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chiaroscuro

angelo vendicatore II
von

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Prolog - Böses Erwachen

So, also habe ich es doch begonnen~

Es gab so viele Wünsche nach einer Fortsetzung und obwohl ich es überhaupt nicht wollte, habe ich mich nun doch herangewagt- da es mich irgendwie schon gereizt hatte. Und so erhält eine One-Shot doch noch eine Fortsetzung. Wer die FF aber lieber abgeschlossen sehen will, muss das hier ja nicht lesen ;D

Trotzdem würde ich mich sehr über eure Reviews freuen, da es mich interessiert, wie die FF ankommt!~
 

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chiaroscuro
 

Prolog - Böses Erwachen
 

Tora konnte es nicht fassen, als er die Zeilen las, die er da zittrig hielt.

Das, was er da in den Händen hatte, war ein Spiegelbild von Miyavis momentaner Innenwelt… All seinen Gefühlen und all seinem Schmerz. Er hatte all seine Gefühle hier versucht auf dieses Blatt zu bannen…und doch; Tora konnte sich denken, dass das längst nicht alles war. Miyavi besaß noch weitaus mehr von diesen Gefühlen. Wenn diese Worte ihm schon so schrecklich vorkamen, trug der Sänger mindestens das Doppelte mit sich herum.
 

Der Brief sah so unschuldig aus. Aber die Worte darin…sie waren tiefes Gift für sein Herz.

Sie zeigten ihm, was für ein buchstäblicher Arsch er gewesen war. Miyavi hatte mit jedem einzelnen Wort, was er da aufgeschrieben hatte, Recht. Alles, wirklich alles was er ihm vorwarf, stimmte. Genau SO war er zu seinem Freund gewesen. Der Schwarz-Blonde war noch immer geschockt; von all den Wörtern an der Wand, dem Spiegel und den verschmierten Blumen, aber auch den zerschnittenen Bildern. Aber das hier war quasi Miyavis Hauptwerk. Der Jüngere hatte noch nie halbe Sachen gemacht… Zitternd begann er erneut den Brief zu lesen, Zeile für Zeile, Wort für Wort, oder einzelne Absätze. Immer und immer wieder.
 

„Liebster Tora,

Ich hoffe, du hast den Abend vor zwei Tagen mit mir genossen…“
 

Ja, dass hatte er. Mehr als deutlich sogar.
 

„…denn das war das letzte Mal, dass ich dir so nahe war. Dass ich mich gefreut habe, dich zu sehen. Dass ich dir gesagt habe, dass ich dich liebe. Dass ich mich dir hingegeben habe.“
 

Autsch. Tora musste tief durchatmen, bevor er weiterlesen konnte. Obwohl er den folgenden Text schon kannte, klopfte sein Herz…
 

„Ich hoffe auch, du hattest gestern einen schönen Abend bei Ruka?“
 

Ja, zugegebener Maßen schon. Aber auch nur, weil er von dem allen hier noch nichts gewusst oder geahnt hatte.
 

„Immerhin scheint er ja mehr deinem Geschmack zu entsprechen. Er ist viel reifer als ich. Ich bin ja nur zum Ficken gut genug.“
 

Das ist nicht wahr, rief eine Stimme in Tora. Zumindest war es am Anfang nicht so. Da hatte er Miyavi wirklich geliebt. Und Ruka war zwar reifer als Miyavi…aber manchmal schon recht seltsam drauf; schlecht einschätzbar.
 

„Ich bin kindisch. Und weil ich so kindisch bin, habe ich dir deine Wand mit Kindermalfarbe vollgeschrieben. Ich hoffe, du hast dir wenigstens die Mühe gemacht, es zu lesen. Es tat mir zwar leid um die Wand, aber ich glaube es ist nur ein kleiner Schaden gegen den, den du meinen Herzen zugefügt hast“
 

Ja, er hatte es gelesen. Jedes einzelne Wort. Und jedes einzelne von ihnen war ein Stich in sein Herz gewesen. Warum? Weil sie so verdammt ehrlich waren- und er die Wahrheit nun einmal gern verdrängt hatte. Doch Miyavi hatte schon immer den Mut gehabt, die Wahrheit auszusprechen. Er hatte selbst hatte schon immer feige seinen Schwanz eingezogen.
 

„Wenn du dennoch Schadenersatz willst, dann sag mir Bescheid, vielleicht siehst du mich ja mal im Studio, wenn du

die Zeit dazu findest. Aber ich weiß nicht, ob du dazu überhaupt den Mut hast. Mir von deiner Affäre mit Ruka zu erzählen hast du dich ja auch nicht getraut.“
 

Die Worte gleichen einem tiefen Schlag in Toras Gesicht.
 

„Die Blumen sind übrigens für dich. Rote Rosen hast du mir geschenkt mit den Worten ‚Rote Rosen als Symbol meiner Lebe zu dir.‘ , ich gebe sie dir wieder, schwarz und mit den Worten ‚Schwarze, tote Rosen wie meine Liebe nun zu dir ist.‘“
 

Sein Blick wanderte zu den Rosen….er würde solche Blumen nie wieder ansehen können. Sie würden ihn immer daran erinnern, was für ein Hass Miyavi ihm gegenüber jetzt empfand…
 

„Ich hoffe, du bist dir überhaupt im Klaren, wie sehr du mich verletzt hast. Denn entgegen deiner Meinung bin ich nicht nur gutgelaunt und fröhlich…zumindest dank dir nicht mehr.“
 

Ja, dass war er; dachte Tora sich bitter. Leider war er sich darüber erst viel zu spät im Klaren…nachdem er den anderen so sehr verletzt hatte. Nachdem er ihm all seine gute Laune wohl für immer oder zumindest lange Zeit genommen hatte…
 

„Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe. Es tut mir leid, wenn ich etwas falsch gemacht habe, aber du hättest mit mir reden können, jederzeit. Ich hätte es auch verstanden, wenn du mir gesagt hättest, dass du nun Ruka liebst. Dann hätte ich es akzeptiert. Ruka mache ich keine Vorwürfe. Sicher, er hat es mir genauso verschwiegen, aber ihn kenne ich weitaus weniger als dich.“
 

Tora schluckte. Einerseits warf ihm Miyavi all sein Empfinden an den Kopf, andererseits entschuldigte ER sich…das tat dem Gitarristen am meisten weh. Weil eigentlich er es doch sein sollte, der sich entschuldigen müsste. Nicht Miya. Auch nicht Ruka. Nein, er allein.
 

„Ich hatte dir vertraut, Tora. Seit du mir vor zwei Jahren gesagt hattest, dass du mich liebst habe ich dir jeden Tag vertraut gehabt. Und du hast es so einfach weggeworfen. Ich komme mir so benutzt vor. Wie ein dummes,

kleines Sexspielzeug.“
 

Ein tiefer und verheerender Stich in sein Herz. ‚Nein Miya, du warst nicht nur ein einfaches Spielzeug…du warst viel mehr für mich.‘, geisterte es ihm durch den Kopf. Es stimmte…er hatte Miya damals seine noch anfängliche Schwärmerei gestanden. Und nun? Nun war es vorbei.
 

„Aber das ist jetzt egal. Es ist vorbei, genauso wie die letzten zwei Jahre Vergangenheit sind….

Wenn du diese Zeilen liest, habe ich längst meine Sachen gepackt und bin fort zu jemanden, der mich wenigstens versteht. Suche mich nicht, du wirst mich nicht finden.“
 

Er war weg, endgültig. Das hatte er doch gewollt, oder? Wo war Miyavi untergekommen? Er sollte ihn nicht suchen…dabei wollte der Gitarrist sich doch entschuldigen… Sein Schlechtes Gewissen würde ihn sonst immer mehr übermannen…
 

„Leb wohl Tora, trotz all dem, was seit gestern geschehen ist, muss ich dir sagen, dass ich die zwei Jahre gern weitergeführt hätte. Vielleicht wäre es auch so weitergegangen, hätte ich dir gestern nicht versucht in meiner blinden Liebe deinen Schlüssel zu bringen. Rukas Tür stand auf -wahrscheinlich seid ihr Hals über Kopf knutschend in die Wohnung gestürmt- und da habe ich euch gesehen und gehört. Es tut mir leid, ich wollte nicht spannen. Aber ihr

wart unüberseh- und hörbar.“
 

Das war also der Auslöser. Miyavi hatte ihm einen Gefallen tun wollen; hatte ihm seinen Schlüssel bringen wollen. Stattdessen hatte er sich selbst ins Chaos und Verderben gestürzt…ja, er hatte wohl Recht mit der blinden Liebe.
 

„Es war eine schöne Zeit mit dir. Auch wenn ich nicht wissen will, wie lange du mich schon nicht mehr liebst.

Alles, was mir gehört, habe ich mitgenommen. Sogar auf den Fotos habe ich mich rausgeschnitten- sieh es einfach so, als wäre ich nie dagewesen.“
 

Mit dir auch, Miya. Wie lange er ihn schon nicht mehr liebte? Konnte der Gitarrist diese Frage überhaupt beantworten? Nein, wahrscheinlich nicht…aber Miyavi hatte Recht. Es wirkte im ganzen Haus, als wäre der Schwarzhaarige mit dem sympathischen Strahlen nie dagewesen. Dabei wollte Tora die Zeit mit ihm nicht vergessen oder verdrängen, er hatte doch gern mit ihm zusammengelebt, zumindest früher.
 

„Vielleicht können wir eines Tages wieder in Freundschaft miteinander reden, aber jetzt brauche ich erst einmal Ruhe. Deshalb will ich dich auch demnächst nicht mit einer Entschuldigung im Studio vor mir stehen haben. Wenn du vor hast, dich zu entschuldigen, dann hast du nun genug Zeit dafür. Aber vielleicht ist es dir ja auch egal, was ich fühle, ich weiß es nicht.“
 

Nein…der süße Solosänger war ihm nicht vollkommen egal…und er wollte sich entschuldigen…doch würde Miyavi in nächster Zeit überhaupt im PSC Gebäude sein? Tora wusste es nicht, aber er wollte sich entschuldigen!
 

„Ach und eins noch: Pass auf, wenn du Shou unter die Augen trittst. Er hat wortwörtlich gemeint, dass er dich erschlagen will, als ich mir die Augen bei ihm und Pon ausgeheult habe.“
 

Das tat weh. Seine Freunde wussten auch schon davon. Sie würden ihn hassen, dass wusste Tora jetzt schon. Sie hatten Miyavi sehr gern, besonders Shou und Pon. Die beiden würde er hundertpro gegen sich haben, dass stand fest.
 

„Ich versuche nun nach vorn zu schauen und mein Leben neu zu Beginnen.

Ich wünsche dir viel Spaß mit Ruka, werdet glücklich.

Leb wohl.
 

M“
 

Miyavi wollte neu anfangen, ohne ihn. Verständlich, er hatte den Jüngeren schrecklich verletzt. Tora realisierte jetzt erst, was er gestern wohl alles von sich gegeben und was Miyavi gehört haben musste. Ja, der Jüngere war ihm langweilig geworden, weil mit ihm alles vorhersehbar war, zumindest in seinen Augen. Natürlich wusste Miyavi ihn mit sämtlich verrückten Ideen zu überraschen, jedoch merkte man immer irgendwo; dass Miyavi es war. Jedes noch so kleines Geschenk, jede einzelne Überraschung…fast konnte man es schon so erwarten. Man war es nicht anders gewohnt.
 

Doch DAS hier…der Brief und all das Chaos…so etwas hätte er von Miyavi nie erwartet. Es hatte auch diesen typischen Miyaviflair –auf die Kinderfarben und den Rest musste man erst einmal kommen, doch Miyavi konnte das- aber es war nicht so wie sonst…hatte Tora es nicht erwartet? Wenn er ehrlich war, ja. Der Schwarz-Blondhaarige hatte einen fröhlichen Miyavi, der ihm strahlend um den Hals fiel, erwartet. Nicht…das hier.
 

Jetzt war quasi all das eingetreten, was er gewollt hatte…Er hatte Miyavi nicht verlassen um ihn nicht zu verletzen. Okay, er hatte ihn verletzt, aber Miya hatte von sich aus Schluss gemacht, das war ja ganz gut für ihn, oder? Besser konnte er sich ja wohl kaum aus der Affäre ziehen.
 

Doch warum war Tora dann nicht glücklich?
 

Warum konnte er jetzt nicht zu Ruka fahren, mit ihm offiziell was anfangen? Würde Ruka ihn nach so einer Aktion überhaupt wiedersehen wollen? Oh nein, der Nightmare Drummer würde ihn zusammenschnauzen, sich gefälligst bei Miyavi zu entschuldigen. Ruka war fein raus, er hatte ihn ja von Anfang an gewarnt gehabt. Doch der Schwarz-Blonde hatte ja nicht hören wollen…Tora verfluchte sich selbst. Er hatte gewaltig Scheiße gebaut…

Es gab kein zurück, aber es ging auch nur schwer vorwärts. Er war so verwirrt; welchen der nun tausend Wege sollte er gehen? An wen sollte er sich wenden? Stand er nun völlig allein da? Er hatte Miyavi los; aber warum freute ihn das nicht?

Warum nur nicht?
 


 

~~**~~

Kapitel 1 - Unerwartet

Kapitel 1 – Unerwartet
 

Maya hatte mehr als nur verwirrt geschaut, als es am frühen Morgen auf einmal an seiner Tür geklingelt hatte. Der erste Blick ging zur Uhr- sieben Uhr morgens? Und er hatte frei und trotzdem wollte jemand was von ihm?

Naja, erst einmal nachsehen, dachte sich der Schwarzhaarige. Würde es nicht wichtig sein, würde er dem fremden Ruhestörer die Tür wieder elegant vor der Nase zudrücken.
 

Gemütlich lief er mit seiner Teetasse in der Hand zur Haustüre, wo es erneut klingelte. „Ja, ich komm ja schon, verdammt…“, murrte er vor sich daher. Solche Freie-Tags-Störer mochte der Gitarrist am liebsten; also solche, die es auch noch eilig hatten.

Seufzend schloss Maya zuerst mal die Tür auf, ehe er sie öffnete. Doch was danach folgte, hatte er so nicht erwartet.

Der fremde Gast, der sich als sein Chefchen Miyavi erwies, fiel ihm lauthals schluchzend in die Arme; Maya selbst stolperte verblüfft und verdattert zurück, dann krachte seine Teetasse zu Boden. Er konnte nur knapp verhindern, dass sie beide dieser nicht folgten. Alles in allem wäre das ganze sicher gerade ein lustiger Anblick. Doch die Betonung lag auf wäre; denn wie es aussah, war Miyavi nicht nach Scherzen zumute.
 

Vorsichtig hielt er den schlanken Körper, der sich so an ihn klammerte, fest, dann schob er Miya ein wenig auf Abstand, um ihn zumindest ansehen zu können.

„Mi…miyavi, ist etwas passiert…? Du siehst so…fertig aus…“, brachte der Schwarzhaarige schließlich hervor, auch wenn ihm seine Worte im nächsten Moment dumm vorkamen. So wie sein Freund da schluchzte und schniefte, war ja klar, dass etwas nicht stimmte…

Vorsichtig hob der Sänger den Kopf, ließ die tränengefüllten Augen auf Maya ruhen.

„Ma…ma…maya…“, stammelte Miyavi schließlich, als würde er jetzt erst realisieren, vor wessen Haustür er da gestanden hatte. Dann jedoch fiel er dem Besitzer auch schon wieder um den Hals.

„Er….er…Tora…er…“, stammelte sein Chef und bester Freund völlig aufgelöst und schluchzte wieder auf. Dem Älteren zerriss es bei den Geräuschen fast das Herz. „Was ist mit ihm? Oder warte, komm erstmal rein…“, vorsichtig löste er sich und wollte die Tür schließen, doch Miyavi schüttelte den Kopf, ging noch einmal einen Schritt zurück vor die Tür und holte von draußen seinen Koffer. Mit hängendem Kopf zog er diesen in das Haus, was Maya mehr als verwunderte.

Ein Koffer…? Was hatte Miyavi wieder ausgefressen…? Langsam tapste er seinem Sänger nach.

Der Jüngere ließ den Koffer im Flur stehen und schlurfte in Mayas Wohnzimmer, ließ sich dort auch gleich auf das Sofa fallen, zog sich sofort eines der Kissen ran; umschlang es haltsuchend. Der Ältere ging zu ihm, setzte sich direkt daneben und atmete tief durch. Eine Weile noch hörte er seinem Freund zu, wie dieser immer wieder aufschluchzte; nun aber wesentlich leiser als zuvor. Einerseits, weil er sein Gesicht im Kissen verbarg; andererseits, weil er sich ein wenig beruhigte.
 

Nie im Leben hätte Maya erwartet, seinen sonst immer gutgelaunten besten Freund so zu sehen. Vorsichtig rutschte er näher und zog ihn in seine Arme. Ein erneutes Schniefen, dann vergrub Miyavi sein Gesicht an Mayas Shirt. Nur schwer beruhigte er sich wieder und weinte schließlich nur noch ganz leise.

Maayatan wartete geduldig, er wusste nicht, wie lange sie so da saßen, einander umarmend. Schließlich, als sein Gast sich wieder etwas mehr beruhigt hatte, stellte er behutsam seine Frage, die ihm so sehr auf der Zunge lag.
 

„Miya….was ist denn so schlimmes passiert? Geht es Tora nicht gut…?“, sanft kraulte er durch die längeren und kürzeren Strähnen seines Freundes.

„Maya…“, brachte der andere nur etwas gequält heraus, dann riss er sich zusammen, lehnte sich weiter an das Shirt seines besten Freundes.

„Ich…Tora hat mich betrogen und ich hab Schluss gemacht.“, sprudelte es schließlich aus ihm hervor.

Das allerdings hatte zur Folge, dass Maya erst einmal gewaltig erstarrte, ihn schließlich etwas von sich schob um ihn ansehen zu können. Er musste das gerade verarbeiten… Tora war fremd gegangen…Miyavi und Tora hatten sich getrennt…oder eher Miya sich dann von ihm..

„Ihr…ihr seid nicht mehr zusammen?“, brachte Maya dann aber doch mal hervor, um die Geschichte zu verstehen.

Miyavi nickte nur zaghaft, dann begann er von sich aus zu erzählen.

„Ich…ich wollte ihm seinen Schlüssel bringen…aber ich habe ihn nirgendswo gefunden und dann war ich halt bei Ruka…und…und dessen Tür war nicht richtig zu…und da habe ich sie erwischt mehr oder weniger…also beim Sex.“
 

Der Gitarrist hörte ihm aufmerksam zu, strich sich dann seufzend durch die Haare. „Scheiße…“, murmelte er mehr zu sich selbst, sah dann aber wieder auf. Also hatte sein bester Freund dieselbe, dumme Erfahrung machen müssen wie er- betrogen worden zu sein. Warum nur passierte das andauernd? Hatte es denn nicht gereicht, dass es ihn selbst so schwer getroffen hatte? Nun auch noch Miya?

Und das war für den Gitarristen weitaus schlimmer; das Wohl seiner Freunde hatte Vorrang und traf ihn manchmal noch schlimmer als sein eigenes. Außerdem war seine Beziehung nur etwa ein Jahr lang gewesen… Miyavis hingegen das Doppelte, zwei Jahre. Okay, so lang waren zwei Jahre für andere Menschen vielleicht nicht… aber trotzdem hatte es so lange gehalten und Maya war sich sicher: Tora war Miyavis große Liebe gewesen. Er hatte oft genug gesehen, wie Miya dem anderen nachgeschwärmt hatte. Gut, Der Jüngere war schon immer anhänglich, knuddel- und kussbedürftig gewesen, aber bei Tora…nein, sein Blick war anders gewesen. Er hatte den Alice Nine Gitarristen anders angesehen, als die restlichen Mitglieder der Band, hatte sich in seiner Nähe anders verhalten. Und als Tora Miyavi irgendwann angesprochen hatte, hatte Maya sich für sie gefreut- auch wenn er irgendwo neidisch war.

Warum? Das wusste er selbst nicht genau…vielleicht, weil sie jemanden hatten und er nicht. Oder aber war er auf Tora eifersüchtig gewesen…? Nein, dass bildete er sich ein. Miya war doch sein bester Freund.
 

Und genau eben dieser beste Freund saß jetzt hier. Schluchzte und weinte schrecklich vor sich daher. Maya ging es schon vom bloßen zusehen immer schlechter- und er wurde sauer. Vor seinem inneren Auge tat sich Toras Bild auf, wie er vielleicht noch hämisch über Miyavi lachte, was ihn noch mehr zur Weißglut trieb. Er würde ihn noch…!

Doch jetzt zählte erst einmal sein Sänger.

„Und? Hast du ihm wenigstens eine Szene gemacht? Ihm richtig eine rein gehauen oder so?“, fragte Maya schließlich leise.

Der andere Schwarzhaarige verneinte.

„Ich…sie haben mich nicht gehört. Ich bin vor dem Schlafzimmer geblieben…als….als sie fertig waren…da…da habe ich sie reden gehört…über mich…“, er schluckte, die Erinnerung war noch viel zu frisch und kam schneller wieder hoch, als ihm lieb war. Trotzdem wollte Miya jetzt nicht wieder losweinen, er musste sich das Ganze erst einmal von der Seele reden.

„Ruka…hat gefragt, wie lang Tora mich noch belügen will oder so…naja, er wollte mich weiter hinhalten. Er hatte Angst, mir das Herz zu brechen, haha. Es tat so weh...er hat mich kindisch, zu jung und unreif genannt…“

Maya nickte nur und zog ihn wieder fester in seine Arme- stockte aber.

„WAAAS?! Dieser…argh! Das hast du nicht verdient…es tut mir so leid Miya, wirklich…so ein Idiot…“, flüsterte er immer wieder und streichelte ihn ein wenig tröstend. Der Jüngere nickte nur, sah ihn dann aber vorsichtig an. „Bin…bin ich wirklich so kindisch und unreif…?“, wollte er leise wissen. Verwirrt blickte Maya ihn an.

„Was? Nein, Miya, er lügt, das weißt du doch sehr wohl selbst!“

„Maya bitte, ich meine es ernst…“

„Puh…ich ja auch! Also du bist manchmal ein wenig kindisch, aber das bin ich ja auch. Wir haben beide mal unseren verrückten Tag, das weißt du ja.“, schmunzelnd zwinkerte der Gitarrist ihm zu, „Aber auf Dauer bezogen nein…Du bist einfach nur ein sehr positiv eingestellter Mensch. Das mag ich so an dir. Vielleicht ja, weil ich auch so bin~

Und unreif bist du auch nicht Miya. Du kannst sehr wohl ernst und sehr erwachsen wirken, ehrlich. Ich kenne dich ja schon lange, also glaub mir und nicht ihm. Er hat scheiße erzählt. Da sieht man mal, wie wenig der Spinner dich kannte.“

Unsicher blickte sein bester Freund ihn wieder an.

Soweit war es also schon gekommen, dachte sich Maya. Tora hatte Miyavi so sehr verletzt…sein Instinkt war also richtig gewesen; Tora war also doch ein mieser… Nein, er würde sich jetzt nicht aufregen. Der andere war die Gedanken nicht wert und außerdem brauchte Miyavi ihn gerade viel mehr. Er würde sich später rächen…

„Danke...“, nuschelte sein Sänger schließlich und lehnte sich wieder an, schloss ein wenig die Augen. Maya nickte nur und ließ ihn eine Weile, dann aber fiel ihm etwas ein.

„Du sagst, du hast Schluss gemacht. Aber bisher hast du nur erzählst, du hättest sie erwischt. Hast du richtig Schluss gemacht oder bist du abgehauen…?“, wollte er noch leise wissen. Er wusste selbst, wie unangenehm die Frage wohl war, aber er wollte Miya ja helfen. Und dazu musste er die ganze Geschichte kennen.

Der Jüngere seufzte nur leise, dann sprach er weiter.

„Nein, ich…ich wollte nicht mit ihm reden oder ihn auch nur ansehen…Ich bin weggerannt, zu Shou und Pon, weil ich nicht weiter wusste. Dort hatte ich mich ein wenig beruhigt. Sie wollten, dass ich bleibe aber naja…Ich konnte selbst sie im Moment nicht sehen, verstehst du? Sie waren Toras Freunde und da musste ich zwangsweise wieder an ihn denken…und das wollte ich nicht. Also bin ich nach Hause... Dort habe ich meine Sachen gepackt und naja…“, er zuckte die Schultern, „Ich habe ihm zeigen wollen, wie sehr er mir weh getan hat… Ich habe mich aus allen Fotos rausgeschnitten. Genug Zeit hatte ich ja, er kam eh sicher nicht so schnell wieder… Und dann habe ich zufällig noch eine Menge Farbe im Schrank gefunden. Ich habe ihm seine Wand vollgeschmiert mit all den ach so tollen Liebesschwüren von ihm, an die ich mich erinnert habe.

Die scheiß roten Rosen von vor ein paar Tagen habe ich auch in schwarze Farbe getunkt, ich konnte sie einfach nicht mehr sehen. Am Ende schenkt er Ruka vielleicht auch aller paar Tage welche… Naja, und dann habe ich ihm einen Brief geschrieben und bin abgehauen.“, Miyavi atmete tief aus und kuschelte sich wieder an Mayas Arm, spielte dabei ein wenig an dessen Pullover herum und suchte auch Halt. Der Ältere nickte nur gedankenverloren, als Miya sich auch schon ein wenig löste. „Warte, ich habe Fotos gemacht…von allem…auch vom Brief, hier.“, er reichte seinem Freund sein Handy. Der Gitarrist nahm es an sich und betrachtete die Bilder.
 

Wow, sowas konnte sich wirklich nur Miyavi einfallen lassen. Maya war zwar auch kreativ, aber an die verdrehten Einfälle seines Sängers kam er lange nicht heran. Wahrscheinlich hätte er Tora nur eine rein gehauen…oder die Wohnung komplett zu Kleinholz verarbeitet. Miyavi hatte keins von beiden getan. Okay, er hatte einiges zerstört…Aber wenn man es so sah, war es ja auch seine Wohnung gewesen. Sein Zuhause. Und da konnte er das ja auch machen, immerhin hatten die Bilder, die Wand und der Spiegel ihnen zusammen gehört. Die Rosen waren ja sogar Miyavis gewesen. Also brauchte Tora gar keinen Schadensersatz fordern, so wie Miyavi es hier so schön schrieb.

