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Couples of quite a different nature

von

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Vicious Circle // CrasisShipping

Vorwort: Die Informationen zu den einzelnen One-shots findet ihr in der Charakterbeschreibung ;3
 

Müde öffnete der junge Mann seine Augen und starrte ein paar Sekunden lang an die Decke. Dann stand er ruhig auf und suchte leise, ohne den Mann, der noch im Bett lag, zu wecken, seine Kleidung zusammen. Da kein Licht im Zimmer leuchtete und die Vorhänge zugezogen waren, sodass nicht einmal Mondlicht eindringen konnte, dauerte die Suche etwas. Recht zügig hatte er dann aber doch seine braune Hose sowie den schwarzen Rollkragenpullover gefunden und angezogen, ehe er seine blaue Jacke überzog. Zuletzt setzte er sich seinen blauen Hut auf und wollte schon das Zimmer verlassen, aber dann kam er doch nicht drum herum, dem Schlafenden noch kurz einen Abschiedskuss zu geben. Er beugte sich zu ihm herunter, hielt dann aber inne und beließ es dabei, dem anderen mit seiner Hand nur sachte über die Wange zu streichen, weil er ihn mit seinem Kuss nicht wecken wollte. Als er sich umdrehte und den Raum verlassen wollte, spürte er einen leichten Druck um sein Handgelenk.

„Wieso gehst du schon, Gen?“, kam es kaum hörbar von dem Liegenden, der seine Hand um Gens Handgelenk geschlossen hatte.

„Das weißt du doch. Dein Bruder kann mich nicht besonders leiden, und wenn er sieht, dass ich bei...“ er zögerte kurz, um sich dann zu berichtigen „ … mit dir geschlafen habe, wird er wahrscheinlich jeglichen Respekt vor dir verlieren. Das will ich nicht...“, erklärte Gen ihm ruhig und mit einem Lächeln, auch wenn es der andere nicht sehen konnte. Die Hand um das Gelenk löste sich und ihr Besitzer kuschelte sich tiefer in seine Decke.

„Ganz vergessen. Komm bitte bald wieder“, gab er müde von sich und Gen konnte bei dem Anblick nicht anders, als seinem Geliebten doch noch einen kurzen Kuss zu geben, ehe er den Raum verließ.

Nur ungern ließ Gen ihn alleine, aber er hielt es für die richtige Entscheidung.

Er liebte diesen Mann zwar, dennoch plagten ihn Zweifel. Woher diese kamen, war ihm nicht bewusst, und im Endeffekt brachte es ihm auch nichts.

Mit einem Lächeln dachte er an den Tag zurück, an dem sie sich kennengelernt hatten.
 

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Ihre Begegnung war schon einige Monate her gewesen, genau genommen war es an dem Tag, als er und Shironas Großmutter nach Schleiede gekommen waren, um dort die Meteoriten zu untersuchen. Nachdem er nämlich Satoshi und seine Freunde kennengelernt hatte und Shironas Großmutter bei den Untersuchungen der Eiseninsel half, kamen er sowie sie nach Schleiede, um ihre Ergebnisse mit denen der Meteoriten von dort zu vergleichen.

Natürlich war der Arenaleiterin ihr Auftauchen nicht unbemerkt geblieben, und deshalb sah Sumomo es als ihre Pflicht an, zu helfen. Dass sie jedoch nicht viel ausrichten konnte, merkte sie schnell, daher zog sie sich mit ihrem Lucario etwas zurück und trainierte mit ihm. Positiv überrascht, dass ihr Lucario so stark war, hatte Gen ihr vorgeschlagen, dass sein Lucario doch mittrainieren könnte.

Freudig hatte sie sein Angebot angenommen und sogleich waren ihr und sein Lucario in einem Trainingskampf verwickelt. Es kam nicht oft vor, dass sie auf so ein starkes Lucario trafen, deshalb kämpfte und verbrachte Gens Lucario die meiste Zeit – welche es nicht damit verbrachte, mit seiner Aura zu helfen – mit Sumomos Lucario. Gen störte dies nicht sonderlich, denn wenn es seinem Lucario gut ging, so freute ihn das.

Gegen Abend hatten Gen und Shironas Großmutter ihre Arbeit am nächsten Morgen fortsetzen wollen , also hatten sie sich auf zum Pokémon Center gemacht. Zu ihrem Pech – heute sah Gen es als sein Glück an – war das Pokémon Center voll gewesen, was ihnen eine sich entschuldigende Schwester Joy mitgeteilt hatte.

Sumomo, die sie begleitet hatte, weil sie sich erst dort von ihnen verabschieden wollte – auch wegen ihrem Lucario – hatte gleich eine Idee, wo sie hingehen konnten. Verwirrt, unter anderem auch, da sie nichts außer „Kommen Sie mit“ , gesagt hatte, folgten sie ihr einfach. Schließlich waren sie vor einem Haus stehen geblieben, in dessen Garten die ein oder anderen Pokémon waren. Dazwischen hatte ein junger Mann gesessen, der sich um diese kümmerte. Gens erste Vermutung war gewesen, dass es sich um einen Züchter handeln müsste, und er hatte sich gefragt, ob die Arenaleiterin ihn bitten würde, die Beiden bei sich aufzunehmen.

Erst hatte er die Gruppe nicht bemerkt, aber als er Sumomo laut und fröhlich „Reiji-san“ rufen hörte, hatte er von dem Pokémon aufgeblickt und die kleine Gruppe auf sich zugehen sehen. Freundlich hatte er sie begrüßt und sich vorgestellt. Sumomo hatte sie daraufhin bekannt gemacht und Gens Vermutungen hatten sich bestätigt, denn Reiji war wirklich ein Züchter und Sumomo bat ihn tatsächlich, die Beiden bei sich übernachten zu lassen. Gen hatte zugeben müssen, dass er überrascht war, dass Reiji zugestimmt hatte, war aber froh gleichzeitig darüber.

Shironas Großmutter war es ebenfalls so ergangen und sie legte sich im Gästezimmer, das Reiji ihr gezeigt hatte, schlafen. Gen hatte das Zimmer von Shinji angeboten bekommen, jedoch abgelehnt. So viele Umstände wollte er nicht machen, da Reijis Bruder es sicher nicht gut fände, wenn ein Fremder in seinem Bett gelegen hätte, und so gab er sich mit dem Sofa im Wohnzimmer zufrieden. Kopfschüttelnd hatte Reiji darüber nur leise gelacht, dann aber Bettzeug für Gen geholt, ehe er sich selbst in seinem Bett schlafen legte.
 

Am nächsten Morgen wurde Gen von klirrenden Tellern und raschelnden Tüten geweckt.

Erst wollte er liegen bleiben, hatte sich dann aber besonnen und stand lieber auf, da die Geräusche nicht nachließen. Gen musste reichlich verwirrt geguckt haben, als er Shironas Großmutter in der Küche hatte stehen sehen, denn diese fing an zu lachen, als sie ihn im Türrahmen stehen sah. Gen hatte das Gefühl, dass ihr Lachen noch lauter wurde, als plötzlich ein verschlafener, aber nicht wenig verwirrter Reiji die Küche betrat.

Immer noch mit einem leichten Lachen hatte die ältere Dame sie aufgeklärt, indem sie auf einen gedeckten Frühstückstisch deutete.

„Ich muss mich ja für die Gastfreundschaft erkenntlich zeigen“, hatte sie hinzugefügt.

Kopfschüttelnd waren Reiji und Gen gegangen, um sich jeweils umzuziehen.

Bevor Reiji sich an den Frühstückstisch gesetzt hatte, gab er noch den Pokémon ihr Futter, inklusive Lucario, welches die Nacht draußen verbracht hatte.

Theoretisch hätte das Frühstück ruhig verlaufen können, jedoch berichtete Shironas Großmutter dem Züchter, was sie genau machten und fragte ihn, ob er etwas über die Meteoriten wüsste, was sie vielleicht nicht wussten. Reiji hatte ihr sogleich die Geschichte von den Meteoriten erzählt, die er kannte und von dem Vorfall mit Team Galaktik, welche die Meteoriten stehlen wollten, erzählt.

Als dabei Satoshis Name fiel, wurde Gen hellhörig, und auch die ältere Dame wurde neugierig. Also hatte Reiji alles erzählen dürfen, was er von Satoshi wusste, und natürlich konnte er da seinen Bruder nicht unerwähnt lassen.

Shironas Großmutter war amüsiert darüber, in welchen Sachen Satoshi und seine Freunde alles verwickelt waren und wie sie sich immer zu bemühen schienen, es allen recht zu machen.

Gen hingegen lockte es nur ein müdes Lächeln hervor; auch wenn er die Truppe ins Herz geschlossen hatte. Ihn hatte eher die Tatsache beschäftigt, dass Shinji, dessen Name ja oft genug gefallen war, anscheinend völlig anders als sein Bruder Reiji war. Zwar hatte er nicht weiter nachgefragt, doch schien er gemerkt zu haben, dass Gen die Sache mit Shinji beschäftigte.

Reiji hatte ihm nämlich gesagt, dass er sich um Shinji keinen Kopf machen bräuchte, da dieser in einer Art Krise steckte, die schwer zu beschreiben war und an der nicht Shinji selbst, sondern Reiji Schuld trug.

Gen hatte den Zusammenhang zwar nicht verstanden, hatte aber dennoch genickt.

Danach verlief das Frühstück ruhig weiter und Gen sowie Shironas Großmutter gingen wieder ihrer Arbeit mit den Meteoriten nach.

Da das Pokémon Center an diesem Tag wieder freie Zimmer hatte, hatten beide beschlossen, sich dort ein Zimmer zu nehmen, um Reiji nicht mehr zur Last zu fallen – auch wenn er versicherte, dass dies nicht der Fall war.

Sumomo hatte auch wieder vorgehabt, ihnen zu helfen, jedoch hatte ein plötzlicher Andrang von Herausforderern dies zeitlich nicht zugelassen. Sie bedauerte es und auch Gens Lucario war über die Abwesenheit seines Trainingspartners traurig. Gen hatte ihn aber aufgemuntert und ihm gesagt, dass es sicher noch ein anderes Mal geben würde.

Aber auch wenn die junge Arenaleiterin keine Zeit gehabt hatte, so hatte sie nicht gewollt, dass die beiden Forscher, die Schleiede nicht so gut kannten, alleine waren. Deshalb hatte sie Reiji gebeten, falls er mal Zeit hatte, bei ihnen vorbei zu schauen. Wenn es seine Terminplan also zuließ, kam Reiji zu den Meteoritenplätzen und half so gut er kann. Außerdem brachte er immer eine kleine Stärkung in Form von Essen mit. Sie hatten ihm gesagt, dies wäre nicht nötig und er müsste diesen ganzen Aufwand nicht machen. Reijis Antwort darauf war recht simpel: Er machte das gerne und es war auch kein großer Aufwand. Da Gen gemerkt hatte, dass Reiji seine Meinung wohl nicht so schnell ändern würde, hatte er sich einfach bedankt und es hingenommen; Shironas Großmutter musste sich halt fügen.
 

Als sie ein paar Tage später ihre Arbeit beendet hatten, hatten sie so schnell es ging ihre Abreise geplant, um die Ergebnisse bei Dr. Nanakamado schnellstmöglich abzuliefern. Daher war auch leider ihr Abschied von Sumomo und Reiji recht kurz von statten gegangen. Zu diesem Zeitpunkt war wohl Gens Lucario am traurigsten über den Abschied gewesen. Jedoch war es genau diese Traurigkeit, die ein weiteres Wiedersehen erst ermöglichte.

Genau eine Woche hatte es gedauert, bis ihr Tagesablauf wieder so verlief, wie vor dem Treffen mit Satoshi und seinen Freunden. Shironas Großmutter war wieder zurück nach Elyses gereist und Gen fuhr mit seinem Lucario sein Aura Training fort, während er zusätzlich noch über die Eiseninsel wachte.

Es hatte noch eine weitere Woche benötigt, bis Gen festgestellt hatte, dass er einfach nicht drum herum kam, wieder nach Schleiede zu reisen; sein Lucario vermisste das Training mit dem von Sumomo und vernachlässigte sein eigenes mit Gen durch fehlende Konzentration. Und da sein Trainer ebenfalls die Arenaleiterin und auch den Züchter irgendwie vermisste, hieß es am nächsten Tag, wieder nach Schleiede zu reisen.
 

Sie waren genauso überrascht gewesen, wie Reiji es war, den sie soeben im Pokémon Center angetroffen hatten. Aber die Überraschung war schnell der Freude gewichen, als sie auch noch Sumomo gesehen hatten, die über den Besuch nicht fröhlicher hätte sein können. Es hatte sich auch schnell herausgestellt, wieso: Mal wieder kamen kaum Leute zu ihrer Arena, und deshalb langweiltete sie sich tierisch. Zudem war ihr Lucario in letzter Zeit sehr unaufmerksam gewesen, weshalb sie hoffte, dass dies sich ändern würde, wenn Gens Lucario mal vorbei schauen würde.

Ehe Gen es begriffen hatte, waren Sumomo sowie sein Lucario schon verschwunden und hatten ihn alleine bei Reiji stehen lassen.

Dieser hatte Gen, freundlich wie immer, auf eine Tasse Kaffee eingeladen, sobald er seine Angelegenheiten dort erledigt hatte. Er hatte das Angebot des Züchters nicht ausgeschlagen können und so saßen sie auch schon bei Reiji zu Hause und unterhielten sich. Es war für beide recht angenehm, außerdem konnten sie nützliche Informationen über die verschiedensten Sachen austauschen. Einzig ein paar Pokémon, die Reiji zur Zeit bei sich hatte, störten ab und zu ihre traute Zweisamkeit.
 

Gen wusste nicht mehr, wie sie auf das Thema ´Shinji´ zu sprechen gekommen waren.

Auch wusste er nicht mehr, wieso sie angefangen hatten, mehrere Flaschen Wein zu leeren. Genauso wenig wusste er, wie spät es gewesen war, als sie nach drinnen gegangen waren.

Aber am allerwenigsten wusste er, welche der oben genannten Sachverhalte nun dazu geführt hatte, dass er und Reiji küssend und am nächsten Morgen eng umschlungen auf der Couch gelegen hatten. Den Wein hatte er bei sich ausgeschlossen, denn er vertrug einiges von dem Zeug und auch die späte Uhrzeit hätte bei ihm nicht Schuld gewesen sein können, trainierte er doch oft sehr konzentriert noch bis spät in die Nacht.

Ob das für Reiji ebenso galt, wusste er nicht.

Vielleicht lag es einfach an dem Umstand, dass Reiji sich um seinen kleinen Bruder sorgte, diese Sorge ihn nicht mehr in Ruhe ließ und er einfach Trost suchte. Wenn Gen genau darüber nachdachte, so war dies der Anfang ihres Gespräches über Shinji gewesen.

Der große Bruder, der sich um seinen kleinen Bruder sorgte, deswegen nicht ruhig schlafen konnte und dann das plötzliche Auftauchen von Gen sowie Shironas Großmutter, die damit seine Sorgen kurzzeitig verdrängt hatten und er so ruhig schlafen konnte. Und dann wieder der Besuch von dem Trainer, mit dem man ruhig reden konnte, bei dem man sich keine Sorgen machen brauchte und der nach ruhigem Zuhören seine ehrliche Meinung kund gab. Ob es wohl daran gelegen hatte? Gen bezweifelte es. Aber auch wenn er den Grund nicht mehr wusste, kümmerte ihn das in keinster Weise. Es klang komisch, aber er hatte zugeben müssen, dass er es im Nachhinein genossen hatte.

Reiji schien es auch so gegangen zu sein, denn er hatte Gen weder aus dem Haus geschmissen, noch gesagt ´Vergessen wir das bitte alles´. Aber er hatte auch nicht gesagt ´Bitte bleib´ oder etwas in der Art wie ´Darf ich dich nochmal küssen?´; und das ließ Gen zweifeln.

Die Beiden hatten am Morgen nur auf der Couch gelegen. Reiji hatte sich so gedreht, dass er nun mit dem Rücken an Gens Brust lehnte, und dieser hatte, auch wenn keine Proteste kamen, eher zögerlich seine Arme um ihn gelegt. Seinen Kopf hatte er an Gens Schulter gelehnt und seine Augen geschlossen, während Gen seine offen hielt und den Anderen ansah, wartend auf das, was dieser tun würde.

Doch es passierte nichts.

Tief ein- und ausatmend hatte er dann beschlossen, selbst etwas zu sagen, brachte aber nicht mehr als ein leise fragendes „Reiji?“ hervor. Es war ruhig geblieben, und wenn Gen genauer horchte, hatte er eine gleichmäßige, ruhige Atmung gehört, die ihm deutete, dass Reiji längst wieder eingeschlafen war. Seufzend drückte er ihn vorsichtig, ohne zu wecken, von sich und stand leise auf. Als er dann den Entschluss gefasst hatte, zu gehen, hielt er inne und ein Lächeln zierte seine Züge, als ein leiser, aber mit fester Stimme gesagter Satz seine Zweifel beseitigte.

„Du kannst morgen ruhig nochmal vorbei kommen.“

Ob Reiji gemerkt hatte, wie sehr Gen sich über diese Einladung gefreut hatte, wusste der Trainer nicht, jedoch hatte er das Gefühl, dem anderen wäre es bewusst. Denn, auch wenn er sich nicht umdrehte, konnte er das Lächeln spüren, welches auf Reijis Lippen zu sehen war.
 

Nach diesem Tag war es eigentlich immer so zwischen den Beiden abgelaufen.

Gen lieferte sein Lucario bei Sumomo ab – wenn es nicht schon längst von selbst dort war - , traf sich mit Reiji, sie redeten etwas, lagen danach immer umschlungen auf dem Sofa, Gen wachte am nächsten Morgen jedes Mal zuerst auf, erhob sich immer vorsichtig, um den Anderen nicht zu wecken, wollte das Zimmer verlassen und bekam zuletzt immer wieder von Reiji das Angebot, erneut vorbei zu kommen – was er auch tat, sodass sich der Kreis schloss.

Diese Tatsache sprach Reiji aus, als sie zum wiederholten Male auf der Couch lagen und Gen ihn gerade, wie sooft, liebkoste. Allerdings unterbrach er sein Tun und schaute den Züchter verwirrt an.

„Soll das eine Aufforderung sein, einen Schritt weiter zu gehen?“, hatte er kurz darauf gesagt, nachdem sie sich einen Moment lang nur angesehen hatten. „Nun... vielleicht?“, war die zögernde Antwort gewesen, die dem Trainer aber als Ja gereicht hatte. Denn im Gegensatz zu der unsicheren Stimme war Reijis Blick, wenn auch unbewusst, voller Lust, was Gen, genauso wie manch andere unbewusste Handlungen von ihm, ein Lächeln entlockte.

Auf diese Weise hatten sie den Teufelskreis, wie Reiji meinte, durchbrochen, aber nur, um in einen anderen gefangen zu werden.

Ihre Gespräche verkürzten sich, obwohl sie nicht an Inhalt abnahmen, vielmehr sogar zunahmen.

Sie küssten sich nicht mehr wie früher, dafür intensiver und schliefen sogar miteinander.

Gen wachte nun nicht mehr am nächsten Morgen auf und ging dann, sondern verließ bereits in der Nacht das Haus. Im Gegenteil zu vorher bot Reiji ihm nun nicht mehr an, vorbei zu kommen, er bat ihn darum. Ob diese Veränderungen nun besser oder schlechter waren, nun, Gen würde sagen, sowohl als auch. Was er aber als besser empfand, waren seine Gefühle für ihn.

Waren sie am Anfang nur reine Höflichkeiten einem Fremden gegenüber, die sich zu Freundschaft entwickelten, wurden sie danach unklar, ob es nun mehr als Freundschaft war bis es dann wirklich Liebe war, die er empfand – und das stärkste Gefühl war, dass es bei Reiji ebenso gewesen war.
 

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Ein Sache, die sich wohl nie verändert hatte, war Lucario, das jede Nacht, die Gen bei Reiji verbrachte, vor dem Haus des Züchters auf seinen Trainer wartete. So auch diese Nacht.

Es lehnte wie gewohnt an einem Baum und sah zum Haus, den Blick auf das Fenster des oberen Zimmer gerichtet. Ein ruhiges „Lucario“ ließ es den Blick vom Fenster abwenden und an die Seite seines Trainers treten. An dem Blick seines Trainers spürte es, dass dieser wohl gerade an früher dachte, und es musste schmunzeln. Ja, damals war es am traurigste über die Abschiede gewesen – nun war es Gen. Aber sie waren es gewohnt. Je trauriger der Abschied, umso schöner war das Wiedersehen, hatte mal jemand gesagt und Gen sowie Reiji konnten es nur bestätigen.

„Lucario? Starr bitte nicht immer das Fenster an. Da die Sinnoh-League nun schon länger vorbei ist, ist Shinji wieder öfters hier. Ihm wird es sicher nicht gefallen, wenn er rauskriegt, dass du permanent in sein Zimmer starrst“, bat er sein Pokémon. Es gab nur ein Brummen von sich, als sie langsam den Weg verließen, der sie nun von dem Haus wegführte. //Wenn du wüsstest//, dachte es nur.
 

Langsam wurde ihm die Warterei zu dämlich, da seine Versuche mit der Hand auf die leere Seite des Bettes zu klopfen, um den anderen wieder dort hin zu bekommen, fehlschlugen. Also stand er schweren Herzens auf und schlich zum Fenster, um seine Arme um die Person zu schlingen, die dort stand.

„Willst du so lange nach draußen starren, bis dieser Typ weg ist?“, murmelte er in sein Ohr.

Erst kam gar nichts, doch dann kam ein leises Lachen von der Person und sie fragte frech: „Eifersüchtig?“

Er verneinte, konnte den Rotschimmer auf seinen Wangen aber nicht vermeiden.

„Brauchst nicht gleich rot werden. Auch wenn es zu deiner Haarfarbe passt“, flüsterte die Person, als sie die Reaktion von ihm durch seine Spiegelung am Fenster sah.

„Shinji! Nun komm wieder ins Bett. Erst musst du immer mit diesem Lucario einen Starrwettbewerb ausführen und dann blickst du dem Geliebten deines Bruders hinterher, bis du sie nicht mehr sehen kannst“, gab er empört von sich, mit einem etwas quengelndem Unterton.

Nachdem Shinji sicher war, Gen nicht mehr zu sehen, löste Shinji sich aus der Umarmung und ging, gefolgt vom andern, ins Bett.

„Dein Bruder scheint ja ganz schön naiv zu sein, wenn er glaubt, du hast das zwischen ihm und dem Typen nicht gemerkt“, kam es nach einer Zeit, in der beide einfach nur dalagen.

„Nein. Er ist zu sehr darauf fixiert, dass ich die Beziehung nicht mitkriege, dass er gar nicht daran denkt, dass ich es womöglich schon mitbekommen habe“, murmelte Shinji schläfrig.

„Ich verstehe einfach nicht, wieso er es dir nicht sagt.“

„Weil er denkt, ich würde ihn dann nicht mehr als Bruder ansehen“, antwortete er genervt.

„Hm. Dabei bist du doch eher daran Schuld, dass die Beiden zusammen sind.“

Überrascht richtete Shinji sich auf und sah ihn fragend an.

