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~Crush on you~

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Leute! ^^ Hier nun das erste neue Kapitel! Der Prolog wird hoffentlich bald noch folgen...
Der komplette Anfang der ersten Version wurde überarbeitet und der Verlauf hat sich geändert! Hoffe, ihr habt genauso viel Spaß beim Lesen, wie ich beim Schreiben. ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie der Titel schon sagt, wird es in diesem Kapitel zu einer schmerzhaften Begegnung bzw. Auseinandersetzung kommen... O_O
Da ich nicht genau wusste, ob es schon unter "Adult (Gewalt)" fällt, habe ich es erst mal offen gelassen. Ansonsten wird's natürlich noch geändert. ;)

*chrum* --> Liest das hier überhaupt einer? xD Würde mich über Kommis/Feedback usw. freuen! x3

Eure Raichix :3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Leute!
Mir ist gerade aufgefallen, dass der Text, den ich in meinem Original Word-Text in kursiv geschrieben habe, hier so nicht übertragen wird... (war ja eigentlich klar xD) Hoffe, dass ihr es trotzdem gut lesen könnt und nicht störend ist. Wenn doch, werde ich das vielleicht noch mal ändern. ;) Komplett anzeigen

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~Kapitel 1 - Ankunft~

„Jojo! Bleib sofort stehen!“, rief ein Mädchen, mit kurzen braunen Haaren, versehen mit zwei roten Strähnen sowie einer grünen Strähne vorne im Pony, die gerade im Schnelltempo und wehendem Rock hinter einem Jungen her rannte.

„Wahh! Was ist denn los?“, fragte dieser erschrocken und um sein Leben rennend.

Er lugte kurz über seine Schulter, um sich zu vergewissern, wie weit das wütende Mädchen noch von ihm entfernt war und musste leider feststellen, dass sie ihn gleich eingeholt hatte, wenn er nicht schneller lief. Jojo gab also weiter Hakengas und das Mädchen schrie wutentbrannt und mit erhobener Faust hinter ihm her:

„Im Schulflur wird nicht gerannt, du Rowdy!“

„Du rennst doch selber, blöde Kuh!“, stellte dieser weiterhin rennend fest.

Das ließ sie sich nicht zweimal sagen und spornte ebenfalls weiter ihr Tempo an: „Na, warte!“
 

Als Jojo eilig um die Ecke bog, prallte er mit voller Wucht gegen jemanden, der nun rücklings unter ihm lag und leise fluchte.

„Auaaa! Pass doch auf!“ Die Person rieb sich den gestoßenen Kopf.

„Oi, oi, oi…“, kam es von Jojo.

Auch dieser blieb kurzweilig verwirrt auf der Person unter ihm liegen. Und bevor er sich von dieser erheben und entschuldigen konnte, hörte er von hinten auch schon das braunhaarige Mädchen nach ihm rufen.

„Jojo! Wo bist du?“, rief sie immer noch ziemlich aufgebracht.

„Scheiße! Gleich hat sie mich!“, dachte Jojo laut, rappelte sich schnell auf und rannte weiter davon, ohne der Person unter sich aufzuhelfen. Dazu hatte er jetzt leider keine Zeit. Diese hatte sich mittlerweile aufgerichtet und schaute dem flüchtenden Rüpel verwirrt hinterher.

„Oh man… Was war das denn bitte für ein Rowdy?! Rennt der mich einfach so um…“, sagte die Person kopfschüttelnd und rieb sich die schmerzenden Körperteile, als sie aufstand und sich den Staub von den Klamotten klopfte. Die Person seufzte und schlenderte weiter den Flur entlang, in die Richtung, die sie eigentlich hatte einschlagen wollen, bevor sie so unwirsch umgerannt wurde.
 

Mit gelangweiltem Blick und verschränkten Armen stand ein Junge mit raben-schwarzem Haar, lila Strähne im Pony und langem Mantel lässig an einem der Schulspinde angelehnt. Er schaute vor sich auf den Fußboden. Als er das laute Getrampel und Geschreie näher kommen hörte, schaute er auf und sah, wie zwei Leute auf ihn zu gerannt kamen. Einer von ihnen war sein Klassenkamerad und Kumpel Jojo, der ihn im Vorbeilaufen fast umriss und nun völlig außer Atem neben ihm auf der Stelle hin und her tippelte.

„Saimen du musst mir helfen! Mimi ist hinter mir her!“, sagte er aufgebracht und rüttelte an seinen Schultern.

Dieser erwiderte genervt seinen Blick und sagte: „Ja, das sehe ich… Was hast du diesmal wieder angestellt, hm?!“

„Nichts! Sie ist einfach durchgeknallt!“, wehrte Jojo sich unschuldig und tippelte immer noch unruhig von einem Fuß auf den anderen. „Kannst du mich nicht vor ihr verstecken?!“

Saimen seufzte resigniert und ließ seinen Kumpel kurzerhand im Spind hinter sich verschwinden und lehnte sich dann wieder dagegen, als wäre nie etwas gewesen.

Im selben Moment brauste Mimi an ihm vorbei, blieb stehen und machte auf dem Absatz kehrt. Etwas außer Atem blieb sie vor ihm stehen und stützte eine Hand auf ihrem Bein ab. Dann holte sie kurz Luft und fragte: „Hey Saimen, hast du zufällig Jojo hier vorbeilaufen sehen?“

„Ähm… nein“, log er.

„So ein Mist!“, fluchte Mimi und stampfte mit dem Fuß auf. „Wenn du ihn siehst, richte ihm aus, dass ich ihm den Kopf abreißen werde!“

Saimen nickte nur kurz, etwas eingeschüchtert, von der wütenden Mimi.

Als Jojo das im Spind hörte, stellten sich ihm die Nackenhaare auf und er hoffte inbrünstig, dass Mimi ihn dort nicht entdecken würde. Ansonsten würde sie Hackfleisch aus ihm machen. Warum wusste er jedoch immer noch nicht. Er war sich keiner Schuld bewusst.

Im nächsten Moment war sie auch schon wieder in Bewegung und Saimen und Jojo hörten sie fauchen: „Jojo, wenn ich dich in die Finger kriege!“

Als Mimi endlich außer Reichweite war, öffnete Saimen seinen Spind, damit Jojo raus kommen konnte. Dieser seufzte erleichtert und bedankte sich bei seinem Freund für seine Hilfe, indem er ihm auf die Schulter klopfte.

„Danke Kumpel, ohne dich hätte ich das nicht überlebt!“

Saimen zog eine Augenbraue hoch und sagte: „Keine Ursache. Da hast du ja noch mal Schwein gehabt, was?!“ Musste ja ziemlich schlimm gewesen sein, wenn Mimi so wutentbrannt hinter ihm her war.

Jojo schaute sich noch einmal unsicher aus dem Spind um und vergewisserte sich nochmals, dass Mimi wirklich außer Reichweite war.

„Sie ist weg“, sagte Saimen bestätigend.

„Puh… Ein Glück“, seufzte Jojo und auf etwas wackeligen Beinen kam er aus dem Spind heraus. Dann erklang die Schulklingel zur ersten Stunde.
 

Auf dem Weg zur Klasse lief Jojo neben Saimen her und hatte seine Hände in den Hosentaschen vergraben. Wenn es Steine auf dem Schulflur gegeben hätte, hätte er diese jetzt wahrscheinlich vor sich her gekickt. Das machte er meistens, wenn er nachdachte.

Saimen wagte einen Seitenblick und fragte: „Und… warum wollte sie dich nun dieses Mal lynchen?“

„Keine Ahnung… Frag mich nicht!“, motzte Jojo, „Als sie mich heute Morgen sah, sagte sie nur irgendwas von „Warum hast du mir nie zurück geschrieben?“ und so weiter… bla, bla, bla… und jagte mir hinterher! Voll ätzend!“

Saimen zog vielsagend eine Augenbraue hoch.

„Was?“, fragte Jojo etwas säuerlich, „Ich wüsste nicht, wofür ich mich rechtfertigen sollte! Und schon gar nicht, was ich ihr hätte schreiben sollen!“

Sein Kumpel schüttelte nur beschwichtigend den Kopf. Jojo rümpfte die Nase.

„Auch egal! Lass uns endlich gehen, ich will an meinem ersten Schultag nicht schon zu spät kommen…!“

~Kapitel 2 - Aller Anfang ist schwer~

Jojo stand angelehnt, mit verschränkten Armen vor der Brust, vor der Tür seines neuen Klassenzimmers, auf der 10 b stand, und wartete auf seine Klassenlehrerin Frau Yamamoto, die ihn mit in die Klasse nehmen sollte.

Da er circa drei Jahre in seiner alten Heimat Frankreich verbracht und dort als Austauschschüler die Schule besucht hatte, war heute nun sein erster Tag an der alten Schule, der „Mandarin High School“, kurz „MHS“ genannt, welche auch als Internat fungierte und den Vorteil hatte, dass es in Miami Beach und direkt am Meer lag. In diesem Internat würde er nun auch seine letzten drei Schuljahre absolvieren.

