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Das Vermächtnis der Elfen

Der Angriff der Könige
von

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I belive you ...

Kannst du glauben .... was du mit deinen Augen siehst?

Kannst du glauben .... nicht zu leben?

Kannst du mir glauben?

Was du sehen kannst .... ist ein falsches Zuhause

Was du sehen kannst .... sind leere Bilder

Was ich sehen kann .... ist wiederholte Traurigkeit

Kannst du es glauben?

A little village with a big danger

Jahre 1340, die Zeit der Ritter. Die Zeit der großen Burgen und Schlösser. Die Zeit des Kampfes und des Schreckens. Eine Zeit, wo mächtige Herrscher das Land regierten und Furcht und Schrecken verbreiteten. Die kleinen Dörfer und deren Wälder wurden einfach von der Streitmacht der Könige unterjocht. Das Land wehrte sich gegen die starken Krieger der Könige. Aber ohne Erfolg. Sie wurden einfach überrannt und wurden zu Sklaven der Könige. Jahrelang herrschte Krieg zwischen den Dörfern und den Königen und es sah so aus, als ob die Könige den Krieg fast gewinnen würden.

Inmitten ein kleines Dorf, das in einer idyllischen Landschaft erbaut wurde. Das kleine Dorf wehrte sich jahrelang, gegen die Herrschaft der Könige. Sie waren der Meinung, dass es falsch sei gegen jemanden zu kämpfen, den es gar nicht gab. Nähmlich gegen die Elfen!

Die Elfen. Ein mysteriöses Volk, dass in den Sagen der Menschen als stark und unberechenbar gilt. Es heißt: Das nur die Elfen die Könige besiegen und vernichten können. Die Menschen in den Dörfern glauben an die Legende und hoffen, dass die Elfen eines Tages diese Angst, diesen Schmerz und dieses Leid aus dem Land vertreiben werden.

Aber die Könige waren anderer Meinung. Denn sie metzelten jeden nieder, der anderer Meinung war oder sich gegen die Könige wand. Es heißt: Die Könige habe jeden Elfen aufgesucht und vernichtet. Denn sie wollen nicht, dass diese Legende, woran die Dorfbewohner glauben wahr wird. Das kleine Dorf erwiederte die Absichten der Könige und gab sich schließlich geschlagen. Seitdem ließen die Könige dieses kleine Dorf und viele andere, die sie unter ihrer Gewalt hatten in Frieden.

Das kleine Dorf hofft seidem auf Frieden und das eines Tages die Legende der Elfen wahr wird.
 

"Hey, kann das auch etwas langsamer gehen!", rief Aki und ließ seinen Holzstock sinken.

Aki, ein 16-jähriger junger Mann, der abenteuerlustig, mutig und selbstbewusst ist. Er lebt in einen der kleinen Dörfer, dass von den Königen unterjocht wurde. Seitdem das Dorf sich den Königen unterworfen hat, glaubt er noch stärker an diese Legende und würde alles tuhen, damit sie wahr wird.

Er kann nicht mit ansehen, wie die Könige ihr schönes Land einfach so vernichten und unterdrücken.

Die Dorfbewohner bewunderten ihn für seinen Mut und sein Selbstvertrauen. Aber sie wussten auch, dass es sinnlos war an die Legende zu glauben.

"Was? Bist du schon schlapp?", fragte sein Onkel und lachte.

Sein Onkel Ishitaki lebt mit Aki zusammen. Er unterrichtet Aki in der Kunst des Schwertkampfes, damit wenigstens einer dieser Tyrannei ein Ende bieten konnte. Natührlich musste er es heimlich tuhen, denn sonst hätte er die Schergen der Könige am Hals und er konnte nicht zulassen, dass Aki etwas geschieht. Ishitaki hat Aki vor Jahren allein großgezogen, weil seine Eltern auf einer wichtigen Reise aufgebrochen waren. Seitdem lert er Aki alles was er im Leben später brauchte.

"Nein, ich finde nur, dass wir für heute genug trainiert haben. Du weißt warum." Aki schaute sich wachsam um. Sein Onkel nickte. "Ja, du hast Recht. Wir sollten aufhören."

Aki und sein Onkel verließen den kleinen Ort, der hinter einer langen Gasse, des Dorfes lag und achteten stehts darauf, dass niemand sie sah oder beobachtet hatte.

"Onkel?" Aki schaute seinen Onkel von der Seite an. "Was ist?" Aki senkte leicht den Blick.

"Ich geh runter ins Dorf. Ich ..... ich muss einen Moment allein sein." Sein Onkel sah ihn leicht verwirrt an. "Warum?", fragte er schließlich. Aki sah seinen Onkel einen Moment lang an. Ohne eine Antwort zu geben ging er. Ishitaki sah ihn verwirrt und gleichzetig verständnisvoll nach.

Aki war im Dorf angekommen. In seinem Kopf schwirrten so viele Fragen herum, worauf er eine Antwort haben möchte. Er möchte wissen wer er eigentlich war. Denn im Dorf erzählte man sich so einige Geschichten. Denn er soll angeblich ein Halbelf sein. Aber dieses Gerücht konnte unmöglich stimmen. Denn er hatte überhaupt nichts elfenhaftes an sich. Soweit er sich erinnern konnte, waren seine Eltern beide Menschen gewesen. Was ihn von den anderen im Dorf unterschied war: Das er für sein Alter einen schlanken Körperbau hatte, seine Ohren waren vielleicht eine Spur zu spitz. Aber das konnte doch nicht heißen, dass er gleich ein Halbelf war. Oder doch?

Aki schüttelte den Kopf. Er wusste nicht mehr, was er glauben sollte. Aki ging weiter zum Dorfplatz. Der Dorfplatz war riesig. Früher hatte man hier ein Fest des Frühlings gefeiert. Aber seitdem das Dorf den Königen gehört feiern die Dorfbewohner dieses Fest nicht mehr. Er würde zu gerne noch einmal in seinem Leben dieses Fest feiern. Aber das wird anscheined nie mehr geschehen. Denn so lange die Könige das Land regieren, könnten sie dieses Fest nicht feiern. Ein Schrei holte Aki raus aus seinen Gedanken. Er schaute sich um.

In der Dorfplatzmitte waren die Schergen der Könige zu sehen. Auf dem Podest, dass früher für das

Frühlingsfest vom Dorfältesten gebraucht wurde, war ein weiterer Scherge. Neben den Schergen, war ein Mann zu sehen, der auf die Knie gedrückt wurde. Vor dem Podest und vor den Schergen, waren fast alle Leute aus dem Dorf zu sehen. Sie wollten es anscheinend wissen, was mit dem Mann passierte.

Aki wusste, was dies zu bedeuteten hatte: Sie bereiteten eine Hinrichtung vor!

In letzter Zeit waren viele Menschen hingerichtet worden, weil die Könige jeden, der nur einen Hauch von Verrat vorhatte getötet wurde.

Aki ging zur Dorfsmitte. Er wollte wissen, warum dieser Mann hingerichtet wird. "Seht her!", rief einer der Schergen, als er ankam. "Das passiert, wenn man sich gegen die Könige stellt!"

Der Scherge breitete die Arme aus und aus seinem Mantelärmel kam ein kleiner goldverzierter Dolch hervor. "Das passiert, wenn man Verrat an die Könige setzt!"

Der Scherge stand nun hinter dem Mann. Aki sah, dass der Mann die Augen geschlossen hatte.

Anscheinend war sich der Mann die Sache bewusst, die er versucht hatte zu vollziehen.

Der Scherge sagte etwas unverständliches, dann beugte er sich über den Mann, der immer noch die Augen geschlossen hatte und bohrte ihn den Dolch durch den Hals. Der Mann ließ einen kleglichen Laut von sich geben, der aber auch sofort verschwand.

Durch die Reihen der Dorfbewohner ging ein Raunen herum. Sie konnten nicht glauben, was der Scherge getan hatte. Der Scherge schaute sich durch die Menge um. Dann blieb sein Blick unverwandt an Aki hängen. Aki merkte den Blick und strich sich die Haare über die Ohren.

Der Scherge wandte den Blick von Aki ab und sprach in der Menge der Menschen: " Jeder, der auch nur versucht, ein Attentat, einen Verrat oder ein Verbrechen an die Könige setzt, wird augenblicklich getötet!" Aki hatte das Gefühl, dass diese Worte nur zu ihm durchdrangen.

Ein weiteres Raunen ging durch die Reihen der Dorfbewohner. "Denkt daran!", sagte der Scherge und stieg langsam vom Podest ab. Als er vor den Dorfbewohnern stand, sagte er: "Die Könige haben euch Freiheit geboten. Sie verschonen eurer Leben, wenn ihr ihnen dient. Wenn nicht werden sie euch augenblicklich vernichten!"

"Sie verschonen unser Leben überhaupt nicht!", rief jemand aus der Menge. "Sie machen nur unser schönes Land und unser Leben, mit ihrer Schreckensherrschaft kaputt!"

Es war Aki, der die Worte sprach. Entsetzt und gleichzeitig überrascht blickten die Dorfbewohner auf ihm. Selbst die Schergen der Könige blickten mit entsetzten und gleichzeitig wütenden Blicken auf ihm.

Der Scherge, der zuvor den Mann hingerichtet hatte, kam auf ihm zu. Als er vor Aki stand, sagte er: "Du bist deiner Sache anscheinend nicht bewusst, Junge. Ich glaube, du hast keine Ahnung wovon du sprichst." "Doch. Sehr sogar", erwiderte Aki selbstbewusst. "Ich sehe wohl, was die Könige mit unserem Land machen. Sie wollen nicht das Beste für uns. Sie wollen das Beste für sich selbst! Sie töten Unschuldige, lassen ganze Dörfer niederbrennen und ......" Ein Schlag ins Gesicht ließ ihn verstummen. Aki flog einige Zentimeter vom Schergen weg zu Boden.

"Törichter Junge!", rief er, "Wie kannst du so etwas über die Könige behaupten?" Aki rappelte sich schwer wieder auf. "Es stimmt aber", sagte er. "Sie machen unser Land kaputt."

Der Scherge merkte, dass man ihm nicht von seiner Meinung abbringen konnte und sagte zu den anderen Dorfbewohnern: "Seht. Er ist ein Beispiel, für die Menschen, die sich nicht den Königen unterwerfen möchte. Mit solchen Leuten wird kurzen Prozess gemacht." Dann schaute er wieder in Richtung von Aki. "Du bist jung, Junge. Ich lasse dich am leben. Aber wenn ich noch einmal solch eine Anschuldigung an die Könige höre, wirst du getötet. Das gilt auch für alle anderen!" Die letzten Worte galten den Dorfbewohnern. "Wir kommen in den nächsten Tagen wieder, um die Steuern der Könige einzusammeln. Seid also gewarnt!" Mit diesen Worten verließen die Scheregn den Dorfplatzt. Die Dorfbewohner sahen den Schergen lange nach, bis sie nicht mehr zu sehen waren.

Inzwischen waren zwei Männer des Dorfes dabei, die Leiche des Mannes, die die Schergen hinterlasen hatten vom Podest zu hiefen. Aki ging ging wieder vom Dorfplatz. Er wollte nur noch nach Hause. Zu viel ist heute passiert. Er hatte sich mit einem der Schergen angelgt, eine Hinrichtung ist vollstreckt worden und er hat die Erkenntnis gezogen, dass es allein mit Taten und nicht mit Worten die Könige zu Fall bringen konnte.

Der Weg führte Aki durch schmale Gassen, die kaum so groß waren damit man genügend Platz hatte, geschweige denn vernüftig gehen konnte. Aki kam am kleinen Marktplatz des Dorfes vorbei. Wo die Leute im Dorf immer ihr Gemüse, ihr Brot und ihren Fisch vom nahe gelegenden See verkauften, um wenigstens ein bisschen Geld zusammen zu kriegen. Denn die Steuern der Königen waren hoch. Das Geld, das dann übrig blieb reichte kaum dann noch für einen selbst. Aki fragte sich, warum sich die Leute im Dorf so von den Schergen der Könige unterdrücken ließen. Zusammen konnten sie doch die Schergen vertreiben. Aber eine Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass das nicht stimmt.

Aki ging weiter seinen Weg entlang. Er grübelte ständig darüber nach, was geschah, wenn er sich ein weiteres Mal gegen die Könige wand. Einer musste schließlich den Königen die Stirn bieten können. Oder?

Als Aki an einem kleinen, verbautem Haus vorbei kam, wurde er plötzlich von hinten angerämpelt.

Es war jemand aus dem Dorf. Aber nicht irgendwer. Es war Tasuke.

Tasuke war ständig dabei Aki vor den anderen Leuten schlecht dastehen zu lassen. Und er war auch derjenige, der das Gerücht verbreitet hatte, dass er ein Halbelf sei.

"Na, wenn das nicht unser kleiner Halbelf ist", sagte Tasuke spöttisch. "Du kannst von Glück reden, dass die Häscher der Könige dich am Leben gelassen haben." Aki wandte sich nun um.

"Sie haben mich am Leben gelassen, weil ich meinen eigenen Willen habe", entgenete Aki.

"Und nur zur deiner Information: Ich bin kein Halbelf!" Tasuke schüttelte nur den Kopf.

,Aki, Aki, Aki. Wenn du wüsstest." Mit diesen Worten verschwand er wieder. Aki stand verwirrt und gleichzeitig irretiert da. Was hat er mit seinen Worten gemeint? Ohne sich den Kopf darüber zu zerbrechen, ging Aki seinen Weg weiter.
 

Das Haus, in dem Aki und sein Onkel wohnten, lag einige Meter vom Dorf entfernt. Sein Onkel hatte dieses Haus gewählt, damit Aki den Umgang mit dem Schwert perfekt beherrschen konnte. Aber das hielt die Schergen der Könige nicht davon ab auch hier die Steuern, für die Könige einzusammeln.

Das Haus lag an einem schönen Wald, wo der Weg, auf dem Aki ging direkt reinführte. Aki ging weiter den Weg entlang. Er wollte im Wald in Ruhe über die Ereignisse der letzten Tage nachdenken. Das ist für Aki ein Ort des Friedes. Ein Ort wo die Häscher der Könige nicht hinkommen werden.

Als er am Haus vorbeiging, kam sein Onkel direkt im gleichen Moment heraus. "Aki!", rief er Aki hinterher. "Du willst doch nicht etwa wieder in den Wald gehen, oder?" Aki wandte sich nur halb um. "Doch. Ich brauche Zeit, um nach zudenken", erklärte er. Als er diese Worte aussprach, kam sein Onkel auf ihm zu und sagte: "Du wirst nicht in den Wald gehen. Es fängt bald an zu Dämmern. Und außerdem hattest du den ganzen Tag zeit nachzudenken. Jetzt kommst du erst ins Haus rein!"

Seine Worte klangen nicht mehr nett und freundlich, sondern spiegelten eine Art des erbossten und des Zorns wieder. Aki wusste, dass es, wenn sein Onkel so gereitzt war nicht zu wiedersprechen. Doch er tat es. "Mir geht eben so viel durch den Kopf", sagte er schließlich. "Der Wald ist der einzige Ort, wo ich in Ruhe nachdenken kann." Sein Onkel kam auf Aki zu. Dann bemerkte er, dass Aki eine kleine Wunde unter der Nase hatte. Die Wunde war anscheinend vom Schlag, des Häschers gewesen.

"Was ist das?", fragte er spitz. "Hattest du wieder eine Schlägerei mit diesen Tasuke?" Aki war diese Wunde überhaupt nicht aufgefallen. "Ich ....." Aki wusste nicht was er sagen sollte. Er konnte seinen Onkel doch nicht sagen, dass er sich mit einen der Schergen der Könige angelegt hatte.

Aki senkte den Blick. "Ich geh wohl erstmal rein", sagte er schließlich. Aki ging ins Haus.

Das Haus war einfach eingerichtet. In der Mitte des Raumes war ein kleiner, aus Holz angefertigter Tisch zu sehen. Drumherum standen vier Stühle. In einer Ecke des Raumes war ein Stapel von Holzscheiteln aufgestapelt. Daneben stand der dazu gehörige Kamin. Das Haus hatte zwei Räume und hatte ein kleines Obergeschoss. Die Treppe, die dahin führte, war ungesichert an dem Zimmer angelegt worden. Das Nebenzimmer benutze sein Onkel. Das Obergeschoss Aki. Dort hatte er zumindest auch Zeit darüber nachzudenken. Aki hörte, wie hinter ihm jemand die Tür schloss. Aki drehte sich um. Sein Onkel war im Raum eingetreten. Aki sah seinen Onkel missmutig an.

Warum dürfte er nicht um diese Uhrzeit in den Wald? Was konnte schon passieren?

Ishitaki ging langsam durch den Raum. Dann sagte er: "Ich weiß, was heute auf dem Dorfplatz passiert ist." Aki war jetzt mehr als überrascht. Woher wusste er das? ,

,Ach ja? Was denn?" Sein Onkel senkte den Blick. "Nun .... es wurde wieder eine Hinrichtung vollstreckt. Habe ich Recht?" Aki war jetzt mehr als überrascht. Dann senkte er den Blick.

"Ja ..... ja es wurde eine Hinrichtung vollstreckt. Es waren die Schergen der Könige gewesen."

Sein Onkel kreutze die Arme vor der Brust zusammen und sagte: "Wann werden die Könige endlich damit aufhören, Unschuldige zu töten?" "Ich weiß nicht", erwiderte Aki. Er wüsste es nähmlich genauso gerne, wie sein Onkel. Sein Onkel seuftze. Dann hob er den Kopf und sagte: "Komm Aki. Ich muss dir etwas zeigen." Mit diesen Worten ging er ins Nebenzimmer. Aki folgte ihm nur ungern.

Was wollte sein Onkel ihm nun wieder zeigen?

Als er im Raum ankam, hatte sein Onkel bereits etwas in der Hand. Es war etwas langes, dass Aki nicht sofort identfieren konnte. Als er den Gegenstand genauer betrachtete sah er, dass es ein Kurzschwert war. Aki sah seinen Onkel an.

"Du wirst Morgen mit einem echten Schwert probieren zu kämpfen", erklarte Ishitaki. Aki sah ihn immer noch verblüfft an. Dann fing er sich wieder und fragte: "Ist es denn schon so weit? Ich meine bin ich denn schon so gut dafür?" Sein Onkel nickte. "Natührlich bist du das. Du hast in den letzten Tagen erhebliche Fortschritte gemacht und ich glaube, du bist schon so weit."

Aki stand immer noch verblüfft da. Er konnte es irgendwie nicht glauben.

Schließlich sagte er: "Danke. Ich geh jetzt hoch um mich auszuruhen." Mit diesen Worten ging er aus dem Raum, nach oben.

A old friend ...

Am nächsten Morgen, wurde Aki ganz unsaft geweckt. Er rieb sich die Augen und schaute sich um. Sein Onkel hatte ihn geweckt. "Aufstehen. Wir müssen früh anfangen, mit dem Schwert zu trainieren." Ohne zu wiedersprechen stand Aki auf. Inzwischen war sein Onkel nach unten gegangen. Aki wusste nicht, ob er sich dieser Herausforderung schon gewachsen war. Ob er überhaupt mit einem Schwert umzugehen weiß. Aki ging nach unten.

Unten angekommen, erwartete ihn auch schon sein Onkel. "Bist du so weit?", fragte er. Aki nickte. Obwohl ihm ganz schlecht bei diesem Gedanken war, etwas falsch zu machen. Aki und sein Onkel gingen nach draußen. Sie nahmen nicht wie üblich den kleinen Weg, der zu ihrem üblichen Trainingsort führte, sondern dem Weg, der zum Wald führte. Aki schaute seinen Onkel verblüfft an.

"Die Häscher der Könige werden den Lärm der Schwerter hören, wenn wir an unserem üblichen Platz trainieren. Deswegen gehen wir in den Wald. Dort werden wir tief genug reingehen können, ohne das uns die Häscher entdecken oder hören werden", erklärte Ishitaki. Aki verstand es.

"Okay, dann lass uns anfangen."

Aki und sein Onkel gingen.

Der Wald war riesig. So viele Bäume und Sträucher standen hier, mit Früchten und Beeren. Aki vermutete, dass es so viele waren, dass sie für das ganze Dorf gereicht hätten. Er erfreute sich immer wieder an diesen Anblick. Es war so ruhig, so still und liebevoll hier. Aki schaute seinen Onkel an. "Wie weit gehen wir noch hinein?", wollte er schließlich wissen. "Geduld, Aki", sagte er ruhig. Du wirst es noch früh genug erfahren, denn ......" Ein Geräusch in der Nähe ließ ihn verstummen. Ishitaki sah sich um. "Was ist los?" Aki schaute seinen Onkel verwirrt und gleichzeitig verwundert an. Ishitaki horchte. Nichts. Anscheinend hatte er sich das Geräusch eingebildet. Als er sich mit diesem Gedanken zufrieden geben wollte, hörte er es wieder. Es waren Hufschläge!

"Schnell!" Ishitaki setzte sich in Bewegung. Aki sah seinen Onkel verwirrt nach. "Was ist denn los?" Ishitaki sah ihn an. "Das sind die Häscher der Könige. Schnell!" Mit diesen Worten ging er vom schmalen Weg, direkt einen kleinen Hang hinab. Aki folgte ihm. Als sie unten ankamen, versteckten sie sich hinter Bäumen und warteten ab. Aki schaute hinter seinem Baum hervor.

Nichts. Da war nichts. Übehaupt gar nichts. Hatte sein Onkel sich das alles eingebildet?

Als er sich mit diesem Gedanken zufrieden geben wollte, sah er es.

Auf dem Hang waren unzählige Reiter aufgetaucht, mit Lanzen, Bögen und Schwertern. Aki beobachtete, was passierte. Die Reiter standen nur da und schauten sich um. Es sei als suchten sie etwas, oder jemanden bestimmten. Einen der Reiter fiel Aki besonders auf. Er hatte einen aus gold geschmiedeten Helm, sowie die passende Rüstung. Der Reiter hatte ein langes Schwert, das an der Seite seines Gürtels hang und hatte einen wuchtigen Schild bei sich.

Aki schaute zu seinem Onkel hinüber. Sein Onkel stand wie angewurzelt da und rührte sich keinen Zentimeter von der Stelle. Aki sah auch, dass sein Gesicht kreidebleich war und das ihm die Angst im Gesicht stand. Die Schwerter, die sein Onkel bei sich hatte, lagen auf dem Boden geschmissen da. Eines der Schwerter lag ganz in Akis Nähe. Er bräuchte nur einen Schritt zu gehen, schon hätte er es. Konnte er die Reiter bezwingen? Aki wusste es nicht. Aber eines war sicher:

Er konnte sich nun für diese Schandtat, die die Könige vollbrachten rächen. Aki schaute wieder zu seinem Onkel. Der stand immer noch regungslos da und rührte sich nicht. Das war die Gelegenheit das Schwert zu nehmen und die Reiter anzugreifen. Aki schaute wieder zu den Reitern. Sie schauten sich immer noch um, als wüssten sie, dass sie hier waren. Ohne zu wissen, was er tat, ergriff er das Schwert. Aki war verblüfft. Es war federleich. Genauso leicht, wie die Stöcker, mit denen er immer trainiert hatte. Aki wog es ein paar mal in der Hand. Kein Zweifel. Es war leicht. Obwohl der Griff und die Umhüllung aus Eisen oder Metall bestanden. Aki zog das Schwert vorsichtig und ohne einen Laut von sich zu geben aus seiner Umhüllung. Die Klinge war schön. Sie glänzte und spiegelte das Licht der Sonne wieder. Auf der Klinge waren geschwungende Muster eingrafiert, die Aki das erste Mal sah. Die Muster erinnerten ihn an Schlangen, die um eine Blume kreisen würden. Aki schüttelte den Kopf. Lächerlich. Dieser Vergleich kam ihm seltsam vor. Aki schaute wieder zu den Reitern.

Dann sah er etwas, dass mehr als unmöglich war. Die Reiter waren fort!

Aki spürte wie kalt sein Gesicht wurde. Die Reiter waren gerade eben noch da gewesen. Wo waren sie abgeblieben? Er schaute wieder zu seinen Onkel hinüber. Aber er war ebenfalls fort.

Wo war sein Onkel? Spielte er wieder eines seiner Spielchen?

Es war nicht üblich, dass sein Onkel einfach so verschwand. Außer es gab etwas enorm Wichtiges.

Aki lehnte sich am Baum an. Wo war sein Onkel abgeblieben? Aki wollte sich damit zufrieden geben, dass er wahrscheinlich schon nach Hause gegangen war. Aber sie hatten noch gar nicht trainiert.

Ein Geräusch holte ihn aus seinen Gedanken. Aki lauschte. Ganz in der Nähe war das Klirren von Metall zu hören. Aki ging in die Richtung aus der der Lärm kam.
 

Am Ort angekommen sah er, dass sein Onkel gegen drei der Schergen kämpfte. Der Ort war eine gut beleutete Lichtung mit einem kleinen Bach. Aki sah, dass einer der Schergen, der in der Goldrüstung war. Was sollte er unternehmen? Wo waren die anderen Schergen abgeblieben?

Es waren doch viel mehr gewesen. Verwirrt schaute er sich nach den anderen Schergen um. Er sah nichts. Wo waren sie abgeblieben?

Aki wusste es nicht. Aber eines war sicher: Er musste seinen Onkel helfen!

Mit erhobenden Schwerte rannte er in der Richtung seines Onkels. Als er fast angekommen war, stand einer der Schergen, wie aus dem Boden gewachsen vor ihm. Vor Schreck und vor Verblüffung ließ er fast sein Schwert fallen. Dann ergriff er den Schaft des Schwertes fester.

Mit einem gezielten Hieb, versuchte er das rechte Bein des Schergen zu treffen. Aber Fehlanzeige.

Der Scherge parierte den Hieb geschickt mit der flachen Seite seines Schwertes. Aki konnte nicht begreifen, wie schnell er den Angriff geblockt hatte. Der Scherge versetzte Aki ein einen Hieb, mit der flachen Seite seines Schwertes, sodass er rücklings den Halt verlor und zu Boden fiel. Dann versuchte er, mit der Schwertspitze Akis Brust zu treffen. Aki wich den Angriff mit einer Rolle zur Seite aus und landete prompt wieder auf beiden Füßen. Aki hatt erkannt, dass er keine Skrupel, gegenüber den Schergen der Könige zu zeigen hatte. Dann stieß Aki die Schwertspitze, seines Schwertes in den Leib des Schergen. Er zog das Schwert sofort wieder raus. Der Scherge ließ einen kurzen, dafür aber lauten Schrei von sich geben. Dann fiel er auf die Knie und schließlich zur Seite.

Leblos lag der Scherge da und rührte sich nicht mehr. Aki drehte sich zu seinem Onkel um. Er hatte bereits die anderen Schergen erledigt. Nur den in der Goldrüstung konnte Aki nicht entdecken.

Aki ging in die Richtung seines Onkels. "Onkel!" Sein Onkel drehte um. Aki merkte, wie das Gesicht von Ishitaki ganz blass wurde. "Aki! Was machst du hier?", fragte er entsetzt. Aki blieb stehen.

"Was meinst du?" Kaum hatte er diese Frage gestellt, tauchte vor ihm ein weiterer Scherge auf. Es war der in der Goldrüstung. Ohne, dass er die leiseste Angst zeigte, griff er den Schergen an. Mit Leichtigkeit parierte er den Angriff von Aki. Aki erschrak. Wie konnte er den Angriff so leicht parieren?

Ohne sich große Gedanken darüber zu machen setzte er weitere Angriffe nach. Aber jeden seiner Angriffe parierte er problemlos. Dann versetzte er Aki einen festen Schlag am Handgelenk, sodass er sein Schwert fallen ließ. Scheppernd flog das Schwert zu Boden. Sein Onkel wollte ihm zur Hilfe eilen, aber es tauchten noch mehr Schergen auf. Sie trugen große Lanzen und Schwerter. Verdutzt und gleichzeitig überwältigt von der Kraft des Schergen, wusste er nicht, was er als Nächstes tuhen sollte. Er stand dem Schergen schutzlos gegenüber. Aki schaute immer noch verwundert in die Richtung, in die sein Schwert geflogen war. Es war zu weit weg, um es zu erreichen. Ohne, dass der Scherge Aki Zeit zum Nachdenken gab, stieß er den Schwertknauf, seines Schwertes in Akis Magen. Nach Luft ringend fiel Aki auf die Knie und schließlich zu Boden. Er merkte wie schwer sein atmen wurde. Er merkte auch, wie das Gefühl des Schwindels sich in seinem Kopf breit machte. Er hatte nicht mehr die Kraft, um aufzustehen, so fest hatte der Scherge ihm mit dem Schwertknauf getroffen. Reglos lag er am Boden und wartete darauf, dass der Scherge ihn tötete. Aber es kam anders.

Der Scherge wandte sich von Aki ab und ging auf Ishitaki zu. Ishitaki kämpfte gegen die anderen Schergen, als sie plötzlich inne in ihren Bewegungen hielten. Denn sie hatten gemerkt, dass der Scherge in der Goldrüstung kam. Als der Goldgerüstete vor ihm stand, hob Ishitaki drohend sein Schwert in die Richtung seines Feindes. Dann machte der Scherge etwas, was ihn verwunderte. Er schickte die anderen Schergen fort!

Mit einer Verbeugung gingen die Schergen. Als der Goldgerüstete ganz sicher war, dass keiner seiner Gefolgsleute in der Nähe war, sagte er: "Es ist lange her, mein Freund." Die Worte galten Ishitaki. Ishitaki sah den Schergen verwundert und gleichzeitig fragend an. Wer war er und woher kannte er ihm? Ohne, dass der Scherge eine Antwort von Ishitaki erwartete, nahm er seinen Helm ab.

Als Ishitaki das Gesicht sah, das sich da hinter verbarg, verschlug es ihm die Sprache. Es war Aiko.

Aiko. Ein jahrelanger Freund von Ishitaki. Er ist damals in die Armee der Könige gegangen, weil er herausfinden wollte, was ihr nächstes Ziel war. Aiko kannte Akis Eltern und war genauso gut befreundet mit ihnen, wie mit Ishitaki. Er hatte seitdem Akis Eltern aufgebrochen waren nichts mehr von ihnen gehört. Das war ein weiterer Grund, wesswegen er in die Armee gegangen war. Er wollte die Wahrheit über die Könige erfahren. Wer sie eigentlich sind und was sie eigentlich wollen.

Endlich fand Ishitaki seine Stimme wieder. "Aiko was ..... was machst du denn hier?" Seine Worte klangen stotternd, nahezu zögernd. Als wolle er nicht glauben, wer vor ihm stand.

Sein Freund lachte. "Was wohl. Ich wollte sehen, wie es meinem alten Freund geht." Verblüfft riss Ishitaki die Augen auf. Irgendwie konnte er es nicht glauben. Warum ist er dann mit den Schergen der Könige gekommen? Und das stellte er auch gleich.

"Warum bist du dann mit den Schergen der Könige gekommen ?" Aiko sah ihn verdutzt an. Dann senkte er den Blick. Nun ..... wie soll ich es sagen?" Er hielt in seinen Worten inne. "Die Könige haben mir, den General einen Auftrag gegeben." Aiko merkte, wie Ishitakis Augen sich weiteten.

"Ach ja? Und welchen?"

Aiko sah seinen Freund lange Zeit an. "Die Könige vermuten, dass es noch Elfen, auf der Welt gibt. Deswegen hat er mich und die Schergen zur Elfenjad rausgerufen, um die letzten Elfen zu finden." Ishitaki lachte leise. "Mein Freund. Es gibt seit Jahren keine Elfen mehr. Die Könige haben jeden ausgelöscht. Hast du das vergessen?" Aiko schüttelte leicht den Kopf. "Nein. Das habe ich nicht. Aber du weißt genau wie ich, dass es noch Elfen gibt. Sieht man es auch nicht auf dem ersten Blick." Ishitaki wusste, worauf sein Freund hinaus wollte. "Ich weiß es."

"Gut. Dann bist du dir auch im Klaren, was ich mit "ihm" machen müsste." Überrascht sah Ishitaki seinen Freund an. "Was denn?" In seinen Worten lag die Furcht und die Vorrsicht. Aiko wusste was er fragen wollte und entgegnete: "Ich werde ihn nicht töten. Auch wenn es mir die Könige befohlen haben. Ich werde ihn verschonen, weil er sein Schicksal erfüllen soll." "Aber was ist mit ihm?", fragte Ishitaki und schaute besorgt in Akis Richtung. Aki lag immer noch regungslos da und rührte sich kein Stück. Aiko schaute ebenfalls in Akis Richtung. "Ich habe ihn nicht getötet, wenn du das meinst. Er ist nur bewusstlos. In einigen Stunden müsste er wieder erwachen." Ishitaki war erleichtert, als er diese Worte hörte. Er hätte es sich nie verziehen, wenn Aki tod wäre. Dann wandte Aiko sich von Aki ab und sagte: "Ich hätte nicht erwartet, dass er mit einem Schwert so gut umzugehen weiß", sagte er schließlich zu Ishitaki. Er nickte. "Ja. Das vorherige Training hat ihn wahrscheinlich vorangetrieben, mit dem Schwert umzugehen."

"Ja ..... wahrscheinlich hast du Recht." Aiko ging einige Schritte in Akis Richtung und blickte auf das Schwert, das nur wenige Meter neben ihm lag. "Du weißt, was für ein Schwert es ist, dass du Aki gegeben hast?", fragte Aiko ohne sich zu seinen Freund umzudrehen. Ishitaki seinerseits, sah ziehmlich geschockt, nahezu verwirrt drein, als wüsste er nicht, wovon Aiko sprach.

Dann fing er sich wieder und sagte: "Ja. Natührlich weiß ich das. Ich habe ihm das Schwert bewusst gegeben." Es sei, als Aiko diese Worte hörte, wirkte er entspannt, nahezu beruhigt. "Dann muss er noch eine Menge lernen", sagte er schließlich und drehte sich zu seinem Freund um. "Es war zu früh für ihm. Er kann noch nicht mit dem Schwert umgehen. Du hast gesehen, wie leicht ich ihn fertig gemacht habe. Ich hätte ihn töten können." "Aber du hast es nicht." Aiko schaute überrascht, fast erschrocken in seine Richtung. "Ich?", fragte er verblüfft. "Nein. Ich nicht. Aber meine Gefolgsleute hätten ihn ohne zu zögern getöten, hätten sie gewusste wer "er" ist."

Ishitaki senkte leicht den Kopf. "Ja .... vermutlich hast du Recht. Ich werde ihm beibringen, wie er das Schwert perfekt beherrscht."

"Das hoffe ich", sagte Aiko, "Will er eine Chance gegen die Häscher der Könige haben."

Mit diesen Worten wandte er sich von Ishitaki ab und ging.
 

Als Aki erwachte sah er in das Gesicht seines Onkels. "Endlich, du bist wach." Ishitaki klang ziehmlich erfreut und gleichzeitig überglücklich. "Was .... ist passiert?" Aki wollte sich aufsetzen, aber da kam wieder dieser Schwindel in seinem Kopf. Er ließ sich wieder sinken. Er konnte sich an gar nichts mehr erinnern. Was war eigentlich passiert?

Er wusste nicht einmal, wie er hier hingekommen war. Sein Onkel sah glücklich und gleichzeitig erleichert drein. Dann ging er wieder aus dem Zimmer.

In Akis Kopf drehten sich so viele Fragen. Was passiert war, wer er eigentlich war und was die Könige für Absichten hatten. Aki blieb lange liegen.

Als er am Fenster etwas bemerkte.

Vor den Toren des Dorfes stand mindenstens die Hälfte der Dorfbewohner. Aber es waren nicht nur die Dorfbewohner, die er sah. Er sah auch die Schergen der Könige!

Waren sie vielleicht gekommen, um die Steuern abzuzahlen? Aber Aki wusste, dass nicht jeder aus dem Dorf sie zahlen konnte. Und wenn dies der Fall war, wusste er was passieren würde. Er wusste aber auch, wenn jeder die Steuern bezahlte, würden die Schergen der Könige sie in Ruhe lassen.

Ohne lange nachzudenken, stand er auf. Als er aufstand, kam wieder dieses Schwindelgefühl. Mit größter Mühe ignorierte er dieses Gefühl und stand ziehmlich wacklich auf beiden Beinen. Obwohl es ziehmlich schwierig war, sich auf beiden Beinen zu halten ging er in Richtung der Tür. Als er den Raum betrat, sah er seinen Onkel am Tisch sitzen. Es sah so aus, als hätte er nur auf ihm gewartet.

Etwas verwirrt sah er seinen Onkel an. Ishitaki sah in seine Richtung und stand geradewegs auf.

"Da bist du ja", sagte er. "Wir müssen reden." Er zeigte in Richting des Tisches. Als er merkte, dass Aki nicht reagierte, fragte er: "Was ist los? Du wirkst so beunruhigt." Aki schaute in seine Richtung.

"Vorm Tor des Dorfes sind die Schergen der Könige", erklärte er schließlich. "Was ist dort los?"

Ohne das Aki es merkte, senkte sein Onkel den Blick. "Sie sind hier, um die Steuern einzusammeln. Die Dorfbewohner unten im Dorf, sind dagegen, dass die Steuern jedesmal höher gemacht werden."

"Mit Berechtigung", sagte er. "Sie setzen die Steuern wirklich zu hoch. Wir haben kaum noch Geld, für uns selbst. Wann wird das Alles ein Ende haben?"

"Ich weiß es nicht. Aber ich muss dir etwas sagen." Aki sah in seine Richtung. Er wirkte erbosst.

Was konnte wichtiger sein, als das die Schergen aus dem Dorf verschwanden?

Und das stellte er auch.

"Was ist wichtiger, als das die Schergen verschwinden?" Sein Onkel sah ihn geschockt an, als wusste er nicht, was er mit seinen Worten meinte.

"Eigentlich nichts, aber du solltest es wissen." Ohne das Aki die Worte seines Onkel richtig wahr nahm, wandte er sich der Tür zu. "Es ist Zeit, diesem Chaos ein Ende zu bereiten", erklärte Aki.

"Egal um welchem Preis." Ohne das er es richtig wahr nahm, stand sein Onkel vor ihm.

"Sie sind nicht nur wegen den Steuern gekommen", erklärte Ishitaki schließlich. "Auch wegen etwas anderem." Ishitaki sah, wie angespannt Aki war.

"Wegen was denn noch?", fragte er. In seiner Stimme war die Furcht und die Befürchtung. Die Befürchtung, darin, dass er und sein Onkel gegen einige Schergen im Wald gekämpf hatten und sie deshalb gekommen waren, um die Schuldigen für diese Bluttat zu suchen. Sein Onkel merkte, dass Aki nur darauf wartete, dass er es sagte. Schließlich sagte er:

"Sie sind hier, um die letzten Elfen zu finden."

Aki konnte nicht glauben, was sein Onkel eben gesagt hatte. Sie suchen die letzten Elfen?

Es gibt seit Jahren keine Elfen mehr!

Ein Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken. Es war die Tür. Jemand stand dort. Dann drang eine Stimme in den Raum: "Aufmachen! Im Befehl der Könige!"

The true storys

Aki und sein Onkel wandten sich der Tür zu. Wieder drang die Stimme in den Raum. "Aufmachen!"

"Geh nach oben", befahl Ishitaki Aki. Völlig verwirrt sah er seinen Onkel an. "Warum?" Sein Onkel schwieg. Als er vergeblich auf eine Antwort wartete, ging er schweigend nach oben. Er zog die schmale Treppe zu sich hoch. Vom Treppenabsatz aus, konnte Aki sehen wie sein Onkel zur Tür ging und sie öffnete. Tatsächlich!

Vor der Tür standen die Schergen der Könige!

Aki fragte sich, was sie hier und jetzt wollen, aber er konnte sich denken warum. Aki beobachtete das Geschehen.

Der Scherge betrat langsam das Haus. Während er das Haus betrat, schaute er sich wachsam in allen Richtungen um, als suche er etwas Bestimmtes. Sein Onkel stand den Schergen selbstsicher gegenüber und wartete nur darauf, dass sie sagten, warum sie hier waren. Als der Scherge sich sorgfältig in den beiden Räumen ungesehen hatte, schaute er Ishitaki an. "Ich hoffe ihr wisst, warum wir hier sind", sagte der Scherge schließlich. Sein Onkel schwieg. Er wusste zu genau, warum sie waren. Dann machte der Scherge eine befehlende Geste zu seinen Kumpanen. Der Scherge schaute Ishitaki wieder an. Dann kreuzte er die Arme und sagte: "Sagt. Wo ist es?"

Ishitaki sah den Schergen, ohne eine Antwort zu geben an. Als plötzlich ein weiterer Scherge den Raum betrat und dem ersten Schergen etwas im Ohr flüsterte. Akis Onkel merkte, wie sich die Züge des Schergen veränderten. "Was?", fragte er, "Soll das ein Witz sein?" Der Scherge war mehr als erbosst. "Na gut. Wir werden sehen." Dann schaute er wieder in Ishitakis Richtung. "Wir werden Morgen wiederkommen, um die Steuern einzusammeln", sagte er. Mit diesen Worten verließ der Scherge mit seinen Männern das Haus. Als Aki sich ganz sicher war, dass keiner der Schergen noch dort unten war, ließ er die Treppe wieder hinunter und stieg langsam nach unten. Als er unten angekommen war, schaute er in der Richtung, seines Onkels. Der stand wie angewurzelt da, als wusste er nicht was gerade passiert war.

Aki ging auf seinen Onkel zu. "Onkel?" Seine Worte klangen zögernd, nahezu ängstlich. Sein Onkel verschwieg ihm etwas und er möchte herausfinden was und warum. Aki ging auf seinem Onkel zu.

Es sei, als würde sein Onkel ihn erst jetzt wahr nehmen. Ishitaki drehte sich erschrocken in seine Richtung. Aki schaute in mit einem Blick an, der leichte Verwirrung aufwies und fragend zugleich war. Schließlich fragte er: "Was meinten sie mit "es"?" Sein Onkel sah ihn immer noch ausdruckslos, nahezu benommen an. Was verschwieg er ihm?

Aki machte einen Schritt auf seinen Onkel zu. Dann machte er eine Geste, die seinen Onkel vewunderte. Er zeigte zum Tisch!

Als Aki keine Reaktion von seinem Onkel sah, sagte er: "Du wolltest doch reden, oder?"

Aki hatte das Gefühl, dass sein Onkel ihn erst bei diesen Worten wahrnahm. Denn er schaute ihm ins Gesicht und sagte: "Du hast Recht." Mit diesen Worten setzte er sich am Tisch. Aki tat es ihm gleich. "Worüber wolltest du reden?", fragte Aki schließlich. Sein Onkel sah ihn immer noch ausdruckslos an. Dann senkte er den Blick. "Wie soll ich es sagen?" Über Ishitakis Lippen kam ein kleines Lächeln zum Vorschein. "Die Könige haben erfahren, dass ich dir den Umgang mit dem Schwert beibringe. Deswegen haben sie ihre Schergen hierher gerufen." Aki sah ihn leicht verwirrt an. War das alles, was er zu sagen hatte?

Als Ishitaki keine Antwort von Aki hörte, setzte er fort: "Sie haben herausgefunden, dass das Schwert, das du hattest, ein Schwert der Elfen ist." Als Aki dies hörte war fast sprachlos. Er konnte nicht glauben, was sein Onkel gerade eben gesagt hatte. Schließlich fing er sich wieder und fragte bestimmt: "Und hatten sie Recht?" Sein Onkel nickte. "Ja." Aki konnte es nicht glauben. Er schüttelte den Kopf. "Das kann nicht sein. Es gibt seit Jahren keine Elfen mehr. Wie könntest du dann ein Schwert von ihnen besitzen?"

Sein Onkel nickte fast unauffällig. "Das habe ich ihnen auch gesagt. Aber sie bestanden darauf, dass es ein Schwert der Elfen sei. Ein Schwert, das aus Elfenhand gemacht worden ist." Aki wusste nicht, wie er darauf regarieren sollte. Wenn es, wie sein Onkel gesagt hatte ein Elfenschwert war, warum hatte er es dann? Und das fragte er auch: "Aber wie kommt es, dass du ein Schwert der Elfen hast?"

Sein Onkel senkte leicht das Haupt. Sollte er es Aki erzählen?

Sollte er die Wahrheit sagen? Ishitaki wusste es nicht.

"Nun ..... wie soll ich es sagen?" Ishitaki lachte leise, aber in seinem Gesicht, war nicht die geringste Spur von Freude oder Glück zu sehen. "Ich erzähl es dir!"