Maya biss sich immer wieder auf die Unterlippe. Die Wörter im Brief waren gut gewählt, er hätte es nicht besser gekonnt. Aber er fühlte sich auch, als würde er Miyavis Schmerz am eigenen Körper spüren…verrückt, dabei war der Brief nicht mal an ihn! Was Tora dann wohl dazu sagen würde? Hoffentlich würde sich ihm der Magen umdrehen und das Herz zerspringen… Oh ja, Maya würde, wenn er den anderen im Studio sah, schon dafür sorgen, dass er es büßte. Und wenn er ihm eigenhändig dem Hals umdrehte. Niemand tat seinem besten Freund so etwas Grausames an.

Klar war Tora davon ausgegangen, Miya wäre in dem Moment nicht da…aber ihn so scheinheilig hinters Licht zu führen und dann auch noch hinter seinem Rücken so etwas zu erzählen… Mayas Hass nahm gerade immer mehr zu. Er kannte Miyavi schon so lange und der andere hatte ab und an seine kindliche Phase, aber nicht auf Dauer. Und langweilig war es mit ihm auch nicht. Er wusste nicht, was Tora für Ansprüche hatte. Wahrscheinlich stand er eher auf so Schlaftabletten wie Ruka. Denn genau das war der Schlagzeuger von Nightmare in seinen Augen- ein alter Fummler und Langweiler.

Halleluja, werdet glücklich, Schlaftablette und fremdgehendes Arschloch.
 

Vorsichtig legte er Miyavis Handy wieder beiseite und wand sich ihm erneut zu. „Miya…? Wie wäre es, wenn du dich erst einmal ausruhst? Du siehst fertig aus…“, flüsterte der Gitarrist und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Und tatsächlich…Miya sah relativ müde zu ihm auf…hatte er überhaupt geschlafen die letzte Nacht?

„Aber…aber ich…wo soll ich denn schlafen…ich habe alles verloren Maya…ich bin obdachlos oder so…“, murmelte er vor sich daher, was den Hausbesitzer diesmal die Augen verdrehen ließ. „Ach Mensch Miya! Laber nicht so einen Stuss. Du bist nicht obdachlos. Du…du ziehst einfach bei mir mit ein, klar? Mein Haus ist sowieso zu groß für einen ganz allein. Und dein Koffer und du…ihr werdet schon nicht viel Platz wegnehmen.“

Verdattert starrte Miyavi den andern an. „Was? Aber Maya…du kannst doch nicht-“ -

„Mi-chan, wiedersprich mir nicht immer du Blödi. Du bist mein bester Freund, da bist hier jederzeit willkommen, ja? Außerdem dachte ich eigentlich, dass wenn du mit dem Koffer da“, er nickte zu eben benanntem Objekt, „…bei mir antanzt, dass du dich selbsteinlädst.“

Der Jüngere folgte seinem Blick, schüttelte aber den Kopf.

„Nein…ich wollte nur zu dir, weil ich nicht weiter wusste wohin und so…“

Nun grinste der Ältere, knuffelte seinen Freund auch gleich.

„Siehst du, du wusstest nicht wo hin. Und nun ist gut, du bleibst hier, ich pack dein Zeug nachher aus. Jetzt bringe ich dich erst einmal ins Bett, du siehst so grauenhaft aus Miya-chan, das geht gar nicht.“, schmunzelnd sah er den immer noch etwas irritierten und völlig durcheinander gebrachten Mann neben sich an, ehe er ihn einfach hochhob und in sein Schlafzimmer brachte. Das Gästebett müsste er erstmal neu beziehen, da würde Miyavi wohl mit seinem Vorlieb nehmen müssen.

Sanft legte er seinen Freund in das große Bett, deckte ihn behutsam zu und küsste seine Stirn. „Ruh dich aus Großer…“, flüsterte er ihm zu und wollte gerade gehen, als er Miyavis Hand um seinem Gelenk spürte.

„Nein…! Bitte bleib bei mir Maya…“, nuschelte der Solosänger und sah ihn mit immer noch geröteten Augen an. Maya musterte ihn, ehe er nickte. Miyavi brauchte dass wahrscheinlich gerade, also würde er keine Fragen stellen, seufzen oder ihn im Stich lassen.

Der Jüngere hatte gerade seine halbe Existenz verloren, zumindest was sein Privatleben, seine große Liebe betraf, da brauchte er die Nähe zu jemand Vertrauten. Und im Moment hatte er nur noch Maya. Zu Shou und Pon wollte er nicht ins Bett krabbeln und sich an sie schmusen… erstens wollte er sie nicht stören und zweitens erinnerten sie ihn sofort wieder an Tora.

Nein, er brauchte jemanden, der mit all dem nichts zu tun hatte. Vorsichtig wanderte sein Blick zu Maya, der nun neben ihn gekrochen war und ihn nun im Arm hielt.

„Bleib bei mir Maya…“, flüsterte er wieder und kuschelte sich an die Brust seines Gitarristen. Dieser nickte nur, strich immer wieder durch seine Haare und gab ihm kleine Küsse- auf Stirn, Wange und Lippen.

„Ich bleibe bei dir, versprochen.“, wisperte Maya leise, wiederholte sein Tun immer wieder, bis er das sanfte atmen an seinem Hals wahrnahm. Beruhigt musste er lächeln. Sein Blick wanderte zur Uhr- Es war immer noch relativ früh morgens, zumindest für ihn. Also würde auch er noch einmal schlafen können für ein paar Stündchen. Gähnend schloss der Gitarrist die Augen und dachte daran, wie er Tora am besten fertig machen würde…
 


 

~~**~~
 

Danke für eure vielen lieben kommentare, hat mich sehr ermuntert zum schnellen weiterschreiben :D Das kapitel hier hab ich oft überarbeitet...ich hoffe, es ist jetzt ganz gut so geworden. Über weitere Kommis würde ich mich sehr freuen :D~
 

@Silmarien: schön, dass es dir so gefällt^^ Hm...sei gespannt,das aufeinandertreffen der ganzen einzelnen wird noch interessant, denk ich~
 

@-bells: besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Ja, ich geb mir mühe~
 

@Chirisu: Danke schön. Ich hab zwar immernoch panik, dass das hier nicht an angelo vendicatore heran kommt, aber naja...ich gebe mir mühe, dass es an den vorgänger herankommt ò.ó!!
 

Bis zum nächsten Kapitel, akilea

Kapitel 2 - Wut

Kapitel 2 - Wut
 

Fast eine Stunde später saß Tora immer noch mit dem Brief in den Händen auf dem Schlafzimmerboden. Er wusste nicht, was er machen sollte. Sein Leben…war schlagartig aus den Fugen geraten.

Einerseits hatte der Gitarrist es so gewollt. Er hätte versucht, sich immer blöder zu benehmen, sodass Miyavi irgendwann freiwillig mal Schluss machen und er so zu Ruka ziehen konnte. Irgendwie war es ja auch so gekommen, Miyavi hatte von sich aus Schluss gemacht…aber nicht so, wie Tora es gewollt hatte.

Am liebsten wäre er mit dem anderen in Freundschaft auseinander gegangen. Das war ja auch alles gewesen, was er letztendlich nur noch für ihn empfunden hatte. Freundschaftlich trennen…aber das war so schwer. Hätte er Schluss gemacht, wäre Miya auch bloß geknickt und seine Bandmember sauer gewesen.

Und nun? Nun war Miyavi wahrscheinlich nicht nur geknickt, sondern am Boden zerstört und seine Leute stocksauer. Oh toll, er hatte wirklich weise entschieden: Tora war genau in die Hölle marschiert und saß dort nun fest, umgeben von Teufeln und dem Fegefeuer.

Ein Ausweg? Gab es so etwas denn überhaupt noch…?
 

~*~
 

„Shou? Schatz, Badewasser ist fertig~“, Hiroto kam um die Ecke getapst und lächelte seinen Freund sanft an; lief aber gleich wieder ins Bad. Dieser sah von seinem Buch auf, erwiderte das süße Lächeln auch gleich und nickte. Schnell wanderte das Buch zurück auf den Tisch, bevor er sich auch schon erhob. „Dann werde ich wohl mal nicht trödeln.“, schmunzelte er nur vor sich daher und folgte dem Jüngeren einige Zimmer weiter.

Pon stand bereits erwartungsvoll da, lehnte sich sofort an ihn. „Ich habe dieses neue Duftbad ausprobiert…ich hoffe, es gefällt dir.“, seine Stimme klang etwas verlegen, aber an seinem Gesichtsausdruck ließ sich ablesen, dass Hiroto durchaus neugierig auf die Antwort des Sängers war.

Shou schmunzelte nur, ehe er zu schnuppern begann. „Hmm…Honig?“, riet er einfach mal.

„Ja, fast!“, meinte Hiroto begeistert und schmiegte sich in seine Arme, „Honig Vanille.“

„Ach, da war ich doch ganz gut~“, grinste der Braunhaarige nur und löste sich, um sich dann endlich mal von seinen Klamotten zu befreien. Hiroto lächelte nur zärtlich, bevor er es ihm gleichtat. Shou legte alles ordentlich zusammen, dann stieg er in das heiße Wasser- sofort seufzte er wohlig auf, lehnte sich zurück und schloss erst einmal seine Augen. Ja, das war entspannend…

Nur wenig später gesellte sein Liebster sich zu ihm, lehnte sich auch gleich mit seinem Rücken an Shous Bauch. Der Ältere öffnete ein Auge, schmunzelte, dann schlang er seine Arme um Hiroto.

„Hmm….ich liebe dich.“, flüsterte er verliebt und hauchte dem Kleineren ein Kuss aufs Ohr, dann lehnte er sich wieder zurück. „Danke Shou…ich dich auch. Und ich…ich bin auch froh, dich zu haben.“, fügte er leise hinzu.

Der Sänger sah nur fragend auf. „Hm? Ach was. Ich bin doch auch froh. Ich hätte nie gedacht, dass du jemals was für mich empfindest…nur gut, dass ich mich doch getraut habe damals.“, in seinen Augen funkelte es freudig und auch Hiroto, der nach hinten blickte, musste kichern. „Ja, das stimmt…sonst würden wir uns noch heute anstarren oder so…alles ganz heimlich.“

Shou nickte nur zustimmend, ehe er sich wieder entspannte, einfach an nichts dachte. Hiroto wollte es ihm gleich tun, doch nach einer Weile fiel ihm wieder ein ganz bestimmtes Thema ein.

Oh ja…was nützte es einem, glücklich zu sein, wenn alle anderen um einen herum unglücklich waren? Okay, bei Nao und Saga konnte er das nicht beurteilen, die beiden hingen in letzter Zeit oft zusammen rum und spielten Playstation; lenkten sich vielleicht so gegenseitig ab, weil sie keine Partner hatten.

Bei Tora hatte er bisher gedacht, es war alles in Ordnung. Er und Miyavi hatten immer so harmonisch und süß zusammen gewirkt- natürlich waren sie beide mal ziemliche Spinner und Quatschköpfe, aber das machte sie beide äußerst sympathisch. Oft hatten sie sich als Band getroffen und Miyavi mit dazu eingeladen, weil es einfach Spaß mit dem Solosänger machte.

Doch das war jetzt scheinbar vorbei. Es würde solche Treffen wohl nicht mehr geben…zumindest nicht, wenn einer der beiden dabei war; denn dann würde der jeweils andere nicht wollen, dachte sich Hiroto. Wie hatte Tora nur so ein Arsch sein können? Der Jüngste hatte immer gedacht, dass Tora zwar manchmal ein kleiner Fremdflirter war, aber nicht, dass er zu so etwas fähig wäre. Dass er dem armen Miyavi einfach so das Herz brechen würde.

Als er leise seufzte, regte sich nun auch wieder Shou hinter ihm, indem er seinen Bauch zu streicheln begann. „Alles in Ordnung Pon? Du…wirkst irgendwie bedrückt.“

Es war nur ein Flüstern und trotzdem konnte der Gitarrist die Sorge darin hören. Unsicher drehte Hiroto den Kopf, lehnte sich dann wieder an. „Ja, eigentlich schon…aber ich musste wieder an Miya denken. Hoffentlich geht es ihm gut.“

Nun seufzte auch der Sänger. „Ja, hoffentlich…“, murmelte er nur, da Miyavi gestern dann doch wirklich ziemlich schnell wieder verschwunden war. Nun lächelte er Hiroto aber wieder ein wenig an. „Wir…vielleicht sollten wir uns gar nicht so sehr Sorgen machen… Er ist sicher bei Maya, das ist ja immerhin sein bester Freund. Und…naja, Miyavi ist sicher stark. Ich denke, er wird das verkraften. Vielleicht nicht heute und auch nicht morgen….aber irgendwann ganz bestimmt, zumindest hoffe ich es. Wir sollten ihm auch helfen, denke ich. Aber zuvor drehe ich diesem Schwein von anderem Gitarristen den Hals um…“, es war ein leises Knurren, was Hiroto nur seufzen ließ. Das war das Problem; wenn man mit beiden Partnern aus einer Partnerschaft befreundet war- es tut einem selbst weh wenn sie sich trennten, aber trotzdem entschied man sich für einen, den man unterstützte, nicht beide. Und egal wie lange er Tora schon kannte: Dieser hatte es jetzt bei ihnen beiden wohl fürs erste gründlich verdorben.
 

Eine Weile noch saßen sie zusammen in der Wanne, ehe das Wasser dann doch langsam kalt wurde. Vorsichtig erhob Hiroto sich und stieg aus, griff sich zwei Handtücher und reichte eins auch gleich an seinen Liebsten. Dieser lächelte dankbar, begann sich abzutrocknen, blieb dann aber nur wenige Sekunden später mit seinem Blick an Hiroto hängen. Gott, wie er diesen Anblick liebte…

Der Gitarrist bemerkte den Blick und sah auf; begann auch gleich zu schmunzeln. „Es macht dir immer wieder Spaß, mich anzustarren, hm?“, schmunzelte er nur und wuschelte sich mit dem Handtuch durch die Haare. Shou brauchte einen Moment, um wieder zu sich zu kommen, ehe er den Kopf schüttelte. „Was? Nein, ich starre nicht~ Ich genieße lediglich deinen wunderschönen Anblick…~“, schnurrte er schmunzelnd und war ein wenig enttäuscht, als Pon sich den Bademantel überzog. Dem Jüngeren entging dieser enttäuschte Ausdruck nicht, musste schließlich sogar lachen, ehe er seinen Freund küsste. „Ach Mensch Shou, schau nicht so. Weißt du was? Ich geh jetzt rüber ins Schlafzimmer und kuschel mich dort ein…und hm, wenn du dich beeilst, darfst du mich sogar weiter betrachten.“, hauchte er ein klein wenig zweideutig und mit geröteten Wangen, doch Shou schaute nur umso verwirrter. Aber ehe er überhaupt nachfragen konnte, war der Kleinere auch schon aus dem Bad verschwunden.

Blinzelt sah der Sänger ihm nach, dann trocknete er sich schnell ab, zog sich seinen Bademantel an und eilte zu seinem Süßen.

Angekommen im Schlafzimmer musste er schwer schlucken.

Pon lag mit geschlossenen Augen im Bett, räkelte sich ein wenig, wodurch sein Bademantel extrem weit hoch rutschte und einen Blick auf die erotischen Schenkel freigab. Oh ja, sein Freund war immer für eine Überraschung wert. Meistens war er eher lieb und wirkte unschuldig, aber an manchen Tagen…da war er so wie jetzt. Verführerisch, verlockend…

Ganz langsam fixierte Hiroto ihn, ein sinnliches und fast schon verruchtes Lächeln umspielte seine Lippen, dann folgte ein Spruch: „Willst du mich weiterhin nur von weiten betrachten oder kommst du heute auch noch zu mir, mein Schatz?“

Es war neckend gemeint, doch durch Pons sanftes Lächeln wirkte es nicht so streng. Shou nickte leicht, dann ging er auf ihn zu. Ganz langsam kroch er zu ihm, über ihn, auf das Bett, betrachtete den Jüngeren nochmals. „Du bist so verführerisch, wenn du so schaust Pon.“, flüsterte er seinem kleinen Liebling zu, bevor er ihn küsste. Der Gitarrist schmunzelte nur, ehe er schwach die Schultern zuckte. „Vielleicht…will ich dich ja mal verführen?“, schnurrte er leise, strich Shou sanft über die Wange. Dieser neigte belustigt den Kopf.

„Ach, willst du das? Warum?“

„Ja, will ich. Weil ich Lust dazu habe…gibt eh nichts besseres zu tun...~“

„Es gibt immer was zu tun.“

„Pah, Shou, sei doch mal nicht so ein alter Spielverderber…! Du weißt genau, was ich meine. Wenn wir schon mal keine Probe heute hatten, können wir den Abend ruhig mal noch schön ausklingen lassen, oder hast du keine Lust auf mich…?“

Mit großen Kulleraugen sah der Jüngere ihn an und Shou bekam sofort das Schlechte Gewissen. „Nein, natürlich nicht Liebling~“, versuchte er ihn zu beruhigen und küsste seine Wange und Stirn. Schmunzelnd strich Shou durch die schönen Strähnen seines Freundes, lächelte ihn sanft an.

„Na dann zöger doch nicht~“, gab Hiroto nicht auf und zog seinen Freund in einen langen Kuss. Sanft leckte er mit seiner Zunge über feinen Lippen des anderen. Dieser verstand und öffnete sie, um ihm Einlass zu gewähren- doch so einfach machte er es ihm dann doch nicht, seine Zunge kam Hirotos sofort entgegen. Dieser seufzte nur wohlig und überließ nach einem kleinen Zungenduell schließlich Shou die Führung. Sanft strichen seine Fingerspitzen durch die Haare des Sängers, kraulten seinen Nacken, ehe er sie unter den lockeren Bademantel schob.

Hauchzart streichelte der Jüngere über die weiche Haut, seufzte immer wieder in den Kuss und wollte gerade anfangen an Shous Bademantel herum zu zupfen, als sich ein nerviges Geräusch in sein Bewusstsein stahl. Nach dem zweiten Hören bemerkte Hiroto, dass es ihre Haustür war.

Verwirrt löste er den Kuss und sah zu Shou, der ihn genauso ratlos ansah. „Wer…will denn jetzt wieder was…?“, murmelte der Sänger genervt, worauf Hiroto nur die Schultern zucken konnte. Es ärgerte ihn, dass man ihnen so den Abend verdarb. Natürlich hätten sie weitermachen und so tun können, als würden sie nichts hören, doch irgendwie war gerade die Stimmung hin.

Seufzend krabbelte Hiroto unter Shou hervor, der nicht so aussah als wenn er aufstehen wollte. Hastig schloss er den Bademantel wieder –den der Ältere ihm nebenbei schon geöffnet hatte- und schlüpfte in seine Schuhe. Mit einem „Bin gleich wieder da~“ lief er auch schon aus dem Schlafzimmer.

Wer störte sie? Es war Abend und er wollte seine Ruhe mit Shou! Wer auch immer jetzt nervte, er würde nicht freundlich zu demjenigen sein. Wenn Hiroto mit Shou allein sein wollte und dabei gestört wurde, konnte er ziemlich lange schmollen- nicht gegenüber Shou, sondern dem oder den Störenfrieden.

Als es erneut klingelte –diesmal etwas stürmischer- überlegte der kleine Gitarrist schon, ob er nicht doch wieder einfach zu Shou gehen sollte. Dann fiel ihm aber ein, dass es wichtig sein könnte.

//Wenn es Miya ist…oh nein, da würde ich mich hinterher ärgern…//

Der Schwarzhaarige Sänger war im Moment der Einzige, der sie beide seiner Meinung nach stören durfte und mit diesem Gedanken öffnete er auch schließlich die Tür.
 

~*~
 

Seufzend tappte Tora lustlos durch die Straßen. Er war völlig am Ende…alles, wirklich alles war nicht mehr wie sonst. Sein zuvor immer so geregelter Tagesablauf- weg. Wenn er nach Hause kam, war da niemand mehr, der auf ihn wartete. Irgendetwas fehlte…oder irgendjemand.

Da der Alice Nine Member sich einsam fühlte, hatte er Ruka anrufen wollen- aber dann überlegte er es sich anders. Wenn er zu dem Drummer ging, würde dieser nur wieder nerven wegen Miyavi…dass das lang von Ruka prophezeite Chaos eingetreten war, wusste er ja noch nicht. Und Tora würde sich hüten, es ihm allzu schnell zu sagen. Obwohl…sein Körper verzehrte sich nach dem anderen…

Nein, er würde nicht zu Ruka gehen, jetzt nicht. Er wollte im Moment nicht mit ihm reden. Also hatte der Gitarrist bei seinen Kollegen angerufen- Saga und Nao. Bei Saga war keiner rangegangen und bei Nao wurde ihm durch eine mehr oder weniger freundliche Elektrostimme am Telefon mitgeteilt, dass der Anschluss gar nicht besetzt sei.

Sehr seltsam; dabei war Tora sich sicher, dass die Nummer des Älteren eigentlich stimmen müsste. Naja…vielleicht hatte Nao sich auch einfach nur ein neues Telefon gekauft oder irgendwie sowas. Tora wusste es nicht; aber er würde seinen Freund bei Gelegenheit danach fragen.

Doch damit war immer noch nicht geklärt, wo er jetzt hingehen sollte. Auf einer der dunkeln Straßen der Stadt lachte ihn ein Love Hotel an. Was zum…? Wo war er hier gelandet? Verwirrt sah er sich um. Na toll, sicher irgendein Rotlichtviertel. Er suchte lieber schnell das Weite- am Ende sprach ihn noch wer an und er sagte in seiner Verträumtheit zu….

Wo sollte Tora aber nun hin? Blieb ja eigentlich nur noch einer. Oder besser gesagt zwei, mehr oder weniger; sie waren ja unzertrennlich.

Seufzend sah Tora auf seine Schuhe, während er weiter lief. Wenn er zu Hiroto und Shou ging…sie würden ihn doch sicher erwürgen. Zumindest, wenn er seiner Intuition und Miyavis Brief glaubte.

Aber was hatte Tora schon zu verlieren? Es gab doch fast nichts mehr…er hatte sich doch schon perfekt selbst das Leben zerstört. Was konnten Shou und Pon da noch großartig machen? Ihn hassen? Ihm die Freundschaft kündigen? Ihn aus der Band werfen? Wahrscheinlich wäre dass sogar das Beste für alle; so konnte er niemandem mehr weh tun. Oh ja, dann würde er für immer verschwinden. Irgendwo weit weg, in eine andere Stadt oder so…

Langsam schlug er den Weg zu dem Sänger und dem anderen Gitarristen ein.
 

~*~
 

Als er bei den beiden in die Straße einbog, wurde ihm mulmig. Vielleicht war es doch nicht so gut gewesen, hierher zu kommen. Kurz überlegte Tora, ob er nicht vielleicht doch umdrehen und abhauen sollte- doch dann dachte er daran, dass er die letzte Zeit fast nur davon gelaufen war. Hätte er einmal Mut gezeigt, wäre es nicht zu all dem Mist gekommen, den er nun am Hals hatte.

Also fasste der Gitarrist sich ein Herz, überwand die letzten Meter zur Haustüre der beiden und klingelte.

So weit so gut.

Er wartete einfach mal.

Doch mit jeder Sekunde des Wartens, wurde er immer nervöser; klingelte schließlich noch einmal. Doch auch diesmal geschah nichts. Verwirrt streckte Tora sich- im Haus brannte doch aber Licht, die beiden mussten da sein…!

Noch einmal den Knopf gedrückt. Und noch einmal.
 

Gerade, als er es wirklich schon aufgeben wollte, ging die Tür auf und ein Hiroto im blauen Bademantel stand vor ihm. Sprachlos starrten sie einander einige Sekunden lang an, ehe Hiroto ihm schon die Tür vor der Nase zuknallen wollte. Doch Tora war schneller, er hatte irgendwas dergleichen erwartet und schob seinen Fuß zwischen die Tür. Das hatte zwar schmerzhafte Folgen, aber Hiroto stoppte dadurch.

„Was willst du hier?“, bemühte sich der Jüngere betont unfreundlich zu klingen. Und es half, Tora schluckte, ehe er vorsichtig begann zu sprechen.

„Ich…ich wolle mit euch reden…“

„Ich sehe keinen Grund dazu. Wärst du Miyavi dann ja; dann würde ich mit dir reden wollen. Aber du bist momentan der Letzte, den wir hier sehen wollen Tora.“

Oh, das hatte gesessen. Normalerweise kannte der Schwarz-Blonde seinen Freund so gar nicht. Hiroto war sonst immer ein fröhlicher, gutgelaunter Mensch. Einmal mehr sah er, was er da angerichtet hatte.

„Pon bitte…lass mich nur mal ganz kurz rein. Ich will doch nur mit euch reden.“, flehte Tora und sah ihn bittend an. Der Kleinere überlegte kurz, ehe er sich seufzend umdrehte und in die Wohnung lief. „Mach doch was du willst.“

Okay, damit hatte der ältere Gitarrist nun nicht gerechnet, aber gut…er würde sich nicht beklagen, sondern dem anderen folgen.

Schnell schloss er die Tür hinter sich und lief seinem Freund und Kollegen nach, doch dieser verschwand schon in einem der Zimmer. Tora neigte den Kopf, es war das Schlafzimmer der beiden, und gerade eben, als er sich fragte, wo Pon blieb, kam dieser auch schon wieder- doch ihm voraus lief ein wütend dreinblickender Sänger. Shou.
 

„Das DU dich noch einmal her wagst!“, knurrte er und lief zielgerade auf den Gitarristen zu. Dieser starrte ihn nur entsetzt an, dann lief er ein paar Schritte zurück. „Hallo Shou…“, murmelte er unsicher, doch der andere schnaubte. „Steck dir dein Hallo sonst wo hin! Oder hast du das auch zu Miya gesagt? ‚Oh hallo Schatz, es ist nicht so, wie es aussieht? Ich bin dir doch gar nicht absichtlich fremd gegangen?‘“, spielte Shou es ihm vor und blickte wieder finster drein. So voller Wut und Hass hatte er den anderen noch nie erlebt. Hiroto war schon wütend gewesen, aber Shou schlug ihn um Längen.

„Shou…Nein, das habe ich nicht, ich-“

„Ich hoffe ja nur, du hast dir wenigstens irgendeine Geschlechtskrankheit eingefangen! Auch wenn Ruka nicht danach aussieht…aber dir würde ich es wirklich gönnen, du widerlicher Kerl du!“, fluchte Shou unbeirrt weiter, nur Hiroto, der ihn sanft am Arm festhielt verhinderte, dass er näher auf Tora zutrat.

