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I am innocent!

- Lifelong - Seto x Joey
von

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Im Namen des Volkes...

“Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil:

Der Angeklagte Seto Kaiba wird wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Die Strafe ist aufgrund der schwere des Verbrechens und der beinahe bestialischen Durchführung, nicht zur Bewährung auszusetzen. Der Verurteilte wird im Anschluss an dieses Verfahren in die Justizvollzugsanstalt Grengroe übergeben, wo das Urteil sofort vollstreckt wird.

Gegen dieses Urteil kann Berufung oder Revision eingelegt werden.

Die Sitzung ist geschlossen”

Der Hammer fuhr auf den Pult nieder und zerschmetterte in diesem Moment nicht nur die kleinen Staubpartikelchen, welche sich auf dem Holz angesammelt hatten, sondern auch die Hoffnung der Anwesenden, die bis zur letzten Sekunde noch geglaubt hatten, dass es noch gut werden würde.
 

Die blauen Augen weiteten sich entsetzt, während Ihr Besitzer von der harten Anklagebank aufsprang.

„Ich bin unschuldig! Ich habe Ihn nicht umgebracht!!“

Grobe Hände packten seine Arme und drückten seine Schultern nach unten.

„NEIN!! Ich bin unschuldig!!“ doch die Richterin schenkte Ihm kein Gehör mehr. Der Fall war abgeschlossen, das Urteil gesprochen.

Lebenslang.

Lebenslang für einen Mord, den er nicht begangen hatte.

Mord an einem Mann, den er nicht kannte.

Ein Mann, der nicht mehr sagen konnte, wer sein wahrer Feind gewesen war.

Und ER würde nun dafür büßen…

…lebenslang!
 

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So... ein recht kurzer Prolog... dafür kommt auch gleich das erste Kapitel hinterher^^

Part I

Kapitel 1
 

„Name?“

„Seto Kaiba“

„Geburtsdatum?“

„25. Oktober 1988“

Gelangweilt schrieb die rundliche Dame die Daten auf und fragte weiter. Die Schulterlangen dunkelblonden Haare hatte sie zu einem straffen Zopf nach hinten gebunden und auf Ihrer Nase hielt die filigrane Brille durch ein kleines Band, was sich um Ihren Hals legte.

Die Wärteruniform machte sie wohl kräftiger als sie war, aber dem schenkte der neue Häftling nicht wirklich Beachtung.

Gekleidet in eine hellgraue Stoffhose und ein hellgraues Shirt, sowie schwarzen Turnschuhen stand der Brünette vor Ihr und beantwortete beinahe geduldig die gestellten Fragen.

Auf dem Arm trug er einen Kleiderstapel und eine kleine blaue Tasche in welcher Zahnbürste, Zahnpaste, Rasierapparat und Kamm Platz fanden. Mehr auch nicht.

Die Kleider waren alle gleich geschneidert und in zwei Farben. Grau für den Tag und weiß als Schlafanzug. Turnschuhe für den Aufenthalt außerhalb der Zelle und weiße Pantoffeln für das Innere.

Neben den Kleidungsstücken hielt er noch ein Bettlaken und die Bezüge im Arm.

Beides in einem schlichten hellblau gehalten.

>Wenigstens etwas Farbe in diesen Mauern< dachte sich der Blauäugige und seufzte unhörbar auf.

„In Ordnung. Ihre Privatgegenstände wurden eingetragen und verbleiben bis auf weiteres hier im Wärterzimmer. Wollen sie das hier behalten?“ damit hielt die Blonde eine Kette mit Anhänger nach oben.

„Bitte“ nickte der Brünette und nahm den Anhänger entgegen. Das Ihn dies über die Maßen erleichterte ließ er sich nicht anmerken. Wenigstens etwas, was seinen Tag hier erhellen würde.

„In Ordnung. Dann haben wir soweit alles. Hier ist Ihre Sträflingsnummer“ damit übergab sie Ihm ein Schlüsselband mit einer Plastikkarte. Auf dem Kärtchen stand in großen, gut lesbaren Lettern die Zahlen 321409. Seine Sträflingsnummer.

„Die Karte immer sichtbar tragen und bei der Essensausgabe vorzeigen“

Seto nickte nur und hing sich die Karte um den Hals. Seinen Anhänger hatte er unter dem Shirt versteckt, während er die Nummer sichtbar trug.

„So… dann folgen sie mir“ meinte die Ältere brummig und öffnete mit einer Chipkarte die massive Stahltür. Bis eben hatten sie sich in einem Büro auf dem Gang vor den Zellen aufgehalten, doch nun würden sie das unausweichliche tun.

Seto Kaiba folgte der Wärterin und sie gingen den langen, mit dunkelgrauen Linoleum ausgelegten, Flur entlang. Drei Treppen führten nach oben, ehe sie wieder in einen derartigen Gang kamen. Anscheinend war das Gebäude auf jeder Etage gleich aufgeteilt.

„Da ist die Essensausgabe und da der Waschraum“ damit zeigte sie zuerst auf eine große Flügeltür und drei Türen daneben war eine dunkelgrüne Tür mit der Aufschrift ‚Waschraum’.

Der Brünette versuchte sich alles einzuprägen, als sie auch schon weiter liefen.

Sie kamen an verschiedenen Zellen vorbei. Jede war mit einer festen Stahltür versehen in der ein kleines Fenster eingelassen war mit einem Verschluß davor. An jeder der Türen waren Lettern aufgeprägt. So hatte jede Zelle auch eine Nummer.

„So. Hier sind wir“

>Zelle 314<

Die Blonde öffnete die Tür und blieb stehen, sodass Seto zuerst eintreten konnte. Die beiden männlichen Wärter, welche den ganzen Weg über auf den Brünetten aufgepasst hatten, blieben ebenfalls draußen stehen.

Die Zelle war wohl eine der größeren, aber anscheinend auch für mehrere Personen.

Der Raum maß wohl insgesamt 35m². An den beiden langen Seiten standen Doppelstockbetten, vor dem Vergitterten Fenster ein Tisch mit vier Stühlen und neben den Betten stand jeweils ein Schränkchen. Anscheinend hatte jeder so eines, damit man persönliche Dinge einschließen konnte.

An beiden Seiten waren die oberen Betten schon belegt und die unteren frei.

„Die anderen Insassen haben gerade Hofgang. Such dir eines der Betten aus.“ Damit ließ Ihn sowohl die Dame als auch die beiden Wärter alleine und die Tür fiel hinter Ihnen ins Schloss. Man hörte den Eisenriegel und dann war er alleine.

Er biss sich auf die Unterlippe und sah sich noch mal im Raum um. Die beiden, die derzeit hier mit einsaßen hatten es sich ein wenig ‚hübsch’ gemacht. Zumindest wohl Ihrer Meinung nach.

An der linken Seite hingen verschiedene Poster von Rockbands, die dem Brünetten aber nichts sagten, und einige Bilder mit dem berühmten Marihuana-Blatt in verschiedenen Ausführungen. Mal bunt, mal verdreht oder sonstiges.

An der rechten Seite des Zimmers hingen ebenfalls Bilder von Rockbands aber zwischendrin noch selbstgezeichnete Bilder und Sprüche.

Die Bilder waren zwar nicht so besonders gut, aber man konnte erkennen, was es sein sollte.

Seto ließ seine Sachen auf dem unteren Bett fallen. Diese Seite sagte Ihm irgendwie mehr zu als die Kifferschwardrone da drüben.

So bezog er zuerst das Bett, räumte dann die Sachen in den zweiten kleinen Schrank und ließ sich dann auf die blauen Laken fallen. Er sah sich in der Zelle um und vergrub anschließend das Gesicht in den Händen.

Was hatte er nur getan? Er hatte ein tolles Leben gehabt und nun saß er hier.

Wenn er hier jemals wieder herauskommen würde, würde er diejenigen die Ihm das eingebrockt haben gnadenlos in den Boden stampfen.

Seufzend ließ sich Seto nach hinten fallen und starrte nun an die Unterseite des Bettes über Ihm.

Bald würden voraussichtlich seine Zimmergenossen wieder kommen. >Hoffentlich, sind sie erträglich< dachte der Brünette, drehte sich zur Seite und schloss die Augen.
 

Der Schlüssel entriegelte die Tür und ließ den blonden Sträfling in die Zelle. Genüsslich streckte er sich und kratzte sich einen Moment am Steiß. Die Tür wurde hinter Ihm wieder verriegelt.

Sein Zellenpartner würde sicherlich auch bald wieder da sein und so lange wollte er noch ein bisschen die Ruhe genießen. Als er einen Blick zu seinem Bett warf, sah er im unteren Gestell eine fremde Person liegen.

>Ach ja richtig… wir haben ja heute den neuen Sträfling reinbekommen. Bin mal gespannt was das für einer ist< überlegte er und betrachtete die Gestalt, während er näher ans Bett herantrat.

Seine Augenbrauen zogen sich jedoch zusammen, als er die Konturen genau betrachtete. Den Hinterkopf, die Statur… das alles kam Ihm so unglaublich bekannt vor.

>Das glaub ich nicht…. Das kann doch unmöglich wahr sein?<

Ruppig fasste er den Schlafenden an der Schulter und drehte Ihn zu sich.

Dann hielt er geschockt inne.

Seto öffnete abrupt die Augen und erstarrte ebenso in seine Position, als er die Person über sich erkannte.

„Wheeler?“

„Kaiba?!“
 

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Na? Gespannt wie es nun weiter geht? *grins*

Die nächsten Kapitel sind schon fertig^^

Kritik ist sehr gerne gesehen. Egal ob Positiv oder Negativ^.^
 

Liebe Grüße eure Dragon

Part II

Hi Leute,
 

ganz ganz lieben Dank für die aufbauenden und lieben Kommis!

Ihr seid echt klasse!!
 

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Fassungslos blickten sich die beiden ehemaligen Schulkameraden in die Augen.

Fünf Jahre waren seid Ihrem Schulabschluss vergangen und seitdem hatten sie sich nicht wieder gesehen. Da sie sich nun ausgerechnet hier wieder trafen, grenzte an eine Unmöglichkeit. Aber so war es.

Joey war der erste, der etwas von sich verlauten lies. Ein fassungsloses Lachen kam über die Lippen des Blondschopfes und er richtete sich auf.

„Also ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Das ist doch nun wirklich Ironie des Schicksals“

„Wheeler. Warum nur überrascht es mich nicht wirklich, dass du im Gefängnis bist?“ erwiderte Seto kühl und in gewohnter Manier.

„Tja… keine Ahnung Kaiba… fragen wir eher warum DU hier bist. Was hast du gemacht? Deine Mitarbeiter in den Selbstmord getrieben oder was?“

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht Köter.“ Plötzlich wurde er am Kragen gepackt und hoch gezogen.

„Hör zu Kaiba. Was auch immer du ausgefressen hast, jetzt bist du im Knast! Und hier herrscht eine andere Rangordnung, kapiert?! Du wirst mich hier nicht mehr als Köter, Töle oder sonstiges beschimpfen! Du wirst dich zurückhalten, sonst kann ich dir das Leben hier sowas von zu Hölle machen, dass die Hören und Sehen vergeht!“ zischte Joey ungewohnt kalt und ließ Seto dann wieder los.

Dieser strich sich das Hemd wieder glatt und sah verwirrt auf den Jüngeren. So hatte er Wheeler ja noch nie erlebt.

„Wie du meinst“ brummte der Brünette und rutschte mit dem Rücken an die Wand. Die Betten waren zumindest weit genug voneinander entfernt, dass man auf dem unteren Bett sitzen konnte.

„Ja meine ich, also reiß dich zusammen, Kaiba“ damit kletterte auch Joey auf sein Bett und schnappte sich sein Buch.
 

Bis zum Abendbrot würde es noch eine Weile dauern.

Doch nach nicht mal einer Seite legte er das Buch auf seine Brust und sah an die Decke.

Seto Kaiba war also wirklich im Knast gelandet. Also das hätte er wirklich niemals gedacht. Das war so irrational. Was konnte der Firmenchef denn nur angestellt haben, dass er dafür wirklich inhaftiert wurde? Er hatte doch seine ganzen Anwälte. Kaiba hatte ja sogar genug Geld um sich ein eigenes Gericht zu kaufen und Joey hatte auch nichts davon gehört, dass die KaibaCorp pleite oder sonst was war.

Das war wirklich seltsam. Aber es war wie ein Geschenk des Schicksals, wenn er genau nachdachte.

>Jetzt kann ich Kaiba alle Gemeinheiten zurück zahlen ohne irgendwelche Folgen fürchten zu müssen. Ich bin ja schon im Knast. Schlimmer kanns eh ni werden< grinste er und beugte sich dann über den Rand seines Bettes um zu dem Brünetten hinunter zusehen.

„He Kaiba“

„Was willst du Wheeler“ brummte der Brünette, der in Gedanken gerade sämtlichen Selbstmordmöglichkeiten durchging. Es reichte ja noch nicht, dass er im Gefängnis saß, nein jetzt teilte er sich sogar eine Zelle mit diesem blonden Chaoten!

„Ich wollt nur noch mal auf die Unglaublichkeit dieses Zufalls aufmerksam machen“ grinste er über den Bettrand.

„Zu gütig von dir“ erwiderte der Brünette und befand es nicht für nötig Joey auch nur eines Blickes zu würdigen.