„Langsam könnte Frau Yamamoto aber auch mal kommen…“, dachte Jojo ungeduldig und spähte den Gang hinunter. Als er eine Lehrerin zusammen mit einer weiteren Person im Schlepptau näherkommen sah, stemmte er sich von der Wand ab und wartete, bis diese bei ihm angekommen waren. Doch dann musste er feststellen, dass es nicht Frau Yamamoto war, die nun vor ihm stand und skeptisch über ihre Brille hinweg musterte, sondern eine neue, für ihn unbekannte Lehrerin, die eher streng wirkte. Jojo schaute die beiden seinerseits neugierig an und versuchte das Gesicht der anderen Person zu erkennen, die hinter der Lehrerin stand und auf ihre Füße starrte. Da sie auch noch ihre Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte, fiel es ihm schwer zu erkennen, ob es sich dabei um ein Mädchen oder einen Junge handelte. Etwas unsicher nestelte die unbekannte Person mit den Fingern an ihrer Tasche herum und sah so aus, als wollte sie am liebsten, wieder gehen.

„Hi!“, sagte Jojo freundlich an die beiden gewandt.

Die Lehrerin schaute ihn ihrerseits verkniffen an und schien nicht gerade die Freundlichkeit in Person zu sein.

„Und du bist?“, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue und ein bisschen schnippisch.

„Ähm… Der neue bzw. alte Schüler… Johannes Baker und eigentlich sollte mich Frau Yamamoto abhol-…“, erwiderte Jojo.

Mit einer kurzen, aber bestimmten Handbewegung schnitt sie ihm das Wort ab, ging an ihm vorbei, trat zur Klassentür und öffnete diese mit schwungvollem Ruck.

„Guten Morgen!“, sagte sie streng und stolzierte dann in Richtung Pult.

„Guten morgäähhn, Frau Donatooo!“, kam es fast eintönig von der Klasse zurück - wenn auch noch etwas verschlafen - und die Lehrerin stellte zufrieden ihre Tasche neben dem Pult ab. Mit einer kurzen Handbewegung bat sie Jojo und die andere Person, mit der Kapuze im Gesicht, herein.

Jojo grinste verstohlen in die Gesichter seiner alten und auch, wie er feststellen musste, neuen Klassenkameraden der 10 b. Weiter hinten am Fenster erblickte er Saimen, der schon vor ihm in die Klasse gegangen war, und am Tisch daneben Mimi, die ihm böse Blicke zuwarf. Dabei lief es ihm kalt den Rücken hinunter und er versuchte sein Unbehagen schnell wegzulächeln und wank seinen alten Freunden zu.

Die Lehrerin bat die Schüler um Ruhe, damit die beiden „Neuen“ sich ihren Klassenkameraden nacheinander vorstellen und sich dann auf die jeweiligen freien Plätze setzen konnten. Um danach dann mit dem Unterricht beginnen konnte. Da die unbekannte Person keine Anstalten machte, anzufangen, übernahm Jojo den Anfang. Da er außer Saimen und Mimi auch schon einige andere Klassenkameraden wiedererkannte, fiel es ihm etwas leichter anzufangen und auch so war er nicht besonders schüchtern.

„Hi Leute!“, sagte er an seine Klassenkameraden gewandt und grinste. „Der ein oder andere kennt mich vielleicht ja noch, auch wenn es schon etwas her ist. Mein Name ist Jojo Baker, ich bin 17 Jahre alt und komme gerade aus Frankreich/Paris, wo ich drei Jahre als Austauschschüler verbracht habe und nun wieder bei euch bin! Freut mich!“

Noch während Jojo sprach, fingen einige aus der Klasse aufgeregt an zu tuscheln und machten große Augen, als sie ihn musterten. „Der Jojo?“ „Ja, echt? Ist er es wirklich?“ „Schon so lange her… Man erkennt ihn kaum wieder…“

Zu Recht, fand Jojo. Da er auch nicht unbedingt wie ein typischer Franzose aussah, mit dunklen Schmalzlocken, gebräunter Haut oder weißem Poloshirt. Nein. Jojo war das genaue Gegenteil: Zu berge stehende, gefärbte Haare, Piercing im Ohr, Jeanshose mit ausgefranstem Loch am Knie und seiner grünen Lieblingsjacke, versehen mit Buttons, Aufnähern und hier und da auch schon einigen Abnutzungen, erinnerte er eher an einen punkigen Rowdy.

Die Lehrerin räusperte sich. „Danke, äh… Johannes.“

Dieser verzog das Gesicht und erwiderte: „Oh man ey… Doch bitte nicht Johannes, ja? Nennen Sie mich einfach nur Jojo! Kann ich mich dann setzen?“

Seine Lehrerin schaute ihn über ihre Brille hinweg missbilligend an und fuhr dann unbeirrt fort: „Nun gut. Setz dich dort an den freien Fensterplatz neben Saimen.“

„Alles klar!“, erwiderte Jojo und schlenderte lässig zu seinem neuen Sitzplatz, wo er sogleich mit einem freundschaftlichen Handschlag von Saimen begrüßt wurde. Die Blicke seiner Klassenkameraden, ganz besonders die zu Schlitzen gewordenen Augen von Mimi, verfolgten ihn dabei unmerklich, bis die Lehrerin sich erneut räuspern musste, um die Aufmerksamkeit ihrer Klasse wieder nach vorne zu richten.

„So. Und nun zu dir!“, sagte sie zu der immer noch unbekannten Person gewandt, die nun auch endlich ihre Kapuze vom Kopf nahm. Erst jetzt erkannte man, dass es sich dabei um ein Mädchen handelte. Sie hatte langes, schwarzes Haar, vorne mit einer blauen Strähne versehen, strahlend grüne Augen und trug eine schwarze Kapuzenjacke sowie schwarze Jeans. Alles in allem, war sie eher dunkel gekleidet und ihr Stil ähnelte dem eines Gothic-Emos. Trotzdem war sie auf den ersten Blick sehr hübsch. Sie wirkte immer noch etwas verunsichert, wie sie da so neben dem Pult stand und vor sich hin stammelte.

„Du musst schon etwas lauter sprechen, sonst versteht dich keiner“, sagte Frau Donato etwas unsanft zu dem Mädchen gewandt.

Diese zuckte zusammen und schaute betreten auf den Boden. Dann ging sie zur Tafel und schrieb ihren Namen einmal in japanischer und einmal in amerikanischer Schreibweise daran.

„Oh auch gut. Danke, Soraja?“, fragte die Lehrerin zögernd und als das Mädchen bestätigend nickte, sagte diese weiter, „Richtig so? Ok. Dann darfst du dich auf den freien Platz neben Mimi setzen.“

Sie zeigte auf ein braunhaariges Mädchen, welches neben dem Fensterplatz der beiden Jungen saß und sie freudig anstrahlte. Auch Soraja wurde von allen aufmerksam gemustert, ganz besonders von Jojo, bis sie schließlich bei Mimi angekommen war und sich neben sie setzte.

Diese streckte ihr gleich die Hand entgegen und sagte: „Hey, schön dich kennenzulernen, Soraja! Ich bin Mimi, wie du ja schon mitbekommen hast.“

Soraja nahm zögernd ihre Hand an. „Hi… ähm… ja, du kannst nur Sora zu mir sagen.“

„Cool! Also Sora! Freut mich, dich kennen zu lernen“, sagte sie zwinkernd.

Diese lächelte zurück und warf einen Seitenblick auf Jojo, der mit Saimen am Nebentisch saß. Irgendwie kam er ihr bekannt vor, doch sie kam nicht gleich drauf und hatte auch keine Zeit sich darüber den Kopf zu zerbrechen, da ihre neue Sitznachbarin ziemlich gesprächig war und sie gerade voll quatschte.

Jojo unterhielt sich währenddessen angeregt mit seinem Sitznachbarn Saimen über seine anstrengende Anreise, die komische Sekretärin und wie er im Gang jemanden umgerannt hatte, bevor er dort auf seinen Kumpel gestoßen war, um sich vor der wütenden Mimi zu verstecken.

Saimen zog mal wieder eine Augenbraue in die Höhe, als er Jojo verwundert anschaute: „Und du hast sie einfach so umgerannt und bist weitergelaufen, ohne dich zu entschuldigen?“

Jojo lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und zuckte mit den Schultern. „Na ja… ja. Irgendwie schon. Alles ging so schnell und dann kam Mimi ja auch schon angerannt! Da hatte ich keine Zeit mehr dazu…“

„Oh man…“, Saimen schüttelte den Kopf.

„Ist ja nichts weiter passiert… Denke ich zumindest…“, verteidigte er sich und grinste seinen Kumpel verstohlen an.

Sora und Mimi, die das Gespräch mit angehört hatten, meldeten sich jetzt zu Wort.

„Du warst das also, der mich vorhin im Gang umgerannt hat!“, schnaubte Sora auf und funkelte Jojo an, „Wusste ich’s doch, dass du mir bekannt vorkommst! Ich hatte dich nur so schnell nicht wieder erkannt…“

Gleichzeitig sagte Mimi: „Was? Alter Jojo! Du bist wie immer unmöglich!“

Dieser lehnte sich zu den Mädchen rüber und sagte zu Sora gewandt: „Oh, du warst das. Sorry! Wirklich! Ich hatte dich nicht gesehen. Hoffe, du hast dir nichts getan?“

Und zu Mimi sagte er: „Sei du bloß ruhig! Wegen wem musste ich denn bitte um mein Leben rennen, hä?“

„Das rechtfertigt noch lange nicht…“, setzte diese zu ihrer Verteidigung an, doch Jojo unterbrach sie.

„Was? Dass du mich durch die Gänge jagst, ohne jeglichen Grund?“

Mimi schaute ihn fassungslos und mit offenem Mund an. „Ohne Grund, ja? Wer konnte sich denn all die Jahre nicht dazu herablassen, einmal zu schreiben, hä? Und sich dann einfach so, ganz klammheimlich, wieder hier einzuschleichen…“ Trotzig verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und schnaubte verächtlich in Jojos Richtung.

