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Magical Realm

Die Fortsetzung zur Serie Duel Monsters!
von

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I .1 - Der dunkle Raum

Der Raum war klein und schlecht beleuchtet. Nur die kleine Tischlampe auf dem alten hölzernen Tisch und der Lichtschlitz zwischen den Türen der großen Doppeltür brachten ein bisschen Helligkeit in den kleinen überfüllten Raum. Viele Leute liefen umher, einige unterhielten sich und andere wiederrum saßen nervös in der Ecke. Normalerweise müsste der etwas klein gewachsene Yugi Muto die Person sein, die nervös sein sollte, doch dieses Gefühl hatte er schon aus seiner nicht zu seltenen Erfahrung verbannt. Nur noch wenige Minuten bis zu seinem nächsten Kampf. Eigentlich nahm er nur wegen seines Freundes Joey teil, der ihn samt sich selbst einfach auf der Teilnehmerliste eintragen ließ. Joey hatte sich sehr in sein Talent gesteigert und zeigte wahres Talent, welches allerdings gegen Yugi's nicht reichte. Doch trotzdem versuchte Joey sein bestes aus sich zu machen. Er liebte das Duellieren wie vermutlich viele Duellanten und diese Liebe zu den Karten, die Joey und Yugi, sowie viele weitere Duellanten, gab ihnen Kraft. Die Kraft nahe zu unschlagbar zu sein.

"Hey Yugi, alles klar?", rief eine bekannte Stimme quer durch den Raum. Es war Joey, unschwer an seiner Stimme zu erkennen. Er machte nur 5 Schritte, die er benötigte, um bei Yugi zu sein.

"Du wirkst irgendwie überhaupt nicht nervös?" "Na ja, im Moment habe ich noch keine großen Ängste. Außerdem gibt's ja nichts Besonderes zu verlieren, oder?", antwortete Yugi in einem ruhigen und nicht gespielten Ton. "Na hör mal!", plärrte Joey los. "Hier steht einiges auf dem Spiel! Hier geht es ums Können und um unsere Ehre. Deine Ehre als Weltmeister und meine Ehre als bester Freund des Weltmeisters! Das ist nichts Besonderes?" Yugi verdrehte die Augen. "Natürlich! Du weißt was ich meine. Schattenreich und so... Solange hier niemand seine Seele verliert fühle ich mich sicher am Ort." "Ja, ja, dieser ganze Mist mit dem Reich der Schatten." Auf Joeys Gesicht breitete sich ein großes Grinsen aus und er schlug leicht gegen Yugis Rücken, als kleiner Anstoß. "Das haben wir aber zum Glück hinter uns gelassen, was? Na los, Yugi! Zeig dem Typen was in dir steckt! Den verbannst du doch mit links ins Reich der Loser!" Yugi lächelte. "Ja, vermutlich." "Na also, geht doch! Oh, gleich geht's los! Mister D. spricht macht schon die Ansage." "Ja." "Man, dieser komische Insektentyp ist wohl ein Abgesandter von Weevel Underwood, der hat auch an diesem Turnier teilgenommen." "Echt?", fragte Yugi leicht erstaunt. Der würde wohl niemals aufgeben. "Ich glaube der Kerl gibt wohl niemals auf.", sagte Joey in einem leicht genervten Ton. Yugi grinste. "Damit hast du meine Gedanken ausgesprochen." "Unsere Gedanken!", verbesserte Joey ihn. "Jawohl!" Joey horchte dem immer noch sprechenden Mister D., der wohl mittlerweile vom Thema abgeraten ist. "Na ja, ich geh dann auch mal zu den anderen. Wir sitzen irgendwo in der ersten Reihe." "Vielen Dank." "Falls du uns nicht findest: Wir sind die, die dich pausenlos anfeuern." "Keine Sorge Joey, ich werde euch schon noch finden...und hören!" "Genau! Das ist die richtige Einstellung, Kumpel! Mach diesen Mistkäfer platt!" "Worauf du dich verlassen kannst!" Joey und Yugi schlugen noch einmal ihre rechte Hand zusammen, danach wandte Joey sich ab und verließ den Raum in einem schnellen Schritt, um bloß noch rechtzeitig zu den anderen zu gelangen, die womöglich schon genervt auf ihn warteten. Yugi war glücklich solche Freunde wie Joey, Tristan, Thea, Duke, Bakura, Rebecca, Mai und Seto, der sich allerdings immer noch nicht den Worten "Yugi, mein Freund" anfreunden konnte, zu haben, sowie seinen Großvater. Sie alle waren stets bei ihm, wann immer er sie brauchte. Ebenso wie seinen alten Freund, sein anderes ich: Atemu. Das ist sein wahrer Name, den er und seine Freunde für ihn in der Welt der Erinnerungen suchten. Auch wenn er jetzt fort war, würde ein Teil von ihm trotzdem immer bei ihm bleiben, egal wann, egal wo, egal in welcher Situation. Er vermisste ihn immer noch, doch er war froh, dass Atemu nun endlich seinen ewigen Schlaf bekommen würde, auf den er 3000 Jahre lang warten musste. Und trotzdem fehlte etwas. Wenn er ihn nicht doch nochmal sehen könnte, nur einmal? Atemu würde nicht schlecht staunen, wenn er Yugi wieder sehen würde. Yugi hatte sich seit dieser Zeit verändert. Er wurde stärker, selbstbewusster, mutiger, zutraulicher und sogar größer! Auch wenn es nur 5 cm waren, diese ist er trotzdem größer geworden. Doch eines hat sich seitdem nicht verändert: Noch immer war er amtierender Champion der Kartenspiels Duell Monsters. Noch immer war er Weltmeister, noch immer nahm er an Turnieren teil, auch wenn Joey ab und zu dort gegen Yugis Willen mit mischte. Yugi dachte nicht oft an die, nicht all zu lang vergangene, Vergangenheit. Ein halbes Jahr war es her, seitdem der Pharao Yugi und seine Freunde verlassen hatte. Anfangs war es schwer für Yugi, doch das besserte sich schnell dank seiner Freunde, die immer für ihn da waren, auch wenn auch sie manchmal zurückblicken mussten. Diese, nicht all zu selten vorgekommene Situation, nannten die das "Sympathiegeheul". Doch das war schon lange her. Yugi war nun derjenige, der die Duelle machte, der für seine Freunde und sich selbst kämpfte. Er dachte nicht mehr so oft an die Vergangenheit, denn schließlich war nun seine Zeit gekommen, in der er alles geben würde. Ein greller Lichtstrahl riss Yugi aus seinen Gedanken und brachte ihn wieder auf den Boden der Tatschen zurück. Völlig gedankenverloren hatte er sein bevorstehendes Duell schon völlig vergessen. Dies war sein erstes Duell in diesem Turnier, welches Kaiba organisiert hatte. Ohne noch länger nachzudenken setze Yugi einen Fuß vor den anderen und gelang in die Arena. Kaum einen Fuß über die Türschwelle gesetzt, jubelte das Publikum. Es war schon fast etwas peinlich für Yugi, allerdings war er das von seinen vielen anderen Duellen gewöhnt und juckte ihn nicht mehr. Joes Gesicht erkannte er sofort in der ersten Reihe mit einer zerknüllten Zeitung in seiner rechten Hand, mit der er wedelte. Hoffentlich war es keine Zeitschrift mit leicht bekleideten Frauen, die er manchmal sehr gerne durchstöberte. Thea gab ihr bestes, um Joey zurückzuhalten, doch Joey ließ sich nicht unterkriegen und jubelte stolz weiter, ebenso wie Tristan, Bakura, Duke und sein Großvater. Entschlossen ging Yugi zu seinem Platz in der Arena, seinem Fein Joe Wilson gegenüber. Er war noch ziemlich jung, womöglich 14 oder 15 Jahre alt. Sein lilafarbener langer Schopf war durch eine, nach hinten aufgesetzte Kappe, nach hinten gesteckt. Seine grünen Augen verdeckte er mit einer kleinen und leicht schwarz farbigen Brille. Yugi fragte sich, ob diese nur ein Accessvior sein sollte, denn viel Licht würde diese jedenfalls nicht abblocken.

“Nun, lasst das Spiel beginnen!“, schrie Mister D. ins Mikrofon und gab das Duell frei. Joe zog zum Auftakt seine Hand voll Karten und begann sofort, ohne sich eine Strategie auszudenken. “Ich spiele meinen kleinen Säbelkäfer im Verteidigungsmodus und lege zwei Karten verdeckt ab. Damit beende ich meinen Zug.“ Auf Joes Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Anscheinend hatte er schon eine Falle parat, doch Yugi wusste sich schon zu wehren, als er sein Blatt studierte. “Ich spiele Kuriboh im Angriffsmodus und lege 3 Karten verdeckt ab. Runde beendet.“ “Ach, Kuriboh, ja? Der zuckersüße kleine Puschel?“ Yugi wusste bereits, was Joe dachte. Entweder er würde Kuriboh nicht angreifen, da er wohl damit rechnete, dass Yugi ihn mindestens vertausendfachen würde, wenn er ihn angriff oder er hatte eine Falle parat, um genau diesen Zug vorzubeugen. Doch Yugi führte etwas anderes im Schilde und war sich ziemlich sicher, dass auch Joe anbeißen würde. “Na schön!“, begann Joe seinen zweiten Zug. “Ich opfere meinen kleinen Säbelkäfer. Das bewirkt, dass ich automatisch den großen Säbelkäfer beschwören kann, im Angriffsmodus!“ Gesagt, getan. Ein noch größerer und noch hässlicherer Käfer erschien auf seinem Spielfeld, dessen Säbel auf seinem Haupt etwas angsteinflößend aussahen. Dieses Monster verfügt über eine Angriffsstärke von 2800 Punkten. “Aber ich bin noch nicht ganz fertig! Ich aktiviere mein magisches Amulett und stärke die Angriffspunkte meines großen Säbelkäfers um 700 Punkte, somit hat er jetzt 3500 Angriffspunkte! Und ich habe noch eine Überraschung für dich Yugi! Die Spezialfähigkeit meines Käfers!“ Yugi durchströmte einen kleinen Schock. Eine Spezialfähigkeit? Joe fuhr siegesgewiss fort: “Sobald mein großer Säbelkäfer auf dem Spielfeld ist, kehrt automatisch der kleine Säbelkäfer zurück und fängt jeden Angriff auf den großen Säbelkäfer auf. Und egal wie oft du den kleinen Säbelkäfer angreifst, er wird immer wieder vom Friedhof zurückkehren! Ha, ha! Was sagst du dazu, Zwerg!?“ Yugi war erstaunt über Joes guten Zug, doch noch immer hatte er ein Ass im Ärmel. “Dazu sage ich nichts!“, antwortete Yugi mit einem Grinsen in seinem Gesicht. “Ich lege zwei weitere Karten verdeckt ab und aktiviere Sündenbock. Drei dieser Sündenböcke opfere ich für meine mächtige Kreatur!“ Joe erschrak. Sicherlich dachte er, dass Yugi einen Gott beschwören würde, doch niemand wusste, dass diese Karten nicht ihm, sondern dem Pharao gehörten, der er in den ewigen Schlaf mitnahm. Und das war auch gut so. Anstatt sie in unzähligen Duellen einzusetzen, sollten auch sie ihren Schlaf bekommen. “Zudem beschwöre ich das Ritual des dunklen Magiers und beschwöre den Magier des schwarzen Chaos!“ Diese Karte hatte er bisher noch nie in einem öffentlichen Turnier benutzt, außer beim Duell gegen Pegasus, mit der er ihn besiegte. Der schwarze Magier, egal in welcher Form, würde Yugi niemals im Stich lassen. Er wusste nun, dass der schwarze Magier einst der beste Freund des Pharao war, und das würde auch wohl immer so bleiben. Ebenso wie das schwarze Magiermädchen, die seine Schülerin war. Wie heiß nochmal das Mädchen, die das schwarze Magiermädchen erschaffen hatte? Ach richtig! Mana! Mana war etwas durchgedreht, aber sehr nett und mutig und zudem auch ziemlich stark. Atemu hatte ihm gute Freunde hinterlassen. “Ich bin noch nicht fertig! Ich vervielfache meine Kuribos, die ich ebenfalls als Angriffsabfänger für meinen Magier benutze.“ “Ha, hübscher Magier! Aber mein großer Säbelkäfer ist stärker!“ “Das glaubst auch nur du.“, blockte Yugi ab. Joe erschrak. Nun wusste er, dass Yugi eine Falle parat hatte. “Pah, du kannst mich nicht übers Knie legen!“, fauchte Joe und gab seinem hässlichen Käfer den Befehl zum Angriff. “Großer Säbelkäfer, greif seinen Magier an!“ “Halt! Ich aktiviere den magischen Zylinder! Dein Angriff wird zurückgeleitet!“ “Ha, ha, das rettet zwar dein Magier, aber meinen Käfer wird es nicht zerstören, da mein kleiner Käfer den Angriff abfängt und danach wiedergeboren wird!“ “Das stimmt, bis auf ein kleines Detail, das du vergessen hast!“ “Und das wäre?“ “Meine Fallenkarte.“ “Was?“, erschrak Joe. “Magier des schwarzen Chaos, greif seinen großen Mistkäfer an!“, befahl Yugi seinem Monster, welches diesem gehorchte und seine Mächte zu einem Angriff bannte. Wie erwartet stürzte sich der kleinere Käfer schützend vor die große Bestie, doch der schwarze Energiestrahl des Magiers drang durch beide Käfer hindurch und traf direkt auf Joe, der durch diesen direkten Angriff ordentlich Lebenspunkte verlor. 1000 läppische Lebenspunkte blieben dem verblüfften Joe übrig. Erst jetzt sah er, dass Yugi eine Fallenkarte aktiviert hatte. “Was ist das?“, brachte er mit letzter Kraft raus. “Das ist meine Fallenkarte! Magisches Lehrbuch der Magier. Diese Karte erlaubt mir allen Magiern die Fähigkeit zu geben die Lebenspunkte des Gegners direkt anzugreifen, wenn ein Monstereffekt des Gegners aktiv ist.“ “Yugi ist der Beste!“, brüllte Joey quer durch die ganze Arena. Das ganze Publikum brüllte und feuerte die beiden Spieler an. Mister D. bekam seinen Mund vor Spannung nicht mehr zu und wiederholte Yugis letzten Zug bis zum letzten Detail, obwohl das wohl sowieso jeder mitbekommen hatte. “Nun gut, mir bleiben zwar noch 1000 Lebenspunkte, aber immer noch genug, um dich platt zu machen, Yugi Muto!“, mahnte Joe, der sich wieder seinem Kartenblatt widmete. Er legte eine Karte verdeckt ab und beschwor einen weiteren Käfer, der noch kleiner, als der kleine hässliche Käfer war. Yugi war am Zug und er wusste, dass dies sein letzter Zug sein würde. “Ich aktiviere mein magisches Buch der Lehrmeister der Magier. Dieses bewirkt, dass alle Effekte für eine Runde deaktiviert werden. Dafür muss ich ein Monster opfern und meine Wahl fällt auf Kuriboh!“ Der kleine knuddelige Puschel löste sich in Luft auf und der Magier des schwarzen Chaos begann seinen Angriff. Er hob seinen magischen Stab, an dessen Spitze sich eine schwarze Kugel bildete. Diesen hielt er auf Joe und feuerte die schwarze Kugel auf ihn, die ihm seine letzten Lebenspunkte nahmen. Nach dem Angriff schaute Joe nur entblößt in die Luft. War das Duell nun schon vorbei? Als er seine Anzeige der Lebenspunkte schaute, sah er dort eine Null stehen. “Wow!“, begann Mister D. “Das war wohl das kürzeste Duell, das ich je gesehen habe! Kein Wunder, wenn man den Weltmeister vor sich stehen hat!“ Ohne sich noch länger die Ansage von Mister D. anzuhören, verließ Yugi sein Podest, um so schnell wie möglich in den Vorbereitungsraum zurückzukehren. Das war langweilig, genauso wie jedes Duell seither. Irgendwie waren die Duelle gegen seine richtigen Feinde viel spannender. Moment! Wie konnte er nur daran denken? Bei diesen vergangenen Duellen stand viel zu viel auf dem Spiel! Wie konnte er nur!

Plötzlich hörte er, wie jemand hinter der Tür meckerte und sich anscheinend an den Kontrolleuren vorbeischmuggeln wollte. In dem Moment knallte die Tür auf: Es war Joey mit einem wutentzerrten Gesicht und an beiden Seiten jeweils ein Arm, der seine festhielt. Zwei Kontrolleure versuchten ihn wieder aus dem kleinen Räumchen rauszuziehen, doch er hielt stand und löste sich. „Er ist ein Freund. Lasst ihn rein.“, sagte Yugi mit ruhiger Stimme. Auf diese Worte gehorchten die zwei großen Männer wie ein Befehl und verließen den Vorbereitungsraum. „Hey Yugi! Das war mal ein kurzes Duell, hm?“ „Ja.“, brachte Yugi nur heraus. „Hey, Alter! Was ist los? Freust du dich denn nicht?“ „Schon, aber…na ja, ich weiß nicht. Irgendwie habe ich mir mehr von diesem Turnier hier versprochen.“ „Stimmt, da hast du Recht. Irgendwie ist es auch nicht mehr das, was es mal war.“ „Weißt du…ich habe eben etwas ziemlich absurdes gedacht…“ „Was denn?“ „Ich…“ Bevor Yugi seinen Satz beenden konnte, knallte die Tür auf und Mister D. betrat das Zimmer: „Super gemacht! Das war das kürzeste Duell, was ich je gesehen habe!“ „Das haben sie bereits gesagt.“, antworteten Yugi und Joey im Gleichton. „Ich würde mich über ein Interview…“, doch diesmal war Yugi es, der ihn hinderte seinen Satz auszusprechen: „Tut mir Leid, D. Ich habe jetzt keine Zeit für ein Interview.“ „Nur ein ganz kurzes Feed-Back vom Duell! Ich..“ „Ich sagte, ich habe keine Zeit!“, unterbrach Yugi ihn wieder, aber sein Ton klang deutlich gereizter. Somit kehrte er Mister D. den Rücken zu und verließ den Raum. Joey konnte seine Zunge nicht im Zaum halten und streckte sie Mister D. entgegen und folgt kurz darauf seinem Freund. „Und, was hast du jetzt vor?“, fragte Joey Yugi beim gehen. „Ich gehe nach Hause, ich bin müde.“ „Alter, wirst du krank oder so?“ „Nein, ich bin nur müde!“ Daraufhin stellte sich Joey vor Yugi und blockierte ihm den Weg. „Jetzt hör mal: Du läufst schon den ganzen Tag mit nem Gesicht rum, als hätte man dir deine Zähne ausgeschlagen! Mit dir stimmt doch irgendwas nicht, das merkt doch jeder! Sogar Mister D. hat’s gemerkt!“ Darauf reagierte Yugi leicht gereizt und konterte: „Ja du hast Recht! Mir geht es nicht gut. Ein Grund mehr, um nach Hause zu gehen!“ Ohne seinem besten Freund weiter in die Augen zu sehen, ging er an ihm vorbei und ließ ihn stehen. Yugi wusste Joeys Sorge sehr zu schätzen, doch er hatte nicht gelogen: Er musste nach Hause, er brauchte dringend Schlaf. Schlaf, den er in den letzten Tagen nicht bekommen hatte. Vor lauter Interviews, Vorbereitungen, Reisen zu verschiedenen Arenen und sämtliche Leute, die einen rund um die Uhr begleiteten. Man konnte froh sein, wenn sie einem nicht auf die Toilette gefolgt sind. All das machte Yugi zu schaffen. Es war schwer berühmt zu sein. Es war schwer berühmt zu sein, wenn man es sich nicht verdient hatte. Es war schwer berühmt zu sein für Taten, die er niemals begangen hatte. Taten, die jemand anderes für ihn erledigt hatte. Alles ging auf seinen Namen. War das nicht ungerecht? War das nicht Verrat? Doch wie sollte er das beweisen können? Niemand würde ihm glauben, dass der Pharao des alten Ägyptens an seiner Stelle war und ihn durch alle schweren Duelle begleitete. Sie würden ihn für verrückt halten. Yugis Gedanken wurden schwer. Er sollte sich nicht so anstrengen. Er wollte nur noch nach Hause. Er hörte Schritte von hinten näher kommen, doch sie hörten sich so fern an. „Hey Yugi! Jetzt warte doch mal! Was ist mit den anderen? Willst du die jetzt genau so stehen lassen wie mich?“ „Yugi hörte einen gereizten Klang aus Joes Stimme, doch er war sich nicht sicher. Sie hörte sich so…leise an.“ „Hey, redest du jetzt nicht mehr mit mir?“ Joeys Stimme wurde immer leiser, sie Umgebung immer dunkler und die Gedanken flogen dahin. Yugi fühlte, wie Joey ihm seine Hand auf die Schulter legte. Es war wie ein Schock, der ihn durchfuhr. Doch Yugi gab sich keine Mühe mehr. Daraufhin wurde seine Sicht schwarz und er fiel zu Boden. Joey riss Augen auf und rief erschrocken: „Yugi!!“. Das war das Letzte, was Yugi noch mitbekam, bevor ein sein Bewusstsein verlor.
 

Nur wenige Sekunden später wachte Yugi wieder auf. Er lag noch immer im Durchgang des Arenagebäudes. Doch wo war Joey? War er nicht gerade noch da? Und all die anderen? Wo sind alle anderen Leute, die im Gang waren, hin? Es war so still, unangenehm still. Bis auf seinen eigenen Atem hörte Yugi nichts. Er stand langsam auf, in Vorsicht, dass er wieder ohnmächtig werden könnte. Eigenartigerweise ging es ihm gut. Keine Kopfschmerzen und ein klarer Blick in einen leeren Gang voller geschlossener Türen. Wo waren die anderen hin? Yugi beschloss den Gang weiter hinab zu gehen und nach jemandem zu suchen. Er kam sich komisch vor. Irgendwie erinnerte der lange Gang voller Türen an das Innere des Milleniumspuzzles, welches er beim letzten Duell gegen den Pharao im Tempel verlor, so wie alle anderen Milleniumsgegenstände, die wegen des Einsturzes von den Trümmern des Tempels verschluckt wurden. Wieso erinnerte ihn dieser Flur so sehr daran?

Yugi blieb an einer Tür stehen. Auf dem Schildchen stand "Erholungsraum", indem er viel Zeit mit seinen Freunden vor den Duellen verbracht hatte. Er öffnete die Tür und blickte ins Schwarze. Was war das? Seine Neugier war groß, doch sein Gefühl befahl ihm, den Raum nicht zu betreten. Also schloss er die Tür wieder und ging zur nächsten: Wieder schwarze Leere. Führten alle Türen in die Dunkelheit? Yugi öffnete alle Türen und stieß immer wieder auf die selbe Schwärze. "Wo bin ich hier?", fragte er sich und versuchte zu verstehen, was das alles bedeuten mochte. Er drehte sich um und erblickte am anderen Ende des Gangs eine weitere Tür, die er zuvor übersehen hatte. Diese Tür führte zum Vorbereitungsraum, den er erst vor fünf Minuten verlassen hatte, nachdem er das Duell gewonnen hatte. Yugi ging strickt auf die Tür zu. Als er vor ihr stand und sie öffnete, erblickte er wieder nur schwarze Leere. Doch diesmal war es anders: Dieses abstoßende Gefühl war nicht da. Im Gegenteil: Er fühlte sich von dieser Leere angezogen und betrat die Leere.

Er setzte unsicher einen Fuß vor den anderen. Er streckte die Arme nach vorne, um etwas zu ertasten, doch da war nichts, nur Leere. Yugi ging immer weiter und weiter, bis er schließlich unsicher wurde: “Irgendwie finde ich nichts. Ich sehe ja nicht mal die Hände vor Augen. Ich sollte zurückkehren.“ Yugi drehte sich um, doch der weiße Lichtspalt, der aus der noch eben offenen Tür gedrungen war, war verschwunden. > Die Tür ist weg? <, dachte Yugi und wurde von einem eiskalten Schauer durchfahren. Jetzt gab es anscheinend kein Zurück mehr. Er musste weiter. Also drehte Yugi sich um und setzte seinen Weg fort, noch immer in Angst, aber entschlossen, den Ausweg zu finden, was immer der auch bieten mochte. „Ich finde das Ende.“, sagte er entschlossen. Kurz darauf erblickte er ein kleines gelbliches Schimmern. War das eine Einbildung oder sah er dort tatsächlich eine kleine Lichtquelle? Yugi blieb ruhig und setzte seinen Weg langsam fort. Als er bemerkte, dass das Licht immer größer wurde, war Yugi sich bewusst, dass dies keine Einbildung war. Es kamen Geräusche dazu. Was das tanzendes Wasser? Oder war es Feuer? Ja! Es schien Feuer zu sein. Das Licht nahm die Form eines großen Eingangs an und färbte sich immer dunkler, bis zu einem leuchtenden Orange. Er hörte nun deutlich das Knistern des Feuers und sah das wackelnde Licht von Feuer. Yugi blieb kurz stehen. „Du schaffst das.“, sagte er und ging in den orange beleuchteten Raum. Es sah aus wie ein kleiner Tempelraum. Die Wände waren mit altem Stein gemauert, an den Wänden hingen brennende Fackeln, und der Raum war gefüllt von einigen goldenen Gegenständen. Es stand ein großer goldener Spiegel in der Ecke. Es lagen viele goldene Teile auf dem Boden, doch am Rand verteilt. Am Ende des kleinen Raumes sah Yugi etwas Langes auf einer großen Platte liegen. Plötzlich bekam Yugi einen Schock. > Das ist ja ein Sagropharg! < Yugi durchfloss eine Angst und drehte sich zum Ausgang, um den Raum so schnell wie möglich zu verlassen, doch der Durchgang war verschwunden. Yugi stand vor einer zugemauerten Wand. > Was jetzt? <, fragte Yugi sich panisch. Irgendjemand spielte mit ihm Schnitzeljagd! Es war kein Zufall, dass Yugi hier landete. Also drehte er sich wieder dem Sagropharg zu und ging langsam auf ihn zu. Was wohl in ihm sein mochte? Natürlich eine Mumie, oder etwa nicht? Yugi kam dem großen, aufwendig bemalten Gefäß näher und blieb vor diesem stehen. Es war geschlossen. Sollte Yugi den Sagrpharg öffnen? Was würde dann passieren? Wäre er nicht dann ein Leichenschänder? Würde die Leiche ihn nicht verfluchen? Doch warum wurde er dann hier hin geführt? Das musste doch eine Erklärung haben! Yugi wartete keine Sekunde länger und wollte es hinter sich bringen. Er kniff die Augen zusammen, legte die Hände an das Gefäß und sagte laut: „Bitte verzeih mir!“. Mit einem Ruck zog Yugi an dem Deckel, immer und immer wieder. Er bewegte sich, bis Yugi ihn schließlich weit genug bewegt hatte, um in das Innere des Sagrphargs zu sehen. „Puh!“, keuchte Yugi. Dieser Deckel muss aus massivem Gold sein! Yugi wischte sich den Schweiß von der Stirn und ging auf die andere Seite, um zu sehen, was sich unter dem Deckel befand. „Mögen mich die Götter bestrafen.“, jammerte er und öffnete seine Augen. Nur eine Sekunde später riss er die Augen weit auf. Traute er seinen Augen richtig? Es war keine Leiche, Mumie oder sonstiges. Der Sarg war mit einem weißen glänzenden Stoff gefüllt. Mehr nicht? Yugis Neugier wuchs. Wofür hatte er dann den Sagropharg geöffnet? Yugi zog an dem edlen Stoff und traf auf einen sehr alten, vertrauten Gegenstand. War das etwa…das Milleniumspuzzle? Ruckartig griff Yugi danach, doch plötzlcih hörte er eine Stimme: „Yugi! Yugi!!“ Das war Joeys Stimme. Auf einmal wurde alles um Yugi schwarz, bis kurz darauf ein Licht erschien. Ein weißer Strahl blendete Yugi so sehr, dass er sich die Hände vors Gesicht hielt. „Yugi!!“ Schon wieder Joeys Stimme, doch sie klang so verschwommen. Das Licht nahm eigenartige Farben an. Yugi konnte Umrisse erkennen. „Yugi, wach auf!“ Wieder Joeys Stimme, doch diesmal wurde sie klarer. Mit jedem Wort wurde Joeys Stimme klarer und die Umrisse wurden schärfer. „Hey, Yugi!“ Yugi erkannte Joeys Gesicht direkt über ihm. Er befand sich in einem weißen Raum. „Wo bin ich?“, fragte Yugi reflexartig. „Im Krankenzimmer.“, sagte antwortete Joey. Erst jetzt wurden die Umrisse scharf und deutlich. Er befand sich tatsächlich in einem Krankenzimmer. Joey saß an seinem Bett und hielt seinen Arm fest. „Sorry, du hast plötzlich deine Hände über den Kopf gelegt.“, meinte Joey, als dieser Yugis fragenden Blick auf Joeys Hand richtete, mit der er Yugis Arm festhielt. „Echt?“, fragte Yugi mit schwacher Stimme. „Ja.“ Yugi befreite seine Hand und rieb seine Augen. „Was ist passiert?“, wollte Yugi wissen. „Du bist ohnmächtig geworden. Dann haben wir dich ins Krankenzimmer gebracht. Der Arzt hat gesagt, dass du unter Schlafmangel leidest. Du hast fast zwei Tage durchgeschlafen.“ Ach ja, stimmt. Er wurde ohnmächtig und….ja, er war in diesem kleinen Raum. …das Milleniumspuzzle? Joey hatte ihn aus seinem Traum gerissen. Zwei Tage also…Moment mal…Zwei Tage? Was war mit dem Turnier? Was war mit Joey und den anderen? Wurde das Turnier wegen Yugi abgebrochen? Er war doch schließlich auch noch im Rennen?! Mit einem Ruck riss Yugi seinen Körper hoch: „Zwei Tage? Aber was ist mit dem Turnier? Was ist mit den anderen? Ich…“, doch Joey packte Yugi an den Schultern und drückte ihn wieder aufs Kissen zurück. „Beruhig dich, Yugi! Das Turnier wurde vertagt. Es geht morgen weiter. Dann duelliere ich mich mit Josef, diesem komischen Typen mit dem Kriegerdeck. Danach kämpfst du gegen mich!“ Vorausgesetzt Joey würde Josef besiegen, was wohl kein Thema sein würde. „Hm…“, brachte Yugi nur raus. „Die Leute haben voll den Schock bekommen, als sie gehört haben, dass du zusammen gebrochen bist. Sorry, Mister D. konnte seine Klappe wieder nicht halten, aber dafür wird er noch büßen!“ Na super, jetzt wusste die ganze Welt von Yugis Black Out. „Aber mach dir mal keinen Kopf, Kleiner! Schlaf dich erstmal aus und iss erstmal was. Morgen bist du wieder auf den Beinen!“ „Ja.“, brachte Yugi nur raus. „Die anderen warten draußen im Flur. Wir befinden uns immer noch im Arenagebäude. Wir haben ein paar Zimmer bekommen; war schon lustig.“ Sie sind extra wegen Yugi hier geblieben. Die gemietete Wohnung war noch wenige Blöcke entfernt, trotzdem blieben sie hier, für Yugi. Hoffentlich konnte Joey Yugis Tränen nicht sehen. Er war ihnen so dankbar. Was würde er ohne sie nur machen? Die Tür ging auf und Thea trat hinein. „Ist Yugi wach?“, fragte sie leise. „Ja, ihr könnte reinkommen.“, sagte Joey. Thea erblickte Yugi und begann zu lächeln. „Leute, er ist wach!“, sagte sie nur und rannte zum Bett. „Yugi! Gott sei Dank! Wir haben uns Sorgen gemacht!“ Die anderen traten ebenfalls hinein. Yugi war so froh die Gesichter seiner Freunde wieder zu sehen. Es kam ihm vor, als wäre es eine Ewigkeit her. Warum wohl? Yugi rieb sich erneut die Augen. „Ist alles in Ordnung?“, wollte Thea wissen. „Ja.“, antwortete Yugi schwach. „Ich habe nur schlecht geträumt.“

I .2 - Die Dunkelheit

Hoffentlich ging es Yugi bald besser. Wieso hatte Yugi nie von seinem Stress erzählt? Thea lief in auf dem Obergeschoss hin und her. Hier würde das Finale stattfinden. lange bis dahin dauerte es nicht mehr. Nur noch zwei Duelle, dann würde das Finale bevorstehen. Ein klater Wind hauchte durch Theas Nacken. Sie zuckte zusammen und verschränkte ihre Arme vor die Brust. Es war ziemlich kalt draußen, wenn es Nacht war. Es war eine sternenklare Nacht, aber kalt und windig. Allerdings war dies der einzige Ort, an dem sie klare Gedanken fassen konnte und nicht immer wieder von irgend jemandem gestört wurde. Sie brauchte ein paar Minuten für sich. Sie lief weiterhin auf und ab und versank wieder in schweren Gedanken. Ascheinend war dies alles zu viel für Yugi. Er badete förmlich im Stress. Nur noch Duelle, Interviews, vor denen er flüchtete, so gut er konnte, und andauernd irgendwelche Termine. Das war schon schlimm genug. Doch dass es ihn selbst die Nächte, die ihm eigentlich Schlaf bieten sollten, raubte, wollte sich einfach nicht in Theas Kopf einnisten. Bis morgen musste er wieder fit sein, denn dann sollte das Turnier fortgesetzt werden. Bis dahin würden sie alle noch im Arenagebäude bleiben. Wer wohl gewinnen mag? Yugi oder vielleicht Joey? Thea tendierte eher zu Yugi, wobei sie wusste, dass Joey nicht zu unterschätzen war. "Uff.", seufzte Thea und blieb stehen. Sie sah am Geländer hinunter auf die Arena. "Morgen wird ein langer Tag.", sagte sie und wendete sich wieder ab. Der eisige Wind stoß sie, auf ihrem Weg zur Eingangstür, an und ließ sie erschauern. "Uh, ist das kalt. Ich sollte schnellstens reingehen, sonst hole ich mir noch ne Erkältung und dann bin ich diejenige, die das Bett hütet." Schnell machte sich Thea auf zum Eingang, betrat das Gebäude und machte sich auf zum Krankenzimmer. Angekommen, konnte sie schon die heiteren Stimmen von Joey und Trsitan hören. Sie waren ziemlich laut, anscheinend ging es Yugi nun besser. Thea betrat den Raum und erfreute sich Yugis Gesicht: Er hatte deutlich an Farbe gewonnen und die Augenringe, die sich zuvor unter seinen Augen breit gemacht hatten, waren nun deutlich schwächer geworden. Es ging ihm wirklich besser. Thea konnte ihr Lächeln nicht zurückhalten und setzte sich zu den Jungs ans Bett. Du siehst viel besser aus. Geht‘s dir gut? "Ja.", antwortete Yugi mit einem Lächeln. Seine Stimme war nun schon stabiler, nicht mehr so schwach wie zuvor. "Das freut mich.", entgegnete Thea. "Und morgen werde ich deine Stelle im Bett einnehmen.", sagte Joey. Alle blickten ihn an. "Wie meinst du das?", wollte Yugi wissen. Ein breites Grinsen breitete sich auf Joeys Gesicht aus. "Na hört mal! Yugi wird mich morgen sowas von platt machen, dass ich vor Scharm auch mein Bewusstsein verliere. Stimmt‘ s Yugi?" "Häh?", fragte Yugi verwirrt. "Seit wann stehst du auf der Seite deines Gegners?", wollte Trsitan wissen. "Was laberst du denn da? Yugi ist nicht mein Gegner, sondern mein bester Freund, klar?", spottete Joey rum und nahm einen Schluck Cola. Typisch Joey. Yugi würde für immer sein Vorbild sein, zumindest zum Teil. Er war bereits ein ausgezeichneter, selbstständiger Duellant, doch seinem Freund schenkte er große Aufmerksamkeit, und natürlich eine unzertrennliche Freundschaft, für die Yugi immer dankbar bleiben würde. "So Leute, wir sollten langsam schlafen gehen. Uns steht ein langer Tag bevor.", beschloss Thea. "Du hast recht, wir sollten nicht zu lange wach bleiben, wir brauchen die Kraft.", stimmte Tristan zu. "Und du auch, Joey!", fügte er noch hinzu, an Joey gewandt. "Ja ja, keine Sorge, du Milchbubi!", meckerte Joey mit einem genervten Gesichtsausdruck. "Milchbubi? Wer ist hier der Milchbubi?", drohte Tristan. Und schon ging die typische kleine Kabbelei zwischen den beiden wieder los. Allerdings war das gut so. Ohne sie würde etwas fehlen, schließlich war es ja nur Spaß, den Yugi gerne genoss. "Hey, Jungs! Hört auf mit dem Quatsch!, befahl Thea. "Aber er hat angefangen!", jammerten Joey und Tristangleichzeitig, die zudem die gleiche Unschludsmiene zogen. "Darauf falle ich nicht rein. Jetzt raus mit euch!" "Na gut, sie hat recht.", sagte Joey und erhob sich, danach Trsitan zu seiner rechten. "Hey Yugi! Gute Na...", doch Thea unterbrach ihren Satz. Yugi schlief bereits mit ein paar Karten in der Hand und die Decke vollkommen zerknüllt. "Da ist wohl einer müde, was?", stellte Joey fest. "Lassen wir ihn schlafen.", sagte Thea mit leise. "Das sollten wir jetzt auch tun." "O.k.", sagte Joey und nahm die Karten aus Yugis Hand und verstaute sie in der kleinen Schublade, des kleinen Nachtisches neben dem Bett. Selbst wenn Yugi der Weltmeister in Duell Monsters war, war einfach eine Niete in Mau Mau. Zuletzt deckte er Yugi richtig zu und folgte seinen Freunden und suchte sein eigenes Bett auf.

Die Sonne strahlte am Himmel des letzten Tages des Turniers. Hunderte Zuschauer hatten sich versammelt und das folgende Event zu sehen. Andere wiederrum konnten die Show auf vielen, weit im Land verstreuten, Bildschirmen verfolgen. Zuerst war Joey an der Reihe. Bevor er gegen Yugi antrat, musste er sich mit Josef messen. Der Junge, der seinen Schwerpunkt ausschließlich auf Kriegermonster gesetzt hatte. Joey stand bereits an seinem Platz in der Arena und begrüßte seinen Feind mit einem breiten Grinsen, sowie die Fans, die deinen er sein schönstes Honigkuchenperd-Gesicht schenkte. Thea, Trsitan und Yugis Großvater und waren unter den Zuschauern und feuerten Joey kräftig an. Yugi allerdings war nicht bei ihnen. Zum einen, da das als Turnierteilnehmer nicht erlaubt war und zum anderen brauchte er etwas länger als die anderen. Er sollte allerdings schon bald oben am Aussichtsbalkon erscheinen und auf seinen künftigen Feind sehen. Dort wurden alle Teilnehmer, die noch im Rennen waren, angefeuert. Da dies nur noch Yugi war, sollte er natürlich kräftig angefeuert werden.

Yugi saß auf seinem Bett und sah auf sein Deck, welches er behutsam in der Hand hielt. Die oberste Karte war der schwarze Magier, seine mächtigste und wichtigste Karte. Ohne ihn würde er kein Duell bestreiten wollen. Allerdings dachte er über anderes nach: Diese Nach hatte er keinen Traum, wie in der Nacht zuvor. Yugi wollte unbedingt wissen, was es mit diesem mysteriösen Traum auf sich hatte. Er hatte seinen Freunden noch nicht davon berichtet. Er wollte nicht zu voreilig sein, schließlich muss er anscheinend nur einmalig gewesen sein. Schade eigentlich, aber auch gut, denn er wollte nichts mehr mit diesem Thema zu tun haben und seine Nächte in aller Ruhe genießen. Nachdenklich blätterte Yugi seine Karten durch und dachte nicht an sein bevorstehendes Duell. Er dachte an das, was danach kam: An nichts. Dieses Turnier nahm zwei Monate in Anspruch. Doch was würde er danach tun? Vielleicht wochenlang zu Hause sitzen? Oder vielleicht Urlaub nehmen? Ins Auslang fliegen und sich entspannen? Ja, entspannen klang gut. Doch dieses Thema wollte Yugi nun nicht noch vertiefen. Plötzlich ertönte ein riesen Geschrei von oben. Es war Jubel. Kräftiger, lauter Jubel der Zuschauer. Das Duell muss wohl entschieden worden sein. Yugi wusste, dass es Joey war. Joey war einfach zu stark für Josef und das wusste der Josef wohl selber gut genug. Nun sollte Yugi gegen Joey antreten. Ein Duell, wie sie es sich schon lange gewünscht hatten. Beste Freund werden für kurze Zeit Rivalen und geben ihr Bestes. Auch Joey würde sein Bestes geben, obwohl dieser davon überzeigt war, dass Yugi das Duell für sich entscheiden würde. Doch Yugi schob keine großen Gedanken. Er nahm das Duell gelassen und das war anders als sonst. Normalerweise hatte er immer viel größere Dinge, die auf dem Spiel standen, zu entscheiden, doch hier ging es nur um Ruhm und Ansehen. Doch da er Joey gegenüber stehen würde, ging es auch um die Kraft ihrer Freundschaft. „Uff.“, seufzte Yugi klarglich und legte seinen Kopf auf die Karten, die er mit beiden Händen umklammerte. Als Yugi sich erhob, wurde er etwas wackelig auf den Beinen und stützte sich an der Wand ab. „Das wird ein hartes Duell.“, sagte er. Noch einmal ließ er einen tiefen Seufzer raus und verließ den Raum auf wackeligen Beinen.

