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Uruhas Höschen und andere Katastrophen

Eine Uruha/Reita-Fanfiction
von

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Es war laut im Backstage raum, alle schrien und rannten durcheinander. Nur einer war ruhig: der Bassist der Band, blond, gutaussehend, total lässig: Reita.

"Oh kami... Rei, heb deinen Arsch, hier irgendwo muss es doch liegen!", fuhr ihn Kai panisch an.

Suchte der schon wieder was? Was hatte der denn diesmal verloren, seinen Kopf?

Während Kai ihn wegdrückte und das Sofa, auf dem der Blonde saß nach irgendetwas absuchte, schüttelte der zur Seite gedrückte nur den Kopf.

Wann hatten sie schonmal einen normalen Live? Da musste er jetzt wirklich nachdenken... derjenige, der ein BISSCHEN normal gewesen war, war der dritte in ihrer Stacked Rubbish Tour. Ja, der war in Ordnung, der war beinahe chillig gewesen. Nicht so eine Hektik wie hier.

"Reeeei, wo sind meine Strapse?! Wenn du die schon wieder für deine Weiber mit nach Hause genommen hast bring ich dich um!", brüllte Uruha, hob ihn kurzerhand hoch und suchte als Dritter an diesem Tag das Sofa ab, ehe er ihn wieder auf das weiche Polster plumpsen ließ.

Der Erste, der das Sofa abgesucht hatte war Ruki gewesen. In alter Tradition hatte er anscheinend seinen Gürtel verlegt - und seine Ringe gefunden.

Bei dem Gedanken daran musste Reita grinsen. Wenn Ruki wüsste, dass er derjenige war, der ihm sämtliche Gürtel versteckte, würde er ihn sicher eine Woche lang ignorieren und ihn - wie schon einmal - dazu zwingen einen Schokoriegel zu essen. Oh kami, nein... wenn er jetzt an Süßkram dachte wurde ihm schlecht... ungut.

Aber zurück zu Ruki und dem Schokoriegel. Damals war es so gewesen, dass er im Krankenzimmer des Tourgebäudes eine ihrer Stylistinnen vernascht hatte. Was Reita natürlich so nicht stehen lassen konnte und ein Handy-Video davon gemacht hatte - wo man Ruki in seiner ganzen Pracht deutlich sah. Was ihm an körperlicher Größe fehlte, hatte er anscheinend in seiner Hose wieder wett gemacht. Natürlich hatte er das Video dann ausführlichst und in voller Länge mit Kommentaren des Regisseurs - ihm selber - jedem gezeigt, der es sehen wollte. Seitdem hatte Ruki einen neuen Spitznamen (Mr. Longdong) und er eine noch schlimmere Süßigkeiten-Phoebie.

"Reitaaaaaaa!"

Oh oh, nicht gut... da stand ein ausgeprägt verärgerter Aoi vor ihm.

"Haiii?"

Hätten Blicke töten können, wäre er jetzt eher unlebendig. So aber funkelte ihn der schwarzhaarige Gitarrist nur mit einem Blick an, der ihm die Gänsehaut auf seine nackten Arme trieb.

"Hast du Ruki schon wieder seinen Gürtel versteckt?", fauchte Aoi ihm ins Ohr und Reita wich etwas vor dessen Nähe zurück.

Er mochte das nicht so. Schon gar nicht von männlichen Artgenossen. So fiel es ihm jetzt auch nicht schwer, total empört zu gucken.

"Jetz hör aber mal auf, denkst du ich will unseren Zwerg zum explodieren bringen?!", beschwerte er sich.

Gut, er hatte den Gürtel versteckt. Aber diesmal ganz leicht.

Aoi schien ihm trotzdem nicht zu glauben, trotz seiner überzeugenden schauspielerischen Leistung eines Unschuldigen.

"Wo ist er?!", knurrte Aoi ihm ins Ohr und auf einmal war dessen Hand an seinem Innenschenkel, wohl genau wissend, dass der Bassist nicht nur eine Süßigkeiten-Phobie, sondern auch eine Homo-Phoebie hatte.

Solchem Druck war er nicht gewachsen, weswegen er leise das Versteck des Gürtels ausplauderte: Hinten in dem Stopffach für Kabel von Uruhas Verstärker.

"Wie kommst du bitte auf das Stopffach?", knurrte Aoi kopfschüttelnd und Reita seufzte erleichtert, da der andere Leine zog, wohl um den Gürtel zu holen.

Nur um hier einmal etwas zur klären: Er war nicht gestört. Es gab nur ein paar Dinge, die man beachten musste, wenn man ihn nicht zum Feind haben wollte. Und nein, er stand auch nicht auf SM, so wie viele Fans in ihren Geschichten meinte. Die Geschichten fand er sowieso idiotisch... als ob er sich mit einem von diesen gestörten Bandkollegen jemals einlassen würde! Davon abgesehen dass er zum "Mr. Hetero 2009" gewählt worden war - PSC-intern. Schon allein beim Gedanken an Poposex wurde ihm ähnlich schlecht wie bei der Erinnerung an den Schokoriegel.

Ein seufzendes Gewicht neben ihm auf dem Sofa schob ihn gewaltsam in die Gegenwart. Das seufzende Gewicht war ein paar himmellanger Beine - rasiert! Und das für einen Mann, was bei ihm nur kopfschütteln hervorrief.

"Was seufzt du?", fragte Reita seinen langjährigen Kumpel neben ihm.

Mr. Sex on two looong legs, wie sie ihn hin und wieder nannten.

"Ach", meinte Uruha nur sorgenschwer, "Ich konnte meine Unterwäsche nich finden."

Hieß das... er trug NICHTS unter seinen Hotpants?!

"Ja, jetz guck nich so! Ich hab nix drunter, guck!"

Oh kami... tatsächlich... da war ein komplett nackter Hüftknochen, dann Uruhas schwarz lackierte Fingernägel und dann der schwarze Stoff seiner Hotpant, den er leicht weggezogen hatte.

"OH MEIN GOTT!!!", brüllte Reita auf einmal und sprang auf, die Hände vor den Augen.

Wo hatte er da gerade hingeglotzt?!!! Gut, er wusste jetzt, dass Uruhas letzte Intimrasur wohl schon ein wenig her war, da waren schwarze Stoppel gewesen aber...

"OH MY FUCKING GOD!!!"

WIESO HATTE ER DA HINGEGUCKT?!!! WAR ER NOCH ZU RETTEN?!!!

Die komplette Aufmerksam seiner Bandmitglieder galt jetzt ihm, das wusste er. Aber bei solchen Tatsachen konnte er einfach nicht still und lässig dasitzen. Das war selbst ihm zu viel. Und wie ruhig es auf einmal war, alle schienen halb schockiert zu sein. Aber wohl nicht schockierter wie er.

"Rei... alles in Ordnung?", fragte Uruha leise und man hörte, dass er sich wohl Gedanken machte, was genau an ihm ihn dermaßen geschockt hatte.

"NEIN!!!", brüllte Reita nur und warf jedem einzelnen im Raum einen Blick der Sorte "GROARR!" zu, "SUCHT MAL BITTE JEMAND UNTERWÄSCHE FÜR DEN HER!!!"

Woah, er ertrug es nicht länger hier in diesem Raum! Flucht! Sofort!

Wie von der Tarantel gestochen stürmte er aus dem Raum, in der festen Absicht sich sofort einen Rückzugsort im Freien zum Rauchen zu suchen. Dort wurde es dann langsam besser. Das Bild von Urus nackter Lende bekam er trotzdem nicht aus dem Kopf, was einem Weltuntergang glich. Er war Mr. Hetero! Eigentlich hatte sowas ihn kalt zu lassen! Außerdem wollte er nicht wissen, wie oft Uru schon ohne Unterwäsche auf der Bühne herumgehüpft war... oh Gott... bekam er gerade einen Harten?!

"Rei? Kann ich... mal mit dir reden?"

Die Wurzel allen Übels stand vor ihm. Mr. Sex on two looong looong legs... without underwear. Super! Sein Schwanz freute sich anscheinend auch noch, Uru zu sehen! Ganz toll! Wurde er jetzt schwul oder was?!

Sein Blick spiegelte anscheinend seine Gefühle wieder, denn Uruha trat ängstlich einen Schritt zurück. Seine Hand zitterte, als er sich seine Zigarette anzündete... eine dieser widerlichen Menthol-Marlboros.

"Ich... ich wollte nur wissen was los war... gerade", brachte der Gitarrist stockend hervor und sein Blick suchte unsicher nach dem des Blonden.

Er schwieg. Klar, natürlich dachte er nach was er Uruha sagen sollte. Aber nichts schien ihm sinnvoll. Er konnte ihm nicht die Wahrheit sagen, weil ihn sonst jeder auslachte. Er konnte ihn aber auch nicht anlügen... dass hatte er bei Uruha noch nie gekonnt.

"Findest... findest du mich eklig?"

Total verdutzt starrte Reita den Brünetten an. Bitte was?!

"Na ja... weil... weil du gesehen hast, dass ich... ."

"Dass du was?", hakte Reita nach, da der andere nichts weiter gesagt hatte, sondern nur knallrot angelaufen war.

"Dass... dass ich... Stoppelchen hab... ."

Der Bassist fühlte sich, als wäre ihm gerade jemand auf den Kopf gefallen. DAS beschäftigte Uruha so?!

"Weil... weil du so angeekelt geguckt hast", erklärte Uruha verlegen und wagte es scheinbar nicht mehr, ihn anzusehen sondern musterte interessiert die Pflastersteine.

Irritiert guckte er auf, als der andere auf einmal zu lachen anfing. Der Blonde hielt sich nach einer Weile den Bauch und jappste nach Luft, es war einfach zu lustig. Er zwang sich dazu, wieder ernst zu werden und drückte Uruha nur kurz an sich.

"Schon gut, ist schon alles in Ordnung", meinte er nur lächelnd und ging wieder hinein.

Die Minuten bis zum Live zogen sich dahin wie angeschimmelter Kaugummi, doch dann überstanden sie den auch gut. Zumindest die anderen, er selbst nicht. Sie spielten gerade Silly God Disco und er stand neben Uruha, als diesem sein Schwanz aus den Hotpants rutschte. OH KAMI. Es war rosa, es sah einfach nur... geil aus und... es verleitete zum Anfassen. Aber er konnte das schlecht auf der Bühne machen, die Fans würden ausrasten und er selbst würde seinen Titel als Mr. Hetero verlieren.

Also musste er geschlagene zwei Stunden mit einem Uruha, dem sein Pillermann aus den Hotpants lugte auf der Bühne verbringen. Er verspielte sich 34 Mal, rannte einmal - weil er von Uruhas Schwanz abgelenkt war - beinahe Ruki von seinem Podest und war um es harmlos zu umschreiben einfach nur ein totaler Vollfail.

Nach dem letzten Lied raste er von der Bühne, schmiss seinen Bass entgegen seiner Gewohnheit einfach nur aufs Sofa und jagte weiter in die Gemeinschaftsduschen, wo er sich in voller Montur unter die eiskalte Dusche stellte und erstmal brüllte was das Zeug hielt.

VERDAMMT NOCHMAL! Was war nur mit ihm los?! Erst starrte er Urus Stoppel an, dann ging ihm dessen nackte Hüfte nicht mehr aus dem Kopf und jetzt... jetzt hatte er einen Mörderständer weil er die SPITZE (!!!) von Uruhas Schwanz gesehen hatte. DAS DURFTE DOCH ALLES NICHT WAHR SEIN, ODER?!!!

Okay, ganz ruhig... erstmal fror ihn, das eiskalte Wasser war wohl dich nicht so optimal. Schnell mal auf warm drehen. Besser. Und jetzt die nassen, schweren Klamotten loswerden. Kai würde ihn sowieso dafür umbringen.

"Kai wird dich dafür umbringen", wurden seine Gedanken mit fiesem Unterton wiederholt.

"Oh kami", entkam es Reita nur, beinahe tonlos.

Vor ihm stand Uruha. Verschwitzt. Und nackt.

"Ich weiß dass es dir gefallen hat", hauchte die Stimme des Gitarristen auf einmal an seinem Ohr und seine freche Hand strich über die Beule in seiner Hose.

"Uruha! Weg da!", protestierte der Bassist, merkte aber selber dass seine Stimme mehr nach "aaah, mehr!" klang.

Als der Brünette ihn gegen die Wand drückte und ihn langsam auszog, jede frei werdende Stelle mit seinen prallen Lippen abtastend raubte es ihm beinahe den Verstand.

Was war nur los mit ihm? Hatte er zu lange keinen Sex mehr gehabt?! Das war doch erst drei Tage her!

"Ich weiß dass du durcheinander bist, mein Schatz", raunten die samtweichen Lippen an seinem Ohr und streiften es zärtlich, "Aber da gibt es nichts zu verstehen... du verzehrst dich schon viel zu lange nach mir... du hast nichtmal gemerkt, wie du im Tourbus von mir geträumt hast... ."

