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FFs zu 'Best days of our lives'

Sarika&Castiel
von

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Gewitternacht in der Schweiz

Gewitternacht in der Schweiz
 

Sarika saß auf dem breiten Fenstersims in ihrem Hotelzimmer und hatte ein Bein auf einem Sims, das andere auf einem danebenstehenden Stuhl abgestellt, während sie den Regentropfen am Fenster lauschte und ihnen zusah, wie sie an der Scheibe hinunterglitten. Es war keine schöne Nacht... denn sie fühlte sich unendlich einsam. Einsamer als je in ihrem Leben, wie sie sich zugestehen musste. Einsamer noch, als Sebastian sie verlassen hatte... einsamer, als ihre ersten Tage im Campus, wo sie an den Abenden noch nichts mit sich anzufangen gewusst hatte. Sie war kein Mensch, der gern Einsamkeit zugab. Sie verbarg dieses Gefühl lieber vor anderen. Besonders vor den Menschen, die sich sonst gleich wieder Gedanken um ihren Gemütszustand machen würden... auch wenn sie vor ihrem älteren Bruder kaum etwas verbergen konnte, egal wie sehr sie sich darum bemühte. Aber Michi war ohnehin ein Segen, der ihr die Stunden hier in der Schweiz erleichterte, ihr half so wenig wie möglich in der Einsamkeit zu versinken. Und wie sie gestehen musste, gelang es ihm wirklich ausgezeichnet gut... jedenfalls bis sie Nachts erwachte und von der Einsamkeit, die sie über den Tag verdrängte, wieder eingeholt wurde. Der kleine Casi-Bär, wie sie ihn im Stillen getauft hatte, half ihr zwar ein wenig, wenn sie den Geruch von Cas in der Nase hatte, da sie dem kleinen Bär einfach Cas Nachtzeug übergeworfen hatte, sobald sie in ihrem Hotelzimmer gekommen war. Da sie nach dem Flug ohnehin damals Schlaf gebraucht hatte, hatte sie sich angewöhnt auch jede sonstige Nacht bisher mit dem Bär im Arm zu verbringen. Es war zwar nicht Cas selbst, aber es half ihr ein klein wenig seine Nähe wahrzunehmen. Sie hätte nie gedacht, dass allein der Geruch seines Schlafzeuges ihr beim Einschlafen helfen könnte, aber genau dieser Fall war eingetreten... Nur in einer Nacht wie dieser, wo der Regen gegen das Fenster schlug und draußen ein ganz schöner Sturm herrschte, half nicht mal klein Casi-Bär, dass sie ruhig weiterschlafen konnte. Natürlich, sie hätte sich auch zu Michi rüberschleichen können. Und einen Moment, als sie das leise, tiefe Donnergrollen in der Ferne hörte, überlegte sie auch, genau das zutun. Sie hasste Gewitter. Wie die Pest. Sie machten ihr Angst, obwohl sie wusste, dass sie in einem Haus sicher war. Aber ein Gewitter jagte ihr mehr Angst ein, als wenn 5 Typen sie in die Enge treiben wöllten. Nicht das dies nicht bereits schon einmal vorgekommen war. Besonders nach Partys gab es hier und da genug besoffene Kerle, die sich gern an Frauen vergehen würden, aber Sarika hatte in solchen Dingen einfach die Ruhe weg. Besonders wenn besagte Typen keine Herausforderung für sie darstellten. Im nachhinein, nach solchen Aktionen hatte sie sich zwar dennoch unbehaglich gefühlt, aber die Gewissheit, dass ihre Karatekünste sie stets begleiteten, half schon oft sie zu beruhigen. Doch bei Gewittern war das eine ganz andere Sache... Da half kein Karateschlag oder ein Tritt, das Donnern und Grollen, genauso wie die Blitze ließen sich einfach nicht verjagen. Gegen Naturgewalten war man einfach machtlos und so kam es auch, dass sie sofort zusammenzuckte, als sich ein weiter Blitz über den Himmel zog und nur knapp darauf wieder ein Donnergrollen bemerkbar machte. Sarika begann zu zittern, obwohl es nicht wirklich kalt in ihrem Zimmer war, jagte ein solches Bild ihr eisige Schauer über den Rücken. Ein Grund, warum sie jetzt auch aufstand und sich ins Bett an der Wand verzog, das Rollo vorher runterließ, damit sie wenigstens die Blitze nicht mehr sehen musste, auch wenn das Grollen immer näher zu kommen schien. Sie kuschelte sich an ihren Casi-Bär und zog sich die Decke über den Kopf, um noch weniger zu sehen und hoffentlich auch weniger zu hören, bevor sie Cas vertrauten Geruch einatmete, der ihr zumindest das Zittern ein wenig nahm. Sie wusste jetzt schon, dass dies eine verdammt unruhige Nacht werden würde und sie wohl die nächsten Stunden kein Auge zutun würde. Wie groß war der Drang Cas einfach anzurufen, aber sie wollte ihm ja auch keinen Kummer machen. Er hatte mit seiner Arbeit genug zutun und musste sich daher nicht noch mit seiner kindlichen Freundin rumschlagen, die Angst vor Gewittern hatte. Und dennoch wünschte sie sich nichts sehnlicher, als das er jetzt da wäre, mit ihr sprach und sie einfach an sich drückte und sich sicher und geborgen dabei fühlte.

Wieder zog sich ein Blitz über den Himmel und selbst durch die dünne Zudecke merkte Sarika etwas davon, kurz darauf zuckte sie auch wieder zusammen, als das Donnergrollen näher zu kommen schien. Da half auch kein Casi-Bär mehr... und ihre Angst siegte dann wohl auch, warum sie blind nach ihrem Handy neben dem Bett tastete und es zu sich unter die Decke zog. Sie zögerte noch immer, aber beim nächsten Grollen, entschied sie sich dann doch, es zu versuchen. Hoffentlich störte sie ihn nicht! Aber vielleicht war er auch arbeiten? Sie überlegte einen Moment ob sie das wirklich tun sollte, bevor sie in ihrer Telefoneinstellung kurz ihre Nummer auf unterdrückt einstellte. Wenn er nicht ranging, weil der Anrufer unbekannt war, hatte er definitiv keine Zeit oder schlief oder hatte sonst wie zutun. Wenn er aber ihre Nummer sah, würde er sich im Nachhinein nur Sorgen machen und das musste nicht sein. Also wählte sie dann behutsam und langsam seine Nummer, während ein weiteres Grollen sie wieder mal zusammenzucken ließ. Und als es wählte... schien ihr Herz dann ungewollt einen Hüpfer zu machen... Einmal... im Hintergrund hörte sie schon wieder ein Donnergrollen... zweimal... ihr Herz begann leicht zu hämmern... dreimal... sie hielt unbewusst leise die Luft an und wartete darauf, dass er abnahm... viermal... und ihr Herz sank ihr fast in die Hose. Sie wollte gerade auflegen, als dann doch ein Geräusch im Hörer war. Im ersten Moment zog sie hörbar den Atem ein, im zweiten stieß sie ihn seufzend wieder aus, als sie hörte, dass es nur die Mailbox war.

„Hallo, sie haben die Nummer von Castiel...“ vernahm sie Cas Tonbandstimme und unweigerlich breitete sich ein kleines, sanftes Lächeln auf ihren Lippen aus und sie schloss die Augen, einfach um seiner Mailboxnachricht Stück für Stück zu lauschen. Als das Piep ertönte drückte sie die Ausschalttaste und wählte seine Nummer blind einfach noch einmal... und darauf noch ein zweites und sogar drittes Mal. Jedes Mal ging die Mailbox an und jedes Mal lauschte sie auf seine so vertraute Stimme, die sie unfassbar stark vermisste. Ihr wurde ein wenig schwerer ums Herz, doch der Geruch von seinem Nachtzeug hatte gleichzeitig eine sehr beruhigende Wirkung auf sie... und so kam es, dass Sarika irgendwann das Donnergrollen einfach überhörte. Vielleicht lag es an Cas Stimme oder einfach weil das Gewitter sich entfernte... sie wusste es nicht, aber Sarika hatte auch nicht mehr den Kopf um darüber nachzudenken. Als sie das zehnte Mal seine Mailbox schon im Halbschlaf anhörte glitt sie langsam auch ins Land der Träume über. Das Cas so viele leere unbekannte Mailboxnachrichten sicherlich verwundern würden, war ihr auch klar, aber im Moment kümmerte sie es nicht, weil sie endlich ruhig genug war, um wieder einschlafen zu können... Und das erste Mal, seit dem sie in der Schweiz war, glitt sie in einem Traum, in dem sie keine Verlustängste durchlebte oder die Trennung... es waren Träume der Zweisamkeit. Solche Träume, die sie nur mit einem Mann jemals haben würde und die ihr halfen, das erste Mal seit Tagen wieder eine ausgeglichene Nacht hinter sich zu bringen... in der sie von schönen Erinnerung selbst noch bis in den Morgen begleitet wurde.

Als das erste Sonnenlicht somit ihre Nase kitzelte, streckte und räkelte sie sich fast wie eine Katze in ihrem Bett, während sie den kleinen Casi-Bär noch für ein paar Minuten einfach an ihre Wange drückte, bis der Wecker ihr dann wirklich zu verstehen gab, dass es Zeit war aufzustehen... aufzustehen und dem Menschen viva Internet zu begegnen, der ihr die Nacht unwissentlich verschönert hatte...

Gemeinsam Leben?

Gemeinsam Leben?
 

Sarika musste sich erst einmal an einem Baum abstützen und durchatmen. Sie war den Weg zum Park schneller gerannt, als sie geglaubt hatte und in ihrem Kopf drehten sich die Gedanken nur so. Wie war es bitte dazu gekommen? Wo war sie bitte reingeraten? Und wie war sie hier her gekommen?