„Wie kommst du da drauf?“

„Ach, das hab ich einfach so im Gefühl“, lächelte er zurück und zog den anderen zu sich, ehe der sich wieder beruhigt hinlegen konnte.

Shinji ließ ihn gewähren und legte seinen Kopf auf seine Brust.

„Jedes Mal dasselbe mit dir. Wann wirst du denn nun damit mal aufhören?“, seufzte er.

Shinjis Antwort brachte ihn zum Schweigen. Es war die gleiche Antwort, die er ihm immer gab, nachdem er ihm die Frage gestellt hatte, die er ihn immer gefragt hatte, wenn er Shinji wieder ins Bett geholt hatte. Nachdem Shinji sein Blick von Gen gelöst hatte, wenn dieser aus dem Haus kam, Lucario von seinem Fenster wegholte und sie verschwanden. Jedes Mal aufs Neue.

„Ich weiß es nicht. Ist doch schließlich immer noch ein verflixter Teufelskreis.“
 

- Ende -
 

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A/N: Ich hoffe, dieser OS war zumutbar^^

Wer das Pairing für den nächsten OS errät, bekommt ´n Keks.

Tipp: Das Pairing habe ich in diesem OS Angedeutet x3

Addiction // CarbonCopyShipping

A/N: Lag noch in meinem Ordner herum. Hab ich ganz vergessen hier hochzuladen XD

Zu dem Pairing muss ich mich hoffentlich nicht äußern. Es ist diesmal AU, weil ich mich nicht entscheiden konnte, wo ich das Geschehen spielen lassen soll, da einer nur im Anime und einer nur im Spiel auftaucht. So. Bei weiteren Frage bitte nachfragen :3
 

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„Jetzt hör' verdammt noch Mal auf!“, hörte man Shinji im Badezimmer lauthals protestieren.

Vor der Badewanne kniend versuchte er leicht verzweifelt, sich mit seinen Händen am Wannenrand abzustützen und sich nach oben zu drücken. Doch all seine Proteste wurden erstickt, indem sein Gesicht erneut Bekanntschaft mit dem kalten Wasser machte. Denn die Person, deren Hand ihn an seinem Hinterkopf nach unten drückte, war stärker als er und so blieb ihm nur die Möglichkeit, einfach die Luft anzuhalten, während sein Kopf unter Wasser war.

Als er am Kragen wieder hochgezogen wurde, schnappte er nach Luft und da es so aussah, als würde er nicht nochmal ins kalte Nass gedrückt werden, verschränkte er seine Arme auf dem Wannenrand und bettete seinen Kopf darauf; nur um den anderen nicht ins Gesicht blicken zu müssen. Da er das Schweigen dann aber doch nicht aushielt, stand er vorsichtig auf, um ihn anzusehen.

„Verdammt, was sollte das, Silver?!“, fragte er zornig mit der Hoffnung, dass seine Stimme nicht zu sehr gezittert hatte.

„Was das soll? Ich hab dich doch gewarnt“, knurrte der Rothaarige leicht.

Stimmt. Silver hatte ihn wirklich gewarnt oder besser gesagt gedroht, dass er ihm den Mund ausspülen würde, wenn er ihn dabei nochmal erwischt. Aber woher hätte er wissen sollen, dass Silver es ernst gemeint hatte? Und woher hätte er wissen können, dass es bedeutete, beinahe ertränkt zu werden?

Genervt verließ Shinji das Bad und ignoriert dabei, dass er mit seinen nassen Haaren den Boden voll tropfte. Im Wohnzimmer nahm er dann die in der Zwischenzeit fast abgebrannte Zigarette, warf sie in das halbleere Glas Cognac und kippte das Zeug in die Spüle.

„Zufrieden?“, murrte Shinji und seine Miene verfinsterte sich, als er Silver dabei zusehen musste, wie er die Restpackung Zigaretten wegschmiss und den Restalkohol ebenfalls weg kippte. Ohne zu antworten setzte Silver sich aufs Sofa und forderte Shinji auf, sich neben ihn zu setzten. Nur ungern nahm er platzt und ließ sich auch eher widerwillig seine Haare von Silver trocken rubbeln.

Als Shinjis Haare wieder einigermaßen trocken waren, wollte dieser sich schon von dem anderen abwenden, jedoch hielt Silver ihn am Arm fest und zog ihn zu sich.

„Jetzt bin ich zufrieden“, raunte Silver, ehe er den anderen küsste.

//Wenn das so weiter geht, dann... //

Um den plötzlich aufkommenden Gedanken zu vertreiben, ließ Shinji sich, auch wenn er beinahe ertränkt worden wäre, auf den Kuss ein.
 

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Diese Situation zwischen den Beiden wäre von Außenstehenden wohl missverstanden worden.

Es hätte für sie ausgesehen, als würde sich Silver um seinen Freund Sorgen machen und sie hätten gedacht, dass er ihn vor dem ungesunden Alkohol und den schädlichen Zigaretten retten wollte. Shinji wusste es aber besser. Sowohl Silver als auch ihn selbst kümmerte es normalerweise nicht, wenn der andere seine eigene Gesundheit gefährdete. Es war für sie unwichtig. Deswegen hatte sich Shinji gewundert, wieso Silver in letzter Zeit permanent dagegen war, dass er rauchte und trank.

„Deine Küsse schmecken dann zum Kotzen“, hatte Silver ihm geantwortet und damit hatte sich die Sache für ihn erledigt.

Aber es gab Momente, wie diese, in denen Shinji unzufrieden mit der Antwort war. In solchen Momenten fragte er Silver nochmals, wieso er es zum Kotzen fand. Die Antwort änderte sich nicht und am Ende kam Shinji sich dämlich vor. Welchen anderen Grund hätte es denn sonst geben sollen? Etwa, dass sich Silver sorgt? Der Gedanke war lachhaft. Wie gesagt, keiner von Beiden sorgte sich um die Gesundheit des anderen. Das klang nicht nur seltsam, sondern war auch so. Dessen ungeachtet war ihre Beziehung wie jede andere auch – Okay, dass ist rückblickend gelogen.

Ihre Beziehung war nicht wie jede andere. Manchmal fragten sich ihre Freunde, wieso sie überhaupt zusammen waren. Ab und zu fragten die Beiden sich das Gleiche und kamen zu dem Ergebnis, dass es teils nur eine Frage des Zweckes war. Es war bequemer sowie günstiger, wenn man sich zu zweit eine Wohnung teilte. Zudem hatte man immer die Möglichkeit, mit jemandem etwas zu unternehmen und musste sich auch keinen Vortrag über schlechte Manieren anhören. Sie mussten zugeben, dass sie für diese Gründe eigentlich keine Beziehung führen müssten und eine „normale“ Freundschaft reichen würde. Andererseits küssten sich Freunde nicht auf die Art, wie sie es taten und erst recht schliefen Freunde nicht miteinander – zwangsläufig war dies der Punkt: Die Küsse und den Sex mit dem jeweils anderen wollten sie nicht missen, weshalb sie immer noch zusammen waren.
 

Es war allerdings Reiji, Shinjis Bruder, der zu verschulden hatte, dass sie ein Paar geworden waren. Ihm war nämlich aufgefallen, dass Shinji bei Silver ruhiger sowie ausgeglichener war und auch jetzt war er noch felsenfest davon überzeugt, dass Silvers Nähe seinem Bruder gut tat. Völliger Quatsch, wie Shinji fand und um ihm dies zu demonstrieren, hat er sich auf Silver eingelassen.

Diesem war das ganz vollkommen recht, gab es für ihn doch keinen Grund, wieso er sich nicht auf Shinji hätte einlassen sollen – weder damals noch heute. Die Gründe hatte er aber nie genannt und wenn Shinji ehrlich war, kümmerte es ihn kaum.

Dass sie beide Jungen waren, war auch etwas, was keinen von ihnen störte, da sie zu den Leuten gehörten, die nicht viel darauf Wert legten, sich nur zu einem Geschlecht hingezogen zu fühlen.

Im Gegensatz zu Reiji. Denn obwohl dieser wusste, dass Silver seinem Bruder gut tat und er irgendwie für ihr Zusammenkommen verantwortlich war, mochte er ihre Beziehung nicht. Einfach aus dem Grund, dass er sich partout nicht mit dem Gedanken anfreunden konnte, dass sein Bruder ausgerechnet mit einem Jungen zusammen war. Lieber hätte er ihn mit einem fürsorglichen Mädchen gesehen, mit welchem Shinji später vielleicht sogar ein Kind bekam. Aber so standen die Chancen schlecht. Jedenfalls versuchte er wenigstens sich daran zu gewöhnen, wusste er doch, dass Shinjis bisherigen Beziehungen mit Mädchen schlimm geendet hatten. Nicht diese Art von schlimm, wobei Shinji den Mädchen jeweils das Herz gebrochen hatte und er dann Schläge von den großen Brüdern der Mädchen bekam oder auf die Art schlimm, dass Shinji selbst gewalttätig gegenüber den Mädchen wurde. Es war auf die Art schlimm, dass Shinji, auch wenn es keiner merkte, aus unbekannten Gründen immer deprimierter wurde. Er hatte sich zwar noch nicht körperlich selbst verletzt, aber Reiji fürchtete sich davor und deshalb tolerierte er ihre Beziehung, denn sie schien Shinji wirklich gut zu tun – auch wenn dieser es nicht merkte und selbst abstritt, wenn Reiji ihn darauf ansprach. Und solange Reiji die Beiden nicht dabei sah, wie sie miteinander rummachten, war es für ihn akzeptabel.
 

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Als Shinji ein Blick neben sich warf, seufzte er. Es war ihm klar gewesen, dass Silver die Sache im Badezimmer bald ignorieren würde. Dass sie danach im Bett gelandet waren, kam zwar selbst für Shinji unerwartet, aber spätestens als Silver ihn geküsst hatte war ihm klar, dass es zwangsläufig wieder darauf hinauslief. Er seufzte abermals. Nicht, dass er etwas dagegen gehabt hätte, jedoch hatte er in solchen Momenten das Gefühl, als ob Silver über sie beide bestimmen würde – und das konnte Shinji nicht ausstehen.

„Es dauert wirklich nicht mehr lange, bis...“ , murmelte Shinji abwesend vor sich hin.

Schwerfällig versuchte er sich im Bett aufzusetzen und wollte dieses verlassen, als sich ein Arm um seine Taille legte und ihn zurück hielt.

//Was zum Teufel ist heute mit Silver los? Es ist doch sonst nicht seine Art, mich fest zu halten, wenn ich weg will//, ärgerte sich Shinji, hatte aber keine weitere Zeit, darüber nachzudenken, da der Rothaarige das Wort ergriff.

„Hast du den Anrufbeantworter schon abgehört?“

„Nein, wieso?“, murrte Shinji.

„Jun hat eine Nachricht hinterlassen.“

Shinji hob eine Augenbraue; hatte er bei Silver gerade einen genervten Unterton heraus gehört?

„Tatsächlich? Worum ging es?“, fragte Shinji nach, ohne seine Verwunderung zu äußern.

„Satoshi feiert doch seinen achtzehnten und Jun wollte uns das mitteilen“, antwortete Silver, woraufhin Shinji gleich wissen wollte, wann die Feier stattfand. Erst sagte Silver nichts, als er dann aber mit der Sprache heraus rücken wollte, klingelte es an der Tür.

Grummelnd schob Shinji Silvers Arm beiseite, stand auf und zog sich an.

Dabei rief er ab und zu „Ich komm ja schon“ in Richtung Tür, da ihm das permanente Klingeln auf die Nerven ging.
 

„Shinji! Silver! Sagt mal, seid ihr taub oder so?!“, sprang ihm ein Blonder junger Mann schon beinahe entgegen.

„Nein, und wenn wir schon mal dabei sind, Jun, dann schrei' nicht das ganze Haus zusammen“, kam es genervt von Shinji.

„Jaja. Verrat mir lieber, ob du wirklich so mitkommen willst“, fragte Jun zweifelnd und deutete auf Shinjis Kleidung.

„Was gibt es denn bitte an meiner Kleidung auszusetzen?“, fragte er verärgert.

„Na, du solltest dich schon dem Anlass entsprechend kleiden“, erklärte Jun ihm.

Erst wollte Shinji fragen, zu welchem Anlass, spürte dann aber, wie Silver ihn von hinten an sich heran zog und setze eine finstere Miene auf. Das konnte nur bedeuten, dass Satoshis Geburtstag, von dem Silver ihm berichten wollte, heute war. Ganz toll. Als wäre der heutige Tag nicht schon mies genug gewesen. Jetzt konnte er schon wieder auf so eine nervige Feier gehen. Der achtzehnte Geburtstag von Shigeru letzte Woche hatte ihm schon die Laune verdorben und jetzt das. Als hätte er nichts besseres zu tun.

„Gib uns ´ne halbe Stunde, dann sind wir unten“, sagte Silver und beförderte den protestierenden Jun nach draußen.

„Was für eine Nervensäge“, murmelte er, bevor er ins Schlafzimmer wollte, um sich umzuziehen – Shinji machte ihm aber einen Strich durch die Rechnung, indem er sich vor ihn stellte.

„Was wird das?“

„Hättest du mich nicht vorher darüber in Kenntnis setzen können?“

„Wieso? Damit du mir schon früher damit auf die Nerven gehen kannst, dass du keinen Lust darauf hast“, giftete Silver und schob den Kleineren von Beiden zur Seite.

Sprachlos. Ja, dieses Wort passte ganz gut. Shinji war einfach nur sprachlos. So, wie sich Silver heute benahm, hatte Shinji ihn noch nicht erlebt. Dies ärgerte ihn zusätzlich auf die Art, das dies bedeutete, dass er noch nicht alles von Silver wusste. Und wenn er daran dachte, dass es etwas gibt, wovon er nichts wusste, machte ihn das wahnsinnig. Aber all das half nicht, also folgte er Silver stumm und ´kleidete sich dem Anlass entsprechend´.
 

„Sagt mal, ich kam doch nicht unpassend, oder?“, fragte Jun neugierig, von links nach rechts schauend. Als die Beiden, wie angekündigt, eine halbe Stunde später herunter gekommen waren, hatten sie nur geschwiegen und auch jetzt antworteten sie nicht auf die Frage von Jun, der zwischen den Beiden herlief.

„Das nehme ich mal als Ja. Wer hätte bloß gedacht, dass sich sogar unser Ehepaar mal streitet?!“,

grinste der Blonde frech, bevor er sich gerade noch ducken konnte, um Shinjis Faust auszuweichen.

„War doch nur ein Witz, werd' doch nicht gleich so aggressiv“, brummte der Blonde, ehe sie schweigend ihren Weg fortsetzten. Doch typischerweise konnte Jun diese Ruhe nicht ertragen, von daher stellte er eine Frage, die ihm schon etwas länger im Kopf herum spuckte.

„Habt ihr eigentlich ein Geschenk für Satoshi?“

„Nein, unsere Anwesenheit muss ihm reichen“, kam es kurz und schmerzlos von Silver, ehe wieder Ruhe einkehrte, die Jun in den Wahnsinn trieb. Es kam ihm also ganz gelegen, als sie nach zehn Minuten das Haus des Geburtstagskindes erreichten. Freudig wurden sie von Kouki und Hikari begrüßt, die ebenfalls gerade angekommen waren. Glücklicherweise schloss Jun sich den Beiden an, sodass Silver und Shinji erst einmal ihre Ruhe vor ihm hatten.

„Jetzt sei Mal ehrlich, was hast du ihm geholt?“, wollte Shinji von seinem Freund wissen, da er ahnte, dass er Jun nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte. Das darauffolgende Grinsen auf Silvers Lippen bestätigte ihn in seiner Vermutung.

„Erinnerst du dich noch an mein Telefonat mit Nozomi?“

Zweifelnd schaute er den Rothaarigen an, nickte aber.

„Wir haben mit ein paar anderen etwas Geld zusammen geschmissen, um ihm einen kurzen Auslandstrip zu spendieren.“

„Auslandsaufenthalt? Wohl eher ein Lovehotel in der Gegend und sicher in Begleitung von der Rothaarigen“, murmelte Shinji, was Silver zum Lachen brachte.

Natürlich war das Geld nicht für ein derartigen Aufenthalt gedacht, trotzdem – oder gerade

deshalb? – freute Satoshi sich sehr, als Shigeru ihm das Geschenk im Namen aller überreichte.

Nach dem ganzem Gefühlsduseligem Kram – wie Shinji fand – bildeten sich hier und dort einige Grüppchen, die versuchten, während die Musik laut dröhnte, sich zu unterhalten.
 

Angenervt, da der Tag bisher nicht so verlaufen war, wie er gedacht hatte, lehnte Shinji an der Wand und ließ seinen Blick über die Masse schweifen. Silver war kurz verschwunden, kam dann aber mit zwei Flaschen Bier zurück. Eine Flasche reichte er ihm mit den Worten

„Ausnahmsweise und auch nur eins“ , die andere trank er selbst.

Genau wie Shinji zuvor schaute er durch den Raum und beobachtete die Anderen.

Satoshi stand mit Takeshi, Shigeru sowie Nozomi in Nähe der Musikanlage, ein Stückchen entfernt davon saßen Soul und Gold lachend auf dem Sofa. Erst überlegte Silver, ob er ihnen nicht kurz Hallo sagen sollte, wollte aber Shinji nicht alleine stehen lassen. Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als ein gut gelaunter Jun und ein nicht minder fröhlicher Kouki auf sie zukamen.

„Na, wie geht’s meinen Freunden denn so?“, lallte Jun ihnen entgegen.

„Wir sind nicht einmal eine Stunde hier und schon bist du besoffen? Mein Beileid.“

Das Grinsen von Silver widersprach zwar dem Gesagtem, aber es störte keinen.

„Ach komm, seid doch nicht immer so langweilig“, lallte Jun munter weiter und wollte gerade Shinji dazu überreden, doch auch noch was zu trinken, hielt aber inne, als er Silvers Angst einflößenden Blick hinter sich spürte.

„Ich glaube, ich bring ihn lieber Mal woanders hin“, lachte Kouki verlegen und zog seinen Freund aus der Reichweite der Beiden.

„Ist etwas?“, fragte Silver, als er Shinjis Blick bemerkte.

„Nein“, war nur die Antwort und dennoch schaute er ihn weiter an.
 

„Ah, Silver und Shinji sind ja auch hier. Hab' euch gar nicht gesehen.“

Shinji konnte ein genervtes Stöhnen nicht unterdrücken, als Satoshi gut gelaunt auf sie zukam.

„Solltest du als Geburtstagskind nicht wissen, wer alles zu deinem Geburtstag kommt?“, kommentierte Silver das Ganze nur.

„Ja schon, aber ich hätte nicht gedacht, dass ihr wirklich kommt“, gab er ertappt zu.

„Ich hätte auch nicht gedacht, dass ihr kommt. Also wer hat euch dazu gezwungen; Reiji oder Jun?“, meinte Nozomi, die sich neben Satoshi stellte.

„Ich tippe auf Jun. Auf meinem Geburtstag war jedenfalls er es, der mit den Beiden im Schlepptau aufgetaucht war“, grinste Shigeru; da keiner von Beiden etwas erwiderte, fühlte er sich in seiner Annahme bestätigt und sein Grinsen wurde ein Stück breiter.

„Na, es ist schön, dass ihr hier seid“, freute sich Satoshi.

In Shinji machte sich das Gefühl breit als würde er jetzt ein Gespräch aufgezwungen bekommen und wie nicht anders erwartet plapperte Satoshi auch schon munter drauf los.

„Es ist ja eigentlich Schade, dass ihr euren achtzehnten Geburtstag nicht ebenfalls mit so vielen Leuten gefeiert habt. Dann müssen wir das halt nächstes Jahr mit eurem neunzehnten machen.“

Sobald Shinji von anderen Leuten voll gequatscht wurde, schaltete er für gewöhnlich ab. Meist antwortete er dann unbewusst auf irgendwelche Fragen und so verbesserte er Satoshi auch eher ohne zu denken, denn normalerweise interessierte es ihn nicht, ob das Gesagte von seinem Gegenüber stimmte oder eben nicht stimmte.

„Du meinst den Zwanzigsten.“

Verwundert wurde er von den Dreien angeschaut, während Satoshi mit einem „Wie bitte?“ wissen wollte, ob er sich gerade verhört hatte. Jetzt fiel Shinji auch erst auf, was er im Affekt gesagt hatte und als er Silvers schmunzeln sah, wusste er, dass er das lieber nicht hätte sagen sollen.

„Ich wurde dieses Jahr 18, Silver hingegen schon 19. Wenn du jetzt noch logisch denken könntest, würdest du merken, dass er nächstes Jahr 20 wird“, erklärte Shinji bissig, in der Hoffnung, dass Satoshi nichts weiter dazu sagen würde. Denn es war für ihn nicht nur untypisch, so etwas banales zu berichtigen sondern auch seinen Gegenüber deswegen zu unterbrechen.