„Aber wenn das alles war, dann kannst du mich getrost alleine lassen.“

„Tja, das mit dem ‚Alleine sein’ wird es in nächster Zeit wohl nix Kaiba. Wir sind jetzt Zellengenossen.“ Triumphierte der Blondschopf „und als solche hängen wir fast den ganzen Tag zusammen“

Entnervt stöhnte der junge CEO auf. Das Leben war einfach nicht fair. Diese Theorie bekam er nun erneut und mit voller Härte bestätigt.

Eine Antwort auf diese Feststellung würde Joey jedoch nicht von Ihm bekommen.

„Sag mal Kaiba, was ist eigentlich jetzt mit deiner Firma? Und mit Mokuba? Jetzt wo du im Knast bist, kannst du dich ja noch schlecht um diese beiden Dinge kümmern, oder?“

„Was du nicht sagst. Deine Auffassungsgabe hat sich seit der Schule nicht verändert“ verdrehte Seto entnervt die Augen.

„Nun sag schon“

„Nicht im Traum. Ich will weder mit dir Reden, noch dich sehen. Wenn ICH dich in Ruhe lassen soll, dann lass mir gefälligst auch meinen Frieden!“ giftete er und legte sich wieder auf die Matraze.
 

Mokuba…

>Mein kleiner Bruder. Ich hoffe dir geht es gut und Roland kümmert sich gut um dich und die Firma< wehmütig betrachtete er den Anhänger welchen er um den Hals trug. Diesen hatten sie Ihm immerhin gelassen. Wenigstens ein kleiner Lichtblick in diesen kalten Mauern.

„Meine Güte, wenn du hier jeden Tag so eine Laune hast, wirst du nicht lange überleben, Kaiba. Hör auf meinen Rat.“

„Herzlichen Dank Wheeler, aber ich nehme auch nach 5 Jahren keine Ratschläge von dir an.“

„Wie du meinst. Du wirst schon sehen, was du davon hast“ zuckte Joey mit den Schultern und legte sich wieder auf sein Bett.

Er fand diese Situation immer noch ziemlich irreal und er würde zu gerne wissen, warum der junge Firmenchef ins Gefängnis musste und auch wie lange. Vielleicht war es ja nur ein Monat oder so.

„Eine Frage kannst du mir doch aber beantworten, oder?“

„Wenn du dann endlich die Klappe hälst…“

„Hehe! Nicht so frech. Na schön…wie lange musst du denn einsitzen?“

Der Blauäugige überlegte erst eine Weile, ob er darauf wirklich antworten sollte und Joey gab schon die Hoffnung auf eine Antwort auf, als er doch leise die Antwort hörte, welche vom Bett unter Ihm kam.

„Lebenslang“
 

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So...das wars erstmal wieder!

Freu mich über Kritik, Lob oder alles andere, was Ihr mir sagen wollt^^

Part III

Kapitel 3
 

Seid dem ersten Tag in der Zelle waren nunmehr drei Wochen vergangen. Seto hatte natürlich auch den zweiten Sträfling, welcher mit Joey und Ihm die Zelle teilte, kennen gelernt.

Kenjo Hoada. Ein 33jähriger Kiffer und Drogendealer. Er hatte im Rausch wohl auch mehrere Diebstähle begangen und hatte Schulden bei seinen Lieferanten gehabt. Diese hatten Ihn dann wohl auch an die Polizei verraten.

Kenjo saß mittlerweile schon drei Jahre ein. In einer Woche würde er entlassen werden und eine Entziehungskur beginnen. Der Rest seiner 5jährigen Strafe würde dann zur Bewährung ausgesetzt werden.

Das war alles was der Brünette über den Älteren wusste und mehr wollte er auch gar nicht erfahren.

Die beiden hielten sich relativ fern voneinander. Es war nicht so, dass sie sich nicht leiden konnten, eher hatten sie sich nichts zu sagen. Also tolerierten sie einander und gut.

Mehr Probleme machte Seto da ein gewisser Joey Wheeler.

Seid er gehört hatte, dass die Haftstrafe des Blauäugigen lebenslang war, wollte er wissen, was dieser getan hatte.

Doch bisher schwieg dieser beharrlich und so sollte es auch bleiben.
 

Seto war jedoch dankbar, dass er von keinem Sträfling bisher wirklich erkannt wurde. Hier war man nur eine Nummer. Einheitskleidung und ein geregelter Tagesablauf bestimmten das Leben und da achtete niemand wirklich auf den anderen.

Das Einzigste was Ihm ein seltsames Gefühl im Magen bereitete war ein Wärter namens Saburo Hirito. Er war Neffe des Gefängnisdirektors und hatte einen nicht sehr guten Ruf in diesem Trakt.

Hirito genoss seine Position als Wärter ungemein und ließ das auch jeden Sträfling fühlen. Als Neffe des Direktors traute sich auch niemand wirklich an Ihn heran.

Der Brünette hatte schon häufig beobachtet, dass Hirito auch sehr gerne von seinem Knüppel Gebrauch machte, wenn mal einer nicht so wollte wie er.

Ein Gehabe worüber Seto nur den Kopf schütteln konnte. Die Machtrolle des Menschen macht diesen zu einem Ungetüm. So hieß es einmal in einem Buch.

Anscheinend war doch ein ziemlicher Brocken Wahrheit daran.

Bisher waren Hirito und er noch nicht in Disputation gekommen, doch hatte der Blauäugige in letzter Zeit häufiger das Gefühl, dass die Augen des Wärters unablässig auf Ihm ruhten.
 

Über sich selbst verwundert schüttelte er den Kopf. Paranoia war in Grenzen eine gute Sache, aber das ging dann doch zu weit. Warum sollte dieser Ihn immerhin beobachten. Bisher hatte er weder etwas angestellt, noch sich auffällig verhalten.
 

Innerlich den Kopf schüttelnd widmete sich der Brünette wieder seinem Mittagessen. Langsam hatte er sich auch an das Gefängnis-Essen gewöhnt. Es war auch nicht so schrecklich, wie es oftmals dargestellt wurde, kein blaugrüner unansehnlicher Pamps. Doch wenn man eigentlich vornehmlich Nobelessen und Menús gewohnt war, war es schon schwieriger.

Neben Ihn führte Joey bereits seine zweite Portion der Vernichtung zu. Wie er diese überhaupt bekommen hatte war dem Brünetten schleierhaft, denn eigentlich bekam jeder Häftling nur eine Portion.

Über den Blonden hatte er bisher leider so gut wie nichts heraus gefunden. Nicht warum er hier war, wie lange bereits und wie lange er noch bleiben müsste, denn genauso wie Seto schwieg, so schwieg auch der Blonde. Wahrscheinlich aus Rache.

Aber dem Brünetten sollte es egal sein.

Nach dem Mittagessen musste er noch eine Stunde überstehen und dann kam die schönste Zeit des ganzen Tages.

Besuchszeit!

Mokuba kam jeden Tag mit Roland. Roland erzählte Ihm die mehr oder minder großen Fortschritte, die sie bei der Berufung [1] bisher erzielt hatten und Mokuba erzählte alles andere. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Kleine erzählte von seinem Tag, seinen Noten, von seiner Freizeit, wie es Ihm bei Roland ging, was er alles gegessen hatte und weitere Neuigkeiten. Doch der Brünette hörte sich alles nur zu gerne an. Es war wirklich die schönste Zeit am Tag, wenn die Beiden Ihn besuchten.

Roland war nun Mokubas Vormund und Seto war diesem mehr als nur dankbar. Da der Blauäugige im Knast war, wurde Ihm das Sorgerecht entzogen und sein kleiner Bruder hätte ins Heim gemusst, hätte sein treuer Assistent ihn nicht zeitweise‚adoptiert’. Seto würde Ihm dafür ewig dankbar sein.

„He Kaiba…bist du etwa schon satt?“ hörte er neben sich eine allzu bekannte Stimme.

Er blinzelte kurz und warf dann einen Blick auf seinen Teller. Anscheinend hatte er während seiner Gedanken aufgehört zu essen.

„Wheeler… wenn dein unersättlicher Appetit noch nicht gestillt sein sollte, dann bedien dich gerne“ meinte der Brünette ruhig, schob den noch halb vollen Teller von sich und stand auf.

Er konnte jetzt eh nichts mehr essen. Innerlich freute er sich schon zu sehr auf seinen Bruder.

In der Zeit, welche er nun hier war wurde Ihm erst richtig bewusst wie sehr sein kleiner Wuschel Ihm fehlte.

Sollte er jemals wieder hier heraus kommen, dann würde er mehr Zeit mit Ihm verbringen. Das versprach er sich und seinem Bruder jetzt schon.

Als der Brünette aufgestanden und gegangen war, sah Joey Ihm hinterher.

Kaiba und er waren sich nie wirklich grün gewesen und dass sie nun in einer Zelle saßen hatte Ihr Verhältnis bisher nicht im mindesten geändert.

Und das fand der Blonde schon ein bisschen schade. Sie hatten sich seid dem Schulabschluss nicht mehr gesehen und auch wenn der Brünette immer noch so kühl war, so hatte der Jüngere das Gefühl, dass die Kälte nicht mehr zu stark von dem Firmenchef ausging.

Er war ruhiger geworden und hatte nicht mehr diese alte Gehässigkeit.

Natürlich war er immer noch ein Eisklotz und arrogant, aber im Großen und Ganzen war er erträglicher geworden.

Mittlerweile hatte Joey auch heraus bekommen, warum der junge CEO ins Gefängnis gekommen war.

Die Zeitungen, das Radio und besonders das Fernsehen hatten ja von nichts anderem mehr berichtet.
 

Seto Kaiba wurde wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.
 

Das konnte sich der Blonde einfach nicht vorstellen. Kaiba war nicht zu so etwas fähig. Jahrelang waren die beiden in eine Klasse gegangen. Hatten einige Abenteuer zusammen bestanden und waren – auch wenn sie beide es nicht wirklich zugeben wollten – fast sowas wie Freunde gewesen. Er traute Kaiba einiges zu, aber keinen Mord. Das war nicht sein Stil.

Doch Seto selbst hatte sich nie Ihm gegenüber zu diesem vorgeworfenen Verbrechen geäußert.

Die Zeitungen berichteten immer nur, dass der Firmenchef seine Unschuld beteuert hatte und Joey glaubte Ihm das.

Seto Kaiba war kein Mörder.

Vielleicht sollte er wirklich noch mal versuchen mit dem Brünetten zu reden. Ihre erste Begegnung lief ja nicht so sonderlich gut und der Blonde könnte schwören, dass Kaiba doch ein wenig mulmig zu mute geworden war.

Innerhalb der bisher vergangenen drei Wochen hatten es beide nicht mehr so sehr auf ein Gespräch angelegt. Und auch Joey hatte Seto nur über das Verbrechen ausquetschen wollen. Nichts weiter.

Aber vielleicht sollte er es doch noch mal versuchen? Einfach mal so mit Ihm reden?

Schaden konnte es immerhin nicht, vor allen Dingen da Kenjo bald nicht mehr da sein würde und der Blonde dann gar keinen mehr zum reden hatte.

So war der Entschluss also gefasst. Joey schnappte sich noch zwei der von Seto so schändlich verschmähten Kroketten und machte sich dann auf zu seiner Zelle.
 

In der Zelle hatte sich der Brünette derweil mit einem Buch auf sein Bett zurück gezogen. Noch eine Stunde und dann würde sein Brüderchen Ihn besuchen.

Kurz schaute er auf, als die Tür aufgeschlossen wurde und sein blonder Zellengenosse eingelassen wurde.

Die Tür wurde nach diesem wieder verriegelt und so waren sie wieder alleine.

„He Kaiba…. Na was machst du?“

Kurz stöhnte der Brünette genervt auf. Wheeler war anscheinend wieder auf Konversation aus. „Es dürfte selbst Dir nicht entgangen sein, dass ich ein Buch in Händen halte. Demnach kann man schlussfolgern, dass ich lese.“

„Es ist immer wieder eine Freude dir zuzuhören. Dein hochtrabendes Getue hat mir echt gefehlt in den letzten Jahren.“ Der Blonde nahm sich vor, sich nichtvon der schlechten Laune seines Gegenübers ablenken zu lassen und ließ sich stattdessen grinsend auf Setos Bettrand nieder.

Mürrisch sah der Brünette wieder aus seinem Buch auf.

„Gibt es einen bestimmten Grund, dass du mir so auf die Pelle rückst, Wheeler?“

„Ehrlich gesagt ja. Ich wollte mit dir reden“ sprach er nun ernst.

„Reden also, ja? Und worüber?“ fragte er desinteressiert.

„Naja… über die Situation eben. Ich hab dich an deinem ersten Tag hier etwas angefahren und… na ja…… tut mir halt leid, ok? Ich denke einfach, dass wir uns nach der ganzen Zeit und da wir ja nun irgendwie das gleiche Schicksal teilen… das wir uns halt besser verstehen sollten. Du weist schon…“ verlegen kratzte er sich am Kopf „Nicht so wie Freunde, denn ich weiß, dass du das nicht nötig hast und so… aber halt irgendwie toleranter.“

„Du willst also, dass wir uns besser verstehen?“

„Ja… ich fände es schade, wenn wir uns die ganze Zeit nur anschweigen oder streiten. Findest du das nicht auch?“ fragte Joey grinsend und betrachtete den Anderen.