„Na danke! Ich dachte, wir seien Freunde Shou. Hör mir doch wenigstens bitte einmal zu…!“, meinte nun der Älteste, denn allmählich ging ihm der andere auf die Nerven.

„Freunde?“, wiederholte Shou nur seltsam betont dieses eine Wort, „Nein Tora, sicher nicht mehr. Meine Freundschaft hört da auf, wo ein Freund dem anderen absichtlich Schmerzen zufügt. Und das ist bei dir der Fall gewesen. Ich kenne dich länger als Miyavi, klar, aber in dem Fall bist du der Idiot! Du weißt überhaupt nicht, wie sehr du ihm wohl weh getan hast!“

„Das kann ich mir mittlerweile sehr gut denken, danke auch. Aber ihr lasst mich ja alle nicht erklären.“

„Da gibt es nichts zu erklären!“, wütend riss Shou sich von Pons Arm los und drückte Tora gegen die Wand neben der Tür. Der Gitarrist war zu verwirrt gewesen, um reagieren zu können. Ungläubig starrte er Shou an, der ihn immer noch gegen die Tür drückte.

„Ab sofort will ich dich nie wieder hier sehen Tora. Wir sehen uns nur noch auf Arbeit, die Freundschaft ist hiermit auf Eis gelegt. Zusammenarbeiten kann ich mit dir, aber nicht mehr dein Freund sein. Dafür hast du zu viel Scheiße angerichtet. Und wage es dir nur einmal…nur ein einzigstes Mal…das du Miyavi noch einmal zu nahe kommst, dann Gnade dir Gott. Zumal es sicher noch jemanden gibt, der dich momentan mehr hasst, als ich. Hoffe, dass dieser Jemand dir nicht begegnet.“, ein letztes Mal drückte er Tora gegen die Wand, bevor er die Haustür aufriss. Der Gitarrist war noch immer verwirrt von Shous Worten, starrte den anderen deshalb nur an. „Mach, dass du raus kommst! Wir wollen dich hier nicht mehr haben!!“

Unsicher sah Tora ihn an, dann drehte er sich um und stolperte aus der Tür. Shou schlug diese auch sofort hinter ihm zu.

Verdattert starrte der Schwarz-Blonde das Holz an, dann seufzte er. Toll hinbekommen…niemand hatte ihm zu gehört…er war nicht mal zu Wort gekommen. Und jetzt? Jetzt musste er zusehen, wo er hin gehen konnte…
 

Shou währenddessen stand auf der anderen Seite immer noch schnaufend da und starrte weiterhin auf die Tür; fast so, als könne sie wieder aufgehen. Erst, als Hiroto vorsichtig seinen Arm nahm, wanderte sein Blick zur Seite. „Pon…?“, fragte er noch ein wenig atemlos, ehe er sich zu dem Kleineren umdrehte.

„Shou…er ist zwar ein Idiot…aber musstest du ihn so anschreien? Ich glaub…er hat gerade genug Probleme… Er wollte reden.“

„Toll, da bin ich aber der Falsche zum Reden, genauso wie du.“

„Ich weiß Schatz, ich weiß. Ich bin auch wütend…aber ich denke, wir haben ein wenig übertrieben… Also zur nächsten Bandprobe müssen wir uns zusammenreißen, sonst hält unsere Band nicht mehr lange.“, prophezeite Hiroto leise voraus. Wenn sie sich weiter nur anschreien würden –und davon ging Pon mal ganz sicher aus- würden sie sich früher oder später an die Kehlen springen. Oder halt…irgendjemand stieg aus, sie trennten sich… Aber das wollte der Jüngste überhaupt nicht. Die Band war wie eine Familie für ihn und irgendwo hatte er Tora ja auch noch lieb. Der Ältere war zumindest ihm gegenüber immer gut gewesen. Dass er in Beziehungen ein Volltrottel war, hieß nicht, dass er insgesamt unmenschlich war. Das bemerkte jetzt auch Shou an Hirotos Blick und musste seufzen.

„Tut mir ja leid…ich reiß mich demnächst zusammen. Aber verzeihen tu ich ihm trotzdem nicht.“, mit diesen Worten schloss der Sänger die Tür ab und lief Richtung Schlafzimmer. Der Gitarrist nickte nur. „Das brauchst du auch nicht…“, flüsterte er ganz leise und sah ihm nach. Ob Tora sich jemals ändern würde?

Hiroto wusste es nicht, aber er hoffte es; obwohl er eher vom Gegenteil ausging.
 


 

~~**~~
 

Danke für die lieben Kommis, das freut und motiviert mich immer ungemein zum schreiben :D (umso schneller kommen die Kommis- wenn ich unmotiviert bin, bin ich echt unfähig zum schreiben xD)
 

@Chirisu: Dein Satzanfang hat mich verwirrt, bis ich merkte, dass es meiner war *lacht* Ich bin ein schusselchen manchmal~ Aber vielen lieben Dank, dass du mir solchen Mut machst!
 

@Miyavi_liebt_Kanon: Danke^^ *lolli schleck*
 

@Saya-NeNe: Auch vielen lieben Dank für deine Motivierung! Du hast Rotz und wasser geheult? Uha oo" *taschentuch reich*
 

see you @ next chapter~

Kapitel 3 - Erklärungen

Kapitel 3 - Erklärungen
 

Tja…und was jetzt?

Unschlüssig stand Tora etwa hundert Meter entfernt vor Shou und Pons Haus und betrachtet dieses noch immer. Wo sollte er jetzt hin? Nach Hause? Oh nein, da würden nur wieder überall die leeren Bilderrahmen hängen und die Wörter überall stehen… Nein, dahin wollte der Gitarrist nicht. Zumindest nicht im Moment. Zu aufgewühlt waren seine Gedanken und Gefühle.

Seufzend griff Tora sich in die Jackentasche und öffnete sein Handy. Uh. Ein Bild von Miyavi mit ihm blickte dem Gitarristen entgegen. Das musste er löschen, sonst würde ihm noch schlecht werden. Nachdem dies erledigt war, schaute er auf die Uhrzeitanzeige. Hm…er könnte ja nochmal probieren, bei den beiden anzurufen…
 

Nichts.

Weder Saga noch Nao waren so freundlich, sich zu ihren Telefonen oder Handys zu bequemen. Seltsam. Sonst war Bandglucke Nao immer erreichbar. Saga war da schon anders, der war öfters nicht erreichbar; aber das hatte dann auch Gründe, die Tora gar nicht so genau wissen wollte…

Dann konnte er höchstens…Ja, zu der Zeit war Ruka eigentlich immer zu hause. Anrufen brauchte der Schwarz-Blondhaarige gar nicht erst probieren, Ruka war ein Meister darin, sein Handy konsequent zu ignorieren.

Also konnte er nur vorbei gehen. Hoffentlich war Ruka überhaupt allein…nicht, dass er ankam und der andere hatte schon Besuch. Das würde er dem Drummer zumindest zutrauen. Sie waren zwar kein festes Paar, aber trotzdem hatte er selbst…nur Miya nebenbei gehabt. Bei Ruka war das was anderes.

Er beteuerte, niemanden neben ihm zu haben. Aber da war sich der Gitarrist nicht sicher, ob das stimmte. Und selbst wenn…mittlerweile war hier alles kaputt, da würde ihn das nicht einmal stören. Obwohl er Ruka schon liebte…

Mehr für sich selbst schüttelte Tora seinen Kopf. Es hatte keinen Sinn, jetzt weiter darüber

nachzudenken, jetzt würde er einfach zu ihm gehen und sehen, was dann passieren würde.
 

~*~
 

Wütend stieg Tora aus der überfüllten U-Bahn. Wie er das Fahren damit doch hasste. Doch im Moment war dies der schnellste Weg zu seinem Freund gewesen, also hatte er keine andere Wahl gehabt. Seufzend rieb er sich über den halb zerquetschten Oberarm, dann sah er sich um. Es war stockfinster; irgendwie war Rukas Straße wirklich seltsam. Die Lampen schienen hier noch weiter auseinander zu stehen als auf anderen Straßen…. Aber naja, Tora gab sich mit dem wenig Licht zufrieden, dass es hier gab. Oder eher er musste es.

Nach einer ganzen Weile des Laufens sah er schließlich Rukas Haus. Er mochte es nicht sonderlich.

Ruka wohnte in einem dieser kleinen Hochhäuser mit mehreren Mietern, die seiner Meinung nach alle ziemlich einen an der Klatsche hatten. Bei ihnen kam der Spruch ‚die Wände hatten Ohren‘ voll zum Einsatz. Aber naja kein Wunder, Ruka war auch nicht der Einfachste, dachte der Gitarrist sich schmunzelnd; auch wenn auf ihn der Spruch nicht zutraf. Ruka interessierte sich nicht sonderlich für die Probleme seiner Nachbarn wie diese es vielleicht bei ihm taten. Ein wenig hoffnungsvoll lächelnd lief Tora die Treppen hinauf und klingelte.

Nichts.

Sollte er sich geirrt haben? Hatten Nightmare vielleicht doch noch irgendeinen Termin?

Während Tora so überlegte, überhörte er fast den Summer. Doch spätestens die Stimme, die ihm aus der Sprechanlage entgegenschlug, ließ ihn wach werden: „Willst du jetzt endlich reinkommen oder schlägst du Wurzeln?“

Verblüfft sah Tora auf. Beobachtete Ruka ihn? Dann würde er sich doch wohl lieber mal beeilen….
 

Relativ fix war er die Treppen raufgerannt und stand schon vor einem lässig in der Tür lehnenden Drummer. „Was war da unten so faszinierend? Die Namensschilder?“, neckte Ruka auch gleich wieder, küsste ihn kurz und machte anschließend Platz, damit der andere eintreten konnte. Tora verdrehte nur gespielt die Augen, ehe er aus seinen Schuhen schlüpfte und seine Jacke weg hing.

„Du kommst spät. Ich dachte schon, heute hast du keine Zeit oder so.“, murmelte Ruka und streckte sich, ging dann zu seinem Spiegel und zupfte sich die Haare zu Recht. Der Gitarrist musste schmunzeln. Okay, er nahm seine Worte zurück, er wäre schon frustriert, Ruka zu verlieren. Der andere bedeutete ihm schon eine Menge.

„Ich….konnte nicht schneller…Ich war vorher noch bei Shou und Pon…“, nuschelte er gegen den Nacken des Älteren, wo er nun immer wieder Küsse auf hauchte. Schmunzelnd neigte der Ältere den Kopf und linste zu ihm, „Ach, haben sie dich nicht eher gehen lassen? Süß. Ich dachte, du wärst bei Miya oder so…“, langsam drehte er Tora in seine Arme und küsste sich über seinen Hals. Der Schwarz-Blonde rang um eine Notlüge, brachte schließlich aber nur ein leises „Nein…“, hervor.

Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete ihn der Nightmare-member. Wahrscheinlich hatte Tora sich wieder unter irgendeinem Vorwand verdrückt…

Er seufzte. Der Jüngere würde es wohl nie lernen… Das war auch der Grund, warum Ruka nicht in einer festen Beziehung war.
 

Natürlich mochte er Tora und das nicht nur auf rein körperlicher Ebene. Aber der Jüngere war so ein wandelndes Chaos auf zwei Beinen- Er wusste ja selbst nicht, was er wollte. Einerseits wollte Tora mit ihm zusammen sein, andererseits konnte er sich nicht von Miyavi trennen. Und das tat ihm weh. Weil er sich in Miyas Lage versetzen konnte; er hatte damals selbst einen Kerl gehabt, der ihn ständig nur anlog und woanders herumtrieb. Mit dieser Erfahrung hatte Ruka schwer zu schaffen gehabt. Letztendlich war er so geworden, wie er es jetzt war- er hatte was mit Tora, mochte diesen auch, ließ aber tiefere Gefühle bei sich selbst nicht mehr zu. Der andere war ihm nicht gleichgültig; aber wenn er eines Tages für immer gehen würde, würde Ruka ihn nicht hindern oder daran zu Grunde gehen.
 

„Warum hast du nicht angerufen und gesagt, dass du einsam bist?“, wisperte Tora ihm ins Ohr. Der Gitarrist hatte seine Fassung wiedererlangt und begann nun seinerseits, an den süßen Lippen des anderen zu knabbern. Ruka verdrehte nur die Augen. „Ich rufe nicht gern irgendwo an, das weißt du. Außerdem war Yomi vorhin da.“

„Yomi?“, hakte der Jüngere sofort neugierig nach, „Was habt ihr gemacht? Hast du ihn wieder angefummelt?“

„Tora!“, mahnte Ruka nun gespielt, schüttelte dann aber den Kopf und löste sich, „Du tust immer so, als wär ich für alle und jeden zu haben.“

Der Alice Nine Member begann breit zu grinsen, fragte nur scheinheilig: „Ach bist du das denn nicht?“

Ruka betrachtete ihn mit undeutbarem Blick, schüttelte dann den Kopf.

„Nein, bin ich nicht und das weißt du ganz genau du Spinner. Du bist momentan der einzige, mit dem ich schlafe. Und was Yomi betrifft…wir sind schon lange Freunde, ich durfte ihn schon immer anfummeln. Aber mehr ist da auch nicht.“, langsam drehte der Drummer sich um und lief Richtung Küche. Verblüfft sah Tora ihm nach, rief dann aber ein „Hey, bist du mir sauer?“ und ging ebenfalls in das andere Zimmer. Diesmal war es Ruka, der grinste. „Nein, lediglich das Essen ist fertig. Und nun deck uns mal den Tisch, sonst bekommst du nichts ab.“
 

~*~
 

Schweigend saßen beide Männer da und genossen Rukas Meisterwerk. Denn das war das vorzügliche Mahl wirklich; der Ältere hatte sich sehr viel Mühe gegeben. Und das, obwohl er ursprünglich allein war…? Oder kannte Ruka ihn schon so gut und hatte gewusst, dass er heute doch noch zu ihm kommen würde?

Egal, jetzt konzentrierte er sich viel lieber auf seinen noch gut gefüllten Teller. Endlich mal wieder was Ordentliches essen- und nebenbei abschalten, alles vergessen. Alle Probleme, die sich im Moment auftaten.

Nach dem Essen half er Ruka beim Abräumen und Aufwaschen. Noch immer schwiegen sie, nur der Drummer summte leise. Der Schwarz-Blonde lächelte, die Stille störte ihn keinesfalls; er war es schon so gewohnt von Ruka. Manchmal konnte das ziemlich nerven, wenn der andere nur schwieg, aber heute kam ihm das äußerst gelegen.

Als sie endlich fertig waren, legte Ruka die Arme nochmals um ihn und küsste seinen Hals. „Ich geh duschen…kommst du mit?“

„Jetzt schon?“, brachte er nur verwirrt heraus, was den anderen die Augen rollen ließ.

„Ja jetzt. Ich komm mir verschwitzt vor, schon den ganzen Tag. Dabei hab ich gar nichts gemacht…deshalb geh ich jetzt duschen. Wenn du nicht willst kannst du ja schon ins Schlafzimmer gehen.“, sanft löste er sich von dem Jüngeren und tappte gemütlich Richtung Bad. Tora blinzelte kurz, dann ging er ihm nach.

„Ne, so war das nicht gemeint, warte.“, meinte er nur lächelnd und lief ihm hinterher, „Hatte mich nur gewundert…da ich dachte…naja.“

Angekommen im Bad lächelte er den anderen schief an und wackelte etwas mit den Augenbrauen, was Ruka die Augen rollen; anschließend lachen ließ.

„Jaja, du kommst noch auf deine Kosten. Aber erst will ich duschen, eher nicht.“

Tora nickte brav und begann sich auszuziehen, warf seine Klamotten dann einfach über den Rand der Badewanne und lief Ruka hinterher in die geräumige Dusche.

Der Ältere regulierte die Temperatur und drehte das Wasser schließlich auf. Er summte schon wieder und Tora begann sich insgeheim zu fragen, ob Nightmare einen neuen Song oder so etwas dergleichen hatten. Doch lange blieb ihm nicht zum darüber nachdenken, da spürte er schon sanfte Hände auf seiner Brust und als er aufblickte, sah er Ruka, wie dieser ihn lächelnd einseifte. Wohlig seufzend schloss der Gitarrist die Augen, legte den Kopf ein wenig in den Nacken und konzentrierte sich nur auf die Berührungen. Er spürte, wie der Ältere um ihn herumlief, nun auch seine Rückseite sanft einseifte; dann allerdings wurde das normale seifen eher immer mehr zum Massieren. Fragend hob Tora eine Augenbraue, ließ die Augen aber geschlossen. Wie als hätte der andere seine Reaktion bemerkt, fragte es hinter ihm leise: „Du bist ganz schön verspannt Tora. Was machst du denn nur?“

Darauf wusste er keine Antwort.

Oder wohl eher: Er konnte Ruka die Wahrheit wohl nicht so ganz sagen…dachte er zumindest.

Doch der Drummer schien gar keine Antwort zu erwarten und fuhr unbeirrt fort. „Wirklich…du oder deine Band oder wie auch immer sollte sich einen Masseur zulegen. Dein Rücken ist das reinste Schlachtfeld.“

„Na danke…“, bemerkte der Vordere nun und musste lachen, „Aber okay, vielleicht denke ich darüber mal nach. Und vielleicht hast du ja irgendwann keine Lust mehr auf deine Band und willst unser Masseur sein?“, ein breites Grinsen begann sich von einer Wange Toras zur nächsten zu ziehen. Doch Ruka winkte ab. „Nene, dass lass mal gut sein. Da sitze ich lieber an meinem Schlagzeug, als den ganzen Tag eure verschwitzten Rücken anzugrabschen.“

„Hey, Yomi grabscht du ja noch an ganz andere Stellen!“, rechtfertigte Tora sich nun wieder.

„Ja, aber er hat darüber dann immer was an; einen Rücken mit Shirt massieren geht schlecht.“

„Geht schon.“

„Ist aber total hohl, Tora. Und das weißt du.“

Der Jüngere seufzte. „Du kannst einem manchmal echt alles verderben…“

„Ich weiß, aber ich habe keine Lust auf Masseur.“

„Auf was hast du dann Lust?“, neugierig drehte er sich zu Ruka um, der nun ziemlich verschmitzt zu lächeln begann. „Hm…das kannst du ja mal herausfinden…“, murmelte der Braunhaarige noch, dann begann er Tora schon gierig zu küssen.
 

~*~
 

Einige Stunden später lagen beide erschöpft und eng umschlungen im Bett, bis Ruka sich dann doch mal etwas löste. Der Gitarrist sah das aber gar nicht ein, zog ihn wieder enger an sich und küsste ihn.

„Ich liebe dich…“, flüsterte Tora leise und begann an seinem Ohr zu knabbern, doch Ruka schob ihn wieder auf Abstand, sah ihn sanft, aber ernst an. „Sag so etwas nicht Tora.“

„Warum nicht? Es stimmt doch aber…“, beharrte der Jüngere.

„Nein. Du weißt ganz genau, dass ich nicht dasselbe Gefühl von Liebe empfinde wie du.“

„Ich weiß, darüber hatten wir schon gesprochen. Aber trotzdem kann ich dich doch lieben, oder?“, Tora wollte dem anderen über die Wange streicheln, doch dieser hielt seine Hand gekonnt fest und sah ihn ernst an.

„Das ist nicht wahr.“

„Warum?“

„Weil weder ich dich noch du mich so liebst, wie dein Kleiner es bei dir tut. Verstehst du? Das was er empfindet ist wahre Liebe. Wir sind eher wie ein altes Ehepaar, nimm es mir nicht übel Tora, aber ich empfinde keine unsterbliche Liebe für dich und du sicher auch nicht für mich. Wenn du was Besseres findest, bist du schnell wieder weg. Stimmt’s oder habe ich Recht?“, erwartungsvoll, dass der Schwarz-Blonde seine Worte bestätigte, sah Ruka ihn an. Doch der andere senkte nur den Blick, als die Sprache auf Miyavi kam.

„Das…tut er glaub ich aber nicht…“, murmelte er leise und seufzte schwer. Jetzt war wohl die Zeit für Erklärungen da.

„Was tut er nicht?“, wollte der Drummer verwirrt wissen, „Dich lieben oder wie? Wieso, hat er dich nun ebenfalls betrogen? Welch Ironie.“

Tora hätte am liebsten die Augen gerollt wegen Rukas Sarkasmus, entschied sich dann aber doch dafür, nur den Kopf zu schütteln.

„Nein, er……hat Schluss gemacht.“
 

Nun spiegelte sich auf Rukas sonst so gelassenem Gesicht die pure Verwirrung wieder. „Warum denn das? Ich kann mir das gerade nicht vorstellen... Er hat dich wirklich geliebt im Gegensatz zu dir.“

Autsch, das tat weh, wieder die Realität so hart abzubekommen. Vorsichtig setzte Tora sich ein wenig auf und blickte zu dem anderen. „Er…hat mitbekommen, dass ich was mit dir habe.“, antwortete er nur leise.

„Wie? Ich dachte, du bist sonst immer ach so vorsichtig?“

„Ja, bin ich auch…aber als ich das letzte Mal bei dir war müssen wir die Tür nicht geschlossen haben. Er…er war hier drin und hat uns oder eher wohl eher mich dann gehört…“

„Als du bei mir warst? Was hast du gesagt? Oh nein warte, sag es nicht, ich weiß schon.“, tief seufzend strich Ruka sich durch die Haare. „Na toll, also war er vielleicht nicht erst zu dem Gespräch da, sondern schon, als du mich angefummelt hast.“

„Ich dich?! Eh Ruka, tu nicht so, als würde ich dich zwingen.“

„Tu ich ja auch nicht. Aber hm…so lange, wie wir den Tag gemacht hatten, hat der Arme das sicher auch schon miterlebt. Man ey, ich hab das nicht mal gemerkt…“, erneut strich der Ältere sich durch die Haare, dann sah er wieder zu Tora.

„Was denn? Du schaust, als würde es dir keinen Funken leidtun.“

„Das habe ich nicht gesagt. Außerdem kann ich es jetzt ja wohl eh nicht mehr ändern, oder?“

„Doch! Geh zurück und entschuldige dich wenigstens. Wie ich dich kenne, hast du das sicher nicht gemacht.“

„Uh…“, ertappt drehte Tora den Kopf zur Seite.

„Wusste ich‘s doch…du bist so ein Feigling, Tora. Du kannst nicht immer vor allem weg laufen…“

„Na danke, fall du mir auch noch in den Rücken! Außerdem will er mich eh nicht mehr sehen.“

„Hat er dir das gesagt?“

„Nein, geschrieben. Der Gute hat mir einen sehr harten Abschied hinterlassen…“

„Wie schön, wenigstens hat er dir so eine reingewürgt.“, bemerkte Ruka nur spitz.

„Was? Man Ruka, was geht denn mit dir ab? Seit wann so zickig?“

„Ich bin nicht zickig, du alter Spinner. Ich sorge mich nur wesentlich mehr um die Menschen um mich herum als du. Ich habe dir von Anfang an gesagt, mach Schluss. Aber du wolltest ja nicht; also wollte ich auch nichts Ernstes mit dir. Und jetzt sieh dir an, was dir dein ‚Ich kann doch nicht mit ihm Schluss machen‘ gebracht hat: noch mehr Unglück als vorher.“, seufzend stand Ruka auf und zog sich erst einmal seine Shorts an, ehe er sein Bett zusammenraffte. Verwundert schaute der Alice Nine Gitarrist ihm zu. „Was machst du da?“

„Ich schlafe jetzt auf der Couch.“

„Warum? Bist du mir so sauer?“

„Ein wenig ja. Hör zu Tora, heute Nacht darfst du noch hier bleiben, ok? Aber morgen früh fliegst du raus. Und ich will dich erst wiedersehen, wenn du das mit ihm geklärt hast, klar?! Vorher nicht. Und jetzt schlaf gut.“

Langsam taperte der Braunhaarige mit seinem Bettzeug nebenan in das Zimmer und schloss hinter sich die Türe.

Wow, das hatte Tora so nicht erwartet. Andererseits konnte er aber froh sein, oder? Dann…dann würde er wohl mal zu Miyavi müssen. Sonst konnte er sich hier nicht mehr blicken lassen; Ruka würde ihn hassen. Aber gut, jetzt würde er schlafen. Es war zwar seltsam ohne den Hübschen Drummer neben sich, aber er würde ihn jetzt nicht weiter nerven. Morgen konnte man immer nochmal versuchen mit ihm zu reden…
 


 

~~**~~
 


 

vielen dank für die lieben Kommis, hat mich wieder sehr, sehr gefreut! x3
 

@naeki: Wow, die erste, der Tora mal leid tut^^ Schön, dass es auch solche Leser gibt, sonst wäre tora ja völlig verloren, so verhasst wie er ist xD
 

@Chirisu: Danke, diesmal hab ich es bemerkt! *lach*

Vielen Dank, dass es dir gefällt :3
 

@XxOre-samaxX: Aber nur beinah, hm? ;D

Kapitel 4 - Veränderungen

Kapitel 4 - Veränderungen
 

Zwei Wochen später
 

Seufzend strich Maya dem Jüngeren ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. In letzter Zeit spiegelten sich viel zu oft Sorgen, Traurigkeit oder Frustration auf dem hübschen Gesicht ab. Dabei war Miya wirklich viel schöner anzuschauen, wenn er sich freute, von Herzen lachte.

Aber das hatte ja leider jemand gewaltig kaputt gemacht.

Tora.

Wie sehr Maya den anderen Gitarristen doch hasste. Der Typ machte sich sicher ein feines Leben; hatte Miya scheinbar in den zwei Wochen nicht mal vermisst oder gesucht, ihn vielleicht schon vergessen, während der arme Schwarzhaarige vor sich hin deprimierte.

Oh ja, das tat der Sänger, und wie sogar.