Dieser sah sie ungläubig an. „Wie bitte? Das wirfst du mir also vor, ja?“

„Hmpf!“, machte diese nur und drehte sich beleidigt weg.

War das etwa ihr Ernst? Weil er ihr nicht geschrieben hatte? Seit wann war er denn dazu verpflichtet gewesen? Sie waren ja schließlich kein Paar oder so. Selbst wenn, hätte sie sich ja genauso bei ihm melden können, wenn sie ihn so sehr vermisste.

Saimen und Sora tauschten stumm einen Blick miteinander und schüttelten die Köpfe über die beiden Streithähne. Um das Thema zu wechseln drehte auch Jojo sich wieder weg und fragte Saimen stattdessen: „Wer ist eigentlich diese komische Lehrerin? Die kenne ich noch gar nicht. Ist die neu?“

Bevor er antworten konnte, mischte Mimi sich wieder ein und flüsterte ihm zu: „Das ist Frau Donato, die schlimmste Lehrerin die wir haben. Voll ätzend die Alte. Und sie rastet sehr schnell aus und verteilt gerne Strafarbeiten.“

„Okay… Donut, das kann ich mir merken“, sagte er grinsend, da er ihren Namen urkomisch fand und in seinen Gedanken nun leckere Donuts umherschwirrten.

Dann meldete sich auch Sora zu Wort: „Könnt ihr eure Gespräche nicht woanders führen. Ich versuche dem Unterricht zu folgen…“

„Reg dich ab, Sora“, meinte Mimi und stupste sie am Ellenbogen an.

„Hmpf!“, machte nun Sora und schaute wieder starr geradeaus auf die Tafel. Sie wollte an ihrem ersten Tag nicht gleich eine Strafarbeit bekommen.

Jojo wandte sich wieder Mimi zu und musste unwillkürlich grinsen, als er ihren genervten Gesichtsausdruck sah.

„Wie heißt die noch mal? Donut? Is ja echt schräg!“, fragte er.

„Ja, lustig oder?“, stimmte sie ihm zu, ohne dass sie es wirklich wollte, da sie ja eigentlich immer noch sauer auf ihn war.

Saimen schüttelte stumm den Kopf und versuchte die beiden zu ignorieren. Doch an Sora ging das ständige Gerede ihrer Sitznachbarn nicht vorbei und sie sagte genervt: „Mann, könnt ihr endlich mal Ruhe geben? Und außerdem heißt sie nicht Donut, sondern Donato. Do- na- to! Verstanden?“

Überrascht über diese Reaktion, der eigentlich eher stillen Sora, zuckten Jojo und Mimi zusammen.

„Ja, ja, Donuts. Schon klar. Mann, von dem Namen bekommt man echt Hunger…“, seufzte Jojo und gleichzeitig knurrte demonstrativ sein Magen.

„Wie kannst du jetzt ans Essen denken?“, schnaubte Sora.

„Hab noch nicht gefrühstückt… Das hab ich irgendwie versäumt, weil mich ja irgendeine Person…“, dabei ging sein Blick rüber zu Mimi, „…durch die Flure jagen musste!“

Wie aus dem Nichts stand plötzlich Frau Donato vor dem Tisch der Vier und schrie sie wutentbrannt an: „Was zum Donnerwetter ist hier los? In meinem Unterricht werden keine Kaffe Kränzchen gehalten! Ist das klar?!“

Sora, Mimi und auch Saimen zuckten zusammen, nur Jojo schaute sie breit grinsend an. Er sah so aus, als ob in seinem Kopf noch immer ein paar bunte Donuts auf einer Wolke umherschwirrten. Als er seine Lehrerin vor ihm stehen sah, sagte er nur: „Klar, Frau Donut!“

Die ganze Klasse fing an zu kichern, als Frau - wie hieß sie noch mal Donut? - rot vor Wut anlief und schrie: „RAUS!! Alle vier!“

Sie schnaubte wie ein wild gewordenes Nashorn und fuchtelte mit den Händen herum. Sora sprang von ihrem Platz auf. „Wieso soll ich auch raus? Ich habe doch überhaupt nichts gemacht!“, fragte sie empört.

Das war zu viel des Guten und Frau Donato – oder wie Jojo sie nennen würde Donut – fing wieder an zu schnauben, diesmal lauter und zeigte mit ihrem Arm in Richtung Tür.

„RAUS!!! Sofort!“

Lachend ging Jojo mit Sora und den beiden anderen aus der Klasse und ließ sich draußen vor der Tür auf den Boden sinken. Sora lehnte sich gegen die Wand und seufzte schwer. Mimi hatte die Arme vor der Brust verschränkt und auch Saimen schaute finster drein, weil er wegen Jojo mit rausgeflogen war.

„Das hast du ja wieder toll hingekriegt…“, ergriff Saimen als Erster das Wort.

„Ja, echt mal, Jojo! Du bist erst seit ein paar Minuten hier, wenn überhaupt, und schon herrscht Chaos!“, stimmte Mimi vorwurfsvoll mit ein. Dieser zuckte nur mit den Schultern.

„Tja, irgendwie ziehe ich das Chaos wohl magisch an.“

Bei dem Gedanken an das Bild von der wütenden Frau Donato musste Jojo wieder anfangen zu lachen und steckte die anderen sogleich mit an. Sora schaute die drei nur fragend an.

„Aber du musst zugeben, dass es echt lustig war! Ihr Gesicht ist so rot geworden, wie eine Tomate. Ich dachte, sie platzt gleich!“, sagte Jojo lachend.

Man hörte Sora jetzt ebenfalls kichern. „Ja, da hast du Recht!“

Vielleicht war sie doch nicht so übel, wie er gedacht hatte.

Auch Mimi ließ sich an der Wand neben Jojo hinab gleiten und sagte dann wieder etwas ernster: „Aber wart’s nur ab, bis sie sich was Schönes für uns ausgedacht hat… Sie liebt es Strafarbeiten zu verteilen.“ Saimen grummelte zustimmend.

Wieder zuckte Jojo nur mit den Schultern und tat gleichgültig. „Die soll nur kommen! Blöder Donut! Glaubt mir, so schlimm kann ihre Strafarbeit nicht sein, ich habe schon wesentlich Schlimmeres erlebt.“

Sora rollte mit den Augen. „Wie oft denn noch! Sie heißt Donato!“

Und Mimi fügte hinzu: „Wenn du so weiter machst, bist du schneller wieder weg, als du gekommen bist!“

„Ja, ja… Das wurde mir schon oft erzählt. Mach dich mal locker!“, erwiderte er gespielt lässig.

Plötzlich machte Sora einen Schritt auf Jojo zu und sagte sauer: „Locker machen? Du hast gut reden! Du stellst dir wahrscheinlich alles super einfach vor. Niemand kann dir etwas, weil du dich einfach über ihn lustig machst, wenn er dir zu Nahe kommt. Echt toll!“

Die anderen schauten sie verdutzt an. Mit so einer Reaktion hatten sie nicht gerechnet. Hatten sie gerade was verpasst oder warum war die auf einmal so sauer? Darf man sich hier etwa keinen Spaß erlauben oder was? Wie konnte man nur so schnell seine Stimmungen ändern?

Das ließ Jojo nicht auf sich sitzen und schaute ihr in die Augen, als er herausfordernd sagte: „Ach ja? Meinst du wirklich, dass ich so einfach gestrickt bin?“

„Vielleicht“, sagte sie, jetzt schon ein wenig unsicherer.

Jojo seufzte. „Ja, vielleicht hast du wirklich Recht. Vielleicht aber auch nicht. Man kann sich schnell in Menschen täuschen“, erwiderte ich dann wieder etwas ruhiger.

Saimen und Mimi tauschten einen bedachten Blick miteinander und verfolgten gespannt das Gespräch zwischen den beiden.
 

Dann klingelte es zur Pause und Jojo stand auf. Er atmete einmal tief ein und wieder aus, dann reichte er Sora seine Hand. Verwirrt schaute sie diese an.

„Nun nimm sie schon!“, sagte er auffordernd.

Langsam nahm sie seine Hand entgegen und runzelte die Stirn.

„Das verstehe ich jetzt nicht…“, gab sie zu bedenken, „Warum…?“

„Warum ich dir jetzt meine Hand reiche?“, fragte dieser zurück.

Sie nickte. „Tja, wahrscheinlich kann ich es einfach nicht leiden, mich mit jemandem zu streiten. Schon gar nicht mit einem Mädchen wie dir. Außerdem glaube ich, dass es ein ziemlich mieser Start wäre, vom Umrennen mal abgesehen, oder meinst du nicht?“, erläuterte er weiter.

„Ja, da hast du wohl Recht“, sagte sie und lächelte.

„Gut. Dann können wir uns ja nachher zusammen den Campus ansehen, wenn du Lust hast. Hier hat sich nämlich so einiges verändert, wie es scheint.“

Mimi schlang ihre Hände um seinen Arm und sagte zustimmend: „Super Idee! Ich komme auch mit! Ihr kennt euch hier ja gar nicht aus und bei Jojos Orientierung verlauft ihr euch sicher noch…“

„Hey Mimi, lass mich los, du alte Klette!“, sagte er mit verzogenem Mund und schaute sich hilfesuchend nach Saimen um.

„Nur, wenn Saimen auch mitkommt!“, sagte diese mit einem Schmollmund und zog auch Saimen an sich. Dieser hatte jedoch mehr Erfolg beim Abwimmeln von Mimi und schob sie sogleich wieder von sich weg.