Sarika schluckte und schloss einen Moment die Augen um noch deutlicher durchzuatmen. Irgendwie hatte sie die Panik erfasst. Sie hatte das nicht mal beabsichtigt. Aber Jays Worte waren wirklich wie ein Schlag ins Gesicht gewesen. Nicht das er das wohl so bezweckt hatte. Jedenfalls glaubte sie das nicht, oder wollte es im Augenblick gar nicht glauben... selbst wenn es keinen Unterschied machte, was Jay direkt im Sinn gehabt hatte. Die Tatsache war nun einmal, dass seine Worte der Wahrheit entsprachen. Und das war es wohl gewesen, was sie plötzlich reagieren lassen hatte. Sie hatte sich ihre Schuhe und die Jacke gegriffen, nicht einmal an ihren Schlüssel gedacht und war aus Castiels Wohnung verschwunden. Ja,... genau, Castiels Wohnung. Nicht ihre... gemeinsame Wohnung... Allein bei dem Gedanken zog sich ihr Magen schon wieder schmerzhaft zusammen. Sie bezweifelte, dass sie gerade viel Farbe im Gesicht hatte. Sie fühlte sich immer noch so, als wäre ihr komplettes Blut aus ihrem Körper verschwunden. Dennoch stand sie noch, was sie schon ein wenig verwunderte, aber Sarika hatte auch nicht das Interesse daran umzukippen. So etwas lag ihr fern. Aus diesem Grund sah Sarika sich auch kurz nach einer Bank um, die sie auch nicht weit entfernt vorfand. Ein wenig geschlaucht, ließ sie sich erst einmal auf der Bank nieder und versuchte die Beine auszustrecken, auch wenn sie sich so fühlte, als wäre sie einen Tagesmarathon gelaufen. Sie musste erst einmal ein wenig zur Ruhe kommen, damit ihre Gedanken wieder frei waren. Hier konnte sie ohnehin nicht ewig bleiben. Daher nutzte sie die vertrauten Atemübungen, um ihren Körper zu beruhigen und ihre Gedanken zu klären. Doch schon kurz darauf bereute sie es. Nicht das Denken schlecht war, aber sie sträubte sich innerlich wie äußerlich gegen die Gedanken, die sie jetzt durchdenken musste... die einfach auf sie einstürmten, und erneut für totale Verwirrung und Angst in ihr sorgten. Wie bitte war es dazu gekommen? Ihr war nicht einmal aufgefallen, dass sie mit Cas `zusammenlebte`, wenn man es als dieses bezeichnen würde... oder eher tat... wie Jay es getan hatte. Die Kurzschlussreaktion von ihr war wohl auch nicht gerade die Beste gewesen, aber sie hatte dem Drang einfach nicht widerstehen können, aus der Tür rauszustürmen. Da war ihr Jays Blick genauso egal gewesen wie der von Cas, den sie in dem Moment wohl nicht mal ganz beachtet hatte. Sie hatte weder Handy noch ihren eigenen Wohnungsschlüssel mitgenommen, um sich daheim vielleicht verkriechen zu können. Wobei sie nicht einmal wusste, wann sie das letzte Mal 2 Tage am Stück überhaupt daheim übernachtet hatte. Es war einfach zur Gewohnheit geworden zu Cas zu gehen, bei ihm zu übernachten, mit ihm zu Essen und gemeinsam einzuschlafen, wenn er nicht gerade Nachtschicht gehabt hatte. Und selbst dann war es ihr nicht komisch erschienen, dass er frühs in die Wohnung gekommen war und sie meistens gemeinsam noch etwas gegessen hatten, bevor sie in die Uni gewuselt war. Die hatte auch irgendwann gar nicht mehr darüber nachgedacht, dass Cas ihre Klamotten mit wusch oder sie bei ihm lernte und ihre Hausaufgaben erledigte. Meistens hatte sie ihn ja auch schon um Hilfe gebeten, wenn es zumindest in sein Gebiet fiel, was sie mal wieder erarbeiten musste. Nichts war ihr dabei komisch erschienen... und jetzt stellte Sarika sich natürlich die Frage, wie es dazu gekommen war, dass sie das Übernachten bei ihm schon als selbstverständlich angesehen hatte. Klar, nachdem sie im Trainingslager gewesen war, wollte sie einfach ein wenig Zeit mit ihm verbringen, während er im Umzugsstress war und ihm zur Hand gehen. Daher war es für sie auch nur logisch gewesen ihm unter die Arme zu greifen und das hatte auch Spaß gemacht. Aber irgendwie hatte es sich eingebürgert, auch nach dem Umzug öfters bei ihm zu schlafen, als bei sich... und da sie Cas scheinbar nie auf den Wecker gegangen war... Das war ihr auch nie so wirklich in den Sinn gekommen, wie ihr gerade auffiel. Sarika hatte sich darüber keinen großen Kopf gemacht, ob sie ihn nervte. Sie hatte ab und an einfach aus Höflichkeit gefragt, ob es ihm recht war, wenn sie das Abendessen für sie beide vorbereitete oder bei ihm übernachtete... aber warum war ihr das auch nie in den Sinn gekommen? Wahrscheinlich weil ihr Freund nie den Anschein danach gemacht hatte, dass sie unerwünscht für ihn war. Und auch wenn sie sich das ein oder andere Mal gestritten hatten, so war sie fast immer bei ihm geblieben, hatten das geklärt oder sie hatte sich in die Schlafstube oder in einen anderen Raum verzogen, um ihn nicht weiter anzugehen. Gut, sie hatten gelernt besser aufeinander einzugehen, sich weniger zu streiten, aber allein das konnte wohl kaum der Grund sein, warum es irgendwo... nun ja... funktioniert hatte. Sie lebten jetzt schon einige Wochen... nicht nur Tage zusammen und Castiel war ihr nie in dem Sinne lästig gewesen, dass sie es nicht mehr bei ihm oder mit ihm ausgehalten hätte. Wenn sie ihre Ruhe gebraucht hatte, war sie einfach in einen anderen Raum gewechselt oder er hatte es getan... Das Zusammenleben hatte geklappt.

„Eigentlich müsste ich mich doch darüber freuen...“ murmelte Sarika und seufzte leise.

Aber sie tat es nicht. Oder nur bedingt. Das war nicht geplant gewesen. Und wie sollte sie sich nun verhalten? Sie konnte schlecht zu Castiel zurückgehen, an der Tür klopfen, ihre Sachen packen und in ihre Wohnung zurückverschwinden. Damit würde sie nicht nur einen neuen Streit hervorprogrammieren, nein, er wäre auch von ihr enttäuscht, dass sie plötzlich diesen Weg wählte. Und viel schlimmer war wohl... sie wäre auch von sich selbst enttäuscht... denn sie fühlte sich bei Cas wohl. Das wusste sie... das wussten sie beide. Aber warum störte es sie dann so, wenn sie doch gern bei ihm war?

„Vermutlich kommt da mal wieder die Bindungsangst durch.“ sprach sie leise und schüttelte seufzend den Kopf.

Klasse. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass es so kam. Sie hatte immer gehofft, dass sie mit Cas glücklich sein würde, dass sie mit ihm zusammenblieb, aber an gemeinsam `wohnen`, daran hatte sie nicht gedacht. Sie hatte noch vor ein paar Monaten davon gesprochen kein Freund davon zu sein, und doch, war sie es, die immer wieder nach der Uni zu ihm gegangen war. Cas hatte das nie in Frage gestellt oder es ihr vorgehalten. Er hatte ihr dabei immer freie Hand gelassen. Deswegen hatte sie sich auch nie dazu genötigt gefühlt, hingehen zu müssen. Sie war von sich aus, aus freien Stücken jedes Mal in seine Wohnung gegangen. Es war nie ihre Pflicht gewesen und sie hatte das auch nie so gesehen.

„Und was ist... wenn ich mich dem stelle?“ fragte Sarika sich selbst und versuchte mit dem Für und Wider in Gedanken zu spielen.

Wenn sie sich dafür entschied, dann würde sie bei Cas wohnen. Sie würde ihre alte Wohnung dann kündigen müssen... Gut sie würde Castiel dann vorschlagen, dass sie ihre alte Miete dann ihm gab. Damit würde sie einen Teil zur Wohnung dazu beitragen. Und ihr Vater würde davon nichts mitbekommen, weil er das Geld auf ihr Konto überwies... also konnte sie das auch nicht `vorschieben`...

„Das hätte ich eh nicht gekonnt...“ schmunzelte sie leicht, denn wenn sie mit diesem Punkt als Grund gekommen wäre, warum sie bei Cas nicht einziehen konnte, dann hätte er ihr wieder einmal klar gemacht, dass ihr Vater nicht über ihr Leben bestimmen konnte. Vermutlich hätte er auch drauf bestanden, dass sie endlich ihrem Vater sagte, dass sie in festen Händen war und auch vorhatte das zu bleiben... und das mit einem Menschen, der kein Kampfsportler war. Das hätte auch wieder zu einer Diskussion geführt, bei der sie lieber nicht anwesend sein wollte. Sie wusste ja, dass sie sich irgendwann all den Dingen stellen musste, aber nicht in geballter Ladung. Und gewiss nicht sofort. Weihnachten... da würde sie Cas ihrer Familie vorstellen. Oder zumindest dem Teil, der ihn noch nicht kannte... und Weihnachten war nicht mehr all zu lang hin... wie Sarika gerade deutlich bewusst wurde...

Sie schluckte kurz leicht, versuchte Weihnachten erst einmal zu verdrängen und sich auf das Problem zu beschränken, was gerade aktuell vor ihr lag. Hatte sie denn eine Wahl `nein` zu sagen? Gut... die Wahl blieb ihr wohl immer. Aber wenn man davon abging, dass sie über sich selbst sehr enttäuscht wäre und Cas wohl auch, weil sie sich von ihrer Angst beherrschen ließ... gab es noch andere Dinge, die da mit hineinspielten. Sie wollte Cas nicht verlieren. Nicht in dem Sinne, dass sie gleich eine Trennung befürchtete... nein, sie wollte ihn Nachts nicht missen. Weder seinen Körper, noch seinen Geruch... seine Nähe... sie wollte ihn einfach bei sich haben. Und wenn sie sich daheim verkrümelte, würde das weniger werden... deutlich weniger. Castiel hatte genug mit der Arbeit zutun. Und wenn Sarika dann nur noch 2 Mal die Woche vielleicht bei ihm schlief, würde sie auf die anderen 5 Mal verzichten müssen...

„Ich hab mich wohl selbst in eine Falle gelockt...“ sprach sie leise und sah zu den Bäumen auf, hinter dem sich der Himmel langsam feuerrot färbte.

Sarika wusste damit schon, dass sie sich bereits entschieden hatte. Für Castiel und auch für sich...

Doch ein anderer Gedanke schob sich noch davor und ließ sie die Stirn runzeln. Und was war, wenn Cas gar nicht wollte, dass sie bei ihm einzog? Es war gut möglich, dass er selbst bislang noch nicht so wirklich über die Folgen nachgedacht hatte...

„Nun.. das werde ich wohl drauf ankommen lassen müssen...“ meinte Sarika dann noch leise zu sich und erhob sich, während sie ihre Jacke enger um sich wickelte.

Mehr als zurückgehen und sich auf ein Gespräch einlassen... konnte sie nicht. Es war ohnehin nach Jays Aussage unvermeidbar und nach ihrem flüchtigen Abgang. Und zurück musste sie ohnehin ohne Schlüssel und ohne Handy... Gott würde das peinlich werden... in jeder Hinsicht... aber einen Weg dran vorbei gab es nicht...

Also setzte Sarika sich in Bewegung und ging langsam zurück zu Castiels Wohnung... Hoffentlich machte er sich nicht zu große Sorgen um sie. Nicht das er jetzt von einer Ecke der Wohnung in die Nächste tigerte. Sie wollte ja nicht, dass er sich unnötig Sorgen um sie machte... und allein der Gedanke ließ sie ein wenig schneller laufen. Immerhin wollte sie Cas keine Angst machen.

