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Fate

Between two Worlds
von

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His Promise

1944, Düsseldorf, Deutschland.

Der zweite Weltkrieg herrschte, doch die Geschwister Sophia und Elijah Bernstein spielten ausgelassen, auf dem Hof des kleinen Guts ihrer Eltern, mit dem schwarzen Wachhund.

Sie ahnten noch nicht, dass dieser Tag ihr ganzes Leben verändern würde.

Das Spiel der Kinder wurde vom Marschieren der Soldaten unterbrochen, die sich näherten.

Hinter ihnen folgte ein großer Laster.

„Was sind das für Männer?“, wollte Sophia von ihrem älteren Bruder wissen.

Mit ihren sieben Jahren konnte sie noch nicht ahnen, was das alles zu bedeuten hatte.

Elijah nahm sie bei der Hand.

„Komm mit, Sophia. Wir müssen sofort ins Haus.“, erklärte er ihr und zerrte sie ins Haus, wo ihre Eltern bereits an der Tür warteten und sie anwiesen, sich unter den Betten zu verstecken.

Doch wenige Minuten später polterte es an der Tür und es wurde verlangt, dass diese geöffnet wurde.

Man packte ihren Vater und ihre Mutter und sagte ihnen, dass man sie nach Dachau bringen würde.

Ins Konzentrationslager der Nationalsozialisten.

Ihnen wurde vorgeworfen das Geld der Deutschen gestohlen zu haben.

Ihr Vater wollte sich das nicht gefallen lassen und wehrte sich gegen die Festnahme, bis ein Mann seine Pistole auf ihn richtete und ihn niederschoss.

Die Kinder zuckten unter dem Bett zusammen und sie konnten den Aufschrei ihrer Mutter hören.

Sophia weinte drauf los, während ihr Bruder versuchte sie ruhig zu halten.

Aber einer der Soldaten hörte und entdeckte sie und zog sie mit Gewalt hervor.

„Wir haben hier noch zwei... Kinder.“, richtete er sich an seinen Vorgesetzten.

Der trat auf sie zu und betrachte Sophia eingehend.

„Ein hübsches Mädchen, nicht? Aber ein jüdisches Mädchen. Zeigt diesen Pack, wie wir mit ihnen verfahren.“, befahl er und trat ab.

Ihre Mutter wusste anscheinend, was sie mit Sophia vorhatten, denn sie bettelte um Gnade und das man sie, anstatt ihrer kleinen Tochter, nehmen sollte.

Sie erntete für ihre Aufopferungsbereitschaft allerdings nur Ohrfeigen.

Als der Soldat das kleine Mädchen packte und sie mitnehmen wollte, griff Elijah ihn an und biss ihm in den Unterarm, sodass er schmerzerfüllt aufschrie.

„Verdammter Bastard!“, schimpfte das Opfer der Beißattacke und holte aus, um so fest zuzuschlagen, dass Elijah zu Boden ging und bei schwindenden Bewusstsein die Augen verdrehte.

Sophia wurde gnadenlos weggezerrt, egal wie viel sie weinte.

Man brachte sie in das Schlafzimmer ihrer Eltern und verging sich mehrmals an ihr.

Jeder der Soldaten durfte sich einmal an ihr vergnügen, solange, bis sie vor Schmerz und Angst ohnmächtig wurde.
 

Im KZ wurde dann jeden von ihnen eine Nummer auf die Innenseite ihres Unterarms tattoowiert.

Sie mussten arbeiten und wurden ausgepeitscht, angespuckt und durch die Gegend geschubst.

Es dauerte nicht lange und auch ihre Mutter starb an den Konsequenzen der Gefangenschaft.

Sie hatte ihr Essen stets an ihre Kinder aufgeteilt, damit diese nicht hungern mussten, was sie schlussendlich zu viel Kraft gekostet hatte.

Nun saß Sophia neben ihrem Bruder und weinte bitterlich.

Sie konnte nicht verstehen, warum sie binnen so kurzer Zeit so viel durchmachen mussten.

Warum tat man ihnen so etwas an?

Was hatten sie denn verbrochen?

Elijah hielt sie in seinen Armen und streichelte über ihre schwarzen Locken.

„Werden wir auch sterben, Elijah? So wie Mama und Papa?“, fragte sie zwischen ihren Schluchzern.

Der Neunjährige schluckte und wusste zuerst nicht, was er ihr antworten sollte.

Doch er wollte ihr Mut machen.

„Keine Sorge, Sophia. Wir schaffen das. Ich bleibe bei dir. Für immer... Das verspreche ich dir.“, hauchte er ihr zu und küsste ihre Stirn.
 

Und er hielt sein Versprechen.

Als die Wachen eines Morgens nach den Gefangenen sahen, lag er flach auf dem Boden.

Sie kamen in die Zelle und packten ihn, um ihn wegzuschaffen.

Einer an den Armen, der Andere an den Beinen.

Doch er befreite sich aus ihren lockeren Griffen und ging auf die überraschten Männer los.

Er hatte sich nur tot gestellt, um so an die Waffen der Soldaten zu kommen.

Doch so sehr er auch kratzte, trat und schlug, sie konnten ihn wieder bändigen und ohrfeigten ihn nun.

Abwechselnd.

Erst mit der Handfläche, dann mit dem Handrücken.

Sophia wollte ihn zur Hilfe eilen, wurde allerdings weggestoßen und prallte gegen die harte Stahlwand.

Elijah sah, was sie mit seiner Schwester machten und wurde so wütend, dass er selbst nicht wusste, was für Kräfte er nun in sich freisetzte.

Er holte aus und boxte dem einen Soldaten in den Magen, wobei die Wucht seines Hiebs den Mann aus der Zelle warf.

Verdutzt blickte der Junge auf seine Hand und dann auf den Nazi, um dann in die verwunderten und gleichzeitig faszinierten Augen seiner Schwester zu schauen.

Der andere Mann konnte auch nicht fassen, was soeben passiert war und schlug lieber Alarm.

Er kam allerdings nicht weit, denn Elijah schnappte sich ihn.

Der Mann versuchte ihn wegzudrücken, doch der Körper des Jungen war mit einem Mal biegsam wie Gummi und dieser jüdische Junge, der ihm eigentlich unterlegen hätte sein müssen, verdrosch ihn so sehr, dass er ihm den Schädel spaltete.

Als der Soldat keinen Mucks mehr von sich gab, nahm er seine kleine Schwester bei der Hand und flüchtete mit ihr.

Die Kinder kamen nicht weit, den es stellten sich etwa ein halbes Dutzend bewaffnete Soldaten ihnen in den Weg.

Elijah wollte gerade auch auf diese losgehen, da zog eine Feuerwelle an ihm vorbei und traf mit voller Wucht die Männer, die unter ohrenbetäubendem Geschrei schmolzen wie Kerzenwachs.

Seine blauen Augen trafen die seiner Schwester.

In ihren Händen hielt sie einen Feuerball, ohne dass die Hitze ihre Haut verbrannte.

„Es ist in Ordnung, Elijah. Wir sind was besonderes.“, sagte sie zu ihm, doch ihre Lippen bewegten sich nicht.

Es war so, als wäre sie in seinem Kopf.

Er hörte ihre Stimme, obwohl sie keinen Ton von sich gab.

Waren das ihre Fähigkeiten?

Er wusste, dass sie nicht wie andere waren und sie wusste das auch.

Nun würden sie sich verstecken müssen, denn es war wirklich zweifelhaft, ob die Gesellschaft sie so akzeptieren würde, wenn sie es vorher schon nicht getan hatten.

Sie waren als Juden gehetzt worden und man würde sie auch als Monster hetzen.

Recruts

1962, New York, USA.

„Frau Doktor Bernstein, hier sind zwei Herren, die mit Ihnen sprechen wollen. Sie sagen, es sei sehr wichtig.“, stammelte die schüchterne Sprechstundenhilfe, die gerade in ihrer Praxis angefangen hatte.

Sie hatte vor einem Jahr ihr Studium in Harvard mit großem Erfolg abgeschlossen und baute sich nun etwas als Psychiaterin auf.

Zu ihren Patienten zählten oft depressive Ehefrauen von wohlhabenden Geschäftsmännern, die wussten, dass ihre Gatten ihre Sekretärinnen vögelten.

Nichts Spannendes.

Sophia saß über ihren Patientenakten und blickte verständnislos auf die, nicht wesentlich jüngere, Frau.

„Ich bin gerade in der Pause. Sie sollen später wiederkommen. Geben Sie ihnen doch einen Termin, Carry.“, forderte sie und die Frau nickte erschrocken.

Doch da drängten sich schon zwei Männer an ihr vorbei und stellten sich vor der Ärztin auf.

Sophia hob den Blick und zog sogleich ihre Lesebrille ab.

Vor ihr standen zwei junge Männer, die nicht viel älter sein konnten, als sie.

Irgendetwas an ihnen war jedoch merkwürdig und gleichzeitig vertraut.

„Entschuldigen Sie unsere Ungeduld, Frau Doktor. Aber es liegt in Ihrem Interesse, uns anzuhören. Mein Name ist übrigens Professor Charles Xavier und das ist Erik Lehnsherr.“, stellte er sich und seinen Partner, oder wie immer er es nennen wollte, vor.

Herr Xavier war ein recht kleiner, irgendwie britisch wirkender Mann mit dunkelbraunem Haar und blauen Augen, die matt wirkten.

Nicht besonders auffällig.

Der andere Mann war da schon eher ihr Geschmack.

Er war großgewachsen, breitschultrig und von drahtiger Statur.

Wahrscheinlich deutscher Abstammung.

Sie wusste, wie Männer aus ihren Heimatland aussahen.

Sein hellbraunes Haar hatte er etwas zurückgekämmt und seine wachen hellblauen Augen schienen sie zu mustern.

Und das taten sie in der Tat.

Sie konnte in seinen Gedanken lesen, was er über sie dachte.

Er mochte ihre zedernfarbenen Locken, ihre saphirblauen Augen und die Form ihres Gesichts, was ihr sehr schmeichelte.

Nicht viele Männer blickten ihr zuerst ins Gesicht und urteilten darüber.

Doch am meisten machte er sich Gedanken darüber, wie ihr Busen wohl nackt aussehen würde.

Typisch.

Ein Grinsen huschte ihr über die Lippen, doch dann wurde sie wieder ernst.

„Schön, setzen Sie sich doch bitte, meine Herren.“, bat sie die Beiden, die sich das nicht zweimal sagen ließen, denn sie setzten sich sofort auf das bequeme Sofa.

Sie scheuchte die Sprechstundenhilfe aus dem Behandlungszimmer.

„Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich Ihnen weiterhelfen kann. Auf Paartherapien bin ich nicht gerade spezialisiert.“, warnte sie beide vor.

Charles blickte sie verwirrt an, bevor er wusste, was sie meinte und zaghaft lachte.

„Nein... Wir... Wir sind aus anderen Gründen hier.“, wandte er ein und sie legte den Kopf etwas schräg, um ihre Verwunderung zum Ausdruck zu bringen.

„Und die wären?“, wollte sie wissen, doch sie konzentrierte sich gleich wieder darauf seine Gedanken nach einer Antwort zu durchforsten.

Und sie fand eine, die sie schockiert zusammenzucken ließ.

Sie wollten sie mitnehmen.

Und zwar in ein altes Herrenhaus in Westchester.

Der Mann schien aus irgendeinem Grund zu wissen, dass sie wusste, was sie vorhatten.

„Diese Reaktion lässt mich darauf schließen, dass sie Bescheid weiß. Was meinst du, Erik?“, wandte er sich an seinen Kollegen, der grinsend nickte.

„Ein Telepath wie du, Charles. Das wäre natürlich sehr vorteilhaft für uns.“, erwiderte er und sie vertiefte sich einen Moment in seine schöne, warme Stimme, schüttelte sich dann allerdings wieder wach.

Sie durfte sich jetzt nicht einlullen lassen.

Noch einmal zuckte sie zusammen und warf ihren Stuhl um, bei dem Versuch aufzustehen.

Schwankend klammerte sie sich an ihren Schreibtisch.

Charles Xavier sah ihr direkt ins Gesicht und es schien, als sehe er in sie hinein.

„Hatten Sie gedacht, dass Sie und Ihr Bruder die Einzigen seien?“, sendete er ihr diesen Satz per Telepathie.

„Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie sprechen.“, versuchte sie das alles abzustreiten und Erik musste laut auflachen.

„Keine Sorge, wir wollen Ihnen nichts tun. Wir wollen Sie und Ihren Bruder rekrutieren. Kommen Sie mit uns...“, bat er sie und lehnte sich etwas vor, den Blick auf sie gerichtet.

Plötzlich riss etwas an ihrem Namensschild, dass aus Blech bestand, und das kleine Ding löste sich von ihrem Kittel und schwebte zu dem Mann rüber.

Er las ihren Namen.

„Sophia... Ein sehr schöner Name.“, warf er ganz beiläufig ein.

Er konnte metallene Gegenstände bewegen?

Ein Zittern schoss durch ihren Körper.

Was waren das für Typen?

Sie waren wie ihr Bruder und sie.

Warum konnten sie solche Dinge?

So wie Elijah und sie.

„Warum sollten wir mit Ihnen gehen? Sie kommen einfach so in meine Praxis, präsentieren mir Ihre Fähigkeiten, von denen ich immer dachte, dass es niemand anderen gebe, der so ist wie mein Bruder und ich... Und dann verlangen Sie so ganz nebenbei, dass wir mit Ihnen kommen? Wieso?“, harkte sie entrüstet nach, wobei ihre Stimme in ein Brabbeln verfiel, und sie erkannte, dass Erik sich sehr über ihre störrische, skeptische Art amüsierte, auch wenn er es nicht deutlich zeigte.

„... Weil es um die Rettung unserer Welt geht...“, erklärte Charles ihr, was sie nur noch mehr Nerven kostete.

Was waren das bloß für Spinner?

Und was war bloß mit ihr los, dass sie sich das Ganze immer noch anhörte?