Oben angekommen, plärrte Yugi das Gebrüll der Zuschauer entgegen. Er konnte Joey bereits erkennen, der sein Deck sorgfältig mischte. Als Yugi die Arena betrat, wurde das Jubeln und das Gebrüll noch lauter und noch unangenehmer in Yugis Ohren. „Hey Yugi!“, hörte er Joey schreien, der ihm winkte. Yugi lächelte und winkte nur leicht zurück. „Und nun…“, begann Mister D. „…wird das Finale entschieden!“ Das Jubeln wurde lauter. „Jetzt wird sich zeigen, wer dieses Turnier für sich entscheidet! Der Weltmeister oder der beste Freund des Weltmeisters?! Welch schweres Duell und was für eine schwere Frage! Wir dürfen gespannt sein, Freunde!“ Noch immer jubelten die Zuschauer. Yugi betrat sein Podest und stand somit Joey direkt gegenüber, getrennt von einem Monsterfeld. Joey mischte ein letztes Mal sein Deck und legte es behutsam auf die Bedienungsplatte des Podests. Yugi tat dies nach. Kurz darauf brüllte Mister D. ins Mikrofon: „Und hiermit erkläre ich dieses Match für eröffnet! Duell!!“ Somit zogen beide ihn Blatt aus fünf Karten. Joey begann: „Na gut! Ich lege zwei Karten verdeckt ab und spiele den Echsenkrieger im Angriffsmodus! Runde beendet!“ Joeys Deck hatte sich mit der Zeit stark verbessert, stellte Yugi immer wieder fest. Er schaute in sein Blatt und beschloss eine seiner Lieblingskarten auszuspielen, begleitet von zwei Zauber- und zwei Fallenkarten, welche allerdings nicht viel ohne starke Monster erreichten, noch nicht. Yugi führte seinen Gedanken aus und erreichte einen unsicheren Blick in Joeys Gesicht. Dieser wiederrum spielte ein weiteres Monster im Angriffsmodus. Warum im Angriffsmodus? Somit waren sie einem Angriff schutzlos ausgeliefert! Joey führte irgendwas im Schilde. Yugi vertraute seinem Kuriboh, welches er bei einem Angriff verhundertfachen würde. Noch fehlten ihm einfach die guten Karten, dcoh er hatte bereits einen kleinen Plan. „Ich spiele Watapon im Verteidigungsmodus und beende damit meinen Zug!“ Joey überlegte sehr genau und beschloss mit seinem vorher erst ausgespielten Schimmeldrachen den kleinen Watapon anzugreifen. „Halt!“, rief Yugi. „Ich aktiviere meine Fallenkarte Magischer Zylinder! Damit wird dein Angriff zurückgeleitet!“ „Ha ha, dachte ich mir!“, lachte Joey. „Ich zerstöre deine Fallenkarte mit dem Fallenvernichter!“ Daraufhin wurde Yugis Fallenkarte zerstört, dennoch wurde Joeys Angriff zurückgeleitet und der Schimmeldrache zerstört. „Was zum..?“, erschrak Joey. „Ich habe noch eine weitere Fallenkarte aktiviert!“, erklärte Yugi. „Wenn eine Fallenkarte durch eine Fallenkarte zerstört wird, wird der Effekt der Karte trotzdem ausgeführt und zwar mit doppelter Stärke!“ „Was?“, klagte Joey. Somit hatte er bereits 2800 Lebenspunkte verloren und das in der zweiten Runde! Unfassbar. Das Publikum stimmte mit großem Jubel ein. „Na schön.“, knurrte Joey und zog eine weitere Karte, worauf er mit einem Grinsen antwortete. „Ich spiele eine weitere Karte verdeckt und aktiviere Monster Reanimation und hole mir meinen Schimmeldrachen zurück. Doch das ist noch nicht alles. Zusätzlich aktiviere ich doppelte Wiedergeburt. Diese hübsche Karte verdoppelt die Angriffssträrke meines Schimmeldrachens und hat somit 2800 Angriffspunkte!“ „Urgh.“, brachte Yugi nur heraus. Joey war intelligent. Er nutzte seine Fehler, um daraus Vorteile zu schaffen. „Schön!“, konterte Yugi. Er zog eine Karte und spielte diese darauf verdeckt ab. Ich beschwöre den Elfenschwertkämpfer. Danach opfere ich meine drei Monster!“ „Oh nein.“, erschrak Joey. „Was hat er jetzt vor?“ „Ich beschwöre den schwarzen Magier! Zusätzlich aktiviere ich die Zauberkarte Magisches Amulett, welche meinem Magier weitere 500 Angriffspunkte gibt. Außerdem aktiviere ich Magische Rute, mit der mein Magier weitere 600 Angriffspunkte bekommt!“ Kaum zu fassen. Jetzt hatte Yugis schwarzer Magier 3600 Angriffspunkte! „Schwarzer Magier, greif den Schimmeldrachen an!“ Der Magier richtete deinen Zauberstab aus den Schimmeldrachen und beschwor schwarze Magie, die auf den Drachen zuraste, allerdings zersprang sie wie Glas, bevor sie den Schimmeldrachen erreicht hatte. Eine Falle! „Ich habe meine Fallenkarte aktiviert!“, reif Joey. „Magiezerstörer!“ Joey erkannte, wie Yugi deutlich das Gesicht verkniff. Vielleicht hatte er ja eine Chance? Nur weiter so!, sagte er sich und begann zu grinsen. „Jetzt bin ich am Zug!“ Joey zog wieder eine Karte, beschwor einen weiteren Drachen und beendete seinen Zug. Yugi hingegen aktivierte eine Zauberkarte, die ihm erlaubte, im Tausch gegen 1000 Lebenspunkte, einen weiteren Magier zu beschwören. Das schwarze Magiermädchen trat an die Seite ihres Meisters. „Ich aktiviere außerdem Magiervereinigung! Die Kraft meiner zwei Magier wird für eine Runde verdoppel!“ „Was?“, schrak Joey zurück. Nun war der Schimmeldrache dem schwarzen Magier schutzlos ausgeliefert. Mit dem Angriff verlor Joey weitere 1200 Lebenspunkte und sein weiteres Monster, vernichtet vom schwarzen Magiermädchen. Nun waren seine Lebenspunkte schutzlos vor dem nächsten Angriff. Yugi hatte den Sieg so gut wie in der Tasche, wenn Joey sich nicht langsam was einfallen ließ. Er zog eine weitere Karte und beschwörte die Sündenböcke, mit denen er Yugis Sieg vorauszögerte und legte zudem eine Karte verdeckt. Yugi legte gleich zwei Karten verdeckt ab und spielte den Magierlehrling, den er direkt zum Angriff aussetzte. Der schwarze Magier und das schwarze Magiermädchen vernichteten weitere zwei Sündenböcke, sodass nur noch einer übrig war. „Du hast meine Falle aktiviert!“, rief Joey und beschwor den Angriffsumleiter. „Diese Karte bewirkt, dass dein letzter Angriff auf dich selbst zurückgeleitet wird und zwar direkt auf deine Lebenspunkte!“ „Was?“, erschrak Yugi. Ausgerechnet der schwarze Magier griff als Letzter an. Dieser drehte sich nun zu Yugi und schmetterte seine schwarze Magie gegen ihn. Yugi wurde hart getroffen. Lebenspunkte hatte er nun nur noch 400, weit aus weniger als Joey. Yugi taumelte nach vorne und stützte sich an der Bedienungsplatte, um stehen zu können. Yugi begann zu keuchen. Das war ein harter Schlag und zudem noch vom eigenen Monster. Das Publikum jubelte und Joey streckte seinen Arm empor, womit er die Fans für weitere Schreie gewann. Yugis Sicht begann leicht zu verschwimmen. Er sah in sein Blatt und konnte die einzelnen Karten nicht mehr erkennen. Und nun? Was sollte er jetzt machen? Er hatte keine andere Wahl als anzugreifen. Er zog eine Karte und erkannte das Wort „Unter“ und „Zerstörer“. Es war der Unterfeldzerstörer! Yugi spielte diese Zauberkarte sofort aus. Diese zerstörte eine Zauber- oder Fallenkarte im unteren Kartenfeld des Gegners. Da Joey nur noch eine Karte dort liegen hatte, wurde das untere Feld nun frei geräumt. Somit war Yugi vor Fallenkarten sicher. Joey allerdings machte einen ziemlichen Aufstand, wohl wissend, dass nun sein Ende gekommen war. Yugi streckte den Arm auf und zeigte auf Joey. Daraufhin griff der schwarze Magier an und löschte den Rest Joeys Lebenspunkte aus. Das Publikum brach in einem riesigen Gebrüll aus. Mister D. begann sofort ins Mikrofon zu schreien, allerdings konnte Yugi nicht verstehen, was er sagte. Joey hingegen war etwas enttäuscht, so kurz vor dem Ziel doch noch geschlagen worden zu sein, doch er war stolz auf seinen kleinen Freund. Yugi hatte gewonnen und somit das Turnier für sich entschieden. „Super gemacht, Yugi!“, rief Joey lächelnd hinüber, doch Yugi reagierte nicht. Er sah zu Boden und bewegte sich nicht. „Hey Yugi!“, rief Yoey. Doch Yugi reagierte noch immer nicht. „Hey, Yugi! Du hast gewonnen!“ Yugis Kopf war immer noch auf den Boden gerichtet. Sein Arm allerdings bewegte sich nach unten. Erst jetzt erkannte Joey, dass Yugi sich abstützte. „Yugiii!“, rief Joey ungeduldig. Hörte er ihn in dem lauten Jubel der Zuschauer etwa nicht? Möglich wäre es jedenfalls. Als er noch immer zu Yugi hinüber schaute, sah er auf einmal, wie Yugis Oberkörper nach vorne kippte. „Moment mal…“, dachte Joey laut. Auf einmal riss Joey die Augen weit auf und erschrak. „Yugiiii!“ Erst jetzt begriff er, dass Yugi sich nicht mehr halten konnte und jeden Moment in sich zusammen fallen würde. Mit einem Ruck sprang Joey vom Podest und lief zu Yugis Podest rüber. Er musste schnell zu ihm. Als Joey Yugis Podest erreichte, bracht Yugi zusammen und fiel hinunter. Joey konnte ihn noch gerade so auffangen und legte ihn auf den Boden. „Yugi, verdammt!“, schrie er. „Hey! Ich brauche Hilfe!“, rief er zu den Türstehern, die wie gesteuert auf Yugi und Joey zu rannten. “Doch es half nichts. Mister D. wurde schlagartig still. Die Türsteher trugen den bewusstlosen Jungen in das Gebäude und brachten ihn, so schnell sie konnten, zurück ins Krankenzimmer. Im Arenabereich war es beunruhigend still. Nach einigen Momenten begannen die Zuschauer zu reden. Mister D. versuchte die Zuschauer zu beruhigen und krönte Yugi weiterhin zum Sieger. Joey allerdings saß einfach da. Alleine neben dem Podest an Yugis Stelle. Dort wo er jetzt eigentlich Yugis Sieg mit ihm gefeiert hätte.
 

Yugi öffnete die Augen und blickte ins Schwarze. Wo war er? Er konnte nichts sehen, außer leere Schwärze. Er rappelte sich auf und blickte umher. Nichts, nur schwarz. "Wo bin ich?", fragt er, doch in diesem Moment wurde ihm die Antwort selbst bewusst: Er war schon wieder in diesem Traum gefangen. Genau! Der Traum von letztes Mal! Er war in diesem kleinen Raum und hat das Milleniumspuzzle in einem Sacropharg gefunden. Er musste unbedingt wieder dort hin. So schnell wie möglich! Yugi setzte seine Füße nach vorne, die in die Schwärze traten und ihn immer tiefer hinein trugen. Er musste diesen kleinen Raum vom letzten Mal finden. Plötzlich knallte Yugi gegen eine Wand und fiel zu Boden. Da war eine Wand? Yugi konnte keine sehen. Er stand auf und tastete: Es war eine Wand. Es es dort irgendwo einen Eingang gab? Er tastete mit den Händen an der Wand entlang, bis er irgendwann auf ein Loch stoß. Dies schien wohl ein Durchgang zu sein. Yugi betrat den Durchgang und sah wieder nur Schwarz. "Wo bin ich hier nur? Ich sehe wirklich gar nichts!, klagte Yugi und versuchte damit seine Angst etwas u reduzieren. "Weiter an der Wand entlang getastet, stoß er auf eine Art Stock.. "Was ist das?", wollte er wissen und nahm diesen Stock hinunter. Er fühlte einen Hubbel am oberen Ende. Es war eine Fackel! Er musste sie irgendwie anzünden. Aber wie? "Puh, das wird schwer.", jammerte Yugi und hielt die Fackel an die Wand. Er trat einen Schritt zurück und riss die Fackel mit einem kräftigen Ruck nach oben und schabte sie somit an der Wand hoch, um sie anzuzünden. Es sprühten ein paar Funken. Er versuchte es gleich nochmal. Wieder nichts. "Verdammt!", schrie Yugi und riss all seine Kraft zusammen und schliff die Fackel nochmal mit aller Wucht an der Wand hoch. Wosch! Die Fackel fing Feuer! "Na endlich." Yugi drehte sich um und hielt die Fackel nach vorne gestreckt, um etwas sehen zu können. Der Raum kam ihm bekannt vor. Überall lagen einzelne vergoldete Gegenstände auf dem Boden und in der Ecke stand ein Spiegel. Bei diesem Anblick wurde Yugi klar, wo er sich befand. "Der kleine Raum! Hier bin ich also." Nur diesmal brannte keine Fackel, es war dunkel. Yugi suchte den Sacropharg. Als er ihn erblickte, machte er sich sofort auf zu dem Gefäß. "Ob ich den Deckel noch aufbekomme?", fragte er sich. Schließlich hatte er schon einige Kraft in die Fackel gesteckt und irgendwie fühlte er sich generell nicht so fit, wie beim letzten Mal. Doch als Yugi vor dem Sacropharg stehen blieb, sah er, dass der Sacropharg noch immer geöffnet war. Es hatte sich also nicht geändert. Schnell stützte Yug die Fackel gegen das Podest, auf dem der Sacropharg stand und begann den seidenen Stoff im Sacropharg zu durchsuchen. Es war nichts. "Wo ist es hin?", fragte Yugi verzweifelt. "Es war doch letztes Mal noch da!" Auf einmal stoß ihn ein Wind zu Boden und die Fackel erlisch. "Was war das?", wollte Yugi wissen und griff die Fackel, die ihm in diesem Fall das Gefühl von Schutz bot. "Yugi Muto?", fragt eine kräftige dunkle Stimme. Yugi erschrak und brachte kein Wort raus. "W- Wer ist da?", stotterte Yugi in die Dunkelheit. "Yugi Muto?", fragte die Stimme wieder. "J- Ja!" Plötzlich fingen alle Fackeln an den Wänden Feuer. Bei diesem gleichzeitigen Tackt schrak Yugi zusammen und wurde vom Licht geblendet. Als er die Augen öffnete sah er eine Hand vor seinem Gesicht, die ihm anscheinend Hilfe bot. Er sah hinauf und erblickte Sha Dis Gesicht. "Sha Di?" "Ja, meine Freund." Yugi nahm seine Hand und ließ sich von Sha Di hoch helfen. "Es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe. Die Fackeln haben sehr bald keine Kraft mehr, um zu brennen." "Was meinst du?", wollte Yugi wissen. In Sha Dis Anwesenheit fühlte Yugi sich wohl. Sha Di war weise und sehr intelligent. Er half ihm und seinen Freunden öfters aus brenzlichen Situationen und führte sie oft durch das Milleniumspuzzle. "Unsere Kraft schindet dahin." "Welche Kraft?" "Die Kraft, die uns erhält." "Wovon redest du Sha Di?" "Wir werden ausgelaugt. Unsere Lebenskraft wird von einer unbekannten Macht zerstört. Selbst die Fackeln sind nicht mehr in der Lage alleine zu brennen." Yugi war sprachlos. Wovon redete er nur? Unbekannte Macht? Was sollte das bedeuten? „Was meinst du mit „Unbekannte Macht“?“, fragte Yugi. „Ich weiß es nicht. Irgendetwas umgibt uns und drückt uns in die Enge.“ „Wer ist „uns“? Und welche Enge? Ich verstehe nicht, wovon du redest!“ „Yugi! Meine Aufgabe war es den Milleniumsschlüssel zu tragen. Nun ist er fort, so wie die anderen Milleniumsgegenstände. Nun ist es meine Aufgabe den Sarg des Pharaos zu beschützen und seinen ewigen Schlaf zu schützen. Dies hier ist der Raum, in dem seine Seele für immer ruhen soll.“ „Wir sind im…Puzzle?“ „Ja Yugi.“ „Aber wie soll das gehen? Es wurde doch zerstört! Wir können nicht hier sein! Das ist doch nur ein Traum!“ „Ein Traum, in dem du auf mich triffst und solche Informationen bekommst? Unwahrscheinlich. Die Milleniumsgegenstände wurden zwar von den Trümmern des Palastes verschluckt, dennoch besteht die Macht dieser.“ „Aber…was soll das dann alles bedeuten? Und was hat das mit mir zu tun?“ „Nun, du bist das Medium. Du bist der Einzige, mit dem ich Kontakt aufnehmen kann. Auch wenn es dir Schlafprobleme bereitet. Das tut mir leid.“ Yugi wurde allmählich ungeduldig. „Sha Di, erzähl mir bitte, warum ich hier bin!“ „Du siehst Yugi, dass sich das Milleniumspuzzle verändert hat. Du bist durch einen großen Raum getreten, ohne Irrgarten. Doch hier herrscht Chaos. Die Fackeln, die unser Licht am Leben erhalten, sind erloschen. Das Licht verschwindet und um uns herum baut sich Dunkelheit auf. Ich habe die böse Vermutung, dass das Böse seine Finger im Spiel hat. Doch ich kann leider nicht mehr sehen, schließlich verfüge ich nicht mehr über den Milleniumsschlüssel. Es sind also nur Spekulationen.“ Sha Di wirkte traurig. „Yugi. Der Grund, warum du hier bist, ist, dass du mit dem Pharao sehr eng befreundet warst und seine Seele sehr gut kennst. Das heißt, nur du wärst in der Lage seinen Frieden zu retten. „Frieden?“ „Nun, wie du siehst brennt kein Licht. Wenn alle Fackeln erlischen wird seine Seele von der Dunkelheit verschlungen.“ „Von der Dunkelheit verschlungen?“ „Ja!“ „Aber was können wir dagegen tun?“ Sha Di sah zu Boden. Er tat so, als würde er nachdenken, aber Yugi hatte die schwere Vermutung, dass er die Antwort bereits kannte, aber nur nachdachte, wie er sie aussprechen würde. „Seine Seele…sie ist im Puzzle. An einem Platz, wo seine Seele in Frieden ruht. Selbst bis dorthin ist die Dunkelheit eingedrungen.“ „Dann müssen wir sie wo anders hinbringen!“, schlug Yugi vor. „Das geht nicht. Man kann eine Seele nicht von A nach B transportieren. Das Puzzle wurde zum Ort seines ewigen Schlafes gemacht.“ „Dann müssen wir diese Dunkelheit eben zerstören!“ Sha Di sah auf zu Yugi. „Du willst di Dunkelheit zerstören?“ „Ja!“ Sha Di begann zu kichern. „Was ist?“, wollte Yugi wissen. „Mein lieber Yugi. Du bist mutig. Dein Mut und deine Entschlossenheit wird dich niemals verlassen. Aber mit der Dunkelheit selber wirst nicht einmal du es aufnehmen können.“ „Aber ich habe schon andere Feinde besiegt.“ „Ja, aber diese hatten ein Medium. Diese hier ist die Dunkelheit selbst. Damit hatten wir es noch nie zu tun. Erst jetzt greift sie uns an. Sie weiß, dass wir nun schutzlos sind.“ „Wie meinst du das, Sha Di?“ Sha Di begann etwas im Raum rumzulaufen. „Vorher hatte wir ihn, den Pharao, der uns beschützt hat. Nun ist er fort und ruht. Unsere Schutzlosigkeit scheint die Dunkelheit auszunutzen. Sie frisst die Seele des Pharaos und stürzt uns in die Finsternis.“ „Aber…was können wir denn tun?“ Plötzlich bemerkte Yugi, wie ihm die Tränen über die Wangen liefen. „Yugi…“, begann Sha Di. „Nein!“, blockte Yugi ab. „Wie…wie kann es sein, dass eine Seele, die in Frieden ruhen will, selbst im ewigen Schlaf angegriffen wird? Wieso kann er nicht einfach seinen ewigen Schlaf bekommen?“ „Weil er der auserwählte König ist und somit über die Macht unseres Schutzes verfügt.“ Yugi kannte die Antwort bereits. Sha Di hatte Recht. Wer würde diese Schutzlücke nicht ausnutzen? „Haben wir denn keine Chance?“, brachte Yugi etwas undeutlich raus. „Nun…es gibt nur eine. Doch diese ist5 nahezu unmöglich und…“ Sha Di schwieg. „Was?“, krächzte Yugi. „Sie….sie wäre dem Pharao nicht gerecht.“ „Sha Di. Rede doch.“ „Der Pharao ist der einzige, der es mir der Dunkelheit aufnehmen konnte. Unsere einzige Möglichkeit wäre also…“ „Der Pharao?“, unterbrach Yugi ihn. „Ja. Unsere einzige Möglichkeit die Dunkelheit zu besiegen ist der Pharao.“ „Der Pharao…“, dachte Yugi. Plötzlich erschrak er. „Du meinst wie sollen den Pharao zurückholen?“ Sha Di schwieg. Yugis Gesicht wurde brannte bereits von den Tränen. Sie sollten ihn zurückholen? Ihm schon wieder seinen ewigen Schlaf rauben? Das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein! Wie konnte all das nur passieren? „Die Götter wissen über die Macht der Dunkelheit bescheid. Sie kennen die Dunkelheit.“ „Yugi blickte auf zu Sha Di, der immer noch im kleinen Raum umherging. „Was heißt das?“ „Das heißt, sie haben…“ Plötzlich erschrak Sha di und blickte in Richtung Eingang. Yugi drehte sich ebenfalls dorthin und fragte sich, was dort sein soll. Yugi drehte seinen Kopf wieder zurück zu Sha Di, der ungerührt stehen blieb und zum Eingang blickte. Yugi bekam Angst. „Sha Di! Was ist?“ Auf einmal erlischen die Fackeln in Nähe der Tür. Weitere Fackeln erloschen. Wie beim Domino verloren sämtliche Fackeln ihr Licht und erloschen. Yugi erschrak. Was ging hier vor sich. Plötzlich drückte es so. Der Raum begann sich zu drehen und die Luft wurde stickig. Was war bloß los? „Yugi!“, schrie Sha Di. „Die Dunkelheit!“ Die Dunkelheit? War sie es, die ihm so Angst bereitete und die Seele des Pharaos auffressen wollte? „Kehre in deine Welt zurück!“ „Aber…“, begann Yugi. Er sah nur noch schwarz. Die Luft wurde immer drückender. Der Schweiß lief ihm über die Stirn und sein Keuchen wurde immer lauter. Er fuchtelte mit seinen Armen vor sich rum, um die Dunkelheit vom ihm weg zu stoßen, doch er hatte keine Chance. „Wir werden uns wieder sehen!“, schrie Sha Di. Yugi riss die Augen auf und wurde vom Weiß der Wände geblendet. Wo war er? Yugi setzte sich auf und blickte sich um. Er war im Krankenzimmer. Schon wieder…doch diesmal alleine. Joey war nicht da. Yugi fasste sich an die Stirn und bemerkte den Scheiß. Was das etwa real? Zum Glück war er alleine, sonst hätte man ihn wohl noch ans Bett gefesselt. Yugi begann an den vergangenen Traum zu denken. Die Dunkelheit…alleine der Gedanke jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Sie war so grausam. Er hatte sich alleine und verloren gefühlt, als sie ihn umgab. Sie würde also die Seele des Pharaos fressen, wenn er nichts dagegen unternehmen würde. Aber was? Er sollte den Pharao wieder zurückholen? Wieso musste das passieren? Wieso sollte ihm sein Schlaf erneut genommen werden? Wieso konnte er nicht einfach in Frieden ruhen? „Wieso?“, schluchzte Yugi, als er bemerkte, dass ihm wieder die Tränen über sein Gesicht rannten. Plötzlich ging die Tür. Joey, Thea, Tristan und sein Großvater traten hinein. Joey erblickte Yugis Gesicht und seine Tränen. „Yugi?“

I .3 - Das Milleniumspuzzle

Episode 03 – Das Milleniumspuzzle
 

Eine Stadt mit vielen Lichtern in allen Farben, um auf sich aufmerksam zu machen. Dunkle, nahezu schwarze Wolken, die den Himmel bedeckten und der Sonne keine Chance mehr gaben, die Stadt mit ihren Lichtstrahlen zu beleuchten. Dieses Bild bot sich Yugi, der am Fenster stand und in die Ferne blickte. Er stützte seine rechte Hand an das kalte Fenster und genoss die frische Luft, die durch ein offenes Fenster neben ihm, durchdrang. Die frische Luft tat ihm gut, diese hatte er nötig, laut dem Arzt, der ihn zuvor untersucht hatte. Es hatte ihn viel Kraft gekostet seinen Freunden nicht die Wahrheit über seinen vergangenen Traum zu erzählen und sie zum Glauben zu bringen, dass er bloß schlecht geträumt habe. Er konnte ihnen einfach nicht die Wahrheit, im Gedanken, dass er selbst nicht einmal daran glauben wollte, erzählen. Sein Wille war es, den ihn daran hinderte, an das Ereignis im Traum zu glauben, doch er war so real. Und solche Informationen, die er von Sha Di erfahren hatte bekam er nicht einfach in einem Traum zugesteckt. Da musste etwas hinter stecken, aber was genau? War das, was Sha Di erzählt hatte, wirklich die Wahrheit? War es wirklich die Dunkelheit, die die Seele des Pharaos fressen wollte und somit uns alle in die Finsternis stürzen wollte? Yugi war ihr im Traum begegnet. Sie war schwarz, stechend und kalt. Sie war eiskalt, doch im anderen Moment brennend heiß. Sie hatte auf Yugis Haut gebrannt. Es hatte sich angefühlt wie tausende von Nadeln, die sich in seine Haut gebohrt hatten. Doch das schlimmste war diese Einsamkeit. Diese Schwärze hatte ihn umgeben, sie hatte ihn verschluckt und gab ihm das Gefühl von Einsamkeit und Angst. Angst alleine zu sein und nie wieder zu erwachen. Yugi machte einen großen Seufzer und schloss für einen kurzen Moment seine Augen. In diesem Moment hörte er Regentropfen, die ihren Klang beim Aufprall auf jene Hindernisse sangen. Yugi öffnete seine Augen wieder und erblickte einen fast schwarzen Himmel. Er hätte das Ebenbild seines Inneren darstellen können, zumindest in diesem Moment, indem er sich schwere Vorwürfe machte, seine Freunde belogen zu haben. Womit hatten sie sich das nur verdient? Yugi seufzte erneut und schaute weiter dem Regen zu.

"Ich finde das total unlogisch!", klagte Joey laut, der sich auf dem Bett in Yugis Zimmer, indem er eigentlich schlafen sollte, wenn es ihm nicht so schlecht gehen würde, übernachten sollte. "Morgen soll schon das High Quali Turnier stattfinden! Das beginnt doch in einem komplett anderem Stadtviertel! Soll das etwa heißen, wir sollen da so lange wohnen? Ich finde das total beschissen! Das jetzige Turnier ist ja noch nicht einmal entschieden!" "Joey!", ermahnt Thea ihn. "Yugi ist krank und er kann so auf keinen Fall antreten! Das Finale wird nachgeholt. Gewinnen kann ja sowieso nur einer von euch beiden und selbst wenn, trotzdem nehmt ihr beide am High Quali Turnier teil! Ich finde, du solltest etwas mehr Achtsamkeit deinem Freund gegenüber bringen." "Das tue ich!", kontere Joey, der sehnsüchtig auf das belegte Brötchen von Thea starrte. "Natürlich soll er sich ausruhen, nur ich finde es etwas chaotisch. Was, wenn Yugi noch zwei Wochen das Bett hüten muss? Wollen die etwa so lange warten?" "Ich schätze schon.", sprang Tristan ein, der mit verschränkten Armen aus dem Fenster starrte. "Nun, es ist letztendlich egal, ob das High Quali Turinier gleichzeitig mit dem Low Quali Turnier beendet wird. Yugi muss nur zusehen die möglichen Punkte bei gewonnen Duellen zu erlangen. Ich denke, das wird wohl kein großes Problem sein, wenn er erstaml wieder auf den Beinen ist." Joey wollte wieder protestieren, allerdings schaffte er es nur ein "Aber" über die Lippen zu bringen, bevor Herr Muto das Zimmer in einem schneeweißen Schlafanzug betrat. "Thea, Tristan, Joey! was fürht euch denn hierher?" "Ach, wenn wir Yugi schon nicht besuchen dürfen, behausen wir eben sein Zimmer.", erklärte Trsitan. "Und außerdem muss ja jemand die Blumen gießen!", fügte Thea mit einem freundlichen Lächeln hinzu. "Das stimmt.", gähnt Herr Muto. Yugis Großvater bewohnte Yugis eigentliches Zimmer, solange dieser noch im Krankenzimmer hauste. Er machte sich große Sorgen um seinen Enkel, doch er war von Yugis schneller Genesung überzeugt. "Leute", begann der alte Herr, "ihr solltet ins Bett gehen. Morgen wartet ein großer Tag auf euch. Das High Quali Turnier wird eröffnet. Es wird eine große Party geben." "Ich will aber keine Partie.", jammerte Joey, der seinen Blick wieder Theas belegtem Brötchen widmete. "Zumindest nicht ohne Yugi..." "Der Arzt sagte, es wird ihm bald besser gehen. Yugi musste sich einfach mal so richtig erholen. Es war einfach zu viel Stress für ihn.", sprach Herr Muto, während er mit seinen tonlosen Pantoffeln durch das Zimmer marschierte. "Und selbst wenn er morgen wieder fit sein sollte, muss er die Sach erstmal langsam angehen und sollte nicht direkt mit dem nächsten Turnier anfangen, geschweige denn, das Finale der jetzigen Turniers mit dir antreten. Das kann zu einer weiteren Überbelastung führen.", erklärte Thea mit einer etwas getrübten Stimme. Als sie jedoch Joeys Gesicht erblickte, fühlte sie sich leicht gereizt. "Mensch Joey, wenn du dieses blöde Brötchen essen willst, dann ess es einfach und glotz nicht so lange Löcher hinein!" "Nein.", entgegnete dieser, worauf sich alle zu Joey umdrehtten und ihr erstaunt ansahen. Seit wann lehnte Joey Wheeler Essen ab? "Joey?", fragte Thea verblüfft. "Nein.", wiederholte Joey. "Ich habe im Moment keinen Hunger. Ich habe mich nur gewundert, was das für komische Körner sind." Alle blickten verduzt drein. Joey schien sich wirklich sehr um Yugi zu sorgen.

"Joey...", begann Thea. "Wir sollten Yugi heute erstmal ausruhen lassen. Wir werden sehen wie es ihm morgen geht. Der Arzt hat gesagt, es geht ihm schon viel besser, bis auf den unruhigen Schlaf, der, denke ich, diese Nacht wohl auch nicht besser weerden wird, wenn man bedenkt, was für ein Tag morgen auf uns zu kommt." Joey setzt zum Konter an, doch Thea ergriff wieder das Wort: "Außerdem finde ich es sehr nett von Kaiba, dass er das Final verschoben hat. Letztendlich würde ihm zwar keine andere Wahn bleiben, aber er hat kein Pohei draus gemacht und ich finde, dafür sollten wir ihm dankbar sein!" Joey enting nur ein "Hm...". Er wusste, das Thea Recht hatte und dass seine Aufregung auch nichts an der Situation ändern würde.

Die Tür öffnete sich und Yugis Kopf schob sich durch einen kleinen Türspalt hindurch und blickte sich kurz im Zimmer nach Personal um. Nachdem er keines entdeckte, trat er hinein und schloss leise die Tür. Joey hingegen sprang auf, diekt gefolgt von Tristan. "Yugi! Was machst du hier? Du solltest dich doch ausruhen!", klagte Joey laut. "Nicht so laut, Joey!", zischte Yugi. "Sonst wissen die, dass ich hier bin!" "Und warum bist du hier?", fragte Trsitan. "Na, um bei euch zu sein. Warum sonst?", fragte Yugi mit gerunzelter Stirn. "Na ja, aber hey! Jetzt bist du ja hier! Und wenn du schon mal hier bist, kannst du uns doch unterhalten, was?", lachte Tristan. Thea erhob sich vom Stuhl und schenkte Joey einen bösen Blick. "Mensch Joey! Wir wissen doch alle, dass du dir Sorgen um Yugi machst!" "Tut mir leid.", reagiert Yugi. "Hey Alter!", begann Joey. "Ich mache mir eben Sorgen um meinen besten Kumpel, was ist daran falsch?" "Ach, mir gehts schon besser. Der Kamillentee hat meien Kopf etwas freigeblasen.", entgegnete Yugi freundlich, woraufhin sich Joeys Gesichtszüge etwas lockerten. "Glaub mir, Joey. Wenn es mir nicht gut ginge würde ich nicht hier sein!", fügte er hinzu. "Ich dachte...ich komme vielleicht ein paar Minuten vorbei? Ich brauche was zum Lachen.", bat Yugi. Daraufhin sprangen bei Joey die Fäden und setzte gleich sein triumphierendes Grinsen auf. "Na schön! Aber sag mir bloß nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!" "Na ja, irgendwie muss ich meine Anspannung ja ein bisschen lösen, oder?", lächelte Yugi. Thea und Tristan erwiederten sein Lächeln und gaben ihm ihres zurück. "Ja, das dürfte nicht schwer sein, nicht wahr, Joey?", fragte Thea. "Hohohoho!", entgegnete Joey und nickte stolz mit dem Kopf, woraufhin alle lauthals lachen mussten. "Na schön!", lachte Thea. Daraufhin legte Joey seinen Arm auf Yugis Schulter und stubste ihn zum hinteren Bereich des Zimmers, wo sie sich vorhin ohne Yugi niedergelassen und diskutiert hatten. Yugi setzte sich auf das Sofa, Thea zu seiner Linken und Joey zu seiner Rechten. Tristan ließ sich in einem Sessel nieder und begann den Teller mir den Plätzchen zu begutachten, woraufhin Joey sich zu einem Augenkrieg mit ihm einließ.

"Also, Yugi.", begann Thea. "Morgen kommt ein langer Tag auf uns zu." "Ja, das weiß ich.", entgegnete dieser. "Macht euch keine Sorgen um mich. Ich werde das schon...nein, wir werden das schon schaffen. Ich bin ja schließlich nicht alleine, oder?" "Aber logo!", stimmte Yugi zu, der sich gerade mit Tristan um die Plätzchen am rangen war. "Wir stehen immer hinter dir, Kumpel!" "Auf unf kannft du dif verlaffen!", fügte Tristan hinzu, der gerade in Joeys wehrende Finger am biss, um sich den Teller mir den Plätzchen zu sichern. Diesen konnte er sich gerade so noch schnappen, bis Joey mit seinem freien Arm gegen ihn plumpste und sich der Teller mit samt Inhalt über Trsitan vergoss. Übersäht mit Krümeln und einem entsetztem Blick, den er ausgesetzt hatte und an sich entlang sah, saß er wie versteinert im Sessel und folgte mit den Augen dem köstlichen Gebäck, das sich auf ihm verteilt hatte. "Bah, das esse ich jetzt nicht mehr!", jammerte Joey, zog seine Arme weg und verschrenkte sie vor der Brust. Sein triumphierendes Gesicht besagte, dass es sich als Sieger fühlte. "Mensch Leute! Musste das jetzt sein?", ärgerte sich Thea, während Yugi sich fast krümmte vor Lachen. Trsitan saß noch immer wie angewurzelt im Sessel und schien mit sich selbst zu ringen, bis sich plötzlich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete: "Haha! Meins, meins, meins!!!", lachte er und begann die verteilten Kekse zu futtern. Joey reagierte und setzte wieder zum Kampf an. "Hey! Gib mir gefälligst auch was ab!" "Du hast gesagt, du willst nichts mehr!", kaute Trsitan zurück, der sich mit einem Kissen wehte. Thea sprang auf: "Hey, Jungs! Hört auf mit diesen Spielchen!" Manchmal fand sie deren Verhalten wirklich unmöglich, doch eigentlich versuchte sie nur ihren Senf dazuzugeben, weil sie wollte, dass Yugi weiterhin so genüsslich lachte und sich über sie Anwesenheit bei seinen Freunden erfreute. Es was schön ihn dabei zu haben und zu sehen wie er lacht. Ein Anbick, den sie in letzter Zeit selten zu Gesicht bekamen.
 

Es war schwarz, leer und kalt. Genauso, wie Yugi die Leere in den beiden Nächten zuvor betreten hatte. Würde er jetzt jede Nacht hier her kommen? Was war mit dem Turnier? Diesmal konnte er sich wirklich keinen Schlafmangel leisten. "Mist!", zischte Yugi und setzte seine Füße in Gang. Er tastete sich an einer steinernen Wand entlang. Die Wand war kalt, aber er war froh, dass immerhin seine Pantoffeln ihn begleiteten, sonst wären seine Füße wohl zu Eisklötzen geworden. "Uh, ist das kalt hier. Wo sind denn..." Yugi dachte nach. Wände konnte er sich nur in dieser kleinen dunklen Kammer vorstellen, in der er das letzt mal gewesen war. Hier hatte er Sha Di getroffen. Dieser hatte ihm einiges über die Dunkelheit erzählt, welche eine imense Bedrohung für die ruhende Seele des Pharaos darstellte. Yugi seufzte. "Der arme Kerl wird wohl niemals seine Ruhe haben." Yugi hätte am liebsten für ihn geweint, aber er entschloss sich, dies lieber zu lassen, weil ihm das nicht aus der Situation rettete und weil es dem Pharao auch nicht weiterhalf. Yugi ertastete eine Fackel. "Ja!", erfreute Yugi und nahm sie von dem alten Eisenständer an der Wand. Er hielt sie an die Wand und gab sich alle Mühe die Fackel mit einem Ruck an der Wand entlang zu schleifen. Hoffentlich sollte dad Zünden der Fackel nicht wieder so ein Ackt werden. Doch zu Yugis Freude zündete die Fackel beim ersten Versuch. Die Flamme erleuchtete den Raum mit einem warmen, orangen Licht, in dem Yugi sich sicher fühlte. "Ok, so weit wären wir. Aber was jetzt? Wo waren Sha Di und ich das letzte Mal stehen geblieben?" Yugi dachte nach. Nur eine Sekunde später wurde er von der grässlichen Erinnerung an den dunklen Nebel erfüllt, der die Dunkelheit darstellte und Yugi fast aufgefressen hatte. "Urgh...", sagte Yugi und krümmte sich etwas. Alleine bei der Erinnerung wurde er von einem ekelhaften Schauer gepackt. Aber er durfte sich nicht davon ablenken lassen. Er wusste nicht, wie viel Zeit ihm diesmal blieb und beschloss Sha Di zu suchen. "Sha Di? Bist du hier irgendwo? Ich bin's, Yugi!" Es herrschte Stille. Der kleine Schall, der von den Wänden hauchte, war die einzige Antwort, die er bekam. "Sha Di!" Noch immer keine Reaktion. "Verdammt!" Yugi hielt die Fackel nach vorne und suchte nach etwas, was ihn interessieren könnte oder sollte. Aus irgendeinem Grund musste er ja wieder hier sein. Er setzte einen Fuß vor den anderen und näherte sich langsam einem Podest. Es sah aus wie...ein Sarg? Es musste ein Sagropharg sein. Auf einmal machte es Klack in Yugi Gehirn. Natürlich! Hier war er das letzt mal gewesen, als er mit Sha Di gesprochen hatte. Er sollte den Sagropharg öffnen, was er nebenbei als Grabesschändigung empfand, und sollte etwas suchen. Hatte er etwas gefunden? Yugi Erinnerungen waren etwas schummrig. Anscheinend kam das von den Medikamenten. "Was habe ich gesehen?", fragte er sich und ergab sich der Tatsache, dass er sich nicht erinnern konnte. Dann blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als selber nachzuschauen, in der Hoffnung, dass er diesmal nicht von der Dunkelheit unterbrochen, geschweige denn, verschlungen wurde. Er trat an den Sagropharg heran und hielt die Fackel drüber. Der Deckel lag neben der elegant verzierten Gefäß. Er war geöffnet? "Ach ja. Das war ja ich!", stellte Yugi fest und starrte auf das rote Samt in dem Sagropharg. Hier hatte er das letzte Mal etwas gesucht. "Wird wohl Zeit meine Such fortzusetzen.", sagte Yugi entschlossen und begann den edlen Stoff zu durchwühlen. Er zuckte zusammen, als er bemerkte, wie eisig kalt der Stoff war. Yugi suchte weiter, vergebens...."Irgendwas muss doch hier sein!", klagte Yugi fünf Minuten später, ohne auf den geringsten Gegenstand getroffen zu haben. "Uff!", seufzte Yugi und dachte angestrengt nach. "Irgendwas muss doch hier sein. Warum sonst sollte ich hier hin kommen? Macht es vielleicht Spaß Menschen den Schlaf zu nehmen?" Yugi bemerkte, dass er mit sich selbst redete. "Uff!", seufzte er erneut und lente sich gegen den Sagropharg. "Ja ja, nur weil ich der auserwählte bin und so weiter heißt das noch lange nicht, mich hier in einem schwazren Raum stehen zu lassen, ohne einen guten Grund." Genau in dem Moment leuchtete unter dem roten Stoff ein kleines Licht auf. Yugi griff sofort nach dem Stoff und schob ihn zur Seite, um zu sehen, was dieses Licht war. Die Antwort schockierte ihn dermaßen, dass er die Fackel fallen lies. "Das....Puzzle?" Yugi riss die Augen auf und stand wie erstarrt da. Natürlich! Das war es, was Yugi beim letzten Traum gesehen hatte! Wie konnte er das nur vergessen? Yugi griff nach dem edlen Stück. Das Licht aus dem Milleniumslot, im Form eines ägyptischen Auges, veränderte sich nicht. Yugi versuchte es herauszuheben, aber seiner Schätzung nach musste es mindestens ne Tonne wiegen. War er so schwach? "Verdammt!", klagte er und versuche mit beiden Händen die goldene Pyramide hochzuheben. Nach mehreren vergebenen Versuchen allerdings gab er auf. "Das gibts doch nicht!", keuchte er und krümmte sich etwas. "Warum kann ich es nicht herausheben?" Yugi dachte nach. Wie war es dazu gekommen, dass das Puzzle plötzlich auftauchte, wo er doch vorhin den kompletten Stoff durchsucht und nichts gefunden hatte? Als er sagte "Auserwählter"...Dabei kam Yugi auf eine Idee: Das Puzzle scheint auf den Auserwählten zu reagieren. Yugi war der einzige, der es geschafft hatte, das Puzzle zusammen zu setzen. Anscheinend schien es nur auf den Auserwählten zu reagieren. Yugi machte sich gerade und begann entschlossen, es nochmal zu versuchen. Er war der Jenige, der das Recht hatte das Milleniumspuzzle zu besitzen. "Ich bin der Auserwählte, der sich zusammengesetzt hat. Ich habe die Seele des Pharaos befreit und ihn die ganze Zeit begleitet. Ich habe über sich gewacht und du mich geschützt. Es gab keine Minute, in der ich dich nicht aus den Augen gelassen habe! Deshalb habe ich ein Recht zu erfahren, warum ich hier vor dir stehe! Mein Name ist Yugi Muto und du kannst dich sehr wohl an mich erinnern, also sag' mir gefälligst, was du von mir willst!", sprach Yugi entschlossen, bei dem Nebengedanken, dass er mit einem Stück Metall redete, aber in der Hoffnung, dass dieses Stück Metall reagieren würde. Nichts geschah, aber Yugi ließ nicht locker und wollte nach dem Stück greifen, als er plötzlich von einem eiskalten Wind gepackt wurde. Er drehte sich ruckartig rum und wurde von der Angst gepackt, als er den grässlichen, schwarzen Nebel sah, der auf ihn zuschwebte. "Yugi Muto, nimm das Puzzle!", ertönte eine Stimme. "Sha Di?", fragte Yugi in die Luft. "Wie denn? Ich kann es nicht packen!" "Yugi, vertraue dir selbst! Du schaffst es!" Die Dunkelheit näherte sich und gewann an Geschwindigkeit, als sich Yugi anscheinend bemerkt hatte. "Verdammt!", schrie Yugi und wand sich wieder dem Puzzle zu. "Beeil dich Yugi! Nur du kannst es nehmen! Du darfst nicht zulassen, das die Dunkelheit es bekommt! Los, nimm es und verschwinde!!", brüllte Sha Di mit entsetzen in seiner Stimme. Yugi bemerkte seine Sorge und griff entschlossen nach dem Puzzle. Die Dunkelheit raste mit einem Affenzahn auf ihn zu. Als sie ihn und das Puzzle fast erreicht hatte, brührte Yugi mit seiner Hand das Puzzle, welches in diesem Moment hell aufleuchtete. Das Licht war so hell, dass Yugi die Augen schloss und sie mit seiner anderen Hand schüzte. Er sah nur noch weiß, in dem Yugi plötzlich ein paar Farben erkannt. Er hörte komisch Geräusche, die wie Stimmen klangen. "..gi! Yugi!", hörte er Thea rufen. Er bemerkte die Hand an seiner linken Schulter. "Thea?", fragte er geschwächt, als er ihre Umriss erkannte und langsam ihre Stimme genoss. Er war wieder zurück. "Yugi! Alles in Ordnung mit dir?" "Warum?", fragte er geschwächt. "Du hast gezappelt. Hattest du wieder einen schlimmen Traum?" "Ja", sagte dieser. "Die hast du in letzter Zeit öfter oder?", fragte Thea gekränkt vor Sogre. "Ja". Yugi versuchte sich aufzurappeln, als er etwas hartes unter seinem Rückem bemerkte. Thea wollte ihn wieder auf das Bett zurückdrücken, als Yugi plötzlich einen dreieckigen, schweren Gegenstand aus unter der Bettdecke hervorzog. Thea hielt, wie geschockt, inne und betrachtete die goldene Pyramide in Yugis Händen. Auch Yugi schaute verduzt auf den Gegenstand in seinen Händen und sagte zeitgleich mit Thea: "Das Milleniumspuzzle?"

I .4 - Die Erklärung

Ein schrillendes Klingeln riss Joey aus seinem Schönheitsschlaf, den er so zu nennen pflegte. "Uaaargh...", jammerte Joey und öffnete angestrengt seine Augen. Er streckte seinen Arm nach dem tanzenden Wecker auf dem Nachtschränkchen aus, kam allerdings nicht dran. "Verdammt!", meckerte er schwach. Er richtete sich etwas auf, hinüber zur Kante des Bettes in der Hoffnung endlich an den Nerventöter ranzukommen. Fast sein Ziel erreicht verlor er seine Kontrolle und viel vom Bett. Die Bettdecke riss er gleich mit und knallte mit einem ordentlichen Rumps auf den Boden. "Verdammt!"

"Heute ist die offizielle Eröffnung des High Level Turniers!", sagte Trsitan aufgebracht zu Yugis Großvater, die im Fahrstulh soeben auf dem Weg zu Yugi, Joey und Thea waren. Es klingelte leise zur Ankunft des nächsten Stocks, als sich die Türen öffneten und sich die beiden auf den Weg zu Joeys Zimmer machten. Unterwegs sezten sie ihr Gespräch fort: "Heute wird ein großer Tag. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass mein kleiner Yugi das schon packen wird.", sprach Herr Muto. Sie blieben vor Joeys Zimmertür stehen und klopften. "Na ja, bei Joey brauchen wir uns da ja keine Sorgen zu machen, stimmts?", lachte Trsitan, als sich plötzlich die Tür öffnete und die beiden ein Monstrum erblickten. "Oh Gott!", erschrak Tristan! "Wie siehst du denn aus?!" Joey, der mit zerzausten Haaren, krummer, etwas blutverschmierter Nase und gewaltigen Augenringen durch den Türspalt blinzelte und aussah wie ein kleines, elendes Hündchen, das nur darauf wartete, gezähmt zu werden, schien der Erwartung, die Tristan und Herr Muto ihm eben zugeteilt hatten, nicht gewachsen zu sein. Geschweige denn dem Start des Turniers, das ihm bevorstand. Mit einem Ruck landete Tristans Bein an der Tür und trat diese, mitdamt Joey, nach hinten. "Verdammt, Alter! Ich habe dich für einen Zombie gehalten! Du siehst ja noch schlimmer aus als Yugi! Wasch dich und zieh dich gefälligste an! Oder willst du etwa schon zum Start des Turniers zu spät kommen?!", meckerte Tristan, der, gefolget von einem grinsenden Herr Muto, durchs Zimmer marschierte und begann Joesy Sachen einzusammeln und zu verstauen. Sie mussten das Hotel verlassen und noch den richtigen Taxi erwischen. Eine Bus- oder Zugfahrt kam gar nicht in Frage. Man würde über sie herfallen und bei Yugis Zustand ging das schon gar nicht. Bei diesem Gedanken arbeitete Tristan noch hastiger, schmiss Joey ein paar Sachen entgegen und verfluchte ihn unter die Dusche. Während sich die beiden wieder kabbelten machte Herr Muto sich auf den Weg zum Zimmer gegenüber, in dem Thea ihre Nacht verbracht hatte. Er klopte und wartete keine drei Sekunden, nach denen Thea dem alten Herrn die Tür bereits öffnete und ihn lächelnd zu sich hinein bat. Die Tür allerdings ließen sie für die beiden Zankaffen offen. "Gut geschlafen?", fragte Herr Muto grinsend. "Ja.", entgegnete Thea freundlich und bat ihn zu sich ins Hauptzimmer. "Warst du schon bei Yu...", begann Herr Muto, als er plötzlich Yugi, noch im Schlafanzug, auf dem Sofa sitzen sah. "Yugi? Was machst du denn hier? Und wiese bist du noch in Schlafklamotten? Wir müssen uns beeilen!", erklärte der alte Mann und ging auf seinen Enkel zu. Dieser schaute allerdings nicht auf, sondern betrachtete etwas in seinen Händen. "Herr Muto.", begann Thea. "Es ist etwas seltsames passiert.", sprach Thea etwas bedrückt. Herr Muto blieb stehen und sah dem jungen Mädchen in die Augen. "Wie bitte? Was meinst du? Geht es Yugi nicht gut?" Dabei riss er seine Augen auf und wollte sich unverzüglich zu seinem Enkel aufmachen, als Thea in an einem Arm festhielt und erklärte: "Nein, Yugi geht es gut. Etwas andere." "Was denn?" "Nun, das will er nicht erklären. Er meinte, er möchte es gerne allen erklären." Herr Muto befreite sich aus Theas lockerem Griff und ging zu Yugi, der noch immer auf seine Hände starrte, in denen er irgend etwas zu halten schien. "Yugi?", fragte Herr Muto und beugte sich etwas zu dem kleinwüchsigen Jungen, als er vor dem Sofa stand. "was ist passiert? Ist alles in Ordnung?" Yugi blickte langsam auf. Dabei verschwand der Schatten über seinen Händen und ließ ein wunderschönes, goldenes Glitzern frei. "Was hast du denn da?", fragte der alte Mann. Yugi hielt seinem Großvater den schweren, goldenen Gegenstand langsam entgegen, der im Sonnenlicht, das durch das große Fenster hineindrang, wunderschön glänzte. Nicht nur das mysteriöse und mächtige Auge, welches dem alten Mann entgegen blickte, sondern die ganze Form ließ ihn erschaudern. Herr Muto war wie versteinert und riss die Augen auf. "Das....das soll wohl ein Scherz sein, oder?", fragte dieser nur in seiner ganzen Fassungslosigkeit. "Nein, entgegnete Yugi mit einem festen Blick und einem festen Griff um das Milleniumspuzzle." "Aber wie...", versuchte Herr Muto anzusetzen, doch ihm blieb die Stimme im Halse stecken. Wie konnte das sein? Das Milleniumspuzzle? Hier? In diesem Zeitalter? Hier bei Yugi? Es wurde von der ägyptischen Steintafel in Ägypten, mit allen anderen Milleniumsgegenständen zusammen, verschluckt. Danach fiel der alte Tenpel in sich zusammen und sie mussten alle fliehen. Oh ja, sie waren alle dabei gewesen, als das Milleniumspuzzle verloren ging. "Yugi, das....das ist unmöglich." Herr Muto fasste Yugi an die Schultern und blickte ihm tief in die Augen. "Yugi, wo hast du das Milleniumspuzzle her? Das kann doch nicht echt sein! Das Echte wurde verschluckt, du warst dabei! Fangt nicht an Spielchen mit mir zu spielen! Dafür bin ich schon zu alt und zu allem auch nicht über dieses Thema!" Yugi allerdings konterte mit einem entschlossenen Blick und sprach ihm entgegen: "Würde ich sonst solchen Schlafmangel haben?" Daraufhin ließ Herr Muto seinen Enkel fassunglos los und lehnt sich wieder zurück.

