Zum Inhalt der Seite

The Color Scarlet

Gérard ist zurück und er ist gefährlicher als je zuvor
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein neuer Auftrag

Dieses Abenteuer beginnt ab der Folge 76 der Animeserie. Heißt: nach der Vernichtung der Oración Seis und dem "Fairy Tail - 24 Stunden - Rennen". Viel Spaß beim Lesen ;) PS: Kommentare und konstruktive Kritik sind gern gesehen :D
 

Natsu, Gray, Erza und Lucy sind Magier und ein Team bei der Gilde Fairy Tail. Begleitet werden sie von dem fliegenden Kater Happy. Zusammen haben sie bereits viele Abenteuer hinter sich gebracht und sind zusammengewachsen. Da gerade kein Auftrag für das Team ansteht, ruhen sie sich in der Gilde aus.
 

„Boah, mir ist so langweilig!“ maulte Natsu und wippte auf seinem Stuhl hin und her. „Dann lass uns einen Auftrag machen.“ Meinte Lucy, deren Natsu’s ständiges Genörgel so langsam auf die Nerven ging. „Aber Erza ist noch in der Besprechung mit dem Meister wegen unserem letzten Auftrag.“ „Du solltest echt dankbar sein, dass sie den Meister gerade davon überzeugt dich nicht zu bestrafen, nach dem Chaos, das du angerichtet hast!“ „Hey! Ich konnte nichts dafür, dass die Kirche aus so altem Holz gebaut war, dass sie wie ein Streichholz abgefackelt ist!“. Lucy war nicht sonderlich erpicht darauf mit Natsu darüber zu streiten, dass er ein gesamtes Dorf niedergebrannt hatte, in dem er eine Feuershow aus der 400 Jahre alten Kirche gemacht hatte. „Wir sollten echt bald einen Auftrag machen, der auch Gewinn bringt und wir nicht alles wieder abgeben müssen, um die Reparaturen zu bezahlen! Meine Miete wird demnächst fällig!“ Natsu stand gequält langsam und murrend auf und schlenderte zum Board rüber, an dem alle Aufträge aufgehängt werden. Happy flog ihm hinterher, stellte sich auf seine Schulter und half aussuchen.

„Hey!!! Ich hab was gefunden!“ brüllte Natsu plötzlich quer durch den Raum, sodass sich jeder erschrak. „Bist du verrückt geworden, Schlitzauge?“ motze Gray, der mit Juvia im Schlepptau zu Natsu lief. „Wirst du verfolgt, du nackter Irrer?“ konterte Natsu mit Blick auf Juvia. „Ich werde Gray-sama überall hin folgen!“ quakte Juvia hinter Grays Schulter hervor. Gray ignorierte sie und sah an Natsu’s Schulter vorbei auf den Auftrag. „Was hast du gefunden?“ „Einen tollen Auftrag für unser Team!“ Lucy war auch zum Board gekommen und lehnte sich neugierig zum Anschrieb. „Schwarzes Medaillon gesucht! Sehr gefährlich! Besitzt außen herum kleine Stacheln und einen grünen Smaragd auf dem Deckel! Belohnung: 2 000 000 Jewel!“ las sie vor und sagte anschließend: „Wow! Das ist genial! Damit kann ich meine Miete bezahlen und die Nächste gleich mit und die Übernächst…“.

„Alleine werdet ihr nicht gehen!“ donnerte es von der oberen Etage. Meister Makarov stand auf dem Geländer und neben ihm Erza. Sie hatte einen beunruhigten Gesichtsausdruck aufgelegt und wirkte angespannt. Die Anderen sahen sich fragend an, als Makarov sie noch oben bat. „Was ist, alter Mann?“ fragte Natsu und setzte sich verkehrt herum auf einen Stuhl. Juvia war unten geblieben, da Meister Makarov ausdrücklich Lucy, Gray, Natsu und Happy gemeint hatte. Jetzt schmollte sie, was alle anderen Mitglieder von Fairy Tail nervig fanden, da es zu regnen begann. Gray stellte sich zu Erza, Lucy setzte sich auf einen Tisch neben Natsu, sodass alle im Kreis saßen.

„Der Auftrag wurde zum Klasse S - Auftrag hoch gestuft! Die Belohnung liegt nun bei 200 000 000 Jewel!“ sagte Meister Makarov mit gesenktem und nachdenklichen Blick. „So viel???“ fiel es den Anderen fast aus dem Gesicht. „Ja! Denn wir haben mehr Informationen zum Auftrag bekommen! Im Innern des Medaillons befindet sich ein Uhrwerk, mit der man die Zeit verändern kann! Es handelt sich dabei um schwarze Magie, da es verboten ist, sich in den Lauf der Geschichte einzumischen“, erzählte Erza ernst. „In den Händen einer dunklen Gilde... wäre das Medaillon eine absolut gefährliche Waffe!“

„Und wo wir gerade dabei sind! Es ist eine neue dunkle Gilde aufgetaucht!“ warf Meister Makarov ein. „Die Gilde Black Rose ist im Südwesten Fiores gesichtet worden und das Medaillon stammt aus den Kerkern des Magic Councils!“ Bisher ist noch niemand oder etwas aus den Kerkern entkommen. Der Schock saß tief, dass jemand hatte eindringen und das Medaillon stehlen können. „Ich will, dass das stärkste Team von Fairy Tail den Auftrag annimmt und ihn erledigt! Reist in den Südosten, 100 km südlich von unserer Hauptstadt Marokkasu. Vielleicht hängt das plötzliche Erscheinen der Gilde mit dem plötzlichen Verschwinden des Medaillons zusammen!“ wies Makarov an und drehte ihnen den Rücken zu. „Viel Glück euch allen!“

Die Reise beginnt

„Juhuuuu, ich bin so richtig angespornt!“ grölte Natsu und rannte kleine Feuerbälle speiend durch das Haupttor der Gilde. „Warte, du Penner! Du weißt doch gar nicht, wo es hingeht!“ brüllte Gray ihm hinterher. „Aye, so ist Natsu halt“, sagte Happy in dem Versuch vernünftig zu erscheinen. „Ich fliege hinterher. In einer Stunde treffen wir uns auf dem Marktplatz!“. „Er hatte echt Langeweile oder?“ fragte Gray in die Runde und fuhr sich durchs Haar. „Mmmh, ja!“ erwiderte Lucy und wippte auf den Fußballen hin und her. „Dann treffen wir uns in einer Stunde.“ sagte Erza bloß und verabschiedete sich von den Anderen.

45 Minuten später stand Erza bereits mit einem riesigen Wagen, der voll beladen war, auf dem Marktplatz und wartete auf den Rest des Teams. „Willst du wirklich alles mitschleppen? Du weißt, dass wir weit fahren müssen.“ fragte Gray von der Seite, als er über den Marktplatz zu ihr rüber lief. „Hast du nicht zu wenig dabei? Zieh dir mal was an!“ antwortete Erza und sah Gray von oben bis unten an. Sie kam jedoch nicht dran vorbei einen längeren Blick auf seine Brustmuskeln zu werfen. „Gray bemerkte den Blick zwar, registrierte jedoch im gleichen Augenblick, dass er sich wieder ausgezogen hatte und nur noch in Unterwäsche vor ihr stand. „Aaaaah! Nicht schon wieder!“. „Ich glaube, sie liegen da hinten.“, sagte Erza und beobachtete Gray zwischen ihren Haarsträhnen hindurch, wie er seine Kleider aufsammelte. „Danke.“ Gray kam vollständig angezogen wieder zu ihr zurück. „Kein Problem“ antwortete sie und warf einen Blick über den Marktplatz, auf der Suche nach Lucy, Natsu und Happy.

Fünf Minuten später als verabredet, stießen die Drei zu Gray und Erza dazu. Lucy hatte sich noch von ihrem Stellargeist Cancer die Haare schneiden lassen, schließlich wollte sie perfekt aussehen. Egal, wohin die Reise ging. Erza und Gray hatten während der Wartezeit ein magisches Auto geliehen und Titanias Equipment auf dem Dach und im Kofferraum verstaut. Abfahrbereit saß Erza bereits am Steuer und begrüßte die Nachzügler. Gray saß bereits hinten und lehnte sich entspannt zurück. „Entschuldigung!“ sagte Lucy zur Begrüßung, Natsu grinste nur. Sie setzten sich ins Auto und die Reise begann.

Ihre Autofahrt ging mehrere Tage lang. Sie wechselten sich ab, damit sich die Magiereserven des vorhergegangen Fahrers wieder erholen konnten. Nach Erza fuhr Gray und schließlich Lucy. Natsu war aufgrund seiner Transportmittelunverträglichkeit außerstande das Fahrzeug zu lenken und gammelte auf dem Rücksitz herum. Alle hatten leichte Probleme, ihn davon abzuhalten sich zu übergeben. Sie durchfuhren dichte Laubwälder und goldene Felder. Über den Sommer hatte sich das Land gut entwickelt und stand nun in reicher Ernte. Die Blätter der Wälder begannen bereits ihre Farben zu wechseln. Je weiter das Team fuhr, desto lichter wurde es um sie herum. Die Felder wurden zu Wiesen, die Wälder zu vereinzelten Bäumen. Schließlich gelangen sie zum Dorf Lirenya. Es lag zwischen einem ruhig dahin fließenden Fluss und großen Feldern, die es umrundeten. Ein äußerer Ring aus Bäumen umschloss die Felder und markierte das Ende des Dorfes. Erza war erneut mit fahren dran und stellte das Auto neben einer Mühle, die vom Flusswasser angetrieben wurde, ab. Kaum war das Fahrzeug zum Stillstand gekommen, sprang Natsu heraus und küsste den Boden. „Ich lebe noooch!“ brüllte er und spie mit zurück gewonnener Kraft eine große Feuerfontäne in die Luft. „Du Idiot wirst noch das Dorf abfackeln, wenn du so weiter machst.“ murrte Gray, der nach ihm aus dem Wagen stieg und seine Hände in den Hosentaschen vergraben hatte. Happy flog im gleichen Augenblick zu Natsu herüber. Sie nahmen sich bei den Händen und drehten sich im Kreis, wobei Happy mit ausgebreiteten Flügeln flog. „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie er sich darüber freut, festen Boden unter den Füßen zu haben.“ Meinte Erza zu Lucy, die gerade ausgestiegen war und Erza fragte, wie es ihr ginge. Schließlich hatte sie eine beachtliche Menge Magie aufbringen müssen, um den halben Tag mit maximaler Geschwindigkeit zu fahren.

Natsu und Happy hatten aufgehört sich zu drehen. Nachdem sich alle ein wenig umgesehen und über den wenig belebten Markt geschlendert waren, blieb Natsu plötzlich stehen: „Ich kenne dieses Dorf!“ „Aye! Wir waren vor ungefähr fünf Jahren hier!“ meinte Happy, nachdem er sich eine Zeit lang umgesehen hatte. „Ja, ich erinnere mich ... wir wurden vom Meister hergeschickt, um ein paar Waldaffen zu vertreiben, die es auf die Lagerhäuser abgesehen hatten und Menschen verschleppten. Happy und ich haben diesen Auftrag natürlich schnell erledigt. Das Dorf Lirenya hat uns gefeiert. Ich bin gespannt, ob sich noch jemand an uns erinnert!“ sagte Natsu und rannte ins Wirtshaus. „Warte, nicht so schnell, Natsu!“ riefen die Anderen ihm nach, doch es war bereits zu spät.

Die Tür zum Wirtshaus flog auf: „Hey Leute, ich bin wieder da!“ grölte der Dragon Slayer in die Runde. Es schien, als sei das gesamte Dorf versammelt. Gray, Lucy, Erza und Happy traten hinter ihm in das Gebäude. Wider erwarten wurden sie nicht freudig begrüßt. Alle Gäste hatten sich zu ihnen umgedreht. An die 50 Augenpaare blickten finster drein. „Was willst du hier!“ schnauzte der große, breite Wirt Natsu an. Leicht aus der Bahn geworfen und sichtlich verwirrt erwiderte Natsu: „Was soll schon sein, ich wollte meine alten Freunde besuchen und sehen, wie es euch geht.“ „Niemand ist hier dein Freund! Wir wollen dich hier nicht! Verschwinde!!!“ vor Wut zitterte der lange, blonde Schnauzer des Wirtes, der zu zwei dicken Zöpfen zusammen geflochten war und bis auf seinen Bierbauch fiel. „Natsu... lass uns gehen.“ warnte ihn Lucy leise. „Sieh dir ihre Augen an! Sie leuchten alle grün. War das früher auch schon so?“ fragte Erza. Natsu schüttelte leicht irritiert den Kopf. „Nein, daran hätte ich mich sicher erinnert.“

„VERPISS DICH ENDLICH“, „MÖRDER“, „ZERSTÖRER“ und „HAU ENDLICH AB!“ donnerten die Dorfbewohner Natsu entgegen. „Was ist nur mit euch los???“ schrie Natsu zurück.

„Wie kannst du dich erdreisten das zu vergessen?! Du hast unser Dorf zerstört, vor ungefähr fünf Jahren! Du solltest uns helfen die Affen zu vertreiben und unseren Nahrungsspeicher zu beschützen! Wegen dir ist er komplett abgefackelt! Das Feuer ist auf die umliegenden Häuser übergesprungen, bis schließlich das GANZE Dorf bis auf die Grundmauern abgebrannt war!“ antwortete der Wirt durch seine vor Wut zusammengebissenen Zähne. „Das kann nicht sein. Ich habe euch gerettet...“ erwiderte Natsu von sich überzeugt. „GERETTET? WIR SIND GERADE ERST MIT DEM WIEDERAUFBAU FERTIG GEWORDEN!“ schrieen einige Gäste des Wirtshauses. „Aber, ich war auch dabei! Ich weiß, dass er euch gerettet hat! Ihr müsst ihm glauben!“ setzte sich Happy für seinen besten Freund ein. Doch jeder schien ihn zu überhören oder nicht zu beachten. Mittlerweile waren Viele aufgestanden und hatten allerhand Waffen dabei. Darunter fand man einfache Waffen wie Mistgabeln, jedoch auch Größere, wie eine doppelläufige Schrotflinte. Erza, Gray und Lucy beschlossen den Rückzug anzutreten. Erza und Gray schnappten sich je einen Arm von Natsu und zerrten ihn aus dem Haus, bevor er vor Wut noch einfache Bauern verletzte. Happy wollte ihn tatkräftig unterstützen, wurde jedoch von Lucy auf- und festgehalten. Kaum waren sie aus der Tür raus, brach im Wirtshaus ein riesiger Tumult los. Alle Dorfbewohner waren aufgesprungen und jagten das Fairy Tail – Team aus dem Dorf. Mit großer Mühe gelang es ihnen, sich zum Auto vor zu kämpfen, ohne Zivilisten wahnsinnig zu gefährden oder verletzten. Gray fuhr das Auto, weil Erza damit beschäftigt war, Natsu mit ihren Schwertern in Schach zu halten. Die Fahrt aus dem Dorf war durch die Angreifer leicht behindert. Gray musste eine regelrechte Slalomfahrt machen musste. Schließlich wieder im Wald angekommen, und dem wütenden Mob entgangen, stellten sie ihr Lager auf und beschlossen zu Meister Makarov zurück zu kehren.

Zeit zum Nachdenken

Das Lager war kaum aufgeschlagen, als Natsu mit Happy zum Fluss rannte und anfing zu angeln. Happy lief bereits bei der Vorstellung an gebratenem Fisch das Wasser im Mund zusammen. Gray hatte Feuerholz zusammen gesucht. „Hey, Natsu, zünd mal das Feuer an“ fragte ihn Gray und legte sich auf die Seite neben die Feuerstelle. Natsu drehte seinen Kopf in seine Richtung und schoss eine Feuerkugel auf die Holzscheite, ohne mit dem Angeln aufzuhören. Der Feuerball traf und entflammte ein prasselndes Lagerfeuer. „Angeber“ murmelte Gray und haute sich aufs Ohr. Nachdem Erza ihr Equipment vom Auto gehoben hatte, setzte sie sich zu Lucy ans Feuer und dachte über das Dorf nach. „Warum hatten sie wohl grüne Augen?“ fragte sie, mehr sich selbst, als Lucy. „Ich weiß es nicht... aber es sah gruselig aus. Sie wirkten leer und emotionslos... obwohl sie nicht so emotionslos auf Natsu reagiert haben...“ antwortete sie, zog ihre Knie an und legte den Kopf darauf.

Es wurde langsam dunkel. Happy angelte immer noch verbissen, in der Hoffnung doch noch etwas zu fangen. Natsu hatte sich an einen Stein angelehnt und döste vor sich hin. Gray war inzwischen aufgewacht und lief zu Natsu herüber. „Du bist zu nichts zu gebrauchen, weißt du das? Seit Stunden angelst du schon, ohne auch nur einen Fisch gefangen, geschweige denn gesehen zu haben!“ motzte er ihn an. „Machs doch besser! Wenigstens tue ich überhaupt was, Loser“ antwortete Natsu träge, da er zu müde war, um sich ernsthaft mit Gray zu streiten. „Von wegen, Loser. Ich zeig dir, wie man Fische fängt!“ sagte Gray angestachelt und lief zum Fluss. Er zog seine Kleidung aus und watete ins Wasser. „Musst du dich deswegen gleich ausziehen, du Idiot?“ fragte Natsu und lachte ihn aus. Gray stand ein paar Minuten im Wasser, legte seine Hände an die Wasseroberfläche und fror einen großen Bereich des Flusses bis auf den Grund ein. Gespannt stand Natsu auf und beobachtete Gray. Auch Lucy und Erza liefen zum Fluss. Gray lief über die Eisfläche und suchte einen großen, gefrorenen Fisch. Als er einen fand, schlug er mit der Faust auf das Eis und der Fisch wurde in einem perfekten Quadrat aus dem Eis herausgeschnitten. „Wow! Gefrorenes Sushi!“ rief Happy vor Freude und flog um Gray herum. Dieser nahm den Quader, grinste Natsu an und ging zur Feuerstelle, wo er ihn teilweise auftaute, aufspießte und mit dem Grillen begann. „Wer ist hier der Angeber?“ rief Natsu ihm hinterher, stellte sich auch ins Wasser und erhitzte einen Teil so stark, dass das Wasser zu kochen begann. Schließlich trieben einige Fische an der Wasseroberfläche. „Happy, sammelst du sie ein?“ rief Natsu dem Kater zu. „Aye!!! So viele Fischeee!“ quiekte Happy, flog zu ihnen und holte sie aus dem Wasser. „Unglaublich“ murmelte Lucy und half Happy den Fisch zu tragen. Erza war bereits am Lagerfeuer und saß neben Gray, der Natsu ignorierte und sich über seinen Fisch her machte. „Möchtest du auch etwas? Bis die anderen Fische fertig sind, wird es wohl noch etwas dauern“ fragte Gray Erza und hielt ihr den Stock mit dem Fisch entgegen. „Ja, danke!“ erwiderte Erza leicht verlegen und biss einen Teil ab. Ungefähr zur gleichen Zeit bemerkten sie, wie dicht sie beisammen saßen und wie gering der Abstand ihrer Gesichter war. Beide erstarrten in ihren Bewegungen und sahen einander an. Es schien eine Ewigkeit anzuhalten. Erza errötete leicht und lächelte ein wenig. Gerade, als Gray sich ein wenig näher zu Erza beugen wollte, ertönte hinter ihnen plötzlich: „SIE MÖÖÖÖÖGEN SICH!“. Total erschreckt stoben Gray und Erza auseinander. Erza verschluckte sich an ihrem Fisch und musste husten. Gray war nun auch etwas rot im Gesicht und schaute demonstrativ zur Seite. „Happy! Du hast alles kaputt gemacht!“ brüllte Lucy den Kater an. „Was hat er kaputt gemacht?“, fragte Natsu, da er über seinen Triumph mit seinem Fang nichts mitbekommen hatte. „Das erzähle ich dir später“ antwortete Lucy entnervt, setzte sich neben Erza und fing an ihren Fisch zu braten.

Nachdem Erza endlich wieder gefahrlos atmen konnte, bat sie mit gefasster Stimme um einen Fisch, als sei nichts vorgefallen. Doch sie konnte ihren schnellen Herzschlag spüren und fragte sich, ob er vom Schock oder von Grays Nähe herrührte. Stumm grillte sie ihren Fisch, zerbrach sich darüber den Kopf und beobachtete Gray aus den Augenwinkeln. Er bemerkte dies natürlich, zog es jedoch vor es sich nicht anmerken zu lassen.

Als sich alle schlafen legten, sah Gray zu Erza herüber. Da sie im gleichen Augeblick rüber gesehen hatte, fanden sich kurz ihre Blicke, bevor Erza sich abwendete und „Gute Nacht“ flüsterte.
 

Sie wurden früh von den Sonnenstrahlen der aufgehenden Sonne geweckt. Das helle Licht wurde durch die leichten Wellen des Flusses reflektiert und bildete leuchtende Punkte auf der Wasseroberfläche. Das Team von Fairy Tail rappelte sich auf, packte ihre Sachen und fuhr mit dem magischen Auto zurück zur Gilde. Doch keine 5 Minuten nachdem sie losgefahren waren, kamen sie in ein Dorf. Es sah dem Dorf Lirenya sehr ähnlich und doch war es anders. Denn die Menschen hatten keine grün leuchtenden Augen. „Warte, halt an. Ich will die Dorfbewohner wegen Lirenya befragen!“ sagte Erza zu Lucy, die dabei war das Auto zu fahren. Kaum, dass der Wagen angehalten hatte, sprang Erza heraus und lief zu einem Dorfbewohner. „Entschuldigung, wir möchten gerne das Oberhaupt der Dorfgemeinde sprechen, es geht um eine wichtige Angelegenheit wegen des Nachbardorfes!“ sagte Erza zu dem Mann. Aufgrund der Ernsthaftigkeit ihrer Stimme, wies er ihr sofort den Weg zum Dorfplatz und zum Gebäude, wo sich der Dorfführer befand. Während Erza davon eilte, parkte Lucy das Auto und lief mit Gray hinter ihr her. Happy blieb bei Natsu, der bereits jenseits von gut und böse war und das Gefühl hatte im sterben zu liegen.

Erza öffnete die Tür zum Gemeindehaus ohne anzuklopfen und trat vor dem Mann, der auf eine Art Thron zu sitzen schien. „Seid gegrüßt, Oberhaupt dieses Dorfes“, sagte Erza mit einer kleinen Verbeugung. „Ich erbitte eure Hilfe und euer Gehör. Ich habe Fragen wegen eurem Nachbardorf Lirenya!“ platzte sie heraus, ohne auf eine Antwort zu warten. „Wer bist du, Fremde? Und was kümmert dich Lirenya?“ antwortete der Alte auf dem Thron. „Ich bin Erza Scarlet, Magierin der Gilde Fairy Tail. Gestern passierten wir euer Nachbardorf und wurden angegriffen, obwohl wir ursprünglich ein gutes Verhältnis mit den Dorfbewohnern hatten. Ihre Augen leuchteten grün! Erzählt mir bitte, was passiert ist!“ erwiderte Erza und sah dem alten Mann direkt an. „Ich werde euch erzählen, was ich weiß. Denn nur Magier können das Dorf retten und unsere Handelsroute wieder sichern! Also versprecht, dass ihr uns helfen werde! Dann bekommt ihr dir Informationen!“ Ohne lange darüber nachzudenken sagte Erza: „Versprochen. Wir werden tun, was in unserer Macht steht!“ „Also gut... vor ein paar Tagen kam eine dunkle Gilde durch unser Dorf. Sie war auf dem Weg nach Lirenya. Das ganze Dorf hatte sich bei ihrer Ankunft verbarrikadiert. Doch der Junge Balior, Sohn der Dorfschneiderin und mein Enkel, war im anderen Dorf um Stoff zu holen. Er sah die Gilde in Lirenya eintreffen. Komm her und erzähl die Geschichte selbst, Balior!“ forderte der Greis den kleinen Jungen auf, der sich hinter dem Thron seines Großvaters versteckt hatte.

„I...ich war nicht im Dorf... ich habe mich außerhalb versteckt, als die dunkle Gilde vorbei kam! Es waren viele Magier! Vier von ihnen trugen eine Bahre, in der wohl der Meister gesessen haben muss. Jedenfalls kamen sie ins Dorf. Sie versammelten sich im Zentrum und stellten die Bahre ab. Ein Mann kam heraus, ich konnte ihn aber nicht sehen, weil ich zu weit weg stand. Irgendetwas passierte und das ganze Dorf leuchtete grün!“ erzählte der Kleine aufgeregt. „Auch wir konnten das Leuchten sehen, dachten jedoch, dass es sich um Wetterleuchten handelte“, ergänzte der Älteste.

