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Sternschnuppe

○✩○Wichtelgeschenke○✩○
von

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First Kiss

Die Sonne stand hoch am Horizont und vor ihr hob sich nur eine Gestalt ab.

Aschblondes Haar flog durch die Luft und hinterließ einen glänzenden beinahe silbernen Streifen in der Luft bei jeder Drehung der Gestalt, die in ihren spielerischen Bewegungen Ähnlichkeit mit einer Elfe hatte.

Aber nur solange man entfernt von ihr war, denn je näher man ihr kam, desto deutlicher erkannte man wem die Umrisse gehörten.

Jedoch musste man auch sagen, je näher man kam, desto mehr musste man sich eingestehen, dass die Gestalt nicht ganz von dieser Welt war.

Neben dem dünnen Brett der Bank stand der große selbstgebaute Löwenkopf, den sie gefertigt hatte um damit ihr Lieblingsteam zu unterstützen, doch als sie es den anderen hatte zeigen wollen, war niemand mehr auf dem Platz gewesen. Scheinbar hatten sich die Auswahlspiele in diesem Jahr verschoben, oder ihre Suche nach dem Bücherwurm in ihren Lehrbüchern für Snapes Unterricht hatte zu lange gedauert.

Nun, es war wohl eher so, dass die anderen den Tag gewechselt hatten, immerhin hätte die Suche nach dem kleinen Wesen sie wohl kaum drei Stunden aufgehalten.

Nun tänzelte Luna erneut von links nach rechts, während sie überlegte, was sie mit dem Rest des Nachmittages anfangen sollte, immerhin hatte sie schon einiges geschafft.

Innerlich hakte sie ab, was sie heute getan hatte.

Zuerst hatte sie nach ihrem Unterricht den Löwenkopf fertig gestellt und danach hatte Luna den verflixten Bücherwurm gefangen und ihn und seinen Kindern ein Nest aus dem aktuellen Tagespropheten gebaut.

Vielleicht sollte sie schauen, ob die Umkleidekabinen schon leer waren, eventuell hatte sie ja Glück und Harry war noch einmal zurückgekommen weil er vergessen hatte seinen Besen zu polieren.

Langsam, um nicht zu verpassen, falls doch noch jemand auftauchte, hüpfte sie von der Bank und hob mit Elan ihren neuen Hut auf, den sie statt ihn nur im Arm zu halten auch gleich wieder aufsetzte.

So tänzelte nun also ein filigraner Löwe von der Tribüne hinab auf das Quidditchfeld um sich von dort aus den Weg zu den Umkleiden zu bahnen.

Luna hatte kein Glück, nirgendwo tauchte auf einmal einer ihrer Freunde aus dem Nichts auf und bewunderte ihre Errungenschaft, und doch wusste sie, dass sie gerade nicht alleine war.

Im Gegenteil, sie hatte das unbestimmte Gefühl beobachtet zu werden und so sehr sie sich auch während der ein oder anderen Drehung umsah, sie sah nur die leere Tribüne und den klaren Himmel über sich.

Mit einem Schulterzucken wollte sie das Gefühl schon mit einem Tarnumhang oder mit unsichtbaren Wesen abtun und für einen Moment bedauerte sie es nicht ihre Brille dabei zu haben, doch dann meinte sie im Schatten einen Hauch rot zu erkennen.

Wie angewurzelt verharrte die zierliche Löwin in ihrer Position und legte ihren Kopf schief. Angestrengt kniff sie ihre Augen zusammen um zu erkennen, wer dort im Durchgang zu den Umkleidekabinen an der Wand lehnte und den Kopf hängen ließ.

War das Ron?

Langsam, als wäre sie eine kleine Löwin auf der Pirsch näherte sie sich der Gestalt in den Schatten und tatsächlich, nach wenigen Schritten und noch bevor Ron sich ihrer Gegenwart bewusst werden konnte, war sie sicher, den jüngsten Weasley Sohn zu erkennen.

„Ron, was machst du denn hier?“, fragte sie, erfreut doch nicht alleine zu sein, während sie sich ihm nun schneller näherte, als fürchtete sie, dass er sich in Luft auflösen würde, wenn sie sich nicht zu ihm gesellte.

„Ich schau mir den Sonnenuntergang an.“, entgegnete dieser etwas tonlos, doch Luna konnte ihm das nicht abkaufen, „Du lügst.“

„Nein, tue ich nicht.“

„Doch, doch“, bekräftigte sie ihre Meinung und nickte zusätzlich, so dass die Mähne des Löwenkopfes umherflog, „Der Sonnenuntergang ist erst in...“, kurz zögerte sie und schloss nachdenklich die Augen.

Als sie sie wieder öffnete lächelte sie leicht, „... in 83 Minuten.“

Erst jetzt schaute Ron erstaunt auf und was er sah erstaunte ihn noch mehr.

„Wie siehst du denn aus?“, noch immer klang er seltsam tonlos. Doch Luna ließ ihn nicht vom Thema ablenken, „Du brauchst nicht lügen, ich verrate niemandem, dass du dich hier versteckst.“, bot sie ihm an und lehnte sich entspannt an die Wand gegenüber von Ron, „Ich leiste dir etwas Gesellschaft, ja?“

Ron musterte die kleine Gestalt vor sich, die großen blauen Augen, die riesig wirkten, selbst jetzt, wo das Gesicht von dem überdimensionalen Löwenkopf umgeben war.

„Der Hut ist nicht übel.“

„Danke“, sie freute sich ehrlich über dieses Kompliment, immerhin hatte sie ihn extra für ihre Lieblingsmannschaft gebaut und hatte ihn heute, am Tag des Auswahltrainings, vorführen wollen.

„Bist du auch im Team?“

„Nein.“

„Wolltest du nicht mitspielen?“

„Nein!!!“

In Rons Stimme lag soviel Nachdruck, dass sich kurz eine steile Falte zwischen Lunas Augenbrauen bildete, doch schnell glättete sich ihre Haut wieder, „Welche Position wolltest du denn?“, fragte sie lächelnd.

„Gar keine, sag ich doch.“, grummelte Ron und wich ihrem Blick aus.

„Du lügst schon wieder.“, stellte sie schlicht fest und legte ihren Kopf schief um Ron besser mustern zu können.

„Bitte?! Wie kommst du denn darauf?“

„Warum solltest du sonst hier unten stehen und nicht bei Harry sein?“, antwortete sie mit einer Gegenfrage und Rons Kopf sank noch etwas tiefer.

„Wieso habt ihr Frauen immer Recht?“

„Haben wir das denn?“, antwortete sie und man hörte ihr das Lächeln schon in der Stimme an. Es war so warm, dass Ron seinen Kopf wieder hob.

„Ja, zumindest Hermine und scheinbar auch du... manchmal... wenn du nicht gerade von knallrümpfigen Krötern und Nargeln redest.“

Nun lachte Luna sogar leicht, „Aber wieso denn? Soviel ich weiß, nehmen wir die knallrümpfen Kröter bald bei Hagrid im Unterricht durch und was kann ich dafür, dass die Nargel mich so gerne necken?“, antwortete sie leicht naiv, so dass sich Ron ein Kopfschütteln verkneifen musste.

„Ich sag ja... manchmal.“, murmelte er leise, sodass es fast nicht hörbar war, doch Luna ging überhaupt nicht darauf ein, sondern musterte lieber das rundliche Teil, welches neben Ron am Boden lag.

„Das ist der Hut, von einem Hüter, oder?“, fragte sie unschuldig und Ron nickte deprimiert.

„Warst du nicht so gut?“, hakte sie mitfühlend nach, doch Ron schüttelte nur den Kopf.

„Warst du überhaupt auf dem Besen?“, erneut nur ein Kopfschütteln.

„Aber du hast in den letzten Wochen doch nur davon geredet.“, jetzt nickte der Gryffindor wieder und die kleine Falte kehrte auf Lunas Stirn zurück.

Nach einigen scheinbar endlosen Momenten, die am Ende doch Recht kurz gewesen waren, war es an Ron zu seufzen und seinen Kopf so tief wie nie zuvor sinken zu lassen.

„Ich hab nicht nur davon geredet, sondern auch geübt und geübt und noch mehr geübt...“

„Wo ist denn das Problem?“, fragte Luna sanft und beugte sich vor, um ihren Kopf so zu drehen, dass sie ihm trotzdem ins Gesicht sehen konnte.

Ron zuckte scheinbar unbeteiligt mit den Schultern, doch sie erkannte an seinen Augen, dass er lediglich so tat.

„Ich war am Ende so gut... selbst Fred und George haben das gesagt.“

Langsam aber sicher hob Ron wieder seinen Kopf, wenn auch nur, damit Lunas Haltung sich wieder normalisierte.

„Aber das ist doch toll.“

Die Antwort bestand aus einem Kopfschütteln und einem weiteren Seufzen des Rothaarigen, wodurch die steile Falte auf Lunas Gesicht tiefer wurde statt sich zu glätten.

„Nein...“

„Das verstehe ich nicht.“, erwiderte sie leicht naiv und nach einem Blick in ihre großen offenen und trotzdem leicht verträumten Augen war Ron sicher, dass sie die Wahrheit sagte. Aber das war noch nie anders gewesen. Eine Luna log nun einmal nicht.

Also nahm er sich vor es ihr zu erklären, „Ich war total motiviert und das alle meinten, dass ich so toll wäre, fand ich richtig genial... aber dann... ich weiß auch nicht... ich hab geträumt, dass mein Besen nicht einmal abhebt und mir nicht gehorcht.“, kraftlos ließ er seine Schultern sinken und für einen Moment glaubte Luna, dass er gleich weinen würde, doch stattdessen holte er tief Luft und redete weiter, „Das hat mir verdammt viel Angst gemacht... heute als ich für das Training aufgerufen bin... bin ich einfach nicht weiter als bis genau hier gekommen.“

„Hat einer der anderen den Klebefluch gesprochen?“, fragte sie vorsichtshalber nach, doch Ron schüttelte nur deprimiert den Kopf.

„Aber vielleicht war es auch gut so... ich hätte mich sicher bis auf die Knochen blamiert.“

Erstaunt weiteten sich Lunas Augen, „Auf keinen Fall, du bist gut, mach dich doch nicht selbst so schlecht!“, widersprach sie sofort und legte ohne Zögern ihren Zeigefinger unter sein Kinn, um es so sehr anzuheben, bis er wieder geradeaus schaute.

Nachdenklich musterte sie den Gryffindor und schließlich bildete sich ein kleines Lächeln auf ihren Lippen.

„Ich weiß, was mit dir los ist!“

Nun war es an Ron seine Stirn zu Runzeln und alleine durch diese Geste Luna zum Weiterreden zu bewegen, „Du leidest am Burn-Out-Syndrom!“, erklärte sie fest davon überzeugt und nickte einmal, wie um ihre Worte zu bekräftigen, „Du hast die typischen Symptome: Erst Enthusiasmus, dann eine psychosomatische Reaktion, der zu einer plötzlichen Verzweiflung führte, die in einer Gleichgültigkeit endet.“

Rons Mund öffnete sich leicht.

Was hatte Luna gerade von sich gegeben? Wenn er ehrlich war, hatte er im ersten Moment nichts verstanden und er war sich sicher, dass sie, wenn sie nur hinhören würde, deutlich wahrnehmen würde, wie es in seinem Kopf ratterte.

Doch das schien Luna nicht zu merken, oder zu ignorieren, denn sie sprach schon weiter, „Aber ich weiß, was dagegen hilft.“

Luna lächelte ihn sanft an und legte den Kopf leicht schief, sodass ihre Haare aus dem Hut fielen und sich über ihre Schultern ergossen wie flüssige Seide, während sie langsam einen kleinen Schritt auf ihn zu machte, mehr brauchte es nicht, um die Distanz zwischen ihnen zu überwinden, so dass er sich nur noch zu ihr herunter beugen musste.

Doch bevor er das konnte war sie es, die sich plötzlich und dennoch ohne Hast, wie es schien, auf ihre Zehenspitzen stellte und ihre Lippen zart wie die Landung eines Schmetterlings auf seine legte und sie so verschloss noch bevor er protestieren konnte.

Dabei bewegte sie sich so elegant als hätte sie nicht den großen Löwenhut auf ihren Kopf, dessen Gewicht nicht unerheblich war, trotzdem behielt sie ihr Gleichgewicht, als wäre er nicht da.

Kurz blinzelte sie und sah, dass sich Rons Augen kurz weiteten, bevor sie sich fast automatisch schlossen, ein kleines Lächeln umspielte ihre küssenden Lippen als auch sie ihre wieder schloss und den Moment genoss.

In diesem Moment schien die Welt um sie herum stehen geblieben zu sein, aber als Ausgleich dafür hatte etwas alle Schmetterlinge des Landes in ihren Bauch apparieren lassen, die nun dort wild umherflatterten.

Sie wusste nicht, ob es dasselbe bei Ron auslöste, oder ob er auch hier wieder der unsensible Kerl war, als der sie ihn kennen gelernt hatte und irgendwie auch ins Herz geschlossen hatte.

Ihr Herz raste wie verrückt und sie spürte wie ihr das Blut in den Kopf schoss, und sich ihre Wangen rosa färbten.

Damit hatte Ron nicht gerechnet, nein, mit allem hatte er gerechnet, aber nicht damit.

Als sich ihre Lippen wieder von einander lösten, war auch er rot bis zu den Spitzen seiner Ohren und er war froh, dass in dem Dämmerlicht des Durchganges es kaum sichtbar sein konnte.

Sein Puls raste und er war sich sicher, dass sein Herz so laut war, dass es Luna vorkommen musste, als würde jemand neben ihr Schlagzeug spielen.

Seine Augen öffneten sich langsam wieder und er blickte hinab auf die kleine Elfe mit dem Löwenkopf, die seinen Blick offen erwiderte und deren Augen nur eines sagten: „Das war schön.“

Oder hatte sie es gerade gesagt?

Ron war sich nicht sicher.

Aber in einem war er sich sicher, so sehr sogar, dass es instinktiv geschah.

Seine Arme umfingen ihren zierlichen Körper und während er den einen um ihre Taille schlang, legte er die andere Hand in ihren Nacken und zog sie noch enger an sie heran um sie erneut zu küssen.

Dabei war es ihm egal, dass er immer noch nicht begriffen hatte, weswegen er ausgebrannt sein sollte, oder ob er es wirklich war, er wollte nur ihren süßen Erdbeermund erneut schmecken.

Pfannkuchen ist auch Kuchen

„Dad!“. Der Ruf gellte durchs Zimmer und riss nun endlich den Vater aus dem Schlaf der Gerechten, nachdem er erfolgreich das Schütteln seiner Schulter, genau wie das zusätzliche Gewicht auf seinem Oberkörper ignoriert hatte.

Verschlafen blinzelte Harry und sah in große grüne Augen, die seinen so sehr glichen.

„Albus.. geh runter“, murmelte er verschlafen und versuchte seinen Sohn mit sanfter Gewalt von sich zu heben, doch der Junge hatte nicht vor seinen Vater weiterschlafen zu lassen.

„Dad du musst aufstehen.“, drängte der Sohn und rüttelte weiter unablässig an der Schulter des Erwachsenen, bis er das leise Seufzen hörte, welches ihm zeigte, das er gewonnen hatte. Augenblicklich hielt er inne und rutsche von seinem Vater, sodass er nun neben ihm auf dem großen Doppelbett seiner Eltern saß. Ginnys Seite war leer, denn sie war schon weitaus früher aufgestanden um mit Lily einkaufen zu gehen.

Auch James war nicht da, denn er verbrachte das Wochenende bei Tante Hermine und Onkel Ron, wobei er wohl hauptsächlich wegen Rose dort war, immerhin verband die beiden schon seit er sich erinnern konnte eine dicke Freundschaft, die ihn manchmal zweifeln ließ, ob James nicht lieber Rose als Schwester, anstatt ihn als Bruder hätte haben wollen.

Fakt war also, nur noch Harry und sein mittlerer Sohn waren daheim.

Und während Harry sich selbst beglückwünscht hatte, da Albus der ruhigste seiner Kinder war, schien dieser sich vorgenommen zu haben, zu beweisen, dass dies nicht immer der Fall war.

Harry drehte sich zur Seite, während seine Hand über das Nachtschränkchen tastete, bis er seine Brille gegriffen hatte. Mit der gewohnten Bewegung setzte er sie auf ihren angestammten Platz und musterte seinen Sohn, der ihm von seinen drei Kindern wohl am ähnlichsten sah.

Während James zwar seine Haare hatte, hatte er zudem die lebhaften und ausdrucksstarken Augen von Ginny und Lily, die kleine Prinzessin des Potter Clans war eine zauberhafte Mischung aus ihrer Mutter und ihrer Großmutter väterlicherseits.

Albus aber war ganz wie der Vater. Immer wenn er Albus ansah, schwoll Harrys Herz vor Stolz. Die Augen seines Sohnes brauchten nicht hinter Glas versteckt werden und bei ihm sahen auch die Haare, welche nie ordentlich fallen wollten, genau richtig aus.

„Was gibt es Al?“, fragte er seinen Sohn und lächelte leicht als er sah, wie sein Sohn tief Luft holte um sein Anliegen darzulegen.

„Wir müssen einen Kuchen backen! Auf Muggelart.“, sprudelte er aus dem Jungen heraus und Harry war hin und her gerissen zwischen einem Stirnrunzeln und einem amüsierten Auflachen. Tatsächlich ließ er jedoch beides bleiben und hakte weiter nach.

„Wieso denn das? Du weißt doch ganz genau, dass deine Mutter viel besser backen kann.“

Sofort nickte Albus und seine Augen trübten sich leicht niedergeschlagen, doch schon eine Sekunde später schüttelte er den kleinen Kopf, „Aber wir müssen!“

Mit einem Satz richtete er sich auf dem Bett auf und sah auf seinen Vater hinab, „Ich hab es doch Lily versprochen.“, gab er zerknirscht von sich. Dann griff er nach der Hand seines Vaters und sprang vom Bett, während er versuchte seinen Vater hinter sich herzuziehen, „Also komm schon.“, forderte er den Älteren erneut auf, bevor er einsehen musste, dass er nicht genug Kraft besaß seinen Vater zu ziehen.

Mit einem breiten Grinsen schlug Harry die Decke zurück und löste sich von seinem Sohn, „Okay, ich zieh mir etwas über und du sagst mir, wieso wir Lily einen Kuchen backen müssen.“, schlug er vor und griff nach der Kleidung, die über einen Stuhl in der Ecke lag.

„Na weil sie doch morgen Geburtstag hat!“, stellte der Junge sofort fest und legte den Kopf leicht schief, „Ich habe sie gefragt, ob Mum ihr etwas backen soll und da hat sie nein gesagt... ich konnte ja nicht ahnen, dass sie danach sagen würde, dass ich es soll.“, seufzte er leise und sah seinen Vater mit einem Blick an, der gleichermaßen bittend war, als auch zeigte, wie schwer Albus es doch hatte, sodass es Harry schwer fiel nicht zu lachen.

„Albus, wie oft haben wir dir schon gesagt, du darfst Lily nicht die Wahl lassen, dass ist wie mit der Rutsche.“

Albus nickte gewissenhaft, als er zurückdachte. Im letzten Monat hatte er seiner Schwester versprochen ihre Rutsche zusammen mit Onkel Ron aufzubauen, allerdings hatte er sie gefragt, ob sie die Rutsche auf dem Rasen haben wolle. Zu seinem Glück hatte sie ja gesagt, denn sein Vater hatte später amüsiert gefragt, was er getan hätte, wenn sie nein gesagt hätte. Der Sohn hatte keine Antwort gewusst.

„Aber es ist ihr Geburtstag und ich bin doch ihr Lieblingsbruder!“, schoss es aus dem kleinen Jungen hervor und er stemmte seine Hände in die Hüften.

Ohne darauf einzugehen und ihn zu berichtigen, dass die Kleine sicher beide Brüder gerne hatte, schloss Harry seine letzten Hemdknöpfe und machte mit einem Schwenker seines Stabes das Bett.

„Okay mein Kleiner, was wollen wir denn backen?“, fragte er und sah im nächsten Moment nur noch den Rücken seines Sohnes. Leicht lachend folgte er dem Geräusch der Schritte von Albus. Dieser war längst auf dem Weg in die Küche, wo er sich abmühte das schwere Kochbuch seiner Mutter aus dem Regal zu ziehen, obwohl es fast aus der Reichweite des Kindes war.

„Soll ich dir helfen?“, fragte er den Kleinen als er zur Tür hereinkam, doch Albus schüttelte nur seinen dunklen Schopf, „Ich schaff das schon.“

Trotzdem konnte Harry sich nicht verkneifen das Buch leichter zu machen, sodass es Al deutlich leichter fiel es aus dem Regal zu ziehen und auf die Küchetheke zu legen.

Eifrig schlug Albus das Buch auf und blätterte emsig durch die Seiten auf der Suche nach dem richtigen Rezept. Nach einigen hundert Seite begann er auf einmal die Seiten zurückzuschlagen, bis er die Seite gefunden hatte, die er gesucht hatte und mit seinem Zeigefinger auf die Abbildung pochte.

„Den da, den will ich backen.“, teilte er seinem Vater mit und grinste in Erwartung der Delikatesse breit.

Gemächlich trat Harry hinter seinen Sohn und las den Titel laut vor, „saftiger Zitrus Bisquit Kuchen“

Al nickte nur, während er sich umdrehte und mit leuchtenden Augen zu seinem Vater emporsah.

„Gut Al, dann hol doch schon mal das Mehl aus dem Schrank.“, bat er seinen Sohn, während er selbst das Buch schräg stellte, um das Rezept im Blick zu behalten und dann an den Kühlschrank ging für die benötigten Eier. Vergnügt beobachtete er seinen jüngeren Sohn, der die Mehltüte in eine Rührschüssel stellte und noch einen Messbecher in die Schüssel stellte, bevor er diese flink zur Arbeitsfläche brachte und hinauf schob.

„Brauchen wir denn viel für den Kuchen?“, fragte Albus interessiert und sah mit großen Augen, wie sein Vater nach der Obstschüssel griff und sowohl eine Zitrone als auch eine Limette herausnahm.

„Wofür brauchen wir das denn?“, überlegte er, bevor Harry überhaupt seine erste Frage beantworten konnte. Bestimmt rümpfte Albus seine Nase, „Das ist doch viel zu sauer für Kuchen. Kuchen gehört doch süß Dad, lies das Rezept bloß richtig!“, forderte er den Älteren auf und stemmte seine Hände vorwurfsvoll in seine Hüfte.

Harry wuschelte seinem Sohn durch das wirre Haar, „Keine Bange Kleiner, dass steht genauso da: 1 Stück Zitronen, groß, Saft & Zesten und 1 Stück Limetten, groß, Saft & Zesten“

Albus Stirn runzelte sich, „Und was sind Zesten?“

Das war eine wirklich gute Frage, denn wenn Harry ehrlich war, dann hatte er nicht den geringsten Schimmer. Also zuckte er mit den Schultern und grinste seinen Sohn an, „Wahrscheinlich heißt das nur, dass es nicht schlimm ist wenn ein paar Stückchen im Saft schwimmen.“

Auch wenn der Sohn sich nicht sehr sicher war, dass sein Vater Recht hatte, gab er sich mit der Antwort zufrieden und holte aus einer anderen Ecke der Küche ein großes Messer.

Als Harry das sah, schritt er sofort ein und entwand das Messer dem Griff seines Sohnes, „Dafür bist du noch zu klein.“, erklärte er Albus mit ernster Stimme, worauf sein Sohn protestierte, „Ich will doch nur helfen!“

Mit einer raschen Bewegung schnitt Harry die Zitrone und die Limette auf und reichte seinem Sohn die Früchte, sowie eine kleine Schale. Albus legte die Früchte in die Schale und bevor der Sohn sich versehen konnte, hob Harry ihn auf die Arbeitsplatte hinauf.

