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My Home Is In My Boots

[Digimon-OneShot-Sammlung]
von

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[Taito] Ein zweiter Versuch

Part: 1/?

Titel: Ein zweiter Versuch

Autorin: Koike

Fandom: Digimon

Pairing: Taichi Yagami x Yamato Ishida

Genres: Shonen-Ai, Romantik, Drama

Sonstiges: Diese Story ist Tweetl gewidmet. Sie feiert am 02. August ihren zwanzigsten Geburtstag und wünsche ihr hiermit alles Gute.
 

~+~
 

Taichi blickte aus dem Fenster des Flugzeuges, in dem er saß, und blickte hinunter in das Land, was er seit 4 Jahren nicht mehr betreten hatte, weil damals der Vater seines Freundes gegen ihre Beziehung war. Sie beide waren damals wirklich glücklich gewesen, aber der Vater seines Freundes hatte sie eines Morgens erwischt, da dieser früher von einem Urlaub zurückgekehrt war.
 

Er hatte sie beide tierisch angefahren, verachtet, da sie beide schwul waren, und ihn schließlich rausgeschmissen. Sein Freund musste damals die Schule wechseln, aber Taichi hielt es nicht wirklich lange aus, ohne den Anderen zu sein. Er fand heraus, auf welche Schule Yamato, sein damaliger Freund, ging und besuchte ihn.
 

Es war fast so, als wäre nie ein Knick in der Beziehung gewesen, doch Yamatos Vater entdeckte sie beide wieder und am nächsten Tag kam der blonde Sänger, der sein Freund gewesen war, grün und blau geschlagen in die Schule.
 

Das war der Moment, in dem sich Taichi sagte, dass es nicht mehr so weiter ging, und trennte sich schweren Herzens von seinem Freund, doch die Tatsache, dass dieser immer noch in der selben Stadt wohnte, ohne dass er ihn sehen konnte, machte ihn wirklich fertig.
 

Einige Tage nach der Trennung, wo er den Menschen verlassen musste, den er liebte, zu dessen Schutz, bekam er Post aus Spanien, in den er die Möglichkeit bekam, an eine Sporthochschule zu gehen und nebenbei Fußball in einer prämierten Mannschaft zu spielen.
 

Er zögerte nur kurz, aber der Gedanke jeden Tag, der Person, die man liebte, nicht mehr nah sein zu können, und ihn trotzdem zu sehen, machte ich einfach zu fertig. Deshalb nahm er das Angebot an und verschwand einige Tage später aus dem Land, das einmal seine Heimat gewesen war. Das war vor etwa 4 Jahren und nun würde er wieder in dieses Land zurückkehren.
 

Er wusste selbst nicht, was ihn genau dazu bewogen hatte, diesen Schritt zu tun. Er wusste selber, dass es nicht allein an dem hochprämierten Angebot lag, das er bekommen hatte. Es war verlockend gewesen für die japanische Nationalmannschaft zu spielen, keine Frage, aber der letzte Auslöser für seine Rückkehr war immer noch der Zeitungsartikel, der ihm durch Zufall in die Hände gefallen war.
 

Denn dieser Zeitungsartikel zeugte von der Rückkehr des Sängers der Teenage Wolves, der Band seines damaligen Freundes, nach Japan. Die Band war weltweit erfolgreich gewesen und würde nun eine Exklusivtour durch ihr Heimatland geben. Die Sehnsucht nach Yamato war einfach in den letzten Jahren nicht abgeflaut, wie er gehofft hatte, sondern war angestiegen. Jeden Tag ein bisschen mehr, sodass er nun, nach Beendigung seines Studiums, es wieder versuchen wollte.
 

Vielleicht hatte Yamato mittlerweile einen anderen Freund oder eine andere Freundin, wusste er ja um die Bisexualität des blonden Sängers, aber er hoffte tief in seinem Inneren, dass die Liebe, die damals zwischen Ihnen war, nicht geschwächt worden war und immer noch zwischen ihnen Beiden bestand.
 

Und diese Hoffnung gab ihm den Mut nach Japan zurückzukehren. Er würde seine Familie nach 4 Jahren endlich wiedersehen, seine kleine Schwester, die anscheinend schwanger war, und seine Eltern. Selbst wenn er Yamato nicht wieder bekommen würde, würde er sie wiedersehen. Das Angebot für die japanische Nationalmannschaft hatte er ja noch nicht unterschrieben, das bedeutete für ihn, dass er im Notfall immer noch nach Spanien zurückkehren konnte, aber er würde wenigstens die Personen sehen, die er mochte und liebte.
 

„Bitte schnallen sie sich an. Das Flugzeug wird gleich zum Landeflug ansetzten“, ertönte eine Stimme der Stewardess, die ihn aus seinen Gedanken riss. Er sollte glücklich sein, wieder zurück in der Heimat zu sein. Es gab kein Zurück mehr. Er schnallte sich fest und eine halbe Stunde später war er auch schon gelandet und stand am Band, um auf sein Gepäck zu warten.
 

Doch da kamen die Sachen schon. Ein großer Koffer, eine Tasche und sein Handgepäck gegriffen, trat er nun aus dem Gate, wo ihm sofort jemand entgegenflog und umarmte. Er war etwas verwundert im ersten Moment, denn er hatte einen genauen Zeitpunkt für seine Ankunft nicht angegeben, da ihn jemand begrüßte, doch er erkannte die Person schon nach einem Moment.
 

Es war seine Schwester, ihr langes braunes Haar reichte ihr mittlerweile bis zur Hüfte, die ihm entgegenflüsterte: „Schön, dass du wieder da bist, Aniki.“ Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, während sie das sagte und er die Umarmung erwiderte. Als sie sich schließlich voneinander lösten, konnte er seine Schwester das erste Mal richtig wieder betrachten und musste sehen, dass sie wirklich mittlerweile eine wunderschöne junge, selbstbewusste Frau war. Nichts mehr an ihr deutete auf das Kind hin, dass sie einmal war, was nicht nur daran lag, dass sie deutlich erkennbar schwanger war.
 

„Ich bin auch froh, wieder hier zu sein“, sagte er schließlich auf ihre Worte. „Schließlich werde ich bald Onkel“, fügte er noch mit einem Lächeln an und strich kurz über ihren Bauch.

Sie lachte auf seine Worte, bevor sie ihn an der Hand packte. „Komm mit nach Hause, unsere Eltern erwarten uns“, sagte sie und zog ihn in Richtung Ausgang.
 

Und seine kleine Schwester hatte Recht, denn vor der Tür warteten wirklich seine Eltern, die ihn auch erst einmal umarmten. „Schön, dass du wieder daheim bist“, sagte seine Mutter mit einem Lächeln auf dem Gesicht, bevor sein Vater sein Gepäck einlud.
 

Stunden später saß er alleine in seinem Zimmer und blickte aus dem Fenster, was er immer getan hatte, um sich zu entspannen. Er hätte es nicht erwartet, aber dieser Ort hatte mehr Erinnerungen von seinem früheren Leben bei sich behalten, als er gedacht hatte.
 