Und Ishitaki erzählte:

Er erzählte davon, dass eines Tages Elfenkrieger in dem Dorf kamen. Sie wollten einen selbstbewussten, starken Krieger als ihren König erwählen. Viele Krieger aus dem Dorf meldeten sich dafür. Darunter auch Akis Vater. Sie bildeten viele Menschenkrieger aus und lehrten sie ihre Magie und Weisheit. Aber nur einer konnte der König der Elfen werden und das wussten die Menschen.

Sie versuchten sich gegenseitig abzumeltzeln. Aber ohne Erfolg. Einer der Männer kam siegreich aus dem Kampf hervor. Wer das war, weiß bis heute keiner. Der neue Elfenkönig überreichte aus Dank und aus Freundschaft Ishitaki ein Schwert der Elfen.

Jetzt verstand Aki alles. Jetzt wusste er es. Aber hieß es nicht, dass nur die Elfen ein Schwert ihres gleichen führen konnten? Aki wusste es nicht. Er behielt diese Frage erstmal für sich.

Dann sah er wieder zu seinem Onkel. Er wusste nicht, ob er die Wahrheit gesagt hatte, aber warum sollte er ihn anlügen?

Ohne länger den Kopf darüber zu zerbrechen, stand er auf. Sein Onkel sah ihn erwartungsvoll an, als erwartete er eine Antwort oder eine Frage darauf. Er wusste noch nicht einmal, ob er eine Frage stellen wollte. Schließlich sezte er sich wieder am Tisch.

"Aber Onkel, wenn die Elfen, ich meine der König dir ein Schwert der Elfen gegeben hat, muss du doch wissen, wer der König ist, oder?"

Sein Onkel hatte anscheinend nur auf diese Frage gewartet, denn plötzlich lächelte er wieder.

"So sehr ich es dir auch sagen würde, aber ....." Ishitaki hielt inne. "Nein, es wäre falsch ihn anzulügen", dachte er. Er wusste nicht, was er ihn antworten sollte.

"Aber ich darf es niemanden sagen", fuhr er schließlich fort. "Ich würde damit einen Eid brechen."

Aki antwortete nicht darauf, er wollte etwas ganz anderes wissen.

Onkel, kannst du mir nicht ......" Er sah leicht zur Seite. "Kannst du mir nicht etwas über die Elfen erzählen?"

Sein Onkel war jetzt mehr als überrumpelt. Warum wollte er plötzlich etwas über die Elfen erfahren?

Ohne sich darum zu kümmern sagte er: "Natührlich, kann ich das." Seine Worte klangen friedlich und liebevoll zugleich.

Und Ishitaki erzählte:

Er erzählte, dass die Elfen ein Volk ohne Herz seien, denn in ihren Gesichtern herrscht ständige Kälte. Sie zeigen keinerlei Gefühl in ihrem Gesicht. Die Elfen sind erbarmungslos im Kampf und doch anmutig in ihren Bewegungen und Zügen.

Sie sind Meister des Schwertes und des Bogens und besser darin trainiert, als die Menschen es je sein werden. Er erzählte, dass die Elfen mehre Hundert Jahre leben können, um so ihr Wissen an andere weiterzugeben. Dennoch sind sie nicht unsterblich.

Wenn ein Elf stirb, hüllt ihn ein mondartiges Leuchten ein und verschwindet, wie die Rosenblätter im Wind. Elfen können allerdingst auch von Menschen getötet werden. Allerdingst können sie Angriffe oder Verletzungen länger überstehen, als die Menschen. Das ermöglicht ihnen sich im Kampf schneller wieder zu erholen.

Die Waffen der Elfen sind etwas ganz besonderes. Sie sind viel schöner und leichter, als die Waffen der Menschen. Auf den Klingen sind meistens geschwungende Linien gezeichnet.

Elfen haben ein zierliches Aussehen. Sie haben für ihre Größe einen schmächtigen Körper, der sie schwach und hilflos aussehen lässt. Das Merkmal von Elfen, sind ihre langen, spitzzulaufenden Ohren. Ishitaki erzählte, dass jeder Elf über eine bestmmte Magie verfügt, die entweder zum Schutzt oder zum Kampf eingesezt werden kann.

Aki hörte jedes einzelne Wort seines Onkels genau zu. Er wollte endlich wissen, was für Geschöpfe die Elfen sind. Als er zu Ende gesprochen hatte, war Aki etwas verwirrt. Er wusste nicht so Recht, ob er sich das alles merken konnte. Aber das war ihm völlig egal. Er war froh darüber, dass ihm sein Onkel ihm etwas über die Elfen erzählen konnte. Plötzlich weckte ihm ein neuer Gedanke in den Kopf. Er schaute seinen Onkel an. "Onkel du ..... du hattest gerade gesagt, dass die Schergen im Dorf gekommen waren, um ..... um die letzten Elfen zu finden. Was hat es damit auf sich?"

Sein Onkel senkte den Blick. "Nun ...." Er hielt inne. Er wusste nicht, ob er es Aki erzählen sollte.

Schließlich sagte er: "Ich habe Aiko im Wald getroffen gehabt, als du bewusstlos warst, er erzählte mir, dass die Könige vermuten, dass es noch Elfen auf der Welt gibt."

"Aber Onkel! Du weißt so gut wie ich, dass sie jeden Elfen ausgelöscht haben!"

Ishitaki lächelte wieder. "Ja, das haben sie. Aber ..... aber du bist ....." Als er es Aki sagen wollte, schlug plötzlich die Tür auf und einer der Dorfbewohner erschiehn im Umriss der Tür.

Er hatte einen panischen Gesichtsausdruck und ihm stand der blanke Schweiß auf der Stirn.

Aki und sein Onkel standen auf. "K .... kommt!", sagte er, "Kommt zum Marktplatz! Schnell!" Der Dorfbewohner rannte fort. "Was ist da los?", wollte Aki wissen. "Ich habe keine Ahnung." Sein Onkel hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache.

"Wir sollten gehen."

Aki und sein Onkel verließen das Haus und machten sich auf zum Marktplatz.

The first meeting

Der Marktplatz war überfüllt von Menschen.

Überall standen Männer, Frauen und Kinder.

Ein Gemurmel aus einer Mischung zwischen Angst und Verzweiflung war deutlich in den Stimmen der Menschen zu hören.

In ihren Gesichtern deutlich die Panik.

In der Mitte des Platzes hatte sich die Masse zu einem großen Haufen wieder

gefunden.

Anscheinend wollte jeder einzelne von ihnen wissen, was so dringend war, um zum Marktplatz zu kommen.

Aki schaute sich um.

Nicht weit von der Menge entfernt, standen die Schergen der Könige.

Sie standen auf einem aus Holz gefertigten Podest.

Es waren vier, vielleicht sogar fünf.

Ihre Kleidung ähnelte diesen, denen er und sein Onkel im Wald getroffen hatte.

Was sie von den anderen im Wald unterschied war, dass sie allesamt rote Umhänge trugen und mit leicht goldenen Nähten verziert waren.

Zwei von ihnen trugen lange, aus Gold und Silber geschmiedete Schwerter, die an den Seiten ihrer Gürtel hingen.

„Hört mich an!“, hörten sie die Stimme eines Schergen mit betonter Stimme sagen, als sie in der Nähe des Geschehens waren.

Alle Aufmerksamkeit hatte sich nun auf den Trupp Schergen gewendet.

In den Gesichtern der Dorfbewohner festigte sich immer mehr die Furcht und das Erschüttern, mit jedem Wort, das der Scherge aussprach.

Der Scherge blickte kurz in den Reihen der Menschen, ehe er weitersprach.

„Wie ihr wisst, haben wir jeden Elfen ausgelöscht. Jedoch ...“ Kurz hielt er in seinen Worten inne. Das Wort „Elf“ sprach er, als wäre es eine Schande, eine Beleidigung, so splitternd kamen ihm die Worte aus dem Munde.

Ein hämisches Grinsen bildete sich für kurze Zeit auf seinen Lippen, bevor es wieder zu einer eisigen Maske erstarrte.

„Jedoch wissen die Könige, dass es einige von ihnen geschafft haben zu entkommen und zu überleben.“

Wieder schwieg der Scherge für kurze Zeit.

Ein beunruhigendes Raunen ging in den Reihen der Dorfbewohner herum.

„Ebenso vermuten die Könige, dass sich einer der Elfen sich in diesem Dorf aufhält“, sprach nun ein weiterer Scherge weiter.

Erneut erklang das Raunen, diesmal beunruhigender, denn je.

Ängstliche Blicke hatten sich ebenfalls in einer Vielzahl gesammelt.

Eine kurze Stille kehrte über den Platz ein.

Aki fragte sich, warum die Schergen so einen großen Aufstand machten.

Wissen sie selber nicht, dass es keine Elfen mehr gibt?

Sie haben schließlich jeden ausgelöscht. Jede Hoffnung auf Frieden und Wohlstand!

Aki wollte etwas sagen, aber sein Onkel hielt ihn zurück. Aki schaute ihn an.

Langsam schüttelte Ishitaki den Kopf.

„Warum?“

„Es bringt nichts, sich jetzt gegen die Schergen aufzulehnen“, erklärte er. „Lass es lieber.“

Aki hörte auf die Worte seines Onkels.

Stimmt es bringt wirklich nichts, dass hatte er ja selbst gesehen. Sie töten jeden, der ihnen sich in den Weg stellt. Selbst er war nur sehr knapp davon gekommen.

Dann trat eine Person aus der Menge der Menschen.

„Es gibt überhaupt keine Elfen mehr!“, sprach diese, als sie entschlossen vor den Schergen der Könige stand.

Es war eine alte, zerbrechliche Frau.

Sie trug ein abgetragenes, braunes Kleid, das über und über mit Flicken übersät war. Ihre grauen Haare zu einem unordentlichen Knoten gebunden.

Trotz ihres ärmlichen Aussehens, strahlten ihre Augen immer noch die Hoffnung auf Frieden wieder.

Alle Anwesenden starrten sie mit erschrockenen, vielleicht sogar erschütterten Blicken an.

Die Hand des ersten Schergen ballte sich zur Faust. Mit wutverzerrtem Gesicht starrte er in die Richtung der alten.

„Was? Glaubst du etwa, dass es immer noch Elfen auf der Welt gibt, die den Königen ein Leid antun könnten?“

Erneut verschlang die Stille den Platz.

Die Frau blickte zu den Schergen. Dann nickte diese.

„Doch, dass glaube ich.“ Ihre Stimme spiegelte reinste Entschlossenheit und Zuversicht wieder.

„Ich glaube daran, dass eines Tages die Könige zu Fall gebracht werden, und diese Welt ein Leben ohne Angst, ohne Leid und ohne dieser Tyrannei leben werden kann. Denn ich glaube daran, dass die Elfen die Könige ein Ende setzten werden.“

Kurz herrschte Stille über den Platz. Wind kam auf und zerrte an einzelnen Strähnen der grauen Haare.

Ein erstauntes Raunen ging erneut herum.

Der Scherge seinerseits hatte das Gesicht zu einer wütenden Grimasse verzogen.

Dann wandte er sich mit erhobener Stimme an zwei seiner Kumpanen.

„Los! Schafft mir dieses alte Weib aus den Augen! Sie ist eine Verräterin und musst beseitigt werden!“

Die Angesprochenen nickten nur kurz und gingen dann auf die alte Frau zu.

Kurzerhand packten sie sich die Frau und zerrten sie vom Platz.

Mit lauten und flehenden Schreien wurde sie weggebracht. Allmählich verstummten die Schreie und der Platz schlug wieder in Stille um.

Erwartungsvoll sah sich der Scherge in den Reihen der Dorfbewohner um.

Auf ihren Gesichtern war deutlich die Angst und die Vorsicht eingeprägt.

Aki wusste, was mit dieser Frau passieren wird. Er biss die Zähne zusammen. Seine Hand nun zur Faust geballt.

„Ich hoffe, ihr wisst, dass es keinen Sinn hat, sich gegen die Könige aufzulehnen. Ihr habt gesehen, was mit Verrätern wie diese passiert. Die Könige schenken euch Freiheit, Wohlstand, alles was ihr wollt. Wenn ihr ihnen den Gehorsam nicht verweigert.“

Was bildeten sich die Schergen eigentlich ein?

Sie waren nicht gleich unsterblich, weil sie den Königen ewige Treue und Gehorsam geschworen haben.

Er schüttelte den Kopf. Er konnte und wollte das alles nicht mehr hören.

Trotz alledem musste er die Ruhe bewahren, wollte er keinen Fehler begehen.

Ohne, dass ihn sein Onkel ihn aufhalten konnte, trat er kurz entschlossen aus der Menschenmenge.

„Was glaubt ihr, wer ihr eigentlich seid!“

Mit wutverzerrtem Gesicht stand er nun vor den Schergen.

„Nur weil ihr den Königen Treue geschworen habt, müssen es andere nicht gleich tun. Sie werden bestraft, weil sie an ihre Hoffnungen und Träume glauben!“

Mit aufgerissenen Augen sahen die Bewohner, sowie die Schergen auf ihn.

Einen Moment lang stand der Scherge unbeholfen da, ehe er seine Stimme wieder fand.

Auf seinen Lippen lag nun ein schmales, schelmisches Lächeln.

„Du glaubst also, dass es in irgendeiner Form kein Verrat sei?“

Der Scherge kniff die Augen zusammen. Er konnte nicht glauben, dass es trotz alledem jemand wagte sich gegen ihnen zu wenden.

Aus dem Augenwinkel sah Aki, dass sich der zweite Scherge langsam vom ersten entfernte und begann sein Schwert zu ziehen.

„Doch, dass glaube ich!“

Als er diese Worte aussprach, trat der zweite Scherge, wie aus dem Nichts hinter ihm.

Dann holte dieser zum Schlag aus.

Ängstliche und erschreckende Schreie erklangen. Aki wandte sich um und duckte sich von dem Schlag des Schergen weg, sodass er die Chance hatte ihn zu Fall zu bringen.

Schlagartig verlor der Scherge den Boden unter den Füßen und fiel die Stufen des Podestes hinunter.

Aki seinerseits ergriff blitzschnell das Schwert seines Gegners.

Als das klirrende Geräusch eines Schwertes erklang. Der erste Scherge hatte in der Zwischenzeit sein Schwert gezogen.

Die Klinge wenige Zentimeter von der Kehle des Jungen entfernt.

Auf den Lippen des Schergen ein hämisches Lächeln.

„Dann zeige mir, was hinter solch einen Mut steckt.“

Die Worte kamen fordernd, nahezu befehligend.

Das Rauschen des Windes nun stärker. Lange standen sie sich gegenüber.

Dann erklang eine Stimme: „Ist das wirklich dein ernst? Du willst gegen einen Jungen kämpfen, der überhaupt nichts vom Schwertkampf versteht?“

Der Scherge wandte sich der Person zu, die diese Worte gesprochen hatte.

Es war einer der Fischer aus dem Dorf, der diese Worte sprach.

Akis Gesicht veränderte sich für kurze Zeit.

Er kannte diesen Mann gut. Tag täglich ging er morgens hinaus auf dem See und fischte, nur um ein wenig Geld für seine Familie ins Haus zu bringen.

Stille kehrte erneut über den Platz.

Ohne auf die Worte des Fischers zu hören, erhob der Scherge das Schwert und griff den Jungen an.

Mit Leichtigkeit parierte Aki den Schlag des Schergen.

Immer und immer wieder setzte der Scherge Schläge nach, jedoch parierte Aki jeden Schlag nach dem anderen.

Erneut wich er einen Schlag des Schergen aus. Dann griff er seinerseits an.

Mit einem gekonnten Hieb schlug er dem Mann das Schwert aus der Hand.

Scheppernd flog das Schwert zu Boden.

Mit weit aufgerissenen Augen stand der Scherge schockiert und verblüfft da.

Ein erstauntes Gemurmel ging zwischen den Dorfbewohnern herum.

Sie waren verblüfft darüber, wie leicht er den Schergen entwaffnen konnte.

Einen Moment lang herrschte Stille über den Platz.

Dann fiel der Scherge plötzlich in schallendes Gelächter.

Seinen Blick nun auf Aki gewendet.

„Du bist sehr gut. Du weißt, wie du mit dem Schwert umzugehen hast.“

Kurz hielt er inne in seinen Worten. „Aber woher?“

Aki kniff die Augen zusammen. Schwieg allerdings auf die Frage des Schergen.

Er ließ das Schwert aus der Hand gleiten.

„Sei das dir eine Lehre gewesen sein. Niemand aus diesem Dorf wird sich je den Königen unterwerfen.“

Mit diesen Worten wandte er sich vom Schergen ab und ging.

Der Scherge seinerseits biss die Zähne zusammen, sodass sie ein knirschendes Geräusch von sich gaben. „Dann seid ihr ALLE Verräter!“

Vor Wut und Zorn packte er sich das Schwert, und griff den Jungen an.

Ohne das Aki auch nur die Möglichkeit hatte den Angriff auszuweichen, durchstach die Klinge seine Brust.

Die Dorfbewohner gaben entsetzte und erschrockene Schreie von sich.

Von der Schwertspitze tropfte dunkelrotes Blut.

Aki weitete die Augen. Blut ließ aus seinen Mundwinkeln.

Der Scherge zog die Klinge schlagartig heraus. Aki drehte sich zu dem Schergen herum. Ohne, dass er etwas sagen konnte, fiel er zu Boden.

Blut überströmte nun den hölzernen Boden.

Der Scherge ließ ein schiefes Lächeln erblicken, ehe er in schallendes Gelächter ausbrach.

„Wo ist jetzt der Mut dieses Dorfes hin?“

Die Bewohner sahen sich gegenseitig mit ängstlichen und Furcht erfüllten Gesichtern an. Ebenso hingen ihre Blicke auf Aki, der leblos auf dem Boden lag und sich keinen Zentimeter mehr rührte. Schweigen überfiel den Platz erneut. Der Scherge, der zuvor von den Stufen hinunter geworfen wurde, rappelte sich wieder auf und wieder auf dem Podest hinauf.

Als er an den Jungen vorbei ging, bemerkte er etwas Unmögliches.

Er atmete!

Zwar war sein Atem schwach, trotz alledem hatte er den Angriff seines Gehilfen überlebt.

Ungläubig riss er die Augen auf und ging zu seinem Kumpan.

Dieser riss ebenfalls die Augen auf, so als würde man das Gefühl bekommen, das sie gleich aus den Höhlen fallen würden.

„Was? Unmöglich, dass kann nicht sein! Es sei denn er ist …“

Die letzten Worte behielt er für sich.

Dann trat er auf die Menschenmenge zu, blieb vor Aki stehen. Dann schaute er in die Masse aus Menschen. Er betrachtete jeden einzelnen genau, als suche er nach etwas Bestimmtem oder nach einem Merkmal, das ihn verriet.

Dann wendete er seinen Blick auf den Jungen. Der Scherge fragte sich, wie in alles in der Welt, er den Angriff überstehen könnte. Kein Mensch hätte diesen Angriff überleben können. Er wäre tot!

Der Scherge betrachtete Aki lange.

Ständig fragte er sich, wer dieser Junge war. Für sein Alter hatte er einen viel zu schlanken Körperbau und enormes Selbstvertrauen. Aber das waren immer noch keine Beweise, wer dieser Bursche war.

Langsam ging er in die Knie.

Aus der Ferne war plötzlich das schnelle Sirren eines Pfeils zu vernehmen.

Der Scherge machte einen hastigen Satz zur Seite.

Keinen Zentimeter von ihm entfernt, hatte sich ein weißer, aus Buchenholz gefertigter Pfeil gebohrt.

Sprachlos starrte der Scherge auf den Pfeil. Die Dorfbewohner sahen ebenfalls verdattert und verdutzt zugleich auf den Pfeil.

Dann schaute sich der Scherge um. Er erblickte niemanden, der auch nur im Entferntesten diesen Pfeil hätte abschießen können.

Kein Mensch konnte so gut mit Pfeil und Bogen umgehen.

Ein schmales Lächeln stahl sich auf den Lippen des Schergen.

Stimmt kein Mensch …

„Also stimmt es. Sie sind hier ...“ Die Worte sprach er mehr zu sich, als zu jemanden anderen.

Dann erklang eine feste Stimme hinter ihm. Der Scherge erschrak und zuckte in sich zusammen. Dann drehte er sich um.

Hinter ihm stand der Mann in der Goldrüstung.

Mit entschlossenen Schritten trat der Gold-gerüstete auf seine Gefolgsleute zu. Kurz streifte sein Blick den Jungen, ehe er zwei der Dorfbewohner befahl ihn davon zutragen und verarzten zu lassen.

Sein Blick wendete sich nun der Menschenmenge zu.

"Hört mir zu!" Seine Worte waren laut und deutlich bei jeden einzelnen der Dorfbewohner zu hören. "Wie es meine Gefolgsleute es bereits erwähnt haben, suchen die Könige einige der letzten Elfen. Wenige von diesen sagenumwobenen Geschöpfen haben es irgendwie geschafft den Königen zu entkommen. Wie wissen wir selber nicht. Darum bitte ich euch:

JEDER, der auch nur weiß wo sich ein Elf, egal wo aufhält wendet sich an die Leute auf dem Dorfplatz. Sie werden euch für eure Hilfe reich belohnen!"

Stille kehrte auf den Platz ein. Die Dorfbewohner schwiegen.

Sie wussten nicht, was sie von den Worten, des Schergen halten sollten.

Unsicher sahen sie sich gegenseitig in die immer noch Angst erfüllten Gesichtern.

Mehrere Minuten des Schweigens hingen über dem Dorfplatz.

„Das wäre alles. Ihr könnt gehen!“

Die Dorfbewohner ließen ein letztes Raunen von sich geben, verließen aber schließlich schleunigst den Marktplatz.

Eine kurze Stille herrschte noch über den Platz, ehe der Gold-gerüstete fragte: „Was ist hier passiert? Warum solch einen Tumult?“

Die Worte kamen anscheinend so überraschend, dass er erschrocken aufsah.

"Also ich ..... es war ..... er ....." Er fand keine Worte für das Geschehen und stammelte unbeholfen vor sich hin. Der Gold-gerüstete hörte dem Schergen schweigend seinen stammelten Wörtern zu.

Schließlich sagte er: "Wie weit seid ihr gesunken? Ihr lasst euch von einem Kind provozieren!"

Der Scherge antwortete nicht darauf. Er hatte ja Recht! Er hatte sich provozieren lassen!

Dann wanderte sein Blick zu den Pfeil, der immer noch, wie verankert im Boden gerammt war.

Einen Moment lang starrte er unbeholfen auf ihn, ehe er seinen Blick wieder seinen Herrn zu wandte.

„Trotzdem …“ Kurz hielt er in seinen Worten inne.

„Ich frage mich, woher der Junge das Schwertkämpfen erlernt hat. Er könnte eine große Gefahr werden ...“

Erwartungsvoll sah er den Gold-gerüsteten an. Dieser schwieg allerdings.

Er ging einige Schritte vom Schergen weg.

„Wir werden es herausfinden und dann ...“ Kurz herrschte Stille.

„Dann werden wir den Verantwortlichen zur Strecke bringen.“

Ein breites Grinsen war nun auf den Lippen des Schergen.

Gemeinsam verließen sie den Platz.
 

Eilige Schritte waren im Unterholz des Waldes zu vernehmen.

Jeder Schritt wurde von einem raschelndem Geräusch begleitet. Laute Rufe erklangen.

Eine zierliche Person erschien. Mit verängstigten Augen sah sich das Mädchen um.

Unsicher sah sie aus. Wieder erklangen die Rufe. Das Mädchen sah erschrocken hinter sich und rannte schleunigst weiter.

Stolperte jedoch über einen kleinen Ast. Mit einem verblüfftem Aufschrei fiel das Mädchen unsanft zu Boden.

Die Rufe nun ganz nahe.

Etwas benommen blieb sie noch liegen, ehe sie sich wieder aufrappelte und sich beeilte weiterzugehen.

Jedoch war es zu spät. Aus dem Unterholz tauchte eine Person auf.

Sie war groß gebaut. Trug eine aus Silber geschmiedete Rüstung und ein langes Schwert bei sich. Ein breites Grinsen lag auf deren Lippen.

Das Mädchen weitete für einen kurzen Moment die Augen.

Dann kniff sie die Augen zusammen und rannte auf den Schergen zu.

Der Scherge setzte zum Angriff an, verfehlte sie allerdings und schaute einen Moment lang unbeholfen umher.

Dann stand das Mädchen mit gezücktem Dolch hinter ihm.

Mit Leichtigkeit durchtrennte die Klinge die Kehle des Mannes.

Ein kurzes gurgelndes Geräusch war zu vernehmen, bevor der Mann im blutigem Gras landete.

Das Mädchen machte sich weiter auf.

Kurz bleib sie erneut stehen. Mit geweiteten Augen sah sich um.

Da war es wieder. Erneut konnte sie seine Präsens spüren.

Das Mädchen rannte los. Sie musste sich beeilen wollte sie nicht erneut sie verlieren.

Die Hand nun auf die Wunde gedrückt, die die Schergen ihr zuvor verursacht hatten. Vor Schmerz kniff sie die Augen zusammen.

Ihre Schritte verlangsamten sich.

Sie durfte jetzt nicht Halt machen. Dann blieb sie vollends stehen.

Ihr Atem ging rasselnd. Dann fiel sie auf die Knie und landete regungslos auf den grünen Gras.
 

Aki erwachte in völliger Dunkelheit.

Das einzige, was in diesem Moment Licht spendete, war eine kleine Kerze, die neben ihm entfacht worden war.

Schwerfällig stand er auf.

Alles tat ihn weh.

Er konnte immer noch nicht fassen, wie unvorsichtig er gegenüber dem Schergen gewesen war.

Einen kurzen Moment blieb er noch liegen, ehe er beschloss auf zustehen.

Er ging nach draußen.

Sofort empfing ihm die völlige Dunkelheit.

Jedoch beschloss sich der Mond in diesem Moment als praktisch.

Durch den fahlen Lichteinfall konnte er zumindest etwas erkennen, um nicht vollends den Halt zu verlieren.

Er wusste nicht warum, aber irgendetwas zog ihn in den Wald.

Es war, als würde er nach ihm rufen.

Wie durch unsichtbaren Fäden gezogen ging er in den Wald hinein.

Aki wusste nicht, wie lange er unterwegs war, jedoch als er tief genug im Wald war, bemerkte er etwas.

Ungläubig riss er die Augen auf.

Vor ihm auf dem Waldboden lag ein Mädchen!

Ohne groß zu überlegen, rannte er zu ihr hin, um ihr zu helfen.

Als er näher kam, blieb beinahe sein Herz stehen.

Das Mädchen hatte hellblaue Haare, das wellig von den Schultern herunterfiel. Ihre Haare wurden beinahe vom Schein des Mondes aufgesaugt, so identisch war ihre Haarfarbe, mit die des Mondlichts . Sie hatte ein schlichtes braunes Kleid an, das mit Hilfe eines Gürtels passte.

Aki glaubte, das es vielleicht das hübscheste Mädchen war, das er je gesehen hatte. Ihr Gesicht war makellos. Sie hatte eine sonderbare Ausstrahlung. Sie wirkte so hübsch und gleichzeitig beunruhigend. Fast als hätte sie etwas Besonderes an sich. Aki vermutete, dass sie vielleicht ein oder zwei Jahre jünger als er war.

Aus dem Dorf war sie nicht, dort hatte er sie nie gesehen.

Aki bückte sich nach ihr, berührte sie sachte an der Schulter und schüttelte diese.

"Hey, fehlt dir etwas!" Das Mädchen rührte sich nicht. Aki schaute sich verwirrt und irritiert zugleich um.

Wo zur Hölle kam sie her?

Aki sah wieder auf das Mädchen herab.

Für kurze Zeit schlossen sich seine Augen.

Dann hob er sie behutsam auf, hievte sie auf den Schultern, und trug sie kurz entschlossen aus dem Wald.

The truth about this girl ....

Als Aki am Haus ankam brannte Licht in den Zimmern. Sein Onkel war vermutlich nach Hause gekommen. Ihm befiel plötzlich der Gedanke, dass sich sein Onkel Sorgen um ihn machte, weil er nicht im Haus war. Das wird bestimmt Ärger geben!

Aki ging schnurstracks zur Haustür. Für kurze Zeit blieb er dort stehen. Was wird sein Onkel sagen, dass er ein Mädchen im Wald gefunden hatte?

Aki wusste es nicht. Er wusste ja selber nicht, warum er sie mitgenommen hatte. Aber er hätte sie auch nicht da liegen lassen können. Ohne weiter darüber nachzudenken, drückte er die Klinke runter und betrat das Haus.

Als er im Umriss der Tür stand, sah er, dass sein Onkel vorm entfachten Kamin hockte und vor sich hinstarrte.

Ishitaki fragte sich, warum Aki mitten in der Nacht verschwand. Als plötzlich die Tür hinter ihm zufiel und Schritte zu hören waren. Er drehte sich um. Aki stand dort. "Aki was treibst du dich mitten in der Nacht rum? Du bist verletzt, und ....." Er hielt in seinen Worten inne. Denn er erblickte das Mädchen, das Aki auf den Schultern trug. Verdutzt starrte Ishitaki auf Aki und das Mädchen. Als er seine Stimme wieder fand, fragte er: "Wer ist das?" Seine Worte klangen zögernd, nahezu beunruhigend. Aki schaute über die Schulter, direkt in das ziehrliche Gesicht des Mädchens. Dann wand er sich wieder seinem Onkel zu.

"Ich ..... weiß nicht." Aki wunderte sich, dass sein Onkel nicht, wie sonst vor Wut bis an die Decke sprang, sondern ruhig und mit etwas leiserer Stimme sagte: "Bring sie nach oben und komm dann wieder runter. Dann kannst du mir alles erzählen." Aki nickte nur stumm. Er ging die schmale Treppe hoch, die zu seinem Zimmer führte. Als Aki den Raum betrat, war es finster. Die Kerze war inzwischen niedergebrannt. Es glomm nur noch der Docht der Kerze leicht in dem Zimmer. Trotzalledem konnte Aki sich im Raum zurechtfinden. Schließkich hatte er hier fast sechzehn Jahre lang drinnen gelebt! Er brachte das Mädchen zu seinem Bett und legte sie vorsichtig auf die Decke. Aki betrachtete sie lange. Sie sah so friedlich aus, aber gleichzeitig hatte sie auch irgendetwas gefährliches, geheimnissvolles an sich. Aki strich ihr vorsichtig über die Wange. Ihre Haut war zart und glatt. Eine Zeit lang verharrte er so. Dann legte er ihr die Zudecke überm Körper und ging.

Als er aus dem Raum war machte er so leise wie möglich die Tür zu. Er hoffte, dass sie so schnell wie möglich wieder aufwacht. Denn er fragte sich, wer sie war und warum sie mitten in der Nacht im Wald war. Es hieß doch, dass in der Nacht die Geister und Trolle zum Vorschein kamen. Aki dachte nicht länger darüber nach und ging nach unten.
 

Als er am Treppenansatz war, sah er das Licht des Kamins leuten. Es beleuchtete fast das ganze Untergeschoss, mit seinem goldgelben Licht. Aki ging langsam nach unten. Die Dielen unter seinen Füßen quieschten leise, fast unbemerkbar bei jedem Schritt.

Unten angekommen erwartete ihn auch schon sein Onkel. Er hatte eine nachdenkliche, vielleicht auch fragende Miene aufgesetzt. Aki stand mehrer Augenblicke lang nur da und schaute seinen Onkel an. Bis er schließlich den Anfang machte.

"Hast du sie nach oben gebracht?"

Aki nickte. "Ja."

Seine Worte waren etwas leise, aber so laut, dass sein Onkel sie hören konnte. Sein Onkel blickte kurz zum Tisch, dann wieder zu Aki und sagte auffordernd: "Wir müssen reden. Setz dich!" Mit diesen Worten ging Ishitaki zum Tisch. Aki tat es ihm nach kurzen Zögern gleich.

Als beide am Tisch saßen, fragte Ishitaki:

"Also ..... wer ist das? Dieses Mädchen?"

Aki sah leicht zur Seite. Da stellte sein Onkel eine gute Frage!

Denn er wüsste auch zu gerne wer sie war. Schließlich zwang er sich zur Antwort.

"Ich ..... ich weiß nicht. Ich habe sie draußen im Wald auf einer Lichtung liegen sehen."

Er hoffte, das sein Onkel ihm dies glaubte. Aber warum sollte er nicht?

Er sagte schließlich die Wahrheit. Es sei, seit Aki die Worte ausgesprochen hatte, war der Blick von Ishitaki noch nachdenklicher, ja sogar ängstlich geworden. Sein Onkel hatte die Hände auf dem Tisch gefalten, löste sie wieder und faltete sie wieder. Das machte er mehrere Augenblicke lang.

Schließlich sagte er: "Ich habe das Gefühl, dass sie nichts Guten bringen wird." Die Worte waren mehr an sich selbst gerichtet, als an Aki. Aki sah sein Onkel etwas erschrocken und erzürnt an.

Wieso sagte sein Onkel so etwas? Nur weil sie anders aussieht?

Aki antwortete nicht darauf. Er wüsste auch zu gerne, warum sie ausgerechnet in der Nacht im Wald war. Aki hatte schon von Anfang an, seit er sie das erste Mal gesehen hatte das Gefühl, dass er ihre Aura, ihre Gegenwart spüren konnte. Nicht umsonst ist er im Wald gegangen. Wie Hilfeschreie hat der Wald nach ihm gerufen. Aki schüttelte leicht den Kopf.

Unsinn. Niemand kann einen Menschen spüren oder seine Gegenwart in der Dunkelheit wahrnehmen. Als Ishitaki vergebens auf eine Antwort von Aki wartete, sagte er: "Aki ich habe einen Aufgabe für dich." Aki sah etwas verwirrt in die Richtung seinens Onkels. Was wollte er nun wieder von ihm?

"Ach ja? Welche?"

Sein Onkel antwortete nicht sofort. Sein Blick schweifte kurz das Feuer im Kamin. Dann sagte er: "Ich möchte, dass du das Elfenschwert perfekt beherrschst."

Aki erschrak. Da waren sie wieder: Diese unzähligen Fragen, die er die ganze Zeit versucht hatte zu verdrängen, zu vergessen, aus seinem Gedächnis zu verbannen.

Er sah seinen Onkel etwas ängstlich, nahezu gedankenverloren an und sagte:

"Ich hätte eine Frage." Er hielt einen Moment inne. "Ist es ..... ist es wahr, dass die Elfen nur ihre Schwerter führen können?"

Sein Onkel sah ihn überrascht und überrumpelt zugleich an. Allerdingst überging er die Frage von Aki. "Das spielt keine Rolle. Ich möchte einfach, dass du es beherrscht, klar?" Aki nickte leicht.

"Ja, aber ....." "Kein aber", unterbrach ihn sein Onkel. "Wenn du wirklich eine Chance gegen die Schergen der Könige haben willst, dann musst du es beherrschen!" Aki sah ihn bei diesen Worten wüten und erbosst zugleich an.

"Aber warum soll ich es beherrschen?", fragte er schließlich. In seiner Stimme war ein gereizter Unterton, den Ishitaki nicht überhörte. "Ich kann auch mit jedem anderen Schwert kämpfen. Warum ausgerechnet dieses?" Aki war nun wütend, das spiegelte sich auch merklich in seine Stimme wieder. Sein Onkel stand auf, ging zum Kamin und starrte einen Moment lang in die loderden Flammen. "Weil ....." Sein Onkel hielt inne. Ishitaki wusste nicht, ob er ihn die Wahrheit sagen sollte. Schließlich entschied er sich für eine Lüge. "Weil ich gesehen habe, wie du mit dem Schwert gekämpft hast. Und du bist noch nicht so weit, ein anderes zu führen." Seine Worte waren ruhig, dass regte Aki nur noch mehr auf, sagte aber nichts und beließ es damit. Er biss sich auf die Unterlippe. Warum sollte er das Elfenschwert führen? Glaubte er etwa auch an diesen Gerücht, das er ein Halbelf sein soll?

Aki wusste es nicht. Schließlich sagte er: "Also gut. Ich tue was du sagst, aber wo soll ich trainieren?" Und sah einen Onkel erwartungsvoll an. Ishitaki drehte sich wieder zu Aki um. Er hatte einen zufriedenen, nahezu fröhlichen Gesichtsausdruck. Dann sagte: "Du kannst im Wald trainieren gehen. Der ist schließlich groß genug dafür und außerdem sollen dich die Schergen der Könige nicht entdecken, denn sonst haben wir beide ein großes Problem!"

Da war er wieder dieser Gedanke: Wieso glauben die Könige, dass es noch Elfen auf der Welt gibt? Warum wollen sie jede Hoffung auf Frieden zerstören?

Aki antwortete nicht. Er blickte unsicher duch den Raum und sagte: "Ich werd mal nach ihr sehen." Mit diesen Worten ging er und stieg polternd die Treppe hoch. Aki wusste, dass er nur so eine Antwort oder eine Frage von seinen Onkel entgingen konnte. Aber auch, weil er sich Sorgen um das Mädchen machte. Auf dem Gesicht von Ishitaki hatte sich ein schamles Lächeln gesetzt. Dann verschwand er im Nebenzimmer.

Aki betrat den Raum. Der Raum war nun völlig dunkel geworden, dass man noch nicht mal die Hand vor Augen sah. Trotzdem. Das fahle Licht, das von unten her kam leuchtete leicht im Zimmer, dass man die Umrisse und bei machen die Konturen sehen konnte. Aki ging zum Bett. Das Mädchen lag immer noch ruhig da. Ihr Atem ging leise und gleichmäßig. Einen Moment lang, sah Aki auf der Schlafenden herab. Ihre Haut war hell und an manchen Stellen bläuchlich. Waren es vielleicht Blutergüsse? Er hoffte, dass ihr nichts schlimmes zugestoßen war. "Hoffentlich gehts ihr Morgen besser", dachte Aki. Dann verließ er den Raum und ging nach unten.
 

Am nächsten Morgen erwachte Aki schon vor Sonnenaufgang. Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und stand auf. Er hatte die Nacht auf dem Fußboden verbracht, weil er sonst nirgendwo schlafen konnte, und weil er niemanden zu Last fallen wollte. Aki ging nach draußen.

Draußen war es düster und dicke Nebelschwaden bedeckten den Boden, sodass man nichts erkennen konnte, was außerhalb der Haustür war. Plötzlich hörte er Schritte hinter sich. Er drehte sich etwas erschrocken um. Im Umriss der Tür war sein Onkel aufgetaucht. "Gut das du wach bist, hier!" Mit diesen Worten hielt er ihn einen Holzeimer und das Elfenschwert hin. Aki starrte einen Moment auf die beiden Sachen. "Würdest du so nett sein und vom Fluss Wasser holen?", fragte er, "Und ....."

Dabei streifte sein Blick kurz das Schwert. "Und in der Zwischenzeit kannst du trainieren gehen!", fuhr er fort. Aki starrte seinen Onkel immer noch an. Schließlich, ohne ein Wort zu sagen nahm er Schwert und Eimer aus der Hand seines Onkels und ging.

Der Fluss lag tief im Wald auf einen kleinen Hügel. Warum sollte er ausgerechnet Wasser holen? Nur das er dann mit dem Schwert umzugehen weiß?

Aki wusste es nicht. Er fuhr sich mit der Hand durch die braunen Haare. Sein Weg führte ihn auf einen kleinen Trappelfahrt, der an den Seiten mit Sträuchern und kleinen Bäumen bewachsen war.

Der Fluss lag einige Meter vom Weg entfernt. In einigen Minuten müsste er da sein. Kurze Zeit später kam er am Fluss an. Der Fluss lag an einer kleinen Lichtung, der sich quer durch den ganzen Wald hindurch schlängelte. Am Ufer des Flusses lagen kleine, ovalförmige Kieselsteine.

Es scheinen unendliche zu sein! Aki ging zum Fluss.

Die Morgensonne spiegelte sich glatt auf der Wasseroberfläche. Eine Zeit lang betrachtet Aki den Fluss, der ruhig vor sich hin floss. Er tauchte den Holzeimer in das sachte Wasser. Als dieser gefüllt war, tauchte er seine Hände ins Wasser und wusch sich das Gesicht. Das Wasser war kalt. Aber was hätte man sonst erwartet. Es war früh am Morgen!

Die Umgebung war ruhig. Ab und zu hörte man das Zwitschern eines Vogels oder es raschelte im Gebüsch. Aki betrachtete ruhig seine Umgebung. Dann streifte sein Blick das Elfenschwert. Es lag auf dem sandigen Boden und glitzerte im Licht der Morgensonne. Aki nahm das Schwert in die Hand und stand auf. Lange Zeit betrachtete er das Schwert. Nach einiger Zeit, nahm er es aus der Umhüllung. Er warf sie achtlos auf dem Boden. Mit einem dumpfem Laut fiel die Umhüllung zu Boden. Die Klinge des Schwertes war immer noch schön anzusehen, wie am ersten Tag, als er sie das erste Mal gesehen hatte. Aber er weiß auch, dass das Schwert eine gefährliche, tödliche Waffe sein kann.
 

Die nächsten Tage über trainierte er ununterbrochen an dem Fluss. Irgendwann, dass wusste Aki konnte er sein Land von der Herrschaft der Könige befreien. Aber er wusste nicht wie er es anstellen sollte. Er wusste noch nicht einmal, wo die Könige waren.

Aki seufte. Es brachte nichts sich jetzt den Kopf zu zerbrechen.

Er hielt inne in seinen Bewegungen. In seinen Kopf machte sich ein anderer Gedanke breit.

Er hatte es sich schon die restlichen Tage über gefragt, warum er und nicht irgend jemand anderes aus dem Dorf das Elfenschwert beherrschen sollte. WIESO ausgerechnet er?

Aki setzte sich ins feuchte Gras. Seine Gedanken gehörten nun allein dem Mädchen, das er im Wald gefunden hatte. Er fragte sich warum sie im Wald war und wer sie ist. Aki seufzte.

Er hoffte, dass sie so schnell wie möglich aufwacht.

"Hallo, Aki", erklang plötzlich eine Stimme. Aki drehte sich ruckartig um.

Er riss dir Augen auf, denn er konnte nicht glauben, wer vor ihm stand.

Es war das Mädchen aus dem Wald!

Aki stand auf. Er konnte in diesen Moment gar keine Worte fassen.

Das Mädchen hatte ein Lächeln aufgezogen und schritt langsam auf ihn zu.

Allmählig fand Aki seine Stimme wieder.

"Woher .... woher kennst du meinen Namen?", fragte er schließlich verblüfft.

Das Mädchen lachte. Es war ein schönes, helles Lachen, das Aki glauben lassen schien, all das Leid der Welt zu brechen.

"Dein Onkel hat ihn mir gesagt", erklärte sie schließlich grinsend. Aki sah sie nur mit großen Augen an.

"Ach ... so", erwiederte er nur. In seinem Kopf drehten sich erneut die Fragen, die er versucht hatte so lange zu unterdrücken.

Woher sie kommt und wieso sie im Wald gewesen ist?

Er schaute ihr direktin die Augen. Sie hatte schöne, große, blau-grüne Augen, die etwas geheimnisvolles, vielleicht sogar sehr viel Leid wiederspiegelten.

Aki betrachtete sie eine Weile. Schließlich fragte er: "Wie ... wie heißt du eigentlich?"

Das Mädchen schaute ihn an, immer noch das Lächeln auf den Lippen gezogen.

"Mein Name?", fragte sie. Wieder lachte sie.

"Mein Name ist Namiki, aber nenn mich Nami."

"Okay", sagte Aki und nickte verständnissvoll. Auf seinen Lippen lag ebenfalls ein leichtes Lächeln.

"Und .... was machst du hier, so ganz alein und tief im Wald?", wollte Nami plötzlich wissen.

Aki weitete die Augen. "Ich ...." Akis Blick streifte das Elfenschwert seines Onkels.

Er wusste nicht was er ihr sagen sollte. Aki blickte zu Boden.

Das Mädchen schaute sich in der Zwischenzeit um. Schließlich blieb ihr Blick auf das Schwert hängen, das Aki immer noch in der Hand hielt. Ihre Augen wurden auf einmal riesengroß, dass man das Gefühl haben müsste, sie fallen gleich aus den Höhlen.

"Wo ... woher hast du das?", fragte sie. Ihre Stimme spiegelte das reine Entsetzen vielleicht sogar Angst wieder. Aki schaute hoch und direkt in ihr kreidebleiches Gesicht.