„Eigentlich nicht wirklich. Ich hatte schon früher nichts dagegen, warum sollte es jetzt anders sein?“

„Weil wir 5 Jahre reifer geworden sind?“

„Ich bitte dich Wheeler… in deinem Fall kann man wohl kaum von reifer sprechen“ konterte der Brünette und wollte gerade wieder das Buch vor Augen heben, als ein Hand eben jenes wieder herunter drückte.

„Kaiba!“ funkelte der Blondschopf „Ich habs echt satt, das du so abweisend bist. Könnten wir uns nicht wenigstens ein bisschen vertragen? Wir lebe bald alleine hier in der Zelle und ich hab da echt keine Lust dich nur anzuschweigen. Ich verlang doch gar nicht mehr.“

Lange musterte der Blauäugige seinen Gegenüber und seufzte dann schlussendlich leicht.

„Mann Wheeler, wenn dir das so viel bedeutet, dann von mir aus. Nun rück mir aber nicht weiter auf die Pelle“ brummte Seto machte eine wedelnde Handbewegung, die Joey deutlich machte nun zu verschwinden.

Das tat der Jüngere auch mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

„Na siehst du? Das klappt doch schon super!“ lachte er und bevor Ihn noch ein böser Blick treffen konnte verschwand auf sein Bett.

Mit sich selbst zufrieden lehnte er sich zurück.

Das war doch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung!

Wenn sich Seto und er besser verstanden, dann würde die Zeit hier vielleicht auch nicht so schleppend voran gehen.

Vielleicht würden sie mal ne Runde Karten spielen oder sowas in der Art. Nun…. Man würde sehen was die Zeit noch bringen würde.
 

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[1] (Zur Info an die Leser^^: Die Berufung ist ein Rechtsmittel zur Überprüfung eines gerichtlichen Urteils durch ein übergeordnetes Gericht. Die Berufung unterscheidet sich hierbei von der Revision dadurch, dass das Ausgangsurteil nicht nur in rechtlicher, sondern auch in tatsächlicher Hinsicht überprüft wird, das Berufungsgericht also gegebenenfalls eine Beweisaufnahme wiederholen und eigene Tatsachenfeststellungen treffen muss. Das mal zwischendurch^.^)
 

So dieses mal ein bisschen länger^^

Ich möchte mich ganz ganz herzlich bei all meinen Lesern und besonders bei den lieben Kommentatoren bedanken!!!
 

Hier ein EXTRA_GEDICHT für euch!!!:

Frohe Weihnachten
 

Ich bin kein wahrer Künstler

schon lange kein Poet,

bin nur ein kleiner Tüftler,

der Worte sucht, quer Beet.
 

Hab ich sie erst gefunden,

verknüpf ich sie zum Vers,

dann werden sie gebunden,

mit Liebe und mit Herz.
 

Von Neujahr bis Dezember,

stellt sie das Forum dar,

ich sage Euch als Schreiber,

es war ein tolles Jahr.
 

Habt Dank für Eure Treue,

für jeden Kommentar,

der Grund, dass ich mich freue,

ist sicher allen klar.
 

Drum wünsche ich zum Feste,

Ruhe und Besinnlichkeit,

Euch Lesern nur das Beste

und eine frohe Weihnachtszeit.
 

Bis zum nächsten Jahr!!!!

Part IV

Hi Leute. Ein gesundes neues Jahr wünsche ich euch allen!!!!

Ich möchte mich nochmal herzlich für die lieben Kommentare bedanken!!!
 

@princess650girl: "ma ne frage: hast du schon nen groben plan wie lang du seto leiden lässt? "

Tja... leider liebe ich es wenn Seto leidet. Bisher hat sein Leiden ja noch nicht mal richtig begonnen^o^ Es dauert also noch ein bisschen^.^
 

@ MaiRaike: "Ich frage mich, ob es tatsächlich zu einem Kartenspiel kommt. Was kann man denn zu zweit spielen? // Aber ich schätze solange sich an der Beweislage nichts ändert, wird sich auch ein erneutes Gerichtsurteil nicht groß von dem Ersten unterscheiden, oder?"

Kartenspiele: MauMau, DuellMonsters *grins*, Rommé, 17 & 4, Uno, Bridge, Sechsundsechzig, Offiziersskat und Strip-Pker XD

Mit dem Urteil wird es noch einige Zeit dauern. Da will ich auch noch nichts verraten^^
 

Und an alle anderen: Ich seid alle klasse!!! *knuddl* Fühlt euch gedrückt!!^o^
 

Ich will nun nochmal auf meine Warnungen aufmerksam machen: Gewalt und eventuell Rape!!

Das ist auch kein Spaß und in diesem Kapitel geht es auch langsam los. Es wird spannend^.^

Viel Freude beim Lesen! Das erste Kapitel dieses Jahr^^
 

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Kapitel 4
 

„Kaiba. Tisch 7“ meinte der Wärter, nahm Seto die Handschellen ab und deutete in die Richtung in welcher besagter Tisch stand.

Besuchszeit.

Es war nicht so, wie man es in den guten alten Hollywoodfilmen kannte. Man saß sich nicht mit einer Plastikscheibe und zwei Telefonen gegenüber und konnte sich nicht einmal anfassen.

Der Besuchsraum war eher ein großer Saal in welchem über 100 Tische mit den dazugehörigen Stühlen standen.

An jedem Tisch 3 Stühle. Einen für den Häftling und zwei für die Besucher. An den Wänden standen die Wachen und beäugten die ganze Szenerie genau. Jeder der hier drin war, wurde vorher und nachher sorgfältig durchsucht.

Metalldetektoren warnen nur ein Mittel dafür.

Als der Brünette durch den Saal schritt sah er flüchtig zu den verschiedenen Tischen. An vielen saßen die Sträflinge mit Ihrem Anwalt. Doch auch Familien, Eltern oder Freunde waren zu sehen.

Seto hatte Tisch 7 noch nicht erreicht, als Ihn ein lautes „SETO!!“ zum lächeln brachte.

Durch die Reihen hetzte ein schwarzer Wuschelkopf, welcher nur Sekunden später auf Setos Armen saß und Ihn heftig umarmte.

Mokuba schniefte heftig und klammerte sich an seinen großen Burder. Der Blauäugige lächelte nur weiter, legte die Arme fest um Ihn und trug Ihn so zu benannten Tisch, an welchem Roland saß und Ihn fast gütig musterte.

Es war ungewohnt Ihn ohne Sonnenbrille zu sehen, doch trug er diese in solchen Mauern lieber nicht, um keine Auffälligkeiten zu erzeugen.

„Roland. Wie schön euch beide zu sehen“ gab Seto seinem eigentlichen Stellvertreter etwas umständlich die Hand, aufgrund des Gewichts auf seinen Armen und setzte sich auf seinen Stuhl. Mokuba noch immer auf dem Schoß, welcher Ihn wohl so schnell nicht loslassen würde.

„Seto-Sama. Schön sie zu sehen. Wie geht es Ihnen?“ fragte der Ältere höflich.

„Den Umständen entsprechend. Danke Roland“ dann wand er sich dem Bündel auf seinen Armen zu.

„Mokuba. Wie geht es dir, kleiner Bruder?“ fragte er liebevoll und strich seinem Wuschel über die Haare. Das Gesicht des Jüngeren tauchte aus seiner Umarmung auf und er setzte Seto ein Küsschen auf die Wange.

„Mir geht’s gut Seto. Roland kümmert sich ja ganz toll um mich“ zwinkerte er Genanntem zu „Bei uns gibt es leider nicht neues von dem Gericht, Seto. Die denken immer noch du bist ein Mörder“ die Stimme des jüngeren wurde traurig und er drückte sich wieder an die Brust des Brünetten.

Niemand wusste besser als Mokuba, dass Seto Kaiba unschuldig war. Und das wusste er nicht nur, weil er Seto besser kannte als sich selbst, sondern auch, weil sein Bruder in der Nacht, wo der Mord passierte, bei Ihm war.

Er hatte Ihm eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen und weil es ein Gewitter gegeben hatte, hatte er auch gleich bei Ihm geschlafen.

Doch niemand hatte seinen Worten geglaubt. Da Mokuba ein Familienmitglied war, hätte er ja lügen können.

Wenn er an die gemeinen Anschuldigungen des Staatsanwaltes dachte, schniefte der kleine Kaiba wieder leise auf. Er war der Einzigste der Setos Unschuld bezeugen konnte und niemand wollte Ihm glauben. Zumindest niemand, der etwas auf diesen Fall auswirken konnte.

Natürlich stand Roland hinter seinem Chef. Und das zu 1000%. Dafür war er Seto immerhin fast sowas wie sein Sohn.

Dennoch nützte das alles nichts gegen die Beweislage die auf den jungen Schultern seines großen Bruders lastete.

Zeugen wollten Ihn gesehen haben, ein angeblich nicht zustande gekommener Vertrag war aufgetaucht und Die Fingerabdrücke seines Bruders waren auf der Mordwaffe gefunden worden.

Das Seto zudem nicht gerade als großer Menschenfreund verschrieen war, tat sein übriges.

Lebenslange Haft für Seto Kaiba und den sofortigen Entzug des Sorgerechts.

Mokuba seufzte lautlos.

Roland und Seto unterhielten sich gerade noch mal über das Berufungsverfahren, doch er hörte nicht zu. Warum auch?

Es gab nichts neues, was sie Seto mitteilen könnten.

So wanderten Mokubas Augen, welcher seinen Kopf auf der Schulter des Älteren gelegt hatte, traurig durch den Raum und er genoss die Anwesenheit seines Bruders.
 

„Wann ist denn der Nachuntersuchungstermin angesetzt?“ fragte der Brünette mittlerweile.

„Erst in drei Monaten. Die Untersuchung läuft noch, aber bisher haben sie auch nur die Spuren gefunden, die sie bereits hatten.“ Roland seufzte leise „Die Privatdetektive arbeiten fieberhaft, aber die kleinen Hinweise die sie bisher schon gefunden haben“ damit schob er eine dünne Akte herüber die Seto kurz überflog und durchblätterte. „reichen nicht aus um Ihre Unschuld zu beweisen.“

„Sie sollen weitersuchen. Auch wenn die Beweise bisher nur gering ausfallen, so sind sie dennoch ein Schritt in die richtige Richtung.“ Nickte er und schob die Akte zurück. Viel hatten die angeheuerten Detektive wirklich noch nicht gefunden, aber immerhin gab es ja anscheinend auch Gegenbeweise.

Er würde wieder hier heraus kommen. Das schwor er sich.

Während Roland die Akte wieder in die mitgebrachte Aktentasche verstaute, streichelte Seto über Mokubas Rücken und sah sich kurz in der Runde um.

Er blieb an ein paar brauner Augen hängen die Ihn mit einem Blick ansahen, den er nicht deuten konnte.

Joey saß einige Tische von Ihm entfernt mit einer älteren Dame, die anscheinend einem Redeschwall unterlegen war. Seto sah sie nur von hinten, doch die Handgestikulation ließ auf eine rege Konversation schließen.

Doch obgleich die Dame dort anscheinend mit Wheeler redete hatte dieser die Augen auf Ihn und seinen Bruder gerichtet.

Seto hob nur die Augenbraue und wand sich dann wieder Roland zu.

Zumindest wollte er das, doch in diesem Moment regte sich etwas auf seinen Armen und Mokuba rutschte etwas auf dem Schoß zurück, sodass er Ihm ins Gesicht sehen konnte.

„Na… was ist denn mein Kleiner?“ fragte Seto und strich dem Jüngeren eine Strähne aus dem Gesicht.

„Ich hab was für dich Seto“ meinte er schüchtern und kramte in seiner Hosentasche. Dort zog er ein zusammengefaltetes Foto heraus und gab es seinem Bruder.

Verwundert entfaltete der Blauäugige das Bild und betrachtete es. „Auf der Rückseite steht noch etwas“ murmelte Moki.

So drehte er das Bild herum und las den Spruch, welcher mit kindlicher Handschrift auf die Rückseite geschrieben wurden war.
 

Im Dunkel leuchtet ein Stern

Funkelt von fern dich an

Er will dir sagen dass dein Traum

Wahrheit werden kann
 

Im Sternenmeer strahlt ein Licht

Es scheint für dich so klar

Und träumst du dich nach Hause

Dann wird dein Wunsch bald wahr
 

Hätte er nicht so verdammt viel Selbstbeherrschung, dann hätte er losheulen können.

Das Foto zeigte Ihn und seinen Bruder beim Schachspielen. Eine der Betreuerinnen im Waisenhaus hatte dieses Bild gemacht. Den Spruch hatte Seto eigens für seinen kleinen Bruder hinten drauf geschrieben, als dieser immer wieder geweint hatte. Sie wollten beide damals da raus. Raus aus diesem gottverdammten und trostlosen Waisenhaus. Sie wollten nach Hause…

Er hatte seinem Bruder das Bild geschenkt, dass er nicht mehr traurig war. Und nun schenkte dieser es Ihm, auf dass er bald nach Hause kommen möge.

Überwältigt drückte Seto seinen Bruder an sich.

„Ich werde es schaffen Moki, ich bin bald wieder bei dir!“

„Versprichst du das?“ schluchzte der Kleine und krallte sich bei seinem großen Bruder fest. Lange hatte er mit sich gehadert, ob er Ihm das Bild schenken sollte.

Nun wusste er aber das es richtig war. Sein Bruder würde wieder bei Ihm sein, sobald diese ganze Sache ausgestanden war.