Kurz darauf kamen Tristan, der drei Reisetaschen mit sich schleppte, und Joey, der mit einem Handtuch auf dem Kopf und patschnass war, hinein. Tristan ließ fluchend Joeys Gepäck fallen und wollte sich gerade zu seinen Freunden dazu gesellen, als er plötzlich die goldene Pyramide in Yugis Händen erblickte. Er blieb ruckartig stehen, während Joey ordentlich gegen seinen Rücken plumpste und sich daraufhin das Handtuch vom Kopf zog, um lauthals lozumeckern, als der dem Blick seines Freundes folgte und seine Augen ebenfalls am Objekt in Yugis Händen stehen blieben. "Hä?", machten die beiden Jungs gleichzeitig und starrten wie angewurzelt auf die goldene Pyramide in Yugis Händen. Thea trat an das Sofa heran und lehnte sich, mit einem getrübten Blick, ab und begann zu sprechen. "Yugi! Jetzt sind wir alle beisammen. Du sagtest, du willst uns alles erklären, sobald wir alle zusammen sind und das sind wir nun." "Jaaaa...", jaulte Tristan mit einem komischen Unterton in seiner Stimme und guckte mit offenen Mund zu Yugi. Sie alle erwarteten von ihm eine Erklärung, bevor sie ihn für völlig verrückt hielten.

"Leute, setzen wir uns erstmal.", befahl Herr Muto, der sich wieder gefangen zu haben schien. Dem gehorchten Thea, Joey und Tristan und setzten sich sofort hin. "Yugi?", fragte Herr Muto. "Magst du uns nicht aufklären?" "Hm...", entgegnete Yugi. "Es war nicht leicht, aber ich habe vorhin gelogen, als ich euch erzählt hatte, ich hätte einen bösen Traum gehabt.", begann er. Aber ohne zu zögerne fuhr er fort: "Na ja, gelogen war in in diesem Sinne eigentlich nicht." "Wovon redest du, Yugi?", fragte Thea vorsichtig. "Ich...na ja..." "Yugi, du kannst uns alles erzählen.", ermutigte ihn Trsitan. "Und ich denke, du musst, denn du hälst da gerade das Milleniumspuzzle in der Hand, Alter.", fügte Joey hinzu, während das Wasser in seinen Haaren munter auf den Teppichboden tropfte.

"Hm...", entgegnete Yugi nachdenklich, als er das Milleniumspuzzle begutachtete. "Ich habe eigentlich nicht richtg geschlafen. Jede Nacht war ich in so einem kleinen Raum..und ich habe Sha Di getroffen." "Was?", warfen alle gleichzeitig ein. "Sha Di? Der Wächetr der Milleniumasartefakte?", fragte Herr Muto erstaunt. "Ja.", anotwortete Yugi. "Zuerst kam ich in einem, von Fackeln schwach beleuchteten Raum an. Dort habe ich einen Sagropharg gesehen. Das war der erste Traum." "Du warst also mehr mal da...", dachte Thea laut. "Und was ist dann passiert?", fragte Tristan ungeduldig. "Das zweite mal war der Raum kalt und dunkel. Die Fackeln haben nicht mehr gebrannt und ich sage euch, es ist die reine Hölle die Dinger an zu bekommen." Yugi blickte auf und sah in die ungeduldigen Gesichter um sich herum. Er sprach schnell weiter: "Na ja, also. Ich bin wieder zu diesem Sagropharg hingegangen und da erschien auf einmal Sha Di und erzählte mir von der Dunkelheit, die mit aller Macht versucht in das Reich des schlafenden Pharao einzudringen, was auch durchaus eine Leichtigkeit für sie wäre, da der Pharao ja ruht." Herr Muto erschrak. "Dunkelheit? In' s Reich des Pharao eindringen? Yugi, wovon sprichst du, bitte?" Yugi blickte etwas böse drein, als er bemerkte, dass sein Großvater ihm das nicht ganz abkaufte. "Er hat davon geredet, dass die Seele des Pharaos in Gefahr ist! Die Dunkelheit würde versuchen den Schild zu durchbrechen, die Seele aufzufressen und somit die Macht bekommt. Ohne den Schutz der Götter des Pharao haben wir nunmal gar keinen Schutz mehr...glaube ich. Jedenfalls hat Sha Di gesagt, dass das niemals passieren darf." Herr Muto lehnte sich verspannt und erstarrt in den Sessel zurück. Für ihn schien das wirklich zu viel zu sein. "Und was hat das zu bedeuten?", fragte Thea. "Warum hast du dann jetzt das Milleniumspuzzle? Es wurde doch zerstört." "Nein, nur verschluckt.", widersprach Yugi. "Aber alle Milleniumsgegenstände wurden zerstört!", konterte Joey. Yugi schaute ihm tief in die Augen und sprach: "Nach Aussage von wem?" Seine Freunde rissen die Augen auf und schnaubten vor sich hin. Sie schienen alle sehr überrascht zu sein. Herr Muto rappelte sich vom Sessel auf und lehnte sich nach vorne, um seinen Enkel in die Augen zu sehen. "Du willst also behaupten, du bist Sha Di begegnet und er hat dir erzählt, dass die Seele des Pharaos in Gefahr ist. Was hast du bitteschön damit zu tun?" "Na, ich bin doch der Auserwählte.", sagte Yugi schlicht. "Das hat zumindest Sha Di erzählt." "Und was bitteschön sollst du dagegen unternehmen?", fragte Herr Muto. Yugi senkte seinen Blick auf das Milleniumspuzzle. Die Antwort fiel ihm schwer. Natürlich würde er sich freuen seinen alten Freund wiederzusehen, aber zu einem viel zu hohen Preis. Wie konnte man ihm nur seinen Schlaf wieder entreißen? Er hatte ihn sich doch so sehr verdient und nun musste er wieder ungewollt seine Augen öffnen, nur um Chaos zu vertreiben. Er würde niemals seinen Frieden bekommen. "Yugi?" Theas Sorge riss ihn aus seinen Gedanken und blickte zu ihr auf. Dabei musterte er die ungeduldigen Mienen, die ihn anstarrten und auf eine Antwort warteten. "Na ja...", begann Yugi. "Yugi, sag uns, was Sha Di von dir will!", befahl sein Großvater ungeduldig. "Er sagte...es gibt keine Möglichkeit die Seele des Pharaos vor der Dunkelheit zu retten." "Was?", erschraken Joey und Tristan. Thea gab einen erschreckenden Laut von sich und hielt sich schockiert die Hand vor ihren Mund. "Es sei denn...", dachte Yugi laut. "Es sei denn was? Yugi, bitte rede doch mit uns!", sagte Herr Muto aufgebracht. Sein Großvater hatte Recht. Yugi konnte hier nicht noch länger grübelnd herum sitzen. Sie alle waren Freunde des Pharaos und hatten somit das Recht es zu erfahren. Doch es war so schwer sie in Worte zu fassen. "Es sei denn, man würde für seine Seele einen anderen Ort finden, einen Körper.", beendete Yugi den Satz. Seine Freunde schauten ein wenig desorientiert drein. "Ich verstehe nicht ganz...", sagte Joey vorichtig. Yugi packte die Wut. "Verdammt! Das soll heißen, dass die Seele des Pharaos in einen neuen Körper muss, der stark genug ist, um die Macht der Dunkelheit abzublocken und zu zerstören! Das bedeuted, dass er schon wieder aus seinem ewigen Schlaf gerissen werden muss! Und das will ich nicht! Ich will, dass er seinen verdienten Schlaf bekommt! Er hat es nicht verdient schon wieder aufzuwachen, um wieder Unheil zu beseitigen, dem wir nicht gewachsen sind!" Yugi stand den Tränen nah, versuchte sie aber zu unterdrücken. Leider kannten seine Freunde und auch sein Großvater ihn zu gut, um das zu bemerken. Sie schauten ihn geschockt an. Wie würden sie wohl darüber nachdenken? Genauso wie Yugi? Oder würden sie sich vielleicht nur auf ein Wiedersehen mit dem Pharao freuen? Ein Wiedersehen...unvorstellbar und doch ein verlockender Gedanke einen alten, treuen Freund wieder zu sehen, der einen stets begleitete und immer zu Hilfe war. Yugis zweites Ich...

"Das klingt....unfassbar.", sprach Joey, der begann seine Haare auszuwringen. "Man, lass den Quatsch!", meckerte Tristan, der damit wieder einen kleinen Augenkrieg einleitete. Doch das brach Yugi nicht aus seiner trüben Stimmung. "Außerdem weiß ich ja noch nicht einmal, welchen Körper der Pharao braucht. Meinen wieder? Na ja, vermute ich mal, sonst hätte ich das Puzzle wohl nicht in der Hand. Ich konnte es aus dem roten Saumstoff im Sagropharg finden. Als ich es berührt habe, war plötzlich alles weiß. Und als ich im Krankenzimmer wieder aufgewacht bin, habe ich plötzlich so etwas hartes unter meinem Rücken gespürt." Yugi deutete auf das Milleniumspuzzle in seinen Händen. Die Nachricht musste wohl erst einmal auf seine Umgebenen wirken. Herr Muto ergriff allerdings das Wort: "Die Seele des Pharao wird also voerst wieder ins Milleniumspuzzle zurückkehren?" "Ja.", antwortete Yugi. "Davon gehe ich aus. Allerdings kann er nicht lange in meinem Körper bleiben, weil meiner nicht gegen die Dunkelheit gewachsen ist. Der Pharao soll wohl einen neuen Körper bekommen. Wo und wie der ist und wie und wann das alles funktioniert weiß ich nicht. Das konnte ich Sha Di nicht fragen. Aber mein Körper ist auf jeden Fall gegen die Dunkelheit schutzlos ausgeliefert.", erklärte Yugi. Joey legte seine Stirn in Falten. "Was soll das heißen, dein Körper sei nicht gegen die Dunkelheit gewachsen? Weißt du überhaupt von ihr Bescheid? Wie sieht sie aus und wer ist sie? Das kannst du doch nicht wissen, oder?" Yugi funkelte ihn verärgert an. "Doch! Ich bin ihr begegnet und ich will es nie wieder!" "Echt?" Joey riss die Augen auf. Herr Muto sah Yugi durchdringlich an. "Wer ist die Dunkelheit, die den Pharao bedroht?", fragte sein Großvater ruhig. "Nicht wer, sondern was. Das ist kein Mensch, sondern die Dunkeheit eben. So ne Art schwarzer Nebel, der brennt wie Freuer, wenn er mein Haut berührt und er ist aggressiv und wahnsinnig furchteinflößend." "Du bist ihm also tatsächlich begegnet?", wollte Thea wissen. Yugi hatte genug von der langen Plauderei. Anscheinden würden Worte nicht genügen. Er schob den linken Ärmel seinen Schlafanzuges hoch, der seinen, mit Verband umhüllten Arm, zeigte. "Oh!", brachte Herr Muto raus. "Hattest du dich nicht verbrannt, als du eine Suppe kochen wolltest?" "Nein.", antwortete Yugi knapp. Er hatte ihnen erzählt, er habe sich am Kessel der Suppe verbrannt, die er angeblick gekocht hatte und dass der Verband wegen der gereizten Haut drauf bleiben müsste, doch das war nur eine Notlüge. Eine Ausrede zum Schutz. Verbrannt stimmte, aber nicht von einem Kochtopf.

Yugi begann den Verband zu entfernen, der eine stark gerötete Haut verdeckte. Sie sah zudem auch sehr rauh aus. Yugi bekam eine leichte Gänsehaut, als sie gereizte Haut an die frische Luft kam. "Nun, ja...ich habe mich verbrannt, aber nicht an dem Suppentopf." "Aha, klingt ja interessant." erwiederte sein Großvater. "Sondern?" "Das war diese Dunkelheit. Sie kam plötzlich durch die Tür des kleinen Raumes reingeschossen und kam auf mich zu. Sie hatte mich berührt und mich mit einem unbeschreiblichen Schmerz durchströhmt. Als wenn ich...alleine gewesen wäre. Es war kalt und eng und....es war schrecklich. Danach bin ich zum Glück aufgewacht, aber eine Brandwunde hat sie mir trotzdem mitgegeben. Und im letzten Traum kam sie wieder in diesen Raum, aber dank des Puzzles konnte ich noch rechtzeitig entkommen." Yugis Zuhörer waren schockiert. Nun schienen sie den Ernst der Lage zu begreifen. "Soll das heißen, diese Träume sind an deinem Schlafmangel, deiner Schwäche und deinen Wunden Schuld?", fragte Tristan aufgebracht. Ja, ich denke schon.", sprach Yugi, der seinen wunden Arm in die Hand seines Großvaters legte, welcher zuvor Anstalten gemacht hatte, ihn sich einmal ansehen zu wollen. Joey stand auf und hinterließ einen Wasserfall auf seinen Haaren. "Das ist ja Hammer! Dieser Dunkelhiet treten wir dermaßen in den Hintern, dass sie sich wünschen wird, niemals einen zu bekommen!" Yugi suchte nach der Logik dieser Aussage, beschloss aber es gleich wieder aufzugeben. Yugi, der in seiner rechten Hand immer noch das Milleniumspuzzle hielt, übergab es nun Thea, die es ihm entnehmen wollte. "Soll das heißen...", begann sie, "...das die Seele des Pharaos nun wieder hier im Puzzle ist? Hier in meinen Händen?" Yugi sah entschlossen in die Gesichter seiner Gefährten. "Ja.", entgegnete Yugi.

Thea sah ihn geschockt an, dann wieder zum Puzzle. "Wieso hast du uns nicht vorher davon erzählt, Yugi?", fragte sein Großvater. "Ich hatte Sha Di versprochen, es niemanden zu erzählen, aber jetzt, wo ich das Puzzle habe, kann ich das ja schlecht verheimlichen...es tut mir leid.", klag Yugi und kämpfte erneut mit den Tränen. In der Tat, er hatte sein Freunde angelogen und bei diesem Gedanken konnte gegen diese blöde Träne, die genüsslich ihren Weg auf seiner rechten Wange nach unten tänzelte, nicht mehr zurückhalten. Yugis Großvater erhob sich und nahm mit seiner rechten Hand das Gesicht seines Enkels in die Hand. "Yugi, ich bin stolz auf dich! Du bist ein wahrer Auserwählter. Du hast das richtige getan.", sagte er mit einem entschlossenen Lächeln auf seinem faltigen, aber trotzdem humorvollen Gesicht. Yugi lächelte schwer zurück, auch wenn er glaubte, dass dies kein Lächeln gewesen sein konnte. "Nun.", begann Herr Muto, erhob sich und entnahm Thea freundlich das Puzzle. "Da wir nun unseren Lieblingshalsschmuck wieder haben, frage ich mich, ob sein Bewohner auch zu sprechen ist." Bei dieser Aussag eroben sich auch alle anderen, außer Yugi, der damit beschäfigt war, den Verband wieder um seinen Arm zu binden. Thea bemerkte schnell seine Mühe und nahm ihn die Arbeit ab. "Das würde mich auch interessieren.", sagte Joey, dessen Haare mittlerweile nicht mehr tropften. "Nein.", entgegnete Yugi sofort, als er Thea seinen Arm hinhielt. "Ich habe schon versucht mit ihm Kontakt aufzunehmen, aber er antwortet nicht. Ins Milleniumspuzzle kann ich auch nicht eindringen. Er scheint vielleicht Müde zu sein? Ich vermute mal eher, dass er keine Lust hat mit irgendwem zu reden, aus einem guten Grund.", erklärte Yugi, der beim letzten Satz seinen Blick senkte. "Hmmm....", entgegnete Herr Muto. Joey und Tristan ließen sich enttäuscht in die Sessel fallen. Herr Muto ergriff das Wort. "Nun, ich denke wir werden bald Kontakt zu ihm aufnehmen können. Schließlich kann er sich ja nicht ewig vor uns verstecken. Er hat so oder so keine andere Wahl." "Aber was wird nun aus Yugi?", fragte Thea besorgt. "Was meinst du damit?", wollte Trsitan wissen. "Nun.", begann sie und blickte in Yugis große, undschuldige Augen. "Wirst du nachts immer noch in deinen Träumen irgendwo rumirren und vor der Dunkelheit flüchten müssen?" "Ich weiß nicht. Eigebtlich hatte ich nicht vor dieser Dunkelheit nochmal zu begegnen und vielleicht mal ausschlafen zu können, aber für ein weiteres Gespräch mit Sha Di wäre ich sehr dankbar. Er sagte, der Pharao bräuchte einen neuen Körper. Diese Such kann schwer werden. Er braucht sicherlich bestimmte Ansprüche oder so.", dachte Yugi laut, der Theas geschickte Hände beim Umwickeln seines Armes, beobachtete. "Ich denke, da hast du Recht, mein Junge. Aber da ich nun von der Gefahr Bescheid weiß, lasse ich dich auch nur ungern alleine zurück." "Ich wünschte mir manchmal auch jemanden an meiner Seite haben, während dieser Träume.", entgegnete Yugi. Herr Muto übergab Yugi wieder das Puzzle. "Nun, ich bin wirklich froh, dass du uns von den Geschehnissen erzählt hast Yugi. Aber ich kann nur beten, dass dir nichts während der Nächte passiert. Ich glaube kaum, dass ich jetzt nachts noch schlafen kann." "Ich werde vorichtig sein.", versprach Yugi, der seinen, von Thea fertig umwickelten Arm wieder auf sein Bein legte. "Schön.", erwiderte sein Großvater. "Ich weiß, dass das ein wirklich ernstes Thema ist, aber wir haben schon neun Uhr und unser Taxi wartet schon seit 20 Minuten. Ich denke, wir werden unser Gespräch später fortsetzen müssen." Daraufhin sprang Joey aus seinem Sessel "Jeah! Bei diesem Turnier kann der Pharao sich einfach nicht verkriechen! Er wäre blöd, wenn er sich das entgehen lasse würde!" "Stimmt.", entgegnete Yugi mit einem amüsanten Lächeln. Joey streckte seinen Arm entschlossen nach oben und riss Yugis Arm gleich mit. "High Level Turnier! Wir kommen!!"

I .5 - Die Eröffnung

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Tut mir leid wegen der zeitlichen Abstände! >< Momentan drängt eine Klausur und ich habe mich erkältet. T__T

Momentan komme ich wirklich zu nichts. xD

Also, bis dann! Und viel Spaß beim Lesen!^___^

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Die frische Landluft brauste durch Yugis Haare. Er genoss die frische Landluft so lange er konnte, als sie eine lange Landstraße passierten. Auch genoss er die innerliche Ruhe, die ihm geschenkt wurde, als er seinen Freunden endlich von seinen nächtlichen Abenteuern erzählt hatte. Yugi starrte einen kurzen Moment auf das Puzzle in seinen Händen. Er brauchte eine Art Kette, an der es das Puzzle befestigen und sich somit wieder um den Hals hängen konnte. Er wollte nicht die ganze Farht lang seine Gedanken daran verschwenden, doch irgendwie schien das nicht so leicht zu sein. Yugi schloss wieder seine Augen und genoss den frischen Wind, der durch alle offenen Fenster des Wagens hineindrang. Sie fuhren mit einer hübschen Limosine, geliehen von der Kaiba Corporation, in die nächste Stadt Tokyo, in der heute die Eröffnung der High Quali Turiniers statt finden sollte. Yugi war zwar schon ganz gespannt, auf welche Gegner er wieder treffen würde, andererseits wollte er sich nicht darüber den Kopf zerbrechen, denn das half ihm dabei auch nicht weiter. Der Gedanke, dass der Pharao wieder ganz nah bei ihnen war, war tröstend, im Gegensatz dazu, dass er sich allerdings nicht meldete und Yugi bisher keinen Kontaktzu ihm aufnehmen konnte. Aber das war ihm erstmal egal. Er musste ja nicht unbedingt Druck machen, schließlich wurde ihm sowieso sein ewiger Schlaf erneut genommen. Die Worte eines Mangagers, der den Wagen fuhr, riss Yugi aus seinen Gedanken: "Ok Leute, wir sind bald da!"

Als Yugi seine Augen öffnete, stellte er die deutliche Zunahme der Menschenmasse fest. Entweder freuten sich viele auf die Eröffnungsrede und das Feuerwerk, auch wenn dieses nur ziemlich kurz war, oder es war ein neuer Rekord der Teilnehmerzahl. So viele Duellanten würden das High Quali Turnier in die Länge von Jahren ziehen. Bei dem Gedanken seufzte Yugi. "Alles in Ordnung, Kumpel?", fragte Joey, der seinen Seufzer nicht überhört hatte. "Ja ja, kein Problem.", antwortete Yugi mit einem freundlichen Lächeln. Seit sie alle von den nächtlichen Vorfällen wussten, machten sie sich große Sorgen. Zu viele, nach Yugis Meinung, aber er war froh, sie an seiner Seite zu haben, auch wenn ihm das nachts womöglich nicht viel bringen würde.

Nach Zehn Minuten Fahrt in einem Menschengetümmel, hielt der Wagen endlich auf einem großzügigen Parkplatz. Joey riss gleich die Tür auf. "Yeah! Wir sind da! ich kanns kaum erwarten den ganzen Würstchen hier eins überzuziehen!" Thea sprang ihm direkt hinterher. "Joey! Heute ist nur die Eröffnung! Morgen ist erst offizieller Beginn!" "Aber heute kann man sich auch schon duellieren!" "Stimmt!", mischte Yugi sich ein, der sich gerade am nächst besten Koffer verhakelt hatte. "Man kann sich zwar heute schon duellieren, aber die Punkte werden nicht gezählt." Daraufhin verzog Joey sein Gesicht. "Aber wozu?" "Damit die Leute sich erstmal von der Reise ausruhen können, Joey. Manche kommen von weiter her.", erklärte Thea, die sich gerade einen schweren Koffen umhängen wollte. Aber diesen Übernahm Kaibas Manager, die sie in ihre Zimmer begleiten sollte. Es hatte schon einen Vorteil Seto Kaiba "nahe" zu stehen. Sie bekamen ein Suits in einem Hotel, welches sich in einem gigantischem Gebäude vor ihnen, erhob. "Schon cool von Kaiba und n paar dicke Suits zur Verfügung zu stellen, oder?", grinste Tristan. "Pah!", ergriff Joey das Wort. "Aber auch nur, weil er aufgrund Yugis Zustand dazu gezwungen wurde." "Jetzt sei nicht wieder so frech, Joey! Du solltest ihm dankbar sein, dass er dich nicht auf die Straße geschickt hat." "Das wäre mir fast schon lieber.", entgegnete Joey genervt. "Aber auf der Staße bekommst du kein Drei-Gänge-Menu zum Frühstück.", konterte Thea. Daraufhin öffnete Joey schlagartig die Augen und gab sich geschlagen....heimlich natürlich, das verstand sich ja von selbst: "Oooh ja! Ich falle bald vom Fleisch!" "Bis dahin sinds aber noch n paar Jahrtausende.", zischte Tristan. "Mensch, Tristan! Schau dich doch selber mal an!" "Ja? Ich bin ein gutaussehender, hübscher Mann, mit viel Intelligenz und Charme. Ich habe immerhin schon ne Freundin, tsehe." Darauf wurde Joey von einer ironischen Wut gepackt. Ihm gefiel die Vorstellung von ihm und seiner kleinen Schwester immer noch nicht, wobei er sich in den letzten Monaten daran gewöhnt hatte. Eigentlich gaben sie ja ein süßes Paar ab....nein! Daran durfte er nicht denken. Er begann zu kontern: "Serenity..." Doch als er ihren Namen aussprach reagierte eine junge, feine Stimme: "Joey! Trsitan! Yugi! Thea! Herr Muto!!" Am Eingang standen Serenity und Mai. Serenity wank den Neuankömmlingen herzlich zu. Mai hingegen verschränkte ihre Arme vor der Brust. Aber immerhin schenkte sie ihnen ein Lächeln. Bei Mais Anblick wurde Joey etwas rot, was er allerdings zu überspielen versuchte. Nein! Erst musste er sie in einem versprochenen Duell schlagen. Danach war erst Zeit für Gefühle. Gefühle? Wie ließ sich das Beschreiben? Bevor er sich Rat bei seinem Kumpel Tristan holte, würde er lieber Single für den Rest seines Lebens bleiben....na ja, vielleicht doch nicht. Auf Trsitan war immer Verlass. Mai war schon hübsch und hilfsbereit, doch sie war ein Sturkopf, so wie er selbst. Ob das jemals gut gehen würde? Joey ertappte sich selbst dabei, wie er über eine Frau nachdachte, an der er scheinbar Interesse zu haben schien, doch zuerst musste er das High Quali Turnier und die darauf folgenden drei Turniere hinter sich bringen. Von Gewinnen brauchte man gar nicht erst zu reden, jedenfalls wenn Yugi an den Turnieren teilnahm. Erst danach konnte er sich die zeit dafür nehmen. Aber wen wen oder was? Die Liebe oder Mai selbst? Joey wuschelte mit seinen Händen durch die Haare und verpasste sich unbewusst eine Sturmfrisur. "Verdammt!", ermahnte er sich selbst. Er kannte sie doch schon seit einem Jahr. Wieso wird er jetzt bei ihrem Anblick auf einmal so rot und verfällt in komische Gedanken? So sehr hatte sie sich vom letzten Jahr äußerlich auch nicht verändert.

"Joey?" Theas Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und seinen Kopf von der hübschen Blondine ab. "Was?", fragte er verwirrr. "Ist alles in Ordnung?", wollte Thea wissen. "Ja, wieso?" "Weil du deinen armen Kopf verunstaltet hast." "Nicht dass es an dessen Inhalt schaden könnte.", lachte Tristan. "Uaargh! Tristan!" Tristan, der mit 2 großen Taschen und einen Koffer, den er hinter sich her zog, beladen war, konnte vor Joeys schnellen Schritten nicht flüchten und nutzte die Sporttaschen als Abwehr. Serenity lachte genüsslich und empfing die beiden mit einer Umarmung, die bei Tristan natürlich länger dauerte, als bei Joey, was ihn ein kleinen wenig verärgerte. Thea und Herr Muto kamen ohne Gepäck zum Eingang, welches zwei Hotelmitarbeiter für sie trugen, dicht gefolgt von Yugi, der seinen Rucksack auf seinem Rücken trug. Der Mangager, der die Truppe zum Hotel brachte, fuhr bereits wieder weg mit seinem schwarzen Mercedes, den er über alles zu lieben schien. Serenity begrüßte Thea, Herr Muto und Yugi ebenso wie Tristan und Joey. Auch Mai freute sich ihre Freunde wieder zu sehen. Fröhlich quatschend betraten sie das Gebäude und ließen sich ihre Zimmer zeigen und verstauten zunächst ihre Klamotten. Thea und Serenity teilten sich ein Zimmer. Ebenso wie Tristan und Joey, die beide zuvor protestiert hatten. Yugi teilte sein Zimmer mit seinem Großvater. Er machte sich Sorgen, seit er von seinen Träumen erfuhr und wollte nun bei ihm sein, auch wenn er dafür nachts wach bleiben müsste, was natürlich Yugi wiederrum nicht in den Kragen passte. Mai nahm sich ein Einzelzimmer. Joey fragte sie zunächst, ob dies okay für sie sei, da er sich Sorgen machte, dass sie sich dadurch alleingelassen fühlen konnte. Er fühlte sich immer noch verantwortlich für das, was mit ihr zugestoßen war, als Dartz sie manipuliert hatte. Er wollte für sie da sein und man merkte Mai an, dass sie ihm dafür sehr dankbar war, auch wenn sie dies in einer zickenhaften Form preisgab. Doch Joey, so wie die anderen, hatten dieses Verhalten an ihr schon durchschaut.

Die Eröffnung fand am Abend statt. Zuvor aber trafen sich viele Gäste dieses Hotels in der Kantine und aßen noch etwas, da die Vorstellung wohle einige Zeit auf sich nehmen mochte. Yugi war insgeheim froh, dass er den Aufenthalt, geschweige denn das Essen genießen konnte. Normalerweise würde er von vielen Leuten angesprochen oder angeschwärmt. Wenn es auch nur um ein Autogramm oder ein Foto ging und dies konnte schon richtig nervig sein. Doch die Leute, die ihre Nächte in diesem Hotel verbrachten mussten ohnehin schon viel Geld haben, von da an schien Yugis Aufenthalt für sie nichts Besonderes zu sein. Darüber war er froh und seine Freunde ebenso. Seto war bereits beim Festival und hielt sich hinter den Kulissen auf, noch. Er gab hielt die Eröffnungsrede. Diese Kette von Turnieren hatte er organisiert. Und wenn diese vorbei sein sollte, würde er noch lange nicht fertig sein. Er hatte seine Firma erweitert und kümmerte sich nun um das Veranstalten von Duell Monsters Turnieren weltweit. Zudem auch seine private Firma und Kaiba Land, seinen Freizeitpark, den er für seinen kleinen Bruder Mokuba bauen ließ. Er hatte ganz schön viel um die Ohren, aber damit machte er auch schließlich seinen Umsatz. Duell Monsters vernachlässigte er dadurch aber nicht. An diesem Turnier nahm auch er teil. Yugi nahm nicht an allen Turnieren teil. Er war zwar Weltmeißter, doch deshalb war er noch lange nicht dazu gezwungen an den Turnieren teil zu nehmen, schließelich hatte er auch Freizeit und einen Bildungsweg zu gehen, auch wenn dieser momentan noch aus dem Wort Schule bestand. Setos Verhalten gegenüber Yugi und seinen Freunden hatte sich seit der Pharao in seinen ewigen Schlaf ging, geändert, doch insgeheim sah er in Yugi noch immer eine Art Konkurrent. Immerhin nicht mehr einen Gegner oder Feind, das war doch schon mal ein Anfang. Wie er wohl reagieren würde, wenn Yugi ihm von seinen Träumen erzählen würde? Er würde ihm wahrscheinlich nicht glauben. Aber was, wenn er ihm das Puzzle unter die Nase hielt? Er musste es Seto unbedingt zeigen, schließlich hatte er als Cousin des Pharaos ein Recht, es zu erfahren. Und was war mit Isizu und Marik? Sie sollten es bestenfalls auch erfahren, aber diese waren wieder nach Ägypten zurück gekehrt. Sie würden erst in den nächsten Ferien kommen, diese Zeiten hatten sie untereinander ausgemacht. Immer wenn die Ferienzeit in Japan begann, kamen sie zu Besuch. Doch diese würden erst in einem Monat beginnen. Vier Wochen gingen schnell vorbei, aber diese Sache hier war dringender. Sie konnten sie anrufen, da sie sich ein Telefon gekauft hatten, das war zumindest eine Option. Außerdem hoffte Yugi auf deren Erscheinen zum High Quali Turnier. Sie hatten mal darüber miteinander gesprochen und sie warfen den Vorschlag ein, zum High Quali Turnier zu erscheinen. Sie würden nicht dran teilnehmen, aber das Zuschauen reichte vollkommen aus. Doch Yugi und die anderen waren sich nicht sicher, ob Isizu, Marik und eventuell auch Odin kommen würden. Sie gingen in letzter Zeit nicht mehr ans Telefon. Mails hatten sie auch nicht mehr beantwortet und Antworten auf die Briefe kamen auch nicht mehr. Yugi machte sich Sorgen, ob ihnen irgenwas zu gestoßen sein könnte, doch dies hielt Herr Muto für ein Gerücht. Aber immerhin waren es schon vier Monate her, seit sie sich nicht mehr gemeldet hatten. Das war viel Zeit...

Nach dem angenehmen Essen packten Yugi und co. ihre Sachen, die sie zur Feier mitnehmen würden und setzten sich wieder ins Auto, mit dem sie zum Ort der Feier gefahren wurden. Die Fahrt war sehr kurz, sodass sich Yugi fragte, wozu das Auto überhaupt nötig gewesen wäre. Angekommen und kaum ausgestiegen richteten sich die fünf Paar Augen sofort auf die Bühne. Sie war von etlichen Girlanden geschmückt, in allen Farben. Viele Papierblumen, mit einem Passfoto des jeweiligen Teilnehmers, hingen versträut rum. Der große, dunkelrote Vorhang hinter dem Podest, ließ die Bühnenfläche etwas nobel wirken. Hinter dem Podest standen zwei Männer im schwarzen Smoking und Sonnenbrille, welche zu Verkennen machte, dass dies Setos Angestellte waren. Sie hielten einen Gegenstand in der Hand, der von einem leicht bräunlichen Tuch bedeckt wurde. Alle wussten, was sich dort drunter verbarg und alle waren scharf drauf. Der Siegerpokal des High Quali Turniers. Der Pokal für den Sieg aller Turniere wurde noch nicht gezeigt. Sogar reiche Investoren steckten ihre Riecher danach aus. Weiter am Rand, umgeben von einigen Beamten, stand Seto, der sich mit den Leuten unterhielt. Er sah leicht gestresst aus, was nicht verwunderlich war, bei der Menge, die eingetroffen war. Er sollte die Eröffnungsrede halten und die Gäste und Teilnehmer herzlich willkommen heißen.

Yugi, Joey, Tristan, Thea und Herr Muto verließen das Auto und suchten sich einen sicheren Platz im Getümmel. Mai, Serenity und weitere Leute, die im Hotel übernachtet hatten, kamen mit einem weiteren Wagen hinterher. Doch unter dieser Menge würden sie sich wohl nicht mehr wieder finden. Klar war, dass Yugi zudem auch noch auf die Bühne treten musste, um sich seine kleine Medaille abzuholen, die er sich beim vorigen Turnier verdient hatte, aber aufgrund eines gewissen Ereignisses nicht abholen konnte. Als Seto an das Podest trat und das Mikrofon heranzog, brach das Publikum in Scheigen aus. Seto nutzte die Situation aus und begann zu sprechen. Die typische Rede einer Willkommensheißung und Yugi hatte das Gefühl, dass diese Rede die gleiche Rede, wie beim vorigen Turnier war. Durch Aufnahmen würde das wohl auffallen, aber Zeit- und Nervendruck ließen wohl manchmal nicht mehr zu. Mehrere Male, als Seto eine Pause machte, klatschten die Versammelten. Dann kam Yugis Auftritt. Er sollte die Bühne betreten und seine Medaille abholen. Diese bekam er allerdings nicht von Seto überreicht, sondern von einem Beamten. Yugi fragte sich warum, aber eigentlich kümmerte es ihn nicht. Das Publikum klatschte und schrie wie eine Horde ausgebrochener Nilpferde. Manche kamen auch nur um ihn zu sehen, denn wie oft würde Yugi noch in diesen Stadtviertel kommen? Wohl eher selten...nach Meinung der Besucher. Yugi lächelte in die Kamera, beantwortete wenige Fragen kurz und knapp und machte sich wieder aus dem Staub. Er wollte seinen Aufenthalt auf der Bühne so kurz wie möglich gestalten, da er sich vor einem Publikum nicht wohl fühlte. Zwar machte ihm das nichts mehr aus, weil er sich definitiv dran gewöhnt hatte, aber angenehm war es ihm dadurch jedoch nicht geworden. Das Einzige, was ihn interessierte war eine Möglichkeit, Seto zum Gespräch zu kriegen, doch das war allenhändes keine leichte Aufgabe. Er wollte sich bei Seto bedanken für den Hotelaufenthalt und dann war da noch die Sache mit dem Puzzle. Die Vorstellung, wie Seto wohl reagieren mochte, kitzelte Yugi im Hals. Er hätte am liebsten lauthals gelacht, aber er fragte sich wozu? Yugi kehrte schnell wieder zu seinen Freunden zurück. Die andere Gruppe hatte sie bereits gefunden und sich dazugesellt. Zu Yugi Überraschung erblickte er auch Professor Hapkins und seine Enkeltochter Rebecca. Professor Hopkins war eine sehr netter, alter Mann. Rebecca war anfangs etwas schwer, doch mit der Zeit hatte sie sich geändert und machte einen Schuss nach oben, was ihr erwachsenes Verhalten betraf. Dabei war sie noch so jung! Professor Hopkins unterhielt sich lachend mit Herr Muto. Rebecca stürzte sofort auf Yugi, als sie ihn erblickte. Sie umarmte ihn lachend und drückte ihn ganz fest. "Yugi! Du bist der Größte! Das nächste Turnier wird allerdings nicht so leicht werden.", sprach sie, als sie sich im selben Moment auch wieder von ihm löste. Theas tomatenrote Gesicht bemerkte Yugi allerdings, da Rebecca ihm die Sicht auf seine Sandkastenfreundin nahm. Sie hielt Yugi ihren rechten Arm, an dem sie eine Duel Disk trug, völlig neu entwickelt von Seto und Siegfried, den er als Assistent eingestellt hatte, ins Gesicht und machte ihm damit klar, dass auch sie am Turnier teilnahm und wahrscheinlich auch, dass ihre Teilnahme sein Vorankommen erschweren würde. Daran wollte Yugi allerdings keinen Gedanken verlieren und gesellte sich zusammen mit Rebecca wieder zu seinen Freunden. "Professor Hapkins. Schön, dass Sie da sind.", lächelte Yugi. Der Angesprochene trug jedoch einen besorgten Blick und legte seine Hand auf Yugis Strin. "Yugi, mein Kleiner. Ist alles in Ordnung mit dir?" Er schien sich noch immer Sorgen zu machen. Dafür war Yugi ihm und seinen Freunden dankbar. "Keine Sorge, mir wirklich viel besser.", antwortete Yugi. "Oh, das ist schln zu hören. Und wie gehts deinem Partner?" Yugi durchfuhr ein kleiner Schock, als er die Frage hörte. "Was?", brachte er nur raus. Woher wusste er das? Er blickte ihn mit großen Augen an, dann wnaderte sein Blick zu seinem Großvater, der sich unschuldig lächelnd seine Nase räusperte. "Großvater!" Er hatte es ihm erzählt. Wer sonst? "Tut mir leid Yugi, aber ich kenne ihn schon seit vielen Jahren und er kennt ebenfalls den Pharao. Deshalb hat auch er das Recht es zu erfahren." Pfof. Hapkins legte seine Hand auf Yugis Schulte. "Tut mir leid Yugi, aber ich mache mir große Sorgen, um euch beide." "Er ist noch nicht da.", antwortete Yugi ohne nachzudenken. "Was?", fragte sein Gegenüber. "Ich konnte bisher noch keinen Kontakt zu ihm aufnehmen." Yugis Blick war gesenkt. In ihm war eine Mischung aus Trauer, Wut und Müdigkeit. Wieso musste alls auf einmal so plötzlich kommen? "Aber ich versuche es weiter!", fügte Yugi ncoh hinzu, als er seinen Blick in die Runde schweifen ließ. Sein Blick ging mehrmals um und in ihm kam ein komisches Gefühl auf. Alle anderen gefühle verschwanden und er fühlte sich von den vielen Augenpaaren, die auf ihm ruhten, gefesselt. "Was guckt ihr mcih denn alle so an?", fragte er mit gerunzelter Stirn. Joey fing an lauthals zu lachen und schlang seinen Arm um seinen kleinen Freund. "Ach weißt du, man muss nicht groß sein, um jemand Großes zu sein!" Yugi verstand sofort und musste lachen. Die anderen schlossen sich ihm an, wobei widerrum andere wie angewurzelt ihren Blick auf Joey richteten, völlig verwundert, dass ein solch schlauer Satz aus dem Mund von Joey Wheeler kommen konnte. "Yugi, sollen wir wieder fahren?", fragte Thea etwas besorgt. "Nein." "Yugi?", fragte sie mit einem skeptischen Blick. "Ein bisschen können wir die Feier doch genießen!", sprach er mit einem Lächeln, dass seine Gefährten sofort mitriss. "Ok" "Jeah!" und "Juhu!", wurden lauthals in die Luft geworfen.

Am frühen Abend kam die Truppe wieder am Hotel an und machte sofort Kurs auf die verteilten Zimmer. Einige von ihnen duschten zuerst, Joey bediente sich an dem neuaufgefüllten Plätzchenteller. Nach einer Stunde trafen sich alle in der kleinen Cafeteria, von der es in jedem Geschoss, eine gab. Der Raum war klein, aber nett. Yugi gab seinen Freunden zu glauben, er würde später nachkommen, allerdings huschte er schnell zu Setos Büro. Er beeilte sich, um die Sache schell hinter sich zu bringen. Er musste dies alleine regeln, weil die anderen ihn nicht hätten gehen lassen. Yugi klopfte vorsichtig an Setos Tür, um sicher zu gehen, dass ein lautes Klopfen ein Monster hinter anderen Seite der Tür heaufbeschwor. "Die Gesprächzeit ist beendet!", sprach eine bekannte Stimme. "Es ist wichtig!", antwortete Yugi. "Was willst du hier?" "Na mit dir reden, schnell, wenns geht. Ich muss dir...äh, was zeigen." "Kann das nicht bis morgen warten." Daraus, dass dies eine Frage war und kein Konter, schöpfte Yugi weiterhin Hoffnung auf ein kurzes Gespräch. Es war wichtig und das musste er diesem Sturkopf klarmachen und er wusste, dass Seto ein großes Recht hatte, über die Rückkehr seines Cousins zu erfahren. "Es ist viel zu wichtig, um es auf morgen zu verschieben. Deshalb bin ich so spät noch, barfuß drei Stockwerke hochlaufen, um dir etwas wichtiges mitzuteilen. Eigentlich sollte ich schon im Bett liegen, und wenn die anderen erfahren wo ich bin, bin ich geliefert, daher habe ich keine Lust dieses Gespräch mit einer Holztür zu führen!", erklährte Yugi gekontert. Es dauerte eine kurze Sekunde, als Seto die Tür öffnete und auf den, nicht mehr ganz so kleinen, Yugi herabwarf. "Kann ich kurz reinkommen?", fragte dieser. Seto suefte laut und ließ die Türklinke los. Yugi trat ein und schloss die Tür diekt hinter sich. "Also, was ist denn so wichtig, dass du mir den Schlaf raubst?" "Deinen Schlaf rauben? Ich bitte dich, du hast keine Ahnung wie gut du es mit deinen paar Stunden hast.", konterte Yugi. Seto bemerkte an seinen wenigen Sätzen, dass Yugo durchaus selbstbewusster geworden war und sich einiges nicht mehr so leicht unterbuttern ließ. Vor einem halben Jahr hätte er die Tür schon nach kurzer Zeit wieder verlassen. "Was soll das heißen?", fragte Seto. Yugi hatte eine kleine Tasche in der Hand, aus der er die goldene Pyramide zog. "Hier.", sagte er und hielt ihm das Puzzle direkt vor die Nase. Setos Augen weiteten sich und starrten dann wieder auf Yugi. "Was soll das?" "Wie?", fragte Yugi. "Was soll ich damit?" "Gar nichts, ich wollte es dir nur zeigen." "Wunderschön und jetzt geh." "Was?", fragte Yugi verduzt. "Ich brauche keine Accesvoires, die meine Vergangenheit versüßen." "Seto, das kein Accesvoire, das ist das Milleniumspuzzle! Willst du denn nicht wissen, wo ich es her habe?" "Oh, lass mich raten: Du bist nach Ägypten geflogen, in den Tempel geklettert und hast es wieder ausgebuddelt. Deine Hobbys sind eines Buches wert.", sprach Seto, als er wieder zu seinem Schreibtisch ging. Yugi hingegen fiel die Kinlade runter. "Soll das heißen, du glaubst mir nicht?", fragte der Junge mit dem bunten Schopf. "Genau.", antwortete Seto, als dieser wieder in seinem Ledersessel niederließ. "Schön, habe ich auch nicht anders erwartet. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass das Puzzle und sein Bewohner wieder zurückkehren mussten, weil sie sonst von der Duneklheit aufgefressen worden wären. Ich habe es aus einem kleinen Raum mitgenommen auf den Wunsch Sha Dis. Da er dein Cousin ist, dachte ich, interessiert dich das vielleicht, aber ich will deine Nacht nicht weiterhin belästigen. Meine hingegen wird sehr anstrengend sein, denn dieses mal wird mein nächtlicher Aufenthalt in diesem Raum sicherlich etwas anders ablaufen. Na ja, ich werde ja sehen...." Yugi drehte sich nach seiner kurz, aber ausführlich gefassten Erklärung um und verließ den Raum, ohne Seto eine Chance auf einen Konter zu geben. Er wusste wahrscheinlich, was Seto gesagt hätte, aber somit würde es ihm Denkstoff hinterlassen...hoffte er zumindest. Unterwegs stopfte er das Puzzle wieder in den schwarzen Stoffbeutel, schmiss ihm auf das Bett seines Zimmers und lief zu seinen Freunden, die ihn schon erwarteten. Er fragte sich, ob er diese Nacht wohl wieder in diesem kleinen Raum umherirren würde und wann er endlich Kontakt zu seinem Partner aufnehmen konnte.