"Wie ... wieso fragst du das?"

Namiki kam langsam auf ihn zu, so als hätte sie Angst oder große Bedenken.

Als sie vor ihm stand beugte sie sich zu ihm rüber, so weit das sich ihre Lippen nur wenige Zentimeter von einander trennten. "Du darfst es nicht haben", flüsterte sie.

"Es wird dich nur in Gefahr bringen."

Akis Augen weiteten sich nun noch mehr. "Wie .... wie meinst du das?", fragte er entsetzt.

Nami schaute ihn in die Augen. Ihr Ausdruck hatte sich geändert.

Ihre Augen waren nun ernst und strahlten etwas aus, dass Aki nicht zu beschreiben wusste.

"So wie ich es gesagt habe", sagte sie in einen Tonfall, der Aki zum Nachdenken brachte.

"Wenn du es besitzt, werden die Häscher alle vernichten, die dir lieb und heilig sind."

Aki biss die Zähne zusammen und seine rechte Hand ballte er zur Faust.

Wie konnte sie so etwas sagen? Woher weiß sie das?

Wer ist sie?

Das Mädchen drehte sich um und ging zum Weg, von dem sie anscheined gekommen war.

"Wir sollten langsam zurück", sagte sie und blickte über ihre Schulter direkt in Akis blauen Augen.

"Dein Onkel wartet."

Aki nickte nur leicht. Schließlich hob er die Umhüllung des Schwertes auf und tat das Schwert wieder in die Scheide zurück. Aki folgte ihr auf dem Weg. Nami schaute ihn lange in die Augen.

Ihr Lächeln war verschwunden und sie hatte ein Ausdruck in ihren Augen, den Aki in diesen Moment nicht deuten konnte.

"Weißt du .....", begann sie plötzlich. "Es gibt da etwas. Etwas, was ich dir sagen muss."

Sie drehte sich zu ihm um. Sie hatte einen ernsten Ausdruck auf dem Gesicht, der sich auch in ihren Augen wiederspiegelte.

Aki schaute sie überrascht an. "Was? Was muss du mir sagen?"

Das Mädchen schloss die Augen.

"Also .... also du bist ...."

Weiter kam sie nicht. Denn plötzlich hallten die Schläge von Pferdehufen durch den Wald und das Wiehern von Pferden war aus der Ferne zu hören. Aki erschrak.

"Das .... das kann nicht sein ...., stotterte er. In seiner Stimme spiegelte sich merklich die Furcht und die Angst wieder.

"Nein ... nicht hier ...."

Er wusste was für Pferde da zu hören waren. Es waren die Pferde der Schergen!

Rasch sah er das Mädchen an, nahm sie an die Hand und sagte: "Komm. wir müssen schleunigst hier weg!"

Und rannte mit ihr los. Allerdings kamen sie nicht weit, denn schon hörte Aki das klappernde Geräusch der Hufe hinter sich. Immer lauter und lauter wurden die Hufe, bis sie dicht hinter ihm zu hören waren.

Aki und Namiki kamen zum Stillstand, als vor ihnen ein weiteres Pferd zu sehen war.

Aki weitete die Augen. Tatsächlich!

Es waren die Schergen der Könige!

Aki hörte wie der Reiter hinter ihnen abstieg. Namiki und Aki drehten sich um.

"Na wen haben wir denn da?", fragte der Scherge, während er in die Richtund der beiden ging. Auf seinem Gesicht lag ein breites Grinsen.

"Hpfm. Tatsächlich. Es sieht so aus, wir haben gefunden, was wir gesucht haben."

"Ja, anscheinend", hörte Aki plötzlich die Stimme des zweiten Schergen hinter sich.

"Das war leichter, als gedacht", lachte der erste.

Aki verstand nicht. Was meinen sie und wollen sie überhaupt?

"Ach ja?", fragte Aki schließlich, "Was war so einfach zu finden?"

Der Scherge hörte auf zu lachen und schaute nun in seine Richtung.

"Junge, weißt du eigentlich wer hinter dir steht?"

Auf seinen Lippen lag wieder das hämische Grinsen. Aki drehte sich zu Nami um.

Was meinte er?

Der Scherge lachte erneut. "Anscheinend weißt du es nicht", sagte er.

Nun zeigte er mit dem Finger auf das Mädchen.

"Dieses Mädchen dort!", rief er.

"Ist eine Elfe!"

Aki riss die Augen auf. Was hatte er eben gesagt?

Das konnte doch nicht wahr sein!

Aki lachte leise.

"Habt ihr es vergessen?", fragte er und schaute den Schergen fest in die Augen.

"Ihr, die Häscher, die Diener der Könige habt jeden ausgelöscht!"

Die letzten Worte hatte er geschrien. Seine Rufe hallten in den Wald mehrfach wieder.

Die Schergen schwiegen. Minuten der Stille kehrten ein.

"Aki, du irrst dich", hörte er plötzlich Nami hören. "Sie haben nicht jeden ausgelöscht."

Sie sah ihn traurig an. "Sie haben recht", sagte sie und schaute die zwei Schergen an.

"Sie haben recht damit, dass ich eine Elfe bin."

Daraufhin strich sie sich die blauen Strähnen von den Ohren.

Dort blitzten spitzzulaufende Ohren auf, wie nur die Elfen sie haben konnten.

Aki verstand die Welt nicht mehr. Wieso brachte sie sich selbst in Gefahr?

Wusste sie nicht, was die Schergen sie mit ihr anstellen werden?

Aki ballte die Hände zu Fäusten. Er konnte einfach nicht glauben, was sie da sagte.

"Ich werde nicht zu lassen, dass sie dich mitnehmen und töten!", schrie er.

"Nur über meine Leiche!"

Noch bevor er die letzten Worte ausgesprochen hatte, hatte er bereits das Schwert gezogen.

Die Schergen ihrerseits sahen ihn erst überrascht an, fielen aber dann schließlich in schallendes Gelächter.

"Kleiner, was willst du denn unternehmen?", fragte einer der Schergen und zog seinerseits das Schwert.

"Ich werde dich lehren, sich nicht in die Angelegenheiten der Könige einzumischen."

Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen griff er Aki an. Aki parierte den Angriff, doch die Wucht des Angriffs seines Gegners war so stark, dass es ihn von den Füßen riss.

Schnell rapelte er sich auf, denn der Scherge setzte weitere Angriffe nach.

Aki fiel es schwer eine Lücke in den Bewegungen seines Gegeners zu finden.

Er war anders, als die Schergen gegen die er gekämpft hatte, irgendwie vorausschauender ....

Erneut verlor er den Boden unter den Füßen. Eine Weile lang blieb er benommen liegen.

Der Scherge lachte. "Ist das alles, was du zu bieten hast?"

Benommen rappelte er sich auf.

Aki wuste nicht, wie er den Schergen besiegen konnte. Es blieb ihm kein Ausweg.

Der Scherge griff erneut an. Mit Mühe parierte er den Angriff des Schergens.

"AKI!", rief Nami.

Ihr Schrei allerdings wurde verstummt, durch den zweiten Schergen, der unmittelbar hinter ihr stand.

Sie versuchte sich aus den Griff des Schergens zu befreen. Doch ohne Erfolg. Wie eiserne Fesseln hielt er sie fest.

Aki wusste nicht auf welchen der Schergen er sich konzentrieren sollte, beschloss allerdings den Schergen anzugreifen, der Namiki festhielt.

Mit einer galanten Bewegung wich der Scherge den Angriff mitsamt Nami aus.

Aki erschrak. Doch seine Unsicherheit kam ihn teuer zu stehen.

Aki spührte einen harten Schlag am Hinterkopf. Der andere Scherge hatte die Chance ergriffen ihn anzugreifen. Aki fiel auf die Knie und schließlich zu Boden.

Regungslos blieb er liegen.

Er hörte nichts mehr, außer die Schreie des Mädchens und die Schritte, die allmählich in der Ferne verstummten.

Dann wurde alles schwarz.

The truth about you ...

Als Aki erwachte fing es bereits zu dämmern an. Die Sonne tauchte die gesamte Umgebung in ein rotgelbes Licht.

Benommen öffnete er langsam die Augen. Einige Zeit blieb er liegen, dann fasste er den Entschluss auf zu stehen.

Sofort spührte er einen Schmerz am Hinterkopf, dort wo der Scherge ihn getroffen hatte.

Auf den Boden war eine kleine Blutlarche zu sehen, dort wo er gerade eben noch gelegen hatte.

Aki betrachtete die Umgebung. Dann fiel ihn etwas auf. Das Mädchen, sowie das Schwert, das er bei sich geführt hatte waren verschwunden.

Er konnte noch immer nicht glauben, dass sie eine Elfe gewesen sein soll. Aki schüttelte den Kopf.

Aber wieso haben sie dann das Schwert mitgenommen?

Jetzt fiel es Aki plötzlich wieder ein und bei diesen Gedanken lief es ihn kalt den Rücken runter.

Es war nicht irgendein Schwert gewesen. Es war ein Schwert der Elfen!

Aki packte sich den Eimer und rannte los zurück zum Haus seines Onkels.

Während er durch den Wald rannte, breiteten sich in seinem Kopf die schlimmsten Gedanken aus.

Er hoffte, dass nichts Schlimmes passiert war.

Plötzlich kam er zum Stillstand. Denn er sah nicht weit von ihm einen Jungen an einen Baum gelehnt.

Der Kerl sah misstraurisch in seine Richtung. Der Junge hatte schwarze lange Haare, die ihm glatt über die Schultern lagen, sowie so ähnlich braunfarbende Kleidung, wie das Mädchen. Er trug einen Köcher mitsamt Bogen bei sich. In dem Köcher waren mehrere weiße Pfeile, die nur darauf warten sich irgendwo hineinzubohren. Dann fiel ihm noch etwas auf.

Der Junge hatte lange spitzzulaufende Ohren.

"Bist du ... bist du etwa auch ...?"

Der Junge kam langsam auf ihn zu. Dabei fikxierte sein Blick ihn unaufhörlich.

Als er kurz vor Aki stehen blieb, fragte er: "Sag. Wo ist sie? Wo ist Namiki?"

Seine Worte spiegelten das reine Misstrauen, vielleicht aber auch Furcht und Sorge wieder.

Aki weitete die Augen.

Er wüsste auch gerne, wo die Schergen sie hingebracht haben.

"Ich weiß nicht wo sie sie hin verschleppt haben", antwortete er schließlich.

Als der Junge dies hörte, wurden seine Augen schmal, als könne er seinen eigenen Worten nicht Glauben schenken.

"Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet, MENSCH."

Wie er das Wort "Mensch" aussprach gefiel Aki ganz und gar nicht. Aki wollte etwas erwiedern kam aber nicht dazu, denn der Junge legte ihn eine Hand auf die Schulter, die ihn für einen Moment den Atem nahm. Aki schaute ihn mit großen Augen an.

"Ich glaube, ich weiß wo sie sich aufhalten."

Er lösste seine Hand und ging ein paar Schritte von Aki weg. Dann drehte er sich um.

Noch bevor er ging, drehte er sich nochmals zu Aki um.

"Ich hole sie zurück, versprochen."

Er ließ ein kleinen Lächeln erblicken. Aki schaute ihn nur an.

"Warte!", rief er schließlich. "Wie heißt du eigentlich?"

Der Ausdruck des Jungen hat sich verändert.

"Sin", sagte er und verschwand in den Tiefen des Waldes.

Aki schaute auf die Stelle, auf der gerade noch der Junge gestanden hatte.

Er blieb allein im Wald zurück.

Dann rannte er erneut los, zurück zum Haus seines Onkels.

Kaum war er in Sichtweite des Hauses, sah er auch etwas Unmögliches.

Vom Haus aus stieg schwarzer Rauch in Massen auf. Aki stand mit geweiteten Augen da.

Er konnte und wollte nicht glauben, was sich vor seinen Augen abspielte.

Ohne darüber nachzudenken, ob die Feinde noch am Haus waren rannte er zum Haus seines Onkels.

Mehrere Gedanken schwirrten ihm in diesen Moment in seinen Kopf. Er hoffte, dass sein Onkel wohlauf war.

Als er am Haus ankam, kam ihn auch direkt die heiße Luft und der stickige Qualm entgegen.

Aki kniff leicht die Augen zusammen. Er konnte wegen der warmen Luft und den immer wachsenden Qualm kaum etwas erkennen. Er lief weiter.

Dann sah er einen Schatten auf den Boden liegen, kaum zwei Meter entfernt von ihm. Aki ging langsam auf den Schatten zu. Je näher er kam desto mehr bekam er es mit der Angst zu tun.

Mit jeden weiteren Schritt, den er ging, wurde der Schatten deutlicher und bildete allmählich eine Gestalt. Als die Gestalt erkennbar war, atmete Aki erleichert auf.

Die Person, die dort lag war nicht sein Onkel. Es war einer der Schergen, der anscheinend im Kapf gegen seinen Onkel gefallen war. Aki schaute sich um, entdeckte aber keine weiteren Leichen oder ein weiteres Anzeichen, das auf einen Kampf hindeutete.

Inzwischen war die Luft, sowie der Qualm unerträglich geworden, dass er sich vom Haus entfernen musste. Wenn sein Onkel da unten war, so dachte er, wäre er schon längst tod.

Das Haus erlieg langsam den Flammen. Es fiel krachend in sich zusammen und bildete eine riesige Rauchwolke bei seinem Zusammenfall. Als die Flammen allmählich weniger wurden, ging Aki wieder runter zum Haus. Die Hitze, sowie der Qualm haben erheblich abgenommen. Aki schaute sich um, erblickte jedoch niemanden. Alles was er sah, waren Trümmer des Hauses.

Aki fiel auf die Knie. Er konnte das alles einfach nicht glauben. Er wollte es nicht wahrhaben.

Wahrhaben, dass sein Onkel tod sei. Seine Hand ballte sich zur Faust und schlug ohne nachzudenken auf den Boden ein.

Tränen, der Trauer und Wut fielen auf den sandigen Boden und versickern in sekundenschnelle darin.

"Warum ... warum musste das passieren?"

Immer und immer wieder schlug er auf den Boden.

Aki schrie, warum wusste er nicht so recht.

Alles in ihm fiel in diesen Moment zusammen. Alles was er hatte, war zerstört.

Stille kehrte ein. Für mehrer Momente verharrte er so. Schließlich stand Aki auf.

Dann bemerkte er eine Person, die unmittelbar ein wenig entfernt von ihm weg stand.

Aki kannte diese Person und Wut stieg in ihm entpor.

Die Person die dort nähmlich stand, war der Ritter in der Goldrüstung.

Ohne nachzudenken, ob der Kerl bewaffnet war oder nicht rannte er los.

Er schwor Rache. Rache für alles, was die Schergen, und Könige verursacht hatten.

Der Ritter bemerkte ihn und brachte ihn schnell zu fall.

Aki fiel zu Boden und schaute hinauf zu dem Ritter.

Er wusste nicht, was der Ritter als Nächstes tun wird und er wollte es auch am liebsten gar nicht wissen. Der Ritter schaute ihn nur an. Es kam weder ein Wort, noch machte er die Anzeichen eine Waffe oder ähnliches zu ziehen.

Dann bekann der Ritter zu sprechen: "Es tut mir leid, was mit deinem Onkel passiert ist. Es hätte nicht so weit kommen müssen.

Für kurze Zeit veränderten sich die Züge von Aki. Stille kehrte ein. Dann brach Aki in schallendes Gelächter aus.

"Was? DIR tut es leid? Ihr habt es doch erst angerichtet!"

Er sprang auf, um den Kerl erneut anzugreifen, aber vergebens. Er parierte die Angriffe, einen nach den anderen, ohne Mühe.

Aki wusste nicht, ob es Wut oder Trauer ist, die ihn anstrebte, diesen Kerl fertig machen zu wollen.

Erneut brachte der Scherge ihn zu Fall. Dann holte er ein Schwert hervor und richtete es gegen ihn.

Der Scherge griff ihn damit nicht an, wie Aki schon vermutet hatte, sondern schmiss es ihn vor seinen Füßen in den sandigen Boden.

Aki betrachtete das Schwert genauer. Ungläubig riss er die Augen auf.

Es ist das Elfenschwert!

Aki schaute auf zu den Schergen. Der in der Zwischenzeit seinen Helm abgenommen hatte.

Erneut riss er die Augen auf. Das Gesicht, was sich darunter verbarg, war das Gesicht eines alten Freundes von seinen Onkel. Es war Aiko.

Aki wusste nicht, ob er Freude, Trauer oder sonst etwas empfinden konnte in diesen Moment.

Aiko seinerseits beugte sich zu ihm hinunter.

"Es tut mir wirklich leid, was mit ihm passiert ist", sagte er in einen ruhigen, aber bestimmten Tonfall.

"Wie ... wie konnte das passieren?", fragte Aki und schaute in das Gesicht des alten Freundes.

Schon bei den Gedanken allein, kamen ihn die Tränen. Er konnte es einfach nicht fassen, wie viel Grausamkeit es doch auf dieser Welt gibt.

"Wieso musste er sterben? Warum ausgerechnet er?"

Die letzten Worte hatte Aki geschrien. Seine Stimme hallte wieder. Krähen waren in der Ferne zu höhren und flogen in großen Scharen davon.

"Warum er!"

Aki packte Aiko beim Kragen. "Warum!"

Wieder stiegen ihn die Tränen empor. Einer nach der anderen fiel zu Boden.

Aiko sah ihn betroffen an.

"Ich ... weiß es auch nicht", sagte er. "Jedoch musst du wissen, dass dein Onkel sich dessen bewusst war, was auf ihn zukam. Da ..." Aiko schwieg.

Aki sah ihn ins Gesicht. "Was?", fragte er. Seine Stimme war nichts mehr als ein flüstern und zittern zugleich.

Unpassenderweise musste Aiko lächeln.

"Du wirst ihnen immer ähnlicher", sagte er schließlich.

Aki schaute ihn nur ins Gesicht. Er schwieg und blickte zu Boden.

"Es ist, wie dein Onkel es immer gewollt hatte", sprach Aiko weiter.

"Nun ist es an der Zeit, dass du dein Schicksal erfüllen kannst."

Aki schaute ihn an.

"Ich? Mein Schicksal erfüllen? Welches?"

Aikos Mund wurde zu einen schmalen Lächeln und stand auf.

Aki stand ebenfalls auf. Sein Ausdruck hat sich verändert. Aus dem traurigen, ängstlichen Gesicht entstand ein entschlossenes und ernstes.

"Aiko was musst du mir sagen?"

Aiko schaute ihn überrascht ins Gesicht, so als hätte er dies nicht erwartet.

"Nun ... anscheinend wird es an der Zeit dir die Wahrheit zu sagen. Nähmlich ..." Aiko hielt inne, so als müsste er erst die richtigen Worte suche, die er gerade sagen wollte.

Einige Zeit herrschte Stille über den Platz.

Dann sprach Aiko weiter: "Denn du bist halb Elf."

Als Aki diese Worte hörte, wusste er nicht was er sagen sollte. Ungläubig stand er da, ohne ein Wort oder eine Bewegung von sich zu geben.

"Was? Wie kann das sein?"

Fragend sah er Aiko an.

"Nun ... wie soll ich es sagen?", fragte er.

Schließlich begann er zu erzählen.

Aki hörte jeden seiner Worte genau zu.

Als er zu ende gesprochen hat, brauchte Aki erstmal einige Zeit um dies alles zu realisieren.

"Also ... habe ich das richtig verstanden? Meine ... Mutter wurde von den Gefolgsleuten der Könige getötet, da sie eine Elfe war?"

Aiko nickte nur stumm.

"Und was ist mit meinem Vater?", wollte er nun wissen.

"Mein Onkel meinte er wäre vor Jahren auf einer Reise aufgebrochen sein. Stimmt das?"

Aki schaute ihn erwartungsvoll an. Zu seinen Bedauern schüttelte Aiko nur den Kopf.

"Ich weiß es nicht", antwortete dieser. "Aber wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wirst du ihn mit Sicherheit auf deiner Reise begegnen."

"Auf meiner Reise?", fragte Aki verblüfft. Aiko nickte zustimmend.

"Ja, da du die Macht besitzt die Könige zu Fall zu bringen, kannst du der Tyrannerei der Könige ein Ende setzten."

Plötzlich glitt ein Lächeln auf Akis Lippen. "Du wussest es. Du wusstest es, dass ich halb Elf bin, deswegen hast du mich damals im Wald nicht getötet."

Aiko nickte nur. "Jeder im Dorf wusste von deinem Schicksal", antwortete er schließlich.

"Sie haben dich nicht verraten, egal was die Schergen ihnen auch angeboten hatten, Gold Reichtum, die Macht. Selbst, als sie mit dem Tode gedroht haben, waren sie standhaft geblieben."

Plötzlich machte sich ein großes Bedauern in Aki breit. Seinetwegen mussten die Dorfbewohner all die Jahre unter der Schande der Schergen leben. Seinetwegen, waren so viele Leute im Dorf ermordet worden, nur weil sie ihn schützen wollten.

Jedoch konnte er ihnen es zurückzahlen, wenn er die Könige zu Fall brachte.

Aki schaute Aiko ins Gesicht. "Eine Frage hätt ich aber noch", gestand er. "Wo finde ich die Könige?"

Aiko sah keinerweise überrascht aus.

"Die Könige: South, East, West und North findest du in den vier Himmelsrichtungen Süden, Osten, Norden und Westen. Jeder ihrer Burgen werden streng bewacht. Du musst all dein Geschick einsetzten, um zu ihnen vordringen zu können."

Aiko kam nun auf Aki zu und gab ihn einen großen Beutel, den er um die Schulter getragen hatte.

Überrascht nahm Aki den Beutel an sich.

Darin Befand sich:

Proviant für die Reise, ein Trinkschlauch, eine Decke, Feuersteine und eine Karte des Landes.

Aki sah Aiko sprachlos an. Schließlich fand er seine Worte wieder. "Danke, ich werde es weise einsetzten."

Aiko nickte. "Ich wünsche dir viel Glück. Das hätte dein Onkel bestimmt genauso gewollt."

Ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, nahm er Aki in den Arm. "Pass gut auf dich auf", sagte er.

"Du bist unsere einzige Hoffnung auf dieser Welt."

Einen Moment lang verharrten sie so.

Jedoch sollte dieser Moment nicht lange anhalten. Denn in der Ferne war das Wiehern von Pfeerden und das wütende Gebrüll von Leuten zu hören. Das Wiehern und Gebrüll der Schergen.

Die beiden schreckten auf.

"Geh! Geh jetzt, schnell! Lauf, lauf weit weg!"

Ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, lief Aki in den Wald hinein.

Wie weit und wohin wusste er nicht. Hauptsache in Sicherheit vor den Schergen der Könige.

Auf Aikos Gesicht hatte sich ein zufriedenes Lächeln gesetzt.

Er hatte es vollbracht. All das, was sein alter, nun toter Freund immer wollte.

Als Aki weg war, verstrichen mehrere Minuten. Dann hörte Aiko auch schon hinter sich das donnernde Geschräusch der Pferdehufe.

"Sir", sagte einer der Schergen.

"Wir haben keine weiteren Verdächtigen Personen mehr ausfindig machen können."

Aiko nickte nur. "Gut behaltet trotzdem alles in Auge. Jeden, Stein, jeden Strauch und jeder Baum muss gründlich abgesucht werden, verstanden?"

Der Scherge nickte nur. "Jawohl", antwortete dieser.

Der Scherge zögerte kurz, schließlich fragte er:

"Sir ... mit wem haben sie gerade eigentlich gesprochen. Mir war so als hätte ich eine zweite Stimme gehört. Ist der Junge, dieser Halbelf vielleicht hier aufgetaucht?"

Aiko schloss kurz die Augen und lächelte.

"Nein. Nein ist er nicht", antwortete er. "Er ist doch nicht so dumm, den Feind direkt in die Arme zu laufen, oder?"

Der Scherge sah ihn überrascht an. "Natürlich nicht ... was denken sie von mir? Ich dachte nur ..."

Weiter kam er nicht, denn plötzlich preschte ein zweiter Gefolgsleut an.

Dieser berichtete aufgebracht:

"Sir wir haben im Westen des Waldes eine verdächtige Person ausfindig machen können. Diese Person trug grüne Kleidung und hatte dunkelbraune Haare. Diese Beschreibung passt auf die, die des Elfens.

Was sollen wir tun?"

Aiko schwieg kurz. Dann drehte er sich um.

"Tötet ihn!"

Memorie and rescue

Er rannte. Rannte soweit er nur könnte.

Stolperte über Steine und Zweige. Er wusste nicht wo er anfangen sollte.

Er hatte doch noch nicht einmal einen Anhaltspunkt.

Das was ihn Aiko nur gesagt, hatte, brachte nicht viel.

Aki blieb stehen, um sich erstmal ein Bild über die Umgebung zu machen. Er war sich sicher, dass ihn die Schergen nicht so schnell folgen konnten. Aber sicher war er sich nicht.

Er musste an die Worte von Aiko denken.

"Du bist halb Elf."

Aki schüttelte den Kopf. Er wusste nicht, ob er Aiko trauen konnte, da er schließlich zu den Gefolgsleuten der Könige gehört, auch wenn er ein Freund seines Onkels gewesen ist.

Wenn Aiko wirklich den Schergen treu untergeben sei, hätte er ihn auch töten können, da er von seinen Schicksal gewusst hat.

Er schüttelte den Kopf. Es brachte nichts sich jetzt den Kopf zu zerbrechen.

Aki hatte eine Aufgabe.

Er musste so schnell, wie möglich die vier Könige finden und ausschalten.

Ein sachter Wind kam auf. Aki wandte sich dem Gesicht der untergehenden Sonne zu. Es würde bald dunkel werden und er brauchte einen Platz zum Schlafen.

Aki ging seines Weges weiter.

Nach und nach fiel hier und da ein einzelner Regentropfen.

Aki blieb stehen und schaute zum Himmel hinauf. Dunkle, grauschwarze Regenwolken haben sich zusammen gesetzt und verdeckten den Himmel, wie eine Herde Schafe die Weide.

"Auch das noch", dachte er sich nur und machte sich schleunigst auf einen Unterschlupf vor den Regen zu finden, bevor es noch in Ströhmen anfing.

Nach und nach fielen mehr und mehr Tropfen vom Himmel. Erst wahren es zwei, drei, dann wuchsen sie zu tausenden.

Trotz des Regens ging Aki weiter. Seine Kleidung war inzwischen vom Regen durchträngt und klebte ihn auf der Haut, seine Haare lagen ihm klitschenass auf Nacken und Gesicht. Von einigen Haarstränen tropften einzelne Regentropfen. Der Himmel wurde durch einen einzelnen Blitz für kurze Zeit erleutet. In der Ferne war das Grollen des Donners zu hören.

Zu den Grollen gesellten sich nun auch noch das klappern von Pferdehufe.

Aki schreckte hoch und horchte.

Nichts war zu hören, es war alles still. Aber damit wollte er sich nicht mit zufrieden geben.

Aki blieb wie angewurzelt stehen. Da, da war es wieder.

In der Ferne war das donnernde Geräusch mehrer Pferdehufe deutlich. Er konnte nicht glauben, dass die Schergen, ihn bis hierher gefolgt sind.

Einen Vorteil hat er gegenüber den Schergen. Er kannte denn Wald in und auswendig. Er war wie sein zweites Zuhause. Rasch versteckte er sich hinter einen großen, breiten Baum.

Der Baum war so breit, man hätte zehn starke Männer gebraucht, damit sie ihn umrunden konnten.

Er lugte um die Ecke und sah aus der Ferne auch schon eine riesige Staubwolke auf sich zukommen. Aki wartete, dass die Schergen an ihm vorbeiziehen.

Anders als erwartet, blieb der Trupp Schergen kurz vor ihm stehen, sodass man nur einen Schritt hätte machen brauchen, dass man ihn entdeckt hätte.

"Habt ihr seine Spur verloren?", fing einer der Schergen an. Einer der Schergen, wahrscheinlich der Anführer des Trupps, ließ ein kaltes Lächeln erblicken. "Quatsch", antwortete dieser.

"Wir haben ihn bestimmt nicht aus den Augen verloren. Er muss noch irgendwo hier sein."

Aki weitete die Augen irgendwoher kam ihn diese Stimme bekannt vor.

Jetzt wusste er woher er diese Stimme kannte. Dieser Mann dort, war einer der Schergen, die Nami verschleppt haben.

Aki ballte die Hände. Wut stieg in ihm empor, jedoch nusste er sich im Zaum ahlten, wollte er nicht entdeckt werden. Die Schergen sahen ihren Anführer nur leicht verwirrt an.

"Und wo ist er nun?", fragte einer schließlich. Der Anführer sah den Betroffenden erzürnt an.

"Woher soll ich das wissen?", brüllte dieser. "Sucht alles ab! ALLES!"

Die Schergen taten wie ihn geheißen wurden. Sie stiegen von ihren Pferden und begannen die Umgebung abzusuchen.

Aki weitete die Augen. Wenn er auch nur eine Minute länger hier bleibt, weren ihn die Schergen mit Sicherheit finden. Ohne groß zu überlegen, kroch er auf Knien weiter, um so den Geräuschpegel zu senken. Als er ein gutes Stück weit gekommen ist, übersah er jedoch plötzlich einen Abhang, der von Gebüsch und Brennesseln verborgen geblieben war.

Mit einem verblüfften Aufschrei stürtzte er den Abhang hinunter. Als er unten ankam, knallte er mit dem Kopf gegen einen kleinen Stein. Er richtete sich halbwegs auf und rieb sich den Kopf.

Viel Zeit blieb ihm allerdings nicht, denn von hinten waren Stimmen wahrzunehmen.

"Ich glaube ich habe etwas gehört!", rief einer der Schergen. Aki drehte sich ruckartig um und erkannte auch schon am Fuße des Abhanges die immer näherkommenden Schergen.

Ohne nachzudenken wohin, lief er los.

"Da hinten ist er! Schnappt ihn euch! Er darf nicht entkommen!", hörte er von einen der Schergen rufen.

Aki rannte schneller und kämpfte sich förmlich durch den Wald. Er kam an einen kleinen Fluss an. Ohne nachzudenken, ging er in das reißende Wasser und watete in Richtung der anderen Seite. Seine Verfolger waren auch schon von hinten zu hören. Allerdings schien es so, als würden sie kurz zögern.

"Worauf wartet ihr noch?", fragte der Anführer seine Gefolgsleute. Die Schergen erwiederten nichts darauf und stiegen in den Fluss, um Aki einzuholen.

Es fiel den Schergen schwer, mit ihm mithalten zu können, denn durch die schwere Rüstung verloren sie den halt und wurden von den reißenden Wellen mitgerissen. Immer mehr der Schergen gingen wieder zurück ans Land um nicht den sicheren Tod in die Arme zu laufen.

Der Anführer seinerseits sprudelte nur wütend vor sich hin. "Immer muss man alles selber machen", sagte er erzürnt und war dabei die Riemen seiner Rüstung zu lösen.

Als er jedoch die Riemen gelöst und die Rüstung abgelegt hatte, war Aki bereits auf der anderen Seite.

Aki vernahm nur einen wütenden Aufschrei und lief dichter in den Wald hinein.

Fürs erste war er noch mal davon gekommen.

Als er einige Zeit weiterging war bereits die Nacht eingebrochen. Der Regen hatte aufgehört und am Himmel leutete der Mond und färbte die Nacht in ein leichtes gelb. Aki betrachtete den Himmel.

Am Himmel waren unzählige Sterne zu sehen, so viele, die er gar nicht vermag zu zählen.

Plötzlich überkam ihn ein großes Bedauern und Trauer breitete sich in ihm aus.

Wie oft hatte er die Sterne mit seinen Onkel zusammen angesehen?

Die selben Sterne die er jetzt sah?
 

"Onkel was glaubst du wie viele sind es?", fragte Aki und schaute seinen Onkel mit großen Augen an.

Sein Onkel lachte. "Versuche sie doch zu zählen", erwiederte dieser.

Aki nickte begeistert und rannte los um sie zu zählen. Als er es nicht schaffte, kam er enttäuscht zuürck. "Ich bekomm das nicht hin.", sagte er und schmollte.

Sein Onkel ließ ein schmales Lächeln erblicken.

"Weißt du Aki ...." begann er. "Weißt du was das Leben bedeutet?"

Aki schaute ihn an und setzte sich neben ihn auf die kleine, hölzerne Bank. Er sah so aus, als würde er nachdenken. "Das Leben ist etwas sehr wichtiges, oder?"

Erwartungsvoll sah er seinen Onkel an. Dieser nickte bloß. "Ja", entgegnete er.

"Das Leben ist unendlich, wie diese Sterne am Himmel weißt du?

Wenn du eine verstorbende Person nie vergisst, wird sie auf ewig in deinem Herzen weiterleben. So wie die Sterne am Himmel, die Teil des Mondes sind. Werden verstorbende Personen Teil deines Herzens."

Aki sah seinen Onkel verwirrt an. "Das ... verstehe ich nicht."

Ishitaki sah den Kleinen an und lachte.

"DAS ist nicht lustig!", rief Aki und zog ein Schnute. "Wieso musst du auch so reden?"

Aki verschrenkte die Arme. Sein Onkel hatte ein Lächeln aufgesetzt.

"Du wirst es verstehen, wenn du älter bist, glaube mir. Irgendwann wirst du dich an meine Worte zurückerinnern und froh darüber zu sein es erfahren zu dürfen. Jedesmal, wenn du in den Himmel schaust, weiß du dann, dass die geliebten Menschen niemals richtig fort sind."

Aki rieb sich die Augen. "Ja. Ja vielleicht hast du recht", sagte er und lachte.

Sein Onkel wuschelte ihn durch die Haare. "Na, siehst du?"
 

Damals war er vier Jahre gewesen, als sein Onkel ihn das erste Mal diese Worte sagte.

Seitdem hat er sie nicht vergessen. "Wo bist du nur?", sagte er und wandte seinen Blick den Himmel ab. Er wollte nicht in Erinnerungen schwegen. Er musste sich auf das Wesentlichen konzentrieren.

Er musste dafür sorgen, dass die Könige vernichtet werden.

Aki ging weiter. Es dauerte nicht lange, da fand er auch schon eine kleine Höhle.

Sie war zwischen Gebüsch und Bäumen gut versteckt, dass man sie nicht sofort bemerken würde. So konnte er zumindest in dieser Nacht den Schergen unbemerkt davon kommen.

Er sammelte Reisig, Stöcker und Moos zusammen, um ein Feuer für die Nacht zu machen. Zum Glück hatte er die Feuersteine von Aiko in dem Beutel, denn sonst wäre es ein kleines Problem gewesen.

Als er an der Höhle ankam, spührte er auch schon die Kälte, die diese Höhle verströhmte.

Er schaute sich noch einmal um und ging dann in die Höhle hinein.

Als er es nach mehreren Versuchen endlich geschafft hatte das Feuer zu entzünden, wusste er nicht, ob er froh darüber sein sollte.

Seine Gedanken drehten sich nun allein seinen Onkel. Hätte er ihn begleitet auf dieser Reise? Hätte er ihn beigestanden? Was hätte er in solch einer Situation nun getan?

Aki wusste es nicht und vergrub das Gesicht in den Schoß. Alles was zu hören war, war das knistern des Feuers, das die Höhle in ein orangerotes Licht färbte.

Schneller, als gedacht überfiel Aki Schlaf.

Aki erwachte zusammen mit dem Aufgang der Sonne.

Ein wenig benommen öffnete er die Augen und richtete sich halbwegs auf. Verschlafen rieb er sich die Augen. Er wisch sich den Dreck von den Kleidern. Das Feuer war in der Nacht erloschen. Alles was davon übrig geblieben war, war rabenschwarze Asche.

Aki samelte seine Sachen zusammen und machte sich weiter auf den Weg.

Mehrere Stunden nach seinen Aufbruch, wusste er nicht, wie oft er den Schergen mit sicherer Haut davon kommen könnte.

"Du kommst auch immer davon, was?", hörte er plötzlich eine Stimme.

"Ich wundere mich nicht, dass die Schergen dich noch nicht geschnappt und getötet haben, Mensch."

Aki erschrack und wandte sich um. Hinter ihm an einen Baum gelehnt stand Sin.

Aki weitete die Augen. "Sin ...."

Er wusste nicht sorecht, was er sagen sollte. Aber er hatte recht. Er war nur durch Glück davon gekommen.

Sin hatte eine Misstrauische Miene aufgezogen, die vollkommenden Hass erfüllte.

Plötzlich schlich sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen. "Aber das wundert mich nicht", begann er von neuem. "Die Schergen sind einfach zu dumm. Man könnte ihnen im Schlaf ihr Hab und Gut stehlen und ihnen die Kehle aufschneiden, sie würden es nicht bemerken. Jedoch haben sie anscheinend mit dir einen Glückstreffer gelandet. Da du viel zu unvorsichtig und unachtsam bist, können sie dich immer wieder von neuem aufholen."

Aki wollte dieses blöde Gelaber in diesen Moment gar nicht hören. Er wollte etwas anderes wissen.

"Hast du sie gefunden?", fragte er nun. "Hast du Namiki ausfindig machen können?"

Sins Ausdruck hatte sich geändert. Aus den zornigen, wütenden Gesicht entstand eins mit sorgeüberfülltes. Für kurze Zeit schloss er die Augen. Dann öffnete er sie wieder und sagte: "Ja habe ich. Jedoch ist der Stützpunkt, wo sie sie gefangen halten gut bewacht. Ich als einziger Mann komme gegen so viele nicht an, egal wie gut ich auch bin."

Aki erwiederte nichts darauf. "Das heißt ... du weißt nicht, ob sie noch lebt?"

In seinem Kopf breitete sich erneut die Sorge aus. Er wollte nicht, dass noch jemand stirb, der ihm Nahe stand. Sin seinerseits schüttelte den Kopf.

"Doch sie lebt noch", erwiederte er. Aki riss die Augen auf. Woher wollte er das wissen?

Und das fragte er auch.

Sin schwieg. Stille breitete sich über ihnen aus.

"Ich habe es mehere Male miterlebt ...", begann Sin schließlich. "Wenn die Könige einen Elfen erstmal in die Finger bekommen, könnte dies das Ende für denjenigen sein." Er schluckte.

"Sie werden auf brutalster Methode gefoltert, mehrere Tage lang. Den Schergen macht es Spaß das letzte Fünkchen Leben aus Verrätern, Elfen und anderen Wesen zu ziehen."

Wieder schwieg er. "Letzendlich ... werden sie der Menge präsentiert und bei einer Volksversammlung hingerichtet. Sie denken sich die schlimmten Sachen aus, die du dir gar nicht vorstellen kannst"

Sins Hände hatten sich zu Fäusten geballt. Auf sein Gesicht lag blankes Entsetzen und Tränen standen ihn in den Augen. Aki schwieg. Alles was Sin gerade gesagt hatte, hatte er genauso viele Male miterleben müssen. In seinen Dorf wurden fast täglich Leute hingerichtet, aus den banalsten Gründen.

"Wir .... wir müssen sie befreien", sagte Aki schließlich.

Sin hob erstaunt den Kopf.

"Wir?" Aki nickte zustimmend. "Ja", sagte er. "Ich lasse nicht zu, dass die Schergen sie umbringen. Ich habe es einmal nicht geschafft, sie zu beschützen, jetzt müssen wir es tun."

Sin wusste nicht, was er drauf erwiedern soll. Dann ließ er ein kleines Lächeln erblicken.

"Das hätte ich jetzt nicht von dir gedacht, Mensch." Sin kam auf Aki zu. Er war einen guten Kopf größer, als er, gut gebaut und hatte trotz alldem die eleganz eines Elfen. Sin richtete seinen Blick den tiefen Wald.

"Dann lass uns keine Zeit verlieren. Komm ich zeige dir den Weg!"

Aki sah ihn ein wenig erstaunt an. Nickte aber schließlich zustimmend.

Die beiden machten sich auf den Weg. Je weiter sie kamen, desto mehr lichtete sich der Wald und bildete eine Ebene aus Stein. Sin blieb stehen. Aki drehte sich zu ihm um. "Was ist?"

Sin deutete mit den Finger nach unten. Unter ihnen bildete sich ein riesiger Talkessel. In der Mitte dieses Kessels stand ein hochgebautes Gebäude, das fast einer Festung gleich kommt.

Aki riss die Augen auf. So etwas hatte er nie in seinen ganzen Leben gesehen. "und darin, ist sie?", fragte er und schaute Sin in die smaragdgrünen Augen. Dieser nickte nur stumm.

"Verstehst du jetzt, was ich meine?", fragte er und deute auf mehrere Schergen.

Diese standen auf hohe Wachposten, mit Pfeil und Bogen, um jeden Eindringlich sofort auszuschalten.

Aki dachte nach. Dann sah er entschlossen Sin an.

"Ich habe einen Plan", sagte er und grinste Sin an. Sin seinerseits schaute ihn erstaunt an.

"Welchen?"

Aki richtete seinen Blick wieder der Festung zu. Dann begann Aki Sin seinen Plan zu erzählen.

Als Aki erzählte veränderte sich Sins Miene immer wieder aufs neue. Sin richtete seinen Blick ebenfalls der Festung zu. "Ich weiß nicht ob das klappt", gestand er. "Aber einen Versuch ist es wert. Lass es uns versuchen." Gemeinsam schritten sie langsam den Abgang hinunter in Richtung des Talkessels. Es würde gefährlich sein, dass wusste sie jedoch, mussten sie es versuchen. Denn sonst würde nicht nur Namiki, sondern auch sie am Ende mit den Tode bestraft werden.

The lost sister ...

Es war tiefschwarze Nacht. Tausende von Regentropfen prasselten auf den steinigen Boden.

Nichts war zu hören, außer das leise trappeln zwei Personen, die fast lautlos durch die Straßen der Stadt flüchteten. Es schien als wären sie auf der Flut vor jemanden.

Der größere von den beiden blieb stehen und schaute sich aufmerksam um. Er hatte schwarze, lange Haare, die hinten kunstvoll zusammengeflechtet waren, klebte ihn nass auf Gesicht und Nacken und sogen das Wasser förmlich auf. Braune Kleidung bedeckte seine fast schneeweiße Haut, die ihn wegen den Regen schlapp hinunter hing. Er trug einen Köcher mitsamt Pfeilen und Bogen bei sich, der hinten auf dem Rücken zusammen gehalten wurde.

Die kleinere Person schaute ihn ängstlich ins Gesicht und klammerte sich an seinem Arm.

"Ich möchte hier weg", sagte sie. Ihre Stimme kaum ein Flüstern.

"Wo lang müssen wir, Sin?"

Sin kam nun auf Augenhöhe der kleineren Person. "Hab keine Angst", sagte er fürsorglich und strich ihr mit der Hand über dem Kopf. "Es wird alles gut. Bald sind wir in Sicherheit, Hikaru."

Das Elfenmädchen hatte goldblonde Haare, die ebenso kunstvoll in Locken zu zwei Zöpfen an ihr herunter hingen. Mehere Regentropfen fielen in sekundenschnelle aus den jetzt schlappen Zöpfen auf den Boden. Sie trug eine grüne, lange Tunika, dazu braune Hosen und schwarze Stiefel. Ihr roter Umhang, war vollkommen mit Wasser vollgezogen und zerrte an dem zierlichen Gewicht der kleinen Elfe. Das Mädchen war kaum älter als dreizehn vielleicht sogar ein Jahr älter.

"Glaubst du, wir sind in Sicherheit?", fragte sie ihn und schaute ihn mit ihren saphirblauen Augen in das Gesicht. Der schloss kurz die Augen, öffnete sie wieder und sagte: "Ich weiß es nicht. Aber wenn sie uns finden sollten, werde ich dich bis zu meinem letzten Atemzug beschützen."

Hikaru sah ihn an, als könne sie seinen Worten keinen Glauben schenken. Dann nahm sie ihn in den Arm und flüsterte: "Ich danke dir."

Ein Biltz erhellte die Nacht und erleuchtete den Himmel und die Umgebung für nicht mehr als eine Sekunde. Sin sah das kleine Mädchen lange an.

Schließlich sagte er: "Komm! Wir müssen weiter." Er stand auf und nahm Hikaru an die Hand und zog sie mit sich mit. Alles was zu hören war, waren ihre Schritte, die durch die Gassen und Straßen jeden Geräusch in diesen Moment in den Schatten stellten.

Sie kamen an einer Weggablung an, der in verschiedene Richtungen führte.

Hikaru sah sich um. "Wo lang jetzt?"