So kam es, dass Sarika nur ein paar Minuten später wieder vor der Wohnung stand und tief durchatmete. Ihr Herz klopfte heftig. Ob nun vom `Rennen` oder weil sie gleich klingeln musste, wusste sie nicht zu deuten.. aber sie stand zumindest schon einmal vor der Tür... zauderte jedoch noch ein paar Sekunden, bevor sie einfach die Augen schloss, die Klingel drückte und hoffte, dass Cas nicht so verrückt war vielleicht noch draußen nach ihr zu suchen, sondern wirklich in der Wohnung war.. und auf ihre... nun ja... Rückkehr wartete...

AntwortsFF auf Castiels Weihnachtsgeständnis

Antworts FF auf Castiels Weihnachtsgeständnis
 

Manchmal dachte man, ein Tag konnte nicht schöner werden, als er eh schon war. Und doch... konnte Sarika nicht anders, als diesen Tag nun noch besser zu finden... als ihr Herz zu klopfen begann. Sie wusste ja schon nicht, was sie davon hatte halten sollen, als Cas sie gebeten hatte, die Augen zu schließen und kurz darauf einen Ring an ihrem Mittelfinger wiedergefunden hatte. Im ersten Moment war sie so verwirrt und verwundert gewesen, dass sie erst einmal gar nicht verstanden hatte, was er ihr über den Finger geschoben hatte. Als sie die Augen wieder hatte öffnen dürfen, drückte ihr Blick wohl genau die Verwunderung und die Überraschung aus, die sie empfand, als sie den Ring erblickte. Er war auf den ersten Blick bereits schön und vor allen Dingen nicht zu auffällig oder in Gold gefasst, aber Cas wusste ja, dass sie Gold nicht gerne trug. Dennoch hatte sie damit nun wirklich nicht gerechnet und als sie dann noch seine Worte vernahm, hörte sie für einen kurzen Moment nur das Schlagen ihres Herzens, da sie aufgehört hatte zu Atmen. Cas hatte gesagt... das er sie liebte!

Ihr Kopf schwirrte eine Sekunde, von all den Gedanken, die das mit sich brachte, doch nach der Sekunde... als ihre Gedanken sich ein wenig klärten, handelte sie wie so oft gefühlsmäßig und schlang ihre Arme um seinen Nacken, um Cas zu sich heranzuziehen und ihn überglücklich zu küssen. Ihr Herz hämmerte immer noch stark in ihrer Brust, während sie ihm einen sanften Kuss schenkte, einen Kuss, den sie am liebsten nie gelöst hätte. Doch da sie leider Luft brauchte, hielt sie so lang wie möglich die Luft an, entließ Cas solang auch nicht von ihren Lippen, weil sie diesen Kuss... der für sie im Augenblick einfach etwas sehr besonderes war, so weit wie möglich auskosten wollte.

Erst als ihre Lungen brannten, löste Sarika keuchend den Kuss und hauchte ein leises, „ich dich auch.“ gegen seine Lippen, bevor sie ihn liebevoll und mit strahlenden Augen musterte, stumm die Frage auch stellte, ob er wieder genug Luft in seinen Lungen hatte. Als sie sicher war, dass er wieder Atem geholt hatte, lächelte sie noch inniger, wenn das überhaupt noch möglich war und zog ihren Freund erneut in einen Kuss, der ihnen erneut den Atmen rauben würde. Immerhin hatte Sarika im Augenblick so viele Glücksgefühle in sich drin, dass sie gar nicht wusste wohin damit und das Schlimme... oder vielmehr das Schöne war auch, dass jeder Kuss ihre überschwänglichen Gefühle im Moment mehrte.

„Bitte... halt mich die ganze Nacht fest.“ sprach sie leise hauchend gegen seine Lippen, als sie erneut Luft holen musste und zur Unterstreichung ihrer Worte, umarmte sie ihn noch ein wenig fester, während sie auch bereits nun zum dritten Mal seine Lippen ein wenig atemlos suchte, weil sie zwischendrin nicht gerade viel Luft in ihre Lungen befördert hatte.

Aber mit ihren Worten und Gestiken zeigte sie wohl deutlich, dass sie im Augenblick wirklich nichts mehr wollte, als Cas am allerbesten gar nicht mehr loszulassen... Immerhin hörte man nicht alle Tage, von einem Menschen, den man selbst liebte, dass er ähnlich empfand.

Sie hatte sich eigentlich schon damit abgefunden gehabt, dass er diese Worte nicht aussprechen würde. Sie selbst sprach die drei Worte ja auch nicht weiter aus. Einmal... gut, ein zweites Mal, wo ihr Kopf unter Alkohol ein wenig vernebelt war, an was sie sich nicht wirklich erinnern konnte, hatte sie das selbst gesagt. Aber seit dem... hatten sie sich auch so oft genug gezeigt, dass sie ohneeinander sich meistens leer und nur halb fühlten. Das war in Sarikas Augen bereits ein deutliches Zeichen gewesen, dass sie beide des Selbe empfanden. Und sie hätte auch nie erwartet... das sie sich einmal über solche Worte... so extrem freuen konnte. Bislang waren sie meist nur eine Last für sie gewesen... aber hier... bei dem Menschen, den sie nie missen wollte... hatte sie sich das aller erste Mal richtig wohl und glücklich gefühlt, als sie diese Worte gehört hatte...

„Wollen wir... da weitermachen... wo wir eben aufgehört haben?“ hauchte sie fragend gegen seine Lippen, während ihre Augen ein unwiderstehliches Funkeln ausdrückten, so das Sarika nicht einmal eine Bewegung machen musste, damit Cas wohl genau verstand... was sie in diesem Moment meinte...

Ja - Ich will?

Ja - Ich will?
 

Sarika schmunzelte, als Michi mal wieder eine seiner amüsanten Reden schwang und dabei auch kleine Scherze nicht aus lies, wie sie es eben von ihm gewohnt war. Eigentlich hatte sie gar keine Lust auf große Geburtstagsparty gehabt. Aber da sie diesmal einfach überrumpelt wurden war, hatte sie keine Wahl gehabt. Michi hatte mal wieder seine Finger im Spiel gehabt und scheinbar nicht nur er, wie sie bereits vermutete. Doch im Augenblick konnte sie sich darüber nicht einmal mehr beschweren. Die Feier war wirklich angenehm. Ihre Familie saß bei schönem Wetter zusammen und langsam wurde es auch ein wenig milder, da die Abendluft heranzog. Auch wenn es im August noch eine ganze Weile dauern würde, bis es wirklich zu Dämmern anfangen würde. Im Grunde hatte sie spätestens an dem Punkt nicht mehr nein sagen können, als ihr aufgegangen war, dass auch Castiel bei der Feier dabei sein würde. So hätte sie das nicht mal als Vorwand nutzen können, selbst wenn sie gewollt hätte. Aber das tat jetzt alles nichts mehr weiter zur Sache. Sie genoss langsam den Nachmittag oder jetzt langsam vielmehr den Abend in großer Runde. Vielleicht auch, weil Castiel einfach anwesend war. Doch noch ahnte sie ja auch nichts von dem... was vor ihr lag. Auch als Michi sich wieder setzte, auf den Stuhl neben sie, dachte sie sich nichts dabei. Sie hatte den Blick nicht gesehen, den er Castiel zugeworfen hatte, weil sich gerade ihre Mutter vorgebeugt hatte, um ihr irgendetwas zu sagen, was in dem Geklatsche am Tisch auch untergegangen war. Aber als Sarika jetzt sah wie Castiel sich erhob, konnte sie sich auch so denken, das ihre Mutter sie darauf aufmerksam hatte machen wollen, dass ihr Freund sich erhoben hatte. Aber warum? Verwundert sah sie ihn an, während er das Glas erhob und durch einen kurzen klirrenden Laut des Glases die volle Aufmerksamkeit ihrer ganzen Familie jetzt auf sich zog. Sarika schluckte unbewusst kurz, als sie sah, dass Cas scheinbar gerade versuchte ihr ein sanftes Lächeln zu schenken. Sarika war sich voll ab bewusst, dass die Hälfte aller Gäste wohl gerade seinem Blick folgten und sie wusste nicht warum, aber ihr wurde flau im Magen. Ob es daran lag, dass gerade jeder zweite auf sie schaute oder daran, wie Castiel gerade auf sie zukam... sie hätte es nicht benennen können, aber irgendwas wollte sie gerade dazu veranlassen aufzuspringen und besser abzuhauen. Nicht, dass sie sich diese Reaktion bewusst dachte... ihr wurde nur bewusst, dass sie gerade wirklich dabei gewesen war aufzustehen, als sie kurz Michis Hand auf ihrer Schulter spürte, der wohl ihre Bewegung vorausgeahnt hatte und sie gerade zurückdrückte. Sanft, aber deutlich, so das ihr das bewusst wurde, dass sie gerade hatte aufstehen wollen. Michi ließ seine Hand noch einen Moment auf ihrer Schulter ruhen, drückte sie unbemerkt noch einmal sanft, was das flaue Gefühl im Magen eher verstärkte und diesmal nicht zur Beruhigung beitrug. Warum empfand sie gerade so eine Panik? Vor was eigentlich? Ihr Gefühl warnte sie einfach vor etwas... sie konnte sich in manchen Dingen halt auf ihren Instinkt verlassen. Und der sagte ihr gerade deutlich `lauf weg, solang du noch kannst!` aber wiedereinmal fühlte sie sich gerade au dem Stuhl gefesselt. Als Castiel vor ihr stand verschwand Michis Hand von ihrer Schulter. Sarika schluckte erneut, als Castiel ihre Hand nahm und sie vom Stuhl hochzog. Wenn er mit ihr reden wollte, konnte er das doch auch so tun... warum hatte er die Aufmerksamkeit ihrer ganzen Familie dafür gebraucht? Sarika fühlte sich unsicher, unschlüssig wie sie sich verhalten sollte und auch innerlich irgendwo in ihren Augen grundlos ängstlich, während ihr Herz langsam anfing schneller zu schlagen.

Doch ihr Kopf hatte gar keine Möglichkeit noch lange alles durchzudenken, was Cas gerade von ihr wollen könnte... denn gerade als sie die Frage stellen wollte, was er hatte, begann er schon zu sprechen... und selbst wenn sie es gewollt hätte, hätte sie den Blick gerade nicht senken können, so fest wie Cas ihr in die Augen sah. Sie spürte deutlich, dass etwas bevorstand. Auch wenn ihre Gedanken nicht so weit dachten und gewiss nicht in irgendwelche Richtungen. Es war einfach so, als wäre ihr Denken ausgeschaltet und nur ihr Bauchgefühl reagierte auf die Situation...