Sora beobachtete die Drei amüsiert und kicherte hinter vorgehaltener Hand.

„Ja, warum eigentlich nicht? Lasst uns alle zusammen gehen“, sagte sie dann.

„Okay!“, sagten Mimi und Jojo einstimmig und nur Saimen grummelte vor sich hin.

Jojo drehte sich zu Sora um, „Sorry noch mal wegen vorhin, als ich dich umgerannt habe. War wirklich keine Absicht…“ und lächelte sie schief an.

„Schon gut…“, sagte sie und zupfte an ihrer Jacke herum.

Die Klingel ertönte erneut und läutete damit die nächste Stunde ein. Sora wandte sich zum Gehen und Mimi lief ihr hinterher, nicht ohne Jojo vorher noch mal anzurempeln und die Zunge rauszustrecken. „Sora, warte auf mich!“

~Kapitel 3 - Die Strafarbeit~

In der nächsten Stunde hatten sie noch einmal Frau Donato. So ein Pech aber auch. Jojo konnte sich zwar endlich ihren Namen merken, auch wenn er „Donut“ wesentlich besser fand. Und auch wenn er diese Frau gerade erst kennen gelernt hatte, konnte er sie jetzt schon nicht ausstehen. Genau wie sie ihn nicht ausstehen konnte. Was für ein toller Start!
 

„Ruhe bitte!“ Frau Donatos Stimme erfüllte die Klasse. Einige der Schüler stöhnten auf, wider andere saßen abrupt stumm auf ihrem Platz oder kramten schnell in ihren Taschen herum, um Bücher und Stifte heraus zu holen. Auch Jojo, Saimen, Sora und Mimi nahmen ihre Plätze wieder ein.

„Also gut. Fangen wir an. Nun steht Mathematik auf dem Plan“, sagte Frau Donato freudig.

Und wieder hörte man hier und dort einige Schüler beim Wort „Mathematik“ aufstöhnen. Auch Jojo stöhnte auf. Anscheinend war Mathe nicht gerade eines seiner Lieblingsfächer und dann auch noch mit dieser schrecklichen neuen Lehrerin Frau Donato. Das war einfach zu viel für ihn und ließ seinen Kopf hängen. Saimen schenkte ihm einen bemitleidenden Blick und klopfte ihm auf die Schulter.

Frau Donato begann dann eifrig Formeln und Rechnungsaufgaben mit ihrer Kreide an die Tafel zu kritzeln. In der hintersten Reihe plauderten gerade zwei Mädchen angeregt über Klamotten und anderen Mädchenkram. Das entging Frau Donato natürlich nicht und sie zog die Kreide einmal quer über die gesamte Tafel, so dass ein lautes Quietschen ertönte.

Jojo stellten sich die Nackenhaare auf und auch die zwei plaudernden Mädchen zuckten merklich zusammen. Frau Donato ging schnurstracks zu den beiden hinüber und hielt ihnen eine lange Standpredigt. Als sie der Klasse den Rücken zudrehte schnitten ein paar Schüler Grimassen und schossen mit Papierkügelchen hin und her.

Zwischen Jojo und Sora landete plötzlich ein kleiner zusammengefalteter Zettel auf dem Boden. Auf ihm stand: „An Sora“ und sie sammelte ihn auf. Als sie den Zettel skeptisch auseinandergefaltet und ihn durchgelesen hatte, schaute sie sich um, von wem der Zettel gekommen war. Als sich ein blonder Junge zu ihr umdrehte und vielsagend anlächelte, verdrehte sie genervt die Augen.

Der Blonde, der Jojo vorher noch gar nicht richtig aufgefallen war, lächelte sie kurz an und erst da erkannte er ihn wieder: Es war Shuya. Seine Haare waren jetzt anders gestylt und er hatte auch seinen Klamottenstil geändert. Doch bei näherem Hinsehen, war er sich sicher, dass er es war. Er beobachtete weiter Soras Reaktion, die bei seinem Anblick nur die Nase rümpfte und ihm den Zettel ohne eine Antwort wieder zurück auf den Tisch warf. Genervt drehte sie sich wieder um und schüttelte nur den Kopf. Mimi und Jojo schauten sie fragend an.

„Was wollte er denn, dass du auf einmal so genervt bist?“, fragte Jojo einfach drauf los und lehnte sich dabei zu Sora rüber.

„Nichts weiter…“, antwortete sie nur knapp.

Sie war echt keine große Rednerin. Ganz im Gegensatz zu ihrer Sitznachbarin Mimi, die reden konnte wie ein Wasserfall und ebenfalls die Augen verdrehte.

„Und warum bist du dann so genervt?“, fragte er wieder.

„Bin ich doch gar nicht!“, sagte sie genervt und starrte in ihr Mathebuch, ohne wirklich darin zu lesen.

Oho. Sie konnte ja richtig wütend werden, dachte Jojo erstaunt.

„Nur weil ich nicht gleich mit dem Nächstbesten gehen will?! Ich kenne diesen Typen noch nicht mal und außerdem habe ich erst mal Wichtigeres zu tun, als mich mit Jungs zu verabreden!“, fuhr sie dann unvermittelt fort und Jojo stutzte.

Hatte Shuya sie das also gefragt? Ob sie mit ihm gehen wolle? So ein Arsch. Dabei kannte er sie doch noch gar nicht und wollte sie bestimmt einfach nur flachlegen, um seine Liste zu vervollständigen. Daran konnte Jojo sich noch erinnern, denn er war früher schon mit Shuya in einer Klasse gewesen und des Öfteren mit ihm aneinander geraten.

Nachdem Sora sich etwas Luft gemacht hatte, schien es ihr besser zu gehen und sie atmete einmal tief ein und wieder aus.

„Ganz schön direkt. Hätte ich nicht von dir erwartet“, erwiderte Jojo anerkennend.

Shuya hatte die kleine Unterhaltung zwischen Jojo und Sora mitbekommen und es flog schon wieder ein Zettel in Richtung Soras Tisch.

„Mann, kann der nicht warten und mit dir persönlich sprechen? Ständig diese Zettelchen. Das nervt voll, man!“, sagte Jojo nun auch etwas genervt von Shuya.

Bevor der Zettel jedoch bei Sora auf dem Tisch landen konnte, nahm er ihn entgegen, und wollte ihn gerade öffnen, um zu lesen, was dieser Pfeifenkopf Shuya wieder schrieb, denn schließlich saß er nur einen Platz vor Sora und hätte sich einfach nur zu ihr umdrehen müssen oder warten, bis die Stunde vorbei war, um mit ihr zu reden.

Doch das hätte er vielleicht lieber bleiben lassen sollen, denn als Sora versuchte ihm den Zettel aus der Hand zu reißen, plumpste er von seinem Stuhl und landete auf dem Hintern. Und Sora mit ihm. Der Zettel kullerte unter irgendeinen anderen Tisch und die beiden verloren ihn aus den Augen. Doch der Lärm ließ Frau Donato herumfahren und als sie das Chaos sah, schnaubte sie wutentbrannt auf.

„Was ist hier schon wieder los? Johannes! Soraja! Was machen Sie beide auf dem Fußboden?“, versuchte sie weniger aufgebracht zu fragen, doch es gelang ihr nicht, wie sich herausstellte. Zum Glück konnte sie das breite Grinsen von Jojo nicht sehen. Mal wieder musste er sich ziemlich zusammenreißen, nicht in Gelächter auszubrechen. Sora stieß ihm ihren Ellenbogen in die Seite und das war das Ende seiner Beherrschung.

„Sie da! Mr. Neunmalklug! Was ist daran bitte so komisch?“, fuhr sie ihn an.

Wieder verkörperte Frau Donato das wild gewordene Nashorn perfekt. Jetzt fing auch der Rest der Klasse an zu lachen. Mit seinem herzhaften Lachen hatte Jojo sie wohl angesteckt. Auch Sora neben ihm kicherte hinter vorgehaltener Hand.

Doch der bohrende Blick Shuyas ging nicht an Jojo vorbei und er versuchte ihn so gut es ging zu ignorieren. Diesen Moment der Schande über das Nashorn musste er voll auskosten. Wer weiß, wann sich so eine Gelegenheit wieder bieten würde? Diese Lehrerin war nun eindeutig nicht mehr Herr der Lage und versuchte durch das laute Quietschen der Kreide ihre Schüler wieder zur Ruhe zu bringen. Was auch echt gut klappte. Eine Gänsehaut überzog die Arme von Jojo. Diese Frau konnte echt schrecklich sein!, dachte er.

„Jojo und Sora! Schon wieder. Sie haben es wohl auf mich abgesehen, wie mir scheint. Gut. Dann dürfen Sie ihre Strafarbeit gleich nach dem Unterricht verrichten. Gartenarbeit!“, verdonnerte sie die beiden.

Oh, oh! Das Urteil war gesprochen.

„Gartenarbeit?“, fragte Jojo skeptisch.