„Hast du vielleicht ein Symbol gesehen? So wie das hier?“ fragte Erza und zeigte dem Jungen das Symbol von Fairy Tail auf ihrem linken Arm. „Ja! Das habe ich! Die meisten von ihnen hatten ein schwarzes Symbol in Form einer Rose auf ihrem Körper!“ Black Rose, dachte Erza. „Vielen Dank, sie haben mir sehr geholfen!“ sagte Erza zum Dorfoberhaupt und wollte sich umdrehen um zu gehen. „Warte!“ brüllte Balior: „Ich habe die Haarfarbe des Meisters erkennen können. Sie war blau!“

„Was hast du gesagt? Bist du dir sicher?“ fragte Erza mit leichter Panik. „Ja, so ein strahlendes blau habe ich noch nie gesehen!“ bestätigte der Kleine ernst und untermalte seine Worte mit Kopfnicken. Das kann doch nicht sein, dachte Erza. Er ist tot! Er kann es einfach nicht sein... ist Mistgun vielleicht abtrünnig geworden? Viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf, als sie sich zur Tür umdrehte. Lucy und Gray standen im Eingang. Sie hatten alles mitbekommen und sahen Erza mit großen Augen an. Sie wich ihren Blicken aus und schaute an ihnen vorbei. „Wir müssen zur Gilde zurück. Meister Makarov weiß sicher mehr, als vor ein paar Tagen!“ antwortete sie mit fester Stimme, ohne den Anderen zu zeigen, welches Gefühlschaos in ihr wütete. Mit festen Schritten ging sie an ihnen vorbei Richtung Auto. Auf halbem Weg begegnete sie Happy und Natsu, der sich einigermaßen erholt hatte. „Was habt ihr erfahren?“ fragte er da Happy ihm bereits mitgeteilt hatte, wohin und warum die Anderen weggegangen waren. „Die dunkle Gilde Black Rose war im Nachbardorf. Es hab ein grünes, magisches Leuchten, welches die Ursache für die Veränderung der Menschen sein dürfte. Wir fahren zur Gilde zurück um mehr Informationen von Meister Makarov zu bekommen!“ ratterte Erza runter. Sie setzte sich ans Steuer des magischen Autos und wartete ungeduldig darauf, dass der Rest einstieg. Lucy zerrte Natsu auf den Rücksitz und berichtete ihm und Happy genauer, was gesagt wurde. Gray ging zu Erza, lehnte sich ans Auto und fragte: „Soll ich nicht lieber fahren? Du wirst dir sicher wieder den Kopf zerbrechen und uns in den Graben fahren, weil du dich nicht konzentriert hast!“ Er grinste, obwohl sie ihn böse anfunkelte. „Ich bin durchaus in der Lage...“, begann sie, wurde aber von Gray unterbrochen. „Das weiß ich!“ antwortete er, drängte sie auf den Beifahrersitz und fuhr los. Zuerst wollte sie Einspruch einlegen, überlegte es sich anders und fing an nachzudenken:

Die dunkle Gilde musste das Amulett haben. Offensichtlich haben sie es dazu benutzt in die Zeit zu reisen und Natsu’s Auftrag zu sabotieren, sodass sie jetzt einen Groll gegen ihn hegen. Aber warum sollte die Gilde Natsu schaden wollen? Warum sollten sie die Kraft des Amulettes für so etwas Banales verschwenden?

Gray beobachtete sie aus den Augenwinkeln. Wie sie versuchte ihre Gedanken und ihre Gefühle zu koordinieren. Sie sah mit gerunzelter Stirn auf die Straße ohne sie wirklich zu sehen. Er war froh, dass er am Steuer saß. So gedankenverloren wie Erza gerade war, wäre sicher ein Unfall passiert. Er grinste in sich hinein und richtete seine Konzentration auf die Straße und fuhr das Auto so schnell wie es seine magische Kraft zuließ. Währenddessen ließ Erza ihre Gedanken schweifen und war Gray dankbar, dass sie nicht fahren musste. Sie sah ihm beim Autofahren zu und bemerkte, dass er echt Spaß daran hatte zu fahren. Sie lächelte leicht und beruhigte sich selbst und das Chaos in ihr. Gerade, als sie sich zurücklehnen und weiter über das Rätsel der Gilde, dem Medaillon und dem blauhaarigen Meister nachdenken wollte, explodierten die Reifen und der Wagen begann zu schlingern...

Schattenkrieger / Der erste Kuss

Das magische Auto rutsche von der Straße und fiel zwei Meter tief einen Abhang hinunter. In der Dämmerung konnte man durch die Scheinwerfer abwechselnd Büsche, Abhang und Himmel aufleuchten sehen. Nachdem sich das Auto mehrere Male überschlagen hatte, kam der Wagen auf der Seite liegend zum Stehen. „Wer ist jetzt in den Graben gefahren?“ schnaubte Erza sarkastisch und blickte die restlichen vier Meter des Abhangs hinunter. Gray rappelte sich auf. „Das war nicht meine Schuld!“ verteidigte er sich und ging zu den Reifen. „Sie sind aufgeschnitten worden.“ „Aufgeschnitten? Wir waren am Fahren!“ erwiderte Erza und lief derweil zum hinteren Teil des Autos. Happy kroch aus dem kaputten Fenster des Daches und legte sich auf den Boden. Er hatte eine Beule, hatte aber ansonsten gute Laune. „Das müssen wir noch mal machen!“ „Ganz sicher nicht!“ brüllte Lucy den Kater an und krabbelte hinterher. „Helft mir Natsu aus diesem Wrack zu ziehen, er kann nicht mehr laufen“, forderte sie Erza und Gray an. Natsu ging es aufgrund der Loopings so schlecht, dass er außerstande war, seine Beine zu befehligen. „Gut, dass er so einen Dickschädel hat“, sagte Gray, als er ihn an den Beinen raus zog und Natsu mit dem Kopf auf den Boden knallte. „Das habe ich gehört, Schlitzauge. Sobald ich wieder stehen kann, haue ich dir eine rein!“ „Das will ich gerne sehen“, antwortete Gray und ließ Natsu’s Beine fallen. Erza begutachtete den Zustand des Wagens. Ein großer Baum hatte die Rutschpartie gebremst und den Motor mit einem großen Ast förmlich aufgespießt. Wir hatten Glück, dachte Erza.

„AAAAAAHHHH!“ schrie sie plötzlich, sodass alle Anderen zusammenzuckten. „Was ist passiert?“ fragte Lucy beunruhigt. „Meine Sachen sind überall verstreut! Ich muss sie finden!“ brüllte Erza und rannte den Abhang hinunter, um alles einzusammeln und auf die Straße zu tragen. „Wir hatten einen Autounfall, sind halb tot, es wird gleich dunkel und sie macht sich nur sorgen um ihr Equipment?“ fragte Lucy ungläubig und setzte sich erstmal aufrecht hin. Gray rieb sich die Augen und sagte genervt: „Ich gehe ihr helfen, versuch du Natsu wieder auf die Beine zu kriegen.“ Damit ging er Erza langsam hinterher. „Uuuh, er will mit ihr ALLEINE seeeiin! Aye!“ schnurrte Happy, während er an Lucy Rock zupfte und vielsagend eine Augenbraue hoch zog. Lucy verdrehte über den Kater die Augen und drehte sich um. Als sie Natsu so friedlich schlafen sah, packte sie ihn an seinen Schultern und brüllte ihn aus vollem Halse an: „WIE KANNST DU NACH EINEM AUTOUNFALL EINFACH EINSCHLAFEN?!“
 

Als Gray zu Erza stieß hatte sie bereits den größten Teil eingesammelt und aufgetürmt. Sie begann die ganzen Kisten den Abhang hoch zu tragen, als Gray dazu kam und ihr einen Teil abnahm. „Ich helfe dir, du musst nicht immer alles alleine machen“, sagte Gray ruhig und begann mit dem Aufstieg. Erza sah ihm hinterher und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Danke...“ sagte sie, jedoch so leise, dass Gray es kaum verstehen konnte. Schnell sammelte sie die restlichen Kisten auf und versuchte zu Gray aufzuschließen. Erst, als sie oben waren, konnte sie ihn einholen. „Danke, Gray“, sagte Erza lauter und aufrichtig. „Kein Problem...“, erwiderte Gray, wurde leicht rot und sah den Abhang runter. „Lucy, Natsu, Happy! Kommt jetzt, wir müssen weiter!“ rief er hinunter und schob seine Hände in seine Hosentaschen.

Die Sonne war mittlerweile untergegangen und der Vollmond beleuchtete die Straße. Aus den Ersatzreifen und denen, die nicht aufgeschlitzt worden waren, bauten sie einen provisorischen Wagen, auf dem Erza ihr Equipment transportieren konnte. „Warum waren die Vorderreifen aufgeschlitzt?“ fragte sich Gray. Er konnte sich nicht daran erinnern über Glassplitter oder dergleichen gefahren zu sein. „Deswegen...“ sagte Natsu dramatisch und deutete auf den Boden. Sein Schatten, der durch das Mondlicht hervorgerufen wurde, veränderte sich. Er sah aus wie ein geflügelter Dämon. Schattenfetzen hingen von seinen Flügeln herab. Seine Hörner prangten verzerrt und lang auf seinem Kopf. Schließlich löste sich der Schatten vom Boden und nahm körperliche Gestalt an. Natsu’s Schatten verwandelte sich in eine Bestie. Sie starrte das Team mit rot glühenden Augen an. „Ein Schattenkrieger...“ flüsterte Erza und stellte sich in Kampfpositur. „Der hat mir also die Autoreifen aufgeschlitzt?“ fragte Gray wütend, während er sein Oberteil auszog. Als der Schattenkrieger sich völlig von Natsu gelöst hatte, stieß er einen ohrenbetäubenden Schrei aus. Es klang, als würden Fingernägel über eine Tafel gezogen werden. Schwarzer Dampf kam aus den Händen des Monsters und formte zwei lange Schwerter in seinen Klauen. „Oh man...“, flüsterte Lucy und überlegte, welcher Stellargeist sich gegen einen Schatten behaupten könnte. „ Mir reicht’s!“ sagte Natsu und rannte auf den Schatten zu. Doch als er mit seiner feuerumhüllten Faust auf das Biest einschlug, löste es sich an der Stelle auf. Natsu flog durch seinen Gegner hindurch und geriet ins Stolpern. Hinter ihm materialisierte sich der Schattenkrieger neu, drehte sich um und wollte Natsu angreifen. „Ice Cannon“ brüllte Gray und ballerte auf den Hinterkopf des Kriegers. Auch jetzt löste er sich auf und setzte sich wieder zusammen. Erneut ertönte das hohe Kreischen des Schattens, bei dem Erza ein Schauer über den Rücken lief. Plötzlich verformten sich auch die Schatten der Anderen. Schließlich standen sie vier Schattenkriegern gegenüber. „Das ist gar nicht gut!“ flüsterte Gray und ließ sein Eisschwert erscheinen. Erza wandte „The Knight“ an und stand schließlich in voller Rüstung vor den Gegnern. Sie ließ zehn Schwerter erscheinen. Lucy rief ihren Stellargeist Taurus. „Aaah, meine geliebte Lucy! Ich werde deinen tollen Körper beschützen!“ sagte Taurus und stellte sich vor seine Freundin. Natsu stellte sich neben Gray. „Ich übernehme den ganz rechts. Gray, du passt auf, dass der daneben nicht in meinen Rücken fällt!“ „Ich schwöre, dass ich meinen schneller besiegen werde, als du!“ antwortete Gray und stellte sein Bein nach hinten, um sprinten zu können. „JETZT!“ brüllte Erza und ließ ihre Schwerter auf den linken Schattenkrieger niederfallen. Taurus donnerte los und schlug mit seiner Axt gegen das Schwert des Gegners. Gray lieferte sich einen harten Schwertkampf. Natsu holte tief Luft und spie seinem Schatten einen riesigen Feuerwirbel entgegen. Sein Schatten verschwand. „Erster!“ grinste Natsu und wollte gerade zu seinen Freunden gehen, als er einen Luftwirbel hinter sich spürte. Als er sich umdrehte, sah er gerade noch, wie sich der Schatten erneuerte und auf ihn zusprang. Happy zog ihn im letzten Moment hoch, sodass der Angriff des Kriegers ins Leere ging. „Danke, Happy!“ grinste Natsu den Kater an. Er blickte runter und sah, dass der Schatten seine Flügel ausbreitete und ihnen folgte. Währenddessen hatten die Anderen ähnliche Probleme. Sie stellten schnell fest, dass ihre Gegner zwar aus Rauch bestanden, ihre Schwerter jedoch hart wie die von Erza waren. Taurus wurde mehrmals zurückgeschlagen, da der Schatten schneller war, als er selbst. Erza musste eine andere Rüstung anziehen, da „The Knight“ von ihren Gegnern zerschnitten worden war. Mit „True Heart“, dem japanischen Outfit, war sie schneller und konnte die Angriffe zumindest parieren. Sie hatte jedoch bereits einen tiefen Schnitt am rechten Oberarm und auf dem linken Oberschenkel. Gray’s Eisschwert wurde zerstört. Der Schatten war gesprungen und hatte beide Schwerter bei einem Angriff von oben auf sein Eisschwert geschlagen, das Gray zur Abwehr über seinen Kopf gehalten hatte. Durch die Wucht wurde Gray zurückgeschleudert, doch er stand schnell wieder auf. Er beschwor seinen Eishammer und ließ ihn mit voller Wucht auf den Schattenkrieger niederfahren. Wie bei den Angriffen zuvor, erschien der Krieger unversehrt, nachdem der Schlag ausgeführt wurde. „Hat jemand eine Idee, wie wir sie besiegen können?“ fragte Gray genervt und wich den Schlägen der Schwerter aus. „Ich habe eine Idee, aber die könnte alles nur noch schlimmer machen!“ brüllte Erza außer Atem. „Aber dafür müssen wir auf die Sonne warten!“ „Bist du wahnsinnig? Dann müssten wir noch eine Stunde lang kämpfen!“ sagte Lucy. „Wir können es auch ohne versuchen, aber das wird schwierig! Versuchen wir sie zu verbrennen! Erzeugen wir so viel Licht, dass kein Schatten bestehen kann und wenn möglich direkt von oben!“ rief Erza, sprang von ihrem Schattenkrieger weg und zog ihre „Lightning“ Rüstung an. „Gray! Kannst du eine große Eislupe erschaffen, durch die ich den Blitz lenken kann?“ wandte sie sich an Gray und bereitete sich auf den Schlag vor. Gray rannte zu Erza herüber, stellte sich vor ihr und ließ die Lupe erscheinen. Sie hatte einen Durchmesser von drei Metern. Erza sprang hoch, sammelte einen magischen Blitz und schoss ihn durch die Lupe...

Natsu war derweil mit Happy über das Kampfgetümmel geflogen, hatte dem Plan zugehört und war dem Schattenkrieger ausgewichen, der ihn verfolgte. „Happy, flieg mich nach oben! Wenn er uns folgt, lass mich fallen!“ rief er Happy zu, der "Aye" sagte und sich sofort daran machte, so hoch wie möglich zu fliegen. Wie geplant folgte der Schattenkrieger. Als Happy Natsu fallen ließ, drehte er sich in der Luft um und zielte mit seinen Fäusten auf den Verfolger. Ein gewaltiger Feuertornado donnerte auf den Schattenkrieger nieder und schloss ihn ein. Im Auge des Tornados konnte es durch die hellen Flammen keine Schatten geben, sodass sich der Krieger unter grauenvollen Schreien endgültig auflöste. Als Natsu den Feuerstrom abbrach, fing Happy ihn wieder auf und trug ihn nach unten, wo seine Freunde immer noch kämpften.

Taurus war besiegt worden und Lucy hatte ihn zurückgerufen. Als Erza ihren Plan erklärt hatte, kam ihr die Idee: Leo. „Schön, dich zu sehen, Lucy. Entspann dich und lehn dich zurück. Ich werde das Vieh für dich erledigen!“ sagte Leo selbstbewusst und zog seine Sonnebrille aus. Da Leo mit Lichtmagie kämpft und der Stärkste der Zodiac ist, dürfte das nicht so schwer werden, dachte Lucy und feuerte ihren Freund an. Damit sollte sie Recht behalten. Zwei Lichtkugeln entstanden um seine Fäuste. Mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit, schlug er auf das Schattenwesen ein und bewegte sich im Kreis um ihn herum. Der Krieger versuchte sich mit Schwerthieben zu wehren, konnte es aber mit der Schnelligkeit vom Stellargeist nicht aufnehmen. Dadurch konnte er sich auch nicht regenerieren und nach drei Minuten unermüdlicher Schläge, war der Schattenkämpfer verpufft.

Während die Anderen kämpften, feuerte Erza ihren Blitz ab. Er wurde durch Gray’s Lupe verstärkt und wurde zum Lazer. Gray lenkte den Strahl auf den Schattenkrieger, der auf die Beiden zu rannte. Als der komprimierte Lichtstrahl ihn traf, explodierte der Schatten. Schwarzer Dampf stieg in den Himmel und löste sich auf. Der letzte Schattenkrieger war nicht vor ihnen, wie Erza feststellte und suchte den Boden ab. Als sie ihn bemerkte, war es jedoch zu spät. Der Schatten war hinter hier und schlug sie mit einer Pranke zur Seite. Erza flog in die Bäume des Abhangs neben der Straße. Gray drehte sich mitsamt der Lupe um und traf den Schatten. Wie gehabt materialisierte sich dieser neu und griff Gray direkt an. „Du gehst mir so langsam echt auf die Nerven!“ brüllte er und überlegte, wie er Licht erzeugen konnte. Kurz, bevor der Krieger Gray erreicht hatte, löste er sich auf. „Was zum...“, setzte Gray an, bis er verstand, dass der Schatten es jetzt wohl auf Erza abgesehen hatte. Er dachte nicht lange nach, sondern stürmte den Abhang hinunter und rief nach Erza. Sie war gegen einen Baum geschleudert worden, mit dem Kopf aufgeprallt und ohnmächtig. Mehrere tiefe Schnitte, durch die Klauen des Schattenkriegers, prangten über ihre linke Körperhälfte. Sie erwachte aus ihrer Ohnmacht, als der Schattenkrieger sie umdrehte und mit seiner Klaue an ihrem Hals hochhob. Er drückte sie gegen den Baum, gegen den sie geflogen war und beobachtete, wie sie langsam erstickte. Verbittert kämpfte Erza gegen die Klaue und stütze sich vom Baum ab, damit ihr eigenes Gewicht den Prozess nicht beschleunigte. Dann tauchte Gray auf, erfasste die Situation und schmiss sich noch im Lauf gegen den Schattenkrieger. Dieser war so mit Erza beschäftigt, dass er Gray nicht bemerkt hatte und sich nicht auflösen konnte, sondern von ihm umgestoßen wurde. Das Monster ließ Erza’s Hals los. Gray nutzte den Moment des Überraschungsangriffs, erschuf erneut sein Schwert und rammte es dem Krieger in die Kehle. „Also könnt ihr euch nur auflösen, wenn ihr den Angriff seht und darauf vorbereitet!“ triumphierte Gray und beobachtete, wie sich der Krieger auflöste. Das Schwert verschwand und er ging eilig zu Erza rüber. Ihr Atem hatte sich normalisiert und sie hatte sich gegen einen Baum gelehnt. „Alles in Ordnung mit dir?“ fragte Gray und hockte sich vor ihr hin. „Ja, geht schon“, flüsterte Erza und stand mit Grays Hilfe auf. Sie standen sich nun gegenüber. „Ich hab mir Sorgen gemacht“ sagte Gray zu Erza, drehte dabei aber das Gesicht leicht weg. Erza lächelte und flüsterte: „Danke... Gray.“ Plötzlich zog er sie an ihrem weniger verletzten Arm zu sich und küsste sie. Zu erschrocken, um den Kuss zu erwidern, erstarrte Erza. Verunsichert wich Gray nach dem kurzen Kuss einen Schritt zurück. Bevor er sich zum Gehen abwenden konnte, ergriff Erza Grays Kette und zog ihn an sich. Sie küsste ihn, während sie ihre Arme um seinen Hals legte. Gray legte seine Hände um ihre Hüfte und drückte sie an sich. Eine kleine Glücksträne rollte aus Erzas linkem Auge. Als sie sich voneinander lösten, sagten sie kein Wort. Gray drehte sich um und zog Erza an einer Hand den Abhang hinauf. Wegen ihrer Wunden knickte sie ein und Gray trug sie leicht verärgert den Berg hoch. „Du hättest ruhig sagen können, dass es dir nicht gut geht!“ Erza sagte nichts. Sie lehnte ihren Kopf gegen Grays Brust und genoss das Gefühl der Geborgenheit.

Auf der Straße angekommen, ließ Gray Erza runter und stütze sie, als sie zu Natsu, Lucy und Happy rüber liefen. Dort angekommen, kümmerte sich Lucy um Erza’s Wunden und verband sie vorerst. „Von wegen, du wärst Erster beim Töten dieser Viecher! Du hast am Längsten gebraucht!“ ärgerte Natsu Gray und grinste ihn überlegen an. „Ich hatte zwei an der Backe!“ motze Gray zurück. „Pah, Einen hat sicher Erza erledigt! Zwei hättest du niemals überlebt!“ stachelte Natsu weiter.

„Wie geht es dir Erza?“ fragte Lucy, die den Streit der Jungs ignorierte. „Könnte besser sein. Wir müssen überlegen, wie wir zurück zur Gilde kommen!“ antwortete sie und dachte an ihre Ausrüstung, die sie in ihrem Zustand sicher nicht mitnehmen konnte. In diesem Augenblick erschien die Sonne am Horizont. Jeder von ihnen freute sich über das Ende dieser Nacht und über die Wärme der Sonne.

Zurück nach Magnolia

Während Natsu, Gray, Erza, Lucy und Happy ihr Frühstück zu sich nahmen und nachdachten, wie sie jetzt zu ihrer Gilde gelangen könnten, kam ein Transporter mit Ladefläche vorbei. „Das ist perfekt!“ sagte Lucy, sprang auf und hielt ihren Daumen raus. Sie machte eine verführerische Pose, um die Aufmerksamkeit des Fahrers zu bekommen. Doch Wagen fuhr geradewegs an ihr vorbei. „Wie kannst du es wagen? Bei meiner tollen Figur müssten sich alle Männer darum reißen, mich mitfahren zu lassen! Du Penner!“ schrie sie dem Fahrer hinterher. Der Transporter hielt an und fuhr rückwärts auf sie zu. Er kam neben Lucy zum Stehen, die leicht in Panik war und ihre Worte bereute.

„Süße, wäre ich ein Mann, wäre ich definitiv stehen geblieben.“ Sagte die schwarzhaarige Fahrerin, mit den grauen Augen, die die Beifahrertür aufgestoßen hatte. Ihre Haare lagen gerade auf den Schultern auf. Sie trug eine kurze Hose und ein dunkelgrünes Top.

Natsu krümmte sich auf dem Boden und lachte Lucy aus, die rot angelaufen war und seitlich aus dem Blickfeld der Fahrerin verschwand. Erza ging zu ihr. „Entschuldigen Sie bitte. Wir hatten einen Autounfall und suchen eine Mitfahrgelegenheit nach Magnolia. Wir haben leider ein, zwei Gepäckstücke mehr und können sie nicht tragen.“ „Ich wollte auch nach Magnolia. Sagt mir vorher, wer ihr seid und was ihr in der Stadt wollt“, erwiderte die Fahrerin und zog im Misstrauen eine Augenbraue hoch. „Ich bin Erza Scarlet, das sind Lucy Heartfilia, Gray Fullbuster, Natsu Dragneel und Happy. Wir sind Magier von Fairy Tail und wollen zu unserer Gilde zurück.“ „Das ist sehr praktisch... ich bringe gerade eine Lieferung für eine Fairy Tail Magierin. Sie heißt Cana. Ich habe zehn Fässer Bier geladen, die ich ihr vorbei bringen muss“, grinste die Frau. „Wenn ihr sie zu ihr tragt, dürft ihr mitfahren!“ „Kein Problem!“ rief Gray und sprang auf die Ladefläche. „Ich bin übrigens Leila, Leila Clerence. Holt eure Gepäckstücke, dann fahren wir los! Hey, Blondie! Wegen deiner Bemühungen, darfst du vorne sitzen.“ Lucy freute sich in der warmen Kabine sitzen zu dürfen und sprang hinein. Die Anderen luden Erza’s Equipment auf und machten es sich zwischen den Kisten auf der Ladefläche bequem.
 

Drei Tage später kamen sie in Magnolia an. Leila hielt direkt vor dem Tor der Gilde. „Ladet jetzt das Bier ab!“ rief sie nach hinten zur Ladefläche. Nachdem sich Natsu von der Fahrt erholt hatte, sprang Gray mit den Händen in den Hosentaschen vom Wagen und fing die Fässer auf, die er ihm runter warf. Lucy bedankte sich bei Leila für die Mitfahrgelegenheit und verabschiedete sich von ihr. Erza trug die Bierfässer durch das Gildentor. Ihre Wunden waren nicht sonderlich gut zugewachsen, vermutlich waren die Klauen der Schattenkrieger mit Gift getränkt. Sie schwor sich Wendy um Hilfe zu bitten, sobald alle Fässer abgeladen waren. Durch Natsu und Gray ging das sehr schnell. Anschließend verabschiedeten sich alle und Leila fuhr davon. „Endlich sind wir von dem Höllenfahrzeug runter... Erza’s Sachen haben mir bei jedem Schlagloch einen Schlag verpasst“, sagte Gray, schob seine Hände zurück in die Hosentaschen. „Ich kann nichts dafür, dass du dich auf meine Morgenstern-Sammlung gelegt hast...“ antwortete Erza und ging ins Gebäude. Die Anderen folgten ihr. Natsu und Lucy gingen erstmal zu Cana, um ihr von ihrer Lieferung zu erzählen. „Was! Sie sind da? Das ist die tollste Neuigkeit des Tages!“ rief sie und rannte zu ihren Fässern, um sie zu umarmen und einen kräftigen Zug vom ersten Fass zu nehmen. Gray hatte Schwierigkeiten von Juvia los zu kommen. „Gray-sama! Ihr seid zurück! Juvia ist überglücklich! Sie hat sich solche Sorgen gemacht!“ „Brauchtest du nicht... hatte schließlich die Anderen dabei“, erwiderte Gray geistesabwesend und sah Erza hinterher, die sich zu Wendy begab. „Aber natürlich heile ich dich!“ sagte sie, voller Freude jemandem helfen zu können. „Danke, Wendy!“ Erza setzte sich auf einen Stuhl, damit die kleine, blauhaarige Magierin besser an ihre Wunden kam. „Überanstreng dich nicht!“ warnte Charle, Wendy’s fliegende Katze. Happy stand plötzlich neben ihr und hielt ihr einen Fisch entgegen, den er vom Nachbartisch geklaut hatte. „Du bist sehr fürsorglich...und süß!“ sagte er und sah nur noch rosa. „Vergiss es, Kater!“ antwortete Charle, rümpfte die Nase und stolzierte davon. „Aye!“ sagte Happy, ohne auf sie zu hören und rannte hinter seiner Angebeteten hinterher.