Roland besah sich diese Szene und musste sich ebenfalls ein trauriges Aufseufzten verkneifen.

Seto wisperte nur leise und auch nur für seinen Bruder hörbar: „Ich verspreche es.“
 

In einiger Entfernung besahen sich braune Augen diese Szene. Seine Gesprächspartnerin hatte sich bereits verabschiedet und er wollte sich auch eben zurück ziehen, als eine Szene seinen Blick auf sich zog.

Kaiba war wirklich ein anderer geworden in den letzten Jahren. Früher hätte er sich einen solchen Gefühlsausbruch nicht gestattet.

Aber es war wieder eine Seite an dem Brünetten die er nun mehr zu schätzen wusste. Was Mokuba Ihm wohl gegeben hatte?

Das würde er noch heraus finden, nun wollte er aber diese Szene nicht weiter beobachten. Er kam sich vor wie ein Spanner, der sein Opfer in einem intimen Moment erwischt hatte. Diese Szene war nicht für Ihn bestimmt.

Joey lächelte und verließ nun endgültig den Besuchssaal.
 

Ein anderer Beobachter empfand jedoch wenig für die Privatsphäre anderer.

Sein Blick ruhte auf dem Brünetten, welcher sich eben von seinem Bruder löste, als das Signal ertönte, dass die Besuchszeit vorbei war. Er gab dem Kleineren noch einen Küsschen auf die Lippen und schüttelte auch diesem Anzugträger Roland die Hand.

Noch einmal winkte der Schwarzhaarige, ehe sich die Wege wieder trennten.

Ein hinterhältiges Grinsen schlich sich auf die Züge des Wärters und er schlug den gleichen Weg ein, den der Brünette vorher gegangen war.

Seto wurde beim Verlassen des Besuchssaals wider durchsucht und anschließend in Handschellen zu seiner Zelle geführt.

Dort angekommen wollte der Wärter gerade die Tür aufschließen, als diesem von hinten eine Hand auf die Schulter gelegt wurde.

„Ich mach das schon Herold. Gehen sie zurück zum Besuchssaal“ meinte der Ältere und Herold nickte nur stumm, ehe er sich wieder zum Besuchssaal trollte.

Mit Saburo Hirito wollte sich niemand anlegen.

Der Gefängnisdirektor hatte seiner älteren Schwester den Gefalle getan und Ihren Sohn bei sich im Gefängnis als Wärter eingestellt. Da er aber mit dem Direktor verwand war, sollte sich keiner mit Ihm anlegen.
 

„Seto Kaiba nicht wahr?“ lächelte Hirito nun den Gefangenen an. Seto nickte nur kurz angebunden. Ihm war das nicht geheuer. Was wollte dieser Typ hier? Ihm war schon vorher aufgefallen, dass Hirito Ihn öfters beobachtete, aber bisher hatten sie nie das zweifelhafte Vergnügen gehabt sich direkt zu begegnen.

„Ich habe dich im Besuchssaal gesehen. Direkt niedlich du mit deiner kleinen Familie.“ grinste der Wärter weiter.

„Ich kann mich nicht erinnern, Ihnen erlaubt zu haben mich zu duzen. Und nun möchte ich gerne in meine Zelle zurück“ erwiderte der Brünette innerlich nervös. Was wollte der Kerl nur.

„Ziemlich frech für jemanden wie du… ich meine… für so jemanden wie Sie“ schmunzelte Saburo zweideutig. Er wusste schon, warum er sich diesen Häftling ausgesucht hatte.

„Aber gut, dann will ich ja mal nicht so sein.“ Damit schloss er Seto die Handschellen auf und auch das Schloss zur Tür.

„Man sieht sich hoffentlich bald wieder“

„Hoffentlich nicht“ erwiderte Seto kühl und verschwand dann in der Zelle. Ein dunkler Ausdruck erschien auf dem Gesicht des Wärters, ehe er die Tür wieder von außen verschloss.
 

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So.. das wars schon wieder.

Bald kommt das nächste^^

Part V

Hi Ihr Lieben! Sorry, dass es mit diesem Kapitel länger gedauert hat. Hatte einfach keine Zeit zum schreiben. Aber als Entschädigung ist es auch etwas länger geworden ^__^
 

Viel Spaß beim Lesen und ich freue mich wie immer über eure Meinung!

Einen ganz ganz lieben Dank an alle Leser und Kommischreiber!!!

Ihr seid klasse!!!

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Kapitel 5
 

„He Kaiba“ grinste Ihn schon Joey vom Bett aus an, als er die Zelle betrat und beruhigt das Schließen der Tür wahrnahm.

Er konnte diesen Wärter nicht leiden und seine Menschenkenntnis hatte Ihn bisher nur sehr selten im Stich gelassen.

Er sollte diesem Saburo lieber aus dem Weg gehen.

„Wheeler… du hier? Was für ein Zufall.“ Sprach er gelangweilt und ließ sich auf den Stuhl am Tisch der Zelle fallen.

„Mal nicht so sarkastisch“ antwortete der Blonde weiterhin heiter und setzte sich ebenfalls auf den zweiten Stuhl.

Im Etagenbett der anderen Seite schlief gerade Ihr Zellengenosse und den wollte er nicht unbedingt wecken, also senkte Joey seine Stimme wieder etwas als er weiter sprach.

„Ich hab dich im Besuchsraum gesehen.“

„Wie schön für dich Wheeler“ brummte der Brünette nur und nahm sich sein Buch, welches auf dem Tisch lag.

Sein Gegenüber verzog das Gesicht. „Lass mich doch mal ausreden…. maaaaahhnn…. Immer noch so grantig? Wir hatten uns doch geeinigt netter zueinander zu sein!“

„Ich bin doch nett Wheeler. Wäre ich das nicht hätte ich dich aufgrund dieser sinnlosen Konversation bereits aus dem Fenster geworfen oder notfalls mit dem Bettlaken erdrosselt“ ehe der Jüngere antworten konnte sprach er schon weiter „und bevor mich meine schier unerschöpfliche Neugierde noch umbringt…. Was willst du?“

Joey verdrehte nur die Augen. Aber gut… er würde Seto nicht von einen auf den anderen Tag ändern können. Also war das doch noch völlig normal!

„Ich wollte eigentlich nichts bestimmtes“ sprach er dann ruhig weiter „Ich… na ja, ich wollte dir nur sagen, dass es mir gefällt das du dich in den letzten Jahren doch etwas geändert hast. Sie Szene mit Mokuba war wirklich… also… na… sie war so rührend“ als er den funkelnden Blick sah, welcher Ihm nun geschenkt wurde hob er abwehrend die Hände und grinste entschuldigend.

„He… das ist nicht böse gemeint oder so… ich fand das wirklich sehr schön. Das Ihr beide euch immer noch so sehr liebt, ist wirklich schön. Das ist nicht oft so.“ Seto bemerkte durchaus dem betrübten Unterton und legte resignierend sein Buch wieder weg.

„Nun sag schon Wheeler, was du sagen willst. Wenn dir was auf der Seele liegt, dann spuck es aus oder lass es.“

Verwundert sah er auf „Was meinst du?“

„Du sitzt doch nicht nur hier und laberst mich mit diesem rührseligen Müll zu ohne einen Grund zu haben. Du willst was erzählen dann erzähle…. Ich kann ja schlecht weg.“ Brummte der Blauäugige und verschränkte die Arme.

Verdattert sah der Jüngere auf die Tischplatte. Kaiba hatte echt gemerkt, dass ihm was auf der Seele lag?

Er hatte auch wirklich Recht. Das Bild der zwei Brüder hatte Ihn nicht nur berührt, sondern zugleich auch etwas betrübt.

„Naja, eigentlich willst du das sicherlich gar nicht wissen.“

„Kann durchaus sein. Aber du möchtest es eigentlich erzählen und ich bin nun der Dumme, der es sich anhören muss. Also bringen wir es hinter uns.“

„Ich beneide dich Kaiba.“ Platzte es heraus und wurde sogleich mit zwei fragend blickenden blauen Augen konfrontiert.

„Ich hab dich früher ja oft beneidet. Wegen deinem Geld, deiner Firma und so weiter. Doch das ist mir alles nicht mehr so wichtig. Weißt du um was ich dich wirklich und echt beneide?“ er ließ Ihm keine Möglichkeit auf diese rhetorische Frage zu antworten.

„Ich beneide dich um Mokuba. Um die tiefe Verbundenheit die ihr beide habt. Um eure Geschwisterliebe.

Mokuba interessiert es nicht, dass du anderen gegenüber kalt bist, dass du eine Firma hast und sogar, dass du im Knast bist wegen Mordes. Das alles interessiert Ihn nicht und deswegen beneide ich dich Kaiba.“

„Was ist passiert Wheeler? Was ist mit deiner Schwester?“ fragte er ruhig nach einer kurzen Pause in welcher Joey immer noch die Tischplatte angestarrt hatte.

„Wir haben uns seid über zwei Jahren nicht mehr gesehen“ seufzte er „Wir haben uns ja damals schon nicht mehr oft gesehen nach den ganzen Abenteuern die wir mit Yugi und den anderen so bestritten hatten. Aber nach der Schule war ich auf die schiefe Bahn geraten und Serenety hat das nicht wahrhaben wollen. Als ich nicht mehr so auf sie hörte haben wir uns viel gestritten und irgendwie ist es dann auseinander gegangen. Als ich dann inhaftiert wurde ist der Kontakt ganz abgebrochen“ er biss sich auf die Lippen und wand den Blick aus dem Fenster.

Seto betrachtete Ihn weiter. Joey und seine Schwester hatten sich gestritten und keinen Kontakt mehr?

Das konnte er sich gar nicht richtig vorstellen. Im Königreich der Duellanten hatte der Blonde doch alles riskiert um das Preisgeld für die Operation zu bekommen.

Er hatte sie beschützt und auch zu aufdringliche Verehrer verscheucht, wenn er da an Devlin du Taylor dachte.

Die Brünette wiederum hatte doch auch immer zu Ihm gehalten. Ihn in den ausweglosesten Situationen angefeuert und nun das?

Sie brachen den Kontakt ab, weil Wheeler im Knast war? Aber dazu waren doch Geschwister da… sich auch dann noch zu unterstützen, wenn es besonders schwierig wurde.

Er konnte sich das gar nicht vorstellen, dass sich die beiden so gestritten hatten, dass sie jetzt gar nicht mehr miteinander sprachen.

„Das tut mir leid Wheeler“ antwortete Seto zwar kühl, doch auch ehrlich.

„Ich weiß, dass deine Schwester dir ebensoviel bedeutet hat, wie mein Bruder mir. Warum rufst du sie nicht einfach an und klärst das? Dich belastet diese Sache doch.“

„Wie immer hast du Recht Kaiba. Aber ich kann sie nicht einfach anrufen. Sie… na ja, sie hat ein Kind bekommen und ist verlobt. Als wir uns das letzte Mal gesprochen hatten meinte sie, dass sie nicht will, dass Ihre Tochter einen Kriminellen in der Familie hat und das ich doch bitte mein Leben erst mal selbst regeln soll.“ seufzte er und stützte das Gesicht in der Hand ab. Eigentlich konnte er selbst nicht fassen, das sie sich so auseinander gelebt hatten. Und noch weniger, dass er Kaiba das alles erzählte.

„Weißt du…“ er seufzte leise „wenn nicht meine Nachbarin immer mal vorbei kommen würde, hätte ich niemanden mehr, der mich besucht. Mit Yugi und den anderen habe ich auch keinen Kontakt mehr. Nach der Schule sind wir doch alle unsere eigenen Wege gegangen.“ Es überraschte Seto nicht wirklich. Das ewige Geschwafel um Freundschaft und Vertrauen. Es war eine Lüge gewesen und das hatte er bereits damals gewusst. Es gab keine Freundschaften, die ein Leben lang hielten.

Das waren Märchen… Lügen und einfach nicht wahr.

Nichts war wirklich beständig im Leben.

Er selbst war doch das beste Bespiel… wer hätte gedacht, dass Seto Kaiba, Inhaber einer millionenschweren Firma, einmal im Knast landen würde? Niemand.

„Dann war deine Nachbarin also die alte Frau im Besucherraum?“ fragte er weiter. “Ja, das war sie. Ich bin schließlich Ihr ‚guter Junge’, Ich hab Ihr halt öfters im Haushalt geholfen, weil Ihre Kinder und Enkel nach Australien ausgewandert sind. Da kommt sie mich jetzt oft besuchen…….. da ist sie aber wie gesagt die Einzigste. Meine Mutter ist nur noch bei Serenety, sie konnte mich ja eh nie wirklich leiden und mein Vater… na ja, auf den hab ich eigentlich auch kein Lust. Ich weiß gar nicht wo er überhaupt ist.“

Warum erzählte er das eigentlich alles? Er konnte sich einfach nicht stoppen, sondern legte hier wirklich seine ganzen Sorgen offen. Joey schüttelte über sich selbst den Kopf.

„Oh mann“ stöhnte er und lehnte sich zurück „ich fass es nicht, dass ich dir das jetzt echt alles erzählt habe.“

„Mich überrascht es nicht.“ Erwiderte Seto und erntete dafür einen verständnislosen Blick.