„Du kannst schon mal die Früchte auspressen, so fest du kannst, ja?“

Der Junge nickte mit leuchtenden Augen und griff nach einer Limetten Hälfte und legte sie neben die Schüssel, danach die andere, dann eine Zitronenhälfte und zu guter Letzt die letzte hAle Zitrone, die er in der Hand behielt, „Ist das denn wichtig für den Kuchen?“

„Natürlich Al, immerhin ist es ein Zitrus Kuchen.“

„Und was machst du währenddessen?“, fragte er neugierig, während er anfing die Frucht zu drücken.

„Ich messe schon einmal die anderen Zutaten ab.“

Ernst nickte der Junge und genehmigte somit das Vorhaben seines Vaters, während er weiter angestrengt den Saft aus der Zitrone presste.

Für einige Minuten hörte man nur angestrengte Laute von Albus, während Harry Zucker und Mehl abmass und die Eier in die Schüssel gab. Doch als er zu einer der ausgedrückten Zitronen griff, fixierte ihn der strenge Blick seines Sohnes, „Was wird das?“, fragte Albus und gab Harry somit die Möglichkeit das Richtige oder das absolut Falsche zu tun. Aber Harry kannte seinen Sohn und wusste, dass er so viel wie möglich selbst machen und auch schaffen wollte, weswegen er darauf verzichtete die Frucht weiter auszuquetschen. „Ich wollte sie in den Müll werfen.“, antwortete er stattdessen und setzte nach dem Nicken von Albus dasselbe in die Tat um.

Sichtlich stolz reichte Al seinem Vater die Schüssel, deren Boden gerade so mit dem Saft der Zitrus Früchte bedeckt war. Mit einem angemessenem Lächeln und einem Lob auf den Lippen tat Harry den Saft zu den übrigen Zutaten in die Schüssel. Doch als er seinen Stab zog, um die Zutaten zu verrühren schnappte sich Albus die Schüssel und schüttelte vehement den kleinen Kopf, „Nein Dad, da steht sicher nicht ‚Zieh deinen Stab und mach alles mit einer Bewegung‘!“, erklärte er, wissend das das Kochbuch seiner Mutter ein Muggelkochbuch war.

Erneut, wie schon bei der Frage nach den Zesten, fühlte sich Harry von seinem schlauen Burschen ertappt und legte den Stab wieder beiseite um nach dem Handrührgerät zu suchen.

Währenddessen konnte auch Al nicht still sitzen, sondern nahm die frisch geöffnete Mehlpackung und stand umständlich auf, bis er auf der Arbeitsplatte stand, sodass er ohne weitere Probleme an das Fach konnte, in dem seine Eltern Mehl und auch den Zucker lagerten.

Gerade öffnete er die Tür, als ihm die, oben am offenen Rand festgehaltene, Mehltüte aus den Fingern glitt. Auch wenn er sofort versuchte sie zu fangen, konnte er es nicht verhindern, dass sie mit einem dumpfen Laut auf die Arbeitsplatte, vor Albus Füßen krachte und sich das Mehl im ganzen Raum verteilte.

„Oh nein!“, rief Albus vor Schreck und Tränen füllten die jungen Augen, die groß und rund aussahen als er sich umblickte und den frisch geweißten Raum sah.

„Dad... Daddy... das... das wollte ich nicht!“, stieß er aus und machte sich daran auf den Boden zu springen. Sofort war Harry jedoch bei ihm und griff ihm unter den Armen, um ihn in seine Arme zu ziehen und fest zu umarmen. So wie er seinen Sohn kannte, wäre er wahrscheinlich noch gestolpert und der Länge nach hingefallen. Eine Sache, die er unbedingt verhindern wollte.

Mit beruhigenden Lauten strich er seinem Sohn über den Rücken, bis er sicher war, dass keine Tränen mehr folgen würden, „Ist doch nicht schlimm, dass machen wir nachher wieder sauber – aber erst wenn der Kuchen fertig ist, ja?“, meinte er aufmunternd und hob mit dem Zeigefinger das Kinn des Jungen an, „Vor allem schau uns doch mal an, jetzt sehen wir doch viel mehr wie echte Bäcker aus, findest du nicht?“

Die noch immer geweiteten Augen des Kindes musterten ihn kritisch bevor er sich ruhig um die eigene Achse drehte und sein Spiegelbild im Glas des Backofens betrachtete. Tatsächlich hatte ihre Kleidung den ein oder anderen großen Mehlfleck abbekommen und auch seine Hände waren ziemlich weiß.

Langsam breitete sich auf seinen Lippen wieder ein breites und zu Harrys Erleichterung auch fröhliches Lächeln aus, „Ja, wir sind Profibäcker!“, stimmte Al seinem Vater zu und machte eine fast schon herrische Geste, die dafür sorgte, dass Harry ihn wieder auf die Arbeitsplatte setzte, sodass er weiter assistieren konnte.
 

Der Rest der Vorbereitung der Zutaten geschah ohne weiteren Zwischenfall, doch als alle Zutaten in der Schüssel waren und Harry zufrieden mit sich das Handrührgerät ausschaltete, sah sein Sohn in die Schüssel und hob mit einem zweifelnden Blick den Kopf.

„Das sieht nicht aus wie Kuchenteig.“, stellte er fest, woraufhin auch Harry den Inhalt der Rührschüssel einer Begutachtung unterzog, „Naja...“, der Vater hob den Kopf und zuckte mit den Schultern, bevor er einen Finger in die Schüssel steckte und den Teig probierte, „Aber er schmeckt wie Kuchenteig.“

Al tat es ihm gleich und probierte, allerdings nicht mit einem Finger, sondern mit einem kleinen Löffeln. Das Ergebnis war genauso unbefriedigend wie das Aussehen des Teiges.

„Das schmeckt nicht wie Kuchenteig.“

Harry seufzte, doch er behielt das Lächeln auf den Lippen, „Wie was schmeckt es dann mein Kleiner?“

Daraufhin musste Al erst einmal überlegen und verschränkte nachdenklich die zierlichen Arme vor der Brust. Seine Nase rümpfte sich bis seine Augen aufleuchteten, als wäre ihm eine gute Idee gekommen.

„Es schmeckt wie Zitronenpfannkuchen!“

Auch wenn der Sohn sein Urteil gefällt hatte, gab Harry ihrem Werk noch eine Chance, „Hör mal, wir haben alles nach Rezept gemacht... vielleicht sieht er ja nach dem Backen aus, wie auf dem Bild, mhm?“, schlug er Albus vor, der zwar nach wie vor, vielleicht sogar noch mehr als vor der Aussage seines Vaters, skeptisch wirkte, aber dennoch leicht nickte. Also kippte Harry den flüssigen Teig in die Form und schob diese in den Ofen.

„So und nun gehen wir uns sauber machen, bevor wir hier klar Schiff machen, einverstanden?“

Dieses Mal war das Nicken wesentlich energischer und eindeutiger, was Harrys Lächeln breiter werden ließ.

„Nimmst du mich Huckepack?“, fragte der Kleine mit einem verschmitzten Grinsen und Harry konnte seinem Sohn diesen Wunsch unmöglich abschlagen. Ein Fakt, den Albus nur zu gut kannte, denn schon hielt er sich an seinem Vater fest. Allerdings störte den das nicht im Geringsten, immerhin wusste er, wie viel Spaß nicht nur Albus, sondern jedes seiner Kinder daran hatte, wenn er mit einem von ihnen auf dem Rücken durch das Haus flitzte und ihnen dabei am besten Quidditchgeschichten aus seiner Schulzeit zum Besten gab.
 

Wenig später, Harry und sein Sohn waren noch dabei sich von den Mehlresten zu befreien, hörte man von unten nur ein leises Klicken, als die Haustür ins Schloss fiel, doch das reichte Albus schon um blitzschnell die Badezimmertür aufzureißen und mit offenem Hemd und nassen Händen ins Erdgeschoss zu stürmen. Doch statt wie erhofft fand er nicht Lily und seine Mutter vor, sondern Tante Hermine und Onkel Ron, die mit Rose James nach Hause gebracht hatten.

Rose stand neben James und hielt ein kleines Päckchen in den Händen, welches Albus sofort skeptisch musterte, vor allem als sein Bruder es ihr abnahm und auf eine Kommode stellte.

Es schien als hätte Rose den Blick des jüngere Potter Sprösslings gesehen, denn wie um ihm den Sachverhalt zu erklären meinte sie nebenbei, „Da sind nur Cookies für Lily drin, Jamie meinte, sie würde sich darüber freuen.“

Erst jetzt schienen James Augen seinen Bruder einzufangen, und sofort fing er an leicht zu lachen, „Junge, wie schaust du denn aus?“

Augenblicklich lief Albus rot an und verschwand wieder nach oben, auch wenn er mit einem Ohr noch hören konnte, wie seine Tante Hermine James ob seines schlechten Benehmens schalt.
 

Als am frühen Abend es leise an sein Zimmer klopfte, versteckte er seinen Kopf unter seinem Kissen, doch diese Maskerade half auch nicht als Lily den Kopf zu seinem Zimmer hineinsteckte und an der Hand von Ginny ins Zimmer stolperte.

„Jamie....!“, rief die Kleine ihren Bruder und Albus lugte aus seinem Bett heraus und ein Grinsen wuchs auf seinem Gesicht, als er sah, was seine Schwester in der freien Hand hielt. Es war ein Stück seines Kuchens.

Allerdings sollte das Grinsen nicht lange halten, denn hinter Mutter und Schwester betrat auch James sein Zimmer, auch er hatte etwas von dem Kuchen in seiner Hand.

„Albus, ganz ehrlich, das ist allerhöchstens ein Pfannkuchen...“, witzelte sein Bruder, was ihm einen strengen Blick von seiner Mutter einhandelte.

Als Reaktion wollte Al sich wieder unter sein Kissen zurückziehen, doch Lily hatte sich von Ginnys Hand gelöst und griff voller Zärtlichkeit nach der von Albus.

Langsam und ein wenig stockend teilte sie dennoch vollkommen verständlich ihre Meinung mit, „Pannkuchen ist ein sehr leckerer Kuchen!“, erklärte sie ihren Brüdern, besonders aber dem Meisterbäcker vor sich in einem ernsten Tonfall aber mit einem strahlenden Gesicht.

silver lined cloud

Langsam verließ sie das große Gebäude.

Ihre Schritte waren bedächtig und stockend, es fehlte ihr an der natürlichen Eleganz, die dem weiblichen Geschlecht zumeist vorbehalten war; doch das nahm sie kaum war. Sie war darauf konzentriert, ihre Miene ausdruckslos zu halten. Keine Emotion glitt über ihre Züge und Leere glitzerte in ihren Augen.

Doch sie mühte sich umsonst.

Ihr Mann war nicht gekommen um sie abzuholen.

Entweder er musste wieder länger arbeiten oder er hatte beim Spielen mit Hugo die Zeit vergessen.

Aus welchem Grund auch immer, er war nicht hier.
 

Niemand der sie erwartete und auch sonst keiner.

Wieso auch, das Wetter war mehr als nur ungemütlich.

Kalter Wind fegte durch die Bäume und vereinzelte Äste und verloren das langsam welkende Laub an ihn.

Dicke eisige Tropfen fielen aus den dunklen Wolken, die den Himmel bedeckten und es später erscheinen ließen als es eigentlich war.

Das Wetter passte zu ihrer Stimmung.
 

Eine Stimmung, die vor einer Stunde noch wesentlich besser gewesen war.

Natürlich, auch da hatte sie schon Kopfschmerzen gehabt, aber sie hatte sich auf ein schönes Mutter-Tochter-Wochenende gefreut – das Letzte bevor Rose zurück nach Hogwarts fuhr.

Ron und Hugo wollten mit Harry und seinen Jungs zelten fahren, sodass sie und Rose ungestört wären.

Voller Vorfreude war sie gewesen, als sie zum Arzt gegangen war; eigentlich nur um ihren Vorrat an Anti-Kopfschmerz-Tränken aufzufüllen.
 

Katie sah Hermine an und schüttelte langsam den Kopf: „So einfach kann ich dir keine Tränke rausgeben, laut neuester Verordnung muss ich jeden Patienten untersuchen und ihm seinen persönlich zugeschnittenen Trank brauen.“

Langsam nickte Hermine, auch wenn sie diese Aussage wenig begeisterte, schließlich wollte sie ihre Kopfschmerzen loswerden und das besser gestern als morgen.

Doch Vorschriften waren eben Vorschriften, da konnte man machen, was man wollte, dass sah sie selbst ein.
 

Schwer ließ sie sich auf eine der Bänke fallen. Dass ihre Hose dabei nass wurde, interessierte nicht; nein, sie fühlte das Nass nicht einmal. Ihre innere Kälte wuchs immer weiter, auch ihre Tränen, die plötzlich heiß über ihre Wangen liefen, brachten sie nicht zurück in die Realität.
 

Sie hatte das Gefühl, dass sie sich verlor und das Pergament, die kurze Mitteilung ihres Arztes war der Auslöser.

Kraftlos lösten sich ihre Finger von dem Papier, das sofort vom Wind ergriffen wurde und ein Stück entfernt zu Boden wehte.
 

Doch nur ein Teil des Pergaments landete auf der nassen und schmutzigen Erde, der andere Teil bedeckte einen schwarzen Schuh aus glattem Leder, dessen Besitzer forschen Schrittes über den schmalen Weg gewandert war.

Langsam ging der blonde Mann, zu dem der bedeckte Schuh gehörte, in die Knie und hob mit spitzen Fingern das Papier auf.
 

Eigentlich wollte er es der Brünetten, die dort so niedergeschlagen saß, zurückgeben; doch als er merkte, dass nicht alle Tropfen auf ihren Wangen vom Regen zu sein schienen, zuckte er kurz zurück.

Er hasste es, wenn Frauen weinten, das war schon in der Schulzeit so gewesen.

Kurz fiel sein Blick auf die wasserfeste Tinte auf dem Pergament und seine Augen weiteten sich.
 

„Hier Granger, du hast was fallen lassen.“, kühl und distanziert, als würde ihr emotionaler Ausbruch ihn so sehr scheren, wie ein Reissack der in Asien umfiel, sprach er sie an und musterte seine ehemalige Gegnerin aus Hogwartszeiten.
 

Ertappt fuhr Hermine zusammen und schaute aus geröteten Augen auf.

Blonde Haare, gerade Haltung, aristokratische Züge.

„Malfoy.“, stöhnte sie und ein amüsiertes Grinsen überflog für eine Sekunde Dracos Gesicht: „Schön, dass du dich erinnerst.“

„Ja, niemand anders würde mich noch immer so nennen, ich bin jetzt eine Weasley.“, erklärte sie und versuchte sich durch dieses relativ normale Gespräch zu beruhigen.
 

Draco näherte sich weiter ihrer Bank und hielt noch immer das Pergament in der Hand, welches sie nach erneutem Zögern ihm entriss und in ihre Tasche steckte.

Diese kurze Zeit nutzte der ehemalige Slytherin und sprach einen Schutzzauber aus, der die gesamte Bank einhüllte.

„Ich glaube nicht, dass du dir noch zusätzlich eine Grippe holen solltest.“, bemerkte er und sein Tonfall ließ nicht darauf schließen ob er es ernst meinte oder sich über sie lustig machte.

Sie und ihr verdammtes Schicksal.
 

Das Praktische an Magie war, dass die Untersuchungen alle nicht sonderlich lange dauerten, nur das Warten auf die Ergebnisse zehrte leicht an ihren Nerven.

Allerdings hatte Katie ihr versprochen sich zu beeilen. Vielleicht war das der Vorteil, dass sie einander, wenn auch nur flüchtig, von Hogwarts kannten oder es war der berühmte Gryffindorzusammenhalt. Eventuell, so überlegte Hermine, sollte sie Katie danach fragen.

Sie tat es jedoch nicht, sonst hätte sie herausgefunden, dass der einzige Grund der war, dass Katie besorgt war, wie sehr Hermine über ihre Kopfschmerzen klagte und wie blass sie aussah.
 

Mit einem Wisch seines Stabes trocknete Draco die Bank und war drauf und dran, sich neben Hermine nieder zu lassen, doch ein Blick aus ihren schokoladenbraunen Augen, die auch rotgerändert noch vor Zorn zu sprühen schienen, ließ ihn inne halten.

„Hast du ihn gelesen?“, zischte sie ihn an und unterdrückte einen weiteren Schluchzer, denn sie schaffte es einfach nicht sich zusammenzunehmen und es zu akzeptieren.
 

Draco ignorierte ihre Frage und zog aus seiner Tasche ein seidenes Taschentuch, welches er ihr hinhielt.

Nun war es an Hermine ihn zögerlich anzusehen. Wenn sie ehrlich war, traute sie ihm sogar zu, dieses vergiftet zu haben, erst Recht, da er nicht krank aussah und sie sich somit nicht vorstellen konnte, was er hier wollte.

Leise lachte Draco auf und schwenkte das Taschentuch vor ihrer Nase.
 

„Granger, deine Nase läuft aus. Nimm es, soviel ich weiß sind Reinblutbakterien nicht schädlich.“

Eine steile Falte bildete sich auf Hermines Stirn, die Draco weiter grinsen ließ.

„Weasley.“

Sie verstand ihn noch immer genauso wenig wie damals, wie es ihm schien.

Trotzdem nahm sie das Tuch endlich und putzte sich ausgiebig die Nase. Als sie fertig war und es ihm wieder geben wollte, schüttelte er jedoch den Kopf.

„Entschuldige, aber ich habe noch nicht herausgefunden, ob auch die Bakterien von Muggelstämmigen ansteckend sind.“
 

„Wieso bist du eigentlich so Malfoy?“

In typischer Malfoy Manier zog er eine Augenbraue in schwindelerregende Höhe.

„Na, wieso machst du das?“

Seine grauen Augen blitzten spöttisch, doch er schwieg weiter, als würde er nicht verstehen, was sie meinte.

„Weswegen bist du so nett zu mir?“, fragte sie nun konkret nach und brachte ihn damit erneut zum Auflachen.

„Weil das Schicksal mir Recht gibt und dich verlieren lässt, Granger.“

„Weasley. Wie meinst du das?“

„Denk mal drüber nach.“, mit einem Zwinkern erhob er sich rasch und ging aus der Schutzblase, die sie beide vor Regen und Wind geschützt hatte. Langsam entfernte er sich, auf dem Weg zum Krankenhaus.
 

Verwirrt blickte Hermine ihm hinterher.

Was war das denn bitte gewesen?

Ihr Gehirn ratterte schon nach einer möglichen Erklärung, doch ihr wollte keine einfallen, die ihr genügte und plausibel erschien. So nett war er nie zu ihr gewesen. Weder in der Schule, noch bei der Abschlussfeier oder bei den zufälligen Treffen im Ministerium.
 

Hermine beschloss, hier zu warten, bis Draco aus dem Krankenhaus zurückkommen würde, um ihn zur Rede zu stellen.

Natürlich, er konnte auch direkt nach dem Ausgang disapparieren, doch das bezweifelte sie irgendwie.

Und tatsächlich, nach einer halben Stunde öffnete sich die Tür erneut und entließ den gutaussehenden blonden Mann, dessen Arroganz ihm auf die Stirn geschrieben stand.
 

„Granger, du sitzt ja immer noch hier.“, sprach er sie schon von weitem an und der Spott war nicht zu überhören. Trotzdem, oder gerade deswegen reagierte sie schon fast automatisch: „Weasley.“

„Wie du meinst Granger.“, antwortete er lediglich und setzte sich wieder neben sie.

„Und hast du das Rätsel gelöst?“, neckte er sie und lehnte sich zurück, die Arme auf die Lehne legend.

Langsam schüttelte Hermine den Kopf, was Draco dazu verleitete breiter zu lächeln.

„Bei Merlin, lass mich das auskosten.“
 

Hermine runzelte die Stirn: „Mal-“

„Psst... ich bin noch nicht fertig.“, fiel er ihr ins Wort und atmete tief ein.

Dann nickte er. „Okay, jetzt.“

„Was soll das Affentheater?“

„Ich sehe hier keine Affen.“

Nach einem kurzen Kopfschütteln seufzte Hermine, doch sie ließ Draco weiterreden.

„Okay, weil es mir zu einfach scheint, Miss Neunmalklug Granger-“

„Weasley“

„-einfach etwas zu erzählen, lass ich dich raten. A: Ich habe Mitleid mit dir. B: Ich bin schadenfroh, dass man dich endlich auf eine Stufe mit dem Wiesel stellen kann, wenn deine Krankheit mit dir fertig ist. C: Ich habe mich geändert. Und D: Ich kann niemanden weinen sehen, auch dich nicht.“
 

Hermine schaute ihn aus großen Augen an und überlegte.

Keiner der Gründe erschien ihr wirklich gut, außer vielleicht der Zweite, andererseits würde er dann nicht nett zu ihr sein, sondern sie nur veräppeln.

Sanft sprach Draco weiter: „Ich hab deinen Brief gelesen, bist du sicher, dass du nicht zurück solltest?“
 

Nach nur einer Viertelstunde war Katie zurück zu Hermine gekommen. Ihre Mine hatte sie versucht neutral zu halten, doch die Betroffenheit war trotzdem klar zu sehen.

„Du solltest hier bleiben.“

„Wieso, ich hab noch zu tun, bis wann hast du den Trank fertig?“, warf Hermine ein und legte den Kopf schief. Sie war längst wieder am Stehen und zum Gehen bereit, doch Katie drückte sie zurück auf den Stuhl, bevor sie ihr ein versiegeltes Pergament gab.

„Es tut mir Leid, die Schwester bereit ein Zimmer für dich vor.“

Langsam entrollte Hermine das Pergament und las nur den Befund laut vor: „Ein primärer Gehirntumor im Anfangsstadium...“

Geschockt stand sie auf und stolperte aus dem Krankenzimmer, bevor Katie sie aufhalten konnte.
 

Erneut traten Tränen in ihre Augen, doch sie blinzelte sie störrisch weg.

„Nein, ich hab meiner Tochter ein Wochenende versprochen.“

„Derselben Tochter, die gerade mit einer Tafel Schokolade bei meinem Windpocken befallenen Sohn ist?“
 

Dabei verschwieg er, dass in jeder seiner Antwortmöglichkeiten ein wenig Wahrheit steckte.

Der Krieg hatte ihn verändert und ihn merken lassen, dass es wichtig war, seine eigenen Erfahrungen zu sammeln und selbst zu entscheiden. Doch erst Scorpius hatte sein Herz geöffnet und ihn gelehrt, dass es nicht immer auf das Blut ankam.
 

Auf der anderen Seite fand er es wirklich erstaunlich, dass diese Krankheit sie und ihr Wiesel auf eine Stufe stellen könnte, denn er hatte einfach kein Gehirn und sie bald wohl auch nicht mehr; das war für die Natur sicher einfacher als Weasley eines zu geben und ihm zu zeigen, wie man es nutzte.
 

„Ja, Rose meint irgendwie, dass dein Sohn anders ist, als das was Ron ihr predigt.“, zum ersten Mal erschien auch auf Hermines Gesicht ein kleines Lächeln.

„Ach, du lästerst also nicht über mich?“

Kurz schüttelte sie den Kopf: „Nein, ich habe ihr nur gesagt, wie sie am besten zuschlägt, wenn er ihr wehtut.“

Draco erinnerte sich noch gut daran, dass Hermines Schlag besser war als so manch einer von einem ganzen Kerl, weswegen er in diesem Moment ehrlich hoffte, dass Scorp das nicht passieren würde.
 

