachen wir schallend den Adelszorn aus

Der uns zu verurteilen meint

Ja rechtlos und vogelfrey nennt er uns hier

Und wahrlich das stimmt denn wohl auch

Denn frey wie die Vögel, oh ja das sind wir

Und ihr Recht ist hier Schall und Rauch (x2)
 

Schön ist das Leben voll Nehmen und Geben, voll Freyheit hast du´s erst erkannt

Wider der Steuer, der Willkür, dem Adel, dem Hunger in unserem Land

Wir nehmen´s den Reichen und geben es denen – denen es immer zustand:

Wem? Uns!
 

Wir leben hier nicht nur von Wurzeln – von wegen!

Denn wenn wir ein´ Pfeffersack fassen

Dann helfen wir ihm stets mit Tritten und Schlägen

Sich all seyner Last zu entlassen

Auch leiden wir weder an Hunger noch Durst

Gefeiert wird hier manche Nacht

Mit Wein von den Pfaffen, vom Adelsmann Wurst

Und all dem was der Tag sonst noch bracht (x2)
 

Schön ist das Leben voll Nehmen und Geben, voll Freyheit hast du´s erst erkannt

Wider der Steuer, der Willkür, dem Adel, dem Hunger in unserem Land

Wir nehmen´s den Reichen und geben es denen – denen es immer zustand:

Wem? Uns!
 

Oh Bruder des Volkes komm mit in die Runde

Oh Schwester des Schicksals komm her

Wir heilen dir jede geschlagene Wunde

Und lehren dir Würde und Wehr

So hör auf zu schuften für fettleibig´ Leute

Entfliehe alltags Schinderey

Die Knechtschaft war gestern, das Leben ist heute

Trink mit uns und schon bist du frey! (x2)
 

Schön ist das Leben voll Nehmen und Geben, voll Freyheit hast du´s erst erkannt

Wider der Steuer, der Willkür, dem Adel, dem Hunger in unserem Land

Wir nehmen´s den Reichen und geben es denen – denen es immer zustand: Wem? Uns!"
 

Am Anfang hat keiner registriert, das wir ein Lied angestimmt haben, doch von Akkord zu Akkord wurde es leiser im Raum, bis uns schließlich alle begeistert und interessiert zugehört haben. So weit es ihnen möglich war, haben sie den Refrain mit gegrölt und mit gesungen.

Als wir geendet haben, bricht der gesamte Raum in Jubel aus, während Whitebeard schallend zu lachen beginnt. Der Abend wurde noch lang und immer mal wieder haben sich andere zu uns gesetzt, um sich mit uns zu unterhalten. Viele neue Gesichter haben sich mir vorgestellt, welche ich keine Minute später wieder vergessen habe. Viele Krüge wurden geleert, welche immer wieder neu gefüllt wurden. Viele Geschichten wurden erzählt, eine spannender als die andere. Alles in allem, war es ein wirklich gelungener Abend. Ich hab viel gelacht, viel getrunken und viel gesungen. Und eines wusste ich, obwohl ich vollkommen besoffen war, das morgendliche Erwachen wird verkatert und schlecht gelaunt stattfinden. Doch so ist das eben, wenn man feiert. So schön wie Partys auch sind, Umso schlimmer werden die Tage danach, wenn man mit Kopfschmerzen und einem mächtigen Kater wieder aufwacht. Jedes mal jammert man dann, das man nie wieder Alkohol anrührt, doch daran halten tut sich sowieso keiner. Das ist auch gut so, wenn man mich fragt, denn es gibt kaum etwas besseres als eine gute Party.
 

*Versengold - Wem? Uns!

Mit den ersten Sonnenstrahlen, die mir ins Gesicht scheinen, erwache ich aus dem erholsamen Schlaf. Müde reibe ich mir über die Augen und gähne herzhaft, ehe ich mich in dem Raum umsehe. Glücklicherweise stelle ich fest, das ich mich in dem Zimmer befinde, in dem wir vorüber gehend untergekommen sind.

Schwerfällig setze ich mich auf, meinen dröhnenden Schädel und meinen rumorenden Magen dabei ignorierend. Erneut gähne ich, als ich in den Schrank greife, um mir frische Sachen rauszunehmen. Begleitet von dem lauten Schnarchen meiner Kameraden, verlasse ich den Raum und schlendre schlaftrunken durch die Gänge, auf dem Weg zu den Duschräumen, die zu dieser frühen Morgenstunde leer vorzufinden sind.

Wie ferngesteuert schäle ich mich aus meinen Klamotten und Bandagen, ehe ich mich in eine der Kabinen stelle. Gedankenverloren stelle ich das Wasser an und seufze erleichtert auf, als das warme Wasser meinen Rücken hinab läuft. Wie lange ist es her, das ich das letze mla Duschen konnte? Es müssen Jahre seid dem vergangen sein.

Minuten lang stehe ich unter dem Wasser und wasche mir den Schmutz der letzen Tage ab. So eine Dusche ist viel angenehmer, als das Baden in einem kalten Fluss.

Diese Gedanken abschüttelnd, drehe ich den Wasserhahn aus und wickle mich in ein Handtuch ein. Sauber und zufrieden wie lange nicht mehr, werfe ich einen Blick in den Spiegel, die Kopfschmerzen, die mich noch immer plagen, vergessend.

Violette Augen, mit einem Aussenring in Grau, starren mir entgegen, die viel zu erzählen haben, aber auch vieles verschweigen. Man sieht ihnen an, das sie schon vieles beobachtet haben, schreckliches und zeugen davon, das die Person schon viel erlebt haben muss. Meine kurzen, schwarzen Haare hängen mir in nassen Strähnen in die Stirn, ohne jedoch dabei die Augen zu verdecken, da sie auf der Höhe der Augenbrauen enden. Geistesabwesend streiche ich mir mit den Fingerkuppen über das Gesicht, welches von zahlreichen, blassen und kaum sichtbaren Narben bedeckt wird. Jede von ihnen erzählt eine Geschichte, auch wenn diese nur selten ruhmreich und ehrenvoll enden.

Mich selbst aus meiner Beobachtung reißend, schnappe ich mir meine Sachen, um sie mir schnell überzustreifen, damit ich mir nicht auch noch die anderen Narben ansehe, die meinen Körper und mein Leben gezeichnet haben. Auf die meisten von ihnen, bin ich nicht gerade stolz, doch muss ich mit ihnen leben.

Frisch geduscht und eingekleideten in meine typische Rüstung, verlasse ich die Duschräume, um mich an Deck zu begeben, da ich mir sicher bin, das die meisten Piraten noch tief und fest schlummern. Fast schon euphorisch stoße ich die Tür nach draußen auf und frischer, salziger Wind schlägt mir entgegen. Tief sauge ich die frische Luft in meine Lungen ein, ehe ich den Blick schweifen lasse.

Wie ich es erwartet habe, sitzen einige meiner Diebe an der Reling und, zu meiner Verwunderung, sitzt Val bei ihnen. Das sie schon wach ist hab ich nicht erwartet, doch vielleicht hat sie ja gar nicht so viel getrunken. Schulter zuckend schlendre Ich auf die Gruppe zu und lasse mich neben Valeria auf den Boden plumpsen.

"Guten morgen Jungs, guten morgen Val", begrüße ich die anwesenden mit einem munteren Grinsen, welches sogleich erwidert wird. "Dir auch einen guten morgen Iona. Ich hoffe du hast gut geschlafen", flötet sie Fröhlich zurück und lehnt sich dabei an die Reling in ihrem Rücken. Mit einem Kopf nicken bestätige ich ihre Aussage und teile ihr stumm mit, das ich tatsächlich gut geschlafen habe, zumindest besser, als in der alten Spelunke, die ich bisher mein Heim genannt habe.

"Freut mich", kommentiert sie meine Antwort nur, ohne dabei ihr Grinsen zu verlieren. "Weißt du, was ich mich gestern gefragt habe?" führe ich die Konversation fort und greife nach meiner Gitarre, die Alan wohl wissentlich mit an Deck genommen hat.

"Nein, was denn?" fragt mich die Rothaarige interessiert und mustert mich. Grinsend schlage ich wahllos ein paar Saiten an, ohne den Blick von Val abzuwenden. "ich habe mich gefragt, wie es sich wohl anhört, wenn du singst", erkläre ich ihr verschmitzt und meine Mundwinkel heben sich noch ein Stück an. "Nicht besonders gut denke ich, da ich keine leidenschaftliche Sängerin bin, so wie du", gibt sie zur Antwort auf meine unterstellte Frage und kratzt sich verlegen am Hinterkopf.

Ein leises Lachen entrinnt meiner Kehle, als ich ihre Reaktion beobachte und die leichte Röte auf ihren Wangen. "Gibt es ein Lied, das du besonders magst?" frage ich ungerührt weiter, wofür sie mich fragend ansieht. "Ich mag das Lied 'Ich und ein Fass voller Wein'", bringt sie nach einem Moment des Nachdenkens heraus.

Gut gelaunt und mit einem Plan im Kopf, funkeln meine Augen einen Augenblick auf, ehe ich mich an die Akkorde zu dem Lied erinnere. "Wir singen jetzt und wehe, du machst nicht mit", teile ich der leicht überrumpelten Val mit, die mich leicht hilflos ansieht.

Dessen ungeachtet, beginne ich, das Lied anzustimmen, während der Wind munter um uns herum tanzt und das Wasser rauschend gegen den Rumpf des Schiffes schlägt. Mit tiefer, rauer stimme, entkommen mir die ersten Zeilen.
 

*"Wir fuhren mal wieder der Freiheit entgegen

Zu kunden den Seewind auf meerweiten Wegen

Beladen mit gerade errungener Fracht

Hat uns doch Fortuna mit Segen bedacht
 

So hatten wir ein Dutzend Fass Wein an Bord

Zu tief war der Seegang, so voll war der Hort

Da wies uns der Kaptain, den Frachtraum zu leeren

Und uns zu füllen, den freudigen Launen zu mehr'n
 

Ich und ein Fass voller Wein

Und nur morsches Holz zwischen mir und den Fischen

Ich und ein Fass nur allein

Dem Himmel entrissen, oh drauf geschissen

Es könnte noch viel schlimmer sein
 

Lang war die Nacht und der Durst war so groß

Und bald war denn jedermann Trunkenheit bloß

Elf Fässer wir löschten in Seemannsmanier

Voll war der Mond - und noch voller war'n wir
 

Der Kaptain war wieder der strammste von allen

Beim Pissen ist er von der Reling gefallen

Zu retten ihn sprangen noch viele in See

Doch bei unser'n zwölf Knoten war das keine so gute Idee
 

Wer später dann noch nicht von Bord war gegangen

Der kroch noch im Suff auf der Reling entlang

Und ich habe mich still in den Frachtraum gestohlen

Das zwölfte Fass Wein für uns Zecher zu holen
 

Das war dann die Zeit heitren Himmels hernach

Der Sturm über unsere Köpfe reinbrach

Das Ruder barst, kurz nachdem unser Mast fiel

Und nach wenig der Weil hatten Felsen wir unter dem Kiel
 

Ich und ein Fass voller Wein

Und nur morsches Holz zwischen mir und den Fischen

Ich und ein Fass nur allein

Dem Himmel entrissen, oh drauf geschissen

Es könnte noch viel schlimmer sein
 

So sind allesamt in der Sturmflut ertrunken

Und mit unser'm Kahn in die Tiefe gesunken

Nur ich überlebte im Frachtraum geschlossen

Und hab unser Schicksal in Ehren begossen
 

So sitze ich hier zwischen Gold, Schmuck und Tuch

Hab Umtrunk und Luft und auch Ratten genug

Ich würd' mich wohl fürchten, wär ich hier allein

Doch hab ich ein' Krug und ein volles Fass lieblichen Wein
 

Ich und ein Fass voller Wein

Und nur morsches Holz zwischen mir und den Fischen

Ich und ein Fass nur allein

Dem Himmel entrissen, oh drauf geschissen

Es könnte noch viel schlimmer sein"
 

Nur schüchtern hat Valeria mitgesungen, doch durch die Anderen bestärkt, die munter mitgemischt haben, wurde sie von mal zu mal mutiger. Zum Ende hin war sie selbstsicher und ein breites Grinsen lag auf ihrem Gesicht. Das sich immer mehr Piraten an Deck gestohlen hatten, schien sie gar nicht zu bemerken.

Als auch die letzte Zeile gesungen und der letzte Ton verklungen war, brechen alle Anwesenden in schallendes Gelächter aus, das über das Meer hinweg hallt. Freundschaftlich klopfe ich ihr auf die Schulter, um ihr zu zeigen, das das doch recht gut war. "Also ich weiß gar nicht was du hast, ich fand dich wirklich gut", kommentiere ich ihr ungeahntes Gesangstalent und bin froh darüber, dass ich sie dazu überreden konnte. Ihre Stimme ist wirklich melodisch, fast schon engelsgleich. Ich sollte öfter mit ihr singen, beschließe ich, ehe ich mich erhebe. Fragende Blicke treffen mich.

"Also ich gehe jetzt in den Speisesaal", erkläre ich gut gelaunt und mache mich auf den Weg dorthin.
 

*Ich und ein Fass voller Wein von Versengold
 

Sou, das war wieder ein recht ereignisloses Kapitel, aber macht euch keine Sorgen, das wird nicht so bleiben. Jedoch bin ich der meinung, das solche kapis auch dazu gehören.

Naja ich hoffe es hat euch gefallen und ich würde mich über Rückmeldung freuen x3.
 

lg Cherry

Wie gestern Abend schon, herrscht eine ausgelassene Stimmung beim essen. Überall unterhalten sich die Freibeuter und stopfen das leckere Mahl regelrecht in sich hinein.

An dem Tisch, an dem ich mit meinen Dieben sitze, haben sich heute morgen auch welche von den Piraten niedergelassen. Da wären zum einen Thatch, Ace und Val, so wie meine persönliche Wache, Marco. Während die ersten drei, sich fröhlich mit meinen Kameraden unterhalten, sitzt Marco still da und lässt mich noch immer nicht aus den Augen. Immer mal wieder wirft er mir einen prüfenden Blick zu, um zu kontrollieren, das ich auch ja noch neben ihm sitze.

"Sag mal, Iona," werde ich von der Haartolle aus den Gedanken gerissen, welcher mir gegenüber sitzt, "Warum seid ihr nur so wenig Frauen? Mir ist nämlich schon gestern aufgefallen, das ihr nur drei Frauen seid, der Rest ist männlicher Natur." Unverwandt stellt er diese Feage und lächelt mich, wie immer, freundlich an. Seine Worte Stimmen mich nachdenklich, da die Antwort sowohl simpel, als auch traurig ist.

"Das ist ganz einfach Thatch. Die meisten Frauen sind für ein Leben auf der Straße nicht stark genug. Die meisten überleben ein paar Jahre, doch die dauerhafte Mangelernährung und die ständige Anstrengung durch die allnächtlichen Streifzüge, fordern oft ihren Tribut. Man braucht nicht nur Willenskraft, um das zu meistern, auch ein gewisses Maß an körperlicher Stärke ist erforderlich. Viele der Frauen und Mädchen, die ich in den letzten Jahren aufgenommen habe, sind krank geworden und schließlich gestorben. Ich erinnere mich noch an ein kleines Mädchen, die ich ganz am Anfang kennen gelernt habe. Sie war der Grund, warum ich die Diebesbande gegründet habe. Nach meiner Ankunft und der Gründung hat sie nur zwei Monate überlebt, ehe sie verstorben ist," erkläre ich ihm, mit einem traurigen, ja fast schon melancholischem Lächeln.

"Das tut mir leid," nuschelt die Haartolle betroffen und wendet seinen Blick von mir ab, um stattdessen seinen Teller zu fixieren. "Schon gut, so ist das Leben auf der Straße nun mal," zucke ich unbekümmert mit den Schultern, auch wenn es in meinem Inneren ganz anders aussieht.

Trauer und Schuld schleichen sich in meinen Geist ein, als mir die Gesichter der Toten ins Gedächtnis gerufen werden. Ihre gequälten und leblosen Gesichter. Die leeren Augen, die mich zu beschuldigen scheinen.

Für jeden gestorbenen Kameraden, ob nun weiblich oder männlich, habe ich mir die Schuld gegeben. Jedes mal habe ich mir selbst die Schuld gegeben, da ich nicht hart genug um ihr Leben gekämpft habe. Zumindestens ist das meine Meinung.