„Umso besser. Dann feiern wir halt nächstes Mal deinen zwanzigsten, Silver“, redete Satoshi munter weiter und störte sich nicht mehr an Shinji.
 

~~~~~~~~~~~~
 

„Ich glaube, Haruka und Yuki sind gerade noch eingetroffen. Wie wäre es, wenn du sie einmal begrüßt?“, unterbrach diesmal Nozomi den Schwarzhaarigen.

„Du hast recht. Na dann, wir sehen uns gleich sicher noch“, grinste Satoshi, schnappte sich Shigeru sowie Nozomi und ging mit ihnen in Richtung der Ankömmlinge.

„Na endlich“, seufzte Silver erleichtert, nachdem Satoshi eine halbe Stunde nur am Reden war. Er wusste zwar, dass dieser Junge lebhaft war, aber bei aller Liebe, das war dann doch etwas zu lebhaft für seinen Geschmack. Er warf einen Blick nach Shinji, um zu sehen, ob bei ihm noch alles okay war. Der schien aber nicht gewillt zu sein, noch da zu bleiben, da er Richtung Tür ging.

„Wo willst du hin?“

„Brauche frische Luft. Kannst ja solange mit Soul und Gold reden“, murrte er und war daraufhin auch schon verschwunden. Silver konnte es nicht fassen. War das sein ernst? Dachte er wirklich, dass Silver sich so leicht abwimmeln ließ? Als ob. Silver kannte ihn bereits gut genug und auch wenn er sich heute anders verhielt als sonst, ahnte er nichts Gutes.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Erschöpft lehnte sich Shinji draußen an die Hausmauer, ehe er eine Zigarette ( die er vor Silver in Sicherheit gebracht hatte) nahm und sie sich in aller Ruhe anzündete. Hätte er sich noch eine Sekunde länger Satoshi antun müssen, hätten sie jetzt einen achtzehn-jährigen Teenager weniger.

Abwesend zog er an seiner Zigarette und als er erneut an ihr ziehen wollte, spürte er auf einmal, wie er nicht gerade sanft gegen die Wand gepresst und ihm die Zigarette aus der Hand gerissen wurde.

Normalerweise hätte er jetzt angefangen seinen Gegenüber wüste Beschimpfungen an den Kopf zu werfen. Nicht, dass er das gerade nicht vorgehabt hätte, aber als er in das Gesicht des Rothaarigen sah, war er dazu nicht im Stande. Stumm sah er ihn an und war, wie zusammenhanglos es auch klingen mag, froh darüber, dass keine Badewanne in der Nähe stand.

„Shinji?! Glaubst du etwa, ich warne dich nur aus Spaß, nur damit du hinter meinem Rücken rauchst“, zischte Silver, der mit seinen Händen Shinjis Handgelenke umfasst hat und ihn so an die Wand drückte.

Stumm schaute Shinji gen Boden und vermied es, ihm in die Augen zu schauen.

„Was zur Hölle ist los mit dir?!“

„Was mit mir los ist? Wer tut den einen auf Mutter Theresa und geht mir damit ziemlich auf die Nerven?!“, knirschte Shinji, schaute seinen Freund aber noch immer nicht an.

Daher wunderte er sich auch, als keine Erwiderung kam, denn er sah nicht den zweifelnden Ausdruck in den grauen Augen des anderen. Aber dazu hatte er auch keine Möglichkeit mehr, denn nun ließ Silver seine Handgelenke los und platzierte seine Hände stattdessen rechts und links neben Shinjis Gesicht, um sich so an der Wand abzustützen.

„Weißt du eigentlich, was du überhaupt machst?“, fragte Silver ihn mit schwacher Stimme, die Shinji verwirrte.

„Ich ertrag diesen Gedanken einfach nicht mehr.“

„Was - ?“

„Nur daran zu denken, dass du mir etwas vorziehst, lässt mich rasend vor Wut werden.“

Perplex schaute Shinji ihn an. Er verstand nicht, was Silver versuchte ihm zu sagen.

Ihm schien die Unwissenheit des anderen aufzufallen, da er kurz schmunzelte; dann wurden seine Züge wieder ernst.

„Weißt du, was für eine Wirkung du auf mich ausübst?! Wie sehr ich dich verlange?! Ich will dich spüren, dich atmen, dich schmecken – und vor allem brauche ich dich“, wisperte Silver ihm ins Ohr und fuhr Shinji dabei abwesend mit seiner Hand über dessen Wange.

„Langsam spüre ich, wie schlimm es ist, wenn du dieses Zeug zu dir nimmst und es mir bevorzugst. Ich hab das Gefühl, als würde man mich schlagen, als würde ich bluten und dann daran sterben. Ich glaube, dass ich mit deiner Abwesenheit auf Entzug bin.“

„Willst du mich verarschen?! Ich soll also wie eine Droge für dich sein?! Das ich nicht lache“, spottete Shinji verächtlich und distanziert .

„Und wenn es wirklich so ist. Wenn du wirklich für mich eine Art neue Droge bist?“, hauchte Silver und platzierte seine Hand auf Shinjis Brust. Erfahrungsgemäß waren diese kleinen Gesten von Silver wirksam und Shinji fügte sich ihm. Aber wie oft hatte Shinji ihm in letzter Zeit bewiesen, dass er auch anders konnte?

„Wenn es wirklich so sein sollte, dann hast du mein Beileid. Denn sollte ich mich von dir trennen, wirst du durch den Entzug ziemlich leiden.“

Das hatte gesessen. Fassungslos starrte Silver ihn an, hätte er doch mit allem gerechnet, nur damit nicht. Schnell versuchte er sich wieder zu fangen, auch wenn es einfacher gesagt war als getan. Als er dann aber seine Fassung wieder hatte, packte er Shinji am Kragen und drückte ihn noch fester – sofern das möglich war – gegen die Wand.

„Es reicht mir langsam mit dir! Kannst du nicht einmal hören, was man dir sagt, ohne etwas dummes zu sagen beziehungsweise zu machen?! Du machst mich wahnsinnig!“

„Aber, aber. Drogen haben auch ihre Nebenwirkungen. Wenn ich also deine Droge bin, musst du schon damit rechnen, dass ich dich aggressiv mache“, grinste Shinji frech, mit der Konsequenz, dass Silver noch fester zupackte.

Eine Zeit lang funkelten sich Beide wütend an. Silver, weil er es nicht fassen konnte, wie gnadenlos Shinji heute war und Shinji, weil... ja wieso eigentlich? Weil er gesagt bekommen hat, wie wichtig er für seinen Freund ist?! Silver überlegte, ihn einfach stehen zu lassen, wollte sogar gerade diese Überlegung in die Tat umsetzten, als er inne hielt und Shinji erneut ungläubig anschaute.

Die Wut in dessen Augen war nämlich verschwunden und an dessen Stelle traten eine gewisse Verbitterung, Erkenntnis und Kapitulation – Wobei die Kapitulation zum Schluss als Akzeptanz die überhand gewann. Das war das erste Mal, wo man Silver anmerkte, dass er sich um Shinji sorgte unter anderem auch weil er seinen Namen flüsterte.

„Du verdammter Idiot.“

„Was?“

„Glaubst du etwa, ich mach das aus Spaß? Denkst du etwa, du bist der Einzige, der von etwas Abhängig ist“, brüllte Shinji ihm schon beinahe entgegen, sodass Silver seinen Griff lockerte.
 

„Ich hab schon geahnt, dass es nicht zu verhindern war...“, murmelte Shinji und lehnte seinen Kopf an Silvers Schulter. Zögernd legte er seine Arme um den Jüngeren, in der Hoffnung, dass jetzt keiner vorbei käme. Dann wartete er einfach, bis Shinji von sich aus etwas sagte.

„Dabei heißt es doch immer, man soll sich eine Ablenkung, etwas anderes suchen, damit man von seiner Sucht loskommt – das ist wohl gelogen.“

„Ach ja? Spuck´s aus: Was ist los?“

Ein heiseres Lachen ließ Silver etwas zusammen zucken.

„Ich dachte, bevor ich süchtig werde, suche ich mir etwas anderes, nach dem ich verlange. Aber es hat wohl nicht funktioniert. Bevor ich eine Droge finden konnte, von der ich weiß, dass sie mich nicht in Stich lassen würde, bin ich jetzt doch nach dem falschen süchtig.“

„Shinji, würdest du mich bitte Mal aufklären?!“, Silvers Stimme war schärfer als beabsichtigt, jedoch rückte Shinji dennoch mit der Sprache heraus – auch wenn sie nicht so war, wie er erhofft hatte.

„Bist du eigentlich immer so dämlich? Muss ich es etwa noch deutlicher ausdrücken?! Ich trinke und rauche wegen dir, verdammt noch Mal. Bloß, damit ich nicht süchtig nach dir werde. Ich hab einfach keine Lust, nach dir zu verlangen, wenn doch jederzeit die Möglichkeit besteht, dass du mich fallen lässt. Aber jetzt ist es eh zu spät. Und bevor du wieder fragst: Ja, ich bin süchtig nach dir. Nach dir und deiner bescheuerten Art von Zuneigung. Nach deinem Atem, nach deinen Bewegungen – einfach nach allen Dingen, die du tust.“

Nachdem Shinji dieses Geständnis losgeworden war, breitete sich Schweigen aus.

Dies hielt eine Weile an, bis Silver plötzlich gequält grinste.

„Wir sind schon erbärmlich, oder? Sind abhängig vom jeweils anderen und wenn es so weiter geht, werden wir uns wohl gegenseitig wie die Luft zum Atmen brauchen.“

Shinji schmunzelte daraufhin.

„Ja, einfach nur krank“

Das diesen Worten ein Kuss folgte, war für sie so selbstverständlich, wie das Stillschweigen darüber, was sie sich gerade gegenseitig gesagt hatten...
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

„Kouki, ich will nach Hause!“, jammerte ein total besoffener Jun.

„Jaaa gleich.“

„... Kouki, ich will JETZT nach Hause. Die SMS kannst du auch gleich verschicken.“

„Einen Moment.“

Vom Blonden allmählich genervt, tippte Kouki noch die letzten paar Buchstaben in sein Handy ein, fügte das soeben geschossene Foto hinzu und schickte die Nachricht ab.

Zufrieden mit sich selbst steckte er das Handy in seine Hosentasche und stütze Jun, der beinahe nähere Freundschaft mit dem Boden geschlossen hätte.

„Können wir jetzt Heim?“

„Ja, ich bring dich ja nach Hause“, antwortete er Jun, ohne sich das Kichern verkneifen zu können.
 

Hi Reiji :D

Ich hoffe, ich störe zur späten Stunde nicht.

Eigentlich wollte ich dir nur mitteilen, dass du wohl Recht hattest.

Womit? Nun, es wird dich sicher nicht wundern, dass dein kleiner Bruder wohl doch etwas reifer geworden ist. Immerhin scheint es so, als würde er ab heute zu seinen Gefühlen stehen.

Denn wie du schon gesagt hast, scheint er sich in Silvers Nähe wirklich gut zu fühlen.

Ich denke Mal, von nun an wird es mit den Beiden bergauf gehen.

Du willst mir nicht glauben? Dann schau dir doch das nette Bildchen an, was ich der Nachricht hinzugefügt habe. Ich werde dann mal den besoffenen Jun heile abtransportieren, bevor er mit seinem Gejammer auf uns aufmerksam macht. Obwohl, die Beiden ganz schön vertieft sind ...

Ich wünsche dir noch eine schöne Nacht.

Lg

Kouki

P.S.: Ich weiß ja, dass du dem männlichem Geschlecht nicht gerne beim knutschen zusiehst, aber selbst Schuld – hättest du bei Shinjis Erziehung mal besser Acht gegeben :P
 

- FIN -

___________

Alle noch vollzählig und am Leben? Gut.

Der nächste OS wird auch für die etwas sein, die kein Shonen-ai mögen.

Wir nämlich zu Fireredshipping :3

Und dann nochmal für die, die aufgepasst haben:

Richtig, im letzen OS war der nicht erwähnte Typ bei Shinji Silver. Wer es gemerkt hat: Bin beeindruckt XDD
 

Zur Übersicht:

Haruka = Maike/May

Jun = Barry

Kouki = Lucius/Lucas

Nozomi = Zoey

Reiji = Reggie

Shigeru = Gary

Shinji = Paul

Satoshi = Ash

Yuki = Brix/Brendan

Silver, Soul, Gold = Ist denke ich klar :3

Schneefeier // Fireredshipping

Hey :3 Lust auf ein kleines Vorwort? :

Wer hätte gedacht, dass ich diesen Os noch irgendwann beende?!

Tut mir wirklich leid, dass dieser Os so spät kommt - der Anfang war leicht geschrieben, nur beim Ende hatte ich Probleme .__.

Naja, jetzt ist er fertig und ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen :3

~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Er drehte die Karte noch einmal um, etwas zweifelnd, ehe er an die Tür des Pokémonlabors, vor der er stand, klopfte. Erst reagierte niemand, doch dann öffnete sich die Tür und ein abgehetzter Shigeru blickte ihm entgegen.

„Satoshi? Was willst du? Ich bin beschäftigt, also mach's kurz.“

Satoshi antwortete nicht, stattdessen hielt er ihm die Karte entgegen.

„Was soll ich damit?“, fragte er, nachdem er sie durchgelesen hatte.

„Das ist eine Einladung der Blizzach Arenaleiterin Suzuna.“

„Das sehe ich selbst. Was soll ich damit?“

„Sie veranstaltet ein Fest und hat dich auch eingeladen.“

„Auch? Du wurdest eingeladen?“

Satoshi nickte knapp.

„Ich würde ja gerne mitkommen, aber hier gibt es so viel zu tun, da kann ich nicht einfach fehlen.“

Satoshi seufzte. Er hatte es doch gewusst. Deswegen hatte er Shigeru die Einladung nicht überreichen wollen. Aber Suzuna hatte darauf bestanden und Satoshi konnte nun einmal nicht nein sagen.

„Dann eben nicht. Aber einige Leute hätten sich sicher gefreut, dich zu sehen. Sie hat einige Arenaleiter eingeladen, die sicher daran interessiert wären, wie sich deine Pokémon mit dir entwickelt haben.“

Bei dem Wort Arenaleiter wurde Shigeru plötzlich hellhörig.

„Heißt das, dass auch Kasumi und Takeshi kommen werden?“, fragte Shigeru mit einem hoffnungsvollen Blick.

„Ja, ich denke schon.“

Es sah so aus, als würde Shigeru die Entscheidung noch abwägen, aber gleich als sicher war, das auch sie kommen würde, stimmte er zu.

„Es wird sicher mal nett sein, die alten Freunde wiederzusehen.“

Verwundert sah Satoshi ihn an, hatte er doch nicht wirklich mit der Zustimmung des anderen gerechnet; freuen tat er sich dennoch.

„Alles klar, dann hol' ich dich morgen ab, damit wir zusammen die Fähre nehmen können.“

Der angehende Pokémonprofessor nickte kurz, bevor Satoshi sich auch schon verabschiedete und ging.
 

Am nächsten Tag standen sie wie verabredet am Hafen und betraten die Fähre, darauf wartend, dass sie abfuhr. Beide trugen ihre normale Kleidung und Shigeru kam nicht drum herum, sich auf das Treffen zu freuen. Satoshi ging es genauso, auch wenn ihre Gründe dafür etwas auseinander gingen.

„Sag' mal, wen hat sie noch so eingeladen?“, kam die beiläufige Frage des Braunhaarigen.

„Neben Trainern, die sie aufgrund ihrer Stärke anerkennt – wie Nando, uns oder Shinji – kommt noch ihre Freundin Nozomi und deswegen auch einige Koordinatoren. Die Top 4 hat sie glaube ich auch eingeladen,“ erklärte Satoshi begeistert, auch wenn er etwas traurig wirkte. Erst war Shigeru nicht sicher, woran das liegen könnte, bis es ihm wie Schuppen von den Augen fiel.

„Wo ist Pikachu?“, fragte er das Offensichtliche. Satoshi seufzte schwer.

„Pokémon hat sie während der Feier verboten. Sie dürfen höchstens in ihren Pokébällen mitgebracht werden“

„Wieso das?“

„Weil auf der letzten Feier irgendetwas schief gelaufen ist und die Pokémon daran Schuld trugen. Sie will eine erneute Katastrophe vermeiden“, murrte Satoshi.

Shigeru hörte das deutliche Missfallen in seiner Stimme, sagte aber nichts weiter dazu. Er hatte genug gehört, um eins und eins zusammen zählen zu können.

Aufmunternd klopfte er Satoshi auf die Schulter.

„Komm, es ist nur ein Tag. Ihr werdet es überstehen. Wenn dein Kummer zu groß werden sollte, suchen wir dir halt eine Ablenkung“, vertröstete er ihn.

„Hast wohl recht“, murmelte Satoshi. Dann fuhr die Fähre auch schon ab.
 

Es kam, wie es kommen musste.

Natürlich war die Freude über das lang ersehnte Wiedersehen groß und jeder begrüßte jeden. Einige der Arenaleiter waren nicht aufgetaucht, was denen aber nicht zu verübeln war, waren sie doch immerhin viel beschäftigt, ebenso wie die Top 4, von denen nur Ryo gekommen war.

Aber genauso schnell wie die Wiedersehensfreude kam, verschwand sie auch wieder und wurde durch die Frustration, dass Pikachu nicht dabei war, ersetzt.

„Komm' schon, mach nicht so ein Gesicht. Mir fiel das auch nicht leicht“, versuchte Suzuna ihm sachte begreiflich zu machen.

„Da hast ja recht, trotzdem ist es... ärgerlich“, antwortete Satoshi zögernd.

„Lass uns lieber mit den anderen etwas essen.“

Er nickte, blieb dann aber stehen, weil ihm etwas einfiel.

„Wie alt bist du eigentlich geworden?“

„Wie kommst du darauf, dass dies meine Geburtstagsfeier ist?“

„Ich dachte nur. Was feiern wir denn sonst?“

„Nichts besonderes. Ich organisiere, falls es mir mein Terminplan erlaubt, einmal in jedem Jahr solch eine Feier. Sie ist einfach nur dazu da, etwas zu entspannen“, erklärte sie und bevor Satoshi nur eine weitere Frage stellen konnte, zog sie ihn zu den anderen.

Der Abend neigte sich dem Ende zu und Satoshi genoss ihn noch lange. Es tat gut, Haruka und Hikari sowie Takeshi und Naoshi wieder zu sehen. Auch mit den anderen Arenaleitern, die gekommen waren, hielt er ein Plauschen und der ein oder andere war erstaunt über seine Fortschritte. Und dann war da noch Nozomi. Keiner bemerkte wirklich, wie sie ab und zu zu Satoshi hinüber sah, wenn Hikari ab und an in ihrer eigenen Rede vertieft war und so ihre Gesprächspartnerin außer Acht ließ. Nun, fast keiner.
 

Als Nozomi zum Buffet ging, um sich etwas zu Trinken zu holen, begegnete sie Shinji, der Nahe der Tafel an der Wand lehnte. Von dort aus hatte er einen guten Überblick und auch wagte es keiner, ihn anzusprechen, da sie wussten, wie angenervt er war. Aber dafür konnte er nichts, schließlich war es Reiji, der ihn gezwungen hatte, die Einladung anzunehmen. Obwohl Reiji der sanfte Typ war, wollte Shinji sich nicht vorstellen, was passieren sollte, falls er sich seinem Bruder widersetzen würde. Auf keinen Fall.
 

„Was denn?“, wollte Nozomi wissen, als sie Shinjis vorwurfsvollen Blick bemerkte. Zuerst sagte er nichts, dann änderte er seine Meinung, sah sie jedoch weiterhin mit dem selben Blick an.

„Wie lange willst du noch dumm herum stehen und ihn anstarren? Das kann man ja nicht mit ansehen“, formulierte er die für seine Art noch harmlosen Worte.

„Ich wüsste nicht, was dich das anginge“, schnaubte Nozomi, die nichts anderes zu antworten wusste.

„Es geht mich nichts an“, antwortete Shinji gleichgültig, was sie überraschte.

„Wieso sagst du mir es dann?“

„Sollte es dir nicht zu denken geben, wenn sich sogar jemand einmischt, der nichts damit zu tun hat? Suzuna hat diese Feier diesmal so organisiert, dass du eine Chance hast, Satoshi endlich 'darauf' anzusprechen. Die solltest du dir nicht entgehen lassen“, erklärte er einer fassungslosen Nozomi weiter. Verdattert starrte sie ihn an, drehte sich dann aber um und ging ohne ein weiteres Wort zu der Gruppe zurück.

„Gut gemacht.“

Anerkennend klopfte Suzuna Shinji auf die Schulter.

„Kann ich jetzt gehen?“, reagierte er darauf nur genervt.

„Klar, wie abgemacht werde ich Reiji sagen, dass du bis zum Schluss da warst. Soll ich dich noch etwas schön reden?“, fragte sie fröhlich.

Shinji winkte nur ab und sah zu, dass er verschwand.

Sollten sie ihn doch ab jetzt mit dieser ganzen Sache in Ruhe lassen.
 

„Was wollte denn Shinji von dir?“, fragte Satoshi Nozomi, als diese wieder bei der Gruppe war.

„Ach nichts“, murmelte sie nur, von den Worten Shinjis mehr beeinflusst, als sie zugeben wollte.

„Bist du dir sicher? Er hat dich doch nicht belästigt, oder?“, wollte er besorgt wissen, jederzeit bereit bei einer positiven Antwort den „Schuldigen“ zur Rede zu stellen. Die Besorgnis überraschte Nozomi, auch wenn sie im Glauben war, dass Satoshi für jeden seiner Freunde so handeln würde. Letztendlich war sie auch nur einer seiner Freunde. Dieser Gedanke schmerzte.

„Nein, nein. Alles bestens“, wehrte sie lächelnd ab.

„Ist nur etwas stickig hier drinnen. Ich denke, ich gehe etwas frische Luft schnappen. Ich brauche sowieso etwas Ruhe vor dem ganzen Lärm hier drinnen“, lächelte sie schwach und verließ schnell den Saal, sodass Satoshi verdutzt hinterher schaute.

„Ich weiß nicht, was mit ihr los ist, aber willst du nicht hinterher?“, kam es seitlich von Hikari, die ihre Freundin den Saal hat verlassen sehen.

Satoshi verneinte kopfschüttelnd.

„Ich denke, sie möchte ihre Ruhe haben“, erklärte er Hikari, die von seinem scheinbaren Taktgefühl überrascht war. Sonst interessierte es Satoshi nie, wenn er sich um jemanden kümmerte, ob dieser das überhaupt wollte.

„Ich würde mal sagen, sie braucht Ruhe vor uns, aber nicht vor dir“, mischte Takeshi sich ein.

Natürlich wusste er von Nozomis Gefühlen Bescheid, was ihm nicht zu verdenken war; wir reden hier immerhin von Takeshi. Von seinen beiden Freunden – sowie Naoshi und Haruka, die bei seinem Verhalten nur den Kopf schütteln konnten – gedrängt, verließ Satoshi auf der Suche nach Nozomi den Saal.
 

Draußen herrschten die für Blizzach üblichen Wetterverhältnisse. Satoshi kämpfte gegen den lautstarken Wind, der ihm um die Ohren flog, an und folgte den Schneespuren, die er Nozomi zu zuordnen glauben konnte, zur Pokémon–Trainerschule und dem dort gelegenen Schuppen, in welchem Charmian aufgezogen wurde. Und genau dort traf er auch dessen Trainerin, die an der Wand gelehnt saß, ihre Arme um die angezogenen Beine geschlungen und den Kopf auf diesen gebettet hatte. Als Satoshi den Raum betrat, sah sie nicht auf, was Satoshi zu der Vermutung kommen ließ, dass sie erschöpft und müde war. Mit leisen Schritten näherte er sich ihr und setzte sich neben sie, wobei er feststellen musste, dass sie eingeschlafen war. Ein paar Minuten blickte er lächelnd auf ihr schlafendes Gesicht, ohne irgendwelche Gedanken im Hinterkopf zu haben. Als ihm dann aber auffiel, dass sie recht niedlich war, so wie sie da saß und in ihm das Gefühl aufstieg, sie umarmen zu wollen, verschwand sein Lächeln und er hätte sich beinahe selbst geohrfeigt.