In diesem Zimmer, in dem Yamato und er Nächte verbracht hatten, die einfach nicht mehr aus seinen Erinnerungen zu streichen waren. Anfangs nur als Freunde, aber später als Geliebte. Sie hatten sich oft in diesem Bett geliebt, ohne, dass jemand davon etwas mitbekommen hatte oder es war ihnen egal gewesen, aber dem war einerlei.
 

Er hatte Yamato verloren, nein er brach den Gedanken ab, denn er liebte den blonden Sänger immer noch von ganzem Herzen und er hoffte, dass er ihm noch eine Chance gab.

Gerade als er sich dazu bereit erklärte, seine Sachen in seinen Schrank zu räumen, klopfte es an der Zimmertür und die Stimme seiner Schwester erklang: „Kann ich reinkommen? Es ist wichtig.“
 

„In Ordnung“, meinte er zu ihr und wartete bis sie ins Zimmer trat. Sie hatte zwei Karten in ihrer Hand, die sie vor seinen Augen herumwedelte.

„Das sind die Karten, die Yamato Takeru und mir geschenkt hat für sein Konzert morgen, aber der Arzt hat mir verboten, mich zu überanstrengen, daher haben Takeru und ich uns ausgesprochen“, fing sie an und er fand es etwas traurig, dass er keine Karte bekommen hatte.
 

Anscheinend hat er mich vergessen, dachte er trübe, und wollte sich schon umdrehen und sie wieder herauswerfen, als er ihre Worte hörte. „Du wirst heute Abend statt mir mit meinem Verlobten hingehen“, meinte sie ernst und Taichi drehte sich überrascht zu ihr.

Er hatte so ein selbstloses Opfer von ihr nicht erwartet. „Meinst du das ernst?“, fragte er sie und ein Hoffnungsschimmer drängte sich neben einem Glitzern in seine Augen.
 

So würde er Yama einmal noch wiedersehen, selbst wenn er jemand Anderen hatte, dann konnte er wenigstens bei ihm sein.

„Ja, sehr ernst. Ich habe lange überlegt, wem ich meine Karte gebe, aber ich weiß, dass du Yamato immer noch liebst. Ich habe es heute in deinen Augen gesehen und auch als du fortgegangen bist“, hörte er ihre Stimme, die gegen Ende des Satzes leise wurde.
 

„Woher weißt du das?“, fragte er sie perplex, denn Yamato und er hatten die Beziehung nie öffentlich gemacht, sondern immer nur heimlich gehalten, was auch seinen Reiz hatte.

Seine Schwester begann leise zu lachen, bevor sie sich fing. „Ich bin deine Schwester, Tai. Ich weiß, was in dir vorgeht, im Gegensatz zu den Meisten. Ich habe das bemerkt, bei dem letzten Jahrestreffen. Die Blicke, die du und Matt euch heimlich zugeworfen habt“, meinte sie schließlich zu ihm immer noch mit einem Lächeln im Gesicht.
 

„Und ich weiß auch, dass du seinetwegen aus Japan gegangen bist, auch wenn du den Anderen erzählst hast, dass du wegen dem guten Angebot gingest, ebenso wie Takeru, mit dem Matt geredet hat“, fügte sie noch an, diesmal mit ernsterem Gesicht.

Taichi seufzte gequält auf nach ihren Worten, denn Erinnerungen des Glückes und des Schmerzes kam wieder auf. „Habe ich wenigstens eine Hoffnung, dass es ihm ebenso geht?“, fragte er seine Schwester, die ja mit dem Bruder seiner Liebe verlobt war.
 

Sie lächelte daraufhin nur und gab ihm einer der Karten. „Das musst du selbst herausfinden“, meinte sie zu ihm, bevor sie den Raum verließ und einen etwas verzweifelten brünetten Sportler in seinem ehemaligen Zimmer zurückließ.
 

Taichi wusste nicht mehr, wie lange er im Zimmer stand und wie paralysiert auf die Karte starrte, die sein Glück zu sein schien, aber gleichzeitig brannte sich die Frage in sein Gehirn, ob es überhaupt Sinn machte, dahinzugehen.

Er schüttelte den Kopf, denn er war doch extra deswegen nach Japan zurückgegangen, weil er gehofft hatte, mit Yamato über ihre Vergangenheit und ihre Liebe zu reden. In der Hoffnung, endlich wieder mit ihm zusammen sein zu können und glücklich zu werden.
 

Und diese Karte, die sogar ein VIP-Ticket war, eröffnete ihm alle Pforten, diesen Traum wahr werden zu lassen, also warum verschwenden?

Er war so nahe dran und selbst wenn Yamato ihre Beziehung nicht wieder erwärmen wollte, konnte er trotz gebrochenen Herzens wenigstens von sich behaupten, es versucht zu haben.

Deswegen war er doch nach Japan zurückgekehrt und er würde es durchziehen.
 

Der Abend rückte schneller näher als gedacht und viel Zeit auszuspannen gab es für ihn nicht. Gut, vielleicht lag es daran, dass er viel zu aufgeregt war, um sich wirklich zu entspannen.

Er schnappte sich eine Jeans und ein Hemd neben neuer Unterwäsche, bevor er sich ins Bad begab, um ausgiebig zu duschen und sich zu waschen, bevor er in eben diese Sachen schlüpfte.

Als er sich im Spiegel betrachtete, musste er feststellen, dass er sich äußerlich in den vier Jahren nicht wirklich verändert hatte. Gut, er war vielleicht etwas brauner geworden und sein Gesicht wirkte markanter, männlicher, aber ansonsten war da nichts, was ihm großartig anders vorkam.
 

Er wurde durch ein Klopfen an der Badtür aus den Gedanken gerissen. „Bist du fertig, Tai?“, hörte er die Stimme von Yamatos Bruder vor dem Bad, die so viel männlicher wirkte, als das letzte Mal.

„Bin ich. Ein Moment“, meinte er und nahm die Karte, die er sich auf die Ablage gelegt hatte und steckte diese neben seiner Geldbörse in seine Hosentasche.
 

Danach öffnete er die Badtür. „Wir können gehen“, meinte er zu ihm, während er feststellte, dass Takeru um einiges erwachsener wirkte, als vor seiner Abreise. Und ihm wurde klar, dass Kari keinen besseren Mann oder Verlobten hätte erwischen können, denn Takeru war immer ein guter Mensch gewesen.
 

Lärm drang an seine Ohren, als sich Taichi mit Takerus Bruder zu den VIP-Plätzen durchkämpfte, die einige Fans belegen wollten, obwohl sie kein Ticket hatten. Schließlich kamen sie an und hatten ihre Plätze in der ersten Reihe und damit einen wunderbaren Blick auf die Bühne.
 

Taichi war nervös, sehr nervös, als auf einmal Yamato die Bühne betrat. Doch in diesem Moment wich die Nervosität der Faszination, denn Yamato sah mit seiner Lederhose, die er trug und dem weißen Hemd einfach nur wunderschön aus, als seine Stimme schon durch den Raum zu schweben begann und ihm eine Gänsehaut auf dem ganzen Körper bescherte.
 