Alan hat mir immer wieder versichert, das ich getan habe, was in meiner Macht steht. Doch Glauben habe ich seinen Worten nie geschenkt. Immerhin bin ich der Kopf der Bande und als Anführerin habe ich die Verantwortung. Ich bin dafür zuständig, dass genug essen da ist. Ich bin dafür zuständig, dass sie ein Dach über dem Kopf haben. Ich bin dafür zuständig, das ihnen niemand etwas zu leide tut. Ich bin für ihr Wohl zuständig und immer wiederhabe ich versagt. Immer wieder mussten sie Leiden. Immer wieder mussten sie hungern. Immer wieder wurden sie verletzt. Immer wieder wurden sie krank. Und ich konnte ihnen nicht helfen, war unfähig und konnte nur zusehen, wie sie ihren Kampf gegen den Tod kämpften, den sie unmöglich gewinnen konnten. Die Klauen des Todes hatten sie im Griff, ohne das sie gerettet werden konnten. Von Krankheit und Hunger gepeinigt, waren sie zu schwach, um sich den kalten Händen des Gevatter tot zu entziehen.

Schwer lastet die Schuld auf meinen Schultern und verhöhnt mich spottend Nacht für Nacht. Nicht einen Tag kann ich ruhig schlafen, da ich von Albträumen heimgesucht werde. Hinzu kommt die Belastung, die die Verantwortung mit sich bringt. Die schrecklichsten Szenarios über die Zukunft machen es sich in meinem Kopf bequem. Eines schlimmer als das Andere. All das lässt mir keine Ruhe. Selbst in den Momenten, in denen ich ausgelassen mit meinen Dieben Feier und singe, kann ich all das nicht hinter mir lassen, auch wenn man es mir meist nicht ansieht.

Noch nie habe ich mit jemandem darüber geredet, welch große Last alltäglich auf mir liegt. Mit niemandem habe ich darüber gesprochen, welche Sorgen und Ängste mich quälen. Alles, was mich belastet, behalte ich für mich. Den ganzen Frust fresse ich in mich hinein und ich bin mir sicher, das ich irgendwann an dieser Schuld zerbrechen werde. Ewig halte ich diese durchgehende Belastungsprobe nicht aus. Schon jetzt bin ich am Ende. Meine Augenringe werden von Tag zu Tag kaum merklich schlimmer, doch außer Alan bemerkt dies keiner. Er macht sich Sorgen um mich. Dessen bin ich mir gewiss, jedoch möchte ich ihn nicht mit meinen Problemen belasten. Denn das sind sie, es sind meine Probleme. Damit möchte ich niemand anderes belasten. Da ich nicht einmal denke, dass jemand anderes es verstehen würde. Sie würden wohl das gleiche sagen, wie Alan immer. Das mich keine Schuld trifft. Doch verstehen, warum ich so denke, warum es so schwer auf mir lastet, wird wohl keiner von ihnen.

Ich nehme es ihnen nicht einmal übel. Jeder hat seine eigenen Sorgen und Ängste und für die meisten wirken meine wohl leicht surreal, da es ja eigentlich keinen Grund für Schuldgefühle gibt. Aber für mich ist es Real, zu Real. Oft wünsche ich mir, der Realität für einen Moment zu entfliehen, in eine andere Welt. In der es kein Leid gibt.

Das jedoch ist und bleibt Wunschdenken. Niemals werde ich dieser Welt entfliehen können. Niemals werde ich Ruhe finden. Rastlos werde ich den Rest meines Lebens verbringen, hoffend, das es nicht allzu lange bestehen wird. Mein größter Wunsch ist es, dieses Leben, diese Welt, dieses Dasein hinter mir zu lassen. Doch an aufgeben ist nicht zu denken. Nicht umsonst habe ich so lange ausgehalten. Nicht umsonst bin ich soweit gekommen.

Kopf schüttelnd versuche ich die melancholischen Gedanken beiseite zu schieben, habe jedoch nur mäßigen Erfolg. Ein schönes Buch wäre jetzt gut. Ob sie hier wohl eine Bibliothek oder so haben? Kaum das mir dieser Gedanke kommt, spreche ich die Frage laut aus und werde leicht verwundert gemustert.

"Was willst du den da?" fragt Ace schmatzend mit vollem Mund. Jedoch komme ich nicht dazu, ihm zu Antworten, da keinen Moment später sein Gesicht auf seinem vollen Teller landet.

Irritiert hebe ich meine Augenbraue an, schenke dem aber keine weitere Beachtung, da jemand bei der gestrigen Feier schon erwähnt hat, das der Feuerteufel an Narkolepsie leidet.

"Ich bringe dich hin," brummt der blonde Vize, wie immer desinteressiert und erhebt sich von seinem Sitzplatz.

Dankbar, folge ich ihm, auch wenn ich mir sicher bin, das er es nicht aus Höflichkeit tut. Wohl eher, um mich weiterhin im Auge zu behalten, doch das ist mir momentan egal.

Stillschweigend bahnen wir uns einen Weg durch die zahlreichen Gänge, bis wir schließlich unser Ziel erreichen. Wie erwartet lässt mich der Blonde nicht allein, sondern greift sich ein Buch und pflanzt sich in einen bequemen Sessel, die hier im Raum verteilt wurden.

Einige zeit durchsuche ich die Regale, bis mir eines der Bücher ins Auge sticht. Eine Mischung aus Fantasy und Abenteuer. Genau das richtige für mich, um einen Augenblick abschalten zu können.

Den gesamten Tag über habe ich damit verbracht, ein Buch nach dem anderen zu verschlingen. Nicht einmal zum Mittag- oder Abendessen bin ich gegangen, da ich keine Lust hatte, wieder in melancholischen Gedanken zu versinken. Marco hat sich gegen Mittag verzogen, scheinbar hat er bemerkt, dass ich diesen Raum so schnell nicht wieder verlassen würde.

Erst spät am Abend schalte ich das Licht aus, um mich zu Bett zu begeben. So schlendre ich nun gemächlich durch die Gänge und fahre mit der Hand an der Wand entlang, wie ich es als Kind immer gern gemacht habe. Gedankenverloren gehe ich meines Weges, als mir ein orangener Cowboyhut am anderen Ende des Flures ins Auge sticht.

Verwundert lege ich den Kopf schief und beobachte ihn, wie er um die nächste Ecke schleicht. Mit schnellen Schritten überwinde ich den Abstand zwischen uns und tippe ihm auf die Schulter, um auf mich aufmerksam zu machen.

Mit einem leisen Aufschrei zuckt der Schwarzhaarige zusammen und dreht sich zu mir um. "Iona, du bist es. Du hast mich erschreckt," seufzt er erleichtert und grinst mich zum Ende hin an. "Tut mir leid, das war keine Absicht. Manchmal vergesse ich, wie leise ich mich doch durch die Welt bewege," lache ich leise zurück und kratze mir verlegen den Hinterkopf, "aber sag mal, Ace, warum schleichst du so spät noch durch das Schiff?" Jetzt ist es an dem Feuerteufel, sich verlegen am Hinterkopf zu kratzen.

"Naja, weißt du, ich bin auf dem Weg zum Deck, um Val beim singen zu zuhören," druckst der 2 Maat herum, während sein Blick ziellos in der Gegend umher wandert. Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, als ich die leichte Röte auf seinen Wangen registriere.

"So so, dann begleite ich dich mal, das will ich mir nicht entgehen lassen," zwinkre ich dem Schwarzhaarigen zu und schlendre gemütlich los, dicht gefolgt von dem leicht perplexen Ace. Vor der Tür, die an Deck führt, kann ich schon Valerias melodische Stimme hören, die ein leicht dramatisches Lied zum besten gibt.

Leise öffne ich die Tür und erblicke Val, wie sie auf einem der Masten steht, die weißen Engelsflügel weit ausgebreitet. Das fahle Licht des Mondes, das von dem wolkenlosen Firmament auf uns herunter scheint, lässt die makellosen Federn ihrer Flügel glänzend, wie als wären sie bestückt mit tausenden von kleinen Diamanten. Mit Engelsstimme, entrinnen ihr die Worte des herzzerreißenden Liedes und scheinen meinen Gehörsinn und meinen Geist zu streicheln. Wie als wolle ihre Stimme Trost spenden, legt sie in jede einzelne Zeile so viel Gefühl herein, wie es kaum einer beherrscht. Die Art wie sie dort steht und singt, lässt sie wahrlich wie ein Engel aussehen. wie ein gefallener Engel, der um Erbarmen bittet und zu besänftigen versucht.

"Wow," bringe ich nur heraus, ohne die Augen von ihr abwenden zu können. "Seh ich genauso. Fast jeden Abend kommt sie hier her um zu singen," bestätigt der Schwarzhaarige meine gehauchte Aussage.

"Ich habe mir ja schon gedacht, das sie singen kann. Doch das übersteigt meine Erwartungen um Längen," nuschle ich noch immer sichtlich fasziniert.

Nach einer halben Ewigkeit, die mir vorkam, wie ein paar Sekunde, verhallt ihre Stimme langsam, wie als würde sie auf das weite Meer hinaus fliegen, um jedem diesen Ohrenschmaus zu schenken.

Langsam trete ich aus dem Schatten heraus, den der Gang bis eben auf mich geworfen hat. Aus dem Augenwinkel heraus, bemerke ich, das der Kommandant mich mit wilden Armbewegungen von meinem Vorhaben abzuhalten versucht, doch schenke ich dem keine Beachtung. Zielstrebig steuere ich auf den Mast zu, auf welchem noch immer die Engelsfruchtnutzerin steht, den Blick geradewegs auf das weite Meer der Grandline gerichtet.

"Heute morgen war ich ja schon begeistert von dir, aber das gerade war atemberaubend," erhebe ich die Stimme und sehe zu der Rothaarigen auf, die sich augenblicklich zu mir umdreht. Mit erschrockenem Gesichtsausdruck sieht sie zu mir herab, ehe sich ihre Augenbrauen, fast schon ärgerlich zusammen ziehen. Doch auch einen Hauch von Scham und Verlegenheit, sowie etwas, das ich nicht deuten kann, liegt in ihrem Gesicht.

Einen Augenblick sieht sie mich so an, ehe sie die Flügel erneut ausbreitet. Mit einem Schnauben schlägt sie mit den Flügeln und erhebt sich in die Luft. Durch diesen plötzlichen Start, peitscht ein heftiger Windstoß über das Deck, welcher mich beinahe von den Füßen gerissen hätte.

Perplex starre ich dem Rotschopf hinter her, der auf die weite See hinaus flieht und schließlich im dunklen Nachthimmel verschwindet. Was hat sie denn plötzlich? Wo will sie hin? Kommt sie wieder zurück? Ist sie jetzt sauer auf mich? fragen über Fragen, die ich mir selbst nicht beantworten kann.

"Keine Sorge, spätestens morgen Abend kommt sie wieder," murmelt mir der Schwarzhaarige nach einigen Minuten zu, in denen ich den Blick nicht von dem Punkt abgewendet habe, an welchem Valeria so eben verschwunden ist. Fast schon tröstend oder beruhigend, wie man es sehen will, legt er mir eine Hand auf die Schulter, bevor er sich ins Innere des Kahns zurück zieht. Noch eine zeit lang stehe ich unbeweglich da, ehe ich mich doch noch dazu aufraffen kann, in das Zimmer von mir und meinen Dieben zurück zu kehren. Bedrückt betrete ich den Raum und entledige mich meiner Klamotten. Darüber nachgrübelnd, was ich falsch gemacht haben könnte und wie ich es wieder gut machen kann, lege ich mich auf mein Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und den Blick starr an die Decke gerichtet.

"Du siehst so bedrückt aus. Ist irgendwas passiert?" vernehme ich die fürsorgliche Stimme von Alan, der scheinbar der Einzige ist, der noch nicht schläft. "Ich glaube ich habe Mist gebaut," brumme ich nachdenklich, ohne zu ihm aufzusehen. Leises Rascheln von Stoff und federnde, kaum hörbare Schritte deuten mir an, das sich mein bester Freund zu mir bequemt. Als sich dann auch noch die Matratze neben mir leicht absenkt, bin ich mir sicher, das er nicht locker lassen wird, bis ich ihm alles erzählt habe.

"Es geht um Val, ich denke, das ich irgendwas falsch gemacht habe. Weißt du, sie war an Deck und hat gesungen. Ace meinte, das sie das jeden Abend macht. Nach dem Lied habe ich sie gelobt, doch scheinbar hätte ich das nicht machen sollen, da sie direkt danach einfach weggeflogen ist," nuschle ich nieder geschlagen und lege meine Hände auf mein Gesicht, um meine Augen zu verdecken, damit er die Trauer darin nicht sieht.

"So ist das also," murmelt der Rothaarige verstehend, "sie wird sicherlich wieder kommen, glaube mir. So bald sie wieder da ist, solltest du einfach mit ihr reden, vielleicht klärt sich das ganze dann ja ganz simpel auf." Dankend lächle ich ihm zu, ehe ich ihm einmal an mich drücke und ihm eine gute Nacht wünsche.
 

...
 

Am späten Nachmittag des nächsten Tages, ist Val immer noch verschwunden. Unruhe hat sich auf dem Deck breit gemacht. Selbst Whitebeard, der anfangs noch zuversichtlich war, macht sich allmählich sorgen. Während dessen werde ich wie so oft von  Schuldgefühle heimgesucht. Ich mache mir Sorgen und gebe mir die Schuld dafür, dass sie noch immer nicht aufgetaucht ist. Ich hätte sie nicht ansprechen sollen. Wieso muss ich auch so oft handeln, bevor ich denke? Wenn ich jemanden ausraube, dann lege ich mir doch auch immer einen genauen Plan zurecht, bevor ich loslege.

Langsam lichtet sich das Deck und ich bleibe alleine zurück. Naja, fast alleine, nur mein privater Wachhund ist mit an Deck, da er mich auch heute nicht aus den Augen gelassen hat. Doch ist mir diese Tatsache egal, da ich momentan anderes im Kopf habe.

Bis spät in die Nacht stehe ich hier und warte. Selbst Marco hat sich mittlerweile zu Bett begeben. Doch an schlafen kann ich jetzt nicht denken. Nicht ehe ich mit ihr geredet habe.

Ob Ace recht behält? Kommt sie wirklich zurück? Oder habe ich sie unabsichtlich vertrieben? Ich hoffe es nicht, denn das würden mir die Piraten wahrscheinlich niemals verzeihen.

Verzweifelt raufe ich mir die Haare, als ein leises Geräusch an meine Ohren dringt. Angestrengt lausche ich in die dunkle Nacht, um das Geräusch zu identifizieren. Es dauert einen Moment, ehe ich begreife, das es leises Flügel schlagen ist, das sich der Moby Dick nähert.

Hoffnungsvoll suche ich den Himmel ab, während ich mich im Schatten eins Mastes verstecke. Es dauert nicht lange, da kann ich eine rothaarige Gestalt mit weißen Engelsflügeln sehen, die auf dem Kopf des Wales landet, der die Galionsfigur darstellt. Valeria, stelle ich erleichtert fest und schleiche unbemerkt auf sie zu, da sie den Blick auf das Meer vor dem Schiff gerichtet hat.

Mit vorsichtigen Schritten erklimme ich die Treppe, um mich neben Val zu stellen. Stumm starre ich ebenfalls hinaus auf das schwarze Wasser. Als nach einer halben Ewigkeit immer noch schweigen herrscht, ergreife ich schließlich mit einem deprimierten seufzen das Wort: "Es tut mir leid."

Meine Worte sind nur genuschelt, doch hat sie mich gehört, da sie sich zu mir umdreht. "Warum entschuldigst du dich?" bringt sie irritiert heraus und sieht mich fragend an.

"Wegen gestern. Ich hätte dich nicht belauschen dürfen. Ich wollte nicht das du sauer auf mich bist," murmle ich und kratze mich am Hinterkopf, während ich sie entschuldigend ansehe. "Ich bin nicht sauer auf dich", lächelt sie nur schmal zurück, wofür ich verwirrt die Augenbraue hebe.

"Nicht?" frage ich leise und sie schüttelt, lächelnd mit dem Kopf, "was war dann? Warum bist du weggeflogen?" Meine Worte wischen ihr langsam das Lächeln aus dem Gesicht und ihre Augen wandern wieder aufs Meer hinaus. Ein leichtes, trauriges Glitzern liegt in ihren Augen, was mich nachdenklich stimmt. Habe ich schon wieder etwas falsches gesagt?

"Es lag nicht direkt an dir. Es ist nur so, dass ich, wenn ich Abends alleine an Deck bin, um zu singen, das ich dann an meine Vergangenheit denke und dadurch bin ich meist ein wenig empfindlich," antwortet sie mir, ohne mich dabei anzusehen. "Das ist es also," brumme ich verstehend und nicke mit dem Kopf, während ich die Arme vor dem Körper verschränke, "es belastet dich oder?" Schwer seufzt sie und nickt, um meine Vermutung zu bestätigen. "Du solltest mit jemanden darüber reden, das hilft dir bestimmt", schlage ich der Rothaarigen vor, welche nun wieder in meine Richtung blickt, mit einem leichten Lächeln.