„Du bist schon eine ganze Weile hier und nur mit diesem Typen“ deutete er hinter sich auf die schnarchende Gestalt Ihres Zellengenossen „und bekommst als einzigstes Besuch von deiner alten Nachbarin. Wheeler…… du warst schon immer ein Mensch der über das reden musste, was in Ihm vorging. Das war schon damals so. Und hier konntest du es aber keinem erzählen. Tja… und nun war ich eben in dieser zweifelhaften Ehre dir zuzuhören.“

„Du machst dich lustig oder?“

„Nein, Wheeler. Das tu ich nicht. Es ist nichts verwerfliches daran, aber ich muss dir dennoch sagen, dass ich dir keinen Trost spenden kann.“

„Das weiß ich Kaiba“ ein Lächeln legte sich nun auf die vorher angespannten Züge des Blonden „Aber ich freue mich, dass du mir zumindest zugehört hast und es auch versucht hast mich zu trösten. Das reicht mir schon. Danke.“ Ein breites Lächeln strahlte dem Blauäugigen nun entgegen und er räusperte sich leise.

„Na gut. Wollen wir diese Stimmung dann doch lieber hinter uns lassen.“

„Ok… hast du Lust auf ein Kartenspiel? Vielleicht MauMau?“

Resignierend sah der Brünette aus dem Fenster. Wheeler war schon immer eine besondere Persönlichkeit gewesen. Er kannte sonst keinen der von Melancholisch zu Traurig zu Fröhlich so schnell umschalten konnte, wie sein Gegenüber.

„Dann hol die Karten.“
 


 

„Bitteschön Schätzchen“ lachte die rundliche Dame an der Essensausgabe. Die rotblonden Haare unter einem Haarnetz verstaut redete sie ausgelassen mit einer jüngeren Kollegin, die eben die Gläser in die Spülmaschine räumte.

Nebenbei übergab sie jedem Häftling, nach dem kurzen Scan der Sträflingsnummer einen Teller mit zwei Bratwürsten, Sauerkraut und Kartoffelpüree.

Als Nachtisch eine Schale Kompott.

„Ich liebe die europäische Woche“ lachte Joey und setzte sich Seto gegenüber der eher lustlos in seinem Sauerkraut stocherte. Er konnte dem nicht wirklich etwas abgewinnen.

Joey hingegen liebte diese Bratwürste einfach.

„Wenn du meinst“ brummte er und nahm einen Löffel aus der Kompottschale.

„Ach Kaiba, komm schon. Du bist heute noch miesepetriger als sonst. Was ist denn los?“

„Nicht, was soll schon sein?“

„Mir kannst du doch nichts vormachen. Irgendwas liegt dir heute quer. Sonst freust du dich doch immer um diese Uhrzeit. Immerhin ist in einer Stunde Besuchszeit.“ Das merkte man dem Brünetten eigentlich immer an. Sobald die Besuchszeit in Aussicht stand, wurde Seto unruhig, aber heute? Nichts.

„Mokuba kommt nicht.“ Meinte er plötzlich nach einer Weile des Schweigens.

„Oh…“ betröppelt sah Joey auf seinen Teller „Warum nicht?“

„Er ist für vier Tage auf Klassenfahrt. Er kommt erst am Freitag wieder.“

„Achso… das tut mir leid.“

„Muss es nicht. Er soll sich ruhig ein wenig amüsieren und ablenken“ erwiderte Seto und widmete sich dann wieder gänzlich seinem Essen.

Joey sah, dass für diesen das Thema somit erledigt war und so sagte er nichts mehr dazu. Aber es war verständlich warum der Brünette nun doch etwas melancholischer war als sonst.
 

Sie räumten gerade Ihre Tabletts in den Rückgabewagen, als einer der Wärter auf sie zutrat.

„Sträfling 321409. Abgeordnet diese Woche zum Wäschedienst. Finde dich bitte im Waschraum ein“ sprach der Wärter aus.

„Wo ist der Waschraum?“ fragte der Brünette desinteressiert.

„Im Keller. Treppenaufgang D.“ damit verschwand er wieder.

„Mann, Kaiba. Mein Mitleid! Wäschedienst ist immer zum kotzen. Ich war das zum Glück noch nie. Ich würde immer im Küchendienst eingeteilt“ grinste Joey und zwinkerte seinem Zellengenossen zu.

„Warum überrascht mich das nicht, Wheeler?“

„Ah komm schon. Man kann sich das nicht aussuchen. Jeder ist halt mal dran. Ich bin dann vielleicht nächste Woche Wäschedienst. Wer weiß?“ zuckte er mit den Schultern.

Seto grummelte nur und machte sich dann auf zu besagtem Waschraum.

Um Personal zu sparen, wurden die Häftlinge abwechselnd zu verschiedenen Tätigkeiten eingeteilt. Küchendienst, Waschdienst, Hofdienst und anderes gehörten dazu und wurde immer in Wochenabschnitten geteilt.

So machte sich der Brünette widerwillig auf den Weg zur Treppe D.

Dort machte Ihm eine Wärterin auf und er ließ sich hinunter in den Keller zur großen Waschküche bringen.

Dort wurde die Tür wieder aufgeschlossen und Seto wurde von einem anderen Wärter in Empfang genommen.

Seto verdrehte sich der Magen als er sah, wer Ihn beaufsichtigen würde.

„Danke Mijaki. Gehen sie wieder auf Ihren Posten“ sprach Saburo Hirito zu der Kollegin und dieser schloss nach einem kurzen Nicken wieder die Tür und ließ Seto und Hirito alleine.

„Wie schön, das du diese Woche eingeteilt bist.“ Sprach er vertraulicher aus, als es Ihm zugestanden hätte.

Seto knirschte nur mit den Zähnen. Dieser Typ war Ihm unheimlich und er hatte sich vorgenommen sich von Ihm fern zu halten. Und nun das!

„Ich zeige dir am besten, was du machen sollst“ lächelte er dann und trat voraus in den hellen Raum. Auf der einen Seite lagen benutzte Bettücher und Laken, daneben ein Berg mit dreckigen Kleidungsstücken. Auf der anderen Seite des Raumes waren drei große Waschmaschinen und Bügelrollen.

Daneben lagen schon fertig gewaschene Laken und an den Leinen an der Decke frische Kleidungsstücke.

„Hol am besten zuerst die fertige Wäsche aus den Maschinen, schüttel sie aus und dann sortierst du sie. Bettlaken müssen noch gerollt werden und die restlichen Sachen hängst du auf.“

Seto nickte nur stumm, trat zu einer der Maschinen und tat wie Ihm befohlen war. Ein dumpfes Gefühl ließ Ihn inne halten und sich umdrehen.

Saburo stand hinter Ihm und betrachtete Ihn mit einem undurchschaubaren Blick.

„Du hast ein wundervolles Hinterteil.“ Grinste der dann plötzlich dreckig und trat einen Schritt an den Jüngeren heran.

„Was?!“ geschockt trat Seto einen Schritt zurück, stieß dabei aber lediglich an die Waschmaschine.

Schneller als er realisieren konnte, griff Hirito seine Hände und ließ die Handschellen zuschnappen.

„Was soll das?!“ fragte er nun aufgebracht nach dem er sich wieder gefangen hatte.

Eine große Hand ergriff sein Kinn und dehnte es nach oben, die andere Hand blieb an seiner Brust und drückte Ihn so gegen die Maschine.

„Wer hätte gedacht, dass einmal eine solche Berühmtheit hier sein würde. Ich will mit dir ein wenig Spaß haben und eines sag ich dir… erzählst du es irgend jemanden oder wehrst du dich, dann bist du eher im geschlossenen Bereich, als du gucken kannst. Dann bist du ganz alleine, keine Hofgänge mehr, keine Freizeit mehr und auch keine Besuche mehr“ grinste der Wärter hinterhältig und strich über die Brust des Brünetten.

„Ich bin hier die nächste Stimme nach dem Direktor und ich kann dir hier da Leben unerträglich machen. Also halte schön deinen Mund, kapiert?“

ohne auf eine Antwort zu warten wanderten seine Hände an den Hosenbund des Brünetten.

Dieser riss die Augen auf, als die rauen Hände Ihn berührten.

Er würde schweigen... er wollte nicht in die abgeschlossene Abteilung und er wusste durchaus, dass Saburo Hirito die Macht dazu hatte Ihn dort hineinzusperren.

Er musste Ihm nur was anhängen.... und er konnte das, was hier und jetzt.. in diesem Moment... schreckliches passierte... nicht beweisen.