Der blonde Sänger war in Taichis Augen immer noch der wundervollste Mensch in seinen Augen und so wunderschön, als wäre es gestern gewesen, als sie sich zum letzten Mal sahen.
 

Das Konzert war schneller vorbei als gedacht, was Taichi im ersten Moment gar nicht mitbekam. Zu sehr war sein Blick an Yamato geheftet und er hoffte, dass dieser seine Anwesenheit bemerkte und ihn erkannte. Doch bevor er es bemerken konnte, zog ihn Takeru auch schon plötzlich in Richtung Backstagebereich um Treffen mit der Band.
 

Und in diesem Moment kam die Nervosität wieder auf, die er vorher gehabt hatte, wobei er hoffte, dass diese bald vergehen würde. Sie kamen schließlich am Backstagebereich an, direkt bei Yamato blieben sie stehen, der seinen Bruder erst einmal umarmte und sich dann ihm zuwandte.
 

Taichi wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, denn Yamato schien es nicht anders zu gehen, denn er geriet in Stocken, als er den Brünetten erkannte.

Aber dann ganz plötzlich wurde Taichi in eine Umarmung gezogen und er zog den lang vermissten Duft des Mannes ein, den er liebte. Und wieder einmal wurde ihm klar, wie sehr er den Anderen vermisst hatte und er drückte den blonden Sänger an sich.
 

„Chi, warum bist du gegangen?“, hörte der brünette Sportler die Stimme seines Ex-Freundes in seinen Ohren. „Weil dein Vater dich wegen mir verprügelt hatte“, antwortete Taichi zögernd, aber ehrlich auf die Worte des Anderen, „Ich wollte nicht, aber ich musste, Yama.“
 

Taichi spürte die Arme von Yamato um sich, wie er sich an ihn klammerte, ohne ein Wort zu sagen, bevor er seine Lippen auf die des Blonden legte. Wieso wusste er selbst nicht, aber das Verlangen war einfach zu groß, genauso wie die Sehnsucht seines Herzens. Und diesen Kuss begann der blonde Sänger auch nach einigem Zögern zu erwidern, worüber Taichi richtig froh war.
 

„Ich liebe dich, Yama, immer noch nach all den Jahren“, meinte er zu ihm und lächelte. „Ich dich auch, Chi, und diesmal steht uns mein Vater nicht im Weg, denn er ist vor drei Monaten an einem Herzinfarkt gestorben.“
 

Und erneut versanken sie in einem gemeinsamen Kuss, der voller Liebe, Sehnsucht und Verzweiflung sprach und es war klar, dass sie nun nichts hindern würde, ihren gemeinsamen Weg zu gehen, den sie bereits einmal begonnen hatten.
 

~+~
 

So, das war der OneShot und ich hoffe, dass er euch, vor allem dir Tweetl, gefallen hat. Ich wünsche dir noch einen tollen Geburtstag. Alles Gute, viel Glück und Gesundheit. Und ich würde mich natürlich über eure Kommentare freuen.
 

Bis zum nächsten OneShot.
 

Lg,
 

abgemeldet

[~SaS~] Spiel, Regen und Sieg

Part: 2/?

Titel: Spiel, Regen und Sieg

Autorin: Koike

Fandom: Digimon

Pairing: Taichi Yagami x Yamato Ishida

Genres: Shonen-Ai, Romantik, Drama
 

~+~
 

Regen. Er hasste, den Regen bedeutete nie etwas Gutes. Denn auf Regen folgten meist Blitze und Donner und die konnte er überhaupt nicht ab. Daher war Regen schrecklich, denn er hasste diese Blitze und Donner noch mehr als den Regen.
 

Blitze und Donner zerstörten immer die Atmosphäre eines Liedes, die er nur zu gerne hörte, vor allem, wenn sie von einem blonden Sänger kamen, seinem besten Freund. Der Gedanke an ihm war eigentlich schön.
 

Der blonde, wunderschöne Yamato Ishida, die Perfektion in Person mit den wunderschönen azurblauen Augen war für ihn einfach der wunderschönste Anblick des Tages. Der Anblick seines besten Freundes reichte ihm völlig, um einen schlechten Tag, sei es ein Tag voller Regen und Blitzen und Donner, in den besten Tag zu verwandeln.
 

Und darin lag das Problem, denn er empfand mittlerweile etwas mehr für seinen Freund als er sollte, sodass er jeden Moment und jede flüchtige Berührung mittlerweile genoss, aber es war falsch in seinen Augen, aber er konnte es nicht ändern, denn er liebte ihn. Er liebte ihn so sehr, dass es manchmal weh tat, ihn nicht weiter berühren zu dürfen und ihn zu küssen. Auch wenn er es versuchte, war an manchen Tagen der Drang fast übermächtig. An diesen Tagen ging er diesem etwas aus dem Weg, solange bis er sich wieder gefangen hatte.
 

Aber nun regnete es nicht nur, während er über den Platz hetzte und dem Fußball nachjagte. Er musste sich versuchen auf das Spiel zu konzentrieren und nicht über den Menschen mal wieder nachzudenken, den er liebte. Und da war der Ball, inmitten auf dem schlammigen Boden, der durch den Regen aufgewühlt wurde und er nahm den Ball ihm mit einem geschickten Manöver ab, auch wenn seine Kleidung mittlerweile vollkommen durchnässt war, aber Spiel war Spiel und nur ein Sieg zählte.
 

Er spielte sich von den anderen Gegnern frei und passte den Ball zu seinem Mitspieler, bevor er weiter über den Platz jagte. Ausrutschen tat er auch, aber er erhob sich schnell wieder, denn seine Mannschaft zählte auf ihn. Da entdeckte er sie, eine Lücke, als ein Blitz irgendwo in einem Baum schlug und das ganze Fußballfeld erhellte. Er konnte so zwischen den gegnerischen Spielern durchschlüpfen, ohne ins Abseits zu geraten.
 

Sein Teamkollege schien das gesehen zu haben und spielte ihn an. Er drehte sich leicht und nahm den Ball so geschickt an, sodass er ihn kraftvoll in die linke obere Ecke des Tores versenken konnte. Tor! Seine Mannschaft lag wieder in Führung und das kurz vor Ende des Spiels trotz diesem eher bescheidenen Wetter.
 

Ein Blick auf die Uhr am Spielfeldrand verriet ihm, dass das Spiel fast vorbei war. Ein Angriff der gegnerischen Mannschaft noch und dann war das Spiel zu Ende. Er musste durchhalten, auch wenn er erbärmlich fror, auch wenn er ziemlich verschwitzt war, aber der Regen und der Wind machte alles zunichte.
 