Aber so lauschte sie jetzt auf seine Worte und als sie den leichten Humor bemerkte, lächelte sie schon automatisch, taute innerlich sogar wieder ein wenig mehr auf, während die Angst ein wenig weiter zurückgedrückt wurde... damit sie sich besser auf seine Worte konzentrieren konnte. Sie merkte, dass die Familie aufmerksam zuhörte, hier und da an passender Stelle auch ein kleiner Lacher entlockt wurde, als Castiel davon sprach, wie schwierig es wohl für sie beide das ganze Jahr über gewesen war und vor allen Dingen wohl, dass sie selbst, nicht gerade der einfachste Mensch in Beziehungssachen war. Sie konnte Castiel sogar ein ruhiges Lächeln schenken, als er davon sprach, dass sie seinem Leben wohl etwas hinzugefügt hatte. Das freute sie sehr. Es war für sie einfach auch wichtig, ein wenig Bestätigung zu erhalten, dass sie trotz der Streits und all den Punkten wo sie sich uneinig waren, auch für ihn etwas Gutes tat. Auch wenn er es ihr so oft zeigte und ihr auch verdeutlichte, dass er sie genauso liebte... so war es schon ein großer Beweis das hier vor all den Leuten zutun. Und damit wäre es in ihren Augen auch abgetan gewesen... gerade in dem Moment, wo sie nichts `böses` dachte... doch als Castiel plötzlich auf ein Knie niedersank, vergaß sie einen Moment zu atmen. Sie spürte deutlich wie ihr alle Farbe aus dem Gesicht wich. Sie wollte Castiel in dem Moment einen warnenden Blick zu werfen, oder zumindest eine Mischung aus einer Warnung und einer Bitte, jetzt aufzuhören... nichts mehr zu sagen... aber entweder er konnte ihren Blick nicht deuten... oder aber... er wollte ihn nicht deuten... nicht wahrnehmen... denn Castiel ließ sich davon einfach nicht abschrecken...

Und es schien ihn vollkommen egal zu sein, dass sich gerade ihre Brust innerlich zusammenschnürte, als er jetzt auch noch ein Kästchen hervorholte... so als wären ihre schlimmsten Erwartungen gerade wahr geworden... Sarika wusste, dass sie blass um die Nasenspitze war... aber kein Loch im Boden tat sich auf... um ihr zur Hilfe zu kommen. Und Michi griff auch nicht ein... jetzt ergab langsam alles einen Sinn... auch die Sitzordnung... das Gefühl in ihrem Bauch, dass irgendwas geschehen würde... Doch Sarika war immer noch nicht im Stande dazu auch nur einen leisen Ton rauszubringen, als sie Castiels Blick begegnete... so ehrlich... direkt... und ernst... während sie gerade einfach nur Panik innerlich empfand, vor dem, was er vermutlich gleich sagen würde... ihr war es wirklich so, als würde die Zeit einen Moment einfach stehen bleiben... sie sah regelrecht wie sein Brustkorb sich dehnte, er Luft einatmete und nun zum Sprechen ansetzte... und sie... ja sie hatte keine Möglichkeit mehr irgendetwas zu verhindern... und bevor Sarika sich versah, waren die Worte auch schon gesprochen...

Sarika blickte erst in Castiels Augen und dann auf den Ring. Auch wenn ihr die Bedeutung seiner Worte sehr klar waren.. so kam es ihr so vor, als halte seine Frage noch mehrfach in ihr wieder. Eigentlich hätte sie sich vom ersten Impuls her gern losgerissen und wäre abgehauen... aber sie konnte sich nicht rühren. Als würden unsichtbare Fesseln sie auf der Stelle halten, ihr die Kraft neben, vor dieser Antwort davonlaufen zu können...

Das einzig Gute an dieser Situation war, dass sie gerade alle anderen Menschen für einen kurzen Moment ausblenden konnte, als ihr Herz wieder zu schlagen begann und sie auch wieder Luft holte... Sarika war nicht einmal klar gewesen, dass sie überhaupt die Luft angehalten hatte... Ihr Blick flackerte wieder zu dem Ring und dann wieder zu Castiels erwartungsvolle Miene, die eine Antwort erwartete. Wusste er eigentlich, was er ihr gerade damit antat? Hatte er eine Ahnung, was in ihr vorging? Scheinbar nicht... aber Sarika begriff sich selbst auch nicht mehr... sie wusste nicht was sie sagen sollte. Sie hatte keine Ahnung, wie man überhaupt sprach. Es war wirklich alles wie weggeblasen in ihrem Kopf. Und auch wenn es für alle anderen nur Sekunden waren, die sie in Schweigen verbrachten, so war es für Sarika immer noch ein anderes Zeitgefühl, was sie durchmachte... bis sich endlich alles in ihr setzte... Castiels Worte nicht nur Bauchmäßig bei ihr ankamen, nicht nur Kopfmäßig... sondern einfach auch herzmäßig...

Mit einem Schlag schoss ihr einfach die Röte in die Wangen. Sie spürte regelrecht wie ihr Kopf plötzlich glühte und sie verlegen nach einer Reaktion.. nach Worten suchte, die sie rausbringen sollte... die sie rausbringen musste.

„Äh... ich...“ stammelte sie fast ein wenig heiser klingend, während sie versuchte ihre Gedanken zusammenzunehmen, was ihr aber entsetzlicher weise nicht gut gelang, „ich... äh... ich... nun... äh... ja...“ fügte sie weiterhin stammelnd hinzu, da ihr Mund scheinbar einfach keine vernünftigen Worte zusammen herausbringen wollte.

Sarika wollte eigentlich so viel sagen... Sie wollte sagen, dass sie sich über dieses Angebot geehrt fühlte... das sie sich freute... das er sie damit total überrumpelt hatte... aber das kam einfach nicht aus ihrem Mund heraus. Sie war sich nicht mal sicher, ob ihr Gestammel überhaupt verständlich genug war. Aber ihr war einfach gerade so glühend heiß im Gesicht, dass sie mit einer leuchtendroten Ampel gewiss Konkurrenz gemacht hätte. Das die Umstehenden sich regten, bekam Sarika nicht mal mit. Ihr Blick heftete sich gerade auf Cas und ihre Schuhe, soweit sie den einen Schuh von ihm erblicken konnte. Sie war so verwirrt, leer, und doch irgendwo so überladen im Kopf, dass sie einfach gar nicht wusste was sie tun oder sagen... oder sonst noch machen sollte. Das Ganze überforderte sie gerade einfach maßlos... und hätte sie Castiels Hand nicht gehabt, die sie gehalten hätte... und wäre ihr Bruder nicht hinter ihr gewesen, der scheinbar ihre Reaktionen genauso beobachtete, nur für den Fall der Fälle, dass sie doch noch zusammenklappen sollte, weil ihre Beine nachgaben... dann hätte Sarika wohl auch komplett den Boden gefühlsmäßig unter den Füßen verloren... so versuchte sie einfach nur die Watte aus ihrem Kopf zu vertreiben... das Rauschen ihres Herzschlages aus ihren Ohren zu bannen... und irgendwie wieder in die Lage zu kommen... sich zu rühren oder überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen... falls man ihr die Möglichkeit dazu ließ... denn es gab einfach Dinge... mit denen schaffte man es wirklich grandios sie kopfmäßig außer Gefecht zu setzen... und irgendwie musste sie es immer noch verdauen, dass Cas sie gefragt hatte... und sie... scheinbar mit `Ja` geantwortet hatte...

Daher war es auch nicht weiter verwunderlich, dass das Erste, was sie wahrnahm Michis Hände waren, die sie kurz sanft wieder auf den Stuhl drückten, während er selbst für Castiel kurz Platz machte, um ihm kurz seinen Platz anzubieten, während die Gläser gerade von ein paar Leuten mit Sekt gefüllt wurden. Sarika fühlte sich immer noch nur körperlich aber nicht geistig anwesend... die Glückwünsche und alles was gerade um sie herum geschah, waren wie in einen Schleier gehüllt. Daher bekam sie auch nicht mit, dass Michi mit Castiel sprach und ihm auch einen Zimmerschlüssel in die Hand drückte... alles was Sarika noch irgendwie wahrnahm war das Sektglas.. was ihr in die hand gedrückt wurde.. das sie auch nur erhob, weil das alle taten... weil sie der masse folgte... noch kam bei ihr nicht an... dass gerade alle wegen Castiel und ihr das Glas hoben... das sie ihnen beiden alles Gute wünschten... noch verdaute ihr Inneres das ganze Ereignis... nach und nach... während sie sich selbst noch in Watte Gefühl fühlte... geschützt... von irgendwelchen Erkenntnissen... die aber bald in ihren Kopf gelangen würden... und dann würde das ganze Ausmaß eines kleinen `Ja`s ihr bewusst werden... eines `Ja`s... das ihr ganzes Leben wohl verändern würde....

Mal eine andere „Bitte“

Mal eine andere „Bitte“
 

Sarika atmete tief durch, bevor sie ihren Wohnungsschlüssel hervorholte und so lautlos wie möglich die Eingangstür öffnete. Im Flur war das Licht aus, aber selbst von der Tür ausgehend konnte sie Castiels und Jays Stimme in der Wohnstube hören, die sich gerade wohl über das Eishockyspiel unterhielten, dass zu diesem Zeitpunkt ausgestrahlt wurde. Da die Geräuschkulisse des Fernsehers auch nicht gerade leise war, konnte Sarika unbemerkt die Schuhe ausziehen und ihre Jacke aufhängen, bevor sie einen Moment haderte, ob sie zuerst `Hallo` sagen sollte, oder in der Küche verschwinden sollte. Sie entschied sich dann doch dafür, erst einmal in der Wohnstube vorbeizuschauen, einfach auch wegen der Höflichkeit. Also trat sie in die Stube, schenkte den beiden Männern ein kurzes Lächeln, als sie sie bemerkten und fügte verbal noch hinzu, „hallo, wie ich sehe ist die Halbzeit schon vorbei?“ sie formulierte es extra wie eine Frage, weil sie nicht genau wusste, wie weit das Spiel war und wie es stand.

„Hi Schatz, du kommst genau richtig, das Spiel ist gleich vorbei. Geht’s dir gut? Willst du dich zu uns setzen?“ fragte Castiel gleich wieder und klopfte neben sich auf das Sofa, während er die Bierflasche kurz auf den kleinen Tisch stellte und sich scheinbar erheben wollte, um sie gleich ganz zu begrüßen.

Sarika hob nur kurz die Hand, um ihm zu verdeutlichen, sitzen zu bleiben, „gleich, ich hol mir nur etwas Zuessen. Und ja alles in Ordnung.“ fügte sie noch mit einem freundlichen Lächeln an, während sie Castiels gewohnten Blick auf ihren Bauch ignorierte und kurz zum Fernseher sah, wo der Torwart gerade von zwei Spielern ein wenig traktiert wurde.

„Okay, im Kühlschrank steht übrigens frischer Gurkensalat.“ fügte Castiel noch an, bevor Sarika auch schon nickte und in der Küche verschwand.