>Nein!!<
 

~~~~~~~~~~~
 

Böse.... aber ich hatte euch gewarnt.^.^

Bis zum nächsten Kapitel!
 

PS: Da ich sonst durcheinander komme, bekommen immer diejenigen, welche mir zum letzten Kapitel einen Kommi dagelassen haben, eine Benachrichtigung per ENS beim Upload des neuen Kapitels.

Sonst komme ich da zu sehr durcheinander^^

Extra: This is rape! - Tell from monsters and killers

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part VI

Wow.... ich bin ja richtig überrascht, dass sich welche an das Rape-Kapitel getraut und noch dazu Ihre Meinung kundgetan haben! Danke Leute!!!

Ihr seid spitze!!!!^_________^

Ich wollte das unserem Seto eigentlich nicht antun, aber auch in diesem Kapitel wird er zu leiden haben *schnief* Aber es gehört nunmal zur Story T__T, sonst kann ja auch unser Joey nix merken^^"

Also... let's go!

Freu mich antürlich wie immer über eure Meinung

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Kapitel 6
 

Die schwere Tür fiel ins Schloss und der Schlüssel drehte sich zweimal herum, dann herrschte Ruhe.

„Na? Wie ist es gelaufen? Musstest du viel waschen?“ lachte Ihn Joey heiter vom Bett aus an.

Doch Seto hielt nur den Blick gesenkt, begab sich stumm in sein Bett und drehte sich zur Wand.

„He? Was ist denn mit dir?“ fragte der Blondschopf ein wenig besorgt und beugte sich von oben über das Bett um zu seinem Zellengenossen hinunter zu blicken.

Der Blauäugige hatte sich zur Wand gedreht und starrte diese nur ausdruckslos an.

„Kaiba?“ fragte er noch mal und nun doch beunruhigt. Was war denn mit dem Älteren los?

Von so ein wenig Wascharbeit konnte er doch nicht so geschafft sein, oder?

„Es ist nichts Wheeler.“ Ruhig und ausdruckslos drang die Stimme an sein Ohr und Joey zog die Augenbrauen zusammen.

„Bist du dir sicher? Du wirkst so abwesend?“

„Ich bin mir sicher. Mir ist nur etwas schlecht von dem Waschmittelgestank und der stickigen Luft in der Waschkammer“ erwiderte der Brünette wieder völlig unbewegt.

„Na wenn du meinst?“ er glaubte Ihm nicht wirklich, aber wenn Seto meinte, dass er Ihm nichts sagen wollte, dann konnte er Ihn nicht dazu zwingen. Vielleicht war Ihm wirklich nur schlecht oder er war immer noch traurig, dass er seinen Bruder heute nicht sehen konnte und wollte das nur nicht zugeben.

„Kommt denn eigentlich Roland dich besuchen, wenn Moki schon nicht kommt?“ fragte der Jüngere einfach weiter.

Kaiba seufzte lautlos und atmete kurz durch, ehe er antwortete „Nein. Ich habe Ihm gesagt, dass er nicht alleine kommen muss.“ Innerlich atmete er auf als er daran dachte. Das war wirklich gut gewesen, dass er Roland abgewiesen hatte und das sein kleiner Bruder die Woche nicht da war. Er hatte die ganze Woche ‚Wäschedienst’ und danach wollte er nur ungern den glücklichen Bruder mimen.

„Ach so… na ok“ antwortete Joey nur, doch das realisierte Seto schon nicht mehr wirklich. Zu sehr war er in Gedanken.

Saburo Hirito war ein Schwein… ein unglaublicher Mistkerl.

Er hatte hier drinnen Macht und diese würde er nutzen. Das hatte er Ihm heute deutlich zu verstehen gegeben. Sein Unterleib pochte noch immer und sein Magen schmerzte, als hätte Ihm jemand dagegen getreten.

Er konnte selbst nicht glauben, dass er das wirklich mit sich machen ließ. Er war immer noch Seto Kaiba, verdammt noch mal!

Er kniff die Augen zusammen und ballte die Hände zu Fäusten, als wieder eine Schmerzwelle durch seinen Körper nach Oben drang.

Er atmete flach und versuchte so den Schmerz einigermaßen erträglich zu machen.

Zum Glück hatte auch Wheeler aufgehört Ihm Fragen zu stellen. Seine Stimme ruhig zu halten hatte Ihm einiges abverlangt.

Er schämte sich unglaublich für diese Schwäche. Aber was konnte er tun? Als Neffe des Gefängnisdirektors standen Ihm alle Türen offen. Niemand der Wärter würde es wagen gegen Ihn zu sprechen aus Angst den Job zu verlieren und ein anderer Häftling würde das erstrecht nicht wagen.

Er musste das alleine durchstehen. Alleine… wie immer.
 

>Was ist nur mit Ihm los?< das fragte sich der Blondschopf nicht zum ersten Mal an diesem Tag. Seid einigen Tagen benahm sich Kaiba merkwürdig.

Seid er das erste Mal die Wascharbeit aufgebrummt bekommen hatte war er so anders.

Davor war er beinahe nett. Sie hatten sich gut unterhalten können, doch nun?

Irgendwas bedrückte den Brünetten.

Er war ruhig, in sich gekehrt und sagte nur das nötigste. Er ging immer als letzter duschen oder als aller erster. Hauptsache es war fast niemand da.

>Irgendwas versteckt er doch, aber warum sagt er mir denn nichts? Es kann doch nicht sein, dass er alles alleine in sich hinein frisst.<

Die ganze Sache stimmte den sonst so fröhlichen jungen Mann doch etwas nachdenklich. Er war zumindest in seinen Überlegungen schon so weit gekommen, als das er festgestellt hatte, dass es etwas mit dem Waschdienst zu tun hatte.

Doch was konnte denn daran so schrecklich sein, dass sich der ehemalige CEO so veränderte?

Joey schüttelte den Kopf.

Kaiba war gerade wieder beim Waschdienst und er lag in seinem Bett.
 

Die Tür wurde aufgeschlossen und die braunen Augen wandten sich sofort auf das graue Eisen. Doch es kam nicht wie erhofft der Blauäugige, sondern sein zweiter Mithäftling.

„He Kenjo? Na… schon alles gepackt?“ fragte er lockerer als er dachte. Aber irgendwie freute er sich, dass der bekennende Kiffer hier raus kam.

Kenjo war ein echt lieber Kerl, aber halt etwas… nunja… eben ein Kiffer und das hatte er sich auch im Knast nicht abgewöhnt.

Weiß der Geier wie er hier an das Zeug gekommen war, aber Tatsache war, dass er es irgendwie schaffte.

„Logo“ grinste Ihn der Schwarzhaarige an.

„Morgen hab ich es endlich geschafft und komm aus dem Saftladen hier raus!“

„Wirst mir fehlen Alter. Hoffentlich stellst du nichts mehr an“ auf diese Aussage hin herrschte kurzes Schweigen ehe beide in Lachen ausbrachen.

Natürlich würde Kenjo wieder was anstellen. Er durfte sich eben nur nicht mehr erwischen lassen.

Lachend wand sich der Ältere ab und warf sich in sein Bett, sodass die Sprungfedern quietschten.

„Hast du Kaiba zufällig gesehen?“ fragte Joey seinen Zellengenossen.

„Nein, warum? Ich denke der hat Wäschedienst, das hat er doch diese Woche, wenn ich das richtig mitbekommen habe“ überlegte Kenjo und bettete seinen Kopf auf die verschränkten Arme.

„Ja schon. Aber er ist nach dem Wäschedienst immer so seltsam“ überlegte Joey leise, ehe er wieder deutlicher zu Kenjo fragte „du hattest doch auch schon öfters Wäschedienst gehabt. War dir danach irgendwie schlecht? Waren dort irgendwelche Dämpfe oder halt sowas in der Art?“

Kenjo zog beide Augenbrauen in die Höhe und warf einen Blick auf den Blonden.

„Was sollen denn die Fragen?“

„Antworte doch einfach, Mann.“

„Pfft…. Also soweit ich mich erinnere gibt’s dort weder Dämpfe noch war die Arbeit anstrengend.“

Der Braunäugige nickte verstehend. Also keine Dämpfe und keine anstrengende Arbeit?

Aber hatte Seto nicht gesagt, dass…

„Nervig war nur Hirito. Der hat immer Aufsicht beim Wäschedienst. Mann, ey. Der Kerl ist echt die Pest“ brummte der Kiffer und kramte dann unter seinem Bett den Diskman hervor.

Er stöpselte sich die Stecker ins Ohr und sah noch mal kurz zu seinem Zimmergenossen.

„Vielleicht geht es da Kaiba ebenso und er kommt mit Hirito nicht klar, wenn du dir um Ihn Sorgen machst“ meinte er und drehte sich dann um.

>Saburo Hirito, also?< der Typ war im Knast natürlich bekannt. Er war weder umgänglich noch hatte er irgendeine Achtung vor den Menschen hier.

Er nahm sich zuviel heraus und das nur, weil er der Neffe des Direktors war.

Joey war er schon lange ein Dorn im Auge.

Aber konnte das wirklich etwas mit Setos seltsamen Verhalten zu tun haben?

Joey musste dem auf den Grund gehen!
 

Saburo strich noch mal über den verschwitzten braunen Schopf, ehe er sich erhob und seine Hose zuknöpfte.

Er atmete selbst noch mal tief durch und sah dann süffisant grinsend auf den Häftling hinab, mit welchem er sich gerade vergnügt hatte.

„Zu schade, dass diese Woche bald um ist. Ich werde mich aber bemühen, dass du bald wieder Wäschedienst bekommst, was hältst du davon?“ fragte der Wärter grinsend.

Die blauen Augen richteten sich wütend auf Hirito, während Seto schnell noch seine Hose hinauf zog.

„Vergiss es!“ zischte er wütend „Ich werde nicht noch mal zum Wäschedienst kommen! Du bist ein mieses und dreckiges Schwein Hirito!!“

Der Schlag in seinen eh schon über die letzten Tage stark malträtierten Unterleib trieb Ihn die Tränen in die Augen und er sackte keuchend und mit zusammengebissenen Zähnen auf dem Wäscheberg zusammen.

„Was bildest du dir eigentlich ein? Hast du vergessen, was ich mit dir anstellen kann?“ zischte er Wärter ungehalten.

„Ich werde dich in die geschlossene Abteilung bringen lassen und dir noch einen hübschen Mord anhängen. Dann kommst du hier nie wieder raus! HAST DU KAPIERT??!!“ schrie er, während er nochmals in den Bauch des Brünetten trat.

Wimmernd hielt dieser sich die schmerzenden Stellen und versteckte sein Gesicht in den sauberen Bettlaken.

Hirito beruhigte sich wieder und strich sich das durcheinander geratene Haar zurück.

„Jetzt steh auf!“ befahl er, doch der junge Firmeninhaber schüttelte nur den Kopf.

Er konnte nicht.

Hirito knurrte. Auch das noch. Der Wäschedienst war in nicht mal 10 Minuten vorbei und bis dahin musste der Blauäugige wieder relativ fit sein.

So ließ Ihn der Grauhaarige in Ruhe und räumte stattdessen noch die Wäschestücke in die Maschinen und hängte die sauberen Kleidungsstücke auf.

Seto atmete stoßweise und versuchte die Schmerzen zu ignorieren.

>Dieser verdammte Mistkerl… ich könnte Ihn… argh< er biss die Zähne zusammen und sein Körper krümmte sich noch mehr zusammen.

Er musste sich beruhigen!

Nach einiger Zeit trat Saburo wieder zu Ihm.

„Wir müssen los! Nun steh schon auf!“ befahl er erneut und zur Verdeutlichung griff er nach Setos Arm und zog diesen nach oben.

Stöhnend richtete sich der CEO auf und stellte sich wackelig auf die Beine.

Leicht gekrümmt schritt er vorwärts und Saburo folgte Ihm. An der Treppe übergab er Ihn weder ohne ein Wort der Wärterin und Seto kämpfte sich mühsam die Stufen hinauf.

Er wollte nur noch ins Bett und sich hinlegen!
 

Erleichtert sah er die Tür an, welche die Wärterin gerade aufschloss. Es kam Ihm vor als hätten sie Stunden bis hierhin gebraucht.

Die Tür schloss sich hinter Ihm und ohne nach Links oder Rechts zu sehen steuerte Seto sein Bett an und ließ sich langsam darauf sinken.

Den Blonden beachtete er dabei nicht, welcher Ihn verwundert und besorgt zugleich anblickte.

„Seto? Bist du wieder so geschafft vom Wäschedienst?“ fragte er leise um Kenjo nicht zu wecken, welcher über seiner Musik bereits eingeschlafen war.

„Ja“ flüsterte auch der Brünette zurück und war erleichtert, dass er nicht laut sprechen musste. Dafür hätte er keine Kraft mehr gehabt.

„Willst du mir wirklich nicht sagen, was der wahr Grund ist? Ich glaub dir nicht, dass das nur an dem bisschen Wäschedienst liegt? Du arbeitest sonst doch bei weitem härter in der Firma.“

„Es liegt nur an der Wäsche und nun lass mich in Ruhe.“

„Aber Seto…“ versuchte es Joey nochmal.

„Nein Joey. Lass mich bitte in Ruhe“ meinte der unten Liegende nochmal nachdrücklich, ehe er sich mit dem Gesicht zur Wand rollte und die Augen schloss. Wie immer versuchte er den Schmerz weg zu atmen und hoffte bald einschlafen zu können.

Joey kam der Bitte nach und hielt den Mund.

Eine Weile betrachtete er noch den Brünetten von oben, bis es im Zimmer langsam dunkel wurde.

Die Nacht senkte sich über das Gefängnis und Joey merkte dass sein Blick und seine Gedanken eher ins Leere gelaufen waren.

Gerade wollte er sich abwenden um ebenfalls etwas Schlaf zu finden, als er stutzte.

>Was zum Teufel?<

Der dunkle Fleck war auf der Hellen Bettwäsche durchaus nicht zu übersehen.

Leise kletterte der Braunäugige aus seinem Bett und hockte sich vor das des Firmenchefs. Dieser atmete gleichmäßig, woraufhin Joey erkannte, dass er anscheinend schon eingeschlafen war. Die Decke hatte er sich bis zum Kinn gezogen und an der Stelle, an welcher wohl das Hinterteil seines Mithäftlings lag, schimmerte es dunkel und feucht in dem schwachen Licht.

Joey behagt der Gedanke überhaupt nicht, dass er seinen ehemaligen Erzrivalen im Schlaf an den Hintern fasste, aber er musste wissen, ob es sich bei dem Fleck um das handelte, was er befürchtete.

Vorsichtig streckte er die Hand aus, immer darauf konzentriert, dass der Brünette ja nicht aufwachen konnte.

Seine Fingerspitzen wanderten langsam über die Decke, bis sie an der betreffenden Stelle angekommen waren.

Joey schluckte und sah noch mal zu Kaibas Kopf, doch dieser blieb ruhig und so wagte es der Blondschopf doch.

Mit dem Zeigefinger fuhr er vorsichtig über den feuchten Fleck und zog dann schnell seine Hand zurück.