Sie hörte sich keineswegs begeistert an. Sin schüttelte nur den Kopf. Eine aufgescheuchte Katze stellte sich ihnen in den Weg. Sie fauchte kurz und verschwand dann schleunigst in der nächsten Ecke. Sin schaute in die Richtung, in der die Katze hergekommen war.

Er weitete die Augen, denn er konnte nicht glauben, was er sah.

Am anderen Ende der Gasse hatte sich ein Trupp Schergen, der Könige gebildet.

"Habt ihr sie gefunden?", rief einer der Schergen.

Hikaru erschrak und sah ebenfalls in die Richtung des Schergentrupps. Sin sah die verängstigte Elfe an. "Sag jetzt nichts", ermahnte er sie und ging langsam mit ihr zurück.

Er versteckte sich mit ihr hinter einen umgefallenden Holzwagen.

"Wir müssen sie finden!", hörten sie die Stimme des Schergen rufen. "Sie dürfen auf keinen Fall entkommen!"

Die kleine Elfe presste sich an ihn. Die blanke Angst stand ihr in dem Gesicht geschrieben.

"Ich will nicht sterben." Ihre Stimme so leise, dass sie kaum hörbar war.

Eine Träne schlich sich aus dem Augenwinkel. Sin sah sie besorgt an.

Er war sich nicht sicher, ob sie heil davon kommen würden. Die Schergen waren brutale Menschen.

Sie zerstörten alles und jeden und nur damit die Könige das Land an sich reißen können. Deswegen wollen sie jeden Elfen auslöschen, weil nur sie die Könige zu fall bringen konnten.

"Du wirst nicht sterben", sagte er schließlich zu ihr. Kaum hatte er das gesagt, waren augenblicklich Schritte zu hören. Sie plätscherten in den Pfützen der Straßen. Langsam kamen die Schritte näher.

Die beiden hielten den Atem an. Sin hatte in der Zwischenzeit seinen Bogen genommen und einen Pfeil aufgelegt.

Ist es einer der Schergen, so dachte er sich, werde ich ihn höchstpersönlich ihn diesen Pfeil in sein mikriges Herzen schießen.

Die Schritte verstummten. "Hier ist keiner!", hörte er die Stimme eines Schergens rufen.

Der Scherge drehte sich um und wollte gerade gehen, als plötzlich Sin aufsprang, die Sehne des Bogens bis zum Anschlag zurückzog und den Pfeil abfeuerte. Mit einem tödlichen Sirren fand das Geschoss seinen Weg in die Kehle seines Opfers. Der Scherge ließ einen kläglichen Schrei von sich geben, der allmählich in ein undeutliches Gurgeln überwanderte.

"Lauf!", sagte er zu Hikaru nahm sie an die Hand und rannte mit ihr los. Alles was nur noch zu hören waren die wütenden Rufe der anderen Schergen, die den Schrei gefolgt sind.

Die beiden Elfen bogen um eine Ecke und landeten in eine Sackgasse.

Sin weitete die Augen. Jetzt war alles vorbei. Hinter sich hörte er auch schon die Schergen angerannt kommen. Sin hatte einen weiteren Pfeil aufgelegt, bereit, davon jeden abzuschießen, der auch nur in der Nähe von Hikaru kam.

Einer der Schergen grinste nur frech und sagte: "Was willst du tun Elf?" Glaubst du, du kannst uns alle vernichten?"

Sin hielt inne in seiner Bewegung. Da hatte er Recht. Er konnte nicht alle vernichten und töten.

Aber versuchen, dass konnte er.

Als der Scherge keine Antwort erhielt, rief er: "Schnappt sie euch!"

Augenblicklich stürmten ein Dutzend Schergen auf sie zu. Mehrere Schergen schlugen auf sie ein.

Sin verlor den Boden aus den Händen. Mit einem plätschern fiel er auf die nasse Straße.

Schmerzhaft wurden die Elfen auf die Knie gedrückt.

Er konnte es nicht glauben. Er konnte nicht glauben, dass die Schergen letzendlich sie doch in ihre Gewalt bekommen haben. Kraftlos ließ er den Kopf sinken.

Als plötzlich Schritte zu hören waren und kurz vor ihnen verstummten. Vor ihnen stand ein Scherge.

Der Scherge war prunkvoller als die anderen gekleidet, was darauf hindeutete, dass er anscheinend der Anführer sei. Der Scherge ließ ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen erblicken.

Er betrachtete die beiden Elfen. Dann trat er vor Hikaru, hob ihren Kopf mit Daumen und Zeigefinger an und sagte: "Zu schade, dass du kein Mensch bist. So etwas hübsches, wie du hätte es nicht verdient zu sterben." Der Scherge grinste selbstgefällig.

Hikaru sah ihn nur ängstlich in die Augen.

"LASS SIE IN RUHE!", schrie Sin. Der Ausdruck des Schergen hatte sich geändert.

Nun trat er vor Sin und blieb einige Zeit vor ihm stehen.

Dann verpasste er ihn einen Schlag ins Gesicht, sodass sein Kopf zur Seite flog.

"Wer hat dir erlaubt zu sprechen?", zischte er den Elfen an. Sin schwieg und schaute sein Gegenüber nur hasserfüllt an.

Der Scherge befahl seinen Gefolgsleuten sie in Ketten zu legen und ins Verließ zu schmeißen.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen taten die Schergen, wie ihnen geheißen wurde.

Sin kam es wie eine Ewigkeit vor, als am Verlies ankamen.

Er hatte versagt. Er konnte Hikaru letzendlich nicht beschützen. Es kam ihm vor, dass der Regen nun lauter als zuvor war, um seine Unfähigkeit zu bestätigen.

Die Schergen blieben kurz vor dem Eingang stehen. Dann packten zwei der Scherge Sin, damit ein dritter ihn nach verborgenden Waffen durchsuchen konnte. Ihn wurde sein Köcher mit den Pfeilen abgenommen, sogar das versteckte Messer im Stiefel, haben sie ausfindig machen können.

Als die Schergen die Waffen gut verstaut hatten, gingen sie mit den Elfen weiter.

Sin ließ den Kopf hängen. Sie werden nicht mehr hier rauskommen. Sie waren verloren.

"Hikaru hat es nicht verdient zu sterben." All seine Gedanken drehten sich nur um sie in diesen einen Moment. Eine Ewigkeit später kamen sie an der Zelle an. Es war eine kleine Zelle aus Metall, die anscheinend mal vor Jahren errichtet wurde. Ohne, dass die Schergen ein weiteres Wort sagten, schmissen sie die Elfen unsanft in die Zelle und verschwanden anschließend.

Alles was zu hören war, waren ihre Schritte, die im Gang mehrfach wieder hallten.

Sin starrte auf den kalten, steinigen Boden. Er wollte dem Mädchen nicht in die Augen sehen.

Er wollte nicht, dass sie sah, was für ein Versager er war. Hikaru aber, nahm den Größeren in die Arme. "Es tut mir leid", flüsterte sie und schloss die Augen.

"Es tut mir unbeschreiblich Leid ..."

Sin sah die kleine Elfe erstaunt an. Dann nahm er sie ebenfalls in die Arme. "Wir werden einen Weg hier rausfinden, dass verspreche ich."

Alles was sie umgab, war der sachte Schein der Fakeln, die die Zelle in ein leichtes rotoranges Licht verwandelten. Er wusste nicht wie lange es dauerte, doch plötzlich waren mehrere Schritte zu hören, die immer und immer näher kamen. Hikaru und Sin standen auf. Er ballte die Hand zur Faust.

"Wenn sie Hikaru etwas antuen wollen, müssen sie mich erst aus den Weg räumen",dachte er und stellte sich schützend vor Hikaru. Wie Sin es erwartet hatte, kamen mehrere Schergen zu ihrer Zelle.

Sie hatten ausdrucklose Gesichter, so als seien sie tod.

"Los! Holt mir als erstes die kleine Elfe!" Es war der Anführer, der diese Worte sprach.

Sogleich betraten mehere Schergen die Zelle. Sin stellte sich den Angreifern in den Weg.

"Vergesst es!", rief er. "Wenn ihr sie haben wollt, müsst ihr erst mich auslöschen!"

Der Anführer ließ ein schiefes Lächeln erblicken. "Du hast Mut, dass muss man dir lassen."

Dann wandte er sich an seinen Gefolgsleute. "Ihr habt ihn gehört!"

Mehrere Schergen stürmten sich auf ihn. Schlugen und traten ihn, bis er schließlich regungslos am Boden lag.

Einer der Schergen kam auf Hikaru zu. Er war gut zwei Köpfe größer, als die Elfe. Ängstlich sah sie den Schergen in die Augen. Sie zitterte am ganzen Körper und rührte sich keinen Zentimeter.

Der Scherge packte sie am Handgelenk und zerrte sie aus der Zelle.

Alles was zu hören war, waren die flehenden Schreie des Mädchens. "SIN!"

Dann war sie verschwunden.

Als Sin erwachte sah er in das Gesicht der kleinen Elfe. "Hikaru ....?", fragte er ungläubig und versuchte sich aufzusetzten.

"Du ... lebst." Hikaru antwortete nicht. Auf ihrem Gesicht waren keinerleih Emotionen zu finden. Es war kreidebleich, so als hätte sie eine Leiche gesehen. Sin sah sie sorgend an. Schließlich beließ er es damit und umarmte er sie. Jedoch als er das tat, bemerkte er etwas auf dem steinigen Boden.

Auf dem Boden war eine riesige Blutspur zu sehen, die von Hikarus Rücken ausging.

Sie hatten sie mit mehrern Peitschenhieben blutig geschlagen.

"Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht", beruhigte sie ihn. Sin wusste, dass sie lügte.

Er kannte sie dafür zu lange. Sin war den Tränen nahe.

Wieso musste sie das alles durchmachen?

Sin stand auf und ging zum Rand der Zelle. Es waren keine Schergen auf dem Gang zu sehen.

Dann drehte er sich zu Hikaru um. "Wir werden heute Nacht noch ausbrechen", sagte er.

Die Elfe sah ihn mit großen Augen an. "Wie wollen wir das anstellen?", fragte sie.

Sie war von diesen Plan nicht überzeugt, denn sie hatten nichts, womit sie sich hätte verteidigen können. Sin kam auf sie zu und schaute sich in der Zelle um. "Damit", sagte er. "Damit werden wir den Schergen erledigen."

Er hielt einen großen Felsbrocken hoch. Hikaru sah ihn nur unsicher an. Sie wusste nicht, ob ihr Plan aufgingen würde. Die Beiden Elfen warteten angespannt, bis der Scherge kam.

Erst spät in der Nacht waren Schritte von Außen zu hören. Sin hatte sich direkt neben der Tür gestellt, um den Schergen so schnell wie möglich auszuschalten. Als das klappern der Schlüssel, das Quietschen der Tür und der Scherge in der Zelle stand, schlug Sin zu.

Mit aller Kraft schmetterte er den Felsen auf den Hinterkopf des Mannes. Der Scherge fiel auf die Knie und letzendlich zu Boden. "Komm, schnell!", sagte er zu Hikaru und die beiden rannten aus der Zelle den Gang entlang.

Wenige Minuten ihres Ausbruchs war auch schon Alarm geschlagen worden.

"Haltet sie auf!"

Mehrere Schergen waren hinter ihnen aufgetaucht und verfolgten sie.

"Wir werden es nicht schaffen", sagte Hikaru außer Atem.

Sin sah sie an. "Sag nicht so etwas. Wir werden es schaffen glaub mir."

Hikaru nickte.

Jedoch sollte es anders kommen als erhofft. Den als sie um die nächste Ecke bogen, stolperte Hikaru und fiel.

"Hikaru!" Sin drehte sich zu ihr um und beugte sich zu ihr hinab.

Sie hatte die Augen geschlossen.

"Du musst alleine weiter ....", flüsterte sie.

Sin weitete die Augen. Was hatte sie gerade eben gesagt?

"Was redest du denn da?", fragte er und packte sie an ihrem Umhang.

"Wir werden gemeinsam flüchten!"

Hikaru schüttelte nur den Kopf. "Nein ....", sagte sie. "Nein werden wir nicht ...."

Hikaru blickte zur Seite. "Es reicht, wenn sie einen von uns bekommen. Du musst hier weg. Du musst dich in Sicherheit bringen."

"Ich werde nicht zulassen, dass sie dich töten!", rief er. "Es muss aber so sein ...", flüsterte sie.

Sin hob den Kopf. Von weiten sah er auch schon die Schergen ankommen.

"Du musst gehen ....", sagte sie. "Geh! Bevor es zu spät ist. Sin senkte den Blick.

"Also gut", sagte er.

"Ich werde wiederkommen, das versichere ich dir."

Dann stand er auf und lief davon. Nocheinmal blickte er zurück. Auf Hikarus Lippen hatte sich ein friedliches Lächeln gebildet. Dann waren die Schergen bei ihr.

Mehrere Tränen fielen von Sin zu Boden. Er wusste, dass er sein Versprechen nicht halten konnte.

Als er am nächsten Tag wiederkam, um sie zuholen, war Hikaru tod.

Sie wurde der Menge präsentiert und hingerichtet.
 

An diesen Tag erinnerte er sich, als wäre es gestern gewesen.

Aki und Sin kamen am Talkessel an.

"Ich habe es dir versprochen", sagte er.

Wegen seinem törichten Fehler musste seine, geliebte, schöne Schwester sterben. "Ich schwöre dir Hikaru. Ich werde deinen Mörder finden und dich rächen."

Aki sah seinen neuen Freund erwartungsvoll an. "Bist du bereit?", wollte er wissen. Sin nickte ihm zu.

"Ja", sagte er. "Lass es uns in Angriff nehmen."

Die beiden sahen sich noch einmal an und betraten dann den Talkessel.

Escape and losing ...

"Also wie genau lautet dein Plan?", fragte Sin und drehte sich zu Aki um.

Der seinerseits sah ein wenig überrumpelt aus, so als hätte er mit dieser Frage nicht gerechnet. Sin sah nach oben in den Himmel. Der Himmel wurde etwas klarer, zwar waren immer noch die grauen Gewitterwolken da, aber es regnete nicht mehr. Sin wartete gar nicht erst auf eine Antwort ging ein zwei Schritte vorraus, drehte sich dann zu Aki um und sagte: "Am besten machen wir das so, wie ich das für richtig halte, kapiert Mensch?"

Aki sah ihn nur ein wenig verwirrt an. Schließlich nickte er zustimmend. "Wenn du meinst."

Sin bandte sich den Bogen vom Rücken und legte einen Pfeil auf.

"Als erstes müssen wir diese Wachposten weghaben", erklärte er Aki und spannte die Sehne.

"Dann werden wir ein leichteres Eindringen haben." Er ließ den Pfeil los.

Sofort raste dieser los und bohrte sich auch in das erste Opfer. Kaum hatte er den ersten erledigt, schoss er den zweiten dritten und vierten Pfeil hinterher, um die anderen Schergen ebenfalls auszuschalten.

"Los, komm!", fordete er Aki auf und ging vorraus. Aki folgte ihn etwas irretiert.

"Und wie wollen wir nun unbemerkt in die Festung kommen?", fragte Aki, als sie den Weg zur Festung gingen. Sin blieb stehen und schaute sich um.

"Hier mit."

Er ging zu einer der jetzt toten Wachen. Sin schaute zu Aki.

"Wenn wir die Rüstungen der Schergen anziehen, kommen wir unbemerkt an die anderen vorbei, solange nur, wenn wir nichts verdächtiges oder auffälliges tuen."

Aki schaute ihn mit großen Augen an, sagte aber nichts. Ohne, dass die beiden ein weiteres Wort miteinander wechselten, zogen sie sich die Rüstungen, der Schergen über.

Aki schaute Sin an. "Hoffentlich klappt dein Plan."

Sin schaute ihn ein wenig verärgert an. "Zweifelst du etwa daran?"

"Nein. Natürlich nicht. Ich dachte nur ..."

"Dann ist ja gut", unterbrach er ihn und ging vorraus. Schweigend folgte Aki ihm zum Haupteingang der Festung. An der Festung angekommen, wurden sie von zwei Wachen kurz beäugt, beließen es allerdings damit. Aki und Sin beeilten sich, so schnell, wie möglich den Eingang des Verlieses zu finden. Als sie außer Sichtweite waren, fragte Aki: "Was glaubst du? Wo könnte es sein?"

Sin schüttelte nur den Kopf. "Ich weiß es nicht", gestand er. Aki antwortete nichts darauf.

"Lass uns weiter", beschloss er schließlich.

Als sie durch die Gänge der Festung gingen, musste Sin daran denken, wie oft er schon solch Gänge entlangen gegangen war. Wie oft er schon dem Tod entronnen war.

Sin schloss die Augen.
 

Schreie waren zu hören. Die quallvollen Schreie eines Mädchens. Unter den Schreien mischte sich das Geräusch von Schlägen und das Gebrüll eines Mannes dazu.

Sin wusste nicht wie lange diese Schreie, die Schläge und das Gebrüll anhielten, jedoch kam es ihn, wie eine Ewigkeit vor. Als plötzlich alles verstummte. Die Tür schlug auf und eine Person trat in die Zelle. Es war einer der Schergen. Sin sah aus leeren Augen zu dem Schergen auf.

Er hatte aufgehört, sich gegen die Schergen aufzulehnen oder gar zu wehren.

An dem Tag, als seine Schwester starb, wurde er von den Schergen erneut aufgespürt und gefangen genommen. Seitdem saß er hier. Wie lange, dass wusste er nicht. Es kam ihn wie eine Ewigkeit vor.

Ohne ein Wort zu sagen, packte der Scherge ihn und schleifte ihn aus der Zelle.

Sin wehrte sich nicht. Warum auch?

Es hatte sowieso keinen Sinn.

Er wollte nicht mehr der Spielball der Schergen sein.

Wenn sie ihn doch sowieso töten wollen, wieso taten sie es nicht gleich?

Der schleppte den Elfen in einen großen Saal. Der Saal war prunkvoll dekoriert.

An den Wänden befanden sich Statuen aus reinem Gold und in einer Ecke stand sogar ein kleiner Springbrunnen in Form eines Löwens. Am anderen Ende des Saals stand ein Thron, der des eines König gleichging. Auf den Thron saß ein Mann in ebenso prunkvollen Kleidern.

Sin kannte diesen Mann. Es war der Selbe, der ihn und seine Schwester vor einer Woche gefangen genommen hatte.

Er merkte, wie sich seine Augen weiteten.

Der Mann hatte ein schiefes Lächeln aufgelegt. Der Scherge blieb mit Sin vor ihm stehen.

Über dem Saal herrschte Stille. Alles was zu hören war, war das Plätschern des Brunnes.

Dann befahl der Anführer seinen Kumpanen: "Lass ihn los!"

Seine Stimme schien über den ganzen Saal zu hängen.

Der Scherge tat, was ihm gesagt wurde. Sin hatte den Kopf den Boden zugewandt.

Er konnte keinen klaren Kopf bewahren. All seine Gedanken drehten sich um Hikaru.

Als sie starb, umhüllte sie ein mondblaues Licht. Jedoch hatte sie keinerlei Furcht in ihrem Gesicht, sondern ein friedliches und erfülltes Lächeln. Dann verschwand sie.

Der Mann stand auf und ging langsam auf Sin zu. Kurze Zeit lag eine angespannte Stimmung in der Luft. Dann war der Saal erfüllt von kläglichen und quallvollen Schreien. Ohne Rücksicht prügelte der Scherge auf ihn ein. Er schlug ins Gesicht, in die Magengrube, in die Rippen überall wo er mit seinen Fäusten hinkam. Sin fiel zu Boden und schnappte nach Luft.

Sein Atem rasste, und er dachte bei jedem Atemzug, den er nahm, würde gleich seine Lunge zerplatzen. Aus seinen Mundfinkeln rannte Blut und tropfte zu Boden. Sin schloss für kurze Zeit die Augen. Er hatte das Gefühl, dass jeder seiner Knochen gebrochen war.

Wieder schlug der Scherge zu. Immer und immer wieder trat er auf ihn ein.

Allmählich verstummten die Schreie und der Saal schlug wieder in Stille um.
 

Sin öffnete die Augen. Er wusste nicht, wie er damals lebend aus der Sache herraus kam. Eine zerplatzte Lippe, unzählige Prellungen und einige Knochebrüche hatten ihn an diesen Tag gekührt.

Sin ballte die Hand zur Faust. Wut stieg in ihm empor.

Aki sah ihn ein wenig verwirrt in das Gesicht. Er hob ein wenig das Visir seines Helm hoch.

"Alles in Ordnung?"

In seiner Stimme war deutlich die Besorgnis zu hören. Sin nickte mit dem Kopf.

"Ja, alles in Ordnung", sagte er und entspannte sich. Sie bogen ab.

Am anderen Ende des Ganges hörten sie plötzlich zwei Schergen, die sich unterhielten.

"Die kleine Elfe sträubt sich ja wirklich", hörten sie einer der Schergen lachen.

"Ja", antwortete der zweite, in einen ebenfall vergnügten Ton.

"Aber das wundert mich nicht, so sind diese Mistgeburten nun mal." Er lachte.

Sin ballte die Faust. Am liebsten hätte er diesen Schwachkopf gleich erledigt, doch Aki hielt ihn auf.

Er schüttelte mit dem Kopf. "Verschwende nicht deine Zeit mit ihm." Sin schwieg.

"Wo ist diese Ausgeburt jetzt?", wollte der erste Scherge wissen.

Der Angesprochende zuckte nur mit den Achseln. "Was weiß ich. Wahrscheinlich beim General, um die nächste Tracht Prügel einzukassieren. Da sie uns nicht sagen will, wo ihr schicker Freund abgeblieben ist." "Dann lass uns gehen."

Die zwei Schergen machten sich auf den Weg. Sin folgte ihnen rasch. "Komm!"

Nach ein paar Minuten blieben die Schergen an einem großen Tor stehen. Von Außen waren Schreie wahrzunehmen. Die beiden machten sich auf den Schergen in den Saal zu folgen.

Drinnen erwartet sie auch schon das reine Entsetzen.

Mehrere Schergen waren zu sehen, die sich zu einer großen Menge in der Mitte des Saals zu sammeln.

In dessen Mitte waren ein hochgewachsener Mann in prunkvollen Kleider zu sehen, und Namiki, die zusammengekrümt am Boden lag. "Willst du jetzt reden, oder möchtest du immer noch verleugnen?", hörte man die Stimme des Mannes sprechen.

Nami sah den Schergen aus hasserfüllten Augen an.

"Ich würde lieber sterben, als mein Volk zu verraten", zischte sie.

Durch die Reihen der Schergen ging ein Raunen herum.

Der Scherge sah auf ihr herab. "Du willst also nicht?", fragte er. Ein kurzes Schweigen lag in der Luft.

"Törichte Elfe. So sei es. Morgen vor Sonnenaufgang wirst du sterben!"

Er sprach so laut, dass alle seine Worte hören konnten.

Aki sah besorgt zu Sin. "Was sollen wir jetzt machen?"

Sin schwieg. "Wir warten auf den richtigen Zeitpunkt und holen sie dann heute Nacht", sagte er schließlich.

"Du da!", sagte der Mann und zeigte mit dem Finger auf Sin. "Bring sie zurück in ihre Zelle!"

Sin zögerte kurz ging aber dann zu Nami und den Schergen. Behutsam wie nur möglich half er der Elfe auf die Beine und ging dann mit ihr richtung Ausgang. Noch bevor er ging, flüsterte er Aki zu: "Wir treffen uns um Mitternacht am Westausgang." Dann ging er. Aki schaute den beiden nach.

"Ihr könnt gehen!"

Als Sin mit ihr aus der Sichtweite der Schergen war, sagte er zu ihr: "Keine Sorge. Du wirst nicht sterben."

Nami versuchte ein Lachen zu unterdrücken. "Was? Ihr seit es doch, die alles und jeden töten!"

Sie befreite sich aus seinem Griff und griff ihn an. Sin hielt ihre Faust mit der Hand auf.

"Du weißt, dass das bei mir nichts bringt, Nami", sagte er und schob sein Visir hoch.

Nami schaute ihn ungläubig an. Dann lächelte sie und umarmte ihn herzlich.

"Wie kann das sein?" Sie konnte es nicht glauben. Es kam ihr wie ein Traum vor. Ihr standen Tränen in den Augen. "Ich kann nicht glauben, dass du hier bist."

Sin sah sie eine Weile an. Es würde bald zur Mitternachtssunde schlagen. Er nahm sie an die Hand.

"Komm wir müssen dich hier raus schaffen." Und rannte mit ihr los?

Nami sah ihn an. "Wir?"

Sin nickte. "Dieser Mensch ist mit mir hier, um dich zu befreien."

Namiki überlegte kurz. "Du meinst Aki ...?"

Sin nickte nur schweigend. Nami merkte wie ihr warm ums Herz wurde.

Aki war auch hier. Auf ihren Lippen stahl sich ein kleines Lächeln.

Es schlug zur Mitternachtsstunde. Die beiden Elfen erreichten den Westausgang.

Dort erwartete sich auch Aki. Nami fiel ihn um den Hals.

"Ich kann es immer noch nicht fassen", sagte sie und lächelte.

"Ich kann nicht fassen, dass ihr hier seid."

"Wir sollten gehen", sagte Sin und ging vorraus. Nami und Aki folgten ihn.

"Eindringlinge! Sie haben die Gefange!", hörten sie plötzlich jemanden rufen. Aki und die anderen drehten sich erschrocken um. Sie haben nicht darauf geachtet, dass jemand auf den Wachposten stand. Der Scherge hatte sofort Arlam geschlagen, und sofort stürmten Gefolgsleute der Könige auf die Truppe zu. Sin schloss kurz die Augen.

Dann band der seinen Bogen von der Schulter, legte einen Pfeil auf und wandte sich an Aki.

"Hör genau zu. Bring sie in Sicherheit. Ich verlasse mich auf dich ... Aki."

Aki weitete die Augen.

"Du ... willst also ...?" Der Elf nickte.

"Ja. Ich werde sie in Schacht halten, bis ihr weg seid. Ich werde nachkommen, versprochen."

Namiki schüttelte den Kopf.

"DAS KANNST DU NICHT MACHEN!", schrie sie.

Tränen standen ihr in den Augen. "Sie werden dich töten!"

Sin schwieg, die Sehne bereits gespannt, bereit den Pfeil abzufeuern.

"Also gut", sagte Aki, "Versprich mir nachzukommen."

Sin nickte und ließ ein Lächeln erblicken. "DIR werde ich den Gefallen tun, Mensch."

Dann ließ er den Pfeil los, zog sein Kurzschwert, was an der Seite seines Gürtels hang und rannte auf die immer näherkommende Menge los.

Aki nahm Namiki an die Hand. "Komm." Nami ließ sich mitziehen. Ihr Blick klebte an Sin.

Mehrere Tränen rollten ihr vom Gesicht zu Boden. "SIN!"

Dann verschwand er endgültig in der Masse der Schergen.

"Er wird nicht wiederkommen", sagte sie immer noch mit Tränen in den Augen, als sie in Sicherheit waren. Aki schwieg. Ohne ein Wort zu sagen nahm er sie in den Arm.

"Keine Sorge", sagte er. "So wie ich ihn kenne wird er einen Weg finden."

Namiki sah ihn ins Gesicht. Aki erschrack, denn ihr Gesicht zeigte vollkommenden Abscheu.

"Wie kannst du so sowas sagen? DU hast doch keine Ahnung!"

Die letzten Worte hatte sie geschrien. Wieder fielen Tränen zu Boden. Ihre Hände verkrampften sich im Gras.

"Du hast keine Ahnung, was damals passiert ist ...."

Aki wusste nicht, was er sagen sollte. "Nein", sagte er. "Ich habe keine Ahnung."

Plötzlich musste er lächeln.

"Ich wusste ja noch nicht einmal, dass ich halb Elf bin ..."

Namiki hob den Kopf. "Wo ... her weißt du das?"

Es sei, seitdem er das gesagt hätte, war ihre Trauer auf Neugier gewechselt.

Plötzlich würd der Himmel von einem Mondartigen Licht erfüllt. Namiki sah in die Richtung und weitete die Augen. Sie kannte dieses Licht. Es tauchte nur auf, wenn ein Elf am sterben ist.

"Nein .... das darf .... nicht war sein", stammelte sie. "NEEEEEIIIIIN!"

Sie wollte aufstehen und zurück rennen, jedoch hielt Aki sie am Arm fest.

"Du willst doch jetzt nicht dahin, oder?", fragte er entsetzt.

"Doch will ich", sagte sie. "Ich muss ihm helfen!"

Aki stand nun vor ihm. "Bist du vollkommen verrückt geworden? Möchtest du etwa auch dein Leben aufs Spiel setzen?"

"Und möchtest DU, das alle Elfen vernichtet werden!", entgegnete sie.

Akis Griff wurde stärker. Dann schloss er für kurze Zeit die Augen.

"Bleibe hier", sagte er. "Ich werde gehen."

Namiki weitete die Augen. Sie konnte nicht glauben, was er gerade gesagt hatte.

Dann nahm sie ihn in den Arm.

"Ich danke dir."

Er ließ ihren Arm los.

"Ich werde ihn zurückholen", versprach er ihr. "Versprich mir, dich in Sicherheit zu bringen."

Er packte sein Schwert fester und rannte zurück zur Festung.

Nami sah ihn mit einem besorgten Gesichtsausdruck nach.

Sie wusste nicht, ob die beiden sicher wiederkamen.
 

Sin wusste nicht, ob er der Menge standhalten konnte. Einen nach den anderen metzelte er nieder.

Einer nach den anderen gingen zu Grunde.

Sin wurde von mehreren Schergen in die Knie gezwungen. Einer der Schergen prallte ihm mit einer gekonnten Bewegung das Schwert aus den Händen, das scheppernd zu Boden flog.

Ein zweiter packte sich ihn und gab ihn mehrere Schläge in die Magengegend, sodass er zu Boden ging und schwer nach Luft schnappen musste.

Schwer nach Luft ringend sah er zu dem Schergen hinauf. Der hatte ein hämisches Grinsen aufgesetzt.

"Ohne ein wort zu sagen, schlug er weiter auf ihn ein. Der Boden besudelt vom Blut des Elfen.

Als plötzlich eine Stimme erklang.

"Aufhören!"

Augenblicklich hörten die Schläge auf. Sin ließ den Kopf hängen.

Er kannte diese Stimme. Sie verfolgte ihn in seinen Träumen, in den Tagen, soager bis tief in die Nacht hinein. Es war die Stimme von Hikarus Mörder.

Er wusste, dass er nicht die nötige Kraft dazu hatte, trotzdem sprang er auf und rannte auf den Mann zu bereit seine Schwester zu rächen.

Jedoch wurde er schnell zu Fall gebracht. Ein harter Schlag traf ihn ins Gesicht und augenblicklich fiel er zu Boden. Der Scherge ließ ein kleines Läacheln erblicken.

"Wenn das nicht unser kleiner Freund ist", hörte er die Stimme des Mannes sagen.

"Los! Ihr wisst was zu tuen ist!"

Die Schergen taten, wie ihn geheißen. Sin wurde mitgeschleift. Er ließ den Kopf hängen.

Jetzt wusste er, dass er endgültig versagt hatte.

Er schwor sich den Mann für seine Taten niederzustrecken, dass hat er Hikaru innerlich versprochen. Für einen kurzen Augenblick stahl sich eine Träne aus dem Augenwinkel, dann wurde alles schwarz.

"Kondo itsu ai masho ka ....?"

Unexpected help ...

Auf dem Platz herrschte reges Treiben. Männer, Frauen und sogar Kinder waren dort zu sehen.

Alles schien ein reines Durcheinander zu sein. All diese Menschen versammelten sich zu einer großen Masse, so als würde etwas Besonderes passieren. So sollte es auch.

Jedoch nicht jeder war der Ansicht, wie die meisten dieser Menschen auf dem Platz.

Auf der Mitte des Platzes war ein hohes Podest errichtet worden, sowie mehrere Fakeln wurden erleuchtet, die den Platz mit seinem roten Licht unheimlicher denje erscheinen ließe.

Auf dem Podest waren nun mehrere Schergen zu sehen, die feierlich zu der Menge sprach.

Laute, zustimmende Rufe waren nun zu vernehmen.

Einer der Schergen, sah sich in den Gesichter der Menschen um, dann verkündete er: "Meine lieben Freunde!" Feierlich erhob er die Arme.

"Ich darf euch die frohe Nachricht erbringen, dass die Könige einen Schritt weiter ihr Ziel erreichen können." Der Scherge hielt inne. Sein Blick blieb kurz an den schwarzhaarigen Elfen hingen, der den Kopf gesenkt hatte. Er ließ ein schmales Lächeln erblicken.

"Wir, die treuen Untertanen dürfen euch mit Freude verkünden, dass heute Nacht ein weiterer Elf gefangen wurde", sprach er weiter.

"Heute Nacht wird dieser Elf seinen Tod durch unsere Hände finden."

Seine Stimme war nun lauter und deutlicher zu hören.

Von der Masse bekam er jubelnde und bestätigte Rufe als Antwort.

Sin wusste nicht, was er auf so viel Torheit noch antworten sollte.

Er hob leicht den Kopf. Einen Ausweg den gab es nicht, dessen war er sich bewusst.

Sein Blick wanderte zum Himmel. Er konnte nur auf ein Wunder hoffen ...
 

Als Aki sich der Festung immer und immer mehr näherte, vernahm er auch schon mehrere Stimmen.

Er blieb augenblicklich stehen und schaute sich um.

In der Nähe der Festung sah er kleines Dorf. Aki beschloss dem Geschmische aus Rufen und Schreien zu folgen und ging runter ins Dorf.

Als er jedoch zur Mitte des Dorfes kam, kam ihm auch schon das reine Entsetzen entgegen.

Auf einen hohen, aus Holz angefertigem Podest waren die Schergen der Könige zu sehen.

Neben ihnen war Sin. Aki weitete die Augen.

"Das kann nicht sein ...", flüsterte er.

Er packte den Griff des Schwertes fester. Er musste ihn daraus holen, egal um welchen Preis.

Selbst wenn er mit umkommen sollte.

Nun hörte er die Stimme des Schergen feierlich sagen: "Dieser Elf wird heute Nacht durch unsere Hand sterben!" Aki biss die Zähne zusammen.

Er musste sich beeilen.

Unbemerkt mischte er sich unter die Masse der Menschen, um so nah, wie nur möglich an Sin heran zu kommen.

Die Stimme des Schergen war immer noch in den Reihen der Menschen zu hören.

Sie klang erfreut, ja fast als erfreue sie sich an dieses Geschehen.

Eine weitere Stimme mischte sich in das Gespräch des Schergen ein.

Die Bewohner, sowie die Schergen schauten sich um.
 

"Es tut mir Leid...

Die vergangenen Tage brachten uns näher zusammen

Der Schmerz ist abgestimmt mit Freude

Beide Hände reflektieren das

Ich weine, wenn ich an dich denke ..."
 

Die Stimme verblasste.

Dann wurde sie mit dem Aufruf: "Inabikari!" wieder lauter.

Kurze Zeit verschluckte die Stille den Platz. Immer mehr und mehr.

Plötzlich war ein Aufschrei zu vernehmen. Wie aus dem Nichts traf ein Blitz den Anführer der Schergen. Der Scherge fiel mit dem Tod in den Augen zu Boden.

Die Schergen und Bewohner schauten zum Himmel. Dunkle Regenwolken bedeckten den jetzt schwarzen Himmel.

Aki wendete seinen Blick vom Himmel ab und schaute zu Sin.

Dieser hatte ein schmales Lächeln erblicken. Dann hob er den Kopf.

"Törichte Menschen!", rief er. Immer mehr und mehr Blitze fielen vom Himmel.

Die Bewohner liefen davon. Mehrere Schreie waren zu vernehmen und immer mehr Menschen fielen dem Tod zum Opfer. Aki schaute zu Sin.

Er musste ihn wieder zur Besinnung bringen, sonst würde er sich am Ende selbst noch umbringen.

Aki rannte in Richtung des Podestes. Immer mehr Blitze erhellten den Himmel und Donnergrollen mischte sich in das Geschehen. Er rannte auf das Podest und direkt auf Sin zu.

Jedoch stellten sich die Schergen der Könige in den Weg.

Aki zog ohne zu zögern das Schwert und griff die Schergen an.

Die Schergen, die überrumpelt von seiner Wendigkeit waren, waren schnell erledigt.

Aki ging unbeachtet weiter zu Sin.

Dieser hatte seinen Blick mit einem breiten Grinsen den Himmel zugewandt.

Aki schüttelte ihn.

"Komm endlich wieder zu dir! Es ist vorbei hörst du?!"

Allmählich wurde das Grollen und die Blitze weniger und hörten schließlich komplett auf.

Sin schaute ihn durch leere Augen an. Auf seinen Lippen schien ein freudiges Lächeln zu liegen.

Aki schaute ihn etwas verwirrt an.

Er half Sin auf die Beine. "Alles in Ordnung?"

Alles was Aki zur Antwort bekam, war ein stummes Lächeln.

"Also bist du auch hier?", fragte Sin.

Die Worte galten nicht Aki, wie es erst den Anschein hatte, sondern einer Person, die wenige Meter entfernt stand. Aus Sin Lächeln bildete sich ein ernster Gesichtsausdruck.

Aki drehte sich um.

Die Person hatte eine aus goldgefärbte Rüstung, sowie Helm.

Aki kannte diese Person. Es war Aiko.

Aki weitete die Augen, denn er sah, dass er nicht allein war. Hinter ihm standen mindestens zwanzig Gefolgsleute der Könige. Aiko ging ein paar Schritte auf die beiden zu. Auf seinen Lippen lag ein schmales Lächeln.

"Ich hatte mir gedacht, dass du hier auftauchen wirst.", sagte er. Seine Worte galten Aki.

Aki sah ihn immer noch mit weitaufgerissenden Augen an. Er wusste nicht was er antworten sollte.

Alles drehte sich in seinem Kopf und fügte sich allmählig langsam zu einem Puzzle zusammen.

"Du ... bist auf der Seite der Könige ...?" Seine Worte klangen zögernd nahezu erschrocken.

"Das war er schon die ganze Zeit!", antwortete Sin und trat an Aki's Seite.

"Denn er ..." Für einen kurzen Moment schloss er die Augen.

"Denn er ist der Mörder deiner Mutter." Sin schaute direkt in Aikos Gesicht.

"Ist es nicht so, Aiko Saeki!"

Aus Aikos Lächeln entstand ein Gelächter. Ein Gelächter, das einer Schandtat gleichstand.

Sein Blick wanderte zu Sin.

"Gut ... dir entgeht auch gar nicht, was?"

Sin antwortete nicht darauf.

Akis Blick wanderte abwechselnd zwischen Sin und Aiko.

"Das ... das kann nicht sein. Das glaub ich einfach nicht ..."

Er wusste nicht, ob es Trauer oder einfach nur Wut war die ihn antrieb , auf Aiko loszurennen und ihn am liebsten die Kehle aufschneiden zu wollen.

Weit kam er jedoch nicht denn zwischen ihm und Aiko bohrte sich augenblicklich ein Pfeil in den Boden. Dann erklangen Schreie.

Mehrere Gestalten waren hinter den Schergen aufgetaucht, die sie in sekunden schnelle zu Fall brachten.

Aki sah die Gestalten an.

Sie hatten lange blaue Umhänge umgebunden und trugen rotfarbende Kleidung.

Ihr Haar sowie Gesicht unter den silberfarbenden Helmen verborgen.

Ohne sich zu den Gegnern umzudrehen, sagte Aiko: "So ... ist heute Treffen der Verräter, oder was?"

Seine Stimme zeigte keine Furcht. Im Gegenteil.

Sie klang nahezu erfreut.

Aki trat mit gezogenem Schwert vor Aiko. "Sag mir ... warst du jemals auf meiner Seite?"

Er hoffte eine Antwort zu erhalten, denn Schweigen überfiel den Platz.

Aiko schloss die Augen.

"Nein ...", entgegnete er. "Denn ich ... ich bin die rechte Hand der Könige."

Aki weitete die Augen. Er konnte nicht glauben, was er gerade gesagt hatte.

"Das glaub ich nicht ...", sagte er. Er hob den Kopf.

"DU warst doch ein Freund meines Onkels gewesen, oder nicht?"

Aiko schwieg.

"Antworte!" Aki schrie die Worte regelrecht.

Tränen stiegen ihn in den Augen. Er wollte zum Schlag aussetzen wurde jedoch von einen der Gestalten abgehalten, die sein Schwert mühelos mit der Hand festhielt.

Er wusste nicht warum, aber die Person hatte etwas vertrautes an sich. Aki schüttelte den Kopf.

"Lass mich durch!", schrie er die Person an.

Sin kam Aki zur Seite.

"Beruhige dich!", sagte er an Aki gewandt.

Dann wendete er sich an die Gestalt, die sein Schwert festhielt.

"Ihr wisst was zu tun ist." Die Gestalt nickte nur.

Zwei der Gestalten packten sich Aiko und brachten ihn fort.

Noch bevor sie gänzlich mit ihm verschwanden, hörten sie Aikos Stimme sagen: "Bevor dieser Krieg ein Ende nimmt, wünsche ich mir, dass jeder Elf auf dieser Welt ausgerottet ist."

Dann waren sie mit ihm verschwunden.

Aki ließ das Schwert aus der Hand gleiten und fiel auf die Knie.

"Ich ... ich kann das alles nicht glauben."

Seinen Blick den Boden zugewandt.

Sin kam auf Akis Augenhöhe und legte ihn eine Hand auf der Schulter.

"Ich weiß, wie es sich anfühlt, eine geliebte Person an die Schergen verloren zu haben ..."

Aki erhob den Kopf. "Wo ... her?"

Sin schloss die Augen. "Nun ... die Schergen haben meine Schwester auf dem Gewissen."

Aki antwortete nicht. Er konnte gut nachvollziehen wie sich Sin fühlte.

Plötzlich wurde ein anderer Gedanke in seinen Kopf breit. "Wer ... waren diese Männer. Du scheinst sie zu kennen."

Sin schaute ihn einen Moment lang an.

"Das ist die Garde des Elfenkönigs gewesen, der sein Königreich tief im Norden an einem Ort Namens "Drachenstadt" hat."

"Die Garde des ... Elfenkönigs?", fragte er ungläubig. Aki erinnerte sich an das Gespräch mit seinem Onkel, welches er vor einiger Zeit noch hatte.

Plötzlich musste er lächeln.

"Weißt du denn wer der Elfenkönig ist?" Aki schaute Sin mit einen erwartungsvollen Blick an.

Sin stand auf und ging einige Schritte zurück.

"Nein", antwortete er. "Ich weiß es nicht. Ich war noch nie im Königreich gewesen ..."

Aki stand ebenfalls auf. "Du ... warst noch nie dort gewesen?"

Sin hob leicht den Kopf zum Himmel. Die schwarzen Wolken waren verschwunden und ein blauklarer Himmel erstreckte sich über ihnen.

"Nein noch nie." Ein kleinen Lächeln lösste sich von seinem Gesicht.

"Schwer zu glauben, was? Da man scih erzählt, dass dieses Reich dem Paradies gleich kommen würde, dass man dort in Sicherheit vor den Häschern der Könige sei."Aki trat neben Sin.

"Es muss dort wircklich schön sein, wenn du da so sehr hin willst."

Sin schaute den Kleineren etwas erschrocken an.

"Was?" Er konnte ein Lachen nicht unterdrücken. "Da werden wir gemeinsam hingehen, wenn dieser Krieg endlich vorbei ist. Denn du ..."

Ein Knall unterbrach seinen Satz. Er kam aus der Richtung, in der die Garde mit Aiko verschwunden war. Ein Aufholen war ebenfalls zu vernehmen. Sin weitete die Augen.

"Alles bloß nicht das .." sagte er. Rasch sah er Aki an.

"Wir müssen hier weg und zwar schnell!"

Aki sah ihn etwas verwirrt ins Gesicht. "Warum?"

"Keine Zeit für Erklärungen, komm einfach!" Und rannte fort.

Aki folgte ihn, obwohl er nicht wircklich verstand warum.

Als sie glaubten weit genug weg zu sein, fragte Aki erneut: "Was war das? Dieses Heulen?"

Sin sah ihn einen Augenblick lang nur an. "Das waren Hunde, Hunde der Könige. Man sagt, sie gleichen einen Wolf und seien perfekt für die Jad auf Elfen ausgebildet, denn sie können auch nur den kleinsten Bestandteil von Elf in deinem Blut riechen." Sin deutete auf Aki Arm. "Deshalb."