Er lachte nicht mehr so oft und wirkte insgesamt ernster. Öfters mal verzog er sich ins Gästezimmer und schrieb irgendwelche Texte. Dann ließ Maya ihm zwar seine Ruhe, machte sich insgeheim aber Sorgen. Miyavi ging außer zum Studio kaum noch raus. Ob er Angst davor hatte, zufällig Ruka oder Tora zu treffen? Maya wusste es nicht…aber er wollte seinem Freund doch so gern helfen. Es störte ihn einfach, wenn Miya Gedanken an einen Idioten verschwendete, der sowieso kein Interesse an ihm hatte. Da wurde Maya einfach nur wütend und…war er eifersüchtig? Ach, er wusste es nicht. Er wusste nur, dass Miyavi ihm immer mehr ans Herz wuchs, was eigentlich total blöd war…Miya war sein Kollege und bester Freund. Mehr war er nicht und mehr durfte er nicht sein, Punkt.

Erneut wanderte sein Blick zu Miya.

Sanft streichelte er ihm über den Arm mit den unzähligen Tattoos. Hm…Miya hatte weiche Haut und er war schön warm. Maya musste seufzen. Wenn er weiter mit dem anderen kuschelte, würden sie heute nie aus den Federn kommen… Entgegen seiner anfänglichen Vermutung schlief der Sänger nämlich nicht im Gästezimmer, sondern bei ihm.

Miya hatte darum gebeten und er hatte nicht abgelehnt. Immerhin war es jetzt immer schön warm und kuschlig hier. Auch wenn Mi-chan manchmal im Schlaf eine ganz schöne Klette sein konnte; aber egal, es gab Schlimmeres.
 

„Hmm….“, brummelte es leise neben ihm und prompt hatte Maya einen Arm um die Hüften geschlungen. Kurz rollte er mit den Augen, ehe er schmunzeln musste.

„Hey, du kleiner Knuddelbär….Miya, aufwachen~“, grinsend stupste er ihn an und erntete nur ein erneutes Murmeln und irgendwelches Geschmatze.

„Ach Mensch Miya…du zerdrückst mich~“, keuchte er leise auf und begann den anderen von sich wegzudrücken. Nur so langsam kam Leben in den Mann neben ihm.

Müde seufzte Miyavi auf, bevor er schwach blinzelte.

„Maya…Was…was is‘n los?“, nuschelte er daher und gähnte.

„Guten Morgen auch, Schlafmütze…“, murmelte Maya nur, „Willst du nicht mal aufstehen? Du zerquetscht mich schon die ganze Zeit…“

„Aufstehen? Uh, schon?“, verwundert drehte der Sänger den Kopf zum Nachtschränkchen und erschrak, „Oh, schon so spät?“

„Ja, so spät.“, bestätigte der Ältere. „Weißt du Mi-chan, ich habe mir gedacht, wenn wir heute schon mal frei haben, gehen wir shoppen, ja? Du bist seit Tagen nur noch traurig, dass mag ich nicht mehr sehen. Ich will, dass du endlich wieder lachst.“, Maya zog eine kleine Schnute und sah ihn bittend an. Der Sänger überlegte kurz -er war immer noch reichlich verschlafen-; nickte dann allerdings.

„Okay, wenn du das möchtest. Klingt zumindest lustig, mal wieder mit dir shoppen zu gehen. Aber weißt du was? Ich möchte auch gern zum Frisör… ich möchte meine Haare anders. Ich will mich insgesamt wieder etwas ändern, weil irgendwie…ich will nicht mehr in den Spiegel schauen und dauernd an Tora denken müssen. Die Zeit ist vorbei. Und deshalb sollte ich etwas anders machen, wenn ich schon was neu beginne.“

Maya betrachtete seinen besten Freund verträumt, ehe er nickte. Das klang schon ganz vernünftig. Miyavi wollte etwas verändern und er durfte ihm dabei helfen.
 

~*~
 

„Maya? Kommst du? Was brauchst du denn so lange?“, neugierig tappte Miyavi durch das halbe Haus hinüber zum Bad. Dort steckte er seinen Kopf hinein und musste auch gleich schmunzeln, als er den anderen vorm Spiegel sah. „Maya~“, flötete der Jüngere und ging grinsend auf ihn zu, „Du bist hübsch genug~ Du brauchst dich nicht extra schminken~~“

Sanft schlang er beide Arme um seinen Gitarristen und küsste seine Wange. „Hm? Oder was sagst du?~“

Maya sah ertappt durch den Spiegel zu Miya hinter sich und wurde schlagartig rot. „Ehm…jaja…“, nuschelte er vor sich daher, dann drehte er sich zu dem anderen um. „Ich wollte mich aber für dich hübsch machen, mein bester~“, grinste der Ältere nun wieder, dann löste er sich aus Miyas Armen. „Na gut, dann mal los!“

Relativ gut gelaunt schnappten sich beide ihr Geld, zogen sich Schuhe und Jacken an und dann ging es schon hinaus. Ihre erste Station war die U-Bahn, von wo aus sie mit dieser noch weiter in die Stadt hinein fahren würden.

Doch dass sich das als gar nicht so einfach erwies, bemerkten die beiden schon an der Haltestelle. Okay, sie trugen Kapuzen und keiner erkannte sie, dass war der Vorteil. Allerdings war das fast schon größere Problem, dass es hier unten so voll war. Sie hatten zu tun, zum richtigen Gleis überhaupt erst einmal durchzukommen.

„Miya?“, einmal verlor Maya den anderen aus den Augen, doch da stand dieser schon wieder neben ihm und tippte seine Schulter an. „Ich bin hier..“, meinte er ein wenig atemlos, „Sorry, aber die Leute sind echt wahnsinnig, so wie die drängeln…“ Der Ältere nickte nur, ehe er den Arm des Sängers umklammerte. „Bleib bei mir…ich will dich wirklich nicht verlieren.“ Ein Nicken; dann nahm Miyavi seine Hand. „In Ordnung. Aber nun beeil dich, unsere Bahn kommt gleich da vorn angefahren…“, schnell zog er ihn mit sich.

Bald hatten sie ihr Gleis erreicht- da kam auch schon ihre U-Bahn. Miyavi, der diese gerade erblickte, drückte Mayas Hand, ehe er schon panisch mit diesem losrannte. Der Gitarrist wusste gar nicht wie ihm geschah und stolperte ihm mehr oder wenig nach, bis sie die Tür erreicht hatten. Dort war es noch weitaus voller als sonst schon.

Er nahm Miya vor sich und schob und quetschte sich mit diesem hinein, denn normales Hineingehen war das schon nicht mehr. Nach ihnen wurden noch zig andere Leute in den Wagon gedrückt, dann endlich schloss sich die Tür.

Miyavi hatte sich haltsuchend an Maya geklammert, während dieser nur die Augen schloss. Er war sonst nicht so zimperlich, aber hier….hier bekam er Platzangst. Wenn sein bester Freund ihn jetzt nicht festhalten und ein wenig anlächeln würde, würde er durchdrehen. So aber riss er sich zusammen, ließ die Augen lieber weiterhin geschlossen, während sein Kopf an Miyas Schulter sank. Der Jüngere sah ihn an und musste ein wenig schmunzeln. Er kannte Mayas Hass über U-Bahnfahrten, und trotzdem…trotzdem hatte der Gitarrist darauf bestanden gehabt, unbedingt mit einer zu fahren, also hatte er nachgegeben. Aber Rück zu sollten sie sich vielleicht doch noch einmal etwas anderes überlegen….

Als dann endlich ihre Haltestelle da war, drehten die beiden sich -so gut es ging- der Tür zu und wurden dann auch schon mehr oder weniger hinaus gepresst. Draußen zog Maya den Jüngeren sofort irgendwo zur Seite und atmete tief durch.

„Geht’s dir gut, Ma-chan?“, hauchte sein bester Freund besorgt, wodurch er sofort wieder lächeln musste. „Ja, klar. War nur gerade zu voll für meinen Geschmack, aber naja. Heimwärts fahren wir dann lieber Bus oder so…“, murmelte Maya noch in Gedanken, packte dann aber schon wieder nach Miyas Hand. „Na komm, wir wollten shoppen! Wo willst du zuerst hin? Ich weiß ja nicht, was du alles brauchst, aber ich brauch ein paar neue Klamotten…“

„Ehm…wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern zum Friseur.“, unterbrach der Sänger ihn freundlich und ließ Maya staunen. „Jetzt schon? Aber hmm gut, von mir aus…da könnte ich meine Haare auch gleich nochmal nachfärben, das verblasst schon wieder so ziemlich alles…“, während Maya erzählte, gingen sie einfach irgendeine Straße entlang, auf der Suche nach einem Friseurladen.

Diesen entdeckten sie schließlich auch- allerdings drei Straßen weiter. Maya betrachtete den Laden und schielte nochmal zu Miyavi. „Bist du dir sicher?“, fragte er schmunzelnd, wodurch der andere sofort nickte. „Ja. Ich will etwas ändern. Mich verändern, da mein Leben sich ja schon geändert hat.“, erklärte er leise, atmete noch einmal tief durch, dann ging er schon auf die Tür zu und betrat das Geschäft. Der Gitarrist freute sich, dass Miyavi scheinbar wirklich etwas ändern wollte. Denn er hoffte, dass der Jüngere sich auch charakterlich dadurch wieder ändern würde- dass er nach und nach seine Fröhlichkeit wiedererlangen würde. Langsam folgte er ihm.

Im Laden unterhielt Miyavi sich bereits mit einer Frisöse, nickte lächelnd und folgte ihr dann. Neugierig sah Maya seinem Chefchen nach, ehe ihn schon eine andere Dame ansprach. Als er sich zu ihr umdrehte, blinzelte er erst einmal. Man, war die hübsch. Doch ehe er noch anfing, hier den Boden vollzusabbern, riss Maya sich zusammen und drückte seinen Wunsch nach nachfärben und Spitzen schneiden aus. Die Schönheit nickte nur und so folgte er ihr. Doch leider war zwischen ihm und Miyavis Platz eine blöde Säule, sodass er den anderen zwar hörte, aber nicht sah. Naja egal, dann würde er wohl warten und sich überraschen lassen müssen. Seine eigene Frisöse fragte ihn nur, was für eine Farbe er wollte, ob die jetzige noch einmal oder eine neue, doch Maya wollte die alte nochmal. Kleine Farbtonabweichungen könnten vorkommen, meinte die Dame, doch er nickte nur, das war ihm klar und so lehnte er sich entspannt in dem Stuhl zurück. Kurz darauf kam sie mit dem Farbtopf wieder, steckte ihm die Haare hoch und fing von unten an das Blond neu nachzufärben, ließ das obere Haar schwarz wie es war. Und während Maya dann wartete, dass die Farbe einzog, las er eine Zeitung. Okay, es war ein Frauenmagazin…aber er musste sofort grinsen, als ihm ein Bild von ihm selbst und Miya entgegen schaute. Der Sänger gib ihm gerade einen Kuss und auf dem anderen Bild alberten sie auch gerade herum. Maya konnte sich nicht verkneifen, leise zu kichern, während er den Artikel dazu las. Es waren Aufnahmen von ihrem letzten Konzert, was in dem Text auch hoch gelobt wurde. Auf den nächsten Seiten folgten noch ein paar Bilder davon, was den Gitarristen verträumt lächeln ließ. Das Konzert war so schön gewesen…zumal Miya da noch so fröhlich und gut gelaunt gewesen war. Wie sehr Maya sich das doch zurück wünschte… Wenn Miya jetzt lächelte, dann erreichte dieses nie seine Augen. Sie wirkten immer traurig oder nachdenklich…

Als ihn seine Frisöse ansprach, sah er überrascht auf.

Sie wollte das Silberpapier wieder herausmachen und die Haare waschen, wartete also nur darauf, dass er die Zeitung weglegte. Maya nickte und tat was sie sagte, ließ alles über sich ergehen. Dann wurde er etwas zurückgezogen, um seinen Kopf nach hinten in das Spezialwaschbecken zu legen. Langsam schloss er die Augen und genoss das warme Wasser an seinem Kopf. Noch dazu die sanften Hände der Frisöse…herrlich entspannend. Nur sein Genick wurde nach einer Weile steif. Umso glücklicher war er, als die gute Frau ihm ein Handtuch über die Haare machte, ihn sanft wieder vorschob und dann schon den Föhn zückte.

Nach einer Weile konnte Maya sich schließlich frisch gekämmt, trocken und strahlend im Spiegel betrachten. Oh ja, man hatte gute Arbeit geleistet. Sein Blond strahlte ihm unter dem Schwarz entgegen und seine Spitzen waren auch gekürzt. Perfekt, besser musste es gar nicht sein. Dankend erhob er sich und folgte der Kleinen zur Kasse, gab dabei ordentlich Trinkgeld.

Als er fertig war, schlangen sich zwei Arme um seinen Bauch, dann spürte er schon Lippen an seinem Ohr. „Du bist ja auch endlich fertig~“, kicherte es und als Maya sich umdrehte, staunte er nicht schlecht.

Hinter ihm stand natürlich Miyavi- allerdings wie dieser aussah überraschte ihn. Die kurzen Haare waren verschwunden, der Iro auch, stattdessen hatte Miya jetzt lange Haare, die ihm hinten zu einem lockeren Zopf gebunden waren, aus dem einige Strähnen hingen. Nur die Haarfarbe war geblieben- schwarz. Eigentlich hatte Maya solche Frisuren immer verdammt weiblich gefunden, aber irgendwie stand es seinem Sänger. „Wow…“, brachte er nur hervor und konnte es nicht lassen, durch die Strähnen zu streichen.

„Gefällt es dir?“, fragte Miyavi fast schon unsicher und betrachtete ihn neugierig, „Ich war mir nicht sicher, was du sagen würdest. Mir gefällt es…“

„Mir auch.“, grinste Maya ihn an. „Das sieht echt…klar ist es gewöhnungsbedürftig, weil man dich nur so mit kurzen kannte, aber das ist geil. Steht dir voll~“, begeistert tanzte Maya um ihn herum und konnte es nicht lassen, ihn anzustieren. So etwas hatte er ehrlich nicht erwartet, aber es gefiel ihm. Er konnte sich damit schon superneue Coverfotos von dem Sänger vorstellen.

„Danke.“, strahlte Miyavi nun auch zufrieden und ging noch fix bezahlen, dann verließ er mit seinem Freund den Laden. Draußen sah der Jüngere sich auch sofort um. „Maya? Wo jetzt hin? Du wolltest zu Klamotten aber ich kenn mich hier gar nicht groß aus…“

„Nicht so schlimm~“, fiel ihm Maya ins Wort und packte wieder seinen Arm, „Ich kenn eine gute Straße, nicht weit von hier. Folg mir einfach~“, mit diesen Worten zog er ihn auch schon mit sich.
 

~*~
 

„So, hier.“, grinsend schob Maya den anderen vor sich in den Laden. „Hier gibt’s echt geniale Sachen, schau dich nur mal um. Oder warst du doch schon mal hier?“

„Ehm nein…“, meinte der Jüngere dann doch ziemlich erstaunt über die Größe des Ladens, „Aber egal, jetzt kann ich ihn mir ja anschauen~“ Maya nickte grinsend und lief mit ihm los.

Neugierig gingen sie beide durch die Regale, schauten hier und dort, doch irgendwie gefiel Maya nichts und Miya fast alles. Also zerrte der Ältere ihn in ein anderes Abteil und die Sucherei ging von vorn los. Nach einer Weile blieb Maya vor einigen Pullovern stehen, betrachtete diese und kramte darin herum. Neugierig ging Miyavi zu ihm.

„Hast du etwas für dich gefunden?“, fragte er ihn lächelnd, doch der Ältere schüttelte den Kopf, „Nein, für dich…“

Verwundert schaute der andere ihn an und tappte näher. „Für mich? Was denn?“

Maya suchte noch die richtige Größe raus, dann hielt er seinem Freund einen Pullover hin- er war dünn und langärmlig, gehalten in einem weiß bis hellem cremefarben. Verdattert starrte Miyavi das Teil an. Bis jetzt hatte er immer nur bunte, verrückte Sachen getragen.

Der Ältere bemerkte seinen Blick und verdrehte nur die Augen. „Du hast gesagt, du willst dich verändern, Miya. Und ich kenne deinen Kleiderschrank, der ist bunt und knallig. Aber das weiße, reine…das passt zu dir. Zumindest symbolisiert es für mich einen Neuanfang.“, sanft hielt er ihm den Pullover hin und wartete auf eine Entscheidung.

Zögerlich ergriff der andere Schwarzhaarige den Pullover, strich mit den Fingern darüber und betrachtete ihn.

„Der Ausschnitt ist auch schön, da sieht man dein Tattoo gut.“, fügte Maya noch schmunzelnd hinzu, als Miyavi wieder aufsah.

„Okay, mir gefällt er auch, nehmen wir ihn mit. Jetzt müssen wir aber noch was für dich finden, denk ich.“, ein leichtes Grinsen stahl sich auf seine Lippen, was Maya sofort erwiderte. „Na klar, wehe nicht!“

„Schau mal…“, meinte Maya auf einmal und deutete noch auf etwas anderes, diesmal Shirts. „Die sind ja geil!“, fröhlich hielt er ihm zwei Shirts hin, wo auf beiden ‚best friends‘ mit jeweils einem Pfeil stand, dazu noch zig Muster wie Totenköpfe, Herzen, usw. Miya musste lachen, als er das sah.

„Lach nicht, die sind geil! Stell dir mal vor, wir hätten die auf einem Konzert an, das käme sicher gut!“

Nun begann der Sänger ernsthaft darüber nachzudenken. „Stimmt…“, murmelte er und sackte sie schließlich an. „Na komm, auf geht’s!“
 

Einige Regale weiter blieben sie wieder stehen und siehe da- Maya war im siebten Himmel. Der Jüngere zählte schon gar nicht mehr mit, wie viel Maya mittlerweile angepackt hatte und damit in der Umkleide verschwunden war, nur um mindestens dreiviertelst davon wieder wegzuhängen. Er selbst machte es sich zwischenzeitlich auf einem Sofa bequem, dann wiederum schaute er nach Klamotten. Als der Schwarz-Blondhaarige gerade wieder auf ihn zueilte, stand Miyavi gerade vor einigen T-Shirts und betrachtete diese verträumt.

Diese Marke hatte Tora geliebt…er hatte mehrere von den Shirts hier auch zuhause gehabt… Das eine hatte ihm Miyavi sogar selbst geschenkt….

„Hey Miya, ich hab ne geile Hose gefunden, die steht dir sicher!“, rief Maya und eilte auf ihn zu, wunderte sich allerdings, als der andere nicht reagierte.

„Miya…?“, besorgt trat er zu ihm, bevor sein Blick auf die T-Shirts fiel- und er begriff.

//Oh scheiße!//, dachte Maya sich und zog seinen besten Freund schnell weg, da er damals selbst beim Kauf des Shirts mit dabei war. „Na komm, ich zeig sie dir. Glaub mir, das Teil wird dir gefallen…“, prappelte er drauf los um sein Chefchen auf andere Gedanken zu bringen; zog ihn dabei immer weiter Richtung Hosenabteilung.
 

Kurze Zeit später stand Miyavi auch schon in besagter geiler Hose vor einem Spiegel in der Umkleide und musterte sich. Sein neugieriger bester Freund, der es nicht mehr aushielt, schob sich schließlich hinter den Vorhang. „Un- ah, genial! Ich sag doch, die steht dir!“, quietschte Maya euphorisch, was Miyavi erst blinzeln, dann lachen ließ. Wenn man mit dem Gitarristen shoppen war, war dieser total wie ausgewechselt. Wie ein kleines Kind, das ein riesiges Weihnachtsgeschenk erhielt…

„Und? Passt sie dir? Sag ja; wenn nicht such ich nach ner anderen Nummer…“

„Keine Angst, sie passt.“

„Super!“, strahlend drückte Maya ihn an sich, „Wenn du in der Hose auf der Bühne stehst und deinen sexy Hintern schwingst, werden die Fans voll abgehen~~“, erzählte Maya begeistert weiter, stoppte aber, als der andere zu kichern begann. Er wollte schon fragen, was denn sei, doch da fiel es dem Älteren selbst auf. „Oh Mist…ich laber nur Müll, entschuldige…“, hauchte er, doch Miyavi winkte ab. „Schon okay Maya. Ich mag dich so, wie du bist. Und du machst mir gerade gute Laune, danke.“, sanft hauchte er ihm ein Küsschen auf die Schulter, dann schob er ihn allerdings wieder raus.

„Und jetzt lass mich umziehen…Entweder, du findest noch was, oder wir gehen zur Kasse…weil mein Geldbeutel sicher nicht unbegrenzt ist.“, ein Grinsen zierte seine Lippen, während Maayatan nickte, „Geht klar.“, und ihn mal allein ließ.

Wenig später kam Miyavi auch schon wieder aus der Umkleide und sah sich nach Maya um, der genau in diesem Moment zurückkam.

„Noch was gefunden, Ma-chan?“

„Ne, nicht wirklich, aber egal. Lass uns gehen, wir haben genug.“

Der Jüngere nickte nur und folgte ihm zur Kasse; bezahlte brav alles und verließ zusammen mit seinem Gitarristen und zig Einkaufstüten den Laden. Ein Seitenblick zu Maya und er musste lächeln. Der andere war wirklich super…vor zwei Wochen war er seelisch total kaputt gewesen. Und nun…nun war er schon wieder mit Maya unterwegs und hatte sogar etwas Spaß, wenn auch noch nicht so sehr wie früher. Doch der andere schaffte es wirklich super, ihn abzulenken und aufzuheitern.

„Was hälst du davon, noch ein wenig die Straße lang zu schlendern? Oder gibt es noch bestimmte Geschäfte, wo du hin möchtest?“, fragte Maya sanft nach und neigte den Kopf. Angesprochener sah sich um, ehe er die Schultern zuckte. „Ich…ich weiß nicht, eigentlich nicht… Obwohl, ich wollte mir neuen Schmuck kaufen….“, murmelte Miyavi leise. Denn den alten hatte er gut verstaut…denn vieles davon waren Geschenke von Tora gewesen. Wegschmeißen hatte er dann doch zu schade fürs Geld gefunden…

„Dann sag das doch! Da vorn gibt es einen wunderschönen Schmuckladen, da gehe ich selbst oft hin. Nur mit dir war ich da komischerweise auch noch nie…naja egal, das holen wir jetzt nach.“, schmunzelnd zwinkerte er seinem Sänger zu und fasste nach dessen Arm. Dieser grinste ein wenig, ehe er Maya einfach mal neugierig folgte.
 

~*~
 

Am Ende waren sie noch ziemlich lang durch den Schmuckladen gestöbert und hatten gleichermaßen jeder für sich einiges gefunden. Nun jedoch saßen sie gemütlich in einem kleinen Café und blickten hinaus auf die Straße; hingen ihren Gedanken nach.

„Du Maya…?“, begann der Langhaarige schließlich leise und sah aufmerksam zu dem anderen. Maya wand den Blick von der Straße ab und sah fragend zu ihm, „Ja, was ist denn?“

„Ich…ich denke…wir…also wir sollten morgen wieder anfangen mit Proben…“

„Ist das dein Ernst Miya? Fühlst du dich auch wirklich schon bereit dazu?“

Okay, er sprach mit ihm, als hätte er eine schwere Krankheit hinter sich- aber gut, dass hatte er auch; die Tora-Krankheit. Und trotzdem...

„Ja, na klar, ich denke schon. Ich…hab in letzter Zeit einiges an Songs geschrieben, die wir uns anschauen können. Und Noten habe ich auch, wo ich deine Meinung dazu gern hören würde…“

„Ehm…na dann…“, brachte Maya nur überrascht hervor. Vorsichtig lächelte der Jüngere ihn an. „Keine Sorge, die sind nicht voll traurig…also nicht nur…“

„Schon okay Miyavi. Es sind deine Lieder, deine Gefühle, die du ausdrücken willst. Ich helfe dir nur dabei, sie richtig ausdrücken zu können.“

„Danke Maya. Ich bin so froh, dich zu haben, wirklich.“

„Schon okay, ich bin immer für dich da, das weißt du auch.“

„Ja…“, sanft lächelte er den Gitarristen an und trank noch einen Schluck seines heißen Kaffees. Sein Blick wanderte wieder aus dem Fenster zu den Leuten, die vorbeieilten. Viele von ihnen waren sicher auf dem Heimweg…

Nicht mehr lange, dann würden sie sich auch auf den Heimweg machen, sie beide waren schon fußlahm.
 

~~**~~
 

Sorry, dass es so lang gedauert hat, hab nebenbei noch eine One Shot geschrieben^^ Außerdem sind die Kommis weniger geworden, da hatte ich eine Motivationsbremse xD Ach ja, Miyavis Frisur ist jetzt die auf dem Bild bei den Charaktern ;D
 

@Chirisu: Ja, Ruka ist mir auch sehr sympathisch, und Tora...der tat mir von anfang an dieser geschichte leid *lach*
 

@XxOre-samaxX: Mal sehn, ob er es noch schafft, sich zu entschuldigen ;D

Kapitel 5 - Ungezwungen

Kapitel 5 - Ungezwungen
 

Ein Seufzen entrang sich Toras Lippen.

Zwei Wochen.

Zwei Wochen waren vergangen, seit Ruka ihn mehr oder weniger hinausbefördert hatte.

‚Du darfst erst wieder zu mir, wenn du das mit Miya geklärt hast, Punkt.‘, hatte der Ältere ihm an den Kopf geworfen und ihn dann vor die Tür geschoben. Vollkommen verwirrt hatte er dessen Wohnungstür angestarrt und war schließlich seufzend die Treppen runter gelaufen. Den Rest des Tages hatte er daheim verbracht. Genauso wie die darauffolgenden zwei Wochen.

Niemand hatte sich bei ihm gemeldet- sonst rief Nao immer alle hunderte Male an, dass sie ja die Probe nicht vergessen sollten- besonders Tora und Saga verschusselten das ganz gern einmal. Aber das sich niemand meldete….es war seltsam und beunruhigte Tora irgendwie.

Das Shou und Pon sich nicht bei ihm meldeten war ja klar. Freiwillig außerhalb der Band zumindest. Und wenn Nao sie nicht anrief, würden sie sicher alle auch nicht zur Bandprobe gehen.

Was aber, wenn die Proben insgeheim stattfanden?

Vielleicht…vielleicht hatte man ihn ja schon längst ersetzt?!

Nein, jetzt fing er an zu fantasieren. Das würden die anderen nicht tun. Da müsste er viel schlimmere Sachen anstellen als Miya zu betrügen. Zumindest war er sich da sehr sicher. Aber warum zum Teufel meldete Nao sich nicht? Auch Saga rief nicht an, aber der meldete sich generell eher selten bei jemanden. Wenn doch, dann konnte man davon ausgehen, dass er irgendetwas wollte.