„Puh, das wäre geschafft!“ sagte Wendy, die viel magische Kraft aufbringen musste, um die Wunden zu schließen. „Vielen Dank. Ohne dich hätte es eine Ewigkeit zum Heilen gebraucht!“ bedankte sich Erza und lächelte die Kleine an. Natsu und Lucy kamen zu den Beiden. „Natsuuu!“ rief Wendy, sprang auf und umarmte ihn. „Hi Wendy!“ grinste er und legte seine Hand auf ihren Kopf. „Du hast nicht rein zufällig Grandine getroffen?“ fragte sie ihn hoffnungsvoll. „Nein, tut mir leid. Igneel habe ich auch noch nicht gefunden. Aber wir werden nicht aufgeben! Versprochen!“ sagte er und hielt ihr den kleinen Finger hin. Wendy grinste und verhakte ihren kleinen Finger mit seinem. Lucy lächelte und dachte, dass Natsu gut mit Kindern umgehen kann. Kaum, dass der Gedanke in ihrem Kopf Gestalt annahm, errötete sie und schalt sich selbst für diesen peinlichen Gedanken. Wegen ihren komischen Bewegungen, die sie vollzog, um ihren Kopf frei zu kriegen, sahen die Anderen sie verblüfft an. „Ääähm... alles in Ordnung?“ fragte Natsu. „Was? Mit mir? Natürlich! Was sonst! Wie könnte es anders sein!“ antwortete Lucy etwas zu laut und in ziemlicher Panik. Es entstand eine kleine Pause, in der alle Lucy anstarrten. Schließlich brach Erza das Schweigen. „Wir sollten zum Meister gehen und ihm Bericht erstatten.“ Sie retteten Gray, der von Juvia zugetextet und angehimmelt wurde, sie jedoch weitgehend ignoriert hatte.
 

„Ihr liegt mit eurer Vermutung richtig, es handelt sich bei der Gilde um Black Rose und sie ist auf dem Weg zum westlichen Meer. Aber das ist noch nicht das Schlimmste. Erza... Gérard ist ihr Anführer!“ erzählte der Gildenmeister. „Was?“ hauchte Erza und sah auf Makarov hinab. Ihre Befürchtungen hatten sich bestätigt. „Wie ist das möglich?“ fragte sie.

„Er ist vom Magic Council nicht gehängt worden, sondern landete im Kerker. Gérard sollte sein Leben dort unten beenden. Allein. Doch in der Dunkelheit... sich selbst und seinen Schuldgefühlen überlassen, wurde sein Geist schwach. Zeref ist erneut aufgetaucht und hat Besitz von ihm ergriffen. Erza... Gérard ist ausgebrochen und hat anschließend Black Rose gegründet!“ sagte der Zwerg ruhig. Erza war geschockt. Ein gewaltiger Emotionshurrikane ließ keine logischen Gedanken zu. Einerseits freute sie sich, dass Gérard frei war, andererseits schien er sich wieder verloren zu haben und ist Anführer einer dunklen Gilde. Das Schlimmste von allen war, dass Gérard wahrscheinlich das Medaillon aus den Kerkern bei seiner Flucht gestohlen hatte. „Er hat viele Menschen getötet, auf seinem Weg in die Freiheit. Viele waren ausgeblutet oder so verstümmelt, dass es fast unmöglich war sie zu identifizieren“ erzählte Meister Makarov gnadenlos. „Ihr müsst ihn aufhalten. Ich weiß nicht, was er vorhat. Aber falls er das Medaillon in seinem Besitz hat, wovon ich mal ausgehe, steht das Schicksal der Gilde und aller Menschen auf dem Spiel.“ „Wie konnte er aus den Verließen entkommen? Ich dachte es sei unmöglich?“ fragte Lucy außer Atem. „Offensichtlich nicht...“ antwortete Gray mit angespannter Stimme. „Ihr müsst ihn aufhalten, egal, was er vorhat!“ befahl ihr Meister. „DEM WERD ICH RICHTIG EINHEIZEN!“ brüllte Natsu voller Elan und freute sich schon auf den kommenden Kampf. Gray, der an einem Pfeiler lehnte, beobachtete Erza. „Geht es dir gut?“ fragte er und achtete genau auf ihren Gesichtsausdruck. Doch der war emotionslos. „Ja, natürlich. Warum?“ antwortete sie und sah ihn direkt an. „Na ja... schließlich hat er dir das Leben zur Hölle...“ „Das ist Geschichte und nicht mehr wichtig! Wichtig ist, dass wir das Medaillon finden und Gérard zurück in den Kerker schicken!“ unterbrach sie ihn mit harter Stimme. Gray erkannte die Fassade, wollte aber nicht weiterbohren. „Gehen wir uns auf die Mission vorbereiten!“ sagte Erza und verschwand mit schnellen Schritten. Gray sah ihr nach und entschied sich ihr zu folgen. „Wir treffen uns nachher hier!“ brüllte Lucy ihnen hinterher. Das letzte, was Gray hörte war das „Aye!“ von Happy, der neben Natsu flog.
 

Als Gray aus Fairy Tail rannte, war Erza bereits weg. Seufzend machte er sich auf den Weg nach ihr zu suchen und lief durch die Straßen von Magnolia. Er fragte mehrere Menschen, ob sie Titania gesehen hätten. Doch die Meisten antworteten mit einem Kopfschütteln. Erst, als die Dämmerung einsetzte und die Sonne langsam unterging, fand er sie. Wie damals, als sie Kinder waren, saß sie am Fluss. Mit angezogenen Knien. Er lief den kleinen Damm hinunter und rief ihren Namen. Dieses Mal drehte sie sich nicht um, sondern ließ ihren Kopf auf den Knien ruhen. Gray setzte sich neben sie und legte eine Hand auf ihren Kopf. „Du brauchst nicht zu lügen. Wir sind deine Freunde! Wir wissen, dass es hart für dich ist. Aber vor uns brauchst du dich nicht zu verstecken!“ Gray machte eine Pause und schob ihre Haarsträhne hinter ihr Ohr, sodass sie ihre Tränen nicht mehr verstecken konnte. „ Vor mir brauchst du dich nicht zu verstecken. Vertrau mir“ flüsterte er und wurde rot, als sie ihn mit Tränen überlaufendem Gesicht ansah. „Tut mir leid...“ antwortete sie und lehnte ihren Kopf an ihn. Gray legte seinen rechten Arm um ihre Schulter und drückte sie an sich. Er genoss das Gefühl, dass er sie mal beschützen konnte. Erza beruhigte sich langsam und schaute mit Gray auf das Wasser, das sich langsam mit der untergehenden Sonne rot färbte. „Jetzt hat es die Farbe deiner Haare“ sagte Gray und streichelt ihre Schulter. „Es ist fast wie damals“, sagte Erza. „Nur, dass ich nicht von dir weggegangen bin. Sogar deine Sachen hast du wieder ausgezogen.“ Sie grinste, als Gray „Was???“ rief und sich nach seinen Klamotten umschaute. „Mist...“ murmelte er. Dennoch wollte er nicht aufstehen, um sie zu suchen. Neben Erza zu sitzen war viel zu schön.
 

„UUUUUH, er maaaaaag dich!“ gurrte Happy plötzlich hinter ihnen und geschockt drückten sich Erza und Gray voneinander weg. „Und Gray ist sogar nackt! Aye?!“ „Bin ich gar nicht!“ sagte Gray genervt und schaute zur Seite. Happy flog etwas dichter um ihn herum. Natsu und Lucy standen auf der Straße und hatten sie beobachtet. Lucy war völlig begeistert, freute sich und träumte grinsend vor sich hin. Gray und Erza liefen verhalten zu Natsu und Lucy. Sie versuchten krampfhaft Happy zu ignorieren, der einen Singsang gestartet hatte und „Er maaaag dich“ dauernd wiederholte. Als Gray vor Natsu stand, guckte er ihn grimmig an. „Nur EIN falsches Wort!“ drohte er. Natürlich ging Natsu darauf ein, hielt Gray seine Hose unter die Nase, lachte und sagte: „ERWISCHT!“

Kaum, dass er das Wort ausgesprochen hatte, fror Gray ihm die Füße bis zu den Schienbeinen ein, nahm ihm die Hose weg und zog sie sich an. „Aaaah ist das kalt! Ha! Ich freue mich schon so richtig darauf den Anderen zu erzählen, dass du nackt neben Erza...“ Er unterbrach sich selbst, als Erza vor ihm stand, mit dem dunkelsten, mörderischsten Blick, den er je gesehen hatte. „Willst du noch etwas sagen, bevor du stirbst?“ fragte sie und hielt plötzlich eines ihrer Schwerter in der Hand. Natsu schüttelte panisch den Kopf und hielt schützend und abwehrend beide Hände hoch. Daraufhin stampfte Erza an ihm vorbei. „Du Idiot“ sagte Lucy zu Natsu und ging Gray und Erza hinterher. „Du bist wirklich zu weit gegangen“, sagte Happy kopfschüttelnd und flog Lucy hinterher. „Hey, DU hast sie doch gestört! Und... LASST MICH NICHT ZURÜCK!“ brüllte er und spie kurzerhand Feuer auf seine eigenen Füße.

Während sie zum Bahnhof liefen, hielten Gray und Erza Abstand zueinander. Erza dachte an Gérard und an das, was Gray gesagt hatte. Vertrauen. Es war so schwer für sie. Nach dem, was Gérard getan hatte, wie er sie hintergangen hatte. Sie selbst war zu schwach gewesen, um Gérard auf dem Paradiesturm zu töten. Sie vertraute nicht mal sich selbst. Was würde sie tun, wenn Gérard ihr gegenüber stand? Was würde sie tun, wenn er ihre Freunde verletzte, gar tötete. Das konnte sie nicht zulassen. Aber wäre sie stark genug, um Gérard zu töten?...

Als die Fünf in den Zug nach Westen stiegen, wussten sie noch nicht, dass ihnen ein schwieriges und gefährliches Abenteuer bevorstand, das alles von ihnen abverlangen würde.

Das magische Luftschiff

Sie fuhren mit dem Zug so nah an die Westküste wie möglich. Natsu hatte für mehrere Tage das Gefühl sich permanent übergeben zu müssen. Umso glücklicher war er, als der Höllenzug anhielt und er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Lange sollte das Gefühl der Euphorie jedoch nicht anhalten. Denn um die dunkle Gilde zu finden, mussten sie in ein anderes Transportmittel umsteigen. Erza hatte dafür das Perfekte gefunden. Ein magisches Luftschiff. Als das Team zum Flugplatz der Stadt "Uminomachi" kam, konnten sie es bereits aus der Ferne ausmachen. Der Hauptballon des Schiffes war ellipsenförmig, nach hinten jedoch drehte es sich wie ein Schneckenhaus auf . Auf der Spirale des Schneckenhauses waren mehrere Fenster angebracht. Die metallische Fahrerkabine befand sich unterhalb des Hauptballons und sah aus, wie ein aufgesetzter Rumpf eines Bootes. Die Gefährten waren alle beeindruckt von der Größe des Schiffes, abgesehen von Natsu, der sich selbst schon wieder am Übergeben sah. Der Eintritt kostete normalerweise 1000 Jewel pro Person. Da dies jedoch eine Sonderfahrt war, musste jeder von ihnen 5000 Jewel bezahlen. Das Meiste blieb an Lucy hängen, da Natsu kein Geld dabei hatte. „Oooh, bitte, Lucy! Ich geb’s dir wieder, versprochen!“ flehte Natsu. „Aye! Ich dir auch!“ versprach Happy ernst. „Wieso sollte ich für euch beide bezahlen!!! Fragt doch Gray oder Erza!“ sagte sie aufgebracht und hielt beschützend ihren Geldbeutel an die Brust. Natsu drehte sich um und sah Gray und Erza an, die ihm demonstrativ den Rücken zudrehten. „Ich glaube.... das wird nichts. Entweder sie sind immer noch sauer oder total geizig“, schmollte Natsu und sah Lucy mit Hundeblicken an. „Immer ich!“ heulte sie und bezahlte den Eintritt von Natsu und Happy mit. „Wenn du auf dieser Mission irgendetwas zerstörst und ich deswegen mein Geld nie wieder sehe, bringe ich dich um!“ schwor sie todernst. „AYE!“ stimmte Happy ihr zu. „Bestätige mich nicht so einfach, das gleiche gilt auch für DICH!“

Erza sprach mit dem Piloten des Luftschiffes und erzählte ihm von der dunklen Gilde, die sie suchten. Als das Schiff zum Boarding bereit war, rollte sich die Schnecke auf und reichte bis auf den Boden. Kaum, dass das Ende den Boden erreichte, öffnete sich am Ende eine Tür. Erstaunt und teilweise auch misstrauisch, von Natsu’s Seite aus, gingen sie hinein. Kaum war der Letzte eingestiegen, schloss sich das Tor. Für die Fünf sah die ausgerollte Schnecke von innen wie ein Zugabteil aus. Zu ihrer Linken und Rechten erstreckten sich mehrere Abteile mit großen Fenstern. Was sie nicht wussten war, dass die Schnecke bereits eingerollt war. Durch Magie hatte man die Auswirkungen der Anziehungskraft der Erde auf den Schneckengang verändert, sodass er immer gerade und parallel zum Boden erschien. Erza deutete plötzlich auf ein Abteil auf der linken Seite „Hier rein!“. „Warum ausgerechnet dieses?“ fragte Gray. „Es hat einen Notausgang am Boden!“ meinte Erza trocken und setzte sich auf eine Bank. Da das Luftschiff noch nicht abgehoben war, ging es Natsu immernoch ganz gut und setzte sich neben sie. Gray legte seine Hände hinter den Kopf und setzte sich gegenüber von Erza auf die Bank. Den letzten Platz füllte Lucy. Happy hingegen setzte sich auf Natsu’s Kopf und schaute gespannt aus dem Fenster, um ja nicht den Start zu verpassen. „Sehr geehrte Passagiere, wie legen jetzt ab. Bitte schnallen sie sich an, lehnen Sie sich zurück und genießen die Fahrt“, ertönte der Lautsprecher in ihrem Wagon. Gehorsam schnallten sie sich an. „Was hast du mit dem Piloten abgesprochen?“ fragte Gray. „Black Rose war auf dem Weg in den Westen. Bis jetzt waren sie noch nicht hier, was bedeuten muss, dass sie noch weiter im Osten sein müssten. Diese Stadt besitzt den größten Hafen, mit großen Schiffen, die eine ganze Gilde fassen könnten. Demnach sind sie auf dem Weg hierher. Je weiter wir nach Osten fahren, desto schneller werden wir sie finden. Sobald wir sie sehen, geht der Pilot runter und setzt uns ab. Dann sehen wir weiter“, erklärte Erza ohne den Blick vom Fenster abzuwenden. „Gut, ich freue mich schon darauf zu Fuß...“ setzte Natsu an, wurde aber vom startenden Luftschiff unterbrochen. Sofort wurde ihm schlecht.

Es hob ab und flog in Richtung Osten. Lucy begann sich die Verhaltensregeln für Notfälle durchzulesen und erzählte den Anderen, dass sich Fallschirme unter den Sitzen befänden. Sofort überzeugte sich Erza, ob dies wirklich der Fall sei und lehnte sich beruhigt zurück, als sie ihren Fallschirm fand. Sie sah aus dem Fenster, beobachtete, wie das Schiff immer höher flog und suchte den Boden nach der dunklen Gilde ab.

Nach drei Stunden ohne Erfolg, wollte Erza aufstehen und mit dem Piloten reden, als plötzlich ein gewaltiger Knall ertönte und das ganze Luftschiff zur Seite kippte. Erza fiel sofort in den Sitz zurück. „Was zum Geier...“, sagte Gray, der eingeschlafen war und bei der Erschütterung mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe stieß. „Die linke Vorderseite des Schiffes ist explodiert“, erklärte Erza ruhig, als sie aus dem Fenster sah und schwarze Rauchschwaden erblickte. „An alle Passagiere. Bitte bleiben Sie ruhig, ziehen sie die Fallschirme unter ihren Sitzen an und benutzen sie die Notausgänge in den markierten Wagons“, erklang es aus der Sprechanlage. Alle zogen sich ihre Westen an und öffneten die Luke unter ihnen. Die Luke führte zu einem Tunnel, der eine Rutsche beinhaltete. „Happy, du nimmst Natsu!“ befahl Erza und sprang in den Tunnel. „Aye, Sir!“ rief Happy und sprang in den Notausgang. Natsu folgte unfreiwillig, da Gray ihn hinterher schmiss. „Guten Flug“, grinste Gray. Anschließend kamen Lucy und Gray, der die Abfahrt beschleunigte, indem er die Rutsche gefrieren lies. Am Ende der Rutsche befand sich eine Luke, durch die Erza einfach hindurch rutschte. Nacheinander fielen sie aus dem Luftschiff in die Tiefe. Happy schlang seinen Schwanz um Natsu’s Oberkörper und fing ihn damit auf. Nacheinander zogen sie ihre Fallschirme. Doch keiner öffnete sich! Erza und Gray warfen ihre kaputten Fallschirme ab. „Ice make slide!“ rief Gray und erschuf eine Eisrutsche unter sich selbst und Lucy. Erschrocken hielt diese ihren Rock runter, damit der Fahrtwind ihn nicht über ihren Kopf zog. Gray rutschte stehend, mit Händen in den Taschen, die Eisbahn runter. Erza zog ihre „Black Wing“ Rüstung an und ließ sich langsam tiefer gleiten. Mit Erleichterung stellte sie fest, dass der Fallschirm an ihrer Ausrüstung aufgegangen war und auf der anderen Seite des Luftschiffes runter segelte.
 

Sie landeten in einem Wald. Lucy war dank Gray’s Eisrutsche unbeschadet am Boden angekommen. Ihre Kleidung hingegen war etwas mitgenommen, weswegen sie Virgo rief. „Öffne dich, Tor zur Jungfrau! Virgo!“ „Ist es Zeit für meine Bestrafung, Prinzessin?“ fragte der hübsche Stellargeist mit einer Verbeugung. „Nein, warum sollte ich dich denn bestrafen?“ fragte Lucy, sicher zum tausendsten Mal. „Ich verdiene Bestrafung und es würde Ihnen sicher Gefallen bereiten, Prinzessin“, antwortete sie ergeben.

„Wo sind wir?“ ertönte es aus der anderen Ecke der Lichtung. Natsu hatte sich mittlerweile erholt, stand auf und blickte fragend in die Runde. „Wo ist das Luftschiff?“ fragte er. Erza zeigte hinter ihm auf den Himmel, wo es immer tiefer sank und schließlich am Boden explodierte. „Ups... das war aber nicht meine Schuld oder?“ fragte Natsu nervös. „Nein, ausnahmsweise mal nicht, Idiot“, antwortete Gray. „Was ist denn passiert?“ fragte der Dragon Slayer an Erza gerichtet. „Das wissen wir nicht. Wir haben keine Angreifer gesehen, aber ohne Grund stürzt so ein Luftschiff nicht ab. Wir wollen zuerst meine Ausrüstung suchen und anschließend das Wrack begutachten“, erklärte sie und lief los. „Geht schon mal vor“, sagte Lucy. „Ich brauche noch ein wenig. Meine Kleider sind etwas...zerfetzt durch die Rutsche.“ „Was für eine Rutsche?“ fragte Natsu. Gray seufzte genervt und lief schneller, um Erza einzuholen. Natsu lief ihnen hinterher. Virgo hatte geduldig gewartet und sah Lucy fragend an: „Wie kann ich ihnen dienen, Prinzessin?“ „Ich brauche neue Kleidung, Virgo. Ist es möglich, dass ich welche aus der Geisterwelt bekomme? Abgesehen davon, dass sie durch das geschmolzene Eis total nass sind... sie sind auch eingerissen.“ Kaum hatte Lucy ihren Wunsch ausgesprochen, verschwand Virgo in der Geisterwelt und kam fast zehn Sekunden später wieder. „Ich habe mir erlaubt, ein Outfit für Euch zusammen zu stellen, Prinzessin. Es ist sehr praktisch für Wanderungen im Wald“, sagte sie und hielt Lucy’s neues Outfit in den Händen. Es bestand aus einem eng anliegenden Top in Oliv und Shorts in Beige. Die Hose besaß viele Taschen, in denen sogar Werkzeuge wie Taschenmesser und Feuersteine untergebracht waren. Passend dazu hatte Virgo noch einen Tropenhelm und rutschfeste Turnschuhe mitgebracht. „Der Helm und die Schuhe sind zu Eurem Schutz, Prinzessin. Die kurze Hose und das Oberteil betonen Eure Figur, wie Sie es lieben.“ „Vielen Dank, Virgo! Es ist perfekt für den Wald!“ rief Lucy, umarmte den überraschten Stellargeist und zog sich um.
 

„Sie müsste doch hier irgendwo sein!“ meinte Erza und raste mit großen Schritten in den Wald. „Warte mal, nicht so schnell. Wir finden sie schon. Mach keinen Stress!“ rief Gray ihr hinterher. „Mach dir nicht so viele Sorgen um sie, sie ist stärker als du!“ meinte Natsu und schlenderte neben Gray her. Happy stimmte ihm zu: „Aye“. Erza war nun so weit vorgelaufen, dass die Anderen sie nicht mehr sehen konnten. Plötzlich ertönte ein unterdrückter, spitzer Schrei. Die Drei sahen sich alarmiert an und rannten zum Ursprung des Schreis. Als sie zu Erza stießen, konnten sie sich bei ihrem Anblick nicht mehr halten. „Das ist NICHT komisch!“ schrie sie die Anderen wütend an. Eine gewaltige Schlingpflanze hatte sie am Bein drei Meter in die Luft gehoben. Erza hatte größte Mühe ihren Rock fest zu halten. „Wenn ich runter komme, seid ich fällig!“ schwor sie den Jungs wütend und ließ ein Schwert erscheinen und hackte die Tentakel ab, die einen Durchmesser von 20 hatte. „Uaaah, schnell weg!“ rief Natsu und lief mit Tränen in den Augen zurück in den dichteren Teil des Waldes. „Hey, du Bastard! Warte!“ brüllte Gray hinterher und lief los. Kaum waren die Beiden außer Sicht, lachte Erza lauthals los, was selten war. Aber die Beiden so in Panik rennen zu sehen, war zu witzig.

Als sie sich beruhigt hatte, machte sie sich auf den Weg, um zu ihnen aufzuschließen. Allein im Wald hatte sie die Möglichkeit über alles in Ruhe nachzudenken. Sie war sich sicher, dass das Luftschiff entweder gekapert oder bereits vorher infiltriert worden war. Wie sonst hätten ihre Fallschirme alle gleichzeitig versagt? Das konnte nicht nur Zufall gewesen sein. So in Gedanken versunken, wäre sie fast an ihrem Equipment vorbeigelaufen. Den restlichen Weg zog sie es hinter sich her und fand die Anderen, auch Lucy, bei der Stelle, wo sie gelandet waren. Gray, Natsu und Happy haben als Entschuldigung das Lager für den Abend errichtet und versprachen sich um das Abendessen zu kümmern, damit Erza sie nicht folterte. Mit gespieltem Ernst nahm sie das Angebot an. Nachdem sie ihre Ausrüstung abgestellt hatte, machte sich das Team auf den Weg um das Wrack und die dunkle Gilde zu suchen.
 

Es fiel der Gruppe nicht wirklich schwer das Luftschiff zu finden, sie mussten nur zur schwarzen Rauchsäule laufen. Tausende Bruchstücke lagen im großen Umkreis um das Wrack herum. Der Einschlag hatte einen riesigen Krater hinterlassen, selbst die Fahrerkabine brannte noch. Natsu rannte zu ihr und aß das Feuer auf. „Danke für das Essen“, sagte er und leckte sich über die Lippen. Anschließend suchte er in der Fahrerkabine nach dem Piloten, fand ihn jedoch nicht. Gray und Lucy suchten im großen Umkreis die Unfallstelle ab. Erza durchsuchte die Schnecke. Als sie sich wieder trafen, kamen sie alle zum gleichen Ergebnis: Entweder es waren keine Menschen an Bord und es wurde ferngesteuert oder die Besatzung war von der dunklen Gilde. Vermutlich hatten sie eine Seite explodieren lassen und sind dann abgesprungen.

Durch die Suchaktion hatten sie viel Zeit verloren und beschlossen zum Lager zurück zu kehren. Denn wenn die dunkle Gilde sich die Mühe machte, sie hier vom Himmel zu holen, dann nur aus dem Grund, um sie zu überwachen oder anzugreifen. Als sie im Lager ankamen, bereiteten Gray und Natsu wie versprochen das Abendessen zu. Die erste Wache sollte Lucy übernehmen, weil sie später am Stück durchschlafen wollte. Dunkelheit breitete sich aus, selbst den Mond konnte man nur schwer durch den Rauch des Wracks erkennen.