Reita presste die Augen fest zusammen. Nein... er wollte doch nichts von Uruha... Uruha war doch schon immer sein bester Kumpel gewesen... dass konnte doch alles nicht wahr sein... .

Warme, weiche Finger, die sein Gesicht zu dem anderen drehten ließen ihn seine Augen wieder öffnen.

"Küss mich...", flüsterte Uruha und der Blick aus seinen braunen, verlangenden Augen sprach Bände.

In dem Blonden brach ein Feuerwerk der Verwirrung aus. Was wollte der da jetzt von ihm? WARUM?!!!

"Rei...", hauchte der Gitarrist und drückte seinen nackten, nassen Körper an den des anderen.

Dem etwas Kleineren entkam ein langgezogenes Stöhnen, ihre heißen Glieder lagen gerade aneinander, ohne den kleinsten Abstand. Er konnte das Pochen fühlen, drückte sich einfach noch enger an seinen Freund, wollte ihn nie wieder hergeben. Aber küssen... er wusste ja nicht...

"Rei!"

Er klang verärgert... es tat ihm ja leid, aber er konnte ihn einfach nicht küssen... noch nicht...

"REI ALLES IN ORDNUNG?!"

Erschrocken keuchend schlug der Bassist die Augen auf und sah sich verwirrt um. Er saß im Backstage-Raum. Ruki suchte gerade seinen Gürtel... und fand seine Ringe... Uruha saß neben ihm... rasierte Beine. Es war... alles nur ein Traum gewesen... oh kami... so ein Glück... er stand gar nicht auf Uruha... alles nur ein Traum... wie schön.

"Ich hab mein Höschen nicht gefunden, guck!", meinte Uruha auf einmal lachend und zog seine Hotpant etwas von seinem Bauch weg.

"AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!!!"

Eigentlich hatte er gedacht, dass es nach dem Traum kurz vorm Live nicht schlimmer kommen konnte. Doch erstens kommt es anders, zweitens als gedacht.

Der Live selber war gut verlaufen, denn er hatte es vermieden zu Uruha zu sehen. Auch wenn ihm erzählt worden war, dass diesem tatsächlich mangels Unterwäsche ein gewisses Körperteil aus der Hose gerutscht war. Das mussten sie natürlich in ihrer Lieblingsbar begießen, was eher in einem apokalyptischen Saufgelage endete. Und einem nackten Uruha neben ihm in seinem Bett während er selber nichts trug... außer dem Kopf des Gitarristen auf seiner Brust.

Oh kami... was war da nur passiert gestern im Suff?!

Suchend schweifte sein Blick durch sein mittlerweile wieder helles Schlafzimmer. Okay. Sein wild klopfendes Herz schlug nur noch schneller, da er am Boden ein paar zerknüllte Taschentücher entdeckt hatte.

"Mmmh... Reita", hauchte es da auf seiner Brust auf einmal und ihm stoben schon allein beim bloßen Klang von Uruhas Stimme sämtliche Härchen in die Höhe.

Was ihm da von unten entgegensah, verschlug ihm einfach nur die Sprache: ein verwuschelter brauner Haarschopf, zwei verschlafene dunkelbraune Augen und ein herzhaft gähnender Schmollmund.

Eigentlich wollte er ein "ohayo" herausbringen - doch seine Stimme versagte ihm und so bewegten sich nur seine Lippen, was ihm einen fragenden Blick aus müden braunen Augen einhandelte.

"Tut dir dein Arsch weh?", fragte er stattdessen, als er seine Stimme wiedergefunden hatte.

OH KAMI, JETZT BETASTETE DIESER SPAST AUCH NOCH SEINEN HINTERN! Wenigstens schüttelte er den Kopf.

"Brennt bisschen aber ansonsen alles gut", meinte er lächelnd und kuschelte sich mit einem genüsslichen "Mmmh" an ihn, "Hast vermutlich gestern das Gleitgel vergessen."

Reita sank das Herz in die nicht vorhandene Hose. Also hatte er seinen besten Kumpel gevögelt... oh kami... scheiße.

"Was guckst du denn so, hm?", fragte der Brünette lächelnd und einer seiner schlanken Finger strich über den Hals des Bassisten.

Dieser schluckte kurz und laut und starrte den anderen an.

"Findest du es auch noch gut dass ich mein erstes Mal mit nem Kerl im Vollsuff mit dir hatte?"

Er merkte selbst, dass seine Stimme genau so klang, wie er sich fühlte: panisch. Aber er konnte ja auch nix dagegen machen: Wer hätte gedacht, dass ER - Mr. Hetero 2009 - im Vollrausch über seinen besten Freund herfiel?

"Rei... ich war selber total dicht... ich hab keine Ahnung was genau gestern Nacht passiert ist... ich weiß nur, dass mir mein Arsch weh tut und am Boden jede Menge benutzte Taschentücher liegen", erklärte Uruha verlegen.

Das beruhigte ihn jetzt irgendwie nicht wirklich. Okay, es KÖNNTE sein, dass er ihn nur gefingert hatte... aber das wäre schon schlimm genug. WIESO DACHTE ER ÜBERHAUPT ÜBER GESTERN NACH WENN SIE JETZT - GERADE EBEN, IN DIESEM MOMENT - NACKT ZUSAMMEN KUSCHELTEN?!

"Ich geh duschen", meinte Reita um der für ihn unangenehmen Situation elegant zu entkommen.

Aber der braune Wuschelkopf auf seiner Brust wollte nicht weichen.

"Du darfst noch nicht gehen... ich bin es gewohnt dass man danach mit mir kuschelt", beschwerte der Gitarrist sich leise und drücke seinen nacken, heißen Körper näher an den des Bassisten, dem ganz warm dabei wurde.

"D-dann lass uns wenigstens was anziehn", nuschelte er errötend und fragte sich innerlich, wann er diesmal aus diesem Albtraum aufwachen würde, "Kannst du mich mal zwicken?"

Ein verwunderter Blick aus schlaftrunkenen braunen Augen.

"Willst du das wirklich?"

Reita nickte nur - und auf einmal lag er mit von Uruha weit gespreizten Beinen unter ihm. Erschrocken starrte er in dessen auf einmal gar nicht mehr müden Augen, beobachtete geschockt, wie lüstern sich der andere über die prallen Lippen leckte.

"ICH SAGTE ZWICKEN - NICH FICKEN!!!", brüllte der Blonde los und schubste seinen Bandkollegen von sich.

Okay, vielleicht war seine Reaktion etwas heftig gewesen, der Braunhaarige guckte tieftraurig und entschuldigte sich stotternd, ehe er sich still an die andere Seite des Betts setzte, die Beine anzog, die Arme darum legte und das Kinn auf die Knie legte. Irgendwie tat er ihm ja schon leid... aber er war ein Kerl, so wie Kou auch... und er war sicher NICHT schwul.

"Bedeute ich dir eigentlich IRGENDWAS?", kam es auf einmal fast flüsternd von seinem Bandmember.

Reita stockte der Atem. Ihm drängte sich gerade ein furchtbarer Verdacht auf... Uruha war in ihn verknallt. Und jetzt heulte er auch noch, obwohl er versuchte es zu verstecken. Zögernd rückte Reita zu ihm und klopfte ihm kurz auf die Schulter. Er hatte allerdings nicht mit der Reaktion des Gitarristen gerechnet, der ihm sozusagen auf den Schoß hüpfte, seine langen Beine um ihn schlang und mit einem geschluchzten "sag!" den Kopf auf seine Schulter legte.

Okay... schwierig. Was sollte er dem flennendem Bündel Mensch, dass sich da an ihn klammerte sagen?

"Warum fragst du mich das überhaupt? Du weißt es doch", antwortete er dann nur knapp und hoffte, dass es Antwort genug war.

Der Kopf des Brünetten hob sich und er sah ihn aus verweinten Augen an.

"Aki... ich versteh dich nicht mehr", wisperte er leise und sah dabei mehr als verzweifelt aus.

Aki... so hatte er ihn seit Jahren nicht mehr genannt. Früher, als sie noch in der selben Fußballmannschaft waren und auch danach, noch vor Gazette, als sie sich regelmäßig trafen schon.

"Ich versteh nicht mal mich mehr richtig... ich bin eifersüchtig wenn du so viel Zeit mit Ruki verbringst... und ich will nur noch bei dir sein."

Oh scheiße. Der hatte sich anscheinend wirklich in ihn verschossen... SCHEIßE!!!

"Guck nicht so", hauchte sein Bandkollege leise und lächelte sanft, "Ich will damit ja nicht sagen, dass ich in dich verliebt bin oder so... ich weiß auch nicht... ich glaub ich vermiss bloß die Zeit, die wir miteinander hatten."

Jap. Geeenau. Deswegen saß er ja jetzt auch nackt auf seinem nackten Schritt. Geenau. Die Zeit und so. Einleuchtend!

"Du hast dich ja nur von mir vögeln lassen bis dir dein Arschloch brennt und zwingst mich jetzt dazu mit dir zu kuscheln...", konnte sich Reita seinen sarkastischen Kommentar nicht verkneifen.

Oh kami... was hatte er jetzt angerichtet?! In die verheulten, braunen Augen war ein trotziger Ausdruck getreten, Uruhas Fingernägel drückten sich erst fest in seinen Rücken, dann hart in seine Brust, er wurde ins Bett geschubst und hatte auf einmal einen Bandkollegen über sich, der ihn äußerst stark an ein Raubtier erinnerte.

"Du kompletter Vollidiot!", knurrte der Gitarrist, "du hast das Einfühlungsvermögen eines... einer Abrissbirne!"

Okay. DAS hatte gesessen.

"Du Spast kannst doch nicht einmal zwischen kuscheln und Petting unterscheiden!", wurde ihm jetzt auch noch an den Kopf geschmissen.

Verlegen schüttelte er den Kopf. Er wusste es tatsächlich nicht so genau. Er wusste nur, dass kuscheln unmännlich und nichts für ihn war.

Uruha seufzte und sein Körper sank auf Reitas, dem es fast die Luft nahm. Nicht weil sein Bandkollege eine fette Planschkuh war und ihn fast erdrückte, sondern weil ihm mit einem mal verdammt warm wurde. Sowohl innerlich als auch äußerlich.

"W-was machst du da?", nuschelte er verlegen, als fremde und doch so vertraute Hände in seine Nackenhaare strichen und ihn kraulten.

"Ich zeig dir, wie man richtig kuschelt", kam es nur selbstsicher als Antwort.

"Bist du die Frau oder der Mann?", flachste Reita herum, um nicht ganz klein beizugeben.

Sein kleiner Scherz handelte ihm einen Knuff in die Seite und Lippen an seinem Hals ein. Überirdisch weiche, samtene und pralle Lippen... OH KAMI, was dachte er da bloß?!

"U-uru-Uruhaah... lass das... mmmh."

Der andere kicherte nur und schloss die Knabberei an Reitas Ohrläppchen mit einem Kuss auf den Hals ab.

Er wusste gar nichts mehr. Er wusste nur, dass er verwirrt war und dass in höchstem Maße. Hatte er Uruha wirklich gepoppt? Hatte dieser ihm gerade eben wirklich gestanden, dass er in ihn verknallt war? Kuschelten sie jetzt wirklich miteinander? Er fragte sich das alles, weil ihm alles so unwirklich vorkam. War es ein Traum - oder der Restalkohol? Alles verschwamm so undeutlich vor seinen Augen, selbst Uruhas lächelndes Gesicht... bis alles schwarz und er eingeschlafen war.

Als er aufwachte (wieder oder erst?) war er angezogen. Na ja, angezogen... er trug Shorts. Aber es war ein Fortschritt. Bis auf seine Wenigkeit war sein Bett leer. Der Boden war sauber - ohne zerknüllte Taschentücher.

"Oh kami... alles nur ein Traum", seufzte er erleichtert und schwang summend die Beine aus dem Bett.

Fröhlich obwohl verkatert ging er in die Küche - und blieb wie angewurzelt auf der Türschwelle stehen.

"Hey Rei, ohayo!", schallte ihm die fröhliche Stimme seines brünetten Kumpels entgegen, der in seinen Sachen von gestern mit einem Kaffee in der Hand an der Küchentheke lehnte.

"Oh kami", ächzte Reita entsetzt und krallte sich am Türstock fest.

Sein Bandkollege lachte nur und stellte die Kaffeetasse ab.

"Was denn, die angewixxten Taschentücher von gestern hab ich doch weggeräumt", meinte er zwinkernd, klopfte Reita beim vorbeigehen auf die Schulter und verließ dessen Wohnung.

"OH MEIN GOOOOOOOOOOOOOOOTT!!!"

Das Brüllen des Bassisten war bestimmt zehn Blocks weiter noch zu hören.