Aber er durfte sich nicht ablenken lassen, sondern musste sich auf das Spiel konzentrieren. Immerhin wollte er, dass seine Mannschaft gewann. Ein letzter Schuss, ein letzter Donnerschlag und dann ein letzter Pfiff vom Schiedsrichter und das Spiel war vorbei. Der Torwart hatte gehalten und sie hatten gewonnen.
 

Es war im Moment egal, dass es ein Gewitter herrschte. Hauptsache, das Spiel war gewonnen und eine Gruppenumarmung in der Mannschaft folgte, so wie immer. Gegenseitige Glückwünsche wurden ausgesprochen, da sie endlich das Endspiel erreicht hatten. Sie waren schon so oft im Halbfinale gescheitert, doch jetzt hatte es gereicht.
 

Er wurde aus dem Freudentaumel gerissen, als ihn jemand von der Seite wegzog und plötzlich von oben keine Nässe mehr spürte. Er drehte sich überrascht um und erkannte, dass es sich bei der Person um seinen besten Freund handelte, der in Regenkleidung gekleidet und mit einem Regenschirm über ihre Köpfe da stand und ihn mit seinem azurblauen Augen, die für Taichi Yagami so wunderschön waren, anblickte.
 

Er beobachte, wie der blonde Sänger auf die Tasche neben sich deutete, die er trug und ihm dann diese samt Schirm in die Hand drückte. „Trockene Sachen, damit du nicht krank wirst“, hörte er ihn sagen und für Taichi schien es fast so, als wäre da Sorge in dessen Stimme gewesen, was ihn ungemein freute.
 

„Danke, Yama“, antwortete er seinem besten Freund und ein kleines Lächeln legte sich auf dessen Lippen, denn er war die einzige Person, die ihn so nannte und nennen durfte. „Ich warte auf dich auf der Tribüne“, hörte er dessen Worte, bevor dieser auch schon verschwand und Taichi sich in die Umkleidekabine begab und sich duschte, bevor er sich umzog.
 

Als er wieder zurückkehrte, während es immer noch regnete und donnerte zu den Tribünen und den blonden Sänger dort sitzen sah, der ihm entgegenlächelte und als er dann noch auf dem Heimweg plötzlich Yamas Lippen auf den Seinigen spürte, hatte er das Gefühl, dass dieses Spiel und das Gewitter ihm doch Glück gebracht hatte und er nun zwei Siege davon getragen hatte. Spiel, Satz und Sieg.
 

~+~
 

So, das war mein Beitrag. Ich hoffe, dass er euch gefallen hat. Ich würde mich über euren Kommentar freuen.
 

Lg,
 

abgemeldet

[Taito] Der orangene Schal

Part: 3/?

Titel: Der orangene Schal

Autorin: Koike

Fandom: Digimon

Pairing: Taichi Yagami x Yamato Ishida

Genres: Shonen-Ai, Romantik, Drama
 

~+~
 

Yamato betrachtete überrascht den Strauß roter Rosen vor sich auf dem Tisch, als er nach dem langen Tag an der Universität zu seiner Wohnung zurückkehrte, die er seit einem Jahr alleine bewohnte. Wo kam dieser Blumenstrauß auf einmal her?, fragte er sich, während er erst einmal Jacke und Schuhe abstreifte, um dann den Raum zu betreten.

Die einzigen Personen, die wussten, wo der Ersatzschlüssel zu seiner Wohnung zu finden war, waren sein Bruder Takeru und sein bester Freund Taichi.

Er wusste, dass beide mit diesem Wissen sehr sorgsam umgingen und dementsprechend glaubte er nicht, dass sie einer Person dieses Wissen weitergeben würden. Es gab viele Menschen, die sich danach sehnten, dieses Wissen zu erhalten, da es immer noch einige Fangirls aufgrund seines damaligen Erfolgs mit seiner Band Teenage Wolves gab, vor allem seit dessen Auflösung vor zwei Jahren.
 

Er hatte es damals eher zufällig mitbekommen, dass zwei seiner Bandmitglieder, als sie damals in den Alpen auf einer Skihütte ein Konzert gegeben hatten und anschließend dort übernachtet hatten, eine Affäre oder etwas Ähnliches hatten.

Doch anscheinend hatte der eine von Beiden Gefühle entwickelt, die der Andere nicht erwidert hatte. Es kam immer öfters zum Streit zwischen den Beiden und keiner wollte mit dem Anderen zusammenarbeiten.

Er und sein Bassist mussten zusehen, wie die Band allmählich zerbrach unter dem Zustand des anderen Gitarristen und des Drummers. Daher hatten sie zwei Monate später beschlossen, dass es keinen Sinn mehr hatte.

Viele Fans zerbrachen aufgrund dieser Neuigkeit und wenn der blonde junge Mann ehrlich war, vermisste er das Singen und die Proben, aber er wollte keine neue Band haben. Sie hatten damals als Freunde die Band gegründet und er hatte es damals als falsch empfunden, jemand Anderes in die Band zu holen, weil die Beiden eigentlich nichts dafür konnten.
 

Gefühle lassen sich nicht ein und ausschalten, das hatte Yamato selber öfters festgestellte, aber er war eher eine Person, die solche Sachen in sich hinein fraß und nicht äußerte.

Er wusste, dass es eher ungesund war, aber er wollte nicht die Freundschaft zerstören, die er mit dieser Person besaß. Auch wenn es ihm zeitweise immer schwerer fiel, sich zu beherrschen, war er mittlerweile bereits daran gewöhnt. Immerhin besaß er diese Gefühle bereits fast drei Jahre und sie waren zeitweise in seine Lieder geflossen.

Doch die Meisten hatten gedacht, dass es bei diesem Text um seine verflossene Liebe zu Sora Takenouichi ging, die ihn damals mit seinem besten Freund betrogen hatte, worauf er sie verlassen hatte.

Eine zweijährige Beziehung war einfach in die Brüche gegangen, doch er hatte es bereits vorausgesehen, da die anfängliche Liebe und Leidenschaft, die sie miteinander geteilt hatten, von seiner Seite aus bereits allmählich verschwunden waren.

Ihr Seitensprung war nur der letzte Punkt gewesen, bei dem er schließlich mit ihr Schluss gemacht hatte.
 

Seit dieser Sache waren bereits vier Jahre vergangen und nun hatte er Gefühle für jemanden, die sehr wahrscheinlich nicht erwidert wurden, zumindest hatte er die Hoffnung dementsprechend aufgegeben.

Er blickte aus dem Fenster und beobachte die Schneeflocken, die sich am Boden zu der Masse von Schnee vereinigten. Kinder spielten befreit im Schnee und warfen mit Schneekugeln nacheinander. Eine Schneeballschlacht.

Manchmal wünschte er sich, dass alles so einfach war und er selber so unbefangen in den Tag gehen würde, doch es war alles einfach so kompliziert geworden.
 

Er wandte den Blick ab und ging zu den Rosen zurück. Vielleicht stand da irgendeine Nachricht dabei und er würde erfahren, wer ihm die Blumen geschickt hatte. Doch leider suchte er dort vergeblich, denn die Nachricht lag neben dem Telefon in einem orangenen Umschlag, den er erst fand, als das Telefon klingelte. Anhand der Nummer erkannte er, dass es nur sein Vater war.

