Zum Inhalt der Seite

Rache ist bitter

Lord Sesshoumarus 19. Fall
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ermittlungsauftrag

Sesshoumaru ahnte bereits Übles, als er zu seinem Vater gerufen wurde. Immerhin war dieser menschliche Fürst erst eine halbe Stunde zuvor eingetroffen, anscheinend selbst ebenso erschöpft wie die Samurai, die ihn begleiteten. Der Dämonenprinz hatte ihn erkannt, aber keinerlei Ursache gesehen sein Schwerttraining zu unterbrechen. Fürst Hiroshi, eines von Vaters liebsten Vorhaben. Nun ja, er war seit Jahrzehnten an dieser Familie und deren Bergwerken interessiert, die die Grundlagen für besten Stahl zur Verfügung stellten. Dieser senile Toutousai war jedenfalls begeistert. Aber gewöhnlich suchten die Menschen Vater nicht hier heim, sondern dieser suchte sie auf, wenn es ihm genehm war. Fürst Hiroshis unangekündigter Besuch deutete auf Ärger hin. Und Seine Lordschaft hatte nunmehr das deutliche Gefühl, dass er diesen ausbaden dürfe.
 

Als er sich höflich vor seinem Vater verneigte, deutete der neben sich: „Setz dich, Sesshoumaru. Schön, dass du so rasch kommen konntest. Fürst Hiroshi bat mich um Hilfe. - Wenn Ihr meinem Sohn berichten würdet...“

„Danke, mächtiger Inu no Taishou, Herr der westlichen Länder, danke, Lord Sesshoumaru.“ Der menschliche Fürst verneigte sich etwas, deutlich nervös. Er mochte an die sechzig Jahre alt sein und sein langes Haar war grau: „Ich bin mir bewusst, dass dies eine Menschensache ist, die Dämonen nicht interessiert, aber ich hörte von Euren Fähigkeiten, Lord Sesshoumaru...und ich habe keine Wahl. Mein Sohn, Akio, mein Einziger, wurde wegen Mordes verhaftet. Das ist geradezu...nun, lächerlich. Ich hätte immer gern gehabt, dass er ein Krieger wird, aber er...ja, er ist mehr weich, auch, wenn er sich selbstverständlich meinen Wünschen und den Bedürfnissen der Nachfolge beugt. Vor zwei Tagen habe ich ihn zum ersten Mal wirklich wütend gesehen.“

Menschen! Aber Sesshoumaru unterdrückte seinen Seufzer vor seines Vaters Ohren: „Vielleicht beginnt Ihr die Tatsachen von vorn darzustellen.“

„Nun, ja. Am vergangenen Wochenende hatte ich Gäste zu einem Kirschblütenfest. Zwei dieser Gäste sind tot, die Diener fanden sie gestern morgen. Und da sie jung und gesund waren, deutet vieles auf Mord hin.“ Fürst Hiroshi wischte nervös seine Stirn ab, sah jedoch zu dem Hundeprinzen.

So meinte dieser kühl: „Erzählt in der Reihenfolge. Die Gäste kamen...“ Er bemerkte durchaus, dass der Taishou ihn erfreut ansah. War sein Vater angetan von der Geduld, die er mit diesem Menschen zeigte? Immerhin etwas. Oder bedeutete das, dass ihn der Hundefürst noch öfter...oh nein. Bitte alles, nur das nicht. Nun, fast alles. Auf die Heiratspläne seiner Mutter konnte er auch verzichten. Die Ansprüche seiner Eltern waren in der Tat hochgesteckt – und lästig.

Fürst Hiroshi erkannte nichts von diesen Gedanken: „Ich weiß nicht, es ist alles so verworren. Und ich begreife nicht, was Akio damit zu tun haben soll. Nun gut, ich werde sachlichen Bericht erstatten.“

Oh ja, bitte, dachte Sesshoumaru nur. Was auch immer dieser Narr unter sachlich verstand. Sein Maßstab waren Sakuras Berichte – aber davon konnte er wohl einstweilen nur träumen. Wenn er diesem Idioten handgreiflich beibrachte, was er erwartete, würde Vater ihn eine solche mangelnde Selbstbeherrschung und eine derartige Missachtung seines Herrenrechtes bestimmt bereuen lassen. Die Strafen des Hundefürsten für seinen Erben waren manchmal recht phantasievoll – aber immer äußerst unangenehm.

Fürst Hiroshi strich nervös sein Haar zurück: „Die Gäste trafen am Freitag Nachmittag ein. Ich hatte sie eingeladen, da in unserem Tal stets alle Kirschbäume zu dieser Zeit blühen. Es ist eine alte Tradition. Es waren alles in allem sicher um die fünfzig Ehepaare und Einzelpersonen anwesend. Ich empfing sie und es gab ein Abendessen, das meine Schwiegertochter organisiert hatte. Seit dem Tod meiner Frau führt sie den Haushalt. Wir gingen alle recht früh ins Bett, da am nächsten Mittag ja das Kirschblütenpicknick stattfinden sollte. Das tat es auch. Megumi, das ist meine Schwiegertochter, hatte mit dem Haushofmeister alles wunderbar vorbereiten lassen. Wir kehrten dann in das Schloss zurück und kurz darauf hatte mein Sohn, Akio, eine Auseinandersetzung mit Takeo Hirahon...einem der Toten. Er...er warf ihm wohl vor, Megumi zu nahe getreten zu sein. Ich ging dazwischen, als sie sich prügeln wollten, und schickte beide in ihre Zimmer. Bald danach zog sich auch Megumi zurück, sie meinte, sie wolle Akio beruhigen. Auch sie hatte ihn noch nie in solcher, ja, kampfbereiten Stimmung gesehen. Nun, wir unterhielten uns noch etwas, dann zogen sich alle zurück, als es dunkel wurde. Die Diener fanden gestern Morgen dann Hirahon und Kito Wanabe tot auf. Ich...nun, ich bin nur ein Provinzfürst, Lord Sesshoumaru, und so informierte ich unverzüglich den Daimyo, meinen Herrn. Dieser sandte einen Ermittler, der sich umhörte und anschließend Akio verhaftete, unter der Anklage des Mordes an Hirahon. Begründung: Eifersucht.“

„Und der Tod Wanabes?“ erkundigte sich Sesshoumaru prompt.

Hiroshi seufzte abgrundtief: „Bislang wurde keine Anklage erhoben, aber ich fürchte, dass sie früher oder später auch dies meinem Sohn zur Last legen werden. - Ich sagte dem Ermittler, einem gewissen Leutnant Isamu Sato, dass ich den mächtigen Inu no Taishou um Unterstützung bitten will, und er bewilligte mir, dass mein Sohn in meinem eigenen Schloss als Gefangener sitzt und Ihr ermitteln dürft.“

Dürfen? Ein Mensch wollte ihm sagen, was er zu tun und zu lassen hätte? Sesshoumaru ertappte sich dabei, diesem Sato den Weg ins Jenseits zeigen zu wollen, bewahrte aber unter den Augen des Hundefürsten die scheinbare Gelassenheit. „Ihr wünscht, dass ich den Fall übernehme, verehrter Vater?“

Eine überflüssige Frage, die der Inu no Taishou auch nur mit einem kaum wahrnehmbaren Kopfnicken bestätigte.

„Sakura?“

„Ja. Es handelt sich um ein Menschenschloss.“ Der Dämonenfürst sah zu seinem Gast: „Sakura ist eine menschliche Heilerschülerin, die hier bei meinem Heiler lernt. Sie ist sehr diskret und fähig.“

Fürst Hiroshi verneigte sich: „Ich zweifele nicht daran, edler Inu no Taishou. Und ich danke Euch und Eurem verehrten Sohn für die Mühe, die Ihr für mich, einen Menschen, auf Euch nehmt.“

Wobei sich Vaters Mühe ja wohl in Grenzen hielt, dachte der Hundeprinz prompt, rief sich aber zur Ordnung. Es war das Recht des Fürsten lästige Aufgaben auf andere zu übertragen, das Recht des Vaters seinem Sohn Befehle zu erteilen. So blickte er bloß seitwärts.

„Geh und rufe Sakura,“ meinte der Herr aller Hunde auch nur: „Hiroshi, Ihr und Eure Samurai bleiben über Nacht. Morgen früh wird Sakura mit Euch aufbrechen.“

Immerhin erwartete Vater nicht, dass er sich in Begleitung dieser jämmerlichen Wesen auf den Weg machte, dachte Sesshoumaru gepeinigt, aber er erhob sich mit einer Verneigung, die eindeutig nur seinem Erzeuger galt.
 

Neigi, der Heiler des Inu no Taishou, sah den Erben des Hauses durch die stets offene Tür seiner Hütte über den Hof kommen: „Ich glaube, das gilt dir, meine Schülerin.“

Sie wandte den Kopf. Oh je. Diese Laune kannte sie. Nicht, dass Sesshoumarus Gesicht etwas abzulesen gewesen wäre, aber sein Schritt war einen Hauch zu schnell, sein Körper etwas zu angespannt. Ein neuer Mordfall?

Er trat in die Hütte des Heilers, der sich ebenso wie seine Schülerin tief verneigte, beide in der durchaus lebenserhaltenden Erkenntnis, dass Seine Lordschaft bereits verärgert war.

„Sakura, packe. Du wirst morgen früh mit Fürst Hiroshi und seinen Samurai zu dessen Schloss gehen. Sein Sohn ist des Mordes angeklagt und ich werde ihn verteidigen.“

„Ja, Lord Sesshoumaru,“ erwiderte sie höflich: „Wünscht Ihr besonderes Gepäck?“

Sie dachte wenigstens mit: „Es dürfte sich um Gift handeln.“

Er ging und überließ es Neigi überrascht zu seiner Schülerin zu blicken: „Manchmal habe ich das Gefühl, du weißt ohne Worte, was der Prinz wünscht.“

„Das ist der einzige Grund, warum er mich selten bestrafen muss.“

Müssen tat er sicher nicht, dachte der dämonische Heiler. Aber allein ihre gesittete Wortwahl bewies Sakuras Intelligenz und Behutsamkeit, die auch er zu schätzen gelernt hatte.
 

Die junge Heilerschülerin entdeckte am folgenden Morgen überrascht, dass sie wie eine Prinzessin reisen durfte. Ihr Herr hatte eine dicht verhüllte hölzerne Sänfte mit menschlichen Trägern für sie bereit gestellt, während Fürst Hiroshi sie höflich begrüßte. Hinter ihm hielten seine zehn Samurai, die vor ihr auf die Knie gingen. Sie war etwas irritiert.

„Ich möchte Euch schon jetzt bei mir willkommen heißen,“ sagte ihr neuer Gastgeber: „Und Lord Sess...“

„Er wird allein reisen, edler Fürst. Die Art der Dämonen unterscheidet sich von der unseren doch.“

„Natürlich. Ich hoffe nur, dass es Seiner Lordschaft gelingt, meinen Sohn freizubekommen. Er wurde wegen Mordes angeklagt, wisst Ihr.“

Sakura wusste es, aber ihr Taktgefühl lies sie nur antworten: „Mir wurde dies gesagt, edler Fürst. Es gehe um Gift?“

„Wohl. Genaues weiß ich nicht. Die Ermittlungen führte Leutnant Sato. Er wurde von meinem Herrn, dem mächtigen Daimyo, geschickt.“

Auweia, dachte sie. Das konnte ja noch heiter werden. Lord Sesshoumaru schätzte andere Ermittler selten und ganz sicher keinen Menschen.

„Nun, steigt in die Sänfte, liebes Kind.“

„Danke, Fürst Hiroshi.“ Solche Anrede war sie nicht gewohnt. Sie war nur eine Dienerin, nun ja, eine Heilerschülerin, warum sollte ein menschlicher Fürst so höflich zu ihr sein? Sie hatte keine Ahnung, dass Fürst Hiroshi bereits in dieser einen Nacht von den ihm zugewiesenen Dienern erfahren hatte, dass sie die Geliebte Seiner Lordschaft sei und womöglich gar des Taishou selbst. So war er lieber vorsichtig.
 

Das Schloss Fürst Hiroshis lag oberhalb eines breiten Tales, durch das sich ein Fluss wand, der momentan recht schmal und ruhig schien. Sein weites, mit Geröll gefülltes Bett bewies jedoch, dass es zur Zeit der Schneeschmelze in den Bergen hier anders aussehen mochte. Jetzt, im Frühsommer, zeigten sich die Reste dieses Wassers noch in den Reisfeldern, die Bauern bearbeiteten. Eines dieser Dörfer lag direkt unter dem Schloss. Letzteres war von einer Mauer umgeben und bestand, wie es Sakura schon gesehen hatte, aus mehreren Gebäuden, dem Haupthaus, Stallungen und Vorratshäusern. Sie erkannte auch einen kleinen Tempel mit einer Hütte daneben, sicher des Priesters.

Fürst Hiroshi wurde höflich empfangen, verneigende Diener, sich niederkniende Samurai. Aus ihrer Sänfte heraus erkannte Sakura wie ein höherrangiger Samurai aus dem Hauptgebäude trat und sich deutlich weniger als die anderen verbeugte, was sie erraten ließ, wer er sei.

„Leutnant Sato...“ sagte der Fürst auch prompt: „Ich vermute, Seine Lordschaft ist noch nicht eingetroffen?“

„Nein, edler Fürst. Darf ich fragen...“ Seine Geste galt der Sänfte, die eine hochrangige Dame vermuten ließ.

„Sakura, eine Heilerschülerin des mächtigen Herrn aller Hunde. Sie soll Lord Sesshoumaru bei den Ermittlungen zur Hand gehen.“

„Ich verstehe. - Nun, ich gab Euch mein Wort, dass Ihr Euren Sohn entlasten dürft. Sollte aber der...der Dämon nicht in drei Tagen den Fall abgeschlossen haben, werde ich von meiner Vollmacht Gebrauch machen.“

Ohoh, dachte Sakura nur. Das war also der menschliche Ermittler? Er schien recht jung zu sein für solche Verantwortung, kaum dreißig, aber sie wusste, dass dies auch oft ein Fehler gewesen war, den Leute gegenüber Lord Sesshoumaru begangen hatten. Alter sagte nicht unbedingt etwas über Fähigkeiten aus, nicht einmal über Erfahrung.