„Scorp kommt morgen hier raus, was hälst du davon, wenn Rose übers Wochenende zu uns kommt?“, fragte er nachdenklich, denn er wusste, dass Scorpius sich nichts mehr wünschte als Verständnis für seine Liebe.

Nun sollte er eben seine Chance bekommen, immerhin wusste Draco wie es war, in eine nicht standesgemäße Frau verliebt zu sein und es seiner Familie und Ehre zuliebe zu verleugnen.

Das sollte seinem Sohn nicht geschehen.
 

Gemächlich stand er auf und reichte Hermine seine Hand.

„Komm Mine, ich bring dich rein.“

Zögerlich blickte sie auf und sah tief in seine Augen.

Dort wo früher immer Kälte und Arroganz geglänzt hatte, begegnete sie nun Wärme und aufrichtigem Mitgefühl, sowie Ehrlichkeit.

Wollte er ihr wirklich helfen?
 

Langsam legte sie ihre zerbrechliche Hand in seine größere und er zog sie mit einem Ruck in die Höhe, sodass sie aus dem Gleichgewicht geriet und gegen seine Brust fiel.

Sein Oberkörper war stark und warm im Gegensatz zur Bank und ein wohliger Schauer überfiel sie. Sofort errötete sie und hoffte, dass Draco es nicht merkte.
 

Draco bemerkte es nicht, er war viel zu sehr damit beschäftigt, ihre plötzliche Nähe zu verkraften.

Tief atmete er durch und vergrub für eine Sekunde seine Nase in ihrem seidigen Haar und unterdrückte ein Seufzen.
 

Kam es ihr nur so vor, oder hatte Draco sie kurz an sich gedrückt?

Nun, Hermine wollte darüber nicht nachdenken, sie war sich sicher, es sich nur eingebildet zu haben, als sie sich vorsichtig wieder von seiner wohlgeformten Brust löste und versuchte seinen Geruch aus ihrer Nase zu kriegen.
 

Hatte sie sich nur widerwillig von ihm gelöst?

Nein, er war sich sicher, dass er sich das nur einbildete, als er seinen Arm um ihre Schulter legte um sie zumindest symbolisch auf ihrem Weg zurück in die Klinik zu stützen.
 

Noch bevor sie die Tür erreichten und Draco Abschied von ihr nahm, wusste er, dass er am nächsten Tag, wenn er Scorpius abholen kam, nach Hermine sehen würde. Er würde ihr eine Sonnenblume mitbringen oder eine Stoffkatze, denn er konnte sich noch an ihren häßlichen Kater erinnern, den sie in Hogwarts besessen hatte.

a better man

Wie konnte es nur soweit kommen?

Langsam zog der Dunkelhaarige sein blütenweißes Hemd über den nackten Oberkörper und knöpfte es langsam zu, als könnte er damit den Strom der Zeit aufhalten, der unaufhörlich gegen ihn floss.

Sie waren doch so glücklich gewesen!

Oder täuschte er sich da so gewaltig?

Kurz hielt er inne und legte den Kopf leicht schief, was er hörte, brachte trotz allem ein leichtes Lächeln auf seine schmalen Lippen. Ein trauriges, sehnsüchtiges Lächeln, das bitterer wurde, je länger er ihrem Gesang unter der Dusche zuhörte.

Sie war es gewesen, die ihn mit ihrer süßen Stimme die Liebe zur Muggelmusik gelehrt hatte. Etwas, dass er vorher verpönt und verspottet hatte, wo er nur konnte; doch inzwischen war seine CD Sammlung beinahe größer wie ihre.

Ein weiteres Stück, das er noch aus dieser Wohnung mitnehmen musste, bevor er ging.
 

Wenn er ehrlich war, dann kotzte es ihn regelrecht an, wie sehr ihn diese Gedanken schmerzten – die Gedanken, dass er gehen würde, dass er sie alleine lassen würde, aber es war das Richtige!

Zu oft hatte er sie nun schon verletzt und jedes Mal hatte sie aufs Neue bittere Tränen geweint – und ihm dann verziehen, sobald er sie in seine starken Arme gezogen hatte und ihr versichert hatte, dass er sich besser würde.

Hohle Worte – ein ums andere Mal.

Doch es war einfach nicht richtig, dass sein Benehmen ihr Herz zerriss, es aber trotzdem für ihn schlug.

Nein, er musste gehen, um sie zu retten.

Sie würde jemand anderen finden, jemanden, der besser für sie war, der ihr gut tat.

Adrian schüttelte den Kopf über seine fast schon naiven Gedanken.

Bei Merlin, seit wann machte er sich so viele Gedanken?

Ja, Alicia war ihm wichtig.

Ja, egal mit wem er was tat, er kehrte zu ihr zurück.

Ja, er schaffte es trotzdem nicht ihr treu zu sein.
 

Mit einem leicht genervten Laut, der beinahe schon einem Knurren glich, stieß er sich von der Bettkante ab und verließ das Schlafzimmer auf leisen Sohlen. Dabei strengte er sich nicht einmal an – nein, mit der Zeit war die Eleganz einer schleichenden Raubkatze sein eigen geworden.

In der Tür drehte er sich ein letztes Mal zurück und ließ den Blick über die vertraute Umgebung gleiten, dann apparierte er aus der Wohnung, gerade als Alicia im Nebenraum das Wasser abstellte und die Dusche verließ.
 


 

Nur mit einem Handtuch um ihren schlanken sportlichen Körper gewickelt, kam sie zurück ins Schlafzimmer: „Adri...an?!“, aus dem gut gelaunten Lächeln wurde ein fassungsloser Blick mit dem sie durch ihre kleine Wohnung lief und ihr Handtuch fast schon krampfhaft festhielt.

So krampfhaft, wie sie seit Jahren versuchte den ehemaligen Slytherin in ihrem Leben zu halten und nun...

Nun war er fort.

Mal wieder.

Sie hätte es wissen müssen!

„Verkackte Scheiße!“, brach es aus ihr heraus; sie zwang die Tränen nieder, die sich den Weg

bahnen wollten.

Dieses Mal hatte es doch klappen sollen!

Dieses Mal war sie sicher, dass alles gut lief!

„Verflucht!“

Nein, sie konnte ihre Tränen nicht zurückhalten.

Frustriert warf sie sich auf ihr bordeauxrotes Schlafsofa, nur um danach mit voller Wucht eines der Zierkissen durch den Raum zu schleudern.
 

Das terrakottafarbene Kissen flog mit solch einer Kraft durch den Raum, wie sie nur hatte aufbringen können. Seine Zielgenauigkeit war enorm, aber was erwartete man anderes von einer Frau, die von klein auf als Jägerin gespielt hatte?

Mit einem Klirren fiel das gerahmte Foto von Adrian und ihr vom Kaminsims, sodass das Glas zersplitterte.

Zersplitterte, wie ihre Beziehung!

Wieso tat er das?

Wieso ließ er sie alleine?

War sie denn nicht gut genug für ihn?

„Argh...!“, mit einem Aufschrei warf sie ein weiteres ihrer Kissen durch den Raum und fegte damit einen Kerzenständer von der Fensterbank.

Einen Deko-Gegenstand, den er ihr geschenkt hatte, nicht zu Weihnachten oder zum Geburtstag, auch nicht zum Valentinstag, sondern einfach so.

Und nun war er einfach so weg.

Eigentlich – das wusste Alicia – sollte sie wütend sein und dem Kerl nicht auch noch hinterher weinen.

Aber sie konnte nichts dagegen tun. Manchmal war es einfach so, dass man bei einer Person wusste, dass es die eine ganz besondere Person für einen war.

Sie selbst war bei Adrian überzeugt, dass er es war. Und das, seitdem sie sich damals bei der Schlacht um Hogwarts wieder gesehen hatten und er sie quer durch den Raum gestoßen hatte, nur damit sie einen Fluch nicht abbekam.

Einen Fluch, dessen sternförmige Narbe noch immer seine Schulter zierte.

Ein Zeichen ihrer Liebe, wie er so oft behauptet hatte.
 

Lüge!

Es war alles eine Lüge gewesen!

Wahrscheinlich war auch das damals nur eine Masche gewesen.

Eine Masche, um sie um den kleinen Finger zu wickeln.

Eine Masche, die nur zu gut aufgegangen war, wie sie mal wieder einsah.

Alicia wusste nur zu gut, dass er es nie geschafft hatte treu zu sein; er hatte, wie er selbst zugab, eine zu große Schwäche für große unschuldige blaue Augen.

Augen, die sie selbst nicht besaß.

Nein, wenn es nach seinen Worten ging, glänzten ihre wie glühende Kohlen, wenn sie sauer war.

Und gerade? Wie sahen sie gerade aus?

Er konnte es ihr wohl nicht sagen.

Ja, sie war nicht dumm, Alicia sah die Tatsachen.

Sie sah ziemlich gut und genau, dass er sie verarscht hatte und das nicht zum ersten Mal, doch sie war kein nachtragender Mensch, wenn er sich entschuldigte, dann musste sie ihm verzeihen. So war es bisher jedes Mal gewesen.

Dieses Mal sollte es anders werden!

Das nahm sie sich fest vor.

Dieses Mal war er für sie gestorben!

Entschlossen wischte sie ihre Tränen weg, doch auch diese Tat konnte den steten Tränenstrom nicht stoppen. Was brachte schon das Wissen über alle Fakten, wenn das Herz dem Hirn nicht untertan sein wollte?
 


 

Inzwischen war eine Woche vergangen und obwohl Adrian wieder Single und gerade mit seinen Kumpels einen Trinken war – glücklich war er nicht.

Zu oft dachte er an Alicia.

Zu oft fragte er sich, ob sie wieder wegen ihm geweint hatte.

Ob sie ihn vermisste.

Ob sie auch jetzt noch unter der Dusche sang, wo er nicht mehr da war um ihr zuzuhören und sie im Nachhinein liebevoll deswegen zu verspotten.

Auf Ex leerte er sein Glas und knallte es wieder auf den Tresen.

Bei Merlin, wieso brauchten Theo und Marcus so lange?

Waren die beiden etwa ins Klo gefallen?

Ungeduldig wanderte sein Blick zur Tür, hinter der die beiden verschwunden waren.

Soviel dazu, dass nur Frauen immer alleine auf die Toilette gingen… wobei, Theo war so eine Klatschbase, der galt schon als halbe Frau und mit Marcus – seitdem er mit Katie verlobt war – konnte man auch keine Männerabende, sondern nur noch Bübchenabende machen.

Doch wenn er das gerade richtig sah, dann waren die beiden längst nicht mehr in dem kleinen Zimmer, sondern dort, an dem kleinen Tisch, der in der Nische stand.

Entschlossen kippte Adrian einen weiteren Feuerwhiskey runter und erhob sich von seinem Platz.

Dann mal sehen, was die anderen so trieben.

Seine Schritte waren längst nicht mehr vollkommen sicher und die Wangen leicht gerötet, doch diese Farbe verschwand schlagartig, als er sah, wer dort am Tisch saß.

Seine beiden Kumpels hatten ihn vergessen für Katie und bei Dumbledores Zitronen Drops – bitte nicht – Alicia.

Der sonst so selbstbewusste und vor allem selbstsichere Adrian stolperte einen kleinen Schritt zurück, als er sein Mädchen sah und noch besser – erkannte, wie Theodor seinen Arm um ihre Schulter legte.

„Hey, Adrian, wir wollten nur kurz Hallo sagen.“, begann Marcus, als er bemerkte, dass der Freund den Weg zu ihnen gefunden hatte. Theo selbst sagte gar nichts, sondern spielte unbedarft mit einer Strähne von Alicias seidigem Haar.

Auch Katie grüßte Adrian, wenn auch wesentlich verhaltener, aber was anderes konnte er von Alicias bester Freundin wohl auch nicht erwarten…
 

Und Alicia selbst?

Ihr Blick begegnete kurz dem seinen, bevor ihre Wangen leicht rot wurden und sie sich schnell Katie zuwandte.

Moment, schimmerte es da feucht in ihren Augen?

Tat es ihr weh, ihn hier zu sehen?

Grenzenlose Wut über sich selbst machte sich in Adrian breit, doch er konnte sich wohl kaum selbst eine reinhauen.

Nein, stattdessen konnte er seine Wut an jemand anderem auslassen.

„Nott mitkommen.“, herrschte er den eigentlichen Freund scharf an und scheute sich auch nicht nachzuhelfen, als der andere seiner Aufforderung nicht prompt nachkam.

Entschlossen schnappte er sich Theodores Kragen, zog ihn von seinem Platz und mit sich vor die Tür der Kneipe, noch bevor einer der anderen reagieren konnte und das obwohl er hörte, wie Marcus sofort aufsprang und ihnen hinterherlief.
 


 

Was tat er da?

Wieso schleifte er Nott hinter sich her?

Sie hatten sich doch nur nett unterhalten!

Es konnte doch nicht sein oder war Adrian etwa… eifersüchtig?

Diese Erkenntnis machte Alicia so perplex, dass Katie sie mehrmals ansprechen musste, bevor sie ihre Freundin überhaupt hörte.

„Weißt du, was Adrian hat? Ich dachte, er hätte dich sitzen lassen?“, fragte die Gegenüber und stand selbst langsam auf, denn gerade verließ auch ihr Verlobter die Bar.

Sie hielt Alicia ihre Hand hin, die diese prompt ergriff, bevor sie verwirrt antwortete: „Das dachte ich auch…“, wisperte sie leise und folgte gemeinsam mit Katie den Männern nach draußen.
 


 

Verdammt… wieso hatte er so grausame Kopfschmerzen?

Hatte er so viel gesoffen?

Nur langsam klärten sich seine Erinnerungen und machten Adrian deutlich, dass seine Kopfschmerzen wohl eher von der kurzen aber äußerst intensiven Schlägerei mit Theo kamen, als von dem Alkohol.

Gut zu wissen, dass er nicht auf den Kater gekommen war.

Kater… an irgendwas erinnerte dieses Wort ihn.

Doch er war sich noch nicht sicher an was.

Langsam schlich er aus seinem Bett, in welches er nachts voll bekleidet gefallen war, in das angrenzende Badezimmer.

Theo und er hatten beide ein, zwei Volltreffer anbringen können, bevor der gute Marcus sie voneinander getrennt hatte und vor allem noch bevor die Ladys die Bar verlassen und das Trauerspiel sehen konnten.

Nur gut, dass er noch nüchtern genug gewesen war zum Apparieren.

Okay, eigentlich war er es nicht gewesen, aber es war gut gegangen, also was soll’s.

Mit kaltem Wasser und einem Anti-Kopfweh-Tränklein brachte der junge Mann sich auf Vordermann, bevor er sich klar genug für eine Dusche fühlte.

Achtlos warf er seine Klamotten in eine Ecke, immerhin bezahlte er eine Haushälterin, die konnte das wegräumen, ehe er sich unter die Dusche stellte und das kühle Nass genoss.

Es tat ihm wirklich gut, denn nach nicht einmal fünf Minuten wurde ihm auch klar, woran ihn das Wort „Kater“ erinnerte.

Oder war es eher das laute Maunzen vor der Badezimmertür, das ihn daran erinnerte?

War ja auch egal.

Jedenfalls wurde Adrian wieder klar, dass er nach der Begegnung mit Notts Fäusten ins örtliche Tierheim appariert war, um ein Geschenk für Alicia zu besorgen.

Ein Geschenk und ein Symbol.

So wie der Kerzenständer damals Licht und Wärme in ihre Beziehung bringen sollte, wollte er nun für sie einen Mann besorgen; der gut für sie war, der immer für sie da war, auch dann, wenn es Adrian nicht möglich war.
 

Mit einem Elan, der sogar jeden Frühaufsteher neidisch gemacht hätte, sprang er aus der Dusche und praktisch direkt in frische Kleidung, bevor er die Tür aufriss und Kjer, wie er den Kater spontan taufte, unter den Arm nahm und augenblicklich zu seinem Mädchen apparierte.

Oder eher vor die Tür ihres Appartements.

Inständig betete er, dass sie doch auch da sein würde und vor allem, dass sie ihm öffnen möge.

Und weil alle guten Dinge drei waren, betete er auch noch, dass sie Nott nicht in ihrem Bett gesund pflegte.

Bei dem Gedanken drückte er Kjer fester an sich, dass dieser einen schmerzlichen Maunzer von sich gab, der Adrian sofort veranlasste den Kater sanfter anzufassen.

Wo blieb sie nur?

Hatte sie etwa sein Klingeln nicht gehört?

Moment… er hatte ja noch gar nicht geklingelt!

Als ihm das auffiel, hätte er den Kater fast fallen gelassen, so schnell schnellte seine Hand hervor und presste sich auf den rechteckigen Klingelknopf. Er wollte ihn gar nicht mehr loslassen, so dass er statt eines höflichen Klingelns tatsächlich einen Sturmangriff startete.

Innerlich zählte er um sich selbst ruhig zu halten, doch die Ruhe überkam ihn erst, als eine vollkommen verschlafene Alicia ihm die Tür öffnete.

Ihr Haar war von der Nacht durcheinander und die Augen noch halb geschlossen, während sie ihn verschlafen musterte ohne recht zu verstehen, wer da vor ihr stand.

Adrian selbst hatte diesmal aber verstanden.

Wie ein Wirbelwind schob er sie in ihre Wohnung und kam hinterher.

„Ich habe dir den perfekten Mann mitgebracht!“, erklärte er voller Stolz und mit einem so sicheren Lächeln, dass Alicias verschlafener Verstand glaubte, er rede von sich selbst, doch dann hielt er ihr den Kater hin: „Das ist Kjer, ach… mich habe ich auch mitgebracht, sozusagen als kleinen Bonus.“

Damit ließ er den Kater sanft zu Boden, bevor er Alica fest in seine Arme nahm und ihren Mund mit einem Kuss verschloss, noch bevor sie Widerworte geben konnte.

Dieses Mal würde er keine kalten Füße kriegen und abhauen, da war er sich sicher.

Du hast es so gewollt!

Endlich!

Nach stundenlangem Irren durch das dunkle London ein Lichtblick.

Nicht in Form ihres Zuhauses oder eines geliebten Menschen, nein, gerade zweites war für sie extrem selten und gehörte wenn dann zu ihrer Familie.

Der Dunkle Lord war dort die einzige Ausnahme.

Doch wer vor ihr lief, war weder Voldemort selbst, noch einer seiner Angehörigen, nein, nicht mal ein reinblütiges Ehepaar.

Blutsverräter.

Und zwar nicht irgendwelche, sondern die Longbottoms.
 

„Du!“, mit vor Zorn wild funkelnden Augen richtete sich der Blick ihrer braunen Augen auf ihn, der sich ihr mit erhobenem Stab entgegen stellte, nur um sie, dieses dreckige Stück Nichts zu beschützen.

„Wag es ja nicht.“, fauchte sie aufgebracht und jagte ihm abrupt einen Schockzauber entgegen.

Doch nein, Frank tat ihr nicht den Gefallen aus dem Weg geschmettert zu werden, es wäre auch zu schön gewesen.

Nein, der gute Frank schaffte es sich zu schützen, damit der liebe gute Frank ja an Ort und Stelle bleiben konnte um seine geliebte Missgeburt weiterhin vor ihr, der bösen, bösen Frau zu schützen.
 

“Bei Merlins stinkendem Bart, Aglaja komm da gefälligst runter!“, fluchte Bellatrix lauthals und jagte einen weiteren Schockzauber den Baum empor, der nahe der Eulerei stand. Natürlich war der Zauber wohlgezielt, sodass er ihre geliebte Katze auf keinen Fall treffen konnte, wohl aber den hochgelegenen Ast auf dem sie saß. Kurz buckelte die Katze, doch dann setzte sie sich wieder gemütlich hin und betrachtete ihr Frauchen spöttisch.

„Du hast es so gewollt.“, grummelte sie und steckte ihren Zauberstab wieder weg um darauf den Blazer ihrer Schuluniform abzustreifen und hinter sich zu werfen. Nun noch die Ärmel hochgekrempelt und schon nahm Bella Anlauf um mit einem beherzten Sprung den untersten Ast zu erreichen. Tatsächlich gelang ihr das sogar und mit Müh und Not, sowie einer riesigen Portion Trotz, zog sie sich hinauf um von dort ihren Weg fortzuführen bis zu ihrem Haustier.

Oben angekommen wechselte ihre aufgebrachte und leicht zornige Miene zu einer sanften als sie ihre Arme ausstreckte und das kleine Fellbündel auf ihren Arm nahm: „Was machst du nur Aglaja… du weißt genau, dass du mit deiner Höhenangst hier nicht mehr runter kommst.“, wisperte sie leise und kraulte das schwarze Fell ihrer kleinen schwarzen Katze.

Sie hatte sie im Sommer gefunden, mit zwei anderen Kätzchen zusammen und sie mit Narzissa zusammen nach den drei Grazien der griechischen Mythologie benannt.

Langsam blickte sie nach unten und schluckte, bevor sie entschlossen weitersprach: „Aber komm, gemeinsam schaffen wir das.“

Damit begann sie den Abstieg, langsam, Ast für Ast. Doch so sehr sie auch auf ihre Füße achtete, ihr entging das laute Knirschen, als sie den ersten Fuß auf einen vermeintlich breiten Ast stellte.

Dementsprechend überrascht war ihr heller Aufschrei, als der Ast unter ihrem Gewicht brach und sie ihr Gleichgewicht verlor und fiel.

Fest umklammerte sie Aglaja und kniff die Augen zusammen in Erwartung an den Schmerz, der auf sie wartete.

Doch er blieb aus.

Stattdessen fühlte sie warme und starke Arme, die sie auffingen.

Blitzschnell riss Bellatrix ihre Augen auf und löste sich von ihrem Retter, nur um ihn zornig anzufunkeln: „Frank Longbottom, nimm deine dreckigen Flossen von mir!“, zischte sie ihn an und erntete ein amüsiertes und vor allem unüberhörbar spöttisches Lachen.

„Ich hätte jetzt eher ein Danke erwartet.“, sinnierte der Gryffindor gutgelaunt, doch als Antwort bekam er ein hochmütiges Schnauben: „Ich soll mich dafür bedanken, dass du im Weg stehst, obwohl ich die Situation unter Kontrolle hatte? Überleg mal, wenn du dir wehgetan hättest, wäre das Geheule groß gewesen.“

Doch trotz dieser leicht zickigen Antwort, sah man, dass ihr Blick weicher geworden war.

Frank schüttelte unterdessen äußerst amüsiert den Kopf: „Dann entschuldigt, dass ich so dreist war und in Eurem Weg stand, Miss Black.“
 

Sie war die Erste von ihnen die es geschafft hatte, aktive Mitglieder des Ordens ausfindig zu machen und obwohl ihr Herr und Gebieter, Voldemort, der dunkle Lord ihrer ganzen Gruppe und ihres Herzens angeblich gefallen sein sollte, wusste sie, dass es richtig war, als sie kurzzeitig ihren Stab gegen ihr Mal hielt und die Anderen ohne weiteres Zögern zu sich rief.
 

„Wir haben nicht mehr viel Zeit.“, stellte sie höhnisch fest als sie den Stab mit einem ausladenden Schwenker von ihrem Arm nahm und sich mit der Eleganz einer Tänzerin dem Paar vor ihr näherte. Ihr Blick blieb auf den mutigen Frank gerichtet, seine Schlampe war ihr so egal, wie ein menschliches Wesen es nur sein konnte und das bedeutete, dass sie die andere noch als Mensch wahrnahm, zwar als eine, die noch minderwertiger als ein Muggel war, aber einen Mensch.
 

Verfluchter Nymphen Dreck!

Wieso ging ihr dieser dumme Frank Longbottom nicht mehr aus dem Kopf?