Wahrscheinlich wollte er mit ihm reden, doch er hatte darauf keine Lust mehr, denn es hatte einen guten Grund, wieso er damals unfreiwillig ausgezogen war. Er hatte ihm damals erzählt, dass er sich mit seiner Mutter vertragen hatte, was anscheinend ein Fehler war, denn seinem Vater war das erste Mal in seinem Leben die Hand ausgerutscht und er hatte ihn hochkant rausgeworfen.
 

Wieso sein Vater ihn geschlagen hatte, war Yamato nicht klar gewesen, aber anscheinend hatte das irgendetwas mit seiner Mutter zu tun gehabt. Er verstand es nicht, aber er hatte es akzeptieren müssen.

Mit Hilfe von Taichi hatte er eine Wohnung gefunden und war in diese eingezogen. Von seiner Mutter erhielt er etwas Unterstützung und auch von seinem Nebenjob, denn er arbeitete als Kellner in einer Bar. Kein sonderlich lukrativer Job, aber er brachte im Gegensatz zu seinem Universitätsbesuch Geld nach Hause, sodass er Miete und Nebenkosten bezahlen konnte. Aber das war jetzt nebensächlich, dachte er sich, und schenkte der Gegenwart wieder Aufmerksamkeit, indem er den Umschlag an sich nahm und ihn vorsichtig öffnete. Ein zusammengefalteter Brief blickte ihm entgegen, den er nach dem Auseinanderfalten dann zögernd las:
 

Lieber Yamato,

ich schicke dir diese Blumen, da du der einzige Mensch in meinen Augen bist, der diese Blumen verdient und die Liebe, die ich für dich entgegenbringe.

Ich habe lange mit mir gekämpft, doch schließlich hat mein Mut mich dazu gebracht, dir diese Blumen hinzustellen.

Solltest du wissen wollen, wer sich hinter diesem Brief verbirgt, so treffe mich bei dem Geschenk, wo du am liebsten deine Plätzchen kaufen tust. Du erkennst mich daran, dass ich einen orangenen Schal trage und ich werde bis zum Geschäftsschluss auf dich warten.

In der Hoffnung, dass du kommst.

Die Person, die dich liebt.
 

Sein Herz klopfte verräterisch laut, als er den Brief erst einmal und dann ein weiteres Mal las. Es gab nur wenige Personen, die wussten, wo er seine Plätzchen am liebsten kaufte. Und zu diesen Personen gehörte seine Familie und sein bester Freund.

Er glaubte nicht daran, dass seine Eltern oder seine Bruder dahinter standen, sondern eigentlich glaubte und hoffte er zugleich, dass es sich um Taichi handelte.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass das Geschäft in nicht einmal zwei Stunden schließen würde. Er musste sich also beeilen und er würde das tun. Zu lange hatte er vergeblich gehofft, dass es Taichi so ging wie ihm, doch er hatte nie wirklich daran geglaubt, dass die Gefühle für den brünetten Sportler auf Zweiseitigkeit beruhten. Und nun wurde ihm unvermissverständlich das Gegenteil klar gemacht, denn das mit dem Laden war der letzte Hinweis gewesen, der ihn zu seinem besten Freund führte, denn die Schrift hatte er bereits erkannt.

Er griff nach Jacke und Schal und eilte in Richtung der U-Bahn-Station, um zum anderen Ende der Stadt zu kommen, wo die Bäckerei stand. Er betete, dass die Zeit ausreichen würde, doch er wusste es nicht.
 

Fast zwei Stunden später hatte er schließlich das Gebäude erreicht. Es hatte solange gedauert, da der Weg von der U-Bahn-Station ziemlich weit war und er sich auch noch in der Hektik verlaufen hatte, was gar nicht beabsichtigt war.

Aber nun stand er hier. Deutlich erschöpft und mit roten Wangen im Gesicht und betrat den Laden, wo er sich umschaute und ihn schließlich entdeckte. Er schien traurig und in sich versunken, während er Scheine aus seiner Geldbörse kramte. Anscheinend wollte er bezahlen und dann gehen. „Taichi“, flüsterte er leise dessen Namen, doch dieser schien ihn nicht zu hören. Bevor er aber noch etwas sagen konnte, wurde er von der Besitzerin der Backstube herausgeworfen und eine Minute später kam Taichi hinterher.

„Taichi“, rief er nun etwas lauter dessen Namen. Und diesmal hörte er ihn und drehte sich um. Der orangene Schal wehte im Wind und Yamato erkannte den überraschten Blick des Anderen.

Anscheinend hatte dieser wirklich nicht mehr mit ihm gerechnet, doch einige Sekunden später spürte er bereits wie sich Arme um seinen Körper schlangen und ihn an einen Körper drückte.
 

„Danke, dass du gekommen bist, Yama“, hörte er den Brünetten leise flüstern und langsam erwiderte er die Umarmung. Schokoladenbraue Seen blickten ihn an und versuchten eine Antwort zu finden. „Taichi, wieso sollte ich nicht kommen, wenn ich solange darauf geantwortet habe, dass du mir diese Worte sagst?“, flüsterte der ehemalige Sänger zu dem Anderen, der diese Worte verstand.

Schnee glitzerte auf dem Boden, als die beiden in einem Kuss versanken, der ihre Gefühle wiederspiegelte. Ihre Liebe, die sie endlich miteinander teilen durften. Der Wind schlang dabei den orangenen Schal um sie beide und ihnen wurde klar, dass sie sich nicht mehr trennen lassen würden. Dafür waren sie jetzt zu glücklich.
 

~+~
 

So, das war mein Beitrag zum Weihnachtswichteln 2009. Ich hoffe, dass es vor allem dir, cielsmelancholy gefallen hat, aber auch natürlich euch anderen Lesern. Würde mich über einen Kommentar freuen.
 

Lg,
 

abgemeldet

[~SaS~] Blumenbotschaft

Part: 4/?

Titel: Blumenbotschaft

Autorin: Koike

Fandom: Digimon

Pairing: Hikari Yagami x Takeru Takaishi

Genres: Hetero, Romantik, Drama
 

~+~
 

Die Sprache der Blumen ist eine besondere Sprache, die viele Menschen nicht verstehen, da sie es nicht wollen. Doch manchmal kann eine einzelne Blume viel mehr sagen als es Worte vermögen, solange der Mut dazu nicht fehlt.
 

So oder so ähnlich ging es auch Hikari Yagami, einem braunhaarigen Mädchen von fünfzehn Jahren mit kaminroten Augen. Ihr Körper zierte ein rotes Sommerkleid, während sie durch die Schaufenster des kleinen Blumenladens starrte.