„Ja, Mr. Unruhestifter. Sie dürfen sich in der Pause gerne mal unseren Garten anschauen und Sie werden feststellen, dass dieser sehr überholungsbedürftig ist…“

Mit diesen Worten drehte sie sich wieder zur Tafel um und schrieb ihre Aufgabe zu Ende. „Schön, dass wir das endlich geklärt hätten. Wer kann mir diese Aufgabe lösen?“ Sie schaute durch die Klasse. Und es sah beinahe so aus, als wolle sie Jojo dran nehmen, doch dann rief sie schließlich: „Shuya. Wie sieht’s mit Ihnen aus?“

Dieser stand auf, einen kurzen Blick auf Sora und Jojo werfend und rasselte dann gekonnt die Lösung herunter wie ein Wasserfall. So ein elender Schlaumeier, dachte Jojo und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Korrekt! Sehr schön. Wenigstens einer, der hier ein bisschen Grips im Kopf hat…“, lobte Frau Donato und fuhr dann fort, „Und nun zur nächsten Aufgabe. Wer kann mir hierzu die Lösung nennen?“

Doch die Lösung wurde durch das Klingeln übertönt und die Schüler stürmten zur Pause aus der Klasse.
 

„Na toll! Gartenarbeit!“, rief Sora empört aus, als sie die Klasse nach Schulschluss verließen, „Ich hasse Gartenarbeit!“

Auch Jojo seufzte schwer, neben ihr hergehend. Dabei wollten sie sich doch gemeinsam mit Saimen und Mimi nach der Schule den Campus ansehen. Aber daraus wurde wohl erst einmal nichts. Saimen und Mimi hatten sich entschuldigend bei den beiden verabschiedet. Mimi hatte noch Cheerleadertraining und Saimen verkrümelte sich in die Bibliothek, um sich ein neues Buch auszuleihen.

Als die beiden den „Garten“ sahen, der ihnen eher wie ein Dickicht aus Pflanzen und Büschen vorkam, verstärkte das auch nicht gerade ihre Motivation.

„Oh man… Wo soll man hier denn anfangen?“, sagte Jojo lustlos und Sora seufzte zustimmend.

Neben ihnen tauchte auf einmal Frau Donato auf und fuhr sie an: „Was sitzt ihr hier noch rum? Na los, ran an die Arbeit!“ Tiefes Seufzen.

Dann machten Sora und Jojo sich erst mal an das Gröbste heran: Das Unkraut. Sie zogen teilweise ganze Büsche heraus. Als Jojo das zierliche Mädchen mit einem riesigen Strauch kämpfen sah, musste er unwillkürlich lachen.

„Was ist das denn?“, angeekelt starrte sie das Monster einer Pflanze in ihrer Hand an.

„Das ist der Buschemann, der dich frisst, wenn du ihn nicht wieder frei lässt!“, drohte Jojo mit spöttischer Stimme und formte seine Hände zu Krallen. Sofort ließ Sora den „Buschemann“ kreischend auf den Boden fallen.

„Buschemann, ja?“, sagte sie dann stirnrunzelnd.

Anstatt ihr zu antworten grinste Jojo sie einfach nur breit an. Er konnte einfach nicht anders.

„Ich bringe dann schon mal einen Anhänger weg“, sagte er dann und machte sich auf den Weg.

„Ok. Bis gleich“, sagte Sora und rupfte weiter Unkraut.

Nachdem er den vollen Anhänger auf dem Komposthaufen entleert hatte, fuhr er mit dem Rasenmähertrecker wieder zurück und wollte sich an die überstehenden Äste von den Bäumen machen. Doch dann schrie Sora plötzlich auf.

„Ah, Mist!“ Sie saß vor dem Rosenbeet und fluchte.

„Was ist denn passiert? Hat dich etwa eine gebissen?“, fragte er spöttisch und kniete sich neben sie.

„Quatsch! Ich hab mich nur an einem Dorn gestochen... nichts weiter…“, erwiderte sie.

Dann bemerkte er, dass sie am Finger blutete und nahm ihre Hand, um die Stelle zu begutachten.

„Du blutest ja. Also hat sie dich doch gebissen!“

Sora rollte mit den Augen und zog ihre Hand weg. „Wie auch immer…“

„Halt Stopp!“, sagte er und griff in seine Hosentasche. Als Sora die kleine Packung sah, die er daraus hervorholte, schaute sie ihn verständnislos an.

„Warum trägst du Kinderpflaster mit dir herum?“

Dieser zog eine Schnute. Die waren doch süß. Außerdem sollte sie nicht immer so rum zicken, dachte Jojo und nahm wieder ihre Hand in seine.

„Tja, is ne komische Geschichte…“, fing er an zu erzählen, während er ihren Finger „verarztete“ und setzte ein schiefes Lächeln auf, „So. Und… fertig.“

Prompt hatte er ihr ein Teddypflaster über den blutenden Finger geklebt und Sora zog ihre Hand ein weiteres Mal schnell zurück und versteckte sie in der Beuteltasche ihres Pullovers.

„So was brauche ich doch gar nicht! War schließlich nur ein Pieks.“

Dann schaute sie die Packung nachdenklich an: „Und warum trägst du sie nun mit dir herum? Erzähl schon.“

Ach so. Und ich war also neugierig, dachte Jojo sich und seufzte.

„Na gut. Als ich noch klein war, hatte ich ständig irgendwelche blauen Flecken und blutete ständig. Ok. Ein bisschen übertrieben vielleicht“, sagte er, als er Soras erschütternden Blick sah. Beim Weitersprechen wog er die Verpackung in seinen Händen hin und her. „Ich habe mich oft mit anderen Jungs geprügelt oder bin vom Baum gefallen, weißt du? Ich konnte es einfach nicht nachlassen. Sarah schimpfte dann immer mit mir, doch letzten Endes klebte sie mir doch immer ein Pflaster auf meine Stellen und umsorgte mich. Und da ich jetzt hier bin, meinte sie, es sei besser, wenn ich immer Pflaster bei mir tragen würde. Als Andenken sozusagen und wahrscheinlich auch, falls ich mir weh tun sollte“, erklärte er

Bei dem Gedanken an Sarah, wie sie Jojo als kleinen Jungen das Knie verarztet hatte, wurde ihm ganz warm ums Herz. Vermisste er sie etwa jetzt schon? Heute Abend würde er ihr eine Mail schreiben, dass es ihm gut ginge. Das würde sie bestimmt freuen.

„Jojo?“ Sora sah ihn fragend an und er fuhr zusammen.

„Was? Äh… Oh, ich war mit meinen Gedanken wohl gerade woanders. Was wolltest du sagen?“

„Danke“, sagte sie schüchtern und ihre Wangen färbten sich rot.

Er stockte und sagte dann lächelnd: „Kein Problem.“

Anschließend schauten sie sich im Garten um. Es sah eigentlich schon ganz gut aus, zumindest besser als vorher. Und außerdem war Gartenarbeit zu zweit gar nicht so blöd, wie sie zuerst gedacht hatten und brachte ihnen mittlerweile sogar ein wenig mehr Spaß. Und kennen lernen konnte man sich dabei auch ganz gut.

„Gut. Endspurt würde ich sagen…“, sagte Jojo und Sora nickte zustimmend.

Sie harkte das Beet zu Ende und er setzte sich auf den Rasenmähertrecker. Da Jojo nur Flausen im Kopf hatte und schon immer mal mit so einem Ding über den Rasen brettern wollte, gab er Gas.

„Jojo! Was tust du denn da?“, fragte Sora schockiert, als sie sah, wie dieser einmal quer über den Rasen fuhr.

„Spaß haben!“, erwiderte er lachend.

Und als er an ihr vorbei kam, wurde er ein bisschen langsamer und streckte ihr seine Hand entgegen.

„Spring auf!“ Sie zögerte einen Moment. „Nun mach schon!“, forderte er sie auf.

Verunsichert nahm sie seine Hand dann doch an und er zog sie zu sich hoch. Zusammen fuhren sie über den Rasen. In der Fernsehwerbung sahen diese Dinger immer so lahmarschig aus, doch in Wirklichkeit waren sie viel schneller und es machte richtig Spaß, damit zu fahren.

„Ich hab ne Idee!“, sagte Jojo zu seiner Mitfahrerin gewandt.

„Guck nach vorne!“, rief sie zurück.

„Ja, ja…“, machte Jojo nur und sie fragte: „Was denn für eine Idee?“

Er strahlte sie an. „Wie wär’s wenn wir uns jetzt den Schulhof ansehen? Das ist doch die Gelegenheit und macht auch viel mehr Spaß!“

Sie seufzte, nicht wirklich überzeugt von seiner Idee.

„Ich weiß nicht. Was ist, wenn uns jemand dabei erwischt?“, gab sie zu bedenken.

Jojo zuckte nur mit den Schultern. „Ist doch egal. Dann erwischen die uns eben. Ich hab das schon im Griff. Vertrau mir! Und außerdem ist Gartenarbeit zu zweit doch gar nicht so schlimm und bringt sogar Spaß oder?“

Sie warf mir ihm einen vielsagenden Blick zu.

„Oder? Außerdem hast du zugestimmt, mit mir gemeinsam den Schulhof auszukundschaften…“, sagte Jojo mit zuckersüßer Stimme und schaute sie mit seinem Hundeblick erwartungsvoll an.

„Ja, ja… Schon gut, ok…“, gab sie sich geschlagen und willigte ein.

„Ehrlich?“, kam es aufgeregt zurück.

„Ja doch!“, sagte sie fast schon wieder gereizt.

Doch bevor die Rundfahrt losgehen konnte, fuhr der Rasenmähertrecker plötzlich über etwas Hartes auf dem Rasen. Fühlte sich an wie ein Stein oder so was ähnliches. War es aber leider nicht, wie die beiden einige Sekunden später feststellen mussten. Es war ein Sensor der Rasensprengeranlage gewesen, der nun ausgelöst wurde. Vor Schreck schrie Sora auf, denn das Wasser war eiskalt.