I .6 - Diesmal nicht ohne Folgen

Die Wärme, die seine Decke ihm gab, schwand von Sekunde zu Sekunde. Es wurde kalt, sehr kalt, sodass er begann sich immer mehr in die Decke einzuwickeln, doch das schien hoffnungslos. Er begann zu zittern und öffnete die Augen. Er blickte ins Schwarze. Er hatte geschworen, dass er seine Tischlampe angelassen hatte, um nicht im völligen Dunkeln einzuschlafen. Er erhob sich vom eiskalten Boden und merkte, dass dieser ungewohnt hart war. Sein Verstand machte plötzlich einen Sprung und er bemerkte, dass er gar nicht mehr in seinem Bett lag, sondern auf einem kalten Steinboden. Wie war er bloß dorthin gekommen? Und wo war er überhaupt? Es war so kalt und er schien allein. Alles um sich herum war schwarz. Er erhob sich vorsichtig und blickte in die unendlich scheinende Ferne. Da erblickte er ein kleines Licht. Ohne drüber nachzudenken, was dies sein könnte, ging er auf das mysteriöse Licht zu. Seine Arme reibend setzte er einen Fuß vor den anderen. Als er endlich an einem kleinen Durchgang, der von seiner Linken und seiner Rechten mit Fackeln beleuchtet wurde, glaubte er, Stunden seien vergangen. Er fühlte sich schwach, müde und erschöpft, als er plötzlich Schritte hörte, schnelle Schritte. Er konnte ein Keuchen wahrnehmen. Er hörte noch ein weiteres Geräusch, welches er nicht zuordnen konnte. Etwas, was ihn an Luftzüge erinnerte, kalte, dunkeltönige Luftzüge. Es klang gefährlich, sodass er eigentlich hatte weglaufen wollen. Doch da er nicht wusste wohin und seine Neugier ihn packte, überschritt er die Grenze des kleinen Durchgangs und folgte den schnellen Schritten. Auch er wurde schneller und wollte wissen, wessen Schritte dies waren. Er kam an einem, mit schwach brennenden Fackeln, beleuchteten Flur an. Wo zum Teufel war er? In einem Tempel? Doch er ersparte sich seine Gedanken und bog nach rechts ab, rannte den schnellen Schritten entgegen. Vorne konnte er einen Knicks nach Links erkennen. Doch plötzlich hörte er, wie jemand zu Boden fiel und die Schritte verstummten. Nun konnte das deutlich ein Keuchen wahrnehmen. Er begann zu rennen. Doch auf einmal riss einen Schrei ihn aus dem Schlaf. Ein schmerzhafter Schrei. Das war doch....Yugis Stimme?
 

Joey riss die Augen auf und merkte zuerst gar nicht, dass er schweißgebadet war. War das etwas Yugis Stimme? Ohne weiter nachzudenken riss er die Bettdecke von sich, ließ die Pantoffeln stehen, rannte zur Tür nebenan, hinter der Yugi und sein Großvater wohnten, und klopfte unruhig. Er wackelte an der Türklinke rum. "Yugi? Alles in Ordnung? Yugi!" Keine Antwort kam. Wo waren denn die anderen? Und sein Großvater? Er teilte sich doch das Zimmer mit Yugi? "Verdammt! Yugi!!" Joey ließ die Türklinke los, trat zwei Schritte zurück, holte ordentlich Schwung und trat volle Pulle gegen die Türt. Diese gab sofort nach und knallte auf den Boden, was ihn leicht verwunderte, aber nicht weiterhin störte. Kopfüber rannte er ins Zimmer zu Yugi ans Bett, in dem er sich schweißgebadet herumwelzte. Er hielt seinen linken Arm dabei ganz fest. "Yug! Hey, Yugi! Wach auf!" Dieser reagierte nicht. Er schien Schmerzen zu haben. Keuchte und stöhnte vor Schmerzen. "Yugi!", versuchte Joey seinen besten Freund aus dem Albtraum zu reißen. Er richtete einen genauen Blick auf Yugis linken Arm, der von seinem Rechten gehalten wurde. Er nahm ihn in seine Hand, wobei Yugi regelrecht zusammenzuckte. Joeys Entsetzen ließ ihn alles andere vergessen. Krallenspuren. Es waren Krallenspuren, die sich in Yugis Arm gebohrt hatten. Sie schienen nicht tief zu sein, aber es blutete wir verrückt. Joey packte die Angst. Er wollte Yugi aus dem Bett heben und ihn so schnell wie möglich zum Arzt bringen. Doch der Versuch, das Leichtgewicht hochzuheben, scheiterte. Es schien, als wöge er Tonnen. Joey konnte seinen Freund nicht aus dem Bett heben. Yugis Schreine wurden lauter. "Verdammt! Yugi!!" Joey rannten die Tränen die Wangen hinunter. Nein! Das konnte nicht sein! "Wieso ist denn niemand hier!?", brüllte er und versuchte weiterhin vergebens seinen Freund aus dem Bett zu heben.

Plötzlich schreckte er auf, als er eine knochige, verkohlte Hand an Yugis Arn entdeckte. Er schaute genauer hin und sah auf einmal mehrere solcher Hände. Nein, nahezu Hundert! Es schien, als ob sie Yugi festhalten würden. "Nein, Yugi!!!", schrie Joey und riss die Augen auf. Er schreckte sofort auf, keuchte und bemerkte, dass er im Bett seines Zimmers lag.
 

Es war dunkel, der Wecker zeigte 2:28 Uhr morgens an. Es war tief in der Nacht. Es war ein Traum, dachte Joey. Er fuhr mit seiner Hand über die schweißnasse Stirn. "Ob Yugis Träume wohl auch so....Yugi!", erschrak er und sprang sofort auf. Er hämmerte wieder an dessen Zimmertür. Nach kurzer Ziet öffnete Herr Muto mit einem müden, aber doch leicht gereizten Gesicht die Tür. "Joey Wheeler! Was zum Teufel soll das Theater so früh morgens?" "Ich muss zu Yugi.", drängte dieser. "Es sind halb Drei Uhr morgens." "Ich muss zu ihm!" Als der alte Herr gerade antworten wollte, drängte Joey sich an ihm vorbei auf dem Weg ins Nebenzimmer, in dem Yugi schlief. Dieser und sein Großvater schliefen in getrennten Zimmern, weil sie dachten, das wäre besser. Doch das war der erste Beweis, dass dies wohl nicht der Fall war. "Joey! Was zum Teufel soll das!? Lass ihm seinen Schlaf! Könntest du mir bitte erklären, was das hier soll?", meckerte Herr Muto. Joey ignorierte die Stimme des alten Mannes, riss die Tür zu Yugis Zimmer auf und sah seinen besten Freund leicht zappeln. Er rannte auf ihn zu, nahm seinen Arm und entdeckte leichte Krallenspuren. Doch zu Joeys Erleichterung waren diese nicht so groß, wie in seinem Traum. Er rüttelte ordentlich an Yugi, bis dieser mit einem Schrecken erwachte und völlig orientierungslos in die Augen seines blondschopfigen Freundes sah. "Joey?", krächzte er. Herr Muto polterte hinein und wollte gerade mit einer Standpauker beginnen, als er seinen nassgeschwizten, vollig verängstigten Enkel sah. "Yugi!", schrie der alte Mann und eilte zu ihm ans Bett. "Was zum Teufel ist passiert?"
 

Thea schleppte sich aus dem Bad, frisch geduscht, in der Hoffnung, so würde sie wacher werden. Doch ihre Augen fielen ihr immer wieder zu. Sie schlüpfte schnell in ihre Klamotten und gab sich Mühe Serenity nicht dabei zu wecken. Sie wandte sich an die Tür und wollte frische Luft schnappen gehen. Als sie die Tür öffnete und den Flur betrat hörte sie Stimmen aus Yugis Zimmer. Wenn sie schon wach waren, konnte sie ihnen doch Guten Morgen sagen, oder? Thea war ohnehin schon verwundert, dass sie schon so früh wach waren. Vielleicht hatte Yugi wieder nicht schlafen können? Entweder wegen einer dieser komischen Träume oder weil er vielleicht nervös war? Ein Turnier würde ihn wohl kaum nervös machen, da er ein solches in den linken Ärmel schob. Aber anstatt stundenlang zu grübeln, beschloss Thea einfach den Jungs Gesellschaft zu leisten. Sie ging die wenigen Schritte auf die dunkle Holztür zu und klopfte. Darufhin hörte sie sofort hastige Schritte. Die Tür öffnete sich einen Spalt und Joeys Kopf schob sich leicht hindurch. "Joey?", fragte Thea verwundert. "Was machst du denn hier?" "Thea? Ach, du bist es nur." "Was soll das denn heißen?", fragte sie leicht gereizt. "Was ist denn los? Alles in Ordnung?", erkundigte sich Thea. Währenddessen öffnete Joey die Tür und ließ sie eintreten. "Nein, es ist nicht alles in Ordnung.", sagte Joey, als er zu Boden schaute. Thea wurde von einem komischen Gefühl gepackt. "Was ist denn passiert?", wollte sie wissen. Joeys Blick war noch immer zu Boden gerichtet und seine linke Hand umklammerte immer noch die Türklinke. Thea versuchte seinen Blick zu mustern, als ihr auffiel, dass auf seinem Hemd rote Flecken waren. Sie erschrak ruckartig. "Joey! Was ist passiert?! Sag mir sofort was los ist!" In diesem Moment kam Herr Muto, mit einem bedrückten Gesicht, aus dem Bad. "Herr Muto?", fragte sie, in der Hoffnung, dass vielleicht er ihr antworten würde. "Yugi ist im Krankenzimmer. Ihm geht es nicht gut." "Würde mir denn bitte mal jemand erklären, was passiert ist?", fauchte Thea. Unmöglich, dass sie sie so lange warten ließen, schließlich machte sie sich auch Sorgen. Herr Muto trat heran und sprach: "Ich denke, wir sollten auf die anderen warten." Thea funkelte ihn an. "Ich werde mich nicht vom Fleck rühren, bis ihr mir gesagt habt, was hier Sache ist, kapiert?!" Schließlich gaben Herr Muto und Joey nach. Herr Muto schloss die Tür und bat Thea sich hinzusetzen. Daraufhin begann er ihr alles zu erzählen.
 

Um neun Uhr morgens klingelten die Wecker in sämtlichen Zimmern. Tristan flog regelrecht aus seinem, für ihn viel zu kurzen, Bett. Der Rumps ließ seine Nachbarn gleich mit aufwachen. Jeder begann sich um das Bad zu prügeln, um so schnell wie möglich fertig zu werden. Man konnte ja davon ausgehen, dass Mädchen oder Frauen es schwerer haben, beim Kampf um das Bad. Diese hingegen hatten sich abgesprochen, während sich die Jungs um den geliebten Raum fezten. Nach einer halben Stunden trafen sich die ersten Teilnehmer und Fans im kleinen Cafeteriaraum. Tristan träumte von einem Festessen, wenn Joey heute sein erstes Duell gewinnen würde. Mai hatte sich strategisch vorbereitet, während Mokuba, der vorhin auf sie gewartet hatte, die Liste durchcheckte und rasch merkte, dass Yugi und Joey noch nicht anwesend waren. Natürlich entging ihm auch nicht Theas und Herr Mutos Abwesenheit, doch diese waren nunmal nicht auf der Teilnehmerliste eingetragen und rückten somit an zweite Stelle. "Wo ist denn der Rest?", fragte der kleine Junge mit der Löwenmähne. Momentan schien aber jeder mit etwas anderem beschäftigt zu sein. Mokuba machte sich auf, um an deren Zimmertür zu klopfen, als plötzlich seine Digitaluhr piepste. Er blickte drauf und merkte sofort, dass sein großer Bruder, Seto, ihn anrief. Er drückte einen Knopf und begann zu sprechen: "Ja?" "Mokuba?" "Seto, ich bin's." "Gut, ich muss dir etwas mitteilen." Mokuba fiel es schwer bei dem lauten Geschwafel seinen Bruder über die minimalen Lautsprecher zu hören. Er lauschte gut, als er entsetzt die Augen ausriss. "Was?", fragte er fassungslos, während Seto ihm von Yugis Zustand berichtete. Nun stand es offen, ob Yugi für den einen Tag im Krankenflügel bleiben sollte, oder ob man ihn komplett von der Liste streichen sollte. Seto wusste selber nicht genaustens Bescheid, aber dies würde er nachholen, versprach er seinem kleinen Bruder und beendete das Gespräch. Mokuba sezte um Yugis Namen eine Klammer und einen Haken hinter Joeys Namen. Er drehte sich um und verkündete die wichtigen Worte: "Ok Leute, wir können los! Unsere Wagen stehen auf dem Parkplatz."

Ohne zu zögern kehrten einige Leute ihm den Rücken und suchten den Fahrstuhl auf. Tristan blieb jedoch stehen. "Und wo bleiben Joey und Yugi?", wollte er wissen. Er erhaschte einen kurzen Blick auf die Teilnehmerliste in Mokubas Händen und sah die Klammer um Yugis Namen. "Hey, was soll das für eine Klammer sein?" "Hey!", klagte Mokuba laut und hielt sie an seinen Bauch, um sie vor noch mehr neugierigen Blick zu schützen. "Was ist mit Yugi? Wo sind die denn alle? Nehmen die nen anderen Wagen?" "Yugi ist im Krankenzimmer. Joey, Thea und Herr Muto sind bei ihm. Joey und Thea werden auch zum Wagen unten eintreffen." "Was? Was ist passiert?" Mokuba zuckte mit den Schultern. "Weiß ich nicht. Seto sagte nur, Yugi sei verlezt und dass er sich heute ausruhen soll. Mehr weiß ich auch nicht." In Tristans Magen grummelte sich ein komisches Gefühl auf. "Ich gehe zu ihm!", rief er, als er an Mokuba vorbeirannte und sich von der Truppe entfernte. Er jagte die Treppen hinunter und die Lautstärke, die er dabei verursachte, war ihm dabei egal. Nur als er vor dem Krankenzimmer ankam, gab er sich Mühe leise zu sein. Er wollte gerade an der Krankenzimmertür anklopfen, als Thea diese öffnete und ihm mit einem besorgten Gesicht entgegen trat. Erst zwei Sekunden später registrierte sie Tristans Anwesenheit. "Oh, Tristan!" "Thea? Was ist passiert?" "Schhht!", zischte sie und schloss leise die Tür hinter sich. "Er ist verlezt, am Arm. Es sind Schnittwunden, allerdings hat er sich diese nicht selbst zugefügt.", begann sie. Der Schock stand Tristan deutlich ins Gesicht geschrieben. "Joey hatte ihn noch rechtzeitig wecken können, bevor die Schnitte noch größer wurden. Er hat wieder geträumt. Er sagte, er wäre von der Dunkelheit verfolgt und angegriffen worden, bis Joey ihn geweckt hat." "Was zum...." Yugi wurde aus seinem Traum geweckt? Und was hatte Joey damit zu tun? Tristan wollte an Thea vorbei, doch diese packte ihn mit einem unerwartet festen Griff an seiner Jacke und hielt ihn fest. "Er schläft, er braucht Ruhe." "Wenn diese Dunkelheit ihn wieder angreift?", warf er gereizt vor. "Herr Muto ist bei ihm. Du hättest seine Augenringe sehen sollen! Diese Träume rauben ihm seinen Schlaf und verletzen ihn sogar noch. Die Wunde ist ja noch nicht mal das Problem! Ich war völlig versört!", erklärte Thea mit einem Unterton in der Stimme, von dem sie hoffte, er würde Tristan beruhigen und zu Verstehen geben. "Lass uns zum Wagen gehen."

Unterwegs könnte sie es ihm besser erklären. Thea begann Trsitan genauere Einzelheiten zu erzählen. Yugi wurde während des Traumes von der Dunkelheit verfolgt, die ihn in die Enge trieb und begann ihn anzugreifen. Plötzlich konnte er die Augen öffnen, als Joey ihn aufweckte. Joey....er lief auch dort rum. Wieso? Das fragte sich jeder im Moment. Viele Fragen blieben offen. Es stand anfangs offen, ob Yugi überhaupt wieder in den Träumen weihen würde, aber damit hatte definitiv keiner gerechnet, auch wenn es sich um eine ungefährliche Schnittwunde handelte. Angst vor dem Schlaf plagte Yugi und auch Seto schien von Yugis Zustand Bescheid zu wissen. Allerdings glaubte er der Geschichte mit den Träumen keinen Glauben, und das Puzzle hielt er für ein Accesvoire. Was für ein ignoranter Idiot, dachte sich Tristan und nicht nur er. Joey hatte sich am meißten über ihn aufgeregt. Das war typisch für Joey, aber er hatte Recht. Seto hatte sich zwar um sofortige Versorgung für Yugis Wunden gekümmert, allerdings wollte er der Geschichte keinen Glauben schenken und machte sich sofort auf zur Innenstadt, wo die ersten Duelle stattfanden. Diesmal nahm auch er Teil und das schien für ihn wiedermal das Wichtigste zu sein. Wütend über diesen Gedanken ließ Tristan sich in den Sessel des Autos fallen. Thea und Serenity nahmen neben ihm Platz. Joeys kleine Schwester kuschelte sich an ihn und blickte ihn fragend an. "Alles in Ordnung? Du wirkst bedrückt." Tristan legte seinen Arm um sie und sagte: "Alles in Ordnung. Ich habe nur nachgedacht." "Und wo ist Joey?" "Er wird mit dem nächsten Wagen nachkommen, keine Sorge." Er schenkte ihr ein vertrauliches Lächeln und küsste sie auf die Stirn, während der Wagen begann sich zu bewegen und sie in Richtung Hauptstadt fuhren.
 

Angekommen wimmelte es nur so vor Duellanten. Dabei war die Hauptstadt nur ein kleiner Bereich. Das High Quali Turnier war um einiges größer und trug eine höhere Zahl an Teilnehmern. Rebecca sah sie sofort und rannte ihnen entgegen. Als sie ankam bemerkte sie allerdings, dass der kleine Junge, dem sie sich so gerne in die Arme warf, fehlte. "Guten Morgen, Leute! Wo ist denn der Rest?", fragte sie, als sie die kommenden Autos unter die Lupe nahm. "Die kommen nach.", antwortete Tristan mit einem aufgesezten Lächeln. Prof. Hopkins trat heran und begrüßte sie freundlich. "Guten Morgen. Die anderen kommen also nach?" "Ja.", antwortete Tristan. "Hey du!", schrie Rebecca plötzlich und lief auf einen Duellanten zu. "Sie ist völlig aus dem Häuschen. Sie hat sich das halbe Jahr schon gefreut, hier teilzunehmen.", erklärte Prof. Hopkins. Er legte seine Hand auf Tristans Schulter. "Ist alles in Ordnung, mein Junge? Ich habe das Gefühl, dass etwas Ungutes passiert ist." "Wie kommen Sie darauf?", fragte Tristan verduzt. "Yugi ist nicht da. Thea und der gute, alte Salomon auch nicht. Normalerweise sind sie immer in Yugis Begleitung. Außerdem hat sich der Alte auf dieses Turnier gefreut, wie ein kleines Kind. Und jetzt ist er nicht hier? Das kommt mir komisch vor, vor allem, weil es Yugi in letzter Zeit nicht so gut ging." Tristan sparte sich seine Ausreden. Er wusste, dass es sinnlos war, gegen seinem Gegenüber zu schweigen. Prof. Hopkins kannte Herr Muto gut und er wusste über Yugis Situation Bescheid. "Nun ja, Yugi muss wohl wieder einen dieser Träume gehabt haben und dieses Mal ist er nicht heil davon gekommen." "Oh.", sagte Prof. Hopkins. "Er wurde von der Dunkelheit angegriffen, aber Joey hatte ihn noch rechtzeitig wecken können. Er hat ne Wunde an seinem linken Arm, scheint aber nicht so schlimm zu sein." Prof. Hopkins riss die Augen auf, schien allerdings damit gerechnet zu haben. Sein Griff wurde fester. "Wenn ihr Hilfe braucht, ich bin für euch da. Salomon ist ein guter Freund von mir und wenn es Yugi schlecht geht, möchte ich ihm beistehen. Außerdem weiß ich über die aktuelle Situation Bescheid. Da kann ein helfende Hand nie schaden." "Hm, ja, ich denke schon." "Wie geht es Yugi?" "Er liegt im Krankenzimmer und schläft. Herr Muto ist bei ihm für alle Fälle." "Es muss schon schwer sein, Angst vor dem Schlaf zu haben.", sprach Prof. Hopkins und nahm seine Hand wieder von Tristans Schulter. Tristan dachte über diesen Gedanken nach. "Vielleicht ist es besser, wenn Yugi nicht an diesem Turnier teilnimmt.", sagte Prof. Hopkins und sah zu dem anfahrenden Auto. In dem Moment drehte auch Tristan sich zum Wagen um.
 

Joey stieg aus und trug seine neue Duel Disk an seinem rechten Handgelenk. Er schlug die Tür hinter sich zu und hielt Ausschau nach Bekannten. Daraufhin entdeckte er Tristan und Prof. Hopkins und kam auf sie zu. "Und?", fragten beide gleichzeitig. Joey blickte verdattert auf, antwortete aber dann: "Es geht ihm besser. Die Schnitte sind klein. Er braucht nur Schlaf....richtigen Schlaf." "Ja.", seufzte Tristan. "Wisst ihr was, Jungs?", fragte Prof. Hopkins lächelnd. "Ich finde, wir sollten uns auf den Rat des Arztes verlassen. Wenn wir uns jetzt den ganzen Tag einen dicken Kopf machen, machen wir uns nur selber verrückt. Yugi ist in guten Händen und ich denke, wenn Joey heute sein erstes Duell gewinnt, macht er ihm damit sicherlich eine große Freunde, nicht wahr?" Die zwei Jungs blickten in das lächelnde, friedliche Gesicht des alten Mannes.

Er hatte Recht. Es brachte nichts den ganzen Tag Trübsal zu blasen. Joey ballte sein rechte Hand zur Faust und hob sie entschlossen hoch. "Genau! Ich werde heute so viele platt machen, dass Yugi die Kinlade runterfallen wird! Ich werde nicht nur für mich, sondern auc für Yugi kämpfen!" "Genau!", schrie Tristan. "Guck mal der da! Der glozt dich die ganze Zeit an!" Tristan zeigte auf einen rothaarigen Jungen, der Joey anstarrte. "Na dann, los!", schrie Joey und lief auf den Jungen zu, der eine kampfbereite Pose einnahm, und forderte ihn zu einem Duell auf. Sein erstes Duell.

Für Yugi.

I .7 - Gemeinsam packen wir das!

Der Wecker zeigte 20:38 Uhr an. Yugi wartete auf seine Freunde. Thea hatte ihm versprochen mit ihnen bei ihm vorbeizuschaun, sobald sie wieder da sind. Doch bisher waren sie noch nicht eingetroffen. Vermutlich versuchte Joey einen Rekord im Duellanten-Besiegen aufzustellen. Das hatte er mit Yugi schon beim Low Quali Turnier gemacht, doch Yugi hatte immer die Nase vorn, auch wenn Yugi das manchmal nicht beabsichtigte. Yugi schaute nochmal auf den Wecker, der ihm immer noch 20:38 anzeigte.

"Hmmmm...", seufzte Yugi. "Wo bleibt ihr denn nur?" Er wollte sich bei Joey bedanken. Wer wusste, was aus ihm geworden wäre, wenn Joey nicht gewesen wäre? Und warum lief er plötzlich auch in diesen Träumen rum? Was hatte das mit ihm zu tun? "Ufff.", seufzte Yugi erneut und starrte auf das Puzzle in seinen Händen. "Wieso kommst du nicht raus? Wieso hilfst du uns denn nicht? Ist es dir egal? Pharao...?"

Es klopfte an der Tür. "Herein?", bat Yugi. "Hallo Yugi.", begrüßte sein Großvater ihn. Yugi hatte gehofft, dass es seine Freunde waren, aber natürlich freute er sich auch über den Besuch seines Großvaters. Er war den ganzen Tag bei ihm geblieben, bis auf ein paar mal, die sein Großvater ab und zu frische Luft schnappen ging. Dafür war er ihm dankbar. Aber er konnte nicht wirklich über das Ereigniss von letzter Nach reden. Die Schnitte in seinem Arm brannten, sobald er ihn bewegte. Es war nicht sonderlich schmerzhaft, aber es brannte unangenehm. "Wie geht es dir?", erkundigte sich sein Großvater. "Es geht mir gut, Großvater. Vielen Dank!" "Ich habe dir etwas zu Essen mitgebracht." "Danke, Großvater!" Der alte Herr stellte Yugi eine Papiertüte auf seine Beine, die er mit einer Decke wärmte. Es roch nach etwas warmen, etwa ein Bruger? Sein Großvater wusste, dass Cheesburger sein Leibgericht waren, aber er wusste nicht, ob er zu der Zeit noch etwas solches verdauen könnte. Er öffnete trotdem die Packung, da sein Hunger ihn schon den ganzen Tag gequält hatte. Er durfte während den Behandlungen nichts essen und der wenige Schlaf, den er bekommen konnte, als sein Großvater auf ihn aufpasste, tat ihm gut. Doch Kraft kostete es ihm trotzdem Unmengen.

Yugi seufzte: "Wann kommen die denn wieder?", fragte er, obwohl er wusste. dass sein Großvater womöglich auch nicht mehr wissen würde, als er. "Oh, das wollte ich dir gerade erzählen! Die anderen sind bereits auf dem Weg hierher. Sie könnten möglicherweise schon mit dem Auto hier angekommen sein. Außerdem hat Joey noch etwas tolles zu erzählen!" Yugi sah ruckartig auf. "Wirklich? Das ist toll!" Plötzlich fühlte er sich wieder besser. Jetzt, wo er wusste, sie hatten doch noch an ihn gedacht, ging es ihm gleich besser. Er brauchte sie dringend, einfach ihre Anwesenheit. Es fühlte sich an, als wäre es Ewigkeiten her. Der Tag war lang...außerdem hatte er Fragen, besoders an Joey. Doch bevor er ihm Löcher in den Käse fragen würde, würde er sich bei ihm bedanken, dafür dass er ihm geholfen hatte, womöglich sogar gerettet hatte. Zwar konnte er sich nicht ausmahlen, warum Joey sich ebenfalls in diesen Träumen befand, aber das würde er selber sicherlich auch nicht wissen.

Yugi machte die Tüte auf, sah einen Bruger, auf den er nicht wirklich große Lust hatte. Doch dann entdeckte er eine Schachtel mit Salat. Yugis Großvater kam zu ihm ans Bett: "Ach ja, die Burger sind übrigens für Joey. Für dich habe ich einen Salat mitgebracht." "Danke Großvater, das ist lieb von dir!", bedankte sich der Kleine und nahm sich die durchsichtige Schachtel aus der Tüte. Er stellte die Tüte am Nachtisch ab, nahm sich die kleine Plastikgabel und begann zu essen. Erst jetzt bemerkte er, wie groß sein Hunger war. Diesen hatte er anscheinend vor lauter Sorge vergessen, aß allerdings langsam. Es klopfte an der Tür, was er allerdings überhörte, weil er mit seiner Plastikgabel gegen eine hartnäckige Tomate kämpfte. Die Tür ging leise auf, doch Joeys Geplärre riss Yugi aus seinem Kampf: "Yugi! Alles in Ordnung, alter Kumpel?" Yugi schaute seinen besten Freund entsetzt an. Nicht dass er leise in den Raum trat, aus der Vermutung, dass Yugi vielleicht noch schlafen könnte oder seine Ruhe brauchte... Tristan, der eine halbe Sekunde später neben Joey aufkreuzte ließ ebenfalls die Sau raus. Thea hingegen, wie immer, die gerade das Zimmer betrat, zischte ihnen, sie sollen leise sein. Als Yugis Großvater das erstarrte Gesicht seines Enkels sah, begann er zu erklären: "Tut mir leid, Yugi. Ich habe ihnen bereits erzählt, dass es dir wieder besser geht. Und na ja...wenn Joey sich verstellt, macht seine Anwesenheit doch nur halb so viel Spaß, nicht?" Yugi blickte zu seinem Großvater, dann wieder zu Joey und den anderen. Irgendwie war er verwirrt, doch er wusste nicht warum.

"Yugi, ist alles in Ordnung?", fragte Joey, der sich gerade zu ihm beugte. Yugi schaute immer noch verduzt. "Joey, ich glaube, wir sollten ihm noch etwas Ruhe geben. Er braucht sie.", bat Thea. "Aber Herr Muto sagte doch..." "Joey!", zischte Thea. "Jetzt lass ihn doch!" "Hmpf.", grunste Joey nur, als er sich wieder hochrappelte und auf einmal die Tüte auf Yugis Schoß entdeckte, die verführerisch nach Cheesburger roch. Herr Muto merkte seinen Blick sofort: "Oh, das habe ich dir mitgebracht. Na ja, eigentlich wollte ich für jeden etwas mitbringen, doch leider waren nur noch Zutaten für zwei Stück da, hat der Angestellte im Restaurant gesagt. Sie hatten sowieso eigentlich schon geschlossen. Und da Joey heute ja gute Arbeit geleistet hat, wie mir zu Ohren gekommen ist, widme ich sie eben ihm.", erklärte Herr Muto mit einem freundlichen Lächeln und begann ein paar Handtücher zu falten und in eine Komode zu verstauen. Auf Joeys Gesicht breitete sich ein Grinsen aus, Tristans Lächeln verzog sich jedoch wieder, vermutlich aus Neid. "Das ist ja super! Für mich!", himmelte Joey und wollte zur Tüte auf Yugis Schoß greifen, als dieser jedoch ruckartig seine Arme um die Tüte schlang und an sich zog. Joey hielt inne. "Yugi? Was ist los?", wollte er wissen, als Thea ihm am Arm fasste und ihn zurückziehen wollte. "Die hast du dir nicht verdient. Ihr seit zu spät gekommen!", sprach Yugi, als er ihnen ein verärgertes Gesicht zeigte. Tristan, Thea und Joey blickten ihn an, Herr Muto jedoch arbeitete gemütlich weiter. "Was meint er damit?", flüsterte Tristan? Joey war wie erstarrt und blickte in das verärgerte Gesicht seines kleinen Freundes. Plötzlich grinste Joey wie ein Honigkuchenpferd, riss Yugi an sich und rubbelte auf seinem Kopf. "Du bist ja wieder voll der Alte! Man, ich habe mir ja schon Sorgen gemacht! Mach das nie wieder, Alter! Hörst du? Nie wieder!" "Kyaaa!", schrie Yugi und begann zu lachen. "Hö?", fragte Tristan Thea, die ebenfalls ein Kichern zu Hören gab. "Joey kennt Yugi zu gut. Der Trick funktioniert eben nicht mehr. Sogar bei Joey nicht." Tristan blickte Thea fragend an. "Mensch Tristan! Verstehst du denn gar nichts?", fragte Thea und stemmte ihre Hände in die Hüften. "Hey Leute, ich komme!", schrie Tristan und schmiss sich auf Joey. "Lass ihn in Ruhe! Jetzt bist du dran!" Und schon begann wieder die Kabbelei zwischen Hänsel und Gretel, wie Thea es gern zu nenen pflegte.

Sie schlich schnell zu Yugi und sezte sich auf die Bettkante. "Geht es dir besser?", fragte sie besorgt. "Ja, jetzt schon.", antwortete Yugi freundlich und begann wieder mit seiner halbzermatschten Tomate. "Das freut mich.", lächelte Thea. "Wie sieht es mit deinem Arm aus?", vergewisserte sie sich. Yugi lagte die Plastikgabel ab. "Es ist halb so schlimm." "Aber es hätte schlimmer kommen können. Joey hat dich gerettet." "Hm...", seufzte Yugi. "Yugi?" "Na ja, ich ...ich bin froh, dass er mich gerettet hat, aber...warum war er da?" Thea verstand sein Unwissen. Sicher freute er sich, dass Joey in letzter Not zu ihm kam, aber schließlich war er dort gewesen. Dieser Ort, den Yugi in seinen Träumen immer wieder aufsuchte. Aber warum? Diese Frage stellte sich im Moment jeder. "Mein Großvater hat versucht Isizu und Marik zu erreichen, weil er ihnen ein paar Fragen stellen wollte. Aber er hat sie noch immer nicht erreichen können." "Welche Fragen denn?", wollte Thea wissen. Sie versuchte Yugi ihre größte Fürsorge zu offenbaren, obwohl sie wusste, dass dies nicht nötig gewesen wäre, da Yugi wusste, wie sehr sie sich um ihn sorgten. "Na ja, vielleicht wissen sie ja was. Sie kennen sich mit alten Regeln, Ritualen und so weiter aus. Vielleicht hätten sie uns helfen können." "Hm...das ist merkwürdig. Ich verstehe nicht, warum sie sich nicht melden." Thea grübelte eine kurze Zeit nach, bis ihr wieder eine wichtige Frage einfiel: "Sag mal Yugi, hat der Pharao dir denn geholfen, als du letzte Nacht vor der Dunkelheit geflohen bist?" Yugi umgriff seine Gabel mit einem festen Druck. "Nein, das hat er nicht. Er hat sich noch nicht ein einziges Mal gemeldet." Thea seufzte. Das war allerdings wirklich komisch. Wieso meldete sich der Pharao nicht? Wollte er etwa nicht? Verständlich wäre es, aber irgendwie...Yugi brauchte seine Hilfe und zwar dringend. "Jetzt wo ich das Milleniumspuzzle wieder habe,", begann Yugi, "ist es nun meine Aufgabe einen neuen Körper für den Pharao zu finden. Aber das kann ich nicht. Ich weiß ja noch nicht mal wo ich anfangen soll zu suchen. Der Pharao muss mir helfen, das kann ich nicht alleine." "Da hast du eines aber falsch verstanden.", sagte Thea. Yugi blickte sie fragend an: "Was?" "Es ist nicht deine Aufgabe, sondern unsere Aufgabe. Ob du nun willst oder nicht, wir werden dir dabei helfen. Und selbest wenn nur Joey neben dir steht, wenn ihr durch diese Träume jagt, an deiner Seite stehen wir alle!", erklärte Thea. Yugi begann zu lächeln und nickte. "Vielen Dank! Ich bin froh, dass ich euch habe." "Kein Probelm!", lächelte Thea.

Plötzlich klirrte es. Es war ein Teller zu Boden gefallen, dessen Scherben vor Joeys und Tristans Füßen verteilt lagen. Plätzchen, die sich zuvor auf dem Teller befanden, lagen ebenfalls auf dem Boden versträut rum. Die beiden Jungs hielten inne und schauten verduzt zum Boden. "Oh!", brachte Joey raus. Thea stand mit einem Ruck auf und stellte sich den Jungs gegenüber. "Dass es Yugi wieder besser geht freut uns alle, deshalb müsste ihr allerdings nicht gleich die Einrichtung verwüsten! Wie alt seit ihr eigentlich?", tadelte Thea und stemmte ihre Hände in die Hüften. "Es tut uns leid!", jammerten Joey und Tristan. "Kein Gezanke mehr, zumindest nicht in diesem Zimmer." "Urgh.", heulten Joey und Tristan mit gedemütigtem Blick zu Boden. Gegen Theas Worte hatten sie keine Chance, zumindest nicht wenn Yugi anwesend war. "Na schön. Ich werde den Dreck wegmachen, dafür kannst du Yugi von deiner Leistung von heute erzählen.", sprach sie zu Joey, der mit einem Ruck zu ihr aufblickte und sofort zu Yugi ans Bett rannte. Er baute sich vor Yugi, der ihn mit großen und fragenden Augen ansah, auf, klopfte sich auf die Brust und fragte: "Wer hat heute vier Duelle gewonnen?" Yugi riss seine Augen noch weiter auf. "Hat Weevil wieder geschummelt?" Joey fiel in sich zusammen. "Nein!" "Ähm, Pegasus ist wieder aufgetaucht und nimmt am Turnier teil?" Joeys Gesicht zog bereits Falten. "Nein, der ist immer noch verschwunden, seit drei Monanten und kein Arsch weiß, wo der steckt." "Na gut, ähm.." Yugi grübelte. "Ich habs!" Joey sah mit einem hoffenden Blick zu ihm auf. "Mai hat eine neue Dufttechnik, mit der sie nicht schummelt, sondern ihre Gegner in Verlegenheit bringt!" Joey fiel zu Boden. "Neeein!", heulte er. Yugi sah vom Bett zu ihm runter und begann zu Lachen. Plötzlich blickte Joey zu ihm hoch und bemerkte, dass sein kleiner Freund mit ihm Katze und Maus gespielt hatte. "Verdammt!", meckerte dieser und klopfte ihm auf den Kopf. "Das merke ich mir!" "Ich habe alles im Fernseher verfolgen können." Er zeigte auf einen kleinen Fernseher, der an der Wand hing. "Du warst oft zu sehen und Mai auch!" "Mai auch?", wollte Joey wissen. "Ja, ich glaube der Kameramann steht auf sie.", grübelte Yugi scherzhaft. "Von wegen, der wird mich kennenlernen!", sprach Joey und posierte wie Tarzan. "Ja, ja, das ist typisch Joey.", spottete Herr Muto, der im Schlafanzug um die Ecke kam. "Ich denke, wir sollten nun zu Bett gehen." "Aber wollen wir den gestrigen Vorfall nicht besprechen?", fragte Thea. "Nun, ich weiß nicht, ob Yugi das möchte.", antwortete der Alte und blickte zu seinem Enkel. Die Lage wurde ernst. "Na ja, werde ich dann schlauer? Ach, ich weiß nicht. Es ist alles so komisch!", dachte Yugi laut.
 

Joey und Thea sezten sich zu Yugis Linken und Rechten ans Bett. Tristan und Herr Muto nahmen sich einen Stuhl. "Na ja, ich weiß auch nicht, warum ich gestern da war. Aber ich fand's praktisch.", begann Joey das Gespräch. "Nun, du hast keine Verbindung zum alten Ägypten, aber heute vielleicht schon, schließlich muss es ja einen Grund geben.", erläuterte Herr Muto. "Der erste Verbindung wäre, dass Joey Yugis bester Freund ist.", vermutete Thea. "Aber ob das eine Verbindung zum alten Ägypten ist?", fragte Tristan. "Vielleicht schon.", grübelte Herr Muto, der nun die Aufmerksamkeit auf sich bezog. "Ihr alle seit in die Welt der Erinnerungen gereist, um dem Pharao zu helfen. Dabei konntet ihr nicht verhinden, dass ihr auf manche Priester gestoßen seit. Ihr habt dem Pharao dazu verholfen den Frieden ins Land zurückzubringen und ich denke, dafür werden die Götter euch dankbar sein." "Hm..", dachte Joey. "Wäre vielleicht möglich." "Und vielleicht suchen sie sich deshalb heute wieder Hilfe bei uns, weil sie wissen, dass wir Yugi immer unterstüzen.", ergänzte Thea mit einer überzeigenden Theorie. "Ja, das wäre gut möglich.", sagte Herr Muto. "Joey hat schonmal etwas überirdisches getan!", warf Tristan ein. "Etwas überirdisches?", wollten die anderen wissen. "Na ja, er hatte einer dieser legendären Drachen beherrscht, als Dartz sein Unwesen getrieben hat.", erklärte Tristan. "Stimmt, das kommt hinzu." "Bin ich jetzt ein Heiliger?", fragte Joey. "Ne, definitiv nicht.", beantwortete Tristan seine Frage und streckte ihm die Zunge raus. "Pah, ich kann mehr als du!", konterte Joey und drehte den Kopf weg. "Leute, es ist ernst." "Ja, tut mir leid.", entschuldigte Tristan sich bei Joey. "Schon gut, Alter."

"Das alles sind jetzt nur bloße Vermutungen. Wir wissen nicht, ob das der wahre Grund ist.", holte Herr Muto die Jungs wieder auf den Boden der Tataschen zurück. "Ob Vermutung oder nicht. Tatsache ist, dass Yugi dort alleine nicht mehr sicher ist. Diese Dunkelheit ist gefährlich!", sprach Joey. "Ja, sie ist gefährlich, deshalb ist es wichtig, dass wir dem Pharao einen neuen Körper besorgen, damit er diese besiegen kann.", ergänzte Yugis Großvater. "Das kann ich aber nicht, wenn er sich nicht bei mir meldet.", wiedersprach Yugi. Er hielt das Puzzle in seiner Hand, welches er zuvor unter seinem Kissen versteckt hatte. "Er hat sich immer noch nicht gemeldet?", fragte Tristan. "Nun, ich denke, das wird einen Grund haben.", sagte Herr Muto. Alle blickten ihn an. "Welchen denn?" "Keine Ahnung.", antwortete der Alte und zuckte mit den Schultern. Joey verzog das Gesicht. "Vielen Dank für die Info." "Die einzige Möglichkeit besteht darin Kontakt zu Sha Di aufzunehmen und ihn um Rat zu bitten. Ich denke, er kann mir erklären, warum der Pharao sich nicht meldet. Gestern Nacht konnte ich nur kurz mit ihm sprechen, bis die Dunkelheit uns gefunden hat." "Worüber habt ihr geredet?", wollte sein Großvater wissen. "Na ja, nur dass ich jetzt das Puzzle habe und wie es mir geht. Mehr nicht. Ich muss versuchen ihn diese Nacht um Rat zu fragen." "Mir gefällt es nicht dich dort rumlaufen zu lassen.", sprach Herr Muto. "Aber es geht nicht anders, ich lande automatisch da!" "Ich habe eine Idee!", warf Joey ein. "Wir sind bisher immer den den Klamotten, die wir getragen haben, dort hingekommen, richtig?" "Ähm, ja. Wieso?", wollte Yugi wissen. "Na ja, wir können uns ja ein Brecheisen mitnehmen, oder?" "Joey, das bringt nicht viel.", unterstellte Thea. "Hat jemand ne bessere Idee?" "Yugi muss auf jeden Fall das Puzzle mitnehmen, für den Fall, dass der Pharao doch noch auftaucht.", schlug Thea vor. "Ja, das solltest du tun.", stimmte Herr Muto überein. "Schön! Dann werde ich Yugi heute Nacht begleiten und wir werden dieser Dunkelheit gehörig in den Hintern treten!", plazte Joey raus. "Wir sollten besser Sha Di suchen und ihn um Hilfe bitten.", korrigierte ihn Yugi. "Ja, das auch."

"Gut, dann sollten wir es dabei belassen. Ich werde ab und zu nach dir sehen, Yugi. Vielleicht sollte Joey diese Nacht ebenfalls hier verbringen.", schlug Herr Muto vor. "Und wo sollst du dann schlafen, Großvater?", wollte Yugi wissen. "Na ja, ich mache es mir auf der Couch bequem. Keine Sorge, ich habe schon des öfteren darauf gedöst. Ist ganz bequem. Und jetzt ab in die Federn mit euch!", befahlt der alte Herr. "Schließlich gibt es ja auch noch ein Turnier." "Urgh. Das auch noch!", klagte Yugi. "Ach was. Kopf hoch! Das packen wir schon!", sprach Joey und hielt seinem kleinen Freund die Hand hin. Yugi lächelte und schlug ein. "Genau!" Thea und Tristan erhoben sich. "Mir fällt es auch schwer, euch alleine zu lassen, aber ihr wisst, dass wir immer bei euch sind!", sagte Thea mit einem freundlichen Lächeln. "Ja!", stimmten Joey und Yugi zu. "Na dann, viel Erfolg! Gute Nacht kann man euch ja jetzt nicht sagen.", stellte Tristan fest. "Ihr packt das, Leute! Und wenn der Pharao wieder auftaucht, dann tretet ihm mal von mir ordentlich in den Hintern!" Yugi wollte gerade kontern, als Joey ihm das Wort abschnitt: "Das brauchen wir nicht. Wenn er wieder wach ist und mal mit Yugi wechselt, kannst du das schon selber nachhoeln.", grinste Joey. "Gutes Argument!", sprach Tristan zufrieden und schlug in Joeys Hand. "Na dann..." "Viel Glück, Leute!", warf Thea schnell ein, bevor Herr Muto sie rausschickte. "Gute Nacht!", rief Yugi noch hinterher, als Herr Muto die Tür schloss.
 