„Wir sind Mutanten, Doktor. Menschen, die besondere Fähigkeiten entwickelt haben. Wir sind einen Schritt weiter in der Evolutionsgeschichte. Es gibt viele von uns. Doch einer ist gerade dabei den dritten Weltkrieg anzuzetteln und das will die CIA mit unserer Hilfe verhindern. Darum suchen mein Freund und ich nach mehr Menschen, deren Fähigkeiten uns dabei helfen könnten, eine große Katastrophe zu verhindern.“, berichtete er ihr und sie rieb sich die Stirn.

Das war doch nicht zu fassen!

„Aber... Ich weiß nicht... Wie sollte ich...?“, verhaspelte sie sich, so verblüfft war sie von den Ganzem.

Es gab wirklich noch viel mehr Mutanten oder wie auch immer man sie nennen wollte?

Und einer von ihnen wollte den dritten Weltkrieg?

Wo war sie da nur wieder reingeraten?

„Sie verstecken Ihre Fähigkeiten bereits Ihr ganzes Leben lang, nicht wahr? Genau wie wir. Aber wenn wir die Menschheit vor einer solchen Katastrophe bewahren können, dann werden sie vielleicht anders von uns denken. Sie könnten uns akzeptieren.“, machte er ihr Hoffnung.

Er hatte ja Recht.

Ihr ganzes Leben hatte sie zumindest ihre pyromanischen Fähigkeiten versteckt, die viel zu gefährlich waren und über die sie nicht wirklich die volle Kontrolle hatte.

Die Telepathie diente ihr lediglich in ihrem Beruf.

Das die Menschen, das irgendwann akzeptieren würden, bezweifelte sie, doch dieser Charles schien ziemlich davon überzeugt.

Seufzend zwang sie sich zu einem Lächeln.

„Also gut... Aber ich komme nur mit Ihnen, wenn mein Bruder auch einverstanden ist.“, offerierte sie ihnen ihre Bedingung, mit denen die beiden Männer sich arrangieren konnten.
 

„Elijah, ich bin wieder zu Hause.“, rief sie in das ziemlich große Appartement und deutete ihren Begleitern an, dass sie eintreten sollten.

Ein roter Hund, ein irischer Setter, stürmte auf die junge Frau zu und begrüßte sie stürmisch, um dann auch die Gäste zu beschnuppern.

„Das ist Ginger.“, klärte sie die etwas überrumpelten Männer so ganz nebenbei auf.

Erik beugte sich zu dem großen Hund hinunter und streichelte das kastanienbraune Fell.

Man hörte Musik aus einen der hinteren Räume.

Harte Rockmusik, von den Rolling Stones, die laut durch die Wohnung hallte.

Eine Tür ging auf und Rauch stieg durch den Türspalt.

Ein Mädchen, ziemlich leicht bekleidet und torkelnd, kam aus dem Zimmer und verließ das Appartement.

Sie hatte zerzaustes flachsfarbenes Haar und ihr Make-Up war mehr als verschmiert.

Erik und Charles blickten der Blondine mit den glasigen Blick, die ihren Rock zurechtzog, hinterher.

„Es tut mir leid... Mein Bruder ist nicht gerade einfach.“, entschuldigte sie sich für diese art der Begrüßung, doch den Männern huschte nur ein Lächeln über die Lippen.

Die junge Frau stieß die Tür des Zimmers auf und hustete im ersten Moment von dem ganzen Rauch.

„Elijah. Ich sagte doch, du sollst hier drinnen nicht rauchen. Und was war das nun wieder für ein Mädchen? Ich bezweifle, dass sie schon volljährig war!“, empörte sie sich und öffnete ein Fenster.

Elijah saß auf einem Sofa und rauchte genüsslich, allerdings keine Zigarette.

Er hatte kein Hemd an und schämte sich auch nicht seines Auftrittes, als Charles und Erik vor ihn traten.

Er war sehr tattoowiert und trainiert.

Der typische Rebell und Aufreißer.

„Das sind Herr Professor Xavier und Herr Lehnsherr.“, stellte sie ihre Gäste vor und erklärte ihm dann, was sie von ihnen wollten.

Er hörte aufmerksam und ruhig zu.

Als sie ihren Bericht beendete, zeigten sich allerdings kleine, genervte Fältchen auf seiner Stirn.

„Ich will damit nichts zu tun haben, Sophia. Wenn wir jetzt ja sagen, tanzen hier jedes Mal solche Figuren an, die von der Rettung der Welt faseln. Wir wollten den Krieg doch hinter uns lassen...“, erinnerte er sie an die Nazizeit und an das, was sie hatten durchmachen müssen.

„Ist es Ihnen etwa egal, was aus dem Planeten wird, auf dem sie leben, Herr Bernstein? Immerhin sind wir Mutanten die Einzigen, die etwas dagegen ausrichten könnten. Die Menschen zählen auf uns...“, appellierte er an das Mitgefühl, dass er dachte in den jungen Mann zu finden.

Doch der strich sich bloß sein kurzes, helles Haar zurück und lachte belustigt.

„Die Menschen scheißen auf Kreaturen wie uns, Professor Xavier.“, presste er hervor, wobei er den Nachnamen des jungen Professors wie ein Schimpfwort von sich gab.

„Für die sind wir Monster. Sie wissen ja gar nicht, wie meine Arbeitskollegen reagiert haben, als ich bei meinem letzten Job bei der Feuerwehr einen Laster weggeschoben habe, der einen Kleinwagen zwischen sich und einer Mauer zerquetscht hatte.“, teilte er ihm seine Erfahrungen mit.

„Und als ich meinen Oberkörper dann auch noch um meine eigene Achse gedreht habe, ohne dabei die Füße zu bewegen, um ein kleines Mädchen aus dem Wrack zu holen... Meinen Sie, die Leute haben mir einmal auf die Schulter geklopft und sich bei mir bedankt. Nein, ich durfte meinen Job kündigen und musste mit meiner Schwester hier herziehen.“, fügte er hinzu und Charles schien zerknirscht.

„Aber Elijah, wenn wir einen dritten Weltkrieg verhindern...“, versuchte Sophia ihren Bruder Vernunft einzureden und ihm positiver zu stimmen, doch der Mann warf ihr einen erbosten Blick zu.

„Es reicht, Sophia. Du hast dir wohl das Hirn von diesen beiden Clowns zermartern lassen, was?“, knurrte er ihr zu und sie schwieg, leicht verschreckt über eine solche Reaktion.

Normalerweise war ihr Bruder ihr gegenüber nicht so.

Ganz im Gegenteil.

Es lag wohl an den beiden anderen Mutanten, dass er so reagierte.

Erik, dem das Ganze langsam zu bunt wurde und dem ganz und gar nicht passte, wie dieser Kerl mit seiner Schwester sprach, mischte sich höflich ein.

„Ihre reizende Schwester, will Ihnen damit nur sagen, dass...“, wollte er die Spannung aus der Atmosphäre ziehen, aber Elijah richtete seinen hasserfüllten Blick auf den Mann.

Er wusste, was dieser Kerl im Sinn hatte.

Der konnte sich dieses Höflichkeitsgetue sonst wo hinschieben.

Der Typ war einfach nur hinter dem süßen Hintern seiner kleinen Schwester her und versuchte sich bei ihr einzuschleimen.

„Von meiner reizenden Schwester sollten Sie sich lieber fern halten, sonst bekommen Sie es mit mir zu tun, Freundchen.“, klärte er ihn sofort auf und Erik war drauf und dran aus der Haut zu fahren.

Was dachte sich dieser Knabe eigentlich?

Der war doch viel jünger als er.

„Ich denke, sie ist alt genug, um selbst zu entscheiden, ob sie will, dass ich ihr fern bleibe oder nicht.“, warf er herausfordernd ein und zwinkerte Sophia aufmunternd zu.

Sie lächelte verlegen und errötete etwas.

Als ihr großer Bruder bemerkte, dass sie anscheinend ziemlich angetan von dem Fremden

war, erhob er sich und baute sich vor Erik auf.

Er war imposant und ließ seine Muskeln etwas spielen.

Der blieb unbeeindruckt an der gleichen Stelle und grinste nur noch provozierender.

Sophia, die nicht wollte, dass die Situation eskalierte, stellte sich zwischen die Beiden.

„Elijah! Was ist denn heute in dich gefahren? Sie wollen uns doch überhaupt nichts.“, brachte sie hervor und versuchte das Zittern in ihrer Stimme zu verbergen.

Ihre blauen Augen, die genauso strahlend waren, wie die ihres Bruders, sahen ihn bittend an.

Sie wollte keinen Streit, dass musste er doch wissen.

Auch Charles sah, dass das Alles nichts brachte.

„Wir sollten jetzt wohl besser gehen. Es tut uns leid, wenn wir Ihre kostbare Zeit geraubt haben... Komm, Erik. Es gibt noch eine Menge anderer Mutanten, die sich uns bestimmt gerne anschließen möchten.“, zügelte er seinen Freund, der sich nur widerwillig wegschleifen ließ.

Sophia und Elijah sahen ihnen nach.

Sie war unschlüssig und das war es, was Charles beabsichtigte.

Würde sie ihre einzige Chance auf Akzeptanz in dieser Welt zum Fenster hinauswerfen, wenn sie die beiden Männer gehen ließ?

„Warten Sie bitte. Ich habe mich entschieden. Ich komme mit Ihnen.“, rief sie ihnen nach, kurz bevor sie zur Tür hinaus waren.

Beide drehten sich um und lächelten erfreut.

Das hatte ja gut geklappt.

Sie wollte auf die Männer zugehen, da hielt Elijah sie fest.

„Sophia. Was tust du denn da?“, wollte er verdutzt wissen und sie versuchte sich aus seinen Griff zu lösen, doch er war so fest, dass sie es nicht schaffte.

„Ich habe es satt, dass zu verstecken, was ich bin, Elijah. Schluss mit dem Versteckspiel. Ich will nicht länger allein sein. Wir sollten uns ihnen anschließen... Sie sind wie wir.“, erklärte sie ihm, was sie sich aus dieser Entscheidung erhoffte.

Sein Blick war schockiert und überrascht zugleich.

„Aber wir haben doch uns, Schwester.“, murmelte er und wirkte nun, zum ersten Mal seit Jahren traurig.

Sein Griff um ihr Handgelenk wurde sanfter.

„Wir haben uns... Aber wir waren trotzdem allein, oder etwa nicht? Ich möchte mit ihnen gehen. Entweder du kommst mit oder du bleibst hier!“, stellte sie ihm vor die Wahl und Erik dachte, dass sie sehr mutig war, einen Mann wie ihren Bruder so in die Enge zu treiben.

Er konnte sie mit nur einem Schlag töten, wenn er das nur wollte.

Elijah zuckte zusammen und ließ sie dann endgültig los.

„Gut... Ich habe dir versprochen, dich nie allein zu lassen und das werde ich auch jetzt nicht.“, beschloss er und sie umarmte ihn freudig.
 

Schnell war das Nötigste gepackt und sie machten sich auf den Weg.

Charles klärte beide noch genauer über die Situation auf.

Der Mann, der den dritten Weltkrieg herbeibeschwören wollte, hieß Sebastian Shaw und war ein Mutant, der Energie absorbieren und wieder freisetzen konnte.

Dadurch alterte er auch nicht.

Seine Komplizen waren eine Mutantin mit telepathischen Fähigkeiten, die ihren Körper in eine Festung aus Kristall wandeln konnte und somit andere Telepathen blockieren konnte.

Dann war da noch eine Art Teufel, der sich an verschiedene Orte in kürzester Zeit teleportieren konnte, und ein Mann, der Stürme entstehen lassen konnte.

Für Elijah schien das Alles wie vollkommener Schwachsinn zu klingen, doch Sophia faszinierte es zu hören, dass es noch andere wie sie gab.

Angeregt unterhielt sie sich mit Charles über die Ergebnisse, die er bis jetzt mit seiner Forschung über Mutationen erzielt hatte, und sie waren schnell per du mit den beiden anderen Mutanten.

Doch ihr Blick huschte immer wieder zu dem gutaussehenden Erik rüber, der sie mit einem Schmunzeln beobachtete.

Elijah würde ihn im Auge behalten und sollte er einen Fehler machen, wäre er da.
 

Sie erreichten am Abend das Anwesen, dass der Familie von Charles gehörte.

Es war wirklich ein prachtvoller Bau und groß genug, um etwa fünfzig oder sogar mehr Mutanten zu beherbergen.

Die zwei Männer wurden von einer Gruppe Jugendlicher begrüßt, die neugierig die Neuankömmlinge betrachteten.

„Und was sind Eure Fähigkeiten?“, wollte ein junges, blondes Mädchen, namens Raven wissen.

Sie war eine Formwandlerin und ihre eigentliche Form war ihre blaue Haut und rotes Haar und sie nannte sich Mystique.

Doch sie wollte anscheinend lieber wie ein richtiger Mensch aussehen, was Sophia ihr nicht verübeln konnte.

„Ich bin ein Telepath wie Charles und ich liebe Feuer.“, witzelte sie und entfachte eine Flamme in ihrer Hand.

Sie war zuerst rot und flackernd, wurde doch nach einiger Zeit blau und rauschend, wie bei einem Bunsenbrenner.

Die Jüngeren klatschten Beifall.

„Und was kannst du?“, wandte Raven sich an Elijah, der anscheinend Gefallen an ihr fand, denn er lächelte nett.

„Ich bin dein Fels in der Brandung und gleichzeitig flexibel.“, klärte er sie augenzwinkernd auf und ließ seinen Oberkörper nach hinten kippen, um mit dem Kopf zwischen seine Beine hindurchzukommen.

Dann machte er sich an dem Wagen von Charles zu schaffen, den er mit nur einer Hand hochhob.

„Wow! Das ist wirklich cool!“, staunte die Blondine und lächelte begeistert.

Die Anderen stellten ebenfalls ihre Fähigkeiten vor.

Da gab es Hank McCoy, oder auch Beast, der eigentlich Wissenschaftler bei der CIA war, allerdings auch ein Mutant.

Seine Füße waren so deformiert, dass sie wie die eines Affen wirkten, wodurch er sich kopfüber an alles dranhängen konnte und so ziemlich der schnellste Läufer auf der Welt war.

Der blonde Alex Summers, auch genannt Havoc, konnte mit kreisenden Bewegungen seines Oberkörpers Laserstrahlen abfeuern, die alles zerstörten, was ihnen in den Weg kamen.