Sie wurden beobachtet...

Der Steingolem / Erza in Gefahr

Lucy weckte Erza, als ihre Schicht zu Ende war und legte sich schlafen. Erza wartete und beobachte die Dunkelheit zwischen den umliegenden Bäumen. Sie stand auf und weckte Happy. „Happy, kannst du übernehmen?“ fragte sie leise. Der kleine Kater war so verwirrt und müde, dass er nur leise „Aye“ sagte und sich zum Feuer setzte. Mit müden Augen starrte er in die Flammen. Kaum saß er, schlich Erza in den Wald. Ihr Blick war auf Happy’s Rücken geheftet und hoffte, dass er sich nicht umdrehte. Schließlich war sie in Dunkelheit gehüllt und machte sich auf den Weg. Sie hatte nicht schlafen können und war sich sicher, dass Black Rose in der Nähe war. Sie war aufgebrochen, um die Gilde und Gérard zu suchen, damit sie sich selbst von seinem Ausbruch überzeugen konnte. Erza verschmolz mit der Dunkelheit.

Plötzlich blieb sie stehen. Sie spürte die Anwesenheit einer Person oder eher eines Geistes, direkt vor ihr. Kampfbereit ließ sie eines ihrer Schwerter in der rechten Hand erscheinen. Dann ging sie mutig auf die Gestalt zu. „Wer bist du?“, fragte sie mit fester Stimme. „Zeig dich.“

Die Gestalt kam zwischen den Bäumen hervor. Erza ließ ungläubig ihr Schwert fallen. „SIMON?!“, keuchte sie, außerstande einen klaren Gedanken fassen zu können. „Aber... du bist tot. Ich habe dich sterben sehen! Dich hast dich für mich auf dem Paradiesturm geopfert!“ Simon sagte nichts und hielt ihr eine Hand entgegen. Erza nahm sie, in der Hoffnung, dass ihr Gehirn ihr nur einen Streich gespielt hatte. Sie zuckte zusammen, als sie Simon’s Haut berührte. Sie war eiskalt, aber real. Er zog Erza an sich und umarmte sie kurz. Durch den Verband um sein Gesicht, konnte sie nur seine Augen und einen Teil seiner Haare erkennen. Etwas an seinen Augen war anders... sie waren grün. „Wie....“, setzte Erza an. „Oh mein Gott... ER hat dich zurückgeholt?!“ fragte Erza. Simon erwiderte nichts und nickte mit dem Kopf. „Was hat Gérard vor... warum hat er das gemacht?“, rätselte sie und sah ihren alten Freund immer noch ungläubig an.

„Warum hätte ich es nicht tun sollen?“ ertönte es hinter Erza. Abrupt drehte sie sich um und sah Gérard mit einem bösen Lächeln vor sich stehen. Ihr Atem stockte kurz, dann besann sie sich und zog ihre Rüstung „The Knight“ an. „Ich würde an deiner Stelle nicht angreifen“, säuselte Gérard und deutete an Erza vorbei auf Simon. Sie drehte ihren Kopf, um herauszufinden, was er meinte. Mehrere Mitglieder von der Gilde Black Rose hatten ihre Schwerter auf Simons Brust gerichtet. „Ergib dich, sonst bringen wir ihn nochmal um und erneut wird es deine Schuld sein!“ drohte Gérard und grinste siegessicher. Erza sah in Simons Augen, dir ihr zustimmten. Sie ließ ihre Schwerter erscheinen und zielte auf die Mitglieder von Black Rose und auf Gérard selbst. „Lass ihn frei oder du und deine Gildenmitglieder sterben!“ erwiderte sie und bereitete sich auf den Kampf vor. „Es interessiert mich nicht, was mit denen geschieht. Sieh sie dir an Erza. Ich kann sie jederzeit zurückholen. Dank mir, hat niemand mehr Angst vorm Sterben!“ lachte Gérard und gab den Befehl Simon zu töten. „NEEEIN!“ schrie Erza und ließ ihre Schwerter auf sie niederfallen. Doch es war zu spät. Vier Schwerter wurden in Simons Brust gerammt und große Blutrinnen flossen aus den Wunden. Aus den Rücken der Täter ragten Erza’s Schwerter, die bis zum Heft in ihren Körpern verschwanden. Die ganze Gruppe fiel vorn über. Simons Augen nahmen wieder ihre ursprünglichen Farben an, aber sie wirkten leer. Voller Wut und Hass drehte Erza sich um und stürzte auf Gérard zu. Er hatte sie die ganze Zeit ausgelacht und blieb ganz ruhig stehen, als Erza auf ihn zusprang. Kurz bevor sie ihn erreichen konnte, prallte sie gegen eine Runenbarriere. Sie suchte nach einem Ausgang, aber sie war gefangen. Der Runenkäfig wurde immer kleiner. Mit aller Kraft kämpfte sie gegen die Runenmagie und versuchte sich nach oben aus dem Gefängnis zu befreien. Unbarmherzig schrumpfte das Runenquadrat, bis Erza so gequetscht wurde, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte. „Du ... Bastard!“ spie sie Gérard entgegen und sah ihn hasserfüllt an. „Na na, wer wird denn so unhöflich sein? Gefallen dir meine Runen nicht? Schade, denn ich habe diese Magie nur gelernt, um dich gefangen zu nehmen. Du solltest dich geehrt fühlen“, belehrte Gérard sie, während er einmal um den Käfig schlenderte. Plötzlich erschienen große Metallhandschellen in seinen Händen und er zeigte Erza seine Errungenschaft. „Die kennst du sicher! Es sind Handschellen, die magische Kräfte unterbinden und absorbieren. Sie sind eine tolle Erfindung, außer, wenn sie an den eigenen Handgelenken angebracht werden...“, plauderte er und griff in den Runenkäfig. Er hatte ihn so gebaut, dass alles, was sich darin befindet nicht nach außen dringen kann. Umgekehrt ging dies jedoch jederzeit. Er legte ihr die Handschellen an. Noch im gleichen Augenblick, als die Fesseln angeschlossen wurden, entzogen sie Erza jegliche Kraft. Gérard löste den Runenkäfig auf und beobachtete, wie seine Gefangene auf den Boden sank. „Hast du Simon nur zurück geholt, um mich abzulenken, indem du ihn erneut tötest?“ fragte Erza und hoch ihren Kopf. „Nein. Ich wollte dich leiden sehen! Außerdem hast du ihn damals getötet, indem er sich vor dich warf! Es war deine Schuld, nicht meine!“ erwiderte er bösartig und zog sie an den Haaren hoch. Ohne sich den Schmerz anmerken zu lassen, sah Erza ihm direkt ins Gesicht. „Gray und Natsu werden dich finden und mich befreien. Dann werde ich dich umbringen! Du verdienst es nicht weiterzuleben!“ sagte Erza mit eisiger Stimme, die selbst Gray als zu kalt empfunden hätte. „So weit wird es nie kommen!“ grinste Gérard, trat Erza in den Bauch und zog sie an ihren Haaren in das Lager von Black Rose.
 

Happy war während seiner Wache eingeschlafen und hatte niemanden zur Ablösung wecken können. Die Sonne ging bereits auf, als Gray sich im Schlaf umdrehte und sein Arm auf den nackten Erdboden fiel. Er öffnete die Augen und sah, dass Erza’s Schlafsack neben ihm leer war. Alarmiert fuhr er hoch und suchte die Lichtung nach ihr ab. Dann sah er Happy vor dem bereits erloschenen Lagerfeuer liegen. „Happy! Wo ist Erza? Warum hast du uns nicht geweckt?“ bombardierte er den kleinen Kater, der sich verwirrt die Augen rieb. „Ich habe Erza abgelöst“, antwortete er verschlafen und gähnte. „Und dann bist du eingeschlafen?“ „Aye!“ „Erza ist weg und du hast es nicht bemerkt!“ schallt Gray ihn aufgebracht. „Was ist los?“ fragte Lucy träge und setzte sich auf. „Erza ist verschwunden!“ antwortete Gray, ging zu Natsu und rollte ihn mit dem Fuß zur Seite. „Wach auf, du Penner! Wir müssen sie suchen!“ brüllte Gray Natsu an.

Es dauerte nicht lange, bis sie bereit zum Aufbruch waren. Natsu führte sie durch den Wald. Seine Nase erkannte Erza’s Geruch sofort und folgte ihm, bis sie zum Schauplatz der vergangenen Nacht kamen. Vor ihnen lag ein grausamer Anblick. Die übereinander gefallenen Leichen waren halb verwest und eine riesige Blutlache hatte sich ausgebreitet. Auf den Körpern saßen mehrere Krähen, die sich ein Festmahl gönnten. Lucy wendete sich schnell ab, weil sie den Anblick nicht ertragen konnte. Gray und Natsu gingen zu ihnen. „Das ist Simon!“ stieß Gray aus, als er ihn erkannte. Natsu antwortete: „Er war tot, ich habe ihn auf dem Paradiesturm sterben sehen!“ „Er ist tot, Natsu und dürfte hier auch schon ein wenig länger liegen“ erwiderte Gray. „Das glaube ich nicht... das sind Erza’s Schwerter, die da in den Typen stecken. Warum sehen die aus, als lägen die da schon seit 3 drei Wochen?“

„Ich hab etwas gefunden!“ rief Happy und hielt einen Büschel von Erza’s Haaren in der Hand. „Das sind ihre...“, sagte Lucy leise und fand die Schleifspuren auf dem Boden. „Gérard hat nicht nur das Medaillon... er hat auch Erza“, sagte sie und sah viele Blutstropfen der Spur folgen. „Ich hoffe, dass es sein Blut ist...“, flüsterte Gray sauer, als er neben Lucy trat. „Wir müssen uns beeilen“, sagte Natsu. „Sie haben mittlerweile sicher einen halben Tag Vorsprung.“
 

Lucy beschwor Virgo, die erneut mit einer Verbeugung erschien: „Brauchen Sie wieder neue Kleider, Prinzessin oder wollen sie mich jetzt bestrafen?“ fragte sie. „Keins von Beiden. Virgo, ich muss so schnell wie möglich zu Erza gelangen. Kannst du Natsu folgen und mich tragen? Durch seine gute Nase, finden wir sie schnell!“ „Aber natürlich Prinzessin, bitte sitzen Sie auf!“ antwortete Virgo und kniete sich auf den Boden. Natsu wendete die gleiche Technik an, die er bei dem 24 Stunden Lauf von Fairy Tail benutzt hatte. Er bildete Feuerbälle um seine Fäuste und damit eine gewaltige Schubkraft, sobald er die Arme nach hinten nahm. Er rannte voraus, gefolgt von Virgo. Gray folgte ihnen, indem er sich Schlittschuhe aus Eis baute und auf selbst erschaffenen Eisbahnen lief. „Halte durch, Erza“ dachte Gray und wurde noch schneller.
 

Nach zwei Stunden hatten sie die Gilde zur Hälfte eingeholt. Doch nun standen sie vor einer großen Steinwand. Der Boden hatte sich vor Jahren bei einem Erdbeben abgesenkt und eine große Mauer gebildet. Natsu rannte zur Wand und begann blind loszuklettern. „Warte, Natsu! Irgendetwas stimmt nicht!“ rief Lucy ihm hinterher. Kaum, dass sie ihren Satz beendet hatte, wurde die Erde erschüttert. Der Felsen, an dem Natsu gerade hing bewegte sich aus der Wand heraus. Schreiend fiel Natsu auf den Boden und sah kurz Sterne, als er direkt mit seinem Kreuz auf den Boden knallte. Keine zwei Sekunden später, blinzelte er in die Sonne und sah einen Giganten, der sich aus der Steilwand rausdrückte. „Prinzessin? Die Zeit ist jetzt leider um“, sagte Virgo, verbeugte sich und verschwand. „Du kannst doch jetzt nicht einfach gehen?!“ schrie Lucy ihr hinterher und sah ängstlich auf den Steinriesen. „Das ist ein Golem“, sagte Gray ruhig und richtete sich anschließend an Natsu: „Du solltest da weg gehen, sonst zertrampelt er dich noch.“ Bevor dies passieren konnte, zog Happy Natsu hoch und trug ihn zu den Anderen. „Danke, Happy!“ grinste er. „Aye!“ war Happy’s Antwort.

„Wir haben keine Zeit, um gegen das Ding zu kämpfen!“ sagte Gray genervt. „Ich fürchte, wir haben keine andere Wahl...“, antwortete Natsu und stellte sich zum Kampf auf. Jeder Schritt des Steingolems ließ die Erde erzittern. Mit einer Größe von gut sechs Metern, war dies auch nicht weiter verwunderlich. Seine Augen waren schwarz, lagen tief in den Höhlen und flackerten zwischendurch grünlich auf. Er hob seine steinerne Faust und schlug sie auf den Boden, wodurch umliegende Pflanzen entwurzelt wurden und umfielen. „Super... es denkt und nimmt uns unsere Deckung weg!“ sagte Lucy leicht verängstigt und wich noch ein paar Schritte zurück. „Öffne dich, Tor zum Krebs! Cancer!“ rief sie. Wenige Sekunden später war Cancer erschienen. „Was soll ich tun, ebi?“ fragte er Lucy, während er seine Scheren öffnete und schloss. „Zerschneide die Pflanzen, die den Golem zusammenhalten! Vielleicht fällt er dann auseinander!“ sagte Lucy und hoffte, dass es funktionieren würde. Cancer schaffte es mehrere Ranken zu zerschneiden, aber sie wuchsen gleich wieder nach. Der Stellargeist griff noch mehrmals an, dennoch zeigte die Attacke keine Wirkung. Als der Golem ausholte, um ihn zu schlagen, sprang Cancer weg. „Tut mir leid, ebi. Ich kann nichts tun!“ „Trotzdem danke, das hast du gut gemacht!“ antwortete Lucy und der Geist verschwand. Natsu erwischte mit einem gewaltigen Tekken-Schlag den Kopf des Golems. Dieser taumelte durch die Wucht zwar zurück, trug jedoch keinen Schaden davon. Gray fror die Beine des Golems ein, sodass er nicht mehr fliehen konnte. Anschließend kletterte er am Eis und am Golem hoch, bis er zu seinem Schädel gelangte. Er ließ die Augenhöhlen zufrieren, sodass der Riese blind wurde. Schnell sprang er hinunter, als die gewaltige Faust des Golems ausholte. Da Gray bereits abgesprungen war, traf der Golem sein eigenes Gesicht. Sein Schlag war so gewaltig, dass der Golem nach hinten fiel. Durch das Gewicht, zersprang das Eis an seinen Beinen und er war wieder frei. Natsu, Lucy und Gray sammelten sich erneut und überlegten, was sie unternehmen könnten. Im Hintergrund rappelte sich der Golem langsam auf. „Wir haben alle Zeit der Welt“, sagte Gray zu Lucy, die sich besorgt umgesehen hatte. „Der ist so langsam, der braucht ewig.“

„Ich habe eine Idee... bezweifle aber, dass ihr das schafft...“, sagte Lucy, während sie den Golem beobachtete. „Wenn Eis einer gewaltigen Hitze ausgesetzt ist, kann es explodieren!“ erklärte sie. Natsu und Gray schauten erst sich und dann Lucy ungläubig an. „Wieso kann es explodieren? Und wieso sollten wir das nicht schaffen?“ fragte Natsu und schaute sie mit großen Augen an. „Eis sprengt nur bei großer Hitze. Der freigesetzte Wasserdampf enthält Wasserstoff und dass sich das leicht entzündet, wissen wir. Ihr müsst also genug Wasserstoff freisetzen“, sagte Lucy. „Aber ohne eine Verbindung eurer magischen Kräfte schafft ihr das nicht...“ Da die Herzen im Einklang schlagen müssen und da Gray und Natsu nicht nur Freunde, sondern auch Rivalen sind, dürfte es kaum funktionieren, dachte Lucy. Als sich ihr Blick wieder zum Golem wendete, sah sie gerade, wie er einen großen Schritt machte und direkt über ihnen stand! „VORSICHT!“, schrie sie und wurde von Happy nach hinten, aus der Reichweite des Golems gezogen. Natsu und Gray waren zur Seite gesprungen und griffen den Golem erneut an. Sein Augenlicht hatte das Monster zwar verloren, aber er konnte die Fairy Tail Magier noch hören. „Natsu! Wir müssen es versuchen“, rief Gray, als Natsu mit seinen flammenden Schwingen gerade auf den Brustkorb des Biests einprügelte. „Ich werde ihn ablenken!“ brüllte Lucy und versuchte das tiefe Grollen des Golems zu übertönen. „Öffne dich, Tor zum Löwen! Leo!“, rief sie und Loki erschien. In seinem Anzug stand er lässig neben Lucy und lächelte sie durch seine Sonnenbrille smart an. „Meine Süße Lucy, bin ich für dich eine Ablenkung?“ fragte er, legte einen Finger unter ihr Kinn und hob es hoch. Lucy wurde kurz etwas rot und zeigte auf den Golem. „Der braucht die Ablenkung!“ „Aber natürlich, Milady! Ich komme anschließend auf dich zurück!“ sagte Loki, grinste und griff den Golem an. Dieser war zu träge, um Loki zu erwischen und holte immer weiter und wütender aus.

Natsu und Gray stellten sich nebeneinander auf und sahen sich misstrauisch an. Widerwillig nahmen sie sich an eine Hand und konzentrierten sich aufeinander. Kurz, bevor die Verbindung stabil werden konnte, brach sie ab. „Was soll das, bist du zu blöd, um dich zu konzentrieren?“ fragte Gray und sah Natsu wütend an. „Was hast du gesagt, du Bastard?!“ sagte Natsu und wollte Gray gerade fertig machen, als Lucy die Beiden von der anderen Seite des Kampfes anschrie: „Versucht euch nur ein einziges Mal zusammenzureißen! Tut es für Erza, verdammt! Ihr Idioten! Sie wird vielleicht gerade gefoltert!!!“ Gray und Natsu sahen sich an und versuchten es diesmal ernsthaft. Keiner von ihnen wollte Erza im Stich lassen. Diesmal nahmen sie sich an beiden Händen, senkten den Kopf und konzentrierten sich. Wellen, die mit großer Magie aufgeladen waren, gingen von den Beiden aus. Als die Verbindung stabil war, öffneten beide gleichzeitig die Augen und ließen mit einer Hand los, um auf den Golem zu zielen. „JETZT“, schrieen Beide und Loki zog sich schnell zurück. Zuerst gefror Gray den Golem. Durch die erhöhte Kraft gefror er sogar die Wassermoleküle, die im Stein geschlossen waren, sodass sich feine Eisadern durch den Stein zogen. Natsu öffnete die zur Faust geballte Hand und blaues Feuer wälzte sich wie eine Tsunami über den Golem hinweg. Wie von Lucy geplant, wurde das Eis von der Hitze gesprengt und der Steingolem explodierte. Millionen Steine flogen wie Gewehrkugeln in alle Richtungen. Da die Verbindung noch standhielt, schaffte es Gray sowohl Natsu, sich selbst, als auch Lucy, Happy und Loki, auf der anderen Seite des Schlachtfeldes, mit „Ice make shield“ vor den tödlichen Geschossen zu retten.

Als der Steinhagel vorbei war, verschwanden die Eisschilde. Natsu und Gray sahen sich an. Natsu grinste, schloss die Augen und hielt einen Daumen hoch. Gray lächelte cool zurück. Happy, Lucy und Loki rannten zu ihnen rüber. „Das war der absolute Hammer!“ sagte Lucy und klatschte in Natsu’s Hand ein, die er nach oben gehalten hatte. „Ich muss schon sagen, ich bin beeindruckt“, sagte Loki gelassen und zwinkerte Lucy zu. „Ruf mich, wenn du meine Hilfe benötigst oder eine Ablenkung brauchst!“ „Werde ich!“ sagte Lucy mit leicht gerötetem Gesicht. „Er maaaaag dich!“ ertönte Happy’s Stimme hinter ihr. „Aaah, musst du dich immer so anschleichen!“ fuhr sie ihn an, da sie sich total erschreckt hatte.

„Wir müssen weiter!“ sagte Gray, nachdem sich alle etwas beruhigt hatten und erschuf eine Eistreppe zum oberen Absatz der Steinwand. „Hättest du das nicht schon vorhin machen können?“ fragte Natsu mit zusammengekniffenen Augen. „Nö, ich wollte sehen, wie du dich zum Deppen machst“, erwiderte Gray und begann die Treppe zu erklimmen. „Du Arsch! Warte, ich krieg dich noch! Bleib stehen!!!“ schrie Natsu und rannte ihm auf der Treppe hinterher. „Das wird sie nie ändern“, lachte Lucy und folgte ihnen. „Aye!“ stimmte Happy zu.
 

Ungefähr zur gleichen Zeit erwachte Erza in einem Zelt und sah Gérard über ihr stehen...

Unfaires Spiel

„Na? Endlich aufgewacht? Es ist bereits Mittag“, sagte Gérard und setzte sich neben Erza auf eine Kiste. Im Licht erkannte sie, dass das Black Rose – Symbol auf seiner linken Wange eingeprägt war. Es ähnelte entfernt dem Zeichen auf seiner rechten Gesichtshälfte. Sie antwortete nicht und sah sich um, ohne damit aufzuhören, Gérard aus den Augenwinkeln zu beobachten. Das Zelt war dunkel und sehr groß. Sie selbst lag auf dem Erdboden, fand aber auf der anderen Seite ein großes Bett. Der Eingang war von innen mit dem schwarzen Symbol von Black Rose bestickt. „Gefällt dir mein Zelt?“ fragte Gérard. „Ich würde dir natürlich etwas Komfortableres anbieten, als auf dem Boden zu schlafen, aber ich fürchte, dass du das Angebot nicht annehmen würdest. Oder?“ Sie antwortete nicht. „Was hast du mit dem Medaillon vor?“ fragte sie stattdessen und suchte gleichzeitig nach einer Möglichkeit, die Handschellen zu lösen. Sie hatte sich auf dem ganzen Weg zum Lager die Handgelenke aufgeschürft, um eine Blutspur für die Anderen hinterlassen zu können. Jetzt brannten sie, als das harte Metall über ihre Haut rieb. Erza’s Augen wanderten unablässig durch den Raum, um den Schlüssel ausfindig zu machen.

„Es ist nicht sehr höflich eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten!“ sagte Gérard langsam, holte einen Dolch hervor und schnitt Erza ganz langsam in die linke Wange. Einzelne Blutstropfen fielen auf ihre Bluse. Da sie keine magischen Kräfte mehr hatte, war ihre normale Alltagsrüstung auch verschwunden. Sie saß ihm schutzlos gegenüber. Durch den kurzen Schmerz in der Wange, wurde Erza aus ihren Gedanken gerissen und sah ihrem Feind direkt an. „Da ich jetzt deine ungeteilte Aufmerksamkeit habe, will ich dir, höflich wie ich nun mal bin, auf deine Frage antworten. Als du mich im Stich gelassen und zugelassen hast, dass das Magic Council mich abführt, wurde ich in ein stinkendes Verließ geworfen. Zwischen dem ganzen Urin, dem Geruch nach Verwesung und Ratten, habe ich mich an alles erinnert. Alle Erinnerungen an jene Zeit kamen zurück. Wie ich dich im Paradiesturm rettete, als wir Kinder waren und du mich im Stich ließest. Ich erinnerte mich an Simon, der sich vor dich geschmissen hatte, um dich zu retten und an die Niederlage gegen Natsu Dragneel. Ich kann nicht glauben, dass ich ihm die Flamme der Schuld geschenkt habe, um ihm beim Kampf gegen Zero zu helfen... ich ekele mich jetzt noch vor dem Gedanken, ihm geholfen zu haben.