"So, Zähne putzen und ab in's Bett!", befahl der alte Herr. Yugi und Joey erhoben sich seufzend und wechselten sich mit dem Bad ab. Es war eine halbe Stunde vergangen, als es von der Sonne keine Spur mehr gab und die beiden Jungs allmählich ihre Betten aufsuchten. Herr Muto schaltete das Licht aus, ließ die Tür jedocht offen, damit er sie hören konnte, wenn was war. "Hey Yugi!", fragte Joey von seinem Bett hinüber. "Ja?" "Keine Angst." "Ich habe keine Angst." "Wir packen das!" "Ich weiß.", flüsterte Yugi und schloss die Augen.
 

Yugi spürte Wärme und Kälte zugleich. Auf der linken Seite war es kalt, auf der Rechten jedoch warm. Er öffnete die Augen und erblickte Joey zu seiner Rechten. Er schlief tief und fest. Man hätte davon ausgehen können, dass er von Zuckerstangen träumte. Es fehlte nur noch der Teddybär in seiner Hand, dann wäre das Bild Fotoreif gewesen. Aber daran wollte Yugi jetzt keine Gedanken verschwenden. Er rappelte sich auf und schüttelte Joey an den Armen, bis er langsam Laute von sich gab. "Hä? Mjamm, mjamm." "Du kannst später essen!", schrie Yugi ihm ins Ohr. Joey sprang mit einem Ruck auf und blickte erschrocken in Yugis Gesicht. "Hä? Hö? Was? Wie? Achso...Yugi?" "Ja, wer sonst?" "Ich habe vom Weihnachtsmann geträumt!" "Der kommt erst in zwei Monaten Joey!", mahnte ihn Yugi. "Na komm schon!", sagte er und half seinem blonden Freund auf. Als dieser endlich auf den Beinen war, kam er wieder zur Sache. "Aha, jetzt sind wir also von Beginn an zusammen hier, was?", fragte er. "Scheint so.", sagte Yugi. "Gut, dann können wir uns die Suche ja sparen.", sprach Joey zufrieden. "Jetzt müssen wir also Sha Di suchen, ihn fragen, warum Mister Pharao sich nicht meldet, richtig?" "Ja." "Weißt du, wo dieser Heini ist?" "Er ist kein Heini!", klagte Yugi. "Ja, ja, tut mir leid. Wo ist er denn jetzt?" "Na ja, normalerweise war er immer in meiner Nähe. Ich habe ja das Puzzle dabei, dann wid er also nicht weit sein." "Gut.", sagte Joey zufrieden und warf einen Blick auf sein Umfeld.

Sie standen in einem langen Gang, einem sehr langen Gang. Er hätte Kilometer weit sein können. Der Gang war breit und auf jeder Seite, rechts und links, befanden sich jeweils Türen, die sich gegenüber waren. Über ihnen befanden sich Schriftzeichen. Jede Tür umgab zwei Fackeln, die schwach brannten. Doch alle zusammen machten ein einigermaßen helles Licht. Die Wände waren mit ägyptischen Aufschriften und Zeichnungn versehen, die wohl alle eine Gesichte zu erzählen versuchten. Es wirkte wie ein gigantischer Flur mit tausenden von Türen, die irgendwo hinführen mussten. "Sag mal Yugi,", wollte Joey wissen, "Wo sind wir eigentlich hier?" "Im Milleniumspuzzle."

I .8 - Ein neuer Körper

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Ja, das mit der Action war wohl noch nichts, aber die Infos hier sind wichtig! ò.Ó xDD

Also, bis dann!^___^

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Joey riss die Augen auf und erhob sich mit einem Ruck. "Was?" Joey rieb sich die Augen und sah sich die Umgebung erneut an. Nichts hatte sich verändert. Zumindest was das vorige Abbild vor 2 Sekunden betraf. Das Milleniumspuzzle hatte er vollkommen anders in Erinnerung: Ein Labyrinth. Jeder Tür versteckt, auf dem Kopf, seitlich. Unendliche Gänge, mitten in der Luft, kopfüber. Wege, die sich in hundert weitere Wege spalteten. Fast jede Tür barg Fallen, Schluchten oder vielleicht doch wichtige Räume. Joey kannte das Puzzle nicht so gut wie Yugi oder der Pharao selbst, aber er kannte es gut genug, um zu wissen, dass das Puzzle nicht aus einem breiten, einzigen Weg bestand, der einem Krankenhauskorridor ähnelte. Türen, nebeneinaner, gegenüber von anderen Türen. Jede einzelne mit Inschiften versehen, die er nicht lesen konnte. Natürlich gaben die Wandmalereien dem Abbild einen ägyptischen Touch, aber seit wann war das Puzzle kein Labyrinth mehr? Waren sie etwa in einem Bereich, den Joey noch nicht kannte?

"Sag mal Yugi...", begann Joey, als er zu seinem, noch am Boden sitzenden, kleinen Freund hinuntersah, "Ist ja ganz nett hier, aber irgendwie kauf ich dir das nicht ab. Das Milleniumspuzzle war doch ein..." "Labyrinth?", unterbrach ihn Yugi. "Ja, du hast Recht. Es WAR." Joey starrte ihn erwartungsvoll an und hielt ihm die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Yugi nahm diese an und erhob sich. Vor einem halben Jahr reichte Yugi ihm gerade mal bis zur Brust, doch jetzt war er fünf Zentimeter gewachsen und kam langsam an seine Schulter heran. Yugi war immer langsam gewachsen, doch in dem letzten halben Jahr hatte er ganze fünf Zentimeter zugelegt, was eigentlich ziemlich unlogisch und doch überraschend war. "Wieso WAR, Yugi? Habe ich was verpasst?" "Nein, du hast sogar dazu verholfen." "Mensch Yugi, spann mich nicht auf die Folter! Was ist hier passiert?" "Ganz einfach!", begann Yugi, "Das Milleniumspuzzle ist sozusagen der Ort der Erinnerungen vom Pharao. Jede Tür birgt eine Erinnerung, wichtige Erlebnisse. Manche hingegen Fallen oder andere Dinge, sowas ägyptisches. Räume, in denen nur Inschriften sind, die wir sowieso nicht lesen können. Jede Tür hat eine wichtige Bedeutung." "Ok, das weiß ich, aber warum siehts dann hier auf einmal so anders aus?", wollte Joey wissen. "Das Milleniumspuzzle war ein Labyrinth, weil der Pharao keine Erinnerungen mehr an sein voriges Leben hatte. Dadurch konnte er keine Tür mehr zuordnen und sie haben sich überall verteilt und bildeten ein gigantisches Labyrinth, in dem er sich selber gar nicht mehr zurecht fand." Joey begriff allmählich. "Er hat seine Erinnerungen wieder." "Ja.", fasste Yugi auf. "Jetzt, wo er seiner Erinnerungen wieder hat, konnte er jede Tür zuordnen und haben eine Beschriftung, wenn man's mal so sagen kann. Jetzt ist es kein Labyrinth mehr. Wir befinden uns sozusagen im Hauptast, der weitere Unteräste hat. So wie ein geordneter Stammbaum." Joey war erstaunt. Natürich ergab das einen Sinn. Das Puzzle war ein riesiges Labyrinth, weil der Pharao keine Erinnerungen an sein voriges Leben hatte. Jetzt hatte er sie wieder, deshalb hatte sich im Puzzle alles geordnet. Ob er das wohl wusste? "Hammer hart.", brachte Joey vor Staunen hinaus. "Woher weißt du das alles?", fragte Joey seinen Nachbarn. "Das hat Sha Di mir erzählt. Letzte Nacht, bevor die Dunkelheit uns entdeckt hat." "Moment mal! Sha Di war bei dir?" "Ja." "Wieso hat er dir dann nicht geholfen?" "Sha Di ist ein Geist, Joey. Er kann sich einfach so in Luft auflösen, wenn er will. Er kann nichts gegen die Dunkelheit ausrichten." "Und Mister Pharao?" "Das weiß ich auch nicht..." "Hmpf.", grunste Joey. Er war anscheinend nicht gerade sehr begeistert, dass der Pharao Yugi nicht geholfen hatte, als er in Not war. Natürlich gefiel es auch Yugi nicht, dass sein zweites Ich sich nicht bei ihm meldete. Sein zweites Ich....Natürlich hatte er eine eigene Seele, einen eigenen Willen, eine eigene Persönlichkeit und schon bald einen eigenen Körper. Dann war er definitiv nicht mehr sein zweites Ich. Diesen Gedanken machte Yugi irgendwie traurig, obwohl es ihn wütend machte, so darüber zu denken. Schließlich wollte er nicht im Körper eines anderen gefangen sein und seinen Eigenen haben. Wie er wohl aussehen wird? Genau gleich oder vielleicht anders? Yugi konnte es sich nicht ausmalen.

"Ich schwöre, wenn ich den in die Finger kriege, dann gibts erstmal ordentlich Dräsche!", klagte Joey, der gerade eine Inschrift an der Wand betrachtete. Nicht, dass es ihn interessieren würde, aber irgendwie musste er sich beschäftigen. Yugi verließ seine Gedanken an den Pharao und sah zu ihm rüber. "Wen meinst du?" "Na, den Pharao. Macht er es sich etwa gemütlich da drin?" Joey nickte zum Puzzle. "Joey! Vielleicht ist ja irgendwas passiert? Vielleicht kann er ja nicht raus, wegen irgend etwas?!" "Und was soll das sein?" "Keine Ahnung! Wie oft soll ich's noch sagen?", antwortete Yugi leicht verärgert. "Wenn du den Pharao wegen irgendwas beschuldigst, dann kannst du das gerne tun. Aber dann musst du dir im Klaren sein, dass ich mich von deiner Meinung nicht eingeldaden fühle." Yugi drehte ihm den Rücken zu und hob eine Fackel aus einer steindernen Wandhalterung. "Der Pharao hätte mich niemals absichtlich im Stich gelassen oder wäre zu faul gewesen oder so. Und gemütlich macht er es sich im Puzzle schon mal gar nicht!" Joey bemerkte Yugis Verärgerung. "Tut mir leid, aber du hättest dich sehen sollen, man. Ich hatte nen riesen Schock. Ich will nicht, dass du dir hier irgendwelche bleibenen Schäden hinzufügst." Yugi drehte sich zu seinem besten Freund um. Er sah in sein trauriges Gesicht. Er machte sich Sorgen und das wusste Yugi. Natürlich versuchte er Antworten zu finden. "Ich weiß, Joey. Das weiß ich. ...danke." Yugi ging zu seinem Freund auf die andere Seite. Er brauchte fünfzehn Schritte, um zur anderen Seite zu gelangen, aber seine Schritte waren auch nicht sonderlich groß. "Hier!" Yugi überreichte Joey eine Fackel. Eine zweite hielt er in seiner linken Hand. Joey nahm sie entgegen, stüzte sich gegen die Wand und betrachtete die Fackel, die wahnsinnig langsame Feuerbewegungen von sich gab. "Sind die echt?", fragte er verduzt. "Glaub schon.", antwortete Yugi und betrachtete nun seine eigene Fackel. Das Feuer bewegte sich langsam, wie in einer Zeitlupe, doch das Licht, das die Fackel von sich gab, war hell und bewegte sich schnell.

"Also.", unterbrach Joey die Stille. "Wollten wir nicht Sha Di suchen?" "Ja.", stimmte Yugi ihm zu. "Wo ist er denn?" "Vorher war er immer vor mir da. Ich glaube, man kann ihn rufen, wenn man das Puzzle benutzt. Das habe ich gestern auch mal ausprobiert, aber als er schon da war. Er sagte, er würde kommen, wenn ich das Puzzle benutze." "Schön, dann machen wir das am besten mal ganz schnell, bevor wir schwarzen, kalten, hässlichen, abartigen, angeberichen, dummen, hirnlosen, besserwisserischen..." "Joey!" "...Besuch bekommen. Tschuldigung." Yugi zog die Metallkette, an dem das Puzzle hing, über seinen Kopf und hielt es vor sich. Er starrte es an und überlegte kurz. "Also, das Milleniumslot anfassen, sagen was man braucht, ich schätze mal Sha Di rufen, n bisschen angeberisch posieren und dann müsste es klappen." Yugi schloss die Augen, die Hand auf dem Millniumslot, stellte sich gerade und rief: "Sha Di, Wächter der Milleniumsartefakte, ich beschwöre dich!" Stille...."Das klang wie Sailor Moon!", lachte Joey. "Verdammt, gestern hats geklappt!" "Aber er war doch schon da, sagtest du.", lachte Joey weiterhin. "Ja, aber gestern hatte das Puzzle geleuchtet!" Joey beruhigte sich allmählich wieder. "Vielleicht hast du gestern etwas anders gemacht?" "Das wüsste ich doch.", klagte Yugi. "Hm...", grübelte Joey. Yugi starrte das Milleniumspuzzle an. Wieso funktionierte es nicht? "Wie sollen wir dem Pharao helfen können, wenn wir noch nicht mal Sha Di finden? Der Pharao braucht dringend einen neuen Körper und den finden wir nicht, wenn Sha Di uns nicht erzählt, warum der Pharao sich nicht meldet. Denn dann können wir den Pharao um Hilfe bitten. Vielleicht weiß er ja etwas über seinen neuen Körper und wir müssen ihm ja auch noch von der ganzen Situation erzählen. Der Pharao..." "Yugi!", unterbrach Joey ihn mit einer gebieterischen, aber doch ruhigen Stimme. Yugi sah auf. "Schieb mal keine Panik. Nur weil der erste Anlauf nicht geklappt hat, heißt das noch lange nicht, dass der zweite Anlauf auch nicht klappt. Und wenn es noch hundert Versuche sind, heißt das nicht, dass die Welt untergeht." "Doch." Joey zog eine Grimasse. "Verdammt, du weißt, was ich meine." "Ja, ich weiß.", sagte Yugi mit einem Lächeln. "Außerdem..." "Ja?", wollte Yugi wissen. "Es nervt mich, dass du die ganze Zeit Pharao sagst." "Was?", fragte Yugi überrascht. "Der Pharao hat auch einen Namen."

Yugi spürte plötzlich eine Kälte und drehte seinen Kopf ganz automatisch nach Rechts. Er ignorierte Joey und blickte ins Schwarze. "Hm..." Es war nichts, nur schwarz. Yugi schaute wieder zurück zu seinem Freund. Plötzlich riss er die Augen auf und drehte sich ruckartig in die Richtung, in der er vorher schwarz gesehen hatte. Schwarz! Wie konnte es schwarz sein, wenn doch alle Fackeln den Weg beleuchtet hatten? "Yugi, alles in Ordnung?", unterbrach Joey sich selbst und folgte Yugis Blick. Mit einem Ruck riss er sich von der Wand, an der er vorher gelehnt hatte. "Was zum...", erschrak Joey, als er den dichten, schwarzen Nebel vor sich sah. "Was...?" "Die Dunkelheit!", keuchte Yugi. Ihm war seine Angst ins Gesicht geschrieben. Die vorige Nacht hatte wohl doch einige Schäden zurück gelassen, was allerdings auch nicht verwunderlich war. "Wie hat sie uns gefunden?", fragte Joey. "Ich...weiß nicht.", krächzte Yugi. Er ging einen Schritt zurück und bäumelte sich etwas. Er war wie schockiert. Joey stellte sich mit einem Mal vor seinen besten Freund und hielt die Fackel nach vorne. "Verschwinde!", rief er dem schwarzen Nebel entgegen. "Das wird dir noch leid tun, ich schwöre! Wenn der Pharao wieder auf den Beinen ist, dann..." Doch bevor Joey zu Ende fluchen konnte, sezte sich der schwarze Nebel in Bewegung, geradewegs auf die beiden Jungs zu. Plötzlich fiel Joey etwas auf. "Pharao?", sagte er. In diesem Moment begann die Dunkelheit sich ruckartig zu bewegen. "Pharao!", schrie er noch lauter. "Joey, was machst du da?", fragte Yugi mit zitternder Stimme. "Dieser Mistnebel reagiert auf das Wort Pharao!", knurrte er. Plötzlich begriff Yugi. Er hatte vorher die ganze Zeit "Pharao" gesagt, deshalb hatte die Dunkelheit sie anscheinend so schnell gefunden. "Natürlich!", sezte Yugi seine Gedanken laut fort. "Immer wenn Sha Di und ich uns unterhalten haben, kam sie kurze Zeit später zu uns. Verdammt, wie ist mir das nicht vorher aufgefallen?"

Yugi und Joey saßen in der Patsche. Die Dunkelheit raste auf sie zu und sie konnten nichts machen. Joey drückte Yugi immer wieder hinter sich. Als die Dunkelheit ihnen zum Greifen nahe war, erschien zwischen den Jungs und dem schwarzen Nebel ein grelles Licht. Weiße Strahlen scheuchten die Dunkelheit weg. Joey und Yugi hielten sich die Arme vor die Augen. Das Leuchten vor ihnen nahm menschliche Züge an. Also Joey die Augen öffnete, sah er ihn die blauen, leeren Augen von Sha Di. Er hatte ihn nicht oft gesehen, aber er erkannte ihn sofort. "Sha Di?" Yugi riss die Augen auf und sah an Joeys Körper, vor ihm, vorbei und erblickte Sha Di. "Sha Di!", rief er. Die Angst in seiner Stimme war mit einem Mal wie weggeblasen und ließ Freude mitklingen. "Yugi.", sprach die weise Stimme, des Milleniumswächters. Yugi bahnte sich den Weg unter Joeys Armen hindurch und stellte sich neben ihn. "Wie kommst du hierher?", fragte Yugi. "Ihr habt mir gerufen, junger Herr." "Es hat also geklappt?", fragte Joey verduzt. "Tut mir leid, ihr wart weiter weg. Ich musste euch erst finden. Bitte verzeiht." "Kein Problem, jetzt bist du ja da!", sagte Yugi freundlich. "Genau zum richtigen Zeitpunkt, würde ich eher sagen.", fügte Joey hinzu. Seine angespannte Stellung enstapnnte sich wieder und er atmete erstmal tief durch.

"Was ist geschehen?", fragte Sha Di Joey. "Die Dunkelheit.", antwortete Joey kurz und knapp. "Es tut mir leid.", sprach Sha Di. "Momentan ist die Lage sehr schlecht und sich wird sich auch nicht bessern. Die Dunkelheit ist momentan überall." "Nein!", widersprach Yugi. "Joey hat rausgefunden, dass sie nur dann kommt, wenn man Pha..." "Schhhht!", zischte Joey laut und hielt Yugi den Mund zu. "Sag es nicht laut!" "Tut mir leid." Sha Di musterte sie mit einem verwirrten Blick. "Wovon redet ihr?", wollte er wissen. Joey begann zu erklären: "Die Dunkelheit reagiert, wenn man das Wort für "ägyptsicher König" sagt." Sha Di sah ihn noch immer verwirrt an. "Ihr meint den Pha..." Nun hielt er Sha Di den Mund zu. "Sie dürfen es nicht laut sagen, sonst findet uns die Dunkelhiet wieder!" Sha Di nickte und Joey nahm die Hand von seinem Mund. "Das ist interessant. Die Dunkelheit ist sehr intelligent.", dachte Sha Di laut. "Aber...", fuhr er fort. "Was denn?", wollte Joey wissen. "Vergessen wird sie uns sicherlich nicht. Sie wird immer noch wissen, wo wir sind. Wir sollten schleunigst von hier verschwinden." Yugi und Joey zuckten zusammen. Bei der Vorstellung wieder auf die Dunkelheit zu treffen, lief ihnen einen Schauer über den Rücken. "Aber wohin denn und wie?", fragte Joey. "Nehmt meine Hand.", befahlt Sha Di und streckte seine Hand aus. "Na los!", drängte Yugi, als er Joey zögern sah. Nachdem Yugi seine Hand auf die von Sha Di lagte, tat Joey es ihm nach. In diesem Moment verschwomm alles um ihn herum und nur Sekunden später fanden sie sich in einem kleinen, schwach beleuchteten Raum wieder.

"Wow, war das apparieren? Wie in Harry Potter?", fragte Joey erstaunt. "Joey!", zischte Yugi. "In eurer Sprache nennt man es teleportieren. Wir nennen es geistliche Reise.", erklärte Sha Di. "Ja, ja, alles geistlich hier." Yugi funkelte ihn verärgert an. "Schon gut, schon gut. Tut mir leid. Wo sind wir denn hier?" "Das ist die Kammer, in der ich das Milleniumspuzzle gefunden habe. Ich hatte euch davon erzählt!" "Achsooo!" Joey blickte sich um. "Und wo ist der Sarg, aus dem du das Puzzle geholt hast?" "Da vorn!", rief Yugi, zeigte mit seinem freien Arm nach vorne und lief zum Podest und stellte entsezt fest, dass der Sarg verschwunden war. "Wo ist er hin?", fragte er, als er vor dem Podest stand. Sha Di stellte sich neben ihn. "Der Sarg wurde von der Dunkelheit gefressen." "Er wurde..." In dem Moment begriff Yugi. "Das Milleniumspuzzle war dort drin, sie hatte es mit aufgefressen..." "Ja, so ist es." "Hammerhart.", staunte Joey nicht schlecht, als er sich neben Sha Di gesellte. "Deshalb ist das Puzzle in Euren Händen sicher.", sagte der Ägypter zu Yugi. Yugi schaute zu ihm auf, nahm das Puzzle in die Hand. "Sha Di, wir brauchen deine Hilfe!" Der Weise schaute Yugi mit seinen leeren Augen an. "Womit kann ich Euch helfen?" "Die Seele des.." "Hmmmm!!", krächzte Joey. "Äh, ich meine, die Seele von Yami, also.." "Yugi?", unterbrach ihn Joey erneut. "Hä?", blickte Yugi ihn verwirrt an. "Er hat einen Namen." "Äh..." Yugi hatte seinen Namen bisher immer geleugnet, weil er es nicht gewohnt war, ihn mit seinem Namen anzusprechen. "Atem...seine Seele ist im Puzzle, richtig?" "Das ist richtig.", bestätigte Sha Di. "Aber er meldet sich nicht! Wir brauchen ihn doch! Kannst du uns nicht helfen? Bitte, wir brauchen deinen Rat!" Sha Di begann leise zu lachen. "Was ist so lustig?", wollte Joey wissen. "Nun, das liegt auf der Hand." "Wahas denn?", wollte Joey wissen und fuchtelte ungedulig mit seiner Fackel rum.

"König Atem sollte eigentlich ewige Ruhe zustehen, doch diese wurde unterbrochen. Dass er von hier auf jetzt wieder fit ist, wäre unnormal. Er muss erst wieder zu Kräften kommen, damit er überhaupt wieder aufwachen kann. Noch scheint er diese nicht gefunden zu haben." Yugi und Joey erstarrten und gaben kein Wort von sich. Natürlich wäre es unnormal, wenn er sofort wieder auf den Beinen wäre, als wenn nichts geschehen wäre. Doch Yugi hatte noch mehr Fragen: "Wann wird er wieder wach werden? Wir brauchen dringend Informationen, wie und wo wir seinen neuen Körper finden können!" "Ich kann euch nicht sagen, wie lange es dauert, bis er wieder bei Kräften ist. So einen Fall hatte ich schließlich bisher noch nie. Aber Anweisungen wird er auch kaum geben können." "Warum?", wollte Joey verärgert wissen. "Er wird selber nicht einmal wissen, warum er wieder geweckt wurde. Er weiß nichts von der Existenz seines neuen Körpers." "Das heißt, der Körper war die ganze Zeit da?", fragte Yugi erstaunt. "Ja, so ist es." "Wieso hat er ihn dann nicht früher bekommen?" "Weil noch nicht der Zeitpunkt gekommen war. Dein Körper reichte als Schutz, doch nun braucht er seinen eigenen Körper. Er ist stark und vor allem robust." "Robust?", fragte Yugi. "Ja, so sagt es das Schicksal." "Und was heißt das? Ist der dann voll Ultra?" "Ich weiß nicht, worauf robust bezogen ist, aber er ist anders." "Anders?" Joey hatte das Abbild vom Pharao vor sich mit dicken Muskeln. Robust? "Ich weiß nicht genau. Es heißt nur, er beherrscht starke Magie und er ist robust." "Schön,", begann Joey. "Jetzt wissen wir schonmal wie er ist. Können sie uns auch sagen, WO er ist?" "Er befindet sich in seinem Grab." "IN SEINEM GRAB?", schraken beide auf. "Du meinst,", begann Yugi, "Wir sollen ins Grab von Atem gehen und sein Grab plündern?" "Nein, sein Körper ist gut versteckt und geschüzt. Es wird schwer sein ihn zu finden." "Und der Weg bis dahin...", stotterte Joey. "Waren Sie schonmal in nem Grab? Ist sicherlich nicht wie hier im Puzzle, so alles schon geordnet und beschriftet." "Das ist wahr. Es ist ein Labyrinth mit Fallen, aber der Auserwählte ist in der Lage ihn zu finden." "Was soll das heißen?", fragte Yugi.

Sha Di beugte sich zum kleinen Jungen hinunter. "Ihr wart es, der das Puzzle zusammengesezt hat, ihr habt seine Seele befreit, ihm den Frieden erbracht, seine Seele vor kurzem gerettet und nun müsst ihr seinen Körper finden und zwar möglichst schnell, bevor seine Zeit abläuft." Yugi sah ihn verwirrt an. "Was soll das heißen, wenn die Zeit abläuft?" "Wenn die Seele des Pha...Königs erwacht ist, ist eine bestimmte Zeit vorgegeben, in der ihr seinen Körper finden müsst. Da momentan nicht vorgesehen ist, dass er sich mit euch Ihren Körper teilt, wird er ihnen mit der Zeit Ihre Kraft auslaugen. Deshalb ist es wichtig, dass sein Körper so schnell wie möglich gefunden wird, damit seine Seele in ihm Platz nehmen kann." "Aber vorher konnte ich seine Seele auch tragen!" "Aber jetzt nicht mehr." "Aber wieso?" "Das kann ich Euch nicht sagen. Es muss einen guten Grund haben, sonst würde seine Seele jetzt nicht aus seinen Körper angewiesen sein. Ich vermute mal, es hat ewas damit zu tun, dass sein neuer Körper robust ist."

"Hmmm...", überlegte Joey. "Lasst uns das nochmal zusammenfassen: Sein neuer Körper ist robust. Yugi kann "seine" Seele nicht mehr tragen aus irgendeinem Grund, deshalb der neue Körper, der anscheinend vollkommen ultra ist. Er ist in seinem Grab. Das steht zufälligerweise in Ägypten, alber leider befinden wir uns gerade in Japan, genauer gesagt im Puzzle, das in Japan ist. Wir müssen also erst nach Japan fliegen, ins Grab einbrechen, uns den tödlichen Weg dadurchbahnen und den Körper in diesem Bunker irgendwo finden, richtig?" "Ja, das klingt logisch.", bestätigte Sha Di. "Na wenns so ist...wir haben ja auch sonst nichts besseres zu tun..." "Joey! Sobald die Seele des Pharaos erwacht, werde ich an Kraft verlieren! Wir müssen ihn schnell finden! Und außerdem...ich möchte ihn einfach gerne wieder sehen, auch wenn er klatschpinke Haare und einen Bierbauch mit seinem neuen Körper haben sollte." "Yugi, er hat bereits pinke Haare und du auch.", lachte Joey. "Stimmt nicht, das ist Magenta!", klagte Yugi. "Ich schätze, diese Aufgabe wird nicht leicht für euch werden, aber ich werde euch bei eurer Reise begleiten. Ich werde euch in Ägypten erwarten." Joey lachte immer noch halb, aber Yugi schenkte dem Wächer seine volle Aufmerksamkeit: "Ja, wir werden alles tun, was wir können!", versprach Yugi mit einem herzlichen Lächeln. Ja, sie würden ihn bald wieder sehen. Sha Di verbeugte sich vor Yugi und Joey. "Ich danke euch vielmals, dass ihr diese schwere Aufgabe auf euch nehmt. Ich und viele weitere stehen tief in eurer Schuld." Joey klopfte Yugi auf die Schulter. "Das machen wir doch mit Links, Yugi! Stimmts?" "Ja, lass uns direkt morhen fliegen." Auf einmal schwand Joeys Grinsen. "Und was ist mit dem Turnier?", heulte er fast. "Das ist doch jetzt egal! Wichtiger ist, dass wir den Körper des Pharaos finden und er endlich auf eigenen Beinen steht." "Das ist wahr.", sprach Sha Di, der sich gerade wieder erhob. "Yugis Körper wird die Seele des Königs nicht lange tragen können, es wird ihn viel Kraft kosten." "Hmpf...", jammerte Joey geschlagen. "Na gut, dann fliegen wir gleich morgen, oder vielleicht noch nen Tag? Ich will Weevil in den Arsch treten!" "Joey! Die Lage ist ernst. Außerdem ist der Pha....", plötzlich hielt Yugi sich die Hand vor den Mund. "Was ist?", wollte Joey wissen. "Ich habe es gesagt...." Joey und Sha Di rissen die Augen auf. Sha Di blickte sich um, erkannte aber keine Anzeichen von schwarzem Nebel. "Ich habe es sogar zwei mal gesagt...", sagte Yugi mit zittriger Stimme. "Sha Di!", sprach Joey. "Ja?" "Bitte lass uns wieder aus unserem Traum erwachen!" "Einverstanden. Ich werde euch ins Milleniumsouzzle zurückrufen, wenn ihr Hilfe braucht." "Einverstanden!", antwortete Joey.

"Und nochwas.", sagte Sha Di. "Was?", wollten Yugi und Joey wissen. "Bitte beeilt euch. Ich werde euch beistehen, mit allem, was ich euch geben kann." "Vielen Dank, Sha Di.", bedankte sich Yugi freundlich.

Sha versürte plötzlich einen Luftzug und drehte sich ruckartig um. "Was ist?", erkundigte sich Yugi. "Sie kommt.", erklärte er. "Geht! Ich werde immer in eurer Nähe sein!" "Ja!", riefen die Jungs. Joey trat näher an Yugi heran und nahm seinen Arm, damit sie zusammen zurückkehren konnten. In diesem Moment verschwamm das Bild vor ihnen. Eine Sekunde später öffnete Yugi die Augen und sah schwarz. Nach und nach erkannte er die Umrisse seines Zimmers. Er drehte sich in die Richtung, wo Joeys Bett stand und sah, dass Joey aufrecht in seinem Bett saß. "Joey?", fragte er leise. "Du auch wach?" "Ja." "Schön.", antwortete Joey. "Schlaf jetzt.", befahl Joey. "Du brauchst deinen Schlaf. Wir müssen morgen das nächstbeste Flugzeug nach Kairo nehmen."

I .9 - Auf nach Kairo!

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Hi Leute!^____^

Tut mir leid, dass das 9.Kapitel so lange gedauert hat. Ich hatte viel um die Ohren, dafür habe ich mir aber viel Mühe gegeben und die Absatzstrucktur geändert. ;-)

Viel Spaß und das nächste Kapi kommt schneller, versprochen! XDD

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Herr Muto erwischte sich dabei, wie er wohl eingenickt war. "Ohhh...", krächzte er und schüttelte sich selber wach. Er erhob sich schwer, streckte sich schnell und machte sich auf den Weg zum Zimmer, in dem Yugi und Joey schliefen. Hoffentlich war ihnen nichts schlimmes passiert. Wie konnte er nur einschlafen? Während er an dem Küchenbereich vorbei ging, erhaschte er einen kleinen Blick auf die Digitaluhr des Ofens, die ihm 3:28 anzeigte. Er hatte gerade mal 20 Minuten geschlafen, so ungefähr. Herr Muto erreichte den Durchgang zum Zimmer, in dem Yugi und Joey schliefen. Die Tür war absichtlich offen. Er betrat leise den Raum, jedoch mit schnellem Schritt, den er abrupt stoppte und nicht schlecht staunte:

Joey lag mit allen vieren ausgestreckt auf dem Bett und sabberte vor sich hin. Yugi hatte sich in seine Decke eingekuschelt, sich gekugelt und schlief, wie ein kleines Kind.

Herr Muto staunte nicht schlecht. Sahen so etwa Jungs aus, die gerade fremde, dunkle Mauern durchkreuzten? Die Vorstellung klang etwas irritierend. Was sie wohl gerade machten?

Herr Muto ging zum hinteren Bett an Joeys Steite und zog ihm wieder die Decke richtig. Danach ging er zu Yugi streichelte ihm kurz über die Stirn und verließ den Raum wieder. Er durfte nur nicht nochmal einschlafen. Den Jungs zurliebe.
 

"Buäääääääh!!!" Joey gähnte genüsslich, reckte und streckte sich herzlich und rieb sich die Augen. "Boa, das war Hammer." Joey sah sich im Raum um und erkannte, dass es nicht der Raum war, in dem er zuvor immer seine Nächte verbracht hatte. Genau! Er schlief doch bei Yugi! Da klingelte es bei ihm. Mit einem Ruck sprang Joey aus dem Bett, rannte zu Yugi und wollte ihn wecken, als er feststellte, dass sein Bett verlassen war. Joey zwifelte: "Oh nein, hoffentlich ist das nicht wieder ein Traum."

"Ist es nicht.", sagte Yugi, der gerade hinter Joey zum Zimmer reinkam. Joey drehte sich ruckartig um und vergewisserte sich nach seinem kleinen Freund, der mit zwei Tassen heißem Getränk vor ihm stand.

"Ich war schon vor dir wach.", grinste Yugi.

"Wieso habt ihr mich nicht geweckt?!", fragte Joey leicht geärgert. "Wir müssen nach Kairo!"

"Nun hab dich nicht so Joey. Du hast so friedlich geschlafen. Außerdem musste ich Großvater Bescheid geben. Er ist die ganze Nacht wach geblieben, um nach uns zu gucken. Er ist so ein Sturkopf."

"Das ist zu dir durchgekommen.", sagte Joey.

"Stimmt.", stimmete Yugi zu und drückte Joey eine Tasse in die Hand. "Das ist Kakao, zum Wachwerden. Wir können in einer Stunde aufbrechen. Wir müssen ja noch den anderen Bescheid geben und die müssen sich ja auch noch fertig machen und dann müssen wir uns ja auch noch abmelden, packen...ach, das ist schon wieder ein Chaos. Immer, wenn alles so spontan kommt."

Bei dem Gedanken, sich vom Turnier abzumelden, wurde Joey schummrig. Aber schließlich taten sie es für Yugi und den Pharao. Joey schreckte zusammen, als er "Pharao" dachte; aber völlig umsonst, weil die Dunkelheit sie hier ja gar nicht angreifen würde.

"Na schön.", sagte Joey, nahm den Kakao entgegen und sezte sich mit Yugi an den Esszimmertisch. Zusammen genossen sie erstmal den Morgen.
 

"Wie bitte?", fragte Thea verduzt, die sich gerade in ihren Pullover zwängte. Yugi hatte ihr soeben mitgeteilt, dass sie abreisen würden und dass es dringend sei. Er und die anderen, die sich mittlerweile alle bei Serenity und Thea eingefunden hatten, warteten im Wohnzimmer auf sie. Sie stand in ihrem Schlafzimmer und zwängte sich in ihren Pullover, in den sie letztes Jahr noch reingepasst hatte. "Verdammt!"

"Alles in Ordnung, Thea? Soll ich dir helfen?", fragte Serenity, die gerade zur Tür hineinkam.

"Ich passe nicht rein! Letztes Jahr hat er noch gepasst!", beschwerte sich Thea.

"Vielleicht hast du ja ein oder zwei Kilo zugenommen. In einem Jahr kann man viel gewachsen sein."

"Nicht ich bin gewachen, sondern meine Brust! Ich kann keine Pullis mehr tragen!" Es war nicht unbedingt toll eine so große Brust zu haben, denn sie war nicht von großem Vorteil und Theas Lieblingspulli passte ihr nun auch nicht mehr.

"Hier, nimm den.", bot Serenity an und hielt Thea einen dunkelblauen Pullover aus Strick mit einer hübschen rosa Blume hin. "Den habe ich dir mitgebracht. Ich habe ihn gestern aus der Stadt mitgebracht. Ich habe aber vergessen ihn dir zu geben. Tut mir leid."

Thea warf sich ihr um den Hals. "Danke! Du bist die Größte!"
 

"Wo bleiben die denn?", fragte Joey verärgert.

"Hey!", sprach Tristan. "Frauen brauchen immer länger. Glaub mir, ich hab' mich schon dran gewöhnt."

Das war auch nicht verwunderlich. Seit Tristan mit Joeys Schwester zusammen war, hatte er einiges über sie und Frauen im Allgemeinen gelernt. Ob es Joey passte oder nicht, bei Rat würde er sich wohl an Trsitan wenden müssen. Doch Joey war zu stolz für Rat. Die Sache mit den Frauen würde er schon von alleine gebogen bekommen. Oder eher die Sache mit einer Frau.

Just in dem Moment kamen Thea und Serenity aus dem Schlafzimmer. Serenity trugt eine Schüssel Kekse, die sie den Jungs als Entschädigung versprochen hatte. Thea hatte den Pulli, in den sie sich zuvor reinzuquetschen versucht hatte, in der Hand und legte ihn über eine Stuhllehne. Eingelaufen war er nicht, was sie eventuell noch getröstet hätte. Es ärgerte sie schwarz. Aber das war jetzt im Moment erstmal nicht so wichtig. Wichtiger war die Tatsache, dass Yugi und Joey davon geredet hatten, nach Kairo zu fliegen. Eine spontane Entscheidung.

Serenity setzte sich zwischen Seto und Joey, um von beiden eine Seite zu haben. Sie stellte die Schüssel auf dem Tisch ab, nahm zwei Kekse raus und drückte jeweils einen in Joeys und einen in Tristans Hand, um den Streit, "Wer bekommt den ersten Keks?" zu vermeiden. Thea ließ sich neben Yugi nieder und nahm sich einen Keks. Der blaue Pulli stand ihr gut und ließ sie etwas kindlicher wirken, obwohl sie doch extrem viele Kurven und somit eine sehr weibliche Figur hatte. Sie sah für ihr Alter so erwachsen aus, was er von sich selber eher weniger behaupten konnte. Wahrscheinlich dürfte Yugi gar nicht so über seine Sandkastenfreundin denken. Sie hatte sich so liebevoll um ihn gekümmert, als der Pharao vor einem halben Jahr gegangen war. Es ging ihm gut und er hatte es gut verkraftet, aber trotzdem stand sie ihm immer bei. Wahrscheinlich konnte sie dabei selbst einen Trost finden. Dafür war er ihr sehr dankbar.

"Möchtest du auch einen Keks?", fragte Thea und hielt Yugi einen Keks hin. Ein prächtiger Haferflockenkeks. Thea und Serenity hatten sie am Abend zuvor gebacken.

"Ja, vielen Dank.", sagte Yugi und nahm den Keks entgegen. Er fühlte sich in der Gegenwart seiner besten Freundin ungeheuer wohl und erwischte sich selber dabei, wie er rot wurde. Nicht, dass er das sehen konnte, aber er spürte es, als sein Gesicht heiß wurde. Verdammt! Dafür war jetzt überhaupt keine Zeit!

"Also, Jungs. Es kommt mir jetzt ein bischen sponten. Könntet ihr uns das vielleicht erklären?", wollte Thea von Yugi und Joey wissen. Da Yugi gerade an seinem Haferflockenkeks knabberte, der sowieso viel zu groß für seinen Mund war, beschloss Joey, das Gespräch zu beginnen und schilderte den Versammelten Thea, Tristan, Serenity und Herr Muto die Situation. Auch Yugi steuerte bei. Professor Hawkins, sowie Rebecca und auch Mokuba und Seto mussten davon erfahren. Letzteres, damit die beiden vom Turnier abgemeldet wurden. Schlimm wäre es für die beiden nicht. Ihre Positionen waren bombenfest, außerdem würden noch drei weitere Turniere stattfinden. Dann wäre diese Turnierkette erstmal beendet. Doch darauf folgten schon weitere Turniere, zu denen sie eingeladen wurden. Sie sollten zugunsten Ägypten stattfinden. Das eingesammelte Geld würde für Arbeiten, Bauten, Geldkriesen und wertvolle Stücke in Ägytpen gespendet weren. Zumindest einen Großteil. Obwohl Seto ein Sturkopf war, hatte er sich geändert, auch wenn Mokuba dazu beigesteuert hatte, dass Steo die Partnerschaft mit ägyptischen Firmen einging.

"Wir sollen hier, jetzt und sofort aufbrechen? Dann müssen wir euch beide aber vom Turnier abmelden, oder?", fragte Tristan, der dem Gespräch voll konzentriert zugehört hatte.

"Ja.", antwortete Joey mit wimmernder Stimme.

Herr Muto wartete keine Sekunde länger und erklärte den Schlachtplan:

"Ich schlage vor, wir drehen nicht noch länger Däumchen, sondern packen unsere Sachen und brechen auf. Thea und Serenity können derweil gucken, wenn das nächste Flugzeug nach Kairo kommt. Ich werde mich mal umziehen gehen und dann gehe ich zu Mokuba und bitte ihn, euch von der Teilnehmerliste zu streichen."

Im ersten Moment schauten sich alle unschlüssig an und zögerten. Als Herr Muto allerdings befahl, sie sollten sich bewegen, stand jeder ohne Widerworte auf und suchte sein eigenes Zimmer auf. Thea holte ihr Laptop raus und schaute nach der Fluglinie Kairo und deren Abflug nach, während Serenity ihre und Theas Sachen zusammenpackte.

"Oh nein!", jammerte Thea.

"Was ist denn, Thea?", wollte Serenity wissen.

"Das nächste Flugzeug nach Kairo fliegt schon in einer Stunde! Wir müssen uns beeilen!"

Serenity reagierte sofort: "In Ordnung. Du packst weiter und ich werde den Jungs Bescheid geben!"

"Okay!", stimmte Thea überein, packte das Laptop wieder weg und packte im Schnelldurchgang alle restlichen Sachen ein, während Serenity zu den Jungs rübereilte und sie über den Zeitdruck informierte. Darufhin zog Thea sich eine Jacke, Schal und Stiefel an, nahm die Reisetaschen und stellte sie vor deren Zimmertür und wartete, bis Serenity zurückkam und sich ebenfalls winterdick anzog.

Währendessen kamen Tristan und Joey, vollbepackt mit Koffern, aus deren Zimmer raus und ärgerten sich über den Stress. Yugi kam hinterher und zog zwei Koffer hinter sich her. Serenity kam aus ihrem und Theas Zimmer hinaus, schloss ab und fragte nach den Zimmerschlüsseln der anderen beiden Zimmer, die die Jungs bewohnt hatten.

"Ok Leute, ihr geht schonmal runter und Thea bringt die Schlüssel zur Anmeldung zurück. Ich bleibe hier und warte auf Herrn Muto, einverstanden?" Serenity drückte Thea die drei Schlüssel in die Hand und machte Anstalten, dass sie sich beeilen sollten. Daraufhin gab Tristan Serenity einen flüchtigen Kuss auf die Wange und machte sich mit Yugi und Thea auf den Weg. Joey hingegen zögerte.

"Was ist denn, Joey?", wollte Serenity wissen.

"Wir haben jemanden vergessen.", sprach er und lief plötzlich in die andere Richtung des Gangs.

"Joey! Wo willst du denn hin? Wen haben wir vergessen?", rief Serenity ihm hinterher.

"Fahrt schonmal vor, ich komme nach! Versprochen! Daraufhin verschwand Joey hinter einer Abbiegung.

"Geht ruhig schonmal.", gab Serenity an die Wartenden weiter und wartete auf Herrn Muto. Zehn Minuten später trafen Serenity und Herr Muto unten am Parkplatz ein und luden ihre restlichen Koffer in den kleinen, schwarzen Bus, mit dem sie erwartet wurden.

Thea steckte ihren Kopf aus dem Fenster und fragte: "Wo bleibt denn Joey?"

"Er sagte, er kommt noch. Ich schätze, er will Mai holen.", erklärte Serenity.

"Mai? Oh je, total verliebt...", spottete Thea mit einem leichten Grinsen. Daraufhin zog sie ihren Kopf wieder ein und gab dem Fahrer Bescheid, noch einen kleinen Wagen bereitzustellen, für Joey und Mai.

"Los Leute! Steigt schon ein!", rief Tristan durchs andere Fenster. Serenity schloss den Kofferraum und gesellte sich mit Herrn Muto zu den anderen. Daraufhin fuhren sie los und ließen das Hotel zurück, und das Turnier.
 

40 Minuten später erreichte der schwarze, kleine Bus den Flughafen. Im Schnelldurchlauf sprangen Thea, Yugi, Tristan, Serenity und Herr Muto aus dem Wagen, holten all ihr Gepäck und rannten in den Flughafen. Thea gab dem Fahrer kurz Bescheid, Joey und Mai zu übermitteln, dass sie so schnell wie möglich folgen sollten. Die Karten für sie wären schon bezahlt. Daraufhin rannte Thea der Truppe hinterher. Die Tickets hatte sie zum Glück online bezahlt.

Der Durchgang verlief noch geradewegs schnell und die Truppe erreichte noch rechtzeitig den Flieger. Yugi sezte sich an ein Fenster, Thea nahm neben ihm Platz und neben ihr hatte sich Herr Muro niedergelassen. Tristan und Serenity saßen vor ihnen. Jetzt mussten sie nur noch auf Joey und Mai warten, doch der Flieger sollte in fünf Minuten abheben. Das konnten sie doch niemals schaffen!
 

Mai fluchte die ganze Fahrt über, sie sehe schrecklich aus und beklagte sich lauthals, warum sie Joey mit nach Kairo begleiten sollte.

"Mai, nun beruhige dich doch. Wenn wir da sind, erkläre ich es dir!"

"Ich will es aber jetzt wissen! Und das Turnier? Was ist damit? Willst du das etwa sausen lassen?"

"Yugi und ich sind abgemeldet.", antwortete Joey.

"Was? Ich seit abgemeldet? Findet ihr nicht, dass der Zeitpunkt für einen Urlaub ein bisschen unpassend ist?", fragte Mai verwirrt.

"Nun Mai, ich werde es dir unterwegs im Flugzeug erklären. Es ist kein Urlaub, sondern eine Mission, eine sehr wichtige Mission."