"KAI VERDAMMT MACH AUF ICH BRAUCH DICH!!!", brüllte ein völlig aufgelöster Uruha und klingelte weiter Sturm an der Tür des Bandleaders.

Nach wenigen Sekunden öffnete sich endlich die Haustür und ein verschlafener Kai guckte heraus, sah den Gitarristen und zog ihn sofort zu sich rein.

Zwar war er kein kleines Kind mehr, doch er ließ es sich gefallen dass der Drummer ihn in der Küche auf einen Stuhl drückte, ihm eine kleine Flasche Sekt vor die Nase stellte und seine Tränen wegwischte, die aber trotzdem nicht weniger werden wollten.

"Was ist passiert?", fragte der Dunkelbrünette besorgt, "Ich dachte eigentlich unsere Aktionen wären genug um ihn endlich zu überzeugen."

Alles, was Uruha auf diese Worte konnte war nur abgrundtief schniefen und sich heulend an Kai drücken.

"Er will mich nich... da kann ich noch so viel machen", schluchzte er verzweifelt und klammerte sich an die starke Brust des Leaders, der ihn nur sachte streichelte.

"Uruha... ich weiß dass er dich liebt... er zeigt es nur nicht... wir müssen ihn wohl heftiger überzeugen!"

Eh... was? Was redete Kai denn da? Hatte der sie noch alle? Reita wollte ihn nicht... dass hatte er ihm eindeutig bewießen. Gestern, als sie betrunken waren, hatte er erst sich, dann Reita ausgezogen und sich eng an ihn gedrückt, ihn ins Bett geschubst und sich an ihn gekuschelt. Als Reita schließlich schlief, hatte er einfach ein paar Taschentücher zerknüllt und wild um sie herum auf dem Boden verteilt, so dass es aussah, als hätten sie miteinander geschlafen. Aber sein bester Kumpel hatte KEINERLEI Anstalten gemacht, selbst etwas zu unternehmen... er hatte nicht einmal einen Arm um ihn gelegt - die ganze Zeit lang!

"Uruha... Reita wäre blöd, wenn er dir nicht irgendwann nachgeben würde! Außerdem träumt er regelmäßig von dir, was heißt, dass da in ihm drin irgendwas für dich sein MUSS!", redete der Kleinere auf ihn ein, kniete mittlerweile vor ihm und streichelte über seine Knie.

Schniefend sah er auf, direkt in die gutmütigen, aufmerksamen Augen ihres Bandengels.

"Ich weiß nich was ich noch machen soll...", sagte der Gitarrist leise und zog mangels Taschentuch die Nase hoch.

Das Grinsen, das gerade auf dem Gesicht des Drummers erschien verhieß ihm nichts Gutes.

"Wir pumpen dich mit Viagra voll und lassen dich dann mit Reita alleine."

BITTE WAS?!!!

"Also echt - NEIN! Ne, echt nich! Glaub dir gehts zu gut!", regte Uruha sich auf, verstummte aber sofort, als Kai zwinkerte.

"Du bist normal sowieso schon genau so drauf wie mit Viagra vollgestopft... da macht es keinen Unterschied, ob wir es tatsächlich machen, oder ob wir unseren Lieblingsbassisten nur glauben lassen, es wäre so."

Auf ihren beiden Gesichtern erschien ein diabolisches Grinsen, dass aber von einem Vibrieren unterbrochen wurde. Fragend sah Uruha ihrem Leader dabei zu, wie dieser erstaunt eine SMS las. Der andere lächelte aber nur und steckte das Handy wieder weg, ehe er aufstand und kurz verschwand.

Was sollte dass denn jetzt?! Ah okay... Kai hatte eine Decke geholt, die er ihm jetzt um die Schultern legte - und sich breitbeinig auf seinen Schoß hockte.

"K-kai... was wird das?", fragte Uruha unsicher und legte die Arme um die Hüften des beinahe schwarzhaarigen.

"Ich will nur kuscheln", meinte dieser nur und knabberte an Uruhas Hals.

Gut, so lange es nur das war... er konnte es brauchen, weswegen er genießend die Augen schloss und die Arme um den Hals seines Bandkollegen legte. Er murrte auch nicht, als sich starke Hände unter sein Oberteil schoben und über seinen nackten Rücken streichelten, als sich weiche Lippen seinen Hals hinabtasteten und über sein Schlüsselbein geleckt wurde. Als der andere jedoch aufstand, ihn packte und auf den Küchentisch drängte wurde ihm die Sache doch etwas ungeheuerlich.

"K-KAI! STOP!", rief er panisch und versuchte die hastigen Hände die ihn gerade auszogen aufzuhalten.

Doch es blieb beim Versuch, wenige Sekunden später lag er halbnackt unter einem Kai, der wenig mit dem Menschen gemeinsam hatte, mit dem er seit Wochen Pläne schmiedete um an Reita heranzukommen.

"Kai, bitte!", rief Uruha mit brechender Stimme und versuchte ein letztes Mal den Dunkelbrünetten von sich zu drücken, was aber aussichtslos war.

Mit fest zusammengepressten Augen und angespanntem Körper fügte er sich in sein Schicksal, spürte die warmen Hände überall dort, wo eigentlich Reitas hingehörten: an seinen Inneschenkeln, an seinen Brustwarzen, an seinem Hintern.

Das war ein Albtraum. Er würde sicher gleich aufwachen. Bestimmt... oder?

"WAGE ES NICHT IHN NOCH EINMAL ANZUFASSEN!!! ICH BRING DICH UM DU SAU!!!", brüllte ein hochgradig und beinahe bedenklich wütender Reita und schlug auf Kai, der im Eck lag ein.

Nachdem Uruha weg war, war ihm eingefallen, dass er irgendwie dringend mit ihm reden musste. Bei sich zu Hause war er aber nicht und sein Handy hatte er bei ihm in der Wohnung vergessen, weswegen er erstmal Aoi, Ruki und Kai geschrieben hatte. Kai hatte ihm schließlich zurückgeschrieben, dass Uruha bei ihm war und dass er ihn jetzt ficken würde, wenn er es schon nicht tat. Daraufhin war er zu Kai gerast und hatte das Schlimmste gerade noch verhindern können.

Das Endergebnis war ein zitternder Gitarrist in seinen Armen und ein ächzender, sich langsam wieder aufrappelnder Leader in der Ecke.

"WARUM HAST DU DAS GETAN DU SPAST?!!! WIR REDEN NOCH!!!", brüllte Reita, zog die Decke enger um seinen besten Kumpel und half ihm vorsichtig mit nach draußen in sein Auto.

Er wusste, dass er viel zu schnell zur Wohnung des Brünetten raste, aber er konnte nicht anders - er wollte weg von Kai und außerdem konnte er seine Wut gerade an niemand anderem als seinem Gaspedal auslassen.

Endlich waren sie da und er trug das bibbernde Bündel Gitarrist halb in dessen Wohnung und dort gleich ins Bett.

"Brauchst du irgendwas? Sollen wir reden?", fragte er leise und setzte sich vorsichtig auf das Bett.

Kami... diese bittenden braunen Augen, dieser ängstliche Blick... er musste sich irgendwie zusammenreißen, um nicht einfach zu ihm zu springen und ihn ganz fest an sich zu drücken. Er tat ihm so unendlich leid.

"Kommst du bitte zu mir ins Bett? Aber zieh bitte die Hose aus und das Shirt, da is Blut dran", hauchte Uruha traurig und streckte eine Hand nach ihm aus.

Oh... shit... hatte er Kai blutig geschlagen? Ein Blick an ihm hinunter bestätigte ihm das und er zog sich aus. Vorsichtig weil er nur noch Shorts trug schlüpfte er zu seinem Bandmember unter die Decke, welcher sofort einen Arm um ihn legte und sich immer noch bebend an ihn drückte.

Scheiße... schon wieder diese samtweiche, sahneweiße Haut an seiner... wieso wühlte ihn das so sehr auf?! Er war doch Mr. Hetero 2009! Ihn hatte so etwas nicht aufzuwühlen!

"Warum hat Kai das gemacht? Warum ausgerechnet Kai?", schniefte es da auf einmal neben ihm und erschütterte, fragende braune Augen sahen ihn an.

Reita sah an dem Größeren vorbei aus dem Fenster und zuckte mit den Achseln.

"Vielleicht ist er in dich verliebt", gab er seine Vermutung preis.

"Nein... das kann nicht sein... Kai ist in jemand anderen verliebt, schon ziemlich lange."

A-ha? Und wer, wenn er fragen durfte? Reichte sein fragender Blick, den er seinem Bettgenossen zuwarf oder musste er ihn jetzt ernsthaft fragen, in wen Mr. Bandleader verliebt war?

"Es ist... na ja... er steht total auf Miyavi... und das schon seit zwei Jahren".

Miyavi... klar, dass hatte er sich irgendwie gedacht.

"Aber warum hat er das dann gemacht...", widerholte Reita die Frage, die auch ihn sehr beschäftigte.

Abwesend fuhren seine Finger über Uruhas Hüfte und er merkte es noch nicht einmal, merkte nur dass der andere auf einmal ganz still wurde und ihn aus großen Augen anstarrte.

"Kannst du... kannst du mich mehr streicheln?", bat er leise und ihn riss es ruckartig aus seinen Gedanken.

"Oh... oh... ."

Mehr brachte er nicht raus, als er die Finger von seinem besten Freund nahm und leicht rosa wurde.

"Wieso soll ich dich mehr streicheln?", fragte er skeptisch und musterte den Gitarristen.

Er hatte nicht vergessen, dass dieser ihm sozusagen gestanden hatte, dass er in ihn verknallt war!

"Weil... weil es Kais Finger aus meinen Gedanken verdrängt", nuschelte der Braunhaarige verlegen und drückte seinen heißen Körper an seinen.

Oh ooooh... oh kami... er spürte gerade ein Körperteil, das normalerweise bei Kerlen nicht reagierte... oh shit! Was war nur mit ihm los?! Hatte er zu lang keinen Sex mehr gehabt?! Aber gut... er musste seinem Lieblingskumpel helfen die halb-Vergewaltigung zu vergessen, weswegen er begann sanft über dessen samtige Haut zu streicheln. Er begann bei seinem Hals, wo er missmutig feststellte, dass da rote Stellen waren die nicht von ihm stammten.

"Wichs-Drummer", knurrte er, legte seinen Mund auf die himmlisch duftende Haut und begann leicht zu saugen.

Das Keuchen aus den prallen Lippen des anderen ließ es heißkalt durch seinen Körper zucken und da es in seinen Shorts langsam begann vor Lusttropfen feucht zu werden brach er die Aktion lieber ab. Er war schließlich hetero, er würde sich sicher nicht selbst dazu verleiten so scharf auf einen Kerl zu werden dass er ihn in seiner Erregung flachlegte. Kerle flachlegen war etwas für Schwuchtel und das war er sicher NICHT. Die Möglichkeit, dass man ja auch noch bisexuell sein konnte zog er gar nicht erst in Betracht, denn das schien ihm das schlimmste überhaupt zu sein: Hin und -hergerissen zwischen Möpsen und Schwänzen, nirgends dazugehörend - schrecklich! Da konnte man sein Sexualleben ja gleich in der Tiefkühltruhe einfrieren! Zum Schutze anderer - und vor allem einem selber. Wie das aber auch klang... "Hey Mama, ich steh auf Schwänze - aber Muschis mag ich auch noch!" Vielleicht war Bisexualität ja auch nur die Ausrede der ganzen Homosexuellen, um wenigstens noch ein BISSCHEN "normal" zu sein.

"Über was denkst du nach?", riss ihn eine unsichere, sanfte Stimme aus den Grübeleien.

Ein verlegenes Grinsen schlich sich auf seine Lippen und er legte einen Finger an den üppigen Mund des langbeinigen Gitarrenwunders.

"Ich möchte Sahne von deinem Finger lutschen...", kam es verträumt aus dessen Mund und Reita konnte nichts anderes als die Augen aufreißen und seinen Finger schleunigst zu entfernen, "Das hilft mir auch beim Vergessen! Also steh auf, geh an den Kühlschrank, hol die Sahne raus und fütter mich!"

Okay... das ließ er sich nicht zweimal sagen, denn so hatte er wenigstens einen Grund um abzuhauen. Nachdem er die Sahne erfolgreich im Kühlschrank geortet hatte, packte er sich ein paar Eiswürfel und ließ sie in seinen Shorts verschwinden.

"Uwaaah...", stöhnte er leise und musste sich an den Kühlschrank krallen.

Er hatte nicht gewusst, dass er so auf Eis stand. Anstatt seinen Ständer verschwinden zu lassen, hatte er jetzt eher eine Mörderlatte und seltsame nasse Flecken in den Shorts - na toll. Das sah aus als hätte er abgewixt. Wahnsinn... so ein Scheiß!