Leutnant Sato trat an die Sänfte: „Wenn ich Euch behilflich sein dürfte...“

Er streckte höflich die Hand aus und Sakura nahm sie, da der Fürst keinen Einwand erhob. Etwas erstaunt bemerkte sie die Überraschung des Leutnants, als sie aus der Sänfte stieg und er sie so das erste Mal erblickte.

Isamu Sato nahm sich zusammen: „Ich habe für Lord Sesshoumaru ein Zimmer einrichten lassen. Nun...ich frage Euch, Sakura-san, benötigt Ihr ein anderes?“

„Nein, danke, Leutnant, das ist sehr freundlich von Euch. Mein Befehl lautet an den Prinzen.“ Und Sakura bemerkte durchaus, wie ein gewisser Schatten über das Gesicht des Samurai flog. Aus der Frage konnte sie jedoch schließen, dass momentan er den Befehl über den Haushalt des Fürsten übernommen hatte. Seine Vollmacht schien in der Tat umfangreich zu sein.

Aber der Leutnant sagte nur: „Fürst Hiroshi.....“

„Natürlich,“ meinte dieser: „Ah, Miroku, mein Haushofmeister – begleite die junge Dame in das Gästezimmer. Sobald Seine Lordschaft eintrifft, will ich auch benachrichtigt werden, um meine Pflicht nicht zu versäumen. Und...Leutnant Sato soll ebenfalls informiert werden.“
 

**
 

Im nächsten Kapitel trifft Seine Lordschaft ein: Erste Berichte.

Ermittler unter sich

Die nächsten Kapitel werden immer mittwochs erscheinen.
 

2. Ermittler unter sich
 

Als Sesshoumaru im Menschenschloss eintraf wurde er bereits von Leutnant Sato vor der Tür erwartet, der bereits von den Torwachen überaus hastig informiert worden war. Der menschliche Ermittler verneigte sich etwas vor dem Hundeprinzen – gerade genug, um nicht unhöflich zu erscheinen.

„Ich erlaube mir, mich Euch vorzustellen, Lord Sesshoumaru,“ sagte er: „Mein Name ist Isamu Sato, Leutnant der Privatgarde des Shogun. Fürst Hiroshi lässt sich entschuldigen.“ Er war etwas erstaunt, dass der Dämon so jung war – er schien keine achtzehn Jahre zu zählen.

Sesshoumaru erlaubte sich nicht seine Überraschung zu zeigen: „So wurde ich falsch unterrichtet.“

Sato verstand richtig, worauf sich das bezog: „Fürst Hiroshi nahm an, dass ich auch für den Daimyo arbeite, da dieser mich herbat. Ich hielt es für überflüssig ihn damit zu verwirren, dass ich im Auftrag des Shogun einen Zwischenfall bei dem Herrn der Provinz klären sollte und habe, ehe mich der Daimyo um diese Zusatzarbeit bat, die ich mit Einverständnis meines Herrn übernahm.“

Also war dieser Mensch kein Anfänger. Es war kaum davon auszugehen, dass der Shogun einen unerfahrenen Ermittler zu einem Daimyo schickte. „Ich bin hier auf Wunsch meines Herrn und Vaters.“

„Dessen bin ich mir bewusst, Lord Sesshoumaru. Wünscht Ihr zunächst in Euer Zimmer zu gehen, wo Sakura-san auf Euch wartet, oder mit Eurem Mandanten zu sprechen oder von mir die bisherigen Ermittlungen zu erfahren?“

Genau bemessen höflich, dachte Seine Lordschaft verstimmt. Ich kann ihn nicht umbringen ohne selbst in schlechtem Licht zu stehen – aber er zeigt weder vor dem Dämon noch dem Prinzen mehr als den notwendigsten Respekt. Eingebildet oder fähig?

„Da Ihr Lord Akio habt festsetzen lassen, würde mich der Grund interessieren,“ sagte er jedoch nur: „Danach will ich mit ihm sprechen.“

„Wie Ihr wünscht. Dann folgt mir bitte in mein Zimmer.“ Leutnant Sato ging voran, sich nur zu bewusst, dass hinter ihm jemand schritt, der ihn mühelos ins Jenseits befördern konnte. Es zeugte von gewissem Mut, dass er keinerlei Anlass sah, vor einem Prinzen, sei er auch ein Dämon, zu höflich zu sein.

Das war auch Sesshoumaru klar. Mal sehen, was der Kerl konnte. Fürst Hiroshis Bericht über das Vorgefallene war ja mehr als mager ausgefallen – vor allem, warum sein Sohn im Kerker saß.
 

Isamu Sato drehte sich in seinem Zimmer um. „Bitte, nehmt Platz.“

Der junge Hundedämon tat, als ob er nicht gehört hatte, und trat an das Fenster: „Euer Bericht,“ sagte er nur.

Arme Sakura-san, dachte der Leutnant unwillkürlich, deren erster Anblick ihn durch ihre Jugend überrascht hatte, da er eine ältere, erfahrenere Heilerin erwartet hatte. Aber er nahm Platz und griff zu seinen Notizen: „Fürst Hiroshi wird Euch gewiss einen knappen Überblick gegeben haben. Es fand hier das Kirschblütenfest mit vielen geladenen Gästen statt. Unter diesen Gästen befanden sich auch die beiden Toten. Der erste Tag verlief friedlich. Nach dem Essen unter den Kirschblüten am zweiten Tag allerdings geriet Lord Akio mit Takeo Hirahon aneinander. Mir liegen mehrere Aussagen darüber vor, auch darüber, dass es bei dem lautstarken Streit um Lady Megumi Hiroshi, die Ehefrau Akios ging. Dieser leugnet das auch nicht. Der Fürst trennte die beiden, als sie handgreiflich wurden, und schickte sie auf ihre Zimmer. Lady Megumi folgte ihrem Mann einige Minuten später, während sich der Fürst noch um die anderen Gäste kümmerte. Am folgenden Morgen fanden Diener sowohl Hirahon als auch Kito Wanabe tot auf. Der Fürst informierte den Daimyo über Leuchtzeichen. Da ich den dortigen Fall abgeschlossen hatte, bat er mich dies hier zu übernehmen. Ich willigte ein.“ Sato sah auf. Noch immer wandte ihm dieser Hund den Rücken zu. Wie arrogant konnte man eigentlich sein? Aber anscheinend konnte der es sich leisten. „Nach Aussage des hiesigen Heilers und auch meines eigenen wurde Takeo Hirahon vergiftet. Es handelt sich um ein tödliches Gift, das eine äußerst qualvollen Tod mit Koliken, Durchfällen und anderen typischen Symptomen hervorruft.“

„Arsen?“

Der Leutnant sagte ein wenig überrascht: „Ja, Lord Sesshoumaru. Vermutlich nahm er es mit dem Tee auf. Die Heiler vermuten, dass er eine so hohe Dosis erhielt, dass er trotz seiner Schmerzen nicht mehr um Hilfe rufen konnte. - Ihr werdet mir zustimmen, dass Lord Akio als Sohn des Hauses wusste, wo wer der Gäste untergebracht war. Er besitzt auch arsenhaltige Farben in seinem...Künstlerkasten, wie er das nennt. Und er hatte ein Motiv: Eifersucht. Alle Leute im Haus, die ich befragte, stimmten überein, dass er gewöhnlich die Ruhe und Zurückhaltung in Person ist. Und doch ging er auf Takeo Hirahon los.“

Gelegenheit, Mittel und Motiv, dachte Sesshoumaru: klassische Ermittlungsarbeit. Akio aus dem Gefängnis zu holen würde nicht einfach werden, schien doch der Mensch sein Handwerk zu verstehen: „Der zweite Tote?“

„Kito Wanabe. Eine Todesursache war bislang nicht festzustellen. Vermutlich starb er eines natürlichen Todes, er war immerhin schon über fünfzig.“

Und dieser unfähige Fürst hatte gesagt, beide Opfer seien jung gewesen? „Die Heiler haben ihn ebenfalls angesehen.“

„Ja.“

„Lasst Sakura herholen.“

Etwas schulterzuckend wies Isamu Sato den Diener vor der Tür entsprechend an. Noch immer hatte sich der Hundeprinz nicht umgedreht und sah aus dem Fenster.

Nur kurz darauf kam die Heilerschülerin und der Leutnant bemerkte, wie überaus höflich sie sich verneigte und niederkniete, anscheinend in keinster Weise überrascht, dass ihr Herr sich nicht umwandte.

„Sakura: Takeo Hirahon starb an Arsen. Konnte er nicht um Hilfe rufen?“

„Fast unmöglich, Lord Sesshoumaru. Dieser Tod ist äußerst qualvoll und er müsste zumindest vor Schmerzen geschrien haben.“ Die Heilerschülerin hatte durchaus erkannt, dass der Leutnant auf ihr Verhältnis zu Seiner Lordschaft achtete. Hatte er etwa auch schon von den Gerüchten gehört? Um Himmels Willen, nur das nicht...

„Unter welchen Umständen konnte er nicht schreien?“ fragte Sesshoumaru.

„Wenn er geknebelt war oder so betäubt, dass er den Schmerz nicht empfand. Dies ist aber nur meine Vermutung, Lord Sesshoumaru.“

„Rede mit Lady Megumi. Was weiß sie über den Streit und lass dir den Künstlerkasten zeigen.“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“ Welchen Streit? Aber es konnte nur um einen zwischen Lord Akio und einem Mordopfer gehen, vermutlich Hirahon.

„Geh.“

Sie gehorchte mit einem höflichen kurzen Kopfnicken vor dem Leutnant. Dieser war ein wenig erstaunt. Das war doch kaum das Verhältnis von Liebenden. Behandelten sie sich anders wenn sie unter sich waren oder stimmte das Gerücht nicht? Fürst Hiroshi hatte es ihm gegenüber zwar behauptet, aber Isamu Sato verließ sich stets nur auf das, was er selbst sah.

„Sind die Zimmer der Toten noch unberührt?“ erkundigte sich der Dämonenprinz.

„Ja, Lord Sesshoumaru. Selbstverständlich nach unserer Durchsuchung.“ Er erhob sich: „Folgt mir.“ Der schien wirklich zu wissen, wie man an eine solche Ermittlung herangehen musste – sachlich. Und seine Besorgnis, der Hundedämon wolle um jeden Preis seinen Mandanten freibekommen, sank.
 

Das Gästezimmer von Takeo Hirahon erwies sich als recht übersichtlich. Wie üblich schlief er auf einer Matte mit einem Holzstück für den Kopf. Daneben stand eine niedergebrannte Kerze, ein offenes Buch lag dort. Auf einem Tablett war eine größere Tasse, deren Satz verriet, dass sich Tee darin befunden hatte. In einer Ecke stand der Koffer des Opfers, halb geöffnet.

„Ihr habt den Koffer durchsucht.“ In Sesshoumarus Stimme lag keine Frage. Dieser Mensch schien tatsächlich sachlich an die Tode herangegangen zu sein. Zwar erschwerte das seine Aufgabe Lord Akio freizubekommen, aber es war eine nette Abwechslung.

„Ja,“ bestätigte Isamu Sato auch: „Nur seine Garderobe lag darin und zwei leere Beutel. Nach Auskunft meines Heilers wird so etwas benutzt um Medikamente, vor allem Schlafmittel zu transportieren. - Schlafmittel.“

Ja, dachte Seine Lordschaft. Hatte Hirahon das Schlafmittel freiwillig zu sich genommen und hatte dann so tief geschlafen, dass er die Wirkungen des Arsens nicht spürte? „Daran habt Ihr bislang nicht gedacht?“

„Nein. Allerdings sehe ich nicht, was das mit der Frage des Mörders zu tun hat.“

Sollte er oder sollte er nicht...? Dann meinte Sesshoumaru doch: „Ich denke stets erst über den Mörder nach, wenn ich alle Fakten habe.“

„Das tue ich auch,“ wollte Sato antworten, ehe ihm bewusst wurde, dass er soeben zugegeben, ja, bewiesen hatte, nicht alle Fakten gesehen zu haben. Peinlich. Seit langer Zeit war ihm das nicht mehr passiert – und dann ausgerechnet bei einem Dämon.

Zufrieden damit, dass der Mensch den Mund hielt, sah sich Sesshoumaru noch einmal um, ehe er sagte: „Das andere Zimmer?“
 

Kito Wanabes Zimmer sah ähnlich aus. Nur war der Reisekoffer offen und die Kerze lag auf dem Boden, kaum angebrannt. Auch hier befand sich eine identische Teetasse ausgetrunken neben der Matte. Einige Kleidungsstücke lagen unordentlich neben der Schlafstatt. Sesshoumaru betrachtete sie. Ein Oberteil, zwei Hosen, ein Kimono, der zu einem förmlichen Knäuel zusammengedrückt und zerknittert war, als habe ihn Wanabe als Ersatz für den Holzkeil als Kopfkissen hernehmen wollen, aber dieser befand sich auf dem Bett. Keine Bücher, keine Papiere.

„Was ist in seinem Koffer?“

„Nur Kleidungsstücke, Lord Sesshoumaru, und eine Schmuckkette mit einem Medaillon als Anhänger, kein Gold oder Silber. Vermutlich ein Erinnerungsstück.“

„Zeigt mir mein Zimmer, dann möchte ich mit Lord Akio reden.“

„Natürlich. - Und Sakura-san?“

„Was ist mit ihr?“ fragte der Hundeprinz wirklich verwundert zurück.

„Wohin soll sie, wenn sie Euren Auftrag erfüllt hat?“

„Sie wird zu meinem Zimmer gehen.“ Das war doch wirklich klar.

Isamu Sato schloss daraus, dass dies nicht die erste gemeinsame Ermittlung der beiden war. Nun ja, Fürst Hiroshi hatte ja gesagt, sie solle dem Prinzen zur Hand gehen. Nun, das schien eher professionelle Hilfe zu sein als eine Liebschaft. „Dann folgt mir bitte.“
 

***
 

Im nächsten Kapitel unterhält sich Seine Eisigkeit mit dem Angeklagten und Sakura mit dessen Ehefrau...

Interviews mit der Familie

Lord Akio sah nicht überrascht aus, als seine Kerkertür geöffnet wurde und ein Dämon hereinkam. Er verneigte sich nur formell. Er war kaum zwanzig Jahre alt und trug seine missliche Lage anscheinend mit Würde.