"Oh, willst du jetzt James Bond spielen? Du hast dich auf dieses Turnier gefreut, wie ein kleines Kind, und jetzt sagst du auf einmal ab? Was ist denn so viel wichtiger als das Turnier? Ich dachte, wir würden mal gegeneinander kämpfen. Ich sagtest, du hättest dich da drauf gefreut!"

"Stimmt, und deshalb will ich, dass du mit mir kommst. Na ja, also mit uns." Einen kurzen Moment schwiegen beide. "Weißt du, Mai. Yugi geht es nicht gut und das können wir nur beheben, wenn wir nach Ägypten fliegen. Dort gibt es etwas sehr wichtiges, was Yugi weiterhelfen kann. Und das können wir hier in Japan nicht. Mir passt es selber nicht, dass wir das Turnier sausen lassen müssen, aber es geht hier um Yugis Gesundheit und die können wir nicht aufs Spiel setzen!"

"Yugis Gesundheit? Aber...", wollte Mai gerade ansetzen, als der Wagen abrupt anhielt und der Motor ausging. Der Fahrer rief: "Wir sind da! Beeilt euch!"

"In Ordnung!", rief Joey und verließ im Affenzahn das Auto und holte, zusammen mit dem Fahrer, das Gepäck aus dem Kofferraum. Währenddessen kam der Fahrer des kleinen, schwarzen Busses zu ihnen rübergerannt und verkündete eine schlechte Nachricht: "Tut mir leid, Leute. Es sind 12 Uhr, der Flieger ist weg."

"Was?", fragte Joey schockiert.

"Es tut mir leid.", entschuldigte sich der Fahrer des Wagens, mit dem Mai und Joey kamen. "Er ist weg, das tut mir leid."

"Das ist er nicht.", sagte eine bekannte Stimme.
 

Thea wippte auf ihrem Sitz auf und ab. "Wieso sind wir eigentlich noch nicht gestartet? UND WO BLEIBEN DIE!!!???"

"Mam, ich muss Sie bitte leise zu sein!", sagte eine Stewardess.

"Entschuldigen Sie.", jammerte Thea. Herr Muto war schon mit den Nerven fertig die Leute zu beruhigen. Yugi versteckte sich immer noch unter seiner Kapuze, damit ihn niemand erkannte. Serenity schlief schon halb in Tristans Armen. Währenddessen begann Thea leise zu fluchen.

Auf einmal ertönten laute Motoren und eine Durchsage kam: "Meine Damen und Herren, der Flug nach Kairo beginnt nun. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Flug!"

"Das gibts doch nicht, die haben tatsächlich das...", begann Thea lauthals zu fluchen, als auf einmal eine heitere Stimme sie unterbrach:

"Hey Leute!", rief Joey, der mit Mai hinter sich gerade durch den Gang lief.

"Joey, Mai!", rief Yugi glücklich, als die beiden die Truppe erreicht hatten. "Wir dachten schon, ihr verpasst das Flugzeug!"

"Och, der Flugstart hatte Verspätung, deshalb haben wirs noch geschafft!", grinste Joey leicht außer Atem und lies sich neben Mai nieder, die noch etwas verärgert aussah.

"Das Flugzeug hat Verspätung?", fragte Thea verduzt.

"Ja.", sagte eine freundliche Stimme.

Thea drehte sich rum und erblickte Prof. Hawkins und Rebecca. "Professor Hawkins! Rebecca! Was machen Sie denn hier!?"

Darufhin drehte sich auch der Rest, bis auf Mai, zu den beiden unerwarteten Gästen um. Yugi und Herr Muto freuten sich besonders über die Gesellschaft der beiden. Prof. Hawkins ließ sich hinter Yugi, Herr Muto und Thea nieder, Rebecca neben ihm. Diese sah sehr wutentzürnt aus. Natürlich. Sie hatte sich so sehr auf das Turnier gefreut und jetzt waren sie auf dem Weg nach Kairo.

"Könntest du mir nun endlich von dem Notfall erzählen?", fragte Mai genervt, die sich gerade versuchte die Haare zu kämmen, da sie vorher noch nicht dazu gekommen war.

"Nun...", begann Joey und erklärte Mai mit einem Mal die Geschichte vom Kennenlernen des Pharaos, die Abenteuer bis hin zur Welt der Erinnerungen. Und natürlich die aktuelle Situation.
 

"Meine Damen und Herren, das Flugzeug ist gelandet. Bitte verlassen Sie den Flieger und holen ihr Gepäck unten ab. Vielen Dank für Ihr Teilnehmen und viel Spaß in Kairo!", sagte eine männliche Stimme durch die Lautsprecher. Alle, bis auf Tristan wurden aus deren Schlaf gezogen, den sie versucht hatten nachzuholen. Daraufhin verließen alle den Flieger. Tristan, übermüdet mit Serenity an der Hand, eine völlig wütende Rebecca, die ruhig hinter ihrem Großvater hinterherstapfte, der sich mit Herrn Muto und Yugi unterhielt, verließen das Flugzeug. Thea, die neben Rebecca herlief, versuchte sie etwas aufzuheitern und blieb trotz ihrer Misserfolge weiterhin hartnäckig. Joey lief Mai hinterher und versuchte sie zu beruhigen, seit sie ihn während des Fluges für verrückt erklärt hatte. Natürlich glaubte sie ihm kein Wort, was auch nicht verwunderlich war, da das alles etwas zu viel auf einmal für sie schien. Sie wollte so bald wie möglich wieder zurück nach Japan fliegen und dort weiterhin am Turnier teilnehmen. Wahrscheindlich würde Rebecca sie begleiten wollen.
 

Mokuba lief zum Büro seines Bruders. Dort erledigte er noch ein paar organisatorische Sachen und würde sich heute erstmal mit niemandem duellieren. Er hielt es nicht für nötig, da er nur nach wenigen Duellen, ohne viele Mühen, ins Finale kommen würde und dort nach langer Zeit endlich wieder Yugi gegenüber stehen würde. Er hatte seit dem letzten halben Jahr nicht mehr an Turnieren teilgenommen. Aufgrund der Firma, dem Freizeitpark und seit er nun Turniere auf der ganzen Welt veranstalten ließ und zudem auch noch einige Partnerschaften mit anderen Firmen betreiben musste. Er war ganz schön im Stress, aber in letzter Zeit regulierte sich der Stress endlich wieder.

Mokuba klopfte an der Tür und trat danach leise ein. Seto saß am Tisch über einige Unterlagen gebeugt und blickte dann auf zu Mokuba.

"Mokuba, jetzt nicht. Ich habe zu tun."

"Es ist witchtig, Bruder! Wirklich!"

"Was ist denn so wichtig, dass du mich bei der Arbeit unterbrechen musst?", wollte dieser wissen. Mokuba war ihm nicht böse, denn er wusste, dass Kaiba dieses Turnier und einige andere Dinge zu organisieren hatte.

"Yugi Muto, Joey Wheeler, Mai Valentine und Rebecca Hawkins wurden von der Teilnehmerliste gestrichen.", berichtete Mokuba. Daraufhin sprang Seto sofort aus seinem Sitz.

"Wie bitte? Sie sind von der Liste gestrichen?"

"Ja."

"Warum zum Teufel sind sie vom Turnier abgemeldet?!"

"Merr Muto kam heute morgen zu mir und bat mich ihre Namen zu streichen, weil sie umgehend nach Kairo fliegen würden. Keine Ahnung warum."

"Nach Kairo?", wiederholte Seto verwirrt.

"Ja.", antwortete Mokuba erneut.

"Was um Gottes Namen wollen die denn in Kairo und warum ausgerechnet jetzt?"

"Herr Muto sagte nur, es sei sehr dringend und es würde Yugi nicht gut gehen. Wobei ich dann nicht verstehe, warum sie dann nach Kairo wollten. Aber kurz danach haben sie das Hotel verlassen und den Flieger um 12 Uhr genommen.", erklärte der kleine Junge mit der Löwenmähne.

"Das kann doch nicht deren Ernst sein. Nicht ausgerechnet jetzt!", fluchte Seto. Doch danach fasste er sich wieder zur Besinnung und setzte sich wieder. "Vielen Dank, kleiner Bruder. Ich werde mich um die Angelegenheit kümmern."

"Wie meinst du das?"

"Ich werde herausfinden, warum sie gerade jetzt nach Ägypten geflogen sind."

"Okay.", sagte Mokuba und verließ das Büro seines Bruders wieder. Seto saß hingegen regungslos in seinem Ledersessel und wusste nicht, wie ihm zumute war. Wie konnten sie es wagen ausgerechnet jetzt nach Ägypten zu fliegen und was wollten sie eigentlich dort? Plötzlich zettelte ihm ein Hintergedanke an, dass Yugi eines abends zu ihm geschlichen kam und ihm das Milleniumspuzzle vor die Nase gehalten hatte. Das Milleniumspuzzle und jetzt deren Aufbruch nach Ägypten?...."Nein!", wiedersprach Seto sich selbst und legte sein Gesicht in die Hände. Diese Nachricht kam überrascht, geschweige denn deren Aufbruch war wohl sehr spontan, allerdings ließ es ihn auch nicht ganz kalt. Warum nur? Weil er sauer war, dass er nach so langer Zeit nicht endlich wieder Yugi gegenüber stehen konnte? Nur Yugi?

"Ach, verdammt!", fluchte Seto und griff zum Telefon. "Stellen sie mich mit der Reiseleitung des nächsten Flughafens von Tokyo durch, und zwar schnell."

"Geht klar, Sir."
 

Yugi ließ sich erschöpft ins Bett fallen. Sein Großvater hatte in aller Eile ein günstiges Hotel aufgetrieben, in dem sie erstmals übernachten würden. Direkt am nächsten morgen würden sie zum Grab des Pharaos aufbrechen, um dort die Suche nach seinem neuen Körper zu starten. Den exakten Weg bis dahin kannten sie ja bereits. Das letzte mal hatten sie dieses Grab aufgesucht, als er sich mit dem Pharao duelliert hatte und....gewonnen hatte. Nachdem der Pharao gegangen war stürzte die Kammer ein und die Milleniumsgegenstände gingen verloren. Yugi hatte nicht die geringste Ahnung, wo der Körper auch nur annähernd versteckt sein könnte, aber eins stand fest: In dieser Kammer würden sie den neuen Körper definitiv nicht finden. Aber seit wann würde dieser Körper wohl auf seine Seele warten? Ob er schon seit 3000 Jahren dort rumlag oder vielleicht doch nur seit ungefähr 16-18 Jahren? Yugi hielt Letzteres für wahrscheinlicher, weil 3000 Jahre Wartezeit für den neuen Körper des Pharaos wohl bedeuten würde, dass er nur noch ein Skeletthaufen wäre oder wahrscheinlicher gar nicht mehr da wäre.

"Uff.", seufzte Yugi. Er vergaß sich umzuziehen, zu Abend zu essen oder sich die Zähne zu putzen, denn innerhalb weniger Minuten war er bereits eingeschlafen.
 

Die Truppe hatte sich in zwei gespalten, als sie sich auf den Weg zum Grab des Pharaos gemacht hatten. Yugi, Thea, Joey, Tristan und Herr Muto hatten sich auf den Weg zum Grab des Pharaos gemacht. Serenity begleitete Mai zum Flughafen, da sie darauf bestand wieder zurück nach Japan zu fliegen und Joey immer noch für verrückt hielt. Rebecca sollte mit Professor Hawkins ebenfalls zum Grab des Pharaos mitkommen, doch sie wollte Mai begleiten, was aber nicht möglich war, weil sie nicht alleine in irgend einem Hotel übernachten sollte. Sie hatte danach absichtlich verschlafen und würde später mit Prof. Hawkins nachkommen.

"Da wären wir, meine Damen und Herren.", sagte der Reiseführer auf seinem groß gebauten Kamel.

"Yea, wir sind da!", schrie Joey. Er konnte es kaum erwarten endlich ins Grab zu gelangen, obwohl der Eintritt in ein Grab nicht unbedingt Spaß bedeuten würde.

"Haben Sie vielen Dank für die Führung und die Kamele.", bedankte sich Herr Muto. Er hatte bereits schon einmal das Grab betreten, als er mit zwei Reiseführern das Milleniumspuzzle gesucht und auch gefunden hatte. Daher war es wichtig, dass er die Truppe anführte.

Der Reiseführer nahm sein Geld entgegen und reiste wieder ab, hinterließ ihnen jedoch eine Art "Landkarte". Schließlich sollte er nicht erfahren, dass die Truppe vorhatte ins Grab des Pharaos einzubrechen, um dort nach seinem neuen Körper zu suchen und ihn somit wiederzuerwecken. Man würde sie für verrückt erklären, so wie Mai es getan hatte, und sie wegen Grabschändung und Schändung des Pharaos gegenüber beschuldigen. Herr Muto stieg bereits von seinem Kamel ab und sprach lauthals über seinen und Professor Hawkins damaligen Aufenthalt im Grab des Pharaos, als sie Forschungen anstellten und plötzlich festsaßen und sich um die letzte Flasche Wasser duellierten. Yugi sprang ebenfalls von seinem Kamel runter, fiel aber zu Boden, anstatt auf den Beinen zu landen.

"Ups!", lachte er spöttisch. Joey stieg ebenfalls etwas kompliziert von seinem Tier ab und Tristan tat es ihm nach; allerdings landete dieser auf seiner Nase. Thea hingegen hüpfte mit einem Haps von ihrem, dem kleinsten, Kamel hinunter und landete im weichen Sand. Zum Glück hatte sie sich noch eine Leggins unter den Rock gezogen, da es sehr windig war. Ihr gefiel der Aufzug zwar nicht so ganz, aber immerhin war es auch sehr heiß in Ägypten.

Als der Reiseführer endlich hinter einem kleinen Hügel verschwand, beendete Herr Muto seine Standpauke, die wohl wahrscheinlich als Ablenkung diente und drehte sich zur Truppe um.

"Okay, meine Lieben. Jetzt ist die Luft rein. Wir machen es wie besprochen: Tristan wird hier auf Professor Hawkins und Rebecca warten, während Yugi, Thea, Joey und ich schonmal den Eingang des Grabs betreten. Sie dürften eigentlich nicht so lange hinter uns sein, sie müssten uns in Kürze erreichen. Gibt es noch irgendwelche Fragen?"

Ein Schweigen trat ein.

"Schön, dann wäre das ja geklärt.", grinste Herr Muto, nahm seinen Rucksack, der ausschließlich mit Essen und Trinken gefüllt war und stapfte stolz zum Eingang des Pharaonengrabs. Yugi nahm ebenfalls seinen kleinen Rucksack und lief ihm hinterher. Thea tat es ihm nach und folgte ihrem kleinen Freund. Joey hingegen zögerte etwas.

"Was ist denn, Joey? Hast du Angst?", wollte Tristan wissen. Joey überhörte den sarkatischen Unterton in seiner Stimme nicht und konterte:

"Wer ist denn hier der Feigling? Wer wollte denn unbedingt draußen warten, hä?" Daraufhin ging Joey der Truppe hinterher und ließ Tristan zurück.
 

Herr Muto zündete eine Fackel an. An Fackeln hatte er zum Glück reichlich für Vorrat gesorgt. Folgend zündete er weitere Fackeln an und drückte jedem eine Fackel in die Hand. In der Eingangskammer war zwar noch Sonnenlicht, aber sobald sie in der zweiten Kammer die Treppe hinunter gehen würden, würde das Sonnenlicht die Truppe bis dahin nicht mehr begleiten. "Okay, Kinder. Auf gehts!"

"Boaaah, ist das gruselig.", sagte Thea mit leicht zittriger Stimme. Joey hingegen tat sein Bestes als Willkommensgrüßung:

"Hey, Atem! Wir kommeeeen!!!", brüllte er die Treppe hinunter und grinste danach zufrieden in sich hinein.

"Sag mal, spinnst du?!", fluchte Thea.

"Was denn? Ich wollte unserem guten, alten Kumpel mal Hallo sagen...auf meine Art. Dann erkennt er mich vielleicht eher."

"Das glaube ich wohl kaum.", sagte Herr Muto, als er die Treppe bereits hinunter ging. Die anderen folgten ihm. Die Treppe zog sich und jeder hielt seine Zunge im Zaum, um sich die Umgebung genaustens anzuschauen. Es war zwar nur eine Treppe, doch alleine Stufen konnten gefährlich sein. "Bitte seit vorsichtig!", wiederholte sich Herr Muto immer wieder. Als sie endlich unten ankamen, erblickten sie hohe Wände vor sich. Die Truppe, bis auf Herr Muto, der diesen Bereich vermutlich schon kannte, staunte nicht schlecht.

"Thea? Die Kreide!", vergewisserte sich Herr Muto.

"Ach ja!", reagierte Thea und kramte aus ihrem Rucksack ein kleines Metalldöschen heraus, in der sie einiges an Kreide verstaut hatte. Sie hatten abgesprochen, dass sie den Weg, von dem sie kamen, markieren würden, damit Tristan, Professor Hawkins und Rebecca ihnen folgen konnten und um wahrscheinlich auch selber wieder zurück zu finden.

Thea hielt es ohnehin schon fast für unmöglich, dass die kleine Rebecca ebenfalls an einen solch gefährlichen Ort kommen sollte, aber Professor Hawkins konnte sie nicht alleine im Hotel lassen und in Japan schon gar nicht. Immerhin beruhigte sie der Gedanke, dass die beiden die Truppe nicht komplett begleiten würde. Nach einer gewissen Zeit würden sie umkehren, damit niemand Verdachte schöpfte und weil es einfach zu gefährlich für einen solch alten Mann und einem so blutjungem Mädchen war.

"Hier ist sie!", sagte Thea, als sie den Rucksack wieder schloss und ein Stück weiße Kreide in der Hand hielt, welches sie zuvor aus dem Vorratsdöschen geholt hatte.

"Schön, dann wirst du gleich Pfeile an die Wände oder den Boden malen. Das ist besonders wichtig für die anderen."

"Sag mal, Großvater...", begann Yugi. "Ist das nicht verboten? Ich meine, werden die Götter nicht wütend, wenn wir hier einfach das Grab des Pharaos bemalen?"

"Nun, Yugi. Es ist für einen guten Zweck. Außerdem wissen sie, dass wir in Frieden kommen und helfen wollen."

"Wieso das?", wollte Joey wissen.

"Nun, die Götter kennen uns doch, oder? Sie kennen euch und wissen, dass ihr aus gutem Grunde kommt."

"Wow.", sagte Joey beeindruckt. Aber im Prinzip hatte Herr Muto Recht. Die Götter wussten, wer sie waren und was sie alles für den Pharao und wahrscheinlich auch für die Götter getan hatten.

"Okay, ich habe hier die alte Karte, in der ich damals den Weg durch das Labyrinth eingezeichnet habe. Also, dann folgt mir mal, Leute!", befahl Herr Muto.

"Und wo gehen wir danach hin?", fragte Yugi.

"Stimmt. Sollen wir hier irrlos rumwandern?", informierte sich Joey.

"Na ja, wir können ja Sha Di fragen, oder?."

"Im Prinzip können wir ihn sogar jetzt fragen.", sprach Yugi.

"Das ist doch super!", erwiederte Thea.

"Nun, da es leider keinen anderen Weg von hier aus gibt, müssen wir erstmal durch das Labyrinth.", erklärte Herr Muto.

"Na schön.", stimmte Yugi zu. "Dann lasst uns gehen. Wir verlassen uns auf dich, Großvater!"

"Aber sicher doch, Yugi!", lächelte der alte Herr und durchwuschelte Yugis Kopf, der ohnehin schon zerzaust genug war. "Du siehst blass aus, Yugi. Alles in Ordnung?"

"Hier ist es ziemlich dunkel, das wirkt wohl nur so.", antwortete der kleine Junge. "Außerdem bin ich etwas müde, aber hier holen mich jetzt keine zehn Pferde mehr weg!"

"Das ist die richtige Einstellung, mein Junge!"

"Genau!", rief Joey herzlich. "Pharao, wir kommeeen!!", brüllte Joey diesmal etwas leiser.

"Joey, um Himmels Willen nochmal! Sei still", zischte Thea und funkelte ihn an. Ihr war ihre Nervosität ins Gesicht geschrieben, was auch kein Wunder war, wenn man gerade mal das Grab eines Pharaos betritt. Wahrscheinlich wollte Joey seine Nervosität mit seinem Gebrüll abbauen, was allerings keine gute Idee war.

"Joey, leise musst du allerdings schon sein.", fügte Herr Muto hinzu.

"Hey, der Pharao wird uns doch sicherlich erkennen. Ich wette, der wartet nur noch ungeduldig auf uns!"

"Tja, leider wird er sich nicht mehr an euch erinnern können." Thea, Joey und besonders Yugi erstarrten und blickten schockiert zu dem alten Mann vor ihnen.

"Was soll das heißen?", fragte Yugi mit nur noch leiser Stimme.

"Nun, ich bin kein Hellseher und kenne mich nicht mit Seelenwanderung aus, aber eines ist klar: Pharao Atem bekommt einen neuen Körper. Dieser ist ein völlig anderer, als der vor 5000 Jahren oder der deine, Yugi. Das bedeuted natürlich auch, dass er ein neues oder besser gesagt, anderes Gehirn haben wird."

Yugi wurde blass im Gesicht und blickte zu Boden. Joey hingegen wurde ungeduldig. "Was soll das heißen!?"

"Joey.", fuhr Herr Muto kopfschüttelnd fort. "Wie kann man sich an etwas erinnern, was man nie erlebt hat?" Das war kurz und knackig. Erst jetzt wurde auch Joey klar, dass das Gehirn vom Pharao keine gespeicherten Erinnerungen an sie haben konnte. "Das...fasse ich einfach nicht.", stotterte er.

"Das ist mir auch erst später eingefallen.", sagte Herr Muto mit betrübter Stimme. Thea hielt sich vor Schreck die Hand vor den Mund.

"Leute!?", ertönte Tristans Stimme. "Wir sind da!", gab er bekannt.

"Tristan, Arthur, Rebecca! Wir sind unten!", rief Herr Muto leise zur Treppe hinauf.

"Okay, wir...", setzte Tristan an, als ein abartig lauter Knall die Anwesenden durchzuckte. Ein verdammt lauter Knall. Herr Muto und die anderen hielten sich die Ohren zu.

"Was ist passiert?", rief Thea, ebenfalls leise, die Treppe hinauf.

"Rebecca! Pass doch auf!"

"Tut mir leid, Großvater!"

"Sie hat nur etwas umgestoßen!", rief Professor Hawkins.

"Nur ist gut.", spottete Joey und drehte sich zum Labyrinth um und schreckte auf einmal zusammen.

"Wir kommen jetzt runter!", rief Tristan im zweiten Anlauf.

"Nein! Wir kommen hoch!", rief Joey. Daraufhin drehten sich Herr Muto und Thea zu ihm um.

"Warum denn das jetzt?", wollte Thea wissen. Doch dann erst realisierte sie, dass Joey sich über Yugi bückte, der auf dem Boden lag.

"Yugi!", erschraken Thea und sein Großvater gemeinsam und duckten sich ebenfalls zu ihm.

"Was ist passiert?", rief Tristan, der gerade aus dem runden, steinernen Treppenflur zur Truppe gestürmt kam.

"Yugi.", erklärte Joey. "Er ist bewusstlos."

I .10 - Der Unbekannte in schwarzer Kutte

Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat! >__< Ich hatte einfach viel um die Ohren, demnächst kommen Klausuren und meine Lust war etwas kurz geraten.^^"
 

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Yugi öffnete die Augen und blickte in ein schwaches, orangenes Licht. Noch bevor das verschwommene Bild scharf wurde, bemerkte er, dass es wahnsinnig heiß war. Er blinzelte ein paar mal und versuchte den Hebel in seinem Gehirn wieder auf "an" zu schalten, doch das wollte ihm nicht gelingen. Auch das Bild von wackelndem Licht wollte nicht klarer werden. Er hob seinen rechten Arm unter der Decke hervor und wollte sich seine Augen reiben. Als er sein rechtes Auge berührte, wurde ihm klar, warum das Bild nicht klar werden konnte:

Er hatte Tränen in den Augen und er wollte sich nicht in Erinnerung rufen, warum, denn er wusste, es war etwas schreckliches geschehen. Er wischte sich mit beiden Händen die feuchten Augen trocken und erhob sich. Er befand sich in einem kleinen Zimmer. Es war Nacht und wahnsinnig heiß. Das orange Licht flackerte fröhlich und knisternd weiter. Erst jetzt wurde ihm klar, dass das Fackeln waren. In den alten, örtlichen Bereichen Ägyptens gab es keinen Strom. Und hier anscheinend auch nicht.

Auf einmal ging die Tür auf und Yugi erkannte, dass ein kleiner, etwas ründlicher Mann hereintrat, um sich nach irgendwas umzusehen.

"Großvater?", fragte Yugi verwirrt. Der kleine Mann reagierte und sah ihn an.

"Yugi!", sprach die Stimme seines Großvaters. "Oh Yugi! Wir dachten schon, du wachst nie wieder auf!", klagte der Alte, immer noch mit fröhlichem Unterton in seiner Stimme. Herr Muto setzte sich zu Yugi ans Bett. Dabei knirschte das alte Holz wie ein wimmern. "Yugi? Ist alles in Ordnung? Wo siehst du denn hin?"

"Ich kann dich nicht sehen. Also, na ja, nicht richtig."

"Ohohohoho.", kicherte sein Großvater. "Noch nicht ganz bei Sinnen, was? Das wird schon wieder. Wie gehts dir?"

"Super!"

"Was?"

"Wie lange war ich weg?", wollte Yugi wissen.

"Nen halben Tag lang, mehr nicht. Was ist denn passiert, Yugi?"

"Ich äh, na ja, mir war so schwindelig und...ich denke, ich habe die Luftfeuchtigkeit da unten nicht vertragen.", erklärte dieser.

"Das glaube ich dir nicht, mein Junge. Unseren letzten Besuch hast du doch auch problemlos überstanden....vom Einsturz mal abgesehen."

"Ja, und?"

"Mensch Yugi! Irgendwas stimmt schon sein längerer Zeit nicht mit dir. Willst du nicht darüber reden?"

"Sehe ich so aus, als würde ich reden wollen?", fragte Yugi leicht genervt.

"Na schön, lassen wir die Rethorik mal aus. Also, wenn du nicht reden willst, in Ordnung. Das liegt bei dir." Herr Muto erhob sich wieder vom Bett. "Die anderen schlafen übrigens schon."

"Und warum du nicht?"

"Na ja...", begann Yugis Großvater, als er gerade zu einer alten Holzkomode ging und sich eine kleine vergoldete Sphinx anguckte. "Weißt du....Ägypten ist ein wunderschönes Land. Tolle Kultur, wundervolle Riten und vor allem Pyramiden und andere tolle Geheimnisse. Wer kann da schon nicht nervös sein?" "Außerdem...mache ich mir Sorgen um dich, aber damit möchte ich dich jetzt nicht nerven.", fügte der Alte hinzu und ging zur alten Holztür. "Gute Nacht, Yugi."

"Großvater!", rief Yugi leise. Sein Großvater schaute ihn fragend an.

"Es tut mir leid. Ich will euch nicht auf den Wecker fallen."

"Das tust du doch nicht, Yugi.", sagte Herr Muto.

"Doch, mit meinen ständigen Zusammenbrüchen und Träumen und sonst was und..."

"Ach Yugi...", seufzte sein Großvater und setzte sich wieder an sein Bett. "Ich weiß nicht, warum du in letzter Zeit so schwach bist. Entweder verträgst du die Hitze nicht oder du bist generell etwas labil oder du machst dir einfach einen zu dicken Kopf."

"Was meinst du damit?"

"Yugi...denkst du etwa, ich weiß nicht, was sich gerade in deinem Kopf abspielt?" Yugi sah ihn verwirrt an.

"Wir alle können uns nicht daran gewöhnen, dass der Pharao sich nicht mehr an uns erinnern wird. Aber hey! Wir erinnern uns an ihn und diese Erinnerungen werden uns niemald verlassen, habe ich Recht?"

"Hm...", brachte Yugi nur raus und schaute zu der dunkelbraunen Decke, unter der er lag. Er wollte am liebsten nicht darüber reden, aber ihm würde es anscheinend auch nicht anders gehen, als den anderen auch; nur dass die nicht wegen jeder Kleinigkeit ohnmächtig wurden.

Herr Muto legte Yugi einen Arm auf die Schulter. "Hey Großer! Wir werden das packen! Eigentlich gibt es doch etwas viel wichtigeres als die Vergangenheit!" Yugi blickte hoch zu seinem Großvater.

"Was denn?"

"Die Zukunft.", antwortete der alte Mann. "Am wichtigsten ist es doch, dass er seinen neuen Körper bekommt. Und wer weiß? Vielleicht wird er in euch ja neue Freunde finden? Da bin ich jedenfalls von überzeig!", sagte Herr Muto entschlossen.

"Wenn die ganze Sache schon von Anfang an geplant war,", begann Yugi, "liegt dann sein Körper also schon seit 16 Jahren in seinem Versteck rum? Also, jedenfalls so alt wie der Pharao ist? Wie alt ist er eigtnlich? So vom körperlichen her...oder äh...ach, egal."

"Na ja, das sind zwei gute Fragen. Ich gehe mal davon aus, dass sein Körper bereits seit einer gewissen Zeit existiert. Er kann ja schlecht von hier auf jetzt hier hin gezaubert werden, oder? Als er vor 3000 Jahren starb war er ungefähr....puh, lass mich nicht lügen...vielleicht genau so alt wie du?"

"Er war gerade mal 16 Jahre alt, als er starb?", fragte Yugi schockiert.

"Nun ja, das genaue Alter kann ich dir auch nicht sagen, aber ich gehe mal davon aus."

"Hmm..."

Herr Muto drückte seinen Enkel an sich und und versprach ihm, dass sie die ganze Sache gemeinsam schaffen würden. Schließlich waren sie schon in Ägypten und so schnell würden sie nicht aufgeben.

"Okay Yugi. Schlaf erstmal schön, wir werden morgen erneut aufbrechen."

"Vielen Dank, Großvater."

"Kein Problem, mein Großer. Kaum ist der Pharao für ein halbes Jahr weg, schon schießt du in die Höhe wie eine Rakete.", spottete der Alte, als er sich wieder erhob.

"Vielleicht wurde mein Körper vom Wachstum abgehalten, als ich das Puzzle bekommen habe?", dachte Yugi laut.

"So ein Quatsch und jetzt schlaf gut. Morgen ist ein großer Tag!", verabschiedete sich Yugis Großvater und schloss die alte Holztür hinter sich, so leise es ging. Zumindest so soweit es das alte Holz zuließ. Yugi legte sich wieder hin und starrte eine Zeit lang an die Decke, an der das Licht der Fackeln erkannte. Erst nach wenigen Munuten erkannte er die scharfen Umrisse des Zimmers, doch diese verschwammen wieder, bis er seine Augen wieder schloss und einschlief.
 

Am nächsten Morgen packte Herr Muto bereits einige Rucksäcke und deckte den Tisch. Dabei half ihm Thea, die durch seine lauten Geräusche wach geworden war.

"Wie geht es Yugi?", wollte sie wissen.

"Gestern Abend war er mal wach. Er sar zwar noch etwas müde aus, aber es ging ihm besser. Ich denke mal, er hat die Wetterumstellung nicht so gut vertragen. Arthur und Rebecca hatten gestern auch zu kämpfen."

"Und Sie sind sich sicher, dass Yugi heute wieder zum Aufbruch bereit ist?"

"Nun, das werden wir ja sehen, nicht wahr? Lasst uns erstmal frühstücken."

"Hat mich jemand gerufen?", fragte eine müde Stimme. In dem Moment ging eine der vielen Türen, zu den Schlafräumen, auf und Yugis Kopf schaute hindurch, zu Thea und seinem Großvater, die bereits angezogen waren und den Tisch gedeckt hatten.

"Yugi! Haben wir dich etwa geweckt?", fragte Thea, als sie ein Messer neben einen Teller platzierte.

"Glaube schon..."

"Oh Yugi, das tut uns aufrichtig leid...", begann Yugis Großvater, doch Yugi unterbrach ihn. "Mensch Großvater, mach dir bloß nicht zu viele Sorgen. So gefällst du mir gar nicht."

"Aber Yugi...", sagte der Alte, leicht erstaunt.

"Mir gehts schon wieder besser. Habe geschlafen, wie ein Baby."

"Das klingt super.", antwortete Herr Muto und fuhr fort den Tisch zu decken. Thea stürmte währenddessen sämtliche Zimmer, um die Herren aus deren Träumen zu reißen. Erstmal musste gefrühstückt werden, dann gings raus an die frische Luft und zum Grab des Pharaos.
 

Aus unbekannten Früchten, Gemüse und frisch gebackenen Broten, bestand das Frühstück unserer kleinen Truppe: Herr Muto, Yugi, Thea, Joey, Tristan, Serenity, Professor Hawkins und Rebecca, die immer noch leicht schmollend durch die Gegend blickte. Allerdings war sie froh, dass es Yugi wieder besser ging und bestand am Morgen darauf, ihn zum Arzt zu bringen. Yugi meinte nur, er wäre etwas schwach gewesen. Dass die Kombination mit dem Schock, dass der Pharao keine Erinnerungen mehr an sie haben würde, ebenfalls dazu beigetragen hatte, hatte er nicht erwähnt. Zwar wusste er nicht wieso, aber es war ihm eigentlich egal. Schon damit fertig zu werden, würde schlimm genug werden und nicht daran zu denken, war gar nicht möglich. Wie denn, wenn sie auf dem direkten Wege zu ihm waren? Zumindest zu seinem neuen Körper.

Das Grab war riesengroß. Wo sollten sie da eigentlich anfangen zu suchen? Jede Tür aufmachen und nachschauen? Vielleicht Rätsel lösen? Oder sogar sämtliche, tödliche Fallen durchqueren? Und selbst wenn, wo sollten sie denn anfangen? Das war alles sehr verwirrend und nicht nur für Yugi.

Die Truppe orientierte sich an einem Gleis, welches von Zügen für Güter genutzt wurde. Personenzüge hatten sie bisher noch nicht da her fahren sehen und überhaupt war ein Zug dort schon eine Seltenheit am Tag. Allerdings waren die Gleise eine gute Orientierung. Joey begann wieder vor Hunger zu wimmern:

"Ich habe so einen Hunger!" Tristan schloss sich dem Wimmern an. Thea schenkte ihnen eher weniger Verständnis:

"Ihr habt euch heute morgen regelrecht den Bauch vollgeschlagen. Ihr habt gefressen, wie ein Mähdrächer! Wie könnt ihr da schon wieder Hunger haben?"

"Das hat voll komisch geschmeckt. Besonders diese große, braune Nuss!"

"Falls du's noch nicht weißt: Das war eine Kokosnuss. Die gibt es auch in Japan und sie waren in diesem Hotel eine von vielen Delikatessen. Hier isst man nunmal anders. Hier gibt es keine Pommes mit Currywurst zu Frühstück.", erklärte Thea.

"Aber ich brauche was richtiges!", jammerte Joey, als er sich lieblich die Hand auf den brummenden Bauch legte.

"Dann iss später was. Wir können nicht alle fünf Minuten eine Pause machen!"

"Hmpf.", machte Joey nur. Tristans Gejammer hatte bereits aufgehört, als er sich wieder mit seinem Kamel angelegt hatte. Er mochte Kamele nicht wirklich. Ihm hätte man noch zugetraut, mit einem Porsche durch die Wüste zu fahren, wenn er natürlich das Geld dafür hätte...

Nach ungefähr einer Stunde begann Joey erneut zu wimmern, höchtens einen Bissen in ein Stück Brot zu bekommen. Es hörte sich fast so an, als ob er seit zwei Wochen nichts zu essen bekommen hätte. Thea seufzte und gab seinem Wimmern nach. Herr Muto gefiel die spontane Pause ebenfalls nicht, ließ sich dann aber von Arthur umstimmen, er könnte mal einen guten Schluck Wasser vertragen. Immerhin war das Grab nicht mehr weit. Höchstens nur noch 20 Minuten.

Tristan sprang von seinem Kamel runter und landete mit einem, vom Sand abgedämpften Rumps, auf dem Boden und spuckte reichlich Sand aus. Joey tat ihm das gleich nach, wobei Thea hingegen einen sauberen Sprung nach unten vorführte. Yugi kam problemlos von seinem Kamel runter. Vor einem halben Jahr wäre das noch etwas problematisch gewesen, aber die fünf Zentimeter, die er im vergangenen halben Jahr gewachsen war, machten es ihm doch ein wenig leichter. Die beiden älteren Herren plauderten fröhlich über sämtliche Themen, während Rebecca Yugi ihre Karten zeigte. Joey und Tristan kämpften um den rotesten Apfel und Thea durchwühlte ihren Rucksack nach ihrem Handy.

"Verdammter Mist!", fluchte sie.

"Was ist denn los, Thea?", wollten Herr Muto und Arthur gleichzeitig wissen.

"Mein Handy, ich kann es nicht finden!", klagte sie, als sie sämtliche Seitenfächer ihres Rucksackes studierte.

"Das gibt's doch nicht! Wieso müsste ihr Mädchen immer alles verlieren?", seufzte Joey. Tristan nuzte die Situation aus und schnappte sich den Apfel weg. "Hey!", meckerte Joey.

"Vielleicht sollten wir danach suchen.", schlug Yugi vor.

"Im Sand eher schlecht. Und bei dem Wind stehen die Chancen gleich Null.", erklärte Professor Hawkins. "Der leichte Wind trägt den Sand und er wird das Handy beretits bedeckt haben."

"So ein verdammter Mist! Ich verstehe nicht, wie ich es verlieren konnte. Ich hatte es doch in einem unteren Fach, des Rucksacks!", klagte sie.

"Entschuldigen Sie?", fragte eine unbekannte, kratzige Stimme.

Die Truppe drehte sich nach hinten zu einem, in ein schwarzes Tuch gehüllter, Mann. Sein Gesicht war nur schwer zu erkennen, hinter dem Gewand. Er hielt etwas in der Hand. Thea stand auf und blickte zu ihm, dann zu seiner Hand, in der er ihr neues, schwarzes Handy hielt.

"Oh, das ist ja mein Handy!", freute sie sich. Währenddessen konnte sie einige erleichterte Seufzer hinter sich vernehmen. Sie wollte es sich gerade nehmen, als der Mann plötzlich seinen Griff um das Handy fesigte und es zu sich ran zog.

"Hä?", fragte Thea verduzt. Er hatte doch wohl nicht etwa vor das Handy zu behalten, oder? Man würde ihn unter dem Umhang nicht erkennen, daher wäre es eine Leichtigkeit für ihn, dies einfach einzustecken.

"Ähm, vielen Dank, dass Sie mein Handy gefunden haben. Dürfte ich es bitte wieder haben?", fargte Thea höflich. Währenddessen erhob sich auch der Rest der Truppe, um dem Mann mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Joey schmunzelte bereits.

"Aber selbstverständlich.", sagte der Mann. "Aber.."

"Aber was?", unterbrach ihn Joey, der wohl regelrecht von ihm gereizt war.

"Joey!", zischte Thea. Nur aus Vorsicht. Sie hatte ein komisches Gefühl bei diesem Mann.

"Ihr müsst es euch erst verdienen.", sprach der Unbekannte.

"Wie bitte?", fragte Thea verduzt, als der Mann es hoch hielt und dann in einer seiner, womöglich Hosentaschen, verstaute.

"Hey! Was soll das denn heißen?", fauchte Joey und hielt ihm herausfordernd die Faust in die Höhe. "Gib ihr gefälligst das Handy zurück, sonst bekommst du's mit mir tu tun, kapiert?"

"Joey, provozier ihn nicht. Wir wissen nicht, wer er ist!", zischte Herr Muto.

"Tse, wenn er das Handy nicht auf der Stelle rausrückt, dann wird er aber wissen, wer ICH bin!"

"Und mich kannst du auch gleich kennen lernen! Inklusive Passfoto!", schloss Tristan sich Joey an. "Und jetzt rück das Handy raus, du Dieb!"

"Tut mir leid, an euch habe ich kein Interesse.", gab der Mann bekannt.

"Häh?", sagten alle gleichzeitig.

"Meine Interesse richtet sich viel mehr auf dich.", sagte der Unbekannte und sah zu Yugi.

"Lass meinen Enkel in Frieden! Nehmen Sie das Handy und verschwinden Sie!", befahl Herr Muto und stellte sich schützend vor Yugi.

"Oder besser gesagt: Mein Interesse liegt eher am Puzzle.", fügte der Mann, in der schwarzen Kutte, hinzu. Yugi riss erstaunt die Augen auf und wechselte sofort von Verteidigung auf Angriff über:

"Woher weißt du davon? Und was willst du damit?!", fragte er.

"Ich nehme euch die schwere Aufgabe, dem Pharao einen neuen Körper zu besorgen, ab. Das ist doch ein verlockendes Angebot, nicht? Ihr könnt euch die ganze Arbeit sparen.", erklärte der Unbekannte.

"Das kannst du ja mal sowas von vergessen! Das ist unsere Aufgabe und die überlassen wir niemandem! Und schon recht nicht einem Dieb, der uns erpressen will!", fluchte Joey. Zwar war sein Tonfall stark gereizt, aber diesmal widersprach ihm niemand.

"Diese Aufgabe wurde uns zugewiesen und niemandem sonst. Von weiteren Verbündeten hätten wir bereits erfahren, also verschwinden Sie!", sprach Herr Muto. Serenity und Rebecca versteckten sich hinter Tristan. Thea hingegen blieb vor dem Unbekannten stehen und rührte sich nicht vom Fleck.

"Tut mir leid, meine Damen und Herren. Aber ich fürchte, es liegt auf der Hand, dass definitiv mehrere Leute hinter dem Puzzle her sind und ich will nur versuchen Sie vor den Gefahren dieser Abtrünnigen zu schützen, die Ihnen Schaden zufügen wollen.", erklärte der Fremde.

"Und wieso sollen wir es uns verdienen?", wollte Yugi wissen.

Daraufhin zog der Fremde die schwarze Kapuze hinunter und enblößte sein Gesicht. Seine grünen Augen und kurzen braunen Haare, hatten nichts Sonderbares an sich. Allerdings trug er eine Narbe, in Form eines länglichen Schnittes, auf seiner linken Wange, dicht unter dem Auge.

"Du wirst dich mich mit duellieren.", sagte er zu Yugi.

"Du zwingst hier niemanden!", drohte Tristan mit einem gefährlichen Unterton in seiner Stimme.

"Das glaubst auch nur du!", sagte der Mann und zeigte dann auf Serenity und Rebecca, die hinter ihm auf dem Boden lagen und sich nicht regten. Tristan warf sich sofort auf sie und versuchte sie zu wecken, ohne Erfolg. Prof. Hawkins kam ihm gleich zu Hilfe und fühlte prüfend an deren Hälsen, ob sie noch atmeten. Ein erleichtertes Seufzen beantwortete diese Frage.

"Von wegen helfen, hä?", knurrte Joey, der wohl bereits im Inbegriff war, direkt auf den Fremden loszugehen.

"Na schön!", ertönte auf einmal Yugis Stimme. Er ging ein paar Schritte nach vorne und hielt dem Blick des Fremden sand.

"Wunderbar! Wenn du verlierst, wirst du mir allerdings dein Puzzle überlassen. Wenn du gewinnst, werde ich verschwinden und deine Freundinnen sind gerettet. Sie schlafen übrigens nur, keine Sorge. Ach, und selbstverständlich wird die hübsche Brünette ihr Handy zurück bekommen."

Thea empfing das überhaupt nicht als Kompliment und ballte ihre Hände zu Fäusten. Dies beließ sie allerdings direkt wieder und konzentrierte sich auf das, was Yugi gesagt hatte.

"Yugi, bitte sei vorsichtig!", sagte sein Großvater zu ihm. Man sah ihm an, dass er definitiv nicht damit einverstanden war, aber eine andere Wahl hatten sie nicht.

Darufhin holte Yugi ein rechteckiges, kleines Gerät aus seinem Rucksack, gab seine IP Nummer und sein Passwort in Blitzesschnelle an und daraufhin schoss ein flacher Arm nach rechts aus, auf dem man Karten ablegen konnte. Ein Kartenableger und kleines Feld, in dem man das Deck platzierte, war ebenfalls vorhanden. Diese Duel Disk sah dem Vorgänger, der Duell Disk, die sie zum Battle City Turnier verwendet hatten, etwas ähnlich. Allerdings war das neue Modell etwas mehr abgerundet, war teilweise mehr beleuchtet und das VIP Modell hatte sogar einen kleinen Bildschirm. Dort wurden Punktestand, abgebildete Karten, Monster in 3D und weitere Daten abgebildet. War schon praktisch, wenn man in der Wüste war und kein Spielfeld um sich herum hatte. Yugi und Joey besaßen ein solches VIP-Modell. Diese waren auch in besonderen Farbkombinationen zu erhalten: Joey trug schwarz mit Grünen Akzenten und Yugi trug den Standart Silber mit Blau. Eine hübsche Erfinding von Seto und Siegfried.

Yugi legte sein Deck, welches er immer griffbereit hatte, in den Deckhalter und blickte erwartungsvoll zu seinem Gegenüber, der ebenfalls eine neue Duell Disk am Arm trug, allerding das Standartmodell.

"Na dann, lass uns beginnen.", sprach der Fremde und zog fünf Karten aus seinem Deck und schaute sich dieses genüsslich an. Yugi tat es ihm nach.

"Sag mal...", begann Yugi. "Machst du das für dich selber oder hat dich ein fauler Boss geschickt?"

"Mein Name ist Jameiro. Mich hat ein fauler Boss geschickt, wenn du es so hören willst."

"Ach, Jameiro, und was hat der mit dem Puzzle vor?"

"Na, es zerstören, damit der Pharao nicht wieder auferstehen kann.", erklärte Jameiro locker.

"Wie bitte?", fragte Yugi schockiert. "Warum das denn?"