„Sie ist deine Kameradin, mehr nicht. Sie wird auch nie mehr sein“, sprach er zu sich selbst.

Wie sooft murmelte er diese Worte und wieder kam er in Versuchung, ihnen zu glauben.

Aber nur fast.

Sanft fasste er sie am Arm an, um sie sachte wach zu schütteln .

„Nozomi. Du solltest hier nicht schlafen, es ist viel zu kühl, du wirst dich erkälten.“

Langsam hoben sich ihre Lider und rubinrote Augen kamen zum Vorschein, die Satoshi müde musterten. Dann blinzelte Nozomi verwirrt, ehe sie erschrocken aufsprang, als sie registrierte, dass

Satoshi neben ihr saß.

„W-was machst du denn hier?“, fragte sie ihn mit zitternder Stimme.

„Nachschauen, wie es dir geht“, antwortete er schmunzelnd, bevor er ebenfalls aufstand.

Die Frage, ob er schon lange neben ihr gesessen hatte, lag ihr auf der Zunge, doch sie konnte es sich gerade noch so verkneifen – die Antwort würde sie nur verlegener machen, verlegener als Satoshis Auftreten es schon getan hatte.

„Alles Bestens“, murmelte sie zögernd während ihre Augen die gegenüberliegende Wand fixierten, damit sie seinem Blick nicht standhalten müsste. Denn seine Augen – Besser gesagt sein ganzes Auftreten – lösten bei ihr ein wohliges Gefühl aus, welches sie nicht missen wollte, nicht mehr missen konnte. Nicht wirklich überzeugt durch ihre Worte, sah Satoshi sie besorgt an. Irgendwas war nicht mit ihr in Ordnung, dass ahnte er und er sah es als seine Aufgabe an, ihre Sorgen herauszufinden.

„Nozomi? Bist du sicher, dass Shinji dir nichts getan hat?“, fragte er, da er dort die Wurzeln allen Übels vermutete. Nun, in gewisser Weise lag sie auch da, doch Satoshi hatte – so naiv und tollpatschig wie er nun einmal war – nach der falschen Wurzel gegriffen, wie ihm Nozomis Reaktion auch bestätigte.

„Was? Nein! Wieso sollte er?!“, antwortete sie eine Spur zu wütend, wich Satoshi doch erschrocken ein Stück zurück.

„Tut mir leid“, entschuldigte Nozomi sich schnell für ihren leichten Ausbruch.

„Es ist nur –“, versuchte sich zu erklären, brach aber ab. Sie fand nicht die richtigen Worte, um ihr Problem zu beschreiben, ohne Satoshi ihre Liebe zu gestehen. Lieber trug sie das Problem mit sich herum, als dass sie Satoshi ihr Herz brechen lassen würde.
 

„Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst“, probierte er es von Neuem, doch er traf auf taube Ohren. Nozomi hatte sich schon längst wieder in ihre Gedankenwelt zurückgezogen, ohne Satoshi weitere Beachtung zu schenken. Seufzend ging er ein Stück auf sie zu und fasste sie sanft am Arm.

„Nozomi“, sprach er ruhig, riss sie aus ihren Gedanken und ließ sie mit seiner Nähe erröten.

„Was?“, fragte sie sichtlich nervös, darum bemüht, ihre Atmung zu regulieren.

„Du lügst“, stellte er fest. „Shinji hat –“

„Nichts mit der ganzen Sache zu tun“, fiel sie ihm ins Wort.

„Er hat nur gesagt, dass ich endlich mein Problem in den Griff kriegen soll, mehr nicht. Aber egal ob er es gut oder böse gemeint hat, ich kann mich einfach nicht dazu überwinden“, erklärte sie ihm resigniert, da sie einfach nicht mehr mit anhören konnte, wie oft er Shinjis Namen in den Mund nahm.

„Was für ein Problem?“

Satoshi sah sie ruhig an und wartete auf eine Antwort, von der er bereits wusste, dass sie nicht so klar formuliert sein würde, wie er es sich gerne gewünscht hätte. Er hatte sie immer für eine starke Persönlichkeit gehalten, die den Mund aufmachte, wenn ihr etwas nicht passt. Das war auch der Grund dafür, wieso er angefangen hat, sie so sehr zu mögen. Sie war nicht nur eine fabelhafte Koordinatorin, die wusste, was sie wollte sondern auch eine hilfsbereite sowie freundliche Person. Sie hatte ihre Prinzipien, an die sie sich hielt und die auch ihre Grenzen kannte. Doch so nervös, wie er sie jetzt sah, kannte er sie nicht und so ergriff er vorsichtig ihr Handgelenk und zwang sie dazu, ihm in die Augen zu blicken.

„Nozomi, was für ein Problem?“, wiederholte er seine Frage, diesmal etwas energischer.

„Deine verdammte Naivität!“

In diesem Augenblick wäre sie am liebsten aus der Hütte gerannt, aber da Satoshi sie noch immer festhielt und er in Richtung Tür stand und ihr somit den Weg blockierte, blieb sie an Ort und Stelle.
 

„Es tut mir leid.“

Verwirrt sah Nozomi ihn an. Was war jetzt mit ihm los?

„Es war nie meine Absicht gewesen, dir Probleme zu bereiten“, erklärte er reuevoll der Koordinatorin. Diese schaute noch immer, mal ganz salopp gesagt, dumm aus der Wäsche und wusste nicht so recht, was sie antworten sollte. Sie brauchte nichts weiter sagen, da Satoshi dies für sie übernahm.

„Ich weiß zwar nicht, inwiefern ich naiv war, aber wenn mein Verhalten dafür gesorgt hat, dass es dir schlecht geht, dann entschuldige ich mich dafür.“

Nozomi brauchte eine Weile, um diese Worte zu verarbeiten, doch als sie es getan hatte, fing sie plötzlich an zu lachen. Ihr Gegenüber war daraufhin leicht überfordert mit der Situation, hatte er sie auch noch nie so lachen gesehen. In der Tat war es das erste Mal, dass sie so unbeschwert lachte, aber in dem Moment tat es ihr einfach gut. Sie lachte nicht über sein naives Verhalten, sondern weil sie im Nachhinein geahnt hatte, dass Satoshi so reagieren würde. Daher war sie froh darüber, dass sie ihn so gut kannte und dieser Umstand machte sich glücklich. So glücklich, dass sie einfach lachen musste, um die ganze Frustration und schlechte Laune der letzten Tage zu verarbeiten.

Langsam beruhigte die Koordinatorin sich wieder, was den jungen Trainer aufatmen ließ.

„Du weißt aber, dass ich das vollkommen ernst meinte?“, fragte er unsicher.

„Natürlich weiß ich das. Deswegen liebe ich dich ja auch so“, lächelte sie, stockte aber als sie realisierte, was sie im Affekt gesagt hatte.

Die Hoffnung, dass er den letzten Teilsatz als neckische und freundschaftliche Erwiderung verstanden hatte, wurde gleich zerstört, als sie in sein errötetes Gesicht geblickt hatte. Zeitgleich spürte sie, wie ihr ebenfalls das Blut in die Wangen schoss und sie fragte sich, ob es aus Scham oder Verlegenheit geschah.

„Meinst du das ernst?“, fragte er vorsichtig. Auch wenn er sich sicher war, dass er Nozomi mochte, mehr sogar noch als er sich vorstellen konnte, wusste er nicht, was er mit ihrem Geständnis – im Endeffekt war es nichts anderes als ein Liebesgeständnis, wenn auch ungewollt – anfangen sollte.

Er war mit seinen Gedanken immer nur bei den Pokémon und Arenakämpfen gewesen, nie hatte er sich Gedanken um Liebe gemacht. Selbst mit Takeshi als Reisegefährte, der oft nie an etwas anderes als Frauen dachte, kam ihm nie der Gedanke, sich in jemanden zu verlieben.

Aber wenn es Nozomi wirklich ernst war und seine eigenen Gefühle ihn nicht täuschten, dann war es an der Zeit, der Liebe eine Chance zu geben. Und als wollte Nozomi ihn bei diese Entscheidung unterstützen, nickte sie auf seine Frage hin. Er war sich nicht sicher, was er nun machen sollte, also tat er da im nächstliegendste und schloss Nozomi in die Arme.

Benebelt durch seine plötzliche Zuneigung legte sie ihre Arme um seinen Hals und erwiderte so die Umarmung.

„Weißt du, ich mag dich auch ziemlich gern“, flüsterte er ihr ins Ohr.

Das Wort ´lieben´ brachte er nicht über die Lippen, denn er traute seinen bereits weichen Knien, die einzuknicken drohten, nicht und ebenso war er sich nicht sicher, ob es für das eh schon rote Gesicht von Nozomi gut war – auch wenn er wusste, dass es an sich keine Steigerung von 'Rot' gab, wollte er lieber auf Nummer sicher gehen.

„Ehrlich?“, wollte sie unsicher wissen.

„Ehrlich“, grinste er nur so, wie er es immer tat.

Und in diesem Augenblick war ihr klar, dass ihre Angst, von Satoshi abgewiesen zu werden, völlig unbegründet war. Es schien zwar so, als wäre er noch unsicher, wie er mit seinen und ihren Gefühlen umgehen sollte, aber so etwas brauchte nun einmal seine Zeit, wie sie fand.
 

~*~*~*~*~*~*~

„Danke“, wisperte Nozomi, als Satoshi und sie die Hütte verlassen hatten und auf dem Weg zurück zu den Festlichkeiten waren.

„Hm, hast du etwas gesagt?“, fragte der junge Trainer, der wegen des stärker gewordenen Windes und dem darauffolgenden Druck auf seinen Ohren nichts hörte.

„Nein nichts“, antwortete die Koordinatorin belustigt, ehe sie ihrem Freund – sie wusste nicht, ob sie ihn nun als ihren Freund bezeichnen durfte, aber solange sie es nur in Gedanken tat, war es okay – einen kurzen Kuss auf die Wange gab und dann summend weiter ging.

Satoshi blieb nur überrascht stehen, spürte die Röte in seinem Gesicht und sah ihr verdattert hinterher.

„Wo bleibst du denn?“, rief sie ihm aus der Entfernung zu, da er sich noch immer keinen Schritt bewegt hatte.

„Ich komm ja schon“, murmelte er bevor er sich tatsächlich in Bewegung setzte.

Nozomi lächelte nur, dachte sie doch daran, wie Satoshi wohl auf einen wirklichen Kuss reagierte, wenn ihn schon dieser kurze aus der Fassung brachte. Bevor sie sich jedoch noch weitere Gedanken darüber machen konnte, spürte sie plötzlich etwas kaltes an ihrem Hinterkopf, das sich als Schneeball entpuppte.

„Aber Nozomi, wo bleibst du denn?“, fragte Satoshi, der inzwischen schon an ihr vorbeigelaufen war, scheinheilig.

„Na warte, dass kriegst du zurück“, grinste Nozomi und ohne dass Satoshi sie noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte, hatte er schon einen Schneeball im Gesicht.

„Was wird das? Eine Herausforderung zur Schneeballschlacht?“

„Sag du es mir, schließlich hast du angefangen“, neckte Nozomi ihn, da ihr das Grinsen des anderen nicht entging.

„Okay, du willst es nicht anders.“

Und im nächsten Moment lagen Beide im Schnee, tollten etwas umher und lachten.

Dabei fiel Nozomi auf, dass es auch die kindliche Seite an Satoshi war, die sie so sehr mochte.
 

Suzunas Feier war schnell vergessen, weil für die Beiden im Moment nur die Anwesenheit des jeweils anderen von Bedeutung war. Sie hatten ihre eigene kleine Feier im Schnee, die wohl außer ihnen keiner nachvollziehen konnte. Dass sie am nächsten Tag mit einer Erkältung im Bett liegen würden, kümmerte sie nicht. Denn Nozomi überlegte, dass, falls sie morgen wirklich krank sein sollte, sie sich einfach zu Satoshi unter die Decke kuscheln würde, mit einer Tasse Kakao in der Hand und dabei zusehen würde, wie er vor Verlegenheit rot wird.

Ja, sie würde jeden Moment mit ihm genießen, jede Macke von ihm lieben.

Und Satoshi erging es ebenso, selbst wenn er es nicht so deutlich zeigte.
 

~*~*~*~*~*~

„Danke“

Shinji blieb abrupt stehen, als ihn eine kalte Windböe erfasste.

„Frosdedjeee?“, fragte das Pokémon ihren Trainer, was soviel wie „Alles okay?“ bedeutete.

Shinji sah sie kurz an, schüttelte dann aber nur den Kopf um ihr klar zu machen, dass nichts war.

//War wohl nur eine Einbildung//, dachte er sich während er seinen Schal enger zog.

„Als ob sie sich tatsächlich getraut hätte, ihm ein Geständnis zu machen“, murmelte er, immer noch genervt darüber, dass Suzuna ihn tatsächlich dazu überredet hat, Liebesbote – so wie sie es genannt hatte – zu spielen. Wieder sah sein Pokémon ihn fragend an. Er tätschelte nur ihren Kopf und kämpfte sich weiter durch die Schneemassen.

„So ein Schwachsinn.“
 

– Fin –
 

Satoshi – Ash

Shigeru – Gary

Suzuna – Frida

Nozomi – Zoey

Shinji – Paul

Takeshi – Rocko

Hikari – Lucia

Haruka – Maike

Naoshi – Nando

Kasumi – Misty

___________________
 

So, das war's :o

Irgendwie schreib ich zuviele Story's, in denen Shinji vorkommt...

Naja, die nächste wird Shinji-frei, keine Sorge^^''

Eigentlich sollte als nächstes Abilityshipping drankommen. Aber dank plötzlichen Ideenmangels geb ich Ignitionshipping den Vortritt.

Ist wieder Boy's Love, tut mir leid aber so ist das v__v x3

Bis Dann :3

Sehnsucht // Ignitionshipping

Hey, da bin ich wieder :3

Ich bin nicht komplett zufrieden mit diesem Os, aber wenn ich ihn jetzt nicht hochlade, werde ich es nie tun. Also, viel Spaß beim Lesen & wir sehen uns im Schlußwort.
 

Warnung etc. in der Charakterbeschreibung.

___________________________
 

Denji – Volkner

Ooba – Ignanz

Shirona – Cynthia

Ryo – Herbaro
 

Die Sonne ging gerade unter, als Ooba den Leuchtturm in Sonnewik erreichte. In aller Ruhe betrat er den Aufzug des Turmes, um hinauf zu gelangen. Trotz äußerlicher Ruhe war er innerlich alles andere als ruhig. Er hoffte, dass er ihn nun endlich finden würde, immerhin suchte er ihn schon seit Beginn des Nachmittags. Oben angekommen beruhigte sich sein Inneres, fand er ihn doch schließlich – Denji, der blonde Arenaleiter von Sonnewik, der heute einen seiner freien Tage, die er momentan zu schätzen wusste, hatte. Er hatte sich gegen das Geländer gelehnt, um die Stadt durch die weite Glasscheibe betrachten zu können.

„Wusste ich doch, dass ich dich hier finde. Was machst du gerade?“, wollte Ooba von dem Blonden wissen, nachdem er ihm kurz auf die Schulter geklopft hatte.

„Ich denke nach“, war die knappe Antwort. Ein leises Lachen. Das Top-Vier Mitglied hatte mit so einer Antwort gerechnet, doch immer wieder war er überrascht, wie gut er Denji kannte. Deswegen sparte er sich die weitere Fragerei. Er ahnte, dass sich die Gedanken des anderen wieder um die sinnlosesten Dinge drehten.
 

„Wer hätte gedacht, dass du dich mal auf einen freien Tag freuen würdest.“

Der Blonde gab ihm mit einem Nicken recht. Gab es früher keine starken Trainer unter denen, die ihn herausgefordert hatten, so kamen sie jetzt in Scharen und Denji hatte Mühe, nicht gegen über die Hälfte der Herausforderer zu verlieren. Ihm war bewusst, dass er nun noch härter trainieren müsste, aber heute gönnte er sich und seinen erschöpften Pokémon lieber etwas Ruhe.

Denjis Pokémon schliefen an solchen Tagen meistens in der Arena, doch dieses Mal hatten sie es sich bei ihm zu Hause gemütlich gemacht, sein Bett sowie Sofa belagert und den Korb mit Beeren geplündert. Er hatte sie gewähren lassen und war mit seinem Raichu zum Leuchtturm gegangen.

Letzteres hatte bis gerade eben noch auf der Bank gelegen und geschlafen, als aber Ooba gekommen war, wurde es wach und fiel dem Trainer, wie es es immer tat, um den Hals.

„Raichu, ich freue mich auch, dich zu sehen“, lachte er und tätschelte dessen Kopf.
 

Denji schmunzelte nur über diesen Anblick, hatte er diese Szene doch schon oft genug gesehen,

und ließ sich auf einer Sitzbank gegenüber der Panoramascheibe nieder.

„Sag, über was hast du nachgedacht?“, wollte Ooba schließlich doch noch wissen, nachdem er sich neben seinen Kumpel gesetzt und sie eine halbe Ewigkeiten geschwiegen hatten.

Selbst wenn es nur etwas Belangloses sein sollte, würde es ihn immerhin mehr befriedigen als die Stille weiterhin ertragen zu müssen. Nicht, dass es unangenehm wäre. Es gab zwischen ihnen häufig Momente, in denen beide nur schwiegen und ehrlich gesagt störte es sie nie. Sie genossen ihre gemeinsame Zeit und auch wenn viele der Ansicht waren, dass man gerade dann viel reden sollte, wenn man sich sonst kaum sah, so war es ihnen egal. Sie hatten sich selten etwas besonderes zu sagen und verstanden sich auch so meist ohne Worte. Wenn einer von ihnen den Drang verspürte, unbedingt reden zu wollen, dann taten sie es; allerdings geschah das nie, wenn sie zusammen waren sondern meist zu den unmöglichsten Zeiten, wenn sie eigentlich besseres zu tun hatten. Wobei „besseres“ nicht das richtige Wort war. Vielmehr waren die anderen der Meinung, dass sie etwas wichtigeres zu tun hatten als da zu sitzen und sich anzuschweigen. Natürlich übertrieben die Leute, denn auch sie verfielen ab und an in lautstarke Diskussionen; besonders in letzter Zeit. Aber sie waren nicht umsonst beste Freunde, denn sie ignorierten die Stimmen und nahmen sich die Zeit für einander sogar dann wenn der Druck durch andere sie nicht dazu kommen ließen. Zudem waren sie Pokémontrainer – sie verloren keine unnötigen Worte sondern ließen ihre Gefühle während einem guten, alten Pokémonkampf freien Lauf; auch wenn es trotz all dem Momente gab, in denen Ooba die Bezeichnung „beste Freunde“ verfluchte – aber das war Denji schon bekannt.
 

Abwesend kraulte er sein Raichu, welches es sich kurz zuvor auf seinem Schoß gemütlich gemacht hatte, ehe er ihm antwortete.

„Weißt du noch, was ich von Shirona zum Geburtstag bekommen hatte?“

Ooba lachte – natürlich wusste er das noch. Das vergaß man nicht einfach. Zum Amüsement aller Anwesenden hatte der Champion ihm ein Glätteisen geschenkt. Sie war der Ansicht, dass seine Haare, umgeben von all der Elektrizität, so zerzaust aussahen, dass es selbst dem zackigen Fell seines Blitza Konkurrenz machen könnte; an dieser Stelle hatte er verzichtet ihr zu sagen, dass diese Ähnlichkeit eigentlich beabsichtigt war. Als Arenaleiter konnte er so nicht den jungen Trainer gegenüber treten, schließlich hatte er eine Vorbildfunktion und mit der zerzaustem Anblick erfüllte er diese nicht unbedingt – hatte sie zumindest behauptet. Die Top-Vier Mitglieder, die teilweise nur gekommen waren, weil Ooba sie dazu gezwungen hatte, hatten ihr zugestimmt, wenn auch nur, um ihren Spaß zu haben. Ryo wollte das Eisen sogleich benutzen, aber ein böser Blick von Denji und das Thema wurde für den Rest des Abend nicht mehr angesprochen. Auch wenn er es versprochen hatte, so hatte er es am Ende nie benutzt und es lag irgendwo verstaubt in einer Ecke.

„Wieso fragst du. Willst du dir jetzt plötzlich doch die Haare glätten?“

„Nicht direkt.“ Ooba wurde das Gefühl nicht los, dass Denji irgendetwas ausheckte, doch er sagte nichts dazu. Falls er etwas vorhätte, würde er es schon früh genug erfahren.

„Was dann?“

Denji schwieg eine Weile, kraulte abwesend sein Raichu und sah gedankenverloren hinaus.

„Ich habe überlegt, wie es wäre, wenn man deine Haare glättet.“

Pause. Ooba schaute seinen Freund an, blinzelte kurz ehe er noch einmal nachfragte, da er sich sicher war, sich verhört zu haben.

„Wie bitte?“

Mit ausdrucksloser Miene griff Denji nach dem roten Schopf und fuhr mit seiner Hand durch die roten Haare, was Ooba leicht überraschte.

„Du hast diese Frisur seit ich dich kennen gelernt habe. Findest du das nicht auch langweilig?“

Er war sprachlos. Wirklich. Wie zum Teufel kam er auf solch eine Idee? Hatte er als Arenaleiter nicht genug zu tun? Oder hatte die ganze Elektrizität seinen Synapsen im Gehirn zugesetzt?

„Denji... wieso?“, brachte er dann schließlich heraus, schaute leicht überrumpelt seinen Freund an.

Doch der zuckte nur mit den Schultern, nahm sein Raichu und stand auf. Ohne ein weiteres Wort machte er sich auf in Richtung Aufzug, die Hände in den Hosentaschen vergraben und den Blick geradeaus gerichtet. Irritiert sah Ooba ihm hinterher und selbst als sich die Türen des Aufzuges schlossen, sprang er nicht alarmiert auf. Eine Weile verharrte er in seiner Position, den Blick auf die Stelle gerichtet, wo Denji zuletzt gestanden hatte. Dann stand er abrupt auf und wartete ungeduldig, bis sich die Türen des Aufzuges erneut öffneten.

Dieser Denji konnte etwas erleben, wenn er ihn in die Finger bekam.
 

~*~
 

Als Ooba die Tür zu Denjis Anwesen aufschloss – ja, er besaß einen Schlüssel, den er ihm irgendwann zwischen ein paar Gläsern Alkohol kurz vor Mitternacht abgeschwatzt hatte – ging er gleich ins Wohnzimmer. Wie zu erwarten lag Denji schlafend auf dem Sofa, umgeben von seinen Pokémon. Während Raichu am Fußende saß, lagen sein Blitza und Luxtra auf dem Boden, friedlich vor sich hin schlummernd. Doch schien ihr Schlaf nicht ganz so tief gewesen zu sein, denn alsbald Ooba sich ihnen näherte, sahen sie auf und erhoben sich, um ihn freundlich zu begrüßen. Das Top-Vier Mitglied streichelte ihnen kurz durchs Fell, während er sich umsah. Denjis Elevoltek und Ambidiffel konnte er nicht sehen – wahrscheinlich belagerten sie dessen Schlafzimmer – und auch das Octillery war nirgends zu entdecken; wobei er mit dem Wasser-Typ Pokémon noch nie klar gekommen war, also kam ihm seine Abwesenheit ganz recht.