Ohne, dass er es bemerkt hatte, hatte sich in seinen Oberarm eine kleine Wunde gebildet, woher sie kam wusste er nicht. Aki antwortete nicht.

"Man erzählt, dass diese Tiere gnadenlos seien, gnadenloser als die Schergen." Auf Sins Lippen lag ein kleines Lächeln.

"Aber wir beide werden damit fertig, oder?" Er klopfte ihn auf die Schulter. Aki nickte nur überrascht.

"Klar." Dann wandte er sich von Sin ab.

"Wir sollten zurück ...", sagte er. "Wir sollten zurück zu Namiki gehen. Sie wartet."

Sin schaute ihn nur an. "Ja ... das sollten wir ..."

Sin folgte ihn in den Wald hinein.
 

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So .. jetzt meldet sich auch mal der Autor zu Wort :P

Ich hoffe, dass das Kapitel nicht den Anschein erweckt "hauptsache schnell", den das war nicht meine absicht. -__-

Nya fiel Spaß weiterlesen ;)

Eure

abgemeldet

Treason?

Nichts war zu hören. Nur das leise Prasseln einzelner Tropfen.

Auf den Straßen, ein kleines Mädchen. Abgeschieden von allen anderen.

Niemand wagte es auch nur einen Blick zu ihr zu werfen. In einer Ecke schützend hockend, vorm Regen. Durch leere Augen starrte sie in den Augen, der vorbeilaufenden Menschen.

Alles was sie trug war ein schwarzes Kleidchen, ihre Füße nackt.

Das Mädchen senkte den Kopf. Die Menschen waren alle gleich!

Sie alle verkrochen sich in das nächste Loch, wenn irgendeine Gefahr drohte, niemand probierte auch nur zu helfen. Sie waren feige, hinterhältig. Sie verkörpern fast schon das Böse.

Einzelne Tropen fielen auf ihrem Kopf. Sie schaute hoch.

Es fing heftiger an zu regnen. Erst langsam dann immer schneller und schneller. Sie ließ den Kopf wieder sinken.

Inzwischen waren keine Gestalten mehr auf den Straßen. Der Regen hielt trotzdem in seinem Schauspiel nicht inne. Er tobte, als würde er daran Gefallen finden.

In der Zwischenzeit war das Mädchen klitschnass. Ihre Kleidung vom Regen aufgesaugt und klebte ihr unangenehm auf der Haut. Ihre Haare pitschnass und lagen ihr auf Stirn, Hals und Schultern.

Mehrere Tropfen fielen von Strähnen auf den steinigen Boden.

Das Mädchen hatte nun eine traurige Miene. Sie war allein und das wusste.

Das ganze Leben lang gewesen. Sie war verdammt dazu allein zu sein.

Allein ....

Sie vergrub das Gesicht im Schoß. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Alle Hoffung, die sie gehabt hatte war verloren. Ihr Haus zerstört, ihre Eltern getötet von den Schergen der Könige.

Sie wusste nicht, ob es überhaupt noch Sinn machen würde noch zu Leben. Sie wusste es nicht ...

Das Mädchen hob für eine Sekunden den Kopf.

So, als hätte sie etwas gehört. Sie lauschte kurz. Ganz in der Nähe war das Plätschern von Schritten zu vernehmen. Kurze Zeit hielt es an, dann verschwand das Geräusch.

Sie vergrub wieder das Gesicht. Sie redete sich ein, dass sie sich das Geräusch nur eingebildet hatte.

Jedoch, als sie die Schritte wieder vernahm, war es zu spät. Erschrocken sah sie zu der Person auf.

Die Person hatte lange, rabenschwarze Haare. Seine Kleidung, war in ein seltsames Braun gehalten, dass das Mädchen an die Farbe der Baumrinde erinnerte.

Außerdem trug er ein Schwert, das an der Seite seines Gürtels hang, sowie einen Köcher mit Pfeilen und Bogen bei sich. Der Kerl kam ihr auf Augenhöhe. Er schaute sie lange an.

Dann grinste er plötzlich und lachte. Das Mädchen sah ihn überraschend und mit erstaunten Augen an. Der Junge legte ihr eine Hand auf den Kopf. Verwirrt blinzelte das Mädchen, unfähig etwas zu sagen.

"Du ...", begann sie plötzlich. Erstaunt sah er sie an, so als höre er zum allerersten Mal die Stimme eines Mädchens. "Du .... bist ein Elf, habe ich recht?"

Das Mädchen hatte ihren Blick den Boden zugewandt.

Der Junge stand auf. Schwieg allerdingst auf die Frage des Mädchens. "Komm."

Er ging einige Schritte voraus. Als er merkte, dass sie ihm nicht folgte, drehte er sich zu ihr um.

"Wie lange möchtest du noch da sitzen? Willst du Wurzeln schlagen, oder was?"

Er sah sie schief grinsend an. Das Mädchen schwieg. Sie stand auf und ging zum ihm.

"Geht doch", lachte er und strich ihr übern Kopf. Das Mädchen sagte nichts.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging er vorraus. Das Mädchen folgte ihm schweigend.

Einige Zeit lang war das Prasseln des Regens das einzige Geräusch, was zu hören war, bis der Junge das Schweigen der beiden brach.

"Wie heißt du eigentlich?" Das Mädchen schaute ihn an,. Jedoch war keine Regung in ihrem Gesicht zu sehen. Der Junge wollte sich mit dem Schweigen zufrieden geben.

"Nami ....", brach sie plötzlich hervor. So leise, als würde sie Furcht vor sich selbst haben.

"Ich heiße Namiki." Das Mädchen schaute ihn an. Der Junge grinste erneut.

"Ich bin übrigens Sin."

Sin schaute sie lange an. "Und wie du richtig vermutet hattest, bin ich ein Elf."

Er hielt kurz inne. "Aber das bist du auch."

Das Mädchen sah ihn leicht erschrocken an, so als wäre sie ertappt worden. Sin ließ ein sanftes Lächeln erblicken. "Aber das ist ja auch nicht schwer."

Er deutete auf ihre nassen Haare. Nami sagte nicht. Sie nahm ihn an die Hand und zog ihn mit sich mit. "Lass uns weitergehen ..." Sin ließ sich mitschleifen.

Alles was zu hören war, war der sachte Regen, der immer mehr und mehr aufhörte ...
 

Sin erinnerte sich bis heute noch daran, an das erste Mal, als er Nami getroffen hatte.

Seitdem sind zwei Jahre vergangen ...

Sie war für ihn, wie eine Schwester geworden. Eine Schwester, die er nun versucht nicht auch noch zu verlieren. Er atmete aus.

Ein kurzes Lächeln stahl sich auf seinen Lippen. Er blieb stehen.

"Du ... Aki ..." Er hielt inne in seinen Worten. Aki drehte sich zum ihm rum.

Sin sah ihn an. Sein Ausdruck hatte sich geändert. "Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?"

Aki seinerseits sah ihn erstaunt an.

"Ja sind wir warum?"

Sin schwieg einen Moment. "Weil ich sie nicht spühren kann, deshalb. Ich kann ihre Aura nicht spühren." Aki sah ihn verblüfft an.

"Wie meinst du das?" Sin schwieg.

"Wir sollten sehen, ob wir irgendwas finden.", sagte er dann schließlich.

Aki beließ es damit. Er probierte gar nicht erst aus ihm schlau zu werden.

Sie gingen weiter und schauten sich um. Nichts war zu sehen oder zu hören, dass darauf hindeutete, dass sie nicht mehr hier war. Dann sahen sie etwas im Gras liegen.

Es war ein zerbrochner Pfeil. Sin nahm die beiden Hälften in den Händen.

Er schaute Aki an. "Weißt du wem der gehört? Das ist einer von Namikis Pfeilen."

"Was ...."

Aki wollte das nicht glauben. Hieß das, dass sie angegriffen würde?

Und das stellte er auch. Sin schüttelte nur dn Kopf.

"Ich weiß es nicht", gestand er.

Plötzlich packte Aki ihm am Kragen. "Wie kannst du sowas nicht wissen?", schrie er fast.

Überrumpelt von seiner Bewegung schaute er ihn nur verwirrt und etwas erschrocken ins Gesicht.

Für einen kurzen Moment schloss er die Augen. "Ich wüsste es selber gerne ....", sagte er schließlich.

"Aber ich kann dir leider nichts sagen. Sie ist fort, was geschehen ist, steht wohl in den Sternen."

Aki antwortete nicht darauf. Er musste zugeben, dass er Recht hatte.

Schon allein dieser Gedanke, trieb ihn in den Wahnsinn. Er lockerte seinen Griff und ließ nach einiger Zeit endgültig los.

Sin antwortete nicht darauf. Er ging voraus.

"Ich kenne sie sehr gut. Sie wird schon alleine auf sich Acht geben können, vertraue mir."

Er drehte sich zu Aki um. Dieser sah ihn nur schweigend an.

"Ja vielleicht hast du Recht ..."

Er war sich in seinen Worten nicht ganz so sicher, obwohl er es gerne geglaubt hätte.

"Wir haben eine Aufgabe zu erledigen. Wir müssen den Königen endgültig das Handwerk legen." Er schaute den Braunhaarigen mit einen ernsten Blick an.

Aki antwortete nicht darauf. Schweigend ging er zu Sin.

"Lass uns gehen ...", sagte er und ging voraus.

Der zerbrochene Pfeil achtlos am Boden.
 

"Weißt du eigentlich wo sich die Könige aufhalten?", fragte Aki, als sie einige Zeit unterwegs waren.

Sin schaute ihn an. "Mmmh .. gute Frage", entgegnete er. Schweigen breitete sich aus.

"Heißt das ... du weißt es selbst nicht?", fragte er verblüfft.

"Nein ...", gestand er und musste plötzlich lächeln. "Ich weiß es nicht ..."

"Warum ... warum begleitest du mich dann?"

Aki blieb stehen und sah Sin fest in die Augen.

"Ich ..." Er stockte und schaute zur Seite. Den Blick den Boden zu gewandt.

"Weil ich viele Sünden auf mich genommen habe und sie nur bereinigen kann, wenn den Königen endlich ein Ende gesetzt wurden." Sin sah ihn nun wieder an.

Allerdingst, so kam es Aki vor, war irgendetwas anders. Irgendetwas seltsames in seinem Blick ...

"Wir sollten ein Lager für die Nacht aufschlagen. Es wird bald dunkel werden."

Aki schaute zum Horizont. Tatsächlich. Ohne, dass sie es gemerkt hatten, fing es bereits zu dämmern an. Er nickte. Schwieg allerdings.

Nach kurzer Zeit brach auch schon die Nacht hinein. Schweigend saßen die beiden Elfen am Feuer.

Es wär so, als wüssten beide nicht, vorüber sie reden sollten.

Aki Blick stieg zum sternenklaren Himmel empor, und ein Lächeln stahl sich auf seinen Lippen.

Sin sah ihn etwas verwundert an.

Als Aki den verduzten Ausdruck des Elfen sah, musste dieser anfangen zu Lachen.

"Weißt du ..." begann er. "Was bedeutet für dich das Leben?"

Als Sin diese Frage hörte, sah dieser noch verwirrter drein.

"Ich weiß nicht ... ich habe mir nie wirklich darüber Gedanken gemacht."

Aki schaute ihn nur mit sanftes Augen an. Dann schaute er wieder zum Himmel.

"Das Leben ist unendlich, wie diese Sterne am Himmel weißt du?

Wenn du eine verstorbende Person nie vergisst, wird sie auf ewig in deinem Herzen weiterleben. So wie die Sterne am Himmel, die Teil des Mondes sind. Werden verstorbende Personen Teil deines Herzens." Ein weiteres Lächeln ließ er erblicken.

"So hat es mein Onkel zumindens immer gesagt ..."

Sin schaute ihn nur schweigend an.

"Er muss dir sehr wichtig gewesen sein." Aki nickte nur.

"Ich weiß jetzt, dass er nicht ohne Grund gestorben ist."

Auf Sin Gesicht breitete sich ebenfalls ein Lächeln aus, das allerdings sofort verschwand.

"Meine Schwester ...", begann er. "Ist wegen meiner Torheit den Schergen zum Opfer gefallen. Sie hat ihr Leben gelassen, damit meins weiter existieren kann."

Sin hatte nun ein trauriges Gesicht. Die Hände zu Fäusten geballt und Tränen in den Augen.

Aki sagte nichts. Stille verschlang sie in diesen Moment.

Jeder hang seinen eigenen Sorgen und Gedanken hinterher.

Das Feuer erlosch langsam und knisterte in der Nacht hinein. Sin stand auf.

"Ich gehe neues Holz holen", sagte er. Aki sah ihn einen Moment nur an, sagte aber denoch nichts.

Zustimmend nickte er schließlich.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging Sin in den Wald hinein und ließ ihn allein zurück.

Aki starrte auf die kleinen Flammen. Sie tänzelten im sachten Wind der Nacht.

Sie gaben ein Gefühl, der Wärme und des Wohlbefindens. Aki lächelte schwer.

Er wusste, dass es niemals wie früher werden konnte. Ihm gingen die Worte von Aiko nicht mehr aus dem Kopf. "Ich bin die rechte Hand der Könige."

Wenn er den Königen treu untergeben war, wieso hatte er ihn dann damals nicht getötet?

Er hätte schließlich seine Loyalität gegenüber den Königen beweisen können.

Wieso verdammt nochmal hatte er es dann nicht gemacht?

Er hatte doch auch nicht gezögert seine Familie zu verraten, und sogar seine Mutter zu töten.

Das Knistern des Feuers war in diesen Moment, das einiziste Greäusch, was zu hören war.

Immer mehr und mehr überfiel ihn der Schlaf.
 

Leise huschte er durchs Gras. So leise, als würde es einen Lufthauch gleich kommen.

Sein Blick auf eine schlafende Person gerichtet. Das Feuer, das entfacht worden ist war nur noch ein kleines Flämmchen, das sich schwer damit tat, gegen den Wind anzukämpfen, bis es schließlich völlig erlöschen würde.

Die Person starrte lange auf ihn. Dann ging sie leise weiter. Das Gras unter ihm beugte sich fast kaum merklich, so elegant und schön waren seine Bewegungen und Schritte.

Leise und dennoch vorsichtig trat er vor dem Jungen.

Einige Zeit lang sah er ihn durch leere Augen an. Das Schwert, was er in der Rechten hatte, lag sicher in seiner Hand. Der Schein des kleinen Flämmchen schien der Person ins Gesicht.

Durch den sachten Schein erkannte man, dass sie schwarze Haare hatte und braune Kleidung trug.

Allmählich verkrampfte sich die Hand, in der er das Schwert hielt.

Er musste an seine Schwester, seine Familie und vorallem an Namiki denken. Sin schloss kurz die Augen, immer noch zeigten sie vollkommende Leere.

Die Schergen, die all das Unheil überbrachten waren an allen Schuld. Und dieser Kerl, der vor ihm lag, war einer von ihnen, diesen Menschen.

Sein Gesichtszug hatte sich geändert. Er wies vollkommenden Hass auf.

Die Schwertspitze ruhend auf der Kehle des Halbelfen.

The Truth?

Sooooo melde mich mal zurück ;)

Es fiel mir diesmal etwas schwer das Kapitel zu schreiben, weiß auch nicht warum Ö___ö

darin steckt so viel Mühe und hoffe, dass man sie sieht.

Nya viel Spaß beim lesen.

Eure

[[Princess_Heartless]]

______________________________________________________________________
 

Nichts war zu hören. Außer die Schreie, eines kleines Kindes. Auf den Straßen eine junge Frau, die einen kleinen Jungen an der Hand führte. Das Kind vielleicht drei. Keine Menschenseele war auf den Straßen zu sehen.

Die Frau sah den Jungen an, und kam ihn auf Augenhöhe. Sie strich ihm beruhigend über den Kopf. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen, es sah so aus, als hätten sich Tränen gesammelt.

Der Junge sah sie etwas verwirrt an, als wüsste er nicht, was los sei.

Die Frau stand wortlos wieder auf und zog den Kleinen mit sich.

Allmählich begann sich der Himmel zu verdunkeln.

Die Frau sah sich um. Immer noch war niemand zu hören oder zu sehen. Sie hatte trotzalledem kein gutes Gefühl dabei.

Es war zu ruhig.

Es war, als hätte in diesen Moment die Zeit stillgestanden. Das Sirren eines Pfeils war zu hören, ein Schrei, dann war alles still.

Die Frau riss die Augen, dass man glauben hätte können, sie fallen aus den Höhlen.

Kurz streifte ihr Blick das Kind, dann war nur noch Schwärze zu sehen.

Immer mehr Blut sammelte sich auf den steinigen Boden. In ihrer Brust ein blutdurchtränkter Pfeil.

Das Kind schrie und schrie, doch sie gab keine Antwort. Sie war tod.

Es fing an zu Regnen. In großen Scharen kamen die Tropfen den Himmel hinab und prasselten auf den steinigen Straßen.

Ein Regen, der den Tag des Kindes für immer verändert hatte ...
 

Aki schreckte auf. Mit weit geöffneten Augen saß er im Gras. Leichte Schweißperlen waren auf seiner Stirn aufgetreten.

Sein Atem raste.

Wie oft hatte er versucht, diese Erinnerung zu vergessen, oder gar aus seinem Gedächtnis zu verbannen. Doch jetzt ... jetzt, wo er die Wahrheit kannte, fiel es ihm desto schwerer.

Er schaute sich um. Alles war ruhig. Alles, was zu hören war, war das Zwitschern der Vögel.

Das Feuer, das in der Nacht gebrannt hatte, war nieder, zu Asche verarbeitet worden.

Akis Blick wanderte zum Himmel. Ein strahlend blauer Himmel fand er vor, mit seinen Wolken, die Schafe gleichkamen.

Plötzlich befand sich ein Lächeln auf seinen Lippen.

Er konnte sich noch an Tage, wie diesen erinnern. Schöne Tage ...

Aki beschloss auf zustehen. Er schaute sich nach Sin um. Doch der Elf war nirgends zu sehen.

Aki schüttelte nur den Kopf. Er versuchte erst gar nicht heraus zufinden, wieso er nicht da war.

Er hatte bestimmt seine Gründe. Aki packte seine Sachen zusammen.

Das Sirren eines Pfeils war zu hören. Er weitete die Augen. Direkt neben ihm steckte ein weißer Pfeil. Sins Pfeil.

Langsam drehte er sich um. Sin stand dort, mit einen weiteren Pfeil, die Sehne bis zum Anschlag gespannt.

"Was soll der Unsinn?", rief Aki. "Bist du noch ganz bei sinnen?!"

Sin antwortete, sondern spannte die Sehne nur noch mer und ließ los.

Der Pfeil raste auf Aki zu. Nur durch Glück konnte er dem Pfeil ausweichen.

Ohne zu wissen, was er tat, rannte er auf den Elfen zu.

Als er den Elfen erreichte, schlug er ihm ins Gesicht. Sin fiel zu Boden und schaute ihn leicht überrascht an, was er sich allerdings nicht anmerken ließ.

"Was soll das?", fragte er erneut. Sin drehte den Kopf weg und schwieg.

Aki schaute ihn finster an, packte ihn schließlich am Kragen und zog ihn hoch.

Er schaute ihn in die Augen. "Warum?"

Immer noch Schweigen. Es sei als würde er keine Worte, für das, was er getan hat finden.

"WARUM VERDAMMT NOCHMAL HAST DU DEN PFEIL GESCHOSSEN?", schrie er den Elfen an.

Seinen Griff nun verstärkt.

"Meine Sünde besteht darin, dich zu töten ...", sagte Sin nun. Den Kopf den Boden zu gewandt.

Aki weitete die Augen. "Was ...?"

Sin schloss für kurze Zeit die Augen.

"Du bestehst eine Gefahr für beide Völker", sagte er nun. "Da du Halbelf bist, kannst du die Könige vernichten. Jedoch, wurdest du von Menschen aufgezogen und deswegen weiß ICH nicht, ob man dir trauen kann."

Sin sah ihn nun wieder an. Aki konnte im ersten Moment keine Worte fassen und schaute ihn erschrocken, ja vielleicht sogar ein wenig erzürnt an.

"So ... siehst du das also?" Das war alles, was er sagen konnte.

Aki ließ ihn los. Lange schaute er den Größeren an.

"Sag mir ... was möchtest du wirklich?"

Stille verschluckte den Platz für kurze Zeit.

Sin schaute erneut zur Seite. "Ich möchte meine Schwester zurück", sagte er schließlich.

Allerdings, so kam es Aki vor, sagte er es mehr zu sich selbst, als zu ihm.

Aki antwortete nicht darauf.

Sin schaute Aki an. In seinen Augen haben sich Tränen gesammelt.

"Weißt du was?" Ein leises Lachen erklang.

"Es würde nichts ändern, wenn ich dich töten würde. Ich kann nur was ändern, wenn ich die Schergen und Könige vertreibe."

Aki sah ihn etwas erstaunt an. Dann nickte er.

"Du hast Recht."

Sin drehte sich von ihm weg.

"Trotzdem ..." Er hielt inne. "Ich ... ich weiß nicht, was ich noch glauben soll."

Aki kam auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

"Vielleicht, wäre es besser, ersteinmal dir selbst zu vertrauen."

Sin antwortete nicht darauf.

Er blickte in den Wald hinein.
 

Der Regen versammelte sich, wie ein Meer aus Tränen auf den Straßen der Stadt. Der Junge schuate hinauf zum Himmel.

Seine Haare in der Zwischenzeit plitschnass und klebten ihn auf Nacken und Stirn. Aber das kümmerte ihn nicht.

Er lief die Straßen entlang. Allein ...

Das Prasseln, des Regens wurde nun lauter. Tausende von Tropfen zersprangen, wenn sie den Boden nahe kamen.

Der Junge lief durch Pfützen, seine Füße durchtränkt von dem Regenwasser. Doch es kümmerte ihn nicht.

Er konnte dieses Bild, was sich vor seinen Augen erstreckte nicht mehr vergessen.

Er konnte diesen Schrei und diesen leblosen Körper nicht aus seinem Gedächtnis verbannen.

Unachtsam stolperte er über Steine und Stufen.

Kein Geräusch war zu vernehmen. Wieso denn auch?

Die Schergen hatten ihr Ziel erreicht. Sie hatten die Welt eines kleinen Jungen zerstört!

Er schüttelte den Kopf. Er wusste nicht, was er machen sollte. Ziellos lief er durch den Regen.

Keiner der Personen, die er begegnete, kümmerte sich um ihn.

Sie warfen ihn nur sorgenumwogende Blicke zu und gingen dann schleunigst weiter, um Schutz vor den Regen slebst zu finden.

Den Kopf gesenkt, lief er weiter. Der Regen hatte nun zugenommen. Immer mehr und mehr Tropfen prasselten unzählige Male auf den Jungen ein.

Er blieb stehen. Er wusste nun, wo er hin wollte.

Wo er hingehörte. Mit einen zufriedenen Lächeln schloss er die Augen.
 

Aki konnte sich an die Tage der Einsamkeit gut erinnern. Es waren leblose, kalte Tage gewesen.

Tage ohne Hoffung. Tage an denen er geglaubt hatte einfach aufzugegeben. Docher konnte und dürfte es nicht.

Aki schaute nun wieder zu Sin.

"Sin, hör mal ...", sagte er schließlich. "Auch wenn du mir nicht vertraust." Kurz hielt er in seinen Worten inne.

"Ich tue es. Ich vertraue dir."

Plötzlich sah ihn Sin mit einer Mischung aus Erschrockenheit und Freude an.

"Du ... tust was?" Es sei, als konnte er nicht glauben, was er gesagt hatte.Aki nickte nur zustimmend.

"Ja das tue ich", bestätigte er erneut.

"Wir haben beide das Selbe durchmachen müssen. Wir haben beide jemanden verloren, den wir sehr lieben und ich werde dir meine Kraft bereitstellen, sollten wir den Königen gegenübertreten."

Immer noch sah er den Kleineren verwundert an. Dann aber bildete sich ein zufriedenes Lächeln.

"Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll."

"Wie wärs damit", sagte er. "Du versuchst einfach nicht mehr mich umzubringen."

Für kurze Zeit schauten sich die beiden verwundert ins Gesicht, dann lachten sie herzhaft.

Sin Miene wurde wieder ernst.

"Wir müssen immer noch wissen, wie wir die Könige ausfinig machen können. Aki schaute ihn nur an.

Er wüsste es genauso gerne, wie er auch.

Dann senkte er den Blick.

"Ich weiß nicht warum, aber ich glaube mein Onkel hat es gewusst."

Sin drehte sich zu ihm um. Auf seinem Gesicht war die leichte Spur von Schrecken zu sehen.

"Wo ... her?" Seine Worte waren kaum ein Flüstern.

Aki schüttelte den Kopf. "Dieses Schwert hier, hat er von dem Elfenkönig geschenkt bekommen, als Zeichen der Freundschaft", erklärte er schließlich und hielt sein Schwert höher.

Sin riss nur ungläubig die Augen auf. Ihm fehlte die Sprache.

"Dieses Schwert ... ja ... jetzt erkenne ich es." sagte er. Aki schaute ihn ein wenig verwirrt an. "Was meinst du?" Deutlich sah man, wie er mit der Selbstbeherrschung kämpfen musste, um nicht gleich wieder loszuschreien.

Sin wusste etwas. Etwas Wichtiges. Er musste herausfinden, was es war.

"Was meinst du? Was hat es damit auf sich?"

Sin schaute ihn ernst an.

"Du weißt es wirklich nicht ..." Leise lachte er.

"Dieses Schwert gehört dem Elfenkönig höchstpersönlich!"
 

Der Regen war immer noch zu vernehmen. Jedoch hatte er sich geändert. Aus dem traurigen, schmerzhaften Regen, wurde einer aus Freude abgestimmter. Der Junge lief die Straßen entlang, an der Hand eines älteren Mannes.

Ein Lächeln lag auf dem Gesicht des Jungen. Aus jeden Schatten kann Licht hervortreten und aus jeden Licht kann Schatten existieren. Er hatte nun wieder ein Licht gefunden.

Ein Licht, woran er festhalten kann. Ein Licht, dass ihn nicht so schnell alleine lassen würde.

Er ließ die Hand des Mannes los und rannte die Straße entlang. Der Regen hatte nun aufgehört und glitzerte in den Farben der Sonnenstrahlen.

Nein. Er würde so schnell sein Licht nicht verlieren ...

The first King ...

Aki wusste im ersten Augenblick nicht, was er sagen konnte oder überhaupt wollte. Immer noch verblüfft und gleichzeitig völlig verwirrt, starrte er auf das Schwert, das er in seinen Händen hielt.

Auf Sins Lippen hatte sich ein schmales Lächeln gebildet. Für kurze Zeit schloss er die Augen

Er hatte einen zufriedenen Gesichtsausdruck. Stille breitete sich allmählich aus. Nur das Rauschen des Windes, das in den Baumwipfeln der Bäume hang war zu vernehmen.

"Aber ... wie kann das sein?" Das war alles, was Aki sagen konnte. Aus irgend einen Grund, konnte er dies nicht glauben, gescheige denn wahrhaben. Er schüttelte den Kopf. "Wie kann das sein?", wiederholte er sich.

Sin schaute in nur mit einer Mischung aus Abschätzung und Überzeugung an.

"Es ist aber so ...", sagte er. "Ich würde so etwas nicht sagen, wenn es nicht stimme. Ich habe in den letzten Jahren viel Leid miterleben müssen und weiß, was Lüge und was Wahrheit ist. Glaube mir ..." Mit diesen Worten ging er auf Aki zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

"Du wirst noch genug erfahren, dass versichere ich dir."

Er schaute ihn noch ein letzes Mal an, drehte sich aber dann anschließend um und ging voraus. Aki schaute ihn nach.

"Warte!" Kurz schaute er noch einmal auf das Schwert, bevor er es zurück in die Scheide tat.

"Was werde ich herausfinden?" Kurz entschlossen rannte er ihm schließlich nach, um ihn schleunigst zu folgen.

Ohne sich zu den Kleineren umzudrehen, sagte er nur: "Alles!"

Aki verdrehte nur die Augen.

Alles war so vielfältig. Man kann nicht alles wissen, egal wie lange man auch zu leben hat.

Selbst die Elfen nicht. Oder lag er mit seiner Vermutung falsch?

Hatte er die ganze Situation falsch eingeschätzt?

Schweigend gingen die beiden nebeneinander her. Eine unangenehme Stille trat ein.

Das Rauschen des Windes wurde nun stärke und verwandelte sich in eisige Kälte. Sin schaute hoch zu den Blätterwerken.

Ein Blatt nach dem anderen fiel gefärbt von den Ästen und Zweigen der Bäume.

"Wir sollten uns beeilen. Die Blätter verändern ihre Farbe, dass heißt, der Winter hält sich nicht lange mehr zurück."

Aki schaute ihn nur schweigend an. Er wusste auch nicht, was er erwiedern sollte.

Er senkte den Kopf. Der Wind pfiff ihn kalt durchs Gesicht.

Alles, was in diesen Moment zu hören war, waren ihre Schritte, die auf dem trockenden Laub bei jedem Schritt ein raschelndes Geräusch von sich gaben. "Meinst du ...", begann plötzlich Aki und schaute den Größeren an. "Meinst du wir werden ohne Anhaltspunkte die Könige finden."

Als Sin diese Worte hörte, bildete sich ein Lächeln. Beinahe sah es so aus, als würde er mit dem Gelächter kämpfen.

Er fuhr sich durch die schwarzen Haare.

"Ich weiß nicht", gestand er. Er schaute Aki direkt in die blauen Augen, sodass der Kleinere verlegen zur Seite starrte.

"Du hast zwei Möglichkeiten", begann er. "Entweder wir laufen Tagelang ziellos herum und kommen dabei um vor Kälte.

Oder wir gehen in die nächste Stadt, und besorgen uns dort eine gute Karte über die einzelnen Gebiete. Was hälst du davon?"

Erwartungsvoll sah er den Braunhaarigen an.

"Ich weiß nicht", gestand er. "Ich weiß nicht, welche die richtige Möglichkeit ist. Wenn wir in die Stadt gehen, könnte die Gefahr bestehen, auf die Schergen der Könige zu treffen."

"Wir könnten so oder so auf sie treffen", entgegnetete der Größere und verschrenkte die Arme hinter dem Kopf.

Aki antwortete nicht darauf. Den Kopf den Boden zugewandt.

"Dann nehmen wir den Weg zur Stadt ...", beschloss er schließlich.

Er wusste nicht warum, aber er musste Aiko dafür büßen lassen, für das, was er getan hat. Er konnte und wollte ihn nicht verzeihen, auch wenn er ein Freund seines Onkels gewesen war. Plötzlich überfiel ihn wieder diese Traurigkeit und Einsamkeit breitete sich in seinem Körper aus. Er konnte nicht glauben, dass er an dem Tod seiner Mutter Schuld hatte. Er konnte nicht glauben, dass er alle belogen hatte. Aki ballte die Hand zur Faust.

Sin schaute ihn überrascht an. "Meinetwegen, dann nehmen wir die Stadt. Ich hatte eh keine Lust ziellos zu sterben."

Auf seinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus, dann lachte er. Es hallte mehrfach in den Wipfeln der Bäume wieder und verblasste anschließend.

Aki schaute ihn nur wortlos an. Für einen kurzen Augenblick schloss er die Augen.

Es könnte genauso ewige Tage dauern, bis sie in die nächste Stadt kamen. Er konnte keine klaren Gedanken setzten.

Alles in diesen Momenr drehte sich in seinem Kopf. Er wusste nicht, was er glauben sollte.

Zu viele Fragen hatten sich in der letzten Zeit gebildet, auf die er Antworten haben wollte.

Allmählich lichtete sich der Wald. Die Bäume wurden weniger und vor ihnen erstreckte sich eine weite, steinige Landschaft.

Sie sah so aus, als könne sie nur von Menschenhand geschaffen worden sein, da überall zerbrochene Mauerstücke und steiniges Geröll lag.

Sin schaute sich um.

"Hier könnte es sein, dass wir auf die Schergen der Könige treffen."

Aki schaute ihn verwundert an. "Wieso ... bist du dir da so sicher?"

Sin ging einige Schritte voraus. "Deshalb."

Er deutete in der Ferne auf auflodernden Qualm. "Das ist das Werk der Könige", erklärte er. "Erneut haben sie Angst und Schrecken verbreitet." Aki antwortete nicht.

Er verstand nicht, warum die Könige jeden auslöschte, der gegen sie war. Nur damit sie in alleinige Herrscher waren?

Er schüttelte den Kopf. "Wir sollten weiter ...", beschloss er schließlich.

"Vielleicht finden wir dort Hinweise." Sin nickte nur und folgte ihn schweigend.

Sie durchquerten die steinige Gegend. Nichts war zu hören, außer ihre leisen Schritte, die von den steinigen Boden verschluckt wurden. Aki schaute hinauf zum Himmel. Über ihnen erstreckte sich ein wolkenloser, blauer Himmel.
 

Grüne Wiesen und weite Felder bedeckten das Land. Die Menschen lebten friedlich und hamonisch miteinander.

Jedoch sollte es sich an jenen Tag ändern ...

Mehrere Männer in Rüstungen, mit Schwertern, Lanzen und Schilden überfielen das friedlcihe Land. Sie kamen einer Armee gleich.

Jeder der sich wehrte oder sich ihnen in den Weg stellte wurde getötet. Die Leute in dem Dorf hörten sich die Forderungen der Männer an.

Sie erzählten davon, dass die Könige jeden Elfen ausgelöscht habe und sie nun jede Hoffung auf den Sturzt der Könige zerstört hatten. Die Bewohner ihrer seits, schenkten sich gegenseitig verwirrte und gleichzeitig verblüffte Blicke, so als könnten sie nicht den Männern in den Rüstungen glauben.

Einer der Angreifer ergriff das Wort und sagte bestimmt in die Menschenmenge: "Auch wenn ihr glaubt, dass es noch Hoffung geben könnte, so werden wir jeden Funken ausradieren!"

Die Bewohner antworteten nicht. Sie sahen geschockt, ja sogar fast furchterregt in die Richtung der Männer.

Es waren Gefolgsleute der Könige.

Könige, die all jenes Unheil über's Land geschafft haben. Könige, die daran gar nicht erst glaubten, die Herrschaft kampflos aufzugeben. Jedoch wussten sie genau, wie man Menschen zu manipulieren weiß.

Mit ganz einfachen Dingen, indem sie damit drohten die Häuser nieder zubrennen und jedes einzelne Leben, egal ob Mann, Frau oder Kind auszulöschen.

Sie machten sich eine Freunde aus der Angst der Menschen. Die Menschen in diesem Dorf wussten, dass sie nur leben konnten, wenn sie den Vereinbarungen der Häscher einhielten. Dann hatten sie Frieden, auch wenn sie mit der Angst leben mussten.

Die Schergen gingen, hinterließen jedoch eine Spur aus Angst und Bedrängnis bei den Bewohnern.

Eine Angst, die sie eines Tages bereuen werden ...
 

Aki schaute zu Boden. Er konnte sich noch genau an den Tag erinnern, an dem die Schergen der Könige das erste Mal in das Dorf kamen. Damals hatten sie mehrere Häuser abgebrannt und eine unmengen an Leuten gefangen genommen und getötet.

Er wusste nicht wohin das alles hinenden soll. Er atmete aus.

Es brachte nichts sich den Kopf über die Vergangenheit zu zerbrechen, er hatte ein Ziel.

Ein Ziel, das er durchzuziehen musste.
 

In den nächsten Tagen hatte die Kälte rapide zugenommen. Auf den Ästen hangen nur noch vereinzelt Blätter, die jedoch auch drohten in die Tiefe abzustürzen.

Aki schaute zu Sin. Obwohl die Kälte unerträglich geworden ist, zeigte der Elf keine Anmerkungen, dass die Kälte ihn schadete.

Ganz im Gegenteil bei ihm.

Durch die dünne Kleidung fror er und zitterte am ganzen Körper. Sein Atem ging stoßweise. Jeder Schritt den er ging, so hatte er das Gefühl, würde er jeden Moment zusammenbrechen.

Er ließ es sich allerdings keineswegs anmerken.

Sin schaute ihn einen Moment lang an.

"Alles in Ordnung?", wollte er wissen. Aki nickte nur, als Antwort. "Dann ist gut", sagte Sin und ließ ein Lächeln erblicken.

Sin wandte seinen Blick von Aki ab.

"Wir werden bald die nächste Stadt erreichen", sagte er und deutete geradewegs nach vorne.

In der Ferne bildeten sich langsam Mauern einer Stadt.

Aki brauchte einen Moment, um dies zu realisieren.

"Wir sollten uns beeilen", sagte Sin. "Es beginnt zu dämmern und dann schließen sie die Tore."

"Dann beeilen wir uns", antwortete Aki. Seine Stimme nur noch ein Flüstern.

Sin schaute ihn nur an, beließ es jedoch damit.

Sie gingen schleunigst weiter.

Noch bevor die Nacht herein brach, waren sie in der Stadt. Sie wurde duch mehrere Fakeln erleuchtet, die an den Straßenrändern standen. Sie tauchten die Stadt in ein unheimliches gelb oranges farbendes Licht.

Aki schaute zum Himmel empor. Dort glänzten unzählige Sterne am Firmament, die den Mond förmlich in den Schatten stellten.

"Wir sollten uns anch einem Kartenhändler umschauen", beschloss Sin und riss den Kleineren aus seinen Gedanken.

Dieser nickte nur zustimmend.

Sie gingen weiter.

Nach einiger Zeit kamen sie in der Stadtmitte an.

Dort waren unmengen an Ständen aufgestellt die verschiedenes anboten. Sin ging voraus.

Kurz schaute er sich um und fand auch schnell einen Händler, der Karten anpries.

Nach einem kurzen Gespräch mit dem Händler hatte er auch schon die Karte und ging zurück zu Aki.

"Das wäre erledigt."

Aki nickte nur. Er wusste nicht so recht, was er antworten solllte.

Sin und Aki schauten sich um. Sie bemerkten, dass eine großzahl an Leuten sich zu einer großen Menge versammelten.

Die beiden Elfen beschlossen der Menge zu folgen.

Dort angekommen hörten sie auch schon das siegesgebrüll eines stämmigen Mannes. Der Mann war muskulös gebaut und hatte ein breites Schwert in der Hand. Seine Haare galten fast als Glatze, so kurz waren sie geschoren.

Die Masse an Menschen hatte sich um eine Art Kampfring versammelt.

Als die beiden dort ankamen, sagte der Leiter der Show: "Wer traut sich als nächstes? Wer traut sich?"

Durch die Reihen der Menschen ging ein Raunen herum. Anscheinend traute sich niemand gegen ihn zu kämpfen.

Als ein schmächtiger Mann vortrat kam Gelächter. Die beiden Männer stellten sich kampfbereit in den Ring.

Der Glatzköpfige ließ einen lauten Schrei erklingen und rannte auf den Mann zu. Dann schlug er mit der breiten Seite seines Schwertes zu.

Der Kopf des Mannes flog augenblick zur Seite und blidete direkt auf den Boden des Rings eine riesige Blutlarche.

Der Mann knickte in sich zusammen und blieb reglos liegen. Wieder eklang das Gelächter des Glatzköpfigen.

Zwei Helfer der Veranstaltung beseitigten bereits die Leiche des Verlierers.

Dann ergriff der Leiter wieder das Wort.

"Wer möchte als nächstes?" Immer mehr und mehr Leute bildeten Angst oder gar Furcht in ihren Gesichtern.

Sin ließ ein schiefes Lächeln erblicken.

"Ich werde diesen Angeber mal zeigen, was Sache ist." Aki schaute ihn an. "Was?"

Aus einen Grund, den er sich selbst nicht erklären konnte, war er nicht überzeugt, dass er das Maul dieses Kerls stopfen konnte.

Als der Veranstalter keine Reaktion mehr sah, wollte er den Glatzköpfigen zum endgültigen Sieger erklären.

Jedoch erklang dann die Stimme von Sin.

"Ich werde gegen ihn kämpfen!"

Als die Leute ihn sahen, hörte man erneutes Gelächter. Sie ließen sich von dem zierlichen Aussehen täuschen.

Langsam ging Sin in den Ring. Er hatte einen ziehmlich gelangweilten Gesichtsausdruck.

Die Menschen ließen sich immer von Äußerlichkeiten leiten.

Der Veranstalter schaute ihn kurz mit einen schrägen Blick an, sagte jedoch nichts.

Er ließ den Kampf beginnen.

Mit erhobenden Schwert und lauten Gebrüll rannte der glantzköpfige auf den Elfen zu und versuchte ihn, wie den Mann davor mit der breiten Seite des Schwertes seinen Kopf zu treffen.

Dieser jedoch duckte sich von dem Schlag des Mannes weg. "Menschen waren so vorhersehbar", dachte der sich nur.

Sin zog das Schwert und stieß den Knauf des Schwertes in den Magen des glatzköpfigen. Der seinerseits zeigte keine Reaktion auf den Schlag des Elfen.

Sin weitete die Augen. "Unmöglich ..."

Der Glatzkopf holte erneut zum Schlag aus. Sin wich ihn mit einem gekonnten Sprung aus, und blieb für einige Zeit erstmal auf Distanz. Er musste sich einen Plan überlegen diesen Glatzkopf zu erledigen, denn sonst erging es ihm genauso wie dem Mann davor.

Sins ergriff den Schaft des Schwertes fester.

Der Mann rannte erneut auf ihn zu. Diesmal schlug er nicht mit dem Schwert zu sondern trat nach ihm. Auf solch einen Angriff nicht vorbreitet, wurde er vom Schlag des Glatzkopfes getroffen.

Nach Luft ringend ging er in die Knie. Er konnte nicht glauben, warum er ihn nicht klein bekam. Er durfte nicht verlieren.

Der Glatzkopf setzte zum Gnadenstoß an. Sin jedoch hielt die Klinge in den Händen, bevor sie ihn überhaupt zu nahekam.

Immer mehr und mehr drang er den Glatzkopf zurück. Durch die Reihen der Zuschauer erklang ein erstauntes Raunen.

Dann setzte Sin selber zum Schlag aus. Der Schlag traf den Glatzkopf am rechten Bein. Jedoch zeigte er immer noch keine Regung.

Sin wusste nicht, was er noch tun sollte.

Blind um sich schlagend, schlug er auf den Glatzkopf immer wieder und wieder ein, der jedoch parierte jeden seiner Schläge und beförderte Sin anschließend in die nächste Ecke des Rings. Regungslos blieb der Elf liegen.

Langsam kam der Glatzkopf näher, ein breites Grinsen auf dem Gesicht geschrieben.

Sin seinerseits rappelte sich schwer wieder auf. Blut spuckend stand er schließlich auf beiden Beinen und erhob das Schwert.

Der Glatzkopf ließ ein Lachen erklingen.

"Dir wird das Lachen noch vergehen", dachte er sich.

Der Glatzkopf kam immer näher. Sin ließ ein schmales Grinsen erblicken. Verwundert von dieser Geste blieb der Mann stehen.

Jedoch kam ihn seine Unsicherheit steuer zu stehen. Sin rannte nun auf dem Glatzkopf zu und spaltete förmlich seinen Kopf.

Von seiner Klinge traten blitzartige Funken.

Der Mann ließ einen lauten und qualvollen Schrei erklingen, ehe er dann zu Boden fiel und reglos liegen blieb.

Stille verbreitete sich rings um die Arena. Sprachlos starrten die Zuschauer abwechselnd zu dem toten Glatzkopf und Sin.

Dann hörte man plötzlich jemanden aus der Menge rufen: "Du meine Güte! Der Junge ist ein Elf!"

Die Worte der Person klangen keinesfalls freundlich. Nun starrten alle Zuschauer und selbst der Veranstalter auf den Jungen.

"Jemand muss die Wachen rufen!"

Ohne, dass Sin auch nur annähernd darauf wartete, dass der Kerl seinen Satz aussprechen darf, rannte er fort.

Verwirrt starrte Aki ihm nach. "Folgt ihn ,er darf nicht entkommen!", hörte er eine weitere Person sprechen.

Sin war in der Zwischenzeit nur noch in der Ferne zu sehen. Dann trafen die Wachen der Stadt ein.

Der Veranstalter berichtete den Wachen alles. Jedoch setzte er in seinen Worten auch Lügen.

Einer der Wachen, wahrscheinlich der Anführer nickte. "Gut ..."