„Jojo! Und wie du alles im Griff hast! Raah!“, fuhr sie ihn an.

Doch dieser lachte nur, obwohl das Wasser wirklich eiskalt war. Wahrscheinlich würden beide am nächsten Tag mit einer fetten Erkältung zur Schule kommen. Es waren schließlich noch keine Sommertemperaturen draußen.

„Jojo und Sora!!“, ertönte die Stimme von Frau Donato. Sie stand oben am Lehrerzimmerfenster, das weit geöffnet war und schrie ihre Schüler an. „Das wird euch noch teuer zu stehen kommen! Wenn ich unten bin, seit ihr wieder da, wo ihr wart.“ Sie schloss das Fenster mit einem lauten Knall.

„Ups…“, sagte Jojo kleinlaut, aber dennoch mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Ich hab dir ja gesagt, dass es Ärger gibt…“, ermahnte ihn Sora und schaute düster drein.

„Kein Grund gleich sauer auf mich zu sein. Du hast schließlich auch zugestimmt und mitgemacht…“, versuchte er sich zu verteidigen.

Doch sie rümpfte ihre Nase und drehte ihm den Rücken zu.

„Na los, fahr wieder zurück!“, sagte sie säuerlich.

„Wie Sie wünschen, Eure Zickigkeit.“

~Kapitel 4 - Eine schmerzhafte Begegnung~

Nach der gestrigen Strafarbeit im Garten hatten Jojo und Sora noch eine weitere von Frau Donato aufgebrummt bekommen. Sie war furchtbar wütend gewesen. Doch als sie sah, wie gut die beiden ihre Arbeit gemacht hatten war sie überraschenderweise mal zufrieden gewesen. Weshalb sie dieses Mal auch nur die Schulordnung abschreiben mussten. Dreimal.

Versteh einer die Lehrer: Wenn man in der Klasse vom Stuhl fiel, aufgrund eines anderen Schülers, musste man den halben Tag Gartenarbeit verrichten, aber wenn man verbotenerweise mit dem Rasenmähertrecker der Schule über die Sprinkleranlage fuhr, musste man nur die Schulordnung abschreiben.

Das einzig Gute daran war, dass dieses nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen würde, wie die Gartenarbeit, also würden sie morgen nicht mehr ganz so viel zu tun haben und hatten danach den Rest des Tages frei. Diesen wollten sie nutzen, um sich wie vereinbart mit Saimen und Mimi den Campus anzusehen.
 

Erst als Jojo sich von Sora verabschiedete, fiel ihm ein, dass sein altes Zimmer gerade noch renoviert wurde und er noch gar kein neues Übergangszimmer zugeteilt bekommen hatte. Erst demnächst konnte er dort wieder einziehen.

„Oh nein! Wo soll ich bloß die Nacht verbringen? Und wo ist mein Koffer eigentlich abgeblieben? Oh mein Gott!“, dachte er mit einem Anflug von Panik.

Doch es gab immerhin noch eine Notlösung. Wieder zurück zur Schulsekretärin. Da diese reizende Blondine nicht gerade seine beste Freundin war, seufzte er schwer und fasste sich dann ein Herz.

„Was soll’s… Irgendwo muss ich ja schlafen. Und… Oh mein Gott!“

Gerade fiel es ihm wieder ein. Etwas nicht gerade Unwichtiges. Jetzt war Panik vielleicht doch angebracht.

„Nacho! Wo ist er nur? Bestimmt noch bei meinen anderen Sachen!“ Hoffentlich!

Schnell rannte er zur Schulsekretärin. Das war eindeutig ein Notfall! Seine arme, kleine Ratte!

Er klopfte gar nicht erst und stürmte einfach herein, bevor die Sekretärin ihr berühmtes „Der Nächste!“ überhaupt brüllen konnte.

„Das ist ein Notfall!“, rief er aufgeregt und schaute sich im Büro um.

„Was denn? Du schon wieder?“, entgegnete sie genervt.

Und ich dachte, sie fand mich interessant? Komische Frau. Also Echt..., dachte Jojo nur, doch er hatte andere Sorgen.

„Sie haben vergessen mir ein Übergangszimmer zu geben!“, sagte dieser nun vorwurfsvoll.

„Ja, ja, ganz ruhig. Nur keine Panik! Du wirst schon nicht im Keller schlafen müssen…“

Oh Gott, aber vielleicht bei ihr? Bloß nicht! Eher würde ich den Keller vorziehen, dachte Jojo hysterisch.

Sie stemmte sich aus ihrem Schreibtischstuhl hoch und ging hinüber zu ihrer Pinnwand, von der sie einen Zettel riss und las.

„Ach ja, richtig“, brachte sie auf einmal hervor, „Die Umbauten im 3. Stock habe ich ganz vergessen…“

Fassungslos schaute Jojo sie an: „Wie bitte? Vergessen?“

„Hmm… Alle Zimmer sind momentan besetzt“, sagte sie mit so ruhiger Stimme, dass es ihm fast den Boden unter den Füßen weggezogen hätte.

„Kein Zimmer mehr frei? Was soll das heißen?“, fragte er weiter.

Sie seufzte und ließ sich wieder in ihren Schreibtischstuhl plumpsen.

„Soll heißen, dass keine Zimmer mehr frei sind.“

Na toll. So was konnte ja auch nur mir passieren! Das reinste Chaos!

„Und wo bitte soll ich dann schlafen? Im Keller ganz bestimmt nicht!“, protestierte er sauer. Und auch nicht bei dir…, fügte er in Gedanken hinzu.

Ohne ihm zu antworten nahm sie den Hörer vom Telefon und wählte eine Nummer. Während sie telefonierte, lief Jojo im Zimmer auf und ab. Eigentlich würde er wegen eines Zimmers ja nicht so ne Panik schieben, wenn seine Ratte Nacho, nicht weg wäre!

„Aha. Gut. ok“, sagte Blondie und legte den Hörer wieder auf, „Offensichtlich ein kleines Missverständnis. Ich hatte lediglich vergessen dich darauf hinzuweisen, dass du bereits ein Zimmer hast, in dem deine Sachen und ein Bett schon auf dich warten.“

Jojo hatte sichtlich große Mühe, sich zu beherrschen und ihr nicht eine zu klatschen oder sie anzuschreien. Aber was würde es bei dieser Person schon bringen? Nichts.

„Aha. Wie unglaublich reizend von Ihnen mich so früh darauf hinzuweisen!“, sagte er stattdessen gereizt, „Und wo ist mein Zimmer nun?“

Sie reichte ihm einen Schlüssel mit der Nummer 36.

Er riss ihr den Schlüssel aus der Hand und stapfte aus dem Raum, ohne sie auch nur noch eines Blickes zu würdigen und stand schon vor dem nächsten Problem. Wie sollte er bloß dieses Zimmer finden? Die hatten hier mittlerweile alles umgebaut und hier unten befanden sich gerade nur leere Klassenzimmer, aber Schlafräume? Fehlanzeige! So langsam hatte er das Gefühl, dass die Leute ihn ihr alle ärgern wollten und es noch eine lange Suche werden würde.
 

Am nächsten morgen – Jojo hatte doch tatsächlich das Zimmer und auch Nacho gefunden und sich dort sofort aufs Ohr gehauen, zu müde, um noch irgendetwas anderes zu machen – war er nicht wirklich gut drauf. Die Suche war in eine Nachtwanderung übergelaufen und nicht gerade Balsam für seine Seele gewesen. Noch dazu hatte er gestern auch nicht gerade einen guten Start gehabt. Aber was soll’s. Zumindest hatte er Nacho und seine Sachen wieder. Und ein Zimmer. Mit einem Bett. Er war gestern einfach zu müde gewesen, um Sarah noch zu schreiben, aber für heute hatte er es sich ganz fest vorgenommen.

Um wach zu werden, holte er sich erst mal einen Kaffee aus dem Automaten, der auf dem Weg zu seinem Klassenzimmer lag, und schlenderte damit zur Klasse.

Ganz in Gedanken stieß er auf einmal gegen Jemanden und verschüttete dabei den Rest seines Kaffees. Dieser landete ausgerechnet auf dem T-Shirt von - wie sollte es auch anders sein – Shuya, der Jojo jetzt ziemlich finster anschaute.

„Sag mal, hast du sie noch alle?!“, schrie er diesen aufgebracht an.

„Tut mir echt Leid, besonders für dein weißes T-Shirt. Der Fleck geht bestimmt nie wieder heraus…“, entschuldigte Jojo sich händeringend, auch wenn er es eigentlich ziemlich amüsant fand, wie schrecklich überheblich Shuya sich aufregte und fügte in Gedanken hinzu, Geschieht dir nur Recht…

Er reichte ihm trotzdem ein Taschentuch entgegen. Doch Shuya riss es ihm grob aus der Hand und schmiss es auf den Boden.

„Undankbar isser auch noch!“, sagte Jojo spöttisch und hob die Arme. Dabei sprach er mehr zu sich selbst, als zu Shuya. Doch das nahm dieser anscheinend sehr persönlich, denn gleich darauf hatte er eine sitzen. Jojo taumelte ein Stück zurück und dachte nur: Wie du mir, so ich dir.

Also zog er ihm auch eine. Doch gleich darauf bereute er diese Tat schon wieder, denn um die Ecke bogen Shuyas Kumpels und die sahen nicht gerade wie Schwächlinge aus.

Na super! Ein Problem nach dem anderen! Der Tag fängt ja mal wieder super an!