"Mit wem sollte ich schon darüber reden. Weißt du, die meisten auf diesem Schiff haben ihre eigenen Probleme, da möchte ich sie nicht mit meiner Vergangenheit belasten, die sie sowieso nicht richtig verstehen können. Dir ist ja bewusst, das die meisten Leute uns Straßenkinder nicht verstehen," winkt sie nur ab, wofür ich lächelnd mit dem Kopf schüttle. "Wenn du mit den Piraten nicht reden willst, dann sprich mit mir. Ich weiß was du durchgemacht hast und auch verstehe ich, wie es sich anfühlt", teile ich ihr hilfsbereit mit und beobachte aufmerksam ihre Reaktion. Einen Moment scheint sie zu überlegen, ehe eine seltsame Entschlossenheit in ihre Augen tritt.

"Unter einer Bedingung. Ich erzähle nur etwas aus meiner Vergangenheit, wenn du das auch machst", teilt sie mir ihre Bedingung mit, der ich, ohne lange darüber nachzudenken, zustimme. "Wo soll ich nur anfangen?" fragt sie eher sich selbst und sieht gedankenverloren in den Sternen behangenen Himmel. "Am besten am Anfang", lächle ich und lasse mich auf den Boden plumpsen. Mit einer Handbewegung deute ich ihr an sich neben mich zu setzen.

Sofort kommt sie meiner Bitte nach, ehe sie zu sprechen beginnt: "Eigentlich war mein Leben am Anfang ganz normal. Ich habe mit meiner Mutter in einem netten, kleinen Dorf gelebt. Meinen Vater habe ich nie kennen gelernt, doch hat mich das nie gestört. Mein Leben änderte sich an meinem sechsten Geburtstag, als ein paar Banditen in unser Dorf kamen. In dem Moment war ich mit meiner Mutter auf dem Marktplatz. Es kam wie es kommen musste, die Banditen griffen uns an. Meine Mutter hat sich schützend vor mich gestellt und starb, als sie mich beschützte. Von diesem Tag an lebte ich in den Winkeln und Gassen des Dorfes. Keiner wollte mir helfen, alle haben nur zugesehen, ohne mich wirklich zu beachten. Die ersten zwei Jahre habe ich noch mit einem Jungen zusammen gelebt, doch dieser verschwand von der Insel, da er dort nicht länger bleiben wollte. Ich habe ihn nie wieder gesehen. Doch hoffe ich, das es ihm gut geht. Mit zehn Jahren fand ich schließlich meine Teufelsfrucht. Eine Weile habe ich sie trainiert, bis ich genug Kraft hatte, um von der Insel zu verschwinden. Ich wollte meine Vergangenheit hinter mir lassen, ein neues Leben beginnen und einen neuen Lebenssinn finden. Irgendwann traf ich auf einer Insel Marco. Er bemerkte irgendwie das ich einsam war und nahm mich deswegen mit zu Vater, der mich aufnahm, ohne Fragen zu stellen. Anfangs habe ich mich im Hintergrund gehalten und mit niemandem geredet, doch ich taute auf, als Vater mir anbot, mich im Kampf mit der Naginata zu trainieren. Seitdem bin ich froh, das ich hier bin. Alle sind echt nett aber trotzdem schäme ich mich für meine Vergangenheit und ich habe Angst davor, irgendwann wieder alleine zu sein", beendet sie ihre Erzählung, während ich verstehend nicke.

Die ganze Zeit habe ich ihr Stumm zugehört und sie hat gedankenverloren auf das Meer geschaut, als würde sie all das noch einmal vor ihrem inneren Auge sehen. "Verstehe. Und wahrscheinlich willst du nicht, das dich jemand sieht, wenn du an deine Vergangenheit denkst, da dich keiner traurig sehen soll. Du willst deine Schwächen verbergen egal vor wem", mutmaße ich schließlich und ernte ein zustimmendes Kopf nicken, während der Rotschopf seine Arme um die angewinkelten Beine legt, um den Kopf auf den Knien zu betten.

"Also, eines kann ich dir sagen. Wie schon einmal erwähnt brauchst du dich für deine Vergangenheit nicht zu schämen. Zum zweiten, Du brauchst keine Angst davor zu haben, jemals wieder allein zu sein, da dich deine Kameraden niemals gehen lassen würden, das sieht man ihnen an. Zum letzten, es ist in Ordnung ab und an mal Trauer zu zeigen, das zeugt nicht von Schwäche, sondern von Stärke, da man sich seinen Problemen stellt. Du verstehst doch, was ich meine, oder nicht", teile ich ihr meine Gedanken mit und abermals nickt sie, wenn auch zögerlich. "Denk einfach mal in Ruhe über meine Worte nach", beende ich unser nächtliches Gespräch und erhebe mich, um mich auf den Weg ins Bett zu begeben.

"Hey, wir haben eine Abmachung, du bist mit erzählen dran", ruft sie mir sichtlich empört hinterher, was mich Grinsen lässt. "Es ist spät und ich bin müde, aber ich verspreche dir, das ich dir morgen alles erzähle. Und dir müsste klar sein, das jemand wie ich seine Versprechen hält", zwinkere ich ihr über die Schulter zu, ehe ich im inneren des Schiffes verschwinde.

Als ich am nächsten morgen aufwache, stelle ich fest, das ich die Letzte bin. Der Raum ist wie leergefegt und keiner meiner Kameraden befindet sich noch hier. Schulter zuckend ziehe ich mich an, um auch endlich zum Frühstück zu gehen.

Gemächlich verspeise ich mein Mahl in einer ungewohnt ruhigen Atmosphären da die meisten schon fertig sind mit essen. Sichtlich genieße ich diesen ruhigen Augenblick, von denen es auf diesem Schiff sicherlich nicht allzu viele gibt. Länger als nötig kaue ich auf dem Mahl herum, ehe ich den Teller wegräume und mich in Richtung Deck aufmache. Doch weit komme ich nicht.

Kaum, das ich zwei Biegungen hinter mich gebracht habe, steht mir auch schon Val gegenüber, die mich zuckersüß anlächelt. Ein kalter Schauer läuft mir den Rücken hinab, bei ihrem Gesichtsausdruck, der nichts gutes zu verheißen hat.

"Morgen," bringe ich leicht nervös heraus und blicke auf sie herab, da sie gute zehn cm kleiner ist als ich. "Du wirst jetzt nicht mehr drum herum kommen. Heute bist du nämlich dran, mir deine Vergangenheit offen zu legen," teilt mir die Rothaarige noch immer lächelnd mit. Tief seufze ich, um ihr so zu signalisieren, das ich mich ergebe und ihr alles erzähle.

"Aber nicht hier, lass uns irgendwo hingehen, wo uns niemand zuhört," stelle ich eine Bedingung, so wie sie es am Abend zuvor getan hat. Verstehend nickt sie mir zu und deutet mir mit einem Fingerzeig an, ihr zu folgen.

Schweigend trotte ich hinter ihr her, in Gedanken versunken und bemerke nur nebenbei, das wir auf die Bibliothek zu steuern. Dort angekommen begeben wir uns in die hinterste Ecke, um uns ungestört zu unterhalten. Nachdenklich lasse ich mich in einem der Sessel nieder und Val setzt sich mir gegenüber hin. Abwartend sieht sie mich an, ohne dabei irgendwie drängend zu wirken. Eher so, als würde sie mir Zeit geben, um mich erst einmal zu sammeln.

"Weißt du," beginne ich schließlich zögerlich, während ich mich zurück lehne und einen Moment die Augen schließe, "ich habe nicht wie du, zuerst bei meiner Mutter oder meinem Vater gelebt. Um genau zu sein, habe ich meine Eltern nie wirklich kennen gelernt. Seid ich denken kann, habe ich in einem Heim gewohnt, ein schrecklicher Ort sag ich dir. Der Alltag bestand darin, das Haus zu putzen und hart für die Schule zu schuften. Wenn man gegen die Regeln verstieß, wovon es sehr viele gab, wurde man bestraft. Von Hausarrest, bis hin zu Prügelstrafen war alles vertreten. Wir bekamen nur selten etwas zu Essen und wenn auch nicht sehr viel. Mit zwölf Jahren bin ich dann gemeinsam mit Alan abgehauen, da wir es dort nicht mehr ausgehalten haben.

Wir wollten nach Gray, der prunkvollsten Stadt, die es auf unserer Insel gab. Zumindest war es damals noch so, bevor meine Bande existierte. Wir wollten ein neues Leben beginnen und endlich ein wenig Luxus genießen. Doch es kam anders. Anstatt freundlichen Gesichtern gegenüber zutreten, die uns hilfsbereit zur Seite standen, trafen wir auf hochnäsige und egoistische Adlige, die sich einen Dreck um ausgehungerte Kinder geschert haben. Wir wurden durch die halbe Stadt gejagt, obwohl wir uns nur etwas zu Essen von unserem letzten Geld kaufen wollten.

So fanden wir dann die versteckte, abgewrackte Stadt von Gray, die nur aus alten heruntergekommenen Gassen bestand. In einer alten Kneipe trafen wir dann auf andere Strassenkinder. Alle samt waren abgemagert und krank. Eines dieser Kinder war die sechs jährige Sina. Sie war der Grund, warum ich beschloss, zu stehlen um zu überleben. Täglich bin ich in Häuser eingebrochen, höchstens zu zweit, um Essen und Kleider für uns zu besorgen. Doch Sina ging es einfach nicht besser. Oft habe ich ihr sogar meine Portion gegeben, ohne ein Ergebnisse. Sie wurde immer kränklicher und schwächer. Tag ein, Tag aus habe ich mich um sie gekümmert, habe ihr sogar Medikamente besorgt.

Zwei Monate nach meinem Auftauchen ist sie schließlich gestorben. Mit verkrampfenden Muskeln und hustenden Lungen, in meinen Armen. Flehentlich hat sie mich angebettelt ihr zu helfen, ihr die Schmerzen zu nehmen, doch ich war nicht in der Lage dazu.

Stunden lang hielt ich ihren Toten Körper in meinen Armen, Ehe ich bereit dazu war, sie zu beerdigen. Ihr Tod hat mich sichtlich mitgenommen. Doch sie war nicht die letzte, die vor meinen Augen starb, ohne das ich ihr helfen konnte. Viele der Mädchen und auch einige der Jungs starben auf diese weise. Für jeden einzelnen von ihnen habe ich persönlich das Grab ausgehoben und habe sie eigenhändig hineingelegt. Doch so ist das Leben auf der Strasse nun mal. Die Gosse ist ein grausamer Ort, vor allem für Kinder. Aber das weißt du sicherlich," damit beende ich meine Erzählung und sehe gedankenverloren aus dem Bullauge, das sich mir gegenüber befindet.

Stille herrscht in dem Raum und wird nur von dem sanften Rauschen der Meere durchbrochen. Gerade, als ich wieder zu Val sehen wollte, ertönt ein leises klicken, wie als hätte jemand eine Tür geschlossen.

Ruckartig zuckt mein Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch kam, doch das einzige, das ich sehen kann, sind Regale. Bestimmt habe ich mir das nur eingebildet, zucke ich imaginär mit den Schultern und sehe schließlich wieder zu Val, die mich, meiner seltsamen Handlung wegen, fragend ansieht. Lächelnd schüttle ich nur mit dem Kopf und erhebe mich von meinem Platz.

"Jetzt kennst du also auch meine Geschichte," lächle ich ihr scheinbar unberührt zu, auch wenn es in meinem Inneren anders aussieht. Diese Geschichte, die sich auf meine Vergangenheit bezieht, hat alte Erinnerung geweckt, die sich um mein verkorkstes Leben drehen. Sie haben mir wieder vor Augen geführt, Wie unfähig ich als Anführerin der Diebe bin. Sie haben mir vertraut und ich konnte ihnen nicht helfen. Konnte sie nicht vor dem Gevatter Tod beschützen. Musste hilflos mit ansehen, wie sie ihre letzen, schmerzlichen Atemzüge taten. Habe in ihre Tränen verschleierten Augen geblickt, die nicht dahin raffen wollte, unfähig etwas gegen ihren bevorstehenden Tod ausrichten zu können.

"Lass uns an Deck gehen," bringe ich noch immer, gespielt unbekümmert heraus, während Ich ihr den Rücken zudrehe und auf die Tür zusteure.

So schlendern wir gemeinsam und schweigend durch das Schiff. Jeder von uns hängt seinen eigenen Gedanken nach, doch bin ich mir gewiss, das wir über das gleiche Thema nachgrübeln. Desto näher wir dem Deck Kommen, desto lauter werden die grölenden Stimmen der Männer, die mir aufzeigen, das mal wieder eine Feier im Anflug ist.

Diese Erkenntnis lässt meine Stimmung leicht in die Höhe steigen und so betrete ich besser gelaunt das Deck, auf welchen sich die Piraten und Diebe gemeinsam amüsieren. Mein Blick schweift durch die Runde, auf der Suche nach meinem persönlichen Wachhund, mit dem ehrenvollen Namen, Marco der Phönix. Doch zu meiner Verwunderung kann ich den Blondschopf nirgendwo entdecken.

Diese Tatsache mit einem Kopf schütteln abtuend, lasse ich mich neben Alan auf die Planken sinken und entwende ihm den Krug, der sich in seiner Hand befindet, um ihn in einem Zug zu leeren. Stören wird es meinen besten Freund nicht, da er es von mir nicht anders gewohnt ist.

Die Nacht war mittlerweile ausgebrochen und taucht die Umgebung der Moby Dick in ein unergründliches Schwarz. Für Leute, die eine solche Dunkelheit nicht gewohnt sind, mag es furchterregend wirken, doch nicht für mich und meine Diebe, genauso wenig wie für die Piraten. Auch wenn die Gründe von uns und den Piraten wohl andere sind.

Bei den Freibeutern wird es wohl eher so sein, das sie einfach schon zu viel gesehen haben, als das sie vor so banalem wie der Nacht Angst haben könnten. Wir wiederum empfinden die Finsternis als angenehm, da sie uns immer als Schutz diente. Sie hat uns ein Versteck geboten, wenn wir des nachts auf Streifzug waren. In ihr konnten wir uns verbergen und unbemerkt durch die Gassen streifen. Die Nacht ist für uns schon immer ein Segen gewesen. Nie habe ich verstanden , wie man sich vor ihr fürchten kann. Meiner Meinung nach sollte man sich vor den Menschen fürchten. Vor allem die sollte man fürchten, die Einfluss und Namen haben. Die Adligen, die Reichen, aber auch die Untergebenen der Weltregierung und der Marine. Sie sind grausamer als alle anderen. Unbarmherzig setzen sie ihre Gesetze und ihre Überzeugungen durch, ohne darauf zu achten, ob sie damit anderen vielleicht Schaden könnten. Es ist ihnen schlicht weg egal. Niemand ist egoistischer als diese Menschen. Im genauen Gegensatz dazu stehen die Armen. Sie sind immer hilfsbereit und geben auch dann noch was von ihrem wenigen Hab und Gut ab, wenn sie selbst nicht viel davon haben. Sie denken nicht zuerst an sich, sondern an andere und helfen, wo sie nur können. Wenn sie jemanden treffen, dem es genau so geht wie ihnen. Doch ist jetzt nicht der richtige Moment, um solch melancholischen Gedanken nach zu hängen, welchen ich schon viel zu oft nachgegeben habe. Ich sollte mich lieber auf die Anderen konzentrieren, mit denen ich gerade in eine Runde Poker spielen verstrickt bin.

Zu ihrem Leidwesen habe ich ein perfektes Pokerface. Nur sehr wenige können hinter meine kalte und unnahbare Maske sehen, die ich immer aufsetze, wenn ich um Geld spiele oder einem 'Auftrag' nachgehe, um Geld zu 'leihen'.

"Verdammt. Du kannst doch nicht schon wieder gewinnen," motzt Ace beleidigt und verschränkt die Arme schmollend vor der blanken Brust. Ein triumphierendes Grinsen schleicht sich über meine Lippen, während ich mir meinen Gewinn unter den Nagel reiße.

"Ich habe eben Glück, im Gegensatz zu euch," schnurre ich fast schon zuckersüß und stopfe das Geld in meine Taschen. "Um euch nicht auch noch euer letztes Geld zu entwende, werde ich mich jetzt aus dem Spiel zurück ziehen Jungs. Noch viel Glück," grinse ich den, leicht angetrunkenen Piraten zu, ehe ich mich erhebe.

Ausgiebig strecke ich meine müden Muskeln, während ich meinen Blick schweifen lasse. Augenblicklich werden meine Augen von zwei schwarzen Iriden empfangen, die zu einem gewissen Blondschopf gehören. Ich habe gar nicht bemerkt, das der werte Wachhund wieder aufgetaucht ist.