Den Elektro-Pokémon wurde schnell bewusst, dass Ooba mit ihrem Trainer alleine sein wollte, also verließen sich gemächlich den Raum, aber nicht ohne Raichu mitzunehmen.

Langsam näherte er sich dem schlafenden Trainer, darauf bedacht, nicht auf die umher liegenden Beeren zu treten, welche die Pokémon liegen gelassen hatten. Tamotbeeren – Ooba brauchte nicht genauer hinzusehen um zu wissen, welche Beeren die Elektro-Pokémon nicht gegessen hatte. Er würde sie Wohl oder Übel wieder für seine Feuer-Pokémon einstecken müssen, wäre sonst zu schade um sie, dachte sich Ooba.
 

„Was willst du?“, fragte Denji verschlafen, als Ooba ihn weckte, weil er sich dorthin hinsetzte, wo zuvor noch Raichu gelegen hatte.

„Mich einfach so stehen zu lassen ist unhöflich, findest du nicht auch?“

Mit einem kecken Grinsen sah er ihn an, auch wenn sein Gegenüber den Blick nicht auf ihn gerichtet hatte.

„Also gut, erzähl.“

„Lass uns morgen früh essen gehen.“

Denji seufzte genervt, denn nun würde wieder die Diskussion folgen, von der er geglaubt hatte, dass sie diese schon längst abgeschlossen hätten. Aber Ooba schien wohl anderer Meinung zu sein.

„Ich werde nicht mit dir ausgehen.“

„Aber wieso denn nicht? Ein Rendezvous, mehr möchte ich doch gar nicht!“, seine Stimme nahm gegen Ende einen verzweifelten Ton an, wusste er doch, wie diese Diskussion enden würde. Sie hatten sie schon oft genug geführt und immer wieder ist sie gleich ausgegangen, was Ooba aber nicht entmutigte. Vielleicht lag es auch daran, dass Denji, egal wie oft er ihm einen Korb gegeben hatte, nie ihre Freundschaft darunter hat leiden lassen.

„Wie oft muss ich dir das noch sagen?“ Denji klang eher gelangweilt als genervt.

Zwar waren seine Worte ernst gemeint, doch nach all den Malen musste er dies nicht mehr durch seinen Tonfall unterstreichen. Nun, eigentlich war die Frage auch eher rhetorisch gemeint, was den anderen nicht davon abhielt, trotzdem darauf zu antworten.

„Du kannst es sooft sagen, wie du willst, deine Handlungen widerlegen deine Worte.“

Nun richtete sich der Blonde verwirrt auf, sah ihm zum ersten Mal seit er das Zimmer betreten hatte in die Augen.

„Bei solchen Aktionen wie eben kann ich nicht einfach ruhig bleiben“, erklärte Ooba daraufhin, seinen Blick an die Decke gerichtet, als würde er in seinen Gedanken all jene Momente vor seinem geistigen Auge rekapitulieren, in denen Denji ihm Hoffnung gemacht hatte. Seien es nur die kleinen Dinge, wie Berührungen, die nur flüchtig und teilweise bedeutungslos waren, oder aber die Abende, die der Blonde in Oobas Bett verbrachte, weil er fror und die Körperwärme des Feuer-Typ Trainers suchte. Oder jene Momente, wie die von zuvor, wenn Denji mit seinen Berührungen Gefühle in ihm auslöste, absichtlich, so schien es, und ihm darauf keine Antworten gab. Ja, keine Antworten war das, was ihn am meisten störte. Wenn er sagen würde „Ich gehe nicht mit dir aus, weil ich nur freundschaftliche Gefühle hege, die sich nie ändern würden“, dann hätte sich die Sache geklärt. Nicht einmal den Standartspruch „Ich bin nicht schwul“, hatte er ihm an den Kopf geworfen. Er hätte es verstanden, wenn Denji sich vor einem Outing fürchten würde – selbst erwachsene Menschen fürchten sich in dem Bezug vor Reaktionen der Gesellschaft – aber nichts davon traf auf Denji zu. Zumindest schien es so.

„Verdammt, nenne mir einen Grund. Einen einzigen, und ich werde das Thema nie wieder ansprechen.“

Denji ließ sich zurück sinken, starrte an die Decke, als würden dort die Gründe stehen, nach denen sich der andere so sehr sehnte.

„Wenn ich ja sage, was würde das nützen?“, durchbrach Denji schließlich die Stille, was Ooba einigermaßen überraschte. Doch der andere fuhr gleich fort.

„Dies freien Tage, die Momente, wenn wir gerade mal nichts zu tun haben, sind so selten. Selbst wenn wir zusammen wären, wann sollten wir Zeit füreinander finden?“

Das kurze Schweigen, was entstand, nutze Ooba um nachzudenken. Denji war nicht abgeneigt, zog ein Verhältnis sogar in Betracht. Was hielt ihn also auf?

„Dann überwiegt also die Zeit, in der wir uns nicht sehen. Unserer Aufgaben und die daraus resultierenden, weit entfernten Orten sind nun einmal nicht das Beste. Aber so viele haben es geschafft, trotz großer Distanz zusammen zu sein. Was hält dich davon ab?“

Was war sein Problem? „Ich will das nicht.“

So langsam verlor Ooba seine Geduld – was konnte und wollte er nicht?

„Denji, du – “

„Ich werde jetzt schon wahnsinnig, wenn wir uns einen Monat lang nicht gesehen haben. Das würde es mit dem Wissen, dass ich dich berühren darf, nicht besser machen. Das Verlangen nach deiner Nähe ist eine Sache, mit der ich umgehen kann – wenn aber noch das Verlangen nach deinem Körper dabei ist, dreh ich durch.“

Denji hatte damit gerechnet, dass wieder eine erdrückende Stille entstünde, in der Ooba versuchen würde, eine Möglichkeit zu finden, ihn aus der Reserve zu locken. Pustekuchen. Er war nicht umsonst spezialisiert auf Feuer-Pokémon – hitziges Gemüt, aufbrausendes Temperament und kein Sinn für den Ernst der Lage; bei seinen Worten brach Ooba in schallendes Gelächter aus.
 

„Das ist alles? Du hättest dich eben hören müssen“, brachte er atemlos hervor nach dem sein Gelächter verklungen war.

„Was soll das heißen?“

„Nun, mein Lieber...“, fing er an, bevor er sich über Denji beugte, seine Hände neben dessen Kopf auf der Sofalehne abgestützt „damit will ich sagen, dass deine Art zu denken etwas langsam ist. Oder denkst du ernsthaft, du würdest dich noch nicht zu meinem Körper hingezogen fühlen.“

„Was bringt dich auf diese Idee?“, murrte der Arenaleiter, nicht begeistert von der plötzlichen Nähe des anderen. Okay, das war gelogen – er mochte es, wenn Ooba ihm Nahe war, nur die Art, wie er es anstellte, gefiel ihm nicht. Augenrollende beugte er sich zu ihm herunter und flüsterte all jene Momente, die Denji damit verbracht hatte, seine Nähe zu suchen, in sein Ohr. Denji versteifte – Oobas warmer Atem in seinem Nacken, einer seiner Hände, die plötzlich auf seiner Hüfte lag und diese verdammt erregende Stimme, die ihm vor Augen führte, wie er sich vor seinem Freund verhalten hatte, erregten ihn und er konnte nichts dagegen tun.

„Was heißt hier aufreizend?“, sprach Denji mit rauer Stimme, in der Hoffnung, der Situation die Spannung zu nehmen.

„Hast du mir nicht zugehört?“, fragte er scheinbar beleidigt, vor allem da der Blonde versuchte, der Situation zu entfliehen. Aber nicht heute. Als er sich auf die Suche nach dem Arenaleiter gemacht hatte, hatte er sich geschworen, dass er nicht eher von ihm ablassen würde, ehe er in zu einer Verabredung zwingen könnte. Und nun saß er hier, über ihn gebeugt und die Chance zum Greifen Nahe. Nein, dass würde er sich nicht entgehen lassen.

„Hab ich. Aber es überzeugt mich nicht“, brummte er, den Blick abgewandt, was nicht ganz schlecht war, denn so sah er immerhin nicht das Aufblitzen in den Augen des anderen.

„Denji. Zwing mich nicht, diese Worte auszusprechen. Nicht, wenn unsere Freundschaft auf dem Spiel steht“, sprach er mit einer Stimme, die ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagen lies; auf eine positive Art.

„Sie steht schon die ganze Zeit auf dem Spiel“, antwortete er brüchig, darauf bedacht, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er andere ihn beeinflusste. Mit einem frustrierten Stöhnen griff Ooba nach Denjis Schultern und drückte ihn gegen die Couch, nicht gewaltsam, aber bestimmend.

„Jetzt pass' mal auf. Ich liege nachts wach, weil ich nicht schlafen kann, da du in meinem Kopf spukst. Wenn ich dann mal einschlafe, geisterst du in meinen Träumen und die Dinge die du da machst, sollte man am helllichten Tag lieber nicht aussprechen. Also, wenn ich nicht eine Antwort, eine klare Antwort von dir bekomme – und als Vorwarnung, ich akzeptiere nur ein Ja – dann werde ich dich nicht in Ruhe lassen, verstanden?“
 

Nach seinen Worten folgte Stille, nicht einmal eine tickende Uhr konnte diese Ruhe unterbrechen, demzufolge begann Ooba, sich unwohl zu fühlen. Dann passierte etwas, dass ihn mehr als alles andere verwunderte – Denji fing an zu lachen. Es war nicht laut, sogar vergleichsweise leise ihm Vergleich zu Oobas Gelächter, klang aber dennoch angenehm in den Ohren des anderen.

„Was?“ „Das fragst du noch? Hast du dich reden hören?“, japste Denji vor Lachen und sorgte damit für einen Rotschimmer auf den Wangen des anderen. Davon lies er sich nicht unbedingt abhalten, beugte sich wieder hinunter und flüsterte dem Blonden mit ruhige Stimme ins Ohr.
 

„Überzeugt?“, murmelte Ooba, nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte. Resigniert seufzte Denji, warf einen kurzen Blick nach draußen, wo die Sonne schon längst untergegangen war und nickte

„Fein. Dann geh ich halt mit dir auf ein Rendezvous“, kam die langersehnte Antwort. Vor Freude hatte das Top-4 Mitglied ihn am liebsten geküsst – nun, dass hatte er auch vor, doch Denji legte seinen Zeigefinger auf dessen Lippen. „Nicht so voreiligen“, meinte er ernst, doch das freche Funkeln in seinen Augen verriet ihm, dass es noch etwas gab, was er wollte, ehe er sich dem anderen hingab. Seufzend richtete sich Ooba auf. „Ist ja gut. Also, wo ist das Glätteisen?“

Der Arenaleiter schmunzelte nur – vielleicht war eine solche Beziehung doch nicht so schlecht.
 

_______________________
 

Ich mag dieses Pairing, aber irgendwie war der Os eine schwere Geburt. Egal. Nächster One-shot wird "Respectshipping" (auf Wunsch), der ausnahmsweise schon zum Teil geschrieben ist. Vielleicht dauert es also nicht so lange.

Ansonsten: Ich hab solchen Spaß an den zwei Charaktern, ich denke es folgt ein Os mit AdriShipping & AlexandrianShipping à la Doppeldate.

Sonst, danke fürs lesen :3

Bedeutsame Worten // Respectshipping

Hey :3

Und hier melde ich mich auch mal wieder mit 'nem Os, diesmal ein Wunschpairing. Ich muss zugeben, dass ich als eingefleischter Conteshipper Schwierigkeiten hatte, aber irgendwie hat diese Couple etwas. Seht selbst~

Also, viel Spaß beim Lesen

(Für Hintergrundinformationen, bitte Charakterbeschreibung lesen :3)

__________________
 

Satoshi – Ash

Takeshi – Rocko

Shuu – Drew

Hikari – Lucia

Haruka – Maike

Kasumi – Misty
 

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„Weißt du, was mich erstaunt, Satoshi? Dass du, obwohl du von Takeshi begleitet wirst und immer ein Mädchen an deiner Seite hast, nie über die Liebe nachdenkst.“
 

Shuus Worte hallten noch immer in Satoshis Kopf wieder, spukten in seinen Gedanken schlimmer als jedes Gengar es tun könnte. In letzter Zeit hatte er sich diese Worte sehr oft anhören müssen, insbesondere von Hikari. Aber nie hatten sie ihn so sehr getroffen, wie in diesem Fall.

Als sie am gestrigem Tag Haruka sowie Shuu bei einem internationalen Wettbewerb getroffen und letzterer diese Worte gesprochen hatte, war Satoshi mehr als verwundert gewesen. Nicht darüber, dass Shuu es überhaupt ausgesprochen hatte sondern eher darüber, wie er es gesagt hatte. Weder belehrend noch mitleidig oder um ihn zu ärgern sondern eher... erleichtert?

Wenn er ehrlich war, hatte er seinen Tonfall nicht deuten können. Eigentlich interessierte es ihn auch nicht besonders und er hatte auch besseres vor, immerhin musste er für den nächsten Arenakampf trainieren. Aber irgendetwas an seinen Worten hatte ihn dermaßen verwirrt, dass er sich nicht konzentrieren konnte. Und nun lag er hier, in einem der Betten des Pokémon-centers, hellwach und über die Worte des jungen Koordinatoren grübelnd.
 

Takeshi blickte jeder jungen Frau hinterher, faselte etwas von „Liebe“ und „Schönheit“.

Satoshi nahm ihn nie ernst, wieso auch? Nach Takeshis Definition wurden die Frauen auf ihr Aussehen reduziert, somit sah er keinen Grund, diese Schwärmerei als „Liebe“ anzusehen. Zumindest jetzt. Vor den Worten des Grünhaarigen war es in seinen Augen eine alberne Spinnerei gewesen. Gut, das war es immer noch, nun war ihm aber einiges bewusst geworden. Oder auch nicht. Eigentlich wusste er gar nichts mehr. An was dachte er da nur? Er hatte sich nie um so etwas gekümmert, hatte es in Zukunft auch nicht vor. Er brauchte frische Luft. Dringend. Seufzend erhob sich Satoshi, darauf bedacht, das schlafende Pikachu nicht zu wecken. Schnell zog er sich um, ehe er aus dem Zimmer ging und das Center verließ.
 

Die kühle Sommerluft nahm ihn draußen in Empfang, lockte ihn zum naheliegenden See, an dem er sich niederließ. Der Anblick des ruhigen Wassers rief das Bild von Kasumi in seinen Gedanken hervor. Sie war das erste Mädchen gewesen, das ihn auf seinen Reisen begleitet hatte. Damals war zu vieles für ihn neu und unbekannt gewesen. Sein erstes Pokémon, fremde Städte, unbekannte Trainer und anderes hatten ihn abgelenkt, begeistert und den Gedanken an andere Sachen verdrängt. Man konnte es ihm jedoch nicht verübeln, immerhin war er auch erst zehn Jahre alt gewesen. Aber nun, ein paar Jahre später, sah er immer noch eine Freundin in ihr, nur eine Kameradin. Nicht, dass er sie nicht attraktiv fand. Sie war hübsch – glaubte er zumindest – aber wie gesagt, unter diesen Gesichtspunkten hatte er sie noch nicht betrachtet.
 

„Konntest du auch nicht schlafen?“

Satoshi war so in Gedanken gewesen, dass er Haruka gar nicht bemerkt hatte, ehe sie hinter ihm stand und sich sogleich neben ihn setzte. Er begrüßte sie mit einem schwachen Lächeln, bevor er wieder seinen Gedanken nachging. Auch bei Haruka hatte er noch nicht in Erwägung gezogen, sich in sie zu verlieben. Er hatte sich einfach immer nur auf seine Pokémonkämpfe konzentriert.

„Es ist seltsam, findest du nicht auch?“, riss Haruka ihn aus seinen Gedanken.

„Was?“ „Egal, wie weit entfernt man voneinander ist, durch die Pokémon kreuzen sich die Wege immer wieder.“

Vielleicht war das der Grund, dachte er sich, der ihn immer abgelenkt hatte. Durch seine kleinen Gefährten traf er neue Leute, mit denen er Freundschaft schloss, aber in die er sich nicht verlieben konnte, weil die Zeit nicht dazu reichte, all jene vollkommen in sein Herz zu schließen. Oder, weil es einfach zu viele waren und es keinen größeren Platz für eine besondere Person in seinem Herzen gab. „Stimmt etwas nicht? Du bist so still“, fragte Haruka besorgt, ihren Blick auf den jungen Trainer gerichtet. Satoshi schwieg, wusste er doch nicht, was er sagen sollte.

„Man könnte glatt meinen, du wärst erwachsener geworden“, grinste die junge Koordinatorin, was Satoshi beleidigend die Wangen aufplustern ließ.

„Was soll das denn heißen?“

„Ach, nichts“, lachte sie, doch etwas daran ließ ihn aufhorchen. Wenn er sie richtig betrachtete, fiel ihm auf, dass die junge Koordinatorin zerbrechlicher als sonst aussah.

„Und was ist mit dir?“, wollte er daher wissen. Sie sah kurz überrascht aus, lächelte dann aber und betrachtete den See während sie ihm antwortete.

„Eigentlich ist es nichts besonderes.“

„Aber?“, hackte er nach.

„Ich denke nur, dass ich mich wohl ein wenig... ein klein wenig in Shuu verliebt habe“, sprach sie zögerlich. Sie ging davon aus, dass Satoshi dies sowieso nicht verstehen würde, aber es tat gut, es jemanden zu erzählen. Zudem war er jemand, dem sie blind vertraute. Doch entgegen ihrer Erwartungen überraschte der junge Trainer sie mit einer Frage, die sie ausgerechnet von ihm am wenigsten erwartet hätte.

„Und du hast ihn noch nicht um eine Verabredung gebeten?“ Erstaunt starrte sie ihn an, fragte sich, wie er auf solch eine Frage kam, schob den Gedanken dann aber beiseite, um ihm zu antworten.

„Er hat so vielen Mädchen einen Korb gegeben. Sehr hübschen Mädchen.“

An dieser Stelle wollte Satoshi ihr sagen, dass es so klang, als fände sie sich selbst hässlich, dass es aber ganz egal war, was sie oder andere von ihr hielten, da sie doch hübsch sei – das sagte man zumindest zu einem Mädchen, nicht? Doch sie ließ ihm keine Chance dazu.

„Ich will meine Freundschaft mit ihm nicht auf's Spiel setzen, deswegen sage ich nichts. Außerdem gibt es noch genug andere potentielle Liebhaber dort draußen, oder?“

Die Traurigkeit, die sie zuvor versucht hatte zu verbergen, wurde mit den letzten Worten sichtbar während sich die Frage in Satoshis Ohren beinahe verzweifelt anhörte. So, wie sie da saß – die angewinkelten Beine an den Körper gezogen – tat sie ihm Leid. Um sie zu beruhigen, legte er ihr eine Hand auf die Schulter, was sie allerdings dazu ermutigte, leise zu Schluchzen.

„Wenn es dich so belastet, wieso geht ihr dann nicht getrennte Wege?“, fragte er sie naiv, sah er doch darin des Rätsels Lösung. Haruka hingegen lachte leicht – es klang bitter, gegen Ende aber amüsiert.

„Ach, Satoshi. Warte nur, bis du dich verliebst. Dann weißt du, wie das ist. Obwohl ich das ja eher bezweifle“, fügte sie noch kichernd hinzu, was Satoshi bewusst machte, dass sie sich gerade über ihn lustig gemacht hatte. Demzufolge wollte er auch protestieren, doch ließ sie ihm dazu keine Gelegenheit.

„Es wird kalt, ich gehe dann mal lieber auf mein Zimmer zurück.“

Und mit diesen Worte verabschiedete sie sich; Satoshi blieb alleine zurück.
 

Aber er blieb nicht lange dort alleine sitzen, denn schon im nächsten Augenblick nahm Hikari den Platz der brünetten Koordinatorin ein.

„Ich bin gerade Haruka begegnet. Sie meinte, dass mit dir etwas nicht stimmte. Also, was ist los?“, fragte sie ohne Umschweife, so wie es Satoshi gewohnt von ihr war. Er überlegte, ob er ihr erzählen sollte, was ihm durch den Kopf ging. Er zögerte. Schließlich entschied er sich dafür, ihr eine annähernde Frage zu stellen.

„Hikari? Wann weiß man, dass man sich verliebt hat?“, fragte er zögerlich. Da sein Blick vor Verlegenheit – woher die kam, war ihm schleierhaft – auf den See gerichtet war, bekam er ihre Reaktion nicht mit. Erst, als er ihr ins Gesicht blickte, sah er ihren perplexen Gesichtsausdruck.

„Sag bloß du bist krank?“, kam die im Unterton panisch klingende Frage.

„So ein Quatsch“, murmelte Satoshi, zutiefst bedauernd, dass er sie gefragt hatte.

Ein kurzer Moment des Schweigens verging, ehe Hikari sich räusperte.

„Wer ist es? Kenne ich sie?“

„Naja, eigentlich -“

„Ach, verstehe. Welcher Kerl hat dir den Kopf verdreht?“

Perplex sah er sieh an, verstand er nicht, was sie von ihm wollte. Wenn er sich verliebt hätte, hätte er doch nicht gefragt, woran er das erkennt. Aber Hikari schien ihm nicht zugehört zu haben. An dieser Stelle wäre es wohl besser gewesen, wenn er ihr erzählt hätte, was ihn seit gestern wirklich belastete; doch er schwieg.

„Du sollst wissen, dass es uns nichts ausmacht. Es wird zwar einige geben, die nicht begeistert von einer gleichgeschlechtlichen Beziehung sind, aber keiner deiner Freunde wird dich dafür verurteilen.“

Seufzend zog sich Satoshi seine Kappe tiefer ins Gesicht. Ihr zu erklären, dass sie falsch lag, war ihm zu anstrengend und langsam merkte er, wie die Müdigkeit über ihn herfiel.

„Ach, vergiss es“, meinte er deshalb, blickte noch einmal auf den See, da er glaubte, ein Aufleuchten gesehen zu haben, bevor er sich schweigend erhob, mit der Absicht, wieder ins Bett zu gehen. Hikari sah noch kurz zu ihm auf, blieb aber sitzen.

„Schlaf eine Nacht drüber. Du kannst mir morgen immer noch sagen, was los ist.“

Ihre Worte strahlten voller Ehrlichkeit, dafür war Satoshi ihr dankbar, aber ob er es wirklich tun würde, war eine andere Sache, beschäftigten ihn doch weitaus problematischere Sachen. Seine Gedanken waren mehr durcheinander als zuvor, er fror bitterlich und zu allem Überdruss erschien das Bild des Koordinatoren vor seinen Augen.

„Als ob seine Worte nicht schon schlimm genug gewesen wären.“
 

~*~
 

Der nächste Tag brach an und mit ihm die nächste Runde des internationalen Contests.

Während Takeshi sowohl die Mädchen als auch Shuu anfeuerte und die Koordinatorinnen seinen Zuspruch mit einem entschlossenen Blick erwiderten, sah Shuu sich suchend um.

„Ist Satoshi gar nicht da?“, wollte er wissen, seine Frage an Takeshi gerichtet.

„Er fühlte sich nicht gut, deswegen ist er im Bett geblieben. Aber er wird euer Match anschauen und euch so anfeuern“, erzählte er ihm, was Haruka mit einem Seufzer quittierte.

„Er war gestern schon so seltsam“, murmelte Hikari leise, mehr zu sich selbst, was Takeshi und Shuu aber dennoch mitbekamen. „Inwiefern?“