Shuya machte eine Handbewegung und sofort standen alle im Kreis um Jojo herum. Shuya mit eingeschlossen. Dieser ergriff wieder das Wort: „Weißt du, das trifft sich eigentlich ganz gut, dass wir uns heute morgen getroffen haben, Jojo.“

„Wieso? Weil du schon immer mal von mir mit Kaffee übergossen werden wolltest?“, fragte dieser spöttisch zurück und hasste sich im nächsten Moment dafür, dass er seine Zunge einfach nicht zügeln konnte. Shuya reizte ihn einfach zu sehr. Einer der Jungen, die um ihn herum standen, antwortete anstatt Shuya.

„Du hältst dich wohl für sehr witzig, was?“, höhnte er.

Doch Shuya ignorierte diese Aussage und widmete sich ganz seinem in die Enge gedrängten Gegenüber zu, ohne sich von dessen dummen Bemerkungen beeindrucken zu lassen. Schade eigentlich.

„Mit dir habe ich sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen! Kommst hierher und machst dich an MEIN Mädchen ran! Lass gefälligst deine dreckigen Finger von Sora, sie gehört mir! Ist das klar, Zecke?“, tönte Shuya.

Belustigt schaute Jojo ihn an und traute seinen Ohren nicht. Er hob spöttisch eine Augenbraue in die Höhe, auch wenn er wahrscheinlich eher vor Angst hätte zittern müssen, und konterte: „Dein Mädchen? Dass ich nicht lache, Shuya! Du kennst sie doch nicht mal und machst dich gleich an sie ran! Verfolgst du etwa immer noch dein alteingesessenes Beuteschema? Wie lächerlich…“

Shuyas Gesicht verzog sich zu einer finsteren Grimasse und er trat wieder einen Schritt näher an Jojo heran. „Ach ja? Was weißt du denn schon, hm?“

Dabei stieß er ihm seinen Finger drohend gegen die Brust. Und Jojo biss sich auf die Unterlippe, denn leider hatte er Recht. Er hatte keine Ahnung, was in den letzten Jahren hier abgegangen war und doch hatte Shuya nicht das Recht darauf, Sora für sich zu beanspruchen, ganz zu Schweigen davon, dass er immer noch ein Arschloch der Extraklasse war, wie er ihm hiermit gerade wieder einmal bewies.

Ein ziemlich muskulöser Junge trat aus dem Kreis heraus, stellte sich neben Shuya und hielt Jojo nun drohend seine Faust unter die Nase.

„Du machst dich gerade noch viel unbeliebter, als du eh schon bist! Merkst’ selber, nä? Scheiß Zecke! Ich würde aufpassen, sonst lernst du die hier bald kennen.“

Shuya schob ihn zur Seite und sagte: „Einen Moment noch, Craig.“

Seine grünen Giftaugen starrten Jojo hasserfüllt an.

„Was habe ich ihm bloß getan, außer ein bisschen Kaffee über sein Shirt gekippt? Darf ich etwa nicht mit Sora reden? Was für ein Anrecht hat er darauf? Gar keins! Der fühlt sich wohl richtig wichtig. Wie ich diesen Mistkerl hasse!“, dachte Jojo bei seinem Anblick.

Langsam aber sicher wurde auch er richtig wütend und seine Augen verengten sich zu Schlitzen.

„Erst bin ich an der Reihe“, zischte Shuya kühl und holte erneut zum Schlag aus.

Jojo versuchte erst gar nicht sich zu wehren. Es hatte sowieso keinen Sinn. Shuya war viel zu stark. Nach ein paar unzähligen Schlägen von dieser Schlange stürzten sich auch die anderen auf ihre „Beute“ und traten auf diese ein, bis er am Boden lag. Ein paar Mal rang Jojo nach Luft und versuchte sich mit seinen Armen so gut zu schützen, wie es eben ging.

Das konnte doch echt nicht wahr sein! Wenn ich mich doch nur wehren könnte…, dachte er sauer.

„Hoffentlich ist dir das eine Lehre, dreckige Zecke! Leg dich besser nicht noch einmal mit mir an, hörst du?!“, ermahnte Shuya den am Boden liegenden Jojo.

Ein letztes Mal drückte er dessen Gesicht mit seinem Fuß auf den Boden, zur Bekräftigung seiner Aussage. Seine Kumpels gaben weiter ihren Senf dazu und sagten: „Ja, genau!“ und „Du Penner! Kauf dir heile Hosen!“

Viel mehr nahm Jojo nicht mehr wahr. Er sah nur noch, wie ein Mädchen auf Shuya zuging und ihm mit der flachen Hand ins Gesicht schlug. Das hatte gesessen. Dieser fasste sich fassungslos an die Wange und das Mädchen schrie ihn wutentbrannt an. Was sie genau sagte, konnte Jojo nicht verstehen. Die Stimmen hörten sich gewaltig weit weg und verschwommen an. Mit letzter Kraft kroch er zur Wand und lehnte sich erschöpft dagegen. Um Ruhe ringend schloss er seine Augen. Dann spürte er, wie sich jemand vor ihn kniete und ihn an der Schulter berührte.

„Jojo?“, fragte die Person. Er blinzelte und sah, dass es Sora war, die nun vor ihm saß und ihn besorgt musterte. „Warte kurz… Ich hole die Krankenschwester oder so!“

Dieser schüttelte den Kopf, „Nein, bleib einfach hier“, und hielt sie am Arm fest ohne sie anzuschauen. Mit der anderen Hand zog er seine Pflaster aus der Tasche und rang sich ein schiefes Lächeln ab als er den Kopf hob. „Schon gut. Ich hab doch die hier! Ist eh nur ein Kratzer... Bis ich verheiratet bin, sieht man es nicht mehr, dass jedenfalls hat Sarah früher immer zu mir gesagt…“

Sie nahm ein Pflaster aus der Verpackung und klebte es auf seine Wange, auf der ein roter Ratscher prangte.

„Du Dummkopf!“, schimpfte sie leise und umarmte ihn vorsichtig.

Das war das Letzte, was Jojo von ihr hörte, als alles vor seinen Augen verschwamm und dunkel wurde.

~Kapitel 5 - Im Krankenzimmer ~

„Jojo! Jojo! Wach auf!“ Eine bekannte Stimme drang an Jojos Ohren. „Was hast du nur mit ihm gemacht? Er wacht ja gar nicht mehr auf!“

„Er ist nur bewusstlos… hoffe ich…“, sagte eine, zweite andere Stimme, die ihm auch bekannt vorkam.

Dann trat kurz Stille ein, als die erste Stimme plötzlich aufrief: „Ich weiß, was man in so einer Situation machen muss!“

„Und was? Wie wär’s, wenn wir einfach warten, bis er wieder aufwacht oder der Arzt kommt?“, schlug die zweite Stimme wieder vor.

Jojos Kopf schwirrte und er fragte sich wo er eigentlich war. Auf dem Flur wohl nicht mehr, alles war ruhig, bis auf die Stimmen, und er lag in einem weichen Bett. Die Stimmen rissen ihn wieder aus seinen Gedanken.

„Nein, wir können nicht einfach abwarten, wir müssen etwas tun! Wie wär’s mit Mund-zu-Mund-Beatmung!“, sagte die erste Stimme nun wieder.

„Nein, auf gar keinen Fall!“, erwiderte die zweite.

Langsam konnte Jojo wieder klar denken. Beim dem Rumgeschreie war schlafen ja auch nicht mehr möglich. Nach einer Weile öffnete er langsam die Augen und blinzelte ins helle Licht. Doch als er versuchte sich aufzusetzen, durchzuckte ihn ein stechender Schmerz und ließ ihn wieder zurückfallen. Es fühlte sich an wie geprellte Rippen oder schlimmer.

Die beiden Mädchen bemerkten das zum Glück nicht, sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich darüber zu streiten, wer von beiden den Kranken denn jetzt wach küssen sollte.

„Könnt ihr euch jetzt endlich mal entscheiden?“, riss dieser sie aus ihrer Diskussion und die beiden zuckten zusammen.

Sie drehten sich zum Krankenbett um. „Ah! Du bist endlich wieder wach, wie schön!“, das kam von Mimi, die ihren Kumpel erleichtert anlächelte.

„Ja, bei dem Lärm kann ja keiner schlafen…“, erwiderte Jojo mürrisch und fuhr sich mit der Hand durchs zerzauste Haar. Er musste erst mal richtig wach werden.

„Gut, dann muss ihn auch keiner küssen!“, sagte Sora. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schnaubte verächtlich.

Sie konnte manchmal echt… na ja zickig sein…, dachte Jojo.

„Tut mir echt leid, dass wir so laut waren. Wie geht’s dir denn?“, entschuldigte sich Mimi bei Jojo.

Dieser versuchte sich erneut aufzusetzen und diesmal gelang es ihm sogar, ohne vor Schmerz wieder zurückzusinken. „Na ja. Den Umständen entsprechend, aber was nicht tötet härtet ab oder wie war das noch?“

Mimi lachte: „Ja. Oder tut einfach nur schrecklich weh.“

Jojo setzte wieder sein schiefes Lächeln auf und ließ seinen Blick zu Sora wandern. Sie hatte immer noch diese finstere Miene aufgesetzt und als ihre Blicke sich kurz trafen, schaute sie sofort wieder weg.

Was die wohl wieder hat? Komisches Mädchen…, dachte Jojo nur.

„Da es dir ja wieder besser geht, werd ich mal wieder in den Unterricht zurück gehen“, sagte sie, drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Krankenzimmer. Mimi kicherte.