Dann wandte er sich an seine Gefolgsleute. "Verschließt alle Tore und bringt mir diesen Elfen und dann wird er seine gerechte Strafe erhalten."

Beim genaureren Hinsehen, sah Aki wer diese Wachen wirklich waren. Er weitete die Augen. Es waren die Schergen der Könige und der Anführer dieser Truppe war niemand anderes als Aiko.

Aiko ließ ein schmales Lächeln erblicken.

Aki drängelte sich durch die Menschenmasse und rannte vom Platz.

Wenn Aiko wusste, dass Sin hier war, dann wusste er, dass er auch nicht weit war. Er musste ihn vor den Schergen der Könige finden.

Aber wie?

Aki rannte weiter die Straße entlang.

Nach einiger fing es an zu regnen. In vielen einzelnen Tropfen prasselten sie auf den Boden. Der Himmel erhellt von mehreren Blitzen und Donnergrollen mischte sich ins Geschehen. Aki blickte zum Himmel.

Er wusste nicht ob es Traurigkeit war, die ihm plötzlich überfiel, jedoch konnte er in diesen Moment keinen klaren Gedanken fassen.

Aki beeilte sich seinen Weg weiterzugehen.
 

Sin rannte und rannte. Er wusste nicht, warum er weggelaufen war.

Um sein Leben zu schützen? Aus Angst?

Sin blieb langsam stehen. Alles was zu hören war, war das Prasseln des Regens. Sin starrte in die dunkle Nacht hinein.

Nichts war zu sehen. Außer der sachte Schein der Faklen, die im leichten Wind hin und her flackerten.

Jedoh hielt diese Stille nicht lang. In der Ferne sah er mehrere Personen auf sich zukommen.

Er konnte im ersten Moment nicht erkennen, wer sie waren. Jedoch beim Näherkommen, erkannte er sie.

Es waren die Schergen der Könige!

Langsam und ohne ein Laut von sich zu geben, ging er zurück und drehte sich um.

Sin weitete die Augen. Ohne, dass er es gemerkt hatte, war hinter ihm ein weiterer Scherge aufgetaucht.

Der Scherge ließ ein breites Grinsen erblicken.

Dann erfüllte ein Schrei die Nacht.

Aki schreckte auf. In unmittelbarer Nähe war ein Schrei zu vernehmen.

Von einer Stimme, die er gut kannte. Die Stimme von Sin!

Aki rannte los. Er konnte nicht glauben, dass die Schergen ihn als erstes gefunden hatten.

Der Schrei kam von der Stadtmitte.

Dort angekommen, sah er auch schon eine gwaltige Menschenmenge, die sich das Schauspiel genüßlich ansahen.

In dessen Mitte waren drei der Schergen zu sehen, die rücklichtslos auf den Elfen einschlugen.

Als sie inne in ihren Schlägen hielten, ließ Sin ein kleines Lächeln erblicken.

"Wärt ihr nicht so feige, würdet ihr schneller den Tod finden, als ich es je zu erhoffen mag."

Ein weiterer Schlag brachte ihn zum Schweigen. Blut tropfte zu Boden.

Aki beeilte sich, seinem Freund zu Hilfe zu eilen. Jedoch als er vorne angekommen war, sah er jemand anderen, der einschritt.

Aki weitete die Augen. Es war einer Männer von der Garde, des Elfenkönigs!

Langsam schritt er auf die Schergen zu.

Die Schergen ließen von Sin ab und kümmerten sich zum den Gardisten.

Der seinerseits wich den Angriffen aus und schlug zurück. Einer nach den anderen taummelte zurück und fiel schließlich zu Boden.

Die Menschenmenge verschwand langsam.

Aki eilte nun Sin zur Hilfe. Er half ihn auf die Beine.

Besorgt schaute er den Elfen an. Der Mann machte eine Geste, dass sie ihm folgen sollten.

Aki schaute ihn eine Weile nur an, dann beschloss er den Mann zu folgen.

Nach einer halben Ewigkeit, kamen sie am Eingang der Stadt an.

Mit gezogenem Schwerte erwartete sie dort Aiko.

Der Gardist zog ebenfalls sein Schwert. Die beiden Klingen krachten aufeinander.

Kurz drehte sich der Mann zu Aki und Sin um, und sprach: "Geht! Ihr müsst fliehen!"

Mehr konnte er in diesem Moment nicht sagen, denn Aiko setzte weitere Angriffe nach.

Aki nickte nur und ging mit Sin, um ein sicheres Versteck zu finden.

Immer noch besorgt, schaute er den Großeren an. Sin ließ ein leines Lächeln erblicken.

"Was guckst du denn so, wie sieben Tage Regenwetter? Es ist nicht so schlimm. Ich kann selber gehen."

Sin versuchte zu Lachen, doch alles was heraus kam war ein einziges Gurgeln.

Aki ließ ihn los. Etwas wacklig stand Sin auf beiden Beinen.

"Siehst du ...?"

Aki sagte nichts. Er wusste, dass Sin nicht in der besten Verfassung war, auch wenn dieser Dickschädel es nicht wahr haben wollte.

"Dann lass uns einen Weg aus der Stadt finden ...", sagte Aki schließlich. Sin nickte nur.

In den nächsten Stunden, mussten sie sich mehrmals vor den Häschern der Könige in Acht nehmen.

Sin schaute auf die Karte und deutete auf einem Punkt niicht weit von ihrer jetzigen Position.

Aki schaute Sin an. "Also müssen wir die ganze Zeit nach Norden?" Sin nickte.

"Ja. Jedoch ..." Sin hielt in seinen Worten inne.

"Jedoch könnte es sein, dass wir, wenn wir weiter nach Norden gehen, weiter der Kälte entgegen kommen, dass hei0t, wir kommen in das Gebiet aus Eis und Schnee." Aki antwortete nicht.

Sie wussten nun, wo ihr Ziel lag. Wo der erste, der vier Könige sich aufhielt.

Der erste Schritt, um endlich Frieden auf dieser Welt zu schaffen.

Doch irgendetwas sagte ihm, dass es nicht allzu einfach werden würde.

The land of snow and ice ...

Aki wusste nicht, wie lange sie schon unterwegs waren. Jedoch, je weiter sie gingen, desto kälter und eisiger wurd es.

Sin schaute ihn kurz an und blieb dann stehen. Aki drehte sich zu ihm um.

Eine Weile schwiegen sie. "Es wird nicht mehr lange dauern, dann beginnt das Reich, des ersten Königs", erklärte Sin und warf einen Blick auf die Karte. Aki nickte nur.Er wusste nicht, ob er glücklick darüber sein sollte.

Alles in seinem Kopf fing sich an zu drehen. Er veruchte diese Gedanken zu verdrängen und schüttelte den Kopf.

Sie beschlossen weiterzugehen.

Nach einiger Zeit nahm die Kälte immer mehr und mehr zu. Der Wind wurde stärker und bließ den beiden Elfen rücksichtslos um die Ohren. Sin schaute sich um. Nichts war zu sehen oder zu hören.

Sein Blick wanderte zum Himmel.

"Dieses Land hier ...", begann er. Er hielt kurz inne in seinen Worten. "Dieses Land hier wird auch Yuki no kuni, das Land aus Eis und Schnne genannt. Wir sollten vorsichtig sein."

Aki nickte nur. Er wusste nicht so Recht, was er antworten sollte.

"Wir sollten weiter", beschloss er und ging voraus. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, folgte Sin ihm schweigend.
 

Leise waren sie. So leise, dass sie kaum wahrgenommen werden hätten können. Alles, was zu hören war, waren ihre Schritte, die auf den eisigen Boden ein knirschendes Geräusch von sich gaben.

Es waren vier oder vielleicht sogar fünf vermummte Gestalten, die in dieser Wüste aus Eis schritten. Die Personen hatten lange Schwerter bei sich, die an den Seiten ihrer Gürtel hangen. Einer der Personen blieb stehen und schaute sich um. Die anderen taten es ihm gleich. Es sei, als hätten sie etwas gehört.

Wie aus dem Nichts tauchten mehere Personen auf, die die Gruppe angriff.

Sie trugrn silberfarbende Rüstungen und lange goldverziehrte Schwerte.

Die Gruppe hatte keine Zeit zum Reagieren und wurde von den Leuten niedergestreckt.

Der Schnee blutdurchtränkt, galt förmlich einen See, der vom weißen Boden aufgesaugt wurde.

Reglos lagen die Personen am Boden. Durchstoßen von den Schwertern der Schergen der Könige.

Die Schergen gingen und ließen die toten Gestalten dort im blutigem Schnee liegen.

Langsam begann es zu schneien. Immer mehr und mehr Flocken fielen auf die reglosen Körper, bis sie schließlich in den eisigen Boden verschwanden ...
 

Sin schaute zu Boden. Er konnte diesen Tag nicht vergessen.

Den Tag, als sein Vater starb. Damals war er dreizehn gewesen. Seit diesen Tag hatte sich alles verändert.

Für einen kurzen Moment schloss er die Augen. Tränen stahlen sich aus den Augen des Elfen.

Nach und nach fielen sie auf den gefrorenen Boden.

Seine Hand verkranfte sich zur Faust.

Alles was er in diesen Moment spührte, war Hass.

Hass gegenüber den Menschen, den Schergen der Könige und den Königen selbst.

Ohne, dass die beiden es gemerkt hatten fing es an zu schneien.

In weißen Flocken kamen der eisige Regen vom Himmel. Sie tanzten im sachten Wind und versammelten sich auf dem Boden zu seiner weißen, kalten Decke. Aki schaute zum Himmel hinauf und blieb stehen.

"Glaubst du ...", begann er plötzlich. Er hielt in seinen Worten inne. Sin blieb ebenfalls stehen und schaute den Kleineren etwas verwirrt an, als dieser nicht weiter sprach.

Einen Moment lang schaute er Aki nochmal an, dann ging er vorraus. Als er merkte, dass er ihm nicht folgte, drehte er sich nochmal um und fragte: "Wie lange willst du noch, wie angewurzelt da stehen? Wir müssen weiter, hast du das vergessen?"

Aki hob leicht den Kopf. "Du hast Recht."

Schweigend folgte er ihm. Immer mehr und mehr wurde der Boden von den weißen Flocken bedeckt, bis er endgültig unter der weißen Masse verschwand.

Der Wind wurde stärker, sodass die beiden Elfen immer mehr und mehr die Sicht verloren.

Wild um sich tanzend flogen die Schneeflocken den beiden ins Gesicht. Der Schnee klebte ihnen auf der Kleidung, in den Haaren und im Gesicht.

Schützend hob Aki den Arm vors Gesicht, um nicht vollends die Sicht zu verlieren, denn durch das starke Schneetreiben sah man kaum die Hand vor Augen. Aki schaute kurz zu Sin.

Dieser jedoch sah keiner Weise so aus, als hätte er Probleme mit dem Wetter.

Er fragte sich, wie sie in diesen Sturm den richtigen Weg fanden. Trotzalledem mussten sie einen Ausweg finden. Einen Weg, der sie aus diesem Gestöbe brachte. Aki senkte leicht den Kopf.

Alles drehte sich in diesen Moment. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen, weder was passieren wird, noch was passiert war.

Er wusste nur eins: Sie mussten die Könige finden und ausschalten.

Kurz stolperte er. Durch das immer stäkere Schneetreiben, hatte er keine Chance den Größeren einzuholen.

Vergeblich versuchte er es, doch ohne Erfolg.

"SIN!"

Der Elf hörte ihn nicht. Immer mehr und mehr verblasste er, bis er endgültig im Sturm verschwunden war.
 

Nichts war zu hören. Nur das Krähen einzelner Raben, die erschrocken aufflogen. Mehrere Reiter tauchten am Horizont auf. In der Ferne ein Schloss. Auf den ersten Blick sah es so aus, als würde es vollkommen aus Eis und Schnee bestehen.

Als die Reiter den Toren des Schlosses näher kamen, tauschte sich kurz der Anführer des Trupps mit einen der Wachen aus, dann eröffnete sich das Tor. Die Reiter stiegen von ihren Pferden, und betraten die eisige Festung.

Drinnen sah es genauso prunkvoll aus, wie von außen.

An den Wänden hangen mehrere rote Vorhänge, an den Seiten wertvolle, goldverziehrte Vasen und auf dem Boden war ein Teppich aus kostbarer Seide ausgelegt worden.

Die Soldaten schritten den Gang entlang. Jeder ihrer Schritte gab ein dumpfes, kaum hörbares Geräusch von sich.

Die Männer in den Rüstungen blieben stehen.

Vor ihnen erstreckte sich eine gewaltige Tür, die sich kaum von dem Restlichen unterschied.

Genauso, wie die Wände und der Boden, war sie goldverziehrt. An den Türgriffen waren eingeschlagende Edelsteine und Zeichen waren eingrafiert worden.

Einer der Männer betrat den Saal.

Der Saal war umhüllt von einem unheimlichen grüngelben Licht. An den Seiten und in der Mitte des Saals, standen Ornamente aus Gold, wodurch das Licht erzeugt wurde.

Am Ende des Saals stand ein hoher, ebenfalls aus goldverziehrter Thron. Auf dessen Platz saß ein Mann in rot-schwarzen Kleidern. Sein Gesicht durch die weite Kapuze verborgen.

Neben ihn lag griffbereit ein langes, aus Diamanten und silber verziehrtes Schwert. An den Seiten des Throns standen jeweils qwei Wachen, ebenfalls griffbereit ihre Schwerter zu ziehen.

Sie trugen silberfarbende Rüstungen, die sich allerdings von den anderen Schergen unterschied.

Kurz flackerten die Flammen, als der Mann den Saal betrat. Dann ging er langsam, jedoch ohne Furcht in die Richtung seines Herrn.

Für einen kurzen Moment erhob dieser den Blick.

Dann begann er zu sprechen.

"Eure Hoheit."

Kurz verbeugte er sich. "Eure Befehle wurden siegreich in die Tat umgesetzt. Ich versichere Euch, dass sie keine Bedrohung mehr für Euch sein werden."

Der Anführer sah seinen Herrn erwartungsvoll an, so als würde er auf eine Bestätigung oder Antwort warten.

Stille verschluckte den Saal. Dem Anführer kam es so vor, als würde das Flackern der Flammen lauter werden.

"Das sind erfreuliche Neuigkeiten", begann dann der Mann auf dem Thron zu sprechen.

"Jedoch ..." Kurz hielt er in seinen Worten inne.

Sein Blick wanderte durch den Saal, so als würde er nach etwas Bestimmten suchen. Bevor er weitersprach, erhob er die Hand und aus der dunkeltesten Ecke des Saal trat eine kleine, verschrummpelte, alte Gestalt hevor.

Ihre Finger ineinander verschlungen. Lange Nägel schmückten, diese knochrigen Finger.

Auf dem ersten Blick sah es so aus, als würden sie jeden Moment drohen zu zerbrechen.

Sie trug ein olivgrünes Gewand, das bei jeden Schritt, den sie tat, ein schlürfendes Geräusch von sich gab.

"Diser Junge aus dem Dorf stellt eine größere Bedrohung dar, als wir angenommen haben."

Die Gestalt blieb kurz zwischen Anführe und ihren Herrn stehen, ehe sie weitersprach. Ihre krätzende Stimme hang in den Köpfen der Anwesenden.

"Da er jedoch ein Mensch ist ..." Kurz lag ein Kichern in der Luft.

"Könnten wir ihn für unsere Zwecke benutzen."

Der Mann auf dem Thron schaute in die Richtung der zerbrechlichen Gestalt. Kurz kehrte die Stille wieder ein.

"Ich hoffe, dass ihr wisst, dass es nicht leicht sein wird. Die Garde des verfluchten Elfenkönigs hat ebenfalls die Spur auf den Halbelfen aufgenommen. Wir müssen ihnen zuvorkommen."

Kurz sah der Anführer erschrocken in die Richtung seines Herrn.

"Die Elfengarde ...?"

Die Worte waren mehr an sich selbst gerichtet, als an irgend jemand anderen. Der Mann auf den Thron sah nun in die Richtung des Anführers, so als hätte er seine Worte gehört.

"Ich habe einen neuen Auftrag für dich." Kurz hielt er in seinen Worten inne.

"Kehre mit deinen Männern zurück nach Yuki no kuni und finde die Elfen!"

Wieder kehrte eine kurze Stille ein.

"Und wenn du sie gefunden hast ..." Erwartungsvoll sah er in die Richtung des Anführers.

"Dann töte sie!"

Der Anführer sah im ersten Moment ein wenig sprachlos aus, dann glitt ein Lächeln auf seinen Lippen.

Erneut verbeugte er sich.

"Jawohl, mein Gebieter."

Noch bevor er gehen konnte, sprach die krumme Gestalt. Ihre Stimme war wie eine Krankheit, ein Fluch, den man vergeblich versuchte loszuwerden.

"Ich frage mich, ob du uns diesmal nicht enttäuschen wirst. Du hattest mehr als einmal die Chance gehabt, sie zu beseitigen."

Ein schiefes, jedoch widerliches Lächeln trat zum Vorschein.

Aiko antwortete nicht. Schweigend verließ er den Saal.

Die Gestalt sah ihren Herrn auf eine Weise an, die darauf hin gedeutet hätte, gleich los zu springen und ihn an die Kehle zu gehen.

Der Mann sah die Gestalt an.

"Folgt ihn und sorgt dafür, dass er seine Aufgabe auch dürchführt. Wenn nicht ..." Kurz hielt er inne.

"Dann macht es selbst!"

Auf den Lippen der Gestalt lag ein zufriedenes Lächeln.

"Wie ihr wünscht. Ich werde jeden von ihnen ausradieren."

Kurz verbeugte sie sich, ehe sie in der Dunkelheit verschwand.
 

Stunden waren vergangen, seitdem er ziellos durch den Schnee stampfte.

Aki kam es so vor, als hätte der Sturm noch an Stärke zugenommen. Seine Fußspuren in sekundenschnelle wieder verschwunden.

Er musste warten, bis der Sturm sich lichtete, doch dafür hatte er keine Zeit.

Er musste Sin wiederfinden, denn er hatte den einzigen Weg, der zu den Königen führte.

Sein Atem bildete kleine Wölkchen, die jedoch genauso schnell wieder verschwanden, wie sie aufgetaucht waren.

Der Wind hielt in seinem Schauspiel nicht inne. Gnadenlos pfiff er den Elfen um die Ohren, so als würde er Gefallen daran zu finden, ihm die Sicht zu versperren.

Für einen kurzen Moment blieb Aki stehen.

Er spürte, wie immer mehr und mehr die Kälte von ihm Besitz ergriff.

Doch das kümmerte ihn nicht. Ohne einen Anhaltspunkt wo lang er eigentlich ging, ging er weiter.

Allmählich lichtete sich der Sturm, aus dem wilden Treiben wurde ein sachter, fast angenehmer Wind.

Die Flocken wurden weniger und fielen nur noch vereinzelt vom Himmel.

Aki atmete erleichtert aus. Er musste nicht, ob er glücklich darüber sein sollte oder nicht.

Kurz blieb er erneut in dem bereits kniehohen Schnee stehen.

Für einen kurzen Moment schloss er die Augen.

Dann war aus nächster Nähe plötzlich ein Ruf zu vernehmen. Aki schreckte auf. In der Ferne waren mehrere Gefolgsleute der Könige aufgetaucht. Er weitete die Augen. Unter den Leuten befand sich Aiko.

Im ersten Moment wusste er nicht, was er machen sollte.

Dann ergriff er die einzigste Möglichkeit, die er zu Verfügung hatte.

Durch den tiefen Schnee kam er jedoch nicht sehr weit. Einer der Schergen packte sich ihn.

Mit einen verblüfften Aufschrei drehte er sich ruckartig zu dem Scheergen um und traf in mit dem Füß in den Magen. Dann zog er das Schwert und ließ dieses auf seinen Gegner zusausen.

Ehe der Scherge richtig reagieren hätte können, fiel er in den Schnee. Blut besudelte das weiße Land und sickerte in den Boden.

Mit gezogenem Schwert rannte er weiter.

Hinter sich vernahm er ein lautes Rufen. Die Stimme von Aiko.

"Haltet ihn auf!"

Aki stolperte regelrecht durch den Schnee. Ungeachtet stolperte er über einen kleinen Stein.

Schnell rappelte er sich auf, denn übern ihn war bereits ein weiterer Scherge aufgetaucht.

Aki versetzte ihn nur einen Schlag mit der breiten Seite seines Schwertes, dann machte sich weiter, einen Fluchtweg oder zumindens einen Plan zu finden. Er schüttelte den Kopf.

Er wusste, dass er keins von beides hatte.

Plötzlich verlor er erneut den Halt unter den Füßen und schliderte über den Boden. Unsanft fiel er auf den Hinterkopf. Stand jedoch schleunigst wieder auf und starrte etwas verblüfft auf den Boden.

Jedoch hatte er keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, denn am anderen Ende waren bereits die Schergen aufgetaucht.

Mit gespannten Bögen standen sie dort.

Sie waren doch nicht so blöd und gingen auf das zerbrechliche Eis. Die Sehnen bis zum Anschlag gespannt, schossen sie die tödlichen Pfeile in die Richtung des Halbelfen.

Regelrecht bohrten sie sich in dem dünnen Eis. Immer mehr und mehr Risse bildeten sich darin, ehe es mitsamt Aki in sich zusammenbrach.

Das eisige Wasser zog ihn, wie einen Strudel nach unten.

Luftanhaltend schaute er nach oben, dort wo das Loch entstanden war.

Nach oben konnte er nicht. Dort warteten mit Sicherheit die Schergen der Könige, bereit ihn zu töten. Plötzlich waren mehrere Aufschreie zu vernehmen. Das Klirren von Metall und Sirren von Pfeilen war zu hören, dann war alles erneut still.

Allmählich wurde ihm die Luft kanpp. Er versuchte nach oben zu gelangen, jedoch wurde er von dem Sog des Wassers wieder nach unten gezogen.

Langsam schlossen sich seine Augen, ehe er sich der Dunkelheit völlig ergab.

Er spührte nichts mehr.

Gar nichts. Nicht mal die rettende Hand, die ihm aus dem Wasser zog.

The scary Person ...

Das Knistern eines Feuers war zu vernehmen, als Aki die Augen öffnete.

Alles wurde von dem gelb - orangem Licht umhüllt. Die Kälte, die ihn vor wenigen Momenten noch an ihn gezerrt hatte, war nun, wie aus Geisterhand aus seinem Körper geflüchtet.

Kurz schloss er die Augen wieder. Er wusste nicht, wie er aus dem Wasser gekommen war. Wer hatte ihn gerettet?

Alles drehte sich in seinem Kopf. Allmählich begriff er die Zusammenhänge, die sich nach und nach, wie ein Puzzle zusammen fügten.

Er wusste, dass er Aiko für die Taten, die er vollbracht hatte, zur Strecke bringrn musste.

Für einen kurzen Moment blieb er noch liegen, dann beschloss er sich aufzusetzen.

Kurz blinzelte er und hielt sich den Kopf.

Dann erblickte er eine Person, die ihm auf der anderen Seite des Feuers gegenüber saß.

Die Person war schlank gebaut und trug ein kieferbraunes Kleid.

Sie hatte ein freundliches Gesicht und auf ihren Lippen lag ein schmales Lächeln.

In dem Licht leuchteten ihre Haare in einem leichten Violet.

Für den ersten Moment musste Aki erst realsieren, war da eigentlich vor ihm saß.

Das Mädchen schaute ihn nur an.

"Gut, dass ich dich gefunden habe", sprach sie dann und stand auf.

Aki schaute sie leicht verwirrt an. Er wusste nicht warum, aber irgendetwas an ihr war merkwürdig. Ja, fast furchteinflößend sogar.

Aki antwortete und versuchte ebenfalls aufzustehen. Lange schaute er Nami ins Gesicht, so als würde er dort eine Antwort darauf finden.

Als sie nichts weiteres hinzufügte, fragte Aki seinerseits: "Hast du Sin vielleicht getroffen?"

Das Mädchen schaute ihn nur an. Schwieg allerdings.

Dann blickte sie zur Seite. Das Lächeln nun verschwunden.

"Nein habe ich nicht." Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen. Aki beließ es damit.

Er wusste, dass es ihn nicht weiter brachte, sie zu durchfragen. Namiki erhob wieder denn Kopf.

Tränen hatten sich in ihren Augen gebildet.

"Ich kann nicht glauben ..." Kurz stockte sie.

"Ich kann nicht glauben, dass ihr getrennt wurdet ..."

Aki schwieg. Er wusste auch nicht, was er hätte antworten sollen.

Die Elfe fuhr sich mit dem Arm über die Augen, um die Tränen endgültig los zuwerden. Dann senkte sie erneut den Kopf.

"Da draußen hat er alleine keine Chance zu überleben. Ich möchte nicht, dass er stirbt ..."

Die letzten Worte hatte sie mehr gemurmelt, als gesagt, so als wären sie nur für sie selbst bestimmt gewesen.

Aki schaute raus zum Eingang der Höhle. Dort hatte es bereits wieder angefangen zu schneien. In dicken Flocken kamen sie vom Himmel und bedeckten das Land.

Dann schaute er wieder zur Elfe. Immer noch, wie angewurzelt stand sie dort, mit bloßem Schrecken in den den Augen und zeigte keinerlei Reaktion.

Aki schaute sue nur an.

Wie gerne hätte er ihr gesagt, dass ihm nichts passieren wird, dass er in Sicherheit wäre.

Doch das konnte er nicht. Das wusste er. Es wäre eine Lüge.

Selbst er konnte nur durch ihre Hilfe den Tod entrinnen. Er hatte gesehen, dass die Schergen kein Erbamen leisten, und wenn sie erst einmal Sin in ihre Finger bekommen würden, wäre er so gut wie Tod.

Aki schüttelte den Kopf. Er wollte sich erst gar nicht diese Gedanken ausmalen.

Er wusste, dass Sin alles tuen würde, um den Mörder seiner Schwester zur Strecke zu bringen. Selbst wenn er draufgehen würde ...

Stille überfieldie beiden Elfen für lange Zeit. Eine unangenehme Stille. Alles, was zu hören war, war das leise Knistern des Feuers, dessen Flammen im sachten Wind hin und her wehten.

"Wir sollten weiter", beschloss er schließlich und war schon damit beschäftigt, sich das Schwert umzulegen.

Namiki sah ihn mit einer Mischung aus Freude und Schrecken an. Sprachlos sah sie in seine Richtung.

Dann nickte sie. "J ... ja", stotterte sie nur. Auf ihren Lippen lag ein schmales Lächeln.

Aki schaute nochmals zum Eingang der Höhle. Es schneite nun heftiger, als zuvor. Er fragte sich, ob sie überhaupt jemanden in diesen Gestöbe finden werden.

Kurz entschlossen verließen sie den Schutz der Höhle und traten hinaus in den Sturm.

Sofort übernahm sie die Kälte und nistete sich in ihre Körper. Der Wind zerrte unaufhörlich an den Gewichten der beiden Elfen.

Aki kniff die Augen zusammen. Durch den starken Wind und den immer häufenden Schneeflocken konnte er kaum etwas erkennen.

Sein Atem bildete immer mehr und mehr Wölkchen, die jedoch nach und nach rasch verschwanden.

Namiki sah ihn besorgt ins Gesicht. Kurz lächelte er.

"Es ist alles in Ordnung", sagte er und sah sie aufmunternt an.

Sie gingen weiter. Namiki schaute hinauf zum Himmel. Sie hoffte, dass es auch so sei.
 

Nichts war zu hören, außer das heftige Wehen des Windes, das in seinen Schauspiel nicht inne hielt. Inmitten ein junger Elf.

Die Hand schützend vors Gesicht gelegt, damit er nicht vollend die Sicht verlor. Seine Schuhe hinterließen tiefe Spuren im Schnee.

Er konnte immer noch nicht glauben, wie dumm Aki war, um ihn aus den Augen verloren zu haben. Sin blieb stehen und schaute zum Himmel.

Zu viele Fragen haben sich in der letzten Zeit gebildet.

Er hatte zwar den Weg, der zum ersten König führte, doch er wusste nicht, ob er ihn allein bezwingen konnte.

Für einen kurzen Moment schloss er die Augen. Er wollte einfach alles vergessen. Alles, was passiert war.

Doch er konnte und wollte nicht.

Ein Geräusch in der Nähe riss ihn aus seinen Gedanken. Ganz in der Nähe waren laute Rufe und das Klappern von Metall zu hören. Sin schaute in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Dann weitete er die Augen.

Trotz des Sturms konnte er erkennen, wer auf dem Hang aufgetaucht war.

Es waren Gefolgsleute der Könige.

Langsam und ohne ein Geräusch von sich zu geben, ging er zurück, bereits einen Pfeil auf gelegt, um diesen in die Richtung des Trupps zu schießen, sollten sie ihn bemerken.

Immer mehr und mehr ging er zurück.

Dabei bemerkte er nicht, wie er ungeachtet auf einen kleinen Stein trat. Abrupt flog er mit einen verblüfften Aufschrei zu Boden. Er ließ Pfeil und Bogen aus der Hand fallen und landete unsanft auf den Hinterkopf. Einige Zeit blieb er benommen liegen.

Der Trupp seinerseits hatte ihn gehört und schoss Pfeile in seine Richtung.

Schnell rappelte er sich wieder auf, um nicht von den tödlichen Geschossen getroffen zu werden.

Er sammelte Pfeil und Bogen schnell wieder auf, und beeilte sich, dass er wegkam.

Wie ein Hagel schossen die Schergen einen Pfeil nach den anderen ab, so als hofften sie, dass sie ihn trafen.

Als sie kurz in ihren Bewegungen inne hielten, blieb Sin stehen. Doch das war ein fataler Fehler.

Erneut war das Sirren eines Pfeil zu hören. Kurz erhellte ein Schrei das Land, dann war alles erneut still.

In seiner Schulter ragte ein blutdurchtränkter Pfeil hervor. Einen Moment lang, starrte er fassungslos auf das Geschoss.

Er merkte, wie ihn immer mehr und mehr die Kräfte verließen. Langsam brach er in die Knie zusammen.

Sein Atem raste. Das war kein gewöhnlicher Pfeil, dass wusste er.

Das letzte, was er sah, waren die Schergen, die immer näher kamen, eher er sich der Dunkelheit völlig ergab.

Dann waren die Schergen über ihn.
 

Aki schaute zum Himmel. Allmählich hatte sich der Schnee gelegt. Nur noch vereinzelt fielen kleine Flocken von dem grauen Himmel. Er löste seinen Blick vom Himmel und schaute zu Nami.

Besorgt schaute sie in allen Richtungen. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen. Ihre Finger ineinander verkrampf.

Ihr Atem bildete bei jedem Ausatmen kleine Wölcken, die in sekundenschnelle wieder verschwanden.

Sie öffnete wieder die Augen und schaute Aki ins genauso blasse Gesicht.

Dann wandte sie sich um. "Bald werden wir Yuki no kuni verlassen haben." Kurz stockte sie.

Aki merkte, wie sie die Luft förmlich in sich aufsog.

"Wir haben immer noch keinen Hinweis auf Sin ..."

In ihrer Stimme hörte man deutlich die Angst. Die Angst darum, dass ihn etwas passiert sein könnte.

Aki sah sie einen Moment lang nur an. Dann ging er auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

"Wir werden ihn finden", sagte er beruhigend. Ohne sich zu ihm umzudrehen, sagte sie: "Ja ... vielleicht hast du Recht ..."

Kurz schloss sie erneut die Augen, ein Lächeln auf ihren Lippen gebildet.

Sie gingen weiter. Der Schnee hörte nun vollends auf und aus dem vereisten, trüben Land, entstand eine Ebene aus Stein.

Namiki sah kurz zu Aki.

"Hier in der Nähe befindet sich eine kleine Stadt sein", sagte sie. Aki schaute sie nur wortlos an. "Dann lass uns gehen ..."

Nach wenigen Fußmärschen kamen die beiden Elfen in der Stadt an.

Kaum waren sie in der Stadt, vernahmen sie auch das Geschrei und Gebrüll mehrer Leute, die sich zu einer großen Masse in der Stadtmitte zusammen schlossen.

"Er soll gefoltert werden!", hörten sie jemanden rufen, als sie sich der Menge näherten.

"Ich bin dafür, dass ihr ihn auf der Stelle tötet!", sprach ein zweiter.

"Nein, schneidet ihn die Kehle auf und lasst ihn elendlich verbluten!", rief nun ein dritter.

Aki und Nami kamen nun näher zu der Menge. Dann weiteten sie die Augen.

In dessen Mitte waren die Schergen der Könige zu sehen, die einen schwarzhaarigen Elfen grob festhielten.

Vor den Schergen und dem Elfen stand eine krumme Gestalt in einem grün schwarzen Gewand.

Ihre Hände auf den Rücken zusammen gefaltet. Ein boshaftes und gleichzeitig wiederliches Lächeln schmückte deren Gesicht.

Langsam ging sie um den Elfen herum.

Stille breitete sich langsam aus. Die Fackeln, die aufgestellt worden waren, tauchten die Szene noch zusätzlich in ein unheimliches rotes Licht.

Gespannt sahen die Leute auf das Geschehen. Die Gestalt blieb kurz vor den Elfen stehen. Ihr Gesicht unter der Kapuze verborgen, diese strich sie sich nun vom Kopf. Darunter verbarg sich ein hässliches, kaum ansehbares Gesicht. Lange silberne Haare schmückten die Gestalt. Kurz verschwand das Lächeln.

Dann zückte sie ihr Schwert, das an der Seite ihres Gürtels hang. Es war ein schönes, schmales Schwert, dessen Griff aus reinem Gold bestand. Wieder erklangen zustimmende Rufe.

Das Lächeln der Gestalt wieder da. Dann war die Nacht von kläglichen Schreien erfüllt.

Entsetzt starrten die beiden Elfen auf das Geschehen.

"Wenn wir ihm, nicht helfen, wird er noch getötet."

Sie schaute Aki an. In ihren Augen hatten sich die Tränen gesammelt. Aki schaute wieder zu Sin und biss die Zähne zusammen.

Sie hatte Recht, doch was konnten sie tuen?

Seine Hand ballte sich zur Faust.

Rücksichtslos schlug die Gestalt auf den Elfen ein. Trat und schlug, so als würde sie Gefallen, an das Leiden des Elfen finden.

Sin ließ kraftlos den Kopf hängen, als die Gestalt kurz in ihren Schlägen inne hielt.

Blut ronn aus den Mundwinkeln und tropfte augenblicklich zu Boden.

Die Gestalt sah den Elfen mit einer Mischung aus Hass und Verderben an. In der Ferne war das kurze Aufheulen eines Wolfes zu hören.

Sin öffnete den Mund, um zu sprechen.

"Sag mir ... haben dich die Könige geschickt ..."

Mehr brachte er nicht hervor. Seine Stimme brach ab.

Die Gestalt kam ihn nun auf Augenhöhe, nahm seinen Kopf mit Daumen und Zeigefinger und sah ihn in die Augen. Das Lächeln immer noch auf den Lippen. "Erraten."

Dann waren erneute Schreie zu vernehmen. Qualvolle Schreie, die nach und nach in ein undeutliches Gurgeln überwanderten. Dann war alles still.

Leblos hang der Elf in den Armen der Schergen und rührte sich nicht.

Blut bedeckte den Boden in einem erschrockendem Maß. Kurz war ein Lachen zu hören.

Ein schrilles Lachen, das sich förmlich in den Köpfen der Anwesenden brannte.

Aki packte nun den Griff seines Schwertes und wollte geradewegs auf die Person losstürmen, doch Nami stellte sich ihm in den Weg.

Sie schüttelte den Kopf. Tränen überströhmten das Gesicht des Mädchens.

"Es bringt nichts ...", sagte sie und schloss die Augen.

Tränen fielen auf den steinigen Boden.

"Es hat keinen Zweck ..." Wieder brach ihre Stimme ab.

"Er ist tot ..."

Aki weitete die Augen. Er konnte nicht glauben, was sie gerade eben gesagt hatte.

"Was ...?"

Mehr brachte er nicht hervor. Das konnte unmöglich stimmen.

Ohne, dass ihn Namiki aufhalten konnte, rannte er aus der Menge, direkt auf die Person zu. Mit einem gezielten Hieb, versuchte er den Kopf der Gestalt zu treffen, doch diese parierte ihn mit einer Schnelligkeit, die ihn zum Straucheln brachte.

Das Grinsen der Person wurde nun breiter.

Dann griff sie ihrerseits an. Aki parierte den Schlag nur mit Mühe.

Langsam ging er in die Knie. Die Person ließ ein kurzes Lachen erklingen.

Mit einem gekonnten Hieb, schlug er den Elfen die Waffe aus den Händen und richtete die Klinge gegen ihn.

Scheppernd flog das Schwert zu Boden.

Langsam kehrte die Stille ein.

Wieder erklang das Lachen der Gestalt.

Langsam schritt Aki zurück. Schritt um Schritt, versuchte er der tödlichen Klinge zu entkommen.

Die Augen immer noch geweitet, so als konnte er nicht glauben, was vor sich ginge.

Die Gestalt holte zum Schlag aus, kam aber schnell zum Stillstand.

Entsetzt riss sie die Augen auf.

Zwischen ihn und den Jungen hatte sich Nami gedrängt. Die Klinge in ihrer Hand.

Aus ihrer Handfläche floss dunkelrotes Blut. Sie kniff die Augen zusammen.

Dann stieß sie den Kerl zurück. Mit einem verblüfftem und erschrockendem Schrei zugleich verlor die Gestalt den Halt und viel zu Boden. Augenblicklich spannte Namiki die Sehne ihres Bogens, und hielt nun der Gestalt das tödliche Geschoss vor die Kehle.

Ihr Ausdruck hatte sich geändert. Sie hatte etwas befremdliches an sich, so kam es Aki in diesen Augenblick vor.

Die Schergen, die zuvor Sin festgehalten hatten, mischten sich nun in das Geschehen.

Namiki schaute schnell zu Aki. "Kümmere dich um sie!"

Aki nickte nur und tat, wie ihm geheißen wurde.

Er packte sich sein Schwert und griff die Schergen an. Mit gekonnten Hieben waren diese jedoch schnell erledigt.

Regungslos lagen sie am Boden.

Aki schaute zu Nami und der Gestalt. Immer noch verblüfft sah sie der Elfe ins Gesicht.

Dann brach sie in schallendes Gelächter. "Das wird ja immer besser!", rief sie vergnügt.

Namiki richtete die Klinge nun näher an seine Kehle, entschlossen den Pfeil abzuschießen.

Dann betrat eine weitere Person das Geschehen.

Die Gestalt ließ ein kleines Lächeln erblicken, ehe sie sich aus dieser Lage befreite.

Mit einer Wendigkeit entgang sie den Pfeil und stand erneut auf den Beinen.

Trotz ihres zerbrechlichen Aussehens, war sie wendig, wie eine Katze.

Wieder erklang das Lachen.

"Meinem Herrn werden diese Neuigkeiten freuen", sagte er, ehe er in der Dunkelheit völlig verschwand.

Die Menschenmenge verschwand mit ihm.

Aki und Namiki schauten nun zu der Person, die den Platz betreten hatte.

Es war einer der Gardisten des Elfenkönigs.

Namiki hatte ein friedliches und nahezu freundliches Lächeln aufgesetzt.

"Du bist auch hier?" Ungläunig sah sie den Gardisten an. Die Person antwortete nicht.

Langsam ging sie auf den reglosen Elfen zu.

Sie beugte sich über ihm und murmelte etwas unverständliches. Ein grünes Licht umgab den Elfen.

Seine Wunden nun vollends geheilt und sein Atem war zu hören.

In Namikis Augen sammelten sich erneut die Tränen. Diesmal waren es keine Tränen der Trauer, sondern der Freude und des Glücks.

Namiki ging auf den Gardisten zu.

"Ich danke dir vom ganzen Herzen", sagte sie und verbeugte sich kurz.

"Ich danke dir, Ishitaki."

Aki weitete die Augen. Ungläubig pendelte sein Blick zwischen der Elfe und dem Gardisten.

Er konnte nicht glauben, was sie gerade eben gesagt hatte.
 

Leise war das Donnern des Regens zu hören. Ein sachter Regen, der alles wegwusch, was ihm in die Quere kam.

Auf den Straßen ein kleiner Junge, der an der Hand eines älteren Mannes war.

Der Junge blickte zum Himmel.

"Wir sollten uns beeilen, wollen wir nicht pitschnass werden."

Kurz ließ der Junge ein Lachen erklingen und rannte die Straßen entlang. Seine Schritte gaben ein plätscherndes Geräusch in den Pfützen, der Straßen.

Der Mann ließ ein kleines Lächeln erblicken.

Allmählich lichtete sich der Regen und die Sonne drang aus dem grauschwarzen Himmel hervor.

Alles hatte sich seit jenen Tag geändert. Sein komplettes Leben, jedoch hatte er der Chance sein Leben zu leben.

Aki schloss die Augen. Ein leichter Wind durchspielte seine Haare.

Und das konnte ihn niemand nehmen, dass wusste er.

Kurz sah er nochmal zu seinem Onkel zurück, ehe er die Straße vollends entlang ging und in der Ferne verschwand...

The king of The Elves (part 1)

Immer noch ungläubig starrte Aki die beiden an.

Er wusste nicht, ob es Freude oder Trauer war, jedoch brach er in die Knie. Eine Träne nach der anderen fiel zu Boden.

"Wie kann das sein?", fragte er ungläubig. Wieder hatte er dieses Bild vor Augen.

Das Bild von dem verbranntem Haus, dem vielen Qualm und der enormen Hitze.

Er hatte an diesen Tag keine Menschenseele mehr gesehen. Bis auf Aiko, der ihm doch bestätigt hatte, dass er tot sei.

Aber nun wusste er die wahren Absichten von ihm. Er tat schließlich alles, um ihn ins Verderben zu stürtzen, da machte es eine kleine Lüge nur leichter. "Wie kann das sein?", wiederholte er sich.

Namiki sah ihn besorgt an, ging dann auf ihn zu und nahm ihn in den Arm.

Aki schaute ihr sprachlos ins Gesicht.

"Wie lange wusstest du davon?", fragte er nun die Elfe.

Das Mädchen schloss die Augen. Allerdings schwieg sie auf die Frage des Jungen. Aki schloss für einen kurzen Moment die Augen.

Es kam ihn wie ein Traum vor, der jeden Moment drohte zu verpuffen und sich in alle Winde aufzulösen.

Er befreite sich aus ihrer Umarmung und stand auf. Sein Blick heftete nun auf den schwarzhaarigen Elfen.

Er konnte nicht glauben, dass er von dieser Kreatur, diesen Wesen getötet wurde, denn auch nach dem grünen Leuchten bewegte er sich kein Stück, obwohl sein Atem wieder ging.

Der Gardist schaute sich wachsam in alle Richtungen um, so als würde er spühren, dass noch Feinde in der Nähe waren. Aus der Ferne erklangen mehrere Rufe.

"Da sind sie!"

Aus einer Gasse, der Stadt tauchten mehrere Schergen der Könige auf. Mit Schwertern und Bögen bewaffnet.

Der Mann drehte sich zur Elfe um.

"Namiki! Schnapp dir Aki und Sin und macht, dass ihr wegkommt. Ich werde sie solange aufhalten!"

Das Mädchen sah den Größeren nur an. Dann nickte sie, schaute nochmals zu Aki und machte sich bereit Sin auf die Schultern zu hiefen. Obwohl man es ihr nicht ansah, hatter sie eine enorme Kraft. Problemlos trug sie den Größeren.

Sie schaute zu Aki. "Komm."

Dieser blieb einen Moment lang stehen, unfähig etwas zu sagen.

Dann folgte er ihr aus der Stadt hinaus.

Ishitaki sah den beiden nach, bis sie nicht mehr zu sehen und in der Ferne verschwunden waren.

Dann waren die Schergen bei ihm.
 

Nami blieb mit Sin stehen und horchte, als sie in einem kleinen Wald waren.

Nichts war zu hören, nur das Zwitschern einzelner Vögel und das Plätschern eines kleinen Baches.

Sie lehnte den Jungen an einen Baum. Lange schaute sie ihm ins Gesicht.

Sorge hatte sich auf ihrem Gesicht ausgebreitet. Aki schaute sie nur wortlos an und ging zu ihr.

Besorgt schaute er ebenfalls auf den Elfen.

Schweigen befiel die beiden. Eine geraume Zeit sagte, oder tat keiner der beiden etwas.