Innerlich zucke ich nur mit den Schultern, ehe ich auf Alan zu schlendre, welcher lässig an der Reling lehnt und sich mit dem Erdbeersuchti Fraser unterhält, der nur deswegen diesen Namen bekommen hat, da er Erdbeere bedeutet.

"Die hast du ja ausgenommen wie eine Weinachtsgans," schmatz der Erdbeeresser amüsiert und schiebt sich wieder einmal eine Frucht zwischen die Lippen.

"Das war aber auch zu einfach," gluckse ich gut gelaunt und bleibe vor ihnen stehen. "Du bist einfach zu gut," kommentiert der Rotschopf nur lächelnd und schüttelt seinen Kopf. "Da hast du wohl recht," zucke ich munter mit den Schultern und greife nach der Whiskeyflasche, die neben Alans Füßen steht.

"Ich geh zum Heck, falls ihr mich sucht," teile ich meinen Kameraden mit, ehe ich kehrt mache und meines Weges gehe. gemächlich schlängle ich mich durch die Gruppen Trinkender und Betrunkener, um mir einen Weg zu bahnen. In meinem leicht angenebeltem Zustand ist das leichter gesagt, als getan. Doch schließlich schaffe ich es, unbeschadet an meinem Ziel anzukommen und darf zu meiner Zufriedenheit feststellen, das hier eine friedliche Ruhe herrscht. Zumindest wenn man von den leise Feiergeräuschen absieht, die auch hier hinten noch zu hören sind.

Über das erhoffte allein sein erfreut, stütze ich meine Hände auf der Reling ab und lehne mich ein Stück nach vorne, um den frischen Wind einzusaugen, der mir entgegen weht. Ein wohliges seufzen entkommt mir, bevor ich nach der Flasche greife, die ich neben mir abgestellt habe. Gerade, als ich mir einen Schluck genehmige, kann ich Schritte hören, die sich mir langsam nähern.

Verwundert drehe ich mich um und erblicke Marco, der mit gewohnt desinteressierter Miene und in den Hosentaschen vergrabenen Händen auf mich zu kommt. Fragend wandert meine Augenbraue nach oben, während ich meinen Rücken an die Reling lehne.

"Was gibt es Phönix. Habe ich irgendwas verbrochen?" frage ich den Blonden höflich, als dieser neben mir zum stehen kommt, den Blick auf das Meer gerichtet. Einen Moment herrscht schweigen zwischen uns, doch liegt eine seltsame Atmosphäre in der Luft, die ich nicht ganz deuten kann.

"Du hast viel durch gemacht," bringt er schließlich heraus und wendet seinen Blick in meine Richtung, was mich unwillkürlich schlucken lässt. Worauf will er hinaus? Und warum ist er auf einmal so seltsam ernst?

"Natürlich habe ich das, immerhin habe ich auf der Strasse gelebt," erwiderte ich so unbekümmert wie möglich, doch macht mich sein bohrender Blick zunehmend nervöser. "Das meine ich nicht, zumindest nicht direkt," seufzt der Vize und streicht sich fahrig durch die kurzen Haare, " ich habe dein Gespräch mit Valeria mitbekommen. Ich Habe gehört, was du ihr über deine Vergangenheit erzählt hast."

Augenblicklich bleibt mir der Schluck Whiskey, an welchem ich gerade genippt habe, im Halse stecken. Mit aufgerissenen Augen sehe ich ihn an, ohne einen Ton heraus zu bringen.

"Du machst dir Vorwürfe oder? Du fühlst dich für das schuldig, was den Kindern wiederfahren ist. Ich habe recht oder?" mutmaßt der Blondschopf und trifft den Nagel auf den Kopf. Noch immer verlässt kein Laut meine Lippen, da ich nicht weiß, was ich darauf erwidern soll. Jedoch kann ich die leichte Wut spüren, die in mir aufkeimt, doch worauf ich sauer bin, weiß ich nicht genau. Vielleicht bin ich auf mich sauer, da er mit dem richtig lag, was er gesagt hat und ich mich dadurch angreifbar fühle. Vielleicht bin ich sauer darauf, das er uns belauscht hat, ohne auf sich aufmerksam zu machen. Oder ich bin sauer, das er so unverhohlen dieses Thema aufgegriffen hat und mir meine eigene Schwäche vor Augen hält. Genau vermag ich das nicht zu sagen.

"Dein Schweigen deute ich jetzt mal als Zustimmung. Doch möchte ich dir eigentlich nur sagen, das dich keine Schuld trifft. Du hättest ihnen nicht helfen können. Also hör auf dir selbst die Schuld zu zuweisen, sonst wirst du nur daran zerbrechen," fährt Marco ungerührt fort und wendet sich nun vollends in meine Richtung um. Doch seine Worte haben eine andere Wirkung auf mich, als er es sich wahrscheinlich erhofft hat, denn sie schüren meine Wut nur noch mehr an.

Was bildet der sich eigentlich ein? spricht mit mir, als würde er mich kennen, als würde er mich verstehen. Doch nicht nur Wut wird entfacht, sondern auch Verzweiflung, da ich weiß, das er recht hat und ich unfähig bin, seinen Rat zu befolgen, da ich mir selbst nicht verzeihen kann, obwohl mich keine Schuld trifft.

"Was fällt dir eigentlich ein, über mich zu urteilen. Deine Meinung interessiert mich nicht. Du hast doch keine Ahnung, wovon du da sprichst. Lass mich einfach zufrieden du beschissener Annanaskopf," schnauze ich ihn wütend und zugleich verzweifelt an, während sich die ersten Tränen in meinen Augen bilden. Ob sie nun von der Wut oder von der Verzweiflung hervorgerufen werden, weiß ich nicht, doch ist es mir auch egal.

Fahrige ziehe ich mir die Kapuze meines Umhangs ins Gesicht und stürme regelrecht von dannen, um mich auf das Zimmer zu begeben, welches ich derzeit bewohne.

Blind vor Wut und aufkeimender Verzweiflung, lasse ich den perplexen Blondschopf einfach stehen, stürme vorbei an den Feiernden, die mir irritiert hinterher sehen. Besorgt springt Alan auf, als er mich sieht, doch halte ich ihn mit einem finsteren Blick, unter meiner Kapuze hervor von seinem Vorhaben ab. Augenblicklich hält er, durch meine unmissverständliche Warnung eingeschüchtert, in seiner Bewegung inne.

Ohne ihn weiter zu beachten, laufe ich schnellen Schrittes ins Innere des Schiffes und marschiere schnell zu dem angesteuertem Zimmer. Es dauert nicht lange, da bin ich auch schon an meinem Ziel angekommen. Lauter als unbedingt nötig, knallt die Tür hinter mir ins Schloss. Die ersten Tränen bahnen sich ihren Weg über meine Wangen, als ich mich auf das Bett setze, mit dem Rücken an die Wand angelehnt.

Aus welchem Grund ich jetzt genau weine, weiß ich nicht. Vielleicht aus Wut auf Marco oder auf mich. Vielleicht aus Verzweiflung, da ich die Schuld einfach nicht abschütteln kann. Vielleicht aus Trauer, weil ich so viele Kameraden verloren habe. Vielleicht aus Verzweiflung, weil eine mir vollkommen fremde Person nun meine größte Schwäche kennt und sie gegen mich einsetzen könnte. Doch eines kann ich mit Gewissheit sagen: Ich bin wütend. Wütend auf mich, wütend auf Marco, wütend auf das Kinderheim, wütend auf die Stadt Gray, wütend auf die Adligen und ich bin wütend auf mein verkorkstes Leben.

Ungehalten laufen die Tränen über mein Gesicht, da ich keinen Sinn darin sehe, ihnen Einhalt zu gebieten. Wie ferngesteuert, schlinge ich meine Arme um meine angewinkelten Beine und vergrabe das Gesicht an meinen Knien. Doch trotz meines unaufhaltsamen Gefühlsausbruches, verlässt kein Laut meine Lippen. Diese Blöße möchte ich mir nicht auch noch zumuten müssen.

Erst als ich leise, jedoch zielstrebige Schritte auf dem Gang vernehme, hebe ich mein, vom Weinen gerötetes Gesicht, ohne die immer noch laufenden Tränen zu beachten. Derjenige, der es wagen sollte, jetzt diesen Raum zu betreten, wird meine Messer zu spüren bekommen.

Wie als müsste ich mich selbst davon überzeugen, greife ich nach einem der Wurfmesser, die an meinem Oberkörper hängen. Doch wird die Person, direkt vor der Tür, durch Valerias wütende Stimme gestoppt, die über den Flur hallt: "Wag es dir nicht, jetzt diesen Raum zu betreten, Marco."

Bei der Erwähnung des Name, erstarre ich förmlich und erneut flammt die Wut in mir auf, vollkommen ignorierend, das Valeria eigentlich grundlos wütend zu sein scheint.

"Warum nicht?" ertönt nun die Stimme des Angesprochenen, welcher den Grund für die Warnung nicht zu verstehen vermag. "Weil du schon genug angerichtet hast," faucht sie ihn an und ihre Schritte verstummen ebenfalls vor der Tür.

"Was habe ich denn bitte gemacht?" brummt der Blondschopf und ich kann mir bildlich vorstellen, wie er die Arme vor der Brust verschränkt. Bei seinen Worten knurre ich kaum hörbar auf und kann gerade noch so verhindern, das ich aufspringe, um ihm eine zu verpassen, für seine dämliche Frage.

"Was du... Was du angerichtet haben sollst? Das fragst du noch?" bringt Val fast schon fassungslos heraus und es scheint mir so, als könnte ich einen bitteren Ton aus ihren Worten raus hören. Einen Moment herrscht Stille, wie als würde Marco überlegen, ehe er antwortet, doch verlassen keine Töne seinen Mund.

"Nicht nur, das du uns belauscht hast, bei einem mehr als privatem Gespräch, nein, du musstest Iona auch noch darauf ansprechen," vernehme ich stattdessen die aufgebrachte Stimme der Rothaarigen und kann mir nur allzu gut vorstellen, wie sie ihn wutentbrannt anstarrt, mit erhobenem, drohendem Finger. Marco holt Luft, um zum sprechen anzusetzen, jedoch lässt Valeria ihm keine Chance dazu.

"Und als wäre das nicht genug, werter Kommandant, nein, du hast sie noch dazu auf ihre größte Schwäche angesprochen. Hast ihren wunden Punkt laut erwähnt und ihr vor Augen geführt, was sie wahrscheinlich schon längst wusste," fährt der Rotschopf wutentbrannt fort und redet sich regelrecht in Rage.

"Was ist daran so schlimm? Bekanntlich lernt man am besten, wenn einem seine Fehler aufgezeigt werden. Erst dann begreifen die meisten, was sie eigentlich falsch machen," ist es diesmal Marco, der sein gegenüber unterbricht. Ein fast schon resigniertes Seufzen entkommt Valeria und ich kann mir denken, das sie gerade mit dem Kopf schüttelt.

"Das mag vielleicht auf die meisten zutreffen, doch nicht auf sie. Sie ist nicht so, wie die meisten auf diesem Schiff. Sie versucht mit aller Macht, ihre Schwächen vor anderen zu verbergen, um jeden Preis. Selbst als sie mir ihre Geschichte erzählt hat, hat sie ihre Schwäche versteckt. Sie hat mich angelächelt, wie als wäre das alles halb so schlimm. Jemandem wie ihr, darf man sowas nicht so direkt und in allem Umfang unter die Nase reiben. Jemandem wie ihr, reißt sowas den Boden unter den Füssen weg. Man hätte es ihr langsam sagen müssen, vorsichtig und nicht mit der Tür ins Haus fallen dürfen. Das war der falsche Weg, eher das genaue Gegenteil von dem, was man hätte tun dürfen," zum Ende hin wurde Valeria immer leiser und redet nun in einem gemäßigtem Ton. Selbst für mich ist es schwer, sie noch genau zu verstehen, trotz meines guten Gehörsinnes.

Wieder herrscht einen Augenblick Stille, ehe ich ein Krachen vernehme, wie als würde eine Faust gegen Holz schlagen. Gleichzeitig ertönt ein wütendes Zischen, das nur von Marco herrühren kann.

"Scheiße, wie konnte ich nur so dumm sein. Eigentlich hätte ich es mir doch denken können," knurrt der Blonde sich aufgebracht selbst an, "wie kann ich das denn jetzt wieder gerade biegen?" Seine letzten Worte sind nur gemurmelt, weswegen ich sie nicht richtig verstehen kann.

"Lass ihr jetzt erstmal Zeit für sich, damit sie nachdenken kann," erklärt die Rothaarige dem Phönix mit, jetzt wieder freundlicher Stimme, ehe die Beiden sich wieder von der Tür entfernen. Zurück lassen sie eine verwirrte Diebin, die nicht weiß, wohin mit ihren Gefühlen. Ob sie wissen, das ich sie gehört habe. Wenn ja, warum hat Valeria dann so offen geredet. Oder haben sie es etwa nicht gewusst? Haben sie gedacht, ich würde von all dem nichts mitbekommen? Wieso hat Marco sich so anfahren lassen, immerhin ist er der Vize? Normalerweise hätte er das nicht billigen dürfen. Er hätte ihr Einhalt gebieten müssen. Warum hat er es dann nicht getan. Warum hat er sich angehört, was sie zu sagen hat? Wieso befolgt er jetzt sogar den Rat, mich nicht mit seinem Besuch zu behelligen?

Grübelnd entledige ich mich meines Umhangs, um mich zu Bett zu begeben. Die Gespräche heute und das ständige nachdenken bereiten mir allmählich Kopfschmerzen. In der Hoffnung, im Schlaf Ruhe zu finden, lege ich mich unter die Decke und schließe geschafft die Augen.

Hier ist das nächste Kapitel. Etwas verspätet, aber besser spät als nie xP.

Hoffe es gefällt euch und ich freue mich über jegliche Rückmeldung ^^.
 


 

Noch bevor die ersten Sonnenstrahlen über dem Horizont erscheinen, öffne ich die Augen und starre an die hölzerne Decke über mir. Das beständige, ruhige Atmen meiner Kameraden dringt an meine Ohren, sowie das beruhigende Rauschen der Wellen. Einige Augenblicke bleibe ich einfach liegen und lausche den Geräuschen, ehe ich mich langsam erhebe, um duschen zu gehen. Mit frischen Klamotten bewaffnet begebe ich mich in die leeren Duschräume, die still daliegen, in dieser frühen Stunde. Völlige Leere herrscht in meinen Gedanken, während das heiße Wasser auf mich niederprasselt, ohne das ich es wirklich bemerke. Die halbe Nacht habe ich wach gelegen, geplagt von meinen Gedankengängen. Immer wieder habe ich mir selber Fragen gestellt, die meine Vergangenheit mit meiner Bande betreffen. Ich habe nach einer Lösung gesucht, wie ich diese quälenden Schuldgefühle und die Selbstzweifel bekämpfen kann. Doch eine Antwort habe ich nicht gefunden. Und als wäre das nicht schon genug, haben mir die langjährigen Albträume auch noch den Rest Schlaf geraubt, den ich dringend nötig habe. Schwer seufze ich, ehe ich den Wasserhahn zu drehe.

Ich kann es einfach nicht fassen. Ich bin keine Woche hier und trotzdem haben es diese Piraten geschafft, mich völlig aus dem Konzept zu bringen. Es waren keine zwei Gespräche, die mich dazu gebracht haben, über mein Leben nachzudenken und meine Gedanken dazu zu bringen, das sie einfach keine Ruhe mehr geben wollen. Ständig kreisen meine Gedanken und wollen mir einfach keinen ruhigen Moment gönnen. Diese dämlichen Freibeuter haben meine gesamte Gedankenwelt auf den Kopf gestellt und mich dazu gebracht, über alles nachzudenken, was ich in den letzten Jahren durchgemacht habe.

Kopf schüttelnd versuche ich diese Gedankengänge zu stoppen, während ich in meine Klamotten schlüpfe und die Duschräume verlasse. Gemächlich durchstreife ich die verlassenen Gänge und vernehme immer mal wieder ein leises Schnarchen, das aus einer der Kajüten zu mir vordringt. Mein Weg führt mich in den riesigen Speisesaal, der zu dieser Zeit noch wie leergefegt ist.

Dessen ungeachtet lasse ich mich an dem Tisch nieder, an welchem ich immer mit meinen Kameraden sitze. Eine gespenstische Stille hüllt mich ein, welche nur gelegentlich von dem Knarren des Holzes unterbrochen wird. Eine halbe Ewigkeit sitze ich einfach nur da und starre Löcher in die Luft, bis Schritte auf dem Gang zu hören sind. Kurz darauf wird die Tür geöffnet, ohne das ich den Blick hebe, um zu sehen wer gerade den Raum betritt. Es interessiert mich einfach nicht, wer gerade herein gekommen ist, da ich zu sehr mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt bin.