„Was?“, fragte Jojo an sie gewandt.

„Ach nichts, ich hab nur gerade über etwas nachgedacht…“, sagte sie verschwörerisch grinsend und ließ ihren Blick gen Decke schweifen.

„Und über was?“ Jojos Neugier war geweckt.

Doch sie zwinkerte ihm nur verschwörerisch zu. „Das geht dich nichts an.“

„Oh man. Sei doch nicht immer so fies zu mir, Mimi!“, stöhnte Jojo auf.

Nach einer Weile sagte Mimi: „Aber ich bin froh, dass es dir schon wieder einigermaßen gut geht… Dass du dich auch gleich mit Shuya anlegen musst! Was war denn eigentlich der Grund dafür?“

„Ja, ja… Danke. Schön, dass sich wenigstens eine Sorgen um mich macht. Wo ist eigentlich Saimen, wenn man ihn mal braucht, hm?“, erwiderte Jojo etwas vorwurfsvoller, als er eigentlich wollte.

Die ganze Situation ging ihm tierisch auf die Nerven. Eigentlich wollte er doch nichts weiter, als in Ruhe seinen Schulabschluss machen. Stattdessen hatte er schon zwei Strafarbeiten aufgebrummt bekommen und sich mit Shuya angelegt. Schlimmer konnte es eigentlich gar nicht mehr werden!

„Ach, du kennst doch Shuya! Dieser elende Weiberheld… meinte doch tatsächlich, dass ich mich von Sora fernhalten solle und sie ihm gehöre! Aber zum Glück ist sie nicht so dumm und fällt auf ihn rein!“, erklärte er Mimi schließlich die ganze Geschichte.

Diese verfolgte gespannt Jojos Schilderung und klappte den Mund an einigen Stellen auf und wieder zu.

„Hä? Und wer hat Shuya dann eine geklatscht?“, fragte Mimi plötzlich.

Jojo schaute sie fragend an: „Wieso? Ich dachte, das wärst du gewesen… Etwa nicht?“

Sie schüttelte mit dem Kopf. „Nein. Kann ich auch gar nicht gewesen sein, weil ich erst von Sora informiert wurde, dass du im Krankenzimmer bist und mich dann sofort mit ihr auf den Weg zu dir gemacht habe.“

Verwundert stützte Jojo seinen Kopf auf den Händen ab und dachte nach.

„Hmm… Dann kann es nur Sora gewesen sein!“, stellte er fest, „Auch wenn ich mir das von ihr eher nicht vorstellen kann… oder?“

„Hmm…“, machte nun auch Mimi und fasste sich nachdenklich ans Kinn. „Ja, auf mich wirkt sie eigentlich auch eher zurückhaltend, aber der Schein kann ja auch trügen, wie man so schön sagt…“

„Ja stimmt. Wenn sie sich angegriffen fühlt, fährt sie ihre Stacheln aus, wie ein Igel! Oder so ähnlich…“, ergänzte Jojo.

Mimi schüttelte den Kopf und musste grinsen, beim Gedanken an Sora, wie sie sich wie ein Igel einrollte und ihre Stacheln bei Gefahr ausfuhr. „Alter Jojo… Du hast Einfälle…“

„Tja… Aber mal ehrlich, Mimi. Bisschen komisch ist Sora schon oder? In einem Moment still und freundlich und im nächsten stachelig und aufbrausend… Versteh einer die Frauen…“, sagte Jojo nachdenklich.

Mimi stieß ihn an: „Was faselst du da, Jojo? Wirst du jetzt etwa sentimental?“

Dieser schnaubte auf. „Ja, ja… Du denkst auch nur, ich gehöre zu diesen dummem Typen, die immer nur saufen, sich prügeln, in den Tag hinein leben, nicht arbeiten wollen und keine Ahnung von Gefühlen haben. Die Mädchen nur ausnutzen, um sich mal für eine Nacht zu amüsieren? Tolle Freundin bist du…“

Erst als er den Satz beendet hatte, schaute er wieder auf. Mimi starrte ihn mit großen Augen an. Erst dann merkte er, was er da eigentlich gerade gesagt hatte.

„Oh man, was labere ich hier eigentlich für einen Stuss… Tut mir Leid…“, sagte er entschuldigend, „Dabei wissen wir beide am besten, was für ein Typ ich bin… Na ja… Hab mir wohl auch den Kopf angeschlagen…“

„Scheint wohl so. Denn das musst du gerade sagen, Mister-ich-schreibe-nie-zurück-und-tu-dann-so-als-hätte-ich-es-vergessen!“

Denn normalerweise gehörte ich wirklich zu diesen Typen und ich hatte auch tatsächlich vergessen Mimi zu schreiben, als ich in Frankreich war… und mittlerweile tat mir das auch ziemlich leid, da sie eine meiner besten Freunde war… Aber seit ich bei Sarah in Frankreich war, hatte sich meine Einstellung irgendwie geändert. Wenn man mit einer Frau zusammen lebte und sonst keinen zum Reden hatte, dann lernte man die Gefühle von Frauen und von sich wohl besser kennen…, dachte Jojo ein wenig beschämend und hörte gar nicht, wie Mimi etwas zu ihm sagte.

Sie riss ihn aus seinen Gedanken. „Hallo? Hörst du mir überhaupt noch zu? Dass, was du gerade gesagt hast, ist kein Stuss. Ich wusste gar nicht, dass du so einfühlsam bist, dabei kenne ich dich schon ganz schön lange...“

Jojo lachte auf. „Das ist vielleicht auch besser so. Sonst bekomme ich bestimmt noch mehr gebrochene Rippen.“

Jetzt musste auch sie lachen. Mimi schaute auf die Uhr. „Na ja. Die nächste Stunde fängt gleich an. Ich werd mich dann auch mal auf den Weg zur Klasse machen. Frau Donato ist sonst stinksauer.“ Sie stand auf.

„Ja, ich würde am liebsten mitkommen“, beteuerte Jojo.

Mimi stutzte. „Wieso das denn?“

„Weil sie mich bestimmt schon vermisst!“, sagte er breit grinsend.

„Du Spinner!“, sagte sie mit einem Lächeln und knuffte ihn in die Seite.

„Hey! Das sagt die Richtige!“, erwiderte er.

In der Tür blieb sie noch einmal kurz stehen und drehte sich zu ihm um.

„Du könntest der Erste sein, der Soras Herz auftaut…“, und zwinkerte ihm zu. Bevor Jojo noch etwas sagen konnte, war sie auch schon durch die Tür verschwunden.

Was wollte sie mir damit denn jetzt wieder sagen…, fragte Jojo sich nachdenklich.
 

Was Mimi gesagt hatte, ging Jojo nicht mehr aus dem Kopf: Er könnte der Erste sein, der Soras Herz auftaut? Was hatte sie damit gemeint? Oder hatte sie es einfach nur so gesagt? Jojo war verwirrt und ließ sich seufzend nach hinten in die Kissen fallen.

Doch er hatte nicht viel Zeit, um sich den Kopf darüber zu zerbrechen, denn jemand kam in den Raum geplatzt und riss die Tür auf.

„Hierher! Hier ist das Krankenbett!“

Als die dicke, blonde Frau sich umdrehte blieb ihm fast die Spucke weg. Es war die Sekretärin, liebreizend in einen Krankenschwesterkittel gewickelt, die den kleinen, scheinbar kranken Jungen anschrie sich in das Bett, in dem - wohlgemerkt – noch immer Jojo lag, zu legen.

Bitte nicht schon wieder diese ätzende Frau… Wird man hier denn gar nicht verschont?, dachte Jojo verzweifelt.

Als sie Jojo im Krankenbett liegen sah, brülle sie: „Warum liegst du denn im Bett? Du siehst kerngesund aus! Raus da!“

Langsam fand auch er seine Stimme wieder und schaute sie trotzig an.

„Ist wohl Ihre Ruhestätte, was? Tja, leider war ich zuerst hier! Bäh!“

Sie schnaubte wütend auf und stemmte ihre Hände in die Hüften.

„So eine Unverschämtheit! Das… das ist gelogen! Nun raus hier, der Kleine hier braucht Ruhe!“

„Dann sollten Sie hier nicht so rumposaunen, wenn er Ruhe braucht, meinen Sie nicht? Außerdem war ich zuerst hier und brauche auch meine Ruhe!“, erwiderte Jojo sauer.

Als sie gerade wieder losbrüllen wollte, fiel er ihr ins Wort: „Keine Panik! Keine Panki! Ich geh ja schon freiwillig! Wenn Sie hier wüten, wer möchte da schon gerne krank im Bett liegen?“

Missbilligend schüttelte Jojo den Kopf und erhob sich langsam aus dem Bett. Jede seiner Bewegungen schmerzte und er verzog das Gesicht. Endlich hatte die Krankenschwester Ruhe gegeben und schaute ihn nur abwartend an.

Was die hier wohl noch alles war? Bitte nicht auch noch der Gärtner oder viel schlimmer… die Köchin! Dann würde ich mir in Zukunft mein Essen selber machen!

Beim Rausgehen klopfte Jojo dem kleinen Jungen noch aufmunternd auf die Schulter und zwinkerte ihm zu, „Wenn du mal Probleme mit der da hast…“, und zeigte mit dem Finger auf die Presswurst im Arztkittel, „…dann komm ruhig zu mir. Ich helfe dir.“ Der Kleine lächelte ihn an, was Jojo als ein „Okay“ deutete und sodann triumphierend aus dem Krankenzimmer marschierte.



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