In der Dunkelheit dieser stinkenden Kloake, die mein zu Hause wurde, konnte ich Zeref erneut hören. Er versprach mir Erlösung und Rache, für das, was du mir angetan hast! Mit ihm an meiner Seite, werde ich über die Welt herrschen und sie in Chaos stürzen!“ erzählte Gérard mit einem irren Gesichtsausdruck. „Du hast dich selbst verraten! Du wolltest neu anfangen, dich deiner Schuld stellen!!!“ erwiderte Erza und spie ihm jedes Wort ins Gesicht. „Ooh, bist du jetzt traurig, weil ich dich angelogen habe?“ antwortete er, mit gespielten, leidenden Ton und ritzte mit der Spitze des Messers gedankenverloren auf Erza’s Bein herum. Hass leuchtete in ihren Augen: „Du bist nichts als Abschaum!“ fauchte sie und drehte ihren Kopf zur Seite. Sie konnte die Verwesung, den Zerfall seiner Seele nicht länger mit ansehen. „DU hast Simon für dich sterben lassen, meine Süße!“ antwortete er und drehte ihr Gesicht zu sich. „Das war nicht meine Schuld! Er rettete mich von sich aus! Ich hätte nie gewollt, dass er sich opfert!“ verteidigte sie sich. „Hast du ’ne Ahnung, wie scheiß egal mir das ist? Es wird immer deine Schuld sein! Wegen dir hat er sein Leben verloren! Einst sagtest du zu mir, ich solle mich meiner Schuld verantworten! Du heuchelst dir deine eigenen Prinzipien nur vor!“ Gérard war aufgebracht und fuchtelte bei seinen Worten mit dem Dolch herum. Erza hatte Tränen in ihrem richtigen Auge, blinzelte sie jedoch weg, sodass Gérard ihre Selbstzweifel nicht sehen konnte. „Was willst du von mir?“ fragte sie. Gérard hielt den Dolch an ihre Kehle und knurrte leise: „Du sollst sterben! So wie geplant! Du wirst das Menschenopfer sein, dass ich für das R-System brauche!“ „Der Turm wurde zerstört. Ich bezweifle, dass du in so kurzer Zeit einen Neuen...“ sie stockte und ihre Augen wurden größer. „Du willst ihn zurückholen? Mit dem Zeit-Medaillon!“ sagte sie. „Ich war schon immer von deiner schnellen Auffassungsgabe überrascht, Erza. Ja, das ist der Plan. Sobald wir am alten Standort des Lacrima – Turms gekommen sind, hole ich ihn zurück.“ „Aber du brauchst eine große, magische Kraft, wie Étherion, um ihn zu aktivieren und du glaubst doch nicht ernsthaft, dass der Rat das jetzt noch mal machen würde, ohne Sieglein!“ spottete sie, sich des Dolches an ihrer Kehle bewusst. „Lass das meine Sorge sein!“ sagte Gérard nur und stand auf. „Ach ja... auf deine Freunde brauchst du nicht mehr zu warten“, sagte er grinsend. „Was hast du getan...“ „Ich habe nur einen alten Steingolem aus vergangenen Zeitaltern geholt. Selbst wenn deine Freunde die Begegnung überleben sollten. So haben sie doch an Zeit verloren. Morgen früh dürften wir am Hafen ankommen.“
 

Natsu hatte die Blutspur entdeckt, die Erza für sie hinterlassen hatte. Damit wussten sie, dass Erza noch lebte. Alle zwei Meter fanden sie einen Tropfen Blut. Durch diese eindeutige Wegbeschreibung, fanden sie die Gilde zwei Stunden später mit Leichtigkeit. Lucy, Gray, Natsu und Happy setzten sich ins Gebüsch und beobachteten die Gilde. Sie hatte ihr Lager vor einer Felswand aufgebaut. Ein Tunnel oder eine Höhle führte in den Felsen hinter dem größten Zelt. „Da drin muss Gérard sein!“ flüsterte Gray und hatte ein Auge auf Natsu, der schließlich dazu neigte sofort anzugreifen, ohne eine Strategie zu überlegen. In diesem Augenblick kam Gérard aus dem Zelt. Natsu wollte, wie befürchtet, sofort auf ihn losstürmen. „Warte, du Hitzkopf“, sagte Gray und hielt ihn am Arm fest. Happy half ihm und stemmte sich gegen Natsu’s Beine. „Wir wissen nicht, ob sie in dem Zelt ist. Außerdem... sich so offensichtlich sein Lager in einer Sackgasse aufzuschlagen, erscheint schon wie eine Einladung sie anzugreifen! Es könnte eine Falle sein!“ redete Gray schnell auf Natsu ein. „Aye!“ stimmte Happy ihm zu. „Ihr solltet etwas leiser sein... wenn sie uns hören, ist unser Überraschungsangriff hinüber“, warnte Lucy.

„Und wie wir sie überraschen werden!“ rief Natsu, wand seinen Arm aus Gray’s Umklammerung und stürmte auf die Mitte des Platzes zu. „Na toll“, sagte Gray und folgte ihm. Lucy blieb zurück und begann sich durch das Unterholz zu kämpfen, um von hinten ans Zelt zu kommen. „Gérard! Du Bastard, lass Erza frei!“ brüllte Natsu und schoss auf ihn zu.

Gray war bereits von zehn Mitgliedern von Black Rose umzingelt und musste Natsu sich selbst überlassen. Genervt sah er seine Gegner an. Sie trugen weiße Mäntel und auf ihren Rücken war das Gildensymbol aufgenäht. Alle Augenpaare, die ihn anstarrten, waren grün und ziemlich leer. Sie wirkten fast wie Zombies. Plötzlich hoben sie langsam ihre Arme und schossen mit magischen, grünen Strahlen auf Gray. Er wich ihnen aus. Bei einer kurzen Feuerpause, ließ er einen Hagel aus Eiszapfen auf seine Gegner niederprasseln. „Was zum...“ setzte er an, als er sah, wie seine scharfen Eisdolche in den Körpern der Gegnern stecken blieben, sie jedoch keine Regung zeigten. „Oookay... definitiv Zombies...“ murmelte Gray. Eine Gruppe von fünf Black Rose - Mitgliedern rannte auf ihn zu. Er sprang geschickt hoch und stellte sie mit „Ice make prison!“ sicher.
 

Natsu schlug Gérard hart ins Gesicht. Er war dem Angriff nicht ausgewichen und flog nun zurück. Gérard rieb sich das Kinn und stand wieder auf. „Warum sollte ich sie frei lassen? Ich brauche sie! Sie muss sterben! Für mich!“ sagte er und grinste Natsu schief und böse an. „Du kannst sie nicht retten! Leider steht das nicht mehr in deiner Macht!“ sagte er und zog das schwarze Medaillon unter seinem schwarzen Shirt hervor. Er ließ es in seiner Hand schwingen, um Natsu weiter zu provozieren. „Weißt du überhaupt, was du ihr antust? Wie sehr sie leidet? Ich kann nicht glauben, dass du früher ihr Freund warst!“, schrie Natsu und spie ihm eine riesige Feuerwelle entgegen. Gérard blieb erneut stehen und wischte sie mit einer Hand lässig zur Seite. „Stirb, Natsu Dragneel.“
 

Lucy und Happy schlichen sich um das Kampfgetümmel herum. An die Felsenwand gepresst, versuchten sie unbemerkt an Gérard vorbei zu kommen. Doch der war viel zu beschäftigt, als dass er die Beiden gesehen hätte. Sie schlüpften durch die Rückseite des Zeltes und fanden Erza auf dem Boden liegend. Ihre Handgelenke bluteten, weil sie weiter versucht hatte, die Handschellen aufzubrechen. Gérard hatte ihr mehrere Schnitte zugefügt, in unterschiedlichen Tiefen. Aus den Meisten blutete sie immer noch. „Erza!“ reif Lucy und kniete sich neben sie. „Wach auf!“ sagte Happy und rüttelte sie leicht. Erza rührte sich und sah die Beiden an. „Ich wusste, dass ihr mich finden würdet!“ sagte sie und lächelte die Beiden an. Lucy umarmte sie und legte ihren Kopf auf den von Erza. „Verschwinden wir, schnell!“ sagte Happy, der sich an den Zelteingang gestellt hatte, um Wache zu halten. Natsu und Gérard lieferten sich vor dem Zelt einen spektakulären Kampf. Sie schienen ebenbürtig zu sein. Durch die Kräfte, mit denen Natsu’s Feuer und Gérards Licht gegeneinander prallten, entstand eine Hitzewelle nach der Anderen. Sie fegten über das gesamte Lager hinweg. „Beeilung“, sagte Happy, rannte vom Eingang weg und hielt die Rückseite offen, damit Lucy Erza helfen konnte, hinaus zu gehen. Die Handschellen hatten mehr Kraft rausgezogen, als Erza vermutet hatte.

Als sie an der Wand entlang schlichen, sah Gérard sie aus den Augenwinkeln. Er wirbelte herum, nachdem er seinen Schlag gegen Natsu beendet hatte und feuerte auf Lucy, Erza und Happy. Natsu hatte den Schlag abgewehrt und sah, wie die brennende Lichtmagie auf die Drei zuschoss. Erza stieß Lucy zu Seite und stellte sich vor sie, um den Schlag mit ihrem Körper abzuwehren. Bevor er einschlagen konnte, entstand eine gewaltige Eismauer vor Erza. Gray stand plötzlich vor ihr und hielt sein Schild dem Lichtgeschoss entgegen. Das Eis verdampfte und es entstand eine Menge weißer Rauch um den Schauplatz herum. Die Rauchwolke hüllte Natsu und Gérard ein, der seinen Gegner angrinste und im Rauch verschwand. Erza lehnte dankbar ihre Stirn auf Gray’s Rücken und freute sich wahnsinnig ihn zu sehen. Er lächelte sie über die Schulter an und ließ das Schild verschwinden. Plötzlich sog Lucy erschrocken die Luft zwischen den Zähnen ein und Gray drehte sich schnell um. Gérard stand vor ihm, holte aus und rammte seine Faust in sein Gesicht. Da sie alle sehr dicht an der Felswand gestanden hatten, wurde Gray’s Kopf gegen die Steinmauer geschlagen. Blitzschnell riss Gérard Erza an sich und betätigte das Medaillon in dem Augenblick, als Natsu ihn eingeholt hatte und seine Faust in seinen Hinterkopf bohren wollte.
 

Doch das Medaillon war bereits aktiviert. Erza beobachtete, wie Natsu’s Angriff wie in Zeitlupe zurückgespult wurde und Gray sich wieder hinstellte, anstatt an der Wand runter zu sacken. Dann wurden sie und Gérard durch die Zeit geschleudert. Als der schwarz-grüne Zeitwirbel um Erza stoppte, lag sie vor Gérard im Zelt auf den Boden. „Was...“ setzte sie an. „Ich habe die Zeit zurückgedreht. Wenn ich jetzt aus dem Zelt gehe, wird Natsu mich angreifen. Aber diesmal bin ich vorbereitet!“ sagte er und betätigte das Medaillon. Kurze Zeit später war er weg. Erza dachte krampfhaft nach, was sie tun sollte, um ihn aufzuhalten. Doch je mehr sie über ihre Möglichkeiten nachdachte, desto unwahrscheinlicher erschien es ihr, dass Gérard aufzuhalten sei, solange er im Besitz des Medaillons war. Sie machte sich Sorgen um ihre Freunde, die draußen ahnungslos warteten, um sie anzugreifen. Plötzlich tauchte Gérard wieder vor ihr auf und hatte drei Personen mitgebracht. Erza richtete sich auf, um sie besser sehen zu können. Eine der Personen kam ihr schrecklich bekannt vor...
 

„LISANNA?!“, rief Erza und eine Träne lief über ihre Wange. Sie sah die anderen beiden Personen an. Eine hatte kurze, schwarze Haare und warf Gérard einen angriffslustigen, mörderischen Blick zu. Auch die letzte Person war eine Frau. Sie sah Lucy unheimlich ähnlich. „Du Monster!“ hauchte Erza, die zu dem Schluss gekommen war, dass es sich bei den Frauen um Ul, Gray’s ehemalige Meisterin, und um Lucy’s Mutter handeln mussten. Gérard warf sie auf den Boden zu Erza, die nun sehen konnte, dass alle die gleichen, Magie absorbierenden Handschellen trugen.

Gérard sah Erza abfällig an und ging aus dem Zelt. Kurze Zeit, nachdem er hinausgetreten war, ertönte Natsu’s Stimme. Erza schloss die Augen und hoffte inständig, dass der Kampfverlauf nicht so sein würde, wie sie dachte...

Unglückliches Wiedersehen

Natsu kam nicht weit. Abrupt blieb er stehen, als er sah, wen Gérard mit sich aus dem Zelt zog. Gray holte Natsu ein, folgte seinem Blick und hielt erschrocken die Luft an. Lisanna hing hilflos an Gérards Arm und sah Natsu verzweifelt an. Unfähig sich zu bewegen, verfolgten Natsu und Gray das Geschehen. Lucy und Happy merkten, dass etwas nicht stimmte und rannten zu ihnen, anstatt zum Zelt zu laufen. „Was ist los?“ fragte sie und stellte sich neben Gray. Happy’s Flugmagie wurde durch den Schock, Lisanna zu sehen unterbrochen und er fiel runter. „Lass sie sofort frei, du Hurensohn!“ schrie Natsu und wollte Gérard angreifen. Doch dieser schmiss Lisanna auf den Boden und trat ihr auf den Rücken. Mehrere Gildenmitglieder kamen und richteten ihre Schwerter auf ihren Hinterkopf. Natsu zwang sich ruhig zu sein und stehen zu bleiben. „Reicht es nicht, dass du schon Erza hast?“ fragte Natsu verzweifelt und ließ seine alte Freundin nicht aus den Augen. „Nein, tut es nicht!“ sagte Gérard und ließ seine Männer die anderen drei Gefangenen holen. Ul, Erza und Lucy’s Mutter, Layla, wurden wie Vieh zum Schauplatz gebracht. Lucy liefen sofort Tränen über die Wangen und sie schrie nach ihrer Mutter. Gray fiel ungläubig auf die Knie, als er seine Meisterin sah. Ul lächelte ihn an und wollte zu ihm laufen, als mehrere Schwerter auf ihre Brust gerichtet wurden. Hasserfüllt starrte sie ihre Wächter an. Erza versuchte krampfhaft eine Möglichkeit zu finden, das bevorstehende Massaker zu verhindern. Doch die Handschellen und die Schwerter, die ihr auf die Kehle gerichtet waren, verhinderten jeden Fluchtversuch.

„Jetzt wird es interessant!“ sagte Gérard und sah die Fairy Tail Magier an. „Was willst du, Gérard? Was willst du für ihre Leben?“ fragte Erza von der Seite. Die Anderen sahen sie an. „Nichts! Ich will sie nur leiden sehen! Allen voran, Natsu Dragneel, der es gewagt hat, mich zu besiegen! Und jetzt wird er zusehen, wie das Leben aus seinen Freunden gerissen wird! Einer nach dem Anderen!“ sagte Gérard. „NEIN!“ schrie Natsu und rannte auf die Henker zu, die über Lisanna standen. Sie sah ihn vom Boden an und lächelte ihm zu. „Natsu...“ setzte sie an.
 

Lucy, Gray und Happy rannten auf die Geiseln zu, ohne auf Gérard oder die Gildenmitglieder zu achten. „UL!!!“ schrie Gray, als er Black Rose angriff. Sie kümmerten sich nicht um die Eisspeere, die ihre Körper durchbohrten und warteten, dass Gray nah genug war. Außer sich vor Wut und Angst um seine Meisterin, kämpfte sich Gray durch die Mengen der Feinde, von denen immer mehr auf ihn zuströmten. Lucy und Natsu hatten ähnliche Probleme. Verbittert kämpften sie gegen die Zombies, die Gérard immer wieder von den Toten auferstehen ließ. Lucy hatte zwei Stellargeister auf einmal gerufen und nun kämpfte sie zusammen mit Loki und Sagitarius gegen die Mengen. Natsu zerschmetterte blind vor Wut und Hass, alle, die sich ihm in den Weg stellten. Doch Gérard ließ ihn keinen Schritt vorwärts kommen. Happy flog über das Kampffeld hinweg und schmiss sich im Sturzflug gegen einen von Lisanna’s Wächtern. Durch die Wucht gegen sein Gesicht, hatte Happy ihm das Genick gebrochen. Doch das kümmerte ihn nicht. Erneut ließ Gérard ihn auferstehen und sein williger Soldat drehte sich seinen Kopf in die richtige Position. Happy flog immer wieder hoch und schmiss sich gegen die Gegner. Nach drei weiteren Angriffen, wurde er von einem anderen Zombiesoldaten niedergeschlagen und fiel neben Lisanna auf den Boden. „Du warst toll, Happy“, flüsterte sie und lächelte ihn traurig an. „Kannst du Natsu ausrichten, dass ich ihn lieb hab? Genau wie dich!“ sagte sie leise und eine Träne lief ihr aus den Augen. Happy schluchzte und schüttelte den Kopf. „Das musst du ihm selbst sagen! Das musst du Papa selbst sagen!!!“ schrie er verzweifelt. Gérard war hinter ihn getreten und sah auf den Kater hinab. „Und von mir richtest du ihm aus, dass er ein nutzloses Arschloch ist, unfähig die zu retten, die er liebt!“ sagte er und trat Happy mit dem Fuß ins Kampfgetümmel. Er lachte, als er ihn trat und sah Natsu beim Kämpfen zu. „Du widerwärtiger Bastard!“ schrie Lisanna. „Mmmh... jetzt hast du mir die Entscheidung erleichtert, wen ich zuerst töten soll!“ sagte Gérard. „NATSU DRAGNEEL!“ schrie er und Natsu’s Gegner hörten auf zu kämpfen und bildeten eine Gasse, sodass er Lisanna sehen konnte. „Du hast verloren!“ sagte Gérard und die Wächter stießen ihr ihre Schwerter in den Hinterkopf und in den Rücken. Das Geräusch von berstenden Knochen hallte an der Felswand wider. Natsu fiel auf die Knie und schrie. Sein Schrei wurde zum Gebrüll eines Drachen. Mehrere Steinbrocken fielen aus der Felswand und zerschmetterten einige Zombies. Schließlich brach Natsu zusammen und wurde von den Zombies mit den Handschellen gefesselt. „NATSU!“ brüllte Gray und kämpfte energisch weiter. Doch es war zwecklos. „Hey, Gray! Du bist ein toller Eismagier geworden!“ rief Ul ihm zu, die seinen Kampf beobachtet hatte. „Ich bin echt stolz auf dich“, waren ihre letzten Worte. Kaum, dass sie ihren Satz beendet hatte, wurden ihr drei Schwerter durch die Brust gestoßen. Blut schoss in ihren Mund und lief aus den Mundwinkeln auf den Boden. Gray warf sich verzweifelt gegen seine Gegner, um zu Ul vorzustoßen. Fünf Mitglieder von Black Rose warfen ihn schließlich zu Boden und legten auch ihm Handschellen an. Lucy weinte während ihres Kampfes und schlug, aus Angst ihre Mutter auch noch zu verlieren, den Zombies mit ihrer Peitsche förmlich das Fleisch aus dem Gesicht. Ihre Stellargeister versuchten ihr beim Kampf beizustehen und gleichzeitig sie im Getümmel zu beschützen. Aber gegen diese Überzahl konnten sie nichts ausrichten. Beide Stellargeister wurden verwundet. „Es tut mir leid, moshi moshi!“ sagte Sagitarius und verschwand in der Geisterwelt, da er aus mehreren Wunden blutete. Loki kämpfte verbissen weiter. Als die Beiden sich gerade etwas Platz frei gekämpft hatten, nahm Loki Lucy auf den Arm und lief, den Zombies auf die Köpfe tretend, zu ihrer Mutter. Die Wachen hielten ihr ihre Schwerter entgegen, sodass sie ihre Mutter nicht umarmen konnte. Layla streckte eine Hand aus und strich über die Wange ihrer Tochter. Loki kämpfte im Hintergrund gegen Black Rose, die versuchten, Lucy von hinten anzugreifen. „Ich verschaffe dir so viel Zeit, wie ich kann!“ rief er ihr angestrengt zu. „Ich wollte dir so viel sagen!“ sagte Lucy und weinte bitterlich, als sie ihre Hand auf die ihrer Mutter legte. „Ich weiß, mein Schatz. Ich weiß auch um deine Briefe. Ich bin immer bei dir! Ich liebe dich, meine süße, starke Tochter!“ sagte Layla und sah ihre Tochter stolz an. Loki konnte die Massen nicht mehr abhalten. Auch Lucy wurde am Ende gefangen genommen. Sie war total aufgelöst und sah ihren Stellargeist an. Loki war extrem verletzt worden und blutete stark. „Geh zurück! Danke, Loki!“ sagte Lucy und schaute ihn dankbar an. „Verzeih mir!“ sagte Loki und verschwand, bevor Lucy seine Tränen sehen konnte. Dann hörte sie einen ohrenbetäubenden Schrei. Es dauerte, bis sie merkte, dass er von ihrer Mutter kam. Sie sah gerade noch, wie sie auf dem Boden zusammenbrach. Lucy schrie und sackte in sich zusammen.
 

Alle waren gefangen. Die Mitglieder von Black Rose führten sie nebeneinander vor Gérard und drückten sie auf den Boden. Natsu und Gray sahen ihn hasserfüllt von unten an. „Ich werde dich in kleinen Stücken auseinander nehmen! Du wirst qualvoll sterben! Das schwöre ich!“ spie ihm Natsu entgegen und versuchte die Handschellen durch Muskelkraft zu zersprengen. „Das glaube ich kaum“, sagte Gérard und winkte seinen Gildenmitgliedern zu. Sie schoben Erza direkt vor ihre Freunde und drückten sie auf die Knie. Ihre Wangen waren von ihren Tränen, die sie über den Schmerz ihrer Freunde und den erneuten Verlust von Lisanna vergossen hatte, total nass. Traurig sah sie ihren Freunden in die Augen. Sie wusste, was jetzt kam. Mit ihren Blicken verabschiedete sie sich von ihnen. Besonders lange sah sie Gray in die Augen und erneut lief eine Träne über ihre Wange. „Passt auf euch auf“, flüsterte sie und spürte, wie Gérard neben sie trat. Er zog sie an den Haaren hoch und stellte sich hinter sie. Er flüsterte ihr ins Ohr: „Und jetzt, meine Süße, bist du dran. Gewöhn dich schon mal an das Gefühl zu sterben, denn du wirst es auf dem Paradiesturm erneut erfahren. Aber danach wirst du nicht noch mal wieder belebt.“ Dann stieß er sein Schwert durch ihren Rücken. Blutgetränkt kam die Schwertspitze aus ihrem Bauch. Erza wollte vor Schmerzen aufschreien, versuchte es aber zu unterdrücken. Diesen Triumph wollte sie Gérard nicht gönnen. Er ließ ihre Haare los und sie fiel zurück auf die Knie. Ungläubig sahen ihre Freunde zu, wie das Blut aus ihr floss. Lucy schrie wie am Spieß. Gray versuchte sich aus dem Griff der Soldaten zu befreien und zu Erza zu gelangen. „ERZA!“ schrien er und Natsu verzweifelt, kamen jedoch nicht näher an sie heran. „Ich ... sterbe... nicht!“ sagte Erza abgehakt und fiel vorn über in den Dreck. Keiner der Freunde konnte glauben, was passiert war. Verbissen, verzweifelt und voller Wut kämpften sie gegen die Fesseln. „GÉRARD! Du wirst krepieren und leiden, für das was du Erza angetan hast!“ schrie Gray, doch Gérard sah ihn abfällig an. „Das glaube ich nicht“, sagte er und winkte seiner Gilde zu. Sie setzten sich in Bewegung und schlugen so lange auf die drei Gefangenen ein, bis sie ohnmächtig wurden. „Werft sie in den Fluss! Mit den Handschellen werden sie ertrinken!“ befahl der Gildenmeister, lachte und freute sich über diese schreckliche Art zu sterben. Lucy, Gray und Natsu wurden von den Soldaten in den Fluss geworfen. Happy war auf dem Schlachtfeld aufgewacht. Man hatte ihn übersehen und jetzt sah er gerade noch, wie seine Freunde in den Fluss geschmissen wurden. Er flog in den Schutz des Waldes und anschließend am Fluss entlang. Während er neben der Strömung Ausschau nach seinen Freunden hielt, entdeckte er Natsu’s Schal an der Wasseroberfläche. So schnell er konnte, flog Happy zu ihm und zog daran. Doch er trieb lose und von Natsu war keine Spur zu sehen. Verzweifelt rief Happy ihre Namen. Plötzlich erschien ein leuchtendes, gelbes Licht im Wasser vor ihm und Aquarius erschien. „Sie wird nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Schlüssel verlieren!“ sagte sie genervt und ließ das Flusswasser in ihre Karaffe laufen. „HOL SIE!“ schrie sie Happy an „UND WEHE DU SAGST IHNEN, DASS ICH SIE GERETTET HABE!“ „Aye, Sir!“ rief Happy geschockt von der Härte ihrer Stimme und flog ins leere Flussbett. Schnell fand er die Drei und zog sie mithilfe seines Schwanzes ans Ufer. Kaum, dass er Lucy hinausgezogen hatte, ließ Aquarius das Wasser wieder frei und wendete sich an ihn. Sie warf ihm einen letzten scharfen, drohenden Blick zu und schwand. „Die ist aber gruselig...“ sagte er und kümmerte sich um seine Freunde. Schnell lief er zu Natsu und drückte mit aller Kraft auf seine Brust. Tatsächlich spuckte er schnell das Wasser aus und wachte auf. Happy schaffte es auch Lucy und Gray wieder zu beleben. Ihre Hände waren jedoch immer noch gefesselt. Demoralisiert und unglücklich saßen sie im Kreis. „Wir haben sie nicht retten können“, flüsterte Natsu und verurteilte sich selbst für seine Unfähigkeit. „Gérard wollte uns nur verletzten, in dem er die, die von uns gegangen sind, zurückholt und tötet“, sagte Lucy mit monotoner Stimme und starrte auf den Boden. Gray sagte nichts. Er starrte, genau wie Lucy, auf den Boden. Doch sein Blick war gefüllt mit Hass und Wut, anstatt mit Trauer. Happy saß in der Mitte, verzweifelt sah er seine Freunde an und wusste nicht, wie er helfen konnte. Er dachte an Lisanna.

Plötzlich sagte Gray mit fester Stimme: „Sie ist nicht tot! Erza ist NICHT tot!“ „Doch, das ist sie... sie ist direkt vor unseren Augen gestorben“ sagte Lucy und ihre Stimme brach. „Sie hat selbst gesagt, dass sie nicht stirbt! Warum hätte sie das sonst sagen sollen?“ sagte Gray aufgebracht und drückte gegen die Handschellen. „Selbst wenn, so können wir unsere Handschellen nicht lösen und die Gilde ist sicher weg“, sagte Natsu. Gray konnte genau sehen, dass Lisanna’s Tod ihm zu sehr zugesetzt hatte und er kaum noch Hoffnung in sich trug. „Wir dürfen nicht aufgeben!“ sagte er verzweifelt und kämpfte mit aller Kraft gegen die Handschellen. Es knackte in seinen Handgelenken und sie drohten zu bersten. „Hör auf! Das bringt nichts!“ sagte Lucy und sah Gray besorgt an. „Wir sollten die Mission abbrechen... zur Gilde zurückkehren. Vielleicht können sie da die Handschellen lösen“, sagte sie und machte sich daran aufzustehen.