Und dann gab es da noch Banshee, eigentlich Sean Cassidy.

Der Rotschopf konnte mit seinen Stimmbändern Frequenzen erzeugen, die nur Fledermäuse und Wale hören konnten.

Nachdem sich alle einander vorgestellt hatten, gingen sie ins Haus und richteten sich dort etwas ein.

Charles entwickelte mit den Geschwistern einen jeweils individuellen Trainingsplan mit denen sie ihre Fähigkeiten ausbauen und stärken konnten.

Obwohl Elijah wieder sehr misstrauisch bei der Sache war, willigte er ein, sich daran zu halten.

Dann gingen sie alle schlafen.

Der nächste Tag würde ihnen viel Neues bringen.

Kiss from a Rose

Schnell vergingen zwei Wochen, in denen das Team sich immer besser kennen lernte und in denen Sophia und Elijah ihre Fähigkeiten noch besser zu kontrollieren lernten.

Charles war dabei ein wirklich guter Trainer, der ihnen mit Geduld alles erklären konnte und sogar Elijah, der eigentlich jedes Mal eine ziemliche Unlust verspürte, ans Arbeiten bringen konnte.

Bedingt durch das harte und stramme Training, hatte Sophia allerdings nicht wirklich die Möglichkeit Erik noch etwas näher zu kommen, was sie sehr bedauerte.

Auch er wirkte etwas unkonzentriert, wenn sie sich begegneten und er eigentlich hätte Charles zuhören sollen.

Es war, als wollten sie zueinander, wurden aber immer wieder von irgendetwas aufgehalten.
 

Es war sehr früh am Morgen, gerade mal sechs Uhr morgens.

Der Herbst machte sich bemerkbar.

Die Blätter der Bäume hatten sich in den schönsten Gelb-, Orange- und Rottönen verfärbt und Laub bedeckte den Kiesweg, der um das Anwesen führte, wie ein Teppich.

Die Luft war kühl und es regnete leicht.

Sophia joggte ihre gewohnten Kilometer, Ginger an ihrer Seite.

Die junge Hündin sprang hinter einigen Kaninchen her, die schnell das Weite suchten.

Einen Moment musste sie stehen bleiben und über den übermütigen Hund lachen, dabei bemerkte sie, dass Charles und Erik im Arbeitszimmer saßen und anscheinend Schach spielten, was sie öfter taten.

Sie hob die Hand und winkte ihnen zu, um dann wieder weiterzumachen.

Über Eriks Lippen huschte ein Lächeln.

„Sie ist sehr fleißig. Obwohl der Regen ihre pyromanischen Fähigkeiten schwächt, joggt sie bei diesem Wetter, um sich abzuhärten.“, bemerkte Charles und machte seinen Zug.

Sein Gegenüber nickte zustimmend.

„Und sie macht dabei so eine gute Figur. Ich würde ihr gerne nachher beim Abkühlen unter der Dusche helfen.“, gab er unverfroren zu, was seinen Freund etwas beschämte.

Das er auch immer das aussprechen musste, was er dachte.

„Das würde ich dir nicht gerade empfehlen. Wenn ihr Bruder davon Wind bekommt...“, erinnerte er ihn daran, doch der Mann, mit den klaren blauen Augen, winkte nur ab.

„Gerade das macht die Sache doch viel spaßiger. Und falls dieser Dreikäsehoch mich abmurkst, sterbe ich wenigstens nachdem ich sie nackt gesehen habe.“, scherzte er, doch Charles war von diesem Witz nicht gerade sehr angetan.

Erik spielte mal wieder ein gefährliches Spiel.

Aber er wäre ja nicht Erik, wenn das nicht so sein würde.
 

Sie betrat die warme Küche und steuerte sofort auf den Kühlschrank zu, um sich etwas zu trinken herauszunehmen.

„So früh schon bei der Arbeit? Das verdient meinen Respekt, kleine Lady.“, ertönte eine Stimme hinter ihr und drehte sich verschreckt in die Richtung.

Erleichtert holte sie wieder Luft, die sie zuvor angehalten hatte.

„Gott, du hast mich erschreckt.“, gestand sie ihm und er lachte.

„Einfach nur Erik würde auch reichen.“, juxte er und sie schenkte ihm dafür ein wunderschönes Lächeln.

Er zwinkerte kokettierend und einen Moment lang schwiegen sie sich an.

„Und wer hat gewonnen?“, fragte sie dann und nahm sich einen Apfel aus der Obstschale.

Der Mann schien etwas verwirrt, da sie so einfach das Thema wechselte.

„Eh... Wieso gewonnen?“, harkte er nach und sie lächelte erneut.

„Na, bei dem Schachspiel. Du und Charles, ihr habt doch gerade wieder gespielt als ich beim Training war, oder nicht?“, warf sie ein und nun verstand er auch, was sie von ihm wollte.

„Ach so... Das meinst du. Keiner... Wir haben die Partie unterbrochen. Ich wollte mich ein wenig mit dir unterhalten.“, verriet er ihr und sie errötete etwas.

Er hatte extra eine Pause eingelegt, um sie zu sehen?

„Und worüber?“, erkundigte sie sich etwas zögerlich.

In seiner Nähe hatte sie immer das Gefühl, sie würde alles falsch machen, weshalb sie sich vorsichtig verhielt und schüchtern wurde, obwohl sie das eigentlich gar nicht wirklich war.

Er zuckte mit den Schultern und lehnte sich lässig gegen die Arbeitsplatte der alten Küche.

Dann beugte er sich zu ihr vor und sah ihr tief in die Augen.

Sie spürte ein Kribbeln in der Magengegend und wurde noch roter.

„Über so vieles... Aber wir brauchen ja nicht unbedingt reden...“, munkelte er und sie verlor sich vollkommen in seiner Anmache.

Sie biss sich lasziv auf die Unterlippe, was ihn ziemlich antörnte.

Er liebte es, wenn eine schöne Frau ihn reizend ansah.

Und sie war mehr als schön.

Sie raubte ihm jedes Mal den Atem, wenn er nur ihre Stimme hörte.

„Wenn wir nicht reden, was machen wir dann?“, murmelte sie und versuchte ihn so in Verlegenheit zu bringen, doch es gelang ihr einfach nicht.

„Ich dachte, wir könnten eventuell...“, wollte er ihr gerade vorschlagen, da ging ein Räuspern durch den Raum.

Sie schraken zusammen und richteten ihre Aufmerksamkeit auf Elijah, der zusammen mit Raven, gerade den Raum betreten hatte.

Die Blondine schien ebenfalls erschrocken.

Der junge Mann hingegen hatte, wie sie, gesehen, wie Erik seine Schwester angeschmachtet hatte und hätte ihm am liebsten irgendetwas harsches an den Kopf geworfen, wenn Sophia nicht dabei gewesen wäre.

Stattdessen erntete der etwas ältere Mutant nur einen finsteren Blick und Elijah wandte sich an seine Schwester.

„Der Laster mit unseren Klamotten ist da, Schwesterchen.“, teilte er ihr grummelnd mit und sie folgte ihm hinaus, während Eriks Blick ihr folgte.

Wenn ihr Bruder nicht dazwischen gegangen wäre, dann hätte er ihr vielleicht etwas mehr als Schamröte entlocken können.

Aber dafür war ja noch reichlich Zeit.
 

„Es gefällt mir nicht, wie er dich ansieht, Sophia.“, knurrte Elijah und nahm ihr einen schweren Karton ab.

Sie hielt in ihrer Bewegung inne und blickte ihn verständnislos an.

„Wer sieht mich wie an, Elijah?“, fragte sie und setzte den Karton ab, um sich durchs offene Haar zu fahren.

Was hatte er denn jetzt schon wieder?

„Na, dieser komische Erik. Merkst du nicht, dass er dich am liebsten gleich in die nächste Besenkammer schleppen würde?“, machte er ihr klar und sie musste laut auflachen.

„Ich bitte dich... Erstens ist Erik nicht komisch, sondern sehr nett. Und zweitens denke ich nicht, dass er beim ersten Mal die Besenkammer wählt. Er ist nicht wie du, Bruderherz.“, entgegnete sie und grinste dabei amüsiert.

Doch an seinem Blick erkannte sie schnell, dass er es durchaus ernst meinte.

„Rührt er dich an, werde ich ihn umbringen, Sophia...“, warnte er sie vor und sie verdrehte die Augen.

„Das wirst du nicht. Ich mag ihn wirklich sehr und ich fühle mich gut, wenn er mir schmeichelt. Soll er mich doch ins Bett kriegen. Ich würde mich darüber freuen.“, offenbarte sie ihm, was ihn rasend machte.

Wie konnte sie ihm das nur so unverblümt ins Gesicht sagen?

Er sollte doch der Einzige sein, für den sie sich interessierte.

War er es nicht gewesen, der sie gerettet hatte?

Seit wann war sie nur so undankbar?

„Das ist nicht wahr, Sophia... Siehst du nicht, was er mit uns macht? Er hetzt dich gegen mich auf!“, brachte er hervor und sie spürte, dass er kurz davor war zu explodieren.

Seufzend nahm sie eine Metalltruhe, die ihr gehörte.

„Dein Egoismus hetzt mich auf, Elijah. Du bemerkst gar nicht, dass ich mich wegen deinem Verhalten auf keinen Mann mehr einlassen kann. Du stehst immer im Weg!“, stieß sie ihn diese Worte entgegen und er stammelte nur empört vor sich hin.

Sie schleppte die schwere Truhe fort und sah nicht einmal auf ihn zurück.

Sollte er doch in seiner Eifersucht versauern.
 

Gerade kam sie die lange Treppe hinauf, da begegnete sie erneut Erik.

Er sah, dass sie sich mit der schweren Kiste abkämpfte und ließ sie mit einer lässigen Handbewegung schweben.

Sie schenkte ihm wieder dieses Lächeln, dass er so mochte.

„Vielen Dank.“, meinte sie und er grinste.

„Keine Ursache. Eine Lady darf doch nicht so schwer tragen.“, klärte er sie auf und begleitete sie bis zu ihrem Zimmer, das wirklich das Schönste im ganzen Haus war.

Es lag zum Garten hinaus und man hatte einen tollen Blick auf das kleine Wäldchen, das hinter dem Anwesen war.

Er stellte die Kiste ab und sie wandte sich ihm zu.

„Um was ging es gerade bei deinem Streit mit Elijah?“, wollte er von ihr wissen und sie senkte ihren Blick gen Boden.

Er hatte es also gesehen.

„Nun, scheint so, als ob er eifersüchtig auf dich ist, Erik. Er denkt, du willst nur mit mir spielen und ich würde so dumm sein und darauf reinfallen...“, berichtete sie ihm und er lehnte sich an die Wand, wobei er wirklich sehr sexy wirkte und sie etwas aus dem Konzept brachte.

„Ist das so? Und was denkst du darüber?“, harkte er nach.

Ein genervtes Seufzen entwich ihr.

„Er ist mein großer Bruder. Er will mich nur beschützen...“, erwiderte sie, doch das war anscheinend nicht die Antwort, die Erik haben wollte.

„Nein, ich meine, was du davon hältst, dass ich angeblich Spielchen mit dir spiele...“, ging er etwas mehr auf das Thema ein.

Sie lehnte sich ihm gegenüber ebenfalls an die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust.

Sie wollte mit ihm nicht über so etwas reden.

„Du hast es nicht nötig Spielchen zu spielen, Erik... Und nun entschuldige mich, ich muss den Laster weiter leer räumen.“, befreite sie sich geschickt aus dieser prekären Situation.

Er schmunzelte amüsiert, als sie den Raum verließ.

Nein, das hatte er wirklich nicht.
 

„Ich dachte, du wärst heute mit dem Kochen dran, Raven?“, meinte Charles, als er zusammen mit Erik in die Küche kam.

Alle anderen waren schon am Tisch versammelt, selbst Elijah, wenn auch schweigsamer und grimmiger denn je.

Sophia verteilte gerade die Teller.

„Sie hat darauf bestanden mir diese Aufgabe abzunehmen.“, erklärte das blonde Mädchen.

Erik erkannte die Gerichte, die auf dem Tisch standen und so köstlich vor sich hindufteten.

Challa, Kreplach, Pastrami und viele andere jüdische Speisen.

Er hatte von Anfang an den Verdacht gehabt, dass sie Jüdin war.

Der Nachname hatte alles gesagt.

„Da fühlt man sich ja gleich wieder wie Zuhause.“, freute er sich und setzte sich natürlich neben sie.

„Ich dachte mir, da wir uns noch gar nicht dafür bedankt haben, dass wir hier so freundlich aufgenommen wurden, koche ich mal etwas, das meiner Kultur entstammt.“, offenbarte sie und alle waren begeistert von der Idee.

„Gut, dass du das getan hast, Sophia. Ravens Kochkünste sind nicht gerade die Besten und dieses Brot schmeckt wirklich gut. Hast du das selbst gebacken?“, kam es von Alex, der dafür einen mehr als entrüsteten Blick erntete.

Die Anderen lachten nur darüber.

„Das nennt man Challa, Alex. Und schön, dass es dir so gut schmeckt.“, entgegnete sie und reichte Charles das Pastrami, sehr fein geschnittenes Fleisch.

Die Runde unterhielt sich angeregt und die Stimmung war wirklich gut.

„Das ist aber auch wirklich gut, Sophia. Beinahe so gut, wie das Essen meiner Mutter.“, bekam sie von Erik ein ehrliches Lob, dass sie wieder erröten ließ.

„Das muss dann ja schon was heißen.“, stellte sie lachend fest und er fiel mit ein, wobei er beinahe beiläufig ihre Hand berührte.

„Nein, ehrlich. Das ist wirklich lecker. Es ist immer wieder erfreulich, dass eine so hinreißende Frau so gut kochen kann. Die Männer müssen dir ja zu Füßen liegen, Sophia.“, meinte er im Flüsterton und sie blickte verlegen auf seine Hand, die so zärtlich ihre streichelte, dass es ihr Gänsehaut bereitete.

Wie würde es nur sein mit ihm allein zu sein, wenn er schon jetzt romantische Gefühle in ihr auslöste?