>Oh mann… Ich hab Seto gerade fast wie an den Hintern gefasst.< er schüttelte den Kopf und widmete seine Aufmerksamkeit dann seinem Finger.

Er verrieb die Flüssgkeit erst zwischen Daumen und Zeigefinger, ehe er diesen zu seiner Nase führte und kurz daran roch.

Er kniff die Augen zusammen und streckte den Finger schnell wieder von sich.

>Blut. Das ist eindeutig Blut!< durch seine Schlägereien wusste er durchaus wie sich Blut anfühlte und wie es roch.

Um einhunderprozentig sicher zu sein, hätte er es auch kosten können, aber das war Ihm dann doch zu viel.

Das Blut war ja immerhin aus… >Wie… wie kann Kaiba denn bitte an solch einer Stelle bluten? Und dann auch noch so stark, dass es durch seine Kleidung und die Decke kommt? Er ist ja immerhin keine Frau die Ihre Periode bekommt< kurz musste Joey obgleich dieses Gedankenganges grinsen.

Kaiba und eine Frau mit Periode?

Zu witzig, aber doch unmöglich…

Was also konnte passiert sein, dass der junge Häftling an solch einer Stelle so stark blutete.

Plötzlich traf Joey die Erkenntnis und irgendwie passte alles zusammen.

Kaibas seltsames Verhalten seid einigen Tagen.

Sein körperlicher wie emotionaler Rückzug. Die Schwäche…

>Das kann doch nicht wahr sein?<

Erschüttert sah der Blonde auf seinen ehemaligen Klassenkameraden hinab. Konnte es wirklich sein, dass Seto vergewaltigt worden war? Hier im Gefängnis?

Dieser Gedanke war einfach nur furchtbar und erschreckend! Doch erschien er Ihm als einzig logische Erklärung.

Traurig sah er zu Seto.

>Und das hast du also zu verstecken versucht? Du konntest es niemanden sagen, dass der stolze und unbezwingbare Seto Kaiba so misshandelt wird.< er schüttelte den Kopf.

>Keine Sorge. Ich werde dir helfen, auch wenn du diese Hilfe vielleicht nicht willst.<

Er würde Ihm helfen, nur musste er erst Beweise haben und aus diesem Grund beschloss er den Brünetten am morgigen Tag nicht mehr aus den Augen zu lassen!
 

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Soooo... langsam wird's spannend!

Freut euch schon auf das nächste Kapitel^^

Part VII

WICHTIG:

Ihr lieben Leser,

ja mich gibt es tatsächlich noch und ich möchte mich echt entschuldigen, dass ich für dieses Kapitel so ewig gebraucht habe.

Das hat verschiedene Gründe: Ein "Krea-Tief", das eklige Wetter und so weiter.

Ein Hauptgrund, warum ich eine Zeitlang nicht weiter kam ist, dass eine Freundin meinen Schreibstil doch arg bemängelt hatte und meinte, dass man meine FFs nur lesen würde, weil ich vom Lieblingspair von YGO schreibe.

Nun meine Frage an euch: Würdet Ihr die FF auch lesen, wenn die Rechtschreibung echt grottig wäre?

Ich habe sie nämliche eigentlich nie so schlecht eingeschätzt?

Bitte sagt mir das einfach^^
 

Widmung: Jawollja... dieses Kappi bekommt eine Widmung.. und zwar an vulkanier2. Sie hat so lieb immer wieder nach dem neuen Kapi gefragt und ist eine so treue Kommi-Schreiberin! Dankeschön dafür!^^

Hier ist es also.:-)
 

Viel Spaß!
 

PS: Das Kapi ist relativ unspektakulär und soll eher dazu dienen, dass Seto und Joey näher zusammen kommen^^

Also eher ein Übergangskappi^^
 

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Kapitel 7
 

Am nächsten Morgen fiel es Seto unsagbar schwer aufzustehen. Die Schmerzen waren nicht vergangen und wie er – nachdem sein Verstand sich geklärt hatte – bemerkte, war seine Hose leicht feucht.

>Fantastisch… anscheinend hab ich die Nacht stark geblutet. Die Tritte müssen die Wunden aufgerissen haben. Wohl auch die Inneren< er schloss die Augen und seufzte leise.

Er lauschte kurz, doch konnte er keine Geräusche in seiner Zelle mehr wahrnehmen. Anscheinend waren seine Mithäftlinge schon aufgestanden.

Erleichterung machte sich in dem Brünetten breit, wenn auch ein leichter Stich in der Brustregion.

Niemand schien etwas zu bemerken oder bemerkt zu haben. Niemand war also da, der Ihm helfen konnte.

Dennoch hatte er das Gefühl, dass Joey langsam Verdacht schöpfte, dass etwas nicht stimmte. >Liegt bestimmt an den Schnüffelinstinkten…. Er ist eben doch ein Hund< lächelte er leicht >Ich muss mir aber wirklich etwas einfallen lassen, denn Joey soll es nicht bemerken… das bringt Ihn nur in Schwierigkeiten< verwundert über diesen Gedanken hielt er inne.

Er machte sich tatsächlich Sorgen, dass der Köter Schwierigkeiten bekommen könnte? ER wurde hier immerhin vergewaltigt!

Seto schüttelte den Kopf. Er wusste woran das lag. Im Gefängnis hatten er und der Blondschopf sich wirklich recht gut verstanden, denn hier waren sie gleich gewesen. Damals in der Schule war er der CEO der Kaiba Coorperation und Joey einfach ein Faulpelz.

In der Zeit wo sie sich nun hier kennen gelernt hatten, hatte er einiges über Wheeler erfahren, was er vorher nie gedacht hätte.

Nach der Schule hatte der Blondschopf eine Lehre begonnen als Altenpfleger und war in seinem Betrieb auch übernommen wurden.

Er hatte Ihm auch erzählt, dass die Arbeit Ihm viel Spaß machte, da er Menschen helfen konnte.

Zugleich verdiente man als Altenpfleger jedoch nicht gerade viel und so hatte er sich mit kleineren Diebstählen über Wasser gehalten. Dann hatte er mit den falschen Leuten Umgang gepflegt, hatte schwere Einbrüche begangen und dabei nicht selten auch jemanden niedergeschlagen oder ausgeraubt.

Bei seinem letzten Überfall wurde er letztendlich geschnappt.

Seto wunderte dies nicht wirklich. Trotz Joeys manchmal liebenswerter Tollpatschigkeit, war diese bei solchen Angelegenheiten eher hinderlich.

Aus seinen Gedanken wurde er gerissen, als er ein leises Räuspern vernahm.

Seto ruckte herum und sah in das lächelnde Gesicht eben jenes Blondschopfes über den er gerade nachgedacht hatte.

„Wheeler?“

„Jupp“ nickte sein Gegenüber. Die Haare hingen Ihm lang hinunter, da er kopfüber vom oberen Bett zu Seto hinunter sah.

Über den ersten Schrecken hinweggekommen zog Seto argwöhnisch eine Augenbraue in die Höhe.

„Willst du deine letzten Gehirnzellen noch abtöten oder warum hängst du hier kopfüber herum?“

„Dir auch einen guten Morgen. Und nein, ich habe nicht vor, mir irgendwas abzutöten, aber Danke für deine besorgte Nachfrage“

„Von besorgt kann nicht die Rede sein. Ich mache mir lediglich Gedanken, ob es gesund ist was du da machst. Deine Stirn und deine Wangen sind jedenfalls schon verdächtig rot.“ Deutete der Brünette mit einem Nicken in die Richtung Joeys.

„Ahja? Nagut dann warte kurz“ und schon war der Kopf wieder verschwunden. Stattdessen baumelten nun zwei Beine vor Setos Blickfeld.

„Stimmt… jetzt ist es besser“ lachte es von oben.

Lautlos stöhnte der Brünette auf und hielt sich die Hand an die Stirn. Warum war er nur so gestraft.

„Was machst du eigentlich noch hier? Um diese Uhrzeit bist du doch sonst schon immer beim Essen?“ fiel Ihm dann ein.

„Hmm… stimmt“ summte Joey „Aber ich dachte mir, da du schon die ganze Woche keinen Besuch bekommen hast, dass ich heute mal bei dir bleibe und dich ein wenig aufmuntere“ lachte er, obwohl Ihm nicht wirklich zum Lachen zumute war. Was er gestern entdeckt hatte war wirklich schockierend und er brauchte zwingend einen Beweis für seine Theorie!

Kurz lachte Seto auf „Du willst mich aufheitern? Leider habe ich im Moment keine Nerven für deine Scherze, Wheeler.“

„He… du hattest mich schon Joey genannt, also bleib auch dabei, Seto!“ den Namen betonte er noch mal besonders. Zwar hatten sie sich nie offiziell Ihre Vornamen angeboten, doch Seto hatte Ihn gestern immerhin Joey genannt und das war dem Blondschopf Einverständnis genug.

„Und außerdem war das kein Scherz! Ich finde du kapselt dich schon wieder so ab, wie damals in der Schule.“ murmelte der Blondschopf.

„Ich kapsel mich ab?“ wiederholte Seto noch einmal ungläubig.

Eine Weile war es still, ehe das Bett kurz knarrte und Joey vor Seto auf dem Boden landete. Er drehte sich um und setzte sich auf die Kante des unteren Bettes.

„Ich… sorry, das wollte ich so nicht sagen. Aber an irgendjemanden muss ich mich ja hängen. Kenjo verlässt uns immerhin heute“ lächelte Joey etwas schief.

„Und da hast du beschlossen, dass du dich ausgerechnet an mich hängen musst? Das kannst du vergessen Wheeler.“ Er würde Ihn NICHT Joey nennen. Das gestern war ein Ausrutscher gewesen und er hatte nicht vor diesem weiter Beachtung zu schenken.

Zudem wollte er jetzt endlich alleine sein und das Ausmaß seiner nächtlichen Wunden begutachten. Wenn der Fleck zu groß war, musste er das Laken heute unauffällig in den Waschraum schaffen, sonst würden die andern Wärter Fragen stellen.

„Aber, ich…“ begann sein Gegenüber, wurde jedoch rüde unterbrochen.

„Nein, Wheeler. Kein ‚Aber’ ich lege keinen Wert auf deine Gesellschaft und nun würde ich es schätzen, wenn du mich alleine lassen würdest“ knurrte er.

Joey nickte „Ok… wie du willst.“ Damit erhob er sich und verließ die Zelle ohne sich noch einmal umzudrehen.

Erleichtert sank Seto wieder auf das Bett und fuhr sich mit den Händen über sein Gesicht.

Das war gerade noch mal gut gegangen.

Langsam erhob er sich wieder und stand auf. Der Fleck im Laken war zwar deutlich zu sehen, aber doch geringer als er gedacht hatte. Es würde nicht schwer sein diesen versteckt in die Waschkammer zu schmuggeln. Immerhin musste er heute wieder zum Wäschedienst. Noch zweimal, dann war es überstanden! Heute war Donnerstag und morgen würde auch Mokuba wieder kommen.

Der Brünette lächelte leicht, während er sich anzog und dann das Laken zusammenfaltete, sodass man den Fleck nicht sehen konnte. Das Ziehen in seinem Unterleib ignorierte er. Das hatte er auch schon die letzten vier Tage gekonnt und wenn er ehrlich war, dann war er unglaublich stolz auf sich, dass er es geschafft hatte, dass niemand von den Übergriffen erfahren hatte.

Oder wollte niemand davon erfahren?

Der Brünette schüttelte den Kopf. Was machte er sich überhaupt darüber Gedanken? Er wollte immerhin, dass es niemand erfuhr. Das war eine bloße Demütigung!

Seto sah auf das Bettlaken in seinen Händen hinab. Eine Demütigung…

Was hatte Ihn sein Stiefvater eingeprügelt? Keine Schwäche zeigen.

Schwäche…

Die blauen Iriden verdunkelten sich und mit einem wütenden Aufschrei feuerte der Brünette das Laken an die Wand.

>Saburo Hirito…. dafür wirst du büßen!< schwor er in Gedanken.
 

Joey seufzte leise auf als er den Flur zum Hof hinunter ging. Wie sollt er es nur schaffen an Kaiba heran zu kommen?

Würde dieser Ihm etwas sagen, wenn er Ihn direkt ansprach?

>Wahrscheinlich nicht< er würde es abstreiten, verneinen, sich rausreden, Joey beleidigen oder Ihn sogar derb anfahren. Aber er würde Ihm mit Sicherheit nicht sagen, was tatsächlich mit Ihm los war.

Der Blondschopf murrte als er an zwei Wärtern vorbei und auf den Hof trat. Er ließ seinen Blick über die anderen Häftlinge gleiten und drehte sich dann aber wieder um.

„Wieder rein?“ fragte einer der Wärter. Die Tür zum Hof wurde immer geschlossen gehalten und nachdem Joey nickte, öffneten die Wärter auch wieder die Tür mit einer weißen Stechkarte.

Joey trat wieder in das Innere des Gefängnisses und machte sich wieder auf den Weg zum Essensraum.

Er brauchte jetzt was zu Essen und danach würde er wieder zu Kaiba gehen und Ihn beobachten. Selbst wenn dieser Ihm nichts sagen würde… er würde schon heraus finden, wer oder was dem Brünetten so zusetzte.
 

In der Zwischenzeit hatte sich der Brünette ebenfalls wieder beruhigt. Nachdem er sich im Waschraum gewaschen und schließlich angezogen hatte, saß er nun ebenfalls im Saal und frühstückte.

Im offenen Vollzug durften sich die Häftlinge immerhin freier bewegen, als im geschlossenen Vollzug und so genoss es der Brünette, dass er es heute mit dem Frühstück etwas hinausgezogen hatte. So war der Speisesaal fast leer.

Nach dem Frühstück wurden die Zellen inspiziert und dann hatte er noch etwas Ruhe. Dann würde er zu Mittag essen und dann… ja, dann hatte er Wäschedienst. Noch zweimal.

Er seufzte lautlos.

Nur noch zweimal musste er diesem widerlichen Saburo gegenüber treten. Nur noch zweimal verdammt!

Er sah auf als der Tisch an welchem er saß kurz wackelte sodass sein Wasserglas überschwappte.

„Mahlzeit“ grinste Ihn sein Zellenkamerad breit entgegen, als dieser sich nun auf seinen Stuhl Ihm gegenüber fallen ließ und vor sich seinen Teller und sein Glas abstellte.

„Kannst du nicht aufpassen“ murrte der Brünette und sah verärgert auf sein nun halbleeres Glas und das Wasser welches sich darum ausgebreitet hatte. Joey folgte dem Blick und grinste entschuldigend.

„Ups“ lachte er und kratzte sich am Hinterkopf „war keine Absicht.“

„Das ist es bei dir nie Wheeler.“

„Joey. Nun komm schon Seto… die ganzen Jahre die wir uns nun schon kennen und jetzt sitzen wir sogar zusammen im Knast. Da kannst du mich doch wirklich beim Vornamen nennen.“

„Mir ist aber nicht danach“ meinte der Blauäugige und biss in seine, mit Käse belegte, Brötchenhälfte.