Der Wind riss nun endgültig die letzten Blätter von den Bäumen. Kreiselnd fielen sie zu Boden.

Dann öffnete Sin langsam seine Augen.

Nami sah ihn mit einer Mischung aus Erschrecken und Freude an. Dann umarmte sie ihn, wie einen alten Freund, den sie für lange Zeit nicht gesehen hatte. "Sin!"

Tränen der Freude stiegen in ihr auf.

Sin ließ ein kurzes Lächeln erblicken und strich ihr sanft über den Kopf.

Sie wusste nicht,was sie sagen sollte.Alles was sie in diesen Moment füllte, war Freude.

Freude darüber, dass Ishitaki Sin zurück ins Leben geholt hatte.

Auch wenn sie keine Ahnung hatte wie ...

Sie schüttelte den Kopf. Das war ihr jetzt egal. Sie schaute Sin an. Dann veränderte sich ihr Ausdruck.

"Wie ... wie konnten dich die Schergen gefangen nehmen?", wollte sie dann schließlich wissen.

Sin sah sie ein wenig erschrocken an. Dann blickte er zur Seite.

"Ich hatte sie in dem Schneetreiben nicht gesehen", sagte er. "Ich bin ihnen so zu sagen, in die Arme gelaufen ..."

Für einen kurzen Moment schloss er die Augen. Das er über einen Stein gestolpert war, verschwieg er.

"Trotzdem ..." Sein Blick wanderte zum Himmel.

"Wer ist diese Person? Sie ... sie hatte eine so unglaubliche Kraft ..." Kurz herrschte Stille.

"Ich konnte förmlich spüren, wie sie mir das Leben entriss ..."

Nami schwieg. Sie wusste auch nicht, was sie antworten sollte.

Das Rauschen des Windes war nun stärker zu vernehmen. Dann waren Schritte zu hören.

Langsame Schritte ...

Sin hob den Kopf und verzog sein Gesicht, zu einem hasserfülltem Gesicht.

Seine Augen zu gekniffen und die Zähne geflescht. Die Person, die aus der Ferne hervortrat, kannte er nur zu gut.

Dieser Mann, der nun immer noch, mit langsamen Schritten und ein Lächeln auf den Lippen näher kam, war der Mörder seiner Schwester.

Der Kerl trug dunkelblaue Kleidung, die mit goldenen Nähten verziehrt war. An der Seite seines Gürtels hang ein aus gold geschmiedenes, langes Schwert. Kurz geschorrende, braune Haare schmückten den Kopf des Feindes.

Namiki folgte nun seinen Blick. Verwirrt pendelte ihr Blick zwischen Sin und dem Schergen. Allmählich verstummten die Schritte. Der Mann blieb kurz vor den Elfen stehen.

"Minikui ... Einer der Berater und Zauberer der Könige ...", erklang dann die Stimme.

Sin kniff die Augen nur noch mehr zusammen. Da war erneut diese Stimme, diese Stimme, die er versuchte endgültig los zu werden.

Die einzigste Stimme, die ihn bis ans andere Ende der Welt verfolgen würde, würde er nicht diesen Mann mit dem Tode bestrafen, genauso, wie er nicht gezögert hatte, seine arme, hübsche, hilflose Schwester hinzurichten.

Stille kehrte über den Platz ein. Der Wind war nun stärker zu vernehmen. Einzelne Blätter wurden aufgewirbelt und wurden davon getragen.

Sin ballte die Hände zur Fäusten.

Dann sprang er auf und rannte mit einem wütenden Aufschrei in die Richtung des Mannes.

"Sin! Nicht!"

Namiki stellte sich den Größeren in den Weg, wurde allerdings einfach zur Seite geschubst. Unsanft fiel die Elfe zu Boden und blickte zu Sin, der nun mit gezogenem Schwerte weiterrannte.

Tränen standen ihr in den Augen.

Klingen krachten aufeinander. Mit einem gezieltem Hieb, versuchte Sin den Kopf seines Feindes zu treffen. Jedoch duckte sich dieser von den Schlag weg und versetzte ihn seinerseits einen Hieb, der ihn den Boden von den Füßen riss.

Augenblicklich fiel der Elf unsanft zu Boden, rappelte sich jedoch schnell wieder auf, und griff erneut seinen Gegner an. Dieser jedoch parierte jeden seiner Schläge, als wäre es eine Leichtigkeit.

Immer und immer wieder griff Sin den Mörder seiner Schwester an, bereit ihn endgültig zu Fall zu bringen. Er konnte den Mann nun dafür büßen lassen, für das, was er getan hatte.

Immer wieder schlug er auf den Mann ein, jedoch war es hoffungslos.

Jeder seiner Schläge wurde einfach nach und nach von ihm abgewehrt.

Erneut verlor der Elf den Halt und fiel.

Mit einem verblüfften Aufschrei fiel der Elf auf den sandigen Boden. Das Schwert fiel ihm aus der Hand und landete mit einem dumpfen Aufprall ebenfalls zu Boden.

Etwas verwirrt starrte Sin auf das Schwert, das wenige Zentimeter von ihm entfernt lag. Dann breitete sich ein Schatten über ihm aus.

Mit einer Mischung aus Hass und purer Abscheu blickte der Mann auf ihn herab.

Sin weitete die Augen. Namiki wollte ihm zur Hilfe eilen, wurde allerdings von Aki aufgehalten, der sie am Arm festhielt.

Langsam schüttelte er den Kopf.

Immer noch mit Tränen in den Augen sah die Elfe auf Sin.

Dann war die Luft mit kläglichen und gleichzeitig erbärmlichen Schreien gefüllt, die das Gefühl gaben, jede Hoffung verloren zu haben.

Ohne auch nur auf das Befinden des Elfen zu achten, trat und schlug der Mann auf ihn ein. Allmälich verschlangen die die Schreie jedes andere Geräusch, so als würde es das Ende der Welt bedeuten.

Langsam verstummten die Schreie, als der Mann kurz in seinen Schlägen inne hielt.

Sein Atem raste. Er hatte das Gefühl, mit jedem Atemzug, den er nahm seine Lunge drohte zu zerplatzen.

Blut tropfte zu Boden und färbte ihn in ein reines Schlachtfeld.

Für einen kurzen Moment schloss der Elf die Augen.

Donnergrollen lag nun in der Luft. Blitze zuckten aus dem nun rabenschwarzen Himmel.

Dann war ein Aufschrei zu hören.

Sin stand langsam auf und schaute sein Gegenüber nun direkt in die Augen.

Der Ausdruck des Mannes hatte sich geändert. In seinen Augen las man deutlich die Furcht und die Angst.

Langsam schritt der Mann vom Elfen zurück.

Sogleich sausten mehrere Blitze auf den Mann zu. Auf den Lippen des Elfen lag ein hämisches Grinsen.

Als der Rauch und das Zucken der Blitze verschwunden war, weitete Sin seine Augen, so als hätte man meinen können, dass sie ihm gleich aus den Höhlen fallen würden.

Unverzehrt stand der Mann dort. Das Gesicht zu einem breiten Grinsen gezogen, das schließlich in schallendes Gelächter überwanderte.

Sin merkte, wie ihm immer mehr die Kraft genommen wurde. Er wusste, dass magische Angriffe enormen Kraftaufwand aufbrachten.

"Das ... kann nicht sein ..."

Dann brach er in die Knie. Sein Atem ging stoßweise.

Er konnte nicht begreifen, wie dieser Kerl seinen Angriff überstehen konnte. Er müsste Tod sein!

Damals konnte er seine Schwester nicht retten, da sie sonst beide mit dem Tode bestraft wären. Das hätte sich Hikaru nie verziehen können, wenn er wegen ihr sich durch Unüberlegheit das Leben nahm.

"Doch nun ist es zu spät ...", flüsterte Sin förmlich.

"Es tut mir Leid ..."

Erneut schloss er die Augen. Dann waren Schritte zu vernehmen.

Wortlos starrte der Mann auf ihn hinab, das Schwert in seiner Rechten.

Fassungslos starrte Namiki auf das Geschehen. Tränen rollten ihr vom Gesicht und fielen hinab zum sandigen Boden, nur um dort in sekundenschnelle wieder zu versickern.

"SIN!"

Kurz blickte er auf und schaute in die Richtung der Elfe. Ein schmales Lächeln schmückte nun sein Gesicht.

"Lebewohl ..."

Dann erfüllte ein Schrei den Wald. Raben flogen erschrocken, in Scharen davon.

Namiki weitete die Augen. Blut überströmmte den Boden in einem erschütterdem Maße. Langsam kehrte

Stille über den Platz ein. Eine unangenehme, lange Stille, die alles in diesen Moment verschlang.

Das Rauschen des Windes nun lauter.

Dann lag ein undeutliches Gurgeln in der Luft.

Mit weit aufgerissenden Augen starrte der Kerl entsetzt auf seine Brust, durch die eine blutdurchtränkte Schwertspitze hervortrat.

Völlig kraftlos fiel er zu Boden.

Die Gestalt steckte das Schwert zurück in die Scheide. Namiki ging eilig zu Sin und nahm ihn erneut in den Arm.

"Sin ..."

Ihre Stimme brach ab. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Tränen fielen zu Boden.

Es waren keine Tränen der Trauer, sondern welche mit Erleichterung gefüllte.

Sin sah sie durch leere Augen an. Dann senkte er den Blick, seine Augen wieder geschlossen.

Nami beließ es damit. Sie schloss ebenfalls die Augen und drückte sich an ihm.

Eine Zeit lang verharrte sie so.

Dann sah sie zu dem Gardisten auf und stand auf.

Stille befiel erneut den Platz. Eine lange, unerträgliche Stille ...
 

Das Flackern einzelner Flammen war in der Ferne zu vernehmen.

Mit lauten und freudig erregten Rufen waren mehrere Reiter am Horizont aufgetaucht.

Bewaffnet mit langen Schwertern und schweren Lanzen. Beinahe sah es so aus, als würden sie etwas oder jemanden Bestimmten suchen.

Wachsam sah sich der Trupp um. Alles war still.

Kein Geräusch klang durch den abgeschnittenden Wald. Ein leises, kaum wahrnehmbares Rascheln war zu hören, dann war alles erneut still.

Eine lange Stillle trat ein.

Auf den Gesichtern der Männer hatte sich nun die Vorsicht ausgebreitet. Langsam gingen sie weiter.

Durch das morsche Laub raschelten ihre Schritte und gaben einen verdächtigen und beinahe unachtsamen Laut von sich.

Der Wind pfiff durch den Wald, sodass Blätter aufgewirbelt und davon getragen wurden.

Wie aus dem Nichts erklang plötzlich das schnelle Zischen von Metall und das Sirren mehrer Pfeile.

Schreie überfielen nun den Wald und hallten mehrfach wieder.

Langsam kehrte Stille wieder ein.

Immer mehr und mehr löste sich die Gestalten aus dem Schatten.

Es waren mehrere Männer in dunkelgrüner und rotgefärbter Kleidung. Ihre Gesichter durch die Kapuzen verborgen.

Einer der Männer, wahrscheinlich der Anführer der Gegner schaute hinab zu den toten Schergen.

Dann machte er eine Bewegung, dass ihm die anderen folgen sollten.

Er wusste, wenn sie sich nicht beeilten, könnte dies das Ende für alle werden.

Der Trupp setzte sich in Bewegung. Alles was zu hören war, waren ihre Schritte, die immer mehr und mehr auf den morschen Laub verblassten ...
 

Immer noch etwas verwirrt starrte Aki auf den Gardisten. Er konnte nicht glauben, was sich vor seinen Augen abspielte.

Er verstand nicht, wenn er die ganze Zeit am Leben gewesen war, weshalb hat er ihnen dann nicht beigestanden?

Nami sah ihn auf einer Weise an, so als hätte sie seine Gedanken gelesen.

Ein sanftes Lächeln lag auf ihren Lippen.

"Er hat uns die ganze Zeit über geholfen", sagte sie dann schließlich.

Unwirsch schaute er in ihre Richtung und schüttelte den Kopf.

Er wusste auch nicht, was er hätte antworten sollen.

Der Gardist sah nun ebenfalls in seine Richtung und kam auf ihn zu. Eine kurze Zeit lang standen sie sich gegenüber.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen nahm der Größere ihn in den Arm.

Tränen hatten sich in dem Gesicht des Jungen gesammelt. Unfähig etwas zu sagen, starrte er in das Gesicht seines Onkels.

"Sag mir ... wieso?", fing er dann an.

Seine Stimme brach ab. Es kam ihm immer noch wie ein Traum vor. Ein Traum, der drohte zu zerplatzen.

Stille kehrte erneut ein.

Ishitaki wandte seinen Kopf nun vom Jungen ab und blickte zur Seite.

"Ich habe es getan, um dich zu schützen ..."

Das war alles, was er zu sagen hatte. Aki antwortete nicht darauf.

Aber das kümmerte ihn in diesen Moment nicht.

Er war einfach glücklich darüber, dass sein Onkel unversehrt die Situation überstanden hatte.

"Wie kommt es dann, dass ein Mensch in der Garde des Elfenkönigs ist?", meldete sich Sin schließlich zu Wort.

Ishitaki sah nun in seine Richtung.

"Das erkläre ich euch später. Erstmal müssen wir sehen, dass wir von hier wegkommen. Überall in der Umgebung streifen die Späher der Könige umher. Wir sollten uns beeilen."

Als Sin diese Worte hörte, verzog er das Gesicht zu einer Grimasse.

"Moment mal. Wir sind nicht den ganzen Weg hierher gelaufen, um wieder zurück zu gehen. Wir haben eine Aufgabe zu erledigen."

"Du meinst ... die Könige zu eliminieren? Wolltet ihr das etwa alleine durchziehen?"

Beinahe sah es so aus, als würde er ein Lachen unterdrücken.

"Dafür ist schon eine ganze Armee nötig. Ihr hättet nicht einmal einen Fuß in ihre Festung treten können."

Sin antwortete nicht darauf. Er musste sich wohl eingestehen, dass er mit seinen Worten Recht hatte.

"Und wohin nun ..."

"Wir gehen nach "Doragon". Kurz senkte er den Blick.

"Die Stadt der Elfen." Kurz schaute er in den Gesichtern der Anwesenden.

Zustimmend nickten die Elfen dann ein.

Schweigend machten sie sich auf den Weg.
 

In den darauffolgenden Tagen gingen sie weiter Richtung Osten. Keiner der Gefährten sagte etwas.

Die ganze Zeit über schwiegen sie oder hangen ihren eigenen Gedanken hinterher.

Alles was zu hören war, waren ihre Schritte, die auf dem laubübersähten Boden ein raschelndes Geräusch von sich gaben.

Ein sachter Wind kam auf und bließ den Gefährten verspielt in den Haaren.

Ishitaki schaute sich wachsam um.

Er wusste, dass die Schergen der Könige keinen Hehl aus ihrer Verfolgung machten.

Und wenn die Schergen sie erst einmal gefunden haben, würden sie kein Pardonleisten, um sie zu töten.

Dennoch mussten sie versuchen unversehrt nach Doragon zu kommen.

Alles wurde erneut still.

Die Truppe blieb stehen. Ein kurzers Rascheln war zu hören, ehe es wieder in der Ferne verblasste.

Kurze Zeit herrschte erneut Stille.

Dann war in unmittelbarer Nähe das aufgebrachte Wiehern mehrer Pferde und das Rufen von Männern zu vernehmen.

Erschrocken drehte sich die Gruppe um.

Ishitaki sah die Elfen an.

"Wir müssen hier weg. Kommt, schnell!"

Mit diesen Worten setzte er sich in Bewegung. Ohne auch nur auf die Worte des Größeren zu erwiedern folgten die drei ihm.

Sie gingen einen kleinen Hang hinab.

Unten angekommen, beobachteten sie, was passierte.

Aki hoffte, dass die Schergen sie nicht entdecken und vorbeiziehen würden.

Doch sicher war er sich mit diesen Worten nicht. Er wusste, dass die Schergen immer einen Weg finden, sie aufs Neue aufzuspühren. Auch wenn er keine Ahnung hatte wie ...

Erneut war das Wiehern zu hören. Diesmal näher, als erhofft.

Auf den Hang waren mehrere Schergen auf weißen Pferden aufgetaucht.

Sie trugen dunkelblaue Kleidung und rote Umhänge schmückten ihre Schultern, die im sachten Wind hin und her wehten.

Ebenfalls trugen sie aus silbergeschmiedeten Brustpanzer und lange Schwerter hangen an den Seiten ihrer Gürtel.

Auf den Rücken der Scheregen waren lange aus Leder gefertigte Köcher. Darin waren mehrere aus Stahl gefertigte Pfeile, die darauf nur warteten sich in ihr Opfer zu bohren.

Auf den Schultern hatten sie schöne, lange Bögen, die aus Buchenholz bestanden.

Die Truppe hielt den Atem an und schaute entsetzt auf die Gefolgsleute der Könige, die unmittelbar auf den Hang aufgetaucht waren.

Aki konnte nicht galuben, zu welchen Mitteln sie greifen, nur um sie zur Strecke zu bringen.

Ungläubig schüttelte er den Kopf.

Aber was erwartete er auch schon?

Er wusste, dass die Schergen jeden töten, der auch nur einen Hauch von Verrat verströhmte.

Seine Hand ballte sich zur Faust. Er biss die Zähne zusammen. Dennoch musste er Ruhe bewahren, sonst waren sie verloren und das wusste er.

Einer der Schergen, wahrscheinlich der Anführer schaute sich um, so als wusste er, dass sie hier waren.

Er war prunkvoller, als die anderen gekleidet.

Wie die anderen Schergen trug er ebenfalls blaue Kleidung. Allerdings waren die Nähte mit goldenen Fäden verziehrt. Auf dem Rücken trug er einen wuchtigen, aus Metall gefertigten Schild.

Auf den Schultern hang ein dunelroter Umhang, der ebenfalls mit goldenen Nähten und Zeichen verziehrt war.

Er trug, wie die anderen Schergen auch, einen aus Metall gefertigten Brustpanzer, allerdings war seiner goldgefärbt.

Immer noch sahen sich die Schergen um. Als in der Ferne ein Zischen erklang.

Dann bohrten sich sich mehrere Pfeile in den Boden. Erschrocken wieherten die Pferde auf und gallopierten los.

Auf dieser Situation nicht vorbereitet fielen mehrere Schergen mit einem verblüfften und gleichzeitig wütendem Aufschrei zu Boden.

Die Pferde bereits in der Ferne verschwunden.

Der Anführer jedoch zügelte sein Pferd geschickt und schaute hinab zu seinen Gefolgsleuten.

"Sucht alles ab. Ich weiß, dass sie hier sind!", sprach er schließlich so laut, dass es im Wald mehrfach wiederhallte.

Aki zuckte förmlich in sich zusammen.

Seine Stimme kam einem Fluch gleich, den man versuchte vergeblich loszuwerden.

Er kannte diese Stimme. Es war die Gestalt, die Sin auf dem Stadtmarkt getötet hatte!

Aki schaute zum schwarzhaarigen Elfen.

Mit weitaufgerissenden Augen sah er in der Richtung des Trupps. Seine Hände völlig verkrampft.

Dann war ein Lachen zu vernehmen. Ein wiederliches Lachen, das das Gefühl gab alles auf dieser Welt verloren zu haben.

Gann ging der Elf in die Knie.

Wie von Geisterhand verkrampften sich seine Hände und packte sich den Kopf. Mit weit aufgerissenden Augen starrte der Elf zu Boden. Sein Atem war deutlich zu hören.Schwerfällig atmete er ein und aus.

Alles verkrampfte sich in ihm. Ein stechender Schmerz fuhr durch seiner Brust.

Dann schrie er. Es war ein leidenes Schreien.

Dann erstarb er.

Augenblicklich war das Sirren mehrer Pfeile zu hören. Aki packte sich Sin und machte sich ebenfalls bereit, dass er weg kam.

Wie ein Hagel feuerten sie einen Pfeil nach dem anderen.

Dann hörte das Sirren plötzlich auf und der Platz wanderte in Stille um.

Nichts war zu hören.

Langsam waren Schritte zu hören. Langsame, leise, vorsichtige Schritte.

Ishitaki hatte in der Zwischenzeit sein Schwert gezogen.

Vorsichtig kamen die Schritte näher. Einen Moment verharrte er in seinen Bewegungen, bevor er hervorsprang, jedoch in seiner Bewegung abrupt inne hielt. Vor ihm stand ein rothaariger Junge.

Er kannte diesen Jungen. Ishitaki schaute sich um. Keine zwei Meter vom Jungen entfernt standen die Gefolgsleute des Elfenkönigs.

Ihre Schwerter blutverschmiert.

Ein Lächeln hatte sich auf den Lippen von Ishitaki gebildet. Dann machte er eine Geste, dass ihm die Elfen folgen sollten.

Aki beäugte kurz den Jungen, und musste feststellen, dass er ebenfalls ein Elf war.

Er trug kurze braune Hosen und ein grünes Hemd, sowie eine dunkelbraune Weste.

Kurze, rote Haare schmückten seinen Kopf, die stachelig aufgestellt waren.

Aki vermutete, dass er dreizehn, vielleicht auch ein Jahr älter war.

Kurz streiften sich ihre Blicke. Kein Wort kam von den Lippen.

Aki beeilte sich mit Sin und Namiki Ishitaki einzuholen. Schweigend folgte ihnen der Junge.

Der Trupp ging nun weiter, ohne auch nur ein Wort zu verlieren.

Langsam fing es an zu dämmern.

Die untergehende Sonne tauchte den Wald in einem rot - orangem Licht.

Die Schritte der Gefährten verlangsamete sich.

Ishitaki kam auf einen Mann zu und sprach: "Was ist los? Wieso haltet ihr an?"

Der Angesprochende, wahrscheinlich der Anführer des Trupps schaute in seine Richtung. Er hatte mittellange silbernde Haare, die kunstvoll hinten zusammen geflechtet waren.

Genauso, wie Ishitaki und die anderen Männer trug er grüne Kleidung, mit einem weitem Umhang und Kapuze.

Ein langes, aus silber geschmiedenes Schwert, hang an der Seite seines Gürtels.

Die Umhüllung des Schwertes mit Blut befleckt. Kurz schloss der Elfenmann die Augen.

Dann schaute er in die Richtung von Sin, der mit leeren Augen immer noch den Boden anstarrte und in Akis Armen förmlich hang.

"Ich kann nicht glauben, dass einer von diesem missratendem Speichellecker der Könige mit einem Fluch belegt wurde."

Als die Elfen diese Worte hörten, war ein unruhiges Raunen zu vernehmen.

Mit aufgerissenden Augen schaute Namiki auf Sin. Deutlich war in ihr die Angst und die Besorgnis im Gesicht geschrieben.

"Was ..."

Ihre Stimme brach ab. Tränen stiegen ihr in den Augen. Sie wollte das alles nicht wahrhaben.

Ungläubig schüttelte die Elfe den Kopf.

Der Mann schaute wieder in die Ferne. "Wir sollten uns beeilen nach Doragon zu kommen. Soll er eine Chance zum Überleben haben."

Mit diesen Worten ging er vorraus. Schweigend folgten die anderen ihm.

Namiki schloss die Augen. Tränen lösten sich aus den Augenwinkel und fielen auf dem steinigen Boden.

"Sin ... Bitte nicht ..."
 

In den nächsten Tagen ließen sie das steinige Gebirge hinter sich und kamen in einer weiten Steppe.

In der Ferne ein Schloss zu sehen, das mit seinen silbernden Turmspitzen und prunkvoll verziehrten Steinen und Fenstern das Gefühl gab, dort gut aufgehoben zu sein.

"Wenn wir schnell voran kommen, werden wir heute Abend noch die Stadt erreichen", erklärte der Anführer.

Ishitaki nickte nur.

Er wusste nicht so recht, was er antworten sollte.

"Dann lasst uns keine Zeit verlieren ..." Mit diesen Worten ging er vorraus.

Als es langsam anfing zu dämmern erreichten sie die Stadttore der Festung. Die Männer der Garde führten ihre Pferde zu den Knappen, die die Pferde mit einem tiefen Grunzen annahmen.

Es waren kleine, gebeugte Kreaturen. Sie hatten grauschiemmerte Haut, die die Farbe von Felsen gleich kam.

Etwas verwirrt starrte Aki auf die Wesen. Er kannte diese Kreaturen nur aus Märchen, die man sich frührer im Dorf erzählt hatte.

Damals hatte er sich vor diesen Geschichten gefürchtet.

Man erzählte sich, dass die Trolle einem in der Nacht, wenn man schlief den Traum stehlen würde.

Aki schüttelte den Kopf. Doch nun wusste er, dass dies nicht stimmte.

Man hatte diese Horrorgeschiten nur erzählt, um kleinen Kindern Angst einzujagen.

Als er eine sachte Berührung an der Schulter spührte, drehte er sich um und schaute in das Gesicht seines Onkels.

"Komm."

Das war alles was sein Onkel zu sagen hatte. Schweigend folgte er dem Größeren.

Die beiden betraten ein großes Tor. Sie war verziehrt mit unzähligen Zeichen, die aus gold bestanden.

Aki wusste nicht warum, aber irgend woher kannte er diese Zeichen.

Es waren geschwungende, schöne Zeichen. Sie kamen in einem langen Gang, der ebenfalls prunkvol hergerichtet war.

Schweigend gingen die beiden nebeneinander her.

Bis Aki plötzlich das Schweigen brach.

"Minikui ... wer ist das?"

Ishitaki sah ihn auf einer Weise an, die ihm aus der Fassung brachte.

Kurze Zeit herrschte Stille.

"Ein Söldner und Berater, der Könige", sprach er dann. "Niemand weiß, ob es sich um einen Menschen handelt. Du hast gesehen, wie er Sin getötet hat. Für einen Menschen wäre es erschwerlich gewesen."

Aki antwortete nicht darauf. Er machte sich Sorgen, um den Elfen.

Er konnte nicht begreifen, wieso er das alles durchstehen musste.

Erneut ballten sich seine Hände zur Fäusten.

Nach einiger Zeit kamen sie an einer großen Tür an, die ebenfalls verziehrt war, mit goldenen Zeichen und Edelsteinen.

Nach kurzem Zögern betraten die beiden den Raum.

Drinnen waren mehrere Lichter aufgestellt, die ein warmes Licht von sich gaben. An der einen Seite des Saals war ein großes Porträt von einem Elfenpaar zu sehen, die ein kleines Kind auf den Armen hielten.

Die Frau auf dem Bild hatte mittellange, braune Haare. Sie trug eine dünne Krone auf dem Kopf, die mit einem rotem Kristall verziehrt war. Ein roten, schmal geschnittendes Kleid schmückte ihren Körper.

An der Taile trug sie einen goldenen Gürtel, der Ebenfalls mit winzigen Kristallen verziehrt war.

Die Elfenfrau hatte schöne Augen. Augen die seinen erschreckend ähnlich waren, so hatte er das Gefühl.

Aki schüttelte den Kopf. Unsinn.

Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

Dann ging er weiter.

Am anderen Ende des Saals stand ein prachtvoller Thron, der aus gold und silber bestand.

Die Lehnen des Thron sahen den Schädel von Löwen ähnlich.

Auf diesen Thron saß eine Gstalt in prachtvollen Kleidern.

Sie trug dunkelgrüne Kleidung, die mit silbernden und goldenen Nähten verziehrt war.

Ein langer roter Umhang schmückte deren Schultern, ebenfalls mit goldenen Nähten verziehrt.

Die Person hatte kurze braune Haare auf dessen Haupt, eine ebenfalls goldene Krone ihren Platz fand.

Kurz schaute die Person auf, als sie Ishitaki und Aki bemerkte.

Verwundert riss Aki die Augen auf. Die Person war kein Elf, sondern ein Mensch.

Er konnte nicht glauben wer vor ihm saß.

Vor ihm saß der König der Elfen.

The king of The Elves (part 2)

Eine unangenehme Stille kehrte im Saal ein. Eine Stille, die Aki nicht wircklich deuten konnte.

Lange Zeit standen sie sich schweigend gegenüber.

"Eure Aufträge wurden mit Erfolg verrichtet", begann dann Ishitaki zu sprechen und verbeugte sich kurz.

Aki schuate erstaunt in die Richtung seines Onkels.

Noch nie hatte er ihn so förmlich und respektvoll gesehen.

"Trotz alledem haben wir ein größes Problem ..." Kurz hielt Ishitaki in seinen Worten inne.

"Die Schergen der Könige sind uns auf der Spur. Sie werden keine Ruhe geben, ehe sie uns nicht alle vernichtet haben."

Die letzten Worte hatte er leicht geschrien. Es hallte mehrfach in der Halle wieder und ein Echo lag in der Luft.

Der König schwieg.

Dann hob er den Kopf.

"Gut ..." Kurz hielt er in seinen Worten inne. Sein Blick haftete nun auf den Halbelfen.

"Und wer ist das?"

Seine Worte klangen keineswegs fragend, sondern eher neugierig.

Ishitaki erhob nun das Haupt und schaute ebenfalls zu Aki.

Dieser stand immer noch sprachlos da und schaute in der Richtung des Mannes.

Ishitaki sah wieder zu seinem Herrn auf.

Kurz zögerte er.

"Das ist Aki. Er ..." Erneut stoppte er in seinen Worten.

Kurz schloss der Gardist die Augen. "Er ist, wie Ihr ein Mensch."

Erneut hatte sich der Blick des Königs auf den Elfen gewendet. Dann umspielte ein Lächeln seine Lippen.

Fast sahe es so aus, als würde er lachen.

"So ... ein Halbling also ..."

Seine Worte spiegelten leichte Abscheu wieder. Wie er das Wort "Halbling" aussprach, gefiel Aki überhaupt nicht.

Er wusste, dass es nichts brachte, etwas zu wiedersprechen und beließ es damit.

Stille kehrte erneut ein.

"Sorgt dafür, dass er in allem unterrichtet wird. Ich verlasse mich auf euch!", sagte der Mann auf dem Thron schließlich.

Ishitaki sah ihn bei diesen Worten überrascht und erschrocken zugleich ins Gesicht. Dann stand er auf.

"Wie Ihr wünscht." Kurz verbeugte er sich.

"Komm." Die Worte waren an Aki gerichtet.

Etwas verwirrt schaute er seinen Onkel ins Gesicht. Schweigend folgte er ihm dann schließlich und verließ den Saal, ohne sich auch noch einmal zu dem König der Elfen umzudrehen.

Auf den Lippen des Königs saß ein friedliches Lächeln.

Als sie den Saal verlassen hatten und die Gänge der Festung entlang gingen, starrte Aki seinen Onkel unentwegt an.

Er konnte nicht begreifen, wieso er allein den König vorgestellt wurde, und Sin und Nami ausgelassen wurden. Er schüttelte den Kopf.

Es brachte sowieso jetzt nichts sich den Kopf darüber zu zerbrechen.

"Irgendwie ...", begann Ishitaki plötzlich. Aki schaute ihn an.

"Irgendwie habe ich mir die Reaktion anders vorgestellt ..."

Erstaunt riss Aki die Augen auf. "Du meinst ... die vom König?"

Sein Onkel nickte. Aki legte leicht den Kopf schief.

"Warum?"

Ishitaki schwieg. Aki schaute ihn noch eine Weile an, lässt aber das Schweigen als Antwort.

Allmählich waren Schritte auf dem dunkelroten Teppichboden zu vernehmen. Schnelle, eilige Schritte.

Dann stand Nami vor den beiden. Etwas erschrocken sahen sie ihr ins Gesicht.

Ein Lächeln lag auf dem Gesicht der Elfe. "Es gibt gute Neuigkeiten."

Die Worte waren an Aki gerichtet. Aufgeregt sprang die Elfe um den Größeren herum.

Aki blinzelte. "Ach, ja? Was denn?"

Das Mädchen blieb stehen und lachte. "Das wirst du sehen."

Ohne auch nur etwas erwiedern zu können, wurde er mitgeschleift.

Eilig rannte sie mit ihm die Gänge der Festung entlang, bis sie vor einer kleinen, kaum auffälligen Tür stehen blieb.

Die Tür war schlicht gebaut. Sie bestand nur aus einfachem Buchenholz und hatte keine goldenen Verziehrungen, noch irgend etwas, was darauf hingedeutet hätte besonders zu sein.

Namiki schaute Aki an.

Dann brach sie hervor: "Die Heiler des Königs haben es geschafft, den Fluch von Sin zu nehmen."

Mit einer Mischung aus Erstaunen und völliger Freude riss Aki die Augen auf.

Einen Moment lang stand er nur da, unfähig etwas zu sagen. "Wirklich?"

Irgendwie konnte er es nicht fassen. Die Elfe nickte zustimmend.

"Doch ..."

Ihre Stimme brach ab. Ein breites Lächeln stand ihr ins Gesicht geschrieben und Tränen der Freude haben sich in ihren Augenwinkeln angesammelt.

Der Gesichtsausdruck der Elfe veränderte sich für kurze Zeit.

"Jedoch ..."

Sie trat einige Schritte zur Tür. Sachte berührte sie die Türwand, so als wolle sie hören, was da drinnen vor sich ginge.

"Ich frage mich, was das für ein Fluch war." Kurz stockte sie.

"Als ich ihn so gesehen habe, habe ich gedacht, dass er erneut mit seinem Willen kämpfen muss. Es war einfach schrecklich ..."

Aki schaute sie nur an. Er wusste auch nicht, was er antworten sollte.

Plötzlich lag das Lächeln wieder auf den Lippen der Elfe.

"Wir sollten rein gehen", beschloss sie und deutete auf die Tür.

"Die Heiler können uns bestimmt mehr darüber sagen."

Aki nickte nur zur Antwort. Gemeinsam betraten sie den Raum.

Drinnen war es einfach eingerichtet. Hier und da waren einige Kerzen erichtet worden, die den Raum in ein mattes gelbes Licht verwandelten.

In der Mitte des kleinen Raumes waren vier Männer zu sehen. Ihre Gesichter durch die weiten Kapuzen verborgen. Ihre Kleidung bestand aus langen grün - schwarzen Roben, die bei jedem Schritt ein schlürfendes Geräusch von sich gaben.

Die Männer blickten zur Tür, als sie die beiden Elfen bemerken.

Mit großen Schritten kam die Elfe auf die Männer zu.

"Wie geht es ihm?", erkundigte sie sich zugleich, und schaute sich besorgt um, da keine Spur von Sin zu sehen war.

Kurz lag ein Schweigen in der Luft.

"Sein Zustand ist stabil. Jedoch ..." Einer der Männer hielt in seinen Worten inne.

Er blickte in den Gesichtern der Anwesenden. In ihren Augen las man deutlich die Neugier und Ungeduld.

Das Flackern, der kleinen Kerzen wurde nun lauter.

Der Mann senkte kurz den Blick, ehe er weitersprach.

"Dieser Fluch, der ihm auferlegt worden war, bestand voll und ganz aus negativer und boshafter Energie. Hätten wir ihn nicht davon befreit, wäre dies sein Tod gewesen."

Als er zu ende gesprochen hat, sah er sich erwartungsvoll um.

"Doch was für Auswirkungen hat er auf uns?", wollte nun einer der anderen Männer wissen.

Er blickte nun den Mann an, der die Frage gestellt hat. Jedoch schwieg er auf dessen Frage.

Namiki schüttelte den Kopf. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen.

"Wo ist er nun?", fragte sie und schaute mit einer Mischung aus Trauer und Freude die Männer an.

Die Männer sahen ihr etwas erstaunt ins Gesicht.

"Er müsste draußen im Schlossgarten sein", erklärte schließlich einer der Männer.

Die Elfe nickte kurz. "Ich danke euch."

Kurz verbeugte sie sich, drehte sich um und verließ den Raum. Schweigend folgte Aki ihr.

Den ganzen Weg über sagten beide nichts. Schweigend gingen die beiden Elfen nebeneinander her.

Alles, was zu hören war, waren ihre Schritte, die auf dem Boden ein dumpfes, kaumhörbares Geräusch von sich gaben.

Kurz darauf kamen sie am Tor vom Schlossgarten an.

Überall wuchsen Ranken mit weißen Rosen, die sich verspielt an dem Gerüst des Tores hangelten.

Fliederbeete, sowie große Hecken waren errichtet worden.

Der Garten kam einen Dschungle gleich.

Namiki öffnete das Tor des Gartens. Dann blickte sie zu Aki.

Kurz blinzelte sie. "Ist etwas?"

Sie blickte ihm verwirrt ins Gesicht. Aki schreckte hoch schaute sie erstaunt an.

"Nein. Alles in Ordnung", sagte er und lächelte als Bestätigung.

"Gut ...."

Das Mädchen schloss die Augen und ging vorraus. Aki folgte ihr.

Die ganze Zeit über fragte er sich, wer diese beiden Personen auf dem Bild im Thronsaal waren.

Sie kamen ihn so bekannt und gleichzeitig, wie eine ferne Erinnerung vor.

Doch das konnte unmöglich stimmen. Seine Eltern haben immer im Dorf gelebt, so weit er zurückdenken kann.

Verwirrt schüttelte er den Kopf. Er wusste nicht, was er glauben sollte.

Als sie um eine Ecke abbogen, kam ihnen plötzlich Sin entgegen.

Leicht erschrocken sahen sich die Elfen gegenseitig ins Gesicht. "Sin da bist du ja!"

Namiki umarmte ihn kurz.

"Wie geht es dir?"

Sin blinzelte. Schwieg allerdings auf die Frage der Elfe. Ohne ein Wort zu sagen ging er.

Betrübt sah ihn Namiki nach. Sie konnte nicht begreifen, was in ihm vor ging.

Dann sah sie auf der Stelle, wo Sin gestanden hatte.

Wenige Meter davon entfernt war ein Grab zu sehen. Auf dessen weiße Rosen gelegt worden waren.

Nach kurzen überlegen ging sie zu dem Grab.

Tränen stiegen ihr in den Augen, als sie den Namen, der auf dem Grab eingemeiselt war las.
 

"Hikaru ..."
 

Einzelne Tränen fielen in das grüne Gras. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen.

"Sin ..."

Ihre Stimme brach ab. Das war alles, was sie sagen konnte.

Ein leichter Wind kam auf und bließ die Rosen daovn.

Sie wurden mit dem Winde davon getragen. Namiki schaute zum Himmel.

Über ihr erstreckte sich ein strahlend klarer blauer Himmerl. Keine einzige Wolke war zu sehen.

Sie erinnerte sich an Tage, wie diese. Tage an denen es noch keine Furcht und Angst gab ...
 

Das Lachen eines kleinen Mädchens war zu hören.

Es rannte eine alte, morsche Brücke entlang. Hinter ihr eine junge Frau.

"Komm, wir müssen uns beeilen, wenn wir pünktlich sein wollen", sagte das Mädchen eilig und drehte sich zu der Frau um.

Die Frau ließ ein Lächeln erblicken. "Ich komm ja schon."

Ihre Stimme war ruhig. Sie verspührte vollkommende Wärme, und das Gefühl Zuhause zu sein.

Das Mädchen blieb stehen und wartete, dass die Frau sie einholen konnte.

Sie nahm die Hand der Frau.

"Du .... sag mal ...." Kurz stockte das Mädchen.

Die Frau sah sie an.

"Wieso greifen uns die Könige an?"

Als die Frau diese Worte hörte, wurden ihre Augen größer.

"Wo ... her ..."

Blut ronn nun aus ihren Mundwinkeln. Dann fiel sie. Der Körper der Frau bildete nach und nach eine große Blutpfütze.

Die Augen des Mädchens waren leer.

In der Hand hielt sie ein krummes Messer, blutverschmiert.

"Erzähl mir nicht, du weißt es nicht", sagte das Mädchen nun in monotoner Stimme.

"Du hast mir nie die Wahrheit erzählt." Langsam ging sie um die Frau herum. In der Ferne nun ein junger Mann zu sehen.

Er trug braune Kleidung und schwarzes, langes Haar ziehrten ihn.

Langsam kam er auf sie zu. Kurz betrachtete er den leblosen Körper. Dann nahm er dem Mädchen das Messer ab.

Langsam strich er ihr überm Kopf, ein Lächeln auf den Lippen.

Dann nahm er sie an der Hand.

"Du musst noch viel lernen", sagte er nur. Das Mädchen schaute ihn mit großen Augen an.

"Warum?", wollte sie wissen. "Ich habe meinen Auftrag doch erfüllt."

Kurz schmollte sie. Ein Lachen lag in der Luft.

Allerdings antwortete der Elf nicht auf die Frage der Kleinen. Alles verschwamm und wurde zu einem undeutlichen Bild.

Dann war das Prasseln des Regens zu vernehmen.

Lauter, als je zuvor ....
 

Langsam öffnete die Elfe ihre Augen. Sie konnte sich noch genau an den Tag erinnern, an dem sie ihren ersten Mord verursachen musste.

Es war nicht leicht gewesen, dieser Person etwas vorzumachen.

Aber Menschen waren einfach gestrickt. Hat man einmal ihr Vertrauen, heißt es Schachmatt für sie.

Auf Namikis Lippen lag nun ein Lächeln.

Einige Zeit blieb sie noch sitzen, dann beschloss sie aufzustehen.

"Wir sollten zurück", sagte sie dann, als sie Aki erblickte.

Aki schaute ihr nur verwirrt ins Gesicht. Dann nickte er.

"Okay ...."

Ohne ein weiteres Wort zu sagen gingen sie. Aki schaute Namiki ins Gesicht.

"Wäre es in Ordnung wenn ..." Kurz stockte er.

Namiki schaute ihn überrascht ins Gesicht.

"Was gibt es?"

Kurz schaute Aki sie nocheinmal an, ehe er weitersprach.

"Wäre es in Ordnung, wenn du vorraus gehst? Ich habe noch etwas zu erledigen ..."

Namiki schaute ihn an und blinzelte verwirrt.

Ohne auch nur auf eine Antwort zu warten, ging er.

Er ging eine kleine Landstraße entlang, nicht weit von der Festung entfernt. Aki setzte sich auf einen kleinen Stein und schaute zum Himmel hinauf.

Alles in seinem Kopf drehte sich. Er konnte das alles nicht verstehen.

Er hatte sich das alles irgendwie anders vorgestellt. Er hatte jetzt nicht unendlichen Prunk und Macht erwartet. Doch .... irgendetwas, störte ihm und er wusste nicht was.

Ein starker Wind kam auf. Das Rauschen des Windes entwickelte sich allmählich zu einem Orkan.
 

Nichts war zu hören, außer das Lachen eines kleines Kindes. Neben ihm eine Frau und ein junger Mann.

Beide trugen prachtvolle Kleider.

Das Königspaar sah glücklich auf das kleine Kind herab.

Mit großen Augen sah es die beiden an, so als erwartete es etwas.

Die Frau nahm das Kind nun auf dem Arm. Sie hatte schöne blaue Augen. Ihr braunes Haar trug sie kunstvoll hochsteckt. Auf ihren Haupt eine zierliche, schmale Krone.

Ein leichter Wind spielte in den Haaren des Kind.

Dieses eine Kind, dass eines Tages der ganze Stolz der jungen Frau sein werden würde ...
 

Aki weitete die Augen.

Alles fügte sich allmählich zu einem Puzzle zusammen.

Er kannte diese Frau, die immer und immer wieder in seinen Traäumen und Erinnerungen erschien.

"Nein ... das ... das kann nicht sein ..."

Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, war das Klirren von Schwetern und das Sirren von Pfeilen zu vernehmen. Das Schreien mehrer Leute kam ebenfalls hinzu. Dann rannte er die Straße entlang zurück zur Festung.

Als er an der Festung ankam erwartete ihm auch schon das totale Grauen.

Die Tore gewaltsam Aufgebrochen.

Deutlich lag der Geruch von Blut und Verwesung in der Luft. Mit weit aufgerissenden Augen ging er langsam weiter.

In der Zwischenzeit, ohne einen Laut von sich zu geben sein Schwert gezogen.

Überall lagen tote Elfen und Schergen der Könige.

Aki ballte die Hand zur Faust.

Wut kam in ihm auf. Er konnte nicht glauben, was er mit seinen Augen sah.

Dann musste er plötzlich an die Worte von Sin denken.
 

"Man erzählt sich, dass dieses Reich dem Paradies gleich kommen würde, dass man dort in Sicherheit vor den Häschern der Könige sei."
 

Aki schüttelte den Kopf. Hatte er mit seinen Worten falsch gelegen?

Er wusste es nicht.

Plötzlich war hinter ihm ein Geräusch zu hören. Das Klappern von Metall.

Langsam drehte sich Aki um. Hinter ihm stand ein Scherge der Könige.