Schon so oft war sie hier und hatte die Bedeutung der Blumen nachgelesen, doch es fiel ihr unheimlich schwer, den letzten Schritt zu gehen, sofern sie wüsste, welche Blume sie nehmen würde. Sollte es eine Chryssantheme sein, Flieder oder Jasmin? Oder sollte sie gleich direkt sein und eine Rose schenken? Sie wusste es nicht wirklich, welche der vielen Blumen sie nehmen sollte, die ihre tiefen Gefühle darstellten. Aber das war nicht das einzige Problem, dem sie sich stellen musste, denn ihr war klar, dass er es wohl auch nie erhalten würde, da sie viel zu schüchtern für sowas war.

Somit hinderte sie beides daran, den letzten Schritt zu gehen, als sie wie immer den Blick vom Ladeninneren abwandte und den Weg nach Hause einschlug, nicht wissend, dass jemand sie dabei beobachtet hatte.
 

Ausgestiegen aus der Enge der U-Bahn waren es nur noch wenige Schritte bis zu dem Wohnblock, wo sie mit ihren Eltern noch wohnte. Ihr Bruder war bereits ausgezogen und lebte mit seinem besten Freund, Yamato, der ehemalige Sänger der Teenage Wolves, zusammen in einer WG am Rande Tokios. Manchmal kam er zu Besuch, so wie heute Abend, um seine Familie zu sehen, doch diese Besuche wurden in der letzten Zeit immer seltener.

Sie munkelte, dass er irgendwie vergeben war und daher lieber Zeit mit einer Freundin verbrachte, als mit der Familie, was verständlich war. Immerhin war Taichi bereits erwachsen. Sie konnte selbst nicht glauben, wie schnell die Zeit vergangen war, und aus allen Digirittern langsam erwachsene Menschen formte. Selbst sie spürte es immer zu deutlich, dass es Dinge gab, die sie vorher nicht in Betracht gezogen hatte. Jungen, Liebe. Und bevor sie schauen konnte, war es passiert gewesen. Sie hatte sich verliebt. Und das tat sie bereits seit anderthalb Jahren, ohne es ihm je gesagt zu haben.

Sie schob es immer noch darauf, da sie sich so gut kannten, dass sie Angst hatte, dieses gute, freundschaftliche Verhältnis zu zerstören, aber ihr war auch klar, dass wenn es ein Fremder gewesen wäre, ihr das Ganze auch nicht leicht gefallen wäre. Daher war die Ausrede eigentlich nichtig, da sie so oder so nicht auf den Menschen zugegangen wäre, den sie liebte.

Bisher hatte sie ihren Zustand immer verbergen können und sie hoffte, dass dem auch weiterhin so war, während sie die Treppen hochstieg und dann mit einem Schlüssel die Wohnungstür öffnete.

Stimmen drangen ihr entgegen und sie erkannte, dass es nur ihre Eltern waren. Ihre Mutter wirbelte in der Küche umher, um das Essen zu zaubern und ihr Vater redete mit ihr, während nebenbei der Fernseher lief. Beide schienen unglaublich glücklich. Wie gern sie das auch wäre. Sie begrüßte die Beiden und ging wie immer in ihr Zimmer. Ihre Eltern würden denken, dass sie ihre Hausaufgaben machen würde, doch dafür hatte sie im Moment keinen Kopf und ließ sich auf ihr Bett fallen, während ihre Gedanken abschweiften. Zu azurblauen Augen und blondem Haar.
 

Ein Klopfen an der Tür riss die brünette Schülerin aus den Gedanken und Träumereien und brachte sie unvermittelt in die Realität zurück, wo sie alleine in ihrem Zimmer war. Doch bevor sie etwas sagen konnte, trat auch schon jemand ein und sie entdeckte ihren Bruder, der sie mit seinen schokobraunen Augen sorgsam beobachte und sich dann an ihr Bett setzte, wo sie immer noch darauf lag.

„Möchtest du wenigstens mir sagen, was mit dir los ist. Du ziehst dich immer mehr zurück und Miyako und Takeru haben mir beide gesagt, dass du kaum noch etwas mit ihnen unternimmst. Mutter und Vater machen sich Sorgen um dich und ich ebenso“, hörte sie die Stimme ihres Bruder und zuckte zusammen. Sie hatte nicht erwartet und auch nicht gehofft, dass es jetzt soweit war, doch sie wollte nicht antworten. Er würde das bestimmt Yamato erzählen und dann war es bis Takeru nicht mehr weit.

„Es ist nichts. Nur die Schule“, antwortete sie auf seine Worte, wollte nicht, dass er sich unnötig Sorgen machte, doch das half nicht wirklich. „Ich habe dich heute gesehen, vor diesem Blumenladen in der Nähe deiner Schule. Ist es der Verkäufer dort? Bist du in ihn verliebt?“, hörte sie seine Frage und sie war überrascht.

Natürlich wusste sie, dass in diesem Laden vor kurzem ein junger Mann, der vielleicht so alt war wie ihr Bruder, dort angefangen hatte, doch an ihm hatte sie nie ein Gedanken verschwendet. Sie zögerte mit einer Antwort, doch schüttelte sie schließlich nur den Kopf, ohne ein Wort anzufügen, denn sie fürchtete zu viel zu verraten. Niemand sollte wissen, wem sie ihr Herz geschenkt hatte.

„Dann ist es aber sicher jemand Anderes, dem du nicht traust, deine Zuneigung kund zu tun“, vernahm sie einige Augenblicke später die Vermutung ihres Bruders.

Sie zögerte einen Moment, doch dann nickte sie. Was blieb ihr anders übrig? Ihr Bruder gehörte zu einer der Menschen, die sie in- und auswendig kannten. Was machte es Sinn, da zu lügen, wenn er es doch sofort erkennen würde? Und sie wusste, dass ihr Bruder es nicht mochte, belogen zu werden.
 

Sie belegten beide das Bett und nur das Tickern der Uhr an ihrer Wand durchbrach die Stille, die bereits einige Minuten herrschte. Sie wollte nicht darüber reden und ihr Bruder schien nach den richtigen Worten zu suchen oder etwas in seinem Kopf zu finden. Sie wusste es nicht, doch es war ihr egal.

Am liebsten wäre es ihr, wenn ihre Mutter, sie beide sofort zum Essen rufen würde, und Taichi sie somit in Ruhe lassen konnte, doch dem war leider nicht so, als er schließlich seine Stimme wieder erhob: „Es ist Takeru, nicht wahr? Du gehst ihm aus diesem Grund aus dem Weg, da du Angst hast, die Freundschaft zu riskieren. Und du stehst vor diesem Blumenladen, weil du deine Zuneigung für ihn doch irgendwie ausdrücken willst. Du hast schon immer deine Augen bei ihm gehabt, seit er dich damals gerettet hast, als du krank warst.“

Rote Augen wanderten erschrocken zu den braunen Augen ihres Gegenübers, denn sie hatte gehofft, dass niemand so schnell darauf kommen würde, aber scheinbar hatte sie sich geirrt. Ihr Bruder gehört eh zu den Menschen, die sie am Besten kannte. Doch überraschenderweise erhob dieser sich auch schon im nächsten Augenblick von ihrem Bett und sagte zu ihr: „Ich kann dir nicht viel helfen, doch ich kann dir nur sagen: Trau dich, es lohnt sich. Takeru hat genauso wie du für ihn nur Augen für dich.“

Mit diesen Worten ging er aus dem Zimmer und ließ eine verwirrte Schwester zurück, die sich fragte, wann ihr Bruder so erwachsen geworden war.
 