Leise fluchend suchte er nach einem Handtuch und versuchte den kalten Stoff wenigstens einigermaßen wieder trockenzukriegen - was aus seiner Mörderlatte eine Monsterlatte machte und er wenig später mit total weggetretenem Blick stöhnend am Kühlschrank lehnte. NIE - WIEDER - EIS!!!

"Kann ich dir helfen?", kam es mit eindeutigem Blick von der Küchentür.

Sein langbeiniger Kollege, splitternackt mit einem Blick wie glühende Lava... oh scheiße. Er hatte ein Problem!

"Sag einfach nichts", meinte der andere nur grinsend, ging zu ihm und schmiegte seinen Körper an den seinen.

Ob er dabei seinen Ständer mit Absicht an seine Monsterlatte drückte, wusste er allerdings nicht. Zuzutrauen wäre es ihm aber.

"Du keuchst ja", schnurrte es von seinem Hals und eine weiche Zunge leckte sich zu seinem Ohr, um dort sanft hineinzubeißen, was ihm meterdicke Gänsehaut verschaffte.

"Nein, tu ich - aaah - gar nhhh... nicht!"

Der andere lachte nur leise und seine langen Finger strichen über seine Brustwarze, die auch prompt reagierte und sich aufstellte. SCHEIßE!!! Er musste hier weg! Schluckend wich er zurück, stieß aber irgendwann an den Kühlschrank. Mist! Verdammte Scheiße!

"Aki... das würde mir sehr helfen das mit Kai zu vergessen", bat der Brünette auf einmal leise und überhaupt nicht mehr so... beinahe aggressiv sexy wie zuvor.

Aki... schon wieder sein richtiger Name. Was erhoffte Uruha sich davon?! Dass er aus seiner Rolle schlüpfte die keine war? Kami... wie ihn diese Leute nervten, die meinten Reita wäre nur eine Rolle. Reita und Akira waren die selbe Person - der einzige Unterschied war nur, dass er privat als Akira ein wenig kindischer und leichtlebiger war. Ein wenig mehr "Uke"... wie diese dämlichen Fangirlies immer schrieben. Aber was sollte daran ukig sein, wenn man einfach mal Blödsinn machte und völlig abspackte? Das war Leben... wer keinen Humor hatte, konnte sich da gleich eingraben lassen.

"Lass mich schnell auf dem Klo meine Latte loswerden und dann kuscheln wir... okay?", schlug er vor und Uruha guckte beleidigt.

"So unsexy bin ich nun auch wieder nicht dass ich das nicht könnte", brummelte er und zog ins Schlafzimmer ab.

Erleichtert aufseufzend lehnte er sich gegen den Kühlschrank und dankte Kami dafür, dass er ihm einen starken Willen und jede Menge Durchhaltevermögen geschenkt hatte. Und vor allem... einen ausgeprägten Rachedurst, was es ihm nicht schwer machte ein "ich komm gleich wieder!" zu rufen, sich anzuziehen und die Wohnung zu verlassen.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Zutiefst befriedigt ging er nach zu Uruha nach Hause, die Kamera sicher verstaut in der Innentasche seiner Jacke. Er war nicht nur zufrieden, weil er seine Rache vollzogen hatte... er war auch zufrieden, weil er ganz sicher NICHT schwull war. Das Rumgeficke der anderen hatte ihn völlig kalt gelassen. Knapp eineinhalb Stunden war er nun fort gewesen... hoffentlich hatte der Gitarrist zu Hause nichts Blödes angestellt. Leise betrat er dessen Wohnung, wurde beinahe erschlagen von der Stille, die sich hier ausbreitete.

"Uruha?", rief er leise, wollte ihn im Falle eines Falls nicht unbedingt aufwecken.

Möglichst geräuschlos legte er Schuhe und Jacke ab und schlich sich dann ins Schlafzimmer - dort war das Bett leer. Irritiert sah er ins Wohnzimmer, wo auch niemand war, nichtmal auf dem Balkon. Vielleicht war er ja im Badezimmer? Vorsichtig öffnete er die Tür dort und blieb dann wie angewurzelt auf der Schwelle stehen.

"Ano... warum rasierst du dir die Beine?!!!", brach es verständnislos aus ihm heraus.

Waren Leute, die beinahe vergewaltigt wurden so durch den Wind, dass sie sich ein paar Stunden später einfach in die Wanne setzten und anfingen sich die Stoppel von den Beinen zu schaben?!!!

"Na ja... da fühl ich mich gleich sauberer", erklärte der Brünette verlegen, konzentrierte sich kurz auf den letzten Zug mit dem Rasierer und ließ sein Bein, welches er auf dem Rand der Badewanne abgelegt hatte wieder im Wasser versinken, "Komm doch auch rein."

Er und reinkommen? Meinte der jetzt IN die WANNE oder IN IHN? So wie der guckte wohl beides... .

"Neee... lass mal... da schwimmen jetzt deine ganzen Stoppel drin rum", lehnte er ab und war froh, dass ihm ein plausibler Grund eingefallen war.

"Nein, tun sie nicht... ich hab zum Rasierer auswaschen immer ne Extraschüssel", erwiderte der andere errötend und deutete auf die Schale mit warmen Wasser hinter ihm, wo unter anderem auch der Rasierschaum stand.

Reita schluckte. Hieß das... er hatte keine Ausrede mehr, warum er nicht mitbaden konnte? Ihm stockte der Atem, als sein bester Kumpel aufstand, seinen nass glänzenden, frisch rasierten, splitternackten Körper präsentierte. Oh kami... was zur Hölle ging gerade mit IHM ab?!!!

"Aki... hör auf dich an der Tür festzukrallen und komm her", umschmeichelte ihn da schon die samtweiche Stimme seines Kollegen.

Wie ferngesteuert trugen ihn seine Beine bis vor die Wanne, wo weiche, warme Hände ihn empfingend. Er war unfähig, etwas zu tun oder zu sagen, der makellose Körper des anderen lähmte ihn. Sanft wurde sein Shirt nach oben geschoben, neugierige Fingerspitzen strichen über seine Haut.

"U-uru... uruhah", quetschte der Bassist nun doch heraus, denn geheuer war ihm das nicht.

Ein leises Lachen war alles, was er als Antwort bekam und der Größere fuhr damit fort ihn auszuziehen bis Reita schließlich selbst nackt vor ihm stand. Zärtliche Hände zogen ihn in die Badewanne und ehe er es sich versah saß er hinter Uruha im warmen Wasser, die Arme fest um den zerbrechlich wirkenden Körper geschlungen. Er schluckte, spürte den Hintern seines Vordermanns an seinem Schritt.

"Hmm... Aki... das ist schön", seufzte sein bester Freund genüsslich und lehnte sich an ihn.

Ja... schön... . Total schön. Fand er auch. Er fand es so schön, dass er gerade am liebsten schreiend aus dem Fenster springen würde. Total schön, nicht?!!! Welcher normale, heterosexuelle Mann badete mit seinem besten Kumpel?!!! Es war zum AUSRASTEN! Ständig kam er in solche Situationen! HASSTE der da oben ihn etwa?! Es schien fast so. Was hatte er nur verbrochen? Nur weil er Ruki immer seinen Gürtel versteckte? Ehrlich, das Leben war doch unfair und scheiße!!!

"Aki... kippt deine Stimmung gerade?"

Ertappt versuchte er schnell ein zufriedenes Gesicht zu machen.

"Ne neeee - alles in Ordnung!"

Er sah an den skeptischen, braunen Augen dass er ihm nicht glaubte. Die Art, wie seine Augenbraue nach oben glitt, die Form, zu der sich seine prallen Lippen verzogen.

"Du lügst... du hast irgendwas. Sag!"

Mist... wie sollte er dem jetzt glaubhaft versichern, dass alles okay war?!!! Der kannte ihn schon viel zu lange! Okay... lügen konnte er nicht... hatte er noch nie gekonnt bei ihm. Mist.

"Ich bin nich schwul", sagte er deswegen schlicht.

Es überraschte ihn, dass der Gitarrist schallend zu lachen anfing, sich umdrehte, breitbeinig auf seinen Schoß hüpfte und ihn an sich drückte.

"Baka... als ob ich DAS nicht wüsste", hauchte er in dessen Ohr und drückte sich an ihn.

Der Blonde schluckte hart. Fuck... ihm wurde schon wieder so unnatürlich heiß. Was auch kein Wunder wäre... er konnte gerade wieder einmal ALLES von dem anderen an sich fühlen. Sogar dessen vom heißen Wasser gehärteten kleinen Freund.

"R-ruha... könntest du vielleicht... bisschen... ???"

Angesprochener lachte nur erneut leise und schüttelte den Kopf.

"Nein... ich war noch nicht fertig damit, dir zu zeigen wie man richtig kuschelt", hauchte er und eine Gänsehaut lief über Reitas Körper.

Shit... wie kam er da jetzt wieder raus?!

"Hey... Aki... das dient nur zu Lehrzwecken... außerdem brauch ich das jetz gerade dringend", meckerte der Braunhaarige und sah ihn mit Dackelblick an.

Dem hatte er eh noch nie widerstehen können, weswegen er sich jetzt einfach in sein Schicksal fügte. Er schloss die Augen, als sich weiche Finger an seinen Nacken verirrten und ihn dort sanft kraulten. Von dort wanderten sie an seinen Oberkörper, strichen seine Schlüsselbeine nach, strichen über seine Brust ehe sich pralle Lippen lautlos an seinen Hals legten. Sein Herz sprang ihm gleich aus der Brust - so fühlte er sich jedenfalls. Er konnte es sich nicht erklären, aber er genoss das hier in vollen Zügen. Er war noch nie so berührt worden... so... liebevoll und zärtlich.

"Streichel mich auch", flüsterte die sehnsüchtige Stimme seines Kumpels an seinem Ohr und er biss fest die Zähne zusammen um nicht leise aufzukeuchen.

Die prallen Lippen des anderen hatten nämlich sein Ohr berührt... seine Schwachstelle Nummer eins. Doch das würde er ihn sicher nicht wissen lassen, sonst war er ihm ausgeliefert. Zögernd hob er seine Hand und strich sanft über die sahneweiße Haut an seinem Rücken. Er fühlte sich, als hätte er Elektrizität in den Fingerspitzen... es kribbelte dort. Leise seufzte sein Gegenüber genüsslich und schloss die Augen, lehnte seinen Kopf gegen seine Brust. Scheiße... das fühlte sich wirklich gut an. Sanft fing Uruha an, ihm die Haare und seinen Körper zu waschen. Als dessen Finger immer tiefer wanderten, keuchte er scharf auf.

"Ano... meinen Schwanz kann ich... aaaaaaaaaaahleineeeeh", stöhnte er.

Zu spät, die Hände des anderen waren schon am Werk. Und er konnte nicht einmal verhindern, dass es seinem kleinen Freund gefiel und er sich langsam aufrichtete. Wie konnte das sein?!!! Er war doch nicht... schwul oder so!!! Vermutlich hatte er wirklich zu lange keinen Sex mehr gehabt... .

"Siehst du... dir gefällts doch", hauchte sein Gitarristenkollege überflüssigerweise auch noch.

Missmutig sah er ihn an. Ja... schön für ihn. Toll... sollte er sich jetzt freuen oder wie?! Beinahe fluchtartig verließ er die Wanne und wickelte sich hastig ein Handtuch um die Hüften. Sie waren viel zu oft viel zu lange nackt irgendwie zusammen. Das musste aufhören!!! Ohne auf die Flirtmaschine, die mal NUR sein bester Freund war zu achten föhnte er sich die Haare, spürte dann aber schon einen warmen Körper an seinem Rücken.

"Wie wärs... bestellen wir uns was zu Essen und kuscheln dann?", hauchten pralle Lippen an sein Ohr und er bekam SCHON WIEDER eine Gänsehaut - ob er es nun wollte oder nicht.

"Essen ja, kuscheln nein", servierte er ihn eiskalt ab und ging ohne ein weiteres Wort ins Wohnzimmer, um sich eine von Uruhas Zigaretten zu schnorren.

Er hatte sie gerade erst angezündet, als er blinzelnd die Lippen verzog. Urrgh... er wusste schon warum er dieses Menthol-Kraut nicht rauchte. Das schmeckte eher nach Hustenbonbon als nach Zigarette... . Aber der Größere hatte ihm mal erklärt, warum er Menthols rauchte: Nämlich dass sein Atem trotz Rauch gut roch. Kami... WAS für eine Tussi. Und sowas wollte ein KERL sein?!!! Seine Gedanken wurden gerade mehr als wiederlegt, denn ein sich am Sack kratzender Bandkollege betrat das Wohnzimmer, rülpste erst mal und war an sich versenkt in den Flyer des Pizzaservices. Der andere schien seinen fassungslosen Blick bemerkt zu haben, denn er grinste breit und zuckte mit den Schultern.