„Nun... er wirkte so, als würde ihn etwas beschäftigen“, antwortete Haruka, als sie an Satoshis Verhalten dachte. „Hatte er dir noch irgendetwas erzählt?“, fragte sie Hikari, die dies mit einem Nicken bestätigte, ehe sie ihnen von ihrer kurzen Unterhaltung erzählte.

„Nun, dass ist mehr als merkwürdig“, murmelte Takeshi, während sich Shuu ein Grinsen verkneifen musste. Es schien wohl so, als hätte er einen Stein ins Rollen gebracht.

„Kommt, lasst uns gehen. Er wird euch sicher sagen, wenn etwas nicht stimmt.“

„Shuu hat recht. Ihr müsst euch auf eure Vorführung konzentrieren“, fügte Takeshi hinzu.

Die Mädchen sahen sich kurz an, ehe sie geschlagen seufzten; die Jungen hatten Recht.
 

~*~
 

„Pi~kaa~chuuu?“, fragte das gelbe Pokémon seinen Trainer besorgt, hatte es ihn doch schon lange nicht mehr so niedergeschlagen gesehen.

„Mir geht es gut. Geh ruhig zu den anderen, sie werden deine Anfeuerungsrufe gebrauchen können“, lächelte Satoshi schwach. Sein Pikachu war ihm immer wichtig gewesen, und tröstete ihn, wenn es ihm schlecht ging. Nun brauchte er aber seine Ruhe, selbst vor seinem kleinen Gefährten. Dieses stechende Gefühl im Magen, das er seit dem Moment mit Hikari hatte, ließ ihn nicht los.

Er wollte einfach nur alleine sein. Mit hängenden Ohren, dennoch mit Verständnis für seinen Trainer, verließ das Pikachu ihr Zimmer und ließ Satoshi alleine.
 

Kurz danach musste er eingeschlafen sein, dachte Satoshi sich, denn als er erneut aus dem Fenster sah, stand die Mittagssonne hoch am Himmel. Mit einem leisen Stöhnen vergrub er seinen Kopf unter der Decke, als ihm bewusst wurde, dass er den Contest verpasst hatte. Das Klopfen an der Tür ließ ihn schließlich aufschrecken. „Herein“, rief er, nachdem er sich schnell aufgerichtet hatte. Das er noch seine kurze Hose und ein einfaches weißes T-shirt, die Sachen, in denen er geschlafen hatte, trug, viel ihm erst auf, als sein Gast ihn darauf aufmerksam machte.

„Wenigstens einer, der gut geschlafen hat“, meinte Shuu amüsiert, nachdem er den Raum betreten, die Tür hinter sich geschlossen und sich neben Satoshi aufs Bett gesetzt hatte.

Geplagt von Schuldgefühlen – immerhin hatte er trotz Versprechen den Contest verpasst – fragte Satoshi ihn, wie es gelaufen war. Shuu, der nicht unbedingt hier war, um mit ihm darüber zu reden, fasste in kurzen Sätzen zusammen, was passiert ist; alle drei hatten es ins morgige Halbfinale geschafft. „Dann musst du hart trainieren, wenn du deinen Gegner besiegen willst, um Hikari oder Haruka – wer auch immer gewinnt – im Finale gegenüber zu stehen.“

Amüsiert darüber, dass Satoshi nicht ganz seinen alten Kampfgeist verloren hatte, schmunzelte Shuu während er mit einer kurzen Geste seinen Pony aus seinem Gesicht schnippte.

„Das schaffe ich auch so mit Leichtigkeit. Zudem saß ich gestern Abend auch nicht tatenlos herum. Ich hab bis tief in die Nacht trainiert“, antwortete er einfach.

„Dann waren es die Attacken deiner Pokémon, die ich aufleuchten gesehen hab“, sprach Satoshi, nachdem er sich das Licht von Abend ins Gedächtnis gerufen hatte. Shuu nickte nur, dann kehrte Ruhe ein; jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.
 

Nach einer Zeit des Schweigens – nebenbei sei angemerkt, dass Satoshi diese ganze Stille unangenehm an den Nerven zerrte – unterbrach der Schwarzhaarige die Stille.

„Haruka mag dich.“

„Ich weiß.“

„Und?“

„Ich mag jemand anderen.“

„Und was ist mit ihren Gefühlen?“

„Ich kann nichts dafür. Sie ist nun einmal nur wie eine Schwester für mich.“

Okay, so kamen sie nicht weiter. Seufzend richtete sich Satoshi auf und streckte sich.

Er hatte wohl doch etwas zu lange gelegen. Erst als er spürte, wie der andere ihn anstarrte ergriff er erneut das Wort.

„Das wird sie tief verletzen.“

„Ich weiß, aber sie wird sich davon erholen. Sie ist eine starke Frau.“

Satoshi runzelte die Stirn – wie konnte er sich da so sicher sein? So traurig, wie er Haruka gestern gesehen hatte, hatte er sie selten gesehen und er bezweifelte, dass Shuu wusste, wie schlecht es ihr damit ging. Aber er selbst hatte kein Recht darüber zu urteilen, wusste er doch nicht, wie es war, jemanden zu lieben. Shuu hingegen schien es zu wissen, und eine gewisse Neugierde über die Person, die er zu mögen schien, machte sich in ihm breit.

„Und wer ist sie?“

Die Frage kam ihm über die Lippen, ohne dass er vorher über ihren Konsequenzen nachdenken konnte geschweige denn überhaupt dazu kam, sie zu überdenken.

„Wieso willst du das wissen?“, fragte Shuu ihn mit einem Lächeln, ehe er ihn erst verwirrt, dann amüsiert angesehen hatte.

„Nur so. Muss ja ein verdammt hübsches Mädchen sein, wenn du sie allen anderen bevorzugst“, meinte Satoshi missmutig, als er sich im Schneidersitz wieder auf sein Bett setzte.

„Wer sagt denn, dass es ein Mädchen ist?“

Satoshi stand ernsthaft kurz davor zu fragen, wer sonst ihn Frage käme, besann sich dann aber, ehe ihm die Röte ins Gesicht schoss, alsbald er die eigentliche Bedeutung hinter den Worten verstand.

Wie Shuu erwartet hatte, stammelte Satoshi unverständliche Worte vor sich hin, ehe er schließlich ein „Was?“ hervorbrachte.

„Satoshi. Wir wissen beide, dass du nicht so naiv bist, wie du wirkst. Also denk dir die Antwort“, grinste Shuu, was seine leicht arrogante Art zum Vorschein brachte. Aber selbst das hielt Satoshi nicht davon ab, ihn mit einer Mischung aus Verwunderung und Verlegenheit anzusehen.

„Verwirrt?“, wollte der Koordinator wissen und bekam ein zögerliches Nicken als Antwort.

„Gut so.“ Zu dem Zeitpunkt hatte Satoshis Verwirrung ihren Gipfel erreicht und er wusste gar nichts mehr. Demzufolge war das folgende „Wieso?“, das dem anderen ein Grinsen entlockte, eine Selbstverständigkeit.

„Weil ich das für mich nutzen kann“, meinte Shuu nur und streckte seine Hand nach ihm aus, so als wollte er ihm über die Wange streichen.

Doch stattdessen fuhr Shuu ihm mit dem Daumen über die Lippen, ehe er sich nach vorne lehnte. Satoshi ging davon aus, dass er ihn küssen wollte – das war ein dummer Gedanken, aber er tauchte nun einmal auf – und so schloss er reflexartig seine Augen. Jedoch vergrub der Grünhaarige seinen Kopf lediglich in der Halsbeuge des anderen und legte seinen Arm um dessen Hüfte. Überrumpelt saß Satoshi da, die Augen nun geöffnet, den Blick aber gerade aus gerichtet, einen unbekannten Punkt an der gegenüberliegenden Wand fixiert.

Schließlich löste er sich wieder von ihm, sah dem Trainer direkt in die Augen.

„Immer noch durcheinander?“, fragte Shuu grinsend, als er Satoshi ins Gesicht sah. Dieser nickte nur automatisch, während der andere ihm mit dem Zeigefinger über die Lippen fuhr.

„Gut“, grinste er und zog seine Hand zurück.
 

„Was... willst du?“, kam die zögerliche Frage. Satoshi wusste nicht, was ihn mehr schocken würde – die Antwort auf die Frage oder deren Folgen.

„Nun, wenn ich sagen würde, dass ich dich will, klänge das wohl etwas übertrieben.“

Beinahe verzweifelt suchte der Trainer nach einem Grinsen, einem Schmunzeln oder irgendeinem anderen Anzeichen dafür, dass der andere log, ihn nur ärgern wollte. Nichts. Es war sein vollkommener ernst. Als Satoshi dies klar wurde, sprang er wie von einem Bibor gestochen auf und wich zurück, bis er mit dem Rücken an die Wand stoß. Shuu hätte lügen müssen, wenn er gesagt hätte, dass ihn Satoshis Reaktion nicht überraschte. Aber das machte nichts. Immerhin hatte er schon verdammt lange hierauf gewartet, da machten diese läppischen Minuten keinen Unterschied aus. „Wieso?“

Okay, dass hatte er jetzt nicht erwartet. Shuu räusperte sich kurz, bevor er ihm antwortete.

„Ich weiß es nicht. Aber ich fühle mich zu dir hingezogen. Reicht das nicht?“

Satoshi war sich nicht sicher – obwohl, womit war er sich heute überhaupt sicher? - ob Shuu eine Antwort erwartete, hielt es dann aber für das Beste, zu schweigen. Langsam ließ er sich an der Wand entlang hinab sinken, bis er nicht mehr auf dem Bett stand sondern saß.
 

„Ich weiß nicht, was ich davon halten soll...“, murmelte Satoshi leise, sodass Shuu es beinahe nicht mitbekommen hatte. Doch er hatte es gehört, und die Worte riefen Erleichterung in ihm hervor.

„Das musst dich auch jetzt noch nicht entscheiden. Mir ist klar, dass du keine Ahnung hast, was für eine Beziehung du willst.“ Neugierig horchte der Schwarzhaarige auf, sah dem anderen sogar in die Augen. „Aber genau deswegen bin ich hier. Solange du nicht weißt, was du willst, versuch es mit mir. Das schlimmste, was dir passieren kann, wäre zu bestätigen, dass du nicht auf Kerle – das du nicht auf mich – stehst.“

So langsam überraschte ihn seine Offenheit nicht mehr, dennoch zögerte er – wieso sollte er sich auf ihn einlassen. Gut, er hatte einen Punkt. Aber sprachen nicht mehr Punkte dagegen? Und was war mit Haruka? Stöhnend hielt sich Satoshi den Kopf, waren es doch zu viele Gedanken auf einmal, die ihn überforderten.

„Eigentlich will ich dich ja nicht hetzen, aber wenn du nicht gleich zum Punkt kommst, werde ich andere Überzeugungsarbeit leisten.“

Satoshi hatte genug Soaps mit Hikari gesehen, um zu wissen, was er meinte, dementsprechend lief er knallrot und machte inzwischen sogar einer Tamotbeere Konkurrenz. Erneut stotterte er Sinnloses, was Shuu ein Lachen entlockte – und Satoshi überrascht aufsehen ließ.

Er hatte ihn noch nie so lachen gehört, was schade war, da es ihm gefiel. Überhaupt gab es nichts, was ihm eigentlich gar nicht an ihm gefiel. War das nun etwas Positives? Er gab zu, dass er gestern und heute an nichts anderes als an den Koordinatoren denken konnte und dieses Stechen, welches er nach dem Gespräch mit Hikari empfunden hatte, offenbarte sich ihm langsam als ein angenehmes Kribbeln. Als würden mehrere Smettbos in seinem Bauch herumfliegen.

„Du solltest nicht so viel darüber nachdenken“, unterbrach Shuu sein Gefühlschaos schließlich.

Satoshi war klar, dass er recht hatte und er sich von seinen Gefühlen leiten lassen sollte. Ihm war aber auch klar, dass er nicht anders konnte. Wie sollte man über etwas aufhören nachzudenken, wenn man die Person, die dafür verantwortlich war, immer vor sich sah; egal woran man dachte? „Wenn du mir darauf eine Antwort gibst, höre ich vielleicht auf“, dachte er, realisierte aber dann auf Shuus fragenden Blick hin, dass er es laut ausgesprochen hatte.

„Nicht so wichtig“, lachte er verlegen, um weiterer Peinlichkeit – nicht, dass es nicht schon peinlich genug wäre – aus dem Weg zu gehen.

„Satoshi!“ Langsam war Shuu das Warten leid und er packte ihm am Kragen.

„Ich weiß, dass du keine Ahnung hast, ich nehme ja schon Rücksicht. Aber tu mir den Gefallen und nehme auch auf meine Gefühle Rücksicht.“

Da war er wieder – dieser Unterton, der ihn schon zuvor aufhorchen ließ, als Shuu ihm die Tatsache über sein Liebesleben, was keines war, dargelegt hatte. Ihm war noch immer nicht bewusst, ob es jetzt etwas Gutes oder Schlechtes war, aber irgendwie gefiel es ihm.

Satoshi schien wieder in Gedanken gewesen zu sein, denn im nächsten Augenblick sprach Shuu besorgt seinen Namen aus. Anstelle eines „Alles ist okay“ ein „Tut mir leid“ oder wiederholendem „Wieso?“ kamen ihm die Worte über die Lippen, die sowohl Shuu als auch ihn selbst überraschten.

„Ich werde es versuchen...“

„Was?“ Shuu ließ ihn los, starrte ihn an, als wäre der Trainer jemand völlig Fremdes.

Tief Luft holend sah Satoshi ihn an, besann sich kurz ehe er die Worte ein zweites Mal aussprach.

„Ich werde es versuchen... mit dir, meine ich... Ich kann dir nur nichts garantieren.“

Ihm fiel ein Stein vom Herzen, ehe er den Schwarzhaarigen leicht anlächelte; er hatte sich nichts besseres vorstellen können.
 

~ 3 Monate später ~
 

„Und der Gewinner des diesjährigen Großen Festivals ist die junge Koordinatorin Haruka aus Blütenburg City.“ Unter tobenden Applaus bedankten sich die Zuschauer für das spektakulären Finale zwischen den zwei Koordinatoren.

„Ich gratuliere dir, du hast es dir verdient.“

Shuu reichte ihr die Hand, die sie mit einem Lächeln ergriff.

„Du hast seit dem wir zusammen gereist sind, viel dazu gelernt.“

„Du aber auch.“ Ein Lächeln, ein letzter Händedruck und dann trennten sich die beiden. Während Shuu sich auf dem Weg zum Pokémon-center machte, bekam Haruka den Pokal überreicht und wurde von den Leuten gefeiert. Pech in der Liebe, Glück im Spiel, dachte Shuu traurig, bevor er einen letzten Blick auf die Brünette warf.
 

~*~
 

Nachdem er sich vor seinen Verehrerinnen davon geschlichen hatte, stand Shuu vor dem Zimmer des Centers und öffnete die Tür, die er sogleich leise hinter sich schloss, als er im Bett den jungen Trainer schlafend vorfand.

„Um ehrlich zu sein ist es irgendwie amüsant, dass du den Contest immer dann verpennst, wenn ich verliere.“ Schläfrig richtete sich Satoshi auf, legte sich aber gleich wieder hin, als er die Worte des anderen registriert hatte. „Entschuldige...“, murmelte er leise, noch immer nicht ganz aufnahmefähig. „Das kommt davon, wenn man nicht früh genug ins Bett geht“, erwiderte Shuu amüsiert, während er sich seiner Sachen entledigte und in seine einfachen Schlafsachen schlüpfte.

„Wer hat mich denn vom Schlafen abgehalten?“, murrte Satoshi leicht, ehe er zur Seite rückte, als Shuu ihm deutete, Platz zu machen. „Bin ich jetzt Schuld?“, fragte der Koordinator spielend beleidigt, ehe er seine Arme um ihn legte und ihm einen kurzen Kuss gab.

Satoshi – der diese Art von Zuneigung immer noch nicht gewohnt war – verstummte und schüttelte nur schwach den Kopf. „Da bin ich beruhigt“, grinste Shuu leicht, während er dem anderen durchs schwarze Haar fuhr.
 

Nach einer Zeit des Schweigens – Satoshi hatte seinen Kopf inzwischen in der Brust des anderen vergraben – ergriff Shuu das Wort.

„Es gibt eine Region, die ich noch nicht besucht habe – Einall.“

Satoshi summte leicht, als Zeichen, dass er ihm zuhörte und er fortfahren sollte.

„Allerdings finden dort keine Wettbewerbe statt.“ Die erweckte Satoshis Neugierde und er sah gespannt zu ihm hoch.

„Haruka will, da sie nun hier in Johto gewonnen hat, am Großen Festival in Sinnoh teilnehmen. Soweit ich weiß will Hikari, nach dem Sieg des Festivals in Hoenn, dort ebenso ihr Glück erneut versuchen und begleitet sie“, fuhr er fort, schwieg dann aber, als würde er sich vor den nächsten Worten fürchten. Das tat er auch in gewisser Weise – immerhin würde Satoshis Antwort ihre Zukunft bestimmen.

„Dann willst du auch nach Sinnoh?“, fragte eben jener neugierig, begriff er doch noch nicht, was den anderen beschäftigte. „Ich nehme an, dass du nach Einall willst? Es gibt dort viele starke Trainer“, umging Shuu seine Frage.

„Schon, dass wäre eine Herausforderung“, antwortete Satoshi, überlegte es sich dann aber ein zweites Mal und löste sich von Shuu, um sich aufzusetzen:

„Aber was ist mit dir? Wenn es dort keine Wettbewerbe gibt, dann...“ wirst du nach Sinnoh gehen? Der Schwarzhaarige traute sich nicht, diese Frage zu Ende zu sprechen, fürchtete er doch, dass der andere sie mit einem „Ja“ beantworten würde.

„Willst du das denn?“

Shuu schaffte es immer wieder, ihn zu verwirren, egal, wie sie zueinander standen.

„Ich würde mit nach Einall kommen“, fuhr er ohne Antwort fort. Der Schwarzhaarige legte den Kopf leicht schief, überlegte, wie er mit seiner Aussage umgehen sollte, entschied sich dann aber für den direkten Weg. „Auch wenn du an keinem Contest teilnehmen kannst?“

„Willst du mich nicht dabei haben?“ Satoshi stutzte – war das der Grund, warum er sich Sorgen machte? Dass er ihn nicht wollte? Seit den drei Monaten hatte er ihm zwar noch immer nicht gesagt, dass er ihn liebte, aber das alles war einfach noch zu... neu für ihn. Trotzdem oder gerade deshalb wollte er sich nicht von ihm trennen.

„Ich fände es gut, wenn du mich begleitest“, antwortete er deswegen, sah ihm aber nicht in die Augen sondern verlegen auf seine Hände. „Wirklich?“ Satoshi sah auf und war überrascht, als er die Hoffnung, die er in dessen Stimmen gehört hatte, auch in den Augen des anderen aufblitzen sah.

Bei diesem Anblick konnte er nicht anders als zu Lächeln – er liebte es, wenn Shuu ihm zeigte, wie sehr ihn seine Worte beeinflussten. Und dieses Lächeln reichte dem Koordinatoren als Antwort, beseitigten seine Zweifel und machten ihn glücklich.

„Dann brechen wir morgen auf?“, fragte der Grünhaarige lächelnd und erhielt ein Nicken.

„Was wirst du in Einall tun?“, fragte Satoshi ihn schließlich, nachdem er sich wieder hingelegt hatte. „Pokémon fangen, die ich für die Wettbewerbe in anderen Regionen benutzen kann. Was sonst?“, antwortete er ihm, offenbarte diese leicht arrogante Art, die er des öfteren an den Tag legte. Aber Satoshi konnte damit leben, hatte er selbst doch auch seine Makel.
 

Zufrieden mit dem Ausgang ihres Gespräches, schloss Shuu seine Arme um Satoshi und drückte ihn an sich. „Willst du etwa den restlichen Tag im Bett verbringen?“, wollte der junge Trainer wissen, beantwortete die Frage aber indirekt selbst, indem er sich an ihn schmiegte.

„Solange du da bist, passt das schon“, grinste Shuu und trieb dem anderen die Röte ins Gesicht.

Dennoch war sich Satoshi bewusst, dass er Recht hatte. Für diese Erkenntnis hatte er lange gebraucht, war verzweifelt gewesen und hat seinen eigenen Gefühlen misstraut. Aber nun war er mit Shuu zusammen und selbst wenn er unsicher war, so ahnte er, dass er schon die richtige Wahl treffen würde. Und das einzig wegen den Worten, die ihn zum Abgrund seiner Selbst geführt hatten.
 

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Noch da? Schön. Das Ende passt mirnicht so ganz, aber nun gut, könnte schlechter sein.Für den nächsten OS leg ich mich noch nicht fest, mal sehen was meine Muse sagt x3

Man sieht sich~

Orange - GodTierShipping

Es tut mir wirklich Leid, dass das hier erneut slash ist. Ich wollte wirklich etwas anderes schreiben und geplant war das hier überhaupt nicht, aber es überkam mich plötzlich, weiß der Geier wieso. (Sollte ich Leser haben, die kein slash mögen: Die nächsten zwei One-Shots werden es nicht beinhalten, versprochen.) Ich weiß wirklich nicht, was mich überkommen hat, aber nun ist es eh zu spät. Sonstiges: Red scheint ja zwei Charakterdesigns zu haben und ich hab mich nach langem Zögern für das ältere entschieden (passte einfach besser in den Kontext...). Übrigens: Das ist mein bisher längster One-shot :3 So, aber jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen.
 

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Mt Shirogane – Mt. Silver

Isshu – Einall

Lizardon – Glurak

Tokiwa City – Vertania City

Red, Green, Gold, Silver – dürfte klar seinerseits

Touya – Warren/Hilbert

Touko – Lotta/Hilda

Kōki – Lucius/Lucas

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Gelb. Das Motiv des Todes.* Nichts passenderes hätte in diesem Moment vor Naturals Augen auftauchen können, als er und sein Reshiram, vom Schneesturm überrascht, zu Boden gingen. Er war erschöpft von der langen Reise, war aber noch in der Lage, sein Pokémon zurückzurufen, um es vor weiteren Schäden zu bewahren. Und nun lag er hier, vom Schnee eingehüllt, an der Grenze zur Bewusstlosigkeit, als diese Farbe in sein weißes Blickfeld trat. Doch bevor er diesen Vorboten des Todes identifizieren konnte, wurde er ohnmächtig.
 

~*~
 