„Ach, so viele sind es gar nicht... Bei dem zwanzigsten habe ich aufgehört zu zählen.“, scherzte sie und er musste lachen.

„Oh, dann bin ich wohl auch nur eine Nummer auf deiner langen Liste, wie?“, munkelte er und sie leckte sich provozierend über die Lippen.

„Da lässt sich bestimmt noch was dran ändern.“, gab sie zurück und ihre schmalen Finger spielten mit seinen.

„Ich hoffe doch...“, konterte Erik und sie betrachteten sich schweigend.

Während die Anderen nichts von der Spannung zwischen den beiden bemerkten, wusste Elijah ganz genau, was da war.

Und es passte ihm überhaupt nicht.

Ihm wurde schlecht und er hätte am liebsten seinen Teller über den Tisch geschleudert.

Doch er sagt nichts.

Es würde doch nur wieder Streit mit Sophia deswegen geben.

Also erhob er sich, allerdings lautstark, und ging an den Beiden vorbei.

Seine Schwester warf ihm einen fragenden Blick zu und er verdrehte genervt die Augen.

„Was hat Elijah denn? Er ist schon den ganzen Tag so?“, erkundigte Raven sich bei ihr und sie zuckte mit den Schultern.

„Scheint so, als ob ihm mein Essen nicht mehr schmecken würde.“, antwortete sie nur und ließ von Erik ab, um schweigend aufzuessen.
 

Zwei weitere Tage vergingen, in denen Sophia und Elijah kein einziges Wort mehr miteinander wechselten.

Charles machte sich mittlerweile so einige Sorgen.

Das brachte nicht gerade gute Laune in die Gruppe, auch wenn Sophia immer versuchte zu lachen.

Sie brachte sich sogar noch mehr in die Gruppe ein und bot den anderen Therapiesitzungen an, damit sie mit ihr sprechen konnten, wenn ihnen etwas auf der Seele lag.

Und tatsächlich nutzten viele der Teenies die Gelegenheit.

Wahrscheinlich die ganz normalen Teenagerprobleme.

Doch an diesem Mittag machte auch Erik von dem Angebot Gebrauch.

Zumindest machte es den Anschein.

Sie war etwas überrascht als er in das Arbeitszimmer trat, dass Charles ihr zur Verfügung gestellt hatte.

„Erik? Was machst du denn hier?“, wollte sie verdutzt wissen und er konnte nicht anders, als darüber zu lachen.

„Du denkst doch nicht, dass nur die Kinder einen Rat brauchen.“, erwiderte er und sie lächelte, als er sich neben sie setzte.

Da war sie ja mal neugierig.

„Und wobei kann ich dir helfen?“, harkte sie nach und er senkte zuerst den Blick, um sie dann von unten her anzusehen.

„Ich wollte dich was fragen... Rein hypothetisch... Wenn du eine Frau wärst, die ich einfach so anspreche. Was würdest du dann sagen, wenn ich dich um ein Date bitten würde?“, munkelte er, doch sie verstand natürlich, was er damit bezweckte.

„Ich würde mich eventuell überreden lassen. Kommt drauf an, wo du mich hin entführen wolltest...“, kam sie ihm zuvor und er grinste schelmisch.

Er lehnte sich etwas mehr zu ihr vor, sodass sie seinen Augen nicht mehr ausweichen konnte, selbst, wenn sie es wollte.

„Nun, ich kenne einen kleinen irischen Pub nicht weit von hier... Wir könnten dorthin fahren, uns dort reinsetzen, uns nett unterhalten, eine Kleinigkeit trinken und dann mal sehen...“, schlug er ihr vor und sie musste sich zusammenreißen, um nicht vollkommen durchzudrehen.

Sie freute sich ja jetzt schon auf ein Date mit ihm.

Aber sie durfte sich ihm auch nicht so hinwerfen, wie man einem Hund einen Knochen servieren würde.

Sie war ja kein gefundenes Fressen für die Männerwelt.

„Das klingt echt verlockend... Aber ich muss erst noch darüber nachdenken.“, meinte sie dann und er wirkte ziemlich enttäuscht, so wie ihm sein selbstsicherer Gesichtsausdruck aus dem Gesicht fiel.

Doch zeigte er Verständnis für ihre Entscheidung.

„Kein Problem, kleine Lady. Du kannst mir immer noch nach dem Training Bescheid sagen... Aber lass mich bitte nicht zu lange zappeln.“, witzelte er und brachte sie damit zum lachen.

Nachdem er sie alleine gelassen hatte, atmete sie tief durch und sank in das weiche Leder des Sofas.

Sie fühlte sich so gut, dass es beinahe schon wehtat.
 

„Freut mich, dass du dich doch noch überwinden konntest mit mir auszugehen.“, scherzte er, während sie in seinem alten Austin Healey, die Allee hinuntersausten.

Es war ein Cabrio und sie genoss die kühle Herbstluft, die an ihren Haaren zog und ihre Wange rötete.

„Ich hätte dich ungern enttäusch, Erik.“, gestand sie ihm und sie lächelten sich an.

Irgendwie wirkte alles wie in einem dieser romantischen Leinwandstreifen.

Ein attraktiver Mann und eine hübsche Frau fahren zusammen ins Ungewisse, doch man wusste jedes Mal, was am Ende dieser Fahrt auf die Beiden wartete.

„Wo fahren wir überhaupt hin?“, erkundigte sie sich dann und betrachtete die vorbeifliegenden Gebäude und Straßen.

Er schmunzelte.

„Lass dich einfach überraschen.“, munkelte er und sie hätte ihn gerne so lange genervt, bis er es ihr verraten hätte, ließ es dann allerdings bleiben.

Sollte er sie heute Abend überraschen.

Sie würde alles von ihm nehmen, was er bereit war, ihr zu geben.

Der Wagen hielt vor einen kleinen Lokal.

Laute, fröhliche Musik, welche sofort zum tanzen aufforderte, drang an ihre Ohren.

Er kam auf ihre Seite und öffnete ihr galant die Türe.

Reichte ihr sogar die Hand, um ihr beim Aussteigen behilflich zu sein.

„Vielen Dank...“, murmelte sie verlegen und drückte seine Hand etwas kräftiger, damit er sie nicht mehr losließ.

Seine blauen Augen musterten sie, wie in dem Moment, in dem sie an diesem Abend vor ihn getreten war.

Er fand, dass sie wirklich die schönste Frau war, die er je gesehen hatte.

Ihr zartrosafarbenes Petticoatkleid war trägerlos und zeigte viel von ihren Beinen und ihrem Dekolleté.

Schwarze Locken fielen wallend auf ihre zierlichen Schultern.

Mit diesem hingerissenen Blick führte er sie in die Bar und sie setzten sich an einen freien Tisch.

Sie bestellten sich zwei Gläser des besten Whiskeys und stießen an.

„Auf einen hoffentlich tollen Abend. Auf uns.“, prostete er und sie lächelte, wobei ihr Blick seinen nicht auswich.

Wie konnte sie auch.

Er hatte diese eindringlich tollen blauen Augen.

Jede Frau wäre ihn sicherlich innerhalb von Sekunden verfallen und sie begann sich darüber zu wundern, dass sie nicht schon längst nackt vor ihm gestanden hatte.

Was hielt sie denn noch davon ab?

War es vielleicht ihr Bruder?

Sie wusste es nicht, aber es war wahrscheinlich auch besser so.

Wie leicht zu haben, wollte sie nämlich nicht wirken.

Also genoss sie lieber den wunderbaren Abend in dem Lokal.

Sie tranken noch eine Menge Whiskey und anderen hochprozentigen Alkohol und tanzten sogar zusammen auf den Song Hey Baby von Bruce Channel.

Am Ende waren sie bereits so betrunken, dass sie nicht mehr mit dem Auto fahren konnten.

„Komm wir gehen...“, raunte sie ihm zu und nahm seine Hand, um ihn hinter sich her, durch die Türe zuziehen.

„Aber, die Rechnung...“, versuchte er einzuwenden, doch da waren sie auch schon draußen und rannten zusammen die Straße hinunter.

Man konnte noch hören, wie der Wirt ihnen nachrief und laut schimpfte.

Als sie um eine Ecke waren, lehnten sie sich kurz an eine Hauswand an und atmeten tief durch, um anschließend lauthals loszulachen.

Sie hatten sich doch tatsächlich gewagt, die Zeche zu prellen.

„Wir sind echt verrückt.“, meinte sie und bemerkte dabei, dass er, mit beiden Händen neben ihren Kopf abgestützt, vor ihr stand und sie sozusagen eingekesselt hatte.

Sein Gesicht war ihrem so nahe, dass sich ihre Nasenspitzen berührten.

„Du bist verrückt.“, warf er ein, um klarzustellen, dass er mit der ganzen Idee gar nichts zu tun hatte.

Noch etwas außer Puste grinsten sie sich an und sie glaubte, dass er sich noch näher an sie gelehnt hatte, um sie jeden Augenblick zu küssen, doch er machte einen Rückzieher.

„Wir sollten uns ein Taxi nehmen.“, bedacht er die Uhrzeit und sah sich auch sofort nach einem um.
 

Wenige Minuten später waren sie zurück am Anwesen und stiegen aus.

Er begleitete sie noch bis vor ihre Zimmertür und blieb dann ihr gegenüber stehen.

Schweigen hallte durch den Raum, doch es war nicht unangenehm.

Ein Lächeln huschte über ihre rosageschminkten Lippen, als sie bemerkte, dass er etwas sagen wollte, allerdings nicht wusste, was.

„Der Abend war wirklich wunderschön, Erik. Wir sollten so etwas wiederholen.“, bedankte sie sich bei ihm und deutete gleichzeitig an, dass sie sich gerne wieder mit ihm in einer Kneipe betrinken wollte.

Er leckte sich über die schmalen Lippen und räusperte sich.

„Ja, das sollten wir tun... Unbedingt....“, entgegnete er und seine Augen konnten gar nicht mehr von ihr lassen.

Lag das am Alkohol oder an einem anderen Grund?

Nein, selbst wenn er nüchtern gewesen wäre, sie wäre immer noch so hinreißend gewesen.

„Ja, wirklich...“, kam es von ihr und sie ging leicht auf die Zehenspitzen.

Er wusste, was sie bezweckte und er versuchte gar nicht sie aufzuhalten.

Ihre beiden Münder waren jetzt nur noch einem Zentimeter voneinander entfernt und die Luft zwischen ihren Körpern schien zu pulsieren und sich elektrisch aufzuladen.

„Wirklich...“, war sein letztes Wort, bevor sich seine Lider senkten und er ihren Kuss entfing.

Es war, als ob er schmelzen würde.

Sie fühlte sich warm an.

Angenehm warm.

Und sie küsste so gut, dass es ihn verführte sie einfach zu packen und auf ihr Bett zu schleudern, um noch mehr von ihrem Können zu erfahren.

Ihre Hand griff in sein Haar, die andere Hand an seine Brust.

Er umfasste ihre Hüfte und zog sie enger an sich.

Doch mit einem Mal war der Zauber vorbei und sie ließ von ihm ab.

„Tut mir leid... Eh... Gute Nacht, Erik.“, wimmelte sie ihn ab und schlüpfte in ihr Zimmer, um ihn allein vor der Türe zurückzulassen.

Er hörte sein Herz schlagen.

Es hüpfte wie wahnsinnig und konnte sich kaum beruhigen.

Aufgeregt sog er die Luft ein und hatte dabei immer noch ihren Geruch in der Nase.

Rosen.

Er war von einer Rose geküsst worden.

Der Kuss einer Rose?

Was gab er denn da für einen poetischen Schwachsinn von sich?

Schluckend rieb er sich über die Lippen und raufte sich dann das Haar.

Was machte sie nur mit ihm?

Er war doch sonst nicht wie einer dieser pubertierenden Teenies.

Rivals

Sophia hatte gerade das schlichte Make-up, das sie getragen hatte, abgeschminkt und hatte sich ihr Nachtkleid angezogen, da klopfte es zaghaft an ihrer Türe.

„Herein.“, bat sie, in der Hoffnung es könnte Erik sein.

Vielleicht hatte ihre plötzliche Kussattacke ihn doch nicht so verschreckt, wie sie gedacht hatte.

Aber sie wurde leider enttäuscht, denn der kurze blonde Haarschopf ihres Bruders tauchte auf.

Er wirkte nicht wie sonst in letzter Zeit.

Die aggressive Ausstrahlung, die er sich angeeignet hatte, war wie verschwunden und seine zahme, ruhige Seite kam zum Vorschein.

Es kam ihr so vor, als würde der kleine, liebe Elijah vor ihr stehen.

Der Elijah vor dem zweiten Weltkrieg.

Vor den KZs.

„Kann ich kurz mit dir reden, Sophia?“, fragte er zaghaft und sie nickte, wobei sie nicht ein Wort sagte.

Er bewegte seinen großen, massigen Körper auf sie zu und blieb vor ihr stehen, was ihr sehr unangenehm war.

Sie mochte es nicht, wenn jemand so über ihr stand.

Das erinnerte sie immer wieder an die Soldaten, die damals schreckliche Sachen mit ihr gemacht hatten.

Er spürte, dass er diese Emotionen in ihr auslöste und setzte sich auf die Kante ihres Bettes.

„Ich war heute bei Charles... Ich habe mit ihm über uns geredet. Über dich und Erik...“, begann er und sie schluckte, in Erwartung von weiteren Eifersuchtsgetue.

Doch das blieb aus.

„Er erzählte mir, dass Erik kein schlechter Kerl ist. Er hat selbst nicht das Beste im Leben erlebt und Charles hat mir versprochen, dass er auch mit ihm über die Situation reden will.“, berichtete er ihr und blickte dabei in ihre hübschen, immer größer werdenden, Augen.

„Es tut mir leid, wenn ich momentan etwas problematisch bin, kleine Schwester. Ich mach mir halt Sorgen um dich. Ich hab dir ja schließlich was versprochen. Erinnerst du dich noch daran?“, fragte er sie und sie nickte.

Dicke Tränen liefen über ihre geröteten Wangen und trafen an ihrem Kinn aufeinander.

„Du hast mir versprochen für immer bei mir zu bleiben.“, erwiderte sie schluchzend und fiel ihm dann um den Hals.