„Warum hast du denn so eine Abneigung dagegen?“ fragte Joey nun ernster, aber immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Ich habe keine Abneigung dagegen“ wehrte Seto ab „aber ich sehe nicht zu was es gut sein soll. Du hast noch ein paar Jahre und bist dann frei und bei mir gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ich verrotte hier drin oder ich bin in der nächsten Zeit draußen, weil endlich feststeht, dass ich unschuldig bin.

Wenn es so verläuft werden wir uns wohl nicht wieder sehen danach. Egal wer nun zuerst draußen ist.“

Der Blonde nickte verstehend. Er ahnte schon was der CEO Ihm sagen wollte, doch war er nicht dessen Meinung. „Aha und da willst du mich nicht so nahe an dich heran lassen, weil du denkst, dass es eh bald zu Ende ist.“

Ok, dass hätte er auch anders formulieren können. Das klang ja als hätten sie eine Beziehung… aber was solls?

Bevor Seto darauf antworten konnte sprach der Blonde schon weiter.

„Ich verstehe das, aber willst du nicht wenigstens die Zeit, welche wir hier notgedrungen schon zusammen verbringen müssen, nicht etwas freundliches gestalten? Wir haben hier wirklich nur uns zwei an die wir uns halten können und ich fände es sehr schade, wenn wir trotzdem weiterhin so reserviert miteinander umgehen.“

Seto biss erneut von seinem Brötchen ab und kaute, während er auf den Tisch sah. Sollte er dem einfach nachgeben?

Eigentlich hatte er nichts zu verlieren und schlimmer als es jetzt schon war, würde es auch durch Wheeler nicht werden.

„Meinetwegen Joey“ antwortete er und sah auf. Ihm entgegen strahlte ein helles Lächeln.

„Danke Seto.“

Und damit widmeten sich beide wieder Ihrem Frühstück.

Nachdem sie den Rest mehr oder weniger schnell in sich gestopft hatten, da die Wärter den Essensraum für das Mittag auch langsam fertig machen mussten - es war eben nicht nur von Vorteil wenn man spät essen kam – liefen sie zum Zellentrakt zurück.
 

In der Zelle angekommen ließ sich Seto mit seinem Buch auf sein Bett fallen, doch Joey blieb davor stehen und musterte Ihn.

„Was starrst du so?“ fragte Seto vom Bett aus, wand aber den Blick nicht von den Seiten seines Buches.

„Ich frage mich warum du dein Bettzeug auf den Boden gelegt hast“ zeigte er. Seto saß nämlich nur auf der Matratze und ans Kopfkissen gelehnt. Die Bettdecke lag zusammengefaltet auf dem Boden.

„Vielleicht weil sie gewaschen werden muss?“ fragte Seto im Gegenzug und sah Joey mit hochgezogener Augenbraue an.

„Die wurde doch erst gewechselt. Gerade erst am Montag“ meinte der Blonde.

„Whe… Joey. Du willst mir doch nicht ernsthaft weiß machen, dass du dich für meine Dreckwäsche interessierst?“ schmunzelte Seto und klappte sein Buch zusammen.

„Und wenn doch?“ grinste Joey und ließ sich auf der Bettkante nieder.

„Dann brauchst du echt ein Hobby“ seufzte er und schüttelte den Kopf. Was wollte Joey eigentlich. Irgendwie war sein Benehmen seltsam. Sogar für seine Verhältnisse.

„Schon möglich. Vielleicht hab ich aber auch schon eines. Ich denke man kann es als Hobby bezeichnen, dir auf die Nerven zu gehen“ lachte er und erhob sich wieder.

„Da kann ich dir noch nicht einmal widersprechen. Mit der schönen Regelmäßigkeit in der du mich nervst, kann das durchaus als Hobby durchgehen“

„He… das war jetzt aber ein schönes Lächeln“ zeigte Joey und grinste noch breiter.

Seto schüttelte nur den Kopf, sagte dazu aber nichts mehr, sondern nahm wieder sein Buch zur Hand.

Joey sah das auch nur mit einem Lächeln und kletterte wieder in sein eigenes Bett um dort ein wenig Musik zu hören.

Sie genossen beide noch ein wenig die Ruhe, denn – auch wenn niemand von Ihnen beiden es ahnte – dieser Tag würde Ihr weiteres Leben beeinflussen.
 

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So Leute, das wars.

Das nächste Kapitel dauert nicht mehr so lange. Versprochen^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (52)
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Von:  Lunata79
2012-09-10T00:36:55+00:00 10.09.2012 02:36
Argh, wie gehts denn nun weiter?!?
Was ändert sich an diesem Tag für beide?!?
Das ist sooooo gemein. Schon so lang ist nichts mehr gekommen.
Bitte s hreib weiter!!!

Lg
Lunata79
Von:  chibikuma
2011-01-19T19:27:27+00:00 19.01.2011 20:27
ich find das Kapi kasse und freu mich schon auf das nächste

ich frage mich nämlich schon die ganze zeit wann kommen die zwei endlich mal zusammen und was macht Seto mit dem Wärter und bekommt er doch noch die erfreulich narchricht das er da raus darf? aber seto tut mir auch leid das er so von dem leben bestraft wird

aber zum glück hat er Joey der wird ihn da schon raushlfen ^^

freu mich schon riesig auf das neue Kapi ^^
Von:  mu_chan
2010-08-31T19:18:57+00:00 31.08.2010 21:18
tolles kapitel!!^^
zu deiner frage...
kla würde ich sie trotzdem lesen weil kein mensch perfekt is!!
also von daher find ich dis nich so schlimm!!=)

zum kapitelchen...
ich finds echt toll!!^^
besonders da sich die beiden jetzt anfangen zu verstehen!!
bin gespannt wie es sich zwischen den beiden noch entwickelt!
freu mich schon wenn es weiter geht!!=)
glg mu_chan
Von:  vulkanier2
2010-08-28T02:19:10+00:00 28.08.2010 04:19
hi. danke für deine Benachrichtigung. man sind wir hier in einer Deutschstunde?? also ich werde jetzt damit nicht anfangen. ich fand das kapitel fürs lange warten ziemlich kurz. also ein shounen ai zwischen seto und joey solltest du nicht machen,falls du es vor hättest. das könnte ich bei dieser situation nicht vorstellen. eine freundschaft ja, aber mehr auch nicht. immerhin ist joey der einzige halt für seto, da er im gefängnis niemanden kennt. man hat ja den verlauf zwischen den beiden kennengelernt. ich fand es ausserdem gut, wie joey versucht seto zu helfen. jedenfalls der ansatz dafür war schon mal gut. aber wir kennen ja kaiba. er lässt sich von niemanden helfen!! bin gespannt wie seto reagieren würde, wenn er rausfindet, das joey es weiss. ich würde denjenigen gar nicht mehr in die augen schauen wollen, oder am besten die person ganz meiden. für seto ist das ja eine demütigung pur.
also bis zu deinem nächsten kapitel
gruss vulkanier2
Von:  DarkTiger
2010-08-27T21:21:40+00:00 27.08.2010 23:21
Also ich muss deiner Freundin da leider zustimmen.
Ist jetzt nicht böse gemeint.
Ich bin immer auf der suche nach Geschichten mit meinem Lieblingspairing wo die Story mal außergewöhnlich ist.
Deshalb habe ich jetzt versucht diesem Kapitel noch eine Chance zu geben und es zu lesen. Die Rechtschreibfehler falls es die paar gibt sind auf jeden Fall nicht das Problem.
Der Schreibstil ist es auch nicht so ganz. Es ist eher das was du schreibst.
Ich erkläre dir jetzt mal die gröbsten Fehler dieses Kapitels auf:
1.
Was ist ein offener Vollzug?

"Der offene Vollzug unterscheidet sich vom geschlossenen Vollzug dadurch, dass im offenen Vollzug keine oder nur verminderte Vorkehrungen gegen Entweichungen getroffen werden. Er bedeutet die freiwillige Einordnung des Insassen in ein System der Selbstdisziplin, der Gemeinschaftsfähigkeit und Eigensteuerung und ist die letzte und wichtigste Stufe zur „Einübung der Regeln des freien Lebens“ (Resozialisierung).
Im Idealfall heißt dies konkret: Der Gefangene verlässt morgens die Anstalt und begibt sich zu seinem Arbeitsplatz. Nach Beendigung der Arbeit kehrt er unverzüglich in die Anstalt zurück und bleibt dort bis zum nächsten Morgen, sofern er keinen Ausgang oder Urlaub hat. In der Anstalt kann der Gefangene an den dort angebotenen Freizeit-, Sport- und Behandlungsmaßnahmen teilnehmen, die meisten Wochenenden verbringt er bei seiner Familie. Der Gefangene im offenen Vollzug hat sich aber strikt an die vorgegebenen Regeln zu halten. Alkoholkonsum oder eine verspätete Rückkehr können schnell dazu führen, dass ein Gefangener in den geschlossenen Vollzug verlegt wird."

Dieser Erläuterung aus Wikipedia kannst du entnehmen das ein offener Vollzug außerhalb der Gefängnismauern stattfindet. Sobald der Gefangene wieder im Gefängnis ist müssen strenge Regeln eingehalten werden.
Bei einem Gefängnisaufenthalt gehört ein geregelter Tagesablauf dazu. Morgens werde alle gleichzeitig geweckt und müssen auch aufstehen. Dan gehen alle zusammen zum Essen dann alle Raus und so weiter. Das ist absolut unlogisch und tut bereits beim lesen weh wenn du schreibst das Joey da einfach alleine rumläuft wo es ihm passt oder Seto da pennt solange wie er will. Sei mir nicht böse aber ich bin ein Mensch der sehr auf das Logische achtet. Zudem Finden die Dienste immer mit vielen Gefangenen statt. Immerhin sind im Gefängnis mindestens 1000 Gefangene, also 1000 x Bettwäsche 1000 x Klamotten und so weiter. Da wird ganz bestimmt nicht für 10 Stunden die Woche ein Gefangener hingestellt und daneben um diesen einen Gefangenen zu beaufsichtigen. So würde das Gefängniss das immerhin auch nur ein begrenztes Kapital beherbergt schnell in die Roten Zahlen kommen. Immerhin müssen alle Gefangenen in dieser Zeit einen Dienst ausüben.

"Für den offenen Vollzug ungeeignet sind namentlich sucht- und fluchtgefährdete Gefangene, Gefangene, die in der Vergangenheit eine Vollzugslockerung (Ausgang und Urlaub) missbraucht haben, sowie Gefangene, gegen die ein Ausweisungs-, Auslieferungs-, Ermittlungs- oder Strafverfahren anhängig ist."

Wie du dem entnehmen kannst wäre ein offener Vollzug absolut unmöglich für einen potenziellen Mörder bei dem die Verhandlung noch nicht einmal abgeschlossen ist.

Zudem verhalten sich Seto und Joey absolut unlogisch wenn man beenkt wie man in so einer Situation reagieren würde wenn man sich in die Charaktere hineinversetzen würde. Vor allem die Aussage aus dem letzten Kapitel die irgendwie so war:
"Bleib ruhig sonst hänge ich dir noch einen Mord an." Und Seto der ja eigentlich ein schlaues Kerlchen ist glaubt das sofort und unterwirft sich. Was soll den das? So einfach kann man keinem nen Mord anhängen. Und so leicht lässt sich so jemand nen Mord nicht anhängen der so viel Geld hat das er das Gefängnis kaufen kann um die Spurensicherung zu sichern und seine Unschuld zu beweisen.
Ok ist jetzt viellt ein bisschen übertrieben aber ich hoffe das die Grundidee verständlich rüber gekommen ist.

Was ich damit sagen will ist das du auch mal etwas logischer versuchen könntest zu schreiben und vielleicht versuchst dich in die Charaktere hineinzuversetzen oder mal bei Wiki nachzuschlagen was den das eigentlich ist was du da schreibst

lg

DarkTiger
Von:  TyKa
2010-08-27T20:57:36+00:00 27.08.2010 22:57
oh wie klasse
es geht weiter!

bin schon sehr gespannt
wie das alles sich noch entwickelt
wie das sich zwischen joey und seto entwickelt
und auch wie und wann die sache mit seto rauskommt!

fragen über fragen
spannung pur
und klasse kappi
^^

mach weiter so
^^

lg
TyKa
Von:  Eisenprinzessin
2010-08-27T20:34:58+00:00 27.08.2010 22:34
Der Satzbaufehler befindet sich übrigens ebenfalls in dem kopierten Satz ;).
Von:  Eisenprinzessin
2010-08-27T20:32:45+00:00 27.08.2010 22:32
Ertser!

Danke für die Benachrichtigung :).

Ich will mich gleich mal mit deiner Frage befassen. Die Anwort lautet nein, würde ich nicht. Ich bin - vornehmlich laut meiner Freunde - ein ziemlicher Rechschreibfanatiker, und ich kann es gar nicht haben, wenn jemand dauernd welche macht.
Damit will ich übrigens andeuten, dass das hier nicht der Fall ist und falls du doch nicht sicher bist warum beschaffst du dir keinen Betaleser?
Ich habe jetzt dieses Kapitel lang mal besonders auf Fehler geachtet, drei sind mir aufgefallen. Ein Kommafehler, ein minderschwerer Satzbaufehler und dies, ein falscher Kasus: ~„Ich verstehe das, aber willst du nicht wenigstens die Zeit, welche wir hier notgedrungen schon zusammen verbringen müssen, nicht etwas freundliches gestalten? - FreundlicheR. ~

Die anderen Fehler sind auch da in der Gegend.
Allerdings bin ich nicht ganz sicher, weil ja dein "Stil" kritisiert wurde,nicht deine Rechtschreibung. Aberdu hast danach gefragt.

Für mich klang diese Aussage deiner Freundin wie eine Provokation. Ich rate dir, es andersrum zu sehen. Es gibt so viele Joey x Seto FFs, dass die Leute sich eine schlechte Geschichte nicht antuen müssen. Trotzdem lesen sie deine.

Das Kapitel ist ja recht kurz bzw. überschaubar.
Mehr so eine Art Frontenklärung.
Ich freu mich schon aufs Nächste, der Abschluss von diesem sagt ja "Something will happen!!!".

MfG
Von:  Eisenprinzessin
2010-08-20T16:54:56+00:00 20.08.2010 18:54
wow - hab deine Story gerade gelesen und bin ziemlich beeindruckt. Du hast dir da was echt interssantes ausgedacht und du schreibst auch schön.
Ich freu mcih wenns weiter geht. Ich glaub ich hab gelesen du schreibst denen, die in dein letztes Kapi gecommented haben, ENS :).
Würd mich sehr darüber freuen!
LG
Von:  breath_less
2010-05-22T13:37:38+00:00 22.05.2010 15:37
Meine armer Seto
Aber jetzt weiß Joey ja bescheid und hilft ihm ;D
ich bin gespannt wie es weiter geht
mach schnell weiter


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