"Wieso so früh schon wach?" ertönt die Stimme hinter mir, die zu einer mir fremden Person gehört. Nur wiederwillig hebe ich schließlich doch den Kopf und sehe hinter mich, wo ich einen der Köche erblicke, von denen es auf diesem Schiff viele zu geben scheint. Was bei der Größe dieser Crew wohl kein Wunder ist, immerhin müssen ja auch alle Mäuler gestopft werden.

"Habe nicht gut geschlafen", brumme ich nur zur Antwort und zucke mit den Schultern. Ein, fast schon mitfühlendes Lächeln schleicht sich auf die Züge des Mannes.

"Verstehe. Ich bringe dir gleich einen Kaffee, damit du erstmal richtig wach wirst", lächelt er mir freundlich zu, ehe er in der Küche verschwindet.

Nach ein paar Minuten drückt mir der Grauhaarige Koch schließlich eine dampfende Tasse Kaffee in die Hand. Dankend sehe ich ihn an und nippe an dem heißen Gebräu. Ein zufriedenes Seufzen entkommt mir, was den Mann dazu veranlasst, leise und rau aufzulachen, ehe er wieder den Weg in die Küche antritt.

Schweigend sitze ich da und trinke meinen Kaffee, während ich versuche, meine Gedanken dazu zu bringen, endlich still zu sein. Doch was ich auch versuche, meine Überlegungen wollen sich einfach nicht legen. Erinnerungen, Fragen und Lösungen, die einfach nicht funktionieren können, schwirren mir durch den Kopf und richten dort ein heilloses Chaos an.

Gestresst von dem ganzen nachdenken, massiere ich mir den Nacken und starre vernichtend auf die Tischplatte, als wäre sie der Auslöser für all das. Nur nebenbei bemerke ich, wie sich der Raum langsam mit Menschen füllt und der Lautstärkepegel immer weiter ansteigt. Doch sind meine Augen und Ohren den anderen gegenüber verschlossen. Ich bin gefangen in meinen eigenen Gedanken, die mich erbarmungslos in meinem eigenen Kopf fest halten, wie als hätte man mich in Ketten gelegt und in einen Raum gesperrt. Nur leider ist es nicht so. Wäre das nämlich der Fall, dann würde ich damit zurecht kommen. Jedoch ist meine derzeitige Situation schlimmer, erheblich schlimmer. Denn wäre ich in einer Zelle gefangen, dann könnten mir die anderen helfen zu fliehen, wenn ich aber in meinem eigenen Kopf gefangen bin, dann kann ich mich nur selbst befreien, aus eigener Kraft. Nur leider habe ich diese Kraft nicht. Mein Geist ist schwach geworden in den letzten Jahren. Mein Wille, mir selbst zu helfen, ist so gut wie gar nicht mehr vorhanden. Das einzige, das mich antreibt, ist die Tatsache, das mich meine Kameraden brauchen, das ich sie nicht im Stich lassen kann. Sie brauchen mich, obwohl es oft nicht so wirkt.

Erst als mir eine Hand auf die Schulter gelegt wird, kann ich mich aus meinen Gedanken reißen, auch wenn es wohl leider kein dauerhafter Zustand ist und bemerke endlich, das mittlerweile reges Treiben in dem Raum herrscht. Überall sitzen die Piraten an den Tischen, essen und unterhalten sich.

Lediglich an unserem Tisch ist es still, was wohl an meinem abwesenden Erscheinungsbild liegen wird. Meine Augen wandern nach rechts, zu der Person, dessen Hand noch immer auf meiner Schulter ruht und wer sollte es schon anderes sein, als mein bester Freund Alan. Besorgt und durchdringend sieht er mich an, während sich seine Stirn in Falten legt, als würde er angestrengt nach der Ursache für meinen Zustand suchen.

"Du siehst scheisse aus", stellt er nüchtern fest und nimmt seine Hand schließlich zurück, ohne dabei den Blick von mir abzuwenden.

"Welch aufmunternde Worte Alan. Das ist genau das, was ich jetzt hören wollte", brumme ich zurück und reibe mir über die, des Schlafmangels wegen, brennenden Augen.

"Was bedrückt dich?" fährt er ungerührt fort, während die Diebe mich aufmerksam beobachten. Sorge liegt in ihren Gesichtern, doch ignoriere ich diese Tatsache gekonnt.

"Nichts, womit ich nicht klar kommen würde", gebe ich nur zurück, wofür ich einen bohrenden Blick ernte, der mir deutlich sagt, das er mir das nicht glaubt und sich damit auch nicht zufrieden gibt. Jedoch hüllt er sich in Schweigen, um wahrscheinlich später weiter nach zu bohren. Zumindest glaube ich, das er das machen wird. Ohne die Anderen noch weiter zu beachten, würge ich mir ein Brötchen hinunter, um wenigstens etwas im Magen zu haben.

Sou da is das nächste Kapitel und ich möchte mich dafür entschuldigen das ich letzte Woche nichts hochgeladen habe >.>.

Als kleine Entschädigung bekommt ihr diese Woche zwei Kapis ^^.

Ich hoffe sie gefallen und ich würde mich über jegliche Rückmeldung freuen
 


 

Nach diesem kargen Mahl, sitze ich nur stumm da und lausche den leisen Gesprächen meiner Kameraden. Noch immer liegt Sorge über ihnen, doch versuchen sie diese weitestgehend zu ignorieren. Immer mal wieder werde ich von einem von ihnen eingehend gemustert, ehe sie sich wieder ihrem Gesprächspartner zuwenden.

Gerade, als ich mich erheben wollte, um an Deck zu gehen, dringen Vals und Marcos Stimmen an meine Ohren. Unauffällig lasse ich meinen Blick schweifen und entdecke die beiden nicht unweit von mir entfernt. Irritiert wandert meine Augenbraue nach oben, als ich bemerke, das der Blonde zielstrebig auf mich zusteuert, während Val versucht, ihn davon abzuhalten.

Über diese groteske Szene verwirrt, spitze ich die Ohren, um das Gespräch, über den Lärm hinweg, verstehen zu können. "Jetzt lass mich endlich los, Valeria. Ich will mich doch nur entschuldigen," brummt der Phönix hörbar genervt und versucht seinen Arm aus dem Griff der Rothaarigen zu befreien. "Und ich Sage dir, dass das jetzt nicht der richtige Moment ist," hält die Kleinere dagegen und zieht an seinem Arm, wodurch sie ihn zum stehen bringt. Irritiert sieht Marco die Frau an und das 'Warum' ist deutlich aus seinem Gesicht zu lesen.

"Du musst ihr ein bisschen Zeit geben, um nachzudenken. Durch deinen Überfall ist sie sicherlich ein wenig durcheinander. Gib ihr einfach etwas Zeit und entschuldige dich dann," beantwortet sie seine ungestellte Frage und sieht ihn fast schon bittend an. Ergeben seufzt der Blondschopf auf und streicht sich durch sein kurzes Haar.

Zufrieden grinst ihn der Rotschopf an, ehe sie sich wieder auf den Weg zu ihrem Tisch machen, vermutlich um weiter zu frühstücken. Nur knapp kann ich noch die herzliche Umarmung von Val sehen, die sie dem Phönix schenkt, bevor die Zwei in der Menge verschwinden.

Der Vize will sich also bei mir entschuldigen, ich fühle mich geehrt, stelle ich sarkastisch fest. Kopf schüttelnd verdränge ich diese Szene und die dazugehörigen Gedanken, ehe ich aufstehe und den Speisesaal verlasse.

Wie automatisch steuere ich das Deck an, welches ich schnell erreiche und mich an die Reling lehne. Tief sauge ich die frische Luft in meine Lungen ein und schließe die Augen, um den Wind zu genießen, der mir um die Ohren pfeift.

Ich muss so schnell wie möglich von diesem Schiff runter, schießt es mir unwillkürlich in den Kopf, als ich die Augen wieder öffne und auf den Horizont starre. Wenn ich noch länger hier bleibe, dann komme ich nie mehr zur Ruhe. Es geht nicht darum, das hier so viel Trubel herrscht, denn das stört mich in keinster weise. Es ist eher die fehlende gedankliche Ruhe. Ich brauche unbedingt ein paar ruhige Momente in meinem Kopf. Doch die bekomme ich nicht, wenn ich hier immer wieder in solch ernste Gespräche verwickelt werde. Wenn man mich immer wieder auf meine Vergangenheit anspricht. Das halte ich einfach nicht auf ewig aus. Früher oder später werde ich daran kaputt gehen.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als leise, leichte Schritte ertönen, die sich mir langsam nähern. Einen Moment glaube ich, das es Marco ist, der auf mich zukommt, doch verwerfe ich diesen Gedanken schnell wieder. Marcos Schritte sind zwar leicht, jedoch nicht so leicht.

Um wenigstens dieses Rätsel, ohne nachdenken zu lösen, drehe ich mich um und erspähe Valeria, die schmal lächelnd auf mich zukommt. Direkt neben mir lehnt sie sich, mit dem Rücken an die Reling, sodass sie in die entgegengesetzte Richtung schaut, wie ich es zuvor getan habe.

"Du hast beim Essen ziemlich abwesend gewirkt," stellt sie mit ruhiger Stimme fest, ohne mich dabei direkt anzusehen. "Ich denke viel nach zur Zeit," gebe ich nur zurück und zucke mit den Schultern. "Soll ich dir einen Ort zeigen, an dem ich immer gerne nachdenke?" fragt sie mich schließlich und lächelt mich aufrichtig an.

Erneut hebe ich nur die Schultern, was dazu führt, das sie nach meinem Arm greift und mich in Richtung Schiffsinneres zieht. Leicht überfordert, ihres euphorischem Überfalls wegen, stolpere ich hinter ihr her, durch die langen Gänge der Moby Dick. Erst nach einigen Augenblicke fällt mir auf, das sie die Bibliothek ansteuert.

"Was wollen wir hier?" stelle ich die Frage, die mir unweigerlich in den Kopf kommt, als wir den riesigen Büchersaal betreten. "Lass dich überraschen," grinst sie mir über die Schulter zu und biegt in einen schmalen Gang, zwischen zwei Bücherregalen ein. Am Ende dieses Ganges befindet sich eine kleine, versteckte Tür, die sie sogleich öffnet.

Mit einer theatralischen Geste deutet sie mir an, das ich vor ihr eintreten soll. Zögerlich trete ich über die Türschwelle und lasse meinen Blick leicht erstaunt schweifen. Vor mir erstreckt sich ein gemütliches Zimmer, das einen zum entspannen animiert. Vereinzelt stehen ein paar Bücherregale an den Wände. Instrumente sind überall verteilt und eine Ecke wurde mit einem Teppich ausgelegt, auf welchem viele Kissen ihren Platz gefunden haben, um einen gemütlichen Platz zu bilden.

"Was ist das hier für ein Raum?" bringe ich erstaunt heraus und fahre mit den Fingerspitzen über die Saiten einer wundervoll verarbeiteten Geige. "Diesen Raum hat Vater extra für mich herrichten lassen, damit ich ab und an mal ein wenig Ruhe genießen kann," erklärt sie mir Stolz und grinst mich breit an.

"Und den zeigst du ausgerechnet mir?" frage ich schließlich und drehe mich vollends zu ihr. "Ich dachte mir, das es dir helfen könnte, wenn du mal alleine sein willst," zwinkert der Rotschopf zurück, ohne das Grinsen zu verlieren. "Danke," lächle ich nur, ehe sie mit einem 'ich lass dich dann mal allein' den Raum verlässt.

Dankbar für diesen Ruhepol auf dem Schiff, schnappe ich mir wahllos eines der Bücher und kuschle mich in die weichen Kissen. Zufrieden seufze ich und schließe einen Moment die Augen, bevor ich das Buch Aufschlage und zu lesen beginne.

Erst wenige Stunden vor Sonnenuntergang verlasse ich den Raum wieder, sichtlich entspannter. Die Zeit allein hat mir wirklich gut getan, da ich mich endlich wieder von meinen quälenden Gedanken lösen konnte. Ich weiß, dass ich ihnen nicht ewig entkommen werde, doch für den Moment bin ich zufrieden und entspannt.

Gemütlich schlendre ich durch die Gänge, um an Deck zu gelangen. So schön es auch war, in Ruhe zu lesen und auf den Instrumenten zu spielen, so erdrückend war es für mich in dem kleinen Raum, der auf die Dauer doch etwas zu einengend ist.

Gerade, als ich die Tür, die nach draußen führt, aufstoßen wollte, hallt ein lauter Schrei über das Deck, der die nächste Insel ankündigt. Wie angewurzelt bleibe ich stehen, wobei meine Hand schon auf dem Weg zu der Klinke der Tür war.

Wir erreichen also endlich eine Insel, dann heißt es wohl Abschied nehmen von den Whitebeardpiraten, ob sie davon wissen oder nicht. Auch wenn es nicht leicht wird, da ich die Rothaarige Piratin in mein Herz geschlossen habe, doch geht es hier nicht nur um mich. Außerdem ertrage ich es nicht länger, das ich an Bord dieses Kahns mein ganzes Handeln und Denken selbst in frage stelle. Es ist das beste, wenn wir verschwinden und wieder unabhängig werden. Ich möchte wieder frei sein, ohne auf jemanden hören zu müssen. Ich Möchte mich nicht länger mit meiner Vergangenheit oder meiner Zukunft beschäftigen, sondern lieber wieder nur an den heutigen Tag denken.

So schwer das Leben auf der Strasse auch ist, ich habe gelernt damit umzugehen und es zu akzeptieren, da es mir leichter fällt. Mich jetzt wieder komplett umzuorientieren und mir Gedanken über früher zu machen, belastet mich einfach zu sehr. Das würde ich nicht auf Dauer aushalten. Doch vorher sollte ich mit den Dieben sprechen. Sollten sie bleiben wollen, werde ich mich in mein Schicksal fügen und ebenfalls auf dem Schiffe verweilen, so extrem wie ich mich auch quälen möge: Meine Diebe, meine Familie geht vor. Ich werde nach ihrem Wunsch handeln.

Durch diesen Entschluss bestärkt, betrete ich nun endlich das Deck und lasse meinen Blick schweifen. Wie immer befinden sich einige Leute hier, Piraten, sowie meine eigene Bande. Auch Val und Marco kann ich sehen, die entspannt an der Reling sitzen und sich unterhalten.

Als die Tür hinter mir ins Schloss fällt, wandert Marcos Blick in meine Richtung und der Blondschopf mustert mich einen Augenblick. Dessen ungeachtet, halte ich auf Alan zu, der etwas abseits sitzt und auf den Horizont starrt, auf welchem langsam das Fleckchen Erde sichtbar wird, auf welches wir zusteuern. Direkt hinter ihm bleibe ich stehen und folge seinem Blick.

"Du hast den Ruf also auch gehört, wie es scheint," brummt mir der Rotschopf leise zu, ohne sich zu mir umzudrehen.

Ein zustimmender Laut entkommt mir, während ich auf die Umrisse der Insel sehe. "Was hast du jetzt vor?" entkommen Alan die nächsten Worte, die ich schon erwartet habe. "Wir werden sehen. Erst einmal möchte ich, das wir uns alle zusammen setzen, um unser weiteres Vorgehen zu besprechen," teile ich ihm mit, ehe ich mich abwende, "sag den anderen bitte Bescheid."

Mit diesen Worten verschwinde ich unter Deck und marschiere zielstrebig auf unseren Raum zu. Seufzend lasse ich mich auf dem einzigen Bett nieder und warte darauf, das auch die anderen sich hier einfinden. Es dauert einige Zeit, bis alle anwesend sind und mich gespannt ansehen. Einen Moment schließe ich die Augen, bevor ich meinen Blick über die Diebe schweifen lasse.

"Wie ihr wissen dürftet, erreichen wir spätestens heute Abend die nächste Insel, weswegen ich euch zusammen gerufen habe. Wie müssen besprechen, wie es weiter geht," beginne ich zu erklären und lehne mich an die Wand hinter mir. Geduldig beobachten mich die Anderen, die wohl auf eine Anweisung meinerseits warten.

"Ich weiß, das sich einige von euch hier eingelebt haben, darum werde ich euch eine Frage stellen, die ihr ehrlich beantworten sollt, egal was ich vor ein paar Tagen gesagt habe. Ich möchte nichts über euren Kopf hinweg entscheiden und das wisst ihr auch. Eure Meinung ist mir wichtig und ich möchte auch eure Freiheit nicht einschränken, die wir gemeinsam erkämpft haben", erkläre ich weiter, ohne die Anwesenden aus den Augen zu lassen, die zustimmend nicken oder murmeln.