„Es tut mir so leid, Sophia. Ich will nicht, dass wir uns streiten. Ich liebe dich doch.“, hauchte er ihr zu und sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

„Ich doch auch nicht... Ich liebe dich auch, Elijah.“, murmelte sie an seinen Hals, während sie sich an ihm festhielt und ihren Tränen einfach freien Lauf ließ.

„Aber trotzdem, werde ich ihn im Auge behalten.“, meinte er scherzhaft und brachte sie damit wieder zum Lachen.

Er wollte nicht, dass sie weinte.

Sie war sein Ein und Alles und er würde sie nie mehr hergeben.

Das dieses Gespräch Elijah viel mehr bedeutete und viel mehr in ihm auslöste, ahnte sie jedoch nicht einmal.

Sie war nur heilfroh, dass zwischen ihnen endlich wieder alles in Ordnung war.
 

„Du warst gestern mit Erik weg, nicht wahr?“, ertönte Ravens Stimme neben ihr, als sie gerade in einem der Erkerfenster des alten Hauses saß und versuchte ein Buch zu lesen.

Sie versuchte es wie gesagt, denn ihre Gedanken schweiften immer wieder zu dem Kuss ab.

Ihre Hündin Ginger, hatte sich zwischen ihren ausgestreckten Beinen bequem gemacht und döste vor sich hin.

Doch Sophia scheuchte den Setter runter, damit Raven sich zu ihr setzen konnte.

„Eh... Ja...Woher weißt du davon?“, konterte sie die Frage mit einer Gegenfrage.

Das blonde Mädchen schmunzelte.

„Nun, in unserer kleinen Gesellschaft bleibt nichts geheim... Was habt ihr denn schönes gemacht?“, erkundigte sie sich dann und Sophia richtete sich etwas auf, um sich dann ihre Locken aus dem Gesicht zu streichen.

„Wir waren was trinken... In dieser Bar, die Hauptstraße runter... Das war es eigentlich schon.“, hielt sie sich mit den Informationen zurück.

Sehr zum Bedauern der Blondine.

Die Blicke der Frauen wanderten nach draußen.

Alex, Sean und Hank joggten in Reih und Glied hinter Charles her, der ihnen immer wieder aufmunternde Anfeuerungsrufe zuwarf, die scheinbar ihre Wirkung verfehlten, denn die jungen Männer wirkten lustloser denn je.

Raven entwich ein kleines Kichern.

„Professor X meint es wohl zu gut mit den dreien.“, bemerkte sie und Sophias Augen schmälerten sich nachdenklich.

Was sollten diese komischen Kosenamen nur immer?

„Professor X? Hast du eigentlich für jeden einen Spitznamen?“, wollte sie neugierig wissen und wurde mit einem Nicken belohnt.

„Ja, ich fand jeder von uns sollte eine Art Alias haben... Charles ist Professor X, weil er uns, die X-Men ins Leben gerufen hat. Sean ist halt Banshee, weil er so laut schreien oder heulen kann, wie ein Poltergeist und so weiter.“, klärte sie die etwas Ältere auf.

Sophia grinste andächtig.

„Und Erik?“, kam es dann von ihr und die Miene der Blonden veränderte sich unweigerlich.

Warum war Sophia denn bloß so interessiert an Erik?

Raven hatte doch bereits ein Auge auf ihn geworfen und nun diese Rivalin?

Na, super!

Doch sie ließ sich nichts weiter anmerken.

„Ihn habe ich Magneto getauft... Warum, kannst du dir ja denken. Nur für dich und Elijah müssen wir noch Namen finden...“, merkte sie an und überlegte, wobei sie die Stirn in Falten legte.

„Lady, fände ich ganz passend... Klingt süß, aber nicht zu respektlos.“, tauchte mit einem Mal Eriks Stimme neben den Frauen auf und sie zuckten erschrocken zusammen.

Er stand im Türrahmen und grinste charmant wie immer.

Ginger stürmte sofort auf den Mann zu und sprang bellend an ihm hoch, bis er sich hinunterbeugte und über ihren Kopf streichelte.

„Ginger!“, rief Sophia den äußerst energiegeladenen Hund zurück.

„Wo sind denn deine Manieren?“, schallte sie den Setter, der schwanzwedelnd und ziemlich kleinlaut zu ihr schlenderte.

Erik amüsierte sich köstlich über das Bild, dass die Hündin abgab.

„Lady?“, wandte sich Raven an ihn und er nickte bestätigend.

„Ja, warum nicht? Einer so schönen Frau, sollte man auch einen schönen Decknamen geben.“, befand er und zwinkerte Sophia zu, womit er ihr Schamröte in die Wangen trieb.

Oh, wie gerne würde er noch mehr als das tun.

„Gut, wenn du meinst...“, murrte Raven.

Warum musste er nur immer so mit dieser Frau flirten?

Was war denn nur so toll an ihr?
 

Sophia hatte sich zurückgezogen.

Das Abendessen war wirklich toll gewesen.

Elijah hatte sich auch wieder zu ihnen gesellt und es war viel gelacht worden.

Er hatte sogar aus dem Nähkästchen geplaudert und Geschichten aus ihren Kindertagen erzählt, die ihr ein wenig peinlich gewesen waren.

Doch so war ihr Bruder nun mal.

Einfach ungeniert.

Auch gegenüber Erik hatte er keinerlei Aggressionen gezeigt, obwohl dieser es sich natürlich nicht hatte nehmen lassen, ihr Komplimente am laufenden Band zu machen.

Es war lediglich ein wenig Anspannung in den Augen ihres großen Bruders gewesen, aber das würde sich sicher auch noch legen.

Sophias Gedanken drifteten wieder zu Erik ab.

Er war einfach viel zu perfekt, um nicht an ihn denken zu müssen.

Und als er beim Essen wieder ihre Hand ergriffen hatte, hatte es sich so gut angefühlt.

So richtig.

Wie lange nicht mehr.

Aber sie hatte auch ein wenig Angst vor dem, was wäre, wenn sie ihm nachgeben würde.

Würde er ihr die großen Versprechungen machen und sie dann einfach fallen lassen?

So wie so viele Männer zuvor?

Sie wusste es nicht.

Seufzend erhob sie sich von ihrem Schminktisch, an dem sie soeben noch ihr Haar gebürstet hatte und öffnete die Türe zum Balkon, um hinauszugehen.

Die kalte Herbstluft strich über ihre Haut, die nur von ihrem Nachtkleid bedeckt wurde und sie holte tief Luft.

Es war angenehm kühl, wo sie innerlich doch brannte wie ein Vulkan.

Ihre Aufmerksamkeit wurde auf jemanden gezogen, der unter ihr den Kiesweg entlang lief.

Wer ging denn um diese Uhrzeit noch raus zum trainieren?

Es war doch bereits stockdunkel?

Sie beschloss sich etwas überzuziehen und sich ihre Hündin zu schnappen, um nachzusehen.

Gemütlich ging sie ganz einfach in die entgegengesetzte Richtung.
 

Und es dauerte auch nicht lange, da traf sie auf den Jogger.

„Sophia? Was machst du denn noch hier draußen?“, wollte Erik wissen und blieb erstaunt stehen.

Sie lächelte und legte den Kopf etwas schräg.

„Dasselbe könnte ich dich auch fragen.“, entgegnete sie und beide mussten lachen.

Er gesellte sich zu ihr und lehnte sich an das Geländer, dass den Gehweg von einem Abhang trennte, der ziemlich steil bergab ging.

„Ich wollte mich abreagieren... Ein bisschen überschüssige Energie loswerden.“, meinte er dann und sie sah ihn verdutzt an.

„Wieso denn abreagieren? Hattest du etwa Ärger mit jemanden? Hat Elijah...“, begann sie besorgt zu klingen und er unterbrach sie schnellstens.

„Nein, nein... Alles in Ordnung. Dein Bruder hat damit gar nichts zu tun... Siehst du die große Satellitenschüssel da vorne?“, deutete er auf das Ungetüm.

Es war ungefähr zehn Kilometer von dem Anwesen entfernt und trotzdem konnte man noch einige Details aus dieser Entfernung erkennen.

Sie nickte und blickte ihn dann nur noch verwirrter an.

„Was ist damit, Erik?“, harkte sie nach und er schluckte betrübt.

„Charles wollte heute, dass ich sie bewege. Ich sollte sie in unsere Richtung drehen... Aber ich konnte es nicht.“, murrte er und versuchte zu Lächeln, was allerdings sehr gezwungen aussah.

„Was glaubst du, woran das gelegen hat?“, brachte sie ihm zum Nachdenken und er musste kichern.

Sie war so niedlich, wenn sie versuchte ihm zu helfen.

„Wenn ich das wüsste, meine kleine Lady. Weißt du... Ich hab es sogar mal geschafft mich an ein U-Boot zu heften. Ich schätze, es war die Wut, die diese Kräfte in mir freisetzt.“, spekulierte er, stockte aber, als er sah, wie sie mit dem Kopf schüttelte.

Was war denn jetzt?

„Wut ist nie der Schlüssel zum Erfolg. Wenn ich wütend bin, artet alles nur in einer Katastrophe aus. Ich hab mal, als ich mich mit einem Exfreund stritt, seine Wohnung in Brand gesteckt...“, erzählte sie ihm und er lachte laut auf.

„Na ja, wenn er jetzt ein Exfreund ist... Dann hat er es ja wohl nicht anders verdient.“, witzelte er und sie verdrehte schmunzelnd die Augen.

„Du musst deine innere Ruhe finden, um deine Fähigkeiten zu kontrollieren, Erik.“, fing sie noch einmal an und er seufzte gereizt.

Was sollte das denn heißen?

Innere Ruhe!

So was gab es doch nicht wirklich.

„Die finde ich nie, Sophia.“, wandte er ein und wollte sich schon wegdrehen, da hielt sie ihm fest.

„Was hat man dir denn bloß getan, dass es dich so sehr verfolgt?“, wollte sie wissen, doch er senkte bloß dem Blick, da er sich schämte und ihr nicht in die Augen blicken wollte.

Da fiel ihr etwas auf.

Da war etwas auf seinem linken Arm.

Eine kleine Tattoowierung.

Warum war ihr das noch nie vorher aufgefallen?

Klar, es war Herbst und er trug oft Pullover, genau wie alle anderen.

Vorsichtig, sein Gesicht immer im Blick, schob sie den Ärmel noch weiter hoch und erschrak sichtlich.

Es war eine Nummer.

Eine Nummer, wie sie allen Juden im Konzentrationslager in den Arm graviert worden war.

„Da siehst du den Grund.“, brachte er etwas gehässig hervor und zog mit einem kräftigen Ruck seinen Arm aus ihrem Griff.

Beinahe wäre er gegangen und hätte sie allein zurückgelassen, da hörte er ihre Stimme.

„Warte, Erik...“, rief sie ihm nach und er drehte sich wieder zu ihr.

Sie hatte ebenfalls ihren linken Ärmel hochgekrempelt und er konnte ihre Nummer sehen.

„Du auch?“, brabbelte er etwas sprachlos.

Wieder stand sie vor ihm und berührte ihn, doch diesmal sein Gesicht und er spürte mehr als nur die Wärme ihrer Hand.

Bilder schossen in seinen Kopf und er sah, wie ein kleines Mädchen von ihrer Familie weggerissen wurde und in ein Schlafzimmer gezogen wurde.

Soldaten fassten sie an und sie weinte.

Dann veränderte sich die Szenerie.

Das gleiche Mädchen und ein Junge saßen in der Zelle eines Lagers.

Aufseher spuckten auf sie und traten den Leichnam einer abgemagerten Frau, die bei genauerer Betrachtung große Ähnlichkeit mit Sophia hatte.

Dann stand er wieder vor ihr und sah in ihre blauen, traurigen Augen.

„Das warst du, oder? Das waren deine Erinnerungen...“, stammelte er und sie nickte nur wieder.

„Das ist ja grauenhaft.“, platzte es verachtend aus ihm heraus.

Wie gerne hätte er jetzt nach den Männern gesucht, die ihr das angetan haben und hätte diese zur Rechenschaft gezogen.

„Ist schon gut... Das alles ist Vergangenheit. Ich hatte Elijah. Er war immer für mich da und ich war für ihn da.“, klärte sie ihn auf und nahm seine Hand in ihre.

„Du kannst es mir zeigen, Erik. Ich weiß, wie es für dich war... Der Gestank von Tod... Ungewissheit... Angst.“, flüsterte sie ihm zu und spürte, dass es ihm unangenehm war, darüber zu reden.

Er schluckte, wobei sich sein Kehlkopf auf und ab bewegte.

„Ich bin hier... Keine Sorge... Wenn du nicht mehr willst, höre ich auf. Das verspreche ich dir.“, redete sie weiter auf ihn ein.

Das sie sich mit der Psyche des Menschen auskannte, kam ihr dabei sehr zu Gute.

„Darf ich es mir ansehen?“, ging sie zum letzten Mal auf das Thema an und er nickte langsam.

Ihre beiden Hände legten sich nun behutsam an seine Schläfen und er schloss die Augen, während er spürte, dass sie in ihm war.

Aber es tat nicht weh.

Es war das Gefühl von Geborgenheit, das ihn umgab.

Sophia durchforstete derweilen seine Erinnerungen.

Sie sah, wie er, gerade etwa zwölf Jahre alt, und seine Eltern ins KZ gebracht wurden.

Er wurde von seiner Mutter getrennt, wodurch er zum ersten Mal seine Fähigkeiten zeigte, in dem er das Tor, dass sie beide voneinander fernhielt, verbog.

Dann wurde er zu einem Doktor namens Klaus Schmidt gebracht.

Er hatte ihn gezwungen eine Münze zu bewegen.

Wenn es ihm nicht gelingen würde, würde seine Mutter sterben.

Erik schaffte es nicht.

Schmidt erschoss die Frau und löste damit einen Wutanfall in Erik aus, der das komplette Labor verwüstete.

Danach wurden scheußliche Experimente an den Mutanten durchgeführt und sie ließ von ihm ab.

Sie hatte genug gesehen.

Wieder liefen ihr Tränen über die Wangen und sie vermied es ihn anzusehen.