Klar, es könnte daran liegen, dass sie in demselben Jahrgang waren und dementsprechend gemeinsam Unterricht hatten.

Genauer gesagt, saß er sogar schräg vor ihr. Und wenn sie ehrlich war – trotz der rot-goldenen Krawatte war seine Rückansicht eine der besseren Aussichten während der Stunden.

Oder es konnte auch daran liegen, dass sie gerade auf der Slytherintribüne des Quidditchfeldes saß und dem Spiel ihres Hauses gegen Gryffindor beiwohnte, genauer gesagt mitfieberte.

Wie gerne sie auch dort in der Luft gewesen wäre und auf dem Besen übers Feld gejagt wäre, direkt hinter Frank, um ihm den Quaffel abzujagen und dann selbst Punkte zu werfen… es war nur ein Detail im Weg.

Solange Lucius Malfoy das Team anführte, baute er auf Traditionen und die besagten nun einmal, dass in das Slyterhin-Quidditchteam kein einziges Mädchen kam.

Wirklich wundervoll und so gerecht und vor allem gerechtfertigt.

Doch zurück zu ihren Überlegungen über den jungen Longbottom.

Außenstehende konnte n schon beinahe denken, dass sie sich für ihn interessierte.

Als wenn!

Es waren lediglich Zufälle.

Auf gar keinen Fall lag es an dem Vorfall, der nun schon drei Wochen her war.

Nein, es war nicht das Gefühl der warmen Arme, die festen Halt gaben, aber nicht einengten, sondern ihr Freiheit geben wollten, nein, nein, N E I N!

Je länger ihr Blick auf dem Jäger der Löwen-Mannschaft ruhte, je mehr sie an ihn dachte, desto lauter feuerte sie stattdessen ihre eigene Mannschaft an, besonders Rudolphus – der Junge, von dem sie letzte Woche erfahren hatte, dass sie ihn heiraten sollte.

Nun ja, er war nicht hässlich, aber einen halben Kopf kleiner und auch etwas schlaksiger als Frank, außerdem hatte er etwas Verschlagenes.

Bei Morgana! Sie verglich schon ihren Verlobten mit Frank Longbottom, einem Gryffindor, der in letzter Zeit viel zu viel mit einer Muggelstämmigen rumhing.
 

Doch aus den Augenwinkeln sah sie auch haargenau jede noch so kleine Bewegung von diesem Miststück, auch als diese – töricht wie sie war – ihren Stab zückte um ihn gegen sie, Bellatrix Lestrange zu richten.

Ein verächtliches Geräusch verließ ihre Kehle und mit spielerischer Leichtigkeit zielte sie auf diese Schnepfe:„Petrificus Totalus!“, waren die ersten Worte, die sie, zumindest in der Theorie, direkt an diese unnütze Person richtete.
 

Dieses Mal war auch Frank zu langsam, vielleicht weil er nun endlich erkannte, wie wenig er auf so etwas angewiesen war?

In einem Hauch kindlicher Freude kicherte sie auf, als das Weib kraftvoll gegen die Wand hinter sich flog und hart dagegen krachte.

Kam er womöglich doch noch zu Sinnen?

Erfreut über diesen Gedanken klatsche sie kurz in ihre Hände, doch sie hatte sich getäuscht. Statt dem Häufchen Elend dort am Boden den Rücken zuzukehren und auf ihre Seite zu kommen, handelte er anders. Okay, sein Rücken zeigte noch zur Wand, dennoch…

Nur mit Müh und Not schaffte sie es dem Schockzauber des ausgebildeten Auroren auszuweichen, bevor dieser zu seinem Loch eilte.
 

Bella sah sich um, bevor sich ein kleines Lächeln auf ihre schmalen Lippen schlich.

Niemand war hier.

Niemand hatte sie gesehen.

Niemand war ihr gefolgt.

Perfekt.

„Accio Sternenschweif.“, murmelte sie und hielt ihre Hand auffordernd halbhoch, bis der herbeigeorderte Besen ihres Verlobten sanft in ihrer Hand landete. Der Sternenschweif war das Neueste auf dem Markt und eigentlich ließ Rudolphus nicht einmal seinen Bruder an den Besen heran.

Dumm nur, dass der Gute tief und fest schlief, ergo hiervon absolut rein gar nichts mitbekam und wenn er es doch rausfinden würde – irgendwann würden sie heiraten und dann würde alles was ihm gehörte auch ihr Besitz sein, also konnte sie schon jetzt damit anfangen.

Es war schon weit nach der angesetzten Bettruhe, doch waren Regeln nicht zum Brechen da?

Jedenfalls die, die überflüssig waren, immerhin war die Nacht so schön.

Zu dieser Tageszeit konnte sie tun und lassen was sie wollte und das ohne auf die Regeln achten zu müssen, die ihr Blut ihr auferlegte.

Hier, in der dunklen Nacht, am Ufer des schwarzen Sees konnte sie frei sein.

Und das Gefühl des Besens in ihrer Hand, beziehungsweise unter sich, verstärkte das noch.

Mit einem leicht schrillen Lachen hob sie vom Boden ab und schloss die Augen als der Wind ihre Haare mit sich zog und ihr bewies, dass Freiheit etwas Schönes war.

Bella war so fixiert auf sich selbst, dass sie zuerst nicht hörte, wie sich Schritte ihr näherten und Stimmen unter ihr wisperten.

Erst als die beiden Gestalten direkt unter ihr waren, nahm sie die anderen wahr und ließ ihre eigenen Umrisse mit Hilfe eines schwarzmagischen Spruches verwischen, sodass man sie mit einer Wolke am düsteren Himmel verwechseln konnte.

Wer wagte es zu stören?

„Bei Merlin, Alice, wo willst du denn ganz mit mir hin?“, hörte sie die verfluchte Gryffindor-Stimme unter sich.

„Frank…“, entfuhr es ihr unbewusst, doch als sie sah, wie der Angesprochene sich verwirrt umsah, schlug Bellatrix schnell ihre Hand vor den Mund. Glücklicherweise konnten weder er noch die Muggelstämmige in seiner Gegenwart sehen, wie sie leicht rot anlief.

Seit wann hatte sie denn nicht mehr die Kontrolle über sich selbst?

„Frank, ich muss dir was Wichtiges sagen.“, wisperte die Stimme von Alice zart durch die Nacht. Sie klang so warm, so süß, so… verliebt!

Heiße Wut kochte in Bellatrix hoch, Alice war nicht gut genug für Frank, er war etwas Besseres!

„Was denn Alice?“, hakte der Gryffindor nach und Bella erahnte durch die Dunkelheit sein keckes halbes Lächeln, dass ihr dummes Herz zum Schlagen brachte, auch wenn sie versuchte es zu ignorieren.

„Ich ha…. Aaaaah!“, rief Alice, als Bellatrix, noch immer getarnt, mit rasender Geschwindigkeit nach unten flog und Alice einen harten magischen Windstoß verpasste, sodass die hübsche Muggelstämmige das Gleichgewicht verlor und in das eisige Wasser des schwarzen Sees fiel. Dafür waren auch Franks Reflexe nicht mehr gut genug.

Und wie es schien hatte es der Kleinen doch glatt die Sprache verschlagen.

Komisch, aber genau das erleichterte Bella ungemein.
 

„Expelliarmus.“, wisperte sie mit deutlich kälterer Stimme als noch zuvor, nur um geschickt den Stab von Franks Prinzessin aufzufangen, um diesen, zusätzlich zu ihrem eigenen, auf das niedliche Pärchen zu richten.
 

„Oh, welch eine Ironie, wenn ihr kleines Stäbchen es ist, dass euch richten kann, wenn ich es will.“, überlegte sie voller Spott und drehte den fremden Stab in ihrer Hand, als wüsste sie nicht genau, wie sie es anstellen sollte, nicht einmal, wie sie ihn halten sollte.

Beinahe gelangweilt schien sie von der Situation zu sein, als sie sich gegen die Außenwand von Flourish & Blott's lehnte und das Paar beobachte, das für den Moment keinen Gegenangriff tat.

Bella sah einfach ruhig zu, wie der gute Frank versuchte seine ehelich Angetraute zurück ins Bewusstsein zu holen, als wäre sie seine Fortuna.

Verachtenswert.
 

Mit einem wütenden Aufschrei sprang Bellatrix vom gefüllten Frühstückstisch auf und ließ den eben gelesen Brief mit einem Knallen in Rauch und schwarze Flammen aufgehen. Aus den Augenwinkeln sah sie deutlich, wie die Lestrange Brüder vielsagende Blicke austauschten, doch das scherte sie nicht weiter, sie wollte gerade nur eines:

Raus!

Raus aus der großen Halle

Raus aus dem Schloss.

Eine Woche nach Beginn der Sommerferien sollte ihre Hochzeit stattfinden.

Keine Frage, ob das Datum ihr passte oder ob sie lieber im Winter heiraten wollte. Nein, nur die Angabe des Datums und drei kleine Zahlen – die Maße, welche sie bis dahin doch bitte haben sollte, damit ihr Kleid passen würde.

Wirklich wunderbar wie direkt ihre Frau Mutter mal wieder war.

Da konnten sie an ihr auch gleich den Imperio nutzen, das würde ihr genauso viel Freiraum gestatten!

Wutentbrannt verließ sie den Slytherin Tisch ohne auch nur irgendjemanden eines weiteren Blickes zu würdigen, so dass sie auch nicht mitbekommen konnte, wie vom Tisch der Löwen ein großer Junge mit dunklen Haaren aufstand und ihr folgte.

Draußen lief sie geradewegs – als hätte sie Scheuklappen auf – zum dunklen Wald.

Sie konnte gerade keine Gesellschaft ertragen, es würde sie eh niemand verstehen.

Nein, alle in ihrem Umfeld hielten Rudolphus für eine gute Partie und einen zukünftigen Mann, auf den man sich freuen konnte.

Als wenn!

Tränen der Wut schimmerten in ihren Augen, doch Bellatrix hatte nicht vor ihnen nachzugeben, nein Weinen war ein Zeichen von Schwäche und sie war nicht schwach, sie war stark, sie würde immer stark sein. Das stand für sie fest als sie laut und deutlich einen Zauber aussprach der den Busch vor ihr in Flammen aufgehen ließ.

Niemand würde sie unterdrücken, auch nicht ihre Eltern.

Unwirsch versuchte sie die Tränen wegzublinzeln, doch viel Erfolg hatte sie nicht, denn der plötzliche Wasserstrahl, der den brennenden Busch löschte, lenkte sie ab.

Voller negativer Energien fuhr sie herum, den Zauberstab erhoben, bereit ihn einzusetzen, einen schwarzmagischen Spruch längst auf den Lippen.

Doch was sie sah war niemand der ihr Böses wollte oder noch schlimmer, sie zu ihrem Glück zwingen wollte, sondern er.

Da war Frank also wieder.

Konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen?

Musste er denn ihre Nähe aufsuchen und ihr Herz zum Pochen bringen?

„Hau ab!“, fuhr sie ihn an und schleuderte ihn mit einem stummen Zauber gegen den nächsten Baum.

Zumindest wollte sie das, doch dazu kam es nicht, so schnell wehrte der Gryffindor ihren Zauber ab, „Was soll denn das Black? Hat der Busch dir etwa wehgetan?“, spottete Frank und schüttelte den Kopf, die ganze Zeit mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen.

Doch das Amüsement erreichte seine Augen nicht, dort stand Sorge geschrieben. Sorgte er sich etwa um sie?

Wohl kaum, wohl eher um seine Gesundheit, weil er wusste, dass sie nicht davor zurückschreckte ihn zu verletzten, wenn er ihr weiter dumm kam.

„Ich sagte: HAU AB!“, fauchte sie, diesmal jedoch ohne es mit einem Zauberspruch zu unterstreichen. Nein, stattdessen kehrte die blöden Tränen zurück, welche Franks sorgenden Blick noch zu verstärken schienen.

Ihre Knie zitterten, so sehr versuchte sie gerade stark zu sein und alle Gefühle von sich zu weisen.

Die Wut und Enttäuschung wegen ihrer Hochzeit, diese unnötigen und vor allem falschen Gefühle für Frank... ein Schluchzen brach aus der fragilen Gestalt mit den dunklen Locken heraus.

Mehr brauchte es für Frank nicht, um den Zauberstab wegzustecken und mit einem Satz bei ihr zu sein um sie in die Arme zu schließen.

Sanft strich er ihr über die Locken: „Lass es raus, danach geht es dir besser“, wisperte er.

Doch Bella verstand ihn falsch.

Statt ihre Tränen rauszulassen, wurden ihre Augen groß und sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen um den erstaunten Gryffindor-Schüler zu küssen.

Es war ihr erster Kuss und er galt ihm alleine.

Sie legte alles in diese leidenschaftliche Berührung, ihre Ängste, ihre Gefühle für Frank, alles.

Nach einem Moment der Verwirrung zuckte Frank zurück.

„Wa… Bella…“, sanft strich er über ihre Wange und schüttelte mit einem traurigen Lächeln den Kopf: „Du bist verlobt und ich mit Alice zusammen, es wäre falsch… für uns ist es zu spät.“
 

Ein genüssliches Lächeln zierte ihre Lippen als sie den fremden Stab fester zwischen Daumen und Mittelfinger nahm und auf seine Besitzerin richtete: „Crucio“, sagte sie ohne Hast in einem amüsierten Singsang, noch bevor der liebe Frank reagieren konnte.

Voller Genugtuung sah sie den zuckenden weiblichen Leib und hörte die verfluchte Stimme vor Schmerzen schreien.

Ihre Augen leuchteten begeistert, glitzerten und funkelten beinahe im Licht der Sterne, auch wenn es den eindeutigen Anschein machte, als wenn Frank davon nicht gerade sehr begeistert war.

Nun ja, da hatte er wohl Pech gehabt.

Er hatte mehr als genug Zeit gehabt sich zu entscheiden.

Er hatte so viel Zeit gehabt und doch nicht gehandelt.

Zumindest nicht richtig.

Nicht so, wie er es hätte tun sollen.

Stattdessen schien es, als hätte Frank seine defensive Haltung aufgegeben.

Mit ihrem eigenen Stab verteidigte sie sich gegen den aufgebrachten Auroren und lachte auf, weil sie trotzdem weiterhin in der Lage war, den Cruciatus-Fluch aufrecht zu erhalten.
 

„Zwei Möglichkeiten mein lieber Franky.“, spottete sie nach einer halben Drehung, um einem Zauber zu entkommen, der ein faustgroßes Loch in die Wand riss. Mit der Hand, in der sie den fremden Stab hielt, streckte sie ihm ihren wackelnden kleinen und den Ringfinger entgegen.

Als Antwort bekam sie jedoch nur ein Knurren, das sie erneut höchst belustigt kichern ließ.

„Überdenke deine Damenwahl oder verrate mir was mit dem dunklen Meister geschehen ist.“

Kurz überlegte sie, dann lachte sie auf: „Oh, scheinbar hast du noch eine dritte Wahl – beides auf einmal zu tun.“, fügte sie dann noch hinzu.

Doch natürlich, wie sollte es auch anders sein, nahm der gute Mister Longbottom keine einzige dieser Chancen wahr.

„Dummer kleiner Junge – diese Chance gebe ich dir nur der alten Zeiten willen!“, zischte sie ihm zornig entgegen und ließ kurz von ihrem Opfer ab, als er es nun endlich schaffte, sie zumindest zu streifen.

Schmerzhaft kreischte sie auf und funkelte ihn an, der Humor wurde abgelöst von Wut, die immer höher brodelte und sich mit dem Zorn verbündete, den sie ob seiner Zurückweisung empfand.
 

Morgen würde sie heiraten.

Es gab kein Zurück mehr.

Und inzwischen war es ihr egal.

Das Kleid passte ihr perfekt, sie sah darin aus, wie eine Prinzessin aus so einem dummen Kindermärchen. Als ihre Mutter das gesehen hatte, hatte sie vor Freude in die Hände geklatscht und sie umarmt.

Bei Morganas unbändigen Locken, sie hatte sie wegen einem Kleid umarmt!

Alleine das war Grund genug für Bellatrix gewesen, die Farbe von weiß in pechschwarz zu ändern sobald ihre Mutter den Raum verlassen hatte.

Ein bitteres Lächeln teilte ihre dunkel geschminkten Lippen und sie hob mit einer anmutigen Bewegung di e Teetasse von der Untertasse, während sie weiter die Muggel oder eher die Touristen – was noch schlimmer war – betrachtete, die nicht genug von der Westminster Abbey zu kriegen schienen.

Erbärmlich.

Da saß sie lieber weiter in dem kleinen Café und schlürfte ihren schwarzen Tee mit einem Stückchen Vanillekandis und genau sieben Tropfen Milch.

Auf einmal fing ihre Hand an zu zittern. Das konnte doch nicht sein, dass ausgerechnet dieses Paar hier war, oder?

Bellatrix sah noch einmal genauer hin in der Hoffnung sich geirrt zu haben, doch da waren Frank und Alice, die zielstrebig auf eben dieses Muggelcafé zukamen.

Hektisch suchte sie nach einem zweiten Ausgang, denn seit dem Vorfall im Verbotenen Wald war sie Frank aus dem Weg gegangen. Doch es gab nur die eine Tür und apparieren kam nicht in Frage.

Also versuchte sie einfach ruhig zu bleiben, eventuell sah er sie nicht oder ignorierte sie einfach.

Schön wäre es jedenfalls gewesen, doch stattdessen kam das Pärchen genau auf sie zu.

„Hallo Bella!“, begrüßte Frank sie fröhlich, als wäre zwischen ihnen nie etwas gewesen.

„Bellatrix.“, verbesserte sie ihn automatisch, denn auch wenn er vergessen konnte, sie konnte es nicht.

Niemals.

Und es sollte noch besser kommen.

„Ich hab mir ein Vorbild an dir und dem Lestrange genommen, schau.“, erklärte er ihr freudestrahlend und hielt ihr Alice Hand hin, an deren Finger ein Verlobungsring glänzte, so dass sie ihn auch ja nicht falsch verstehen konnte.

Wunderbar.
 

Gerade der richtige Zeitpunkt also in dem die Männer Barty, Rabastan und ihr Ehemann Rudolphus in einem Meer aus schwarzem Nebel erschienen.

Die drei waren noch am Eingang der schmalen Gasse und kamen stetig auf Bellatrix und einen Teil ihrer Vergangenheit zu.

Keiner von ihnen wusste, was sie mit Frank verband, was ihren Hass auf seine Frau schürte und so würde es auch bleiben, denn für sie begann die Situation erst in diesem Moment.
 

Sie hörten augenblicklich Bellas wütenden Aufschrei: „Ihr werdet Rede und Antwort stehen, vorher findet es kein Ende, selbst den Tod gönnen wir euch erst, wenn ihr uns gesagt habt, was wir wissen wollen!“

Dann erschien ein helles Aufleuchten, als Bellatrix voller Wut beide Stäbe auf die beiden richtete und aus vollem Halse „CRUCIO“ rief.

some things never change...

Gemächlich stand er auf und bekleidete sich wieder. Er brauchte nicht lange, um mit geübten und eleganten Bewegungen seinen gut gebauten dunklen Körper wieder in die fließende schwarze Hose und das dazu passende Hemd zu hüllen. Seine Finger schlossen flink einen Knopf nach dem anderen, während er seinen Blick schweifen ließ.

Vor ihm im Bett lag eine barbusige Blondine, die tief zu schlafen schien.

Ein leichtes Lächeln bildete sich auf Blaise aristokratischen Zügen, als er mit einer letzten Bewegung seinen Kragen richtete. Kurz schweiften seine Gedanken ab, zurück zu den letzten Stunden der Nacht und daran wie süß die namenlose Blonde geschmeckt hatte, wie ausdauernd sie gewesen war. Fast hatte er das Gefühl wieder ihre warme und weiche Haut unter seinen Fingern spüren zu können, die am Ende Wachs in seinen Händen gewesen war.

Kurz war er versucht, sich einfach so davon zu stehlen, aber das machte man nicht.

Nein, ein Mann von Ehre verabschiedete sich schließlich!

Auf leisen Sohlen näherte er sich wieder dem Bett und rüttelte sachte an ihrer Schulter.

Keine Reaktion.

Erneut schüttelte er sie, dieses Mal etwas fester.

Darauf grummelte sie nur leise und drehte sich um.

Sein Lächeln wurde breiter. Niemand konnte ihm vorwerfen, dass er es nicht versucht hatte. Also griff er in ihre Handtasche und zog ihren Lippenstift hervor, um ihr einen Gruß auf dem Spiegel gegenüber dem Bett zu hinterlassen.

Au revoir – B.Z.

Damit war das Ganze für ihn erledigt. Achtlos warf er das als Schreibstift missbrauchte weibliche Accessoire beiseite und verließ das Hotelzimmer, immerhin wollte er noch den Eiffelturm besichtigen, bevor er Frankreich wieder verlassen musste.
 

∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞
 

Zu seinem Geburtstag hatte er sich selbst eine Reise durch Europa geschenkt und nun, kurz vor Weihnachten, hatte er es geschafft sich von seiner Arbeit als Reporter loszureißen und sie tatsächlich zu buchen. Kopenhagen, Berlin, Wien und jetzt auch Paris hatte er bereits besucht und auch Lissabon, Prag und Monaco waren wie im Traum an ihm vorbeigerauscht und nun begann der vorletzte Tag seiner Reise – dieses Mal in Rom, in einem kleinen exklusiven Hotel nahe des Kolosseums, dass er gestern Abend noch besucht hatte. Dort hatte er auch sie kennen gelernt, nein, eigentlich hatte sie ihn aufgegabelt.

Nach wenigen Worten waren sie zusammen essen gegangen und sie hatte ihn anschließend in sein Hotelzimmer begleitet. Sie war fast zwei Köpfe kleiner als er, mit glatten pechschwarzen Haaren und Lippen, die einen um den Verstand brachten, wenn ihre Kurven das noch nicht geschafft hatten. Anfangs hatte er ihr Temperament unterschätzt, doch an diesem Morgen wusste er, was alle an italienischen Frauen fanden.

Gerade stand sie unter der Dusche und wieder war er dabei, sich in aller Ruhe anzuziehen.

Erneut richtete er seinen Kragen auf die gleiche arrogante, fast herrische Art und Weise wie jeden Tag, bevor er mit Schritten, elegant wie die eines Panthers zur Badezimmertür schritt und daran klopfte um sich zu verabschieden, immerhin hatte seine Mutter ihn gut erzogen.

Sofort ertönte ihre samtige Stimme: „Portami un caffè per favore.”

Blaise Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als er den Kopf leicht schüttelte: „Ipso facto. Arrivederci!“, antwortete er und verließ das Zimmer. Aber noch bevor er auch das Hotel verließ sorgte er dafür, dass seine Bekanntschaft den von ihr geforderten Kaffee bekam, schließlich hatte sie Bitte gesagt.
 

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Ja, es stimmte, Blaise hatte sich über die Jahre kaum verändert. Auch nach seiner Jugendzeit hatte er das glatte Gesicht mit den edlen Zügen behalten, sowie die hohen Wangenknochen, die auch seine Mutter hatte. Seine Augen jedoch – noch immer von dunklem Braun, dass viele für Schwarz hielten –waren mit der Zeit kälter und arroganter geworden, weil er inzwischen seinen Platz in der Welt gefunden hatte. Blaise wusste, wer er war und dass seine natürliche herablassende und leicht hochmütige Art abweisend und anziehend zugleich war. Es war immer wieder interessant für ihn festzustellen, dass gerade die schönsten und interessantesten Frauen davon angezogen wurden, wenn einen eine arrogante und distanzierte Aura umgab, die man erst durchbrechen musste.