Kaum machte sie sich an dem Kühlschrank und den Schränken zu schaffen, glitten ihre Gedanken auch schon wieder zu dem Thema, dass ihr seit mehreren Tagen nicht mehr aus den Kopf ging. Es war ja auch nicht einfach darüber eine Entscheidung zu treffen, besonders weil es gewiss ein wenig peinlich werden würde, aber Sarika zauderte nun schon so lang mit sich, dass sie entschlossen hatte, dass Fragen wohl nichts kosten würde. Mehr als Ablehnen konnte man ihre Bitte nicht. Also konnte sie diese auch vortragen. So atmete Sarika nun schon das zweite Mal tief durch, bevor sie sich ihre Schüssel mit Gurkensalat schnappte und das Fischbrötchen, was sie sich fertig gemacht hatte, und damit in die Stube ging.

„Und habt ihr noch Platz auf dem Sofa oder soll ich mir einen Stuhl heranziehen?“ fragte sie amüsiert nach, als Cas und Jay gerade scheinbar wild mitfieberten, als ein Spieler aufs Tor zujagte.

Fast geistesabwesend machten die beiden für sie zwischen sich Platz, warum Sarika auch nicht lange zögerte, den Teller mit dem Brötchen auf ihren Schoß stellte und dann erst einmal begann den Gurkensalat, den Cas wohl extra für sie frisch gemacht hatte, zu essen. Er dachte halt wirklich an sie, auch wenn Sarika gar nicht darauf bestand. Aber seitdem sie sich langsam in ihre neuen Rollen als werdende Eltern eingefunden hatten, ging es wohl wirklich voran, auch wenn es sich immer viel zu sehr um die Kids und die Schwangerschaft drehte. Zumindest aus Sarikas Augen. Daher war sie vielleicht auch so froh, dass Jay heute vorbeigekommen war, damit Cas erst einmal voll und ganz mit dem Spiel beschäftigt war und sie nicht mit den üblichen Fragen bombardierte, mit denen sie oft konfrontiert wurde. Als ein Spieler gerade nur knapp neben einem Tor vorbeischoss und Castiel und Jay laut aufstöhnten, konnte Sarika sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, weil die beiden echt so mitgehen konnten, wenn es um diese Sportart ging. Sarika gönnte es ihnen auch und verhielt sich deshalb ruhig, aß in Ruhe erst ihren Salat und dann auch ihr Fischbrötchen, auch wenn Castiels kurzes Naserümpfen sie schmunzeln ließ. Sie wusste das dieser Rollmops stank. Aber das war bei vielem Fisch unvermeidlich. Dennoch aß sie den Fisch lieber jetzt, statt später, weil sie einfach keine Lust hatte eine `Fressattacke´ zu bekommen, wie sie diese für sich nannte. Nur weil sie schwanger war, musste sie nicht alles mit durchmachen, was andere Schwangere erlebten. Zumindest hoffte sie das, auch wenn Sarika immer mehr der Überzeugung war die ein oder andere Bewegung bereits deutlich in ihrem Bauch zu bemerken und auch die Unterschiede wahrzunehmen. Aber bei ihrer Schwangerschaft wohl auch kein Wunder. Am Schlimmsten war es immer noch Abends, wenn sie schlafen wollte... und damit war sie erst zu der Überlegung gekommen, eine Überlegung, die sie auch bald äußern würde. So wartete sie in Ruhe und mit Geduld ab, bis das Spiel zuende war und kurz vor Schluss noch die Mannschaft gewann, für die Cas und Jay wohl favorisiert hatten. Während die Männer dann aber schon beginnen wollten das Spiel auseinander zu pflücken, unterbrach Sarika Castiel darin, über einen Spielzug zu diskutieren und legte ihm einen Finger auf die Lippen.

„Cas, bevor das hier jetzt in eine Disskusion über das Spiel endet, wärst du so lieb mir noch einen frischen Orangensaft zu pressen?“

Castiel schien einen Moment irritiert, lächelte dann aber auch schon sofort, „wenn das alles ist, was dein Herz im Moment begehrt, dann tu ich das natürlich.“ versprach er und erhob sich bereits, warf Jay einen kurzen entschuldigenden Blick zu, der wohl heißen sollte, dass sie gleich darüber weiter reden würden, aber dazu würde es Sarika nicht sofort kommen lassen.

Nachdem Cas auch noch ihren Teller und die Schüssel mitnahm, gab sie ihm noch einen kurzen Kuss, als er sich herunterbeugte und wartete dann, bis er den Raum verlassen hatte, bevor sie sich Jay zuwandte und ihm ein ruhiges, liebes Lächeln schenkte.

„Und... wie war dein Tag?“ erkundigte sie sich mit freundlichem Tonfall, legte abwartend den Kopf schief und lächelte ihn an.

„Och ja, ganz gut. Ein ganz normaler Arbeitstag halt in einer Kanzlei,... warum?“ fragte Jay jetzt und legte ebenfalls den Kopf schief, woraufhin Sarikas Lächeln noch ein wenig breiter wurde.

Doch dann zuckte sie kurz die Schultern und erwiderte, „nur so. Darf man sich nicht mal als Freundin des besten Freundes nach deinem Tag erkundigen?“

„Dagegen ist ja nichts einzuwenden. Aber du siehst so aus, als ob du plötzlich ein großes Interesse an meinem Arbeitstag entwickeln würdest.“ gab Jay nun zurück und sah sie weiterhin fragend an.

Sarika grinste kurz, bevor sie sich ein wenig zurücklehnte und nickte, „schon gut, du hast mich durchschaut. Es geht mir nicht nur darum, wie dein Tag gelaufen ist. Ich hab auch ein anderes Anliegen.“ erklärte sie daher und hoffte innerlich, dass Jay einfach mal darauf einstieg, denn sie hatte sich lang überlegen müssen wie sie das Ganze anging, um letztendlich sich dafür zu entscheiden, einfach mit der Tür ins Haus zu fallen.

Daher atmete sie jetzt auch noch einmal innerlich tief durch, sah seinen fragenden, abwartenden Blick, bevor sie sich kurz durch die Haare fuhr und ihren Kopf auf einen Arm stützte, den sie an der Sofalehne anlehnte, „also ich hätte noch eine kleine Bitte an dich. Oder vielmehr eine Anfrage zu einer bestimmten Sache, wo ich genau weiß, dass nur du der Richtige für diesen Job wärst.“ begann Sarika daher und sah Jay abwartend an, ob sie sein Interesse geweckt hatte oder nicht.

Nun, sein Interesse hatte Sarika auf jeden Fall damit geweckt auch. Wenn Jay nun eine Augenbraue hochzog und wohl überlegen musste, ob er sich wirklich darauf einlassen wollte. Schließlich richtete er sich aber wieder auf, legte ebenfalls einen Arm über die Lehne und stützte den Kopf ab.

„Sag mir, um was es geht und ich sag dir ob du bei mir an der richtigen Adresse bist.“ sprach er schließlich und zwinkerte ihr zu.

Das war genau das Zeichen, auf was Sarika gewartet hatte, warum sie ihn jetzt mit einem schierfreundlichem Lächeln bedachte und die Gelegenheit nutzte, während Castiel noch mit dem Saft pressen beschäftigt war. Sie wollte das mit Jay allein besprechen und nicht noch Cas Blick dabei auf sich spüren. Dann würde ihr die Sache doch noch peinlich werden.

„Nun, ich bin mir sehr sicher, dass ich bei dir 100% an der richtigen Adresse bin. Immerhin kenn ich keinen Besseren für diese Kleinigkeit.“ erwiderte sie noch, bevor sie dann aber auch mit der Sprache rausrückte, bevor Cas noch vorher zurückkam, dass musste auch nicht sein, „also es geht mir um Folgendes: ich möchte, dass du mir den Gefallen tust und vielleicht 3 oder 4 Schlaflieder mal aufnimmst. Wie du sicher weißt, soll Gesang ja nicht nur die Entwicklung des Kindes fördern, sondern auch beruhigend wirken. Und da du definitiv singen kannst, denn das würdest du bestimmt nicht abstreiten, bist du in meinen Augen einfach der Richtige für diese Aufgabe.“ sie zuckte kurz die Schultern und sah legte dann den Kopf kurz auf die andere Seite, „und obendrein würdest du mir damit einen großen Gefallen tun, denn wenn ich Glück hab, wirkt dein Gesang wirklich und ich kann endlich mal wieder eine Nacht eher einschlafen, ohne mich eine Stunde von der einen auf die andere Seite wälzen zu müssen, womit obendrein auch Cas geholfen wäre.“ sie nickte kurz in Richtung Küche, „solang ich nicht ruhig liegen kann, kommt er leider auch nicht dazu wirklich in den Tiefschlaf zu gleiten.“ fügte sie noch erklärend hinzu, bevor sie Jay abwartend musterte, ob er bei dieser Gefälligkeit einwilligen würde oder nicht. Immerhin kostete es ihn nun wirklich nicht viel Mühe und Arbeit.

Und schon während sie gesprochen hatte, hatte Jay ein paar Mal geblinzelt. Doch schließlich lächelte er erstaunlich sanft. "Na wenn’s weiter nichts ist...", begann er mit einem schmunzeln. "Du solltest mir vielleicht nur sagen, welche Lieder du da gern hättest...", fügte er hinzu, denn das sollte sie schon selbst entscheiden.

Nun war es jedoch an Sarika kurz zu blinzeln, als er einfach so zusagte, was sie auch innerlich sofort erleichtert aufatmen ließ, „danke dir. Ja, ich hab schon ein paar rausgesucht. Die Liste liegt oben. Ich gebe sie dir einfach mit und du schaust drüber, welche der Lieder dir zusagen. Such dir einfach 3 oder 4 raus, damit wäre mir wirklich sehr geholfen.“ erklärte Sarika und schenkte ihm noch ein dankbares Lächeln, bevor auch Castiel wieder zu ihnen stieß und das Orangenglas gleich rüberreichte.

„Womit wäre dir geholfen?“ wollte dieser fragend wissen, der das Gespräch wohl wirklich nicht mitverfolgt hatte.

„Nichts weiter. Ich hab Jay nur gefragt, ob er mal ein paar Einschlaflieder auf CD aufnehmen könnte, damit wir auch vielleicht bald mal wieder eine etwas ruhigere Nacht haben.“ gab sie daher ruhig zurück und trank einen Schluck Orangensaft, der extrem erfrischend in dem Moment wirkte, warum sie kurz genüsslich seufzte.

Doch dann erhob sich Sarika drückte Jay kurz einen Kuss auf die Wange bevor sie Cas einen Kuss auf den Mund gab, „aber nun entschuldigt mich bitte. Während ihr euch über das Spiel unterhaltet, werde ich mich oben mal ne halbe Stunde hinlegen. Viel Spaß also noch.“ sie zwinkerte den Beiden zu, hauchte noch ein kurzes, fast lautloses `Danke` in Jays Richtung, bevor sie dann auch schon mit dem Orangensaft oben auf der Treppe verschwand, um sich wirklich erst einmal von dem Tag ein paar Minuten Pause zu gönnen...