Er sollte nicht denken, dass sie sich aus Mitleid so sehr mit ihm beschäftigte.

Doch er nahm ihr Gesicht in seine großen, etwas rauen Hände und wischte die Tränen weg.

„Wein doch nicht, kleine Lady.“, raunte er ihr sanft zu und sie musste nur noch mehr schluchzen.

„Es tut mir so leid... Ich wollte nicht... Es ist...“, versuchte sie, das in Worten zu beschreiben, was sie fühlte.

Doch es wollte ihr nicht wirklich gelingen.

Auch ihm stiegen nun die Tränen in die Augen, die er gerade so zurückhalten konnte.

„Es ist doch nicht deine Schuld...“, versuchte er es, wurde allerdings von ihr unterbrochen, da sie ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen legte.

„Scht... Sag jetzt bitte nichts mehr.“, bat sie ihn und ging auf Zehenspitzen, um ihm einen sanften Kuss auf die Wange zu geben.

Er blieb ganz still stehen, so als wäre er zu Stein erstarrt.

Er schloss die Augen und genoss das Brennen auf der Haut, dass ihre Lippen hinterließen.

Sie schmiegte sich mit ihrer Wange an sein Kinn und legte die Hände an seine Schultern, um sich an ihm festhalten zu können.

Ihre Lippen waren immer noch leicht geöffnet.

Langsam, beinahe in Zeitlupe, wandte er seinen Mund zu ihrem und als sie sich berührten, zuckten beide kurz für einige Zentimeter zurück.

Er wartete.

Was würde nun passieren?

Die Antwort bekam er schnell.

Ihr Kuss war zaghaft, aber dennoch zärtlicher, als alles, was er je zuvor gespürt hatte.

Seine Hand glitt an ihren Hals, um sie in dieser Position festzuhalten, während er den Kuss erwiderte.

Jedoch war er leidenschaftlicher und verlangender.

Er konnte seine Erregung nicht verbergen.

Doch auf einmal kam ihm etwas in den Kopf.

Sein Geburtstag, den er mit seiner Mutter und seinem Vater gefeiert hatte.

Sie hatten extra gespart, um einen Kuchen kaufen zu können.

Mit einem Keuchen ließ sie von ihm ab.

„Was war das?“, wollte sie von ihm wissen.

Sie hatte es also auch gesehen.

Er hätte sie lieber noch einmal gepackt und dort weitergemacht, wo sie aufgehört hatten, was er dann doch besser sein ließ.

„Mein Geburtstag... Ich wusste gar nicht, dass diese Erinnerung noch da ist...“, bedachte er das, was geschehen war.

Sie lächelte erfreut.

„Sie war in der hintersten Ecke... Vielleicht solltest du es jetzt noch einmal probieren. Ich meine, den Satelliten zu bewegen.“, machte sie ihm den Vorschlag, den er gerne annahm.

Er richtete seine ausgestreckte Hand in die Richtung des Ungetüms und konzentrierte sich.

Dabei dachte er nur an die schönen Sachen, die ihm passiert waren.

Er dachte an den Geburtstag.

Und er dachte an Sophia.

An ihren Kuss.

Vor Anstrengung zeichneten sich die Adern an seiner Stirn ab, doch er gab nicht auf.

Und tatsächlich bewegte sich die Schüssel.

Sie drehte sich ihnen zu, dann ließ er sie so stehen und atmete erschöpft aus.

„Du hast es geschafft!“, jubelte Sophia neben ihm und sprang ihm beinahe an den Hals vor Freude.

Er lachte laut auf und rahmte ihr Gesicht mit seinen Händen ein.

Seine Daumen strichen über ihre Wangen.

Sie hatte so wundervolle, weiche Haut.

„Das hab ich nur dir zu verdanken, Sophia...“, gab er zu und seine Stimme war nicht mehr als ein Hauchen.

Sie schmolz sozusagen in seinen Armen dahin.

Ihre Knie wurden zittrig, sodass sie sich an ihn lehnen musste, was ihr gerade recht war.

„Und was bekomm ich als Dankeschön?“, munkelte sie und grinste schelmisch.

Ohne ein weiteres Wort beugte er sich hinunter und küsste sie sanft.

Sie ließ sich gehen und wehrte sich nicht im geringsten, als seine Zunge zwischen ihre Lippen hindurchdrang und sie noch willenloser machte.

Aber die Beiden waren nicht lang ungestört.

Mit einem Mal wurden sie auseinander gedrängt und Elijah warf sich auf Erik, um auf ihn einzuschlagen.

Sophia ging schnell dazwischen und zerrte ihn mit all ihrer Kraft von den überraschten Erik.

„Was ist denn in dich gefahren, Elijah?! Was soll das?!“, empörte sie sich über den Angriff und sah ihn fassungslos an.

Elijah zeigte auf den anderen Mann.

„Du lässt dich von ihm küssen?! Merkst du denn nicht, dass er dich nur ins Bett kriegen will, um dir dann das Herz zu brechen?!“, begann er, doch sie stoppte die aufkommende Diskussion, in dem sie ihn ohrfeigte.

Vollkommen baff, starrte er sie an.

Sie weinte wieder, diesmal aus Wut.

Erik, der sich wieder aufgerappelt hatte, marschierte schnurstracks in Richtung Haus.

„Du hast mir schon wieder alle verdorben, Elijah! Bist du zufrieden?! Er hat doch überhaupt nichts schlimmes gemacht!“, fauchte sie außer sich und ging an ihm vorbei, in die gleiche Richtung, in die Erik verschwunden war, ohne noch einmal auf ihn zurückzublicken.

Er hatte nichts schlimmes gemacht, hatte sie gesagt.

Von wegen.

Sah sie denn nicht, wie er sich dabei fühlte?

Merkte sie denn nicht, dass dadurch alles was zwischen ihnen war zerstört wurde?
 

Erik flüchtete die Treppen hinauf.

Eigentlich war er nicht so ein Feigling, aber mit Elijah jetzt zu streiten oder, was noch schlimmer sein würde, sich zu streiten, war nicht wirklich angebracht und würde vermutlich in einer Katastrophe enden.

Nichtsdestotrotz würde er sich den jüngeren Mutanten noch mal zur Brust nehmen müssen.

Was glaubte der eigentlich, wer er war?

Er konnte doch nicht einfach so mit seiner süßen Schwester umgehen!

Arme Sophia.

Kopfschüttelnd betrat er sein Zimmer und blickte zum Fenster hinaus.

Sie war nicht mehr im Hof.

Nur ihr Bruder stand noch da.

Allein.

Sie hatte wahrscheinlich die Schnauze voll gehabt und war, genau wie er selbst, ins Haus gegangen.

Schnaubend drehte er sich um, um ins Bett zu gehen, da erblickte er sie.

Sophia lag unter seiner Decke.

Wo war sie denn auf einmal hergekommen?

„Hallo, Erik...“, raunte sie ihm zu und schmunzelte etwas verlegen.

Er konnte nicht anders, als mit offenem Mund vor ihr zu stehen.

„Hallo... Sophia...“, brachte er gezwungenermaßen hervor.

„Was machst du hier? Ich dachte, du wärst...“, versuchte er dann seine Verblüffung zu erklären, doch sie unterbrach ihn.

„In meinem Zimmer, um mich wegen Elijah auszuheulen... Nicht doch.“, entgegnete sie und setzte sich etwas auf, wobei die Decke etwas herunterrutschte und fast ihre Brüste entblößte.

Er schluckte.

Sie war nackt?

Was sollte das Ganze auf einmal?

So kannte er sie ja überhaupt nicht.

„Eh...“, stammelte er, doch wieder ließ sie ihn nicht weiter zu Wort kommen.

Sie winkte ihn mit ihrem Zeigefinger ran und blickte dabei verführerisch in seine Augen.

„Komm her, Erik... Ich will, dass du mich ein bisschen tröstest...“, verlangte sie.

Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Das war gar nicht Sophia.

„Du bist nicht Sophia. Was soll das werden, Raven?“, entlarvte er sie und sie verdrehte die Augen, bevor sie sich in die Blondine zurückverwandelte.

Enttäuscht seufzte sie.

Sie hatte den Vorfall auf dem Kiesweg zwischen Erik und Elijah beobachtet und auch gesehen, wie er vorher mit Sophia geknutscht hatte, was sie rasend gemacht hatte.

Da hatte sie sich gedacht, dass sie ihn so bestimmt rumkriegen könnte.

In der Gestalt ihrer Konkurrenz.

„Was hat mich verraten?“, fragte sie ihn und er grinste.

„Sophia hätte sich nie nackt in mein Bett gelegt, nachdem sie wegen mir Streit mit ihrem Bruder hatte.“, erklärte er ihr und sie grinste spöttisch.

„Dann macht sie sicherlich was falsch... Willst du nicht trotzdem ins Bett kommen?“, bot sie ihm an und klopfte auf das Laken neben sich.

Er schüttelte den Kopf und drehte sich weg.

„Du solltest jetzt lieber gehen, Raven. Ich bin nicht in der Stimmung für deine kindischen Scherze.“, erwiderte er, was sie ziemlich wütend machte.

Kindische Scherze?

Wollte er sie verarschen?

Zu dieser prüden Sophia fühlte er sich hingezogen und zu ihr, die sich ihm schon so an den Hals warf, nicht?

Das war einfach unfassbar.

„Dann werd doch glücklich mit deiner kleinen Miss-rühr-mich-nicht-an!“, warf sie ihm noch an den Kopf , bevor sie sich ihren Bademantel überzog und, türeknallend, sein Zimmer verließ.
 

Sie dachte über das nach, was geschehen war.

Was war nur in Elijah gefahren?

Noch nie hatte er sich so verhalten.

Bei keinem Mann, den sie nach Hause mitgebracht hatte.

Zumindest war er nie handgreiflich geworden.

Ausfallend okay, aber nicht so aggressiv.

Kopfschüttelnd schmiss sie sich auf ihr Bett.

Lag es vielleicht daran, dass Erik, genau wie sie, ein Mutant war und Sophia sich so sehr zu ihm hingezogen fühlte, dass sie es bereits jetzt kaum aushielt?

Sie wollte zu ihm und ihm sagen, dass ihr das alles leid tat.
 

Elijah hatte währenddessen einen ganz anderen Weg eingeschlagen.

Erst hatte er zu seiner Schwester gehen wollen.

Er wollte sie umarmen und sie küssen.

Ihr zeigen, wie sehr er sie liebte und nur wollte das sie glücklich war.

Doch stattdessen marschierte er nun schnurstracks auf Eriks Zimmer zu und trat auch ohne zu klopfen ein.

Der ältere Mann saß in seinem Sessel und trank ein Glas Cognac.

Als er Elijah allerdings bemerkte, sprang er sofort auf.

„Was willst du noch?“, wollte er wissen und machte sich auf alles gefasst.

Und das war auch sein Glück, denn der Arm von Sophias Bruder schnellte hervor und versuchte ihm an der Kehle zu greifen.

Doch Erik wich schnell aus, wobei er den Beistelltisch mit dem Glas umwarf.

Er ließ sich natürlich nicht lumpen und setzte zum Gegenschlag an.

Da Elijah eine Jack mit Metallnieten trug, wurde er von dem Magnetfeld, dass Erik kontrollierte, abgestoßen und gegen die Zimmerwand geworfen.

„Lass meine kleine Schwester in Ruhe. Ich weiß, was du von ihr willst.“, presste Elijah hervor und lachte laut auf.

Erik näherte sich ihm, dabei immer eine Hand erhoben, um das Magnetfeld aufrecht zu erhalten.

„Ach ja? Und was ist, wenn sie genau dasselbe will? Immerhin hat sie mich zuerst geküsst.“, entgegnete er kess, wobei er dem Anderen wohl einen ziemlichen Stich verpasste, denn seine Miene wurde auf der Stelle finsterer.

„Ja, deine kleine süße Schwester ist nicht das Unschuldslamm für das du sie hältst. Wahrscheinlich ist sie ein kleines Luder im Bett. Ich kann es kaum erwarten...“, stachelte er höhnisch weiter.

„Sie ist doch nur aus Mitleid so nett zu dir. Sie hat Mitleid für den kleinen jüdischen Jungen, an dem die Nazis herumexperimentiert haben. Dessen Mutter man getötet hat, während er hilflos daneben stand.“, spottete nun er und Erik ließ ihn los, geschockt darüber, was er wusste.

Woher konnte er davon wissen?

„Was? Hat sie dir etwa erzählt...?“, stammelte er und machte drei Schritte rückwärts.

Elijah lachte erneut.

Diesmal noch lauter und finsterer.

Er schüttelte den Kopf und hob dann wissend eine Augenbraue an.

„Nicht doch... Das musste sie mir nicht erzählen. Ich war schon immer gut darin die tiefsten Abgründe eines Menschenlebens zu durchschauen... Ich hab die Nummer gesehen, auf deinem linken Unterarm. Und wenn ich nachts durchs Haus spaziert bin, habe ich dein jämmerliches Gewinsel gehört. Du hast immer wieder nach deiner Mami gerufen... Das ist echt erbärmlich.“, erklärte er ihm und Erik schnaubte wütend.

Doch er wusste auch eines von Elijahs kleinen Geheimnissen.

„Nicht ich bin erbärmlich, sondern du, Elijah. Glaubst du, ich wüsste nicht, was in deinen Kopf vorgeht, wenn du sie siehst? Wenn sie dich umarmt oder dir einen Kuss gibt? Deine Blicke zeigen, was in deinem Kopf vorgeht. Du bist widerlich... Seine Schwester zu lieben ist eine Sache, aber in sie verliebt zu sein... Wirklich abartig.“, entlarvte er ihn.

Elijah brüllte vor Zorn und stürzte auf Erik zu.

Die beiden Mutanten stürzten durch die offene Balkontür und fielen sogar über das Geländer.

Von dem Tumult wurden natürlich auch alle anderen alarmiert.

Doch es war Sophia, die versuchte die Zwei auseinander zu bringen.

„Hört doch auf!“, bat sie, doch niemand hörte auf sie.

Mit einem Mal wurde Elijah von einer Hitzewelle erfasst und ans andere Ende der Auffahrt befördert, auf der sie sich befanden.