Er hatte nie verhehlt, dass er eine Vorliebe für das weibliche Geschlecht hatte und auch hier sehr wählerisch war. Eine Eigenart, die er wohl mit der Muttermilch aufgesaugt hatte. Seine Frauen wiesen alle gewisse Parallelen auf; sie waren reinen Blutes, ausnahmslos wunderschön, von großer Intelligenz, wesentlich jünger als er – immerhin hatte er die Vierzig leicht überschritten – und er kannte sie alle nur flüchtig.

Nur ein einziges Mal war sein Verlangen nach einer Frau über sexuelles Interesse und männlichen Besitzwunsch hinausgegangen. Nachdem es Jahre gedauert hatte, bis er dazu in der Lage gewesen war, ihr zu erzählen, dass sie ihm gefiel, hatte sie ihn kurz und für ihn schmerzhaft abserviert.

Es musste nun etwas über ein Jahr her sein, wenn er sich richtig erinnerte.
 

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Blaise konnte sich noch gut an das Geschehe entsinnen...
 

Er war gut, er war so verdammt gut! Aber mal ehrlich, hatte er etwas anderes erwartet? Wohl eher nicht. Andere hätten es vielleicht als Glück abgetan, aber er wusste es besser. Nicht nur, dass er jeden zu jeder Zeit im Zauberschach besiegte, nein, er hatte auch ein feines Gespür dafür, wie man Menschen beeinflusste so zu handeln, wie man wollte.

Genauso hatte er den Interviewtermin mit der neuen Zaubereiministerin bekommen.

Indem er höflichst gefragt hatte, ein Treffen an einem von ihr geliebten Ort – der Winkelgasse –vorgeschlagen und kein Wort über die Trennungsgerüchte verloren hatte, die über sie und das Wiesel kursierten.
 

Und genau so war es gekommen, dass sie sich in dem Herbst in Florean Fortescues Eissalon getroffen hatten. Zugegeben, hier hatte er nachgelassen, denn er war ganze drei Minuten zu spät gekommen und hatte sie lesend vorgefunden.

Er erinnerte sich noch genau, dass er charmant gelächelt hatte; ein Lächeln, welches so viele Herzen erobert wie gebrochen hatte und sie gefragt hatte, was sie da las. Statt einer Antwort hatte sie aus der Lektüre zitiert.

Nebelverhangen, ein Bild trostloser Schönheit, ist dieser späte Herbsttag, der die düsteren Gedanken ins Uferlose versinken und das Unabänderliche erahnen lässt.

Dabei hatte sie ihm tief in die Augen gesehen und sowohl der Ernst in ihnen, wie auch das leicht traurige Lächeln hatten ihn tief in seiner Seele berührt.
 

Anfangs hatte er nicht verstanden, was sie ihm hatte sagen wollen; hatte nicht verstanden, dass es nicht einfach nur Worte einer österreichischen Schriftstellerin waren, sondern Worte, die an ihn gerichtet waren, mit denen sie beschrieb, was sie in dem Moment gesehen hatte.

Doch je länger das Gespräch anhielt, desto mehr verfiel er in den Zustand, den er aus seiner Schulzeit kannte, wann immer sie – Hermine Jean Granger – den Mund aufgemacht hatte. Ein sanftes Lächeln auf den Lippen, ein interessiertes Nicken hier, eine unterstreichende Geste dort. Und zu keinem Zeitpunkt löste er von sich aus ihrem Blickkontakt.

Ja, sie hatte sicher so offen aus ihm lesen können, wie aus ihrem Buch.

Dennoch, zu keinem Zeitpunkt hatte sie ihre Freundlichkeit vergessen oder ihn darauf angesprochen und er war sich sicher, dass das nicht nur daran lag, dass sie ihrem neuen Amt gerecht werden wollte.
 

Am Ende hatte er genug Informationen für seinen Exklusivbericht und die Gewissheit, dass er nicht so gefühlskalt war, wie er es gerne vorgab zu sein.

Wäre sie eine andere gewesen, würde sein Herz nicht an ihrem Lächeln hängen, er hätte es gewagt; hätte sie erobert, ihren Körper und ihr Herz, nur um sagen zu können, dass er sie gehabt hatte. Doch er tat nichts davon, er ließ sie ziehen.
 

∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞
 

Nur wenige Tage später war sie es gewesen, die ihn angerufen hatte, die seine Nähe gesucht hatte. Ja, sie war es gewesen, die begonnen hatte aus ihrer Bekanntschaft – die wirklich flüchtig gewesen war – eine Freundschaft zu knüpfen.

Endlich konnten sie zu all den Gemeinsamkeiten stehen, von denen er schon immer gewusst hatte, sie ihr nur nie hatte zeigen können.

Sie waren beide intelligent, hatten denselben Humor, beide liebten sie die gleichen Filme und dieselbe Musik. Er liebte jedes Treffen mit ihr.

Jedes einzelne jedoch brachte ihn seinem Verderben näher.

Da er dabei nie dem Wiesel begegnete oder sie über ihn sprachen, nahm Blaise an, dass der Rotschopf tatsächlich nicht mehr ihr Mann sei, dass sie zu haben wäre. Dieses Wissen und die Gewissheit in ihr das passende Gegenstück gefunden zu haben, ließen ihn weiter gehen.

Vielleicht war sie ja der Hafen, den er brauchte um sesshaft zu werden.
 

Also hatte er es gewagt.

Nach einem gemeinsamen Abend im Eberkopf hatte er sie nach Hause begleitet und an der Tür hatte er sie in seine starken Arme gezogen und sie mit all seiner Leidenschaft geküsst.

Doch während andere Frauen in seinen Armen weich wurden, nachgaben und ihm gewährten was er verlangte, blieb sie stark und fest in seiner Umarmung.

Schnell machte sie sich los und schubste ihn leicht von sich: „Zabini, was bildest du dir ein?“, fuhr sie ihn an, nach so langen Wochen wieder mit seinem kühlen Nachnamen.

„Aber… wir haben so viel gemeinsam… und so viel Spaß…“, kaum zu glauben – aber er, Blaise Zabini hatte tatsächlich gestottert, voller Unglauben und Unverständnis.

Mit verschränkten Armen erklärte Hermine ihm daraufhin ihre Sichtweise der Dinge: „Wir haben mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten! Wir brauchen Stunden um uns auf ein Restaurant zu einigen oder darauf, ob ich für mich selbst bezahlen darf. Während du im Kino Popcorn ist, bleibe ich bei meinen Nachos und dazu Cola, statt wie du ein Wasser. Wir haben drei Stunden diskutiert bis wir eine Band gefunden haben, die wir beide mögen und von deinem Verständnis für Literatur und deinem Verständnis von Politik will ich gar nicht erst anfangen!“
 

So aus ihrem Mund erkannte er die Wahrheit und zwar nicht auf die verklärte Art eines verliebten Tors, sondern auf die Art eines intelligenten Mannes, dem man die Scheuklappen gewaltsam herunter riss. Fast glaubte er das Klirren zu hören, mit dem sein Herz in tausend Stücke zerbarst, als sie weitersprach: „Außerdem, vergisst du eindeutig das hier.“

Damit hielt sie ihren Ringfinger hoch, an dem nach wie vor ihr Ehering in schlichter Eleganz glänzte und Bände über die anhaltenden Trennungsgerüchte sprach.

Sie waren Humbug, aus der Luft gegriffen, die Liebe von ihr und dem Wiesel war ungebrochen.

Leider.
 

Doch gerade als er sich zurück ziehen wollte, als er sich geschlagen geben wollte und nur noch eines wollte – das Weite suchen – spürte er ihre Hand auf seinem Arm, wie die Landung eines Schmetterlings so zart.

„Schau uns an, selbst wenn Ron nicht wäre, du bist verführerisch und undurchsichtig wie die Nacht…“ „..während du so warm und golden bist, wie ein Sonnentag.“, beendete er ihren Satz mit einem wehmütigen Lächeln auf seinen Lippen und nickte: „Ich wollte nur einmal zeigen, dass nicht immer Slytherins feige und Gryffindors mutig sind, sondern das auch in mir Mut steckt, doch erneut war deiner größer…“

Schnell schüttelte sie den Kopf: „Du bist mutig, denn du lebst dein Leben mit offenen Augen, du kennst die Gegensätze, die die Welt zusammenhalten, nur weil du um das Dunkel weißt, kannst du das Licht erkennen“, erklärte sie und strich ihm sanft über die Wange.
 

Ihre Berührung war so großzügig, trotz ihrer Liebe zu ihrem Mann hatte sie genug über, um es an andere zu verteilen – selbst an jemanden wie ihn, der selbstsüchtig alles haben wollte, was ihm gefiel, so dass er spürte, sein Herz war nicht zerstört.

Zwar verletzt, aber noch existent.

Langsam nickte er.

„Wir bleiben trotzdem Freunde oder Blaise?“, fragte sie leise und versuchte seinen Blick einzufangen, doch er wich ihrem aus.

Erneut nickte er, aber zaghafter.

„Ich verstehe, wenn du Zeit für dich brauchst…“, flüsterte sie und klang dabei leicht traurig.
 

∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞
 

Daraufhin war er gegangen.

Für den ersten Advent dieses Jahres jedoch hatte er ihr versprochen, sich wieder mit ihr zu treffen, zum ersten Mal seit dem Tag, um ihr zu berichten, wie seine Reise gewesen war.

Dem ersten Treffen, seitdem er erkannt hatte, was es bedeutete, dass Gegensätze sich solange anziehen, bis sie aufeinanderprallen.

Dieses Mal war er pünktlich bei Florean Fortescue und trotzdem saß sie schon an ihrem Stammplatz, die Nase erneut in einem Buch und sah erst auf, als er sich räusperte und mit einem Nicken auf die Dame in seinem Arm zeigte.

Sie hatte hellblondes Haar, welches ihr bis zur Taille ging und grausilberne Augen, die ständig abwesend schienen – als würde sie träumen. Anders als seine anderen weiblichen Bekanntschaften hatte sie keine ausgeprägten Kurven, aber eine Ausstrahlung, die zwar leicht befremdlich war, aber durchaus faszinierend wirkte.

Wer konnte schon wissen, ob es nicht auch auf ihn zutraf, dass Blätter erst zum Ende ihres Lebens das Fliegen lernten oder ob sie eine weitere Dame war, von der er sich am nächsten Morgen verabschieden würde um sie nie wieder zu sehen.

Manche Dinge änderten sie nie und andere schafften es; aus welchem Holz Blaise geschnitzt war, wusste er selbst noch nicht, zu ungewohnt war es Gefühle zuzulassen und sich angreifbar zu machen, wo es doch einfacher war, sich zu nehmen was man wollte und zu gehen.

Advents Türchen à la Malfoy

Es war der 20. Dezember und Slughorns Party war in vollem Gange.

Was auch immer Draco hier machte – sie wollte, nein, musste es wissen!

Mit einer fadenscheinigen Ausrede entschuldige sie sich und eilte dem Slytherin und seinem Hauslehrer hinterher. Lauschen war vielleicht nicht das Gelbe vom Ei, aber nötig!
 

"Was hast du dir dabei gedacht?" rief Snape wütend.

"Das geht Sie nichts an! Es ist meine Aufgabe!" kam Dracos Antwort herablassend.

"Lass dir helfen!" meinte Snape und Hermine meinte so etwas wie Sorge heraus zu hören.

"Ich brauche keine Hilfe und ich brauche genauso wenig einen Beschützer!" kam es sofort von Draco. "Ich muss das machen! Er hat mich für diese Aufgabe auserwählt! Ich darf ihn nicht enttäuschen!"
 

Nein!

Das konnte nicht wahr sein!

Es konnte unmöglich bedeuten, dass Harry Recht hatte, dass Draco ein Todesser war, dass er wirklich an Voldemort verloren war!

Geschockt glitt sie an der Wand herunter, unsicher, weswegen dieses Wissen sie nicht nur schockierte, sondern regelrecht traf.

Hatte sie wirklich geglaubt, dass Draco Malfoy zu den Guten gehörte?

Diese Behauptung an sich war voller Sarkasmus, dass musste sie doch auch einsehen!
 

So in Gedanken versunken, hörte sie nicht die eiligen Schritte, die immer näher kamen, auch nicht als sie stockten. Nur der dunkle Schatten, der auf sie fiel, der war nicht zu übersehen.

„Granger“, hörte sie seine herablassende Stimme, noch bevor sie aufsah und in seine sturmgrauen Augen blickte.

Waren sie dunkler als sonst?

Hatten sie etwas von ihrem Glanz verloren?

„Ach – auf einmal stumm?“, wunderte er sich mit einem arroganten Grinsen, dass Hermine aus ihrer Starre erwachen ließ. Entschlossen stand sie auf und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„Hättest du wohl gern!“, wollte sie ihn anfauchen, doch irgendwie klang es als hätte man einer Giftschlange die Zähne gezogen.
 

Moment!

Er war die Schlange, nicht sie!

Leise lachte Draco auf, dennoch, es klang freudlos, „Scheint als würdest du lernen, wo dein Platz ist.“

Eine ihrer Augenbrauen hob sie fragend an und ihr Kopf legte sich leicht schief.

„Was genau willst du mir damit sagen Malfoy?“, fragte sie lauernd und betrachtete ihn genau.

War etwas anders an ihm?

Eine böse Aura?
 

„Das du genau dort hingehörst, wo du eben warst – stumm zu meinen Füßen, wie eine hörige Dienerin!“ Hämisch klang seine Stimme und Hermine fühlte Wut in sich aufsteigen, die ihre Sorge um den Malfoy-Spross zu verspotten schien.

„Und weißt du was, Granger? Weil ich in Advents-Laune bin, verspreche ich dir sogar, wenn der dunkle Lord an der Macht ist, sorge ich dafür, dass du mir gehören wirst.“ Dieses süffisante Grinsen… Hermines Hand schoss hervor, bereit ihm das Grinsen aus dem Gesicht zu streichen, für jetzt und für alle Zeit.
 

Dumm war nur, dass Draco dieses Mal nicht da stand und es geschehen ließ wie damals, nein, es schien, als hätte er erwartet, dass sie eben dies tun würde und fing somit geschickt ihr schlankes Handgelenk und hielt es fest. Beinahe lässig zog der Slytherin sie an sich heran.
 

Genau das brauchte er jetzt – irgendein Opfer, das sich von ihm demütigen ließ. Er hätte auch mit einem anderen Wurm vorliebgenommen, aber gerade sie auf dem Tablett serviert zu bekommen ließ sein Herz höher schlagen. Arrogant blickte er auf sie herab und genoss jeden Zentimeter, den er sie überragte, den sie zu ihm hinauf sehen musste.
 

Ihre Augen sahen traurig aus und groß, als hätte sie nicht mit seiner Reaktion gerechnet, doch was sollte er machen? Sich schlagen lassen? Sicher… nicht! Einmal hatte ihm gereicht und zwar für immer und ewig. So schutzlos in seinem Arm gefiel sie ihm gleich viel besser. Kurz setzte etwas in seinem Kopf aus, oder war es sein Herz, das einen Vorsprung wagte?
 

Was auch immer es war, als sein Verstand wieder klar wurde, hatte er das Gryffindor-Mädchen an sich gedrückt und seine Lippen pressten sich auf ihre. Ihre Augen waren geweitet und ihre Wangen gerötet. Langsam aber sicher ließ ihr Widerstand nach und ihre Gegenwehr schmolz dahin.

Langsam löste er sich von ihr und grinste sie unverschämt an, „Na, Granger, das war wohl ein besseres Adventskalender-Türchen statt eine Eisblume vom Wiesel, oder?“

Leicht hämisch lachte er und ließ sie zurück, während er sicheren Schrittes mit neugewonnener Arroganz den Gang entlang ging, sah er, wie sie mit weichen Knien die Wand wieder hinab glitt.

Ja, tatsächlich, so gefiel sie ihm besser als wenn sie ihn schlug.

Reunion

Mit nur wenig Schwung öffnete sie die Tür und blickte sich beim Eintreten in den „Tropfenden Kessel“ gut um. Kaum jemand war in dem schmuddeligen Schankraum zu sehen, nur ein einziger Gast war an der Theke in dem schummrigen Dämmerlicht deutlich zu erkennen. Sie spähte weiter durch den kleinen Raum und tatsächlich fand sie, in einer verborgenen Nische eine weitere Person und nachdem sie weiter in den Raum getreten war, konnte sie sogar erkennen, wer dort saß.

Unweigerlich erschien ein Lächeln auf ihren Lippen; ja, diese Gestalt erkannte sie sofort.

Relativ kräftig, mit leichten Muskeln, helle, weiche Haut und die typischen hellblonden, fast platinfarbenden Haare; ja, sie kannte ihn schon lange.

Und ja, er hatte sie verflucht noch mal gedemütigt.

Ihr Lächeln jedoch verschwand nicht, sondern wurde breiter und hatte etwas diabolisches, denn heute war der Tag ihrer Rache gekommen.
 

„Guten Abend Scorpius.“

Sie sah, wie der junge Mann vor ihr erschrocken herumfuhr und sein Blick ihren suchte. Dabei schien seiner ein wenig unfokussiert, scheinbar war das vor ihm nicht sein erster Feuerwhiskey an diesem Abend.

„Ro – Rosie, wie… schön, dich zu sehen.“

„Aber, aber, die Freude ist ganz meinerseits.“, entgegnete sich unschuldig und rutschte zu ihm in die kleine Nische.

„Ja, ich, äh, mhm es ist wirklich schön, dich zu sehen… was – was tust du hier?“

Noch immer starrte er sie wie gebannt an und konnte seinen Blick gar nicht von ihr wenden, sie war noch viel schöner als in seiner Erinnerung. Und bei Merlin, sie war damals in Hogwarts schon verflucht schön gewesen, aber niemals so magnetisch, faszinierend, begehrenswert.

Er spürte schon jetzt als sie nur bei ihm saß, wie Begehren in ihm aufflammte. Er wollte, nein, er musste sie haben, nur noch dieses eine Mal!

Scorpius riss sich zusammen und lehnte sich vor.

„Mal ehrlich, was suchst du hier? Wohl kaum mich?“

Verführerisch und eindeutig zweideutig zwinkerte er ihr zu und schenkte ihr ein charmantes Lächeln, das sie entgegnete.

„Eigentlich eher weniger, aber….“, kurz stockte sie und musterte ihn von oben bis unten, wobei ihr Lächeln breiter wurde, „…wenn ich es mir so überlege, könntest du meinen Abend erst richtig spannend machen.“

Jetzt lagen ihre großen braunen Rehaugen wieder auf ihm und er konnte nicht anders als den Blick zu erwidern, den Blick der Augen, die ihn schon damals immer um den Verstand gebracht hatten.

„Aber“, betont lässig lehnte er sich nach hinten, „ist das hier wirklich der richtige Ort für eine gepflegte Konversation…?“

Er warf ihr einen langen, nicht wenig anzüglichen Blick zu und hätte gewettet, wie sie darunter schmolz, wie damals, so war es schließlich immer gewesen. Die Falle schnappte dann zu und sie gehörte ihm, die Geschichte wiederholte sich.

„Nun…“, ihr Lächeln wurde vielsagend als sie sich langsam erhob, „dann schlage ich vor, dass wir zusammen mit einem guten Tropfen bei mir daheim… reden“, erwiderte sie mit einem gekonnten Augenaufschlag.

Sein Blick klebte an ihr, als sie sich langsam auf den Ausgang zubewegte. Ihre filigrane Gestalt war im Zwielicht des Lokales nur als Silhouette wahrzunehmen, aber dennoch – sie war so… so vollkommen, so perfekt.

Da kam doch glatt die Frage auf, weshalb sie sich nicht schon eher wiedergesehen hatten, nachdem sie ihren Abschluss gemacht hatten.
 

Es dauerte nicht lange bis sie bei ihrer Wohnung ankamen, so ungeduldig wie er inzwischen war, kam ihm die Zeit, die sie brauchte um seelenruhig die Tür aufzuschließen, fast doppelt so lange vor.

Da fiel es ihr wirklich schwer ein Lächeln zu unterdrücken, er war ihr so was von ausgeliefert… beinahe tat er ihr schon Leid.

Drinnen ließ sie ihn im Wohnzimmer zurück, während sie kurz in den Keller ging, um eine Flasche Wein zu holen. In der Küche dann goss sie ihm großzügig ein, während sie für sich selbst roten Traubensaft bevorzugte. Den Trick kannte sie von ihrer Mutter und auch das Wissen darum, dass es nicht auffallen würde und wenn sie das hier wirklich durchziehen wollte, konnte sie keinen benebelten Verstand gebrauchen, sondern war auf ihren klaren Kopf angewiesen.

Mit den Gläsern kehrte sie in ihr geräumiges hell eingerichtetes Wohnzimmer zurück und setzte sich neben ihn auf das große Sofa, bevor sie ihm sein Glas reichte und ihm mit einem verschmitzten Lächeln zuprostete.

Eine Weile saßen sie so schweigend nebeneinander und nippten hin und wieder an ihren Gläsern, während sie einander musterten, bis er irgendwann ein Stückchen näher rückte und mit seiner Hand ihr Knie in Besitz nahm. Mit versteckter Skepsis beobachtete sie die Hand, die langsam anfing, sachte ja beinahe vorsichtig mit kleinen Bewegungen ihren Oberschenkel heraufzuwandern. Er hatte schon immer schöne Hände gehabt, auch heute waren sie gepflegt und warm, wie sie es in Erinnerung hatte. Eine Zeit lang ließ sie ihn gewähren und betrachtete ihn nur, doch als er mutiger wurde und seine Hand langsam in Richtung ihrer Schenkelinnenseiten tastete, schob sie sie sanft weg. Leicht perplex sah er sie an, die Verwirrung war deutlich in seinem Gesicht zu sehen, damit schien er nicht gerechnet zu haben.

„Aber, aber… Scorp…“, meinte sie ebenso sanft wie ihre Bewegung gewesen war, „Sollten wir unsere Konversation nicht langsam beginnen…?“

Mit einer fließenden Bewegung beugte sie sich über ihn, woraufhin er die Augen schloss, in der Erwartung, im nächsten Moment ihre Lippen auf seinen zu spüren, doch da irrte er sich, denn sie stellte nur ihr Glas auf einen kleinen hölzernen Beistelltisch, auf dem ein Portrait von ihr stand, dass James ihr geschenkt hatte, und lächelte ihn neckisch an als sie sich zurückbewegte.

„Also… bist du nach unserem Abschluss um die Welt gereist und hast deinen Traum verwirklicht?“
 

Bei Salazar, diese Frau machte ihn vollkommen verrückt!

Hier saßen sie, plauderten über dieses und jenes, doch er hatte wirkliche Schwierigkeiten sich auf das Gespräch mit ihr zu konzentrieren, immer wieder wanderte sein Blick zu ihren schönen, perfekt geschwungenen Lippen, immer wieder erwischte er sich selbst, wie sein Blick an jeder ihrer anmutigen Bewegungen hing und ihnen folgte. Scorpius hatte keine Ahnung was er von dem halten sollte, was sie da tat.

Selbst er merkte, dass sie mit ihm spielte. Doch immer wieder schenkte sie ihm nach und füllte sein Glas wieder auf und langsam aber sicher konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen. Aber zu ihrer Verteidigung sei versichert – selbst wenn er bei klarem Verstand gewesen wäre, längst gab es in seinem Kopf nur noch einen Gedanken, der sich ihm quasi aufdrängte: Er wollte sie besitzen.

Oh ja, er wollte sie so sehr, er sehnte sich so sehr nach ihr, er verzehrte sich sogar nach ihr, nach ihren Lippen, nach seinen Händen auf ihrem Körper, nach ihren Berührungen, ihrer Wärme, einfach nur nach ihr.
 