Ohne groß nachzudenken, was er tat, rannte er auf den Häscher zu. Mit einen gekonnten Hieb parierte dieser jeodch seinen Angriff.

Immer und immer wieder schlug der Elf auf den Schergen ein, bis er schließlich vollkommen unter den Schlägen unterging.

Mit einem Aufschrei fiel der Scherge zu Boden.

Aki kümmerte sich nicht mehr um ihn und beeilte sich in den Thronsaal zu kommen.

Warum er dahin wollte, wusste er genau.

Alles was zu hören war, waren seine eiligen Schritte, die nun auf dem Fetzen von Teppich wiederhallten.

Dann stand er auch schon vor der Tür des Thronsaals. Diese geöffnet.

Aki ging vorsichtig weiter und betrat den Saal.

Kaum hatte er auch nur einen Füß in den Saal gesetzt, weitete er erneut die Augen.

Überall auf den Boden lagen leblose Körper und Blut übersäte den Boden, wie ein Meer.

Das Portät ebenfalls mit Blut besudelt.

Unfähig etwas zu tuen ging er weiter in den Saal hinein.

Das reine Grauen spielte sich hier ab.

"Das ... kann doch alles doch nicht war ..."

Eine leblose Gestalt saß auf dem Thron ebenfalls. Seine Kleidung blutdurchtränkt.

Aki wusste nicht warum er das tat, jedoch drehte er sich plötzlich um. Seine Augen weiteten sich.

Vor ihm stand Aiko. Wortlos stand er ihm gegenüber.

Dann spührte er einen stechenden Schmerz. Durch seine Brust ragte ein Schwert.

Aki spührte wie es Fleisch und Knochen durchtrennte. Blut ronn aus seinen Mundwinkeln.

Dann begann er zu sprechen.

"Wa ... rum ..."

Seine Stimme war kaum ein Flüstern, das überhaupt nicht war genommen werden hätte können.

Aiko sah ihn ausdruckslos an.

Dann schmückte ein hämisches Lächeln sein Gesicht.

"Jeder von euch muss eliminiert werden." Kurz sah er auf den toten König.

Sein Grinsen wurde nun größer.

"Und dazu ..." Kurz hielt er in seinen Worten inne.

Aki merkte nun, wie ihm vollends die Kraft verließ. Seine Hände verkrampften sich um den Schwertgriff, dann fiel er zu Boden. Regungslos lag er dort und rührte sich kein Stück..

Sein Atmen ging stoßweise. Er wusste, dass es keine Chance zum Überleben gab, dazu waren die Möglichkeiten zu gering.

Für einen kurzen Moment wurde alles schwarz.

Aiko ging nun um ihn herum, und ging in die Richtung, des toten Königs.

"Dein Vater, der König der Elfen musste sterben", hörte er nun die Worte von Aiko sagen.

Ungläubig riss er die Augen auf. Er konnte den Worten keinen glauben schenken.

Wieso erzählte er ihm das alles, jetzt wo er sowieso am sterben ist?

Allmählich verschwamm alles vor seinen Augen.

Seine Sicht wurde trüber und verschwamm zu einem undeutlichen Bild.

Alles, was er sah, waren Aikos Schritte, die immer näher und näher auf ihm zukamen.

Dann fiel er vollends in die Dunkelheit.

Enemies?

„Sind sie weg?“, fragte das Mädchen und lugte um eine Ecke.

Nichts war zu sehen. Auf den Straßen kein Mensch.

Alles, was zu hören war, war das leise Plätschern des Regens, der sachte auf dem steinigen Boden hin und her tröpfelte.

„Ich glaube nicht, dass wir es schaffen werden ....“, sagte sie nun traurig.

Ihr Gesichtsausdruck hatte sich geändert.

Sie blickte zu den anderen drei Gestalten, die unmittelbar neben ihr standen. Tränen hatten sich in dem zierlichem Gesicht gebildet.

Einer der Personen kam auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Keine Sorge. Wir werden es schaffen. Wir werden ihn finden.“

Aufmunternd sah er dem Mädchen ins Gesicht.

Ein leichtes Lächeln umspielte nun das Gesicht des Mädchens.

„Ich danke dir, Sin.“

Erneut blickte sie hinaus.

Immer noch war niemand zu sehen. „Ich glaube ...“, begann sie. „Wir können gehen ...“

Sicher war sie sich mit ihren Worten nicht. Kurz senkte sich ihren Blick.

Die Augen geschlossen.

„Ich hoffe es geht dir gut ...“

Dann ging sie voraus. Die anderen drei folgten ihr wortlos.

Mit gezückten Waffen gingen sie die verregneten Straßen, der zerstörten Stadt entlang.

In jeder Ecke könnte der Tod auf sie lauern, der nur darauf wartete würde, um hervor zu springen.

Kein Geräusch war zu vernehmen.

Nur das sachte Wehen des Windes, und die leisen Schritte, der Gefährten, die auf dem steinigen Boden ein leises, knirschendes Geräusch von sich gaben.

Namis Blick wanderte erneut zu Boden, so als hätte sie etwas entdeckt.

Unzählige Tropfen aus Blut schmückten den steinigen Boden.

Sie rümpfte die Nase. Der faulige Geruch von Verwesung hing ebenfalls in der Luft.

Sie blickte um die nächste Ecke und merkte, wie sich ihre Augen deutlich weiteten.

Überall auf den Boden lagen reglose, tote Gestalten.

Der Boden glich einem Meer aus Leichen.

Mit geweiteten Augen starrte die Elfe entsetzt zu Boden.

Sie wendete den Blick von den reglosen Gestalten ab und ging entschlossen weiter. In unmittelbarer Nähe das Klirren von Metall zu vernehmen.

Unsicher sahen sich die Gefährten um.

„Kommt.“

Ishitaki sah den Elfen kurz ins Gesicht, ehe er vorausging.

Der rothaarige Junge dicht neben ihm. Schweigend folgten Namiki und Sin den beiden in die Festung hinein.

Ihre Schritte hallten auf den zerstörten, steinigen Boden mehrfach wieder und gaben ein leises, klapperndes Geräusch von sich.

Immer lauter wurde das Klirren und das Zusammenprallen der beiden Klingen.

Als sie in Sichtweite des Geschehen waren, ballte Sin die Hände zu Fäusten. Namiki schaute mit erschrockenen Augen in deren Richtung.

Vor ihnen waren ein junger Elf und einer der Gefolgsleute der Könige.

Der Elf trug ein dunkelgrünes Hemd. Darunter ein rot gefärbtes Kettenhemd. Armschienen schmückten seine Unterarme. Braune Hosen und schwarze Stiefel seine Beine und Füße.

Kurze, kupferrote Haare, die wie Feuer aus seinem Kopf schossen, standen in allen Richtungen von seinem Kopf ab.

Sein Gesicht von unzähligen Bluttropfen befleckt.

Der Elf mag achtzehn vielleicht auch ein Jahr älter sein. Trotz alledem hatte er das zierliche Aussehen der Elfen in seinem Blute drinnen.

Wieder knallten die Klingen aufeinander.

Der Scherge duckte sich unter den Schlägen des rothaarigen weg, so als sei es eine Leichtigkeit für ihn.

Dann griff der Scherge seinerseits den Elfen an.

Er versetzte ihn einen Schlag mit der Faust in der Magengrube, sodass der Elf einen schmerzerfüllten Laut von sich gab, nach hinten taumelte und nach Luft schnappen musste.

Mit langsamen Schritten kam der Scherge auf den Elfen zu.

Das Gesicht zu einem hämischen Grinsen verzogen.

„Wir müssen ihm helfen!“

Namiki sah den anderen ins Gesicht. Stille kehrte unter den Gefährten ein.

Das Stöhnen des Elfen nun lauter zu vernehmen.

Immer noch nach Luft ringend ging der rothaarige in die Knie. Dann stand der Scherge vor ihm.

Mit weit aufgerissenen Augen sahen die Elfen auf das Geschehen.

Eine kurze Stille kehrte ein.

Der Elf kniff die Augen zusammen, als der Scherge zum Schlag ausholte.

Dann war ein Schrei zu vernehmen, der langsam zu einem undeutlichen Gurgeln überging.

Das Klirren eines Schwertes war zu hören, als es dem Boden zu nahe kam.

Völlig verwirrt starrte der rothaarige Elf auf dem leblosen Körper vor ihm.

Dann wanderte sein Blick hinauf zu der Person, die nun unmittelbar vor ihm stand.

Sofort wich die Angst und der Schrecken aus den Augen des Jungen.

Dann stand er entschlossen auf.

Der rothaarige öffnete den Mund, um zu sprechen.

Jedoch stoppte er in seiner Bewegung.

Sein Blick wanderte zu den kleinen Jungen. Ein Lächeln stahl sich auf den Lippen des größeren.

Der rothaarige ging auf den kleineren zu und nahm ihn für kurze Zeit in den Arm.

„Ein Glück, dass es dir gut geht“, flüsterte der Elf.

Einen kurzen Moment schloss er die Augen. Dann wandte er sich den Mann wieder zu.

„Ich danke Euch, dass ihr meinen Bruder gerettet habt.“

Ishitaki schwieg.

Namiki sah den rothaarigen etwas verwirrt ins Gesicht, ehe sie sich zu Wort meldete.

„Sag mal … hast du … hast du irgendwelche anderen Personen noch getroffen, außer den Schergen?“

Innerlich hoffte sie, dass er einen Hinweis darauf haben könnte, wo Aki sich aufhielt, aber eine Stimme in ihrem Kopf sagte ihr, dass das

Unwahrscheinlich war.

Der Elf sah der blauhaarigen ins Gesicht.

„Ja habe ich.“ Kurz hielt er in seinen Worten inne. Seinen Blick nun den Boden zugewandt.

„Diese Person sah mehr als furchterregend aus. Ich meine … solch Unmengen an negativer Energie, die er ausgestrahlt hat ...“

Erneut schwieg der Elf. Kurz war das Rauschen des Windes zu vernehmen, der verspielt in den Haaren des Elfen hing. Namiki blickte kurz zur Seite.

Dann sah sie wieder zu dem Elfen.

„Wie sah diese Person aus?“

Sie bekam es mit der Angst zu tun. Sie wusste, dass es nur zwei Personen gab, die solch eine Bosheit vernahmen. Aiko oder Minikui.

Oder …

Kurz hielt sie in ihren Gedanken inne.

Oder die Könige selbst sind auf den Plan getreten.

Etwas verwirrt schüttelte das Mädchen den Kopf.

Unsinn. Sie wusste nicht warum, aber sie wusste, dass die Könige schlau genug waren ihre Häscher und Späher zu schicken, als ihr eigenes Leben zu riskieren.

Vor allem dann, wenn sie den Feind direkt in die Arme laufen würden.

Endlich fand der Elf das Wort wieder.

„Die Person hatte kurze braune Haare und trug ein langes Schwert bei sich. Das Auffälligste war aber, dass seine Rüstung voll und ganz aus Gold bestand. Sie kam einen König gleich ...“

Kurz herrschte Stille über den Platz.

„Wir sollten weiter“, beschloss Ishitaki nach einigen Minuten dann schließlich.

Das war alles, was er zu sagen hatte. Dann ging er voraus.

Schweigend folgten ihm die Elfen.

Seine Hand ballte sich zur Faust.

Das Gesicht nun Wut verzerrt.

Sie beschlossen weiter zugehen.

„Ich bin übrigens Akai“, brach der rothaarige die Stille. Nun deutete er auf den kleineren.

„Und das ist mein Bruder Aka.“

Die Gruppe sah die beiden nur wortlos an. Alles, was zu hören war, waren ihre fast lautlosen Schritte.

Dann waren erneute Schritte zu hören.

Andere, verlangsamte Schritte …

Die Gruppe kam zum Stillstand. Verwirrt sahen sich die Elfen gegenseitig ins Gesicht.

„Geht voraus“, wandte sich Ishitaki nun an die Elfen.

Namiki wollte etwas erwidern, wurde aber von Sin mit gezerrt.

Als die Elfen in der Ferne, immer mehr und mehr zu einem undeutlichen Punkt wurden, trat die Person aus dem Schatten.

„Du gibst wohl niemals auf ...“, sagte Ishitaki, ohne sich zu der Person umzudrehen.

Allmählich verstummten die Schritte.

Der Mann sah Ishitaki nun ins Gesicht. Dann trat für kurze Zeit ein Lächeln auf seinen Lippen.
 

„Nicht ehe jeder Elf auf dieser Erde vernichtet wurde.“
 

Das klirrende Geräusch eines Schwertes erklang.

Kurz hallte das Zischen in der Halle wieder, ehe es in alle Winde zerstreut wurde.

Für einen kurzen Moment hätte man annehmen können, dass in dem Gesicht das Entsetzen breit gemacht hatte.

Dann spiegelten auch seine Lippen kurz ein Lächeln wieder.
 

„Du änderst dich nie, was?“
 

Mit einem lautem Schrei kam der Mann auf Ishitaki zu.

Dann krachten die beiden Klingen aufeinander.
 

Unsicher sah sich Namiki um, so als hoffe sie etwas oder jemanden zu finden.

Dann senkte sie den Blick und blieb stehen.
 

„Glaubt ihr, wir werden ihn finden?“
 

Ihre Stimme spiegelte die Sorge und vielleicht auch Entsetzen wieder.
 

„Ich meine seht euch um.

Alles wurde zerstört. Jeder einzelne wurde getötet. Niemals ...“
 

„Namiki!“, hörte sie nun Sin scharfen Ton.

„Denk noch nicht einmal daran. Wir werden ihn finden.“
 

Namiki sah kurz mit erschrockenen Augen in Sins Richtung, ehe die Elfe erneut den Blick senkte.
 

„Aber ...“, begann sie vom Neuem.
 

Sin schüttelte den Kopf.

„Mache dir keinen Kopf.“ Nun kam er mit großen Schritten auf das Mädchen zu.
 

„Wir werden ihn finden.“
 

Namiki sah nun in das Gesicht des größeren.

Stille trat über dem Platz. Dann nickte die kleinere.
 

„Ich danke dir, Sin.“

Kurz legte sich ein Lächeln auf den Lippen der Elfe.

Sin schaute nun in den dunklen Gang hinein.
 

Damals hatte er bestimmt mal prächtig ausgesehen, mit all seinen Verzierungen und Schnörkeln.

Jetzt bestand er nur noch aus Trümmern und zerstörtem Morast.

Kurz schüttelte der Elf den Kopf.

Er konnte nicht glauben, wie die Schergen hier hin gelangen konnten.

Geschweige denn, jeden einzelnen hier zu töten.
 

„Ich habe immer gedacht, dass das Reich des Königs dem Paradies gleich kommt. Das es ein Ort sei, wo die Häscher der Könige niemals hinkommen werden.“
 

Für kurze Zeit schlossen sich seine Augen.

Sorge hatte sich auf seinem Gesicht gebildet.

„Wir sollten weiter“, hörte er sich nun sagen, und ging voraus in den dunklen Gang.

Widerspenstig folgten ihn die anderen.

Unsichere Blicke wechselten sich zwischen den Gefährten.

Sie wussten allesamt nicht, was sie erwarten würde.

Stille breitete sich erneut unter ihnen aus.

Als sie nach einer Ewigkeit – so kam es Namiki vor, am Eingang des Thronsaals hielten.

Sie hielt den Atem an. Ebenso spürte sie, wie sich jeder Muskel in ihren Körper anspannte.

Sie schluckte.

„Wir sollten rein gehen ….“, beschloss sie und trat an die Tür.

Die anderen erwiderten ihre Entscheidung mit verwirrten und überraschten Blicken, sagten aber nichts darauf.

Sin nickte ihr zu.

„Du hast recht.“

Und trat sogleich neben der Elfe.

Mit einem kurzen Blick sah Namiki zu ihn hinauf, ehe sie dann den dunklen Saal betrat.

Augenblicklich umfing die Dunkelheit die Gruppe.

Nur ein fahles Licht, das aus den Resten der zerstörten Fackeln schien erhellten den Saal.

Und das was sie sahen verschlug ihnen die Sprache.

Augenblicklich weiteten sich Namikis Augen, als sie Aki regungslos auf den steinigen Boden sah. „AKI!“, schrie das Mädchen und wollte auf den Jungen zu rennen, wurde allerdings von Sin aufgehalten, als dieser zwei weitere – lebende – Personen in der Finsternis ausmachte.

Einer der Personen ging nun auf den leblosen Halbelfen zu. Diese trug blaue Kleidung, dessen Ärmel umrandet mit einem goldenen Garn waren. Sowie fast silberne, schulterlange Haare umrahmten sein kindliches Gesicht.

Der Junge war – so kam es Sin vor – kaum älter als zwölf, vielleicht sogar dreizehn. Langsam ging der Junge auf Aki zu, ehe er dann kurz vor ihm stehen blieb. Kurzerhand bückte er sich nach dem Halbelfen.

Seine Hände erstrahlten in einem blassen grün, und hüllten langsam den am Boden liegenden Jungen ein.

Augenblicklich spürte Sin, wie seine Augen sich weiteten.

Was geschieht da? Ungläubig schüttelte er den Kopf.

„Kopfzerbrechen bringt nichts ...“, dachte er und schritt nun auf den Jungen und Aki zu.

Als der Junge den Elfen bemerkte sah er kurz auf, hielt allerdings mit seinem Vorhaben keineswegs inne.

Ohne das Sin hätte reagieren können, spürte er sogleich kalten Stahl an seiner Klinge.

Die zweite Person hatte die Chance genutzt unbemerkt sich in der Dunkelheit umher zubewegen und so unbemerkt neben ihrem Gefährten zu gelangen. Nun hielt sie ihren Bogen gezückt,diesen mit gespannten Pfeil an Sins Kehle.

Das Mädchen trug blass grüne Kleidung, die mit verschiedenen Verzierungen und Stickereien war. Ebenso trug sie rücken lange hellgrüne Haare, die von einem blau-grünen Band zusammen gehalten wurden. Auf dem Band waren die selben Verzierungen, wie auf ihrer Kleidung. Zeichen, die er nie zuvor gesehen hatte.

Die Augen des Mädchen wurden so schmal, wie die einer Raubkatze, die sich bereit machte zum Sprung anzulegen.

„Wer seid ihr? Und was wollt ihr hier?“

Ihr Blick schweifte nun Namiki und die anderen. Dann hing ihr Blick wieder auf den schwarzhaarigen Elfen. „Wer seid ihr?“, entgegnete der Elf seinerseits.

„Mir wäre nicht bewusst, dass ein Mensch über Magie verfügt, geschweige denn diese weiß richtig einzusetzen.“

Der Junge hinter dem Mädchen wollte etwas erwidern, wurde allerdings von seiner Gefährtin unterbrochen.

„Und mir ist nicht bewusst, dass du hier die Fragen stellst.“

Das Leder um ihren Bogen, sowie die Sehne knirschten leicht.

Ein schmales Lächeln umspielte nun die Mundwinkel des Mädchens.

„Nur ein Schuss und du wärst erledigt ...“, sagte sie leise, dennoch betont.

Nun meldete sich Namiki zur Wort und betrat den Saal.

„Bitte! Wir wollen keinen Ärger machen ...“ Kurz hielt sie in ihren Worten inne. Ihr Blick hing auf Aki.

Immer noch umhüllte das grüne Licht den Halbelfen. Für kurze Zeit schlossen sich ihre Augen.

„Also gut“, sagte das Mädchen und ließ Pfeil und Bogen sinken.

Sie blickte nun zu Namiki. „Was wollt ihr dann, wenn keinen Ärger machen?“

Als Namiki die Worte hörte, musste sie schlucken.

„Wir haben Aki gesucht ...“, sagte sie dann.

„Was?“ Überrascht musste das Mädchen aufblicken. „Ihr meint ihn hier?“

Das Mädchen wandte sich nun Aki und seinen Gefährten zu.

Kurz herrschte Stille.

„Und wie sieht es aus, Nikkaidou?“, fragte sie dann in einem ruhigen Ton in der Stimme. Der Angesprochene schaute sie kurz an, ehe er den Kopf senkte.

„Hier kann ich ihn unmöglich weiterheilen ...“, sagte er. „Es befinden sich immer noch Schergen in der Festung. Wir müssen woanders hin, dort kann ich weitermachen.“

Als das Mädchen die Worte des kleineren vernahm, sah sie besorgt drein.

„Aber … wird er solange aushalten?“

Nun nickte der Junge. „Ich denke schon ...“

„Also gut.“ Kurz schlossen sich die Augen der grünhaarigen. Dann wandte sie sich Sin und die anderen – die bereits hinter dem Elfen standen – zu.

Das Mädchen setzte ein schüchternes Lächeln auf. „Also … wo soll ich anfangen …?“ Kurz hielt sie in ihren Worten inne.

„Dann beginne ich von vorne. Ich bin Phirona und das hier ist Nikkaidou.“ Kurz zeigte sie auf ihren Gefährten.

Die Augen von Sin wurden schmal und zeigten nun misstrauen.

„Gut jetzt wissen wir eure Namen, doch was ist eurer Vorhaben? Was wollt ihr?“

„Also wir …?“ Unsicher strich sich das Mädchen eine Strähne hinterm Ohr.

„Wir sind dem Heer Schergen hierher gefolgt, als diese von einem Zufluchtsort der Elfen sprachen …“ Erneute Stille erfüllte den Saal.

„Wir haben gehofft hier Informationen zu erhalten, was vor sich ginge. Doch als die Schergen dann anfingen alles und jeden hier zu töten, da haben wir gemerkt, dass wir hier keine erhalten werden ...“

Sin Augen wurden schmaler mit jedem Wort, was er von Phirona hörte.

„Wie meinst du das? Weißt du etwa nichts von einem Krieg, der schon seid Jahren geführt wird? Hast du etwa nie eine Schar Krieger gesehen, geziert mit Rüstungen und immer bereit zum Kampf. Hast du etwa nie dieses Leid mitbekommen, dass dieses Land ertragen muss?“

„HÖR AUF!“

Überrascht musste Sin aufblicken und hielt augenblicklich in seinen Worten inne. Nun schaute er Nikkaidou ins Gesicht, der ihn Wut verzerrt ansah.

Seine Hände umgaben nicht mehr das grüne Licht und diese waren nun krampfhaft zu Fäusten geballt.

„Du hast kein Recht so mit ihr zu reden! Wir sind nicht aus Spaß hier, wir sind hier, um den Leuten hier zu helfen!“

Der Junge hielt in seinen Worten inne, als Schritte zu vernahmen waren. „Wir sollten hier weg“, beschloss Phirona und schaute Sin und die anderen an.

„Wir werden euch vorerst begleiten, bis seine Wunden vollends verheilt sind“, beschloss das Mädchen. „Bis dahin müssen wir wohl oder übel miteinander auskommen.“

Kaum hatte sie die Worte gesprochen ging sie neben Aki auf die Knie und hievte den Elfen auf die Schultern.

„Kommt!“

Sie hatte nun einen ersten Gesichtsausdruck aufgelegt, dann ging sie durch ein Loch in einer Mauer aus den Saal.

Kurzerhand folgten Sin und die anderen ihr.

Sins Ausdruck hatte sich weiter verfinstert. Pures Misstrauen war darin zu lesen.

„Was ist eures wahres Ziel? Wer seid ihr wirklich?“

Childhood friends ...

Es waren Tage vergangen, seitdem die kleine Gruppe aus der Festung des Elfenkönigs – die nun von den Schergen der Könige eingenommen war – entkommen war.

Nun tauchte die Nacht die Gegend in ein dunkles Licht, sodass einem das Gefühl befiel alles fallen zu lassen und einfach aufzugeben.

Einig allein ein kleiner grüner Lichtstrahl erhellte die dunkle Nacht.

Die kleine Gruppe hatte sich an einem Feuer – welches am späten Abend entfacht worden war – niedergelassen.

Das Mädchen – welches sich als Phirona vorgestellt hatte – und der Junge Nikkaidou saßen etwas abseits der Gruppe. Ununterbrochen sah Sin misstrauisch zu den beiden rüber, so als würde ihn das Gefühl befahlen, dass sie jeden Moment etwas Böses im Schilde führen. Dann fasste den Elfen der Mut und begann zu sprechen.

„Also raus mit der Sprache“, begann er. „Warum zu Hölle hilft ihr uns? Wo kommt ihr eigentlich her?“

Als Phirona diese Worte vernahm, musste sie erschrocken, vielleicht auch verwirrt in Richtung des Elfen schauen.

Dann wanderte ihr Blick jedoch schnell zu Boden. „Also … wie soll ich es erklären ...“, begann sie und hielt genauso schnell wieder in ihren Worten inne.

Sin seufzte genervt. „Du weißt anscheinend nie, was du sagen sollst, was?“

Phirona schwieg, als sie seine Worte vernahm.

„Wir sind auf Reisen“, begann plötzlich der Junge hinter Phirona zu sprechen, ohne den Blick von Aki abzuwenden. Überrascht sah Sin nun in der Richtung von Nikkaidou. Phirona ebenfalls sah ihren Gefährten fassungslos, vielleicht sogar sprachlos an, so als hätte sie dies von ihm nicht erwartet.

Kurz schweifte Nikkaidous Blick zu Sin, ehe diesen wieder Aki zugewandt hatte.

„Wir kommen von weit her.“ Mehr sagte der Junge auf die Fragen des Elfen nicht. Sin seinerseits schwieg ebenfalls. Er ließ abermals ein Seufzen erklingen.

„Das kann ja noch was werden ...“, murmelte er. Phirona ihrerseits sah den Elfen einen Augenblick lang besorgt an, ehe ihr Blick auf Nikkaidou gerichtet war.

„Wie geht es ihm?“, fragte sie den Jungen.

Schweigend hatte der Junge seinen Blick auf den bewusstlosen Halbelfen gerichtet. Dann schlossen sich seine Augen.

„Ich weiß nicht warum …“, begann er. Kurz herrschte Stille unter den Gefährten. „Ich weiß nicht warum, aber irgendwie wird sein Zustand nicht stabiler.“

Phirona schwieg auf die Antwort des Jungen. Sin ließ abermals ein Seufzen erklingen.

„Na klasse“, sagte er. Seine Stimme klang genervt und nicht sonderlich gefreut. „Das wird ja immer besser. Reicht ja nicht, dass die Festung angegriffen und von den Schergen der Könige eingenommen wurde und wir noch euch an der Backe haben.“ Kurz hielt der Elf in seinen Worten inne.

Erzürnt sah er in die Richtung der – seiner Meinung nach – beiden Fremden.

„Nein. Der Sohn des Elfenkönigs liegt bewusstlos am Boden, und ihr wollt mir weiß machen, dass ihr nichts machen könnt?“

Erneut herrschte Stille. „Sin ...“, sprach plötzlich Namiki leise den Elfen an.

Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Beschämt senkte sie den Blick.

Sin schnaubte. „Das bringt doch alles nichts!“

Seine Hände ballten sich zu Fäusten.

Phironas Augen schlossen sich, ehe sie den Elfen dann entschlossen ins Gesicht sah. „Wir probieren ja schon alles, was in unserer Macht steht, doch wenn wir keine Möglichkeit finden ...“

Sin biss die Zähne zusammen. „HALT DEN MUND!“

Phirona sah erschrocken, vielleicht auch entsetzt und mit weit aufgerissenen Augen Sin an, so als hätte sie diese Worte nicht erwartet. Dann wurde ihr Gesicht wieder passiv und emotionslos, wie das einer Elfe.

Mit zugekniffenen Augen sah der Elf das Mädchen an. „Ihr habt uns noch nicht einmal erzählt, warum ihr uns hilft. Also sagt schon.“

Phirona senkte den Blick und schwieg für kurze Zeit. „Wie soll ich es erklären …?“ Erneutes Schweigen. Dann holte das Mädchen tief Luft, um erneut anzufangen und Worte zufassen.

„Nikkaidou hatte eine Vision.“ Ein kurzes Lächeln stahl sich auf den Lippen des Mädchens, so als würde sie an glückliche Zeiten denken.

„Ich weiß auch nicht, warum er diese Fähigkeit hat, doch er kann in bestimmten Situationen und Momenten einen Teil der Zukunft sehen, was passieren wird ...“

„Und du denkst, dass er gewusst hat, dass Aki dies zustoßen wird?“

Schweigend nickte Phirona. „Ja ...“

Als Phirona erzählte, erwiderte Nikkaidou nichts darauf und hielt weiterhin seinen Blick stur auf Aki gerichtet und fuhr den Heilprozess weiter fort.

„Auch das noch“, sagte der Elf genervt.

„Ein Bengel, der in die Zukunft sehen kann.“

Phirona, sowie die anderen antworteten nicht auf die Aussage des Jungen. Leise hörte man das Flackern des Feuers in der Nachtluft. Langsam gingen die Flammen unter den sachten Wind, der sich in der Zwischenzeit aufgetan hatte unter.

Ebenfalls erlosch allmählich das grüne Licht von Nikkaidous Magie.

Erschrocken sah Phirona in das Gesicht ihres Gefährten. Dieser hatte das Gesicht gesenkt und einzelne Haarsträhnen verbargen, die im Moment erzeugte Emotion. Kurz zögerte das Mädchen, dann stellte sie doch ihre Frage. „Was ist los?“

Der Junge hatte das Gesicht immer noch gesenkt. Schweigend stand er auf. Kurz drehte er sich noch einmal zu seiner Gefährtin. „Es tut mir Leid, Phirona ...“, sagte er, ehe er in den Wald ging.

Phironas Augen weiteten sich abrupt. Was war denn jetzt los?!

„W – warte doch mal! Nikkaidou!“

Dann sprang das Mädchen auf und folgte ihm eiligen Schrittes. Sin und die anderen sahen den beiden verblüfft und erschrocken zugleich nach.

„Da haben wir´s“, sagte Sin sogleich. „Erst begleiten sie uns, und jetzt machen sie sich aus dem Staub.“

Namiki sah den größeren einen Augenblick lang ins Gesicht. „Folge ihnen besser, ehe sie nicht mehr zurückfinden. Ich passe auf Aki auf.“

Sin nickte der Elfe zu. „Okay, aber passe auf dich auf.“

Dann stand der Elf auf und folgte den beiden in den Wald.
 

„Nikkaidou! Jetzt warte mal!“

Phirona rannte nun hinter den kleineren hinterher. Dann drehte sie ihn augenblicklich um, als sie ihn erreicht hatte.

Der Junge hatte den Kopf gesenkt. „Was ist los?“, fragte sie abermals. Weiterhin schwieg Nikkaidou. Phirona biss die Zähne zusammen und ihre linke Hand ballte sich zur Faust.

„Nikkaidou Phillen, sagte mir jetzt sofort was mit dir los ist! Warum bist du weggegangen?!“ Als der Junge diese Worte hörte musste er aufblicken und in das Gesicht seiner Gefährtin starren, so als sei er es nicht gewohnt solch einen ernsten Ton von ihr zu hören.

Dann senkte er erneut den Blick.

„Ich schaffe es nicht ...“, sagte er leise. Einen Augenblick lang hatte man das Gefühl, als würden seine Worte von den Wind verschluckt werden.

„Ich schaffe es einfach nicht, verstehst du?“ Nikkaidou erhob nun den Kopf und sah dem Mädchen ins Gesicht. Für den ersten Moment hatte das Mädchen geglaubt Trauer oder vielleicht Sorge in seinem Gesicht zu sehen, verwarf allerdings schleunigst den Gedanken als dieser entschlossen weitersprach. „Anscheinend bin ich doch nicht so gut, wie du gedacht hattest.“

Als Phirona diese Worte hörte, musste sie den Jungen besorgt ansehen. „Aber Nikkaidou ...“

„Du siehst es ja selber ….“, entgegnete der Junge.

Für kurze Zeit schwieg das Mädchen auf die Aussage des Jungen, ehe sie ihm dann eine Hand auf die Schulter legte.

„Ich würde so etwas nicht sagen, wenn ich es nicht wüsste ...“, fing das Mädchen an. „Ich setzte sehr viel Können und Vertrauen in dich, und das weißt du ...“

Nikkaidou sah das Mädchen nun überrascht und erschrocken zugleich an, so als würde er diese Worte das erste Mal hören.

„Vertrauen ...“, wiederholte Nikkaidou leise. Dann glitt ein Lächeln über seine Lippen. „Wie konnte ich das vergessen haben ...“ Die letzten Worte hatte er gedacht.

Auf Phironas Lippen spiegelte sich ebenfalls ein Lächeln wieder.

„Du schaffst das. Das weiß ich.“

„Da seid ihr ja!“

Erschrocken drehten sich die beiden um. In der Ferne konnten die zwei Sin ausmachen. Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und kam nun mit einem schiefen Lächeln auf sie zu.

„Und ich dachte schon ihr habt euch davongeschlichen.“ Kurz schwieg der Elf. „Anscheinend hatte Namiki wieder Recht behalten ...“, murmelte er vor sich hin, ehe er sich dann vollends den beiden zuwendete.

Kurz musste der Elf seufzen. „Warum seid ihr abgehauen?“

Als die Gefährten die Frage des Elfen hörten, schwiegen sie. Anscheinend wussten sie nicht, was sie auf dessen Worte antworten sollten. Sin runzelte die Stirn, als er keine Antwort erhielt, belässt es allerdings damit und schwieg. Ein kurzer Wind war in den Wipfeln der Bäume zu vernehmen, der sachte die Äste und das Blätterwerk hin – und her schaukelte.

Eine kurze Stille herrschte unter den Gefährten, ehe Sin wieder das Wort erfasste.

„Was ist nun? Wollt ihr nun zurückkommen, oder hier versauern?“

Phirona schwieg und senkte den Blick, als sie die Worte des Elfen hörte.

„Wir kommen mit!“, erfasste nun entschlossen Nikkaidou das Wort. Sin sah den kleinen verwundert und verblüfft zugleich an, so als war er auf diese Reaktion nicht gefasst gewesen. Dann glitt wieder das Lächeln auf seinen Lippen zurück.

„Dann kommt ...“ Kurzerhand drehte sich der Elf um, bereit den Rückweg zum Lager anzutreten. Schweigend folgten Nikkaidou und Phirona ihm.
 

Besorgt schaute Namiki in den Wald hinein, an der Stelle, an der Sin verschwunden war. Für kurze Zeit schlossen sich ihre Augen. „Ich hoffe du stellst nichts dummes an ...“, murmelte sie. „Wir beide wissen genau, wie temperamentvoll du sein kannst ...“

Dann starrte das Mädchen in die lodernden Flammen des Lagerfeuers. Leise knisterte das neu auferlegte Holz vor sich hin. Gierig verschlangen die Flammen die kleinen Äste und Zweige, so als hätten sie seid Tagen nichts zu Essen gehabt.

Das Mädchen senkte nun den Blick. Sie musste an die Worte des Jungen – wie hieß er gleich? - Nikkaidou denken. Was war, wenn Aki wirklich nicht mehr erwachen würde?

Kurz wanderte ihr Blick zu den Halbelfen, der immer noch bewusstlos dalag,

Namiki hatte nun eine traurige Miene aufgesetzt. Es reichte ja nicht, dass – seitdem sie aus der Festung geflohen waren – von Akai und Aka jede Spur fehlte. Sie hatten sich von der Gruppe getrennt, als bei ihrer Flucht aus der Festung ein Trupp von Schergen sie verfolgt hatte.

Erneut schlossen sich die Augen der Elfe. Alles, was in diesen Moment zu hören war, war das Knistern des Feuers, und der sachte Wind der verspielt in den Haaren der Elfe hing.

„Wann wird das Lied der Trauer sein Ende finden …?“

Erschrocken musste das Mädchen aufblicken, als das Rascheln von Stoff zu vernehmen war. Kurzerhand sah sie zu Aki, der anscheinend erwacht war.

Sprachlos sah das Mädchen Momente lang zu den Halbelfen. „Aber ….“

Dann stiegen Tränen in den Augen der Elfe und ging dann kurz entschlossen auf den Jungen zu. Ihre Arme schlangen sich um den Halbelfen, und dieser sah das Mädchen einen Augenblick lang verwirrt an, so als wüsste er nicht, was vor sich ginge.

„Du bist wach.“

Kurz musste Aki blinzeln, als er die Worte von Namiki hörte, dann glitt für kurze Zeit ein Lächeln auf seinen Lippen, ehe es dann wieder zu einer passiven Miene zurückverwandelte. „Ja ...“

Namiki sah den Jungen nun mit einem Lächeln ins Gesicht, ehe sie mit den Handrücken die letzten Tränen aus ihren Augen verschwinden ließ.

„Aber wie kann das sein …?“, fragte das Mädchen fassungslos und hielt abrupt in ihren Worten inne. Ihre Stimme erstarb. Sie konnte sich das alles nicht erklären. Nikkaidou hatte doch gesagt …

Augenblicklich schüttelte das Mädchen den Kopf, um diese Gedanken loszuwerden. Es war ihr egal, was der Junge zuvor gesagt hatte. Tatsache war, dass er nicht vollends versagt hatte.

Aki sah die Elfe immer noch mit verwirrten Blicken an. Dann konnte er nach unendlichen Minuten des Schweigens endlich Worte fassen.

„Namiki, was ist passiert?“

Als das Mädchen diese Worte vernahm, wusste sie ihrerseits verwirrt drein blicken, so als konnte sie seinen Worten keinen Sinn entnehmen.

Dann lag ein sachtes Lächeln auf den Lippen der Elfe.

„Wir sind aus der Festung geflohen, nachdem wir dich gefunden hatten. Phirona und Nikkaidou, zwei unbekannte, die sich ebenfalls in der Festung aufgehalten haben, haben uns bis hierher begleitet. Nikkaidou hat deine Wunden und Verletzungen geheilt.“

Aki sah sie immer noch leicht verwirrt an, doch seid er diese Worte des Mädchens vernommen hatten, wirkten seine Züge nachdenklich, so als hätte er schon einmal diese Namen – vor allem Phironas – gehört.

Einen Augenblick herrschte Stille unter den beiden, sodass einem das Gefühl gegeben wurde, dass beide nicht wirklich wussten, was sie sagen sollten.

„aber ich frage mich ...“, begann das Mädchen plötzlich und wandte ihren Blick von Aki ab, und schaute in die Flammen des Lagerfeuers. Ihr Gesicht schien sich auf die eine Sekunde auf die nächste schlagartig zu verändern. Es schien traurig und voller Fragen.

„Warum die Schergen der Könige so hinter dir her sind. Ich meine ...“

Ihre Stimme brach erneut ab. Ihr Gesicht war nun nachdenklich, trotz alledem spiegelte sich die Sorge in ihren Augen wieder. Als das Mädchen die richtigen Worte fassen konnte sprach sie weiter.

„Vor zwölf Jahren ist das schon einmal passiert … Damals wurde die Festung das erste Mal angegriffen …“ Kurz hielt das Mädchen inne, um Luft zu holen und sich zu orientieren.

„Damals bist du allerdings mit deiner Mutter aus der Festung entkommen.“ Erneut hielt sie inne. Namiki sah den Jungen nun fest ins Gesicht.

„Und ich ebenfalls.“

Als Aki diese Worte hörte, riss er erschrocken, vielleicht auch verwundert die Augen auf, so als könne er dies nicht glauben.

„Was ….?“

Namiki hatte nun ein friedliches Lächeln aufgelegt, so als würde sie an einer weit entfernten Erinnerung denken.

„Ja. Als wir klein waren haben wir immer zusammen im Schlossgarten gespielt. Jedoch, als der Krieg ausbrach und die Schergen der Könige kamen änderte sich dies ...“ Kurz schlossen sich ihre Augen.

„Wir wurden getrennt und ich hatte keinen Anhaltspunkt, wo du hättest sein können. Ich wollte diese fröhlichen Zeiten, ohne Schmerz und Trauer wieder haben, doch schnell hatte ich gemerkt, dass dies nicht so schnell passieren würde. Meine Eltern kamen bei dem Angriff auf der Festung um, und so musste ich mich alleine durchs Leben schlagen. Doch eines Tages habe ich dann Sin getroffen und er hat mir geholfen aus diesem Loch zu kommen.“

Als ihr die Erinnerung von Sin und ihrer ersten Begegnung kamen, musste sie Lächeln.

„Damals war er noch nicht so genervt.“ Kurz lachte Namiki.

Kurz schweifte ihr Blick zum Wald. „Ich frage mich wo sie bleiben ...“

Dann senkte sich ihr Blick.

„Also ich …“, begann sie. Aki sah sie verwirrt an.

„Was ist los?“

„Also …“ Ihre Stimme brach ab. Kurz hob das Mädchen den Kopf. Mit hochrotem Kopf sah sie den Halbelfen an.

Kurz schüttelte sie den Kopf, um einen klaren Gedanken zu bekommen.

Erneut herrschte Stille. Man hatte das Gefühl, dass das Flackern des Feuers nun jedes andere Geräusch in der Umgebung einnahm.

Langsam näherte sie sich ihrem Gesicht, bis diese nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt waren.

Namiki Augen schlossen sich nun.

„Küss mich, mein Prinz ...“, flüsterte sie.

Sachte berührten sich ihre Lippen, das Flackern des Feuers weiterhin zu vernehmen …



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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Von: abgemeldet
2012-01-31T19:35:03+00:00 31.01.2012 20:35
Einfach nur genial kann ich dazu nur sagen
Von:  Azahra
2011-11-13T15:33:57+00:00 13.11.2011 16:33
T.T Manno! Das ist echt gemein! Lässt einfach so seine Eltern sterben!! Tzzz *Kopf hin und her schüttel*

Freue mich aber schon wenn es weiter geht :)

cucu
Azahra
Von:  Azahra
2011-11-13T15:13:19+00:00 13.11.2011 16:13
So endlich bin ich dazu gekommen das ich es lese ><
Einfach nur beeindruckend dieses Kapitel!!
Ich muss sofort weiterlesen!
Weißt du was mir an deiner Story so gut gefällt? Und zwar das du immer so schöne lange Kapitel schreibst! Ich bin schon froh wenn ich ungefähr 7-8 Seiten zusammen bekomme ^^°
Nun ja ich lese mal weiter ....


Von:  JudgmentOfTheDream
2011-11-10T19:38:05+00:00 10.11.2011 20:38
...du bist fies. Da trifft Aki mal auf seine verschollen-Schrägstrich-toten Eltern und was machst du? Du bringst sie um xD

Und wo zur Hölle sind Nami und Sin auf einmal hin? D:

UND ISHITAKI?! DX DENK AN DEN KAKAO!!! *drohend den Finger heb und vor dir hin- und herwedel*
Von:  Azahra
2011-10-05T19:10:34+00:00 05.10.2011 21:10
O.o
Verwirrung!!
WER ist das?!?!
Gott sei dank geht es Nami gut, hab sie schon ein wenig vermisst.
Und der arme Sin ... gefangen ....
Schreib ja schnell weiter!

cucu
Azahra ^^
Von:  Azahra
2011-10-02T07:40:59+00:00 02.10.2011 09:40
Hi :))
So mein Kommentar mal wieder :D
Ich mag den König nicht -.- Voll der Bösewicht *schüttel*
Das Land aus Eis und Schnee hast sehr gut beschrieben, man kann
es sich richtig vorstellen :))

Oh Aki du Tollpatsch ><
Bricht im Eis ein!
Hoffentlich hat ihn Sin gerettet *spekulier*

Bis zum nächsten Kapitel ^^

cucu
Azahra
Von:  Azahra
2011-09-21T18:36:44+00:00 21.09.2011 20:36
Uijuju spannendes Kapitel ><
Vor allem der Kampf zwischen Sin und den Glatzköpfige hat
mich schwer beeindruckt.
Freue mich schon wenn es bald weiter geht :))

cucu
Azahra
Von:  Azahra
2011-09-18T16:41:23+00:00 18.09.2011 18:41
Das Kapitel war mal wieder toll :))
Ja das Ende war richtig süß hihi ><
Dafür das du dich mit dem Kapitel schwer getan hast, ist es gut gelungen :)

Freue mich schon auf die Fortsetzung.

cucu
Azahra ^^
Von:  JudgmentOfTheDream
2011-09-17T17:21:33+00:00 17.09.2011 19:21
KNUFFIG! Das mit Aki und Ishitaki am Ende fand ich besonders süß~

Ich verlange mehr Fluff! ... Ahem... Ja. Ich mochte das Kapitel, auch wenn du dich schwer getan hast. UND WIESO VERWIRRST DU MICH IMMER SO SIN?! >_<;;
Von:  Azahra
2011-09-09T15:55:16+00:00 09.09.2011 17:55
Spannend wie immer ...
schreib ja bitte weiter :)))

cucu
Azahra


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