Erik wollte sie festhalten, verbrannte sich allerdings an ihrem Handgelenk, dass jetzt wahrscheinlich eine Temperatur von über dreihundert Grad hatte.

„Komm, Sophia. Wir gehen!“, kam es von Elijah, der sich wieder aufgerappelt hatte.

Sie ging entschlossen auf ihn zu und verpasste ihm eine Ohrfeige.

Er wollte sie festhalten, wobei ihm die Hitze anscheinend nichts auszumachen schien.

Aber sie war ihm voraus und wich seinen Fingern aus.

„Nein.“, fauchte sie ihm entgegen.

Er blickte sie fassungslos an.

„Schön, wenn das so ist... Dann löse ich hiermit mein Versprechen auf. Erwarte nicht, dass ich noch einmal zurückkomme.“, knurrte er wütend und enttäuscht sogleich.

Er hatte immer gedacht, sie würden sich nie voneinander trennen.

Sie wollte also lieber bei diesem Erik bleiben, der sie nur liebte, weil sie hübsch war.

Obwohl er sie schon immer geliebt hatte.

Egal wie sie aussah oder wie sie war.

Ohne auch noch etwas von seinen Sachen einzupacken, drehte er sich von der Gruppe weg und verschwand blitzschnell in der alles verschlingenden Dunkelheit.

R.I.P

Elijah tauchte nicht mehr auf.

Nicht mal, um seine Sachen abzuholen.

Und Sophia hatte sich bereits seit drei Tagen in ihrem Zimmer eingesperrt.

Das Einzige, was man von ihr hörte war ihr ständiges Weinen.

Diese Situation machte alle im Anwesen ziemlich fertig.

„Sie bereitet mir echt Sorgen... Sie hat nichts gegessen und will selbst Ginger nicht sehen.“, murmelte Charles und streichelte das rote Fell des Hundes, der ein Winseln von sich ließ.

Er saß Erik gegenüber und die Beiden spielten Schach, wobei sie allerdings nicht so motiviert wirkten, wie sonst immer.

Der andere Mann seufzte.

Ihm tat es weh, sie so erleben zu müssen.

„Ja... Ich dachte, sie wollte nur allein sein, um sich beruhigen zu können. Aber das geht langsam wirklich zu weit... Ich werde nachher mal nach ihr schauen.“, entgegnete er und rieb sich nachdenklich über die Stirn.

Hoffentlich würde sie ihm auch öffnen.

Er bewegte seine verletzte Hand, die unter den Verband Blasen gebildet hatte.

Sie hatte sich wirklich mehr als aufgeregt.

Raven, die sich ebenfalls im Raum befand und ein Buch las, blickte auf.

Die Beiden unterhielten sich über nichts anderes, was sie verstehen konnte, denn auch ihr tat leid, was geschehen war.

Sie hätte nie gedacht, dass Elijah das Team verlassen und Sophia zurücklassen würde.

Gut, er hatte so seine Schwierigkeiten gehabt sich einzubringen, aber es war doch schon viel besser geworden.

Gerne hätte sie gewusst, warum er so auf Erik reagiert hatte.
 

Es klopfte an ihrer Tür.

Einmal.

Zweimal.

„Sophia?“, ertönte Eriks Stimme und sie konnte Besorgnis in seinem Tonfall hören.

Sie saß mit angezogenen Knien auf ihrem Bett und blickte auf ein Foto.

Elijah und sie waren darauf abgebildet.

Sie hatten Urlaub in Düsseldorf gemacht, um ihren Geburtsort wiederzusehen.

Es war ein kleines Café in der Altstadt vor dem sie saßen.

Ihre Mutter war dort gerne mit ihren Freundinnen zum Plausch hingegangen und hatte die Kinder oft mitgenommen.

Sie strich über das Gesicht ihres Bruders.

Er hielt sie fürsorglich in seinen Armen und lächelte sie an.

Damals war alles noch anders gewesen.

Damals hätte er sie nie verlassen.

Sie spürte wie erneut Tränen ihre Wangen hinunterliefen.

Er hatte sie einfach so allein gelassen.

Und eine tote Hülle zurückgelassen.

„Mach doch bitte auf, Sophia!“, erklang wieder Eriks Stimme, diesmal etwas ungehaltener als zuvor.

Sie blickte zur abgeschlossenen Tür, wo er vergebens am Türknauf drehte.

„Ich will niemanden sehen!“, entgegnete sie forsch und wandte den Blick ab, um die Blätter beim Fallen zu beobachten.

Warum konnten die sie nicht einfach mal in Ruhe lassen?

Sie brauchte niemanden, der sich um sie kümmerte, wie um ein kleines Mädchen.

„Du enttäuscht mich, kleine Lady... Ich hätte nicht gedacht, dass du mich auch nicht sehen willst... Charles und die anderen Clowns, okay... Aber mich?“, kam es vorwurfsvoll von ihm und er dachte wahrscheinlich, dass sie darüber lachen würde, doch selbst das konnte sie nicht einmal.

„Komm schon, Süße... Ich wollte dir vorschlagen, dass wir zusammen in die Stadt fahren und was trinken...“, versuchte er es weiter, doch sie wurde nur wütend dadurch.

„Lasst mich doch einfach in Ruhe! Versteht ihr etwa nicht, dass ich keine Lust habe, darüber zu reden! Ich hasse es hier! Seit ich hier bin, läuft alles schief!“, schrie sie, beinahe hysterisch und schluchzte dann auf.

Jetzt reichte es Erik entgültig.

Der Mutant konzentrierte sich auf das Schloss der Tür und löste den Sperrmechanismus, um das Schloss zu knacken.

Mit einem Klicken ging die Zimmertüre auf und er konnte hineintreten.

Sophia, die damit nicht gerechnet hatte, zuckte erschrocken zusammen und wischte sich die Tränen ab.

Er stand abwartend vor ihr, so als würde sie ihm gleich von allein ihr Herz ausschütten.

„Was soll das eigentlich? Weißt du, was du uns damit antust? Wir machen uns alle Sorgen um dich, Sophia! Du isst nichts mehr, man hört dich nur noch weinen... So kann das doch nicht weitergehen.“, begann er, doch sie wandte sich von ihm ab und ignorierte ihn.

Wütend warf er sich auf sie und packte ihr Kinn, um sie dazu zuzwingen ihn anzusehen.

In seinen blauen Augen blitzte Zorn und Trauer hervor und sie hätte beinahe aufgeschrieen.

„Er wird nicht wiederkommen! Elijah kommt nicht wieder, egal ob du auf ihn wartest oder nicht!“, schimpfte er.

Sie weinte.

Tränen kullerten über ihr schönes Gesicht.

„Du tust mir weh, Erik...“, hauchte sie ihm mit heiserer Stimme zu und er ließ sofort von ihr ab.

„Es tut mir leid... Ich wollte das nicht... Es ist nur, wir... Ich habe drei Tage lang kein Auge zugemacht, weil ich immer daran denken musste, was wegen mir passiert ist.“, gestand er ihr und setzte sich auf ihr Bett, um sein Gesicht schuldbewusst in seinen Handflächen zu vergraben.

Bedrückt starrte sie auf den so verletzlich wirkenden Mann.

Er hatte sich solche Vorwürfe deswegen gemacht?

„Erik... Ich... Es tut mir leid, dass ich mich so verhalten habe. Ich wollte euch nicht so in Aufruhr versetzen.“, entschuldigte sie sich und gesellte sich zu ihm.

„Ich kann es nur immer noch nicht fassen, das er weg ist.“, fügte sie hinzu und er sah sie verständnisvoll an.

Da bemerkte er das Foto der Beiden.

„Man sieht, wie verbunden ihr euch seid...“, meinte er und betrachtete es eingehend.

Ihm fiel das Café auf, dass im Hintergrund abgebildet war.

„Düsseldorf?“, fragte er sie und sie nickte verwundert.

„Eh... Ja... Kennst du die Gegend? Meine Familie hat dort gewohnt.“, erklärte sie ihm und er musste grinsen.

„Was für ein Zufall... Ich habe mit meinen Eltern auch in Düsseldorf gewohnt. Vielleicht haben wir, sozusagen, Tür an Tür gelebt und nichts voneinander gewusst.“, munkelte er.

Sie lachte, was ihm gefiel und ihn ein siegreiches Schmunzeln auf die Lippen zauberte.

Er mochte ihr Lachen so sehr.

„Schön, dass ich dich etwas aufheitern kann.“, freute er sich und stupste ihre Nase mit seiner Fingerspitze an.

Erst jetzt fiel ihr auf, dass er einen Verband trug.

Behutsam nahm sie seine verletzte Hand in ihre und begutachtete das Ganze mit entschuldigendem Blick.

„War ich das?“, erkundigte sie sich, obwohl sie die Antwort ja bereits kannte.

Er grinste und sah ihr in die Augen.

„Das wird schon wieder... Ist nur eine kleine Verbrennung.“, beschwichtigte er sie, doch sie ließ das nicht gelten.

„Nein, ich hätte nicht so ausflippen dürfen... Das muss ziemlich weh tun, du Armer...“, bemutterte sie ihn und küsste seine Hand.

Er errötete und zog seine Hand schnell zurück.

„Schon gut... Kommst du jetzt mit runter und isst was, bevor die Anderen mich massakrieren, weil ich dich nicht mitgebracht habe?“, witzelte er, um seine Scham zu verbergen, was sie wieder zum Lachen brachte.

Sie rappelte sich auf und begleitete ihn nach unten, um den anderen zu zeigen, dass es ihr noch gut ging.

Sie stellte fest, dass sie wirklich Hunger hatte und verputzte beim Abendessen die dreifache Menge, die sie sonst immer zu sich nahm, was alle anderen amüsierte.

Und sie bemerkte, dass ihr die Gesellschaft der anderen Mutanten gefehlt hatte.

Vielleicht war es ja doch besser gewesen, dass Elijah gegangen war.

Immerhin brauchte sie keine Rücksicht mehr auf ihn nehmen und brauchte seine Wutausbrüche nicht mehr fürchten.
 

„Schneller, Sophia! Oder machst du etwa schon schlapp!“, neckte Erik sie, während sie einen Fuß vor den anderen setzten.

Ginger rannte an ihnen vorbei und jagte ein Kaninchen.

Sie joggten durch einen großen Stadtpark und ihr Atem bildete kleine Wolken in der morgendlichen Herbstluft.

Schnaufend folgte sie Erik.

„Du hast gut reden!“, beschwerte sie sich bei ihm und kämpfte mit der aufkommenden Anstrengung.

Er hatte ja auch viel längere Beine als sie, da war es ja klar, dass sie langsamer war.

Er lachte belustigt auf und hielt dann an einer Bank an, um sich dort niederzulassen.

Sie kam ebenfalls keuchend zum Stehen.

„Du bist ja wirklich außer Form, Kleine.“, ärgerte er sie erneut und sie gab ihm einen Klaps auf die Schulter.

„Das ist gemein! Du kannst mich ja tragen, wenn du schneller laufen willst!“, empörte sie sich und verschränkte die Arme vor der Brust.

Urplötzlich packte er sie und zog sie auf seinen Schoß.

„Das mach ich sogar mit Vergnügen.“, flüsterte er ihr zu und kam ihr immer näher.

Doch diesmal war sie es, die ablenkte.

„Wir sollten lieber wieder zurück, sonst wird Raven sauer. Immerhin hat sie doch heute Geburtstag.“, erinnerte sie ihn und machte sich auf den Heimweg, wobei sie ihm auffordernd zuwinkte.

Gereizt stöhnend erhob er sich und kam ihr nach.
 

„Danke für die coole Geburtstagsfeier, Leute!“, bedankte Raven sich, mehr als leicht beschwippst, bei ihren Freunden.

Sie waren in eine angesagte Bar gegangen und tranken, lachten und tanzten zusammen.

Die Teenie-Mutanten waren total in Partylaune und auch Charles ließ sich nicht lumpen und kippte sich ordentlich eins hinter die Binde.

„Komm, Sophia, tanz mit mir!“, forderte er sie auf und, bevor sie ihm antworten konnte, hatte er sie hinter sich hergezogen und wirbelte sie herum.

Sie lachte über seinen Übermut und bewegte sich zur Musik.

Der Song Hit the Road, Jack von Ray Charles schmetterte durch die Musikanlage.

Alle hatten ihren Spaß.

Nachdem Sophia auch mit Hank, Sean und Alex das Tanzbein geschwungen hatte, kam sie etwas aus der Puste zurück an den Tresen, an dem Erik saß und sie alle schmunzelnd beobachtet hatte.

„Willst du nicht auch tanzen, Erik?“, wollte sie wissen, aber er schüttelte den Kopf.

„Nein, nein... Macht ihr mal.“, lehnte er ab und sie verzog das Gesicht zu einen Schmollen.

Beleidigt stemmte sie die Hände in die Hüfte.

„Und ich dachte, du würdest mir die Ehre erweisen!“, murrte sie.

Sie sahen sich einen Moment lang an und mussten dann lachen.

Sie griff nach ihrem Glas und trank den Whiskey, der darin war, mit einem Zug aus.

Ihre Wangen waren vom Alkohol etwas errötet, was er sehr anziehend fand.

Und das dunkelgrüne Kleid, dass sie trug hatte einen tiefen Ausschnitt.

Er schluckte.

Wie lange konnte er es noch aushalten?

Sie war bezaubernd und er?

Er war ein Monster.

Er hatte ihren Bruder dazu gebracht sie zu verlassen und sie damit getrennt.

Obwohl sie noch nicht einmal der Krieg hatte voneinander trennen können.

„Was ist denn auf einmal mit dir?“, fragte sie ihn, da sie bemerkt hatte, wie nachdenklich und bedrückt er auf einmal aussah.

„Ich denke nur daran, dass ich es gar nicht verdient habe, dass du so nett zu mir bist. Ich habe Elijah vertrieben und ich habe meine Eltern umgebracht...“, brabbelte er und sie zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.

Was war denn das nun wieder?

Er hatte anscheinend zu viel getrunken.

Sie ignorierte das, was er soeben von sich gegeben hatte, beobachtete jedoch, dass seine Stimmung immer schlechter wurde.
 