Und sie wollte ihn doch auch, niemand konnte ihm erzählen, dass dem nicht so war. Sie flirtete hemmungslos mit ihm, ständig machte sie Andeutungen und spielte auf gewisse Dinge an, das merkte er ganz klar! Und mal ehrlich, wieso sollte sie ihn mit zu sich nehmen, wenn es anders wäre? Sie kannten sich doch kaum noch und ein Rockstar war er auch nicht, obwohl er das im vierten oder fünften Jahrgang hatte werden wollen und ihm nie in den Sinn gekommen wäre, dass daraus nichts werden würde oder er einfach unmusikalisch war.

Egal wie sehr er darüber nachdachte, sofern das noch möglich war, er wurde einfach nicht schlau aus Rose Weasley und bei Merlin, dass machte Scorpius nur noch mehr an.
 

Schon die ganze Zeit lang beobachtete sie ihn genau. Inzwischen war er wirklich stark angetrunken, es schien als würde der Wein ihm nicht sonderlich gut bekommen und sie konnte nicht abschätzen, wie viel er schon getrunken hatte, bevor sie ihn aufgegabelt hatte. Als sie sich erneut vorbeugte und über ihn streckte um ihr Glas zu ergreifen, zuckte er zusammen. Rose lachte innerlich triumphierend auf.

Oh, sie wusste genau, lange würde es nicht mehr dauern, dann hätte sie ihn genau da, wo sie ihn haben wollte. Bald, sehr bald schon. Rose konnte ihm deutlich ansehen, dass er sich nach ihr sehnte, nach dem, was sie zu bieten hatte. Aber nein, das würde sie ihm sicher nicht geben.

Stattdessen würde sie ihn leiden lassen.
 

Verflixt, er konnte es nicht mehr aushalten!

Mit einer schnellen Bewegung umschlang er ihren Nacken und zog sie rasch in einen leidenschaftlichen Kuss. Mit seiner Zunge teilte er sofort ihre Lippen und als er gierig die ihre umspielte, hörte er sie leise aufstöhnen. Das alleine reichte schon, um ihn vor Verlangen fast wahnsinnig zu machen und dafür zu sorgen, dass das Blut nur so in seine Lenden strömte.

Um keine weitere Zeit mehr mit reden zu vertrödeln, nahm er sie auf seine Arme und unterbrach den Kuss nur für einen kurzen Augenblick, um sie mit einer Stimme, die vor Verlangen schon ganz rau war, zu fragen:

„Wo geht’s hier zu deinem verdammten Schlafzimmer?“

„Gleich rechts“, gab sie schwach von sich, und entschlossen schritt er los.
 

Als seine Lippen ihre berührten, wäre sie beinahe in Triumphgeschrei ausgebrochen, sie liebte es, wenn ihre Pläne aufgingen. Vorsichtig, als wäre sie zerbrechlich, legte er sie auf ihr Bett und sie nutzte die Chance, zog ihn zu sich hinab und mit einer geschickten Bewegung schmiss sie ihr Lieblingskuscheltier (das Einzige, welches bei ihr im Bett wohnen durfte) zu Boden und saß im nächsten Moment rittlings auf ihm.
 

Sofort verwickelte er sie in einem langen Kuss, der wesentlich zärtlicher, sogar romantischer war als der davor. Irgendwann jedoch löste sie sich langsam von ihm und widmete sich mit einem listigen Funkeln in den großen Augen seinen Hemdknöpfen. Aufreizend langsam öffnete sie diese und bedeckte die immer größere nackte Fläche seiner ansehnlichen Brust mit zarten Küssen.

Als das Hemd endlich komplett geöffnet war, betrachtete sie ihn kurz, wie er unter ihr lag, bevor sie über seine Brust strich und sie erneut küsste und sich langsam in Richtung seiner bereits erhärteten Brustwarzen wandte, wo sie der Verlockung nicht widerstehen konnte und leicht hineinbiss. Etwas, das er mit einem kehligen Stöhnen belohnte.

Danach umfasste er ihre Schultern und zog sie sich hinauf, um ihr in die Augen zu sehen.

„Ich will dich..."

Seine Worte waren nicht nur geflüstert, sie waren gehaucht, so leise, dass Rose sie fast überhört hätte, doch glücklicherweise hatte sie sie vernommen und lächelte ihn siegessicher an.

Oh ja, er war so verdammt nahe dran, hilflos zappelnd in ihrer Falle zu sitzen.

Scorpius allerdings sah ihr Lächeln gar nicht, er war nämlich längst bei dem Versuch ungeduldig die Knöpfe ihrer Bluse aufzunesteln. Schließlich hatte er die Hürde überwunden und zog sie von ihren Schultern, sodass er freien Blick auf ihre von einem schwarzen Spitzen-BH in Szene gesetzten Brüste hatte, zwischen denen – an einer langen dünnen Goldkette – das Medaillon hing, welches sie schon damals getragen hatte. Vorsichtig begrüßte er jeden Zentimeter freigelegte Haut mit fordernden Küssen und brachte sie dazu wohlig zu seufzen.

Himmel, wenn sie nicht hier wäre um ihre Rache zu bekommen… dann… dannNein! Sie musste sich auf ihren Plan konzentrieren!

Rasch krabbelte sie weiter nach unten und widmete sich genussvoll seinem Bauch. Ihre Zunge fuhr verschlungene Bahnen und zeichnete feuchte Muster auf seiner Haut, die nur eines erkennen ließen, dass sie unentwegt auf dem Weg nach unten war. Natürlich ließ ihn das nicht kalt, im Gegenteil, sie konnte seine Erregung unter dem Stoff seiner Jeans gut spüren, was ihr ein aufreizendes Lachen entlockte. Neckisch platzierte sie einen Kuss direkt auf der Erhebung, der ihn so sehr aufstöhnen ließ, dass man es getrost als leidenschaftlichstes Geräusch an diesem Abend bezeichnen konnte.

Auf ihrem Rücken spürte sie seine großen Hände, die sich selbstsicher zu dem Verschluss ihres BHs vorwagten und ihn mit einer geschickten Bewegung öffneten. Nun, da sich wieder aufrichtete, saß sie mit entblößten Oberkörper auf ihm, nur das Funkeln ihres Medaillons hob sich noch von ihrer ebenmäßigen Haut ab. Es brauchte allein diesen Anblick, um ihn ächzen zu lassen. Automatisch wanderten seine Hände nach oben, ihr Ziel war klar erkennbar. Es fiel Rose nicht schwer sie abzufangen und sie mit einer bestimmten Bewegung über seinem Kopf ans Bett zu pinnen.

„Na na, nicht so schnell mein lieber Scorpius“, ermahnte sie ihn mit einer tödlich ruhigen Stimme.

Vollkommen verwirrt suchte er ihren Blick.
 

„Wieso… was… was ist denn?“, die Verwirrung war ihm deutlich anzuhören und auch anzusehen, aber verbergen hätte er sie wohl auch nicht können, dafür fühlte er sich wahrlich viel zu überrumpelt.

Doch Rose lachte nur kühl auf.

„Hast du tatsächlich die Vorstellung gehabt, dass ich dir das alles hier so einfach machen würde, nach all dem was damals passiert ist?“

Aus ihrer Stimme hörte man nicht nur die schneidende Kälte, sondern auch eine gewisse Respektlosigkeit heraus, doch er schnaubte nur ungläubig.

„Du kannst unmöglich immer noch sauer sein wegen… wegen dieser einen Sache!“

Erneut brachte er sie dazu aufzulachen, doch es war ein bitteres Geräusch ohne jede Freude.

„Wieso sollte ich es nicht sein? Du hast es nie verstanden! Ich habe dich verflucht noch mal geliebt, Scorpius. Und du, du…“, verächtlich schnaubte sie und warf ihre Haare nach hinten, „Eigentlich will ich gar nicht daran denken. Es ist das Beste, wenn du jetzt gehst.“

Im ersten Moment blinzelte er sie ungläubig an, doch ihr Gesicht machte klar, wie ernst es ihr war. Scorpius schluckte hart, auf einmal war ihm, als wäre er wieder absolut nüchtern.

„Moment – du schmeißt mich raus? Einfach so? Ohne weiteres? Jetzt?!

Kühl blickte sie auf ihn herab und entzog ihm ihren Spitzen-BH, der noch immer in einer seiner Hände gelegen hatte. Ruhig zog sie ihn an und nickte, bevor sie auch ihre Bluse wieder anzog und sich von ihm erhob.

„Weißt du, ich will doch nur flirten“, säuselte sie mit einem aufgesetzten lasziven Lächeln und einem aufreizenden Augenaufschlag.

Ihm blieb nichts anderes übrig als sein Hemd zu zuknöpfen und ebenfalls aufzustehen. Ohne ein weiteres Wort gingen die bei durch den Flur, bis zur Haustür, dort jedoch konnte er nicht anders als sich noch einmal zu ihr umzudrehen.

„Werden wir uns wiedersehen? Auf rein freundschaftlicher Ebene?“

Er konnte nichts dafür, aber er klang sehr viel hoffnungsvoller, fast schon bittender, als er es eigentlich beabsichtigt hatte. Die Antwort beeinflusste es nicht, denn Rose schüttelte nur mit dem Kopf. Verzweiflung lag in seinen Augen als er ihren Blick suchte und sich ratlos durchs Haar fuhr.

„Bei Salazar, Rose, kannst du es nicht einfach vergessen?“, hilflos zuckte er mit den Schultern, „Okay, gut, wir waren vielleicht zusammen als ich mit dieser Lily ein wenig geflirtet habe, aber hey – was ist denn bitte so schlimm daran?“

Sie kniff ihre Augen zusammen und meinte dann ohne jede Emotion:

„Nein, das war okay, aber dass du mit ihr geschlafen hast, das war sehr wohl schlimm!“

Mit dieser Verabschiedung schob sie ihn durch die längst geöffnete Tür und schlug sie ihm dann ohne ein weiteres Wort vor der Nase zu.

Resigniert starrte er noch eine Weile die Tür an. Was hatte er sich denn damals nur gedacht, als er die Affäre mit Lily Luna Potter angefangen hatte?

Aber wenn man davon mal absah – erneut hatte Rose ihn zutiefst beeindruckt. Wie schon damals, war sie eine listige kleine Löwin, so gewieft und mutig… das hatte er zu jedem Zeitpunkt an ihr bewundert und geliebt.

Nach einer Weile blickte er auf seine Taschenuhr und drehte sich geschlagen um, um zu gehen – doch er merkte sich ihre Adresse, immerhin konnte man nie wissen, ob man sich nicht doch einmal wiedersah…
 

Rose jedoch saß auf ihrem Lieblingssessel im Wohnzimmer und nippte nachdenklich an dem halbleeren Weinglas von Scorpius. Melancholie schlich sich in ihre Gedanken. Natürlich, sie hätte das nicht tun müssen, das war ihr von vornherein klar gewesen, sie hätte ihn auch ignorieren oder ihm verfallen, ihn einfach weitermachen lassen können. Doch in ihrem Herzen wusste sie, dass sie das nicht auf Dauer mit sich hätte vereinbaren können.

Scorpius Malfoy hatte sie verletzt und nun hatte sie es ihm heimgezahlt, ab jetzt waren sie quitt.

Mit einem letzten Seufzen leerte sie das Glas, bevor sie es zurück mit dem anderen in die Küche brachte und die Lichter löschte. Anschließend legte sie sich in ihr Bett.

Es brauchte ein paar Minuten, doch bevor sie in das Reich der Träume davon glitt, entfloh ihren Lippen noch ein leises „Scorp“ …

Reminiscere

Tibi dixit cor meum, quaesivi vultum tuum

„Mein Herz denkt an dein Wort: Sucht mein Angesicht.“, übersetzte Albus die Worte, die Alice mit ihrer geschwungenen Schrift, welche er so schön fand, in ihren Kalender geschrieben hatte und runzelte die Stirn. „Wen zur Hölle soll sie suchen?“

„Dein Ernst?“, lachte Fred laut auf als er sah, wie verwirrt sein bester Freund durch die lateinischen Worte war, die er selber nicht einmal hätte übersetzen können, aber jeder hatte seine Stärke, er wusste dafür zum Beispiel wen Alice längst gefunden hatte. Dumm nur, dass dieser jemand das noch nicht verstanden hatte, wie es schien.

„Aber wieso hast du eigentlich Alis Kalender?“

Sofort verschwand der verwirrte Ausdruck von Albus Zügen, stattdessen zierte wieder das gewohnte spitzbübische Lächeln das Gesicht des Potters. Ja, so kannte er ihn, für ihn war es etwas Neues, dass Albus Dinge hatte, die er nicht konnte oder verstand. Okay, anders als Rose hatte er zwar nicht einen leichten Streberruf weg, aber seine Freunde wussten schon, wer ihnen bei Wissenslücken helfen konnte.

„Naja… sie hat ihn eben liegen lassen.“

„Sprich, sie hat ihn kurz aus den Augen gelassen und du hast ihn dir geschnappt…“, übersetzte Fred die Aussage seines Kumpels und schüttelte den Kopf. „Merlin, du bist unmöglich Al, da könnten ihre größten Geheimnisse drin stehen. So ein Kalender ist beinahe so wichtig wie ein Tagebuch für manche Mädchen.“, klärte er den Dunkelhaarigen auf, bevor er von seinem Sitzkissen aufsprang und Albus das Büchlein entriss.

„Also lass mal sehen…“, lachte er und blätterte durch die Seiten, während Albus hin- und hergerissen war, es wieder zurück zu erlangen oder seinem Freund diesen Triumph zu lassen.

„Oh schau mal hier…“, begann Fred auch sofort und hielt Albus das Büchlein auf der offenen Seite von dessen Geburtstag hin, doch noch bevor der Potter lesen konnte, was dort vermerkt war, wurde die Tür zum Raum der Wünsche so heftig aufgeschlagen, dass sie mit viel Krach gegen die Wand schlug.

„Albus Severus Potter und Fred Weasley! Himmel, ich hätte es mir denken müssen!“, giftete Alice los und rannte durch den Raum auf sie zu, sodass Albus so gebannt von ihrem Auftritt war, dass er erst merkte, wie knallrot ihr Gesicht war, als sie direkt vor ihm zum Stehen kam und Fred den Kalender entriss.

„Ihr zwei seid …“, ihre Stimme zitterte leicht, während einer ihrer Hände anfing mit einer Strähne ihres Haares zu spielen. „… unmöglich! Ihr seid unmöglich!“, zischte sie und drehte sich auf dem Absatz um, um wieder aus dem Raum zu rauschen. Doch bevor sie wieder bei der Tür war, erhob Albus das Wort: „Wolltest du mit dem Haare zwirbeln nicht aufhören?“

Noch einmal wandte die junge Longbottom sich um und bedachte ihn mit einem Blick, der ihn wohl auf der Stelle hätte töten sollen, bevor sie tatsächlich ihre Hand fallen ließ, noch eine Spur roter wurde und die beiden Jungs wieder alleine ließ.
 

⊱☆
 

Ein paar Stunden später hatte Alice sich eigentlich beruhigt und gemeinsam mit ihrer Freundin die Bibliothek erobert, immerhin hatten sie hier ihre Ruhe und auch wenn draußen die Sonne schien, war es doch noch zu kalt um die Hausaufgaben dort zu machen und als wenn das nicht genug wäre, war der Wind auch nicht ohne. Woher die Longbottom das so gut wusste?

Nachdem sie den Raum der Wünsche verlassen hatte, hatte es sie erst einmal nach draußen getrieben – frische Luft holen.

Doof nur, dass Roxy natürlich wissen wollte, weswegen die Hufflepuffschülerin sich verspätet hatte, worauf diese sie natürlich lang und breit aufklärte und sich erneut leicht in Rage brachte.

„Dieser aufgeblasene dumme Hornochse!“, fluchte Alice schließlich laut und deutlich nachdem sie dessen letzte Bemerkung erwähnt hatte, woraufhin Roxanne ihren Blick von den Hausaufgaben abwandte und sie tadelnd musterte: „Wolltest du nicht weniger aufbrausend sein?“

Amüsement schwang in ihrem Tonfall mit und brachte Alice dazu sich statt der Erinnerung ein neues Opfer zu suchen, eines das sich ihr gerade sogar freiwillig anbot.

„Willst du jetzt etwa genauso an meinen Vorsätzen herummakeln und dich lustig machen wie Potter?“, fauchte sie ihre eigentlich beste Freundin an, während sich ihr Blick in die klaren Augen der anderen bohrte. Doch Roxy sah nicht weg, sondern erwiderte den Blick ohne eine negative Regung.

„Wieso? Damit du, wie gestern, vor mir einen Schokoriegel verdrückst, nachdem du mich quasi gezwungen hast mit dir zu fasten und ich für dich auf meine Schokolade verzichte.“

„Die Bikinifigur wird’s dir danken“, antwortete Alice nur mit einem amüsierten Zwinkern. Roxanne schaffte es immer mit nur wenigen Worten, dass Alice sich wieder beruhigte. Eigentlich genau das Gegenteil von dem was Albus bei ihr auslöste. Fast immer wenn er den Mund aufmachte, brachte er sie damit auf die Palme.

Und trotzdem… sie mochte seine Gegenwart, er roch so gut.

Schnell verscheuchte sie diesen überaus dummen Gedanken und wandte sich wieder ihrem Buch über magische Geschöpfe und deren Verwendung für Heilmittel zu, um weiter an ihrem Aufsatz zu arbeiten. Sie und Roxy waren nämlich beide der Meinung, dass sie lieber ihren Freitag dafür nutzen wollten die Hausaufgaben hinter sich zu bringen als das Wochenende, besonders da an diesem Wochenende der nächste Besuch nach Hogsmeade anstand.
 

⊱☆
 

„Ich hab‘s ziemlich verkackt oder?“

Mit im Nacken verschränkten Händen schlenderte Albus neben Fred den Feldweg entlang auf dem Weg ins Dorf, nicht weit von ihnen entfernt – aber mit deutlicher Ignoranz gegenüber den beiden Jungen – waren auch Alice und Roxanne auf demselben Weg. Und genau von der jungen Longbottom konnte Albus gerade seinen Blick nicht abwenden.

„Wieso sagst du nicht „Nein, sie übertreibt.“?“, erneut brach er das Schweigen, noch bevor Fred ihm geantwortet hatte und äffte den Tonfall des Weasley nach, wenn dieser den Besserwisser raushängen ließ.

Fred jedoch schüttelte nur den Kopf.

„Und was zur Hölle soll das jetzt heißen?“, moserte Al auch sogleich rum und stieß seinen Freund mit Schwung beinahe in die Büsche, was dieser zumindest mit einem „Hey!“ belohnte.

„Na wenigstens war das der Beweis dafür, dass du noch reden kannst“, stellte der Potter Spross nun deutlich fröhlicher als noch vor einem Moment fest, doch er wurde sogleich wieder ernst.

„Was glaubst du, wie lange sie braucht um sich wieder einzukriegen?“

Fred seufzte theatralisch und verdrehte überdeutlich die Augen: „Was fragst du mich? Geh hin und frag sie persönlich.“, riet er dem anderen, doch dieser schüttelte sofort vehement den Kopf.

„Ich bin doch nicht blöd! Wenn sie immer noch sauer ist, dann schlägt sie mir den Kopf ein!“, antwortete er lachend und streckte sich. „Nö, ich lass schön Gras über die Sache wachsen bis sie sich wieder eingekriegt hat.“

„Übertreib nicht…“, seufzte Fred nur, beließ es aber dabei. Er kannte Albus gut genug, als dass er ein paar Dinge eindeutig über den anderen wusste, zum Beispiel, dass er immer das letzte Wort haben musste und sich gern über alles lustig machte. Allerdings wusste er auch, dass Albus manchmal in der Lage war seinen Stolz herunterzuschlucken und einen Fehler einzusehen, zumindest wenn er es nicht mehr aushalten konnte, dass die andere Person sauer auf ihn war.

Blieb also nur zu hoffen, dass das bald eintreten würde, denn ehrlichgesagt: Fred hatte keine Lust sich noch den ganzen Tag einen Kopf über Alice zu machen, nur weil Albus sie nicht aus seinem Kopf bekam.
 

⊱☆
 

Ein lautes Seufzen drang an Roxannes Ohr aber im ersten Moment dachte sie sich nichts dabei und begutachtete weiter die Auswahl an Schokoladenlollis vor sich. Alice war zwei Gänge weiter und suchte Salmiakbomben, sodass sie zuerst diese erwartete, als sie spürte, wie ihr jemand auf die Schulter tippte, aber zu ihrer Überraschung war es Fred.

„Mhm?“, skeptisch aber auch erwartungsvoll musterte sie den Gryffindor und legte den Kopf leicht schief. „Was kann ich für dich tun?“

„Für mich?“, Fred lachte leise auf und schüttelte den Kopf. „Wohl eher für den liebestollen Thor da hinten“, meinte er und deutete über seine Schulter auf das Schaufenster. Man konnte deutlich erkennen, dass Albus vor dem Laden stand und irgendetwas suchte.

„Dann eben für ihn…“, ungeduldig verschränkte Roxanne ihre Arme vor der Brust. Würde Alice sehen, dass sie mit Fred redete, wäre sie sicher beleidigt, immerhin war sie noch immer sauer auf die Jungs. Dennoch hörte sie ihm zu, statt ihn einfach zurück zu seinem Freund zu schicken.

Schließlich war es Roxanne die seufzte, aber dennoch nickte: „Okay, ich mach’s aber wenn es in die Hose geht, dann schuldest du mir was!“

Fred lachte siegessicher und griff in das Fass dessen Inhalt Roxanne bis vor kurzem so angeschmachtet hatte: „Sollte es nicht klappen bekommst du all diese Lutscher…“ – skeptisch und eher weniger begeistert musterte sie Fred, doch dieser war noch nicht fertig – „…und wenn es klappt, sorg ich dafür, dass jemand anders dich zu einem Picknick einlädt, natürlich ganz ohne Schokolade, immerhin fastest du oder?“

Vergeblich lauschte sie in seiner Stimme nach Hohn, doch obwohl er gut gelaunt und fröhlich klang, war ihr nicht so, als wenn er sich über sie lustig machte, also nickte sie langsam: „Ok, aber wer soll bitte mit mir picknicken?“

„Das ist mein Geheimnis!“, rief Fred mit einem Zwinkern und verließ den Honigtopf wieder.

Gerade rechtzeitig, denn kurz darauf kam auch Alice zurück mit einer kleinen Tüte Salmiakbomben.

„Wohin möchtest du noch Roxy?“, fragte sie leicht lächelnd, während Roxanne auf ihrer Unterlippe kaute und überlegte, ob Freds Plan Erfolg haben würde. Dann jedoch schob sie ihre Bedenken beiseite und gab sich einen Ruck. Albus und Alice stritten andauernd, also viel schlimmer konnte es nicht werden.

„Wir gehen jetzt zu Madame Puddifoots Café.“
 

⊱☆
 

Natürlich Alice kannte das Café und wusste, welche Leute sich dort aufhielten, aber auf die Idee, dass etwas seltsam daran war, dass Roxy dorthin und nicht in den Pub wollte, kam sie nicht – immerhin gab es in dem Café auch die besten Torten und Kaffees und das war ja mal ein riesiges Argument für das kleine Häuschen, das direkt einem pinken Mädchentraum entsprungen zu sein schien.

Natürlich, für sie würde es keinen Kaffee geben, immerhin war das eines der Dinge, auf die sie verzichtete, aber sich einen Zuckerschock holen klang schon verführerisch.

„Schau, da ist ein freier Tisch, sogar mit nur zwei Stühlen“, machte Roxanne sie auf ein weißes Tischlein in einer Nische aufmerksam und erntete ein Nicken, bevor Alice zielstrebig darauf zu marschierte.