Aber Nao? Der Bandälteste war eigentlich ein sehr vertrauensvoller Leader, der immer darauf bedacht war, dass alles gut lief. Dass er sie in zwei Wochen nicht einmal zur Probe rief, war ungewöhnlich. Oder hatten sie Urlaub und er wusste nichts davon?

Ne, sowas verpeilte er noch nicht. Aber je länger Tora über eventuelle Gründe nachdachte, umso mulmiger wurde ihm. Am Ende war Nao was passiert und er lag zwei Wochen schon in seiner eigenen Wohnung und…

Nein! Er musste dringend nach dem anderen sehen. Liebeschaos hin oder her, er musste zu Nao. Schnell sprang Tora auf und schnappte sich seinen Mantel, schlüpfte in die Schuhe und griff nach den Schlüsseln, dann stürmte er raus.
 

~*~
 

Eilig lief Tora die Treppen zu Naos Wohnung hinauf, nur um kurz darauf dort Klingelterror zu begehen. Natürlich erreichte er nichts. Aber er machte trotzdem so lang weiter, bis er hinter sich eine Tür aufgehen hörte. Verwundert drehte er sich um und blickte in das Gesicht einer freundlich aussehenden älteren Dame.

„Wollen Sie zu Herrn Murai Naoyuki?“

„Ja, hatte ich eigentlich vor.“

„Sind sie ein Bekannter von ihm?“

„Ich bin sein Kollege…“, murmelte er nur und frage sich, was das diese 90-jährige Oma anging, „…er ist irgendwie seit Ewigkeiten verschollen…“

„Ein Kollege?“, fragte sie nur belustigt, „Dann müssen Sie zueinander aber keinen guten Draht haben, wenn er ihnen das nicht erzählt hat.“

„Was erzählt?“, fragte Tora nun mit großen Augen und begann in Gedanken die Frau zu verfluchen, die sich da so über ihn amüsierte.

„Na er zieht demnächst ganz aus. Er war schon seit Wochen nicht mehr hier. Nur ab und an, um nach dem Rechten zu sehen oder sich Klamotten zu holen.“

„WAS?!“, platzte er heraus. Nao wohnte nicht mehr hier?! Warum zum Teufel sagte ihm das keiner?!

„Ja. Eigentlich Schade, er ist ein so hilfsbereiter, guterzogener junger Mann…“

„Wo zieht er denn hin?!“

„Ach das weiß ich nicht. Sicher hat er eine Freundin…oder er zieht zu seinem besten Freund, der ist auch ein sehr lieber…“

Bester Freund? Oh Moment…waren Nao und Saga nicht in letzter Zeit unzertrennlich? Aber klar doch! Wenn einer mehr wusste -außer den beiden bissigen Liebenden, die ihn momentan ja hassten- dann war es sein Kumpel Saga.

Schnell rief er ein kurzes „Danke“ zu der Oma, dann rannte er die Treppen wieder hinab, raus auf die Straßen, irgendwohin Richtung Saga.
 

~*~
 

Angekommen bei dem Bassisten schnaubte er heftig, die Strecke war nicht kurz gewesen und er am Ende seiner Kräfte. Sich mehr oder wenig die Stufen hinauf schleifend, klingelte er an Sagas Tür. Er war kurz davor, zusammen zu rutschen und liegen zu bleiben.

Doch er hielt sich tapfer. Klingelte immer wieder, da im Haus Licht brannte. Saga musste da sein und er würde nicht aufgeben, bis dieser ihm die Tür öffnete.

Schließlich ging die Tür auch auf- Zu seiner Verwunderung stand da allerdings nicht Saga, sondern Nao, der ihn ebenso perplex anstarrte wie er ihn.
 

„Tora…“, murmelte der Ältere, bevor er zu strahlen begann. „Schön dich zu sehen! Komm doch rein!“

Ehe der Schwarzhaarige -ja, Tora hatte sich mittlerweile aus einer dummen Laune heraus die Haare umgefärbt- etwas erwidern konnte, zog der fröhliche Drummer ihn mit sich in die allzu bekannte Wohnung, verfrachtete ihn erst einmal im Wohnzimmer auf die Couch. „Tora! Du siehst total k.o. aus! Bist du um dein Leben gerannt?“, besorgt schälte er den Gitarristen aus seiner Jacke und zog ihm die Schuhe aus. Angesprochener sah ihn an und brachte nur ein keuchendes „Nein…nur von dir…hier her…“ heraus. Den Sinn verstand Nao nicht so ganz, aber das war ihm egal, er wuselte erst einmal los und holte seinem Freund etwas zu trinken. Dankbar nahm dieser es an sich.

„Du bist…“

„Von deiner Wohnung aus hierher gerannt, ja.“, brachte Tora etwas erholter hervor.

„Oh, das tut mir leid…“, murmelte Nao und senkte beschämt den Blick.

„Ja toll…seit wann willst du bitte ausziehen?! Das…erklärt jetzt zwar, warum dein dämliches Telefon mir sagt, es gäbe die Nummer nicht mehr; aber nicht, warum mir keiner davon was sagt. Genauso wenig, dass es zwei Wochen lang keine Proben gibt, niemand sich meldet und überhaupt…hasst ihr mich mittlerweile alle so sehr das keiner mehr mit mir redet oder was?!“, allmählich reichte es dem Gitarristen. Beziehungsprobleme hin oder her, das ging die Band ja wohl nichts an!

„Oh ja, ich vergaß euch zu sagen, dass ich nur noch auf Handy erreichbar bin…“

„Nicht mal da!“

„Oh ja stimmt, ich habe es in letzter Zeit fast nur aus gehabt, tut mir leid. Und ehrlich, es liegt nicht an dir Tora, ich wüsste nicht mal wieso. Ich hab bloß vergessen, mich zu melden. Aber ich dachte, ihr freut euch sicher, mal frei zu haben.“

„Wieso?! Na weil mich alle in letzter Zeit hassen wegen meiner Probleme mit meinen zwei Lovern oder jetzt nur noch einen oder gar keinen oder…ach was weiß ich, egal! Mich kotzt es langsam an, dass sich da alle reinhängen müssen…“

„Wegen der Sache mit Miyavi? Ja ich weiß, hab ich schon gehört….Pon hat mich letztens angerufen. Also richtig finde ich es auch nicht von dir, aber trotzdem. Du bist mein Freund Tora und ich habe euch beide lieb. Das wäre genauso wie wenn sich Pon und Shou streiten würden. Ich würde beide trotzdem lieb haben und zu beiden halten.“

Der Gitarrist lächelte dankbar, als hinter ihm ein „Du hast ein zu großes Herz, Nao.“ Aus dem Bad drang. Verwirrt drehte er sich um, doch die Badtür war noch geschlossen. Der Ältere bemerkte seinen Blick, lächelte sanft. „Ist nur Saga, er duscht gerade.“

„Um die Zeit duscht der? Was macht der denn, dass er schwitzt oder stinkt?“, neckte er grinsend, doch Nao fand das gar nicht so lustig, wurde stattdessen rot wie ein Feuerlöscher und senkte den Blick. „Ehm…also…“

Doch Tora ging gar nicht darauf ein, „Warum bist du überhaupt hier Nao? Und wo genau ziehst du hin? Ich hab euch beide so lange nicht gesehen, erzählt mal, was habt ihr jeder so die zwei Wochen gemacht? Ich meine Shou und Pon habe ich auch nicht gesehen, aber die hassen mich ja eh, mehr oder weniger.“

„Ge-gemacht?“, stammelte Nao überrascht und sah immer noch peinlich berührt drein, ehe er den Blick wieder senkte. „Naja…weißt du…“

„Sag es ihm doch einfach Nao.“

Nun war sich Tora sicher, das Saga hinter ihm stand. Als er sich umdrehte, war es auch so- allerdings stand der Bassist so ziemlich nackt, nu bekleidet mit einem Handtuch um den Hüften, da und grinste ihn an. Tora starrte ihn mit riesigen Augen an, ehe er sich räusperte. „Was…soll Nao mir bitte sagen?“

Auf seine Worte hin grinste Saga nur und lief an ihm vorbei, setzte sich nass wie er war auf Naos Schoß und schlang einen Arm um ihn, küsste seine Wange und anschließend seine Lippen. Tora fielen fast die Augen aus dem Kopf, während der Drummer sich nur verlegen räusperte. „Ehm…ich weiß, ich selbst habe gesagt, bandinterne Beziehungen sind nicht gut…aber naja, ich kann auch nichts dafür…ich und Saga sind jetzt zusammen.“

Die Worte schwebten eine ganze Weile im Raum, während jeder seinen Gedanken nachhing- Nao mit gesenktem, verlegenem Blick, Saga mit zufriedenem Grinsen und Tora mit immer noch verblüfftem Ausdruck. Dann jedoch fasste er sich wieder.

„Wie…also herzlichen Glückwunsch…aber wie ist das zustande gekommen? Also ihr habt immer nur wie Freunde gewirkt…“

„Waren wir Anfangs ja auch nur.“, meinte Saga lächelnd, rutschte etwas zur Seite und zog schließlich Nao auf seinen Schoß. Der Drummer ließ dies gutmütig über sich ergehen, war immer noch ein wenig rot; nickte aber. „Ja…Pon und Shou sind sowieso unzertrennlich, du warst auch immer bei Miyavi oder so…nur wir zwei waren irgendwie die Doofen. Und da wir beide keine Partner hatten, haben wir halt zusammen unsere freie Zeit verbracht.“, ein zufriedenes Lächeln zierte seine Lippen, als er den Kopf zu Saga drehte.

„Genau. Nao war fast immer hier, weil seine Wohnung so klein ist. Außerdem hat er zwar zig Playstationspiele, aber seine ist kaputt. Also hat er die Spiele mitgebracht und wir haben gezockt. Am Anfang ist Nao meistens abends dann wieder gegangen. Dann hat er immer öfters bei mir übernachtet, also ganz normal nur so. Und irgendwann, ich weiß nicht…wir haben auch öfters was zusammen unternommen, wenn wir frei hatten. Was weiß ich, das eine Mal waren wir beispielsweise im Zoo… Und abends…“

„Abends hat Saga mir etwas gekocht gehabt, das weiß ich noch.“, ergänzte Nao lächelnd, ehe er fortfuhr, „Er hatte alles ganz romantisch gemacht mit Kerzenschein und so… es war voll komisch am Anfang…aber ich habe gemerkt, dass irgendwie was in der Luft lag oder so…“, verlegen senkte er wieder den Blick.

„Na los, erzähl weiter.“, grinste Saga und stupste ihn an, doch dem Drummer war das zu peinlich vor Saga. Das merkte der Jüngere auch und setzte Nao wieder sanft neben sich und erhob sich. „Macht mal ohne mich weiter, ich geh mich ordentlich abtrocknen.“, mit einem letzten Zwinkern Richtung Nao ging er zurück ins Bad, kurz darauf war der Föhn zu hören.

Nao schielte nochmal zur Badtür, dann sah er zu Tora, der ihn neugierig musterte. „Naja, ich habe gemerkt, dass ich Saga sehr mag….sehr, sehr dolle. Sorry, ich kling wie ein Kind.“, bemerkte er nun selbst und musste kichern, wurde aber gleich wieder ernst. „Ehm naja…Wir haben gegessen und Wein getrunken…und das nicht gerade wenig, zumindest was den Wein betrifft. Ich…ich kann mich kaum erinnern…Saga hat mich irgendwie dann geküsst und ins Schlafzimmer getragen oder so… auf jeden Fall lag ich am nächsten Morgen neben ihm…nackt. Und er halt…auch.“, verlegen lächelte Nao ihn an, wodurch Tora schmunzeln musste. Der andere war ihr Ältester, nahm sich aber trotzdem nicht viel an Pon, dem Jüngsten. Sie beide waren schnell zum Erröten zu bringen und wirkten an sich immer ziemlich unschuldig; zumindest auf ihn.

„Ich war total verwirrt…Ich hatte allen Ernstes mit Saga…ich war völlig überfordert und bin erstmal ins Bad, habe mich angezogen und wollte schon wegrennen, aber Saga war schneller. Irgendwie haben wir uns dann auch ausgesprochen…naja, wir haben beide gemerkt, dass da ein wenig mehr war. Oder sehr viel mehr. Und seitdem sind wir ungefähr zusammen, Tora…“

„Wann war das in etwa?“

„Wann? Oh man, warte…ehm..vor ein paar Wochen oder so?“

„Na toll, wenigstens jemand, der glücklich ist. Ich beneide euch…“, seufzend lehnte der Gitarrist sich zurück. Nao wusste nicht Recht, wie er das verstehen sollte, sah ihn besorgt an.

„Ist es wegen Miya..? Oder….oder Ruka…oder…?“

„Ich….ich weiß nicht…“, gestand Tora ehrlich und zuckte die Schultern. „Ich wollte glücklich sein Nao, mehr nicht. Und das war ich anfangs mit Miya, aber dann nicht mehr. Und dann hatte ich Ruka, aber er wird jetzt auch immer seltsamer…Ich will mich entschuldigen bei Miyavi.“

„Hm…“, machte Nao nachdenklich und nickte, „Aber das sollte von dir aus wirklich von Herzen kommen, die Entschuldigung. Nicht nur, weil du ein schlechtes Gewissen hast. Überleg, du warst zwei Jahre mit ihm zusammen…ihr habt viel erlebt zusammen. Und selbst, wenn da jetzt nichts mehr ist -außer vielleicht Hass auf Seiten Miyavis-, sollte man das nicht vergessen. Ich hoffe, ihr werdet irgendwie wieder Freunde. Mehr wünschen ich und die anderen uns gar nicht, Tora.“

Man, sein Bandphilosoph, oder eher die Glucke, der Wahrsager und Ratgeber in Not, hatte gesprochen. Tora hatte Naos Rat schon immer geschätzt, da der Ältere einem immer zuhörte und unparteiisch blieb.

„Danke Nao.“

„Nein, bitte dank mir nicht. Ich möchte nur nicht, dass meine Freunde sich anfangen zu hassen, selbst wenn einer Blödsinn gemacht hat. Aber ich denke, du bist dir allmählich bewusst was du gemacht hast und naja…dich wie Shou anzuschreien bringt es ja wohl auch nicht und vor allem ändert es nichts.“, es hatte ihm gereicht, was Hiroto ihm über Shous Anfall erzählt hatte…

„Trotzdem vielen Dank, Großer…“, er stand auf und ging zu ihm rüber, knuffelte seinen Drummer und Freund. Nao lachte nur fröhlich, bevor er aufsah, als Saga wiederkam.

„Na ihr zwei, ausgesprochen? Gut. Wer hat Lust auf Mario Kart?~“, rief der Bassist fröhlich und wedelte schon mit der Verpackung davon hin und her.
 

~*~
 

„Boar nein, schon wieder verloren!“, schmollend ließ Nao den Controller sinken und verschränkte die Arme. Tora lachte nur und nahm noch einen Schluck seiner Fanta, ehe er zurück ins Menü ging. Saga lächelte Nao nur aufmunternd an, zog ihn in seinen Arm und küsste ihn kurz.

„Nicht schmollen, süßes Nao-chan…“, flüsterte er ihm zu, wodurch der Ältere nun schmunzeln musste. Der Jüngere grinste zufrieden und begann an seinem Hals zu saugen. „Hey…Saga….reiß dich zusammen…“, murmelte der Drummer nur und linste zu ihm. Kurz darauf spürte er eine sanft Hand unter seinem Shirt, die über seine Haut strich, hinauf zu seiner Brustwarze. „Sa…ga!“, keuchte Nao nur überrascht und versuchte, den anderen wegzuschieben, „Sa-ga…wir…ha-ben…ahh…Besuch Mensch…nimm deine…ahh, geh weg! Nimm deine…Ahhmm…Griffel von mir…“, Saga schob ihm das Shirt immer höher und drängte ihn nach hinten. Ein schmunzeln umspielte seine Lippen. „Na und…? Tora stört das sicher nicht….oder Tora?~“

Der Gitarrist sah vom Bildschirm zu den beiden. „Naja, wenn ihr ins Schlafzimmer geht, dann nö.“, meinte er nur trocken und drückte wieder auf einigen Tasten herum. Saga grinste zufrieden. „Und wenn du in die Küche gehst und uns Abendbrot machst? Steht schon alles da…und mein alter mp3-Player liegt da auch noch rum und müsste sogar noch funktionieren…“

Okay, das war auch ein Angebot, allein wollte er eh nicht weiterspielen. „Geht klar…“, murmelte Tora nur und erhob sich, stieg über ihre Beine und tappte in die Küche. Ein letztes Mal blickte er kurz zurück; dann schloss er doch lieber die Schiebetür. Nao sah seinem ‚Verräter‘-Kumpel nur mit großen Augen nach.

Als Tora sich umdrehte, blickte ihn auch gleich der alte Player an. Wow, war ja fast Steinzeit das Teil. Neugierig nahm Tora ihn an sich und stöpselte sich die Hörer ein. Summend schaltete er das Teil an und sah sich die Lieder durch. Ah, Saga hatte Geschmack. Er ließ einfach irgendeins laufen, während er sich an das Essen machte. Der Bassist hatte nicht untertrieben, wirklich alles stand bereits da. Und so viel, wie es war, würde es locker für drei reichen. Fix studierte Tora das gekrakelte Rezept, das einer der beiden liegen lassen hatte, dann machte er sich an die Vorbereitung dieser Reis-Gemüse-Pfanne.
 

Zufrieden summte Tora vor sich her, während er das Gemüse klein Schnitt. Vom Wohnzimmer drang ein Stöhnen an sein Ohr, doch das kümmerte den Gitarristen nicht weiter. Ein kleines Knopfdrücken und der Mp3-Player wurde lauter, das reichte. Es störte ihn nicht sonderlich, was Nao und Saga da trieben, er war sonst selbst nicht besser gewesen. Mit Miya hatte er noch viel verrücktere Dinge gemacht… Außerdem waren die beiden momentan die Einzigen, die ihn so nahmen, wie er war. Mit allen seinen Fehlern. Dafür liebte er seine Freunde; vor allem die beiden. Und da er sich eh in ihrer Wohnung befand…was kümmerte ihn da, was sie hier trieben, ein, zwei Zimmer weiter.
 

Gerade, als er das fertig gezauberte Gericht auf die drei Teller verteilte, nahm er wahr, wie hinter ihm die Schiebetür aufging. Verwundert drehte er sich um und sah in die Gesichter seines Drummers und Bassisten. Ersterer war ziemlich stark gerötet im Gesicht und starrte verlegen vor sich her, während Saga nur dümmlich grinste. Tora konnte nicht anders, als zu schmunzeln und nahm die Hörer raus. „Da seid ihr ja…wie gut, dass ich gerade fertig bin.“, lächelte er und brachte auch noch die letzte Portion auf ihren Teller.

Unsicher sah Nao zu ihm. „Du Tora…es tut mir leid das du-“

„Ist doch okay.“, winkte der Schwarzhaarige ab und lächelte dem Älteren sanft zu. „Ich und Miya haben damals viel mehr Blödsinn gemacht, während ihr fast noch im selben Raum saßt, von daher…“, nuschelte er nur und nahm die Teller. „Und nun egal. Hier, nehmt euch, bevor es kalt wird.“

„Aber Tora…“, gab der andere nicht auf, „Das…ist mir trotzdem peinlich…was für ein Bild als Leader gebe ich da bitte ab…“, nuschelte er vor sich daher und spielte sich an einer Haarsträhne herum. Der Gitarrist seufzte nur. Okay, es war schon belustigend, wenn Nao, der sie sonst immer gewaltig -wenn es sein musste- auch mal in die Schranken wies; auf einmal wie ein kleines, rotgewordenes Mädchen dastand, das vor sich daher stammelte und sich so schnell von Saga um den Finger wickeln ließ. Jaja, irgendwo waren sie alle nur Menschen und eben auch Männer…

„Kein Schlimmes.“, schmunzelte Tora deshalb sanft, „Ich nehm dich immer noch ernst. Es hat sich nichts verändert. Nur, dass ich mich schrecklich für euch freue. Und nun kommt, das Essen wird kalt!“

Diesmal gab es keine Wiederworte, Nao nickte lediglich dankbar, nahm sich ebenfalls einen Teller und folgte dem anderen zum Tisch, dicht gefolgt von Saga.
 

~*~
 

In Ruhe aßen die drei Freunde Toras Essen, lobten es dabei immer wieder, ehe sie anschließend gemeinsam abwuschen. Dabei fing Tora an, etwas zu viel Spülmittel zu benutzen- beziehungsweise nahm er sogar die Seifenflasche und sorgte für eine ganze Menge Schaum, den sie sich gegenseitig entgegen warfen. Nao fiebste, als Saga ihm einen größeren Batzen entgegen warf und so sprangen und wuselten sie lachend durch die Küche. Der Gitarrist war glücklich; lange hatte er nicht mehr solche einen Spaß gehabt, die unbeschwerten Tage waren zu lange schon vergangen.

Nachdem nun auch der Abwasch erledigt war, sah er dann doch mal zur Uhr und seufzte leise. „Ich danke euch beiden sehr, dass ihr mich nicht…hasst. Und dass ich hier sein durfte und mit euch mal wieder richtig Spaß hatte. Ich werde dann wohl mal gehen…“

„Warte doch Tora-chan~“, nuschelte Nao und hängte sich traurig an seinen Arm, „Sag sowas nicht, wir wollen dich nicht rausekeln.“

„Ihr ekelt mich nicht. Aber es wird schon spät…Außerdem wollt ihr sicher allein sein…“

„Tora, das klingt eher so, als willst du das Weite suchen.“, warf nun auch Saga ein; der Drummer nickte sofort. „Genau…Bleib doch bitte Tora…du kannst hier schlafen, genug Platz ist ja…“

„Echt? Hat Saga endlich ein Gästezimmer?“, fragte der Schwarzhaarige erstaunt.

„Nope.“, machte Saga nur grinsend, „Ist aber in Planung. Ach egal…du kannst ja mit in unser Bett, das ist riesig Tora. Ich denke, du erinnerst dich?“

Der Ältere überlegte scharf, dann nickte er. Oh ja, er hatte schon mal mit in Sagas Bett geschlafen…da hatten sie fast zu fünft rein gepasst, als sie des Öfteren internes Bandsaufen hatten.

„Wenn nicht, ist auch die Couch frei.“, fügte Nao fröhlich hinzu, hoffend, dass Tora blieb. „Aber das Bett ist bequemer.“
 

„Hm…na gut.“, grinste der Gitarrist nach einer Weile und stimmte nickend zu, „Gut, dann bleibe ich.“

„Juhu!“, rief Nao glücklich und drückte ihn, löste sich aber wenig später wieder. „Wenn ihr mich entschuldigt…ich bin irgendwie erschöpft. Ich glaube, ich geh duschen und krabbel dann schon ins Bett.“, lächelte er verlegen und zog schon davon. Saga nickte nur, wand sich dann seinem Freund und Kollegen zu. „Na komm, wir suchen dir mal Schlafsachen raus…“

Tora nickte nur und folgte ihm.

Es dauerte nicht lange, da kam Nao auch schon wieder zurück und kroch übermüdet ins Bett, rollte sich ein mit…war das ein Teddy, den er da hatte?!

Saga bemerkte Toras überraschten Blick, legte ihm grinsend eine Hand auf die Schulter und schob ihn mal raus. „Das ist typisch Nao. Wenn er nicht mich zum Klammern hat, hat er seinen Bären. Man kann echt eifersüchtig auf das Vieh werden…aber gut. Sprich ihn nicht darauf an, ihm ist das peinlich.“

„Wie so vieles andere auch.“, murmelte Tora noch leise, während der Bassist zustimmend nickte. „Ja…naja, er denkt, dass wir ihn für kindisch halten. Dabei finde ich es ganz süß…Nao kann so reif sein, andererseits aber auch wieder wie ein Kind, das man einfach nur beschützen will. Aber egal, ich liebe ihn so, wie er ist und bin auch glücklich so wie es ist.“

„Hätte ich das nur einmal so gemacht, stände ich jetzt nicht vor so einem Desaster….“, nuschelte Tora unverständlich vor sich daher und tappte auch schon ins Bad. Saga ließ ihn, ging in der Zeit eine Rauchen.

Wenig später kam Tora zurück und Saga löste ihn ab im Bad. Leicht lächelnd tappte er wieder ins Schlafzimmer und kroch ins Bett. Sollte er sich in die Mitte legen? Vielleicht wollten Nao und Saga ja kuscheln…

Der Drummer nahm ihm jedoch die Entscheidung ab, als er sich im Schlaf umdrehte und anstelle des Teddys an Tora klammerte. Na ganz toll. Die Eigenschaft kannte er von dem Älteren noch gar nicht… Still blieb er liegen und ließ es einfach nur gutmütig zu. Als dann Saga wiederkam und er diesem einen ‚Rettest du mich?‘-Blick zuwarf, grinste dieser nur, murmelte ein „Gute Nacht“ und stieg zur anderen Seite ein; nahm nun seinerseits die Knuddelei auch noch auf. Und so fand sich Tora in den Armen seiner beiden Freunde wieder, ganz toll. Als er jedoch nochmal zu Nao blickte, das friedliche Gesicht musterte; dann zu Saga sah, der ebenfalls schon die Augen geschlossen hatte, musste er schmunzeln. Ja, er hatte seine Jungs wirklich lieb. Hoffentlich waren sie bald wieder eine richtige Band…ohne Shou und Pons Stress. Mal sehen, ob er die auch noch überzeugen konnte…

Wohlig seufzend und angekuschelt schlief nun auch das letzte Mitglied des großen Knäuels ein.
 


 

~~**~~
 

So, ich hab mich ein wenig schneller ans Schreiben gemacht und siehe da- kann ich jetzt schon ein neues Kapitel vorweisen *grins*

Okay, die Kapitel werden jetzt irgendwie nicht mehr länger *hust* naja, aber ich kann nicht alles zusammenpacken, das wär doof^^

Das kapitel mag ich ganz gerne, mir gefällt Naos süße Art.