Plötzlich öffnete sich eins ihrer Tore und Gemini tauchte auf. Wir haben...da eine....Idee!“ sagten sie abwechselnd. „Wir haben...Gérard beobachtet ... und können....ihn kopieren.“ Kaum war der Satz ausgesprochen, stand Gérard vor ihnen. Allen schmerzte sein Anblick. „Was habt ihr vor, Gemini?“ fragte Lucy, die sich freute, dass die Stellargeister trotz der Handschellen noch von selbst erscheinen konnten. Sie zogen einen Schlüssel aus der Hosentasche und schwenkten ihn demonstrativ hin und her. „Wir haben...den Schlüssel“, sagten sie und schlossen Lucy, Natsu und Gray nacheinander die Handschellen auf. Mit einem gewaltigen Knall fielen sie auf den Boden. „Danke, Gemini! Ihr seid total toll!“ sagte Lucy und umarmte die Beiden, als sie sich zurückverwandelt hatten. „Nehmen wir sofort die Verfolgung auf! Ich weiß, dass Erza noch lebt!“ befahl Gray und lief los.

Die Anderen folgten ihm nicht ganz so optimistisch...

Gefangenentausch

„Du Monster!“ schrie Erza ihm entgegen. Sie saß mit Handschellen und blutüberströmter Bluse in der Bahre. Sie bewegte sich schnell durch die gleich marschierenden Zombies voran. Gérard hatte seine willenlosen Soldaten mithilfe des Medaillons zurückgeholt. Erza sah ihn hasserfüllt an. „Guck nicht so böse… sei froh, dass ich dich vor den Augen deiner Freunde ermordet habe! Jetzt haben wir unsere Ruhe und du kannst später im Paradiesturm angemessen sterben. Nur für mich!“ sagte er und grinste sie hämisch an. Die Bahre ruckelte gleichmäßig. Erza sah aus dem Fenster und dachte an ihre Freunde. Sie hoffte, dass sie es geschafft hatte, heil aus dem Fluss zu kommen. Sie dachte an Gray’s Gesichtsausdruck und war auf einmal unglaublich traurig. Sie hätte diese Verzweiflung niemals sehen wollen. Sie wandte ihr Gesicht von Gérard ab und sah aus dem Fenster der Bahre. Die große Masse der Black Rose – Zombies trabte neben ihnen her. Am folgenden Tag würde sie sterben. Diesmal richtig. Erza erinnerte sich an das Gefühl, wie die Kälte sich in ihrem Körper breit machte. Wie das Licht aus ihrem Blickfeld langsam verschwand. Sie erschauderte, als sie an die Schreie ihrer Freunde dachte. Unglücklich sah sie die untergehende Sonne am Horizont. Die Gruppe marschierte gerade über eine Feldstraße. Bei der Geschwindigkeit, würden sie am nächsten Morgen den Hafen erreichen.

Bevor es richtig dunkel wurde, hielt die Bahre an. Gérard stieg aus und hielt für Erza die Tür auf. „Komm, Liebste. Du kannst sowieso nicht fliehen“, sagte er. „Du hast kein Recht mich Liebste zu nennen“, fauchte sie und sprang aus der Bahre. Sofort wurde sie von drei Wächtern umzingelt und abgeführt. „Das werden wir ja noch sehen“, flüsterte Gérard zu sich selbst. Erza hatte ihn nicht hören können. Während sie bewacht wurde, bauten Gérards Soldaten das Lager auf. Mithilfe von Magie wurde es schnell errichtet. Es lag zwischen hohen Maisfeldern und konnte von außen kaum gesehen werden. Die Wachen brachten Erza ins Hauptzelt und gingen hinaus. Ihr Meister trat ein und verschloss den Zelteingang.

Mit einem bösartigen Lächeln leckte er sich über die Lippen und ging langsam auf sie zu…
 

„Gray… ich glaube nicht, dass sie noch lebt“, sagte Lucy vorsichtig und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Doch! Vertraut mir! Ich weiß es!“ antwortete er, sah Lucy jedoch nicht direkt an. „Wir müssen uns an Gérard rächen und ihn aufhalten, selbst wenn sie nicht mehr lebt!“ fügte er bitter hinzu und hoffte, dass dies nicht der Fall sein würde. „Er hat recht“, stimmte Natsu ihm zu, was extrem selten vorkam. „Aye“, sagte Happy und breitete seine Flügel aus. „Wir werden ihn nicht ungestraft davonkommen lassen!“

Nach einer kurzen Pause, stimmte Lucy ihnen unsicher zu. „Wir müssen sie einholen!“ sagte Natsu und wollte erneut anfangen mit Feuerschubkraft zu rennen. Lucy stellte sich ans Flussufer. „Kommt her und haltet euch aneinander fest! Es ist wichtig, dass wir niemals loslassen!“ sagte sie und rief Aquarius. „Was willst du, Nervensäge?“ fragte der Wassergeist genervt. „Ich wollte nur mal hallo sagen!“ sagte Lucy und grinste Aquarius an. Gleichzeitig flüsterte sie den Anderen: „festhalten“ zu. „Deswegen rufst du mich aus meinem Schönheitsschlaf?! BIST DU BESCHEUERT?!“ brüllte sie und ließ eine riesige Tsunami erscheinen, die die Vier wegspülte. Krampfhaft hielten sich alle aneinander fest. Als sie aufwachten, waren sie 10 km weit ins Land gespült worden. Lucy hatte extra darauf geachtet, wo sie Aquarius rief und so waren sie gen Westen gespült worden. Natsu hustete und spuckte Wasser aus. „’Ne Vorwarnung wäre echt super gewesen“, röchelte er und wrang seinen Schal aus. „Das war eine gute Idee“, lächelte Gray Lucy zu und stand auf. „Sie ist soooooo gruselig!“ sagte Happy, der sich an ihre Drohung erinnerte. Den restlichen Weg legten sie zu Fuß zurück. Natsu nahm Lucy auf den Rücken, sie sollte sich jedoch selbst festhalten, da er mit seinem Armen den Feuerschub produzieren musste. Gray lief erneut auf den Eisbahnen neben ihnen her.
 

Gérard kam auf Erza zu, legte seinen Zeigefinger unter ihr Kinn und hielt mit dem Daumen ihre Wange fest. Die Handschellen hatten ihre Kräfte weiterhin absorbiert, da sie permanent gegen sie angekämpft hatte. Auch, wenn er ihr Leben aus der mithilfe des Medaillons zurückgeholt hatte und die Wunde verschlossen war, brannte ihre Körpermitte und ließ sie bei jeder Bewegung zusammenzucken.

Gérard hob ihr Gesicht leicht an und kam ihr immer näher. „Weißt du was, meine Liebste?“ flüsterte er an ihre Lippen. „So bewegungsunfähig gefällst du mir richtig gut“, sagte er mit unheilvollem Unterton und stieß sie aufs Bett. Sie versuchte sich so schnell wie möglich runter zu rollen, aber Gérard war schneller und kniete sich über sie. Mit einem Knie drückte er ihre Oberschenkel auseinander und drückte mit seiner linken Hand ihre Kehle zu. Mit einem bösen, hinterhältigen Lächeln, begann er ihre Bluse zu öffnen. Verzweifelt wand sich Erza und versuchte von ihm los zu kommen. Als ihre Bluse offen war, fühlte sie sich noch schutzloser als ohne ihre Rüstungen. Sie dachte an Gray und eine Träne rollte aus ihrem richtigen Auge.
 

Gerade, als Gérard seine Hand unter Erza’s dunkelblauen Rock schob, schrie Gray von der Rückseite des Zeltes: „ICE CANNON“ und traf Gérard am Kopf. Er flog zur Seite und war für kurze Zeit außer Gefecht gesetzt. Erza hörte draußen Kampfgeräusche. Sie sah ihren Retter an und weinte vor Glück. Schnell lief Gray zu ihr herüber, half ihr sich auf dem Bett aufzurichten und umarmte sie. „Perfektes Timing“, schluchzte Erza und lehnte sich an ihn. Als sie sich voneinander lösten, nahm Gray Erza’s Gesicht in beide Hände und küsste sie. Als ob er sich davon überzeugen müsste, dass sie echt war, presste er seine Lippen gegen ihre und küsste sie stürmisch. Erza erwiderte den Kuss nur zu gern. Gérard bewegte sich leicht, doch bevor er richtig aufwachen konnte, ging Gray zu ihm und trat ihm mit voller Wucht in den Brustkorb. Er flog durchs halbe Zelt und prallte gegen einen Balken. „Um dich kümmere ich mich gleich“, sagte Gray zu Gérard und ging mit großen Schritten zu Erza zurück. Er wurde etwas rot, als er schnell ihre Bluse zuknüpfte, ließ sich jedoch nicht beirren. Verlegen sah Erza ihm dabei zu. Daraufhin trug er sie aus dem Zelt und in das dahinter angrenzende Maisfeld. Dort wartete Gemini in Gestalt von Gérard und schloss Erza’s Handschellen auf. Lucy hatte ihn dort warten lassen. Mit einer gewaltigen Energiewelle, kehrte Erza’s Kraft zurück. „Danke, Gemini“, sagte sie und der Stellargeist verschwand. Sie drehte sich zu Gray um, der mit Händen in den Hosentaschen und nacktem Oberkörper vor ihr stand und sie anlächelte. Im coolen Lächeln lag auch Erleichterung, als Erza befreit vor ihm stand. Sie ging auf ihn zu und umarmte ihn richtig, jetzt, da sie ihre Arme frei bewegen konnte. Er grinste und nahm ihre Danksagung schweigend hin. Als sie sich von ihm löste, sah er Erza’s Kampfgeist in ihren Augen. Sie wandte ihre Magie an und stand mit ihrer Fegefeuer-Rüstung, ihrer stärksten, mächtigsten Rüstung, vor Gray. Erza sprintete ins Zelt, ließ Gray zurück und suchte Gérard. Doch der war verschwunden. Als sie ihm im Zelt nicht finden konnte, rannte sie hinaus und sah Natsu und Lucy gegen die Zombies kämpfen. Sie hatten die ganze Zeit das Zelt beschützt, damit Gray Erza befreien konnte. Sie stürmte an ihnen vorbei und metzelte mit ihrem Höllenschwert alles nieder, was ihren Weg kreuzte. Natsu grinste und jubelte „SIE IST WIEDER DAAAAA!“ Lucy freute sich wahnsinnig und feuerte sie an. Es dauerte nicht lange, bis Erza den letzten Zombie in zwei gehakt hatte und rannte auf die Beiden zu. „Habt ihr Gérard gesehen? Er ist verschwunden!“ sagte sie, nur leicht außer Atem und suchte mit den Augen das umliegende Feld ab. „ER IST WEG?!“ schrie Natsu und brannte aus Wut das Zelt nieder. Plötzlich leuchtete das Schlachtfeld grün. „Scheiße…“, sagte Natsu. „Wo ist Gray eigentlich?“ Sie beobachteten, wie die Untoten wieder aufstanden und sich ihre Wunden zusammensetzten. „Ich weiß es nicht…“ sagte Erza.

„Er ist hier, Erza“, ertönte eine Stimme, die in ihr die Panik aufkochen ließ. Alle drehten sich abrupt um und sahen Gérard. Diesmal trug Gray die Handschellen und eine tiefe Wunde war seiner Schulter zugefügt worden. „Komm zum Paradiesturm, wenn du deinen Freund lebendig wiedersehen willst!“ schrie Gérard mit einem verrückten Lachen und verschwand mit Gray im Maisfeld. „NEEEEEEEEIN“, schrie Erza und rannte auf die Stelle zu, wo er verschwunden war. Kurz bevor sie das Feld erreichte, traten Schattenkrieger aus den Pflanzen. Erza sprang zurück, als der Erste mit seinen Schwertern nach ihr schlug. Die Geschichte wiederholt sich, dachte sie panisch. Im Paradiesturm war ich gefangen und Gérard rettete mich. Dann hatte Gérard meinen Platz eingenommen. Ich habe ihn zwar gerettet, aber es war zu spät. Zeref hatte bereits Besitz von ihm ergriffen. Das darf nicht mit Gray passieren! „DIESMAL KOMME ICH NICHT ZU SPÄT!“ schrie sie Gérard hinterher und stürzte sich auf die Schattenkrieger. Mit gewaltigen Schlägen ihres Schwertes, hieb sie die Schattenkrieger auseinander, die sichtlich Probleme hatten, sich schnell genug wieder zusammenzusetzen. Natsu kämpfte an Lucy’s Seite gegen die Mitglieder von Black Rose. Durch Erza’s wütende und immer schneller werdende Schläge, wurden schließlich mehrere Schattenkrieger vernichtet. Sie hatte das Gefühl, dass alles gegen sie arbeitete. Verbissen schlug sie auf die Schattenkrieger ein. Natsu wurde von Happy hochgehoben und während er über die Zombiemenge flog, spie er Feuer auf den Boden. Das Ergebnis war fast wie ein Napalm-Angriff. Die Kleider der Gildenmitglieder fingen Feuer. Da sie so dicht nebeneinander standen, breitete es sich in rasender Geschwindigkeit aus. Unter qualvollen Schreien krepierten sie und sackten zu Boden. Kaum lagen ihre Kameraden am Boden, wurde die Lücke durch die von hinten ranrückenden Magier geschlossen. Lucy kämpfte an der Seite von Taurus, der sichtlich Spaß daran hatte, die Gegner mit seiner Axt zu zerhaken. Das Blut spritzte überall hin. Keine 20 Minuten später, war der Kampf beendet. Leichenberge türmten sich auf, die Unteren begannen bereits zu verwesen. Natsu ging zu Erza herüber, die dem letzten Schattenkrieger mit einem gewaltigen Schlag von unten den Bauch aufschlitzte. Anschließend steckte sie ihr Schwert in den Boden und lehnte sich daran. „Willkommen zurück“, sagte Natsu, grinste sie an und legte seine Hand auf ihre Schulter. „Aye!“ stimmte Happy zu und flog zu Erza. Sie lächelte die Beiden an und stellte sich aufrecht hin. „Danke.“

„Es tut mir leid, dass ihr meinetwegen so viel leiden musstet“, sagte sie ernst und sah Natsu und Lucy, die mit herangekommen war, in die Augen. Sie sahen Erza traurig an und dachten an die, die sie zum zweiten Mal verloren hatten. „Du kannst nichts dafür, Erza“, sagte Lucy und versuchte zu lächeln. „Nein, du kannst nichts dafür, dass er so ein Arschloch geworden ist!“ antwortete Natsu und ballte die Fäuste. „Er wird für alles bezahlen! Für jede Träne, für jedes Leid!“ Erza beobachtete ihn und senkte den Kopf. „Doch, ich kann etwas dafür... wäre ich damals schneller zu im vorgestoßen, hätte ich ihn retten können. Vor Zeref retten können. Aber ich kam zu spät!“

„HÖR AUF! HÖR AUF, DIR DIE SCHULD ZU GEBEN!“ brüllte Natsu sie an und schüttelte sie an ihren Schultern. „Natsu! Lass das!“ fuhr Lucy ihn wütend und entsetzt an. Erza hob den Kopf und sah dem Dragon Slayer in die Augen. „Ich werde nicht noch mal versagen! Nie wieder!“ sagte sie und wendete ihre Requip - Magie an. Sie stand in ihrer „Black Wing“ Rüstung vor ihren Freunden und stieß sich vom Boden ab. „Ich fliege schon mal vor! Wir treffen uns da! Viel Glück!“ rief sie hinunter und flog so schnell sie konnte nach Westen. „Mist!“ rief Natsu und rannte ins Feld. Lucy folgte ihm. „Happy, flieg du ihr hinterher! Sie braucht dich vielleicht!“ sagte Natsu. Happy, der neben ihm hergeflogen war, antwortete mit „Aye, Sir!“ und flog höher, um Erza zu verfolgen. „Wir werden sie niemals einholen!“ sagte Lucy verzweifelt, als sie Natsu hinterher rannte.

Erza flog so schnell sie konnte. Mit geradem Blick auf ihr Ziel gerichtet. Sie dachte an Gray. Sie musste ihn einfach rechtzeitig erreichen.
 

Zur gleichen Zeit sah sich Gray in seinem Verließ um. Es war kalt und feucht. Eigentlich perfekt, um Eismagie ausführen zu können, doch durch die Fesseln war es unmöglich. Die Fackel, die in seiner Zelle hing, würde demnächst erlöschen und die, die im Kerkergang waren, beleuchteten diesen kaum noch. Gray’s Hände hatte man mit zusätzlichen Fesseln und Eisenketten an die Zellenwand gefesselt. Seine Füße erreichten kaum den Boden. Seine Schulter brannte. Gérard hatte sich aus dem Zelt geschlichen, bevor Erza hinein gelaufen war, um ihn zu suchen. Die Ratte hatte ihn von hinten überrascht und sein Schwert durch seine Schulter gebohrt. Sie brannte, durch die Spannung seiner Arme. Er ignorierte die Schmerzen, schloss die Augen und versuchte irgendwelche Geräusche aus zu machen, doch abgesehen von ein paar Ratten, die an seinem Zellennachbarn knabberten, konnte er nichts ausmachen. Gray dachte an Erza, um sich von seiner aussichtslosen Situation abzulenken. Es war ein tolles Gefühl gewesen, sie lebendig zu sehen und ein noch viel tolleres, als er Gérard weggepustet und sie geküsst hatte. Sie sah unendlich Dankbar und glücklich aus. Schade, dass der Moment so flüchtig gewesen war und die Wahrscheinlichkeit, sie noch mal so zu sehen, verschwindend gering erschien.

Als er seine Augen wieder öffnete, hatte Gray den Entschluss gefasst, solange weiter zu kämpfen, bis Erza von ihrer Vergangenheit Abschied nehmen und wieder lachen konnte.

Der Paradiesturm

Erza ließ den Hafen schnell hinter sich und flog aufs offene Meer hinaus. Es dauert nicht so lange, bis sie den Lacrimaturm am Horizont sehen konnte. Mit der aufgehenden Sonne im Rücken, kam sie dem Turm unaufhaltsam näher. 500 Meter vor ihrem Ziel, flog sie dicht über der Wasseroberfläche, verwandelte sich und sprang in ihrem Bikini ins Wasser. Sie wollte möglichst unbemerkt an Land gehen. Mit ihren schwarzen Schwingen, wäre sie bloß aufgefallen. Sie schwamm entgegen der Strömung und ging über scharfkantige, dunkle Felsen an Land. Das Wasser war eiskalt gewesen, sodass sie am ganzen Körper zitterte. Schnell zog sie ihre Alltagsrüstung an und suchte nach einem möglichen Eingang in die Festung. Sie näherte sich dem Lacrima und berührte es kurz, um zu testen, wie stark es aufgeladen war. Bei ihrer Berührung wurden ihre Fingerspitzen verbrannt. Sie zuckte zurück und sah auf ihre Verletzung. „Das Lacrima ist vollständig aufgeladen...“, sagte sie und begutachtete den Turm. „Der Turm dürfte durch die schwarze Magie des Medaillons mehr Energie bekommen haben. Oder Gérard hat ihn noch mal in die Vergangenheit geschickt, sodass er sich über Jahre langsam aufladen konnte. Er braucht Étherion nicht, um das R-System zu aktivieren!“ sagte Erza zu sich selbst und ging um den Turm herum. Sie konnte keine Wachen sehen, wusste jedoch, dass Gérard es ihr nicht einfach machen würde, zu ihm zu gelangen. Zuerst musste sie jedoch in die Kerker. Erza war sich sicher, dass Gray dort sein musste. In dem Kerker, in dem sie mit Gérard, Sho und Simon gesessen hatte. Sie fand weiter unterhalb des Turms einen dunklen, schmalen Tunnel. Sie ging auf die Knie und krabbelte in ihn hinein, da er zu niedrig war, um aufrecht stehen zu können.
 

Zur gleichen Zeit waren Lucy und Natsu am Hafen angekommen. Mit ihrem letzten Geld, lieh sich Lucy ein kleines Ruderboot. Mürrische setzte sie sich hinein und hoffte, dass sie die Mission heil überstehen und nichts kaputt machen würden. Sonst konnte sie ihre Wohnung vergessen. Natsu zögerte beim Einstieg, sah Lucy’s angepissten Gesichtsausdruck und zwang sich hinein. Er hatte sich kaum hingesetzt, als sich das Boot leicht bewegte und er sich über die Reling lehnen musste. „SAG MIR NICHT, DASS ICH JETZT AUCH NOCH ALLEIN RUDERN MUSS?!“ schrie Lucy entsetzt. „Ich habe deinen Luftschiffeintritt bezahlt und dieses Boot bezahlt! Du wirst jetzt gefälligst rudern!“ sagte sie entschieden und funkelte ihn wütend an. Natsu hob seinen Kopf und sah sie mit verschwommenem Blick an. Er wurde grün und bevor er sich ins Boot übergeben konnte, schrie Lucy: „Okay, okay! Ich mach ja schon! Wehe du kotzt hier rein!“ Sie nahm die Ruder und fing an sie in unregelmäßigen Schlägen ins Wasser zu tauchen. „Oooh man, immer ich“, murmelte sie deprimiert. Das kleine Dingi schaukelte für Natsu’s Verhältnisse viel zu sehr und ließ seine Hände ins Wasser hängen. Nachdem sie eine Weile gefahren waren und Lucy kurz davor war aufzugeben, hatte sie eine Idee. Sie rief Gemini, die ihr heute schon geholfen hatten, indem sie Erza’s Handschellen aufgeschlossen hatten. „Vielen Dank, dass ihr noch mal gekommen seid!“ sagte Lucy und flehte die Beiden an: „Könntet ihr euch in Natsu, Taurus oder sonst wen starkes verwandeln und das Boot so schnell wie möglich nach Westen rudern? Ich bin leider völlig am Ende!“ sagte sie, machte ein wehleidiges Gesicht und faltete ihre Hände wie zu einem Gebet. . „Aber klar...das ist...unsere...Spezialität“, antworteten sie abwechselnd und verwandelten sich in Aquarius. „Was habt ihr vor?“ rief Lucy panisch und ahnte nichts Gutes. „So seid...ihr schneller“, sagte Gemini und beschor eine große Welle herauf. Das kleine Boot trieb auf der Spitze der Welle und wurde in wahnsinniger Geschwindigkeit zum Turm getragen. Natsu und Lucy wurden ins Boot gepresst. Lucy hatte kein besonders gutes Gefühl, als der Turm näher kam und die Welle immer noch so groß blieb. „NATSU! REIß DICH ZUSAMMEN!“ schrie sie in leichter Panik, als das Ufer mit den spitzen Felsen immer näher kam. Die Welle brach und das Boot kippte vorn über. Lucy beugte sich zu Natsu herüber und umarmte ihn, damit sie seinen Sturz mit abfangen konnte. Sie hatten Glück und landeten im Sand hinter den Steinen. Als Natsu sich von der Fahrt erholt und seine Umwelt schärfer wahrnehmen konnte, merkte er, dass er Lucy im Arm hielt und sie auf ihm lag. Ihre Hände hatten sich in seinem Oberteil verkrampft und sie drückte ihr Gesicht an seine Brust. „Lucy...?“ fragte er vorsichtig und sie hob ihr Gesicht. Sie wurde rot, sprang von ihm runter und kniete sich neben ihm. „Tut mir leid“, sagte sie. „Brauch es nicht! Wegen dir sind wir so schnell hergekommen“, erwiderte Natsu und grinste sie an. Er hatte nicht verstanden, dass sie sich für das auf-ihm-drauf-fallen entschuldigt hatte. Er stand auf und hielt ihr seine Hand entgegen. „Komm, wir müssen Gray, Erza, Happy finden und Gérard in den Arsch treten“, sagte er grinsend. Lucy strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und nahm seine Hand. Dann drehten sie sich zum Lacrimaturm um... den Ort, wo die finale Schlacht geführt werden sollte.
 