Sie hörte nur mit einem halben Ohr, das ihre Freundin noch meinte, dass sie gleich nachkommen würde, sie müsste noch einmal wohin.

Schließlich hatte sich Alice zwischen den Pärchen durchgeschlängelt und das, obwohl sie einmal wirklich ins Stutzen gekommen war, immerhin hatte sie nicht erwartet James und Lorcan hier zusammen zu sehen, aber eventuell warteten sie noch auf ihre weiblichen Begleitungen…

Am Tisch selbst setzte sie sich und stutzte abermals als eine Papiertaube bei ihr angeflogen kam und sich vor ihr entfaltete, bis die kleine Notiz darauf zu lesen war.

“Darf ich dir Gesellschaft leisten?“

Mit einem skeptischen Blick sah sie sich um, immerhin war kein Name, keine Unterschrift auf dem Blatt, dennoch ahnte sie von wem er stammte und tatsächlich, dort am Tresen stand Albus und schaute sie mit seinem spitzbübischen Lächeln an, auch wenn es nicht so überfröhlich aussah, wie wenn er gerade mit Fred etwas ausgeheckt hatte.

Sie wartete bis ihre Blicke sich begegneten und nickte langsam, denn auch wenn sie einerseits ihm noch nicht verziehen hatte, auf der anderen Seite wollte sie ihm die Chance geben es wieder gut zu machen.
 

⊱☆
 

Albus seufzte erleichtert als er ihr Nicken sah und hörte nur halb, dass Madame Puddifoot ihn fragte, ob sein Sweetheart (mal ehrlich, wenn Damen mittleren Alters solche Worte nutzten, klang es schon etwas sehr lächerlich…) ihn erhört hatte. Nur flüchtig bejahte er ihre Frage und nahm das Tablett mit den zwei Stücken Erdbeertorte, einem Tee für sich und einem Vanillekaffee für Alice, von dem er wusste, dass es ihr Lieblingsgetränk war.

Es war schwer sich zu bändigen. Am liebsten wäre er entweder hingerannt und hätte sich so schnell entschuldigt, dass sie sich nicht sicher sein konnte was er von sich gegeben hatte oder aber den Rücktritt angetreten.

Die ganze Situation war absolut abstrus.

Es war Freds Idee gewesen sich mit Torte und einem gemeinsamen Kaffee zu versöhnen, aber ausgerechnet hier?!

Nur zu gut hatte er Freds breites Grinsen und das wissende Glitzern in den Augen vor seinem inneren Auge, ohne recht zu wissen, was genau Fred zu wissen glaubte.

Aber er hörte auf den Tipp seines Kumpels und kam gemächlich zu Alice hinüber, naja gezwungenermaßen gemächlich, immerhin wollte er die Getränke nicht verschütten und die Tassen waren wirklich sehr voll oder redete er sich das nur ein, um nicht zugeben zu müssen, dass seine Hände leicht feucht geworden waren und sein Herz schneller schlug.

Er sollte nicht so aufgeregt sein, immerhin hatte sie ihn eingeladen sich zu ihm zu setzen, hätte sie es nicht getan, dann würde sie ihm nicht verzeihen, aber so? Albus bezweifelte, dass er zu ihr kommen sollte, damit sie ihm einen Fluch auf den Hals hetzen konnte.

Nicht hier.

„Hey Ali…“, begrüßte er sie leise, ja fast schon schüchtern, worauf sie skeptisch eine Augenbraue hob. War sie doch nicht so besänftigt, wie er gedacht hatte?

„Setz dich ruhig.“

Okay, scheinbar war sie doch nicht mehr so wütend, immerhin sprach sie mit ihm und er durfte sich setzen. Langsam breitete sich Wärme in Albus aus und er konnte ein leises und erleichtertes Seufzen nicht unterdrücken als er sich niederließ und das Tablett auf den Tisch stellte.

Bevor er weitersprach stellte er die Teller und Tassen vor sie und sich selbst, denn eines hatte er sich für diese Situation vorgenommen: Erst denken, dann sprechen.

Schließlich war es Alice, die das Schweigen brach.

„Bist du nur hier, weil kein anderer Platz frei war oder willst du irgendwas?“, Bitterkeit schwang in ihrer Stimme mit und er war sich nicht sicher, ob sie seinem Blick auswich oder es ihm nur so vorkam.

„Ich… Mensch Alice, es tut mir Leid!“, platzte es schließlich aus ihm heraus und er griff nach Alice‘ Hand.

Nun spürte auch sie den warmen feuchten Film auf seiner Haut und schaute ihm überrascht in die Augen.

„Ich hätte mich nicht über dich lustig machen sollen, es muss schwer sein schon eine Woche lang zu fasten...“ –„Zwei Wochen“ –„… und ich hätte auch nicht deinen Kalender mopsen dürfen.“

Ihre Überraschung wuchs und mit ihr das warme Gefühl in ihrem Bauch: „Danke…“, murmelte sie leise, doch Albus schüttelte nur mit dem Kopf.

„Bedank dich nicht dafür, dass ich gesehen habe, dass ich manchmal ein Idiot bin.“

Nun konnte sie nicht anders als zu lächeln und drückte seine Hand, die noch immer ihre hielt.

„Versprich mir, das nie wieder zu machen.“, bat sie leise, doch erneut schüttelte Albus den Kopf und die Skepsis in Alice wuchs wieder, vor allem als sie sein kesses Lächeln sah.

„Nein, ich verspreche lieber nichts, sondern sorge dafür, dass es mir nichts bringen würde.“

Mit seiner freien Hand zog er etwas aus seiner Tasche und legte es zwischen sie beide auf den Tisch.

Es war ein kleines Schloss mit einem verschnörkelten silbernen Schlüssel.

Überrascht entzog Alice ihm ihre Hand und betrachtete das Mitbringsel genauer, während sie ihrem Potter zuhörte.

„Wenn du den Schlüssel als Kette trägst…“, sie sah nicht, wie er leicht errötete, „… und mit dem Schloss den Kalender verschließt, dann kann niemand mehr darin lesen, der nicht dazu berechtigt ist… und wenn es jemand versucht, dann bekommt er Ärger mit mir!“

Mit einem fröhlichen Lächeln sah sie von dem Schmuckstück auf und strich Albus mit einer Hand über die Wange. „Danke Albus.“
 

⊱☆
 

In einiger Entfernung beobachteten Fred und Roxanne die beiden.

Mit einem leisen Lachen lehnte Fred sich zurück.

„Ich bin der Kupplerkönig!“, prahlte er mit einem breiten Grinsen und kippelte leicht vor und zurück, „Aber eins musst du mir noch verraten, wieso wollte Alice eigentlich überhaupt die Fastenzeit mitmachen, hat sie doch sonst auch nie…?“

Roxanne zuckte leicht mit den Schultern: „Nun… sie hat gehofft, wenn sie sich ändert, zum Beispiel weniger aufbrausend reagiert, dass Albus mehr in ihr sieht als eine Zicke.“

„Dann hätte er mitmachen müssen um zu lernen, nicht immer das letzte Wort haben zu müssen oder sich über sie lustig zu machen…“

„Ja, die beiden streiten oft.“, stimmte sie ihm zu und nickte langsam. Doch Fred lachte erneut. „Quatsch, was sich neckt das liebt sich, also keine Bange, das klappt schon mit den beiden.“

Erneut blickten sie zu ihren beiden Freunden, die gerade ihre Getränke tauschten – scheinbar verzichtete Albus auf seinen geliebten Kirsch-Tee, damit sie weiter auf ihren Kaffee verzichten konnte.

„Gut, nun aber nochmal zu der Picknick-Sache…“

Fred schüttelte den Kopf: „Nichts da, das wird eine Überraschung“

Roxy lächelte ihn frech an und trat leicht gegen eines seiner Stuhlbeine, bevor sie aufstand. Der Stuhl samt dem Weasley fiel um, da er eh gekippelt hatte.

Doch Roxanne stand neben ihm und sah nur zu ihm hinab: „Versuch bloß nicht mich zu verkuppeln!“, warnte sie ihn mit einem eindringlichen Blick, doch Fred zwinkerte ihr nur zu.

„Auch nicht mit Greg?“

the best memory

Dear diary,

tell me, what am I supposed to do!

How can I stay true to my fortune without losing myself by making my ancestors perfectly happy?

I’ve the honor to find the man of my dreams, my personal prince charming, but thanks to my sister I’ll never have the advantage to stay with him.

Today I got a letter from home that told me, as soon as the next vacancy starts I will be engaged – no matter what I think about it.

Mother and father do not know about my belonging together with him as they would not be happy knowing that I lose my heart without their approval.

They don’t think about the fact, that you can’t force a heart to love, to force a soul to melt into another ones.

I’m not scared, I know what’s best for me, I don’t want to live in disgrace as my sister decided for her life. I am willing to acquiesce me but I fear losing my heart with this decision.

So before my fortune will be sealed I want to feel real love and passion.

May God excuse my lost virginity when I stand in front of the Lord’s Table and bind myself to a complete stranger.

Tonight, after the party I will give my love the assurance to never forget him, no matter what will happen to me.
 

⊰ ⊱⊰ ⊱⊰ ⊱
 

Mit einer fließenden Bewegung erhob sich Narzissa von dem Stuhl an dem kleinen Schreibtisch, der in einer Ecke des Gemeinschaftsraumes der Slytherins stand. Ihr Blick wanderte langsam durch den Raum, der nicht sehr voll war. Die meisten waren noch dabei sich auf die Party vorzubereiten, sie jedoch war schon fertig, schon seit einiger Zeit.

Nicht, weil sie sich nicht um ihr Aussehen bemüht hatte, nein, ihr Äußeres war makellos, wie immer.

Die seidigen blonden Haare edel hochgesteckt und mit Haarnadeln verziert, die mit kleinen, tränenförmigen Mondsteinen besetzt waren. Ihre Ohren zierten schlichte Ohrstecker aus geschliffenen Smaragden, passend zu ihrem Kleid und ihrer Hausfarbe. Ihr Kleid war aus kostbarer Seide, dass ihre Rundungen umschmeichelte. Es hatte keine Ärmel oder Träger, sondern entblößte ihren kompletten Schulterbereich. Eng lag es an ihrem Körper, bis hin zum Ende ihrer Hüfte, hier fiel es weiter nach unten und verursachte ein leises Rascheln bei jedem ihrer Schritte. Beinahe berührte es den Boden, nur ihre silbernen High Heels verhinderten dies.

Stumm schritt sie noch einmal in den Schlafsaal um ihr Tagebuch erneut unter der Matratze zu verstauen, so dass es zwischen Lattenrost und Matratze feststeckte. Leise belegte sie es mit einem Klebezauber, damit niemand es entwenden konnte, dann wandte sie sich zum Fenster. Ihr Bett war das direkt am Fenster, weil sie die Aussicht liebte. Das sorgte dafür, dass sie auch die Fensterbank für sich in Beschlag genommen hatte.

Mit spitzen Fingern griff sie nach einem kleinen Parfümflakon aus Rosenquarz und frischte ihren Duft auf, bevor sie ihn zurück stellte. Ein letzter Blick über ihre kleine Sammlung von Make-up und Pflegeartikeln reichte um sie zum Seufzen zu bringen. Es gab kein zurück.

In ihrem Tagebuch stand es schwarz auf weiß, oder eher blau auf weiß. Sie würde keinen Rückzieher machen.

Wie konnte sie auch, wo sie doch wusste, dass in der nächsten Woche die Weihnachtsferien beginnen würden und damit auch ihr neues Leben. Das einer versprochenen Frau, deren Schicksal es war, der Familie Ehre zu bringen und zwar nicht nur ihrer Familie, den Menschen, die sie liebte und zu denen sie aufsah, sondern auch Fremden, die sie nicht kannte, aber respektieren würde.

Ihre Erziehung war auf diesen Moment zugesteuert seid sie denken konnte.

Und Narzissa war entschlossen ihre Mutter stolz zu machen.

Wie von selbst griff sie nach dem dezenten Lippenstift und trug die Farbe auf ohne hinzusehen. Sie wollte heute die perfekte Frau sein, damit nicht nur sie die Nacht in Erinnerung behielt, sondern auch sicher sein konnte, dass ihr Freund sie nie vergessen würde.

Weder diese Nacht, noch sein Mädchen, wie er sie anfangs genannt hatte.
 

⊰ ⊱⊰ ⊱⊰ ⊱
 

Vor der Großen Halle standen sie in einer langen Schlange, immer zu zweit, nach Häusern aufgeteilt, der Abschlussjahrgang.

Mit erhobenem Kopf sah sie über ihre Schulter hinweg auf die Reihen hinter sich. Sie war nicht umsonst Vertrauensschülerin, jeder aus ihrem Haus respektierte sie und auch gegenüber den anderen hatte sie sich bisher keine grobe Fahrlässigkeit erlaubt. Warum auch?

Dafür war ihre Schwester zuständig, nein, richtig überlegt sogar alle beide. Sie selbst war die Mustertochter, bis jetzt.

Ihr porzellanes Gesicht hellte sich auf als sie sah, dass er ihr entgegen kam. Lässig hatte er eine Hand in seiner Hosentasche, die andere baumelte locker herunter, bis er bei ihr ankam und seine Finger über ihre Wange streichelten, nur um sich in ihren Nacken zu legen und ihren Kopf seinem entgegen zu ziehen, während er sich zu ihr herunterbeugte.

Der Kuss war lang und erfüllte Narzissa mit einer Wärme, derer sie nie überdrüssig werden würde. Seine Lippen drängten sich gegen ihre und bereitwillig gewährte sie ihm Einlass, vertiefte den Kuss und ertrank in seinen Augen.

Erst auf ein Husten hin lösten sie sich langsam wieder voneinander, ihre Wangen leicht errötet und die Mundwinkel zu einem seeligen Lächeln nach oben gezogen.

Ihre Entscheidung war richtig.

Dies war ihr letztes Geschenk an ihn, sie würde ihm sich selbst schenken und wenn sie ihn danach Verlassen musste, so würde sie wissen, dass sie ihm ihr das wertvollste Geschenk gemacht hatte.
 

⊰ ⊱⊰ ⊱⊰ ⊱
 

Sie schwebten quasi über die Tanzfläche. Lucius Hand lag auf ihrem nackten Rücken und verursachte ihr mit sanften kreisförmigen Bewegungen eine Gänsehaut, während seine andere und ihre ineinander verschränkt waren.

„Du siehst wundervoll aus Zissa“, hauchte er leise in ihr Ohr und sie musste ein leises Seufzen unterdrückten als sein heißer Atem ihre Ohrmuschel streifte.

„Vielen Dank, aber…“ – „Sag es nicht, ich weiß, dass ich gut aussehe“, unterbrach er sie mit einem charmanten Lächeln, dessen Keckheit ihr Herz höher schlagen ließ.

„Weswegen bist du eigentlich heute nach dem Frühstück so schnell verschwunden? Ich wollte dich fragen, welche Krawatte ich tragen soll“, hakte er nach einigen Momenten nach und Narzissa wollte es erst mit einem Schulterzucken abtun, doch seine Fingerspitzen fuhren über die Haut zwischen ihren Schulterblättern, so lange bis sie antwortete, das war seine Art, er reizte sie solange bis er seinen Willen bekam. Und damit war er erfolgreich.

„Ich musste über den Brief von Mutter nachdenken“, gab sie schließlich zu und fand auf einmal ihre eleganten Schritte, die regelmäßige Abfolge der Fußbewegungen sehr interessant, interessant genug, bis sie innerlich bis zehn gezählt hatte.

Natürlich, sie spürte seinen Blick weiterhin auf sich, sie wusste immer wann er sie ansah, es war in diesen Momenten als würde eine Saite in ihr zum Klingen gebracht werden, deren Existenz sie in der Nähe von niemand anderem überhaupt bemerkte.

Ein schärferes Einatmen ihres Freundes machte ihr deutlich, dass er dazu ansetzte zu sprechen, wahrscheinlich um das Thema zu vertiefen, doch geschwind löste sie ihre Finger aus seinem Griff und bedeckte seine Lippen mit ihrem schlanken Zeigefinger, „Sei um dreiundzwanzig Uhr im Raum der Wünsche“, hauchte sie leise, während im Hintergrund die letzten Töne des aktuellen Liedes verklangen.

Mit einer anmutigen Drehung befreite sie sich darauf komplett aus seinem Griff und verließ die Tanzfläche. Bis zu der genannten Uhrzeit war zwar noch Zeit, aber sie wollte alles perfekt vorbereitet wissen.

Gekonnt entwand sie sich eine Flasche herben Rotweines und schlich sich von der Feier.
 

⊰ ⊱⊰ ⊱⊰ ⊱
 

Es war kurz vor elf als sich ein zufriedenes Lächeln auf Narzissas Lächeln stahl, um sie herum wuchs Raps in einem leuchtenden Gelb, nur ein kleiner, sandiger Weg führte von der hohen doppelflügeligen Tür durch die Blumen bis hin zu ihr. Aber sie stand nicht irgendwo in dem Meer aus gelben Blüten, um sie herum ragten sechs weiße Holzpfosten in die Höhe, die irgendwann abknickten und sich zu einer sternförmigen Decke vereinten. Genau unter diesem Mittelpunkt stand ein großes Bett aus weißem Holz, auf dessen Rand sie in ihrer Abendgarderobe saß und wartete, dass die Tür sich endlich öffnete.

Auf einmal hörte sie ein Geräusch.

Kein leises Klopfen, kein vorsichtiges Hereinspähen, nein, das war nicht die Art ihres Geliebten.

Selbstbewusst stieß er die Tür auf und trat ein, soweit bis die Tür hinter ihm krachend wieder ins Schloss fiel.

„Was?“, fragte er erstaunt als er sich umblickte und langsam auf sie zukam.

Doch Narzissa schüttelte nur mit dem Kopf und legte ihren schlanken Finger an ihre Lippen um ihm zu bedeuten, dass er schweigen sollte.

Ruhig senkte sie ihre schweren Lider, sah aber dennoch, wie Lucius seinen Weg zu ihr wieder aufgenommen hatte. Ihre Lippen bildeten ein verheißungsvolles Lächeln, als sie mit ihren Fingern nach dem Reißverschluss an der Seite ihres Kleides tastete und ihn langsam nach unten zog.

Sie bezweifelte, dass er jetzt schon verstand was sie im Begriff war zu tun und dieses Wissen machte es zwar nicht leichter aber ließ ihren Puls rasen. Als der Verschluss geöffnet war, blickte sie wieder zu ihm auf, er war schon fast bei ihr und sie ließ bedächtig den Stoff zu Boden gleiten. Beinahe war ihr als könnte sie das Stocken in Lucius Schritten hören, als sie nun in ihrer schwarzen Spitzenunterwäsche vor ihm stand.

Der BH war trägerlos und verdeckte kaum etwas, so durchsichtig war er und das Höschen komplettierte das Set.

Es neckisches Lächeln umspielte ihre Lippen als sie aus ihrem Kleid stieg und ihrem Lucius entgegen ging, „Setz dich“, hauchte sie, doch im nächsten Moment schon schloss sie seine Lippen mit den ihren damit er nicht erst auf die Idee kam etwas zu sagen.

Stattdessen begleitete sie ihn und zwang ihn mit sanfter Gewalt auf die Bettkante, gleichzeitig streifte sie sein Sakko von seinen starken Schultern und ließ es achtlos zu Boden fallen.

Sanft streichelte sie ihm über den Oberkörper und küsste ihn erneut, lang und eindringlich, während ihre Finger anfingen die Knöpfe seines Hemdes zu lösen. Erst als der letzte Knopf offen war und die helle Haut zwischen dem Stoff hervorblitzte löste sie den Kuss und strich sein Hemd erst über die linke und dann über die rechte Schulter.

Das Hemd landet bei dem Sakko und langsam glitt so etwas wie Verstehen auf Lucius Züge. Er wollte aufstehen, die Führung übernehmen, doch mit einem entschiedenen Kopfschütteln hielt Narzissa ihn davon ab und strich ihm erneut über die Brust, während sie mit einer fließenden Bewegung in die Knie ging. Seine Hände wollten nach ihr greifen, doch sie wich ihnen mühelos aus. Ermahnend schnalzte sie mit der Zunge und warf ihm einen gespielt mahnenden Blick zu.

Langsam beugte sie ihren Kopf vor und begann seinen Oberkörper zu küssen. Nach wenigen Momenten ließ sie ihre Zunge über seine glatte Haut gleiten und erneut erschien dieses engelsgleiche Lächeln auf ihren Lippen, „Du schmeckst wundervoll“, hauchte sie leise und strich über seinen Schritt. Sie spürte ihn jetzt schon und ihr Grinsen wurde breiter, dennoch löste sie ihre Lippen nicht von seinem Oberkörper, sondern widmete sich seinen Brustwarzen, biss letzten Endes sogar sanft hinein und knabberte liebevoll an ihnen.

Leise stöhnte Lucius und Narzissa erhob sich wieder um sich auf seinen Schoss zu setzen.

Ihre Arme glitten in seinen Nacken und streicheln über diesen, worauf sich seine Nackenhaare erregt aufstellen, während sie ihn erneut leidenschaftlich küsste.

Dieses Mal hielt Lucius sich jedoch nicht zurück, sondern schlang seine Arme um ihren zierlichen Körper, streichelte augenblicklich über ihre empfindliche Wirbelsäule.

Ein Schauer überlief sie. Sie schnurrte leise und knabberte an seiner Unterlippe, „Ich liebe dich Lucius Malfoy“, wisperte sie gegen seine Lippen in den Kuss hinein und spürte das Rucken seines Kopfes, war das ein Nicken?

„Ich dich auch“, stöhnte er leise als eine ihrer Hände wieder nach unten bahnte.

Doch bevor sie seine Hose öffnen konnte fing eine seiner Hände die ihre ein, „Ich liebe doch von Herzen Narzissa Black, aber was soll das…? Solltest du das nicht für deine Hochzeitsna…“

Mit einem flinken Kuss unterbrach sie ihn und spielte mit ihrer freien Hand weiter in seinem Nacken, „Luce, lass das meine Sorge sein, wenn ich meinen zukünftigen Mann glücklich mache, möchte ich an etwas denken können, was mich glücklich macht“, erklärte sie ihm leise mit lustverhangenem Blick.

Verwirrt runzelte Lucius seine Stirn, doch bevor er etwas sagen konnte, sprach sie schon weiter, „An Weihnachten werde ich verlobt“, erklärte sie ihm leise und wich seinem Blick aus.

Sie wollte darüber nicht reden, die Stimmung nicht zerstören.

Diese Nacht sollte perfekt sein, eine Erinnerung so mächtig, dass sie die Zeit überdauern konnte.

Seine Hand legte sich unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an, bis sie ihn ansehen musste, „Ich auch Zissa, ich auch…“, flüsterte er mit einem zufriedenen Lächeln voller Genugtuung und seine Augen leuchteten voller Glück als er ihre Hand freiließ und sie in einen Kuss zog, der sie in seinen Armen schmelzen ließ.

Den ersten seiner Art für den Rest ihres Lebens.

Verbindungen

Voller freudiger Erwartung knabberte sie auf ihrer Unterlippe herum, während sie den Stift hob und ein geschwungenes Kreuz durch das aktuelle Datum zog, nicht mehr lange und ihr liebster würde endlich wieder bei ihr sein. Das zeigten ihr die regenbogenfarbenen Kreuze, die sich durch die letzten zwei Wochen zogen.

Vor drei Wochen waren sie zusammen gezogen, in ein kleines Apartment von zwei Zimmern, damit sie es gemütlich hatten, wenn ihr Studium beginnen würde.