Aber hey, wo sind meine ganzen Kommischreiber hin? Gefällts euch nicht mehr? ó.ò

Trotzdem vielen lieben dank an Chirisu als einzige Reviewerin <3
 

@Chirisu: Mir gefiel die Idee auch super, deshalb hab ichs gleich mit eingebaut, hihi^^ Und wie es tora ergeht, siehst du ja ganz gut hier ;D Sei gespannt auf die nächsten Kapis~ Ich kann schon verraten: Insgesamt hat die FF jetzt 8 Kapitel und 1 Epilog, d.h., noch knapp vier kapitel folgen ;D

Kapitel 6 - Überraschend

Kapitel 6 - Überraschend
 

Müde grummelnd drehte Miya sich wieder auf die andere Seite und kuschelte sich enger an Maya. Der Wecker war böse…sehr böse. Er wollte einfach nicht mit dem nervigen Geklingel aufhören. Doch zu seinem Pech hörte nicht nur er es, sondern auch eben der Ältere. Und der war noch unglücklicherer Weise dazu gewillt, die Augen zu öffnen.

Sanft stellte Maya den Wecker ab und sah zu seinem Sänger. „Miya…aufwachen…wir wollten doch ins Studio…“, murmelte er ihm zu und strich die langen Haare etwas zurück, um sein Gesicht zu erkennen.

„Uhm….nich so früh….“, nuschelte es aus den Untiefen des Kissens zurück, in das Miyavi jetzt sein Gesicht presste. Der Schwarz-Blondhaarige verdrehte nur die Augen. Da war er wieder, sein bester Freund und höchstes Morgenmuffelchen überhaupt. Grinsend beugte er sich zu ihm und knutschte seine Wange. Als der Kopf sich langsam zu ihm drehte, nutzte Maya die Gelegenheit und biss ihm sanft in die Nase. Lachend sah er dem gewünschten Effekt zu, denn Miyavi fuhr leicht auf.

„Hey, Maayatan! Mach doch so was nicht…“, schmollte er kindlich vor sich daher, worauf Angesprochener nur die Schultern zuckte. „Immerhin bist du jetzt wach.“

„Uhm…ich will aber weiterschlafen, Ma-chan…oder zumindest ein Guten Morgen Küsschen…“

Oh man, da war er wieder. Der alte Miyavi kehrte nach und nach immer mehr zurück. Endlich. Maya hatte ihn schrecklich vermisst. Er war den traurigen, melancholischen Miyavi leid. Ein Schmunzeln zog sich über seine Lippen.

„Natürlich, aber nur wenn du aufstehst.“, lächelte er und beugte sich vor, küsste die Stirn und Wange des Langhaarigen, dann ganz kurz dessen Lippen.

„Zufrieden?“

„Naja, also-“

„Raus aus dem Bett!!!“

Erschrocken quietschte Miya auf, ehe er lachend hinaussprang und schnell Richtung Bad flitzte. Er wollte Maya nicht noch mehr ärgern, sonst tickte dieser vielleicht noch ganz aus…

Seufzend aber dennoch leicht grinsend sah Maya ihm nach, dann öffnete er das Fenster und machte die Betten. Als auch das erledigt war, zog er sich an und ging in die Küche, Frühstück machen.

Gerade als Maya alles hinstellte, kam Miya schon wieder. „Hey, da hat sich aber wer beeilt?“, neckte er, während der andere nur eine Schnute zog. „Hm. Das Duschwasser war arschkalt…jetzt bin ich munter.“ Maya musste lachen. „Na wenigsten etwas Gutes! Aber okay, fang schon mal an, ich geh auch mal schnell.“

Miyavi nickte nur und spielte sich kurz an seinem Zopf herum, dann setzte er sich an den Tisch und begann zu Frühstücken. Nicht lange, dann kam auch schon sein Gitarrist wieder und setzte sich zu ihm und aß nun auch. Beide schwiegen sie, doch es war nicht unangenehm. Jeder hing ein wenig seinen Gedanken nach; beide dachten sie an die Probe.

Maya machte sich Sorgen. Wenn sie nachher dorthin gehen würden…

„Miya…? Du weißt, dass Alice Nine vielleicht dort sind, oder..?“, hauchte er vorsichtig und der andere nickte. „Geht nunmal nicht anders, wenn wir im selben Studio bei derselben Firma unter Vertrag sind. Wir können froh sein, dass sie die andere Hälfte nutzen.“, murmelte er relativ ruhig und aß weiter. Der Ältere nickte nur. Wollte Miya einfach nur keine Schwäche zeigen? Oder war er innerlich wirklich auch so gelassen, wie er es nach außen wirkte? Maya bezweifelte es, sagte aber nichts weiter dazu. Er hoffte nur, dass ihnen die anderen nicht über den Weg liefen. Einerseits war es zu Miyavis Besten, anderen zu Toras. Weil wenn er den anderen Gitarristen zu sehen bekäme, wüsste er selbst nicht, wie er auf ihn reagieren würde.

Miyavi rührte in seinem Kaffee herum und beobachtete die dunkle Brühe. Wie..würde er reagieren, würde er die anderen wirklich sehen? Nein…er würde sie nicht sehen. Sie nutzten immer den anderen Eingang. Zum Glück war das Studio groß genug.

Langsam blickte er auf, sah genau in Mayas Gesicht. „Lass uns los.“

Sein Gegenüber nickte. Fix tranken sie noch alles aus, dann erhoben sie sich beide, schnappten sich ihre Schuhe und Jacken, einiges an Papierkram -Noten, Texte, alles was Miyavi gerade in die Finger bekam- jeweils eine Gitarre, da die anderen noch im Studio waren, und gingen los.
 

Angekommen im Studio packte Maya die Gitarren aus, während Miya einige der Zettel rauskramte. Was hatte er da in seiner Eile alles nur angepackt? Okay, das waren nicht wirklich alles Songtexte…die Hälfte, die er mitgenommen hatte, waren einfach nur Zettel, beschrieben mit seinen Gefühlen. Von Wut bis Trauer, wie ein Tagebuch. Er sollte sie verbrennen, bevor Maya sie sah. Was er nicht wusste war, dass sein besorgter Freund längst davon wusste.

Doch Maya sagte ihm das lieber nicht. Er war eher zufällig darüber gestolpert, weil er sich gefragt hatte, was der Sänger immer nur schrieb. Er hatte es ja alles für Songtexte gehalten… da es das aber nicht war, hatte Maya sie behutsam wieder zurückgelegt.

„Miya? Sag mal, wo haben die anderen schon wieder meinen Verstärker hin geräumt?“

„Der ist bestimmt irgendwo hinter den Boxen versteckt, wie immer…“, murmelte der Jüngere nachdenklich und sah sich jetzt gerade die richtigen Songtexte durch; ordnete schon einmal einige Melodien zu.

„Wenn du ihn gefunden hast, kannst du ja mal herkommen…ich würde mal deine Meinung zu den Melodien wissen...“

„Ja, Moment…ah, da ist er ja!“, grinsend hievte Maya das schwere Ding wieder zurück an seinen Platz. „Na warte, wenn unser lieber Bassist kommt, gibt’s aber Ärger…“, nuschelte er vor sich her und lief nun zu Miya.

„Dann zeig mal her, Chefchen.“, grinsend ließ er sich zu ihm fallen. Miyavi schmunzelte, ehe er ihm ein Blatt in die Hand drückte. „Das sind die Lyrics. Aber bei der Melodie bin ich mir noch etwas uneinig…ich hätte ja die dazu genommen, aber irgendwie fehlt mir da noch was…“

Maya nickte und besah sich beides genauer.
 

~*~
 

Seufzend strich Tora sich durch die Haare. Nao und Saga hatten irgendwie kurzfristig am Morgen entschieden gehabt, dass sie wieder mal Proben sollten. Schnell hatten sie bei Shou und Pon angerufen, die ebenfalls zugestimmt hatten. Und nun? Nun befand er sich schon auf dem Weg ins Studio. In die Hölle des Löwen. Oder eher der Löwen; Shou und Pon waren ja immer noch zwei Individuen, obwohl sie fast unzertrennlich waren. Wie sie wohl heute drauf waren…?

Toras Meinung nach war Shou das wohl größere Problem. Hiroto war ihm vielleicht auch sauer, aber bei Shou war das ja gleich ausgeartet…wenn er heute heil aus dem Studio rauskam, dann konnte er wohl von einem Wunder reden. Und da Tora leider nicht Hellsehen konnte, musste er sich wohl oder übel überraschen lassen.

Als er nun endlich vor dem Gebäude stand, sah er noch einmal auf und schluckte. Vielleicht sah er es heute das letzte Mal von außen… Aber nein, er sollte jetzt nicht feige sein. Das war er die letzte Zeit mehr als genug gewesen. Jetzt musste er endlich einmal den Tatsachen ins Auge blicken. Außerdem war die Bandprobe wichtig. Zurzeit stand zwar kein neues, großes Konzert an, aber man musste ja in Form bleiben…

Erhobenen Hauptes ging Tora auf die Tür zu, drückte sie auf und lief Richtung ihrer Räume. Mal schauen, ob schon jemand da war, er war ja eher los von Saga, weil er noch einmal nach Hause wollte.

Als der Schwarzhaarige schließlich die Tür öffnete, waren alle schon anwesend. Verwundert schaute er zur Uhr. „Bin ich…zu spät?“, fragte er schnell und schälte sich aus seiner Jacke, doch Nao schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein nein, eigentlich bist du sogar noch überpünktlich. Wir waren halt nur eher da…die Straßen waren mal frei.“

„Ah…okay…“, murmelte der Gitarrist immer noch verwirrt, bevor er sich zu dem Bassisten und Drummer setzte. Freiwillig wollte er sich nicht zu den anderen beiden setzen, da musste Nao ihn schon dazu zwingen.

„So…also nochmal an alle: tut mir leid, dass ich euch nichts von dem Urlaub erzählt habe. Aber ich dachte, eine Überraschung wäre schöner und ihr würdet selbst drauf kommen…tut mir echt leid Leute, kommt nicht wieder vor. So…was wollt ihr heute Proben? Ich denke, wir gehen nochmal die aktuellen Lieder durch, außerdem gibt es ja schon wieder fleißige Textschreiber hier unter uns, das wollte ich nachher auch noch durchschauen mit euch. Ach und dann gibt es noch einiges an Interviews oder Fotoshootings, wozu ich eure Meinung brauche…Manager-san kommt nachher auch noch vorbei…“
 

~*~
 

Den Umständen entsprechend lief die Probe eigentlich richtig gut. Am Anfang hatte Tora ja gedacht, Shou flippte noch einmal aus oder es würden zumindest dumme Sprüche kommen- aber nein, nichts dergleichen passierte. Shou und Hiroto verhielten sich ganz normal. Der Jüngste erweckte beinah den Anschein, ihm würde sein Verhalten vom letzten Mal leidtun. Tora kam ganz gut mit ihm klar; beim Anschauen der neuen Noten unterhielten sie sich über ihre Gitarrenarbeit, sprachen sich ab und probierten aus, wer am besten was spielte.

Und auch Shou…er war zwar sehr beherrscht und konzentriert heute, -was eigentlich nicht typisch für ihn war, er lachte sonst sehr gern und war immer fröhlich- aber man konnte sich mit ihm unterhalten. Wenn auch nur über die Musikstücke und die Arbeit. Über Privates unterhielt er sich heute weder mit Pon, noch mit Shou. Nao und Saga ließen das Thema ‚Beziehung‘ bei ihm zumindest auch ruhen; wenn mal Pause oder Zeit war, unterhielten sie sich über den letzten Abend oder ihre Pläne von Naos Umzug und das Saga endlich ein Gästezimmer einrichten lassen wollte. So hatte Tora letztendlich doch noch etwas Spaß an der Probe, welche schneller umging, als er erwartet hätte.

Und ehe er sich versah, war sie auch schon zu Ende und alle begannen einzuräumen. Tora tat es ihnen gleich, verstaute die Instrumente in ihren Taschen und Schutzhüllen, räumte leere Trinkflaschen weg, und was halt noch alles herumstand. Als er endlich fertig war, schnappte er sich sein Zeug und verließ mit den anderen das Studio.

„Hey Tora~ Kommst du heute wieder mit?“, fröhlich legte Nao ihm einen Arm um und zwinkerte. Allmählich bekam der Gitarrist das Gefühl, dass Nao zum Gegenteil von Shou und Hiroto wurde. Die beiden hassten ihn und Nao versuchte ihn wieder zu integrieren, na toll.

„Ehm weißt du eigentlich…“

„Bitte~ Saga geht nachher die Fortsetzung von dem einen Spiel kaufen, das wollen wir testen. Hast du denn gar keine Lust?“

„Wie? Naja-“, gerade wollte er zustimmen, da fiel sein Blick auf zwei andere Personen, die ihnen entgegen kamen. Der eine war Schwarzhaarig und im Nackenbereich waren die Haare Blond; der andere hatte lange schwarze Haare und einen hellen Pullover. Als er sich dessen Gesicht ansah, stockte er. „Mi…ya…?“

Auch der Langhaarige hatte nun aufgeschaut und erstarrte genauso wie er selbst, lies sogar sein Gitarrenkoffer und die Mappe in der anderen Hand fallen. Das hatte zur Folge, dass sich unzählige Blätter quer über den Boden verteilten.

Einen Moment starrten sie sich noch an, dann machte Miyavi sich fluchend daran, schnell wieder alles aufzuheben, Maya half ihm. Tora blinzelte, dann löste er sich aus Naos Arm und eilte auf ihn zu. „Entschuldige…“, meinte der Gitarrist schnell und half ihm beim aufheben, hielt ihm dann die Zettel hin. Miya sah ihn fast schon verstört an, ehe ihm die paar Zettel aus der Hand riss, „Lass mich!!“, schrie er den verblüfften Tora an, ließ die anderen wenigen Noten- und Textblätter auf dem Boden dann einfach unbeachtet liegen und stürmte raus aus dem Studio, rannte schnell weg.

Verdattert starrte Tora ihm nach, dann fluchte auch er. War ja klar gewesen, dass das nicht hatte gut gehen können! Seufzend hob er die letzten Seiten auf und sah nun zu Maya, der ihn mit vernichtendem Blick musterte.

Tora wollte ihm schon ein ‚Was?!‘ an den Kopf knallen, weil er so glotzte, riss sich aber zusammen und sagte nichts. Das reden übernahm nun auch gleich Maya.

„War ja klar gewesen, dass es früher oder später so kommt…“, nuschelte er und hob noch den Zettel vor seinen Füßen auf, nahm die anderen dann Tora ab, der noch immer ziemlich ahnungslos schien.

„Wie ich sehe, geht’s dir gut, hm? Miya ist schon seit Wochen geknickt wegen dir.“, murrte er und sah zur Seite. Es fiel ihm schwer, Tora nicht sofort eine reinzuhauen.

„Mir geht es gar nicht gut…“, wehrte sich nun auch mal Tora, der aus seiner Trance erwachte, „Und außerdem: Wie soll ich mich entschuldigen, wenn mich keiner zu Wort kommen lässt?!“

„Wird wohl seine Gründe haben….“, nuschelte Maya leise, dann sah er ihn wieder an, „Miyavi lebt nur noch vor sich her, du hast ihn kaputt gemacht mit deiner zweigleisigen Fahrerei! Er ist ein so lieber Mensch, du hast ihn überhaupt nicht verdient, du Arsch! Und trotzdem…trotzdem lässt er dich nicht los…“, bitter schüttelte er den Kopf, während Tora nur seufzte. „Verdammt, das weiß ich selbst! Es…es tut mir ja auch wirklich leid und ich will mich auch ordentlich entschuldigen…wenn mir natürlich keiner zuhört wird das nichts.“

Der Ältere der beiden Gitarristen musterte ihn nur mit hochgezogener Augenbraue, dann schüttelte er seufzend den Kopf.

„Ich weiß selbst nicht warum ich das jetzt tuhe….aber hier.“, er gab Tora einen Zettel, „Ließ das, sowas schreibt er andauernd. Wenn du danach immer noch mit ihm reden willst- ruf mich an.“, damit schrieb er ihm seine Nummer auf die Rückseite. „Aber wehe…ich werde nicht zulassen, dass du ihn wieder zum Weinen bringst, Gnade dir Gott! Und nun…Ciao.“, Maya machte die Andeutung eines Handzeichens, winkte den anderen, die noch immer im Hintergrund standen kurz zu, dann ging auch er.

Die restlichen Alice Nine Member erwachten nun auch, Shou und Pon gingen ebenfalls gleich, während Nao und Saga noch einmal zu ihm kamen und ihn drückten. „Was ist das…?“, fragte der Drummer und lugte ihm über die Schulter.

„Keine Ahnung…“, murmelte Tora ehrlich, dann sah er wieder auf den Zettel. Es war Miyavis Handschrift…sofort bekam er wieder ein ungutes Gefühl in der Magengegend, bevor er zu lesen begann.
 

„Freitag, 09.03.xxxx,
 

Allmählich sollte ich mir ein Tagebuch zulegen…oder zumindest die Zettel alle mal zusammentackern oder binden…oder am besten: sie verbrennen. Wenn Maya sie zu Gesicht bekommt, macht er sich nur wieder Sorgen und das will ich nicht… Ich sollte ernsthaft über ein Tagebuch mit Schloss nachdenken, lol

Was soll ich noch schreiben? Es geht mir genauso besch*** wie gestern. Ich bin jetzt schon seit einer Weile bei Maya und er hilft mir wirklich sehr. Ich hab ihn lieb, meinen besten Freund. Andererseits tut er mir leid, weil ich ihm so eine Last bin. Ich sollte mir eine eigene Wohnung suchen… aber da würde ich vielleicht erst Recht nicht mehr rausgehen? Im Grunde ist es ja nur Maya, der mich dazu antreibt, mal was zu machen. Ansonsten sitze ich ja nur da, schreibe Lyrics, führe mein ‚Zetteltagebuch‘ oder starre vor mich daher, denke an früher. An Tora.

Ich…ich weiß einfach nicht weiter. Ich frage mich, ob es so gut war, so ein Theater zu veranstalten. Im Grunde habe ich mich wie ein Kind benommen… ich war echt schrecklich kindisch. Kein Wunder, dass Tora sich ´nen anderen gesucht hat. Vielleicht hält man mich auf Dauer einfach nicht aus, ich weiß es nicht… Ich weiß im Grunde gar nichts mehr, ich bin so durcheinander… Wenn es so weitergeht, kann ich nur noch Musik auf Beerdigungen oder so spielen. Ist doch alles nur noch deprimierend und trostlos, was ich hier zustande bringe…
 

Ich habe überlegt…ob ich vielleicht nie hätte abhauen sollen.

Wenn ich einfach getan hätte, als hätte ich Tora nicht fremdgehen sehen, und mit ihm weitergelebt hätte…wäre ich dann jetzt glücklich?

Oder hätte ich versuchen sollen, dass zu ändern, was er an mir nicht mochte? Hätte er sich dann gedacht ‚Hey, Miya ist ja doch nicht so schlimm…‘ und hätte mich behalten? Hätte er für mich Ruka einen Korb gegeben? Oder hätte ich mich wirklich um 360° ändern müssen? Aber dabei…mag ich mich so, wie ich bin. Nein, ich korrigiere: Ich mochte mich, so wie ich wa, fröhlich und gut gelaunt. Doch egal, wie sehr ich mich im Moment anstrenge, ich finde den gutgelaunten Miya tief in mir einfach nicht wieder…er hat sich versteckt oder wurde irgendwo vergraben…ich sehe nur noch den traurigen…und das macht mich noch trauriger.

Ich wüsste so gern, ob es überhaupt eine Möglichkeit gegeben hätte, mit ihm glücklich zu werden…oder ob wir von Anfang an zum Scheitern verurteilt waren.

Es gibt Tage…da hasse ich ihn. Dann wiederum hasse ich Ruka noch mehr. Weil er zu mir so lieb war und dabei hat er mir meinen Freund eiskalt weggenommen…an anderen Tagen wiederrum hasse ich mich und will ich ihn einfach nur wieder.

Doch…würde er plötzlich vor mir stehen, ich wüsste nicht, wie ich reagieren würde. Ich habe auch schon überlegt, zu ihm zu gehen…aber wäre das besser? Am Ende lachte er mich vielleicht sogar noch aus…dann würde ich ganz zerbrechen.

Doch egal, wie viel ich darüber nachdenke, eins bemerke ich fast immer schmerzhaft.

Ich vermisse ihn.

Scheiße, ja.

Dabei will ich nicht.

Oder sollte ich eher nicht und will doch?

Ach verdammt, ich weiß es nicht!

Mist…jetzt habe ich schon wieder das Papier mit meinen Tränen vollgetropft…scheiße…ich sollte aufhören mit schreiben, bevor Maya reinkommt und denkt, ich bin ganz unter die Trauerklöße gegangen…

Also ende ich wieder damit, keine Entscheidung gefunden zu haben...

Ob ich noch in zwanzig Jahren hier sitzen und solche verzweifelten Texte an mich selbst, weil sie niemand anderes liest, schreiben werde?
 

Ich…weiß es nicht.

Im Grunde weiß ich… ach, ich weiß gar nichts mehr.“
 

Als auch endlich Nao fertig war mit lesen, schluckte er, bevor er zu Tora aufsah.

„Tora-chan? Tora, alles…okay?“, fragte er besorgt, doch der Gitarrist schüttelte den Kopf und strich sich eine Träne aus dem Augenwinkel, „Nein…nichts ist okay…“
 


 

~~**~~
 


 

Wo sind die ganzen Kommischreiber hin ._.? Ist's so schlimm? xD"

Trotzdem vielen lieben Dank an Chirisu für das Kommi^^~

Da es mir in angelo vendicatore hauptsächlich um den brief ging musste in die Fortsetzung auch noch einer, mindestens...
 

@Chirisu: Ja, ich denke, es sollte mehr wie Nao geben *lach* Ich mag ihn hier sehr~

Kapitel 7 - Aussprache

Kapitel 7 - Aussprache
 

Als Maya zu Hause ankam, strich er sich seufzend durch die Haare, ehe er sich auf die Suche nach seinem Sänger machte. Doch der Langhaarige war nirgendswo im Haus zu finden. Nicht einmal im Gästezimmer, wo er sonst zum Schreiben saß. Langsam wurde Maya unruhig, doch als er zufällig an einem der Fenster vorbeilief, stockte er und ging noch einmal zurück. Ein schwaches Lächeln legte sich auf seine Lippen, bevor er raus ging, um das Haus herum in den Garten.

Der andere stand dort, in kurzen Sachen, und spielte Fußball, schoss den Ball dabei immer wieder gegen den Zaun. „Miya…?“, hauchte Maya unsicher und tappte etwas näher, „Willst du nicht mit rein kommen? In den Sachen wirst du noch krank, die sind viel zu kurz für die Jahreszeit…“ Okay, er hörte sich gerade an wie eine überfürsorgliche Mutter, aber er machte sich wirklich Sorgen, wenn Miyavi so wie jetzt war.

„Nein, kann nicht. Reagier mich grad ab.“, gab der Sänger nur knapp zurück und kickte weiter, während sein Zopf rhythmisch hin und her schwang.

Unsicher biss sich der Gitarrist auf die Unterlippe. „Okay…aber bleib nicht zu lange im Kalten, ja…?“, wollte er von ihm wissen, doch der Jüngere gab nur ein gleichgültiges „Hm.“ von sich. Seufzend drehte Maya sich um und lief zurück ins Haus. War es…beruhigend, dass er Miya nicht total heulend und verstört vorgefunden hatte? Oder…war dieser wütende junge Mann da draußen besser? Maya hatte keine Ahnung…

Jetzt machte er sich erst einmal einen Tee. Das war das Beste zur Beruhigung. Während er so in der Küche vor sich her werkelte, fiel ihm wieder Miyas Gesicht ein, als er Tora gesehen hatte. Als hätte er einen Geist gesehen und der andere hatte nicht wirklich anders geschaut. Doch…meinte Tora das, was er da sagte, wirklich ernst? Hatte er ernsthaft vor, sich zu entschuldigen? Oder konnte man da nur ein lausiges ‚Tschuldigung‘ erwarten…? Während Maya so vor sich her grübelte, spürte er es in seiner Hosentasche vibrieren. Neugierig zog er sein Handy raus- nanu, unbekannte Nummer? Blinzelnd ging er ran.

„Ja?“

„Maayatan? Ehm hier ist Tora…du hattest gemeint, ich solle mich melden, wenn ich ernsthaft mit ihm reden will.“

Der Schwarz-Blonde stockte. Tora…? Konnte er ihm trauen? Meinte er es ernst?

„Hast du den Zettel gelesen? Es gibt noch eine Menge mehr davon.“, knurrte er ein wenig unfreundlich zurück und goss sich sein heißes Wasser in den Tee.

„Ja…habe ich…. Und nun bin ich mir noch sicherer als zuvor.“

„Hm. Und sicher, dass du dich ordentlich entschuldigen willst? Ich kann es nicht gebrauchen, dass Miya mir dann wieder zusammensackt.“

„Ich…nein, Maya wirklich. Ich…ich habe scheiße gebaut, okay? Ich möchte einfach nur mit ihm reden…ist das denn zu viel verlangt…“, nuschelte er gegen Ende immer trauriger, wodurch nun auch Maya seufzen musste.

„Na gut…Ich schau mal…ich glaube, wenn ich es ihm sage, wird er ausrasten. Wenn wir uns irgendwo im Park treffen, wird er abhauen. Und den Weg zu dir wittert er schon 20 Meilen voraus…“, Maya schluckte, weil er selbst kaum fassen konnte, was er jetzt sagte, „Am besten…du kommst her.“

„Okay. Ich bräuchte nur mal deine Adresse…ich weiß sie nicht mehr, Miya hat das Adressbuch mitgenommen…“

„Warte…“, fix gab Maya ihm die Straßen- und Wegbeschreibung durch.

„Okay, dann weiß ich wo. Wann soll ich kommen?“

„Morgen. Heute wird nichts mehr, er ist zu aufgewühlt…“, murmelte Maya mit einem Blick aus dem Fenster, ehe er einen Schluck Tee trank.

„Einverstanden…so nachmittags? Oder Frühs?“

„Hm…nach dem Mittagessen…bevor er sich ins Gästezimmer oder sonst wo hin verzieht und vielleicht noch einschläft. Also wir essen immer punkt 12.00 Uhr, wenn dir das Recht ist.“

„Natürlich.“, selbst wenn Maya gesagt hätte 4.00 Uhr morgens, wäre Tora sofort vorbei gekommen. Denn er wusste endlich, was ihm wichtig war.