„Ich vermute, dass Ihr der Sohn des mächtigen Inu no Taishou seid, Lord Sesshoumaru?“

„Ja. Mein Auftrag lautet, Eure Verhaftung zu überprüfen.“

„So hat die Bitte meines Herrn und Vaters Erfolg gehabt.“ Der dunkelhaarige Angeklagte atmete durch: „Das erleichtert mich. Nicht, dass ich Leutnant Sato schlechte Arbeit vorwerfen möchte, aber ich habe Hirahon nicht umgebracht.“

„Der Streit?“

„Takeo Hirahon, ich weiß nicht, ob Ihr das schon gehört habt....Er machte einige...unschöne Andeutungen über Megumi, das ist meine Ehefrau. Sie würde fremdgehen. Sie regte sich sehr darüber auf, musste sich aber als Gastgeberin zusammennehmen. Ich wurde da sehr wütend. Du lieber Himmel, ich glaube, so zornig war ich nie vorher. Ich bin gewöhnlich ein sehr friedfertiger Mensch. Nun, ich bin noch nie mit Fäusten auf einen anderen Mann losgegangen, schon gar nicht auf einen Gast. Megumi ist schwanger und ich fürchtete diese Aufregung würde ihr und auch dem Kind schaden.“ Ein winziges Lächeln: „Ich fürchte, daran wird nur zu deutlich, wie sehr ich sie liebe.“

„Ihr seid sicher, dass das Verleumdung war.“

„Ja. Oh, natürlich, man sagt ja, dass ein Mann nie sicher sein könnte, aber ich und Megumi...nun, wir haben ein gemeinsames Zimmer und das hier, also, seit ich hier sitze, ist unsere erste Trennung seit unserer Hochzeit. Ich liebe sie und bin mir auch ihrer Liebe sicher. Es war etwas...schwer, diese Heirat durchzusetzen, da Vater lieber eine vornehmere Verbindung gewünscht hätte, aber ich war stur. Und inzwischen ist er durchaus mit meiner Wahl einverstanden, zumal, da Megumi ein Kind erwartet.“

„Warum behauptete Hirahon das?“

„Ich weiß es nicht. Er schien an diesem Tag allgemein streitlustig zu sein. Zuvor schon hatte er sich mit einem anderen Gast gestritten.“

„Mit wem?“

„Ich weiß es nicht genau. Ich hörte nur die lauten Stimmen, dann kam Hirahon in den Teil des Garten in dem wir essen sollten. Einem Mann, jedenfalls. Leutnant Sato hält das für eine Schutzbehauptung meinerseits, denn kein Gast gab zu, mit Hirahon gestritten zu haben.“

„Ihr besitzt arsenhaltige Stoffe.“

„Ja, das gebe ich zu. In meinem Farbkasten. Aber, wie ich schon Leutnant Sato sagte: das ist nur ein kleiner Anteil in manchen Farben. Ich wüsste überhaupt nicht, wie viel man davon essen müsste, um sich zu vergiften oder gar zu sterben.“

„Kanntet Ihr Hirahon schon früher?“

„Nein, nicht direkt. Mein Vater kannte seine Familie und schätzte den seinen. Darum lud er ihn wohl auch ein.“

„Was wisst Ihr über Kito Wanabe?“

„Er arbeitete früher in der Kanzlei des Daimyo, hörte aber vor zwei Jahren auf. Er war ja doch schon in fortgeschrittenem Lebensalter. Er war verwitwet. Vater kannte ihn schon lange.“

„War er je krank?“

„Das weiß ich nicht. Ich habe ihn jedenfalls nicht getötet. Aber das behauptet nicht einmal Sato.“

Sesshoumaru betrachtete seinen Mandanten noch einmal. Schön, dieser wusste immerhin, dass er in der Klemme saß. Aber besonders hilfreich war dessen Aussage nicht. Hoffentlich bekam Sakura bei der Ehefrau etwas mehr heraus. Überdies müsste er einmal mit dem Hausherrn reden, was der über die beiden Toten wusste. Immerhin hatte Fürst Hiroshi sie eingeladen. Wo steckte der eigentlich? Er hatte ihn noch nicht einmal begrüßt. Ohne weiteres Wort verließ er den Kerker. Er konnte solche Orte schon aufgrund seiner empfindlichen Nase nicht ausstehen.
 

Sakura hatte sich inzwischen befehlsgemäss mit Lady Megumi unterhalten. Aufgrund ihrer Angabe, sie arbeite im Auftrag Lord Sesshoumarus, war sie unverzüglich zur Dame des Hauses vorgelassen worden. Trotz des weiten Kimono hatte sie erkannt dass die junge, dunkelhaarige Frau schwanger war. Megumi Hiroshi war eine schöne Frau, Anfang der Zwanzig, deren Augen aber zeigten, dass sie in letzter Zeit viel geweint hatte.

„Ich hoffe, Lord Sesshoumaru kann meinen armen Akio aus dem Gefängnis holen. Er ist nie im Leben ein Mörder.“

„Ich müsste Euch einige Fragen stellen, Lady Megumi.“

„Ja, natürlich, fragt nur. Ich werde alles tun, was Akio hilft. Ich habe auch schon mit Leutnant Sato gesprochen, aber er sagte nur: Mittel, Motiv und Gelegenheit, kein anderer hätte das gehabt. Aber es muss jemanden geben.“

„Lord Sesshoumaru möchte wissen, was Ihr über den Streit wisst.“

„Ich habe es zuerst gar nicht verstanden. Hirahon war mir bis dahin als ganz...gewöhnlicher Gast erschienen, so wie alle anderen auch, die mein Schwiegervater zu dem Kirschblütenfest eingeladen hatte. Und dann machte er plötzlich gegenüber Akio solche Andeutungen, nun, es waren schon mehr als das...ich würde fremdgehen! Ich regte mich sehr auf. Akio merkte das und wurde wütend. Ich gebe zu, so wütend habe ich ihn noch nie gesehen. Er ist normalerweise die Sanftmut in Person, ein herzensguter Mensch....“

Sakura bemerkte, dass die junge Dame gegen ihre Tränen kämpfte: „Wer hat denn diese Behauptungen gehört?“

„Die, die herumstanden. Es waren ja noch nicht alle Gäste im Garten. Mein Schwiegervater war natürlich anwesend und hat es wohl auch gehört. Er trennte die beiden und schickte sie weg. Dabei sagte Hirahon noch, dass er mit Akio noch einmal unter vier Augen reden wolle. Leutnant Sato sieht darin einen Beweis, dass Akio der Mörder sei. Aber...er war doch dann bei mir im Zimmer.- Ich ging ihm nämlich nach wenigen Minuten nach, nachdem ich mich bei meinem Schwiegervater entschuldigt hatte. Ich wollte mit ihm reden, ihn beruhigen. Denn er war so aufgebracht.“

„Aber Lord Akio war einige Minuten allein?“

„Ja.“ Lady Megumi begann nun tatsächlich zu weinen: „Es spricht alles so gegen ihn, aber ich bin sicher, dass er es nicht war.“

„Bitte, regt Euch nicht auf. Ich kann Euch versichern, dass Lord Sesshoumaru noch jeden Fall gelöst hat.“

„Danke. - Habt Ihr noch Fragen?“

„Euer Gemahl besitzt einen Künstlerkasten. Dürfte ich ihn sehen?“

„Ach, wegen der Farben? Ja, sie sagen, da sei Arsen drin, aber es kann doch nicht soviel sein, wenn man damit zeichnen soll und kann....“

„Darf ich ihn sehen?“

„Ja, natürlich. Kommt nur....“ Die junge Dame erhob sich ein wenig schwerfällig. Sakura bot ihr prompt die Hand, und sie nahm sie mit einem Lächeln: „Danke, sehr aufmerksam.“

Sie ging zu einem Kasten unter dem Fenster: „Hier sind Akios persönliche Dinge drin. - Hier, das ist der Behälter für die Farben.“

Sakura brauchte nur einen Blick auf den kleinen Kasten zu werfen, um zu wissen, dass die Farben kaum eine genügende Dosis Arsen beinhalten konnten. Um sich jedoch keinen Ärger einzuhandeln, nahm sie sie und öffnete. Es fehlte keine Farbe, und selbst wenn, so hätte ein kompletter Klotz doch keinen Menschen getötet. Nahm Leutnant Sato an, es gäbe Reserveklötze oder ähnliches, die Lord Akio aufgelöst hätte? Sie gab den Künstlerkasten zurück.

„Danke, Lady Megumi.“

„Habt Ihr noch Fragen?“

„Im Augenblick nicht, danke. Falls Lord Sesshoumaru noch einige Auskünfte möchte, wird er es Euch wissen lassen.“
 

Besagter Hundedämon hatte sich inzwischen in das ihm zugewiesene Gästezimmer begeben, nicht, ohne einen verschreckten Diener anzuweisen, Fürst Hiroshi solle zu ihm kommen. Dieser war es nicht gewohnt, derartige Order zu erhalten, noch dazu im eigenen Haus, folgte jedoch dem Befehl, denn nichts anderes war es gewesen. Immerhin war das ein Dämon, noch dazu der Sohn des Herrn des Westens, und er sollte Akio retten.

„Ihr habt mich nicht empfangen,“ begann Sesshoumaru die Unterhaltung. Er stand am Fenster und blickte hinaus.

„Ich bin etwas unpässlich,“ gestand der Fürst. „Diese Aufregungen setzen mir zu. Mein Heiler meint, mein Herz mache nicht mehr so mit.“ Auch das war er nicht gewohnt: zu einem Hinterkopf zu sprechen. „ Meine Bitte um Vergebung. Könnt Ihr Akio helfen?“

„Ich sammele zunächst Fakten. - Dieser Streit zwischen Akio und Hirahon. Ihr habt den Grund mitbekommen.“

„Ja. - Ich begreife nicht, was in Hirahon gefahren war, solche Behauptungen aufzustellen. Akio wurde auch sehr wütend.“

„Ungewöhnlich wütend.“

„Ja. Deswegen schickte ich die beiden ja in ihre Zimmer, obwohl Hirahon sagte, er wolle noch einmal unter vier Augen mit Akio reden. Das hätte nur noch zu mehr Streit geführt, selbst, wenn er sich entschuldigen wollte, was ich vermutete.“

Und warum hatte er das nicht schon bei seinem ersten Bericht erwähnt? Menschen! Nun ja, es gab auch andere Exemplare, wenn auch äußerst wenige. „Ihr kanntet Hirahon schon länger?“

„Ja. Fast seit seiner Geburt. Ich war mit seinem Vater im Krieg für den Daimyo, ehe dieser...nun, eine unschöne Sache. Er beging dann Selbstmord.“

„Und Takeo Hirahon kam Euch nie wie ein Verleumder vor.“

„Nein, er war immer ein netter junger Mann. Wie gesagt, ich begreife nicht, was er da auf einmal hatte. - Es war das erste Mal, das ich ihn einlud. Wir hatten brieflichen Kontakt und er erwähnte, dass er nun nach einer Frau Ausschau halten wolle. Solche Gelegenheiten bieten sich da ja immer an.“

„Wanabe?“

„Was?“

Seine Lordschaft entspannte seine Hand. Vater würde es nicht schätzen, wenn er zwar den Sohn aus dem Kerker holte aber dafür Fürst Hiroshi umbrachte: „Ihr kanntet ihn?“

„Ja, er war in der Kanzlei des Daimyo. Ich lernte ihn bei dem Feldzug kennen, bei dem ich auch Hirahon traf. Nun, auch viele andere. Es war mein erster.“

Und einziger, darauf hätte Sesshoumaru gewettet. „Er ist verwitwet.“

„Ja, aber er wollte nicht mehr heiraten. Ich glaube ja nicht, dass er auch ermordet wurde. Das wäre doch zuviel.“

Das würde sich noch herausstellen. Der Hundeprinz beschloss seine Nerven zu schonen: „Das war alles.“

Mit einem gewissen empörten Seufzen verließ der Hausherr das Gästezimmer, nicht sicher, ob dieser arrogante junge Dämon wirklich in der Lage war, seinen Sohn zu retten.
 

**
 

Das nächste Kapitel bringt neue Informationen für Seine Lordschaft, denn Leutnant Satos Mitarbeiter schlafen nicht...

Ermittlergespräch

Sakura kehrte von ihrer Befragung Lady Megumis in das Seiner Lordschaft zugewiesene Zimmer zurück. Kurz davor hörte sie ihren Namen und drehte sich etwas überrascht um. „Sakura-san“ nannte sie kaum wer in fremden Schlössern.

„Leutnant Sato...“

Dieser kam mit einem alten Mann heran. Sie erkannte an der Kleidung einen Heiler. Er mochte schon weit über sechzig sein, eher an die achtzig und sie verneigte sich höflich.

Der Leutnant hob etwas die Hand: „Ich darf bekannt machen: Sakura-san, dies ist Tetsuya-sama, der Heiler, der mir bei Ermittlungen stets zur Hand geht. - Tetsuya, die Schülerin von Neigi-sama.“

„Ich habe selbstverständlich von Neigi-sama und der Tatsache gehört, dass er seit zwei Jahren eine menschliche Schülerin hat,“ sagte Tetsuya höflich: „Es gab da einen Zwischenfall an der Heilerschule...“

„Ich bin erfreut, dass meine Wenigkeit solche Beachtung erfährt, Tetsuya-sama,“ erwiderte sie.

„Ich zweifele nicht daran, dass Ihr es verdient, Sakura-san. Leutnant Sato erwähnte, dass Ihr von dem mächtigen Inu no Taishou au seinen Sohn für Ermittlungen abgestellt werdet. Gewiss nicht ohne Grund.“

Sie lächelte etwas verlegen, sah dann aber zu Isamu Sato. Der näherte sich sicher nicht ohne Ursache ebenfalls dem Gästezimmer Seiner Lordschaft.