Erza war derweil im Zentrum des Turms angekommen. Dort, wo ihre Schlacht zur Rettung Gérards und der Paradiesturm-Sklaven stattgefunden hatte, als sie noch ein Kind war. Der Tunnel, durch den sie hierher gelangt war, war nach mehreren Metern höher geworden, sodass sie stehen konnte. Daraufhin hatte sich der Tunnel in Weitere aufgeteilt. Nun presste sich Erza an die Wand und beobachtete den Platz vor ihr. Mehrere Schattenkrieger patrouillierten im Auge des Lacrimaturms. Viele flogen und zogen ihre Kreise in unterschiedlichen Höhen. Andere marschierten langsam am Boden und bewegten sich in den Schatten. „Wenn ich sie angreife, weiß Gérard, dass ich schon hier bin“, dachte Erza und zog ihre „True Heart“ Rüstung an. Damit ließ es sich leichter und vor allem leiser bewegen. Ihre Alltagsrüstung wäre zu sperrig, um sich zwischen den Felsen hindurch zu quetschen. Nachdem einer der Krieger dicht an ihr vorbeigezogen war, schlich Erza sich hinter den nächsten Felsen. Sie versuchte sich im Schatten zu bewegen, von denen es viele gab. So dicht am Stein, konnte Erza Bearbeitungsspuren von den Sklaven sehen, die gezwungen worden waren, bis zum Ende ihres Lebens, am Turm zu arbeiten. Nach einigen zähen Minuten hatte sie sich drei Meter über den Platz geschlichen. Aufmerksam versuchte sie jeden Schattenkrieger im Auge zu behalten und duckte sich, als einer über sie hinweg flog. Sie robbte sich hinter Felsen entlang und kam zu einer Lücke in ihrer Deckung. Der nächste Felsen war zwei Meter entfernt. Die Lücke zwischen den Felsen war, zu ihren ungunsten, hell beleuchtet. Da Erza keine Zeit mehr verlieren wollte, beobachtete sie ihre Umgebung aufmerksam und lief so schnell sie konnte hinter das rettende Versteck. Aber sie ist gesehen worden: Ein Schattenkrieger hatte eine Bewegung gesehen und war auf dem Weg zum Felsen. Er kam Erza immer näher, die leise ein Schwert heraufbeschwor, um den Schattenkrieger, wenn nötig, zu überwältigen. Seine Klauen legten sich auf den Felsen, als plötzlich ein Schrei ertönte. Mehrere Schattenkrieger flogen so schnell sie konnten ins obere Drittel des Lacrimaturms. „FANGT MICH DOCH, WENN IHR KÖNNT!“ schrie Happy und schmiss Steine auf die nahenden Schatten. Nun machten sich alle Krieger auf den Weg zu Happy und Erza hatte freie Bahn. Sie dankte dem Kater im Stillen und rannte über den restlichen Platz. Auf der anderen Seite öffnete sich ein weiterer Tunnel. Als Erza ankam, versuchte sie Happy auszumachen und sah ihn in einem winzigen Loch verschwinden. Die Schattenkrieger schrien entsetzlich vor Enttäuschung auf, da sie zu groß waren, um hinterher zu fliegen und gingen auf ihre Posten zurück. Sie dachten, dass sie etwas Zeitvertreib mit dem fliegenden Spielzeug hätten haben können. Erleichtert seufzte Erza und ging den Tunnel entlang. Da sie selbst daran mitgearbeitet hatte und den Weg nur zu gut kannte, wusste sie, dass der Tunnel in den Kerker führte.

Eine gewundene Treppe nach der anderen führten sie tief in den Felsen, auf dem der Turm stand. Sie verlangsamte ihren Schritt, als sich der Kerkergang vor ihr öffnete. Die Fackeln beleuchteten den Boden schwach. Erza brauchte das Licht nicht, um sich auszukennen. Langsam lief sie an den Zellen vorbei. Sie lief durch Pfützen, die durch die nasse Höhlendecke entstanden waren. Leise flüsterte sie Gray’s Namen und lauschte nach einer möglichen Antwort. Aber sie bekam keine. Unruhig ging sie weiter, immer wieder flüsterte sie seinen Namen und sah durch die Gitterstäbe der Zellen. Als sie ein komisches Geräusch hörte, nahm sie eine Fackel von der Wandund ging in das Verließ, aus dem sie das Geräusch vermutete. Der Anblick, der sich ihr bot, ließ sie zurückwanken. Die halbe Zelle war blutgetränkt. Die Wand hinter den Ketten, die von der Decke hingen, war fast vollständig rot. Am Boden hatte sich eine große, dunkelrote Pfütze gebildet. Erza sah nun auch, was das Geräusch verursacht hatte. Mehrere Ratten tummelten sich um das Blut und tranken es. Ihr wurde schlecht und sie schickte Stoßgebete, dass es nicht Gray’s Blut war. Doch, als sie sich weiter in dem Verließ umsah, versagten ihre Beine und sie ließ sich auf die Knie fallen. Vor ihr auf dem Boden lag Gray’s Kreuz. Sie hob es auf und zog es sich über den Kopf. Es lag schwer und drückend auf ihrer Brust. Sie biss sich auf die Zunge, um nicht zu weinen und stand auf. „Bevor ich nicht seine Leiche gesehen hatte, glaubte ich nicht an seinen Tod“, sagte sie zu sich selbst. Sie ging zur Pfütze und hielt zwei ihrer Finger hinein. Das Blut war noch warm. Das Massaker konnte noch nicht so lang her sein. Mit ihren roten Fingern zeichnete sie ein Kreuz von ihrer Stirn zum Bauchnabel und von einer Schulter zur Anderen. „Ich werde ihn retten, das schwöre ich! Ich werde ihm sein Kreuz zurückgeben!“ sagte sie in die Dunkelheit hinein und wandte sich von der Höhle ab. Auf der anderen Seite des Kerkerflures befand sich eine weitere Treppe. Sie sah sich noch einmal im Gang um und spurtete die Treppen hoch, die sie näher zu Gérard und Gray bringen sollten.

Ich vertraue dir!

Natsu und Lucy fanden eine Treppe an der Außenseite des Turms. Sie war in das Lacrima eingearbeitet worden und führte steil nach oben. Die Beiden sahen sich an und begannen die Treppe zu erklimmen. Sie wand sich um den Turm herum und war durch ein Geländer gesichert. Nach den ersten 60 Stufen fanden sie Happy. Er lehnte an einer Geländerstange und ruhte sich aus. Natsu rannte eilig zu ihm. „Happy! Was ist passiert?“ fragte er und hob den kleinen Kater hoch. Völlig am Ende erzählte er, dass er die Schattenkrieger von Erza weggelockt hatte und in einen kleinen Spalt geflogen war. Doch einer der Schatten war ihm durch andere Tunnel gefolgt. Als er schließlich aus dem Lacrima entfliehen konnte, wartete der Schatten auf Happy. Der Kater musste fliegerische Meisterleistung bringen und war durch kleine Risse im Lacrimaturm geflogen. Irgendwann war der Schatten so wütend gewesen, dass er ihn blind verfolgt hatte. Dadurch gelang es Happy, ihn in einen Spalt zu locken, wo er stecken blieb. Bevor er sich auflösen konnte, hatte Happy Anlauf genommen und hatte ihm seinen Schädel ins Gesicht gerammt. Da der Schatten seine kleine Beute nicht ernst genommen hatte, war er überrascht, als Happy angriff. Er steckte fest und sein Rückrat wurde durch den Angriff gebrochen.

Natsu grinste ihn an. „Du bist echt ein Held!“ sagte er und wuschelt dem Kater über den Kopf. Happy erwiderte sein grinsen, sagte „Aye“ und hielt seine Hand hoch. Natsu klatschte ein und trug ihn, als sie sich wieder der Treppe widmeten. „Das hast du echt toll gemacht“, sagte Lucy außer Atem und zog sich am Geländer hoch. Sie hatten nun mittlerweile an die 300 Stufen erklommen, als sie ein vertrautes Geräusch hörten. Plötzlich wurde die Treppe eingefroren und zu einer gigantischen Rutsche. Überrascht schrieben die Drei auf und rutschten den ganzen Weg wieder hinunter. Mit Happy im linken Arm versuchte Natsu die Fingernägel seiner rechten Hand ins Eis zu bohren, damit die Beiden nicht weiter an Höhe verloren. Das Eis war so hart, dass Natsu kaum Halt bekam, besonders, da er nur mit einer Hand arbeiten konnte. So rutschte auch er unaufhaltsam. „Kannst du fliegen?“ fragte er Happy auf dem Weg nach unten, als dieser nickte, ließ er ihn los. Die Gefahr war zu groß, dass er auf ihn drauf fiel. Lucy schrie auf dem Weg nach unten und war dankbar für das Geländer, das verhinderte, dass sie von den Felsen zerschmettert wurden, falls sie von der Rutsche fielen. Da sie hinter Natsu gelaufen war, war sie die Erste, die unten ankam. Sie versuchte den Aufprall abzufedern, landete jedoch auf dem Bauch. Natsu fiel über sie drüber und ihr Gesicht wurde in den Sand gedrückt. Er lag auf ihrem Rücken, rollte sich runter, stand auf und ging schnell zur Treppe. Lucy, die von Natsu niedergemäht worden war, versuchte den Sand aus ihrem Gesicht zu kratzen. „Beherrscht das Arschloch jetzt auch noch Eismagie oder ist Gray nun endgültig übergeschnappt?“ wandte sich Natsu an Lucy. „Ich weiß es nicht...“, sagte Lucy leise, als sie aufstand und sich genervt den Sand aus den Kleidungsstücken schüttelte. Natsu versuchte sich am Geländer hochzuziehen, bemerkte jedoch, dass selbst das eingefroren war. „Auch wenn ich es auftauen würde, würde es zu lange dauern, bis wir oben sind!“ sagte er zu sich selbst. „Dann müssen wir wohl einen anderen Weg suchen“, antwortete Lucy und sah sich um. „Ich weiß, wo Erza reingegangen ist!“ sagte Happy und zeigte ihnen den Tunnel. „Na dann, los“, sagte Natsu und zeigte mit seinen Händen einladend auf den Tunnel, damit Lucy als Erste hineinkrabbelte. „Damit du mir auf den Hintern glotzen kannst? Wohl kaum!“ sagte sie und schob Natsu zum Tunneleingang. Er hob die Schultern verständnislos hoch und begab sich auf alle Viere. „Ich wollte nur nett sein“, murmelte er und folgte der Dunkelheit. Happy folgte ihm, konnte jedoch, abgesehen von allen Anderen, im Tunnel normal aufrecht gehen. Lucy bildete den Schluss.
 

Erza rannte die Treppen hoch. Viele Seitengänge und Flure tauchten schnell in ihren Augenwinkeln auf und verschwanden gleich wieder. Sie wusste, wo sich Gérard aufhielt. Da, wo sein riesiges Ego Platz haben würde. Ganz oben, an höchster Stelle des Turms. Auf dem Dach. Seinem Größenwahn ausgeliefert. Sie legte ihre rechte Hand um Gray’s Kreuz und rannte so schnell und leise sie konnte weiter. Nach mehreren Treppen und langen Fluren, die endlos erschienen, kam sie in den letzten Flur, vor der finalen Treppe. Als sie um die Ecke bog, stand Gray vor ihr. Er befand sich in der Mitte des Flures. Mit geschlossenen Augen und Händen in den Hosentaschen wartete er. Sein Körper sah unverletzt aus. Erza hatte die Luft bei seinem Anblick angehalten und atmete nun erleichtert aus. „Gray!!!“ rief sie und rannte auf ihn zu. Er öffnete die Augen. Seine Augenfarbe ließ Erza stehen bleiben. „Oh nein, bitte nicht...“ flüsterte sie. Ein strahlendes grün leuchtete ihr entgegen. Gray musste unter den Folterungen von Gérard gestorben und anschließend von ihm wiederbelebt worden sein, als Sklave. Sie ging langsam auf ihn zu und hielt ihm eine Hand entgegen. „Gray?“ fragte sie vorsichtig und ging gleichmäßig weiter. Er nahm seine Hände aus den Hosentaschen, aber sein Gesichtsausdruck blieb leer. „Ich bin es. Erza“, sagte sie. Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, verzerrte sich Gray’s Gesicht vor Hass und Wut. Erza wich erschrocken zurück. Gray öffnete seine zur Faust geballten Hände zum Boden und begann mit seiner Magie. „Ich will nicht mit dir kämpfen!“ sagte Erza, beschwor jedoch eins ihrer Schwerter. „Bitte zwing mich nicht dazu“, flehte sie. Um Gray herum entstand eine Eisrüstung. Das Eis passte sich seinem Körper an. An den Gelenken war die Rüstung offen, da Gray’s unbewegliches Eis bei seinen Bewegungen brechen würde. Erza sah ihm noch einmal in die Augen und flüsterte „bitte“, bevor Gray einen Eishelm erschuf, der sein Gesicht verdeckte. Auf seinem Brustpanzer war das Symbol von Black Rose vertieft. Erza zwang sich dazu ihre Feuerrüstung „Fire Empress“ anzulegen, damit sie das Eis schnell schmelzen konnte. Kurz vor seinem Angriff erschien ein extrem langes Schwert in Gray’s rechter Hand. Es bestand nicht nur aus Eis, sondern leuchtete gelblich, da Gérard es zusätzlich mit seiner Magie gestärkt hatte. Das Gleiche galt für ein riesiges Schild, das in Gray’s linker Hand auftauchte.

Dann schoss Gray auf Erza zu. Sie konnte seinen ersten Schlag, der von oben kam, mit ihrem Schwert parieren. Doch plötzlich schoss ein Blitz durch ihren Körper, der durch den Kontakt der beiden Schwerter kam. Gérard’s Lichtblitz hatte sich von Gray’s Schwert auf das Ihre übertragen. Während der Schmerz durch ihren Körper schoss, holte Gray mit dem Schild aus und schlug es gegen Erza’s Seite. Durch die Wucht wurde sie gegen die Flurwand geworfen. Feine Risse entstanden im Lacrima wo sie eingeschlagen war. Sie rappelte sich schnell wieder auf und schoss auf Gray zu. Der erwartete einen direkten Angriff und hielt ihr sein Schild entgegen. Kurz bevor sie bei ihm ankam, sprang sie und schlug mit ihrem Schwert auf Gray’s rechte Schulter. Das Eis bröckelte ab. Doch als Erza wieder runter kam, musste sie sich auf den Boden fallen lassen, um Gray’s Schlag zu entgehen. Sein Schwert sauste über ihren Kopf hinweg. Bevor er den Schlag ausgeführt hatte, hatte Erza sich am Boden gedreht und Gray’s Beine mit Ihren weggetreten. Er fiel auf den Rücken. Da das Eis hart und schwer war, brauchte er lange, um aufzustehen. In dieser Zeit war Erza aufgestanden und hatte die rechte Seite seines Helms abgeschlagen. Sie konnte nun sein halbes Gesicht sehen, was ihr emotionslos gegenüber stand. „Bitte, erinnere dich Gray! Befreie dich von Gérard! Er darf dich nicht versklaven“, redete sie auf ihn ein. „Siehst du das?“ sagte sie und hielt seine Kette hoch. „Das ist deine! Ich bin dir gefolgt, ich bin hier, weil ich an dich glaube! Weil ich es nicht wahrhaben wollte, dass du gestorben sein sollst!“ Sie wurde von ihm unterbrochen, als er mit dem Schwert auf sie einschlug und ihre Rüstung durch die Lichtblitze zerstörte. Erza schrie kurz vor Schmerz auf, als ihre Rüstung in kleine Teile zersprang. Sie wich schnell zurück und zog ihre „Black Wing“ Rüstung an. Gray konnte ihr nicht in die Luft folgen. Doch er ließ mehrere Eispfähle erscheinen, die ihn hoch trugen. Er balancierte auf den Pfählen, ließ sie in der Höhe variieren und folgte Erza. Schnell stürzte sie sich zwischen die Pfähle hinab und zerschlug sie mit ihrem Schwert. Gray fiel herunter und landete auf den zerschlagenen Eisresten. Ein weiterer Teil seiner Rüstung war auf seiner rechten Seite abgebrochen. Seine Flanke war nun unbeschützt. Erza wollte ihn auf keinen Fall verletzen und hoffte, ihm irgendwie das Schwert und das Schild aus den Händen reißen zu können. Mit den Lichtblitzen waren sie zu gefährlich. Sie landete wieder auf dem Boden und verwandelte sich erneut. Nun trug sie ihre „Lightning“ Rüstung und spurtete auf Gray zu, der sich erneut aufgestellt hatte. Als sein Schwert ihres parierte, ließ sie ein weiteres erscheinen und leitete den Lichtblitz, dank ihrer Rüstung, zur Wand des Flures ab. Die Wirkung war erstaunlich. Die Lacrimawand bekam einen großen Riss und Gray’s Waffe verlor kurz seine Lichtmagie. Da das Schwert in ihrer Rechten weiterhin seins Schwert parierte, nahm sie ihr Zweites und schlug Gray’s Eis-Licht-Schwert in zwei Hälften. Es fiel klirrend zu Boden und mischte sich unter die anderen Eisbrocken, die den Flur bedeckten. Erza freute sich so über den Triumph gegen das Schwert, dass sie das Schild erst bemerkte, als es zu spät war. Erneut trag es sie und schlug sie nach hinten weg. Sie stolperte über die Eisbrocken und rollte sich rückwärts auf die Knie. In der nächsten Sekunde stand sie wieder. Sie zog wieder ihre „True Heart“ Rüstung an, da sie darin beweglich genug war, um dem schweren Schild auszuweichen. Gray’s Kette lag ihr schwer um den Hals und erinnerte sie an ihren Schwur. Daraufhin sammelte sie sich und griff Gray direkt an. Sie wand sich am Schild vorbei und zerschlug den Helm vollständig ohne ihn zu verletzen. Sie schaffte es, einen großen Teil des Brustpanzers mit dem Black Rose Symbol zu zerstören. Mechanisch ließ Gray einen Morgenstern aus Eis in seiner Hand erscheinen, den er gegen Erza’s Schulter schlug. Trotz des Schritts, den sie gemacht hatte, um der tödlichen, gezackten Kugel auszuweichen, wurde sie getroffen. Es knallte in ihrer Schulter und es wurde ihr kurz schwarz vor Augen. Als sie eine Sekunde später wieder klar sehen konnte, sah sie, dass Gray stehen geblieben war und sie anstarrte. Erza blickte auf ihre Schulter. Sie war ausgekugelt. Sie legte ihre Hand zwischen ihre Knie und presste sie zusammen. Mit ihrer Anderen drückte sie gegen ihre Schulter. Erneut knallte es. Ihre Schulter war wieder in ihrer ursprünglichen Position. Als sie sein Zögern gesehen hatte, kam ihr eine Idee. Sie ignorierte ihre pochende Schulter und stellte sie zwei Meter vor Gray auf. Ihre Schwerter waren verschwunden, sie stand schutzlos vor ihm und breitete die Arme aus. „Ich vertraue dir! Du wirst mich nicht töten!“ sagte sie entschlossen und sah Gray in die Augen. Gesteuert kam er auf sie zu und hob seinen rechten Arm mit dem Morgenstern. Sie bewegte sich nicht, konnte aber ihr eigenes Herz schlagen und das Blut in ihren Ohren rauschen hören. Als seine Hand mit der Waffe niedersauste, schloss sie die Augen und dachte daran, wie er sie im Zelt gerettet hatte. Einige Sekunden vergingen, aber der Schlag kam nicht und sie öffnete die Augen. Der Morgenstern glitt aus Gray’s Hand und knallte auf den Boden. Das Gleiche geschah mit dem Schild. Es schlug hart auf und Lichtblitze schossen willkürlich durch die Gegend. Gray stellte sich schützend vor Erza. Einer der Blitze traf ihn im Rücken und seine Rüstung zersprang. Nachdem das Schild keine Energie mehr hatte, brach es wie einfaches, normales Eis auseinander. Erza konnte Gray’s Gesicht nicht sehen, da er es dem Boden zugewandt hatte und es im Schatten lag. Als jetzt aber die Gefahr vorbei war, hob er es und sah ihr ins Gesicht. Seine Augen waren wieder normal, doch er weinte. Er ließ sich auf die Knie fallen und verbeugte sich vor ihr. „Verzeih mir!“ flüsterte er. „Ich hätte dich fast getötet!“ Erza sah ihn von oben an. Schnell ging sie auch auf die Knie und streichelte seinen Kopf. „Da gibt es nichts zu verzeihen“, beschwichtigt sie ihn. Er blieb in der gebeugten Haltung, da sie seine Tränen nicht sehen sollte. Gray war wütend auf sich selbst, dass er es zugelassen hatte, dass Gérard in seinen Geist eingedrungen war. Erza nahm seine Kette vom Hals und legte sie ihm wieder um. Während sie sich zu ihm vorbeugte, um sie zu schließen, gab sie ihm einen Kuss auf die Haare. Anschließend stand sie auf und hielt Gray eine Hand hin. Dieser wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht und ergriff ihre Hand. Er hielt weiterhin ihre Hand fest, als er stand und streichelte ihr dankbar mit der anderen Hand über die Wange.

„OH! DAS IST JA RICHTIG NIEDLICH!“ schrie Gérard von der anderen Seite des Flures. Seine Stimme war immer lauter geworden und zeugte eindeutig davon, dass er stinksauer war. Gray drehte sich um und sah ihn kalt an. „Eifersüchtig?“ fragte er und drehte sich, immer noch Erza’s Hand haltend, zu ihm um. Er wusste, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte und freute sich diebisch über Gérard’s Wut. Dieser war drauf und dran zu platzen und rote Striemen zogen sich über sein rechtes Auge. „Jetzt hast du es wütend gemacht“, tadelte Erza Gray gespielt und trat neben ihn. „Mir doch egal“, sagte Gray und zog kurz die Schultern hoch. Er grinste diabolisch und freute sich auf den bevorstehenden Kampf. Jetzt würden sie es beenden. Ein für alle mal. Er schob seine andere Hand in die Hosentasche und beobachtete Gérard, der wutentbrannt auf die Beiden zustürmte.

Showdown

Natsu und Lucy kamen zum gleichen Platz den Erza passiert hatte. Durch Natsu’s feine Nase fanden sie den Weg, den sie vor ihnen genommen hatte. Die Schattenkrieger waren wieder in ihren Positionen und wachsamer als vorher. Die Krieger wussten mittlerweile, dass es sich um ein Ablenkungsmanöver gehandelt hatte und warteten, dass die Eindringlinge zurückkamen. Lucy sah sich um und rief Sagitarius an ihre Seite. „Kannst du den Felsen, der da oben hängt, lösen?“ fragte sie und zeigte auf einen grob gehauenen Lacrimafels, der sich nur durch kleinere Steine an der Wand halten konnte. „Aber klar, moshi moshi“, sagte er und schoss gezielt einen Pfeil auf die stützenden, kleinen Steine. Kaum, dass der Lacrimafels fiel, scheuchte Lucy ihre Freunde zurück in die Höhle. Der Fels fiel und das Lacrima zersprang. Die freigesetzte Energie wurde in Blitzen durch den Turm geschossen und tötete dabei viele Schattenkrieger. Doch es blieben immer noch einige am Leben. Natsu jubelte und klopfte Sagitarius auf die Schulter: „Das war ein perfekter Schuss!“ „Ich weiß, moshi moshi!“ sagte Sagitarius stolz und salutierte vor seiner Besitzerin und Freundin. Lucy dankte ihm und drehte sich zum Platz um. Durch Natsu’s Jubeln sind die anderen Schattenkrieger auf die Gruppe aufmerksam gemacht worden und kamen nun unaufhaltsam näher. „Natsu, hör mir zu“, sagte Lucy eindringlich. „Ich werde die Schattenkrieger bekämpfen, du musst vorgehen. Erza und Gray brauchen dich im Kampf gegen Gérard!“ Natsu wollte protestieren, aber Lucy war bereits dabei sich zu konzentrieren und Kraft zu sammeln, um einen zweiten Stellargeist heraufzubeschwören. Er besann sich, hielt die Klappe und wartete, dass sie Leo heraufbeschworen hatte. „Hallo, Angebetete“, sagte Loki und lächelte sie charmant an. Lucy wollte rot werden, dachte aber daran, dass Natsu sie beobachtete und wollte nicht, dass er komische Sachen dachte. „Guten Tag, Sagitarius“, sagte Loki und wandte sich dem Platz zu. „Leo, moshi moshi“, antwortete Sagitarius und stellte sich neben ihn. „Bitte, helft mir, Freunde. Wir müssen sie vernichten und Natsu die Chance geben auf die andere Seite zu kommen!“ sagte Lucy und stellte sich zwischen die Beiden. Sie hatte nun einen Nah- und einen Fernkämpfer. Das dürfte Abwechslung genug bieten, um die Schattenkrieger so zu bekämpfen, dass sie sich nicht regenerieren können, dachte Lucy und ging aus dem Tunnel heraus. „Viel Erfolg“, sagte Natsu und blieb im Schatten, um auf den richtigen Augenblick zu warten. Kaum waren sie aus dem Schatten getreten, brach die Hölle los. Die übrig gebliebenen zehn Schattenkrieger schossen im Sturzflug auf die Drei zu. Sagitarius hob seinen Bogen und schoss zwei Pfeile gleichzeitig ab, die einen Schattenkrieger in der Brust und im Gesicht trafen. Er löste sich vollständig auf. Während die Ersten am Boden ankamen und Leo gegen sie kämpfte, schoss er weiterhin Pfeile auf die herannahenden Schatten. Er schaffte es, zwei Weitere auszuschalten. Jetzt musste er jedoch immer weiter zurückweichen, damit er einen Pfeil abschießen konnte. Der Fernkampf war vorbei, das wusste Lucy. Also rief sie Sagitarius zurück, bedankte sich bei ihm und beschwor Virgo. Mit einer Verbeugung begrüßte sie Lucy wieder mit „Prinzessin“ und wandte sich den Schattenkriegern zu. Indem sie sich in ihre riesige Form verwandelte und sich einfach auf einen Krieger fallen ließ, tötete sie ihn. Als der Kampf voll im Gange war, rannte Natsu mit Happy über den Platz in den Tunnel hinein, der zum Kerker führen sollte. Natsu ließ den Kampf hinter sich und dachte: „Sie schafft das schon.“ Er folgte Erza’s Geruch tief in die Verließe und fand das. Er erkannte den Geruch des Blutes und dachte an Gray. Wie der Blitz rannte er am Verließ vorbei und die Treppen hoch, die Erza kurz vor ihm genommen hatte.
 