Erstes Silvester zu Fünft

Erstes Silvester zu Fünft
 

Sarika lächelte, als sie ihre leise Runde durch das Kinderzimmer drehte. Alle drei schliefen friedlich und waren seit gut einer halben Stunde ins Land der Träume übergegangen. Der ganze Krach und das ganze Geknalle hatte erst Misha und dann die beiden Zwillinge fast zugleich wach gemacht. Daraufhin hatten sie die drei doch noch mit auf den Balkon genommen, damit sie das Feuerwerk mit ansehen konnten. Sie waren jetzt etwas über ein halbes Jahr alt und auch wenn es alles andere als einfach gewesen war, was Sarika und Castiel an Geschrei die erste Zeit hatten ertragen müssen, da die Zwillinge keine guten Schläfer waren, so hatte es sich doch gelohnt. Allein die großen begeisterten Augen zu sehen, wie die Jungs aufs Castiel Schoß gesessen hatten, um alles genau zu beobachten und die kugelrunden Augen von ihrer Tochter... allein dafür hatte sich das hinaustragen gelohnt. Die Kinder waren danach zwar so aufgekratzt gewesen, dass sie nicht gleich wieder hatten einschlafen wollen, aber Castiel hatte es echt noch fertig gebracht ihnen eine Geschichte vorzulesen und Sarika hatte sich darum gekümmert den Balkon ordentlich aufzuräumen und den Abwasch zu erledigen. Jetzt war sie mit diesen Tätigkeiten fertig und wollte eigentlich nur nachsehen, was die Kinder und Castiel trieben, aber zu ihrer Verwunderung hatte sie nicht nur die Kinder schlafend vorgefunden... nein ihre Augen erspähten auch Cas, der auf einem Stuhl saß und den Kopf nach hinten gelegt hatte. Das Buch lag noch halb aufgeschlagen auf seinem Schoß und so trat Sarika leise heran und legte das Buch erst einmal zur Seite. Castiel regte sich nicht sofort, warum sie sich vorbeugte, ihre Hände um sein Gesicht legte und ihm einen sanften Kuss auf die Lippen hauchte. Es dauerte ein paar Sekunden bis er den Kuss wohl eher im Dämmerschlaf erwiderte, was sie gegen seine Lippen lächeln ließ. Daraufhin ließ die den Kuss ein wenig intensiver werden, um ihn sanft weiter zu wecken. Als er dann jedoch plötzlich die Hände um ihren Körper schlang, wäre ihr beinah ein kleiner Laut der Verwunderung entschlüpft, doch da ihre Lippen auf seinen lagen, drang kein Laut aus ihrer Kehle. Sie lächelte und schmiegte sich an, als er sie zu sich auf den Schoß zog und die Arme nun um ihre Hüften legte. Den Kuss erwiderte er immer noch, aber sie spürte wie seine Lippen sich nun ebenfalls zu einem Lächeln verzogen. Das veranlasste Sarika ihm neckend über die Lippen zu lecken. Gerade als sie sich dann von seinem Mund lösen wollte, spürte sie seine warme Hand an ihrem Nacken, die sie aufhielt.. während im selben Augenblick sein Kopf nachkam, damit sie den Kuss nicht einfach so beenden konnte. Sie rollte gespielt die Augen und ließ sich an den Lippen entlang knabbern, ohne etwas dagegen zu unternehmen. Als sie aber spürte, wie seine Hand auf ihrem Rücken unter ihr Oberteil glitt und sie sanft nach oben entlang streichelte, bekam sie eine Gänsehaut. Sarika legte nun ihrerseits die Arme um seinen Nacken, doch als sie im nächsten Moment das vertraute Schnappen ihres BHs spürte, hielt sie dann doch inne. Sie konnte deutlich merken, wie seine Lippen sich zu einem Grinsen verzogen hatten. Einen Augenblick rang sie mit sich selbst, bevor sie wieder begann an seinen Lippen zu knabbern und eine ihrer Hände von seinem Nacken zu lösen... sie hinuntergleiten zu lassen. Was er konnte... konnte sie auch...

Nur hatte sie wohl nicht damit gerechnet dass seine Hand weiter auf Wanderschaft ging und er mit den Fingerspitzen nun um ihre Seite zu dem Ansatz ihres Busens glitt, was sie dann doch erschaudern ließ. Sie wusste auch so was er wollte.. aber vor den Kindern? Sie wusste nicht wirklich ob das so eine gute Idee war... jedes kleine Geräusch könnte sie wieder wecken... Aber Castiel verstand wohl warum sie zögerte und hielt in seinem Streicheln inne, nahm den Kopf nun ein wenig nach hinten, so dass sie auch wieder etwas besser zu Atem kam und nicht mehr nur durch die Nase atmen musste.

„Was hältst du von Silvestersex?“ fragte er leise raunend an ihr Ohr und Sarika merkte, dass ihr Körper sofort wieder erneut erschauderte.

Die letzten Tage waren sie dazu nicht gekommen und durch die Kinder kamen sie ohnehin nicht mehr so oft dazu wie früher... er wusste genau wie er sie ködern konnte. Und sie wusste... das sie seinem Blick, den er gerade aufsetzte, ohnehin nicht wiederstehen konnte. Als er das Funkeln in ihren Augen sah, nahm er das ganz unvermittelt als ja und erhob sich mit ihr, ohne sie abzusetzen. Sie blinzelte einen Moment verdutzt, sagte aber nichts, denn jedes Wort war im Schlafzimmer der Kinder in ihren Augen zu viel.

So ließ sie sich aus dem Raum tragen, bis er die Tür mit einer Hand hinter ihnen leise schloss. Als sie dachte, er würde sie jetzt absetzen drehte er sich nur kurz mit ihr zur Seite und glitt dann bereits die Treppe hinauf, die in ihr eigenes Schlafzimmer führte. Sarika lächelte, versuchte ihn aber mit einem Kuss wieder vom Gehen ein wenig abzulenken, doch Castiel ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, bis sie oben im Schlafzimmer ankamen, wo er auch erst die Tür erneut hinter sich schloss, bevor er sich mit Sarika zum Bett begab, sie ablegte und sich auch gleich gleichermaßen über sie beugte, ihren Kuss nun wieder erwiderte. Als seine eine Hand dabei schon wieder unter ihr Oberteil glitt und einfach unter den lockeren BH glitt, konnte Sarika nicht anders, als leise aufzukeuchen. Sie schob sich das Bett ein wenig weiter hinauf und er folgte ihr, ohne das sie ihn bitten musste. Als ihr Kopf auf dem Kissen lag, begann sie seine Wange zu streicheln und mit der anderen Hand sein Oberteil nach oben zu schieben... Es dauerte nicht lang, bis sie beide komplett entkleidet waren und sich einander hingeben konnten... doch bevor sie das wirklich taten... bevor Castiel ihren beiden Lüsten nachgab und sie beide vereinte, hielt er noch einmal inne und knabberte sich über ihr Kinn, zu ihren Lippen hinauf. Oben angekommen strich er Sarika noch eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schenkte ihr ein ruhiges, besinnliches Lächeln... während sein Becken langsam hinabsank.. und in Sarika eindrang, die sofort erschauderte und ihn willkommen hieß...

„ich wünsche dir ein frohes neues Jahr.“ hauchte er noch gegen ihre Lippen, als er ganz in ihr steckte, sich aber erst einmal nicht sofort in Bewegung setzte.

Er wusste genau, dass das Sarika wahnsinnig machte, warum sie ihm einen glühenden Blick zuwarf, „und ich hoffe du wirst dir endlich abgewöhnen mich in solchen Momenten immer hinzuhalten.“ meinte sie ruhig, aber deutlich... bevor sie dann doch ein Lächeln aufsetzte und kurz über seine Lippen leckte, „ich wünsch dir auch ein frohes neues Jahr.“ hauchte sie noch, bevor sie dann ihr Becken gegen seines schob, „und nun....“ deutete sie warnend an, was Castiel dann leise kichern ließ, „werde ich dir zeigen, wie ernst ich es mit meinen Glückwünschen meine.“ erwiderte er darauf mit einem Lächeln, bevor er ihre Lippen wieder mit seinen verschloss und sich endlich wieder in Bewegung setzte... um mit Sarika auf diese weise.. das neue Jahr willkommen zu heißen.

Weihnachten bei Familie O`Neil

Weihnachten bei Familie O`Neil
 

Sarika wandte sich um, als sie Gepolter und Getrampel auf der Treppe vernahm. Sie rollte innerlich die Augen und trat aus der Wohnstube heraus, um einen Blick auf die Treppe zu erhaschen, wo ihre beiden Zwillingssöhne sich gerade mit Plastikschwertern bekriegten.

„Brian, Luca, ihr sollt euch umziehen.“ meinte sie im leicht genervten Tonfall.

„Gleich Mama, ich gewinne gerade.“ erwiderte Brian und versuchte Luca wohl aus der Deckung zu locken.

„Das hättest du wohl gern. Wenn dann gewinn ich!“ stachelte sein Bruder ihn nun seinerseits wieder an.

Sarika schüttelte leicht den Kopf, als die beiden Lausebuben wieder begannen miteinander zu fechten, ohne auf Sarika, ihre Mutter zu achten.

Sie wollte eben erneut das Wort erheben, als Misha, ihre Tochter, die genau zur selben Zeit wie die Zwillinge geborgen worden war, zwischen die beiden Jungen trat und ihnen einfach die Plastikschwerter abnahm. Sie sah ihren Brüdern auf den ersten Blick sehr ähnlich. Wenn man jedoch genauer hinsah, erkannte man dann die feinen Unterschiede zwischen den drei Geschwistern.

„Habt ihr nicht gehört, was Mama gesagt hat? Wir sollen uns umziehen gehen.“ meinte sie zu den beiden und brachte die Schwerter außer Reichweite.

„He, gib das wieder her!“ befahl Brian sofort.

„Genau! Wir waren noch nicht fertig! Ich war gerade so schön am gewinnen!“ fügte Luca hinzu und versuchte sich die Schwerter wiederzuholen.

Sarika rollte innerlich kurz die Augen, „Luca, Brian, Misha.“ sprach sie nun mit deutlich lauterer, und ernster Stimme.

„Ihr geht euch alle drei sofort umziehen. Euer Vater kommt gleich nach Hause und die Rowleys sind auch gleich da. Ich will mir nicht anhören müssen, dass alle es geschafft haben sich ordentlich zu kleiden, während ihr drei noch nicht einmal die Hosen gewechselt habt. Oder muss ich hochkommen und nachhelfen?“ fragte sie mit einem Tick Herausforderung in der Stimme, während sie eine Augenbraue hob und die Hände in die Seiten stemmte.