Der Leutnant nickte etwas, als er den Blick bemerkte. In der Tat: höflich, hübsch und offenkundig intelligent, ganz ein anderer Typ Frau, als er in der Regel am Hofe anzutreffen war. Er war nicht ohne Grund noch immer unverheiratet: „Ihr habt ohne Zweifel Bericht zu erstatten. Auch ich habe eine Neuigkeit, die für die Ermittlungen relevant sein könnte. Werdet Ihr mich anmelden?“

„Natürlich Leutnant. Es mag nur sein, dass Seine Lordschaft zunächst meinen Bericht wünscht.“

„Sicher.“
 

So betrat sie das Gästezimmer, schob die Tür hinter sich zu und kniete nieder.

Sesshoumaru drehte sich sogar um: „Nun?“

„Leutnant Sato und ein Heiler, Tetsuya-sama, bitten um Euer Gehör bezüglich einer Neuigkeit. Wünscht Ihr zunächst meinen Bericht?“

Dem Hundeprinzen war klar, dass die beiden vor der Tür standen. Durch diese dünnen Wände würden wohl sogar Menschen jedes Wort verstehen: „Lass sie herein.“ Ein Heiler? Diese Neuigkeit würde wichtig zu sein. Nun, Leutnant Sato schien nicht nur eine sachliche Ermittlung führen zu wollen sondern auch fair zu spielen. Interessant, zumal dieser keine Angst vor ihm als Dämon zeigte.

Sakura öffnete die Tür. Der Ermittler und der alte Heiler traten ein, verneigten sich höflich und ließen sich nieder, während sie bereits die Tür wieder schloss.

Sesshoumaru holte fast etwas zu tief Atem, als er die Witterung des alten Heilers in die Nase bekam.

Dieser verneigte sich noch einmal bis zum Boden: „Ich bitte Euer Lordschaft um Verzeihung, wenn ich es wage Euch anzusprechen. Bitte, Ihr seid ein Dämon und bekommt manches mit, das einem Menschen verborgen bleibt. Es sollte dabei bleiben.“

Isamu Sato und auch Sakura sahen Tetsuya überrascht an, aber der Hundedämon sagte nur: „Es ist deine Sache.“ Er gab dem alten Mann keine drei Tage mehr zum Leben. Die Witterung des nahenden Todes war unverkennbar: „Nun, was gibt es, Leutnant?“

Dieser blieb aufgerichtet, sah aber nur bis in Brusthöhe des Dämonenprinzen, fast erfreut, mal dessen Vorderseite zu erblicken: „Es dürfte Euch als Verteidiger interessieren, dass ich Neuigkeiten erhalten habe. Ich ließ alle Gäste, aber auch die Familie Hiroshi nach Kontakten zu Heilern, vor allem in Hinblick auf Arsen überprüfen. Dazu erhielt ich zuvor über die Lichtzeichenkette des Shogun, meines Herrn, die Nachricht, dass Takeo Hirahon tatsächlich regelmäßig Schlafmittel zu sich nahm. - Tetsuya...“

Der Heiler nickte: „Ein Derivat aus Mohnsaft. Er erhielt es von dem zuständigen Heiler des Daimyo. Seit sein Vater vor fünf Jahren wegen einer sehr unglücklichen Affäre Selbstmord beging, war Hirahon seelisch nicht mehr stabil. So nahm er jeden Abend ein solches Beutelchen Mohnpulver, das er auflösen sollte. Die Dosis war nicht nur groß genug, dass er besser schlafen konnte, sondern auch am nächsten Tag ruhiger blieb.“

Sato übernahm wieder: „Da noch zwei Beutel leer in seinem Koffer gefunden wurden, die Einladung jedoch drei Tage dauerte, ist davon auszugehen, dass er eines entweder weggeworfen hat oder aber andere Verwendung dafür fand. In Anbetracht der Tatsache, dass er ständig Beruhigungsmittel zu sich nahm, erscheint mir seine Auseinandersetzung mit Lord Akio nun in einem etwas anderen Licht. Er war sehr aufgeregt, ja, aufgebracht und suchte anscheinend ständig Streit. Lord Akio gab in seiner Aussage an, er habe noch jemanden mit ihm hadern gehört. Ich hielt das für eine mögliche Schutzbehauptung, aber wenn Hirahon aus einem noch unbekannten Grund tatsächlich vergaß sein Mittel zu nehmen oder jemand es ihm ausgeleert hatte, würde das seine seltsame Erregung erklären.“

Möglich, dachte Sesshoumaru. Aber noch lagen ihm lange nicht alle Tatsachen vor. „Bericht, Sakura.“

Er drehte sich wieder zum Fenster.

Sie wiederholte ihren Besuch bei Lady Megumi, wörtlich, wie er es wünschte.

Leutnant Sato entging das durchaus nicht. Das war also auch ein Grund, warum sie bei solchen Dingen dem Dämonenprinzen zur Hand ging. Ihr Gedächnis war phantastisch. Wenn er überlegte, dass er manche Mitarbeiter hatte, die sich nicht einmal von zwölf bis Mittag etwas merken konnten...Überdies berichtete sie rein sachlich, ohne eigene Vermutungen einfließen zu lassen.

Sesshoumaru hörte schweigend zu, ehe er sich wieder umdrehte: „Leutnant Sato, Eure Mitarbeiter konnten den Ursprung des Arsens noch nicht feststellen?“

Dieser schüttelte etwas den Kopf: „Nein. Da alle Gäste überprüft werden, dauert es. Sollte Lord Akio allerdings, wie ich zunächst vermutete, Ersatzfarben aufgelöst haben, werden wir kaum mehr einen Nachweis finden.“

Immerhin hatte Sato die Angelegenheit nicht abgehakt nachdem er einen vermeintlich Schuldigen verhaftet hatte. „Sakura, geh in die Küche.“ Sollten die anderen beiden doch denken, sie solle sich etwas zu essen und zu trinken besorgen, sie würde wissen, dass sie sich nebenbei unter der Dienerschaft umhören sollte. Irgendjemand musste doch etwas aufgefallen sein. Sie gehorchte sofort und er sah erneut zum Leutnant: „Zu Wanabe habt Ihr keine Neuigkeiten?“

„Nein. Tetsuya hier ist der Meinung, dass er eines natürlichen Todes starb, vermutlich sein Herz versagte. Er hat bereits sehr viele Tote gesehen, Lord Sesshoumaru.“

„Tetsuya, könnte er erstickt worden sein?“

„Nein, Lord Sesshoumaru,“ erwiderte der alte Heiler unverzüglich: „ Seine Hände zeigen keinerlei Kampfspuren oder Abwehrverletzungen, keine Anzeichen von Luftmangel im Gesicht oder ein gebrochenes Zungenbein. - Und keinerlei Anzeichen irgendeines mir bekannten Giftes.“

Das wäre seine nächste Frage gewesen. Hm. Sato hatte anscheinend fähige Mitarbeiter. Und dennoch war dies Ganze ein Rätsel. War der zweite Tote nur Zufall und hatte nichts mit dem Mord an Hirahon zu tun? Aber zwei Tote an ein und demselben Morgen, die nichts miteinander zu tun hatten, wären eigentlich des Zufalls zuviel. Er entsann sich durchaus eines Falles, als Sakura angeklagt worden war – da war es nur ein Unfall gewesen, dass ein Unbeteiligter gestorben war, weil in seinen Schlaftrunk bereits Mohn hineingemixt worden war als er selbst seinen dazutat. Diese Menschen benutzten einfach viel zu viele Drogen. Das sollte verboten werden. Vielleicht sollte er diesbezüglich Sato ansprechen. Der arbeitete doch für den Shogun. Weniger Tote hieß auch weniger Arbeit für ihn selbst. Nein, er sollte nicht zu viel nachdenken. Noch lagen nicht alle Fakten vor. Und ein wichtiger Punkt war auch, wer Zugriff auf Arsen hatte. Selbst jämmerlichen Menschen war doch klar, dass dies ein hochgiftiger Stoff für sie war. Also wurde es kaum auf jedem Markt verkauft. „Woher kann ein Mensch Arsen beziehen?“

„Nur über einen Heiler, Lord Sesshoumaru,“ erwiderte Sato prompt: „Es wird als Hauptbestandteil in Mäuse- und Rattengift verwendet.“

Also brauchte nur jemand zu seinem Heiler gehen, sich über die Rattenplage beschweren und bekam es. Nun, das würde die Sache für Frauen erschweren – aber das engte den Kreis der Verdächtigen nicht gerade weit ein. „Ihr lasst in den Heimatorten der Gäste nachforschen.“

„Und hier in den umliegenden Dörfern. Lord Akio ist noch lange nicht entlastet.“

Das war klar, aber es war direkt angenehm, einmal einen sachlich denkenden Menschen zu treffen. „Noch etwas?“

„Falls Ihr etwas Wichtiges in Erfahrung bringen solltet, Lord Sesshoumaru, wäre es freundlich, mir dies mitteilen zu lassen.“

„Ja.“

Da sich der Hundeprinz erneut zum Fenster drehte, nahmen die beiden menschlichen Männer das zum Anlass sich mit einer Verneigung zu verabschieden.
 

Draußen fragte Sato: „Was verheimlicht Ihr mir, Tetsuya?“

Der alte Heiler zuckte die Schultern, wollte aber nicht zugeben, dass er schwer krank war: „Er ist ein Hundedämon. Deren Nase ist, wie auch die der tierischen Hunde, weitaus feiner als die unsere. Er nahm wahr, dass ich Medizin einnehme. - Macht Euch keine Sorgen. Ich werde mich, sobald diese Ermittlung zu Ende ist, ausruhen.“

„Gut. Ich schätze Euch, Tetsuya.“

„Danke.“ Ja, er würde ausruhen – sehr lange. Aber davon sollte der Leutnant nichts erfahren. Das könnte seine Sachlichkeit und seine Bereitschaft ihn einzusetzen beeinflussen. Sato war nicht nur ein sehr fähiger Ermittler sondern auch ein guter Mensch.
 

**
 

Im nächsten Kapitel unterhält sich Sakura mit dem Personal.

Sakura ermittelt

Sakura fand in der Küche einen älteren Mann beim Abwaschen und einen ungefähr gleichaltrigen Zweiten, der sich in der Vorratskammer zu schaffen machte. Sie stellte sich höflich vor und bat um etwas zu Essen und zu Trinken.

„Ach ja, natürlich. Ihr kamt ja nicht dazu, mit den anderen Gästen zu essen, Kindchen,“ sagte der Mann am Wasser: „Moment. - He, Shikeo, gib der Heilerin doch einmal Tee. Ich richte Euch gleich etwas zusammen, ja? Ihr kamt ja mit dem Dämon, ich meine mit Lord Sesshoumaru. Der hat noch gar nichts bestellt.“

„Seine Lordschaft pflegt keine Nahrung von Menschen zu sich zu nehmen.“ Was sollte sie schon sagen. Ihr Auftrag lautete hier Informationen zu beschaffen. Allerdings wusste sie nur zu gut, dass es der Hundeprinz nicht gerade guthieß, wenn sie über ihn plauderte. Die Neugier der Menschen war allerdings verständlich. Wann sahen sie hier schon einmal einen derart hochrangigen Dämon?

„Ja, das denke ich mir. Den Göttern sei Dank, ich will gar nicht wissen, was für Sonderwünsche dieser...Prinz hätte. Die anderen Gäste machen schon genug Arbeit. - Geht hinüber, hier wieder hinaus und dann rechts. Dort sitzen die Dienstboten, die Pause haben. Shikeo soll Euch dann die Sachen bringen.“

„Danke.“ Sie nahm an, dass dies der Oberste Koch hier sei.
 

In dem Pausenraum fand sie einige jüngere Frauen und zwei Männer, die sich unterhielten, sie dann jedoch anstarrten. So stellte sie sich rasch vor und erklärte: „Ich...mein Auftrag lautet an Lord Sesshoumaru. Nun habe ich Pause und der Koch schickte mich hierher, damit ich essen kann. Wo darf ich mich hinsetzen?“

„Ach, kommt nur her. Heilerin, seid Ihr?“ Eine junge Frau winkte: „Ich hörte, dass Lord Sesshoumaru unseren Lord Akio verteidigen soll.“

„So lautet sein Auftrag.“ Sie setzte sich zu den Frauen, wobei sie durchaus bemerkte, dass die Diener sie interessiert musterten. „Nicht, dass Leutnant Sato nicht ermitteln könnte...“

„Nun ja. Aber Lord Akio hat sicher keinen Mord begangen. Das könnte er nie. Immer so ruhig, so freundlich...“

„Still, Mitsuko,“ sagte eine andere: „Das geht uns nichts an.“

„Es ist doch wahr! Und Lord Akio ist unser junger Herr!“ Mitsuko wurde rot: „Da darf man ihn doch verteidigen.“

„Das ist aber nicht unsere Sache. Wir dienen. - Nicht wahr, Heilerin?“

Sakura seufzte in Gedanken. Ja, Herrschaften schätzten es nicht, wenn über sie geklatscht wurde, aber wenn sie ohne neue Informationen zu dem Dämonenprinzen zurückkehrte, wäre dieser sicher kaum erfreut – mit Konsequenzen für sie. Also wandelte sie einmal wieder auf Messers Schneide: „Ja. Und ich kann mir vorstellen, dass momentan hier viel zu tun ist. Wie viele Gäste waren denn eigentlich nur für das Kirschblütenfest vorgesehen und sind noch immer hier?“

„Oh, sicher an die fünfzig, davon zumeist Paare. Ja, das ist viel zu tun.“ Die Dienerin nickte: „Aber das ist jedes Jahr so. Und darum sind auch viele Aushilfen hier. Gewöhnlich werden sie nur für ein Wochenende gebraucht, aber nach diesen Todesfällen hat ja Leutnant Sato verboten, dass die Gäste abreisen. So sind nun alle immer noch hier.“

„Das kostet ganz schön,“ murmelte Sakura: „Fürst Hiroshi viel Geld und euch sicher auch Nerven.“

„Das könnt Ihr laut sagen, Heilerin!“ meinte einer der Männer: „Zweimal hat mich schon dieser Leutnant Sato verhört, gerade als ob ich eine Untat begangen hätte. Nicht nur, dass er mich damit von der Arbeit abhält, nein, wie sieht das auch aus! Ich bin doch kein Verbrecher!“

Der Ermittler des Daimyo hatte auf sie eigentlich einen guten Eindruck gemacht: sehr sachlich und kompetent. Er würde keinen Diener zweimal sprechen, wenn es keinen Grund gab. Aber das sollte sie wohl besser nicht erwähnen: „Hat der Leutnant denn nicht einmal gesagt, warum?“

„Ja, weil ich den Tee servierte. Zwei Mal fragte er mich genau, wie ich wem den Tee in die Zimmer stellte. Als ob eine Tasse davon vergiftet gewesen war!“

„Den Tee? Ach, den Abendtee?“

„Ja, genau. Ich habe ihm natürlich jedes Mal das Gleiche gesagt. Zwei Helfer trugen den Kessel mit dem Tee aus der Küche zum Gästetrakt, da füllte ich ihn in Tassen und trug diese auf einem Tablett jeweils in die Gästezimmer und stellte sie ab. Eine Tasse für jeden Gast. Fertig.“

„Und deswegen fragte der Leutnant zweimal nach?“

„Ja, er wollte wissen, wie genau ich den Tee transportiere und so. Blödsinn. Man kann doch nicht einen ganzen Kessel Tee vergiften und nur einer stirbt daran.“

„Es waren zwei Tote,“ erinnerte Sakura prompt, mehr ehrlich als ermittlungstaktisch geschickt.