„Gut….bitte komm nicht, um ihm Vorwürfe zu machen oder sonst was. Wenn er durchdreht oder du nervst…dann schmeiß ich dich wieder raus, klar?!“

„Ja, in Ordnung. Ich benehme mich.“

„Okay…“, murmelte Maya und sah wieder aus dem Fenster, „Und bitte…bitte brich ihm nicht wieder das Herz…“, hauchte er kaum hörbar, sodass Tora erst dachte, sich verhört zu haben.

„Bis Morgen, Tora.“

„Ja, bis Morgen…und danke.“

„Schon okay…“, nuschelte Maya noch und legte auf. Oh man…was hatte er da nur angezettelt? Miyavi würde ihn hassen: Sein bester Freund wurde zum Verräter, indem er ihm die Pest, den Menschen, den er gar nicht mehr sehen konnte und wollte, ins Haus holte. Doch was sollte er tun…? Wenn die beiden sich nicht aussprachen, würden sie sich ewig weiter herum quälen… Okay, bei Tora war ihm das relativ egal, aber Miya…er hatte es einfach nicht verdient. Nachdenklich trank der Gitarrist seinen Tee weiter, bevor er noch einmal nach Miyavi schauen ging.
 

~*~
 

Am nächsten Tag aßen die beiden wie gewohnt zusammen Mittag. Maya viel es dabei schwer, gelassen zu bleiben. Und Miya merkte das auch.

„Geht es dir nicht gut, Maya? Du…du schaust so ernst…“, fragte er besorgt und blickte ihn an, doch der Gitarrist schüttelte schnell den Kopf.

„Nein, alles okay. Habe nur nachgedacht…über deine neuen Songs, was mir dazu noch einfällt…“ Mit dieser Antwort war Miyavi zufrieden; und so aßen sie in Ruhe auf. Als sie fertig waren, schielte Maya zur Uhr. Zehn Minuten vor halb eins…wann kam Tora? Kniff er im letzten Moment vielleicht doch noch? Kurz überlegte der Gitarrist, was sie machen sollten, dann entschied er sich dafür, erst einmal mit Miyavi abzuwaschen, wie sie es sonst auch immer taten. Als das nun auch erledigt war und Miyavi sich irgendwohin aufmachen wollte, ergriff er die Chance und brachte seinen Freund ins Wohnzimmer.
 

„Ehm okay…und was soll ich jetzt hier? Wollen wir etwa ‚Mensch Ärger Dich Nicht‘ spielen?“, fragte der Langhaarige neugierig und lächelte Maya süß an. Dieser biss sich unruhig auf die Unterlippe, dann schüttelte er vorsichtig den Kopf. „Ehm nein…wir…warten jetzt hier. Es kommt nachher noch Besuch.“

„Besuch?“, wiederholte Miyavi überrascht, „Wer denn? Deine Mama?“, fragte er freudig, da Mayas Mutti eine wirklich herzensgute Frau war. Doch Maya verneinte wieder. „Ehm…lass dich einfach überraschen…wird eine Überraschung…“, nuschelte der Schwarz-Blondhaarige nur vor sich daher und sah zur Seite. Autsch tat das weh, seinen Freund so anlügen zu müssen. Miyavi musterte ihn nur, nickte dann aber und gab Ruhe. Eine Weile saßen sie noch schweigend da, dann klingelte es schon. Der Sänger wollte sich erheben, doch Maya gab ihm zu verstehen, dass er sitzen bleiben sollte. „Bleib einfach hier, ich mach das, okay?“, und schon war er aus dem Zimmer verschwunden. Irritiert sah er Maya nach, tat aber, was man von ihm verlangte.
 

Angekommen an der Tür öffnete Maya und musterte Tora, der da so keuchend vor ihm stand. „Alles okay?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue, doch der Besucher nickte. „Ja…ich…ich war jetzt nur erschrocken…wie spät es schon war…ich hatte noch so viel Zeit…da hab ich noch Pralinen gekauft für euch, weil naja…wollte mich irgendwie Bedanken.“

„Erst einmal musst du dich entschuldigen.“

„Ich weiß, ich weiß. Tut mir leid, will ihn ja nicht kaufen…war nur gut gemeint halt…“

„Jaja, schon okay. Er ist im Wohnzimmer, also komm jetzt. Und reiß dich zusammen!“

„Ja, mach ich, versprochen.“, Tora nickte artig und folgte Maya Richtung Wohnzimmer. Schon von Weiten hörte er Miyavi. „Maya? Wer ist denn da nun? Kann ich kommen?“, fragte es unsicher, doch da kam sein Gitarrist schon um die Ecke in das Zimmer. „Brauchst du nicht. Wir sind schon da…“, mit diesen Worten gab Maya den Weg frei, sodass Tora ins Zimmer treten konnte. Unsicher tat dieser es auch, lächelte Miya scheu an, „Hi…“
 

Miyavis Gesichtszüge änderten sich fast sekündlich.

Sein anfängliches Lächeln erstarb, dann war sein Blick geschockt, dann wiederum blickte er traurig nach unten, ehe er wütend wieder aufsah. „DU! Das du es dir wagst, hierher zu kommen!“ Tora setzte zu einer Antwort an, doch Miyavi ließ ihn gar nicht dazu kommen; ging stattdessen Maya an. „Und das DU bei sowas mit machst…Maya…ich dachte wir wären Freunde…wie kannst du mir so weh tun…“, seine Wut verflog und die ganze Trauer kam wieder zum Vorschein, sodass Maya schnell auf ihn zu lief.

„Miya…natürlich bin ich dein Freund…“, sanft nahm er ihn in den Arm, „Dein bester. Und als der weiß ich, was das Beste für dich ist…also zumindest glaube ich es sehr stark. Und ich denke, es ist besser, wenn du mit ihm redest. Und wenn du denkst, ich habe ihn hierzu gezwungen, täuscht du dich. Tora ist von sich aus auf mich zugekommen. Er will mit dir reden, okay? Und ich hätte ihn sicher nicht hergelassen, wenn ich gewusst hätte, dass es nicht gut ist. Glaub mir einfach, ihr solltet reden.“, sanft schob er ihn etwas auf Abstand, um ihn ansehen zu können. Unsicher blickte der Jüngere auf.

„Sicher…?“

„Ganz sicher.“, bestätigte Maya nickend.

„A-aber du bleibst hier bei mir, ja…?“

Maya hätte heulen können. Wo war sein sonst so entschlossener, selbstverliebter, fröhlicher Freund hin? Vor ihm stand nur noch ein zitterndes Häufchen des Originales. Was hatte Toras scheiß Spiel nur mit ihm angerichtet?!

„Ich geh nebenan.“, erklärte der Gitarrist dann ruhig, „Es geht mich nichts an, was ihr besprecht. Aber…wenn was ist, holst du mich, ja? Wenn er dich angeht oder dir zu nahe tritt…dann hol mich, da fliegt er raus, okay?“, die letzten Worte waren geflüstert, sodass nur Miya sie hören konnte. Der Langhaarige nickte dankbar und drückte seinen Freund nochmal. „Ich hab dich lieb, Ma-chan…“

„Ich dich auch…aber jetzt…lass erst mal all deine Gefühle raus, ja? Bitte versuch ruhig zu bleiben und lass ihn aussprechen. Okay?“

„Okay…“, Miyavi war noch immer unsicher, ob das gelingen konnte, doch Maya reichte dieses Wörtchen schon. Er löste sich, küsste kurz Miyas Wange, nickte Tora zu, dann lief er ins Schlafzimmer, ging lesen.
 

~*~
 

Ruhig sah Tora dem anderen Gitarristen nach. Er war Maya wirklich dankbar, dass er ihm das hier ermöglichte. Den nach Miyas Brief an sich selbst oder wie er das nannte…spätestens da, war es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen. Er musste irgendetwas ändern.

Und das Maya sie jetzt auch noch allein ließ…der andere schien ihm zu Vertrauen und ihm eine Chance zu geben… jetzt musste das nur noch sein kleiner Sänger hier. Vorsichtig wand Tora sich zu ihm um, lächelte leicht. Die Unsicherheit war ihm genauso sehr anzusehen, wie Miyavi die Angst. „Du…siehst schön aus…“, hauchte er leise zu dem Langhaarigen, welcher nur nickte. „Ich…“, doch dann brach er ab, schüttelte den Kopf und schlang sich die Arme um den Leib. „Was….was willst du noch von mir…? Mich weiter quälen? Mich auslachen? Von dir aus Schluss machen? Tora…ich kann nicht mehr…“

„Ich…Miya, ich will keines der Dinge tun, die du genannt hast. Ich möchte mich offen und ehrlich bei dir entschuldigen, ich-“

„Hab ich dir nicht geschrieben, dass du mich lassen sollst? Das ich Ruhe brauche und du ehrlich nachdenken sollst?!“

„Ja, ich weiß Miya, glaub mir, ich kenne deinen Brief fast auswendig, ich habe ihn bis jetzt jeden Tag gelesen. Um mir selbst zu zeigen, was für ein Arschloch ich war.“

„Nicht war, du bist es.“

„Dann von mir aus bin ich es noch. Aber Miyavi glaub mir, ich…“

„WAS zum Teufel soll ich dir bitte noch glauben, Tora?! Du hast mich betrogen und was weiß ich wie oft belogen, da soll ICH DIR jetzt noch glauben?!“

„Ich weiß Miya, verdammt, lass mich doch mal ausreden-“

„Verdammt, du hast mir so weh getan, man! Tora du dämlicher Volltrottel! Weißt du wie sehr ich dich geliebt habe?! Wie sehr ich dir geglaubt und vertraut habe? Ich war ja so blind! Denkst du, ich bin bescheuert? Naiv vielleicht, aber hören kann ich noch gut, ja. Und das was ich gehört habe bei Ruka hat mir gereicht! Ich wollte dir deinen Schlüssel bringen in meiner blinden Liebe…und du hast so fiese Sachen gesagt…du Spinner. Also, was willst du noch hier?! Soll ich dir ein Messer geben, oder eine Schere? Damit du mir das Herz erst recht in hunderte Teile zerschneiden kannst? Warte, ich geh nur mal fix in die Küche!“, Miyavi war immer näher zu dem anderen gegangen und stand nun wirklich direkt vor ihm, sah ihn wütend an und machte Andeutungen, wirklich in das andere Zimmer zu gehen. Doch Tora schüttelte den Kopf.

„Hör mir doch nur einmal zu Miyavi!“, brachte er nun ebenfalls gereizt hervor.

„Was bringt mir das?!“

„Erleichterung? Noch mehr Hass auf mich? Du kannst es dir aussuchen, aber Gott verdammt nochmal, hör mir endlich zu!!!“

Miyavi zuckte zusammen; so sehr hatte Tora ihn noch nie angeschrien. Erschrocken blickte er ihn an, dann schwieg er betreten. Der Gitarrist betrachtete ihn, dann nickte er. „Setzt dich Miya. Wir müssen nicht da stehen, als würden wir gleich wegrennen.“, meinte er nun beruhigter und ließ sich auf der Couch nieder. Misstrauisch betrachtete Miyavi ihn, dann ließ er sich am äußersten Ende der langen Couch nieder. Der Ältere blickte ihn an und seufzte innerlich. Er hatte ja so viel Scheiße angerichtet…

„Miya…wie schon gesagt…ich möchte mich ganz ehrlich bei dir entschuldigen. Ich…es tut mir wirklich leid, ich sag das nicht nur so…bitte, es fällt mir schwer mich richtig auszudrücken. Es war einfach nur dumm von mir, alles… Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll…“

„Am Anfang vielleicht?!“, gab der Langhaarige nur bissig zurück und betrachtete ihn immer noch misstrauisch. Der andere Schwarzhaarige blinzelte kurz, nickte aber.

„Stimmt…Also…wo ist der Anfang…“

„Die Sache mit Ruka?!“

„Ach ja stimmt. Du..naja, du weißt, dass ich ihn auf einem Festival kennen gelernt habe… ich weiß nicht mehr warum, wir waren irgendwie ins Gespräch gekommen. Wir hatten uns auch ganz gut verstanden den Abend…da haben wir dann Nummer getauscht uns getroffen. Ist eine gute Freundschaft entstanden zwischen uns. Soweit weißt du das auch und soweit stimmt auch alles… Naja, und dann kam der eine Tag halt. Ich war wieder mal bei ihm, wir haben ein wenig gequatscht und was getrunken, wie immer halt, wenn du auch dabei warst. Aber… ich weiß nicht…ich fand Ruka aus irgendeinem Grund faszinierend und er hat mich auch so…interessiert angesehen, ich weiß nicht, es kam dann einfach über uns und wir haben miteinander geschlafen. Am nächsten Morgen kehrte die Erinnerung zurück und ich wusste, ich sollte mich schrecklich fühlen…aber es ging nicht. Ich fühlte mich ganz wohl bei Ruka. Er…ich weiß nicht, vielleicht weil er mir nicht jeden Wunsch von den Lippen ablas. Vielleicht…weil er so vollkommen anders als du war. Er war ruhig und manchmal mufflig, oder schlecht gelaunt. Das hatte einen Reiz für mich. Und doch… er.. er lässt einen nicht so an sich heran. Also nicht körperlich, sondern an seine Gedanken und so. Ich weiß nicht warum…vielleicht lag es daran, dass ich noch mit dir zusammen war. Oder aber er vertraute fremdgehenden Männern eh nicht. Oder unsere Beziehung oder Verhältnis oder wie man es nennen mag war ihm von Anfang an nicht so wichtig, ich weiß es nicht. Aber als ich dann wieder nach Hause ging, kam ich mir seltsam anders vor. Ich wusste nicht, wie ich mit dir umgehen sollte. Wenn ich dich sah, musste ich jedes Mal an Ruka denken. Ich habe versucht, dich wieder so zu lieben, wie ich es vorher tat… Aber es war wie verhext. Als wenn mir Engel und Teufel auf der Schulter saßen. Der Engel sagte, ich solle nicht so einen Mist machen und zu dir zurückkehren… Der Teufel meinte, ich solle zu Ruka gehen, mit ihm zusammen sein. Es war verlockend.

Aber ich konnte mich nicht entscheiden.

Ich ging immer wieder zu Ruka zurück, unternahm gleichzeitig aber mit dir auch so viele Dinge. Am Ende war ich nur noch am hin und her huschen. Ich schwor euch beiden die Liebe, auch wenn ich es zu Ruka ehrlicher meinte als zu dir…obwohl ich wohl innerlich gar nichts mehr wusste.

Ja, ich habe Scheiße gebaut Miyavi, und wie. Wenn ich es ändern könnte- ich würde es ungeschehen machen. Ich würde nicht euch beiden gleichzeitig die Liebe schwören, mich nur auf einen einlassen.

Und ich hab so viel Unsinn erzählt Miya…ja, ich habe gesagt, du wärst kindisch. Das tut mir leid. In dem Moment habe ich es wirklich so gemeint, leider. Und du warst mir auch zu Dauerfröhlich… es war mir nervig damals. Aber…als du unsere Wohnung so hinterlassen hast… da habe ich gesehen, dass du auch anders kannst. Verrückt, dass ich es da erst gemerkt habe, als es zu spät war. Dabei…hätte ich es mir denken können… man kann gar nicht dauerfröhlich sein, das…das geht gar nicht. Aber ich habe einfach zu sehr die letzten Monate auf das geschaut, was immer wieder war, ich kam mir gefangen in diesem Alltagstrott vor…statt mal mit dir darüber zu reden… Pah, ich war so dumm. Ich habe völlig vergessen, was für ein Glück ich mit dir hatte. Warum ich mich in dich verliebt hatte. All die schöne Zeit, als wir damals zusammen gekommen sind…ich bin so dumm Miyavi, es tut mir so leid und ehrlich…ich habe an niemand anderen so oft gedacht wie an dich. Nicht einmal an Ruka. Es gab nicht einen Tag, an den ich nicht an dich gedacht hätte in letzter Zeit. Ich habe mir Sorgen gemacht…wo du bist, wie es dir geht, was du gerade machst, an was du denkst, ob du an mich denkst und mich zur Hölle wünschst…ich war so scheinheilig. Ich habe dir ins Gesicht gelogen, obwohl es mir selbst weh tat. Genauso wie Ruka…Miya, ich hasse mich selbst.“

Kopfschüttelnd stützte Tora seinen Kopf in seine Hände.

Miyavi betrachtete ihn, hing dabei seinen Gedanken nach. Er war gerade völlig durcheinander, was durfte er denn jetzt bitte noch glauben?

„Ich…meinst du das Ernst?“

„Ja, jedes einzelne Wort ist diesmal wahr. Wenn nicht- schneid mir die Zunge raus.“

„Ähh, na danke…“, murrte er nur, überlegte dann. „Wie lange ging das mit Ruka schon? Kannte ich ihn da bereits?“

„Das...lass mich überlegen…hm, 2 Monate. Das heißt, du kanntest ihn schon. Ich habe ihn dir also nicht direkt schon als mein Verhältnis vorgestellt…“

„Ach so…“, murmelte er nur und starrte vor sich daher.

Tora indessen sah ihn unsicher an. „Miya…Bitte sag was…lass mich nicht dumm sterben…“

Der Langhaarige sah kurz zu ihm, dann zuckte er die Schultern. „Ich…ich weiß nicht was ich sagen soll dazu, ob ich es dir überhaupt glauben soll…wenn du mich angelogen hast, als du mir immer wieder deine Liebe geschworen hast; warum solltest du mich dann nicht vielleicht auch anlügen, wenn es darum geht, das es dir Leid tut?“

„Ich sagte bereits…diesmal lüge ich nicht mehr. Miyavi, ich lerne doch auch aus meinen Fehlern.“

„Ja, das sagst du…Tora, versetze dich in meine Lage. Wie soll ich dir nach so etwas verzeihen können, hä? Würdest du dir selbst verzeihen?“

„Nein.“, gab der Gitarrist ehrlich zu.

„Na siehst du. Wie soll ich es dann können?“

„Du….hast ein viel größeres Herz als ich Miya…das größte, dass ich je gesehen habe. Du bist so ein liebevoller Mensch…du kannst sowas.“

„Nein, bitte, hör auf. Sag sowas nicht. Du tust mir weh…“, Miyavi kauerte sich in seiner Ecke immer mehr zusammen. Tora betrachtete ihn, ehe er seufzend nickte. „Entschuldige. Das wollte ich nicht. Ich…Miya, wirklich, alles was ich gesagt habe jetzt und hier in diesem Raum, ist wahr. Bitte. Ich…ich wünschte mir, du könntest mir glauben… Ich…denk bitte darüber nach, ja?“, langsam erhob er sich, sah den anderen bittend oder fast schon flehend an.

„Wenn…wenn du es dir noch einmal überlegst… und mir vielleicht zu glauben versuchen möchtest… oder wenn du sehen willst, dass ich es doch noch ernst meine, dann komm Morgen zur Wohnung. Keine Angst, ich tu dir nichts. Ich würde dir nur etwas zeigen wollen… Aber wie gesagt, nur wenn du willst. Du musst nicht. Aber…aber ich würde mich sehr freuen.

Naja…ich geh dann mal lieber. Ich…ich hab dir deine Lieblingspralinen mitgebracht, Maya hat sie, wenn du magst. So…also..dann vielleicht bis Morgen… wenn nicht sehen wir uns wohl im Studio….“, unsicher stand Tora da und blickte ihn an.

„Also ehm…dann Tschüss Miya...“, hauchte er kleinlaut als der Langhaarige nichts sagte, und seine eigene Stimme immer mehr nachließ. Miyavi, der schon wieder den Tränen nahe war, klammerte sich nur an eines der Kissen, nickte, sah aber nicht zu ihm auf. „Tschüss…“

Besorgt sah Tora ihn noch einmal an, dann nickte er mehr zu sich selbst und verließ das Zimmer. Im Flur nickte er Maya zu, der gerade an ihm vorbei lief.

„Und?“

„Naja…es war schwer…aber ich habe ihm die Wahrheit gesagt…mehr kann ich nicht tun…Ob er mir glaubt, ist ja seine Entscheidung…“, hauchte er fast schon traurig, während er sich den Schal enger zuzog.

Maya nickte nur.

„Gut…mal sehen, wie er jetzt drauf ist…Also dann…dann wohl danke…Tora.“, es fiel ihm schwer, das überhaupt auszusprechen, doch der andere verstand.

„Schon okay. Ich danke euch…dass ihr mir beide zugehört habt. Und nochmals Entschuldigung für alles… ich habe Miya gesagt, wenn er es sich anders überlegt und mir glaubt, kann er morgen vorbei kommen, ich will ihm etwas zeigen. Ansonsten…gib ihm die Pralinen, die Weißen ist er besonders gern. Tschüss…“, schwach lächelnd trat Tora zur Tür raus. Maya sah ihm nach, dann schloss er die Tür.

Der Mann war echt so seltsam…was ging nur in seinem Kopf vor sich? Maya hatte Miyavi oft für komisch gehalten, aber der Vogel da schlug ihn ja noch um Längen. Seufzend und kopfschüttelnd drehte der Gitarrist sich um und sah nach Miyavi.
 

„Miya-chan…? Alles in Ordnung?“, besorgt setzte er sich zu ihm, doch der Langhaarige schüttelte den Kopf. „Nichts…ist in Ordnung…“, brachte er nur leise heraus und schloss traurig die Augen, sodass Maya nun seinen Arm um ihn legte.

„Entschuldige…ich wollte dir eigentlich helfen…ist er wütend oder irgendwas geworden?“

„Nein…ist er nicht…Aber jetzt bin ich noch verwirrter als vorher…“

„Verständlich. Weißt du nun, was du ihm gegenüber empfindest? Ist es wirklich Hass?“

„Ich…ich weiß es nicht Maya, wirklich. Ich weiß gar nichts mehr, ich- ich bin total überfordert…“

„Ganz ruhig.“, tröstlich strich er ihm über den Rücken, „Du kannst ja heute noch darüber nachdenken. Und wenn du willst, kannst du ja morgen zu ihm, um ihm deine Entscheidung zu nennen. Aber an deiner Stelle würde ich gehen. Er wartet und…“

„…Ich wär kein Stück besser als er, wenn ich ihn versetzen würde.“, beendete Miyavi den Satz und schielte zu Maya auf, der nun schmunzelte.

„Na genau. Und nun komm, wir machen irgendetwas Schönes…auf was hast du Lust?“, sanft küsste er die Stirn seines Sängers, der nun etwas fröhlicher sein Gesicht nachdenklich verzog. „Hm…Monopoly spielen?“

Nun musste Maya grinsen. „Cool! Warte, ich geh‘s mal fix suchen!“, damit sprang er auch schon regelrecht auf und hastete zu seinem Schrank, riss die Tür auf und kramte sämtliche Spielverpackungen durch.

Miyavi sah ihm zu und musste schließlich lachen. Wie sollte er sich nun entscheiden? Konnte er Tora überhaupt verzeihen? Er wusste es nicht. Er würde eine Nacht darüber schlafen und dann weitersehen.
 


 

~~**~~
 


 

Vielen Dank für die drei Reviws, hat mich sehr gefreut! Entschuldigt, dass ich so lange gebraucht hab diesmal, bin aber zur Zeit etwas gestresst, weil ich mein Cosplay fertig bekommen muss- da war ich zum hochladen zu faul^^

Kapitel 8 - Entscheidung

Kapitel 8 - Entscheidung
 

Als Miyavi am nächsten Morgen aufwachte, hatte er eine Entscheidung getroffen. Er würde heute zu Tora gehen und schauen, was dieser ihm zeigen wollte. Irgendwo war er sich noch unsicher, ob er das wirklich tun sollte; aber die Neugier in ihm siegte.

Beim Frühstück erzählte er Maya von seinen Gedanken. Sein Gitarrist nickte nur zustimmend.

Er wollte einfach nur, dass das endlich alles geklärt wurde. Dieses ständige Auf und Ab, hin und her, es machte ihn irgendwann noch fertig…dann würde er auch bald noch so deprimiert werden. Und wenn Miyavi heute nicht freiwillig dahin gehen würde, hätte er ihn womöglich noch dazu gezwungen.

Verrückt, dabei hasste er selbst Tora doch! Warum half er ihm dann…?

Nein…er half Miya. Der Jüngere war sein bester Freund…sollte doch wenigstens er mal glücklich werden, auch wenn es mit irgend so einem Idioten war.

Nachdem sie den Tisch abgeräumt und alles aufgewaschen hatten, kam Miyavi zu ihm und schlang ihm seine Arme um. „Danke Maya-chan….für alles bis her. Ich hab dich so lieb.“

Blinzelnd sah der Ältere ihn an, bevor er schwer seufzte, ihn auch nochmal drückte und dann losließ. „Ich dich auch…aber jetzt hau endlich ab. Und benimm dich bitte…so wie gestern, ja?“

„Ja…ich gebe mir Mühe…“

„Wenn was ist, wegen abholen oder so…dann ruf mich an, okay?“

„Okay.“, schmunzelnd küsste Miya seine Wange, dann löste er sich und ging zur Tür um sich anzuziehen. „Bis später.“, dann war er auch schon zur Tür raus.
 

~*~
 

Tora lag auf der Couch herum, und das schon, seit er aufgestanden war. Er wusste einfach nichts mit sich anzufangen- die ganze Zeit dachte er an Miyavi. Über das Gespräch gestern, wie Miya reagiert hatte…und was ihm momentan am wichtigsten erschien: Ob der Jüngere heute zu ihm kam. Oder…oder ob er ihm eins auswischte, ihn einfach sitzen ließ. Aber das hätte er wohl verdient… allerdings war es ihm wirklich wichtig, dass der andere kam. Wenn nicht würde er sich sein Leben lang noch Vorwürfe machen… Schon seltsam; am Anfang war Miyavi ihm egal gewesen. Und jetzt…?

Während Tora vor sich her grübelte, nickte er wieder ein wenig weg. Doch da hörte er es auch schon an der Tür klingeln. Fast schon panisch sprang der Schwarzhaarige auf und stürmte zu dieser, nur um enttäuscht festzustellen, dass es nur die Postfrau war. Seufzend nahm er die Post entgegen, las sie die Briefköpfe durch, dann wollte er die Tür schließen. Bei einem letzten Blick nach draußen viel ihm aber jemand mit Basecap und langem Zopf auf, der die schmalen Treppen hinaufkam und der Postfrau ebenfalls nachblickte. Normalerweise hätte ihn das nicht weiter gewundert; aber außer ihm wohnte ja nur eine alte Dame im Haus und die sah garantiert nicht so aus.

Als der Fremde langsam näher kam, breitete sich ein Lächeln auf Toras Lippen aus.