"Guck nich so, das hab ich mir von dir abgeguckt - soll ich gleich auch noch ohne Schamgefühl in der Nase bohrn und nebenbei über die "Tittöööön" meiner Exfreundinnen quatschen?", fragte er dreist grinsend.

Booah... boooooooah... das hatte er NIE gesagt oder gema... gut... vielleicht EIN Mal... oder zwei... aber... BOOAH!!! Das schrie nach Rache!!! Mit wenigen Schritten war er bei Uruha, hatte dem sein Handtuch von den Hüften geklaut und peitschte ihn damit aus, jagte den quietschenden und lachenden Brünetten durch seine ganze Wohnung bis er ihn irgendwann in ein Eck in der Küche gedrängt hatte und der andere keuchend und lachend die Hände hob.

"Ich ergebe mich, bitte - aaaah - verschon mich - aaautsch - da krieg ich sonst lauter blaue - gaaaaaaah - Flecken - REITA HÖR AUF VERDAMMT SONST KRIEG ICH BLAUE FLECKEN!!!"

Wie vom Donner gerührt stand der Bassist da und guckte in das ernsthaft wütende Gesicht seines Gegenüber.

"Ano... gomen... aber da bin ich eitel", gestand er verlegen und schmiegte sich sofort nackt wie er war an ihn.

HEIß - NICHT SCHON WIEDEEER!!! Abrupt schubste der Blonde ihn weg und ging wieder ins Wohnzimmer. War ja nicht auszuhalten wie der sich an ihn ranmachte!!! Er blieb nicht lange alleine, denn schon schmiegte sich ein langbeiniges Wesen an ihn und schniefte leise. Irritiert sah er auf und bemerkte, dass der andere tatsächlich nah dran war zu weinen.

"Sag mal... warum bist du so eiskalt zu mir? Hasst du mich?", fragte Uruha tieftraurig und eine kleine Träne rollte über dessen Wange.

Reita war völlig überfordert. Okay, gut, langsam. Der heulte. Okay, gut. Wegen ihm. Okay - NICHT GUT!!!

"Ruha... hey... hör auf zu weinen", nuschelte er hilflos und wischte die Träne mit dem Daumen weg, doch die Zweite kam schon nach.

Hemmungslos weinend drückte sich der andere an ihn, wollte gar nicht mehr aufhören. Unbeholfen legte der Blonde die Arme um ihn, streichelte ihn leicht, hoffte dass es wenigstens ein kleines bisschen half.

"Saag", schluchzte sein bester Freund und sah ihn aus verheulten Augen an.

Shit... was war nochmal gleich die Frage gewesen? Irgendwas mit... ob er ihn nicht mochte oder so. Ah ja, genau.

"Du bist mein bester Freund... wieso denkst du, dass ich dich nich mag?", fragte er einigermaßen fassungslos.

Das weinende Etwas neben ihm schniefte nur und wischte sich übers Gesicht.

"Weil du zur Zeit so kalt zu mir bist, nichts mehr zulässt... früher haben wir sogar nach dem Fußball zusammen geduscht, jedes Mal... und du hast mich im Fußballcamp gewärmt, als mir so kalt war im Zelt... jede Nacht... warum ist jetzt alles so schlimm? Nur weil ich nach so langer Zeit wieder ein wenig Nähe suche?"

Er schluckte betroffen. Es war alles wahr... aber... er konnte ihm nicht sagen, warum das alles jetzt nicht mehr okay war.

"Kou... damals waren wir noch Teenager... damals war alles anders", meinte er ausweichend.

Der Braunhaarige schüttelte nur den Kopf.

"Nein... du hast einfach tierisch schiss davor, dass du mir wieder besoffen sagst, wie sehr du mich liebst."

Der Bassist fühlte sich gerade, als würde sein Gehirn einfrieren. Ja, auch das war wahr. Ganz am Anfang von Gazette, als ihre erste Single die Charts stürmte waren sie feiern gewesen. Vor allen Leuten hatte er dem schönen Gitarristen damals seine Liebe gestanden... geschlagene 30 Minuten lang, wie ihm nachher erzählt wurde. Seine Gesichtsfarbe wechselte spürbar von kalkweiß auf feuerrot und er wandte den Blick ab.

"Aki... das verlang ich doch gar nicht... ich will doch nur etwas Nähe", flüsterte Uruha und schniefte leise, "Nur... ein bisschen streicheln... ein bisschen kuscheln."

Er wusste nicht wieso, aber sein Herz brüllte gerade. Weil er das selbe wollte. Aber innerlich schämte er sich dafür. War das diesmal kein Alptraum? Würde er wieder erwachen?

"Kai... Kai, bitte, wach auf!"

Wie eiskalte Schwerter schnitten sich die Worte durch sein glühendes Inneres. Ihm war so heiß... hatte er Fieber? Sein gesamter Körper schmerzte, besonders sein Schritt. Warum fühlte er sich so? Sein Erinnerungsvermögen ließ ihn gerade im Stich.

"Kaiih... bitteeeh!"

Aois Stimme... warum bettelte er so? Hatte er einen Unfall gehabt und lag im Koma? Langsam öfnete er seine Augen. Er lag in seinem Wohnzimmer... nackt. Sein Kollege nackt und mit besorgtem Blick über ihm. Oh kami... er erinnert sich wieder. Er hob leicht den Kopf, deutete auf seinen Cockring, der ihm immer noch die Hitze in seinem schmerzhaft hartem Glied staute. Der andere reagierte sofort - bekam den Ring aber nicht ab.

"Dein Schwanz ist zu groß", meinte er lächelnd, kniete sich zwischen seine Beine und er spürte seine gepiercten Lippen um seine Erregung.

Gequält aufstöhnend krallte er sich in die schwarzen Haare. Die Hitze in ihm war unerträglich und wurde auch nicht besser als der Ring endlich ab war. Klirrend fiel er zu Boden, Kai stürzte sich auf den Gitarristen, warf ihn auf den Rücken, riss seine Beine auseinander und positionierte sich vor dessen Öffnung.

"Du bist als Einziger noch da... du hast jetzt Pech gehabt", knurrte er und drang leicht in den Älteren.

Ein genüssliches Stöhnen von beiden schallte durch den Raum, schwarze Fingernägel versenkten sich in braunen Haaren und plötzlich lagen ihre Lippen aufeinander. Die Lippen des sexy Saitenkünstlers waren wie Morphium. Aller Schmerz war verschwunden, nur die Erregung rauschte auf Schmetterlingen durch seine Blutbahnen. Das kalte Metall des Piercings ließ kühlende Blitze durch seinen Kopf rasen, hinderten ihn daran den Verstand zu verlieren. Immer tiefer, schneller und fester rammte er sich in Aoi, fühlte die Hitze so heftig mit einem Mal über sich zusammenschlagen, dass es ihm fast den Atem raubte. Mit einem Stöhnen, wie er es von sich selbst noch nie gehört hatte spritzte er tief in den hemmungslos schreienden Schwarzhaarigen ab. Noch Minuten danach, als er immer noch die erhitzte Öffnung um seinen endlich erschlaffenden Penis fühlte, spürte er die heftigen Wellen seines Höhepunkts, wie sie ihn immer wieder durchströmten, ihn mit tiefer Zufriedenheit füllten und alle anderen Gedanken hinfortwischten. Nach einer Weile sank er immer noch keuchend auf den verschwitzten Körper seines Untermanns. Seine Arme legten sich wie von selbst um ihn und er hörte wie der andere zufrieden seufzte.

"Kai?"

"Mh?"

"Schläfst du jetzt öfter mit mir?", fragte der Supportgitarrist lächelnd.

Der Brünette zuckte nur zusammen und starrte ihn an, als käme er vom Mars.

"Eh... ."

Große, flehende Kulleraugen sahen ihn an, bettelten förmlich darum.

"Aoi... aber wenn... dann in ner Beziehung, okay?"

Er wollte ihn schließlich nicht als Bandmatratze missbrauchen!

"Und kein SM-Sex mit Ruki und Tora mehr!", forderte er streng.

Sein Bandmember wurde knallrot und senkte den Blick. Er hörte das Schlucken, dass ihm genau sagte, dass diese Forderung den anderen erst einmal überlegen ließen. Schließlich aber sah er ihm sanft in die Augen und lächelte.

"Für dich würd ich alles machen", hauchte er und streichelte über den Rücken des Drummers.

Nachdenklich sah er ihn an, wusste nicht, warum er sich auf einmal so verknallt fühlte. Schließlich war sein Untermann, in dem er by the way immer noch steckte, sein BANDKOLLEGE. Juhuu... er hatte seinen Gitarristen gepoppt!

"Kai... ich weiß was du denkst aber... bitte grübel nicht drüber nach, was wäre wenn es vorbei ist", riss ihn Aois ernste Stimme aus seinen Gedanken, "Was zählt, ist doch nur das hier und jetzt... außerdem wissen wir beide, dass wir erwachsen genug sind, dass unsere Beziehug der Band nichts anhaben kann."

Wie vom Donner gerührt starrte er den Dunkelhaarigen an. Seit wann war der so... so...

"Jetz guck nich so... ich kann auch mal Intellent sein, wenn mir was wichtig ist!", beschwerte der Ältere sich verlegen und grinste beschämt, da ihm wohl aufgefallen war, dass es "Intelligent" hieß und nicht "Intellent".

Dieser kleine Versprecher und die Erkenntnis, dass der Schwarzhaarige recht hatte, zauberte die Sonne wieder in Kais Gesicht.

Es krachte und sein CD-Ständer fiel scheppernd zu Boden.

"Huubsi... war wohl bissn... su viel...", nuschelte ein blonder, torkelnder Bassist und bewunderte die tollen Farben der herausgefallenen CD's, "Wie n Regnbogn... ."

Er wollte sich hinknien, um alles noch besser zu sehen - plumpste jedoch um und lachte sich erstmal den Arsch darüber ab. Plötzlich wurde seine Miene aber wieder ernst und er schloss die Augen, rieb sich die Stirn.

"Schwill nich kuschln... oder streichn... oder Kou figgn... s alls doof... ."

Nachdem Uruha das alles von ihm gefordert hatte, hatte er erstmal darauf gewartet, dass er aus seinem Alptraum aufwachte. Als dem nicht so war, hatte der andere ihn nur mit Tränen in den Augen angesehen, den Kopf geschüttelt, seine Sachen zusammengepackt und war förmlich aus seiner Wohnung geflohen. Er sei ein "ignorantes Heten-Arschloch" und "er solle sich doch endlich mal seiner Liebe zu ihm bewusst werden".

"Schadz!", sagte er zu einem Fusselberg, der er gerade unter dem Sofa entdeckt hatte, "Du weiß isch lib disch... ni-ääääääächt!"

Lachend in Erinnerung an den Film "Borat" kugelte er sich am Boden - und kugelte seine Bier-Pyramide um, die scheppernd zu Boden fiel. Er hielt sich erstmal die Hände über den Kopf, kniff die Augen zu und rührte sich nicht. Wenig später MUSSTE er es: Sein Handy klingelte.

"Ruki... MUSCHI MUSCHI?!!!"

Erstmal verwirrtes Schweigen am anderen Ende der Leitung.

"MUSCHI MUSCHI, was willsu?!"

"Ano... Rei... bist du betrunken?!"

"Nein Mann!!! Was willsu Muschi?!"

Er hörte Rukis Lachen durchs Telefon. Es war ihm gerade herzlich egal, ob er sich aufführte wie ein Neandertaler.

"Rei... es wäre cool wenn du mal bei Ruha vorbeifah- eeh... lieber GEHEN könntest. Der hat mir grad ne völlig verstörte SMS geschrieben. Schaust du bei ihm vorbei?"

Schwankend hielt er sein Telefon von seinem Ohr weg und starrte es an. War das gerade Rukis Ernst? ER sollte Uruha auch noch hinterherlaufen?!!!

"REITA!!! HALT DAS TELEFON WIEDER ANS OHR!!!", kam es heraus.

Er verstand es sogar, weil ihr Lieblingsvocal so gebrüllt hatte. Und das konnte er wirklich gut. Hastig presste er das Handy also wieder ans Ohr und wartete darauf, dass der Zwerg am anderen Ende etwas sagte.

"Woah... Rei... du bist echt anstrengend! Geh einfach Ruha besuchen, versprichs mir!"

Wieso sollte er? Mit zusammengekniffenen Augen versuchte er die Frage, die er gerade stellen wollte wieder ins Gedächtnis zu bekommen.

"Ah! Warum fährsu Muschi nich einfach vorb-"

"-NENN MICH NICH MUSCHI DU SACK!!!", keifte ihr Sänger wütend und er glaubte im Hintergrund belustigtes Lachen zu hören, "GEH RUHA BESUCHEN!!! DAS IST EIN BEFEHL!!!"