Das schien dann doch endlich Wirkung zu zeigen. Ehe sich Sarika versah, ließen die drei die Schwerter unbeachtet in die Ecke fallen, „Nein, nein...“ gab einer der Zwillinge zurück.

„Wir können das bereits allein.“ fügte der andere hinzu.

„Genau, wir sind in ein paar Minuten unten.“ meinte ihre Tochter noch, ehe die drei in ihren Einzelzimmern verschwanden und man nur die Türen leise, aber rasch ins Schloss fallen ließ.

Sarika atmete kurz durch, ehe sie wieder in die Stube trat und ihre Arbeit, den Tisch zu decken fortsetzte. Immerhin wollten sie alle gemeinsam Kaffeetrinken. Die Kinder würden sich dann wohl in die Kinderzimmer verkriechen und gemeinsam spielen, während die Erwachsenen sich eine Auszeit gönnten und sich einfach unterhielten, bis es Zeit für das Abendbrot war. Morgen würde dann die Bescherung erfolgen, auch wenn die zahlreichen Geschenke bereits unter dem viel zu großen Weihnachtsbaum lagen. Jedenfalls hätte es in Sarikas Augen auch ein Kleiner getan, aber Misha war mit ihrem Mann Castiel den Baum aussuchen gewesen und Sarika hätte ahnen müssen, dass bei den Beiden dann nur so etwas herauskommen konnte. Es war manchmal schon zum Verrückt werden, wie gut Misha wohl ihren Papa im Griff hatte, wenn es darum ging, ihre Meinung, für die ihres Vaters auszugeben. Den beiden Jungs war es wiederum so ziemlich egal gewesen, ob der Baum groß, klein, dick oder dünn gewesen wäre. Für sie zählten nur die zwei großen, roten Geschenke ganz hinten in der Ecke des Baumes, die mit ihren Namen beschriftet waren. Seit Tagen gingen sie Sarika damit auf den Geist, Mutmaßungen über vermeintliche Wünsche anzustellen und ob das gewünschte Videospiel oder die neue

Robomanfigur in dem Packet noch mit enthalten war. Ein was Gutes hatte es jedoch. Man brauchte den Beiden eigentlich immer nur das Selbe schenken, und sie waren fast komplett glücklich. Sarika wartete noch auf den Tag, wo die Beiden sich voneinander unterscheiden wollten. Doch im Moment war es eher so, dass jede Haarlocke genauso sitzen musste, wie die beim Anderen. Und wenn nur, um ihren Lehrern oder gar ihrem Vater Streiche zu spielen. Sie versuchten es jedes Mal aufs Neue, wobei sie eigentlich wussten, dass Castiel sich nicht mehr so schnell nach bald 7 Jahren hinters Licht führen ließ. Dennoch, war es wohl für die Beiden eine Art Wetteifer, wer von ihnen ihren Papa als Erster wieder hinters Licht führen konnte und welcher neue Plan wohl aufging. Sie hatten es jedenfalls gut raus, selbst sie, ihre Mutter ab und an zu verwirren, wenn sie untereinander die Stammplätze am Tisch tauschten oder der Eine genau eine Aussage machte, die der Andere normalerweise verwendet hätte. Lustig zu beobachten war auch, dass sie sich angewöhnt hatten, immer zugleich zu antworten, wenn sie nicht gerade gegeneinander keppelten. Wie gut, dass Sarika Cas doch noch zu den beiden Matratzen hatte überreden können, die sich oben in den Zimmern, auf den Boden befanden. So konnten sie in Ruhe ihr Kräftemessen austragen, ohne, dass sie sich gleich ernsthaft verletzten. Aber so waren Jungen wohl und Sarika konnte froh sein, dass Misha nicht genau die selben Anwandlungen zu Tage getreten waren. Sie ging zwar genau zweimal in der Woche zum Kampfsport, aber sie war in allem doch ruhiger und umgänglicher als die Jungs, die selbst nach Monaten es immer noch nicht auf die Reihe bekamen bei der anfänglichen Atemübung sich nicht gegenseitig zu stacheln und die Ruhe zu stören. Wie oft hatte sich Sarika von ihrem Sensei anhören müssen, dass die Jungs ruhiger werden mussten... das konnte sie wohl kaum noch zählen. Aber sie waren nicht überall so wild. Zum Beispiel im Dojo von ihrem Vater, also ihrem Großvater, waren sie gesitteter als sonst wo. Genauso verhielt es sich, wenn Michi mal zu Besuch kam. Da benahmen sie sich auch verhaltensmäßig ruhiger. Das hieß jedoch nicht, dass Sarika oder Castiel sich auf der Nase herumtanzen ließen. Wenn Cas die

Schnauze voll hatte und man ihn seine schlechte Laune anmerkte, besonders nach einem harten Arbeitstag, dann gingen die Jungs auch vorsichtiger mit ihm um, um sich nicht stundenlange Vorträge über Fehlverhalten anzuhören, was Sarika ihnen nicht verübeln konnte. Sie wusste ja, dass Castiel bis aufs Messer diskutieren konnte, wenn er wollte. So weit, dass wirklich jeder irgendwann nachgab, entweder weil er einfach nur seine Ruhe haben wollte oder weil einem die Argumente

ausgingen. Sarika merkte Castiel jedoch schon an der Art, wie er die Wohnungstür öffnete an, ob er gute oder schlechte Laune hatte. Nach all den Jahren entwickelte man für so etwas wohl ein Gespür. Da konnte er sich nach außen hin noch so gut gelaunt geben, sie konnte hinter die Maske blicken und wendete sich ihm dafür dann Abends liebevoller zu, in dem sie ihm ein paar Streicheleinheiten zuteil kommen ließ, bevor er mit ihr einschlief. Sie wusste ja, dass er ab und an wirklich ein richtiger Schmusebär war und eine kleine Streicheleinheit konnte manchmal wirklich Wunder wirken.

Aber über solche Dinge machte sie sich gerade keinerlei weitere Gedanken,

besonders, weil sie noch den Kuchen auf den Tisch stellen wollte und das Gebäck, was sie mit den Kindern gemeinsam gebacken hatte. So setzte sie auch in Ruhe Kaffee auf, auch wenn sie selbst keinen trank und eine Kanne Tee für die Kinder und sich. Kurz nachdem sie die Kannen auf dem Tisch abgestellt hatte, hörte sie auch schon, wie mehrere Füße die Treppe hinterpolterten.

„Ich hab euch doch gebeten nicht so zu stampfen.“ meinte sie seufzend und wandte sich zu den Dreien um, die sofort entschuldigend zurücksahen.

Sarika ging zuerst auf die Jungs zu und richtete die Hemden, ehe sie abnickte und Mishas Kleid noch einmal ansah, bevor sie die Augen rollte.

„Hausschuhe.“ sagte sie nur knapp zu den beiden Jungs, bevor sie ein leises „Mist sie hat’s doch wieder gemerkt“ vernahm und die Zwillinge sich umdrehten, und ihre Hausschuhe holen gingen.

„Bringen Onkel Jay und Tante Megan wieder Lili mit?“ erkundigte sich Misha bei ihr

neugierig.

„Ja, ich denke schon. Ich hab jedenfalls nichts gegenteiliges gehört.“ erklärte Sarika schmunzelnd, ehe sie im selben Augenblick hörte, wie die Haustür sich öffnete.

„Schatz, ich bin zu Hause.“ rief Castiel deutlich vernehmbar.

Sarika setzte sich bereits in Bewegung, konnte aber schon die Rufe der Jungs hören: „Papa, Papa wann kommt Onkel Jay und spielt mit uns?“

„Immer langsam mit den jungen Pferden.“ schmunzelte Sarika, als sie sah, wie die Zwillinge bereits ihren Mann umringten, der es gerade erst geschafft hatte, die

Schuhe auszuziehen.

„Willkommen zurück.“ begrüßte ihn jetzt erst einmal Sarika, während sie

beobachtete, wie auch Misha sich eine Umarmung von ihrem Vater abholte.

Sarika wartete geduldig ab und sah zu, wie Castiel sie kurz hochnahm und sich einmal mit ihr um die eigene Achse drehte, bevor er sie absetzte und ihr einen kleinen Klaps auf den Hinter gab, „und nun ab mit euch. Geht noch etwas spielen. Onkel Jay, Tante Megan und Lili müssten bald da sein. Wir werden euch rufen, wenn es soweit ist.“ wies er die Kinder an, die zustimmend nickten und die Treppe nach oben rannten.

„Was hab ich über das Trampeln gesagt?“ rief Sarika hinterher, doch da hörte sie schon die Türen ins Schloss fallen, gefolgt von einer gerufenen Entschuldigung von allen Dreien, die man ohnehin nicht ernst nehmen konnte.

Sarika seufzte kurz, bevor sie aufsah, als Castiel auf sie zutrat, „na, wie war dein Tag?“ erkundigte er sich bei ihr, ehe er die Arme um ihre Taille legte und sie zu sich ranzog.

„Ach, bis auf dass die Jungs eine Weihnachtspyramide angezündet haben und Misha wegen einer Spinne einen Schreikrampf hatte, ganz gut.“ gab sie schmunzelnd zurück, bevor sie sah, wie er sich zu ihr herunterbeugte und ihr einen Kuss schenkte.

Sie erwiderte den Kuss in der selben Stärke, ehe sie sich ein wenig zurücklehnte und ihn in Ruhe musterte.

„Wenn du noch in die Wanne willst, könntest du das noch tun.“ schlug sie vor und sah ihn abwartend an, doch er schüttelte nur den Kopf.

„Nein, ich denke eine kurze Dusche reicht mir zum frisch machen. Ich habe heute nur drei Hausbesuche gehabt. Wer jetzt noch plötzlich krank wird, muss dann leider direkt ins Krankenhaus fahren.“ erwiderte er schmunzelnd und beugte sich erneut hinunter, um sie diesmal auf die Stirn zu küssen.

„Nun hoffen wir einfach, dass niemand mehr an diesen Tagen krank wird. Immerhin ist Weihnachten und die Zeit sollte man in Familie und nicht im Krankenhaus verbringen müssen.“ gab sie zurück und löste sich dann sanft aus seiner Umarmung, als er abnickte.

„Ich denke, ich werd mich dann mal rasch duschen.“ meinte Castiel noch.

„Tu das, ich werde in der Zeit das Kaminholz anzünden und noch die Schokofrüchte aus dem Kühlschrank holen.“ erklärte Sarika, ehe sie zusah, wie Castiel oben auf der Treppe verschwand.

So bereitete sie in Ruhe den ganzen Rest noch vor. Ihr Mann beeilte sich scheinbar wirklich mit dem Duschen, denn nur Viertelstunde später trat er wieder durch die Tür des Wohnzimmers.

„Das sieht wirklich gut aus. Habt ihr die zusammen gebacken?“ erkundigte er sich und wollte sich eben ein Plätzchen stibitzen, als Sarika ihm schon auf die Finger klopfte.