Der Mann zuckte die Schultern: „Ja, aber von diesem Wanabe behauptet ja nicht einmal der Leutnant, dass er vergiftet wurde.“

„Wo liegt dann das Problem?“ Der Leutnant hatte ihn als Mordverdächtigen ausschließen wollen, schätzte sie, aber das wollte sie ihm nicht sagen. War dieser Diener zu dumm, um das selbst zu erkennen? Oder zu ehrlich?

„Ja, wenn ich das wüsste. Ich habe mich wirklich schon genug über diesen Hirahon geärgert. Aber naja, der ist ja tot und man soll nichts Schlechtes über Tote sagen.“

Sakura merkte auf: „Nein, das soll man nicht. Aber, wieso konntest du dich über ihn ärgern, wenn du die Tassen in die leeren Gästezimmer gestellt hast?“ Ach nein, der war ja ebenso wie Lord Akio auf sein Zimmer geschickt worden.

Prompt meinte der Mann auch: „Nein, der war ja da. Ich war ja fast fertig, nur noch drei Zimmer und erwische ihn prompt....Ich stelle ihm den Tee hin, dann gehe ich rüber und gehe mit dem Tablett und den letzten beiden vollen Tassen in das gegenüberliegende Zimmer, dann wieder raus. Da steht er mit der Tasse und beschwert sich, dass die nicht sauber sei! So eine Unverschämtheit.“

„Das ist wahr!“ fiel Mitsuko ein: „Als ob in diesem Haus je Unsauberkeit herrschte!“

Die Heilerschülerin war etwas irritiert: „Ja, das war nicht gerade höflich. War er noch so zornig wegen des Streites?“

„Keine Ahnung,“ sagte der Diener: „Ich wollte mir von ihm jedenfalls nichts nachsagen lassen und gab ihm wortlos die andere Tasse. Er ging dann wieder anscheinend zufrieden in sein Zimmer. Na, ich hatte keine Lust, den ganzen Weg zurückzugehen und aus der Küche eine neue Tasse zu holen. Außerdem WAR sie sauber. So stellte ich sie in das letzte Zimmer und ging wieder.“

„Vernünftig.“ Sakura dachte nach. „War er denn am Tag zuvor auch schon so...?“

„Keine Ahnung, da war er ja nicht da, als ich servierte. Alle Gäste waren doch noch beim Herrn. Er war da ja nur in seinem Zimmer, weil er sich mit Lord Akio gestritten hatte und der Fürst ihn dorthin befahl. Aber andere sagten schon, dass er insgesamt recht aufgeregt war, also, schon das gesamte Wochenende.“

Hatte das etwas zu bedeuten? Aber darüber würde Lord Sesshoumaru entscheiden. Der Diener schien Leutnant Sato jedenfalls aus Ärger über das Verhör nichts gesagt zu haben – oder er war zu bemüht gewesen, sich als unschuldig darzustellen. „Jedenfalls ist es für Fürst Hiroshi ungemein unangenehm, dass gleich zwei seiner Gäste starben.“ Sie hoffte, dass das diplomatisch genug wäre. Immerhin kam nun ihr Essen.
 

Auf dem Rückweg traf sie Tetsuya, den alten Heiler, und neigte höflich den Kopf vor ihm.

„Gut, dass ich Euch treffe, Sakura-san,“ sagte er: „Ich würde etwas Medizin benötigen. Ihr habt sicher genug dabei – auch Mohnsaft?“

„Ja.“ Sie musterte ihn: „Es geht Euch nicht gut, Tetsuya-sama.“

„Nein. Und ich habe meinen bereits aufgebraucht. Aber schweigt dazu gegenüber Leutnant Sato. Er soll sich keine Sorgen machen.“

„Kommt mit. Und ich werde schweigen. Aber solltet Ihr nicht Eure Schmerzen anders behandeln...?“ Sie brach ab. Er lag im Sterben, das erkannte sie nun. War es das gewesen, worüber sogar Lord Sesshoumaru schweigen sollte?

„Das würde nichts helfen, liebes Kind,“ sagte er auch prompt, erfreut, dass sie ihn ohne Worte verstand. Es war erstaunlich, dass ein berühmter Dämonenheiler wie Neigi-sama einen Menschen als Schülerin annahm, noch dazu ein Mädchen, aber sie war in der Tat von rascher Auffassungsgabe. So jemanden hätte er selbst auch jederzeit als Lehrling willkommen geheissen, gleich, welchen Geschlechtes. Und sie würde ihn wohl auch weiter verstehen: „Aber das wisst Ihr. Ich möchte nur noch wissen, was hier passiert ist und warum zwei Männer gleichzeitig starben, nur einer an Arsen. Den Weg zurück nach Heian-kyo meinem Herrn, dem Shogun, werde ich nicht mehr erleben. Euer Herr, Lord Sesshoumaru, war so freundlich nichts gegenüber Leutnant Sato zu erwähnen.“

„Ich verstehe.“ Sie öffnete die Tür: „Eure Schmerzen sind wohl groß.“

„Nicht unerträglich, dank des Mohnsaftes. - Ah, gut. Gebt mir zwei dieser Beutel. Das wird mir heute und morgen helfen. Danach hoffe ich, dass es Lord Sesshoumaru und Leutnant Sato gelungen ist diese Morde aufzuklären.“

Sie sah den erfahrenen Heiler sehr erstaunt an: „Diese Morde? Bislang ist nur klar, dass Hirahon durch Arsen starb, dachte ich.“

„Ja. Aber zwei tote Männer wäre zu viel des Zufalls, nicht wahr? Dazu haben wir beide schon zu viele Mordfälle mit angesehen. Aber ich habe gegenüber dem Leutnant nichts erwähnt, um ihn nicht mit einem bloßen Verdacht zu beeinflussen. Das werdet Ihr kennen. Als Ihr berichtete, unterschiedet Ihr auch sorgfältig zwischen Wissen und eigener Interpretation.“ Er nahm die Beutel: „Danke. Ich hätte Euch gern länger gekannt, Sakura-san. Es wäre schön, wenn Ihr heute Abend Zeit für mich hättet. Mich würde interessieren, wie groß die Heilkunst Eures Lehrers ist. Neigi-sama gilt ja in unseren Kreisen stets als unerreichbares Vorbild.“

„Neigi-sama ist auch viel älter als ein Mensch je wird. - Entschuldigt. Ich muss zurück zu meinem Herrn und Bericht erstatten.“

„Natürlich, liebes Kind. Danke.“

Sakura beeilte sich zurück in das Gästezimmer zu gelangen.

„Bericht?“ fragte der Hundeprinz nur, ohne sich umzudrehen.

„Wünscht Ihr Leutnant Sato zuzuziehen?“

Er wandte sich um und sie begann hastig mit dem wörtlichen Bericht, froh, dass er sie für ihre Vorwitzigkeit nicht bestraft hatte. Natürlich. Wenn er den menschlichen Ermittler zuziehen hätte wollen, hätte er sie oder einen anderen Diener bereits nach ihm ausgeschickt.
 

**

Ob da jemand weiß, was er an seinem Begleiter hat?
 

Im nächsten Kapitel unterhalten sich die Heiler – und Leutnant Satos Mitarbeiter bekommen endlich etwas heraus.

Gespräche

Sakura verneigte sich tief, als sie mit ihrem Bericht fertig war. Es wäre unziemlich gewesen, dem Prinzen eine Frage zu stellen ohne dass er es ihr erlaubt hatte – und hätte gewiss eine Strafe zur Folge.

Ohne sich umzuwenden meinte Sesshoumaru: „Nun?“ Diese vertauschte Tasse, die Zimmer, der beiden Toten, die sich fast gegenüberlagen...

„Darf ich eine Frage äußern?“ Schweigen, aber sie nahm es als Zustimmung: „Danke, Lord Sesshoumaru. - Darf ich zu Tetsuya-sama gehen?“

Er überlegte nicht. Sie hatte seinen Auftrag erfüllt und da er sowieso nachdenken wollte, konnte er ihr auch einmal einen Gefallen tun. Immerhin hatte sie ihn davor bewahrt eine Wolfsprinzessin heiraten zu müssen oder einen Krieg gegen den ausdrücklichen Befehl seines verehrten Vaters vom Zaun zu brechen. Sie war in der Tat nützlich und machte es ihm leichter. Menschen lebten nicht sehr lange, aber sie würde auch in Zukunft bei derart lästigen Kleinigkeiten angenehm sein: „Geh.“

„Danke, Lord Sesshoumaru.“ Sie verneigte sich noch einmal, ehe sie aufstand und rückwärts das Zimmer verließ.
 

Der alte Heiler lächelte als sie mit einer höflichen Verbeugung sein Gästezimmer betrat: „Ich freue mich, dass der Dämonenprinz Euch freigab, Sakura-san. Bitte, nehmt Platz. Ich bin wirklich sehr neugierig, was Ihr bei Neigi-sama lernt. Sein Ruf ist legendär.“

Sie gehorchte.

Fast eine Stunde später atmete Tetsuya tief durch: „Ich muss zugeben, dass mir Ginko natürlich als Heilpflanze sowohl zur äußeren als auch zur inneren Anwendung bekannt war – allerdings habe ich nie den Schluss daraus gezogen, dass man einen Tee daraus auch zur Vorbeugung bei Seuchen einsetzen könnte. Nun, wie sagt man, man lerne nie aus? Auch anderes....Ihr werdet vorzüglich ausgebildet, mein Kind.“

„Das Lob meines Meisters,“ erwiderte Sakura höflich, ehe sie ihn besorgt musterte: „Tetsuya-sama....Ihr seid ermüdet? Soll ich gehen?“

„Ich werde nur zu bald schlafen, Sakura. Das wisst Ihr.“

„Eure Nase ist bereits spitz wie das Ende einer Feder....“ Das untrügliche Anzeichen des nahenden Todes.

„Ja. Ich fürchte, ich kann gegenüber Leutnant Sato meinen Zustand nicht länger verschweigen. Leider.“

„Wird Euch der Leutnant tadeln?“ erkundigte sie sich in Erinnerung an ihren eigenen Herrn.

„Im Gegenteil.“ Der alte Heiler lächelte sie an: „Er mag sachlich und nüchtern wirken, aber Isamu Sato ist ein sehr verantwortungsbewusster Mensch und guter Vorgesetzter. Wüsste er, wie es um mich steht, würde er sich von seiner Pflicht ablenken lassen. Und genau darum verschweige ich ihm meinen Zustand.“

„Wenn er Euch nun sieht, wird er es wissen.“

„Ja. Er ist erfahren genug dazu.“ Tetsuya lächelte erneut: „Ihr seid noch jung, mein Kind – Euch erschreckt mein nahender Tod. Doch in meinem Alter ist dies ein Schicksal mit dem man täglich rechnet. Macht Euch keine Sorgen. Solange Ihr mir durch Mohnsaft helfen könnt, die Schmerzen zu ertragen, tut Ihr genug.“

Er sah auf, und neigte höflich den Kopf. Sakura tat ihm eilig nach, als sie erkannte, dass der Ermittler des Shogun eintrat.

Isamu Sato verneigte sich seinerseits: „Tetsuya...Sakura-san....Ich muss zugeben, dass es wohl ein glücklicher Zufall ist, dass Ihr Euch hier aufhaltet. Ich habe wichtige Neuigkeiten erfahren. - Dir geht es nicht gut, Tetsuya?“

Der Heiler nahm sich zusammen: „Es wird mir sicher gleich besser gehen. Sakura-san war so freundlich mir von ihren Arzneien zu geben. Welche Neuigkeiten habt Ihr erfahren? Einen Hinweis auf den Mörder?“

„In der Tat.“ Der Ermittler des Shogun ließ sich nieder: „Der Heiler des Daimyo führt eine Liste über Personen, denen er giftige Stoffe gab oder auch verkaufte. Vor fünf Jahren verkaufte er Arsen als Rattengift an Kito Wanabe. Als bislang Einziger der hier anwesenden Personen verfügte damit einer der Toten über das Tatmittel. - Selbstmord durch Arsen kannst du ausschließen?“

„Ja, auf alle Fälle,“ erwiderte Tetsuya: „Arsen wirkt in hoher Dosierung zwar innerhalb weniger Stunden tödlich, aber es bewirkt Durchfall und äußerst schmerzhafte Krämpfe. Nichts davon zeigte der tote Wanabe. Im Gegensatz zu Hirahon. Ich gebe zu, dass man Arsenvergiftungen nicht nachweisen kann, aber es gibt doch gewisse Indizien, wenn man misstrauisch ist. Allerdings wird der Tod, wenn er durch langsame Vergiftung erfolgt, nur zu leicht für natürlich gehalten. Ich wollte, es gäbe eine sichere Probe, womit man es nachweisen könnte. Aber das wird es wohl erst in einigen hundert Jahren geben.“ Tetsuya lehnte sich gegen die Wand: „Ihr solltet das auch Lord Sesshoumaru mitteilen.“

„Ja, natürlich.“ Isamu Sato sah zu Sakura: „Darum nannte ich es zuvor eine glückliche Fügung, dass Ihr hier seid, Sakura-san. Vergebt, wenn ich es so sage, aber ich kenne Euren Nachnamen nicht.“

„Ich besitze keinen. Ich stamme aus einem kleinen Dorf...“ sagte sie entschuldigend.