Und am Ende des nächsten Tages stand die brünette Schönheit, wie sie einige betitelten, wieder vor dem Blumenladen und überlegte, was sie nun machen sollte. Natürlich erinnerte sie sich gut an die Worte ihres Bruders von gestern und eigentlich hatte er Recht. Wie konnte sie jemals sicher sein, dass ihre Zuneigung nicht erwidert wurde, wenn sie es nicht ausprobierte?

So betrat sie den Laden und schaute sich um, als auf einmal der junge Verkäufer sie ansprach. „Für welchen Anlass möchtest du Blumen kaufen?“, hörte sie ihn fragen und ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen, bevor sie antwortete: „Ich weiß schon, was ich haben möchte.“ Sie zeigte auf den Flieder und der Verkäufer band ihr drei davon zusammen zu einem Strauß. Dabei schrieb sie eine kleine Karte, die sie daran klebte und beides vor Takerus Wohnungstür liegen ließ, nachdem sie geklingelt hatte. Sie hoffte, er würde diese Botschaft verstehen und sich vielleicht für sie und ihre Liebe entscheiden.
 

Blumen können Boten für Wunderbares sein und sie erfüllen jeden Menschen, der sie bekommt mit Freude. Sie werden oft als Boten für die Liebe benutzt, so wie der Flieder, der nichts Anderes ausdrückt, als das, was schon besteht. Zuneigung. Ein Herz, der einem bestimmten Menschen gehört.
 

~+~
 

So, das war mein Beitrag zur Miniaktion 6 des Zirkels "~Spaß am Schreiben~". Ich hoffe, dass euch dieser OneShot gefallen hat. Ich würde mich über eure Kommentare freuen.
 

Lg,
 

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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von:  Ditsch
2010-03-18T16:56:42+00:00 18.03.2010 17:56
Wie süß <3 Auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass Takeru es noch nicht schnallt xD Aber dann muss sie es eben nochmal deutlicher sagen =D

Bis auf ein paar kleine holprige Stellen fand ich den OS gut geschrieben. Ich finde auch, dass Karis inneres Dilemma sehr deutlich wird, das passt gut zu ihr^^ Tai wirkte ein wenig reifer als man ihn kennt, aber das ist ja kein Wunder, wenn er ein paar Jahre älter ist xD
Allerdings hätte er vielleicht nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen sollen^^ Er kommt rein und sagt gleich alles, was er zu sagen hat, ohne Kari überhaupt zu Wort kommen zu lassen.

Bei ein paar Stellen könntest du nochmal genauer hinschauen:
"Sie hatte sich verliebt. Und das tat sie bereits seit anderthalb Jahren, ohne es ihm je gesagt zu haben."
Wenn du den zweiten Satz so schreibst, klingt es so, als würde im ersten Satz etwas beschrieben, das sie tut. Aber da wird ja nur gesagt, dass sie sich verliebt hatte. Im zweiten meinst du eher, dass sie ihn bereits seit anderthalb Jahren liebt ;)

"Ihr Bruder gehört eh zu den Menschen, die sie am Besten kannte."
Du hast weiter oben schon erwähnt, dass er sie in- und auswendig kennt, daher kommt mir dieser Satz überflüssig vor^^ Ich kenne das Problem sehr gut, dass ich am Ende schon wieder vergessen habe, was am Anfang steht xD Hilft da meistens, sich das nachher noch einmal ordentlich vorzunehmen oder auch wen anders zu fragen, weil man solche Sachen meist selbst nicht bemerkt ;)
Oh, und Wörter wie "eh" solltest du höchstens in wörtlicher Rede benutzen, das ist keine Schriftsprache ;)

Ich fand es aber schön, wie du den Anfang und das Ende mit diesen kursiven Texten zum Thema Blumen verknüpft hast, so ist das ganze schön rund. Das mache ich auch gerne =)

Ditsch
Von:  Chimi-mimi
2010-03-16T12:29:58+00:00 16.03.2010 13:29
Tai, der Diplomat.
Nein, ich muss sagen, du hast die Sehnsucht von Kari und Tai als den liebevollen großen Bruder einfach gut getroffen.
Auch der Schlusssatz mit dem Flieder war gut gewählt.
Ein rundum gelungener One-Shot.
Von:  Chimi-mimi
2010-03-16T12:27:57+00:00 16.03.2010 13:27
Taito liegt dir einfach und die Geschichten werden immer wieder zu niedlich.
Keine Kritikpunkte <3
Mir gefällt die Geschichte einfach wahnsinnig gut.
Von:  Schreiberliene
2009-10-02T19:48:20+00:00 02.10.2009 21:48
Hallo,

also, die Idee gefällt mir diesmal sehr gut; auch formal spricht es mich mehr an.

Aber die Geschcihte an sich ist ein wenig zu wirr, du springst und wiederholst Dinge, gerade beim Gewitter, das fand ich nicht so klasse.

Am Ende wirkt es zudem etwas gehetzt - da hättest du noch etwas mehr beschreiben können...

Ich würde dir tatsächlich einen Betaleser empfehlen - dass würde wirklich vieles an deinen Geschichten ändern, was ich zu bemängeln habe.

Alles Gute,

Anna

~present for you~
Von:  Schreiberliene
2009-10-02T19:43:23+00:00 02.10.2009 21:43
Hallo,

hier ein kleiner ~present for you~ Kommentar.

1. Du solltest vielleicht über einen Betaleser nachdenken. Besonders in den ersten Sätzen hast du viele grammatisch fragwürdige Passagen, und deine Sätze sind manchmal etwas arg gereiht. Ich liebe lange Sätze, aber sie brauchen Struktur.

2. Der Inhalt ist, meiner Meinung nach, zweigeteilt zu sehen. Auf der einen Seite war es eine nette Idee, aber die Details finde ich etwas fragwürdig. Warum reagiert der Mann, der die Existenz von Digimon so leicht hingenommen hat, so extrem auf Homosexualität? Warum hilft Tai seinem Freund nicht, anstatt ihn bei einem ihn offentsichtlich misshandelnden Vater alleine zu lassen? Wie alt ist Kari denn bitteschön, dass sie schon schwanger sein kann? Wird doch sehr knapp, oder? Wieso trauert Matt gar nicht?
Deine Geschichte lässt einfach zu viele Fragen offen...

3. Du hättest mehr in die tiefe gehen können, Dinge beschreiben, Details darstellen - so bleibt es sehr an der Oberfläche. AUch die Problemlösung - der Vater stirbt einfach - ist zu platt.

Die Geschichte hat Potential, du müsstest nur noch etwas daran feilen.