Wieso glaubte er bloß immer, dass er ein Monster und an allen Unglück schuld sei?

Sie stellte das Wasser der Dusche ab und griff nach einem Handtuch.

Ihr war das einfach unverständlich.

Erik war doch so gut zu ihr und kümmerte sich rührend um sie.

Und das obwohl er eigentlich ein typischer Einzelgänger war, der sich am nächsten war.

Charles hatte es ihr einmal erzählt, als sie zusammengesessen hatten und versucht hatten ihre telepathischen Fähigkeiten zu verbessern.

Er hatte ihr erklärt, dass Erik davon besessen war Sebastian Shaw für den Tod seiner Mutter zur Rechenschaft zu ziehen.

Er hielt daran fest, dass alle Menschen die Mutanten hassten und das es nie Frieden zwischen den zwei Spezies geben würde, während Charles gegenteiliger Meinung war und alles dafür tat, dass Mutanten irgendwann akzeptiert wurden.

Sophia wusste nicht auf welcher Seite sie stehen sollte.

Bisher hatte sie nur Abneigung von den Menschen zu spüren bekommen.

Aber sie war sich auch sicher, dass einige Menschen vielleicht eines Tages damit klarkommen würden.

Sie hüllte sich in ihren Bademantel und verließ dann ihr Zimmer, um zu ihm zu gehen.

Vielleicht konnte sie ihm ja die Flausen austreiben.

Vorsichtig trat sie in sein Zimmer ein.

Erik saß auf seinem Bett, ebenfalls in einen Bademantel gehüllt, und ein Glas Scotch in der Hand.

„Haben wir vorhin nicht genug getrunken?“, erkundigte sie sich spaßend bei ihm und er wandte seinen Blick in ihre Richtung.

Er sah wieder so Ernst aus.

„Hey, soll ich wieder gehen?“, harkte sie nach, da sie vermutete, dass er allein sein wollte.

Er wusste, dass sie seine Gedanken nicht lesen würde.

Sie hatte es ihm versprochen.

Er seufzte.

„Nein, schon gut. Ich habe nur gerade nachgedacht. Was wäre, wenn herauskommen würde, dass Shaw ein Mutant ist? Immerhin will er einen Atomkrieg heraufbeschwören... Die Menschen würden uns sicherlich noch mehr hassen und, man könnte sagen, jagen, um uns auszulöschen...“, bedachte er.

Wie kam er denn nun wieder da drauf?

Sie setzte sich zu ihm und blickte ihn genervt an.

„Glaubst du wirklich, dass sie uns nie akzeptieren werden?“, fragte sie ihn.

Er lehnte sich etwas vor.

„Allen, denen ich bis jetzt gezeigt habe, wer ich wirklich bin, haben Angst vor mir gehabt.“, erwiderte er und seine blauen Augen funkelten erbost.

Sie lächelte.

„Ich weiß... Denkst du, es wäre bei mir anders gewesen? Ich bin ein Feuerteufel. Menschen fürchten Feuer, weil sie es nicht verstehen.“, machte sie ihm klar und nahm seine Hand.

„Aber wir sind keine Monster. Wir sind besser als sie. Und wir werden Shaw aufhalten und die Menschheit davon überzeugen, dass sie uns zu Unrecht fürchten.“, offenbarte sie ihm ihren Standpunkt der Dinge.

Ihm gefiel der Gedanke.

Ja, sie waren wirklich besser als Menschen.

Sie waren besonders.

„Aber... Was, wenn wir es nicht schaffen? Ich habe schon damals versagt, als er meine Mutter...“, brachte er hervor und schluckte seine Schwermütigkeit hinunter.

Sie sollte nicht sehen, wie er weinte.

Er wollte ihr gegenüber nicht schwach wirken.

Doch sie streichelte zärtlich über seine Wange, was ihn dazu veranlasste genüsslich die Augen zu schließen.

Sie fühlte sich wie immer warm an.

„Du warst noch ein Kind, Erik.“, sagte sie ihm, dass er nichts dafür konnte, aber so leicht konnte er nicht aufhören, das zu glauben.

„Ich hätte mich mehr anstrengen müssen.“, gab er zurück und sie wurde wütend.

Doch anstatt ihn zu schlagen oder ihn zu schütteln, beugte sie sich vor und presste ihre Lippen auf seine.

Geschockt riss er die Augen auf, um sich dann keuchend aus dem Kuss zu befreien.

„Sophia... Was...?“, stammelte er, doch sie lachte nur über seine Reaktion.

„Ist es nicht langsam gut mit der Selbstgeißelung, Süßer? Das ist doch keine Lösung.“, hauchte sie und er konnte sich ein charmantes Lächeln nicht verkneifen.

Süßer?

Was war denn auf einmal in sie gefahren?

Sie war doch sonst nicht so aufdringlich.

Das war eigentlich immer sein Part.

„Was schlägst du dann vor?“, stocherte er nach und ihre Augen glitten verführerisch über ihn, was ihn erschaudern ließ.

Sie kam ihm wieder näher und saß nun auf seinen Schoß.

Ihre Hände spielten mit dem Kragen seines Bademantels, wobei ihre Lippen gleichzeitig über seine huschten.

Es war nur eine seichte Berührung, doch sie löste mehr als Gänsehaut in ihm aus.

„Ah... Du bist auf einmal so offensiv. Hast du etwa ein bisschen zu tief ins Glas geschaut?“, scherzte er und sie mussten lachen.

„Nein, Erik... Ich will nur die alte Sophia begraben, um dir zu zeigen, was ich für dich empfinde...“, flüsterte sie in sein Ohr und biss in das Ohrläppchen, was ihm ein leises Stöhnen entlockte.

Er schmiegte sein Gesicht an ihren eleganten Hals und drückte sie näher an sich.

Es fühlte sich wahnsinnig gut an, sie zu berühren und ihre Hitze zu fühlen, die auf ihn überging.

Sie küssten sich wieder und wieder und wurden immer leidenschaftlicher, bis sie ihn ins Laken stieß und auf ihn hinabblickte.

Ein leidenschaftliches Flackern stach aus ihren Augen hervor und sie strich mit einem Finger über seine Brust, sodass ein Kribbeln über seine Haut schlich.

Dann schob sie seinen Bademantel zur Seite, um an einer seiner Brustwarzen zu spielen.

Er sah ihr dabei zu und biss die Zähne zusammen, um nicht die Kontrolle zu verlieren.

„Lass es raus, Erik... Ich weiß, dass es dir gefällt.“, wisperte sie und beugte sich vor, um ihn mit ihrem Mund zu umschließen.

Er spürte ihre Zähne und ihre Zunge.

Sie kreiste und kitzelte.

Er warf den Kopf zurück und krallte sich ins Laken, wobei er sich gleichzeitig unter ihr aufbäumte.

Seine Hüfte drückte sich ungehalten an ihr Becken und sie kicherte.

„Das ist gut, nicht?“, hörte er sie Fragen und man konnte ihm seine Hilflosigkeit ansehen.

Aber als sie seinen Hals liebkoste und dabei von zärtlich auf grob umschaltete, war er verloren.

Er konnte nicht anders, als sie zu packen, ihr den Bademantel vom Leib zu reißen und sie in die Matratze zu drücken.

Nun war er es, der auf sie herabsah.

Sie war wunderschön und er wollte ihr das zeigen.

Seine rauen Hände glitten über ihre Brüste und ihren flachen Bauch hinunter, bis zu ihrem intimsten Punkt.

Sie hatte die Augen offen und sah ihm ins Gesicht, während er sie verwöhnte.

Sie mochte es, wenn sich seine Finger und seine Lippen auf ihrer Haut einen Weg suchten und dabei immer feuriger wurden.

Und sie mochte es, seinen lüsternen, glasigen Augen zu begegnen.

Schließlich zog sie ihn zu sich und küsste ihn, während ihre Schenkel sich einladend öffneten.

Ihre Nägel krallten sich in seine Schultern, als er eindrang und sich langsam in ihr bewegte.

Es war so unglaublich heiß in ihr, dass er nach Luft schnappte und glaubte, er würde jeden Moment in Ohnmacht fallen.

Sie kniff wieder in seine Brustwarze und zog neckisch daran, was ihn dazu brachte aufzuschreien.

„S... Sophia...“, presste er ihren Namen hervor und stöhnte, weil sie immer enger zu werden schien.

Nun waren sie auf gleicher Höhe.

Sie saß auf seinem Schoß und bewegte sich reizend.

Sein angestrengtes Keuchen drang an ihre Ohren und spornte sie nur noch mehr an.

Er wollte sie so sehr, wie es noch kein anderer Mann getan hatte.

Wie gerne hätte sie nun in seine Gedanken geschaut, doch sie ließ es sein.

Das Gefühl seiner Männlichkeit zwischen ihren Beinen war ihr genug, um zu wissen, dass er nur an sie dachte.

Sein Griff um ihren schmalen Körper wurde immer stärker, unterdessen begann der Metallrahmen des Bettes zu knarren und sich zu verbiegen.

Die Kerze, die am Fenster stand, war schon beinahe abgebrannt, da die Flamme sich um das fünffache vergrößert hatte.

„Ich liebe dich, Erik...“, drang ihre zärtliche Stimme an sein Ohr.

Er lag auf dem Rücken und atmete schwer vor Erschöpfung.

Beinahe in Zeitlupe wandte er ihr das Gesicht zu und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

„Ich liebe dich...“, entgegnete er und rollte sich zu ihr, um seine Stirn an ihre zu legen.

Seufzend glitt seine Hand über ihre Taille und sie küssten sich wieder, um erneut einander zu verfallen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  CreamCake
2013-01-29T16:33:31+00:00 29.01.2013 17:33
HEAY ;D

Also, ich an Eriks Stelle hätte die Tür sofort geöffnet^^ Wozu hat man denn so ne Fähigkeit, wenn man sie nicht sofort nutzt ? :D Hätte sich ja denken können, das sie nicht lieb und brav die Tür öffnet.^^

Genau, immer positiv denken. Ist ja nur der Bruder der weg gegangen ist :D

Hm ? Der hat doch gar nicht seine Eltern umgebracht :/ Idiot der <.<

Hoppla, dachte sie denkt in der Bar nach und auf einmal latscht sie in Eriks Zimmer. Ein unbemerkter Szenenwechsel. Der Arme :( Hab das gar nicht richtig mitbekommen xD Musste mir die Stelle nochmal durchlesen xD Blindfisch ich :D

HaHa, jetzt hat Erik mit ihr geschlafen, jetzt ist Erik glücklich ! :D
Von:  CreamCake
2012-12-30T05:08:51+00:00 30.12.2012 06:08
HEAY ;D

Wieso kapiert die nicht, das ihr Bruder sie verliebt liebt und nicht normal liebt? :/ Ich meine, die kann doch seine Gedanken lesen, da müsste die das doch sofort bemerken^^

Yay, Elijah! x3 Schlag ihn kaputt! Eigentlich hab ich ja nichts gegen Erik, aber ich mag es, wenn einer was auf die Fresse bekommt :D

Moah Sophia ist ja total blöd <.< Das ist ihr Bruder, den kann die doch nicht so einfach gehen lassen :/
Doofes Kapitel Ende, gefällt mir ganz und gar nicht ._.
Von:  CreamCake
2012-12-30T04:00:46+00:00 30.12.2012 05:00
HEAY ;D

Ist ja echt mies das sich Elijah und Sophia so verkrachen :(

Hm, wieso fragt sie denn wohin die fahren? Der hat ihr doch gesagt, das er in nen irgendnen irischen Pub will? Alzheimer die Alte, oder was? xD

Verrückt trifft es vielleicht nicht ganz^^ eher asi oder nicht? Einfach so abzuhauen ohne zu bezahlen.. Der arme Wirt :o
Von:  CreamCake
2012-12-28T20:42:01+00:00 28.12.2012 21:42
HEAY ;D

Was ich ganz toll finde ist das der Erik noch nicht Magneto ist, zumindest nicht der Magneto mit der Suppendose auf den Kopf xD

Herrlich wie sie zu Anfang denkt, die beiden seien ein Paar :D

Eriks Fähigkeit find ich eigentlich auch ganz interessant, aber die von Charles ist irgendwie langweilig, Telepathie kann doch mittlerweile jeder^^ wobei, Magnetische Dinge bewegen auch, es heißt Magnet. Uaah :O

Elijah gefällt mir irgendwie, seine Einstellung und das drum herum xD

>>„Elijah! Was ist denn heute in dich gefahren?<< Vielleicht war der Joint, oder was auch immer er da geraucht hat, verdorben? :o

DRAMA, DRAMA ! aber am Ende geht er ja doch mit, das wäre dann wohl das Happy Beginning :D

Dieser Banshee hat ja mal öde Fähigkeiten :/ Was nützt es einem mit Walen zu quatschen oder ner Fledermaus dem Weg zu erklären, wenn man im Kampf ist? sinnlos .. Was hat man sich dabei gedacht? xD
Von:  CreamCake
2012-12-28T20:09:30+00:00 28.12.2012 21:09
HEAY ;D

>>wo ihre Eltern bereits an der Tür warteten und sie anwiesen, sich unter den Betten zu verstecken.<< Wieso verstecken sich Kinder immer unter dem Bett? Und wieso befehlen die Eltern den Kinder das sie sich dort zu verstecken haben? Da schaut man doch immer als Erstes nach, genau wie in den Kleiderschrank. Denk mal drüber nach, das würde bedeuten das Kinder gerne ermordet oder gekeschert werden und das das den Eltern nicht viel ausmachen würde o.O Oh man, ich schreib schon wieder ne scheiße xD

Elijah ist ein Killer ò.ó Er wird sie alle niederbeißen, muahahaha! xD

Oh mein Gott :o Wieso quälst du deine Charaktere eigentlich so? Macht es dir Spaß, arme kleine ausgedachte Menschen zu quälen? Du bist a Fieso :o

Die Fähigkeiten von Sophia find ich cool, Elijah erinnert mich irgendwie an Ruffy :s ob der auch von ner Teufelsfrucht genascht hat?^^

War auf jedenfall gut zu lesen, vom Schreibstil her und auch die Story ist ganz interessant. Bin dann mal gespannt wie es weiter geht.


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