"Nun, weil er in dem Sinne unser Feind ist und das Dunkle wird diesmal siegen. Und ohne euren Pharao seit ihr doch eh ein Häufchen Elend.", erklärte der Gegenüber genüsslich. "Der Pharao hat sich ja noch nicht einmal bei euch gemeldet, oder täusche ich mich da etwa? ...ach nein, ich vergaß ja. Wenn er bereits aus seinem Schlaf wieder erwacht wäre, wovon ich mal ausgehe, dann würde er sich ja mit mir duellieren. Tja, leider wird er deine Drecksarbeit nicht mehr übernehmen können."

Thea, die leicht hinter Yugi stand, noch immer nicht von ihrem Platz gewichen, ballte ihre Hände wieder zu Fäusten. Joey und Tristand hörte man deutlich hinter ihr knurren, während Herr Muto und Prof. Hawkins bei Rebecca und Serenity waren. Yugi hingegen ließ sich nicht von seinen großen Tönen jucken:

"Tja, ich wünschte mir, er wäre bereits hier, denn dann könnte er nähmlich sehen, wie sehr ich mich verändert habe und wie gut ich ohne ihn bei meinen Duellen klar komme! Schließlich war ich derjenige, der beim Duell des Schicksals gewonnen hat."

I .11 - Eine unerwartete Wendung

Jameiro staunte nicht schlecht über den Satz, den Yugi zuvor konterte, doch davon ließ er sich nicht ablenken. Er nahm den ersten Zug für sich und begann mit dem Duell:

"Ich spiele den dunklen Violettdrachen im Angriffsmodus und lege drei Karten verdeckt ab! Damit beende ich meinen Zug." Der kleine Bildschirm auf Yugis Duel Disk zeigte 2500 Angriffspunkte an, das konnte doch gar nicht sein! Musste er nicht zuerst ein Monster opfern?

"Du fragst dich sicherlich, warum ich mein Monster, ohne ein anderes dafür zu opfern, gespielt habe.", meinte Jameiro, der Yugis fragenden Blick bereits bemerkt hatte.

"Ja, das tue ich.", stimmte Yugi zu.

"Nun, siehst du das schwarze Mal auf seiner Stirn? Dieses erlaubt mir, jedes Monster mit solch einem Mal, sofort aufzurufen. Es gibt drei solcher dunkler Drachen und glücklicherweise hatte ich den ersten direkt gezogen. Na, was für ein Glück für mich, nicht wahr?", kicherte Jameiro.

Yugi hingegen sah die Lage etwas anders, zumindest für sich: Jameiro hatte drei Karten verdeckt liegen und zudem auch noch ein Monster mit einer Attacke von 2500 und einer verteidigung von 2000 auf dem Feld und das auch noch in der ersten Runde! Dabei hatte Yugi gerade mal zwei Fallenkarten und ein Moster auf der Hand. Die Lichtschwerter würde er sich für später aufheben.

"Na schön.", begann Yugi. "Ich lege zwei Karten verdeckt ab und spiele den Krallenhieb im Verteidigungsmodus." Der Krallenhieb war eine noch recht neue Karte von Yugi:

Ein Krieger mit Krallen als Hände. Dass er allerdings eine Nebenfunktion hatte, war Jameiro wohl noch nicht bekannt.

"Oh, wie hübsch!", reagierte dieser und zog mit einem Katzengrinsen eine Karte aus seinem Deck. Bei dessen Anblick verbreiterte sich sein Grinsen und fügte sie in sein Blatt hinzu.

"Dann spiele ich noch eine weitere Karte verdeckt und beschwöre den Gummiknopf." Yugi guckte etwas verwirrt, als eine weiße, ründlich geformte Masse auf dem gegnerischem Feld erschien. Es erinnerte ihn leicht an ein Ditto aus Pokemon, nur dass dieses Monster nicht grinste, sondern überhaupt gar kein Gesicht hatte. Doch Jameiro fuhr fort:

"Dann möchte ich dir meine hübsche Karte schwarze Seelenketten vorstellen."

"Na dann mach schon!", erwiderte Yugi. Er war etwas ungeduldig und er wusste nicht recht warum, außer dass er leichte Kopfschmerzen verspürte. "Hoffentlich kippe ich nicht um, noch bevor er mich überhaupt angreift.", meinte dieser leise zu sich selber.

"Was sagst du, kleiner?", wollte Jameiro wissen.

"Nichts, was deinem Gehirn mehr Wissen hinzufügen könnte.", antwortete Yugi.

Jameiro beendete seinen Zug und legte seine linke Hand auf die DuelL Disk. Das schien wohl Routine bei ihm zu sein. "Ich dachte, Yugi Muto wäre sehr schüchtern. Da habe ich mich wohl geirrt."

"Hast du nicht.", sagte Yugi, als er auf die Karte blickte, die er so eben gezogen hatte. "Ich war schüchtern, aber die Betonung liegt auf war. Jeder ändert sich mal, nicht?"

"Das ist wohl wahr. Die Zeit rast viel zu schnell."

"Manche Leute wären froh, wenn sie die Zeit miterleben könnten. Für sie wäre jede Sekunde ein Abenteuer.", sprach Yugi, als er die gezogene Karte verdeckt abspielte.

Jameiro blickte von seiner Duell Disk auf zu Yugi: "Wie meinst du das?"

"Wenn der Pharao wirklich seinen neuen Körper bekommen sollte, würde das nicht heißen, dass die Jahre, die sein Körper ohne Seele geruht hat, verpasste Jahre seines Lebens sind?"

Jameiro blickte ihn eine Zeit lang an. "Nun", begann er, "da gebe ich dir wohl Recht, und..."

"Nicht und!", unterbrach ihn Yugi. "Und jetzt wollt ihr ihm auch noch seine Zukunft nehmen? Seit ihr nicht der Meinung, dass er sich ein normales Leben verdient hätte!?"

"Nein.", antwortete Jameiro kurz und knapp.

"Hey, du Dickschädel! Yugi wird dir schon zeigen, wo der Hammer hängt!", ertönte Joeys Stimme, mit einer ordentlichen Portion Drohung.

"Warum wollt ihr seine Wiedergeburt verhindern?", fragte Yugi den Mann seiner gegenüber.

"Weil er eine Bedrohung für unseren Plan ist.", antwortete dieser.

"Welcher Plan?", wollte Yugi wissen. Allmählich wurde seine Ungeduld größer.

"Das bleibt unter uns, mein lieber.", grinste Jameiro selbstgefällig.

"Dann steh nicht so dumm rum, sondern mach endlich weiter!", befahl Yugi, der den verwunderten Blick seines Gegners ignorierte.

"Da scheint es wohl einer eilig zu haben, was? Na schön. Ich spiele meinen Todesgeist. Er besteht aus schwrzem Nebel und kann nicht angegriffen werden. Deine jämmerlichen Monster packen durch ihn hindurch.", erklärte Jameiro.

"Das ist wie..."

"Die Dunkelheit?", beendete Jameiro Yugis Satz.

"Woher weißt du davon?", wollte Thea, die noch immer ungerührt hinter Yugi stand, wissen.

"Tja, das bleibt mein dunkeles Geheimnis, meine liebe. Sie ist allerdings nicht mein Werk.", erklärte Jameiro.

"Und wessen dann?", fragte Thea.

"Niemandes."

Daraufhin schauten alle zu dem Unbekannten auf und blickte ihn fragend an. Er schien es zu genießen, Dinge zu wissen, nach denen andere hungrig waren.

"Die Dunkelheit ist eben Dunkelheit. Wenn ihr das Licht in eurem Zimmer ausschaltet, herrscht Dunkelheit. Wenn die Sonne untergeht, herrscht Dunkelheit. Nur dass man ihr auch pur begegnen kann. Ist das nicht wunderschön? Es wundert mich, dass du und dein blondschöpfige Freund überhaupt noch leben, aber die Dosis war ja auch ziemlich klein."

"Woher weißt du von unseren Träumen!?", wollte Joey wissen.

"Die Dunkelheit herrscht bereits seit längerem im Grab des Pharaos. Dort haben wir überall nach dem Puzzle gesucht, doch leider hat der Auserwählte es vor uns gefunden. Und deshalb holen wir uns es jetzt zurück.", erläuterte der, im Gesicht, vernarbte Mann.

"Tse, zurück ist schon mal eh falsch. Was hat das überhaupt mit dem Grab zu tun?", gab Tristan seinen Senf hinzu.

Jameiro zog eine Karte, grinste sie, wie jede andere Karte auch, an und spielte sie auf sein Feld. Es war eine Zauberkarte, die sich erhob und darauf wartete, dessen Effekt endlich ausspielen zu dürfen. Doch bevor Jameiro dessen Wirkung erklärte, beantwortete er Tristans Einwurf: "Nun, das Puzzle musste sich irgendwo im Grab befinden. Dich ihr beiden..." Jameiro bickte abwechselnd von Yugi zu Joey, "ihr habt euch direkt im Puzzle befunden, zumindst teilweise. Der kleine Raum mit dem Sarg ist der Ruheraum des Pharaos, der sich zufälligerweise in seinem Grab befindet. Und den Raum werden wir ebenfall finden."

"Soll das heißen, dass dort der neue Körper des Pharaos ist?", wollte Herr Muto wissen.

Yugis Ungeduld wurde auf einmal zur Neugier. Hatten sie etwa einen Hinweis?

"Nun, ich gehe mal davon aus, ne?"

"Könntest du mal bitte mit diesem ständigen "Nun" aufhören? Das nervt!", fauchte Thea.

"Oh, bitte verzeiht.", entschuldigte sich Jameiro, dessen Arm wieder an seine 0-8-15-Position zurückkehrte.

Daraufhin siegte die Ungeduld in Yugi wieder. "Schön, dann erklär mir bitte, welchen Effekt deine Zauberkarte bewirkt."

"Aber gerne doch. Diese Karte heißt "Mosterstop". Sie bewirkt, dass die Zeit deines Monsterspielfeldes stehen bleibt. Du kannst zwar Monster beschwören, sie aber nicht opfern oder mit ihnen angreifen."

Yugi fiel die Kinnlade runter. Wie konnte das denn sein? Wo hatte er diese mächtigen Karten her? Er hatte noch nie von ihnen gehört.

"Und dann, mein lieber Gummiknopf, greif seinen Krallenhieb an!"

Plötzlich erschienen Senkungen eines Gesichtes in dem weißen Klebeschleim. Dieser riss sein Maul auf und raste auf Yugis Krallenhieb zu. Auf Yugis Mund breitete sich ein Grinsen aus.

"Das war wohl nichts!", entgegnete Yugi und deckte eine Fallenkarte auf: "Gasformzerstörer! Diese Karte zerstört automatisch alle Monster, die aus nicht-festem Material bestehen, sobald sie auf das Feld kommen, egal wie sie beschworen werden!"

Daraufhin zeriss der weiße Schleim in alle Einzelteile.

"Nicht schlecht.", konterte Jameiro. "Dann eben mein hübscher, dunkler Violettdrache. Greif seinen Krallenhieb an!"

Das Mal auf dessen Stirn leuchtete kurz schwarz auf, dann bewegte sich der Violettdrache zum Angriff. Er flog auf den Krallenhieb zu, riss sein Maul auf und speite einen schwarzen Nebel. Doch just in diesem Moment wurde der Violettdrache zerstört.

"Was?", erschrak Jameiros kratzige Stimme.

"Dir ist wohl entgangen, dass mein Krallenhieb eine spezielle Fähigkeit hat."

"Da gebe ich dir Recht. Wärst du so nett?"

"Aber sicher.", zitierte Yugi seinen Gegenüber und begann zu erklären: "Mein Krallenhieb hat anstatt Hände Krallen. Jeder Finger ist eine Kralle. Und jede Kralle zieht deinem Monster jeweils 100 Punkte ab. Das macht dann 1000 Punkte."

"Was?"

"Tja, wenn du das VIP-Modell der Duell Disk hättest", kommentierte Joey Yugis Sieg über diesen Angriff, "dann hättest du schon früher Bescheid gewusst. Die hat nähmlich die jämmerlichen 1400 Punkte des Violettdrachen angezeigt."

"Misch dich nicht ein, sonst liegst duc ebenfalls auf dem Boden, wie eure beiden Mädchen.", knurrte Jameiro, dessen Stimme plötzlich sehr bedrohlich klang. Daraufhin hielt Joey inne und Thea schluckte ihren Kloß im Hals runter. Yugi fuhr schnell fort, um dem Schauer auf seinem Rücken keine Aufmerksamkeit mehr schenken zu müssen. Er zog eine Karte, über die er sich sehr freute. Er spielte sie verdeckt ab und beschwörte den Topf der Gier. Dessen Effekt musste Yugi Jameiro nicht erklären und beide zogen zwei neue Karten. Yugi erfreute sich über den Neuzuwachs in seinem Blatt und fuhr mit seinem Zug fort:

"Ich spiele "das schwarze magische Ritual". Damit beschwöre ich den Magier des schwarzen Chaos! Dann aktiviere ich die Karte "Sofortangriff", die meinem Soldaten erlaubt, sofort anzugreifen!" Dies tat er auch und griff Jameiro direkt an. Ganze 2800 Punkte wurden von Jameiros 4000 Lebenspunkten abgezogen. Blieben nur noch 1200 Lebenspunkte.

"Super, Yugi!", jubelte Tristan, doch Thea trat ihm gegen das Schienbein, damit Jameiro bloß nicht auf die Idee kam, Tristan ebenfalls in einen Schlaf zu versenken. Daraufhin hielt sich Tristan zurück.

"Tse, das war nicht schlecht, aber das wirst du noch bitter bereuen.", grinste Jameiro. Dieser zog eine Karte, grinste sie an und beschwor die Monsterreanimation.

"Dunkler Violettdrache, kehre zu mir zurück! Und bringe deinen Verbündeten mit!", befahl der Fremde.

Noch bevor Yugi sich überhaupt erschrecken konnte, wunderte er sich eher, dass plötzlich zwei Drachen auf Jameiros Feld waren.

"Was hat das zu bedeuten?!", wollte Yugi wissen.

"Tsehehehe...hahahahaha!!!" Jameiro lachte genüsslich vor sich hin, allerdings leise und nicht, wie es jeder Größenwahnsinning tat, dem Yugi bisher gegenüber stand.

"Jedesmal, wenn ein Monster mit diesem Mal von dem Friedhof zurückkehrt, bringt er einen weiteren Drachen mit diesem Mal mit sich.", lachte Jameiro.

Der zweite Drache trug einen Angriff von 2750 Punkten und eine Verteidigung von 1000 Punkten. Wie sein Kollege schimmerte er lila. "Doch das ist noch nicht alles! Ich decke mein "Auge der Finsternis" auf: Es gibt jedem Monster auf meinem Spielfeld, dass vom Typ Dunkelheit ist, 1000 weitere Angriffspunkte. Damit haben meine Drachen einen Angriff von 3500 und 3750 Punkten, hahahaha!"

"Verdammt!", zischte Yugi. Der stärkere seiner Drachen trug die Angriffskraft eines Torwächsters. "Du wolltest also, dass ich deinen Drachen töte?", registrierte Yugi.

"Volltreffer, kleiner Junge. Und jetzt lerne die Kraft meiner Drachen kennen! Dunkler Violettdrache, greif seinen jämmerlichen Magier direkt an!"

"Das kannst du dir abschminken!", rief Yugi, der eine Fallenkarte aufdeckte. "Das ist mein Zugzurückdreher! Er dreht den letzten Zug des Gegners zurück. Deine Stärkung der Drachen ist unaktiv!" Daraufhin wurde der dunkle Violettdrache zerstört, da dessen standratangriffskraft wieder auf 2600 zurückfiel und mit der Kraft des Magiers nicht standhalten konnte.

"Tsehehe. Du lernst wohl gar nichts, was?", lachte Jameiro. "Dir ist klar, dass ich bei der nächsten Wiederbelebung einen weiteren Drachen, den letzten und stärksten, mitbeschwöre?"

"Ja.", antwortete Yugi, dessen Lippen ein dreckiges Grinsen umspielte.

"Ach ja? Wärest du so nett und erklärst mir auch warum?"

"Gerne.", begann der Buntschopf. "Ich decke meine Zauberkarte "Friedhofblocker" auf. Sie erlaubt mir, eines deiner Monster vom Spiel komplett zu entfernen. Ich habe deinen dunklen Violettdrachen gewählt."

"Yes!", hörte Yugi hinter sich flüstern. Es war eindeutig Joey.

Jameiros Begeisterung allerdings lief in die andere Richtung: Auf seinem harmlosen Gesicht breitete sich Zorn aus. Dieser Drache war wohl vermutlich eines seiner Lieblingsmonster. Aber das war Yugi im Moment egal. Er wollte nur noch so schnell wie möglich gewinnen und seine Freunde da raus holen. Immer wieder wurden sie mit rein gerissen und das passte ihm gar nicht in den Kessel.

"Na gut, du hast es so gewollt.", knurrte Jameiro. Er zog eine Karte, spielte sie verdeckt ab und aktivierte eine Zauberkarte.

"Diese Karte ist der "Lebenszerstörer": Jede Runde zieht er dir die Anzahl an Lebenspunkten ab, die mein stärkstes Monster besitzt. Dafür muss ich 1000 Lebenspunkte zahlen. Dann habe ich zwar nur noch 400 Lebenspunkte, aber die motze ich mir mit meinem "Punkeumwandler" wieder auf." Jameiro deckte eine weitere Zauberkarte auf. Dein elender Magier wird zerstört und seine Angriffspunkte gehen auf meine Lebenspunkte über. Das macht dann 3200 Lebenspunkte!"

Thea hielt sich vor Schock die Hand vor den Mund. Durch den Lebenszerstörer wurden Yugi 2750 Lebenspunkte abgezogen und sein einziges Monster zerstört. Er hatte nun nur noch1250 Lebenspunkte und Jameiros Monster verfügte die 2750 Angriffspunkte. Das bedeutete sein Ende! "Oh nein, Yugi!", wimmerte Thea.

"Hahahahha! Tja, mein Schwarzer Voilettdrache. Beende dieses Duell!"

Der schwarze Violettdrache befolgte dem Befehl seines Herren und griff Yugis Lebenspunkte direkt an. Er speie eine schwarze Magie, die sich ausbreitete, wie ein blitzschneller Nebel und schluckte Yugis gesamte Seite. Dabei wurde ordentlich Sand aufgeweht und verdeckte Yugi völlig. Dieser kleine Windschub hielt eine gewisse Zeit lang, während Yugis Freunde einen riesen Schock bekamen.

"Yugi!", schrieen alle von ihnen gemeinsam. Jameiro hingegen lachte genüsslich und diesmal lauter, um seinen Sieg zu feiern.

Joey konnte, wie auch die anderen, Yugi in dem aufgewirbelten Sand nicht erkennen, also warf er einen Blick auf die Duell Disk, die er ebenfalls, während des Duells, angeschaltet hatte und die Daten dieses Duells anzeigen ließ. Dabei riss er die Augen auf.

"Hey, Moment mal! Yugi hat nicht verloren!" Daraufhin blickten alle perplex zu Joey, auch Jameiro, der sein Gelächter abrupt stoppte.

"Was soll das heißen!? Ich habe gewonnen!", fauchte Jameiro.

"Auf Yugis Seite werden 2800 Angriffspunkte und Lebenspunkte von 1250 angezeigt. Laut Anzeige befindet sich der Magier des schwarzen Chaos auf seiner Seite."

"Was?", sagten Herr Muto, Thea und Jameiro gemeinsam.

"Wie ist das möglich?", wollte Prof. Hawkins wissen, der, zusammen mit Herr Muto, immer noch bei Serenity und Rebecca hockte.

In dem Moment löste sich der Rauch auf. Eine Zauberkarte war aktiv:

"Zauberwiederholung.", sagte Joey, als er die Karte erblickte. Der Rest folgte seinem Blick. "Sie erlaubt Yugi jeweils einen Zauber, den ein Spieler, während des Duells, ausgeführt hat, erneut zu verwenden. Er hat sich wohl für das schwarze magische Ritual entschieden, um den Magier des schwarzen Chaos zu wieder zu beschwören, und das Auge der Finsernis, das seinen Magier um 1000 Punkte stärkt. Nun hat er eine Angriffkraft von 3800 Punkten!"

Denn auch diese Ritualskarte war wieder auf dem Feld. Jameiros schwarzer Violettdrache wurde dabei zerstört und 150 Lebenspunkte wurden ihm abgzogen. Nun hatte er noch 3050 Lebenspunkte.

"So ein verdammter Dreck!" Jameiro hatte weder ein Monster, noch eine verdeckte Karte auf seinem Feld und war dem Angriff des Magiers schutzlos ausgeliefert. Daraufhin griff der Magier, ohne den Befehl von Yugi, Jameiro direkt an und löschte all seine Lebenspunkte aus.

"Jaaaa!", jubelten Thea, Herr Muto und Prof. Hawkins. Joey und Tristan machten einen Freudentanz. Daraufhin wachten Rebecca und Serenity wieder auf und fragten sich, was passiert sei. Herr Muto und Prof. Hawkins halfen den beiden Mädchen auf die Beine.

Jameiro hingegen wollte sich gerade damit beschäftigen, sauer zu werden und rumzuschmollen, doch dann fiel ihm etwas eigenartiges auf.

"Hey Yugi!", rief Joey. "Dem hast du aber ordentlich in den Hintern getreten, was?" Doch Yugi reagierte nicht.

"Hey Yugi!", rief Joey erneut, immer noch mit Freuden in seiner Stimme. Doch als er bemerkte, das Yugi noch immer nich reagierte, fiel ihm erst auf, dass er zu Boden blickte. Auch Thea, die zwei alten Herren, die frisch erwachten Mädchen und auch Tristan hörten auf zu jubeln.

"Oh nein. Yugi scheint es wieder nicht gut zu gehen.", sprach Serenity, die sich mit Rebecca hinter den zwei alten Herren versteckten.

"Yugi! Was ist los?", rief Tristan, der mit Joey auf den kleinen Jungen zugingen. Doch irgendwie schien er größer zu sein.

"Stop!", schrie Jameiro und hielt Joey und Tristan die aufgestreckte Hand, samt Arm entgegen. Diese blieben daraufhin stehen und blickten ihn erschrocken an. Jameiro allerdings blickte zu Yugi, dessen Anlitz ihm nicht sehr freundlich wirkte.

"Yugi?", fragte Jameiro, als er versuchte, in sein, zu Boden gerichtetes Gesicht, zu sehen.

"Nein.", entgegnete ihm eine andere Stimme, die aus Yugis Hals ertönte.

"Was?", erschrak Jameiro.

Daraufhin erhob Yugi seinen Kopf. Schockiert stellte Jameiro fest, dass er nicht Yugi ins Gesicht schaute.

Vor ihm stand der Pharao, der ihm mit einem vielsagenden Blick direkt anschaute.

I .12 - Ein Gespräch wie in alten Zeiten

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Hey Leute! Tut mir leid wegen der Verspätung! Klausuren und so weiter. ><

Ich habe dieses Kapi noch nicht von Fehlern befreit, das werde ich noch nachholen. Bitte um Verständnis!^^"

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Jameiro wollte nicht ganz glauben, welchen Augen ihn erfassten. Es war tatsächlich der Pharao. Er war wieder da? Damit hatte er nicht gerechnet, zumindest nicht jetzt. Gerade jetzt konnte er ihn gar nicht gebrauchen. Es war seine Aufgabe die Wiederkehr seiner Seele zu verhindern, doch dieses ihm Erkenntnis machte ihm klar, dass er versagt hatte. Aber noch brauchten sie keine Angst vor ihm haben. Solange er sich noch den Körper mit dem Auserwählten teilte, hatte er keine Kraft. Keine seiner mächtigen Kräfte, im Gegenteil: Dieser Körper war sehr labil. Jameiro fasste einen spontanen Entschluss.

"Pharao, schön euch zu sehen.", begrüßte Jameiro seinen Gegenüber im freundlichen Ton, jedoch mit einem unsicheren Blick. Der Angesprochene antwortete jedoch nicht. Er fixierte ihn zunächst und starrte dann wo anders hin. Ob er wohl einen Dachschaden genommen hatte? Lustig wäre es jedenfalls, dachte Jameiro.

"Pharao...", sagten Joey, Tristan, Thea und die beiden alten Herren gemeinsam und starrten ihn mit weit aufgerissenen Augen an, trotz dass sie ihn nur von hinten sahen und es trotzdem Yugis Körper war. Allerdings zeigte der Junge auch bei dem Ausruf seiner Freunde keine Reaktion. Er stand da und sagte nichts.

"Pharao?", fragte Thea und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Vorsichtig, sicherheitshalber, obwohl sie das für schwachsinnig hielt. Jameiro hingegen verzog seinen Mund zu einem Grinsen. So lange musste der Pharao erstmal wieder den Körper mit dem Auserwählten teilen, bis sie seinen Körper gefunden hatten. Somit war er schwach und verwundbar, also eine perfekte Beute und ein nicht ernst zu nehmendes Ziel.

"Tja, herzlich Willkommen mein Pharao und auch schon wieder auf Wiedersehen! Ich habe es leider eilig und muss meine Niederlage erstmal verdauen. Wir werden uns in naher Zukunft wiedersehen. Auf wiedersehen!"

Daraufhin schwung Jameiro seinen Mantel um seinen Leib und verschwand daraufhin. Es sah aus, als ob sein Mantel ihn gefressen hätte, aber das interessierte erstmal niemanden.

Daraufhin rannten Joey und Trsitan auf den alleinig zurückgelassenen Pharao zu, gefolgt von Thea.

"Hey, Pharao!", rief Joey, kurz bevor sievor ihm stehen blieben. Auch Thea erreichte die drei Jungs.

"Hey, alles in Ordnung?", fragte Thea mit ruhiger Stimme. Daraufhin schaute der angesprochene nach oben und traf für einen kurzen Moment ihren Blick und schaute daraufhin zur Seite.

"Tja..", begann er. "Meinen Schlaf werde ich wohl nie bekommen."

Thea, Joey und Tristan erschracken bei seinem traurigen Gesicht und waren nahezu sprachlos, als sie kein Wort über ihre Lippen brachten. Natürlich war es schrecklich für ihn. Er sollte seinen ewigen Schlaf bekommen, der ihm vor 3000 Jahren schon genommen wurde. Als er diesen endlich erlangte und er in Frieden ruhen konnte, steht er nach einem jämmerlichen halben Jahr wieder auf, noch nicht mal seinen eigenen, Beinen. Er schaute immer noch zur Seite, seinen Blick etwas gesenkt. Er war wohl noch nicht in der Lage seinen Freunden in die Augen zu sehen.

"Pharao...", begann Thea. Doch plötzlich leuchtete der Pharao in einem weißen Licht auf, welches sich dann ins Puzzle begab. Nun stand wieder Yugi vpr Thea und den beiden Jungs.

"Hä?", fragte Tristan. "Wo ist er ihn?" Yugi nahm das Puzzle um seinen Hals in die Hand. "Er ist im Puzzle.", sagte dieser und versuchte Kontakt mit ihm aufzunehmen. Er sprach zum Puzzle:

"Pharao? Pharao, bist du da drin? Was soll denn das? Komm doch nochmal kurz raus, bitte!"

Just in dem Moment schloss sich das Auge auf dem Puzzle ruckartig und das Puzzle fühlte sich in Yugis Händen plötzlich kalt und leer an.

"Moment mal! Hey, das kannst du nicht machen!", klagte Yugi laut.

"Es hat ihn ganz schön mitgenommen.", warf Thea ein.

"Was?", wollte Yugi wissen und blickte seine Sandkastenfreundin fragend an.

"Du hättest sein Gesicht sehen sollen.", erwiederte Joey, der mit einem lecht genervten, aber auch verunsicherten, nahezu mitgenommenen Blick zu den anderen rüber starrte.

"Oh je...", dachte Yugi laut und schaute verträumt auf das Puzzle in seinen Händen. "Es muss wirklich schwer für ihn sein. Er weiß ja noch nicht einmal warum er wieder auf zwei Beinen steht."

"Ich denke, das würde er noch früh genug erfahren, solange er sich nicht in dem Puzzle versteckt.", fügte Tristan hinzu. "Nicht, dass ich es nicht verstehen könnte, aber irgendwann muss er ja mal da raus kommen, oder?"

"Ja, das ist richtig.", stimmte Thea ihm zu. Darauf trafen auch die beiden alten Herren, als auch Rebecca und Serenity zu ihnen. Rebecca legte ihre Hand auf Yugis Schulter, als Trost. Doch das sah nahezu köstlich aus, da dieser doch mittlerweile im einiges größer war, als der Blonschopf.

"Yugi.", sprach sein Großvater. "Hier rumstehen und das Puzzle angucken bringt uns nicht weiter. Ich schlage vor, wir gehen zu unseren Schlafhäusern zurück und ruhen uns noch einmal aus. Ich denke, wir werden einiges zu besprechen haben. Nicht nur, dass unser Freund wieder da ist, sondern auch über die Tatsache, dass wir jetzt wissen, dass wir nicht alleine sind bzw. dass wir Konkurrenz haben."

"Ja.", stimmte Yugi dem alten Herren zu und drehte sich zu ihm. "Ich denke auch, wir sollten gehen.", sprach der Kleine.

"Schön.", sagte Herr Muto. Daraufhin setzte sich die Truppe wieder in Gang und suchte deren Schlafhäuser wieder auf, in denen sie das Geschehene verarbeiten konnten.
 

In den Schlafräumen angekommen warf Yugi seinen Rucksack direkt auf sein Bett und zog das Milleniumspuzzle aus und nahm es in die Hand. Joey, Trsitan, Thea standen bei ihm und wollten ebenfalls den Kontakt mit dem Pharao. Doch als Yugi versuchte Kontakt mit ihm aufzunehmen, erwiederte der Pharao seine Gedanken nicht.

"Hm...er scheint micht nicht zu hören...", dachte Yugi laut.

"Yugi.", sagte sein Großvater, der gerade das Zimmer betrat. "Ich denke, auch er wird erschöpft und vor allen Dingen müde sein. Vielleicht lasst ihr ihn erstmal ruhen."

"Aber...", begann Yugi. Doch noch im Satz brach er selber ab. Er wusste, dass es sinnlos war gegen die Worte seines Großvaters zu kontern, denn er wusste ja, dass er Recht hatte. "Hm..., na schön.", sagte Yugi und legte das Puzzle auf seinem Kissen ab. "Vielleicht ja morgen."

"Aber bis morgen ist mir zu lange!", jammerte Joey und wuschelte verzweifelt in seinem blonden Schopf.

"Hm....ich denke uns bleibt nichts anderes übrig.", sprach Thea. "Ich denke, wir sollten erstmal etwas essen und nach Serenity und Rebecca sehen. Sie werden unter Umständen noch geschockt sein. Ich gehe asm besten mal vor.", erklärte Thea den restlichen Anwesenden und verließ den Raum, ohne aber die Tür hinter sich zu zu ziehen.

"Das mit dem Essen ist eine hervorragende Idee!", stimmte Herr Muto zu und grinste zu den Jungs. "Also, ich denke, wir haben noch einiges zu besprechen.", meinte der Alte. "Kommt bitte gleich in den Essraum, damit wir ein paar Worte über unser Vorgehen beim Besuch des Grabs."

"Der Dritte, mittlerweile.", schmollte Joey, als er endlich die Hände aus seinen gefolterten Haaren nahm. "Aber was zu essen wäre jetzt nicht schlecht.", meinte Joey und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Darufhin merkte der Blonde, dass Tristan nicht mehr neben ihm stand und sich ganz langsam richtung Tür schlich. Natürlich wurde Joey sofort klar, dass er das größte Stück Fleisch haben wollte, aber das ließ Joey nicht zu und rannte ihm hinterher:

"Na das kannst du aber vergessen, Freundchen! Diesmal bin ich dran!!"

Schon waren die beiden Streithähne verschwunden. Kurz darauf war ein lautes rumpsen zu hören und Thea tat wieder ihren Job und schimpfte die beiden aus. Schließlich waren sie hier nicht zu Hause. Irgendeiner musste ja den "Mutterjob" hier übernehmen, zumindest was das Austadeln anging, darauf waren die beiden meißt angewiesen.

Yugi blieb hingegen mit seinem Großvater in dem kleinen Zimmer stehen und blickt auf das Puzzle.

"Yugi...", begann sein Großvater und legte eine Hand auf Yugis Schulter. "Mach dir keine Sorgen. Er wird sicherlich bald zu reden sein."

"Mach du dir auch keine Sorgen um mich, Großvater. Ich kann warten, versprochen.", log Yugi, aber mit einem echten und unabschlagbaren Lächeln, dass sein Großvater dies annahm und sich von seinem Enkel in den Essraum begleiten ließ.
 

"WAS?", fragte Mokuba entsetzt.

"Du fliegst nach Ägypten und ich soll währenddessen die Leitung über das Turnier alleine übernehmen?"

"Stell dich nicht so an Mokuba. Du hast schon größere Projekte geleitet, da wird das doch wohl kein Problem sein. Ich habe dir alles wichtige erklärt. Und ich verlasse mich auf dich."

Mokuba schaute seinem Bruder mit offenem Mund hinterher, als dieser einen Koffer zu Roland brachte, der bereits mit einem gequälten Gesicht, welches er zu verdecken versuchte, auf den nächsten Gepäckkoffer wartete, um diesen dann in Setos Privatjet zu verstauen.

"Kann nicht jemand anderes die Leitung übernehmen?"

"Ich habe es dir doch schon erklärt! Wer soll denn sonst die Leitung übernehmen?", fragte Seto leicht genervt. Sein kleiner Bruder hingegen war sehr verwirrt.

"Na...Pegasus oder...Siegfried? Genau! Ihr arbeitet doch zusammen!"

"Ja, weil er mit seinen Ideen guten Umsatz macht."

"Mensch Seto, sei doch nicht so! Ich bin dein Bruder und ich möchte auch wissen, wo Yugi und die anderen hin sind. Und ich mache mir Sorgen um seinen gesundheitlichen Zustand. Du hast selber gesagt, dass es nicht sehr lange dauern wird."

"Aber lange genug, um ein Turnier in die Leitung falscher Hände zu legen. Und jetzt ist Schluss mit der Diskussion, Mokuba. Ich verlasse mich auf dich.", sagte die Braunhaarige und schloss die Tür hinter sich und ließ seinen kleinen Bruder alleine zurück.

Ja, er hatte für alles gesorgt, damit Mokuba seine Arbeit möglichst ohne Behinderungen ausführen konnte. Musste es denn immer nur um Arbeit gehen? Und seit wann interessierte er sich so sehr auf die Abwesenheit von Yugi und Joey? Nur wegen des Finales, in dem er Yugi wieder gegenüberstehen wollte?

"Ach Seto..."
 

"Woaaaah! DAS war mal ein Essen!", sang Joey fröhlich, nachdem er sich in sein Bett hatte fallen lassen und sich lieblich über den Bauch streichelte. "Die Pizza war zwar nicht von bester Qualität, aber...hach..."

"Stell dich nicht so an Joey. Du hast zu viele Zwiebeln gegessen. Wie soll Tristan denn diese Nacht überleben, wenn ihr im gleichen Zimmer übernachtet?"

"Oach, das geht schon!", lächelte Joey in sich hinein und freute sich auf die Rache zum Abendessen des Vortages.

"Ich schaue mal nach Yugi. Und bitte streitet euch nicht wieder um die Nachtschockolade." Daraufhin schaute blitzartig Tristans Kopf aus dem Badezimmer und Joey linste zu Thea. "Keine Sorge, ich habe die Herrn Muto gegeben.", grinste Thea und symbolisierte mit dem "Peace" Zeichen ihren Sieg.

"Och neee...das gibts nicht!", jammerte Joey.

"Gute Nacht Jungs.", winkte Thea und ging an der Tür zum Badezimmer vorbei, aus der Tristans Kopf mit enttäuschtem Blick hing.

"Mein Beileid!", rief Thea zu Tristan hinterher und hoffte, dass er diese Nacht überleben würde.
 

Thea klopfte an Yugis Tür und trat nach Yugis "Herein?" ein und schloss die Tür hinter sich, die wieder ihr Leidlied sang.

"Hey Yugi! Bist du noch nicht müde?", wollte die junge Frau von ihrem Kindheitsfreund wissen.

"Na ja, irgendwie schon. Aber ich denke, das Einschlafen wird mir heute Nacht wohl schwer fallen."

"Oh, ich kenne da noch einen, der definitiv Einschlafprobleme bekommen wird.", grinste Thea mitfühlend in die Gegend rum. Yugi wusste sofort, dass dieser Mitleid Tristan zugeteilt war. Er musste Joeys Gasverarbeiten überleben.

"Morgen wird ein langer Tag. Immer wieder da hin reisen, ins Grab, meine ich.", wechselte Yugi das Thema.

"Ich denke, diesmal schaffen wir es. Wir haben immerhin jetzt den Pharao bei uns und er wird uns garantiert helfen, wenn wir Hilfe brauchen oder nicht weiterkommen. Immerhin ist es ja auch sein Körper, den wir suchen.", erklärte Thea. Yugi nickte zustimmend.

"Ja, das denke ich auch. Mal schauen, was draus wird. Ich denke, er braucht noch Ruhe."

Thea setzte sich auf das Bett, während Yugi in seinem Buch ein Lesezeichen verstaute und das Buch zur Seite legte.

"Denkst du, dass die Dunkelheit auch in seinem Grab sein wird? Ich meine, ihr seit ihr ja nur im Puzzle begegnet. Was auch immer "nur" dabei zu bedeuten hat."

"Ich weiß es nicht, aber ich würde es auf keinen Fall ausschließen, schließlich hat sie vor den neuen Körper vom Pharao zu zerstören und das werde ich nicht zulassen.", sagte Yigi fest entschlossen.

Thea begann leicht zu lachen.

"Was denn?", wollte Yugi enttäuscht wissen.

"Mein junger Mann. Du solltes mittlerweile wissen, dass das Wort "ich" in manchen deiner Sprachgebrauche fehl am Platz ist. Wie war das noch?"

Yugi lächelte entschuldigend. "Ja, du hast Recht. WIR werden es nicht zulassen."

Daraufhin nickte Thea und unterdrückte ein Gähnen. "Nun, ich werde mich dann auch mal ins Bett begeben. Lies nicht zu lange, sondern tank am besten so viel Schlaf, wie du kannst, okay?", meinte Thea und erhob sich bereits.

"Ich gebe mein bestes.", antwortete Yugi und wünschte ihr noch eine gute Nacht. Danach schloss Thea die Tür wieder.

"Uff....", seufzte Yugi und holte einen Zettel raus, auf dem er einige Anweisungen seines Großvaters aufgeschrieben hatte und las sie sich nochmal aufmerksam durch. Nach 10 Minuten hing sein Kopf fast auf dem kleinen Holztisch, an dem er saß und zuckte noch einmal hoch. "Oh mann..." Er legte den Zettel zur Seite und rieb sich während des Aufstehens die Augen. Im Badezimmer putzte er sich die Zähne und wusch sein Gesicht. dabei schaute er sein Spiegelbild an und fragte sich, ob der Pharao vielleicht ganz anders aussehen würde. "Hm...", dachte er laut nach und hing das Handtuch wieder weg und schlüpfte in seine Schlafklamotten. "Auch wenn du Tausend Flecken im Gesicht hast oder schielst oder schiefe Zähne hast, für mich bleibst du die gleiche Person." Doch dabei dachte Yugi wieder an den möglichen oder sogar bombensicheren Erinnerungsverlust des Pharaos. "Hmmmmmh...", seufzte Yugi diesmal noch lauter. Dabei verließ er das Badezimmer wieder und setzte sich auf das Bett. Er sah das Puzzle, nahm es in die Hand und sah es traurig an. "Bitte vergiss uns nicht.", meinte er und bemerkte auf einmal, dass das Milleniumslot wieder offen war. Zuvor war das Auge geschlossen. Jetzt hingegen fühlte er sich vom Aige "angeglotzt", wie man so schön sagte.

"Yugi?", fragte eine vertraute Stimme. Erschrocken drehte sich Yugi zu seinem Freund um. Er stand mit verschränkten Armen vor dem Fenster, in dem aber keine Glasscheiben vorhanden waren, und schaute in den Nachthimmel in Richtung der Pyramiden. Doch wie gewohnt schimmerte er nur leicht und man konnte größtenteils zu ihm hindurch sehen. Er war sich bewusst, dass nur er ihn so sehen konnte, aber das war ihm herzlich egal und stand auf und stellte sich neben seinen Freund. Der Pharao sah ihn leicht verwundert an.

"Bist du gewachsen?", wollte der nur noch leicht Größere wissen.

"Ähm ja, fünf Zentimeter."

"Wow.", lächelte der Pharao und sah wieder hinaus. Er stand mit einem ruhigen Blick da. Es war, als sei er die Ruhe selbst, doch Yugi wusste genau, welches Chaos gerade in ihm vorging. Zumindest hatte er eine Vorstellung davon. Yugi hingegen konnte seine Schulgefühle nicht weiterhin innehalten:

"Pharao, es tut mir so leid, wegen deinem unendlichen Schlaf. Ich wollte dich eigentlich ruhen lassen, aber ich hatte keine andere Wahl und..."

"Schhht!", unterbrach ihn der Pharao mit einem Zischen.

"Du hast Recht. Du hattest keine andere Wahl, also..."

"Hm...", seufzte Yugi und sah hinaus in die Ferne.

"Ich sollte mich eher entschuldigen.Ihr habt sicherlich auf mich gewartet, stimmts?", fragte der Pharao.

"Ja, das haben wir.", stimmte Yugi zu.

"Ich war zu müde und verwirrt. Ich hatte nichtmal die Kraft aus dem Millleniumspuzzle zu kommen. Ich wusste einfach nicht, was los war und es kam mir so vor, als wäre das ein Traum, den ich in meinem Schlaf träumen würde.", erklärte der Pharao.

"Geht das denn?", wollte Yugi interessiert wissen.

"Äh, nein. Alleine das war schon eigenartig." Daraufhin schwiegen beide eine Weile.

"Wir werden morgen in dein Grab aufbrechen."

"Ja, der erste Versuch war wohl nicht so erfolgreich, was?", lächelte der Pharao. Yugi gefiel das gar nicht. Lieber sollte er traurig gucken, anstatt ein gequältes Lächeln aufzusetzen.

"Es waren zwei.", meinte der Kleinere.

"Was?", fragte der Pharao leicht verwundert.

"Vom ersten Besuch hast du wohl noch nichts mitbekommen, was? Wir waren bereits am Labyrinth."

"Verstehe. Wieso seit ihr wieder umgekehrt?", wollte der Pharao wissen.

"Urghs....ich bin bewusstlos geworden. Das passiert mir in letzter Zeit andauernd und es ist mir mittlerweile schon peinlich."

"Mir muss es peinlich sein, schließlich ist es meine Schuld."

"Was?", fragte Yugi verwundert. Daraufhin drehte sich der Pharao zu ihm und sah ihn an. Und so sehr der Pharao auch versuchte seinen Schmerz zu unterdrücken, war es doch nicht zu übersehen und das machte Yugi fertig.

"Hör zu. Die ganze Zeit vorhin, als dein Körper auch meine Seele getragen hat, da....moment mal. Wie lange ist das eigentlich her?"

"Ein halbes Jahr.", antwortete Yugi. Daraufhin schaute der Pharao ihn verdutzt an.

"Ich habe nur 6 Monate geschlafen?!"

"So ist es.", stimmte Yugi bedrückt zu.

"Also, vor einem halben Jahr hast du deine und auch meine Seele getragen. Aber aus irgendeinem Grund ist dein Körper jetzt nicht mehr in der Lage auch meine Seele zu tragen. Das liegt zum einen daran, dass sich dein Körper jetzt ohne den Einfluss meiner Seele weiterentwickelt und irgendwas muss wohl mit meiner Seele jetzt anders sein.", eklärte der Pharao.

Yugi dachte einen kurzen Moment nach, als es plötzlich in ihm läutete:

"Moment mal! Soll das heißen, dass mein Körper sich nicht weiterentwickelt hat, währed das Puzzle, also du, bei mir warst?!"

"Ja, so ist es. Das ist mir auch gerade eben erst klar geworden. Jetzt, wo du schon um einiges größer bist."

"Wahnsinn....also, das heißt, dass ich jetzt weiterwachsen werde?"

"Ja, davon gehe ich aus. Allerdings bist in der Tat nicht der Größte. Dabei bleibts.", lächelte der Pharao.

Yugi sogar lachte ein wenig. "Na ja, ganz so groß kann ich mich selbst auch nicht vorstellen."

Der Pharao fuhr fort:

"Da dein Körper nicht mehr beide Seelen tragen kann, aber er es momentan tun MUSS, weil ich noch keinen eigenen Körper habe, macht es dir sehr schwer zu schaffen. Deine Lebensenergie wird nun auf beide Seelen verteilt und den größeren Teil nehme wohl ich ein und das kann ich noch nicht mal beeinflussen."

Yugi verstand. "Deshalb bin ich so oft schwach und werde bewusstlos bei jeder Kleinigkeit?"

"Bei jeder Kleinigkeit? Solche Kraft hat nicht jeder Körper. Du magst zwar klein sein, das hat aber nicht zu heißen, dass du schwach bist. Außerdem sagt man doch: "In der Kürze liegt die Würze", richtig?"

"Ja!", lachte Yugi. "Ich bin froh, dass ich wieder mit dir reden konnte." Doch bei diesem Satz fiel Yugi wieder auf den bevorstehenden Erinnerungsverlust des Pharaos ein. "Hm..." Dieser jedoch bemerkte Yugis Denken.

"Ich werde alles geben, um euch nicht zu vergessen. Ich kann es nciht versprechen, aber ich gebe alles! Und selbst wenn es so ist, ihr vergesst mich sicherlich nicht und ich werde ja wohl, wenn ich in meinem neuen Körper bin, in eurer Begeleitung sein, oder?"

"Auf jeden Fall!", befahl Yugi. Der Pharao lächelte.