Alles Gute,

Anna

Von:  Chimi-mimi
2009-10-01T20:11:43+00:00 01.10.2009 22:11
Das war ja süß. Vor allem die Szene mit den trockenen Klamotten hat mich gerührt <3

Ich fand auch die Beschreibung vom Regen hier sehr schön, so etwas in der Richtung hat mir im letzten One-Shot gefehlt.

Die Handlung ist kurz, aber wirklich süß. Ich finde, es hat gereicht, nur die Kussszene, da stimme ich wieder Nikolaus zu, hätte noch mehr hervorgehoben werden können. Denn das war ja der wichtigste Teil der Handlung, das ausschlaggebende Element am Ende.

Ich muss sagen, der Oneshot hat mir besser gefallen als der Vorherige, aber ich mag einfach den Regen und die Stimmung <3

Chimiko
Von:  Chimi-mimi
2009-10-01T20:01:11+00:00 01.10.2009 22:01
Hey ^^

Also insgesamt hat mir die Geschichte eigentlich ganz gut gefallen, ich glaub zwar nicht, dass Matts Vater so übel wäre, aber man weiß ja nie.

Trotzdem habe ich auch Kritik. Es ging alles so schnell, es haben die richtigen Einschnitte gefehlt. Und wie Nikolaus schon geschrieben hat, hättest du mehr Details beschreiben können.

Insbesondere der Schluss ist mir da aufgefallen, da hättest du noch mehr Emotionen reinbringen können, alles detaillierter beschreiben können. Sind noch mehr Leute hinter der Bühne? Was machte TK? Lauter Kleinigkeiten :3

Trotz allem fand ich die Geschichte süß <3

Chimiko
Von:  Nikolaus
2009-10-01T17:21:30+00:00 01.10.2009 19:21
Süß.
Ein bisschen kürzer, als das andere, aber in der Kürze liegt ja bekanntlich die Würze, nicht? c: Ich mag Taichis tiefsinnige Seite, wo man erkennt, das hinter diesem unendlich vielen Haaren nicht nur ein grinsendes Gehrin sitzt.

Ich mag deinen Schreibstil, falls ich das nicht schon beim letzten Kommentar gesagt habe. Das kleine bisschen Düsternis, durch das Gewitter. Ich weiß nicht, ob du es beabsichtigt hat, aber war er die ganze Zeit ein bisschen abwesend? Mir kam es immer so vor, als ob ihn eine Wand aus Nebel von der Wirklichkeit trennen würde, die erst wirklich zerrissen war, als Yamato auftauchte - der schöne Engel! xD Sorry, das konnte ich mir nicht verkneifen. So herrlich, wie du ihn beschrieben hast... *sfz*

Aber mir ist ein bisschen die... hm, wichtige Handlung abhanden gekommen. Zwar war es sehr offensichtlich, dass Taichi Yamato liebt, aber dann war ich doch sehr überrascht, dass Yamato ihn einfach so geküsst hat. Ganz ohne Worte - obwohl ich das ja nicht weiß, weil er ja nicht vorkam. Es SOLL sicherlich so sein, aber es wäre schön gewesen, wenn die beiden... ähm, ein bisschen mehr geredet hätten.

Es ist schon wieder der gleiche Teil, an dem ich etwas auszusetzen habe, ist dir das auch aufgefallen? xD Nein, das war keine Absicht. Ich glaube, ich bin einfach nur ein klein wenig zu objektiv. Rein subjektiv betrachtet, fand ich auch diesen OS sehr schön und gut durchdacht - es stimmte irgendwie alles. Und selbst wenn sie nicht so sonderlich viel miteinander geredet haben - allein die Geste von Yamato mit den trockenen Sachen war sehr süß c:

LG
Nikolaus
Von:  Nikolaus
2009-09-28T14:47:06+00:00 28.09.2009 16:47
Das ist ja mal was richtig Tragisches. Hiroaki stellt sich zwischen Yamato und Taichi, schlägt seinen eigenen Sohn und Taichi verlässt daraufhin das Land, weil er doch nur das Beste für seinen Freund will... hm, das hört sich irgendwie ein bisschen theatralisch an, findest du nicht?

Aber es war schön. Ich mochte die Stimmung und deinen Schreibstil, Taichis Gefüle über seine Rückkehr sind sehr realistisch gewesen. Natürlich ist es etwas zu viel verlangt, wenn ich jetzt sagen würde, dass du etwas mehr auf die Veränderung von Hikari und Takeru hättest eingehen können, schließlich ist das nur ein One Shot. Von der Tatsache her, dass du eben nicht ewig schreiben konntest, ist es dir sehr gut gelungen und mir gefällt die Vorstellung einer schwangeren und mit Takeru verlobten Hikari :) So muss die Zukunft aussehen!

Aber Kritik muss sein und da habe ich etwas zu sagen (was jetzt nicht irgendwie negativ klingen soll oder so, ich mag die Geschichte trotzdem ^^): Es ist nichts Ungewöhnliches, dass die Eltern gegen eine homosexuelle Beziehung sind und wieso sollte Hiroaki sich so einfach damit zufrieden geben? Das finde ich gut, schließlich kann nicht alles in Rosarot sein. Aber der Schluss war dann doch etwas denkwürdig. Sie sehen sich nach 4 Jahren wieder und Yamato sagt ihm einfach so, dass sein Vater an einem Herzinfarkt gestorben ist? Was an sich nicht so schlimm wäre, wenn es nicht in diesem Bezug gekommen wäre oder an der Art, wie Yamato es sagt.

Es klingt ganz so, als er ihn umgebracht hätte. Du hättest vielleicht ein wenig mehr die Situation des Flugzeugs, den Flughafen an sich oder die beiläufigen Sachen mit dem Konzert beschreiben sollen, sondern lieber ihr Widersehen. Ich muss sagen, da spricht der Taito-Fan aus mir (sorry :)), aber darauf habe ich natürlich gewartet, als ich angefangen habe zu lesen! /D Und dann war es etwas schade, dass diese Szene so kurz war und dann auch noch so... makaber (xD). Hätten sie das nicht später klären können oder vielleicht etwas anders?

Ansonsten bin ich sehr begeistert und warte auf den One Shot zu dem zweiten kleinen Bildchen <3
Mach weiter so,
LG
Nikolaus
Von:  Tweetl
2009-08-02T16:28:41+00:00 02.08.2009 18:28
Hallo... ^__^

Danke für die Fanfic. ^__^
Eigentlich, sehr toll, aber ich muss Kritik geben...
Warum hast du Yamato's Vater als so einen... "Arsch" hier abgestempelt...? :____: Der Daddy ist cool und ihn dann am Ende auch noch zu sterben zu lassen..., sowie Yamato das gesagt hat, macht ihm das nichts aus... >-< Seeeehr blöd.

Das musste sein - ich finde deine Fanfic toll, denn dein Schreibstil gefällt mri auch, dass aber... den Schluss mit Hiroaki nicht. Ganz und gar nicht.


Trotzdem...^__^

lG
Etwas


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