„Miya.“, es war nur ein Hauchen. Und trotzdem…er war froh. Der Sänger hatte es sich also doch nochmal überlegt.

„Hey Miya.“, hauchte er sanft, als er nun vor ihm stand, „Wie schön…das du doch gekommen bist.“

„Hm.“, machte der Jüngere nur und ging an ihm vorbei in die Wohnung. „Musst ich ja…sonst wäre ich keinen Deut besser als du gewesen.“

Autsch, das tat weh; aber naja, Miya hatte ja Recht.

„Trotzdem danke…“

„Keine Ursache. Ich war neugierig, was du mir zeigen willst.“

Wow…der andere wirkte so verändert seit gestern…viel selbstbewusster. Miyavi merkte, dass Tora zögerte, wodurch er sich zu diesem umdrehte und ihn schief anlächelte. „Ich habe meinen letzten Rest Stolz zusammengekratzt, also mach mich jetzt bitte nicht wieder kaputt.“

Der Ältere nickte nur. „Ich…ich gebe mir Mühe…“

In Ruhe zog der Langhaarige sich seine Schuhe und Jacke aus, dann fuhr er sich durch den Zopf, das Basecap blieb auf. „Na? Was wolltest du mir nun zeigen?“, fragte er schulterzuckend, wodurch sich nun auch wieder der andere regte. „Komm mit~“, sanft fasste Tora nach seinem Arm und zog ihn mit sich. Miyavi riss die Augen auf und starrte die Hand an seinem Arm an. Dann nach kurzem Zögern blickte er zur Seite, folgte Tora aber unsicher. Eine andere Wahl hatte er wohl nicht.

Der Gitarrist führte sie beide ins Schlafzimmer, direkt vor die große Wand.

Irritiert sah Miyavi zu ihm, dann schaute er sich die Wand an. Die Liebesschwüre standen noch immer da, doch…es waren noch mehr geworden.

Und zu den bereits vorhandenen hatte Tora Ergänzungen vorgenommen. Bei dem einen stand: ‚Nach Miyas Tour xxx‘, alles richtig mit Namen, etc. Bei den nächsten stand: ‚Nach unserem ersten Date im Restaurant…‘, ‚beim Spaziergang im Park‘, ‚nach einem anstrengenden Probetag‘ und noch vieles mehr. Bei vielen stand sogar das Datum…!

Sein Blick wanderte tiefer zu der Stelle, wo er in fetten Kanji ‚ALLES GELOGEN.‘ geschrieben hatte.

Es war weg.

Stattdessen stand dort: ‚ICH LIEBE UND VERMISSE DICH.‘

Fast schon verstört sah er den anderen an.

„Tora…?“, hauchte er unsicher und wich einen Schritt zurück, stieß dabei gegen den Spiegelschrank. Als Miyavi sich umdrehte, erkannte er auch dort Veränderungen.

Die Schwarzen Rosen waren weg; stattdessen standen dort weiße- nein, keine roten. Sondern weiße, wie sein neuer Lieblingspullover, den er auch gerade eben wieder trug. Das ‚LEB WOHL.‘, dass er an den Spiegel geschmiert hatte, war auch weg, stattdessen stand dort: ‚KOMM WIEDER, BITTE.‘

Seine Augen wurden immer größer, als sein Blick auf das Regal stieß. Die Fotos, die er zerschnitten hatte, waren wieder zusammengeklebt, sein Gesicht wieder auf all den Bildern.
 

„W-wie…?“

„Frag nicht, lies den Brief.“

Jetzt erst viel dem Langhaarigen der Brief auf, der beim Spiegel lag- dort, wo er damals seinen hinterlassen hatte. Mit zittrigen Fingern griff Miyavi danach, öffnete den Umschlag und begann zu lesen.
 

„Liebster Miyavi,
 

Wenn du diesen Brief liest, hast du dich dafür entschieden, mir zumindest noch einmal zuzuhören. Vielen Dank dafür. Ich weiß gar nicht, wie oft ich dir danken soll…und mich gleichzeitig Entschuldigen. Es tut mir noch immer leid, das wird es wohl auch immer. Ich habe dir weh getan und hätte es wohl auch noch weiter, weil ich so dumm war.

Aber weißt du was?

Ich…es klingt vielleicht blöd…aber ich bin irgendwie auch ganz froh, dass es so gekommen ist. Dadurch musste ich nachdenken und viel überlegen. Wäre es nicht so gekommen, hätte ich mein bescheuertes Spiel wohl weiter durchgezogen, hätte euch beide verletzt und mich selbst dabei zerstört. Aber so…so hast du mir alles an den Kopf geworfen- klar, du hast mich auch verletzt, aber das habe ich ja nur verdient. Aber dadurch hast du mir die Augen geöffnet. Ich habe gemerkt, warum ich dich eigentlich geliebt habe. Warum ich mich vielleicht auch nicht von dir hatte trennen können… zu Ruka und mir selbst habe ich gesagt, ich bin nur noch mit dir zusammen, weil ich dich nicht verletzen will. Dabei ist mir jetzt erst aufgefallen, wie sehr ich dich vermisse. Und dabei meine ich nicht nur den Sex, wie ich es zu Ruka gesagt hatte. Nein, dich als Person. Unsere chaotischen Abenteuer, unser verrücktes Leben zusammen, das wir außerhalb unserer Arbeit geführt haben… Echt seltsam, nicht wahr? Der Mensch vermisst manches erst, wenn er es verloren hat. Und manchmal wird das erst begehrenswert, was man nicht besitzt.

Aber ich will nicht herum philosophieren. Ich schreibe dir diesen Brief, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich noch ein ordentliches Wort herausbringe, wenn ich dich sehe. Als du letztens aus dem Studio gestürmt bist, hast du einen Zettel verloren…eine Art Tagebucheintrag. Ich……ganz ehrlich? Es hat mich zu Tränen gerührt, wie du fühlst. Okay, das klingt jetzt so gefühlsduselig, aber du weißt, ich weine sonst nie. Wann habe ich das letzte Mal davor geweint? Ich weiß es selbst nicht mehr…

Ich war gestern bei Ruka. Ich habe mich…freundschaftlich von ihm getrennt. Also wir waren ja nie wirklich zusammen…aber ich habe ihm erzählt, dass ich nicht mehr zu solchen Besuchen wie bisher komme, höchstens mal zum Quatschen. Er hat es verstanden, er…er hat sogar gelächelt, seltsamer Mann. Natürlich tut es mir für ihn leid…aber ich will ihn auch nicht weiter verletzen. Weil…ich habe mich entschieden, Miyavi.

Und ich habe mich für dich entschieden.

Ich weiß, das klingt so blöd…aber naja.

Ich weiß, was du jetzt für eine Frage stellen würdest. Du würdest mich jetzt so etwas fragen wie: „Und wenn ich dich ablehne…gehst du dann zu Ruka zurück?“, stimmt’s?

Meine Antwort, würdest du sie hören wollen? Sie wäre: „Nein. Wenn du mich nicht zurück willst, dann bleibe ich halt allein. Weil ich mich selbst in diese Lage gebracht habe.“

Ich habe deine Botschaften an der Wand ein wenig verändert. Ich habe Sprüche und Kleinigkeiten ergänzt…außerdem habe ich den letzten Satz gestrichen. Es war nicht alles gelogen. Bitte glaub mir.

Die Rosen…ich denke, du willst rote nicht mehr sehen, oder? Ich habe weiße gekauft. Sie passen so zu dir. Sie haben mich sofort an dich in deinem Pulli erinnert. Ich hoffe…sie gefallen dir irgendwie…

Die Bilder habe ich alle wieder eingeklebt. War nicht schwer, sie im Müll zu finden. Notfalls wäre ich bis auf die Müllhalte gerannt, um sie wiederzufinden.

Auch der Spruch ist ernst gemeint. Miyavi, ich will dich zurück, wenn das irgendwie ginge. Ich weiß, ich hab es gewaltig versaut…aber kannst du mir verzeihen? Ich weiß nicht, wie oft ich mich entschuldigen soll…

Aber…wenn du willst, dann werde ich um dich kämpfen. So lange, bis du mir wieder Vertrauen schenken kannst. Wenn…wenn du mich aber nie wieder sehen willst…dann würde ich das auch verstehen.
 

Es tut mir leid.
 

Tora.“
 

Zittrig hielt Miyavi den Brief in den Händen; las die letzten Zeilen, ehe er vorsichtig zu Tora aufsah. „Willst…willst du das wirklich…? A-also mich zurück?“, fragte er unsicher und musterte sein Gegenüber.

„Ja, mehr als alles andere, da bin ich mir jetzt sehr sicher.“

„Wirklich…? Oder hast du dann in ein paar Wochen wieder jemand anderes…?“

„Nein, um Himmels Willen, bloß nicht! Ich selbst möchte so etwas nie wieder durchmachen…dieses ganze Hin und Her… Diesmal nur einen, oder halt gar nicht. Und als diesen Einen habe ich dich ausgewählt.“

„Tora…das…ich wünschte, dass hättest du von Anfang an gewusst, nicht erst jetzt…“

„Ja ich weiß. Das ist mir auch erst zu spät bewusst geworden.“

„Hm…“, machte der Sänger nur leise und sah sich noch einmal um, dann seufzte er.

„Ich…ich weiß nicht, ob ich das noch einmal so kann, Tora. Dir so zu vertrauen.“

„Dann werde ich es mir erkämpfen, solange du mir zumindest eine Chance gibst.“

„Es wird nie wieder so wie früher werden…“

„Ich weiß, Miya.“, hauchte Tora sanft und trat auf ihn zu, wollte ihn in den Arm nehmen. Doch der Jüngere trat einen Schritt zurück, wodurch Tora traurig stehen blieb. „Aber das soll es ja auch nicht, oder? Wir fangen nochmal ganz von vorn an, wenn du willst.“, lenkte er deshalb zurück auf ihr Gespräch.

„Ich will Beweise. Ich will sehen, ob dich geändert hast. Und glaub ja nicht, dass ich wieder so leicht zu haben bin. Falls ich mich überhaupt nochmal auf dich einlasse. Oder ob ich dich nur noch als Freund ansehen kann, wenn überhaupt. Aber so schnell dich wieder lieben- nein danke. Tut mir leid.“

„Okay… Wenn du willst, können wir uns ja auch erst einmal immer wieder treffen…als Freunde…oder du ziehst zu mir…so wie als WG. Ganz wie du möchtest.“

„Das……klingt ganz…vernünftig….ich will Maya nicht auf der Tasche liegen und die Wohnung hier läuft auch noch über mich…“

Tora nickte leicht.

„Ich…….danke, Miya…“

„Bedanke dich nicht zu früh. Ich will dich momentan wirklich nicht zurück, also überleg dir lieber gleich, ob du es nochmal versuchen willst und die Geduld dazu hast; oder ob du nicht lieber gleich aufgibst und dir jemand anderen suchst. Denn es wird schwer werden, mein Vertrauen je wiederzuerlangen.“

„Hai.“

Tora lächelte nur leicht. Er hatte Miyavi nicht zurückgewonnen.

Andererseits…hatte der Solist auch nicht ganz abgelehnt, oder…? Außerdem war Miyavi einer WG auch nicht abgeneigt…

Er würde schauen, was die Zeit bringen würde und dann weitersehen.
 


 

~~**~~
 


 

So, das hier wär im Grunde dann schon das letzte Kapitel.

Aber es gibt noch einen Epilog, den lad ich morgen hoch. Mal sehen, was ihr dann am Ende sagt. Werd dann auch nochmal was dazu schreiben.

Vielen Dank auch diesmal an die fleißigen Reviewer!
 

@ Chrisu: ich denke du meinst lad schneller hoch, weil geschrieben ist die FF ja schon ;D Was für ein Cos? Ein eigener Chara. Wollt schon immer mal als Schulmädchen gehen. Fand das dann aber doch zu langweilig und machte ein rebellisches Schulmädchen draus. Worüber ich im Nachhinein ganz froh bin, passt besser zu meiner verrückten Art *lach*

Epilog - Glück

Epilog - Glück
 

Genüsslich zog Ruka an seiner Zigarette, lehnte dabei am Balkon und blickte hinab auf die Straßen. Vor ein paar Wochen war Tora bei ihm gewesen. Schon als er vor der Tür gestanden hatte, hatte Ruka geahnt, dass er nicht aus den sonstigen Gründen vorbei gekommen war. Und so war es dann auch gewesen.

Er hatte genau gewusst, als er Tora sah, dass es aus war.

Und so war es auch gewesen. Der Gitarrist hatte sich bei ihm entschuldigt, für all die Umstände. Hatte ihm gesagt, dass er sich für Miyavi entscheiden würde, auch wenn dieser ihn vielleicht nicht zurückwollen würde. Mutig, der Mann. Ruka freute sich, dass er es endlich eingesehen hatte. Er hatte es die ganze Zeit geahnt…und etwas Festes wäre er mit Tora sowieso nie eingegangen. Das hätte er nicht übers Herz gebracht, weil….wenn er Miyavi sah, sah er darin auch irgendwo sich selbst, als er damals so oft sitzen gelassen wurde. Und das…konnte er dem Kleinen nicht antun. Er hatte ihn schon verletzt, als er sich auf Tora einließ. Mittlerweile fragte er sich selbst, warum er das getan hatte…er musste wirklich schon lange einsam sein, wenn er sich schon Freunde für den Sex anlachte, die eigentlich vergeben und glücklich waren…

Aber das war Tora zu dem Zeitpunkt ja gar nicht gewesen. Und nun? Nun hatte er ihm erzählt, dass er um Miyavi kämpfen würde. Wow, hatte er da irgendwo vielleicht doch nichts zerstört, sondern eher gerettet…?

Welch ironische Wege das Leben doch manchmal ging…

Schmunzelnd schnippte er seine Zigarette hinab in die tiefe Dunkelheit der Stadt. Was sollte er jetzt machen? Besuch würde nicht mehr kommen. Nichtmal sein Kumpel Yomi. Der hatte heute ein Date mit einer Schönheit, wie er ihm schon wochenlang vorschwärmte. Ruhig sah Ruka sich um. Was sollte er machen? Fern sehen, lesen,…

Oder nein: sollte er vielleicht mal wieder in seine alte Lieblingsbar? In die war er vor Tora-Zeiten auch oft gern gegangen.

Einfach mal wieder der Barmusik lauschen, genüsslich ein wenig Alkohol trinken und einfach nur nachdenken…da konnte er in Gedanken noch einmal seine Einsätze in den neuen Songs durchgehen.

Gesagt, getan.

Ruka schnappte sich seinen Mantel, schlüpfte in seine Stiefel und machte sich mit Geld und genügend Zigaretten auf zu der Bar.

Dort angekommen ließ er sich auch gleich am Tresen auf einen der Hocker sinken und bestellte sich was zu trinken. Sein Fuß wippte mit der Musik mit, während sein Blick durch den Raum schweifte. Es waren nicht allzu viele Leute hier; gut. Da würde hoffentlich niemand ankommen und ihn erkennen, darauf hatte er momentan so gar keine Lust. Eine Weile saß er so da und nippte immer wieder an seinem Bier, als er jemanden neben sich auf den Barhocker sinken hörte. „Ein großes Bier bitte, ganz dringend.“, murmelte der Fremde dem Wirt zu und strich sich seufzend durch die Haare.

Neugierig drehte Ruka den Kopf und musste schmunzeln.

„Anstrengender Tag gewesen?“, riet er lächelnd, wodurch der andere nickte, ihn aber nicht ansah, stattdessen den Kopf zwischen die Hände sinken ließ.

„Ja, nur Stress…“

„Die Arbeit?“, riet Ruka weiter, drehte sich nun mehr zu ihm und grinste leicht in sich hinein. „Ne…Mein Kumpel ist ausgezogen…Zu seinem Ex zurück…naja, jetzt wohn ich wieder allein, aber irgendwie….“

„Man fühlt sich einsam mit der Zeit.“, beendete Ruka seinen Satz. Sein Nachbar nickte wieder. „Ja…ich meine, es ist schön, ihn glücklich zu sehen -oder auch nicht, die beiden stehen in seltsamer Beziehung zueinander, einer Art Hass auf einer und einer Art Liebe auf anderer Seite.…Aber….da wünscht man sich auch, wieder glücklich zu sein… Andererseits will ich gar niemanden mehr, wenn man immer nur verletzt wird.“

„Warum? Wurdest du denn oft verletzt?“, ernsthaft interessiert nahm Ruka einen tiefen Schluck und sah wieder zu ihm.

„Hm ja…mein letzter Freund hat mich betrogen…und meine letzte Freundin…fand mich nur aufgrund meines Jobs toll….Star sein ist so scheiße.“

„Wem sagst du das.“

Nun sah der Mann doch mal auf- und erstarrte.

„Du bist der Drummer von…!“

„Ja, ich weiß. Und du bist der Freund des Freundes meiner letzten Affäre.“

„Und da erzählst du mir was von ‚wem sagst du das‘?!“, dankend nahm der Schwarz-Blondhaarige sein Trinken an und blickte wieder zu Ruka, „Du…bist doch an der Misere mit den beiden überhaupt erst Schuld…!“

„Hey, sag sowas nicht. Ich habe ihn nie dazu gezwungen…und ihm gesagt, dass es nicht klug ist, habe ich auch.“, verteidigte er sich.

„Ja, aber gestoppt hast du ihn auch nicht.“

„Warum auch…? Wenn man nur noch einsam ist, will man keine Beziehung mehr, sondern lässt sich nur noch auf Affären ein…zumindest hab ich das so gemacht. Ich habe sie nie näher in mein Herz geschlossen, weil es sonst wieder geschmerzt hätte.“, schulterzuckend trank Ruka weiter. „Und nun stehe ich wieder allein da. Also habe ich mir nicht mal damit geholfen…“, ein bitteres Lächeln legte sich auf seine Lippen.

Nachdenklich neigte Maya den Kopf, dann musste er grinsen.

„Was sagst du dazu, wenn wir das Trinken zu mir nach Hause verlegen? Ich habe eh nichts weiter vor. Außerdem können wir uns da die Welt schön trinken und Filme von Idioten schauen, die nicht besser dran sind als wir, hab genug Liebesschnulzen aber auch anderen Kram da.“

Ruka musterte ihn aufmerksam, dann begann er zu lachen.

„Du scheinst genauso ein Spinner wie ich zu sein… Aber hm…warum nicht? Vielleicht wird es ja ganz lustig mit dir.“

Maya nickte nur und zahlte derweil ihnen beiden die Getränke, dann zog er Ruka grinsend hoch. „Na komm, wenn wir heute noch ankommen wollen, musst du dich beeilen!“, lachte er und lief schon los. Welch seltsame Wege das Schicksal doch manchmal ging…
 


 

~*~
 


 

NACHWORT
 

So, nun ist auch endlich der Epilog oben. Alle, die also noch einmal mit Miya und Tora gerechnet hatten, sind nun hoffentlich nicht so enttäuscht~

Aber ich wollte ganz einfach auch nochmal zu den beiden hier blicken.

Im Nachhinein will ich chiaroscuro gar nicht als fortsetzung betrachten...eher als Folgewerk. Auch wenn das für den ein oder anderen sicher gleich klingt *lach*

Aber naja, egal.

Ich hoffe, euch hat die erzählung der "geschichte danach" sozusagen gefallen. Der Name "chiaroscuro" bedeutet übrigens so viel wie "Auf und Ab", "Helldunkel", "Wechselfälle"... Sozusagen passend zu dem Auf und ab, Hin und her zwischen Tora und Miya und den anderen Charas.

Für alle, die jetzt enttäuscht über das Ende sind:

Ich habe so viele Nachrichten bekommen von wegen er soll mit Tora zusammenkommen, er soll mit Maya was anfangen...am Ende hab ich überlegt, ihn zu Ruka zu schicken *grins* Aber dann habe ich mich auf dieses offene Ende geeinigt. Wer damit nicht zufrieden ist: Ihr musstet es ja nicht lesen, das tut ja jeder hoffentlich freiwillig ;D Ich möchte auch nix mehr hören von wegen ich kann meine eigene Geschichte nicht ordentlich fortsetzen oder mein stil hätte sich verändert, etc: Die Geschichte baute sich mir schon gegen ende von angelo vendicatore auf und mein Stil hat sich meiner meinung nach nicht geändert. Wem die Geschichte nicht gefällt, der sieht angelo vendicatore halt als einzelwerk an, auch nicht schlimm. An alle anderen: Vielen dank fürs lesen, die favs, die Kommis und ermutigungen! zuletzt wäre es noch schön zu wissen, wie ihr das ende denn nun fandet, würde mich sehr interessieren!

Vielleicht liest man sich mal wieder, ich stürz mich gerade in neue projekte ;D
 

akilea, März 2010



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Kommentare zu dieser Fanfic (27)
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Von:  sato
2013-09-10T12:35:13+00:00 10.09.2013 14:35
Oha, super Ende. Ich hätte echt erwartet, dass Maya und Miya was anfangen und hatte gedacht: och nee ._. Was ist dann mit der Freundschaft? XD
Aber iwie hast du das echt eleganz gelöst, sodass eigentlich Alle, die vorgekommen sind sogar scheinbar glücklich vergeben sind..iwann XD
Von:  _-Nick-_
2010-08-17T15:24:25+00:00 17.08.2010 17:24
Sooo
Halli hallo erst einmal
Ich habe nun beide FF's gelesen, da mir eine Freundin diese FF empfohlen hat und obwohl ich Miyavi eigentlich nicht mag, habe ich sie aus Langeweile gelesen und fand sie echt super.
Die FF hat mich sofort gefesselt und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Du hast mich fast zum weinen gebracht und das schaffen nicht viele, also kannst du stolz auf dich sein XD
Also ich finde du hast die Gefühle echt super rüber gebracht und die Idee wie Miya reagiert war einfach genial (ja ich schreibe für 2 FF einen Kommi gomen) dennoch fand ich es echt schade, dass der OS da geendet hatte, immerhin war das doch recht offen und mich interessiert es immer was der Andere dann noch macht, wie er darauf reagiert.
Aber du hast ja zum Glück 'chiaroscuro' geschrieben, was mich natürlich sehr erfreut hat und mich direkt zum weiter lesen verleitet hatte.
Und ich muss sagen mir gefällt auch diese FF vom Schreibstil her ziemlich. Auch die Idee ist total süß.
Alice nine hält ihren Proberaum aber ordentlich XD (wenn ich da an eine befreundete Band denke, die diesen nicht wirklich ordentlich halten und halte Getränke stehen lassen *losprust* *räusper*)
Hehe
naja kommen wir wieder zum eigentlichen.
Ich finde es zwar schade, das es ein offenes Ende gibt, aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben. Immerhin war meine Meinung auch zweigeteilt, was Miya den nu machen soll.
Also im groben und ganzen ist deine FF echt super und Empfehlens wert ^^

ich denke mal ich habe genug rumgeschwafelt und beende damit mal meinen Kommi

lg Nick&Vanna♥
Von:  novembermond
2010-03-31T10:59:46+00:00 31.03.2010 12:59
hey :3
ich hab die story quasi in einem schuss durchgelesen XD ich fand sie toll geschrieben, war mir aber nie sicher ob ich mich emotional darauf einlassen kann. ich wollte nicht, dass miyavi ohne wenn und aber zu nem kerl zurückgeht, der ihn so verletzt hat und gleichzeitig fand ich auch, dass Tora noch ne chance verdient hat. deshalb war das ende dann für mich perfekt und ich bin total froh, das gelesen zzu haben. :3
Von:  Sarcasm
2010-03-12T14:52:53+00:00 12.03.2010 15:52
ich bin begeistert!
hin und weg *_*
deine ffs sind totall toll udn auch diese heir ist dir richtig gut gelungen :333
dein schreibstil ist toll und deine ffs totall geil, das soll dir erstmal einer nachmachen bevor er meckert ò_ó
immer weiter so ich freue mich auf mehr von dir *_*
lg :333
*lollis dalass*
du hast dir eine satte belohnung evrdient ;3
Von:  Sarcasm
2010-03-12T14:40:30+00:00 12.03.2010 15:40
OMG >/////////////////<
na geil du hast es geschafft, ich werd hysterisch xD
og das ist so hamma süß >/////<
die beiden sollen wieder zusammen kommen! >///<
*Tora verziehnhat xD*
*fiebs*
*_*
Von:  Snaked_Lows
2010-03-04T18:27:40+00:00 04.03.2010 19:27
ganz ehrlich...
... ich finde das ende perfekt!!!
ein plötzliches zusammen kommen der beiden, also myv und tora, wäre zu unrealistisch gewesen und die beiden anderen schwebten auch noch irgendwo unsicher im raum umher. und so hast du alles toll verknüpft und irgendwo hat auch jeder sein happy end :3
ganz super!!!!!!
und dein schreibstil ist toll, also lass dir da nichts einreden okay? >__<
Von:  Snaked_Lows
2010-03-04T11:31:41+00:00 04.03.2010 12:31
puhhhh, mir fällt nen stein vom herzen!!!
und die idee mit den sprüchen umändern war super toll!
da kann man schon fast nicht mehr böse sein >_______<
ich bin gespannt wie sich das ende im epilog entwickelt und hoffe, dass ich ihn heute abend noch lesen kann *________*
neee kein eigener chara, sondern reita mit dem hymn of the crucifixion outfit :3
schulmädchen ist aber auch cool! bin nur nich so der rock-träger XD
Von:  Ricci_Cookie
2010-03-03T17:49:28+00:00 03.03.2010 18:49
Hui^^
Ein neues kapi
I-wie tun mir Miya und Tora beide leid.
Aber Maya ist total nett!

Freu mich aufs neue Kapi
Schreib schnell weiter
lg
dat -bells
Von:  Sarcasm
2010-03-01T11:00:44+00:00 01.03.2010 12:00
;^;
waa an miyas stelle wär ich jetzt auch sau verwirrt ich weiss ja jetzt schon kaum noch was ich von tora halten soll ;.;''
*verzweifel*
ich hoffe du bist bald fertig und findest die Zeit zum schreiben >ö<''
viel erfolg unso :3

Von:  Snaked_Lows
2010-02-28T16:37:26+00:00 28.02.2010 17:37
;_____________;
man leidet richtig mit beiden mit >_____<
das kapitel hat mir super dolle gefallen, auch wenn es einen irgendwie traurig macht T__T
schreib schnell weiter!!!
uuund was mich noch interessiert.. was denn für ein cosplay? *__*


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