Sie hatten auf einem Lammfell vor dem kleinen Kachelofen gesessen, beides Geschenke von seiner Großmutter und von der Zukunft geträumt. Ihre kleinen blassen Finger hatten Muster auf seine größeren Hände gezeichnet, während sie ihm erklärt hatte, dass sie eine Forscherin werden wollte, um allen zu beweisen, dass es die Nargel wirklich gab. Danach hatte sie ihren Kopf an seine Schulter gelehnt, als er sanft ihre Wange gestrichen hatte und ihr gestanden hatte, dass er eine Karriere als Professor anstrebte, damit er, sobald ihre Forschung Früchte tragen würde, es der nächsten Generation sagen konnte und ihnen beibringen konnte, dass Luna Lovegood diese Art nur entdeckt hatte, weil sie sich treu geblieben war, egal was andere sagten und das er das so an ihr liebte.

Am nächsten Tag jedoch hatte er noch einmal weggemusst um die letzten Prüfungen zum Auror zu bestehen, eine kurze Sonderausbildung, die er gemeinsam mit Harry, Ron und Hermine bestritten hatte um vorbereitet zu sein, falls der Frieden wieder ins Wanken geraten würde.

Luna bezweifelte, dass das stattfinden würde, immerhin war das große Übel besiegt.

Sie hatte ihn ziehen lassen und sich daran gemacht aus den kahlen Räumen einen Ort der Behaglichkeit und Geborgenheit zu machen.

Ein kleines Nest für ihre Liebe.
 

◘♦◘♦◘
 

Es klopfte zaghaft an der Tür, doch nach einigen Schlägen verlor sich dieses Gefühl zu einer Bestimmtheit, die Luna dazu brachte nun doch aufzustehen und zur zartgrünen Tür zu schreiten. Kaum war die Tür einen spaltbreit offen, da stockte Neville auch schon der Atem, wie Luna vor ihm stand.

Er hatte nicht gewusst, dass er sie aus der Badewanne geholt hatte.

Sie stand da, locker ein geblümtes Handtuch um den Körper gebunden, allerdings war es zu kurz um zu verbergen, was für wunderbar geformte Beine sie besaß. Ihre zarte milchfarbene Haut hob sich deutlich von dem Handtuch ab und einzelne Wassertropfen glitten über die glatte Haut und weckten in Neville den Wunsch einer dieser Tropfen zu sein, „Luna“, hauchte er leicht atemlos und ließ seine Tasche an Ort und Stelle fallen um seine Freundin an sich zu ziehen. Mit einem Ruck lag sie in seinen Armen, ohne das sich einer von ihnen darum scherte, dass der Knoten des Handtuchs nachgab und die Blumen das Bildnis einer Wiese auf dem hellen Laminat zeigten.

„Willkommen zurück Nev“, wisperte sie ihm in das Ohr an dem einer ihrer Radieschen Ohrringe baumelte. Ein Glücksbringer, den sie, wie sein Gegenstück, dass ihr Ohr zierte, von ihrer Mutter geerbt hatte.

Ein Zittern durchlief den jungen Mann, „Du warst Baden?“, fragte er sie mit einem intensiv glühenden Blick und bekam ein schüchternes, fast scheues Nicken zur Antwort, „Dann will ich dich nicht unterbrechen…“, hauchte er und setzte Luna wieder ab, deren Augen sich erschrocken weiteten, „Aber…“, fing sie an zu wiedersprechen, doch Neville schüttelte nur stumm den Kopf und zog sich sein eigenes Shirt über den Kopf, bevor er sich erneut seine hellhäutige Freundin schnappte und mit ihr ins Bad stolperte.
 

◘♦◘♦◘
 

„Nev…illle“, Luna klang elend und genauso ging es ihr auch, als sie sich erneut über die Kloschüssel beugte und ein eindeutiges Geräusch aus dem kleinen Bad ertönte.

Bis vor einigen Sekunden hatte der Longbottom noch geschlafen, doch das Unwohlsein seiner Freundin hatte ihn aus den Träumen gerissen und dafür gesorgt, dass er nicht wie sonst absolut schlaftrunken, sondern hellwach zu ihr stolperte, „Luna, Schatz, was ist los? Soll ich einen Heiler rufen? Oder meine Großmutter aneulen? Soll ich dir einen Tee machen? Möchtest du ein Kirschkernkissen?“

Besorgnis stand in seinen Augen und brachte sie dazu wild zu glitzern, was dafür sorgte, dass ein mattes Lächeln über die blassen Lippen von Luna glitt, während sie langsam mit dem Kopf schüttelte und neben sich auf dem Badezimmer Boden klopfte.

Neville holte tief Luft, bevor er sich vom Waschbeckenrand einen der Zahnputzbecher schnappte und ihn mit kühlen Wasser füllte, bevor er ihrem Wunsch nachkam und sich neben sie setzte, sodass sie sich an ihn lehnen konnte.

Dankbar über das Wasser seufzte sie und lehnte sich schwer an ihn, „Das geht nun schon seit drei Wochen so, Luna, es ist sicher ernst“, sorgte er sich, doch ein wissendes Lächeln lag auf den Lippen der Blonden.
 

◘♦◘♦◘
 

„Oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott,…“, wie ein immer währendes Mantra betete er das hinunter und tigerte im Wartezimmer um den Stuhl mit seiner Großmutter herum. Als er Luna ins St. Mungos gebracht hatte und mit in den Kreissaal eilen wollte, hatte er es keine zwei Minuten durchgehalten, bevor seine Nerven ihm den Gar ausgemacht hatten und er das Bewusstsein verloren hatte. Nun war er hier, im Wartezimmer und machte nicht nur sich, sondern auch seine Großmutter verrückt.

Die Dame hatte zuerst noch versucht ihren Enkel zu beruhigen, doch es war unmöglich gewesen, sodass sie dazu übergegangen war, dann und wann ihre Füße auszustrecken, sodass Neville seine Laufrichtung geringfügig ändern musste, so konnte ihm nicht schwindelig werden und er geriet zwischendurch ins Stocken.

Dennoch, dass Mantra endete erst als der Heiler zu ihnen kam und Neville zu seiner Freundin brachte, damit sie ihm Myra vorstellen konnte. Als er fragte, wie sie auf den Namen gekommen war, lächelte sie ihn nur an, wie ein Engel und erklärte ihm, dass, solange nicht ihr Nachname sie verbinden würde, Myra es tun würde, so wie im Alphabet das L und das N von dem M verbunden wurden.

Probleme am Weihnachtsmorgen

Es war noch früh am Weihnachtsmorgen, als die drei jungen Potter Sprösslinge aufgelöst aus dem Gästezimmer stürmten und durch das Haus rannten bis zu der Tür des elterlichen Schlafzimmers. Albus hämmerte schwungvoll gegen die Tür, während Lily weinend ihren Kopf an der Brust ihres ältesten Bruders verbarg.

Als die Tür sich nicht sofort öffnete, wollte Albus erneut dagegen schlagen und ballte seine kleine Hand schon zur Faust, als von der Treppe her Teddys Stimme erklang, „Hey, was macht ihr drei denn so früh schon auf den Beinen?“, seine Stimme war gutgelaunt und sein Gesicht war fröhlich bis zu dem Moment als er entdeckte, wie aufgebracht die drei Kleinen waren.

Sofort ging er in die Knie, damit sie sie alle auf Augenhöhe waren, „Herrje, was ist denn los?“

„Ich hasse Victoire!“, polterte Albus los, während Lily sich langsam von ihrem Bruder löste und Teddy um den Hals fiel.

Sofort strich dieser ihr über den lockigen Kopf, ehe sein Blick zurück zu den Brüder wanderte und bei James hängen blieb, „Und ich dachte, ihr wolltet schon zu euren Geschenken“, murmelte der Lupin und seufzte leise.

„Nein“, antwortete James kopfschüttelnd und sah Ted entrüstet, ja beinahe vorwurfsvoll an, „Deine tolle Freundin hat das angerichtet“

Sofort weiteten sich Teddys Augen und seine Stirn runzelte sich fragend, „Was hat eure Cousine getan?“, fragte er mit der Betonung auf der Verwandtschaft, weil es ihm doch arg danach geklungen hatte, dass James ihm die Verantwortung für seine Freundin aufzwingen wollte. Und das musste er sich von einem Siebenjährigen nicht anhören.

„Sie... sie sagt, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt“, schluchzte Lily gegen das gebügelte Hemd des Teenagers, ehe sie darin ihre Tränen abwischte und zu ihm nach oben sah, „Stimmt das Teddy?“, fragte sie in kindlicher Verzweiflung.

„Ach Lily...“

„Nein, sag schon... lügen Mum und Dad oder Vicky?“, forderte nun auch Albus ihn zum sprechen auf, sodass Ted die junge Potter leicht anhob und sich auf die oberste Treppenstufe setzte, die kleine auf seinen Schoß, während er den Jungs bedeutete sich neben ihn zu setzen, „So einfach ist das doch nicht...“

„Aber Mama sagt, lügen ist böse und Oma sagt, wer lügt kommt in die Hölle... Mummy und Daddy dürfen nicht in die Hölle“, platzte es aus Lily unter einer neuen Woge von Tränen heraus, die Teddy sich verzweifelt durch die Haare fahren ließ, rätselnd, wie er diese Situation entschärfen sollte, ohne eine Partei schlecht darzustellen.

„Ähm...“, versuchte Teddy zu beginnen, doch Lily fiel ihm bereits ins Wort, „Und wenn es den Weihnachtsmann nicht gibt, was ist dann mit dem Osterhasen, dem Nikolaus oder den Engeln, die Opa Opa und Oma Lily beschützen? Sind Oma und Opa ganz alleine?“

Das kleine Mädchen schien sich immer mehr in ihre Bestürzung hineinzusteigern, sodass nun ihre beiden Brüder Teddy erwartungsvoll ansahen, denn auch wenn die Eröffnung von Victoire ihnen nicht gefallen hatte und sie traf, so waren die Tränen ihrer Schwester das schlimmste für die beiden Potter Söhne.

Gedankenverloren strich er Lilys Tränen weg und sah über die Köpfe der Jungs hinweg, während er nachdachte, „Natürlich nicht... aber... manche Sachen sind nicht so einfach...“, begann er und wunderte sich, dass er dieses Mal gar nicht unterbrochen wurde, sondern Lily nur die Nase hochzog, während er gedankenverloren eine Strähne ihres Haares um seinen Finger wickelte, „Wie fühlt es sich zum Beispiel an, wenn deine Mum dich umarmt?“

„Schön“, antwortete Lily sofort und James fügte nickend hinzu, „Ja, so als würden wir am Kamin sitzen und uns nach einer Schneeballschlacht aufwärmen, nur besser“

Ein leichtes Lächeln zierte Teddys Gesicht, als er zustimmend nickte, nun wissend, wie er die Situation retten konnte, „Genau, dass nennt man Liebe und Geborgenheit“

„Das ist doch was ganz anderes“, moserte Albus, doch Ted schüttelte den Kopf, „Wieso, würdest du nicht sagen, dass es Liebe und Geborgenheit gibt?“

„Natürlich gibt es das“ - „Und hast du es schon gesehen?“, hinterfragte Ted sofort, woraufhin Albus ein abwertendes Geräusch macht, „So ein Quatsch mit Soße, als wenn man das sehen kann!“

„Aber geben tut es das trotzdem, oder?“

„Klar“, kam es von allen drei Potter Kindern zugleich und erneut nickte Teddy zufrieden, „Wisst ihr, mit dem Weihnachtsmann ist das auch so ähnlich“

Lilly rückte sich auf dem Schoß des Älteren zurecht und legte ihre kleine weiße Stirn in Falten, „Häh? Wie jetzt?“

Stumm überlegte der Lupin, wie er weiter erklären sollte, doch wie es schien, dauerte es den Kindern zu lange, denn bald schon stupste ihn Albus an, „Erde an Edward Remus!“, während James ihn erwartungsvoll ansah, „Du wolltest uns es erklären.“

„Ja... also... was ist Weihnachten für ein Gefühl?“

Sofort schossen allen drei Kindern jede Menge Begriffe in den Kopf, die sie heraus posaunen wollten, doch die wohl am deutlichsten zu hörenden Begriffe, die von allen zu hören waren, waren „Geschenke“, „Kekse“, „Schnee“, „Tannenbaum“, „funkelnde Lichter“ und bei jedem dieser Worte fingen ihre Gesichter mehr zu leuchten an, ein Anblick, der Teddy Freude bereitete und so grinste er die Drei breit an, ehe er nickte, „Seht ihr, genau das meine ich, Weihnachten ist doch ein tolles Gefühl oder? Eure Augen strahlen und funkeln und alle Kinder sind an Weihnachten glücklich.“

„Ja“, antworteten die Jungs überzeugt, während von Lily noch immer ein kleines „Aber...“, zu hören war, dass alle zu dem kleinen Mädchen blicken ließ, „Aber... aber Vicky sagt, dass ihre Eltern alle Geschenke kaufen, also gibt es keinen Weihnachtsmann“, klammerte sie sich noch immer an der Aussage ihrer Cousine fest, die Teddy seufzen ließ, „Ach Lil...“, fest drückte er ihren schmalen Körper an sich.

„Und wie willst du das erklären?“, fragte Albus leicht hochnäsig, doch Ted ließ sich nicht beirren, „Wäre dein Gefühl bei Weihnachten denn anders, wenn Harry und Ginny die Geschenke besorgen?“

Sofort wollte das kleine Mädchen nicken, doch erstarrte dann nachdenklich in ihrer Bewegung, während sie ihre Lippen zwischen ihre Zähne zog und auf ihr herumkaute, nur um schließlich mit den Schultern zu zucken, „Weiß nicht...“, kam es weinerlich von ihr.

Ted hoffte, dass er weitere Tränen vermeiden konnte und schenkte ihren Brüdern ein verschmitztes Lächeln, dass vor der Kleinen verborgen blieb, „Haben du und deine Brüder denn an Weihnachten schon mal etwas verschenkt?“, fragte er und zwinkerte den Jungs verschwörerisch zu, sodass diese verstanden, ihrer Schwester nicht die Antwort vorweg zu nehmen.

Es dauerte eine Weile, ehe von Lily ein empörtes, „Natürlich, der Weihnachtstern, der Rote!“, zu hören war und sie ihn in die Seite knuffte.

Als wenn es ihm wirklich wehgetan hätte, rieb er sich die Rippen und lächelte das kleine Mädchen voller Wärme an, „Natürlich, wie könnte ich den vergessen, den habt ihr letztes Jahr gebastelt und obwohl ich wusste, dass ihr ihn gemacht habt, war da trotzdem das schöne Gefühl, dass man nur Weihnachten hat“

Ein kleines Strahlen fing an das Gesicht von Lily zu erhellen, „Achso...“, murmelte sie, doch Teddy redete bereits weiter, „Weißt du, du kannst den Weihnachtsmann nicht sehen, nicht anfassen. Aber du kannst ihn fühlen. Tief in deinem Herzen kannst du ihn fühlen. Er ist ein warmes, goldenes leuchtendes Gefühl. Es tröstet dich, wenn du traurig bist. Es kennt deine Träume und deine Wünsche. Und vielleicht, ja vielleicht braucht der Weihnachtsmann manchmal ein wenig Hilfe, um diese Wünsche zu erfüllen…“

Teddy blickte tief in Lilys Augen und sah wie das anfängliche Strahlen immer größer wurde, bis sie selbst fast zu leuchten schien vor Glück, „Dann... dann hat keiner gelogen!“

Erfreut sprang sie auf und fiel dabei beinahe hin, „Das... das muss ich Vicky sagen!“, brach es aus ihr hervor und nahm die Hände ihrer Brüder, ehe sie wieder in Richtung des Gästezimmers rannte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von:  Petulia
2013-12-16T02:15:52+00:00 16.12.2013 03:15
Oohh!!!
Vielen vielen vieeelen Dank! Diese Geschichte ist so wunderschön und voller Liebe und Familiengefühl und Weihnachten.
Es ist die beste Geschichte, die ich hätte bekommen können. Momentan bin ich weit weit weg von meiner Familie und ganz allein zur Weihnachtszeit und diese Geschichte lässt einen genau das spüren, was Teddy und die Kinder beschreiben.
Abgesehen von der Wunderbarkeit deines Textes freut es mich, dass du Teddys wirklichen Namen "Edward" benutzt hast. Teddy ist und bleibt eben nur ein Spitzname :) Ich habe mich auch gefreut, dass die Potters noch kleine Kinder sind. In dem Alter ist Weihnachten doch immer am besondersten und auch wie sie die Eröffnung geschockt und verletzt hat und wie sie sich um ihre Eltern und Großeltern gesorgt haben, einfach zauberhaft! Dein Schreibstil ist sehr schön, sodass der Text sich flüssig lesen lässt und die Gefühle und Atmosphäre prima herüber bringt.

Ein riesiges Danke für diese fabelhafte Geschichte :) Sie ist wirklich wirklich schön.
Frohe Weihnachten, Petulia
Antwort von: abgemeldet
16.12.2013 09:58
Besser als mit deinem Kommentar kann man den Tag wirklich nicht beginnen, danke schön :)
Und ich freue mich sehr, das dir der OS gefallen hat.

Von:  Nubes
2012-10-09T09:25:10+00:00 09.10.2012 11:25
ein schöner OS, du verstehst es wirklich die richtige Atmosphäre aufzubauen :) hat mir gut gefallen, ich werde mir mal die restlichen Teile anschauen!
Von:  karlach
2012-07-25T12:31:37+00:00 25.07.2012 14:31
Liebe abgemeldet,
Ich weiss gar nicht, wieso du dir so einen Kopf machst - dein Geschenk ist fabelhaft, es ist so viel Liebe in jedem Satz! Also ich bin völlig begeistert! :)
Neville und Luna sind fabelhaft, und all die verschiedenen Szenen waren völlig herzerwärmend. Daher kann ich nur für das wunderschöne Geschenk danken!
Die Szene, in der Neville heimkommt ist meine Lieblingsstelle, auch wenn es Spass gemacht hat, sich einen nervösen Neville vorzustellen. Die Sache mit den Radieschenohrringen? Oh, das ist pure Liebe.
Und die Idee, das Mädchen Myra zu nennen *w* Herrgott, das ist so wahnsinnig süss und schön überlegt, ich weiss gar nicht, was sagen!
Liebe Samy, du bist eine Heldin!
Von: abgemeldet
2012-06-28T12:03:19+00:00 28.06.2012 14:03
Hallihallo abgemeldet! ♥

Es freut mich wirklich sehr~, dass du meine Wichtelmama bist und ich bin unheimlich stolz auf dich, dass du es trotz des Missverständnis noch rechtzeitig geschafft hast, mir ein Geschenk bieten zu können. Danke also für deine Mühe, ich habe mich sehr~ darüber gefreut! ♥

Ich war ein wenig überrascht, dass du dich für das Paar Lucius&Narzissa entschieden hast - nicht, weil ich enttäuscht war oder so, sondern weil mir dieser Wunsch bis jetzt nicht erfüllt worden ist, was ich immer sehr schade fand (ebenso wie Ted&Andromeda wollte ich immer mal etwas zu diesem Paar lesen und habe es entweder vergessen oder nichts Gescheites gefunden! xD).

Die Atmosphäre, die du von Beginn an aufstellst, ist wirklich sehr schön und zum greifen nahe. Man weiß zwar noch nicht genau, wo all dies hinführen wird, doch du webst eine Spannung, die einen fasziniert. Beinahe hätte ich schon vergessen, wie schön du mit Worten umgehen kannst und frage mich, warum ich nicht mehr von dir lese! ♥

Ich habe einen kleinen, eher witzigen als irritierenden Fehler gefunden; Es war kurz vor elf als sich ein zufriedenes Lächeln auf Narzissas Lächeln stahl... Vielleicht solltest du das ausmerzen! ;)

Die pikanteren Szenen zum Ende hin waren wirklich wahnsinnig schön, ich beneide dich dafür, dass du scheinbar so mühelos eine dermaßen erotische Atmosphäre zustande bringst - ich selbst muss da immer ein wenig straucheln und rudern, bis ich so etwas hinbekomme ... bin wohl ein bisschen zu "unschuldig". xD Aber du hast das ganz prima gemacht, ich bin immer noch völlig berauscht von dem Ende! *_______*

Ich bin gerade ganz seelig, dass ich immer so ein Glück mit meinen tollen Wichtelmamas habe, ich weiß gar ncihts mehr zu sagen! Ich hoffe, du nimmst diese Sprachlosigkeit als Kompliment! *seufz* ~____~ Also, noch einmal vielen herzlichen Dank für diesen tolligen OS und bis zum nächsten Mal! ♥♥♥

Deine abgemeldet~!
Von:  _Natsumi_Ann_
2012-03-10T14:41:40+00:00 10.03.2012 15:41
wo war den roxanne oder bin ich blöd?
ich dachte ja iwie es wird roxanneblaise :( naja hermineblaise hat auch was und dann noch unerwidert... voll traurig... da blaise sich ja sonst nie verliebt iwie :/ mhhh dachte mit roxanne würde sich vllt alles ändern...


mhh ganz ehrlich finde ich es nicht gut dass du alle geschichten hier in die sammlung tust. die meisten mögen charabilder und eine eigene ff... also so kleine aktionen ok aber größere naja...vll solltest du dir das mal überlegen, sehe schöner aus ;)

sonst toll beschrieben wie blaise immer eine andere hat und sich "höflich" verabschiedet ;)

lieben gruß
natsumi
Von:  Lollapie
2012-01-10T21:19:30+00:00 10.01.2012 22:19
Aww
Ich will mehr xD
Ne war echt gut und deswegn wohl gleich wieder alle haha
Scheinst deinen Wichtel ja glücklich gemacht zu haben!

lg Lollapie
Von:  herzEsca
2012-01-09T13:24:08+00:00 09.01.2012 14:24
omg, danke !
das ist klasse, ich freu mich gerade "so im Kreis"
ich bin dir wirklich für diese tolle arbeit dankbar :)
ich hoffe ich kann irgendwann irgendwas zurück geben :D

ganz liebe grüße
herzEsca
Von:  Marionettenspielerin
2011-12-29T20:15:26+00:00 29.12.2011 21:15
Huhu :)
wollt nur kurz sagen, mir gefällt die Story immernoch und das ausgesuchte Bild mit dem Würfel passt sehr gut dazu (ich mag das Bild :D).
LG und einen guten Rutsch ins neue Jahr ♥
Marionettenspielerin
Von:  ChiaraAyumi
2011-12-26T18:19:12+00:00 26.12.2011 19:19
Danke für die tolle Jokergeschichte.
Ich bin ein riesiger Blaisefan und diese Geschichte war echt gut!
Hermine gefiel mir auch unglaublich gut, weil sie so stark und unabhängig ist.
ich weiß gar nicht, was ich noch groß sagen soll außer: Toll, toll & toll :)

Von:  ChiaraAyumi
2011-12-25T22:15:02+00:00 25.12.2011 23:15
Entschuldige, dass ich dir erst jetzt einen Kommentar dalasse, aber ich wollte meine eigene Geschichte nicht lesen bevor ich nicht selbst ein Wichtelgeschenk abgegeben habe, was heute der Fall ist.

Ich muss sagen, dass ich deine Geschichten sowieso liebe und diese Geschichte hat mich kein bisschen enttäuscht.
Sie ist unglaublich toll geworden! Ich mag das Pairing echt gerne und du hast sie echt gut dargestellt.
Und ich liebe Katzen! Deshalb fand ich das Ende auch unheimlich gut, weil ich auch einen Kater habe, der für mich der perfekte Mann ist.
Die ganze Geschichte ist dir gelungen und ich ärgere mich sie nicht doch schon vorher gelesen zu haben :)
Vielen dank für die schöne Geschichte ♥

PS. Und wie ich sehe wartet da bald noch eine Geschichte auf mich!


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