Tut tuuut... toll, die Muschi hatte einfach aufgelegt! Seufzend erhob sich der Blonde schwerfällig, hielt sich dabei unglücklicherweise an seinen Gardinen ein und riss sie zu Boden.

"Hübsch...", nuschelte er triefend vor Sarkasmus, ging in den Flur, zog seine weiße Lieblingslederjacke und seine weißen Lieblingsschuhe an und torkelte los.

Dass er statt seinem Wohnungsschlüssel ein Kondom eingesteckt hatte war ihm zu dieser Zeit noch nicht bewusst. Er konnte sich dann auch gar nicht erklären, warum die Leute auf der Straße und in der U-Bahn ihn so komisch anstarrten und warum zweimal die Polizei extralangsam an ihm vorbeifuhr. Kami, die sollten sich nich so haben, schwankte er halt mal bisschen! Kichernd fiel er dann eher die Treppen zu Uruhas Wohnung hoch, als dass er sie ging. Was daran so lustig war, dass er kichern musste, wusste er nicht. Woher die halbe Bier in seiner Hand kam,auch nicht... ah, doch! Er war ja noch in der Tanke gewesen! Trotzdem hatte er den Alkohol gerade verschwendet, da ihm die Dose aus der Hand gerutscht war und sie sich jetzt scheppernd Stufe für Stufe ihren Weg nach unten bahnte. Hübsches Geräusch, sollte man mal in einen Song einbauen. Nur dass die Dose auf ihrem Weg auch ihren Inhalt verlor war traurig. Vor allem sah das Bier auf dem weißen Boden der Treppe aus, als hätte er da hingepisst. Wobei... das war eigentlich eine Idee-

"REITA!!! PACK DEINEN SCHWANZ WIEDER EIN UND KOMM SOFORT HER!!!"

Mit schuldbewusstem Gesicht näherte er sich seinem Kumpel und dachte sich insgeheim nur: War er gerade WIRKLICH drauf und dran gewesen in Ruhas Hausflur zu pinkeln?!!!

"Ja, warst du! Wie besoffen bist du eigentlich?!!!"

Er grinste nur und hob die Schultern. Der Gitarrist verdrehte nur die Augen, packte Reita, zog ihn in die Wohnung und schob ihn erstmal ins Klo. Genüsslich ausatmend erleichterte er sich erstmal, war stolz auf sich dass er das Händewaschen nicht vergaß und torkelte dann ins Wohnzimmer zum Wohnungseigentümer. Verdutzt blieb er erstmal stehen und hielt sich am Türrahmen fest.

"Warum hassu so fast gar nix an?", lallte er und starrte den Brünetten an.

Dieser trug nichts außer einem Hauch von weißer Spitze. Eine weiße Panty, dazu einen Strapsgürtel, die unvermeidlichen Strapse dazu und darüber ein ärmelloses Hemdchen - alles in extradurchsichtig.

"Na ja... mir war so... heiß", hauchte Angesprochener und strich sich über den Schritt, wo sich deutlich sichtbar ein Ständer abzeichnete.

Reita hustete erstmal, da er sich vor Schock an seiner eigenen Spucke verschluckt hatte und rieb sich dann die Augen. Er musste einen dieser sehr realistischen Suff-Träume haben. Ob es ein guter oder schlechter war, wusste er jetzt noch nicht.

"Du musst nicht nur nur gucken... du darfst auch anfassen", raunte sein bester Freund und spreizte mit sichtlichem Genuss seine Beine.

Die Finger des Bassisten sprengten das Holz des Türrahmens und er wusste immer noch nicht, ob das jetzt ein Alb- oder Wunschtraum war. Sollte er jetzt hingehen oder nicht?

"Aki... na komm", hauchte es lockend vom Sofa.

Wie ferngesteuert bewegte er sich auf den anderen zu, ließ sich zwischen dessen Beinen nieder. Warme, weiche Hände streichelten über seine Wange, pralle, heiße Lippen näherten sich den seinen. Das war eindeutig ein Traum. Zwar sehr realistisch, aber eindeutig nicht real. Niemals würde Kouyou so etwas in echt machen. Das alles hier entsprang nur mal wieder seinen hin und wieder leicht schwulen Gedanken im Zusammenhang mit ihm. Die weichen Lippen auf den seinen waren nicht echt, genausowenig wie das sehnsüchtige Seufzen des anderen. Probeweise bewegte er seine Lippen gegen die des anderen und stellte halb im Entsetzen, halb im Schock fest, dass sich dieser Kuss so gut anfühlte wie noch keiner zuvor. Er wusste nicht, ob es das Bier oder die Schmetterlinge waren, die in seinem Bauch explodieren wollten - doch es fühlte sich eindeutig positiv an. Die Finger des etwas Jüngeren verirrten sich an den Saum seines Shirts und zogen es nach oben, er hob widerstandslos die Arme und der Stoff fiel neben dem Sofa mit einem leisen Geräusch zu Boden. Es fühlte sich an, als würden Engelsflügel über seinen Oberkörper streichen, als die samtigen Lippen des Braunhaarigen streichelten, ihn hin und wieder küssten. Den Lippen folgten Hände, die sich an seinen Hosenbund schlichen und dort erst den Knopf und dann den Reißverschluss öffneten. Schon wurde er auf den anderen gezogen und plötzlich war er komplett nackt auf einem halbnackten Bandkollegen.

"K-kouyouh", hauchte er verwirrt und starrte in die verlangenden braunen Augen.

Was genau wollte Uruha von ihm in diesem Traum? Träumte er jetzt wirklich schon von... Sex mit ihm?! Sein Untermann schien seine Unsicherheit zu bemerken, denn er drehte sich mit ihm. Seine Lippen benebelten ihn so sehr, dass er es widerstandlos geschehen ließ, den Kuss einfach erwiderte, den Versuch wagte das warme Gegenpaar des anderen mit der Zunge anzustubsen.

"Mmmmh", kam es genießend von dem Größeren und Reita bekam eine dicke Gänsehaut davon.

Doch kaum trennten sich ihre Münder, kam es ihm so vor, als würde sein Gegenpart nicht mehr weiter wissen.

"Aki... willst du mich nicht auch nackt sehen? Deinen nackten, heißen Körper an dem meinen reiben? Dich tief in mir versenken und mir Laute entlocken, die du schon immer hören wolltest?", raunten pralle Lippen an seinem Ohr.

Der Gitarrist hatte ihm damit sämtliche Sicherungen, die er besaß einfach mal so im Bruchteil einer Sekunde durchgeschossen. Wie ein Raubtier stürzte er sich auf ihn, plünderte dessen Mund mit seiner Zunge und zerrte an den Kleidungsstücken, die fast keine waren so lange, bis sein bester Kumpel nackt, keuchend und deutlichst erregt unter ihm lag.

"Kou... mach die Beine breit", hauchte er und sah ihn verlangend an, wollte ihn sehen, wie er ihn noch nie gesehen hatte, wollte ihn spüren, wie er ihn noch nie gespürt hatte.

Ohne zu zögern folgte sein Untermann seinem Wunsch, zog seinen Kopf zu sich herunter und küsste ihn verlangend. Er wusste nicht, ob er das im Traum richtig gesehen hatte, aber er glaubte, dass das Gesicht des Mannes unter ihm noch nie so hübsch gewesen war... es hatte noch nie vor Glück so gestrahlt.

Als er langsam aufwachte, spürte er, dass ihm heiß war. Der Grund war das heiße Ding unter ihm... ein Mensch, er wusste dass er oder sie ruhig atmete. Er versuchte die Augen aufzumachen, schloss sie aber sofort wieder als Helligkeit seine Pupillen traf. Autsch... er war gewaltig verkatert. Wie er feststellte war das Dröhnen, dass er eigentlich der Straße zugeordnet hätte in seinem Kopf. Seine Glieder fühlten sich schwer und erschöpft an. Vielleicht sollte er noch etwas liegenbleiben. Trotzdem war er neugierig. Wer war die Person unter ihm? Er versuchte sich so gut es ging auf die Kontaktstellen ihrer Körper zu konzentrieren. Shit... es war ein Kerl, er konnte keine Brüste fühlen, spürte dafür aber den Ansatz einer Morgenlatte am Bauch. Und sie waren beide splitternackt. Ooooh shit... was war gestern nur gewesen? Angestrengt kratzte er ein paar Stücke an Erinnerungen zusammen. Er hatte sich irgendwie mit Kouyou gestritten... aber mehr wusste er einfach nicht, das war das letzte, an das er sich erinnern konnte. Nach einer Weile hörte er angestrengtes Keuchen unter sich. Ihm stoben sämtliche Haare zu Berge, da er die Stimme gut kannte... Uruha. Er zwang sich dazu, die Augen zu öffnen und sich ein Stück in die Höhe zu hieven, ihn fragend und verwirrt anzusehen. Braune, sanfte Augen begegneten ihm.

"Gomen, hab keine Luft mehr bekommen", nuschelte sein Untermann verlegen und leichte Röte breitete sich auf seinen Wangen aus.

Er merkte genau, wie die Augen des Brünetten über seinen Körper huschten, sich aber nicht trauten ihn genauer anzusehen, sich schließlich in seine Augen hefteten als würde er auf etwas warten. Er konnte den Blick nicht erwidern, sah selbst errötend zur Seite und entdeckte seine Klamotten und durchsichtig-weiße am Boden. Ano... durchsichtig und weiß! Bilder von gestern schossen durch seinen Kopf, ließen ihn erschaudern und sorgten dafür, dass seine Härchen aufgestellt blieben. Sein bester Kumpel hatte ihn gestern nach Strich und Faden verführt... doch mehr wusste er immer noch nicht. Er hatte ihn vermutlich gebumst. Scheiße. Mit zittrigen Beinen, teils von der gerade gewonnen Erkenntnis, teils vom Kater erhob er sich von dem Gitarristen und wollte sich gerade ins Bad zum Duschen begeben, als der Jüngere kreischte und sich danach hastig die Hand vor den Mund schlug. Fragend starrte er ihn an. Hatte der ihn so sehr gekratzt beim Sex dass sein Rücken blutig war? Nach einem prüfenden Blick über die Schulter schrie er laut auf und stürmte zum Spiegel im Flur, wo er seinen Hintern ganz sehen konnte. Das, was dort klebte... sah verdächtig nach Sperma aus. Aus den Augenwinkeln bemerkte er wie Ruha vorsichtig angetappst kam, genau so kreidebleich im Gesicht wie er. Doch es kümmerte ihn nicht. Es war ihm, als wäre in seinem Inneren etwas in tausend Teile zerbrochen, so weh tat es. Es schmerzte ihn besonders, dass es ausgerechnet sein bester Freund war, der ihm so etwas angetan hatte... ihn ohne seine Erlaubnis entjungfert hatte.

"Aki... das... ich hab dich nicht... wirklich nicht! Ich weiß nicht, wo das herkommt", sagte der Brünette da auf einmal leise und sah tieftraurig aus.

Verwirrt starrte der Blonde ihn an, wusste jetzt endgültig nichts mehr.

"Woher soll dass dann kommen, hm?! Denkst du, ich spritz mir freiwillig in den Arsch?!", fauchte er und sah scheinbar so wütend aus, dass sein Gegenüber einen Schritt zurücktrat.

Tränen sammelten sich in dessen schönen Augen, Tränen, die er nicht zurückhalten konnte obwohl er es sichtlich wollte.

"ALS OB ICH DIR DAS ANTUN WÜRDE, WAS KAI BEINAHE MIR ANGETAN HÄTTE!!! KENNST DU MICH DENN GAR NICHT?!!!", schluchzte der Schöne laut und wischte sich übers Gesicht, um die Tränen etwas einzudämmen.

Reita konnte sich nicht helfen... gerade im Moment verflog all sein Ärger auf den anderen. Mit einem Satz war er bei ihm und drückte ihn an sich.

"Sssht... ist ja gut... tut mir Leid, ich wusste es ja", hauchte er leise und hauchte nach kurzem Zögern einen kleinen Kuss auf die tränenüberströmte, weiche Wange vor seinen Lippen.

Allmählich versiegten die Tränen und der eigentlich Größere machte sich so klein, dass er seinen Kopf an seine Schulter drücken konnte. Trotz aller friedlichen Stille, die sich jetzt ausbreitete quälte ihn noch eine Frage...

"Haben wir miteinander geschlafen?", fragte er leise am Ohr des Braunhaarigen vorbei.

Dieser sah mit seinen großen, verheulten Augen auf und schüttelte langsam den Kopf.

"Ich denke nicht... mir tut nichts weh und dich habe ich nicht ge-... du weißt schon. Ich denke wir haben uns nur Gegenseitig einen runtergeholt und dabei ist das Sperma an deinen Hintern gekommen", erwiderte der Gitarrist und wurde im Laufe seiner Ausführungen immer röter.