"Möchtet ihr hier bleiben oder wollt ihr an der Insel von Bord gehen, so wie wir es geplant haben, um unser Straßenleben fortzusetzen?" bringe ich schließlich die Frage heraus, auf die ich meine Bande habe warten lassen.

Stille kehrt im Raum ein, während nachdenkliche Ausdrücke sich auf die Gesichter der Diebe legt. Ihnen ist deutlich anzusehen, dass sie mit dieser Frage nicht gerechnet haben, weswegen sie noch gründlicher darüber brüten.

"Wir werden von Bord gehen. Wir gehören nicht auf ein Schiff, sondern an Land, in eine reiche Stadt, die wir ausnehmen können, so wie sie es verdient hat", ertönt nach einer Ewigkeit des Schweigens Nathans feste Stimme, der auf dem Boden vor mir sitzt. Nathan ist der größte unserer Gruppe, mit knappen zwei Metern und breiten Schultern. Seine Haare sind dunkelgrün und neigen schon fast zur Farbe schwarz.

"Seht ihr das auch so?" wende ich mich an die anderen, die augenblicklich zu johlen beginnen und mir so sagen, dass sie seiner Meinung sind. "Dann ist es abgemacht, noch heute Abend brechen wir auf, während die Piraten sich auf der Insel austoben. Melvin, du wirst die Nachtwache ablenken, damit wir unbemerkt verschwinden können. So bald wir außer Sicht sind, setzt du deine Nachtschattenfrucht ein und verschwindest ebenfalls von Bord. Denn Rest besprechen wir, wenn es soweit ist. Packt eure Sachen, dann gehen wir essen und warten, bis alle weg sind", schließe ich das Ganze ab und erhebe mich, um mein Hab und Gut zusammen zu suchen, so wie die Anderen.

Geschäftiges Treiben herrscht, ehe alles in den Taschen verstaut ist und wir uns auf den Weg in den Speisesaal machen.

Wie als wäre alles so, wie es die letzten Tage war, setzen wir uns an unseren Tisch und beginnen zu essen. Ausgelassen unterhalten sich meine Diebe und lachen über ihre Späße und Witze, die sie nur zu gern bei Tisch machen. Keiner der Piraten scheint Verdacht zu schöpfen, was mich selig Lächeln lässt. Alles läuft so, wie ich es geplant habe. Das ist gut und erleichtert die Sache. Auch das meine Diebe ebenfalls den Entschluss gefasst haben, dass wir hier einfach nicht her passen, stimmt mich gutgelaunt, da ich nur ungern hier geblieben wäre.

Ich hätte es trotzdem getan, meiner Bande wegen, immerhin sind sie meine Familie und ich bin für sie verantwortlich. Doch hätte es mich nur gequält und ich hätte mir in meinen Gedanken nur selbst geschadet. So ist es besser, so kann ich vergangenes hinter mir lassen, Schuldgefühle hin oder her. Die werde ich eh nicht mehr los. Doch so bald wir von hier weg sind, werde ich keine Zeit mehr haben, um darüber nachzudenken und das ist gut so. Zumindest finde ich das.

Nur eine Stunde nach dem gemeinsamen Abendessen, herrscht Stille an Bord der Moby Dick. Ein zufriedenes Grinsen liegt auf meinen Lippen, als ich meine Bande mustere, wie sie start fertig vor mir stehen. Mit einer geschmeidigen Bewegung erhebe ich mich und nicke den Anderen zu, was Melvin dazu veranlasst, den Raum zu verlassen, um an Deck zu gehen.

Einige Augenblicke später, betrete auch ich den langen Gang, gefolgt von meinen Dieben. Glücklicherweise hat keiner der Piraten bemerkt, das wir nicht ebenfalls auf die Insel gegangen sind, um mit ihnen zu feiern. So kommen wir unbemerkt von Bord, damit wir endlich wieder so leben können, wie wir es gewohnt sind. Nämlich als gerissene Diebe, die im Hintergrund agieren.

Auf leisen Sohlen durchstreifen wir das Schiffsinnere und kommen der Tür immer näher, die uns in unsere absolute Freiheit führen wird. Direkt vor dieser Pforte bleibe ich stehen und lausche in die Ruhe des rauschenden Meeres. Die Stimmen von Melvin und einer weiteren Person, die ich bisher noch nicht kennen gelernt habe, dringen an meine Ohren und zaubern mir erneut ein Grinsen auf die Lippen. Alles läuft wie geplant, dann mal los, bevor noch etwas schief geht.

Lautlos öffne ich die Tür und schleiche geduckt durch den Schatten, bis hin zur Reling. Ein Blick über eben diese zeigt mir, das der Steg frei ist und wir so ungesehen den Kahn verlassen können. Mit einem Wink deute ich den Anderen an, dass sie mir folgen und von Bord gehen können.

Als erstes springt Nathan über das niedrige Gerüst und rollt sich auf den Holzplanken des Steges gekonnt ab, um keinen unnötigen Lärm zu machen. Die anderen Diebe machen es seinem Beispiel nach, bis nur noch ich an Bord bin, wenn man von der Wache und Melvin, unserem orangehaarigem Kameraden mal absieht.

Unbemerkt schwinge auch ich mich über das Geländer und lande leichtfüßig neben den Anderen. Einen Augenblick sehe ich mich am Hafen um, ehe ich nach rechts abdrehe, um in dem sommerlichem Wald zu verschwinden, der direkt an die friedlich daliegende Stadt angrenzt.

Wie Schatten huschen wir ungesehen über den Steg und bleiben erst im Wald wieder stehen. Zufrieden ziehe ich mir meine Kapuze über den Kopf und warte auf das letzte Mitglied unserer Bande, welches nicht lange braucht, bis es ebenfalls zu uns stößt.

Ohne einen letzten Blick zurück zu werfen, wandern wir durch das Buschwerk, um ein geeigneten Lagerplatz für die Nacht zu finden. Es vergehen ein paar Minuten, ehe wir an einem Berg ankommen, der nahe der Küste liegt. In eben jenes Gestein hat die Zeit ein Loch gefressen, welches groß genug ist, um uns eine Weile als Herberge zu dienen.

Schweigend betreten wir den Unterschlupf und beginnen sogleich damit, unser Lager aufzubauen. Die einen richten die Schlafplätze her, während andere sich um das Feuer kümmern.

Erleichtert, da unsere Flucht gelungen ist, lasse ich mich auf einem Stein nieder, der nahe der baldigen Feuerstelle steht. Gut gelaunt beobachte ich meine Kameraden, wie sie geschäftig umher laufen, bevor sie sich zu mir setzen.

Freudig wird der Alkohol hervor geholt, den wir in unseren Taschen verstaut haben und das Essen wird über den Flammen gegart. Munter unterhalten sich die Anderen und machen sich über die Getränke her, um unsere neu gewonnene Freiheit zu feiern. Die leisen Klänge von Musikinstrumenten und das Summen von Fraser erfüllen die Luft und machen das harmonische Bild komplett.

Entspannt nippe ich an meinem Krug Bier und lasse meinen Blick schweifen, nur um zu sehen, das alles perfekt ist. Das ist unser Leben und anders sollte es auch nicht sein. Wir gehören einfach nicht auf See. Unser Platz ist auf einer Insel, auf der wir unsere Machenschaften fortsetzen können. Etwas anderes passt nicht zu uns, dass entspricht einfach nicht unserer Natur, mit der wir uns abgefunden haben.

Einige Minuten genieße ich die ausgelassene Stimmung und das harmonische zusammen sein, bis mich eine Stimme von all dem ablenkt: "Hier seid ihr also. Ich hätte es eigentlich wissen müssen."

Augenblicklich herrscht Stille in der Höhle und alle Augen richten sich auf den Eingang, der den Blick auf das Meer und eine rothaarige Frau freigeben. Mit verschränkten Armen und einem bitteren, fast schon verletztem Ausdruck im Gesicht, steht Valeria in unserem Unterschlupf und durchbohrt mich regelrecht mit ihrem Blick.

Schuld macht sich in mir bemerkbar, da wir einfach abgehauen sind, ohne uns zu verabschieden. Mit einem Kopf schütteln verdränge ich diesen Gedanken und stelle Augenkontakt zu ihr her. Enttäuscht sieht sie zu mir rüber und seufzt schwermütig.

"Iona, ich werde niemanden verraten, wo ihr seid, ich möchte nur wissen, warum? Warum seid ihr gegangen?" murmelt sie mir leise zu und ich kann sehen, wie ihre Augen langsam glasig werden und sie um Fassung ringt.

Erneut treffen mich die Schuldgefühle, die sich wie ein Pfeil in meine Brust fressen. Nur mit Mühe kann ich es verhindern, aufzuspringen, um sie in den Arm zu nehmen und ihr zu sagen, das es nicht ihre Schuld ist, dass wir gegangen sind.

"Das verstehst du sowieso nicht. Aber ich werde es dir sagen. Wir passen nicht auf dieses Schiff. Das ist nicht unser Leben. Dein Heim ist die See, doch das unsrige wird es nie sein", gebe ich stattdessen zurück und zucke, gespielt gleichgültig mit den Schultern. Ich bin nur froh, das meine Kapuze mein Gesicht verdeckt, denn sonst würde sie sehen, das meine Züge gezeichnet sind von Wehmut und Schuldbewusstsein.

"Wenn das so ist, dann wünsche ich euch noch ein schönes Leben und ich hoffe ihr werdet glücklich", bringt sie beherrscht heraus, jedoch sagt ihr Gesicht etwas anderes.

Eine einzelne Träne rollt über ihre Wange, ehe sie sich umdreht und die Höhle mit schnellen Schritten verlässt.

Kaum das sie außer Sicht ist, lege ich mein Gesicht bekümmert in meine Hände und seufze abgrundtief. Das war schwerer, als ich es erwartet hätte. Verstehend legt mir Alan eine Hand auf die Schulter, um mir in dieser schweren Stunde beizustehen. Noch immer liegt der Mantel des Schweigens über den Dieben, weswegen ich die Geräusche, die draußen laut werden, noch deutlicher hören kann.

Eine kräftige Männerstimme dringt zu mir vor, die zu irgendwem zu sprechen scheint: "Valeria, auch bekannt als die rote Feder, du bist festgenommen. Solltest du Widerstand leisten, werden wir nicht zögern, dich anzugreifen."

"Davon träumt ihr wohl", ertönt nun auch Valerias Stimme, ehe Schüsse und Kampfgeräusche zu hören sind. Alarmiert springe ich auf und ernte fragende Blicke von den Anderen.

Ohne darauf zu achten, laufe ich an ihnen vorbei und halte direkt auf die Geräuschquelle zu. Kurz vor einer kleinen Lichtung bleibe ich, versteckt hinter Büschen stehen und spähe über das Gestrüpp hinweg. Auf dem kleinen Platz stehen mindesten 20 Soldaten, die Valeria eingekreist haben und mit ihren Gewehren auf sie zielen.

Gerade, als ich ihr zur Hilfe eeilen wollte, schleicht sich einer der Marines von hinten an und schlägt ihr mit dem Gewehrgriff in den Nacken. Augenblicklich sackt sie ins sich zusammen.

Ein leises knurren entkommt mir, als ich aufspringen und zu ihr laufen wollte. Jedoch komme ich nicht dazu ihr zu helfen, da mich Hände runter drücken, die sich auf meine Schultern legen. Wütend drehe ich meinen Kopf nach hinten und sehe Alan, der an mir vorbei, auf die Lichtung sieht.

"Du kannst ihr so nicht helfen Iona. Es sind zu viele", teilt er mir flüsternd mit, ohne mich dabei eines Blickes zu würdigen. "Ich werde ihnen folgen, um zu sehen, wo man sie hinbringt. Geh zu Whitebeard und sag ihm Bescheid. Danach folgt ihr mir", mit diesen Worten drückt er mir eine mobile Teleschnecke in die Hand und verschwindet im Gebüsch, damit er die Marines, die mittlerweile aufgebrochen sind, nicht verliert.

Ein entschlossener Ausdruck legt sich auf mein Gesicht, bevor ich der Szene den Rücken zukehre.
 


 

Schande über mich, das ich euch so lange habe warten lassen >.>

Es tut mir wirklich leid, aber zur zeit komme ich einfach nicht dazu, bei der Story etwas hochzuladen.

Irgendwie kommt mir immer was dazwischen und der möbelaufbau nimmt mich auch so ziemlich ein.

Ab jetzt werde ich wohl auch nur noch einmal im Monat etwas uploaden.

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und ihr seid nicht zu sauer auf mich wegen der langen Pause ^^.
 

Lg Cherry

Flink eile ich in die Höhle zurück und belle den Befehl zum zusammen packen. Ohne etwas zu erwidern, kommen sie meiner Aufforderung nach, auch wenn sie mir immer wieder irritierte blicke zuwerfen.

"Was ist los Iona?" fragt schließlich Melvin die Frage, die ihnen allen im Kopf herum schwirrt. "Valeria, sie wurde festgenommen und wir werden sie da wieder rausholen, da es ja irgendwie unsere Schuld ist", teile ich ihnen mit, woraufhin sie verstehend nicken und noch schneller packen.

Nur wenige Minuten später sind wir zurück auf dem Weg zum Hafen und steuern direkt auf die Moby Dick zu. Die wenigen, die schon wieder an Deck sind, sehen uns verwirrt an, da wir nicht aus der Stadt sondern aus dem Wald kommen. Auch Marco steht an der Reling und sieht mich von oben herab, mit verschränkten Armen, an.

Dessen ungeachtet betrete ich das Schiff und halte auf Whitebeard zu, welcher mich verwundert ansieht und seine Krug sinken lässt.

"Was habt ihr denn im Wald gemacht?" fragt mich Marco, noch ehe ich bei dem Kaiser ankomme. "Das ist jetzt egal", brumme ich ihm, mit einem Seitenblick zu, bevor ich mich dem Kapitän zu wende, "es gibt jetzt wichtigeres. Valeria ist in der Gewalt der Marine."

Augenblicklich liegt die gesamte Aufmerksamkeit auf mir und tiefe Falten legen sich auf die Stirn von Whitebeard. "Marco, schnapp dir deine Division und such die ..." weiter kam er nicht, da ich ihn mit einem unhöflichem Wink zum schweigen bringe.

"Kommt nicht in Frage. Es ist in gewisserweise unsere Schuld, darum werden wir uns darum kümmern. Alan ist ihnen hinterher, um zusehen wo sie hingebracht wird. Melvin, Nathan und ich werden ihnen folgen und sie daraus holen. Der Rest wird hier bleiben. Wir werden nicht lange brauchen", erkläre ich ihm kurz meinen Plan und lasse ihn keine Zeit zum widersprechen, da ich mich direkt auf den Weg mache. Dicht hinter mir Nathan und Melvin.

Ohne einen Blick zurück zu werfen, gehen wir in die Stadt, während ich die mobile Teleschnecke zur Hand nehme. Schnell ist Alans Nummer gewählt, welcher auch sofort abnimmt.

"Iona, wir sind an der Nordküste der Insel. Hier ist ein weiterer Hafen, an welchem sie angelegt haben. Sie werden bei Sonnenaufgang aufbrechen, also beeilt euch", raunt mir die Schnecke mit ernster Miene zu, ehe das Gespräch beendet ist.

Zielstrebig durchstreifen wir die Straßen und brauchen einige Minuten, bis wir an der Nordküste ankommen. Ich lasse meinen Blick schweifen und entdecke Alan, der im Schatten einiger Kisten steht. Geduckt nähern wir uns ihm und kommen neben ihn zum stehen.

"Wie viele Wachen?" murmle ich ihm zu und fixiere den Kahn der Marine. "Fünf. Zwei hinten, drei vorne. Ihr solltet vorsichtig sein, das ist ein ziemlich großes Schiff, mit vielen Soldaten", gibt er zurück und klopft mir auf die Schulter, bevor er sich abwendet, um zu den Whitebeards zu gehen.

"Nathan, wir brauchen einen deiner Doppelgänger, um die Wachposten abzulenken", befehle ich dem großgewachsenen Mann, welcher zustimmend nickt. Einen Moment schließt er die Augen und nur einen Augenblick später steht ein weiterer Nathan neben uns, welcher sich nur minimal von dem Echten unterscheidet. Lediglich die leicht durchsichtige Erscheinung weist daraufhin, das es nur ein Hologramm ist, das durch die Doppelgängerfrucht erstellt wurde. Doch aus einiger Entfernung erkennt man das glücklicherweise nicht. Auch praktisch ist, das der Doppelgänger halbwegs eigenständig handeln kann und nur das macht, was der Erschaffer von ihm verlangt.

So kommt es, dass das Hologramm unbemerkt hinter den Kisten hervorkommt, während Nathan grinsend nach einem Stein greift.