Natürlich, dachte er. In solch kleinen Dörfern kannte jeder jeden und falls ein Nachname je erforderlich wäre, würde man den des zuständigen Adelsherrn angeben. Er hatte sich ja denken können, dass sie nicht adeliger Herkunft war – die Prinzessinnen, die er kannte, zeichneten sich weniger durch Höflichkeit und gar Intelligenz aus: „Ich bitte um Vergebung,“ meinte er hastig: „Ich dachte nicht mit. - Wärt Ihr so freundlich, mich zu dem Prinzen zu begleiten und mich anzumelden? Ich denke, Tetsuya, dass du der Ruhe bedarfst....“

„Ja, ein wenig Schlaf wird mir gut tun.“ Der alte Heiler hoffte inständig, dass sein Vorgesetzter die Zeichen nicht deuten konnte.

„Selbstverständlich,“ sagte Sakura derweil und stand auf.

Der Leutnant tat das Gleiche, wenn auch mit besorgtem Blick auf Tetsuya.

Dennoch meinte er erst vor der Tür: „Sakura-san.....er ist sehr krank, nicht wahr?“

„Kein Heiler spricht über seinen Patienten.“

„Ich weiß. Und es ehrt Euch, dass Ihr Euch an diese Regel haltet. Dennoch....er ist mein Mitarbeiter. Kann ich ihn noch einsetzen?“

Sakura blickte zu Boden: „Ihr seid ein erfahrener Ermittler, Leutnant Sato, und könnt die Zeichen deuten. Fragt nichts, was Ihr nicht sehen könnt.“

Er lächelte: „Ihr setzt Eure Worte sehr gewandt und höflich. Man könnte meinen, dass Ihr am Hofe des Shogun arbeitet.“

„Danke...“

„Nun, auch Ihr dient einem Fürsten, noch dazu einem dämonischen...“ Er holte tief Atem: „Obwohl...könntet Ihr Euch vorstellen, auch dem Shogun in Heian-kyo zu dienen? Ich gebe zu, ich besitze im Moment nur ein Zimmer bei den Samurai, doch in Anbetracht meiner Verdienste wäre der Shogun sicher so gnädig mir ein Haus zuzuweisen, in dem ich mit meiner Familie leben könnte....“

Sakura blieb stehen und wurde rot. Das war ja praktisch ein Heiratsantrag?

Isamu Sato hielt ebenfalls an und betrachtete sie: „Vergebt. Ich wollte Euch nicht erschrecken. Ich muss nur zugeben, dass ich in all den Jahren nie eine junge Frau wie Euch traf. - Oder seid Ihr gar schon verheiratet?“

„Nein....Ich..ich wurde zwar schon einmal gefragt, aber....aber es kam nicht dazu.“ Nein, sie würde ihm nicht sagen, dass ihr Lehrer dies gewesen war, in der guten Absicht, sie vor den Gerüchten zu schützen, die über sie und Lord Sesshoumaru umliefen.

Der Leutnant lächelte erneut. Auch er hatte über Fürst Hiroshi von diesem Gerücht gehört, ja, sogar, dass sie die Geliebte des Inu no Taishou sei, aber er hielt das für pure Verleumdung. „So habe ich Eure Erlaubnis um Euch zu werben? Oh.....ich...ich stoße Euch nicht etwa ab? Ich meine, ich erinnere Euch nicht an weiße Maden?“

Sie wurde erneut rot: „Nein, wirklich nicht, Leutnant Sato. Aber, bitte...ich...“ Oh du lieber Himmel, hoffentlich kam er nicht auf die Idee, Lord Sesshoumaru um ihre Hand zu bitten. Bei diesem war zwischen einem Ja bis zu Mord alles möglich. Aber ablehnen....dazu konnte sie sich auch nicht aufraffen. Er war nett, er war intelligent und in einer guten Position und...ja, sie fand ihn nicht übel, wenn natürlich auch keinen Vergleich mit dem Objekt ihrer hoffnungslosen Wunschträume: „Bitte, ich diene dem Herrn aller Hunde. Und nur er kann über mich entscheiden.“

„Dessen bin ich mir bewusst, Sakura-san.“ Er war zu lebenserfahren, um nicht sachlich fortzufahren: „Bitte, bringt mich nun zu Seiner Lordschaft. Die Neuigkeit dürfte ihn als Verteidiger interessieren.“

Erleichtert tat sie das Verlangte.
 

Der Hundeprinz wandte sich tatsächlich um als sie zu zweit sein Zimmer betraten und sich niederknieten.

„Neuigkeiten?“ fragte er.

„Ja, Lord Sesshoumaru.“ Der Leutnant berichtete von dem Arsenfund: „Bei niemand anderem konnte bislang der Besitz von Arsen nachgewiesen werden. Es fiel mir auf, dass sich Wanabe vor fünf Jahren das Gift besorgte – also genau zu dem Zeitpunkt, an dem Hirahons Vater Selbstmord beging. Ich habe mir die Freiheit genommen, Fürst Hiroshi um Audienz zu bitten. Er kannte sowohl den Vater als auch Wanabe schon zu dieser Zeit und ich hoffe, er kann uns aufklären, was damals geschah. Dies scheint von gewisser Bedeutung zu sein.“

Der Leutnant mochte arrogant bis zur Grenze der Unverschämtheit sein, aber zum einen kannte er diese Grenze genau und überschritt sie nicht, zum anderen war er ein wirklich fähiger Ermittler. Sesshoumaru war angetan, gleich zwei denkende Mitarbeiter zu haben. Leider musste er Sato relativ viel erklären, Sakura verstand ihn besser, aber das lag auch an der Dauer des Dienstes. Ein Dämon würde nach einigen Jahrzehnten oder Jahrhunderten auch seine unausgesprochenen Wünsche erraten. Schon allein das wäre eine Wohltat. Und wenn der je zu viel reden würde, könnte er ihn auch bestrafen, ohne ihn gleich umzubringen, wie es mit diesen schwächlichen Wesen ja nur zu leicht geschah.

„Gehen wir.“
 

**

Die Probe, dass Arsen vorliegt, wurde erst 1836 von James Marsh in London entwickelt. Seither sank die Zahl der Morde durch Arsen doch drastisch...

Im nächsten Kapitel hat Fürst Hiroshi das zweifelhafte Vergnügen Seiner Lordschaft und Leutnant Sato Rede und Antwort stehen zu sollen.

Geschichten aus der Geschichte

Anmerkung: Leutnant Sato machte Sakura im letzten Kapitel keinen Heiratsantrag, da er das gar nicht dürfte. Sie untersteht dem Befehl ihrs Fürsten und nur der kann über sie entscheiden. Er erbat sich nur ihre Erlaubnis um sie werben zu dürfen – also, Briefe schreiben etc.
 

7. Geschichten aus der Geschichte
 

Es entging Leutnant Sato durchaus nicht, dass sich Sakura hinter ihm hielt, ebenso wie er selbst sich hinter dem Hundeprinzen. Mochte er auch über eine gewisse Portion Selbstbewusstsein verfügen – er wusste, wann er zurückzustecken hatte. Dies war ein Fürstensohn, da hätte er auch das Recht übermütige Samurai des Shogun zu bestrafen. Der menschliche Ermittler gab sich nicht der Illusion hin, dass selbst der Kaiser etwas gegen diese Dämonen ausrichten konnte. Sicher, Priester beiderlei Geschlechtes vermochten es sie zu bannen, ja, auszutreiben, aber das war ganz sicher nicht die Liga in der dieser Sesshoumaru oder gar sein Vater spielten. Er hatte davon gehört, dass es Dämonenfürsten gäbe, deren Macht mit der von Göttern zu vergleichen war. Wenn er den vor ihm Schreitenden betrachtete, so mochte es stimmen. Alles an diesem Jungen war praktisch perfekt: der Gang lautlos und elegant, das Aussehen....Und dahinter verbarg sich auch noch eine Stärke, deren Umfang er wohl nicht einmal erfassen konnte. Dennoch ging Sakura-san höflich aber nicht verschreckt mit ihm um – waren sie Menschen doch so ähnlich? Solche Gedanken hatte er nie zuvor gehabt, in Dämonen immer eher jene Wesen gesehen, die Dörfer zerstörten, seinesgleichen mordeten und auffraßen. Jetzt sah er in dem Halbwüchsigen vor ihm eigentlich nur mehr den Prinzen, dessen Macht er sich zu beugen hatte.

Sesshoumaru entdeckte unterdessen einen Diener: „Bring mich zu Fürst Hiroshi!“ befahl er knapp.

„J..ja...“ brachte dieser hervor, ehe er sich umwandte und eilig davonging.

„Wohin?“ fragte Seine Lordschaft kalt, als er bemerkte, dass der Diener aus dem Schloss wollte.

Der warf sich vorsorglich zu Boden und presste die Stirn auf den Boden: „Ihr...Ihr wünschtet zu Fürst Hiroshi gebracht zu werden....“ stammelte er.

War dieser Idiot etwa nicht in seinem Arbeitszimmer? Langsam aber sicher fühlte sich der Dämonenprinz von dem Fürsten auf den Arm genommen. Da sollte er dessen Sohn von der Mordanklage loseisen und dieser Mensch interessierte sich nicht dafür?

„Fürst....Der Fürst ist im Gärtnerhaus....“

„Geh!“ Im Gärtnerhaus? Nun, auch sein verehrter Vater zog sich gegen Abend zur Erholung in den Garten zurück, aber doch nicht in das Gärtnerhaus! Was tat dieser Narr da?

Der Diener sprang auf, mit einem raschen besorgten Blick auf die sinkende Klaue, ehe er weitereilte. Das war ein Dämon, ein potentieller Massenmörder! Aber weder die Heilerin noch Leutnant Sato schienen Angst vor ihm zu empfinden. War es doch eben nur ein Prinz? Aber auch menschliche Fürstensöhne konnten recht nachdrücklich werden. Lord Akio nicht, dazu war er zu freundlich, aber auch er mochte nachlässige Arbeit von Dienstboten nicht.
 

Fürst Hiroshi stand in einem Schuppen vor einem Brett und beschnitt sorgsam einen Bonsai, blickte aber überrascht auf. Als er seine Besucher erkannte, ließ er die Schere fallen: „Lord Sesshoumaru...Leutnant Sato...Sakura-san.....Was liegt an?“

„Leutnant.“ Der Hundeprinz verspürte nicht die mindeste Lust sich weiter mit diesem Menschen zu unterhalten. Er hatte schon davon gehört, dass diese Baumschneidesache in Mode käme, aber dass sich ein Fürst zu so etwas herabließ... Menschen!

Isamu Sato neigte kurz den Kopf, ehe er erklärte: „Fürst Hiroshi, nach den bisherigen Ermittlungen gebe ich zu, dass ich zu voreilig war. Lord Akio wird unverzüglich aus der Haft entlassen. Allerdings würden Seine Lordschaft und meine Wenigkeit noch einige Informationen benötigen. Ihr, verehrter Fürst, könnt diesbezüglich gewiss Auskunft geben.“

Höflich und höfisch, dachte Sesshoumaru. Auch, wenn ihn die Selbstständigkeit des Ermittlers etwas verärgerte, so musste er zugeben, dass dieser sich an die Form hielt und ihm keinerlei Anlass zu einer Strafe bot. Überdies verstand der sein Handwerk. Wenn es mehr solche fähigen Menschen gäbe hätte er selbst zumindest weniger in Menschenschlössern zu ermitteln. Hm.

Fürst Hiroshi hielt sich an den Punkt, der ihn am meisten interessierte: „Akio kommt frei? Oh, dann bin ich so froh...“ Er begegnete einem eisigen Blick und ergänzte eilig: „Ich danke Euch, Lord Sesshoumaru, dass Ihr Leutnant Sato überzeugen konntet.“

Besagter Leutnant nahm nicht an, dass der Dämon vor ihm weiterfragen wollte: „Ihr entsinnt Euch doch an die Sache vor fünf Jahren, als der Vater des Mordopfers Hirahon Selbstmord beging? Was geschah da genau?“

„Ja, was soll das denn mit dem Mord an dem Jungen zu tun haben? - Nun gut. Es war eine recht unangenehme Sache. Hirahon, Goro Hirahon, war einer der Unterführer des Daimyo. Er war bei unserem Herrn hoch angesehen und galt bei allen als ehrenwerter Kämpfer, ehrenhafter Samurai. Takeo, seinem Sohn, schien eine ähnlich gute Karriere bevorzustehen. Ich war da bei dem Feldzug dabei. Und dann tauchten Gerüchte auf, dass Goro Hirahon Gelder des Daimyo unterschlagen hatte. Er bestritt dies. Er habe nie Geld genommen, das er nicht für seine Krieger benötigt hatte. Aber in der Kanzlei fanden sich Quittungen, die er unterzeichnet hatte. Sein Namensstempel war darauf, und wer sollte daran gekommen sein? In Anbetracht seiner Verdienste erlaubte ihm der Daimyo Selbstmord. Takeo war da fünfzehn und musste seine Kriegerkarriere beenden. Der Daimyo setzte ihn allerdings in der Verwaltung ein. Keiner begriff eigentlich, warum Goro Hirahon sich zu einer solchen unehrenhaften Tat hatte hinreißen lassen. - Aber das hat doch nichts mit dem Tod seines Sohnes zu tun? Ihr sagtet doch, er sei vergiftet worden?“

„Ja,“ bestätigte Isamu Sato nach einem raschen Seitenblick zu Seiner Lordschaft: „Aber seither nahm Takeo Hirahon ständig Beruhigungsmittel. Der erzwungene Selbstmord seines Vaters hat ihn wohl mitgenommen.“

Fürst Hiroshi zuckte etwas die Schultern: „Nun, das hätte es vermutlich jeden. Takeo war davon überzeugt, dass es eine Intrige gewesen sei, aber er konnte nie etwas nachweisen. Und ...nun, ich war dann ja nie mehr am Hofe des Daimyo. Da ich seinen Vater jedoch trotz allem geschätzt habe, blieb ich mit Takeo in Briefwechsel. Und da er heiraten wollte, lud ich ihn ein. Bei solchen Treffen bieten sich doch immer Verhandlungsmöglichkeiten.“

Sesshoumaru fühlte sich bei dem Thema Heiratsmöglichkeiten unangenehm berührt, aber er schwieg. Diese Menschen gingen seine Gefühle nichts an. Warum nur waren alle so darauf versessen? Zum Glück war sein verehrter Vater diesbezüglich nachsichtig – mit seiner Mutter hätte er schon mehr Ärger bekommen, das hatten ihm einige Vorfälle der letzten Monate doch gezeigt.