Kami... Kouyou... mit großen, geröteten Augen, feuchten Wimpern und rosa Schimmer auf den Wangen vor ihm, der ihn mit leicht geöffneten Lippen ansah. Wie von allein senkte sich sein Kopf, kam sein Mund dem des anderen immer näher. Er spürte den immer schneller werdenden Atem seines besten Freundes im Gesicht, merkte wie sich seine eigenen Lider langsam senkten, weil sie wussten, dass gleich nur das Gefühl zählen würde-

-"DRRRRRRRRRING... DRRRRRRRRRRRRING!!!"

Er war heftig zusammengezuckt, hatte den Brünetten sofort losgelassen und wie ertappt ins Wohnzimmer gestarrt, wo das Klingeln herkam.

"Gomen... mein Handy", nuschelte der andere, vergewisserte sich kurz, dass es nicht mehr klingelte und drückte sich dann wieder an Reita, der knallrot deswegen wurde.

Eh... was sollte das jetzt? Wollte... der andere ihn nicht irgendwie mal... loslassen? Sie waren schließlich beide nackt und nur nach dieser Nacht, in der er außerdem stockbesoffen gewesen war, waren sie jetzt sicher nicht zusammen! Und er hatte ihn gerade auch sicher nicht küssen wollen!

"Warum hattest du überhaupt dieses... weiße Ding an?", schoss er uncharmant wie immer die Frage ab, die ihm schon seit dem Aufwachen auf der Zunge lag.

Es war interessant, das Gesicht seines Bandkollegen dabei zu beobachten: alle Farbtöne von kalkweiß am Anfang bis zu kirschrot am Schluss waren darin enthalten.

"Weil... ichs dir zeigen wollte", hauchte Uruha, senkte seine langen Wimpern und Reita gefror das Blut in den Adern.

Erneut liefen Tränen über die sahneweiße Haut, die schmalen Schultern vor ihm zuckten.

"Es... es tut mir Leid ich... ich liebe Dich einfach", schluchzte das Häufchen Elend vor dem Bassisten verzweifelt.

Heftig schluckend senkte er ebenfalls den Blick. Das gestern war kein Traum gewesen. Und das gerade war ebenfalls keiner. Sein langjähriger Kumpel hatte sich in ihn verliebt und unternahm alles, dass er seine Liebe erwiderte... doch das würde er nie. Er konnte ihn nicht lieben, er war ein Mann. Und Kouyou wusste das... .

"Worauf wartest du... geh schon! Flüchte, wie immer, wenn dich jemand anschwult!", schniefte der Jüngere völlig am Boden und wandte sich ab, barg sein Gesicht in den Händen.

Doch Reita wusste, dass das keine Lösung war. Unsicher trat er von hinten an den anderen heran und umarmte ihn, tastete nach seinem Gesicht, nahm die Hände weg und wischte die Tränen fort.

"Nein... wir müssen dass irgendwie klären", sagte er leise.

Das Hämmern in seinem Kopf war schlimmer geworden, glich schon fast Folter.

"Hast du... nur schnell ne Aspirin für mich?", fragte er und löste sich wieder von der samtweichen, hellen Haut.

Dunkle, traurige Augen sahen ihn an und der immer noch schniefende Kerl vor ihm nickte. Er ging in die Küche, streckte sich dort und griff nach dem Korb, in dem seine kleine Apotheke drin war. Schluckend verfolgte der Blonde das Spiel der Muskeln unter der Haut wie Schnee. Seine Finger waren auf einmal am Hintern des Größeren, seine Lippen an dessen Nacken. Wie sie dahin gekommen waren, war ihm ein Rätsel.

"A-aki?"

"Mmmh... ."

Sanft packte er den schmächtigen Kerl vor sich um die Hüfte, zog ihn an sich und fuhr damit fort, seinen Hals mit den Lippen zu erkunden. Es war das erste Mal, dass er so etwas halb bewusst tat. Er wusste nicht, warum er sich nicht dagegen auflehnte... vielleicht weil es zu angenehm war, weil es sich zu gut anfühlte. Vielleicht, weil er es tun MUSSTE... er folgte zum ersten Mal einem inneren Drang, dachte nicht nach.

"Aki... warum... warum tust du das?", hauchte Ruha unsicher.

Er gab ihm keine Antwort darauf. Er wusste es selbst nicht. Sanft drehte er den Mann mit den Lippen eines Engels zu sich herum, näherte sich mit seinem Gesicht, spürte dessen Atem auf seinen Wangen und endlich dessen Mund auf dem Seinen.

"KLATSCH!!!"

Erschrocken starrte er den Brünetten an, konnte sich das Brennen auf seiner Wange nicht erklären. Genau so wenig wie die Tropfen, die erneut über das wunderschöne Gesicht vor ihm liefen.

"HÖR AUF!!!", brüllten die Engelslippen unter Tränen, "HÖR AUF SO ZU TUN ALS WÜRDEST DU ETWAS FÜR MICH EMPFINDEN! DAS WIRST DU NIE, DU BIST HETERO! LASS MICH ALLEIN!!!"

Wie in Trance ging er ins Wohnzimmer, zog sich an und verließ dann die Wohnung des Gitarristen. Die Welt war aus dem Gleichgewicht und schwankte hin und her. Er musste mit jemandem reden nur... mit wem? Kai fiel aus, weil der ein elendiger Vergewaltiger war, vor Ruki war ihm das peinlich weil der sicher alles, was er ihm erzählte an die große Glocke hing... blieb nur Aoi.

Unschlüssig stand er wenig später vor dessen Wohnungstür und wusste nicht, ob er jetzt klingeln sollte oder doch lieber nicht.

"Wenn du mal kurz zur Seite gehn könntest und mich reinlässt könntest du sogar klingeln wenn ich zu Hause bin", hörte er da auf einmal die belustigte Stimme des Zweitgitarristen hinter sich.

Missmutig drehte er sich um, hasste es einfach so verarscht zu werden.

"Hi Yuu... du musst mir helfen."

"Ach du scheiße - was issn mit dir passiert?!"

Verwirrt sah er den Schwarzhaarigen an, der seinerseits geschockt auf seine Wange starrte.

"Da hat dein Ruha-Entchen wohl ganz schön hingelangt, was?", meinte er feixend und der Bassist musste sich die Fäuste in die Hosentaschen stopfen um ihm keine runterzuhauen.

Sein Ruha-Entchen... der hatte sie doch nich mehr alle!!! Missmutig stapfte er hinter dem Älteren her zu dessen Wohnung, die kami sei dank im Erdgeschoss lag. Er bekam eine der Einkaufstüten in die Hand gedrückt während aufgesperrt wurde und durfte dann endlich das musikalisch chaotische Reich seines Kollegen betreten. Oh wow... hier sahs aus wie... im Studio wenn sie schon drei Wochen Album aufgenommen hatten. Überall lagen Notenblätter, Gitarrensaiten, Stimmgabeln und Plektren herum, dekorativ platziert um drei Gitarren und zwei Verstärker und einer davon mit zwei Footswitches. Dadurch, dass ihr Rythmus-Gitarrist eine art Loft-Wohnung bewohnte, in dem sämtliche Räume außer Bad und Schlafzimmer in einem Zimmer waren, breitete sich das Chaos vor ihm aus wie ein Schlachtfeld. In der Ecke entdeckte er noch ein Mischpult, einen PC auf einem Tisch daneben, darauf ein Studio-Mikrofon, ein Kapodaster und ein E-Bow.

"Wo is deine Doppelhals-Gitarre und deine Ukulele?", fragte er nur grinsend, da er diese nirgendwo in der Unordnung entdecken konnte.

"Die hat Kou sich geliehen."

Er wusste nicht wieso aber... es stach ihn kurz in die Brust, als der Dunkelhaarige Uruha so nannte, wie sonst nur er zu ihm sagte. Das komische Gefühl in ihm verdrängend sah er dabei zu, wie zwei Stühle im Essbereich bei der Küche freigeschaufelt wurden.

"Setz dich... willst du was trinken? Cola, Wasser, Fanta, O-Saft, Sprite?"

"Cola."

Er überlegte bereits, wie er anfangen sollte während der Wohnungseigentümer die Getränke einschenkte und zu ihm brachte.

"Wie kommst du darauf, dass ich bei Uruha war?", fragte er ihn zu allererst leicht misstrauisch.

Nach der Sache mit Kai wusste er nicht mal mehr, wem er vertrauen konnte und wem nicht... und nachdem sein bester Freund ihn grundlos geschlagen hatte erst recht nicht mehr.

"Die Ringabdrücke an deiner Wange... nur Kou trägt sie so", erklärte sein Gegenüber und nippte an seiner Fanta.

Er nickte verstehend. So fest hatte er ihn also geschlagen. GRUNDLOS!

"Ich wollte ihn küssen... da hat er ausgeholt", erklärte er und sah der Kohlensäure seines Colas beim Aufsteigen zu.

"Wieso wolltest DU Uruha küssen?!", brach es fassungslos aus gepiercten Lippen hervor und der Bassist sah seufzend in die verblüfften Augen des anderen, "Du bist doch hier der Oberhete!"

Seufzend senkte Reita den Kopf und massierte sich die Schläfen.

"Er meinte er liebt mich und... es tat mir so weh, dass er weiß, dass ich ihn nie... zurücklieben werde. Ich... ich wollts nur versuchen und... ."

Seufzend brach er ab, konnte einfach nicht weitererzählen. Konnte nicht erzählen, was in ihm passiert war.

"Und jetzt willst du ihn... ", stellte sein Bandmember mehr fest, als dass er fragte und sah ihn ernst an.

Langsam nickte er. Es hatte keinen Sinn es zu leugnen... er wollte Uruha so sehr, dass es ihn innerlich beinahe zerriss vor Verlangen. Die Erkenntnis, dass er der einzige Mensch auf Erden war, den er für immer lieben könnte war so heftig auf ihn hereingebrochen, dass sie sekündlich in seinem Kopf widerhallte und sein Kopfweh in beinahe unerträgliche Höhen steigerte.

"Hast du ihm das gesagt?"

Er sah auf und schüttelte den Kopf.

"Er hätte nur geglaubt, dass ich das nur sage damit er nicht mehr leiden muss."

Auf einmal lagen Aoi's Hände auf seinen Schultern und rüttelten ihn.

"Dann sags ihm heute sofort noch!"

Wie unter dicken Wellen sah er ihn weglaufen. Den Mann, den er so sehr liebte, dass er ihn eher fortschickte als ihn dazu zwang ihn zurückzulieben auch wenn er es ihm anbot. Die dicken Wellen kamen aus seinen Augen, befeuchteten seine Wangen und rollten seinen Hals hinab, wenn sie in seinem Gesicht keinen Platz mehr hatten.

"Aki...", hauchte er leise und krallte sich in seine Gardine, während er die Stirn verzweifelt schluchzend ans Fenster lehnte, welches auch anfing zu weinen.

Noch immer fühlte er die Finger des Bassisten auf seiner Haut, dessen sanfte Berührungen, dessen zärtlichen Atem. Immer heftiger weinend sank er zu Boden, lehnte das Gesicht nun an die Heizung, vielleicht in der Hoffnung wenigstens äußerlich von ihr ein wenig gewärmt zu werden... wenn die Liebe es innerlich schon nicht konnte. Er wusste nicht, wie lange er so dasaß. Er wusste nur, dass er sich leer und kalt fühlte, als er nicht einmal mehr weinen konnte. Es waren keine Tränen mehr übrig. Er zwang sich zum Aufstehen, zwang sich dazu seine Wohnung aufzuräumen und an den Briefkasten zu gehen. Als er diesen leerte, fiel ein kleiner, gefalteter Zettel aus dem Packen an Zeitungen, Werbeprospekten und Kuverts. Ein Liebesbrief von Aki - nein... wie dumm von ihm. Aki würde so etwas nie schreiben. Schon gar nicht ihm. Er hob das Papier auf, faltete es auseinander und begann zu lesen:

"Hi Uruha, wunder dich nicht über dieses formlose Schreiben. Es kommt von mir, von Kai und bitte, ließ jetzt weiter, denn es ist wichtig. Eigentlich wollte ich es dir persönlich sagen, aber bei dir hat niemand aufgemacht... deswegen nur dieses gefaltete Blatt Papier. Es ist wichtig... wichtig, dass du weißt, dass ich dich nie im Leben vergewaltigen wollte. Als ich die Decke holte, habe ich Reita eine SMS geschrieben, ihm auf seine geantwortet, er wollte wissen wo du bist. Ich schrieb, dass du bei mir bist und dass ich mit dir schlafen würde, wenn er es schon nicht tat. Ich konnte dich nicht einweihen, du weißt ja selbst, dass du kein sehr guter Schauspieler bist. Du hättest dass, von dem ich hoffte dass es ihn weichmacht nie schauspielern können - deswegen das alles. Ich habe nur versucht zu helfen... dass ich dabei wohl etwas übers Ziel hinausgeschossen bin habe ich schon verbüßt. Es tut mir Leid, ich hoffe du hasst mich jetzt nicht. Liebe Grüße, dein Kai. PS: Das "Sperma" aus Reitas Hintern war ein Salz-Sahne-Eiweiß-Gemisch ;)"

Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen als er den Zettel wegsteckte und er hatte das Gefühl, dass die Wolken sich etwas lichteten. Sofort schnappte er sich sein Handy (1 verpasster Anruf von Leader-sama) und rief Kai an.
 