Kurz darauf fliegt der Stein durch die Luft und trifft einen der Soldaten am Kopf, welchen er sich gepeinigt reibt und nach dem Übeltäter Ausschau hält.

Sein Blick bleibt an dem Doppelgänger hängen, welcher sogleich die Flucht ergreift. Mit einem wütendem Ruf macht er die anderen Wachen auf den Störenfried aufmerksam, sodass vier der fünf Wachen dem Hologramm nachjagen. Der fünfte ist glücklicherweise außer Sichtweite, weswegen wir ungesehen das Schiff betreten können.

"Jetzt aber los", zische ich den zwei Dieben gehetzt zu, da der Doppelgänger sich nur 500 Meter von seinem Erschaffer wegbewegen kann. Mit flinken, gekonnten Bewegungen schwingen wir uns über die Reling und huschen durch die Decktür. Leise schließe ich die Tür hinter mir und lausche in den dunklen Gang, doch bis auf das Schnarchen der Marines ist nichts zu hören.

Einen Moment überlege ich, wo wir nach ihr suchen sollen, bis mir der Bauplan eines Marineschiffes in den Sinn kommt, welchen ich einmal in die Hände bekommen habe. Glücklicherweise sind diese Schiffe immer ähnlich aufgebaut, weswegen ich ungefähr weiß, wo sich Valeria befindet.

Lautlos schleichen wir durch die Gänge, bis wir nach kurzer Zeit tatsächlich den spärlich beleuchteten Zellentrakt erreichen. Nur am Ende des Flures, leuchtet eine einzelne Lampe, die den Blick auf einen Soldaten freigibt, der vor einer der Zellen steht.

Mit einer Handbewegung in Melvins Richtung, deute ich ihm an, das er sich um den Marine kümmern soll. Verstehend setzt auch er seine Teufelskraft ein und verschmilzt förmlich mit den Schatten. Lediglich der etwas hellere Schein lässt darauf schließen, das sich dort ein Mensch im Schatten herumtreibt.

Auf leisen Sohlen nähert er sich dem Soldaten, ehe dieser niedergeschlagen wird. Ein erstickter Laut dringt aus der Zelle hervor, als der Mann reglos zu Boden fällt. Kurz darauf wird Melvin wieder sichtbar und dreht sich zur Zelle um.

"Keine Sorge Kleene, wir sind's nur", grinst er der Person darin schelmisch zu, welche erleichtert aufatmet. Auch Melvin und ich schleichen zu der Zellentür, hinter welcher Valeria mit gefesselten Händen sitzt.

"Was macht ihr den hier?" flüstert sie uns zu und sieht uns mit großen Augen an. Mit einem Finger vor dem Mund deute ich ihr an, still zu sein, während ich meine Dietriche hervorhole, um das schloss zu knacken. Es dauert nicht lange, da stehe ich auch schon in der Zelle und mache mich an ihren Handschellen zu schaffen. Als auch dieses Hindernis klickend überwunden ist, ziehe ich sie auf die Füße und halte auf die Tür zu.

"Ihr drei wartet hier, ich werde die Soldaten ablenken. Melvin, übertrag deine Teufelskraft auf die beiden anderen, um ungesehen vom Schiff zu kommen", teile ich ihnen mit, bevor ich den Raum verlasse und leise über den Flur laufe. Draußen angekommen, werde ich sofort von den Wachen, die wieder an Deck stehen, in Augenschein genommen. Kampfbereit nehmen sie ihre Gewehre zur Hand und zielen auf mich.

"Keine Bewegung oder wir füttern dich mit Blei", brüllt mir einer von ihnen zu, was mir ein diebisches Grinsen auf die Lippen zaubert. Mit einem gewagten Sprung, fliege ich regelrecht über die Köpfe der Männer hinweg, welche wahllos nach mir schießen.

Noch im Flug verwandle ich mich in meine Teufelsfruchtform und mir entfährt ein markerschütterndes Brüllen. Kurz darauf beginnt der Kampf mit den fünf Soldaten, bei welchem ich locker die Oberhand habe.

Jedoch werden auch die Anderen von dem Lärm geweckt, wodurch der Kampf für mich immer aussichtsloser wird. Doch einfach aufgeben kann ich nicht, weswegen ich einfach nur versuche, halbwegs unverletzt zu bleiben.

Als ein Pfeifen an meine Ohren dringt, weiß ich, das die drei außer Gefahr sind, was mich dazu veranlasst, kehrt zu machen. Mit mächtigen Sprüngen halte ich auf den Wald zu, ehe ich mich zurück verwandle, um im Unterholz zu verschwinden.

Tut mir leid das es so lange gedauert hat, ein neues Kapitel hochzuladen, aber ich war mit meinen Gedanken ganz bei der Schule und anderen Dinge.

Ich hoffe das ihr mir die Wartezeit nicht übel nehmt und wünsche euch viel Spaß mit diesem Kapitel ^^.

Wie immer, würde ich mich sehr über Reviews freuen ^^.
 

lg Cherry
 


 


 

Angestrengt versuche ich meinen Atem unter Kontrolle zu bringe, während ich durch die Büsche schleichen. Der stechende Schmerz, der dabei durch mein Bein jagt, macht es mir schwer, voran zu kommen.

Unglücklicherweise hat mich eine der Gewehrkugeln am Oberschenkel getroffen und mein Fleisch durchbohrt. Ich kann nur von Glück sagen, das es ein glatter Durchschuss war, sonst hätte ich jetzt arge Probleme. Doch wirklich besser macht diese Tatsache meine derzeitige Situation nicht.

Nur schleppend komme ich vorwärts, was ich auch den gefühlten dutzend Soldaten zu verdanken habe, die immer wieder haarscharf meinen Weg kreuzen. In Auferbietung all meiner Kräfte, versuche ich ihnen aus dem Weg zu gehen und gleichzeitig der Moby Dick näher zu kommen, was leichter gesagt als getan ist.

Angespannt sind meine Ohren gespitzt, während ich weiter schleiche, eine Hand auf mein verletztes Bein gepresst. Sollten sie das Blut sehen, bin ich geliefert, schießt es mir in den Kopf, weswegen ich inne halte.

Rasch zücke ich eines meiner Wurfmesser, um ein langes Stück Stoff aus meinen Umgang heraus zu schneiden. Mit geübten Handgriffen binde ich den Stoff um mein Bein, ehe ich erneut in den Trubel des nächtlichen Waldes lausche.

Erleichtert stelle ich fest, dass die Marines vorerst nicht in meiner unmittelbaren Nähe sind, was mich dazu veranlasst, meinen Weg fortzusetzen. Noch immer liegt die Nacht über der Insel, welche sich jedoch allmählich dem Morgen zuneigt. Doch der Wald scheint davon keine Notiz zu nehmen, da er noch immer in tiefem Schlaf liegt. Zumindest wirkt es so, doch könnte das auch an den bewaffneten Männern liegen, die auf der Suche nach mir sind. Immer wieder muss ich anhalten, um den Soldaten nicht in die Arme zu laufen oder weil mein Bein für einen Moment nachgibt.

Nach ein paar Minuten, die mir wie Stunden vorgekommen sind, kann ich endlich den Waldrand sehen, der für mich jedoch unerreichbar scheint. Denn direkt davor stehen drei Soldaten, deren Blicke sich genau auf mich oder eher auf die Bäume um mich herum gerichtet haben. Noch immer kämpfe ich mit meiner Atmung, die dank der Anstrengung und der Verletzung viel zu flach ausfällt, die ich aber glücklicherweise einigermaßen im Griff habe.

Jetzt entdeckt zu werden, nur weil ich zu laut atme, wäre irgendwie erbärmlich. Gepeinigt hocke ich mich hinter ein Gebüsch, die Augen auf die Soldaten, die Ohren auf den Wald gerichtet, während ich nach einer Lösung suche. Grübelnd wische ich mir, mit dem Handrücken, über die schweißnasse Stirn, wobei meine Wurfmesser ein Klimpern hören lassen, das zu leise für menschliche Ohren ist.

Mein Blick schweift zu den kleinen Messern ab, welche ich nachdenklich mustere. Normalerweise töte ich niemanden, doch wenn ich das hier überleben will, bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Die Frage ist nur, ob ich alle drei mit einem Wurf erwische, denn für einen zweiten werde ich keine Gelegenheit haben, da die Marines ihre Gewehre im Anschlag haben.

Ohne länger darüber nachzudenken, greife ich nach drei Messern und atme tief durch, wobei ich meine Augen schließe. Kurz darauf sehe ich wieder zu den Männern, welche aufmerksam umher blicken.

Blitzschnell schießen meine Hände nach vorne und erwischen tatsächlich alle drei. Dem einen fliegt das Messer genau zwischen die Augen und er geht sofort zu Boden. Dem zweiten wird die Klinge direkt ins Herz gebohrt und auch er ist sofort tot. Der dritte hat nicht so viel Glück, da ihm das Messer direkt in die Kehle fliegt.

Nach Luft ringend und gurgelnd verliert er den Boden unter den Füßen. Panisch versucht er nach Hilfe zu schreien, jedoch verlässt kein vernünftiger Laut seine Lippen. Wehmütig humple ich auf den Mann zu, bewaffnet mit einer weiteren Klinge. Ohne langes Prozedere ramme ich im den Stahl in die Brust und schließe seine weit aufgerissenen Augen mit meiner Hand.

"Verzeiht mir, aber ich hatte keine andere Wahl", murmle ich den Männern zu, ehe ich weiter stolpere. Nach wenigen Schritten verlasse ich schließlich den Wald und finde mich an der Küste wieder, einige hundert Meter von der Moby Dick entfernt.

Ein gepeinigter Seufzer entfährt mir, als ich die Strecke sehe, die zwischen mir und den Piraten liegt. Notgedrungener maßen mache ich mich auf den Weg, in der Hoffnung, dass mich nicht doch noch ein Marinesoldat erwischt. Wie ein immer länger werdender Gang, zieht sich die Strecke bis hin zu dem Kahn, auf welchem eine seltsame Ruhe herrscht.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreiche ich ausgelaugt und humpelnd den Steg. Meine Augen fixieren die steile Planke, die an Deck führt, während ich unwillig das Gesicht verziehe. Mit dem Bein schleppe ich mich da nicht hoch, stelle ich trotzig in Gedanken klar. Mein Blick schweift zur Reling ab, an welcher ich Alans Rücken erspähe.

"Alan, du fauler Hund. Willst du mir vielleicht mal zur Hand gehen", rufe ich dem Rotschopf zu, welcher sich augenblicklich zu mir umdreht, ein erleichterter Ausdruck auf dem Gesicht. Ohne Umschweife springt er zu mir herunter und legt mir einen Arm um den Körper, wobei er meinen auf seiner Schulter platziert.

"Ich hab dir doch gesagt, dass du aufpassen sollst", tadelt mich mein bester Freund, ehe wir gemeinsam die Planke hinauf steigen. Kaum das ich das Deck betrete, springt mich auch schon eine rothaarige Gestalt überschwänglich an, was dazu führt, dass ich das Gleichgewicht verliere und die Person unweigerlich auf mir landet.

Ein Laut des Schmerzes entrinnt mir, als sich dabei ihr Knie auf meine Wunde drückt. "Danke dass ihr mich gerettet habt", nuschele die Person, die sich als Valeria herausstellt an meine Schulter und drückt sich noch fester an mich.

"Val, wenn du nicht willst das ich Schmerzen leide, dann solltest du von mir runter gehen", zische ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. Keinen Augenblick später verschwindet das Gewicht von mir und ich atme erleichtert auf, während meine Wunde unangenehm zu pochen beginnt.

"Du blutest ja", fiepst Valeria schließlich regelrecht aufgebracht und sieht mich besorgt an. "Das ist nur ein Kratzer", brumme ich zurück und kämpfe mich unelegant auf die Beine. Erst jetzt bemerke ich, dass die gesamte Aufmerksamkeit auf mir liegt, was mich genervt seufzen lässt.

"Du solltest damit zum Doc gehen", gibt mir Marco schließlich den Tipp, auf den ich selbst schon gekommen bin. Jedoch verkneife ich mir jeden Kommentar und halte humpelnd auf die Decktür zu. "Warte", ruft mir da auf einmal Val hinterher, weswegen ich einen Moment inne halte, „sag mir vorher noch, warum ihr mir geholfen habt, immerhin wolltet ihr doch eigentlich abhauen Warum hast du mich also gerettet und hast dich nicht einfach mit deiner Bande versteckt?"

"Warum fragst du? Ist das denn nicht offensichtlich? Wir waren daran schuld, dass du im Wald warst. Darum waren wir auch daran schuld, dass du gefangen genommen wurdest", teile ich ihr mit und drehe mich zu ihr um, wobei ich den leicht enttäuschten Ausdruck in ihrem Gesicht erkennen kann.

"Außerdem bist du meine Freundin und Freunden hilft man nun mal, wenn sie in Gefahr sind", füge ich schließlich, schelmisch grinsend hinzu und drehe mich schließlich um. Jedoch entgeht mir dabei nicht ihr freudestrahlendes Grinsen, das sich bei meinen Worten auf ihren Lippen breit macht.

Es dauert nicht lange, bis der Doc meine Verletzung versorgt hat und ich mich wieder auf den Weg an Deck mache. Währenddessen rasen meine Gedanken unaufhörlich in meinem Kopf.

Mir kommt die Frage in den Sinn, ob die Gründe, die ich offen gelegt habe, warum ich die Rothaarige gerettet habe, auch wirklich der Ausschlag gebende Grund waren, warum ich es gemacht habe.

Habe ich sie wirklich nur gerettet, weil ich an ihrer Festnahme Schuld war? Habe ich es nur getan, weil sie meine Freundin ist? Oder gibt es noch einen weiteren Grund, der bisher verborgen in meinem Unterbewusstsein sitzt? Wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht lange nachgedacht und einfach gehandelt. Das passiert mir normalerweise nur, wenn meine Bande in Gefahr ist. Normalerweise reagiere ich nur bei meinen Kameraden so, weil ich mich für sie verantwortlich fühle.

Heißt das jetzt, dass ich mich für Valeria verantwortlich fühle? Das würde bedeuten, dass ich sie als meine Kameradin ansehe. Hätte ich bei anderen Crewmitgliedern ebenfalls so reagiert? Ich weiß es nicht. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber sicher ist, dass ich mich mit Val verbunden fühle. Zumindest sie ist zu einem Teil meiner Familie geworden, ohne dass ich es verhindern konnte. Das ist nicht gut.

Bin ich überhaupt noch in der Lage, das Schiff zu verlassen, ohne im Nachhinein Reue zu empfinden? Kann ich diese freundliche Bande wieder aus meinem Leben verbannen? Kann ich Valeria einfach so den Rücken zu kehren?

Vermutlich nicht. Ich würde mich schlecht fühlen, noch mehr Schuld auf meine Schultern laden. Ein Seufzer verlässt meine Kehle, bei dieser Erkenntnis. Das darf alles nicht wahr sein. Warum musste ich dieses Energiebündel nur in mein Herz schließen? Was sage ich meinen Dieben denn jetzt? Ich kann von ihnen doch nicht verlangen, hier zu bleiben, nur weil ich es nicht verkraften würde, abzuhauen, oder?

Nein, das kann ich nicht machen. Sie sind meine Familie, sie haben ihre eigene Entscheidungsfreiheit. Wenn sie gehen wollen, werden wir gehen, egal wie es mir dabei geht. Meine Bedürfnisse sind nebensächlich. Das allgemeine Wohl zählt und nicht alleine ich. Das was für die Gruppe das Beste ist zählt und nicht alleine das, was für mich gut ist. Ich werde mich meinem Schicksal ergeben, egal was es für mich geplant hat.

Mit diesem Entschluss im Hinterkopf, öffne ich die Decktür, vor welcher ich unbewusst stehen geblieben bin. Unbemerkt trete ich nach draußen. Noch immer ist es dunkel und der Stand des Mondes verrät mir, dass es Mitternacht sein muss. Jedoch herrscht an Deck trotzdem reges Treiben und es scheint so, als wär mal wieder eine Party im Gange.

Mein Blick schweift zu Melvin und Nathan ab, die von den Kommandanten Thatch, Ace, Haruta und Marco umstellt sind, welche auf die Beiden einreden. Irritiert über dieses Szenario hebe ich die Augenbraue. Was ist da denn los?

"Seit dem ihr zurück seid und Valeria unbeschadet zurück gebracht habt, bedanken sich die vier ununterbrochen bei den Beiden. Scheinbar sind sie mehr als erleichtert und dankbar, Iona", teilt mir Alan mit und deutet mit einem Kopfnicken in die Richtung der Gruppe.