Leutnant Sato fragte weiter: „Gab es irgendein Anzeichen dafür, dass Takeo Hirahon in der letzten Zeit einen Hinweis darauf gefunden hatte, dass er Recht hätte?“

„Nein, also, ich glaube nicht. Er wollte zwar mit mir gestern morgen wieder einmal darüber reden, aber das wäre ja wohl sinnlos gewesen. Überdies – sein Vater ist tot und daran ist nichts mehr zu ändern. Er sollte froh sein, dass der Daimyo so großzügig zu ihm war. Nun ja, er war ja auch ein sehr intelligenter und ehrenwerter junger Mann.“

Sesshoumaru warf ein: „Und Wanabe? Wie sah er das?“

„Genauso. Er war meiner Meinung. Ich kannte ihn ja schon länger...nein, wir waren uns da einig. Er...er starb doch eines natürlichen Todes?“

Isamu Sato bemerkte, dass der Dämonenprinz wieder schweigen wollte und erklärte: „Nach Angabe von mittlerweile drei Heilern, ja. Dennoch scheint der Zwischenfall von vor fünf Jahren eine Rolle zu spielen. Zwei daran mehr oder weniger Beteiligte kamen um. - Wünscht Ihr weitere Fragen zu stellen, Lord Sesshoumaru?“

Der Hundeprinz war angetan von der Höflichkeit und erkundigte sich unverzüglich: „Gibt es noch einen Besucher, der mit dem Vorfall um Hirahon in Berührung kam?“

Fürst Hiroshi war ein wenig überrascht, antwortete dann: „Nun ja, indirekt wohl einige. Ich verstehe nicht, was Ihr mit diesem Zwischenfall....“ Er bemerkte, dass eine Hand gehoben wurde, nur drei Finger ausgestreckt, und ergänzte lieber: „Aber am ehesten wohl Kuromatsu. Er arbeitete damals in der Kanzlei des Daimyo, hat aber nun krankheitsbedingt aufgehört. Ich war froh, dass er herkam. Wir werden alle älter und so ist es schön, alte Freunde noch einmal zu sehen.“ Du liebe Zeit, war der Sohn des Inu no Taishou arrogant und reizbar. Er würde froh sein, wenn der abreiste. Nun, immerhin hatte er seine Aufgabe erfüllt und den armen Akio aus der Gefangenschaft befreit.

„Gut.“ Seine Eisigkeit wandte sich um: „Sato, ich will diesen Kuromatsu sprechen.“

„Wie Ihr wünscht, Lord Sesshoumaru.“ Der Ermittler des Shogun eilte davon, durchaus eine Ahnung habend, worauf das hinauslaufen sollte.
 

So kniete der alte Beamte ein wenig später im Gästezimmer des Dämonenprinzen. Wie alle hier hatte er von den Toten gehört, sowohl Leutnant Sato als auch Sesshoumaru schon gesehen, und blickte nun höflich zu Boden.

„Du erinnerst sich an den Vorfall um Goro Hirahon vor fünf Jahren?“ fragte Seine Lordschaft.

„Ja, Lord Sesshoumaru.“

„Deine Meinung dazu?“

„Ich kannte Goro Hirahon als ehrenwerten Mann, aber die Beweise waren erdrückend. Er konnte nicht erklären, wie sein Namensstempel auf die Quittungen kam, da er ihn, wie wir alle, ja stets bei sich trug.“

„Sein Sohn hielt das für eine Intrige.“

„Ja, ich weiß. Verständlich, solch eine Reaktion, aber der Daimyo sah die Beweise. In Anbetracht der Verdienste Hirahons erlaubte er ihm Selbstmord.“

„Angenommen, Takeo hätte Beweise gefunden, dass sein Vater zu Unrecht angeklagt geworden war.“

„Der Verursacher wäre sicher hingerichtet worden. Der Daimyo schätzte Hirahon, beide, Vater und Sohn. Aber, mit Verlaub, Lord Sesshoumaru, wenn ich es wage Euch daran zu erinnern: es gibt immer nur einen Namensstempel.“

„War Goro Hirahon ein Narr?“

„Nein, sicher nicht.“

Und nur ein Narr würde seinen Namen auf eine Quittung setzen, wenn er Gelder seines Fürsten unterschlagen wollte. „Er war mit Fürst Hiroshi befreundet. Mit noch wem?“

„Ich weiß es nicht so genau. Ich arbeitete ja in der Kanzlei, da hatten wir mit den Kriegern weniger zu tun, also, nur in bürokratischer Hinsicht. Fürst Hiroshi war jedenfalls auch viel mit Kito Wanabe zusammen, der bei mir arbeitete. Aber ob da auch Hirahon dabei war, weiß ich nicht.“

Immerhin stellte dieser Kerl keine Behauptungen auf, ohne sich sicher zu sein. Gut. „Von wem kam die Anklage, dass Hirahon Gelder unterschlagen hat?“

„Ich weiß es nicht genau. Natürlich von einem Kollegen aus der Kanzlei, aber ich weiß nicht von wem. Der Daimyo ließ dann alle Papiere beschlagnahmen und untersuchen.“

„Und dann Hirahon zum Selbstmord bringen.“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“

„Und sein Sohn?“

„Er galt als vielversprechend und so nahm ihn der Daimyo in seine Kanzlei auf. Die Eignung zum Krieger wurde ihm allerdings aberkannt, um seines Vaters Willen, so dass es ihm verboten wurde, ein Schwert zu tragen. Oh, es gab nie etwas an seiner Ehrenhaftigkeit zu rütteln, auch, wenn er nervlich seit diesem unglücklichen Vorfall angeschlagen war...“

Sesshoumaru hatte etwas die Hand gehoben und der Beamte hielt es für besser zu schweigen. Das waren nicht die Finger eines Menschen – und Kuromatsu wollte nicht wissen, wie es sich anfühlen musste, damit zerrissen zu werden.

„Er hatte zu dir aber nichts gesagt, dass er Beweise für eine Intrige gefunden hatte.“

„Nein. Nicht in der Kanzlei und auch hier nicht. Ich wunderte mich nur über sein Betragen.“

„Wann begann er sich so eigen zu benehmen?“

„Ich weiß es nicht genau. Das erste Mal sah ich ihn, als er mit Lord Akio stritt und Lady Megumi so verdächtigte. Er war vollkommen...ja, unbeherrscht und aufgeregt.“

„War Wanabe auch anwesend?“

„Nein. Den hatte ich zuletzt beim Frühstück gesehen. Dann hörte ich von seinem Tod am nächsten Morgen.“

„Du darfst gehen.“ Noch während der alte Beamte erleichtert gehorchte, blickte Seine Lordschaft zu dem menschlichen Ermittler.

Isamu Sato verstand die Aufforderung und dachte nach. Anscheinend hatte sich der Hundeprinz eine Meinung gebildet, was wie wann passiert war. Da sollte er nicht nachstehen.

Sakura überlegte ebenfalls. Wie war der Mord an Takeo Hirahon passiert? Wer konnte es gewesen sein und was war mit dem Tod Kito Wanabes? Sie bezweifelte nicht, dass Lord Sesshoumaru und auch Leutnant Sato die Lösung finden würden. Für die beiden schien das eine Art Wettrennen zu sein. Und sie ertappte sich bei der Gewissheit, dass ihr Herr siegen würde.
 

**
 

Die Auflösung erscheint erst in vierzehn Tagen, da ich in Urlaub fahre. Als kleinen Trost: ich habe eine Fortsetzung angefangen mit dem Arbeitstitel: Die Dame hängt am falschen Strick. Und ein Vampirkrimi ist auch fast fertig.
 

Vampichan war übrigens so freundlich, mehrere Bilder zu Sakura zu zeichnen:

http://animexx.onlinewelten.com/mitglieder/steckbrief.php?id=434085

Auflösung

Sesshoumaru, der lange aus dem Fenster geblickt hatte, wandte sich um: „Sato.“

Der Leutnant verneigte sich höflich – aber nicht einen Millimeter zu tief: „Danke. Dann möchte ich Euch darlegen, Lord Sesshoumaru, was meiner Meinung nach geschah. Euer Mandant ist wirklich unschuldig. Wanabe hat Hirahon getötet. Nach dem Streit im Garten war ihm klar, dass Hirahon hinter sein Geheimnis gekommen war, das Wie werden wir wohl nie herausfinden. Ich persönlich nehme an, dass die Kette mit dem Medaillon in seinem Zimmer etwas damit zu tun hat und Takeo sie bei einer heimlichen Durchsuchung fand. Man müsste den Daimyo fragen, ob dies eine Imitation des Namensstempels darstellen könnte. Da Hirahons Vater ungerechtfertigt angeklagt worden war und auch nur darum Selbstmord beging, hatte Takeo durchaus ein Motiv Kito Wanabe vor dem Provinzfürsten anzuzeigen. Damit wäre auch das Leben Wanabes beendet gewesen. Dieser folgte also Hirahon nach ihrem Streit, bei dem Takeo wohl aussprach, wessen er seinen Kontrahenten verdächtigte, nicht in den Garten, wo die anderen Gäste und die Fürstenfamilie sich versammelten, sondern machte sich auf den Weg zu dessen Gästezimmer. Sie lagen ja praktisch gegenüber und es wäre eher erstaunlich gewesen, wüsste Wanabe nicht, wer dort wohnt. Ich nehme an, dass er nach Beweisen, Unterlagen suchen wollte. Als er nichts fand, fühlte er sich wohl erst einmal sicher. Niemand glaubte dem jungen Hirahon. Allerdings fielen ihm die kleinen Beutel mit dem Beruhigungsmittel auf. Da er selbst stets Arsen bei sich trug, vermutlich, um Selbstmord zu begehen, sobald sein Betrug und Verrat an Goro Hirahon auffiel, hatte er Gift griffbereit. So tauschte er den Inhalt der zwei Beutel zumindest zum größten Teil aus. Er konnte nicht wissen, dass Takeo Hirahon noch einen weiteren Beutel besaß, den er bereits am Vortag benutzt hatte und wohl weggeworfen hatte. Er vermutete wohl, auf Nummer Sicher zu gehen. Heute oder Morgen würde Hirahon das Arsen schlucken.

Takeo Hirahon brach unterdessen einen Streit mit Lord Akio vom Zaun, um diesen auf diese ungeschickte Art unter vier Augen sprechen zu können. Weder Fürst Hiroshi noch Kuromatsu hatten ihm zuhören wollen, als er seinen Verdacht aussprach. - Wanabes Motiv Hirahon umzubringen ist weitaus greifbarer als das, das gegen Euren Mandanten sprach. Überdies verfügte er über Arsen und hatte so auch die deutlich höhere Menge zur Verfügung als Lord Akio aus seinem Malkasten. Ich hoffe, Eure Lordschaft stimmt meiner Darlegung zu.“

„Dies entspricht auch meiner Sicht, Leutnant,“ erwiderte der Hundeprinz sachlich: „Und warum starb Wanabe?“

„Die Heiler konnten keinen Hinweis darauf finden, dass es sich nicht um einen natürlichen Tod gehandelt hat. Keine Vergiftung, kein Ersticken, kein Erwürgen. Also ist davon auszugehen, dass es sich um einen zufälligen Todesfall handelt.“

„Wie...praktisch. - Wanabe konnte nicht wissen, welchen der beiden Beutel Hirahon an diesem Abend nehmen würde und tauschte beide Schlafmittel zum Großteil gegen Arsen aus, da gebe ich Euch recht. Hirahon kam nach dem lauten Streit mit Lord Akio aufgeregt in sein Zimmer und wollte unverzüglich gegen Wanabe vorgehen, zumal er davon ausgehen musste, dass ihn Fürst Hiroshi am folgenden Tag zur Abreise nötigen würde. Er wollte Wanabe töten, durch seine eigene Hand. Bedenkt, dass er aus einer alten Samuraifamilie stammt und alle seine Ehrenhaftigkeit nicht in Zweifel zogen. Allerdings sah er keine Möglichkeit. Er besaß keine Waffe und er konnte schlecht einen Krieger des Fürsten um sein Schwert bitten. Aber er besaß das Schlafmittel. - Sakura, die Szene mit dem Diener und dem Tee.“

Sie berichtete von der Aussage des Dieners – und dass dieser die Teetasse dann in das letzte Zimmer gestellt hatte. Konnte es möglich sein....?

Seine Lordschaft sah ins Nichts: „Er war selbst ein Mensch und wusste, dass es nur zu „menschlich“ war...“ Beide Anwesenden dieser Art konnten sich nicht erinnern, diesen Begriff schon einmal so verachtend ausgesprochen gehört zu haben: „..., nicht zurück in die Küche zu gehen und die beanstandete Tasse auszutauschen, sondern sie noch gefüllt mit Tee dem Nächsten hinzustellen. Womöglich hat er es auch durch einen Spalt in der Tür beobachtet, um sicher zu gehen, dass es keinen anderen traf. Wanabe trank den Tee, das beweist die leere Tasse neben seinem Lager. Als Hirahon davon ausgehen konnte, dass das Schlafmittel wirkt, ging er leise hinüber und nahm den dort liegenden Kimono und knüllte den Stoff so zusammen, wie er vorgefunden wurde. Dann wollte er ihn Wanabe auf das Gesicht drücken, um ihn zu ersticken. Dieser hatte jedoch nur leicht betäubt geschlafen, da das Arsen noch nicht wirkte, er jedoch auch die Restmenge Schlafmittel zu sich genommen hatte. Daher wachte er auf - und hatte einen wahrhaft tödlichen Schreck bekommen, als er seinen Mörder über sich gebeugt stehen fand. So gesehen handelt es sich um einen natürlichen Tod mit künstlichem Auslöser. - Hirahon ging zurück in sein Zimmer. Er hatte soeben jemanden getötet und war sowieso psychisch labil, nahm regelmäßig Schlafmittel. Jetzt, nach dem Mord, benötigte er es dringender als je. Er schluckte folglich ahnungslos das Arsen. Und starb daran. Durch die Vermischung mit dem Schlafmittel war er wohl zu betäubt, um um Hilfe rufen zu können.“

Isamu Sato dachte kurz nach, ehe er nickte: „Sie haben sich gegenseitig umgebracht.“

Zufrieden wandte sich Sesshoumaru um und blickte aus dem Fenster. „Sakura, richte Fürst Hiroshi aus, dass ich abreisen werde.“ Und mochten die Götter oder sonst wer diesem Idioten gnädig sein, wenn er nicht einmal zur Verabschiedung kam. Akio würde es wohl tun. Aber dieser alte Fürst – Vaters Schützling hin oder her – konnte in diesem Fall etwas erleben.