N blinzelte kurz. Er hatte damit gerechnet, im Sturm sein Leben zu verlieren. Doch die Kälte, die ihn trotz Wärme spendender Decke umgab, seine trockene Kehle und diese unheimlichen Kopfschmerzen machten ihm deutlich, dass er am Leben war. Aber wo war er? Ein kurzer Blick zeigte ihm, dass er sich in einer Höhle zu befinden schien. Den Lärm des tobenden Sturmes konnte er selbst bis hierher hören und so entschied er sich dazu, seinen Aufenthaltsort zu erkunden, was anhand seines schmerzenden Kopfes eine kleine Herausforderung war. Er hatte aber nicht vor, sich davon abhalten zu lassen, doch bevor er aufstehen konnte realisierte er den kleinen Körper auf seinem Bauch. Er blinzelte erneut. In Isshu hatte er solch ein Pokémon bisher noch nicht gesehen, doch wenn er sich vage an eines seiner Bücher erinnerte, so müsste es sich um ein Pikachu handeln. Gelb. Jenes war es also gewesen, dass er zuvor gesehen hatte. Als N seine Hand nach ihm ausstrecken wollte, regte es sich langsam und sah ihn aus verschlafenen Augen an. Schlaftrunken schmiegte es sich dann aber an seine ausgestreckte Hand und äußerte ein zufriedenes „Pika“ , als N es kraulte. Der Grünhaarige konnte sich trotz quälender Kopfschmerzen ein Lächeln nicht verkneifen. Aber was machte dieses Elektropokémon hier? Ob Isshu oder nicht, die Berge – er war zu dem Schluss gekommen, dass er sich im Berg befand, über den Reshiram zuvor geflogen war – waren nicht die natürliche Umgebung eines Pikachu. Das gelbe Mauspokémon schien seinen fragenden Blick bemerkt zu haben, denn schon im nächsten Moment sprang es von ihm hinunter und lief zu den nahe gelegenen Felsen. Erst jetzt bemerkte er die Person, auf dessen Schoß es sich das Pikachu bequem gemacht hatte. Sie war nicht viel älter als er selbst, männlich, wahrscheinlich der Trainer des Pikachus und allem Anschein nach genauso unpassend für dieses Wetter angezogen wie er selbst. Als er die roten Augen, die ihn gleichgültig zu mustern schienen, erblickte, fragte er sich, wie er ihm vorher entgangen sein konnten. Wer der Kerl wohl war? N wollte ihn fragen, doch seine Kopfschmerzen und die raue Kehle hielten ihn davon ab; deswegen blieb er stumm.
 

N kam zum Schluss, dass der junge Mann recht seltsam war. Sein Schweigen war unangenehm, aber nicht wegen der Stille an sich; dies war er immerhin gewohnt. Denn in dieser Hinsicht erinnerte er ihn ein bisschen an Touya. Er war vielleicht ein wenig älter als der junge Trainer aus Isshu, doch auch Touya hatte nur selten gesprochen. Aber trotz dieser Gemeinsamkeit hatte diese Person etwas an sich, was ihn von Touya unterschied. Was es wohl war?

Bevor er diesen Gedanken fortführen konnte, näherte der Trainer sich N, nahm seine Hand als er vor ihm stehen blieb und legte eine Tablette hinein bevor er ihm noch einen Becher – woher er den plötzlich hatte, war ihm schleierhaft – hinhielt. Der Grünhaarige schaute ein wenig misstrauisch auf die Tablette in seiner Hand. Sollte er sie hinunter schlucken? Er hatte gelernt, Leuten nicht mehr so schnell zu vertrauen, aber gab es einen Grund, dem anderen zu misstrauen? Immerhin schien er ihn gerettet zu haben, wieso sollte er ihn nun möglicherweise vergiften? „Schluck.“ Beinahe dachte N, sich die Aufforderung eingebildet zu haben, doch als er ihm den Becher noch näher vors Gesicht hielt, nahm er ihn mit einem Nicken an. Klares Wasser. Zögernd schluckte er die Tablette mit dem wohltuenden Wasser hinunter und auch wenn ihm klar war, dass es noch nicht der Effekt des Medikaments sein konnte, so ging es ihm schon besser.
 

Der Unbekannte saß mittlerweile wieder auf den Steinen, als N sich dazu entschloss, mit ihm zu reden. „Wer genau - “ N wurde unterbrochen, als das Pikachu wieder auf seinen Schoß sprang. Fragend sah er das gelbe Pokémon, welches nun interessiert auf seinen Würfel am Gürtel starrte, an. Er war verwundert über diese Unterbrechung und blickte deshalb zu dem anderen Trainer, der seinen Zeigefinger auf seine Lippen gelegt hatte bevor er nach oben zeigte, was N nur noch mehr verwirrt. Wollte der andere nicht mit ihm sprechen? Doch ein Blick gen Decke offenbarte ihm den wahren Grund – schlafende Pokémon. Schon wieder eine Art, die er noch nie gesehen hatte. Aber wenn er richtig lag, müsste es sich um Zubats handeln. Seufzend hielt er sich seinen Kopf – er musste ganz schön was abbekommen haben, wenn er die Stimmen der Pokémon momentan nicht wahrnahm.

Was ihm wohl oder Übel keine andere Wahl ließ, als sich mit den anwesenden Menschen zu unterhalten; die Sache hatte nur zwei Hacken. N war zwar recht aufgeschlossen, doch hatte er einige Schwierigkeiten, wenn es um normale menschliche Kommunikation ging. Zudem schien der andere auch nicht sehr gesprächig. Er wüsste nur zu gerne, wie er hieß und mal wieder merkte eben dieser, was ihm am Herzen lag, denn er näherte sich ihm erneut und hielt ihm einen Trainerpass vor die Nase. Der Pass schien alt und wirkte so, als hätte der andere ihn selten hervorholen müssen. „Red“ stand drauf und mit einem Mal fiel es ihm wieder ein – die Geschichte um den stärksten Trainer, der mit seinem Pikachu auf Mt. Shirogane lebte. Nun, jetzt wusste er nicht nur, wo er war sondern auch wie der andere hieß; wenigstens etwas. Auf einmal hörte er ein amüsiertes „Chu“ , als das Pikachu auch noch den Anhänger um seinen Hals gesehen hatte. Es war ein verspieltes Ding, musste er zugeben, und das gefiel ihm. Lächelnd nahm er den Anhänger ab und legte es dem Pikachu um den Hals – er hatte gefallen an dem kleinen Kerl gefunden. Es war wirklich schade, dass er seine Stimme nicht wahrnehmen konnte.
 

~*~
 

N hatte wieder damit begonnen, das Pikachu zu kraulen, als Red ihn erneut mit diesen roten Augen anschaute, die für den Grünhaarigen wie eine zweischneidiges Schwert waren. Einerseits wirkten sie so, als wäre dies die Einzige Möglichkeit, mit dem anderen zu kommunizieren, anderseits hatte er das Gefühl, von ihnen durchbohrt zu werden. Red schien sich dem Effekt seiner Augen bewusst zu sein, senkte er doch seinen Blick und zog seine Kappe ein wenig tiefer ins Gesicht. Es war eine kleine Geste, doch sie machte Red in Ns Augen sympathischer. Wieder schien sich N mit der Frage konfrontiert, was Red im Gegensatz zu Touya so anders erschienen ließ. War es diese einsame Aura? Nein, das konnte nicht sein. Zwar konnte man die Gesellschaft von ihm, die höchst wahrscheinlich aus seinen Pokémon bestand, nicht mit den Freunden des anderen vergleichen, aber der Schwarzhaarige schien nicht danach, als würde ihn dies stören. Eigentlich schien er sich durch nichts aus der Ruhe bringen zu lassen. N gönnte sich ein zweiten Blick in diese roten Augen und glaubte einen Blick von dem erhascht zu haben, was er suchte. Erfahrung? Red schien erfahrener zu sein als Touya es je sein könnte, vielleicht sogar weiser. Das musste es sein. Seine Haltung, diese roten Augen und die Atmosphäre um ihn herum war schwer, schien ihn erdrücken zu wollen. Red musste viel mit sich herumtragen, viele Sorgen und Aufgaben, die schwer zu meistern waren. N wunderte sich, wie leicht er all dies erkennen konnte, wo er doch sonst seine Schwierigkeiten mit den Menschen hatte. Red war wirklich anders. Und er mochte das. So sehr, dass er sich dazu entschlossen hatte, Red – trotz der Zubat – in ein Gespräch zu verwickeln.
 

Gerade als er sein Vorhaben in die Tat umsetzen wollte, hörte er schwere Schritte vom Eingang her und im nächsten Moment erschien ein Lizardon, welches sich an Red wandte. Letzterer strich ihm kurz über die Schnauze, eher er auf N zeigte. Mit schweren Schritten näherte sich das Lizardon ihm, weckte Ns Neugierde, als es sich vor ihm niederließ. Jeder andere hätte wohl Angst bekommen oder wäre zumindest verunsichert gewesen, wenn sich solch ein großes Pokémon zu einem gesetzt hätte, doch nicht N. Er hatte so gut wie alle Wesen von Pokémon gesehen und wusste, wie er mit ihnen umzugehen hatte. Und so realisierte er, dass Lizardons Geste eine Einladung war, sich an es zu schmiegen und wie aufs Stichwort überfiel eine Welle von Müdigkeit den jungen Mann. Seufzend gab er seinen Instinkten nach und lehnte sich an das Feuerpokémon, welches behutsam einen Flügel über ihn legte. Es dauerte eine Weile, doch dann war er auch schon mit dem Pikachu auf seinem Arm eingeschlafen. Es war seltsam, aber N hatte sich noch nie so geborgen gefühlt, wie in an diesem Tage. Doch als er am nächsten Morgen aufgewacht war, waren sie weg. Beinahe dachte N, dass er es sich alles eingebildet hatte. Schweigend hatte er sich aufgerichtet und war in Richtung der Lichtquelle gegangen. Der Sturm hatte sich über Nacht gelegt, gab die Sicht auf den wunderbaren Himmel frei. Atemberaubend. Anders konnte N diese Landschaft nicht beschreiben. Und inmitten dieses Bildes stand Red, dem anderen mit dem Rücken zugewandt. Mit langsamen Schritten näherte er sich dem Champion, zögert, als würde er Angst haben, den Augenblick zu zerstören. Als N hinter ihm stand, drehte Red sich um, musterte N von oben bis unten, ehe er ihm kurz auf die Schulter klopfte. Zwar wandte er sich dann wieder ab, aber selbst dann noch konnte N den Blick spüren, die Berührung fühlen, die zu kurz war, um sie zu verstehen, aber lang genug, um ein angenehmes Kribbeln zu hinterlassen.

„Ich darf doch wieder kommen, oder?“ Es war das erste was er zu Red gesagt hatte und irgendwie hoffte er damit, dass es nicht das letzte sein würde – das Red darauf kaum merklich nickte, entlockte ihm ein zufriedenes Lächeln
 

~*~
 

Seine Besuche waren zu Beginn nicht regelmäßig, doch irgendwann häuften sie sich. Reds Pokémon waren interessant, sodass er mehr über sie – mehr über ihn – erfahren wollte. Den Champ schien es nicht zu stören. Zumindest vermutete er das, wenn er dass amüsierte Funkeln in den Augen des anderen sah. Also kam er wann immer er Lust hatte, hinauf. Auf diesem Wege lernte er auch Green – von dem die Medizin, die vorsorglich für Red gewesen war, stammte – und seine Pokémon kennen. Der Braunhaarige war erstaunt gewesen, dass Red einen „Kriminellen versteckte“, was N aufhorchen ließ. Doch Greens Lachen, als Red mit den Schultern zuckte, zeigte ihm, dass es nur ein Scherz war und Green ihn nicht bei Handsome anschwärzen würde. Wobei N sich manchmal unsicher war. Green verhielt sich Red gegenüber freundlich, wie ein bester Freund und dennoch lag etwas arrogantes in seinen Worten. Allerdings liebten seine Pokémon ihn genauso sehr wie es Reds taten. Sehr merkwürdig, wie er fand. Aber nicht nur den Arenaleiter traf er. Die verschiedensten Trainer kamen hinauf, um Red herauszufordern und sie alle besaßen etwas besonderes, dass auch Touya besaß – vollkommene Liebe für ihre Pokémon. Angefangen bei Gold, der gerne von seiner Reise und seinen Freunden wie Silver erzählte bis hin zu Kōki, der als einziger die für die Wetterverhältnisse passenden Sachen trug. N war fasziniert von den Dingen, die sie erzählten und brachte nicht zuletzt wegen dieser kindlichen Neugierde das ein oder andere Mal ein Lächeln auf Reds Lippen. Als er dies in Greens Gegenwart getan hatte, hatte der Arenaleiter Red nur verdutzt angesehen. Der Champ schmunzelte kaum, noch viel seltener lächelte er aber, es sei denn, es ging um Leute, die ihm wirklich Nahe stand. Aber das war der Punkt – stand N ihm nahe? Dieselbe Frage stellte sich Green, der nicht wusste, was er von ihm halten sollte „Wer bist du eigentlich?“

Ja, wer war er? Er war ein König gewesen, nein, sollte einer werden. Er war ein Trainer, soviel glaubte er zumindest zu wissen. Aber war das schon genug, machte all dies seine Persönlichkeit aus? Natural wusste es nicht, also schwieg er; das Thema wurde nie wieder angesprochen.
 

~*~
 

Bei manchen seiner Besuche schien die Sonne so stark, dass es den Beiden möglich war auf einer Decke – die auch von Green stammte – im Schnee zu sitzen ohne sich zu sehr zu unterkühlen. In solchen seltenen Momenten lag N neben Red und ab und an, wenn N kurz vorm einschlafen war, glaubte er sich einzubilden, dass Red durch sein Haar strich. Und selbst wenn es nur der Wind sein sollte, so verspürte N dennoch das ungewohnte Gefühl von Zärtlichkeit. Auch heute war solch ein Moment, und N kam nicht drumherum sich zu wünschen, Red schon früher in seinem Leben begegnet zu sein. Er hatte seine Augen geschlossen, versuchte aber wach zu bleiben, um den anderen etwas zu fragen.

„Red?“ Das Schweigen nahm er wie immer als Zeichen dafür, dass er fortfahren konnte.

„Ich hab Touya getroffen.“ Die Bewegung hörte auf – war es nun Red, der inne hielt, als hätte er sich an Ns Worten verbrannt oder stand der Wind in Anbetracht des ernsten Themas still? – was N aufsehen ließ, um Reds verwirrten Blick zu sehen. Nun, es war nur ein kleiner Schimmer, aber N hatte gelernt, in den Augen des anderen, die mehr als genug sagten, zu lesen. Was hat er gesagt?, sprachen sie und N war kurz davor seinen Blick abzuwenden – stattdessen antwortete er auf die Frage, die nie geäußert wurde.

„Seinen Pokémon geht es gut, besonders Zekrom ist zufrieden bei ihm. Außerdem wollte er auch bald herkommen und dich einmal herausfordern.“

N merkte, dass es nicht das war, was Red wissen wollte, doch trotzdem fuhr er fort.

„Allerdings ist er als neuer Champ von Isshu sehr beschäftigt. Nebenbei kämpft er auch in der Metro. Erst neulich hat er einen Doppelkampf mit einem Mädchen namens Touko ausgetragen und – “ „Natural“

Bisher war er noch nie von Red direkt angesprochen worden, erst recht nicht mit seinem vollen Vornamen, was allzu deutlich zeigte, dass Red ungeduldig wurde.

„Er hat von Green gehört, dass ich hier oben bin. Er hat mich nur nicht aufgesucht, weil er ahnte, dass es mir hier gut gehen würde. Und weißt du, was er darauf gesagt hat?“

Red brauchte nicht zu antworten, nicht einmal den Kopf zu schütteln, denn N fuhr gleich fort.

„Bei meinem Anblick fühlte er sich in seiner Annahme bestätigt. Er meint, dass ich gesünder, schon beinahe lebhafter aussehen würde.“

Aus seinen Worten konnte man deutlich heraushören, wie sehr ihn diese Aussage verwirrt hatte, ihn immer noch verwirrte. Red musste ein wenig darüber Lächeln, doch es war so kurz, dass N wieder glaubte es sich eingebildet zu haben. Mit einer kleinen Geste forderte er den Grünhaarigen auf, sich aufzusetzen, was N dann auch tat. Er hörte auf alles, was der Champ ihm signalisierte, so wie er es bei G-Cis getan hatte – allerdings war er sich sicher, dass Red ihn nie für seine Zwecke missbrauchen würde, auch wenn er ihn nicht einschätzen konnte. Und so kam es, dass der Champ an diesem Tag nichts mehr tat und N daraufhin aus einer puren Trotzreaktion, die ihn selbst überraschte, heraus im Pokémon-Center am Fuße des Berges übernachtete.
 

~*~
 

Es war kalt. Zwar wärmer als auf der Bergspitze, aber noch immer zu kalt für ihn. N sehnte sich nach der Wärme von Reds Lizardon, die ihm die Decke nicht geben konnte. Er träumte. N wusste nicht, ob es ein guter oder schlechter Traum war. Was auch daran lag, dass es sich nicht an den kompletten Traum erinnern konnte. Ihm fiel nur ein, das Red neben ihm im Bett lag – hatte er die Arme um seine Hüfte geschlungen, und ihm Wärme gespendet oder lagen sie ohne Kontakt nebeneinander? – und schlief, was bei N ein beruhigendes Gefühl hinterließ. Es fühlte sich so echt an, dass er sich beim Aufwachen verwundert umgesehen hatte, weil plötzlich keiner mehr neben ihm lag. Einzig das Gefühl von Kälte und ein angenehmes Kribbeln umgaben ihn. Es war zum verzweifeln. Vielleicht war es diese Verzweiflung gewesen, die ihn dazu trieb, um sechs Uhr morgens den Berg ohne Hilfe seines Pokémon zu erklimmen. Es war anstrengend, ja, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass es sich lohnen würde. Und als er oben angekommen war konnte er in das verdutze Gesicht des Champions blicken; das war es allemal wert gewesen. Ein wenig aus der Puste stütze er sich auf seinen Knien ab, eher mit einem Lächeln zu Red aufsah.

„Geh mit mir nach Hoenn.“ Die Worte hatten seine Lippen verlassen ohne dass er es beabsichtigt hatte. Vielleicht wollte sein Unterbewusstsein irgendetwas sagen, das Red aus der Fassung brachte; mit Erfolg. Red sah ihn an als hätte N ihm gerade gesagt, dass er Pokémon verabscheuen würde. Schweigen. Natural wollte das nicht, er sehnte sich nach einer Antwort. Red schien um seine Fassung zu ringen – viele hatten ihn bereits darum gebeten, den Berg zu verlassen, aber nie hatte ihn jemand um eine Reise gebeten. Wenn man von Gold dezenten Anspielungen absah. Reds Augen spiegelten nur eine Frage wieder. Wieso? Doch dieses mal wusste N keine Antwort. Er wusste nur, dass er bei Red bleiben wollte, egal wie kindisch dies klingen mochte. Und er war noch nie so ungeduldig gewesen wie in diesem Moment. Wieso regte sich Red nicht? Nicht einmal anhand seiner Augen konnte N irgendeine Aussage festmachen. Er war enttäuscht – ob von Red, der ihm eine Antwort verweigerte oder sich selbst, der ihre Freundschaft wohl soeben überschätzt hatte, wusste er nicht. „So ist das also.“ Ihm fiel nichts anderes ein, als sich umzudrehen und erst einmal ein wenig auf Abstand zu gehen. Red schien es wohl auch für die beste Möglichkeit zu halten, hielt er N doch nicht auf. Aber was wusste er schon von Red, dessen Gedanken für ihn von Anfang an unergründbar waren? Nichts, aber auch gar nichts und das frustrierte ihn am meisten.
 

~*~
 

N starrte den weißen Umschlag, auf dem einzig ein schwungvolles „N“ zu lesen war, in seiner Hand an. Ein Taubsi, welches stur war und nicht mit sich reden ließ, hatte ihm den Brief gebracht. Neugierig öffnete er den Umschlag und faltete den Zettel, den er aus dessen inneren herausnahm, auf. „Komm nach Tokiwa City – Green“ stand dort in recht hübscher Schrift – wie N feststellen musste – geschrieben. Der Arenaleiter hatte ihn noch nie kontaktiert, was ihn ein wenig stutzig machte. Aber dieser kurze Satz passte irgendwie zu ihm, weshalb N seiner Bitte nachkam.
 

Manchmal machte Green ihm Angst. Nicht weil er sich vor fürchtete sondern weil er ihn nicht einschätzen konnte. Eine Umarmung. Wirklich? Als er den Blick des anderen gesehen hatte, hatte er mit fast allem gerechnet außer damit. Ernsthaft. Und dann auch noch das „Danke“, welches er ihm zugeflüstert hatte; N verstand die Welt nicht mehr. Wo war der arrogante Green? Der Arenaleiter schien seiner Verwunderung zu bemerken, deswegen verpasste er ihm eine sachte Kopfnuss und sagte ihm, dass eben geschehene für sich zu behalten. N nickte, fragte dann aber sogleich, was er hier sollte. Green bedeutete ihm, ihm zu folgen und so blieb N nichts anderes übrig als eben dies zu tun. Je weiter sie gen Süden gingen, desto weniger Häuser begegneten ihnen, bis sie in einer kleinen Stadt, beinahe einem Dorf, ankamen. Was sollte er hier? Der Arenaleiter führte ihn zu einem Haus, sagte ihm drinnen, er sollte die Treppe hinaufgehen. N wunderte sich, dass Green nicht mitkam, dachte sich sonst aber nichts weiter, als er die Tür zum ersten Stockwerk öffnete. Was er vorfand überraschte ihn. Red. Da lag doch tatsächlich der Champ, seelenruhig in einem Bett, und schlief. Es war ein merkwürdiger Anblick für N, der immer früher als der Champ eingeschlafen und später als er aufgewacht war. Seltsam, dass ihm auffiel, wie entspannt Red doch wirkte statt verwundert darüber zu sein, was Red hier machte. Erst, als Pikachu erfreut in seine Arme sprang, realisierte er die Situation. Red war hier. Er war tatsächlich hier und nicht mehr auf Mt Shirogane. Das letzte Mal als N so glücklich war, war als er Touya getroffen hatte, doch das war mit diesem Augenblick nicht annähernd zu vergleichen. Vorsichtig setzte er Pikachu ab und kniete sich vor das Bett hin, um mit Erstaunen zu beobachten, wie sich die Brust des anderen hob und sank. N fand, dass sich Menschen in dieser Hinsicht nicht von Pokémon unterschieden. Langsam streckte er seine Hand nach ihm aus, wollte ihm durchs Haar streicheln, so wie er es bei den Pokémon immer tat. Doch auf halbem Wege schloss sich eine Hand um sein Gelenk. Überrascht sah er zu Red, der, nun wach, ihn aus halb geöffneten Augen ansah. Das rot, welches sonst so intensiv war, hatte seltsamerweise eine beruhigende Wirkung. Ob es an seinen verschlafenem Zustand oder der Tatsache lag, dass Red von Wärme umgeben war, wusste er nicht. Dies war mal wieder ein Umstand, den er auch nie erfahren würde, so wie er Red kannte – und selbst wenn er ihm seine Gedanken mitteilen würde, würde Red höchstwahrscheinlich nur schmunzeln.
 