Gérard rannte auf Gray und Erza zu, die sich immer noch an der Hand hielten. Als ihr Feind immer näher kam, ließen sie los und bereiteten sich auf die Schlacht vor. Gérard schlug wie ein Berserker mit der Magie „Heavenly Body“ auf sie ein. Mit gewaltigen Lichtkugeln um seine Füße und Hände, versuchte er die Beiden auseinander zu treiben. Doch Gray und Erza blieben zusammen und ließen sich nicht trennen. Schnell wichen sie seinen Schlägen aus. Ihr Gegner war irgendwann so frustriert, dass er die Beiden nicht erwischen konnte, dass er stehen blieb und wild Geschosse in alle Richtungen feuerte. Harte Strahlen trafen das Lacrima und beschädigten es. Gray wich gerade einem Strahl aus, als er seinen Kopf zu Erza drehte: „ Der ist total übergeschnappt“, sagte er. Seine Worte bekamen zusätzliche Ausdruckskraft, als die Lacrimadecke drohte einzustürzen. Erza und Gray sahen sich an und rannten gleichzeitig zur Treppe, die zur Turmspitze führte. Der ganze Flur kollabierte und brach in sich zusammen. Gérard hatte bemerkt, dass er einen Fehler gemacht hatte, zügelte seine Wut und folgte den Beiden.

Gray und Erza kamen auf der Turmspitze an. Der kalte Wind blies ihnen den Salzgeruch des Meeres ins Gesicht. Sie liefen weiter auf die Mitte des Turms zu, drehten sich um und wartete auf Gérard.

Zur gleichen Zeit hatte Natsu den Flur erreicht. Mit Happy’s Hilfe flog er über die Trümmer der Flurdecke hinweg. Selbst die Treppe war zur Hälfte weggebrochen. So schnell er konnte, flog Happy Natsu zur Spitze des Turms. Er gelangte zu den Anderen und stand hinter Gérard. Dieser war nun umzingelt und ohne seine mächtigen Verbündeten, die Schattenkrieger. Denn Lucy kämpfte verbissen und mit aller Kraft gegen sie. Sie dachte an ihre Mutter und daran, wie sie gesagt hatte, dass sie stolz sei und daran, wie sie von den Black Rose Mitgliedern ermordet worden war. Wut überkam sie und ließ ihre Peitsche erbarmungslos auf die Schatten niederfahren. Gérard hatte Natsu’s Anwesenheit nicht bemerkt und versuchte gerade Erza und Gray zum Rand des Turms zu drängen während sie weiter seinen Angriffen auswichen. Natsu sprintete zu Gérard und bohrte ihm seine Faust mit dem Tekken-Schlag in den Hinterkopf. Gérard flog vorn über, konnte sich jedoch gerade noch abfangen. Er hatte zwar Kopfschmerzen, doch die hatten ihm einen Teil seiner Wut genommen, die ihn blind gemacht hatten. Jetzt ließ er eine gewaltige Luftkugel erscheinen, die immer größer wurde und alle in ein helles Licht tauchten. Natsu, Gray, Happy und Erza mussten ihre Augen schließen und bedecken, damit sie ihr Augenlicht nicht verloren. Gray suchte Erza’ Hand, konnte sie jedoch nicht mehr neben sich finden. Er ahnte nichts Gutes, als das gleißende Licht endlich abklang und er den Platz neben sich leer vorfand. Gérard stand zwischen Natsu und Gray und hielt Erza fest. Eine Hand hielt ihre Arme hinter ihren Rücken, die Andere hatte er in ihren Haare vergraben und zog ihren Kopf nach hinten. Er sah Gray mit einem irren Gesichtsausdruck an und leckte Erza über die Wange. Sie verzog angewidert das Gesicht und versuchte von ihm loszukommen. Gray war stinksauer und überlegte, welche Waffe er erschaffen könnte, die nur Gérard und nicht Erza verletzte. Triumphierend sah Gérard Gray an. Er flüsterte Erza ins Ohr: „Jetzt stirbst du. Nur für mich. Du gehörst mir, du hast schon immer mir gehört. Wegen mir hast du gelebt, wegen mir wirst du jetzt auch sterben!“ Er drückte sie in die Lacrimakugel neben sich. Kaum, dass er sie losgelassen hatte, stürmten Gray und Natsu wie auf Kommando gleichzeitig auf ihn zu. Während Erza vor Schmerzen aufschrie und versuchte, sich irgendwo festzuhalten, erreichten die Beiden bereits ihren Gegner. Natsu und Gray kämpften fast synchron gegen Gérard, der Mühe hatte, zu parieren. Von zwei Seiten griffen die Beiden an, damit Gérard sich möglichst viel bewegen musste. Sobald er müde wurde, würden sie es schaffen, ihn zu erledigen. Doch bis jetzt hielt er jedem Angriff stand. „Gray, zieh Erza da raus! Ich übernehme ihn allein“, rief Natsu. Gray schnaubte und antwortete: „Bis ich sie raus hab, bist du tot“, rannte jedoch zu ihr und zog sie an ihren Händen hinaus. Sie fiel zuerst auf die Knie, als Gray ihre Arme festhielt. Doch er half ihr sich aufzurichten. Erza stand kaum, als sie Gray’s Hände mit Ihren festhielt und ihn ansah. Er wusste sofort, was sie vorhatte und drehte sich zu Gérard um. Gray und Erza konzentrierten sich aufeinander. Brachten ihren Herzschlag in Einklang. Die Verbindung wurde hergestellt. Erza verwandelte sich und trug ihre Höllenrüstung. Kurze Zeit später, legte sich eine ähnliche Rüstung um Gray. Das schwarze Metall formte einen gewaltigen Panzer um ihn herum. Schwarze Stacheln ragten auf seiner Schulter. Die Höllenrüstung verstärkte seine Kraft und seinen Schutz. Von den Beiden ging eine gewaltige Kraft aus, die sogar Gérard und Natsu vom Kämpfen abhielten. Gray und Erza hoben ihre ineinanderverschlungenen Hände. Natsu sprang von Gérard weg, denn egal, was die Beiden vorhatten, er wollte definitiv nicht im Weg stehen. Sie öffneten ihre Hände und zusammen formten sie das Lacrima in eine große Kugel, die sich um Gérard herum legte. Zu entsetzt, dass sie es geschafft hatten, das Lacrima zu formen, reagierte er zu spät. Nachdem er eingeschlossen worden war, begann es ihm die Energie abzusaugen und ihn einzuschließen. Alle dachten, dass er jetzt das Menschenopfer sein würde. Dadurch hätte der das Ritual zur Wiederbelebung Zeref’s nicht durchführen können. Erza empfand pure Schadenfreude und genoss die Ironie, die das Schicksal Gérard spielte. Die Freude wandelte sich jedoch in entsetzen, als sich das Medaillon um Gérards Hals öffnete und die Lacrimakugel aufsaugte. Sie verschwand vollständig. Kaum, dass das Lacrima absorbiert worden war, schoss das Medaillon die gewaltige Energie auf Erza und Gray zurück. In einem Bruchteil einer Sekunde, hatte Erza Gray zur Seite gestoßen, sich vor ihn gestellt und ihre stärkste Rüstung angelegt „Adamantine Armor“. Doch selbst ihre härteste Rüstung konnte gegen die gebündelte Kraft des Medaillons und des Lacrimas nicht bestehen. Ihre Rüstung wurde nach innen gedrückt, zersprang und Erza flog zurück. Der Schlag hatte ihr jegliche Luft aus den Lungen getrieben, wodurch sie nicht mal schreien konnte. Die knallte gegen einen der kleineren Lacrimazacken und blieb reglos am Boden liegen. Ungläubig rannte Gray zu ihr. Ihre Rüstung war so nach innen zersplittert, dass große Einzelteile in ihren Körper getrieben worden waren. Gray kniete sich neben sie und hob ihren Kopf. Sie spuckte Blut, was ihr über die Wange auf den Boden tropfte. Gérard lachte wie ein Wahnsinniger im Hintergrund. „Jetzt ist ihr ihre eigene Rüstung zum Verhängnis geworden“, heulte er schon fast vor Lachen. „Jetzt werde ich es beenden!“ sagte er feierlich und ging auf Erza zu, um sie in die Lacrimakugel zu stoßen. Nun würde sie keine Kraft mehr haben, um sich gegen die Macht zu wehren. Natsu’s Haut wandelte sich und formte immer mehr Schuppen, während er Gérard’s langsame Schritte beobachtete. Angetrieben von seiner Rage, schoss er auf Gérard zu und entfachte das Gefecht neu. Gray strich Erza eine Strähne aus dem Gesicht und kämpfte mit den Tränen. Sie lächelte ihn an und flüsterte „Geh, ich warte hier.“ „Natsu schafft das...“, setzte Gray und Tränen liefen ihm übers Gesicht. „Der? Niemals, geh jetzt“, lächelte sie und neckte ihn mit den Worten, die er sonst immer benutzte. Gequält legte er ihren Kopf auf den Boden, küsste sie auf die Stirn und rannte zu Natsu. Erza sah ihm nach. Diesmal wusste sie, dass sie wirklich sterben würde. Während sie auf dem Boden lag, spürte sie, wie einige Metallteile aus ihrem Rücken ragten. Langsam breitete sich eine dunkelrote Blutlache auf dem Lacrima aus.

Natsu war auf höchster Kampfstufe und wich Gérards „Heavenly Bombs“ aus, die er auf ihn verschoss. Überall entstanden Risse. Der Turm wurde immer instabiler. Plötzlich entstanden aus Natsu’s Rücken gewaltige Schwingen und er erhob sich in die Luft. Gérard wollte im folgen, doch Gray fror ihm die Beine am Lacrima fest. Durch die Rüstung, die er trug, wurde seine Kraft enorm verstärkt. Er schlug auf den Boden neben dem Gefangenen, sodass sich ein weiterer Riss auftat und Energieblitze herausschossen. Gérard stand genau darüber und wurde mehrmals getroffen. Während er vor Schmerzen stöhne, ließ Gray das Blut in Gérards Armen gefrieren. Nun stand er mit gefesselten Beinen und weit geöffneten Armen auf der Turmspitze. „Jetzt“, sagte Gray und trat mehrere Schritte zurück. In Panik sah sich Gérard um und fand Natsu am Himmel, der im Sturzflug auf ihn zukam. Natsu sammelte seine gesamte Feuerkraft in seiner rechten Hand. Mithilfe der Geschwindigkeit des Sturzfluges und seiner Körperkraft, rammte er Gérard seine Faust ins Gesicht. Das Eis brach und er überschlug sich mehrere Male. Der Dragon Slayer und Gray gingen ihm langsam hinterher. Gérard lag am Boden. Er lebte noch, konnte sich jedoch nicht mehr gut bewegen. Gray zog ihn an den Haaren hoch und brachte ihn auf die Knie. Er ließ das Blut in seinen Beinen und Unterkörper gefrieren. Gérard schrie vor Schmerzen, als die Kälte seinen Körper tötete. Keiner der Beiden zeigte Emotionen, abgesehen von purem, reinem Hass. Als Gérard erneut schrie, ließ Gray sein Gesicht gefrieren und sein Mund stand offen. Natsu rammte seine Faust in Gérards Rachen. „Verreck!“ sagte Natsu und schoss einen gewaltigen Feuerstrom in seinen Körper. Gérard explodierte von innen heraus. Natsu und Gray wurden von Fleischfetzen und Blut getränkt.

Dann war es vorbei. Gray’s Rüstung verschwand. Schnell drehte er sich um und rannte zu Erza. Im Hintergrund kam Lucy oben bei der Treppe an. Sie hatte Schrammen, mehrere Schnittwunden von den Klauen der Schattenkrieger, aber sie lebte. Als sie die Blut und Fleischfetzen, gemischt von blauen Haaren und schwarzer Kleidung sah, ließ sie sich an der Wand runter gleiten und freute sich, dass es vorbei war.

Erza war im Zentrum eines großen Blutkreises, der sich über der glatten Oberfläche schnell ausgebreitet hatte. Ihr Blut hatte die gleiche Farbe, wie ihre Haare. Ihre Augen waren immer noch geöffnet. Soweit es ihr möglich gewesen war, hatte sie den Kampf verfolgt. Sie lächelte in tiefer Zufriedenheit und Dankbarkeit, als sich Gray neben ihr ins Blut kniete. „Danke“, flüsterte sie und schloss ihre Augen. Mit einem glücklichen, erlösten Lächeln starb sie. Ihre Freunde schrien. Natsu schlug voller Frustration auf den Lacrimaturm in seiner Nähe ein, bis er zerbarst. Lucy ließ sich auf den Boden fallen und weinte. Happy, der die ganze Zeit über Erza’s Kopf gestreichelt hatte, hielt sich an ihren Haaren fest und weinte bitterlich. Gray schrie verzweifelt auf, nahm Erza und drückte sie an sich. Er spürte, wie sie langsam kalt wurde. Gray drückte sein Gesicht gegen ihren Körper und weinte. Erza war endlich ihren Dämon losgeworden. Jetzt hätte sie frei und unbeschwert leben können. Lachen können... ihr Leben an seiner Seite verbringen können. Er wiegte sie hin und her, weinte, schrie.
 

Nach einer Weile wurde es still um die Freunde. Keiner sagte mehr ein Wort, kein Schluchzen war mehr zu hören. Gray nahm seine Kette ab und legte sie Erza um. „Sie wäre eh deine geworden“, flüsterte er ihr ins Ohr. Natsu lehnte gegen einem der kleineren Türme. Happy lag auf seinen Beinen. Lucy hatte sich zwischenzeitlich zu ihnen geschleppt, saß neben Natsu und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. Keiner der Drei hatte etwas gesagt oder unternommen, um Gray von Erza’s Leiche wegzuholen. Sie sahen ihn an und litten mit ihm. Plötzlich legte er Erza auf den Boden und sah sich auf dem Turm um. Aufgescheucht rannte er durch die Gegend und suchte etwas. „Was ist los?“ fragte Lucy, die fürchtete, dass Gray seinen Verstand verloren hatte. „Wo ist das Medaillon??? Wir können sie zurückholen!“ schrie er hektisch. Als die Anderen die Erkenntnis traf, was er meinte, sprangen sie auf und halfen ihm suchen. Happy fand es zwischen einigen Fleischbrocken auf dem Boden. „Hast du es?“ schrie Natsu und rannte zu Happy, als dieser mit „Aye“ antwortete. Doch kaum, dass Happy das Medaillon hochhob, verbrannte die schwarze Magie seine Pfoten. Er ließ es fallen und es rutschte über den glatten Boden. „AUFHALTEN“, schrie Gray, aber es war zu spät. Das Medaillon glitt in die Lacrimakugel, in der Erza ursprünglich sterben sollte. Geschockt beobachteten sie, wie das Medaillon im Lacrima schwamm und sie wie von Geisterhand öffnete. Dann begann es, das Lacrima um sich herum aufzusaugen. „Scheiße“, sagte Gray und rannte zu Erza’s Leiche. Natsu packte Lucy und trug sie unterm Arm. Sie verstand nicht, warum alle so eine Panik verursachten und fragte Natsu, der gerade die Treppen hinunter sprang. „Das Medaillon hat vorhin das Lacrima aufgesaugt und dann abgeschossen“, sagte er nur und rannte weiter. Happy flog neben ihm her, bis ihm auffiel, dass Gray fehlte. „Natsu, warte!“ sagte er und drehte sich um. Schließlich kam auch Gray die Treppe hinunter gerannt und trug Erza. Die Anderen warteten, dass er zu ihnen aufschloss und rannten weiter. Sie kamen zu den endlosen Stufen, die in den Kerker führen sollten. „WARTET! HIER LANG!“ schrie Gray und führte sie in einen Seitengang. Mit einem Fußtritt stieß er die Tür auf und trat mit Erza in den Armen hindurch. Als Natsu, Lucy und Happy folgten, sahen sie, dass sie sich am oberen Treppenabsatz an der Außenseite des Turms befanden. Die Treppe war immer noch eingefroren. Bevor sie etwas sagen konnten, stellte sich Gray auf die Eisfläche und glitt hinab. „Nicht schon wieder...“, begann Lucy, aber ein Geräusch veranlasste sie nach oben zu sehen. Das obere Viertel des Turms war bereits vom Medaillon eingesaugt worden und würde bald die Treppe erreichen. „LOS“, schrie sie Natsu an. Alle rutschten auf unterschiedliche Weisen die eingefrorene Treppe hinunter. Unten angekommen, rannten sie zum Wasser. Gray drückte Natsu Erza’s Körper in die Arme. „Nicht loslassen!“ und stellte sich ins Wasser hinein. Er erschuf ein großes Boot aus Eis, drehte sich um und nahm Erza wieder entgegen. Lucy und Happy folgten Gray, der Erza vorsichtig hinein legte und mehrere Eispaddel erschienen ließ. Natsu zögerte etwas, bis er sich umdrehte und sah, dass nicht mehr viel vom Turm übrig war und bald die ganze Insel verschluckt werden würde. Durch diesen Ansporn, sprang er ihnen hinterher. Alle, selbst Natsu, rissen sich am Riemen und ruderten so schnell sie konnten. Als sie sich umdrehten, sahen sie, wie das in der Luft fliegende Medaillon den Lacrimaturm absorbiert hatte. Der Himmel war schwarz von der Dunkelheit des magischen Medaillons. Plötzlich wurde alles still, selbst die Wellen legten sich. Dann öffnete sich das Medaillon und eine gewaltige Welle aus türkisem Licht breitete sich in der Luft aus. Die Hauptenergie schoss in einem großen Schwall in den Himmel und zog die dunklen Wolken gleich mit sich. Die Energiewellen, die vom Medaillon ausgingen, pulsierten und schufen gigantische Wellen, die das kleine Boot beinahe zum Kentern brachten. Plötzlich wurde es erneut still und das Meer beruhigte sich wieder. Alle beobachteten das Medaillon und sahen, wie es explodierte. Gray war entsetzt. Er hatte gehofft, es einsetzen zu können, nachdem es sich entladen hatte. Er sah auf Erza hinab, streichelte ihr Gesicht und machte sich für ihren Tod verantwortlich. Im gleichen Augenblick breitete Happy seine Flügel aus und schoss knapp über die Wasserfläche, auf dem Weg zum ehemaligen Turm. Er fing etwas auf und kam zur Gruppe zurück. Alle hatten ihn gespannt beobachtet. „Was hast du da?“ fragte Natsu neugierig und beugte sich vor. Jetzt, da die Gefahr vorbei war, erinnerte er sich daran, dass er in einem Boot saß und fühlte sich augenblicklich schlecht. Happy legte es in Gray’s Hand. Als dieser genauer hinsah, bemerkte er, dass es sich um den Smaragd handelte, der im Medaillon eingelassen war. Niedergeschlagen legte er den schönen Stein auf Erza’s Stirn und wandte sich von ihr ab.

„GRAY“, rief Lucy plötzlich. Erschrocken schaute er auf Erza hinab und sah gerade noch, wie der Stein verschwand. Dort, wo er lag, leuchtete ihre Haut grün auf. Gray beugte sich zu ihr hinab und beobachtete, wie sich ihre Wunden schlossen…

Abschluss

Zurück in der Gilde. Meister Makarov war zufrieden mit seinen Magiern. Zwar hatten sie das Medaillon und ein Luftschiff zerstört, aber dafür haben sie die Gilde Black Rose ausgeschaltet gemacht und Gérard seine gerechte Strafe zukommen lassen. Lucy rannte hinter Natsu her und versuchte ihn zu verprügeln, weil sie das meiste Geld zur Reparatur des Luftschiffes abdrücken mussten. „Mit dem restlichen Geld kann ich höchstens eine Miete bezahlen“, schrie sie Natsu hinterher, der lachend vor ihr davonrannte. Happy rollte sich auf einem Tisch herum und lachte seinen besten Freund aus, als er plötzlich von Lucy am Schwanz hochgezogen wurde. „Du bist auch noch fällig“, sagte sie und fauchte ihn mit mörderischem Blick an. „Naaatssuuuuu, hilf mir!“ brüllte der kleine Kater vergeblich. Natsu lugte hinter einem Pfosten vor und sagte „Aye“, um Happy zu imitieren. „Uuuuaaah und das nennt sich Freund“, heulte Happy unglücklich und zappelte, um sich aus Lucy’s Griff zu befreien.

Gray lachte leise und lehnte sich entspannt auf seinem Stuhl zurück. Er freute sich über das verdiente Bier, das auf dem Tisch vor ihm stand. Aber noch mehr freute er sich über die rothaarige Magierin, die auf seinem Schoß saß und sich über Natsu und Happy lustig machte. Um ihren Hals hing sein Kreuz und passte gut zu ihrer weißen Bluse. Erza drehte ihm das Gesicht zu und lächelte ihn an. Gray drückte seine Freundin an sich und genoss die Wärme, die vom ihrem Lächeln ausging. Er wusste, dass dieses Lächeln echt war und dass es immer bleiben würde.
 

Anhang:

Juvia hatte man mehrere Tage lang nicht gesehen, nachdem herauskam, dass Gray und Erza zusammen sind. Gerüchteweise hatte sie versucht sich im Fluss zu ertränken. Stattdessen hatte sie sich mit dem Fluss verbunden und war abgetrieben.
 

Nachdem das Medaillon zerstört worden war, hatte die Wirkung nachgelassen und das Dorf Lirenya wurde wieder normal. Ihr Nachbardorf wusste, dass die Magier ihr Versprechen eingelöst hatten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (10)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  onepiecefan21701
2014-08-17T22:20:12+00:00 18.08.2014 00:20
Deine FF ist richtig cool geworden und die Charaktere hast du sehr gut getroffen
Ich finde es nur schade ,dass es so wenig Grayza FFs gibt da es mein Lieblingspairing ist .
Deswegen hab ich mich hierüber besonders gefreut und war richtig froh es gelesen zu haben sonst hätte ich was verpasst. ;D
Hoffe ,dass es bald noch mehr von dir zu lesen gibt ,weil ich deinen Schreibstil sehr mag und du dich richtig gut ausdrückst.

LG onepiecefan21701

Von:  _Blackstar_
2012-04-26T20:28:48+00:00 26.04.2012 22:28
So, hab sie auch endlich mal durchgelesen (war ja nicht zu lang :) ) und fands echt toll. Das Grayza Pairing finde ich langsam immer besser und du hast die Entwicklung der Beziehung echt schön rübergebracht. Es war durchweg spannend und teils gabs auch die ein oder andere Überraschung, die nicht so leicht vorauszuahnen war. Die Spannung im Allgemeinen war auch gut durch die Geschichte aufgebaut, Spannung bis zum Schluss :). Die Kämpfe waren gut beschrieben und man konnte sich echt gut vorstelen, wie es da abgegangen sein muss, bin froh sie gelesen zu haben und evtl. bald mehr von dir zu lesen :).
Von:  Ai-chan
2011-09-20T18:44:56+00:00 20.09.2011 20:44
Hey!

Bin grad über deine Story gestolpert!
Sie ist echt toll geschrieben, musste sie in einen Rutsch durchlesen.
Die Idee, das Pair eigentlich die komplette FF sind wirklich geil!
Würde mich freuen wieder was von dir zu lesen.

mflg
Von:  Goku-kun
2011-08-05T23:10:51+00:00 06.08.2011 01:10
Ei, ei, ei, mit Gerald möchte ich nicht tauschen. Aber Erza ist ihre Dämonen los. Wie heißt es doch so schön: Ende gut, alles gut.

Von:  KugisakiNobara
2011-08-03T12:18:35+00:00 03.08.2011 14:18
Das ging ja nochmal gut aus.
Die Gesichte war wirklich toll. Ich hatte meinen Spass beim lesen, hab allerdings auch richtig mitgefiebert.
Danke dafür.
Von:  KugisakiNobara
2011-08-03T12:16:16+00:00 03.08.2011 14:16
Das wars dann wohl mit Gerard. Ich glaube der steht nicht wieder auf...bzw. setzt sich wieder zusammen. Aber die Arme Erza.
Ich hoffe die Szene am Schluss des Kapitels deutet auf das hin, was ich denke...
Von:  KugisakiNobara
2011-08-03T11:42:52+00:00 03.08.2011 13:42
Das Kapitel war definitv eines der besten. Ich hab stellenweise richtig mitgefiebert.
"Jetzt hast du es wütend gemach", hat mich richtig zum lachen gebracht und die Schlussszene dieses Kapitels lässt mich ebenfalls grinsen. Ich freue mich auf den folgenden Kampf.
Von:  ErzaKnightwalker
2011-07-28T06:12:12+00:00 28.07.2011 08:12
Danke für das Kompliment :D und es wird bald weitergehen =) ich versuche jeden Tag ein Kapitel zu schreiben (abgesehen vom Wochenende :P )

Wir nähern uns jedenfalls dem Showdown ^^
Von:  KugisakiNobara
2011-07-27T23:10:30+00:00 28.07.2011 01:10
Ich muss sagen, dass mich deine Geschichte echt beeindruckt. Sie ist genial. Und ziemlich brutal. Du tust den Armen ganz schon viel an.
Ich mag die Art, wie du beschreibst.
Leider konnte ich erst jetzt nachlesen, was du fabriziert hast, da ich eine Woche in den Ferien war.
Ich hoffe sehr, dass es bald weiter geht, denn ich kann es kaum erwarten.
Erza ist festentschlossen, das steht fest. Und ich mag die Szene in der sie sich mit Grays Blut ein Kreuz aufmalt. Sehr symbolisch und stark.

Von: abgemeldet
2011-07-20T20:01:30+00:00 20.07.2011 22:01
Ohhh verdammt ist das klasse. Ich wusste zwar das du eine super Autorin bist, aber das ist echt spitze :)
Ein sehr spannender Prolog


Zurück