„Cas, du wartest genau wie die Kinder, bis alle da sind.“ meinte sie und schüttelte den Finger warnend vor seinem Gesicht.

Ihr Mann rieb sich kurz mit der anderen Hand die Finger, ehe er einen Schmollmund zog, „ist es denn so schlimm, wenn einer fehlt? Immerhin hab ich außerdem den ganzen Tag noch nichts wirklich gegessen. Ein winzig, kleiner Keks... schau ich nehm mir auch den Kleinsten...“ schlug er vor und wollte erneut seine Hand nach einem der Plätzchen ausstrecken, als Sarika schon warnend wieder auf seine Finger klopfen wollte.

Jedoch kam die Türklingel dazwischen, warum sie sich umwandte. Sie hörte mehrere Türen aufschlagen und lautes Jubelgeschrei, ehe eindeutig die Zwillinge und Misha die Treppe erneut heruntertrampelten. Sarika rollte innerlich die Augen, weil sie ihnen das wohl nie abgewöhnen konnte.

„Wir machen auf!“ rief einer von ihnen.

Sarika wandte sich zu Castiel wieder um, „ich denke von Jay wirst du heute nicht mehr viel haben, wenn die Jungs mit ihm fertig sind.“

„Hm..hm m...“ gab er nur zurück, bevor Sarika die Augenbrauen ein wenig

zusammenzog, als sie sah, dass er zwanghaft versuchte seine Kaubewegungen zu verstecken.

„Cas.... ich sagte doch....“ doch weiter kam Sarika mit dem Rüffeln nicht, denn Jay trat bereits durch die Tür.

„Hallo Leute. Na wie geht’s?“ erkundigte er sich, „ich sag euch. Ein eiskaltes Wetter. Ich glaube, ich werde später mit den Kindern noch eine Schneeballschlacht machen gehen können bei all dem Neuschnee, der gerade herunterkommt.“ fügte er noch an, bevor er erst Sarika kurz umarmte und dann Castiel ebenfalls in eine Umarmung zog, der derweil hinterkaute, damit er wieder frei sprechen konnte.

„Ja uns geht’s gut. Und die Schneeballschlacht ist vielleicht gar keine so dumme Idee. Die Kinder schreien schon die ganze Woche nach dir und fragen, wann du

wieder mit ihnen spielst.“ meinte Castiel schmunzelnd.

„Na dann werd ich sie später mal nicht enttäuschen.“ erwiderte Jay und zwinkerte, bevor auch Megan durch die Tür trat.

Sarika ging sofort auf sie zu und umarmte sie ebenfalls, bevor auch die Kinder

eintraten und schon um sie herumsprangen. Sarika erkannte sofort, dass aus drei

Kindern nun vier geworden waren und auch Lili, die nur ein Jahr jünger war, sich in das Lachen und das Herumgerenne einklinkte.

„Nun ich denke, wir sollten das Essen nicht warten lassen, oder was meint ihr?“

meinte Castiel vorschlagend und deutete auf den Tisch.

Und wie nicht anders zu erwarten war, waren die Kinder wohl die Ersten, die am

Tisch Platz nahmen und es kaum noch erwarten konnten, dass sie sich mit Kuchen und Schokofrüchten voll stopfen konnten. Sarika schmunzelte, als sie das Treiben sah, ehe sie sich mit dem Rest gemeinsam an den Tisch setzte und sie das Essen eröffneten.

Wie nicht anders zu erwarten war, waren die Schokofrüchte und die Plätzchen bei

den Kindern wohl am Beliebtesten, während sie sich über die neuste Kinderserie unterhielten und die Erwachsenen sich eher anderen Themen zuwandten.

Allgemeinen Dingen zur kommenden Schuleinführung, wie die Kinder sich im Sport- und Musikunterrichten machten und vor allen Dingen wohl, an welchen Ort es

nächstes Jahr gehen sollte, denn die Rowleys und die O’Neils hatten vor gemeinsam im Sommer zu verreisen. Ein bunter Urlaub war vor allen Dingen für die Kinder gut und bot Abwechslung, aber auch ein bisschen Kultur sollte vermittelt werden können.

„Nun, man kann sich auch einfach zwei Wohnwagen schnappen und einfach zwei Wochen durchs Land fahren.“ warf Jay den Vorschlag ein.

„So schlecht ist die Idee wirklich nicht.“ stimmte Megan zu und nickte.

Sarika wiederum fand diese Idee nicht ganz so prickelnd. Zwei Wochen im

Wohnwagen mit den Kindern, würde auch bedeuten, dass sie dann zwei Wochen

oder länger keinen Sex mit Castiel haben würde. Gut, eine Woche ging wohl schon mal zu verkraften, aber in der zweiten Woche wurde sie schnell grantig.

„Nun, man könnte den Urlaub auch teilen.“ warf Castiel als Gedankengang ein, „drei Tage Wohnwagen und 2 Tage Hotel, immer im Wechsel. Ich denke, ein Hotel findet man überall mal schnell, in das man einchecken kann. Und vielleicht könnte man

auch noch 3 Tage Zelten mit einbauen.“ fügte er noch hinzu und zuckte kurz die Schultern, „halt so ein richtiger Patchwork-Urlaub.“

„Ja, das klingt natürlich noch besser. So bekommen die Kinder gleich ein Gefühl von allen Dingen und es wird nicht zu eintönig.“ stimmte Megan nickend zu.

„Ja, man sollte ab und an einen Ruhetag mit einbauen.“ nickte Sarika und trank einen Schluck Tee, bevor sich darüber unterhalten wurde, was man alles in solch einem Urlaub unternehmen konnte.

Es wurde schnell klar, dass vier Köpfe viele Ideen hatten, aber die Zeit wohl nicht ausreichen würde, um in einem Urlaub alles zu schaffen. Doch es war ein gutes Gesprächsthema. Besonders da die Kinder Wind von der Sache bekommen hatten und auch ihre Meinungen mit einbrachten, die manchmal schon sehr amüsant waren. Lili und Misha waren scheinbar strickt gegen das Zelten, weil dort überall Spinnen herumklettern würden und die Jungs fanden das gerade aufregend, weil sie dann eine Regenwurmsammlung beginnen wollten. Alles in allem hatten sie so wohl für genug Gesprächsstoff für den restlichen Abend gesorgt.

Und als die Kinder danach fragten hoch spielen gehen zu können, hörte man schon, wie sie auf der Treppe über Schnecken und Kanufahrten diskutierten.

Sarika lauschte ihnen nach, bis sie eine Tür zufallen hörte, was ihr verdeutlichte, dass sich alle vier wohl gemeinsam in ein Zimmer zurückgezogen hatten.

„Manchmal können sie ganz schön auf Trapp halten, was?“ schmunzelte Megan, was Sarika zustimmend nickend ließ.

„Ja, wem sagst du das.“ gab sie noch zurück, ehe Sarika ihrem Mann ein Lächeln zuwarf.

„Ja, ich glaube vor 7 Jahren hätten wir uns nicht träumen lassen, dass unser Leben mal so weitergehen würde.“ stimmte Castiel ihnen zu, ehe er Sarikas Hand drückte, die auf dem Tisch lag, „aber ich bereue nichts.“

Sarika lächelte sanft, „ich auch nicht. Auch wenn wir es wohl ohne Hilfe nicht

hinbekommen hätten.“ gab sie zurück und drückte nun ihrerseits seine Hand.

Sie sahen sich beide einen Augenblick an, ehe sie hörten wie Jay sich rührte und den Stuhl zurückschob, „Nun gut, ich werde mich dann mal um meine Onkelpflichten kümmern. Cas, hast du Lust mit raus zu kommen? Ich denke ich könnte jemanden gebrauchen, der mir hilft, damit ich nicht als Schneemann ende.“ sprach er und zwinkerte.

Castiel schmunzelte und erhob sich ebenfalls, „das kann ich natürlich nicht zulassen, da hast du Recht.“ gab er zurück und beugte sich noch einmal zu Sarika hinunter, „natürlich nur, wenn du nichts dagegen hast?“

Sarika kicherte leise, „geh schon. Ihr seid doch auch nur etwas zu groß geratene Kinder.“ fügte sie mit amüsierten Tonfall an.

„Männer werden halt nie wirklich erwachsen.“ erwiderte Megan und erhob sich dann, während sie bereits ein paar Teller nahm, „was dagegen, wenn ich dir beim Aufwaschen helfe?“ fragte sie jetzt.

Sarika schüttelte den Kopf, „ganz und gar nicht. Dann kannst du mir auch das neue Ultraschalbild zeigen, falls du es mit hast.“ schlug sie vor.

„Gerne doch. Ich habe es extra eingepackt.“ erwiderte Megan und zwinkerte.

„Aber nicht, dass ihr das Bild von meinem zukünftigem Sohn ins Wasser fallen lasst.“ warnte Jay mit gespielter Ernsthaftigkeit.

„Keine Sorge, ich pass schon drauf auf, dass weder dem Bild, noch deiner Frau und dem Kind etwas passiert, solange wir aufwaschen.“ erwiderte Sarika amüsiert, bevor sie mit Megan das Geschirr zusammensammelte, während die Männer mit den Kindern nach draußen gingen, um sich mit ihnen eine Schneeballschlacht zu liefern.

„Manchmal kommt es einem echt unwirklich vor, wie viel Zeit bereits vergangen ist.“ meinte Megan, während sie gerade den letzten Teller abtrocknete.

Sarika räumte das trockene Geschirr in die Schränke und schmunzelte, „nun, die Zeit bleibt nie stehen.“ gab Sarika zurück und lächelte schief, „wart’s nur ab, in ein paar Jahren wirst du bereits Oma.“

Megans Augen weiteten sich einen kurzen Moment geschockt, ehe sie kicherte, „nun, ich hoffe zwar, dass es bis dahin noch ein wenig Zeit ist, aber wenn es soweit ist... dann denk ich... hab ich alles richtig gemacht.“ sprach sie ruhig.

Sarika lächelte und nickte ruhig, „Ja.... auch wenn ich mir im Moment noch nicht vorstellen möchte, dass mich irgendwann ein Kind mit `Oma` anredet.“ gab sie kichernd zurück und schüttelte den Kopf, „bis dahin sollten wirklich noch einige Jahre vergehen, damit ich mich auch dann an den Gedanken gewöhnen kann.“

„Oh noch 20 Jahre und es könnte schon soweit sein.“

„Ja, aber bis dahin werden noch einige schöne Stunden, warme Sommer oder kalte Winter vergehen. Wir sollten es noch genießen, solang die Kleinen noch nicht in der Pubertät sind.“ lächelte Sarika.

„Ja, ich glaube... dann gehen die richtigen Probleme erst los.“ kicherte Megan.

„Ja... ich denke... darauf kannst du wetten.“ gab Sarika noch lächelnd zurück, ehe sie den letzten Teller wegräumte und die Schranktür schloss.



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