Wie in Trance löste er Reds Hand mit seiner eigenen und näherte sich ihm, bis er seine Stirn gegen die des Champs legte. Es wollte nur wissen, ob dies Wirklichkeit war, ob Red tatsächlich vor ihm war. Red war warm. Es war wirklich angenehm und N kam nicht umher, aus einer Mischung von Zufriedenheit und Erleichterung zu seufzen. Nur nebenbei bemerkte er, wie Red seine Hand an seinen Hinterkopf legte, um ihn sachte zur Seite zu drücken, sodass er mit seiner Stirn an dessen Schulter lehnte. Ob er etwas sagen sollte? N wusste nichts mit der Situation anzufangen. Am liebsten hätte er ihn gefragt, was er tun sollte, doch er schwieg. Red würde auch so wissen, was ihn verwirrte. Sie verweilten einen Moment so, ehe N diese Ungewissheit nicht mehr ertragen konnte und aufstand. Red sah zu ihm auf, doch das war auch die einzige Reaktion seinerseits. Seufzend wollte N sich abwenden, in der Hoffnung, dass Red ihn wenigstens dieses eine Mal aufhielt; er tat es nicht. N fühlte sich gekränkt – was tat er überhaupt hier, wenn es dem Champion egal war? Wie konnte er so dumm sein und hoffen, dass Greens Einladung etwas bedeutete? Er wollte gehen, sich bei Green bedanken und dann nie wieder einen Fuß in Richtung dieser Region setzen. Doch Pikachu durchkreuzte seine Pläne. Mit einem elegantem Sprung landete es vor N und versetzte ihm einen milden Donnerschock. Prompt landete er auf dem Boden, verwundert über die Aktion des Pikachu, welches sich wieder in eine Ecke verkroch. Stille. N wusste nicht, was das soeben sollte, starrte deshalb Red, der genauso ungläubig schaute, an. Vielleicht war er auch ein wenig besorgt. Doch N hatte keine Schmerzen. Er war schlimmeres gewohnt, von verängstigten Pokémon, die seine Hilfeversuche missverstanden und den jungen König aus purer Angst verletzt hatten.
 

Dann geschah etwas, mit dem N im Leben nicht gerechnet hätte. Red unterdrückte ein Lachen. Erfolgreich, ja, aber das Lächeln, welches sich dabei formte, haute ihn glatt um. Oh, wie sehr er dieses Lächeln doch liebte, war es doch eine Seltenheit, die ungewohnt erschien aber nicht Fehl am Platz war. Langsam erhob sich Red, ging auf N zu und kniete sich vor ihm hin. Sachte strich er dem verwundertem N durch die Haare, um diese zu glätten und den Effekt des Donnerschocks zu mildern. Seufzend schloss N die Augen, als Reds Hand seine Haare kurz in Ruhe ließ und entlang seines Nacken strich. Eine kurze Geste, ehe der Champ sich wieder darum kümmerte, die grüne Mähne zu bändigen. Einfacher gesagt als getan, wie er feststellen musste. N hatte schon immer mit seinen Haaren zu kämpfen gehabt, auch wenn ihn nicht kümmerte, was andere von seinem Aussehen hielten, selbst wenn er damals als zukünftiger König präsentierbar sein musste. Er war so noch auffälliger gewesen, doch in Isshu hatte dies niemand gestört. Seltsam, dass er gerade jetzt an seine alte Heimat denken musste. Er vermisste Isshu, auch wenn er keine vernünftige Kindheit dort verbracht hatte. Ob er Red erneut fragen sollte, ihn zu begleiten? Nein, eine weitere Absage konnte er nicht ertragen. Auch wenn die Verlockung, mit Red einmal Riesenrad zu fahren, ziemlich groß war.
 

„Natural.“ N versteifte sich, als er Reds warmen Atem an seinem Hals spürte, krallte sich in seinem Hemd fest, als die Hände des anderen sanft seine Hüfte hinauf fuhr. Vor lauter Anspannung brachte er kein Wort heraus, was Red dazu veranlasste, von ihm abzulassen. Schon beinahe enttäuscht drehte sich der Champion von ihm weg, als hätte er nicht mit dieser Ablehnung gerechnet. N wiederum, der diese Berührung nicht gewohnt war, schon gar nicht von Red, sah ihn nur ungläubig an. Was sollte er machen? So tun, als wäre gerade nichts geschehen? Oder antworten? Doch Ns Kehle fühlte sich so trocken an, er brachte keinen Ton heraus. Zögernd zupfte er an Reds Oberteil brachte ihn dazu, sich umzudrehen. Erwartungsvoll sah der Champ ihn an, hing mit seinen Augen an Ns Lippen, die sich bewegten, aber keinen Ton heraus ließen. Er wusste wirklich nicht, mit dieser Situation umzugehen, unterschied sich sich doch von all dem, was er wertschätze. Zahlen, mathematische Formeln und die Gesetze waren seine Gebiete, Logik, bei der es nur eine Lösung gab. Alles war klar strukturiert und man konnte deutliche Lösungen erhalten. Doch seitdem er Red kannte, war all dies nur noch eine müde Erinnerung. Alle Situationen mit ihm widersprachen seinem Verstand und seiner Logik. Er verstand nicht viel von dem, was andere erwarteten, doch Red schien das nichts auszumachen.

Er strich ihm nur noch einmal durchs Haar und N hätte wetten können das er ihn auf die Stirn küssen wollte, wäre da nicht Green gewesen, der plötzlich die Tür geöffnet hatte.

„Essen ist fertig“, meinte er nur, ehe er wieder nach unten verschwand. Und genauso schnell wie jener verschwunden war ging Red an ihm vorbei und folgte dem Arenaleiter; als wäre nichts geschehen. N verweilte noch einen Augenblick, holte tief Luft ehe er ein Lächeln aufsetzte und sich nach unten begab.
 

~*~
 

„Red...“ Müde schlug N die Hände beiseite, die auf seiner Hüfte lagen. Es war spät am Abend und der Grünhaarige lag im Bett des anderen, erschöpft von den Ereignissen des Tages. Er wollte nichts anderes, als die Augen zu schließen und zu schlafen, doch Red hatte andere Pläne.

Mit einem gleichgültigem Blick, der zu seiner momentanen Position – seine Beine rechts und links neben denen von N während er über jenem gebeugt war – nicht passte, sah er N an. Sie hatten nach dem Essen nicht wirklich darüber gesprochen, was zuvor passiert war und N hatte feststellen müssen, dass Red nicht der Typ für unnötige Worte oder Berührungen war. Im Gegenteil – so wie es schien, mochte er es nicht, angefasst zu werden, was ihn schon ein wenig verwunderte, war es doch immerhin Red gewesen, der ihn von sich aus angefasst hatte. Später, als er Green ihre Beziehung – oder was auch immer sie zu diesem Zeitpunkt hatten – gebeichtet hatte, hatte er erfahren, dass die simplen Berührungen und Gesten, die Red sonst nicht leiden konnte, einfach dazu dienten, N für sich zu gewinnen. Weil er wusste, wie N auf diese unbekannten Berührungen reagieren würde, weil er ahnte, welche Gefühle sie in ihm auslösten. Rückblickend betrachtet war wohl auch diese Situation nach dem Abendessen aus eben diesem Grund entstanden. Red vermied unnötige Berührungen – ihre Oberkörper waren wenige Zentimeter von einander entfernt, als Red sich über ihn beugte, ihre Beine waren Millimeter voneinander getrennt und einzig seine Hände, die langsam von der Hüfte aufwärts wanderten, berührten N. Der Grünhaarige sah trotz Faszination beschämt weg, als seine kalten Finger seine warme Haut berührten, hinterließen sie doch ein warmes Kribbeln auf seiner Haut, wie eine Brandmarkung, die ihn zu Reds Besitz machte. Und trotz aller Proteste fanden sich diese Hände auf seinen Rücken wieder, brachen kurzen Kontakt mit seiner Haut, damit Red selbst seine Fassung aufrecht erhalten konnte. N fragte sich wirklich, wieso Red überhaupt noch solch einem Kontakt suchte, wenn er ihn doch nicht lange mochte. Ihm selbst ging es da nicht anders, waren doch seine Pokémon lange genug für ihn das einzig wichtige gewesen. Wenn er Red nie getroffen hätte, wären ihm all diese Berührungen völlig egal gewesen und er hätte nie danach gestrebt (etwas in seinem Kopf sagte ihm, er sollte sich bei diesem Thema nicht selbst belügen, denn immerhin hatte er das ein oder andere Mal bevor er Red traf solche ähnlichen Bedürfnisse verspürt; aber er ignorierte sie). Doch jetzt, als er sich den Effekt bewusst wurde, wollte er ihn auch, was Reds langsame Vorgehensweise nicht unbedingt erleichterte. Im Nachhinein betrachtet wollte der Champ auch ihn nicht mit all dem überfordern, wofür N ihm dankbar war. „Red...“ Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Champion und in diesem Augenblick, als die roten Augen aufleuchteten, realisierte er es – vom ersten Moment an, als Red ihn gesehen hatte, hatte er all dies vorgehabt. Vielleicht sogar schon als er zum ersten Mal von ihm gehört hatte. Und irgendwie war ihm das egal, denn das, was der Champ mit ihm anstellte, war doch – ihm Vergleich zu all dem zuvor – eine willkommene Abwechslung.
 

~*~
 

„Du hast ihn angelogen.“ Verwirrt sah Touya auf, als Cheren ungeniert das aussprach, was er dachte. „N. Du hast ihm gesagt, du hättest nicht nach ihm gesucht. Das war gelogen.“ Ein wenig beschämt wendete Touya den Blick am, kratzte sich verlegen am Hinterkopf, als Cheren weitersprach. „Warum hast du N nicht gesagt, das du ihn vermisst?“ Kurz fand ein trauriges Lächeln seinen Weg auf Touyas Lippen, doch es verschwand gleich wieder. „Red.“ Cheren hätte lügen müssen, wenn er gesagt hätte, dass ihn diese Antwort nicht überraschte. Denn was hatte der Champion damit zu tun? Er wusste, dass jener Touyas erste Anhaltspunkt gewesen war, als er nach N gesucht hatte, was nicht viel genützt hatte, da dieser ihn bis zu diesem Augenblick nicht gekannt hatte. Später hatte Green ihnen von Red ausgerichtet, dass N bei ihm war, erneut zu ihm kommen würde. Und sofort hatte Cheren die kurz aufleuchtende Eifersucht – er war sich bis heute sicher, das Touya sich dessen nicht bewusst war – in dessen Augen bemerkt, als sie sahen, mit welcher Art Green von den anderen zwei erzählte. Cheren fragte sich, ob es wohl das war, was Touya meinte. Es schien, als wäre es von vorneherein logisch gewesen, das die zwei sich begegnen und auf gewisse Art zusammen blieben. Aber genau konnte er es nicht sagen, waren doch beide ein zu großes Mysterium, selbst für ihn. Man sollte sich Wohl oder Übel nicht weiter einmischen, dachte sich Cheren, wenn er überlegte, wie seltsam die zwei zu sein schienen.

„Ist wohl besser so“, meinte Cheren nach einer Weile und klopfte Touya auf die Schulter.

Ja, es war wohl besser so.
 

~Fin~
 

* Im Roman „Buddenbrooks“ von Thomas Mann steht die Farbe „gelb“ für den Verfall & den bevorstehenden Tod. Dies ist zurückzuführen auf Friedrich Nietzsche, der die „Prediger des Todes“ u.a. auch „Gelbe“ nennt. Verzeiht diese seltsame und nicht relevante Einbindung, aber sie bot sich irgendwie an & war auch Anstoß für die Entstehung dieses One-shots.
 

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So, fertig :3 Ist mal was anderes, wie? /D Es war irgendwie schwer, Ns Charakter zu beschreiben & ich glaube es ist mir auch nicht wirklich gelungen. Egal. Ich wollte einfach nur fertig werden....

Drabbles

Eine Schreibblockade hat mich gestreift und ich bekomme die zwei geplanten Kapitel einfach nicht fertig. Drabbles helfen mir immer ganz gerne bei Schreibblockaden, also dachte ich, ich mache ein kleines Kapitel mit Drabblen zu Pairings von denen ich dachte „Dazu etwas zu schreiben macht bestimmt Spaß”, bei denen allerdings die Idee nicht für einen schön langen Oneshot reichen würde. Tadaa, hier ist das Resultat. Außerdem dachte ich, ich versuche mich mal ein bisschen an etwas Shojo-ai? So als Ausgleich für die ganzen knutschenden Kerle in dieser Sammlung v__v
 

♂♀
 

◦ BookshelfShipping – Lucian/Goyō & Anissa/Shauntal/Shikimi

Shironas Angebot, sie mal nach Einall zu begleiten, kam überraschend, doch er nahm es an und staunte nicht schlecht, als er das Sommerhaus von Cattleya sah. Die weiblichen Mitglieder der Einall-Liga waren charmant und während Shirona sich nicht für einen ihrer Badeanzüge entscheiden konnte, war er mit Shikimi in ein Gespräch vertieft. „Du liest also gerne? Vielleicht möchtest du dann eines meiner Werke lesen?“ Ein Lächeln zierte ihre Lippen, und auch wenn er nie gedacht hätte, dass sich eine Geisttrainerin und ein Psychotrainer so gut verstehen könnten, war er froh, ihre Bekanntschaft gemacht zu haben. „Es wäre mir ein Vergnügen.“
 

◦ PersecutionShipping – Nate/Kyouhei & Schönheit Dezember

Sie wollte ihn nicht in ihre Geschäfte verwickeln. Doch jedes mal wenn sie vor dem Riesenrad stand und er vorbeikam, sie anlächelte, konnte sie nicht anders, als sich zu freuen. Doch wie lange noch, bis ihre Verfolger auch auf ihn aufmerksam wurden? Er beruhigte sie zwar, indem er ihr zeigte, dass er schon schlimmere Sachen erlebt hatte, doch es half nichts. Vielleicht, dachte sie, wenn alles vorbei war, dann konnten sie zusammen auf Reisen gehen? Und vielleicht kam einmal der Tag, an dem sie ihm von ihren Gefühlen erzählen konnte. Aber an solche Dinge war jetzt noch nicht zu denken.

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Schönheit Dezember in W2 kann man im Winter vor dem Riesenrad herausfordern. Ich finde ihren letzten Satz nach dem Kampf immer recht zweideutig~
 

◦ RukarioShipping – Urs/Riley/Gen & Cynthia/Shirona

Ihr erster Eindruck von Urs? Ein Gentleman. Ein besonders attraktiver Gentleman. Als ihre Großmutter ihr von dem jungen Mann erzählt hatte, dem sie bei den Nachforschungen auf der Eiseninsel half, wusste sie, dass er etwas anziehendes an sich haben musste. Als sie dann aber ihre Großmutter begleitete, um sich selbst ein Bild zu machen (auch von der Situation der Insel, immerhin war sie der Champion der Region), kam dieser erste Eindruck dann doch ganz überraschend. Seine Art hinterließ eine bleibende Wahrnehmung und ohne es zu merken, verfiel sie seinem Charme; dass es ihm genauso erging wie ihr, entging Shirona jedoch.
 

◦ TransceiverShipping – Tony/Nate/Kyouhei & Sabine/Yancy/Ruri

Ihr Herz klopfte jedes Mal schneller, wenn sie seinen Anruf entgegennahm. Sein Lächeln, welches er ihr schenkte, wenn sie von ihrem Tag erzählte oder ihn um Rat fragte, machte sie nervös und sie hoffte, dass er dies nicht merkte. Wie sehr sie sich doch wünschte, sich mit ihm einmal treffen zu können, ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen; doch ihr Terminkalender hielt sie davon ab. Allerdings schien auch er sehr beschäftigt zu sein, wie ihr auffiel. Ob sie ihm am Herzen lag? Sie hoffte es, immerhin rief er sie von sich aus an, also durfte sie ruhig träumen, nicht wahr?
 


 

♂♂

◦ Avenaro/Buck/Baku & Magno/Benga/Banjirou

Eigentlich hatte Flamara Baku nach Einall begleitet, weil es ein wenig Ruhe brauchte, eine Auszeit von den hektischen Kämpfen in der Liga. Und wo war es nun hineingeraten? In einen Streit zwischen Baku und einem Jungen, der ein ebenso feuriges Temperament besaß.

„Mein Bruder ist ein Mitglied der Top 4!“

„Mein Opa ist der Champ!“

„War der Champ!“

„Trotzdem ist er stärker. Du bist ja auch schwach!“

„Wie war das? Sag das noch einmal!“

„Schwächling!“

„Arroganter Mistkerl!“

Genervt suchte Flamara sich einen Schlafplatz, mit der Gewissheit, dass die beiden sich schon noch beruhigen würden. Gleich und gleich gesellt sich gern.
 

◦ SecondbestShipping – Tony/Nate/Kyouhei & N

Als Kyouhei N beim Riesenrad stehen sah, war er verwundert, doch schnell zeigte sich, dass der ehemalige König es faszinierend fand. Nachdem er mit ihm in eine Gondel gestiegen war, hoffte er, dass er interessante Sachen zu hören bekommen würde, doch stattdessen erzählte N nur von diesem einen Trainer, immer und immer wieder. Jedes mal, wenn er in Rayano City vorbeischaute und mit N eine Fahrt unternahm, sprach er über jenen Trainer; bis es Kyouhei zu viel wurde. Ohne weiter darüber nachzudenken, zog er den Älteren zu sich und presst seine Lippen gegen Ns. Das Schweigen danach war sehr befriedigend.
 

◦ BlacksquaredShipping – Warren/Hilbert/Touya & Tony/Nate/Kyouhei

Das war er also. Der ehemalige Champ, der die Welt vor Team Plasma gerettet hatte; irgendwie hatte Kyouhei sich ihn anders vorgestellt. Nicht so wortkarg. Doch nun saßen sie sich in dem Café von Orion City schweigend gegenüber. Selbst als Dent ihnen ihren Tee brachte und Touya spaßeshalber fragte, ob er Kyouhei zu einem Rendezvous eingeladen hätte, schüttelte Touya nur lächelnd den Kopf. Doch der Pflanzentrainer blieb nicht der Einzige, der dies fragte und irgendwann war der Trainer es einfach Leid, weswegen er dann mit einem simplen „ja“ antwortete und Kyouhei mit einem Kuss überraschte; immerhin waren danach alle ruhig.
 

◦ HanumanShipping – Maik/Chili/Poddo & Ignaz/Flint/Ōba

Als er ihn zum ersten Mal ihr Restaurant betreten sah, war sein Blick voller Bewunderung; Ōba war ein Trainer, der seine Feuerpokémon gut behandelte und als Mitglied der Liga einer der Stärksten war. Als er ihn immer häufiger im Café antraf, es sogar schaffte, mit ihm eine private Unterhaltung zu führen, verschwand die Bewunderung und neben Respekt sowie Freundschaft verspürte er etwas anderes. Doch was es war merkte er erst, als er ihm in einem Kampf gegenüber stand. Feuer gegen Feuer. Und die Flammen ihrer Pokémon weckten nicht nur ihre Begeisterung – ein Gefühlschaos brach aus, das er nicht kontrollieren konnte.
 

♀♀

◦ AAILookalikeShipping – Anissa/Shauntal/Shikimi & Kattlea/Caitlin/Cattleya

Cattleya konnte sich nicht beschweren; sie war ein Mitglied der Liga, bestritt Kämpfe gegen die stärksten Trainer, konnte sich in ihrem himmlischen Bett ausruhen oder in ihr Sommerhaus fliehen, wenn der Druck zu groß wurde. Doch am schönsten war es, wenn sie wach in ihrem Bett lag, Shikimi auf ihrer Bettkante saß und etwas aus einem ihrer Werke vorlas. Zwar hatte sie nicht das Privileg, diese Geschichten als Erste hören zu dürfen, doch wenn sie ihrer Stimme lauschte, die sie sachte in den Schlaf schaukelte, verzieh Cattleya ihr fast alles. Auch den fehlenden Gutenachtkuss – das konnte man ja noch ändern.
 

◦ AmplifyShipping – Kamilla/Elesa/Kamitsure & Mica/Roxie/Homika

Das Model und die Rockmusikerin – das war es, was die Leute sahen, wenn sie die beiden Arenaleiterinnen erblickten; als Paar, nicht als Freunde. Die Fans von Kamitsure nahmen ab – ein Idol in einer Beziehung war nicht begehrenswert –, doch davon ließ sie sich nicht beirren. Kamitsure hatte die Angewohnheit, Homika wie eine Prinzessin zu behandeln, sie zu verwöhnen bis diese sich voller Verlegenheit abwandte. Sie kümmerte es auch nicht, wenn sie in der Öffentlichkeit waren und Homika sie bat, ihre Zuneigung ein wenig zu verstecken – sie war ein Model, eine Arenaleiterin, aber auch eine Frau mit Privatleben. So einfach war das.
 

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Sind nicht viele, aber ich hoffe, dass es etwas schönes für Zwischendruch für euch ist :3



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mikeito
2015-02-16T06:59:27+00:00 16.02.2015 07:59
Ah, hier wurde ja schon ein Wunsch von mir erfüllt: Bookshelfshipping! :D
Finde, dass Anissa und Lucian einfach super zusammen passen, bei ihrer gemeinsamen Liebe für Bücher.
Von:  Mikeito
2015-02-16T06:57:41+00:00 16.02.2015 07:57
Schöner Oneshot zu diesen Shipping :). Von den bisherigen Shippings hier, ist Ignitionshipping meiner Meinung nach das nachvollziehbarste xD. Ich meine, die zwei sind sehr gute Freunde (sowohl im Spiel als auch im Anime) und haben einfach eine tolle Dynamik zusammen.

Ich hätte auch so einige Wünsche: Bookshelfshipping (LucianxAnissa), Clumseonshipping (VirgilxBell), Heronshipping (SandroxGéraldine), FleurdeGrenadeshipping (LinoxViola), Mizuhikishipping (ZyrusxCynthia), Geekchicshipping (CitronxSerena), Valetshipping (PerenusxKattlea), Ironshipping (AdamxUrs), Perfectworldshipping (FlordelisxProfessor Platan).

Musst natürlich nicht alle erfüllen oder überhaupt eines, falls dich keines anspricht xD. Auf das Frenchshipping-Kapitel bin ich gespannt!
Antwort von:  RaspberryDevil
16.02.2015 23:37
Ah, vielen danke für dein Review, freut mich, dass es dir gefallen hat! Momentan hab ich so 'ne kleine Schreibblockade & flüchte mich in das Schreiben von englischen Geschichten, aber ich hoffe, dass ich bald mal hier was wieder für schreiben kann.
Bei den meisten deiner vorgeschlagenen Ships weiß ich nicht so recht, ob mir was einfällt, aber ein paar klingen interessant, vielleicht für ein weiteres Drabblekapitel? Über Perfectworldshipping hatte ich mal nachgedacht, also könnte ich mir durchaus vorstellen, noch was zu schreiben :3
lg
Von:  mor
2012-08-03T20:54:09+00:00 03.08.2012 22:54
die ff hat mich echt gefesselt und ich würde sehr gerne den Doujinshi sehen der dich zu diesen Pairing Inspirit hat ^^
Von:  mor
2012-03-25T19:31:20+00:00 25.03.2012 21:31
*Herzen Augen hat*
Ich bin begeistert von den Kappie ^^ ich könnts mir immer und immer wieder durchlesen ^^
Von:  fahnm
2012-03-25T19:01:46+00:00 25.03.2012 21:01
Klasse Kapi^^
Von:  mor
2012-02-22T15:00:50+00:00 22.02.2012 16:00
lach ^^ jetzt lässt Ignanz sich doch datsächlich die Haare Klätten ^^ kicher ^^
Von:  mor
2011-09-04T10:37:01+00:00 04.09.2011 12:37
^^ Ich bin zwar eher auf Den Boy's Love Tripp aber Diese Hete Kombination fand ich doch äuserst Indresant Das ich mit Begeisterung Das Kappie verschlungen habe und mein Fazit zum Kappie lautet: "Gute gemacht". Ich hatte viel Spass beim Lesen ^^
Von:  mor
2011-03-03T14:25:07+00:00 03.03.2011 15:25
^^ Kann man sich Bei Dir auch ein Pairing wünschen? Wenn ja Dann währe ich für Das Pairing Drew&Ash ^^
Von:  mor
2011-03-03T14:02:20+00:00 03.03.2011 15:02
^^ zwar ein ungewönliches aber ein Denoch Indresantes Pairing ^^


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