Derweil saß der Mann, den er liebte im einsetzenden Regen auf einer einsamen Parkbank. Wieso schickte Uruha ihn lieber fort, als dass er ihm eine Chance gab? Eine Chance, es zu versuchen, es wenigstens mal zu probieren. Er wusste, dass er alles schaffen konnte... sogar für seine große Liebe schwul zu werden. Aber der... der wollte das nicht. Wollte Ruha vielleicht... IHN nicht? Doch nicht? Weil er hetero war... eigentlich? War ihm das Risiko zu groß, eines morgens aufzuwachen und festzustellen, dass der Mann, den er so sehr liebte fort war, ihm nur einen Zettel mit "Ich bin doch nicht schwul" hinterlassen hatte? Fürchtete Uruha sich nur davor? Verzweifelt stand er auf, kickte eine zusammengeknüllte McDonalds-Tüte auf dem Weg ins Gebüsch, wollte seinem Frust Luft machen.

"VERDAMMT ICH BRAUCH DICH DU IDIOT!!!", brüllte er dem dunklen Regenhimmel entgegen, spürte die Tropfen auf sein Gesicht und in seinen Mund fallen.

Mit zurückgelegtem Kopf blieb er stehen und versuchte jeden einzelnen Regentropfen zu spüren, der auf sein Gesicht fiel, versuchte zu fühlen, wohin er abprallte. Er liebte Kouyou... das war ihm nun klar. Und er wusste auch, dass Kou seine letzte Chance auf die wahre Liebe war, nachdem er das jetzt schon so oft vermasselt hatte. Er konnte nicht beschreiben, woher er das wusste... sein Herz sagte es ihm. Sein Herz schrie nach dem Gitarristen, seine Haut sehnte sich nach der des anderen, seine Lippen wollten die prallen Samtkissen wieder. Alles in und an seinem Körper brüllte seinen Namen... und der Idiot hörte es nichtmal. Seine geballte Faust landete auf seinem Herz, hämmerte erst einmal, dann ein weiteres Mal darauf ein.

"Warum hast du mir das nicht schon eher gesagt?!"

Oder... hatte er es einfach nicht sehen wollen? Dass irgendwann aus Freundschaft Liebe geworden war? Seine Faust sank wieder nach unten, genau wie sein Kinn. Es war seine Schuld. Er hatte es nicht wahrhaben wollen... es war alles nur sein verdammter Fehler. Verbittert sank er zurück auf die Bank, stützte das Gesicht in die Hände. Er hätte schon viel früher die Chance gehabt, ihn zu lieben... und nun war es scheinbar zu spät... .

Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es ebenfalls schon zu spät war, hier draußen zu sein. Bald würden die ganzen Banden, Drogendealer und Vergewaltiger in diesem Park den Unschuldigen auflauern. Er warf noch einmal einen Blick auf den Bolzplatz vor ihm, die zwei Tore die immer noch so dastanden wie damals, als er mit Kou immer hier gewesen war. Daher wusste er das...

"Du bist aber moppelig... kannst du überhaupt schießen?"

"KLEEEINEEHEER DICKEEER!!!"

"Natürlich kann ich schießen, ich beweiß es euch!"

Er stemmte bockig die Hände in die etwas dicklichen Hüften und begann zu spielen. Seine Mannschaft siegte, wenn der Sieg auch sehr hart errungen war.

"Du bist toll!"

Die sanften braunen Augen und den leicht schüchternen Augenaufschlag würde er nie vergessen. Sie spielten zusammen in der Schulmannschaft und er sah den Jungen, der ihn toll fand aufwachsen, sah, wie er immer hübscher wurde, ihre Freundschaft immer enger. Die Liebe zum Fußball blieb als einziges gleich. Sie spielten als Jugendliche noch auf diesem Bolzplatz... bis zu jenem Ereignis...

"AKIIIIIIIIIIIIII - HILFEEEEEEEEEEEEEE!!!"

Er war schon auf dem Weg nach Hause gewesen, war aber sofort umgedreht und gerannt, was das Zeug hielt. Als er im Park ankam, waren drei Männer dabei, an seinem besten Freund herumzuzerren. Aufbrüllend vor Wut war er zu ihnen gerast, hatte Kouyou mit Händen, Füßen, Zähnen und Fingernägeln so lange verteidigt, bis er sich beide Leisten gebrochen hatte vor Anstrengung und die Männer die Flucht ergriffen hatten. Dann hatte er das weinende, sich an ihn klammernde Häufchen Elend in den Armen gehalten und nur über seinen Oberkörper gestreichelt, mit der Haut, die ihn immer ein wenig an den Mond erinnerte...

Gedankenverloren strich er über die zwei Narben an seinen Leisten von der OP damals und sah zu der Stelle, an der er ihn damals gehalten hatte. Wie gern würde er ihn gerade wieder im Arm halten... und ihn nie wieder loslassen. Doch der andere ließ ihn nicht... .

"Die Zeit ist wohl für immer vorbei", seufzte er leise und trat den Heimweg an.

Er versuchte sich das ganze Wochenende irgendwie abzulenken: mit seinem Bass, mit seinen Pornos und dann sogar Putzen - doch nichts half. Immer wieder stieg die Bitterkeit in ihm auf. Wütend warf er um zwei Uhr Nachts am Sonntag den Putzlappen weg und ging ins Bett. Er konnte lange nicht einschlafen, wälzte sich von einer Seite auf die andere. Erst als ihm einfiel, dass morgen ja Montag und Bandprobe war, und er Uruha zeigen konnte, wie er Kai bestraft hatte fiel er in einen unruhigen Schlaf.
 

Der Film lief bereits, als Kouyou kam. Ruki war schon da, Aoi und Kai fehlten jetzt noch. Stolz sah er seinen Liebsten an.

"Niemand versucht dich zu vergewaltigen und kommt damit ungescholten davon", sagte er ernst während im Hintergrund der Leader bestraft wurde.

Die Miene des Gitarristen zeigte zuerst nichts, doch dann wandelte es sich in pures Entsetzen. Kopfschüttelnd wich er einen Schritt zurück.

"Du... du... WIE KANNST DU NUR?!!!"

Verwirrt sah er ihn an. Gefiel ihm das Video nicht?

"DU ARSCH!!!", brüllte Uruha, war mit wenigen Schritten bei ihm und es knallte so laut, dass sicher noch Alice Nine einen Proberaum unter ihnen es hörten, "KAI WOLLTE MIR HELFEN DICH ZU KRIEGEN!!! ER WOLLTE MICH NIE VERGEWALTIGEN, ER WOLLTE NUR HELFEN!!!"

Ihm war kalt... so kalt wie nie. Einzig seine Wange brannte, dort, wo ihn der Mann, den er liebte erneut geschlagen hatte. Er war genau zu dem geworden, wofür er Kai gehasst hatte. Er war genau zu dem geworden, was sein bester Freund hasste. Die Tür öffnete sich und der Leader in Begleitung von Aoi trat ein. Ihren Gesichtern nach standen sie schon länger dort draußen, hatten anscheinend erst einmal die Lage überprüfen wollen. Der Dunkelbrünette warf einen harten Blick auf den Fernseher, wo das Video seiner Schmach lief.

"Schaltet es aus!", sagte er herb, "Gebt mir die CD!"

Sofort sprang ihr Vocal auf und beeilte sich den Anordnungen des Band-Chefs nachzukommen.

"Gomen Kai... ich wusste nicht dass du unschuldig bist", hauchte er betroffen als er ihm die CD gab.

"Schon gut... dich und Aoi trifft keine Schuld", sagte der Drummer immer noch in deutlich gefühlskaltem Tonfall und steckte die glänzende Scheibe ein.

Der Bassist in der Ecke biss sich in die Faust, erzitterte leicht. Er war Schuld. Es war ganz allein seine Schuld... er hätte lieber nochmal nachfragen sollen, warum und wieso... doch nun war es zu spät.

"Und Reita trifft eigentlich auch keine Schuld", kam es nach einer Weile leise von ihrer Band-Mama.

Überrascht ruckte der blonde Schopf in die Höhe. Ein erneutes Erzittern bemächtigte sich seines Körpers, als Kai langsam näher kam - und ihn schließlich in die Arme nahm. Es endete in einer Band-Umarmung, wie sie sie immer vor Auftritten machten. Er hatte einen rot angelaufenen Kai vor sich, einen ihn sanft und verliebt anblickenden Uruha neben sich sowie um sich herum einen feixenden Aoi mit einem zeternden Ruki ("Ruha, mach dich mal kleiner ich komm nich zu deinen Schultern zum einhängen!"). Die Welt schien langsam wieder in Ordnung zu sein, die Regenwolken lichteten sich. Sie gaben den Blick frei auf jede Menge neuer Aufgaben - allerdings eher im Gegensatz zu seinem Titel... Mr. Hetero. Es war keine Katastrophe mehr, dass er nun nicht mehr ganz so hetero war... er bekam dafür den Mann, den er schon immer geliebt hatte - und dessen Höschen!
 

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Das wars! *fiese Lache*

Nein, noch nicht ganz - es gibt NATÜRLICH eine Fortsetzung! Ich hoffe euch hats gefallen und man liest sich im zweiten Teil wieder!
 

An alle Kommi-Schreiber an dieser Stelle ein RIESENFETTES Danke - ich bin so froh über JEDEN Kommi auch wenns nur ein "Toll!^^" ist. Hauptsache ich weiß, dass der Müll, den ich hier schreib auch gelesen wird und SOGAR GEMOCHT. Das macht mich sauhappy!
 

An alle Nicht-Kommi-Schreiber: Na, wie siehts aus? Krieg ich nich wenigstens n Herzchen? ;|)



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Kommentare zu dieser Fanfic (27)
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Von: abgemeldet
2014-12-04T19:06:26+00:00 04.12.2014 20:06
Süßes Kapitel. <3
Hat mir super gut gefallen.^^

Lg^^
Von: abgemeldet
2014-12-03T19:17:42+00:00 03.12.2014 20:17
XD
Toller, lustiger Anfang. XD
Werde mal weider lesen.^^

Lg^^
Von:  Berta93
2012-07-05T20:19:34+00:00 05.07.2012 22:19
Die FF hat schon so das gewisse Etwas. Freue mich jetzt schon auf Deine Fortsetzung.

Mach Weiter so.

LG
Berta93
Von: abgemeldet
2011-02-13T12:46:02+00:00 13.02.2011 13:46
OMG soo hammmeeeerrrr *__________* ich liebe es :D haha armeer reita xD
Von:  Baka-San
2010-09-17T23:35:55+00:00 18.09.2010 01:35
xDD das war echt toll x3
und weil ich nich weis was ich genau schreiben soll, bekommsch von mir auch ein

x3
Von:  Buckysneko
2010-09-17T15:45:47+00:00 17.09.2010 17:45
Gott hab ich gelacht^^ mach weiterso,freu mich jetzt schon auf die fortsetzung.:)
Von:  Saki-hime
2010-09-17T06:37:41+00:00 17.09.2010 08:37
Wirklich mal ne strange FF =D xD
war echt spaßig zu lesen x3
...kaum zu glauben, dass Rei sichs doch noch eingestanden hat! xDDD
mach weiter so~ :3

Saki-hime *flausch*
Von:  AndySixx
2010-09-16T20:32:02+00:00 16.09.2010 22:32


Wenn du schon so lieb frägst. Und ich mag deine Ff echt sehr.^^ Dein Humor ist klasse.
Von:  Playboy_Reita
2010-09-15T08:35:44+00:00 15.09.2010 10:35
Datum: 15.09.2010 10:22:01
Von: Buckysneko [in Kontaktliste aufnehmen] [Referenz-ENS]
Betreff: Re[3]: FF
so,und versprochen das kommi^^ Also ich find ja niedlich wie du reita immer weiter in die ecke treibst.aber ich war erstaunt das kai noch dazu in der lage war, aoi lach zu legen.aber im großen hat mir die story großen spaß gemacht.bin gespannt wie du weiterschreibst.
Von:  Buckysneko
2010-07-10T08:04:35+00:00 10.07.2010 10:04
nun,ich kenne die Ride the Rockers serie,nur wird da keiner so ...na sagen wir mal bös zugerichtet wie kai.
aber ich lasse mich gerne überraschen wies hier weiter geht....


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