Bei der Erwähnung meines Namens, drehen sich die vier Kommandanten in meine Richtung, ehe sich die Haartolle als erstes regt und freudestrahlend auf mich zukommt. Leicht verunsichert weiche ich unmerklich zurück, da ich nicht weiß, was jetzt folgt. Mit dem was dann kommt, hatte ich wirklich am wenigsten gerechnet.

Ohne Umschweife schließt der vierte Maat seine Arme um mich und hebt mich leicht an, während er mich an sich drückt. "Danke dass ihr unseren kleinen Sonnenschein gerettet habt", bedankt er sich schließlich, bevor er von mir ablässt und mich fröhlich angrinst.

Perplex kann ich ihn nur anstarren, als mich auch schon die nächste Person in eine Umarmung zieht. Überschwänglich schmeißt sich Haruta an meinen Hals und lässt mich leicht zurück taumeln, da das zu viel Belastung für mein verletztes Bein ist.

Noch ehe die Frau die Umklammerung lösen kann, schließen sich auch Ace Arme um uns und heben uns beide leicht hoch, wobei er uns fest an sich drückt. Auch diese Kuschelattacke endet schnell und beide Grinsen mich an, als sie wieder Abstand zwischen uns bringen.

Jedoch lässt es sich Marco auch nicht nehmen, sich bei mir gebührend zu bedanken, wobei er nicht ganz so überheblich ist, wie die anderen. Fast schon sanft legen sich seine Arme um meinen Körper und er drückt mich an seine muskulöse Brust.

"Danke", haucht er mir regelrecht ins Ohr und lässt mein Herz kaum merklich höher schlagen, während mir ein Schauer über den Rücken jagt. Nur einen Augenblick später gibt er mich frei und lächelt mich an.

Noch immer stehe ich wie angewurzelt da und starre die vier einfach nur an, da ich ein solches Verhalten nicht gewohnt bin. Noch nie habe ich so offenherzige und freundliche Menschen getroffen, schon gar keine Piraten.

Ein dröhnendes Lachen, welches nur von Whitebeard kommen kann, reißt mich schließlich aus meiner Starre. Kopfschüttelnd verdränge ich die Irritation, die sich in mir breit gemacht hat und sehe zu dem Piratenkaiser, welcher wie immer auf seinem Thron sitzt.

"Auch ich möchte mich bei euch bedanken, das ihr meine Tochter gerettet habt", verkündet der Riese laut und lächelt mich offen dankbar an. Mit einem leichten Kopfnicken gebe ich ihm zu verstehen, dass ich es gern getan habe, da ich noch immer nicht in der Lage bin, einen Ton herauszubringen.

"Mir ist klar, dass ihr nicht auf der Moby Dick bleiben wollt und ich werde euch nicht aufhalten. Wenn ihr gehen wollt, dann geht, doch möchte ich euch bitten, noch eine Nacht zu bleiben und ein letztes Mal mit uns zu feiern", fährt er lächelnd fort, ohne mich aus den Augen zu lassen.

Nachdenklich lasse ich den Blick über die Anwesenden schweifen, wobei er bei meinen Kameraden länger hängen bleibt, als bei den Anderen.

Sollen wir noch eine Nacht hier bleiben? Noch einmal mit ihnen feiern? Warum nicht? Was kann schon schief gehen, außerdem muss ich sowieso nochmal mit meinen Dieben reden.

"Gut wir feiern mit euch", beschließe ich und augenblicklich bricht das Deck in Jubel aus. Den Bruchteil einer Sekunde später wird mir ein Krug in die Hand gedrückt. Wie jedes Mal wird ausgelassen getratscht und gelacht, jedoch wird meine Stimmung von meinen Gedanken getrübt. Den gleichen Gedanken, die ich schon auf dem Weg an Deck hatte.

Grübelnd trete ich an die Reling und lasse meinen Blick über die Insel und das offene Meer schweifen. Die Geräusche hinter mir blende ich aus, um besser nachdenken zu können.

"Was bedrückt dich?" werde ich nach einigen Minuten von Alan angesprochen, der hinter mich getreten ist. "Vieles", murmle ich zurück und nippe an meinem Krug.

"Dann teile deine Sorgen mit uns, vielleicht können wir die ja helfen", schlägt mir der Rotschopf vor und lässt mich erneut verwundert die Augenbraue heben. 'Wir?' frage ich mich in Gedanken selbst, ehe ich mich umdrehe.

Vor mir sehe ich schließlich meine Kameraden, die mich besorgt ansehen. Ein wehmütiger Seufzer entkommt mir, wobei ich in meinen Krug starre. "Ich weiß nicht, ob ich noch in der Lage bin, diese Bande, dieses Schiff hinter mir zu lassen, ohne Reue zu empfinden", teile ich ihnen meine Gedanken mit und drehe das Getränk gedankenverloren in meiner Hand.

"Uns geht es genauso", höre ich schließlich Nathans tiefe Stimme und sehe irritiert auf. Auf den Gesichtern liegt ein verstehendes Lächeln, was mich den Kopf leicht schief legen lässt.

"Aber ihr habt doch gesagt ...?" bringe ich nur heraus, lasse den Satz jedoch offen im Raum stehen. "Wir wollten nicht, dass du dich wegen uns dazu gezwungen fühlst, das Schiff zu verlassen. Wir wollen nur, dass es dir gut geht und dass du glücklich bist", antwortet mir Fraser, wie immer, mit vollem Mund.

"Das heißt, ihr habt das nur für mich gemacht?" frage ich perplex. "Natürlich. Du tust immer so viel für uns, da wollten wir dir auch etwas Gutes tun", grinst mir Melvin zu und bringt auch meine Mundwinkel dazu, sich zu heben.

"Dann ist es beschlossene Sache. Wir werden bleiben. Ich habe auch schon eine Idee, wie wir ihnen das mitteilen", brumme ich ihnen grinsend zu, ehe ich ihnen meinen Plan erläutere.



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  Madrina
2013-04-03T23:09:54+00:00 04.04.2013 01:09
Ähmm... Hey *verlegen am Hinterkopf kratzen*
ich melde mich hier auch mal wieder.
Bei mir zuhause ist gerade nicht die beste Stimmung und mit dem Osterstress, von wegen große Familie und alle besuchen und so, macht das gerade mal wieder minimalistische Zeiten online, so dass ich mal eben so ein Kapitel verpasst habe und es gerade erst bemerkt habe.
Nun aber genug von meinen Problemen, kommen wir lieber zu Ionas Problemchen.
Wie ich ja schon in einem Kommi vorher gesagt habe, bin ich mit Marco eine Meinung.
Aber das er das im gleichen Zug sagen muss wie das er sie belauscht hat, war vielleicht nicht gerade die schlauste Idee.
Mal gucken wie er auf ihren Abgang reagiert?? Ob er wohl sauer sein wird weil sie ihn so angefahren hat??
Sehen/Lesen wir dann ja das nächste mal.

LG
Madrina
Von:  Madrina
2013-04-03T23:09:53+00:00 04.04.2013 01:09
Ähmm... Hey *verlegen am Hinterkopf kratzen*
ich melde mich hier auch mal wieder.
Bei mir zuhause ist gerade nicht die beste Stimmung und mit dem Osterstress, von wegen große Familie und alle besuchen und so, macht das gerade mal wieder minimalistische Zeiten online, so dass ich mal eben so ein Kapitel verpasst habe und es gerade erst bemerkt habe.
Nun aber genug von meinen Problemen, kommen wir lieber zu Ionas Problemchen.
Wie ich ja schon in einem Kommi vorher gesagt habe, bin ich mit Marco eine Meinung.
Aber das er das im gleichen Zug sagen muss wie das er sie belauscht hat, war vielleicht nicht gerade die schlauste Idee.
Mal gucken wie er auf ihren Abgang reagiert?? Ob er wohl sauer sein wird weil sie ihn so angefahren hat??
Sehen/Lesen wir dann ja das nächste mal.

LG
Madrina
Von:  Madrina
2013-03-10T22:31:24+00:00 10.03.2013 23:31
WOW...
das hätte ich jetzt nicht erwartet.
Naja zu erst möcht ich mich entschuldigen das ich doch nichts zu den letzten Kapiteln nichts geschrieben hatte, aber irgendwie bin ich nicht dazu gekommen und dann war da schon das nächste Kapitel, das so schnell hinterher kam und naja dann landen wir hier.
Zu dem Kapitel 10:
Nun gut, es war nicht unbedingt spannend aber sehr unterhaltsam. Solche Kapitel müssen auch sein. Zur Musik hab ich mich ja schon letztes Mal positiv ausgesprochen und auch dieses Mal war es sehr passend.
Kapitel 11:
Ich liebe Melodramatik und diese melancholischen Gedankengänge die man bei Charaktern wie Iona nicht in diesem Maß vermutet. Es ist wirklich super geschrieben und ich kann mich einfach gut in Iona rein versetzen. Ich kann ihre Trauer verstehen, aber das Leben geht weiter und es stimmt was die andern sagen, sie kann nichts dafür. Und ich glaube die Frauen und auch die Männer die bei ihr gestorben sind, hatte wenigstens die Erfahrung das sie eine starke 'Familie' im Rücken haben. Und das war höchst wahrscheinlich schon mehr als jeder von ihnen erwartet hätte.
Zu Kaitel 12.
Ich kann mir das so richtig gut vorstellen wie Val da steht und singt, aber trotzdem bleibt mir der Gedankengang hinter ihrer Reaktion verborgen. ich meine Iona hat sie gelobt und selbst wenn sie sich schämt oder zu schüchtern wäre (was nicht zu ihr passen würde) dann kann man zwar weg fliegen um der Situation zu 'entfliegen', aber man macht der Crew doch nicht solche Sorgen... Ich an Whitebeards Stelle würde unsere Ananas mal auf die Suche schicken, der hat doch scheinbar nichts anderes zu tun als Iona zu kontrollieren.
Na das wars auch von mir für heute.
Ich hoffe wir erfahren nächstes Mal was denn jetzt mit Val los ist.
Bis zu nächsten mal, man liest sich.
Madrina
Antwort von:  Kurai_Cheri
11.03.2013 09:27
Moin Moin ^^

Zuerst einmal danke für das ausführliche Kommentar es freut mich immer wieder aufs neue ^^
Auch freut es mich das dir die letzten Kapitel gefallen haben und das ich Iona scheinbar authentisch und verständlich rüber bringe, sie liegt mir nämlich iwie am Herzen und ich mag sie echt gern x3
Ich hatte erst die Sorge, das sie mit ihren Schuldgefühle und melancholischen Gedanken übertreibt, aber scheinbar ist das nicht der Fall, das ist gut ^^
Und das mit Val wird sich auch noch klären, aber erst im nächsten kapi, verständlicherweise xD

Lg Cherry
Von:  Madrina
2013-02-18T18:04:55+00:00 18.02.2013 19:04
Da bin ich wieder...
Du hast recht, vielleicht nicht unbedingt das spannendste Kapitel, dafür ein um so lustigeres und mit super eingebrachter Musik. Ich habe das Gefühl das die Diebe jetzt auftauen und sich mit den Whitebeards so richtig arrangieren können. Mal gucken ob sie immer noch im nächsten Hafen abhauen wollen.
Jedoch graut es mir vor dem Aufwachen, ich glaube Iona ist dann ziemlich unangenehm.
Naja wir lesen uns dann nach dem nächstem Kapitel, ich drück auch die Daumen, dass du hier mal weitere Unterstützung bekommst.
LG
Madrina

PS:Ich werde natürlich bescheid geben wenn mir etwas nicht gefällt, aber ich bin der Meinung das du hier vor allem deine Geschichten und Ideen schreiben sollst. Und ich erhalte so noch einen kleinen Eindruck was in deinem Hirn so vor sich geht. :D

Antwort von:  Kurai_Cheri
18.02.2013 20:09
Freut mich das es dir wieder gefallen hat x3
Gut zu wissen dass ich das Lied an der richtigen stelle eingebracht habe xP
Ich finde einfach das die Lieder von Versengold perfekt zu den Dieben passen vor allem bin ich erst durch einen dieser Songs auf die Idee zu der Story gekommen ;D
Danke auch fürs Däumchen drücken xD
Wie immer hoffe ich dass das nächste Kapitel ebenfalls überzeugen wird aber das erfahre ich ja dann ^^

Lg Cherry

PS: gut zu wissen das du mir Bescheid gibt's wenn ich mal schlechter werden sollte was die Geschichte angeht xP.
Von:  Madrina
2013-02-11T21:13:03+00:00 11.02.2013 22:13
Ein kräftiges Hellau oder falls du in Köln wohnst Alaf.
Ich hoffe du hast das Karnevals Wochenende gut überstanden, aber da au immer noch super Kapitel schreibst geh ich mal davon aus.
Yeah, ich wusste das die beiden sich noch verstehen werden.
Ionas Worte über das Straßenleben waren aber auch logisch und einfühlend zu gleich.
Naja ich freu mich echt schon drauf zu sehen wie sich die ganze Sache noch wandelt und vor allem habe ich das Gefühl, dass Marco mit den beiden noch einiges an Ärger bekommen wird.
LG
Madrina
Antwort von:  Kurai_Cheri
11.02.2013 22:30
Moin Moin ^^

Danke für das Kommi und ja das Karneval Wochenende habe ich gut überstanden da ich Karneval nich feiere xP
Und selbst wenn nicht ich habe einige Kapitel in der Hinterhand also kann ich auch hochladen wenn es mal nicht so gut mit der Motivation läuft ;D
Es freut mich das dir das Kapitel scheinbar gefallen hat und hoffe das es beim nächsten auch so ist wenn nicht sag es ruhig ^^

Lg Cherry
Von:  Madrina
2013-02-09T23:15:55+00:00 10.02.2013 00:15
Hey ho,
sorry das mein Kommi jetzt erst kommt aber ich bin ehr leider nicht zum lesen gekommen, blöde Schule -_-#
Und dabei hatte ich mit meiner Vermutung, bezüglich Vale sogar noch recht, Yeah. Marco muss mal wieder einen auf über misstrauisch machen. Ich glaub da würde ich voll die Kriese bekommen.
Ich hoffe das sie Vale bald finden, mag sie mittlerweile schon lieber.
LG
Madrina
Von:  Madrina
2013-01-27T21:16:47+00:00 27.01.2013 22:16
Hey ich hatte sogar recht mit meiner Vermutung das Valeria auch mal Straßenkind war. Aber allein auf der Straße ist es sicherlich deutlich schwieriger als in der Gruppe, wie sie ja schon sagte. Das Kapitel war echt gut und ich bin gespannt wie Iona und ihre Diebe mit den Informationen umgehen werden. Ich schätze mal die werden noch gute Freunde mit gewissem Konkurrenz Vehalten - wer den nun die Stärkere ist.
LG
Madrina
Von:  Madrina
2013-01-20T11:35:38+00:00 20.01.2013 12:35
Nein, nicht. Na gut irgendwie habe ich das geahnt. Jedoch das die Rothaarige eine TF gegessen hat kam überraschend und die Art von Teufelsfrucht von der Iona ist doch sicher Krypto-Zoan, oder? Wie nennt man die?? Irgendwas mit Tiger, nicht wahr? Dark-Tiger, Phantom-Tiger. Naa das passt nicht, hmm ich hätte ja beinah Thanator gesagt aber die Beschreibung passt nur auf die sechs Beine und die Fellfarbe.
Der Kampf ist echt gut geworden. Ich persönlich kann so was ja nicht besonders gut, aber dir ist das echt gut gelungen.
LG
Madrina
Von:  Madrina
2013-01-14T21:22:18+00:00 14.01.2013 22:22
Also entweder mein Zeitgefühl ist etwas kaputt (Was gut sein kann, die Ferien waren so kurz)oder zwei Wochen vergehen bei dir schneller als bei mir... ;)
Auch egal ich freue mich über jedes neue Kapitel egal zu welcher Zeit.
Das Kapitel war zwar kurz leitet aber einen Spannenden und äußerst gemeinen Cliffhanger ein >.<
So freu ich mich besonders auf das nächste Kapitel das ich in meiner, deiner, unsrer Zeitrechnung in zwei Wochen erwarte.
Vielen Dank auch noch für den Gästebucheintrag.
LG
Madrina
Von:  Madrina
2013-01-10T21:12:40+00:00 10.01.2013 22:12
WWWWAAAAASSSS??????????
Noch keine Kommentare zu dieser bislang echt genialen FF.
Man das ich sie auch ausgerechnet heute finden muss und jetzt zwei Wochen warten kann bis ein neues Kapitel raus kommt.
Naja zumindest kann ich sagen...
Erster XD
Der war richtig scheiße, mindestens genau so scheiße wie der Kommentar von Valeria. (Freut sich ins Geheim ne gute Überleitung gefunden zu haben)
OK es könnte ja auch sein das sie mal Straßenkind oder so war, aber trotzdem muss man nicht so was von sich geben.
LG
Madrina


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