Von verliebten Vampiren und anderen Komplikationen von abgemeldet ================================================================================ Rutschgefahr mit schwulen Augenblicken -------------------------------------- „Hallo?“ „Moi, hier ist der Ville, ich wollte nur sagen, dass ich gleich da bin“ „Oh, ok.“ „Bis gleich“ „Tschü“ Jussi legte auf und drehte sich im Kreis. Er fühlte sich auf einmal gar nicht mehr so selbstsicher. Er nahm sich noch eine Kette und machte sie sich an die Hose. Dann zog er sich noch ein paar einfache, schwarze Stulpen über die Arme und rannte noch einmal vor den Spiegel. Frisur saß noch, seine Klamotten passten, er war nicht mehr so klein und insgesamt könnte er heute Abend jeden haben, wenn er wollte. Als es an der Tür klingelte schreckte er auf und bekam Herzrasen. Na ob er heute wirklich jeden haben konnte, da war er sich nicht sicher. Er öffnete die Tür und ließ Ville, der auf einmal gar nicht mehr so groß war, in seine Wohnung. Der Sänger lachte und legte den Kopf schief. „Jetzt bist du ja genauso groß wie ich. Die Fruchtzwergeindustrie wird sich an dir noch dumm und dämlich verdienen…“, er grinste und ging an ihm vorbei. „Haha…“, machte Jussi und schloss die Tür. Er lehnte sich dagegen und sah Ville an. Er hatte seine Strickmütze auf, die ihn so unglaublich süß und unschuldig wirken ließ. Jussi grinste und hielt sich kurz darauf den Mund, „Auu~“ Der Brünette kam auf ihn zu und sah ihn etwas besorgt an, „Was ist los? Was hast du da?“ Jussi schüttelte den Kopf und versuchte nicht zu flennen. Ville sollte ihn nicht aus dieser Nähe ansehen und er sollte auch nicht fragen. Wieder begann sein Körper auf die Nähe des anderen zu reagieren, was Jussi gar nicht gefiel. „Zeig mal her“, Ville nahm Jussi Hände weg und sah sich die wunden Lippen an, „Aua… wie hast du das denn angestellt?“ Jussi errötete unter dem fragenden Blick. „Ist… nicht wichtig… Frag einfach nicht“, antwortete er und sah auf, in diese wunderschönen grünen Augen. Er würde darin noch versinken, wenn Ville nicht schnell wieder auf Distanz ging. „Wenn du meinst…“, sagte Ville etwas enttäuscht von dem wenigen Vertrauen, welches Jussi ihm entgegen brachte. Er entfernte sich wieder von dem Drummer und fragte, ob sie nicht los wollten. Jussi schnappte sich seinen langen Mantel, in dem noch seine Schlüssel und der Geldbeutel waren, holte sein Handy und öffnete Ville, ganz Gentleman, die Tür. Dieser machte seinen Knicks mit seinem dunklen Filzmantel und schritt voran. Jussi konnte sich sein Grinsen noch verkneifen und schloss die Tür hinter ihnen. Der kalte Wind, der ihnen entgegen blies ließ sie erschaudern. Nebeneinander gingen sie vorsichtig die Straße hinunter, um nicht auszurutschen, wie heute schon so oft. „Wie schaffst du es eigentlich bei diesen Bedingungen nach Hause, wenn du sturzbesoffen bist?“ Jussi lachte. „Ich weiß es nicht. Ich weiß meistens nie, wie ich überhaupt von einem Ort zum anderen gekommen bin.“ Auch Ville lachte leise und schüttelte den Kopf. „Ich würde diese Straße hier niemals hochkommen…-“, er rutschte aus und hielt sich an Jussi fest, der einzigen Sache, an der man sich festhalten konnte. „Hey!“, Jussi drückte sich an die Hauswand, an der er stand und versuchte sein Gleichgewicht zu halten. Ville zog sich leicht an ihm hoch und hielt sich kurz noch fest, bis er wieder fest stehen konnte. Er blickte Jussi in die Augen und bemerkte, wie Schwul sie gerade aussehen mussten. Ville, der Jussi gegen eine Hauswand drückte. Wäre sicherlich eine Riesenschlagzeile, hätte ein Reporter das gesehen. „Ups…“, machte Ville und ließ ihn los. Jussi glaubte, sein Herz nicht mehr zu spüren. Der Wind war stillgestanden und die Vögel waren ausgestorben. Als Ville ihn schnell wieder losließ bekam er ein flaues Gefühl in der Magengegend. Er hätte in dieser Kälter gerne noch ein wenig mit Ville so dicht aneinander dagestanden. Er seufzte, als sich sein Herz wieder leicht schmerzhaft bemerkbar machte und folgte Ville, der sich bereits wieder in Bewegung gesetzt hatte. An der Kreuzung angekommen bogen sie in die belebtere Straße ein, die an beiden Seiten mit kleinen Läden gesäumt war. „Hier lebst du also“ „Ja, hier ist nicht so viel los. Es ist etwas ländlicher und die Leute kennen mich auch nicht so“ „Das ist allerdings ein Vorteil…“, meinte Ville nickend und sah sich um. Bald wurde die Straße breiter, die Autos weniger und die Läden größer. Quasi eine Einkaufsstraße. „Hast du heute schon etwas gegessen?“, fragte Jussi ihn und erhielt ein Kopfschütteln. Jussi entsinnte sich, dass man sich bei einem Date in ein Café setzte und tratschte, um den anderen besser kennen zu lernen. Jussi seufzte und führte seinen Liebsten zu einem solchen Café, in welchem er schon sehr oft gesessen hatte. Allein oder mit Jyrki war er schon hier gewesen. Es war schön gemütlich in dunklen Brauntönen gehalten und mit gemütlichen Sesseln. Er liebte dieses Café und wäre sehr unglücklich, wenn es nicht mehr da wäre. „Möchtest du dich da reinsetzen?“, fragte Jussi und hoffte, dass Ville nicht nein sagen würde. „Wenn du willst“ Jussi hob eine Augenbraue, da er nicht sonderlich zufrieden war mit dieser Antwort, setzte sich jedoch mit ihm an einen der niedrigen Tische im hinteren Teil, wo sie nicht gestört werden konnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)