Sie verneigte sich sofort und ging. Natürlich wollte der Dämonenprinz keine Minute länger als zwingend notwendig in diesem Menschenschloss bleiben.
 

Leutnant Sato erwartete eigentlich auch seine Erlaubnis zu gehen, aber die kam nicht. So dachte er noch einmal kurz über die vergangenen Tage nach, konnte jedoch keinen Grund entdecken,warum ein Tadel oder Ärgeres auf ihn wartete. So verneigte er sich nur tiefer. Man sprach keinen Prinzen an.

Dieser gab sich zu, dass er den Ermittler schlicht bei seiner Verabschiedung vergessen hatte, fragte aber: „Nun?“ Das würde doch erfolgreich so sein, als habe er mit ihm unter vier Augen sprechen dürfen.

„Darf ich Eurer Lordschaft eine Frage stellen?“ Woher hatte dieser Hundeprinz gewusst, dass er ihn etwas fragen wollte? Dämon?

Keine Antwort, aber Isamu Sato nahm das als Zustimmung. So richtete er sich auf, nicht, ohne unwillkürlich zu hoffen, dass er mit seiner Vermutung richtig lag - ansonsten würde er auf ein Grab sicher verzichten müssen: „Es handelt sich um Sakura-san, Eure Heilerin.“

Seine Eisigkeit drehte sich mit gewissem Erstaunen um. Seine Überraschung rührte weniger daher, dass der Leutnant über sie reden wollte, als über das eigenartige Gefühl, das in ihm selbst aufstieg. „Weiter.“

„Ich bitte um die Erlaubnis Eurer Lordschaft, um Eure Heilerin werben zu dürfen.“

Warum hatte er bei diesem Satz das gleiche unbestimmte Zorngefühl, als habe ihm dieser unverschämte Kerl sein Schwert abgefordert? Aber er zwang sich zur Ruhe. Es war höfisch, es war höflich und es war korrekt. „Werben,“ wiederholte er nur.

„Ich würde Sakura-san gern mehr von mir zeigen...ich meine, wer ich bin und was ich kann, ehe ich Euren mächtigen Herrn und Vater, den Herrn aller Hunde, um ihre Hand bitte.“

Der Hundeprinz spürte, wie die ätzende Säure in seiner Rechten anstieg und musste seine Hand gewaltsam entspannen. WAS wollte dieser Narr? Nun, das war eine Menschensache, warum also entdeckte er in sich den Instinkt zu zerreißen, zu töten? Selbstbeherrschung, ermahnte er sich: „In der Tat, sie gehört zum Haushalt meines verehrten Vaters. Warum fragst du also mich?“ meinte er nur kalt. Das war ein guter Konter und enthob ihn der Antwort des Ja oder Nein.

„Ich wollte Eurer Lordschaft nicht...vorgreifen.“ Hoffentlich war das korrekt genug, dachte der Leutnant plötzlich. Die Temperatur im Raum schien abgefallen zu sein und er ahnte, dass das, was er spürte, die dämonische Energie des vor ihm Stehenden war. War Sakura-san doch die Geliebte Lord Sesshoumarus oder war dieser nur erstaunt über die Frage, warum er statt seines Vaters gebeten wurde?

„Das hast du nicht getan. Du darfst gehen.“ Er müsste mit seinem Vater reden, falls dieser Narr ernst machte – und Sakura dumm genug war, auf ihn hereinzufallen. Nun, immerhin hatte sie auch diesen unseligen Antrag Neigis abgelehnt.
 

War das jetzt ein Ja? Isamu Sato beschloss jedoch, es als solches zu nehmen – und als Beweis, dass seine Vermutung richtig gewesen war, anscheinend nur die wildesten Gerüchte sich um die junge Heilerin und den nur scheinbar gleichaltrigen Erbprinzen spannen. Wenn er zurück bei seinem Herrn in Heian-Kyo war, würde er diesen schon einmal um ein Haus bitten, - und beginnen, zarte Gedichte und Briefe an Sakura-chan zu schreiben, vielleicht einen selbst bemalten Fächer... Er hatte sie mit seinem Antrag sichtlich erschreckt und wollte nun behutsamer vorgehen. Er durfte nicht vergessen, dass sie doch gut zwölf Jahre jünger als er war, ermahnte er sich. Aber nun musste er nach Tetsuya sehen, ihm vielleicht eine Sänfte besorgen, damit der todkranke Heiler doch noch seine Heimatstadt wiedersah.
 

Nur kurz darauf meldete Sakura den Fürsten und Lord Akio an, die den Wink verstanden hatten und beide sich nun formvollendet bedankten.

Seine Eisigkeit geruhte ihnen die Vorderseite zuzuwenden und erwiderte am Ende nur: „Leutnant Sato mag ein wenig voreilig gehandelt haben, aber er ist ein überaus fähiger Ermittler. Es wäre gut, wenn Ihr, Fürst Hiroshi, das gegenüber dem Daimyo und dem Shogun erwähnen würdet.“

Huch, dachte Sakura: was war denn da los? Perfekte Arbeit war doch gewöhnlich alles, was er überhaupt akzeptierte. Dann jedoch begriff sie den Gedankengang dahinter: je erfolgreicher Leutnant Sato für den Shogun, ja, den Kaiser, ermittelte, umso seltener musste Seine Lordschaft höchstselbst in Menschenschlösser. Nun ja, kein Dämon tat etwas, wenn es für ihn nicht nützlich war. Und der Hundeprinz hatte wohl eine Lösung für sein schwerwiegendstes Problem entdeckt – was allerdings auch bedeutete, dass er Isamu Sato in der Tat für fähig hielt. Nun, das tat sie auch. Er war wirklich fähig und nett. Wie er das wohl mit dem Werben um sie gemeint hatte? Immerhin konnte sie sicher sein, dass der mächtige Inu no Taishou ein „Nein“ von ihr ebenso wie ein „Ja“ hören würde und nicht über sie hinwegbefehlen würde.

„Selbstverständlich,“ erwiderte der Fürst eilig: „Es...es ist ja auch in meinem Sinn, nicht wahr Akio?“

Der Erbe der Hiroshi verneige sich noch einmal: „In der Tat, verehrter Vater. - Und ich erlaube mir noch einmal, Euch für Eure Mühsal zu bedanken und eine gute Reise zu wünschen, Lord Sesshoumaru.“

Dieser war bereits auf dem Weg zur Tür, die ihm Sakura eilig öffnete, ehe sie sich ihm anschloss.
 

Außer Sichtweite des Hiroshi-Schlosses blieb der junge Dämonenprinz stehen: „Was sagst du zu Sato?“

Seit wann interessierte ihn denn ihre Meinung? Aber Sakura, die sich eilig niedergekniet hatte, erwiderte: „Ich halte ihn für einen sehr fähigen Ermittler - der Menschen,“ ergänzte sie vorsichtig: „Und für einen netten Menschen.“

Hm. Warum störte ihn etwas an dieser Aussage? Er hatte sie nach ihrer Meinung befragt und sie bekommen: „Gehen wir.“

Ohne weiter auf sie zu achten packte er sie unter seinen Arm und erschuf ein Portal, das sie beide rasch nach Hause bringen würde.
 

**
 

Der nächste Krimi ist einer aus der Vampirreihe um Lady Sarah, der schon fast fertig ist. Ich habe zwar einen neuen Sesshoumaru-Krimi begonnen, aber das wird noch etwas dauern.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (87)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9]
/ 9

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Flecki49
2012-08-19T11:37:47+00:00 19.08.2012 13:37
Also... Gleich vorweg:
Was mir gefehlt hat, waren die Leichen. Ich meine, gut, der eine ist an einer Arsenvergiftung gestorben, aber keiner wusste wirklich, woran Wanabe gestorben war. Oder waren die beide shcon beerdigt? Würd ich während laufender Ermittlungen auch zu der Zeit für unwahrscheinlich halten.
Was mich ungleich mehr gestört hat war Sato. Tut mir leid, ich mag ihn nicht, und ich stehe auf der Seite Sesshys wenn er hofft, das Sakura auf ihn nicht hereinfallen wird. Ich glaube zwar, das er (Also Sesshomaru) sie nicht liebt (aber auch nur, weil sie ein Mensch ist), aber sie tut seinen Nerven gut, ist sachlich und weiß schon vorher, was er will. Allein wie sie erkannt hat, wie aufgebracht er war, als er zu Neigis Hütte kam... Ein schrittchen zu schnell, ein wenig zu angespannt... hätte er nicht so gute Ohren hätte sie glatt murmeln können: "Oha, welcher Volltrottel hat sich denn jetzt schon wieder umbringen lassen?"^^;
Der Fall war.. nun, ich fand ihn diesmal etwas undurchsichtig und gebe zu, er hat mir nicht so gut gefallen- Am schreck gestorben, nun gut, nicht unwahrscheinlich, aber dennoch... Dafür gefielen mir Fürst Hiroshi, sein Sohn und seine Frau gut, und wie sich dieser Diener aufgeregt hat^^
Lg, Flecki^^

Von:  Minerva_Noctua
2011-11-07T21:44:13+00:00 07.11.2011 22:44
Ich liebe diese Krimis!
Da wird doch einer nicht eifersüchtig werden?
o.O
Bin ja mal gespannt, was sich Sato einfallen lässt, um Sakura für sich zu gewinnen^^.
Besser wäre es, wenn er sich auf einen Umzug einstellen würde.
Sakura gehört zu dem Dämonenschloss, nicht an den Hofe des Shogun.

Bye

Minerva
Von:  Minerva_Noctua
2011-11-07T21:25:07+00:00 07.11.2011 22:25
Ich habe eine Ahnung, aber wissen tu ich nix*lol*
Jetzt wird es spannend^^.

Bye

Minerva
Von:  Minerva_Noctua
2011-11-07T20:58:51+00:00 07.11.2011 21:58
Strike!
Ich hoffe, Sato bleibt uns erhalten^^.
Ich mag ihn.

Bye

Minerva
Von:  Minerva_Noctua
2011-11-07T20:23:26+00:00 07.11.2011 21:23
Na, da war das Gift in der dreckigen Tasse.
Nach fast drei Monaten hab ich zwar kaum noch Details im Kopf, aber das tut meiner Begeisterung für diesen Krimi keinen Abklang.

Bye

Minerva
Von:  Saufziege
2011-10-08T18:41:05+00:00 08.10.2011 20:41
mmmmm klasse da geniesst man das lesen richtig
und wie heiß es unserem lieben eisklotz werden kann suuuuuuper freu mich auf den nächsten
danke dir
Gruß Saufziege
Von:  Sakuna
2011-09-27T21:30:34+00:00 27.09.2011 23:30
Mein spaetes Kommentar.
Ich habe mich leider mit deiner Urlaubszeit verrechnet und wollte alles in Ruhe durch lesen und mir alles wichtiges notieren.

Und ich glaube nicht, dass Sesshomaru eifersuechtig ist, weil jemand fuer sie interresiert. Sakura kann ja nicht fuer ewig unverheiratet bleiben.

Wie auch immer, ich werde bei naechstes FF versuchen die Loesung raus zu finden.

Sakuna
Von:  Krylia
2011-09-25T19:36:28+00:00 25.09.2011 21:36
Ich finde Sesshoumarus Besitzansprüche wirklich ungemein... putzig. XD
Sie erheitern mich immer wieder.

War wieder mal ein toller Krimi.
Ich kann kaum den nächsten erwarten und hoffe, dass Leutnant Sato auch dort zumindest am Rande erwähnt wird.


Übrigens wollte ich dir generell mal meinen Respekt für deinen Fleiß und deine Produktivität zum Ausdruck bringen. Du leistest wirklich tolle Arbeit.

LG, Krylia
Von:  00schnepel8
2011-09-22T10:54:47+00:00 22.09.2011 12:54
Ich kann mir zwar nicht so ganz vorstellen das Sesshomaru zärtliche Gefühle für Sakura, einen Menschen, hegt, aber das sie ihm gehört, dessen scheint sich sein Unterbewusstsein sicher zu sein...(Was ein Satz xD)

Die Auflösung war völliglogisch und ich frage mich im Nachhinein warum ich nicht selbst auf die Lösung gekommen bin...
Ich muss sagen das Kapitel hat mir insofern gut gefallen das Sesshomaru einmal ein paar neue Handlungsweisen angewandt hat.ZB: Sato loben (selbst wenn es eigennützig war) Es freut mich ebenfalls das Sakura ihren Herrn so gut kennt und somit der Gefahr durch Bestrafung leichter entgehen kann...:)

Ooh endlich ein neuer Vampirkrimi, ich muss sagen, die haben es mir angetan...^^
Von:  ayakoshino
2011-09-21T20:30:18+00:00 21.09.2011 22:30
Also waren wir wirklich nicht schlecht, nur mit der Beweisführung hapert es noch ein bisschen. Ich würde sagen das Tigerin und ich uns jetzt immer bei den Krimis zusammen tun.*g*
Ich finde Seine Lordschaft lernt in solchen Menschenschlössern immer am meisten, zum einen die Selbstbeherrschung und jetzt auch neue Gefühle, wie Eifersucht.XD Für Sakura wäre es vielleicht nicht schlecht, aber dann könnte sie ihre Ausbildung sicher nicht weiterführen, und auch nicht mehr mit Sesshomaru zu Mordfällen um zu ermitteln.Ich bin mal gespannt wie sich das noch weiter entwickelt, darüber wirst du uns sicher auch auf dem Laufenden halten, will ich zumindest hoffen!^^
lg ayako


Zurück