"Mach dir keine zu großen Sorgen, Yugi. Auch wenn ich euch vergessen sollte. Ihr bleibt immer die wunderbaren Menschen, dir ihr seit."

"Ja...", meinte Yugi und freute sich über die Anwesehenheit des Pharaos. "Und ich werde versuche bis dahin stark zu bleiben. Morgen holen wir uns deinen Körper! ...Wenn wir ihn zumindest finden."

"Im Grab sind ägyptische Rätsel versteckt. Nur Pharaonen können sie lesen, weil nur sie über diese Rätsel belehrt werden. Ich denke, ich komme damit klar."

"Echt? Das klingt super!!" Daraufhin lächelte der Pharao wieder.

"Ach, Yugi? Es wäre besser, wenn ihr mich nicht mit "Pharao" vor den anderen Leuten ansprecht."

"Oh ja, stimmt. Wie sollen wir dich denn nennen? Atem?"

Dabei lächelte der Pharao wieder, aber diesmal mit einem echten Lächeln. "Nein, nennt mich hier einfach nur "Yami.""

"Na schön, Yami. Morgen gehts auf ins Grab!", meinte Yugi froh und siegessicher. Yami hingegen gucktr ihn etwas verdutzt an.

"Was denn?", wollte Yugi wissen.

"Wie sich das anhört.", meinte Yami. "Auf ins Grab..."

"Tja, klingt komisch, is aber so!", grinste Yugi.

"Na schön. Aber jetzt geh schlafen. Wir haben morgen einen langen Tag vor uns.", meinte Yami.

"Ja, du hast Recht.", stimmte Yugi zu und legte sich ins Bett. Yami verschwand wieder im Puzzle. Dieses legte Yugi um seinen Hals und schlief ein.

Ohne Albträume.

I .13 - In der Zwickmühle

"Mensch Yugi! Wo bleibst du?", rief Joey, der gerade ein paar Karotten in seinen Rucksack stopfte, der ohnehin mehr als die Hälfte nur mit Essen gefüllt war. Yugi hatte nicht schlecht geschlafen, im Gegenteil: Er hatte soger verschlafen! Die Truppe wartete auf den Bunthaarigen, der nur als Antwort rief: "Ich komme!"

Tristan hatte sich wiedermal mit seinem Kamel angelegt, welches sich auch so leicht verhöhnt vokam, wenn man so kompliziert auf das arme Tier stieg, wie Tristan es machte..oder versuchte. Und wenn er oben war, lief das Kamel im Kreis. Während Tristan zu Boden rumpste kam Yugi aus dem Lehmhäuschen gerannt, den Rucksack am Rücken und leicht keuchend:

"Tut mir leid, Leute!"

"Schon okay, jetzt aber los!", befahl Herr Muto mit einem Lächeln. Yugi, Joey, Tristan, Thea, sowie Rebecca und die beiden alten Herren machten sich wieder auf den Weg, entlang den Gleisen, zum Grab des Pharaos. Nach ungefähr einer Stunde kam die Truppe an und band ihre Kamele in einem aufgestellten Sonnenschirm fest. Der Wegweiser machte sich bereits auf den Weg zurück.

"Okay Leute. Seit ihr bereit?", fragte Herr Muto, bevor sie das Grab betraten.

"Wir haben an alles gedacht!", posaunte Joey rum, bevor jemand anderes antworten konnte.

"Ihr wisst, was ich euch gesagt habe. Immer zusammen bleiben, IMMER! Ohne wenn und aber und es wird nicht angefasst ohne meine Erlaubnis. Ihr folgte meinen Anweisungen und nicht rumschreien. Ist das klar?", ermahnte Herr Muto seine Begleiter.

"Ja.", antworteten alle Anwesenden in unterschiedlichen Stimmlagen.

"Na schön, dann lasst uns aufrechen!", befahl der Alte und drehte sich gerade zum Grabseingang um, als yugi ihn vor dem Betreten abhielt:

"Wartet, ich äh....ach schon okay." Yugi wollte eigentlich erwähnt haben, dass auch nun Yami wieder mit von der Partie war, aber er hielt es erstmal für besser dies noch nicht zu erwähnen, da sonst ein riesen Chaos ausbrechen würde und Yami das Wort "Ruhe" rückwärts buchstabieren konnte.

"Yugi?", wollte sein Großvater wissen.

"Schon okay, ich wollte nur was fragen, aber es ist mir gerade wieder eingefallen.", entschuldigte scih Yugi mit einem unschuldigen Lächeln und machte ihm mit Gestik vor, er solle gehen. Es tat ihm leid, zu lügen, aber das war wohl erstmal das Beste für ihn und den Pharao.

"Na dann, auf gehts!", riefen Joey und Tristan gleichzeitig und gingen im Gleichschritt voran und folgten somit direkt Herrn Muto. Wohl weil sie Angst hatten ganz hinten zu sein. Doch nachdem Serenity Tristan einen leicht bösen Blick widmete, nahm er sie an die Hand und machte den Boss.

Zuerst verlief es wieder wie beim ersten Besuch im Grab. Die Truppe ging an nicht-brennenden Fackeln vorbei und stieg eine lange Steintreppe hinab. Unten angekommen hatten sie wieder einen direkten Blick auf das Labyrinth. Dort standen auch wieder die Steinwächter mit den gigantisch großen Säbeln. Alleine bei diesem Anblick blieb die Truppe, bis auf Herr Muto, geschockt stehen. Herr Muto trat an den Rand, somit den Beginn des Labyrinthspielfeldes, und hielt seine Fackel in Richtung einer Statue.

"Nein, sei vorsichtig!", rief Yugi. Doch Herr Muto drehte sich zu ihm um und stellte dann fest:

"Sie reagieren nicht. Irgendwas ist hier faul."

"Soll das etwa heißen, wir sind nicht die einzigen hier?", wollte Thea wissen.

"Das sowieso nicht.", meinte Herr Muto. "Aber Eindringlinge oder Verfolger unsererseits nicht.", rätselte der Alte, der immernoch mit seiner Fackel wedelte.

"Was soll denn heißen Eindringlinge? Sie wissen doch, dass auch WIR Eindringlinge sind.", behauptete Thea, als viele bereits am rätseln waren.

"Nein, ihr seit keine Eindringlinge und werdet deshalb auch nicht angegriffen.", meinte eine vertraute Stimme. Herr Muto drehte sich um und der Rest hinter Yugis Rücken hob erschrocken die Köpfe.

Thea ging einen Schritt an ihn heran: "Pharao?"

"Es tut mir leid.", meinte er. "Ich hätte früher für euch da sein sollen..."

Zuerst herrschte Stille und Yami schaute zu Boden, doch dann ließ Joey den Rucksack fallen, raste auf Yami zu nahm ihn wie seinen besten Freund in die Arme und rubbelte währenddessen durch seine, ohnehin schon nicht zu retten scheinende, Frisur.

"Hey, Alter! Ich glaubs ja nicht!! Wie gehts dir; Kumpel?", lachte Joey fröhlich. Noch bevor Thea wegen der nicht allzu sachte angewendeten Umarmung, tat Tristan Joey es allerdings nach und warf sich ebenfalls auf ihn.

"Hey, auch schön, dich wieder zu sehen. Joey, nicht so fest."

"Ups, tschuldigung.", meinte Joey und drückte die zierliche Figur wieder von seiner Brust. "Wie gehts dir?", wollte Joey wissen. Thea trat bereits heran.

"Super.", spottete der Pharao.

"Oh, tut mir leid.", entschuldigte sich Joey.

"Schon okay, Joey. Nichts ist deine Schuld, okay?", beruhigte ihn Yami. Darauf grinste Joey und klopfte auf den schmalen Rücken.

"Aber klar doch!"

Daraufhin drehte sich Yami zu Herr Muto und ging zu ihm.

"Die Figuren werden uns nicht angreiden. Sie haben meinen Befehl inne zu halten.", erklärte Yami.

"Wow, geil!", staunte Joey. "Das kannst du?"

Mit einem verspotteten Gesicht drehte sich Yami zu ihm um und meinte: "Klar, sind doch auch meine, nicht wahr?"

"Voll crass.", meinte Joey nur und trat heran. "Also, wollen wir?"

"Oh, die Frage wollte ich auch gerade stellen.", meinte Herr Muto. "Aber jetzt, wo der Pharao gerade schon neben mir steht..." Herr Muto hielt ihm seine Hand hin, doch Yami wusste erst nicht recht, was diese Geste sollte. Doch kurz darauf klingelte es bei ihm und er gab dem Alten seine Hand. Alleine die Gestik und Mimik würde er wieder lernen müssen.

"Es freut mich Euch nach nicht allzu langer Zeit trotzdem wiederzusehen. Auch wenn es ein schweres Schicksal für Euch ist, ich bin mir sicher, dass Ihr mit einem neuen Körper ein neues Leben anfangen könnt und dass Ihr ein glückliches Leben führt."

Der Angesprochene lächelte, doch die Mühen, die er sich auch gab, reichten nicht. Es war ein gezwungenes, gespieltes Lächeln und das merkte er bereits selber.

"Auch wenn mein Lächeln falsch ist, trotzdem vielen Dank."

Daraufhin trat auch Professor Hawkins heran. "Mein Junge, ich schließe mich dem meines alten Freundes an. Ich bin davon überzeigt, dass es auch einen guten Grund gibt, weshalb Ihr wieder ein Leben geschenkt bekommt. Dass es nur zu Sinnen eines Krieges ist, kann ich mir nicht vostellen. Absolut unmöglich."

Der junge Pharao schaute in die alten Augen des Professors. Danach trat auch der Rest der Gruppe heran.

"Das packen wir!", meinte Thea entschlossen und sich dessen bewusst, dass solch eine Aussage eher von Joey oder Tristan kommen würde. "Also, Leute?"

"Yes, Sir!", stimmte Tristan zu, woraufhin Serenity lächelte. Joey grinste nur wieder sein "Muhaha-Grinsen" und die beiden alten Herren nickten sich zu. Rebecca seufzte kurz, dann lächelte auch sie. Etwas, was sie seit Tagen nicht mehr geschafft hatte.

"Ach ja, ich hätte eine Bitte.", meinte der Pharao. "Bitte sprecht mich hier nicht mit Pharao an."

"Wieso denn nicht?", wollte Joey wissen.

"Na ja, vielleicht ist es besser so. Ich bin mir nicht sicher, ob wir immer noch von der Dunkelheit verfolgt werden. Also daher..."

"Achso, achso, achso!! Ja, natürlich, ähm...wie?", lachte Joey entschuldigend.

"Nennt mich einfach Yami."

"Alles klar, Yami!!", rief Joey und kassierte direkt einen warnenden Blick von Thea, der ihm bedeutete, er solle nicht so rumschreien.

"Also, dann würde ich mal sagen, wir überschreiten das Labyrinth. Ich werde vorgehen und ihr folgt mir. Aber bitte seit mir um Himmels Willen vorsichtig! Die Schlucht runter ist sicherlich nicht gerade untief.", erklärte Herr Muro und setzte bereits vorsichtig einen Fuß auf den Boden des Labyrinthes, der von Schlucht umgeben war. Jedoch waren die Gänge immerhin breit genug. Trotzdem machte er sich Vorwürfe das den anderen, seinem Enkel und seinen jungen Freunden antun zu müssen. Aber sie hatten eh darauf bestanden mitzukommen und das würden sie auch weiterhin tun.

"Untief...", murmelte Thea und dachte nach, ob es dieses Wort überhaupt gab. Leicht zögernd ging folgte Yami dem alten Herren, gefolgt von Thea und Serenity. Letztere zog Tristan leicht gequält hinter sich her. Danach folgten Perfessor Hawkins und Rebecca und zu guter Letzt Joey, der den Schluss der Truppe bildete und ziemlich stolz auf sich war, aufgrund diesen Mutes, den er eh nicht hatte. Dabei krochen sie an einigen großen Statuen vorbei. Und obwohl der Pharao ihnen erklärte hatte, dass sie nicht angreifen würden, gingen alle mit Bedacht an ihnen vorbei und musterten sie dabei scharf. Eigentlich hätte Tristan eine Pause vertragen, da er deutlich zu viel Adrenalin verarbeitete, doch das war etwas unpraktisch auf den Steinböden, hoch über einer tiefen Schlucht. Nach ca. 10 Minuten kam die Truppe seelisch erschöpft an der anderen Seite an. Tristan half Serenity und Thea hinüber, über die kleine Lücke, über die sie hüpfen mussten. Herr Muto las eine Karte und Prof. Hawkins fragte jeden, on alles in Ordnung sei. Herr Muto war an einem Satz am rätseln. Zwar beherrschte er arabisch, doch so manches Zeichen bereitete ihm Probleme. Aber dann kam ihm der Gedankenblitz, dass er Yami fragen könnte. Er drehte sich im und wollte yami gerade um Hilfe fragen: "Sag mal, Yami. Könntest du mir vielleicht....gerade......äh, Yugi?" Doch während des Satzes stellte der Alte fest, dass er mit seinem Enkel redete.

"Oh, na wo ist er denn hin?", fragte Herr Muto seinen Enkel.

"Ähm, na ja, ich kann ihn auch so fragen. Soll ich?", bot Yugi an.

"Ja, das wäre sehr hilfreich.", nahm der Alte an und hielt Yugi die Karte hin.

"Hm, okay." Somit trat auch schon wieder Yami zu Vorschein und nahm die Karte in die Hand und studierte sie. Es war ungewöhnlich zu sehen, wie die beiden Seelen wieder einander teilten. Professor Hawkins gesellte sich zu den beiden und versuchte ebenfalls mit seinen Arabisch-Kenntnissen zu bei zu steuern, doch ihm wurde bereits klar, dass er von einem solchen Rästeln, welches auf der Karte wohl abgebildet war, noch nie gehört hatte. Yami schaute sich noch weiterhin die Karte an, ohne ein Wort von sich zu geben. Währenddessen diskutierten Joey und Tristan darüber, wie teif die Schlucht wohl sein mochte. Nach einer guten Minute sprach der Pharao endlich:

"Es ist ein Gravurenrätsel."

"Und was heißt das?", wollte Professor Hawkins wissen.

Yami ging zu einer großen, steinernen Tür, auf der 4 Steine angebracht waren. Einer jedoch fehlte und musste wohl eingesetzt werden. Insgesamt gab ergab es die Form eines Sterns. "Uns fehlt ein Stein. Wenn wir alle fünf Steine haben, können wir sie verschieben. Dabei müssen die fünf Zeichen eine Bitte um Einlass ergeben.", erklärte Yami und zeigte auf das Loch, ohne die Gravur oder auch den Stein.

"Hm..interessant gemacht. Bleiben aber zwei Fragen: Erstens, wo ist der Stein? Und zweitens, Was soll es ergeben?", rätselte Herr Muto.

"Hier ist ein weiterer Durchgang.", erwiederte der Pharao und zeigte in Richtung eines Gangs. "Dort müssten wir den fehlenden Stein irgendwo finden. Den können wir dann einsetzen. Jenachdem, was auf den Steinen steht, kann ich mir eine Bitte erschließen."

"Hm, das ist ja ganz schön kompliziert gemacht, was?", meinte Joey, als er Tristan wieder heran gezogen hatte, der sich zu weit über den Rand zum Abgrund gebeugt hatte.

"In der Tat.", stimmte Herr Muto zu. "Ich war bereits einmal im Grab, um das Puzzle zu finden. Aber solchen Rätseln bin ich dabei nicht begegnet. Aber ich hatte doch schonmal dieses Labyrinth passiert."

"Nein, hast du nicht.", widersprach ihm Yami, der ihm die Karte wieder gab.

"Was meinst du denn damit?", wollte Herr Muto wissen, der nun leicht verwirrt war.

"Du bist vor vielen Jahren schonmal hier gewesen und hast ein Labyrinth durchquert. Der Eingang zum Grab ist vor einem halben Jahr eingestürzt."

"Stimmt!", wurde Thea klar. "Aber durch welchen Eingan sind wir denn jetzt hier reingekommen?"

"Durch den selben. Er ist wieder repariert.", meinte der Pharao.

"Was?", fragten die anderen verdutzt.

"Das kann nicht sein! Er ist eingestürzt und wir waren doch alle dabei!! ...na ja, fast alle.", korrigierte sich Joey, als er protestiert hatte.

"Stimmt, aber wir sind hier ja, wie gesagt, nicht alleine. Außerdem ändert sich der Weg durchs Grab immer nach Anlass.

"Was soll das denn bedeuten? Ich war doch selbst beim Bau eures Grabs beteiligt!", sprach Herr Muto empört.

"Ja, aber die Zeiten ändern sich. Also, du bist damals weiter oben gewesen.", erklärte der Pharao.

"Du hast die selbe Treppe benutzt, aber sie hat dich zu einem anderen Labyrinth geführt. Das ist Sinn der Sache: Man kann sich je nach Anlass oder Grund des Eindringens den Weg nicht einfach aufschreiben, denn er ändert sich stets und führt nur die zum Ziel, die eine reine Seele haben. Das hast du vor vielen Jahren also schon bewiesen.", erklärte Yami.

"Wow!", meinte Herr Muto. "Das ist ja faszinierend!"

"Und wie funktioniert das?", wollte Rebecca, die wohl nun ebenfalls interessiert war, wissen.

"Mit Magie.", meinte Yami nur und zwinkerte, um deutlich zu machen, dass er darüber nicht mehr verraten würde.

"Wirklich faszinierend.", stimmte ihr Großvater zu.

"Noch faszinierender wäre es ja, wenn wir einfach so durch die Tür kommen würden, aber ich glaube, wir müssen uns doch in Gang setzen.", fügte Thea bei.

"Ja, da hat Thea Recht. Wir sollten uns auf den Weg machen.", stimmte Professor Hawkins zu. "Diese Tür öffnet sich schließlich nicht von alleine, nicht wahr?", meinte der Alte höflich.

"Okay, also jetzt diesen Gang entlang, ja?", fragte Joey und zeigte in Richtung des Ganges.

"Ja.", antwortete Herr Muto.

Während sich bereits ein paar Leute auf den Weg machten, verschwand die Seele des Pharaos wieder im Puzzle und Yugi kam wieder zum Vorschein. Beim Vorbeigehen klopfte Herr Muto Yugi auf die Schulter und meinte: "Richte ihm mein Dankeschön aus!"

"Das mache ich!", lächelte Yugi und folgte der Truppe, die vom hopsenden Joey angeführt wurde.
 

Die kleine Gruppe ging einen steinernen Gang entlang, schwach mit Fackeln belichtet. Die Steinwände waren rau und grau. Nicht aus Lehm, wie man es sonst überall im Grab gesehen hatte. Auch keine Wandmalereien oder Schriften an den Wänden. Ab und zu kamen kleine Treppenstufen.

Nach ein paar Minuten, die sie gegangen waren, erreichten sie endlich einen Durchgang, der in einen großen Raum führte. Erstaunt trat die Gruppe ein. Es war ein großer, aber leerer Raum, umgeben von steinernen Wänden. Weiter vorne war eine steinerne Platte, die einem Podest ähnelte. Es brannten viele Kerzen und es waren Holzbretter mit Inschriften dahinter aufgestellt. Yugi und Herr Muto erreichten das Steinpodest zuerst. Nachdem der Rest sich ebenfalls darum versammelt hatte, fiel den Anwesenden die Kinnlade runter. Nun, suchen, wo der fehlende Stein für das Rätsel an der Tür war, mussten sie nicht, aber jetzt stand ihnen ein größeres Probelm bevor: Welcher war es?

Vor ihnen, auf der Steinplatte, lagen hinderte Steine mit unterschiedlichen Zeichen drauf, verteilt. Die alle hatten die gleiche Form, die gleiche Farbe...sie sahen einfach gleich aus, doch die Inschrift unterschied sich bei jedem Stein. Joeys und Tristans Kinnlade schienen wohl Ferien am Boden zu machen. Thea, Serenity und Rebecca schwiegen, woraufhin die beiden alten Herren bereits kräftig am grübeln waren.

"Na toll!", meinte Thea. "Was jetzt? Es könnte jeder Stein sein!?"

"Ich habs!", warf Tristan stolz ein. "Wir nehmen einfach alle mit und testen jeden aus."

"Das machen wir nicht.", entgegnete Herr Muto und zeigte auf ein Bild, welches über den Steinen in die Wand gehauen wurde. Es stellte einen Stern mit acht Zacken dar.

"Was soll das bedeuten?", wollte die verunsicherte Serenity wissen.

"Es ist ein Kreuz. Denkt euch die schrägen Linien weg. Dieses wird jedoch durchgestrichen, was so viel bedeuted wie: Du hast nur eine Wahl.", deutete Herr Muto.

"Soll das etwa heißen, dass wir sterben, wenn wir einen falschen Stein einsetzen?!", fragte Rebecca verängstigt.

"Nun...ich denke, nur der jenige, der ihn einsetzt...", korrigierte Herr Muto.

"Na toll!", meckerte Joey. "Und wie erwarten die, soll man wissen, welcher der Richtige ist?"

"Wir müssen eines der Wörter benutzen, um einen sinnvollen Satz aus den restlichen vier Steinen zu bilden. Es muss also eine Bitte um Einlass sein.", grübelte Prof. Hawkins.

"Das heißt, dass wir schonmal nichts dazu beisteuern können.", grunste Tristan, in dem Wissen, dass nur die beiden alten Herren und der Pharao arabisch beherrschten.

Yugi sucht währenddessen Kontakt zum Pharao auf. "Was jetzt?", fragte Yugi. Doch keine Antwort kam.

"Yami?"

Es kam nichts. Das konnte nicht sein! Wieso war er ausgerechnet jetzt nicht da?

"Ach, verdammt!", fluchte Yugi leise. Sie brauchten dringend seine Hilfe und nun war er nicht da? Na toll auch!

Nachdem die beiden alten Herren immer noch am rätseln waren, die Jungs "Schnick Schnack Schnuck" spielten, mit einer Familienpizze als Preis, und sich die Mädchen den raum genauer unter die Lupe nahm, ertönte in Yugis Kopf die Stimme des Pharaos: "Yugi?"

"Pharao? Na endlich!", sprach Yugi erleichtert.

"Es tut mir leid, aber manchmal scheine ich dich nach innen herein nicht zu hören. Ich habe deine Rufe ´nicht verstanden."

"Du meinst, eine Störung?", fragte Yugi.

"Ich weiß es nicht."

"Hm, na ja, erstmal egal. Also, wegen des Steins...", begann Yugi.

"Sagte ich doch, ich weiß es nicht.", unterbrach ihn der Pharao. Yugi schaute verdutzt sein Puzzle an und seufzte. Er stellte sich zu den beiden alten Herren und sah sich die Zeichen genau an, vielleicht würde dem Pharao ja was einfallen. Dieser grübelte in der Tat. Es musste etwas höfliches sein. Bestenfalls etwas, was nur die Pharaonen unter sich verstanden. Symbole, von denen es nur wenige waren, da es schließlich keine eigene Sprache war, die eine Art Bitte darstellen sollten. Der Pharao folgte Yugis Blicken nach einem solchen Zeichen. Sie waren nicht so leicht von den arabischen Zeichen abzuheben, aber er konnte die Unterschiede erkennen.

Da! Er hatte einen solchen Stein entdeckt, allerdings war es weder eine Bitte, noch ein Wunsch um Einlass. Es war eher ein Befehl. Also schaute Yugi weiter und somit auch der Pharao seinen Blicken.
 

Währenddessen kam Mai an einem kleinen Lehmhäuschen an, in dem sie zuvor mit den anderen eine Nacht verbracht hatte und stellte in einem ungepflegten Ton ihren Koffer ab und fluchte. Ein Mann kam zu ihr und fragte sie auf Englisch, ob sie ihre Freunde suche. Sie nickte, diese schilderte daraufhin die Situation. Als er ihr rot anlaufendes Gesicht musterte, fragte er sie, ob er ihr etwas anbieten könnte, doch sie lehnte ab und bat um fünf Minuten Ruhe. Daraufhin verließ der Mann den raum. Mais Englischkenntnisse waren nicht die besten, doch sie hatte verstanden, dass er meinte, sie seinen zum Grab für eine Besichtigung gegangen. Und auch wusste sie, dass das gelogen war. Zwar wusste sie nicht, was sie da tatsächlich vor hatten, aber sie würden sicherlich bald wieder zurückkommen. Aus Ägypten kam sie nun nicht mehr zurück. Verdammtes Flugsystem. Wieso waren auf einmal sämtliche Flieger defekt? Meinte das Schicksal es so böse mit ihr? Ihr kam das spanisch vor und begann ironisch zu grinsen. Na wunderbar! Jetzt saß sie hier fest und musste zudem auch noch warten, bis die anderen zurückkamen. Jetzt war sie alleine hier und durfte sich langweilen.

"Hmm...", sufzte sie. Eigentlich hatte sie sie ja auch alleine gelassen, aber aus einem guten Grund: Was für einen Schund Joey ihr da erzählt hatte! Seele des Pharaos in Yugis Puzzle. Ja klar! Und der Weihnachtsmann ist in Wirklichkeit auch die Seele eines Engels, welche zufällig alle Häuser der Welt mit Geschenken bereicherte und das in nur einer Nacht! "Tse...", machte Mai nur und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

Sie nahm den Koffer und ging gleich ins erste Zimmer. War das icht Joeys Zimmer gewesen? Aber wieso waren hier keine Klamotten mehr? Daraufhin ging sie in die anderen Schlafräume. Auch keine Klamotten. Auch schaute sie in die jeweiligen Baderäume und sogar ins Esszimmer, keine Klamotten. Nichts. Hatten sie nicht etwa vor nicht mehr zurückzukommen?

"Nein, das ist unmöglich! Purer Quatsch!! Die nehmen mich nur auf den Arm!!", fluchte sie und ging wieder in das Zimmer, in dem Joey zuvor übernachtet hatte und stellte ihren Koffer ab. Eigentlich fühlte sie sich eher traurig, statt wütend. Natürlich auch wütend! Immerhin lief gerade das High Level Turnier und sie hatte sich so sehr darauf vorbereitet! Einfach nicht zu fassen, dass sie wegen Joey nun hier festsaß und zudem auch noch alleine.

Traurig seufzend setzte sie sich auf das Bett. Doch dann fühlte sie etwas komisches unter dem stark gepolstertem Kissen. Sie hob es hoch und schaute nach, was für ein großes Objekt das sein musste. Als sie nachschaute, riss sie die Augen auf und erschrak. Nein! Das konnte nicht wahr sein!
 

"Üüüürgh....", jammerte Joey. "Man, wir sitzen hier jetzt schon zwei Stunden! Meine Beine tun weh, ich bin müde und außerdem habe ich Hunger!" Die anderen konnten das ständige Gejammer der Kameraden nicht mehr ertragen. Es war aber nicht nur Joey, der jammerte. Auch Tristan und Rebecca gaben ordentlich ihren Senf dazu. Thea versuchte mittlerweile vergebens die anderen mit ihren Hoffnungsreden zu beruhigen.

"Ooooh, jetzt ist meine Uhr stehen geblieben...", meinte Joey, der mit seinem Zeigefinger auf dem Display rumtippte.

"Hmmmmh, wir sollten mal eine Pause einlegen. Was meinst du Arthur?", fragte Herr Muto seinen alten Freund.

"Hahaha.", kicherte dieser. "Was meinst du denn mit Pause? Ein Picknick einlegen?"

"Haaach, ich weiß nicht.", meinte Herr Muto nur und wuschelte sich durch seine grauen Haare.

"Pharao!", flüsterte Yugi. "Was sollen wir denn jetzt tun? Wir haben bereits alle Steine gelesen und keiner weist eine Bitte oder einen Wunsch um Einlass."

"Ich weiß es einfach nicht, Yugi. Ich überlege noch."

Somit begann dieser wieder in Gedanken zu versinken. Yugi setzte sich vor das Podest zu Boden auf eine kleine Stufe und legte sein Gesicht in die Hände. Er war so müde, so todmüde. Er könnte sofort einschlafen, doch er musste wach bleiben. Er wollte den anderen bei der Suche helfen, egal wie.

"Muuurgh!!", seufzte Joey und erhob sich seines mittlerweile schweren Leibes und ging mindestens schon das zwanzigste Mal durch den großen Raum. Diesmal ging er zum Ende des großen Raumes, nahezu an den kleinen Gang, von dem sie kamen. Am liebsten würde er jetzt wieder zurück gehen, nach Hause fliegen und sich in sein warmes Bett kuscheln, während er eine wunderschöne kross gebackene Pizza mit Salami und Käse essen würde. "Mjamm...", sabberte Joey genüsslich und streichelte sich behutsam über seinen Bauch. Als er auf sein handgelenk blickte, bemerkte er auf einmal, dass seine Duel Disk angeschaltet war.

"Warum habe ich die denn an? ...muss ich wohl vergessen haben auszuschalten. Na ja, zum Glück laufen die Dinger teils mit Solarenergie." Joey kramte in seinen Hosentaschen und registrierte, das sich der Schlüssel, der den Sicherheitscode für das Modell darstellte, nicht darin befand. Verdammt! Warum musste es denn für das blöde VIP-Modell denn einen Schlüssel als Sicherheitscode geben? Er hätte sich die Programmiereung, die Yugi verwendete, aussuchen sollen, als er sich seine anfertigen ließ. Das war um einiges praktischer, doch wie er sich kannte, hätte er das passwort sicherlich nach kürzester Zeit vergessen oder immer wieder. Deshalb hatte er den Schlüssel für praktischer gehalten, doch diesen konnte man auch verlieren, wie ihm leider gerade klar wurde.

"Ach, so ein verdammte Mist!", fluchte Joey. Das konnte mal wieder nur ihm passieren.

"Alles in Ordnung, Joey?", rief Thea von der anderen Seite und sah ihn fragend an, während die beiden Senioren erneut alles Inschriften auf den Steinen lasen.

"Ich finde meinen Codeschlüssel nicht! Für die Duel Disk!", rief er zurück, wärend er alles an sich abklopfte, in der Hoffnung anein kleines, hartes Stück Metall zu gelangen. Vergebens...

"Hast du ihn etwa verloren?", wollte Thea wissen, als sie sich erhob und auf Joey zu ging. Dieser drehte sich mit einer Packung Taschentüchern im Mund, die er aus seiner Jackentasche geholt hatte zu ihr um und nörgelte irgendetwas, was Thea nicht verstanden hatte.

"Mensch Joey, du...", fing Thea an, doch plötzlich bleib sie abrupt stehen und starrte mit großen Augen zu Joey.

"Ähm, Thea? Hast du ihn etwa gefunden?", wollte Joey wissen. Dann drehte er sich um und sah einem groß gebauten Mann in einem schwarzen Umhang in die Augen. Er stand nun direkt vor ihm und funkelte ihn böse an.

"Heilige Scheiße! Wer bist du denn?", erschrak Joey und stolperte gleich ein paar Schritte nach hinten.

Der Fremde ging ein paar Schritte auf Joey und Thea, die mittlerweile bei Joey angekommen war, zu. "Ich bin euer Bestatter, mein lieber.", meinte der Fremde nur.

Thea funkelte zurück und fragte mit gereizter Stimme: "Bist du auch so ein Hippie wie dieser Jameiro?"

"Ein was?", wollte der Fremde wissen.

"So ein Vollidiot, der vorhat uns das Puzzle zu stehlen und die Seele des Pharaos zu zerstören?!", fluchte Thea, die mittlerweile auch schon die Aufmerksamkeit der anderen auf sich gezogen hatte.

"Hm...geht schon so in die Richtung. Da besteht ein großer Unterschied zwischen Jameiros und meinem Plan."

"Und der wäre?", fragte Joey, der sich mittlerweile wieder gefasst hatte.

"Hmhmhmhmhm.", kicherte der der Fremde. "Ganz einfach: Ich werde nicht scheitern!"

"Hahaha!!", lachte Tristan laut und gesellte sich der kleinen Truppe dazu.

"Ich glaube, da hast du uns gerade in deine Wunschträume eingewiesen, alter!"

"Das wollen wir ja sehen.", knurrte der groß gebaute Mann. Sein Knurren war unheimlich. Dieser setzte sich auf einmal in Gang und ging an der Truppe vorbei, die ihn scharf beobachtete.

"Was hast du jetzt vor?", fragte Thea den Fremden. Dieser blieb stehen und drehte sich um. "Meine junge Dame, hat man dir etwa nicht beigebracht, dass man Fremde siezen muss?"

Thea sah ihn fragend und abwürdigend an. Wollte der sie etwa verspotten?

"Oh, das weiß ich ganz gewiss. Aber in meinen Augen bist du kein Fremder, sondern ein Hippie, genau so wie dieser Jameiro, die nichts auf Lager haben. Und außerdem hast du dir eine höfliche Anredensform gar nicht verdient.", tadelte Thea.

Joey zupfte ihr an der dünnen Jacke und flüsterte: "Hey, leg dich nicht mit dem an, der sieht gefährlich aus!"

"In meinen Augen sieht der aus wie ein Vollidiot.", korrigierte sie ihre Meinung.

Der Fremde, als auch der Rest starrten die Brünette erstaunt an. Diese schien ja überhaupt keinen Respekt vor dem groß und stark gebauten Mann zu haben.

"So so, davon sehe ich aber keine Spur, meine süße.", lachte der Fremde und ging weiter.

"Du hast meine Frage nicht beantwortet!", rief Thea hinterher. "Was hast du jetzt v...Gnnn!!!", schrie Thea plötzlich in Mitten ihrer Frage, als jemand von hinten ihr eine Hand auf den Mund legte.

Joey und Tristan schraken um. Noch so ein Typ in schwarzem Umhang! Er hatte Thea in den Schwitzkasten genommen und hinderte sie am Sprechen.

"Alter, ich schwöre. Wenn du sie nicht auf der Stelle loslässt, dann geb ich dir dermaßen eins auf die Rübe, da denkst du der Tokyo Tower wäre ne Frittenbude, du Scheißkerl!", drohte Tristan.

"Tokyotower?", fragte dieser.

"Ja, so n hübsches Türmchen, das aussieht wie der Eifeltürm, nur in Farbe!", erklärte Joey.

"Achso! Ein hübsches Objekt, um Leute, die nicht artig sind davon hinab zu stoßen, nicht wahr?", meinte der weitere Fremde zu Thea. Ihr Atem ging sehr schnell.

"Leute! Leute! Lasst uns die Sache ruhig angehen!", meinte der groß gebaute Mann, der geradewegs auf das Podest mit den Steinen zuging.

"Wie ich sehe sucht ihr euch....zu Tode." Der Fremde sah zu Yugi, der zusammengesackt auf einer Treppenstufe vor dem Podest saß. "Der scheint ja bereits auf dem besten Weg dahin."

"Yugi!", rief Herr Muto aufgebracht und duckte sich zu seinem Enkel hinunter und rüttelte ihn wach.

"Oh, sind wir schon fertig?", fragte dieser schwach seinen Großvater.

"Nein, wir haben Besuch bekommen.", antwortete Herr Muto und deutete in Richtung der beiden Fremden.

Yugi sah einen Moment lang verschlafen zu den Männern in Schwarz, dann begriff er und stand auf.

"Tut mir leid, ich bin wohl eingeschlafen.", entschuldigte sich der Bunthaarige.

"Schon gut, Junge.", nahm sein Großvater an.

"Ich verspreche dir, Auserwählter, dass du deinen Schlaf schon bald fortsetzen darfst. Für immer und deine Freunde auch.", fügte der kräftig gebaute Fremde hinzu, als er mittlerweile vor ihnen stand.

"Mein Name ist Cron und das da hinten ist James." Cron zeigte auf James, der immernoch Thea in seiner Gewalt hatte.

"Ich denke, wir sind alle erschöpft, deshalb wäre es besser, ihr gebt uns am besten sofort, was wir von euch verlangen, um noch weitere Einwände zu ersparen.", erklärte Cron.

Herr Muto stellte sich schützend vor Yugi. "Das können Sie vergessen! Wir geben Ihnen gar nichts und lasst gefälligst das Mädchen frei! Sie hat euch gar nichts getan."

Crow kam einen weiteren Schritt auf den Alten Mann zu, der seinen Enkel versuchte zu schützen.

"Oh doch, das hat sie! Sie hat kein Benehmen, das sollten wir ihr wohl beibringen, was?"

Jetzt griff auf Professor Hawkins ein. "Sie wollen also das Puzzle?"

"So ist es.", stimmte Crow zu.

"Um zu verhindern, dass der Pharao seinen neuen Körper erlangt?", will Prof. Hawnkins weiter wissen.

"Aber ja! Ich sehe, ihr habt aus eurer Lektion gelernt, obwohl dieser Depp so ziemlich gar nichts erreicht hat."

"Wer?", wollte Herr Muto wissen.

"Na Jameiro. Der hats noch nie gebracht. Ich hingegen bin nicht so nett, mein lieber.", meinte Crow zu Yugi.

"So, und jetzt gib mir das Puzzle, ansonsten wird James das Genick der kleinen in eben so viele Teile wie das Puzzle zerbrechen. Glaube mir, daran wirst du länger sitzen, als acht Jahre.", grinste Crow dreckig und hielt Yugi erwartungsvoll die Hand entgegen, in die er schon bald das Puzzle zu halten erhoffte. Yugi sah auf seine Hand und starrte diese an. Er sah leicht benebelt aus.

"Hey, kleiner! Hast du mich verstanden?"

Yugi sah ganz langsam zu ihm auf. "Was? Was haben Sie gesagt?"

"Oh mein Gott! Welche Drogen hat der denn genommen? Die waren aber nicht eingeplant. Na ja...wenn das so ist. James! Weihe unsere Freunde doch mal in deine Genickbruchkünste ein!", befahl Crow. James grinste nur, welches aber im Handumdrehen verschwand, als Thea mit voller Wucht in seine Hand biss und ihm zusätzlich mit einem Schung nach Hinten in die Zwölf trat. James sackte auf die Knie und krächzte nur. Thea hingegen konnte sich befreien und ging wieder zu den beiden Jungs.

"Grr, mein Gott! Muss man denn alles selber machen?!", schrie Crow, dessen Laune wohl auf -5 gesunken war. "Na schön, ihr wollt es also auf die harte Tour, hä?"

Crow griff in seine rechte Tasche unter dem Umhang und holte einen gravierten Stein hervor. "Ihr sucht das hier, nicht wahr?", fragte er rhetorisch.

Herr Muto las die Zeichen so gut er von der Entfernung konnte und übersetzte: "Bitte um Einlass."

"Sehr wohl!", lachte Crow. "Ich gebe ihn euch, wenn ihr mir im Gegenzug das Puzzle gebt!"

"Hä?", meinte Rebecca. "Was soll'n das bringen, wenn ihr das Puzzle habt?"

"Einen schönen Spaziergang durch euer Grab.", lachte Crow.

Joey brannten soeben einige Drähte durch. "Hey Alter! Ich weiß ja nicht wie du das siehst, aber ich finde, wir sollten das auf Männerart klären!"

Alle sahen Joey erschrocken an. Der hatte doch wohl nicht tatsächlich vor, sich mit diesem Muskelprotz anzulegen?!

"Auf Männerart?", erkundigte sich Crow.

"Na mit einem Duell!", rief Joey.

"Uff.", seufzte die Truppe. Nicht gerade hochbegabens intelligent, aber besser als vorher.

Crow schien der Vorschlag zu gefallen. Das sah man an seinem selbstgefälligen Grinsen. "Oh Junge, fürs Duellieren bin ich nicht zuständig, sondern der schwanzlose Pumuckel hinter dir." Crow nickte zu James, der sich mittlweile wieder aufgerappelt hatte. Seine Kapuze hatte er zurückgeklappt, sodass seine schulterlangen, roten Haare in sein Gesicht fielen. Seine Augen waren giftgrün und seine Haut zudem auch leichenblass, wobei sein Gesicht doch recht angenehm aussah. Eher ungefährlich.

"Ein Duell?", fragte der Rothaarige. "Das könnt ihr gerne haben. Wenn ich gewinne trete ich jedem von euch in die Eier und das Puzzle gehört uns. Wenn ich verliere, hauen wir mit leeren Händen ab und kommen später wieder."

"Hey, das ist nicht fair!", klagte Joey laut.

"Oh, stimmt. Wenn wir verlieren, nehmen wir das Mädchen mit!", ergänzte Crow. "Wie wärs, James?"

"Gute Idee!"

Thea erschrak. Sie wollten sie mitnehmen? Was hatten sie dann mit ihr vor? James könnte sie eventuell noch irgendwie abwimmeln können, aber was war mit Crow? Alleine wie kräftig der schon aussah, machte ihr Angst. Verdammt! Vielleicht hätte sie doch nicht ihre Klappe so doll aufreißen sollen. Thea lief es eiskalt über den Rücken. Das war ein enges Spiel: Wenn Joey verliert, dann würden sie das Puzzle mitnehmen und wir bekommen hingegen den Stein. Wenn Joey gewinnt, nehmen sie sie mit und kommen zudem trotzdem immer wieder.

Na da sind wir aber in eine schöne Zwickmühle geraten.
 

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Puh, endlich mal wieder fein genug, um zu schreiben.

Eigentlich sollte das Kapi noch länger werden, doch ich teile es dann hier nochmal auf. ^.^

Ja ja, demnächst gehts hier richtig zur Sache. ;-D

Bis zum nächsten Kapi.^__^

I .14 - Bitterer Kampf

Joey war schockiert. Er wusste nicht, was er nun tun sollte. Gewinnen und somit zulassen, dass diese Thea Deppen mitnahmen? Oder verlieren und die Zukunft des Pharaos zertören? Was nun?

Crow ging zu James, der Thea noch immer fest am Arm griff. Diese übergab er dann an Crow. Thea versuchte sich zu wehren, doch gegen Crow konnte sie eh nichts ausrichten. James hingegen ging auf Joey zu und krämpelte währenddessen grinsend seinen rechten Ärmel zurück und entblößte seine schwarze Duel Disk. Zwar kein VIP-Modell, aber das neuste auf dem Markt.

Tristan und Rebecca blieben in der Nähe von Thea, auch wenn das bedeutete, dass sie auch in der Nähe des gefährlichen Crows waren. Dieser schien vor allem Tristan ein Dorn im Auge zu sein.

Yugi, der sich mit der Hilfe seines Großvaters aufgerappelt und sich letztendlich wieder gefangen hatte, bleib mit Herr Muto und Prof. Hawkins hinter Joey stehen und gaben ihm schützende Rückendeckung. Dieser riss natürlich wieder seine freche Klappe auf:

"Also, Pumuckel! Jetzt werde ich dir zeigen wo der Hammer hängt! Und Thea werdet ihr schön hier lassen; darauf könnt ihr euch verlassen!"

"Tse, tse, tse, mein Lieber.", konterte James. "Wir wollen doch nicht unsere Abmachung brechen? Aber beruhige dich, sie wird hier bleiben."

"Was?", fragte Joey verwirrt.

In Thea hingegen wollte sich keine Erleichterung breit machen.

"Ich werde dich besiegen und ihr könnt euer Weib behalten. Dafür werden wir nähmlich das Puzzle mitnehmen. Und falls du vorhast die Regeln zu brechen, wirst du dafür büßen!", grinste James selbstgefällig.

"Oder auch sie.", meinte Crow, als er an Theas Handgelenk zog.

"Hey, ich bin kein Spielzeug!", fauchte Thea.

"Das kann sich schnell ändern.", meinte Crow mit einem dreckigen Grinsen.

Thea lief ein Schauer über den Rücken. Beinahe hätten ihr die Tränen in den Augen gestanden, doch sie fing sich wieder. "Nein", rief sie sich in Gedanken und versuchte sich zu beruhigen. "Du darfst nicht schwach werden!" Innerlich kämpfte sie sich wieder nach oben, trotzdem hielt sie einen Sicherheitsabstand zu Crow. Soweit das seine Pranke, mit der er sie festhielt, zuließ.

Joeys Reaktion sah da etwas anders aus: "Lass deine dreckigen Finger von ihr, du widerlicher Mistkerl! Du glaubst wohl, du könntest dir alles erlauben, was?"

In Yugis Kopf herrschte Krieg. Was sollten sie bloß tun? Sie hatten bloß zwei Optionen: Den Pharao im Stich lassen, da er nie neugeboren würde und diese Leute seine Seele zerstören würden? Oder Thea im Stich lassen und sie an diese Mißtkerle verlieren, die sonst was mit ihr vorhatten? Es war zum verzweifeln. Was sollten sie tun?

Der Pharao hingegen versuchte Yugis Gedankenchaos aufzuräumen und meinte, er solle sich auf Joey verlassen. Irgendwas würde ihnen schon einfallen.

"Wie kannst du nur so ruhig sein?", fragte Yugi innerlich den Pharao.

"Ich bin nicht annähernd so ruhig, wie du denkst. Was soll ich denn tun? Reinplatzen und somit die Abmachung brechen?"

Yugi legte sein Gesicht in die Hände. Oder lag es auch an ihm? Sie waren schon in vielen bränzlichen Situationen, bei denen er viel Mut und Stärke gezeigt hatte. Doch heute war nicht viel davon zu sehen.

Prof. Hawkins legte Yugi eine Hand auf seine linke Schulter.

"Yugi, wir werden schon einen Ausweg finden."

Herr Muto kam etwas näher zu Joey und meinte zu ihm: "Joey, mein Junge. Denk immer an das Herz der Karten."

"Ja ja.", meinte dieser nur. Er war viel zu sehr damit beschäftigt James und Crow böse anzufunkeln.

"Möchtest du ein Foto von mir haben?", fragte James und fuhr mit seiner rechten Hand durch seine blutroten Haare, nachdem er Joeys Blicke realisiert hatte.

"Spinnst du? Es fällt mir jetzt schon schwer, dich anzusehen, aber leider bin ich viel zu aufgewühlt, um mich über Fotos von dir zu unterhalten. Also, kämpfen wir!"

"Aber gerne.", grinste James. Er platzierte sein Deck in die dazugehörige Halterung und zog gleich fünf Karten. Joey tat es ihm nach und blickte auf sein Blatt. Ihm fiel sofort der Pantherkrieger und der Zauberer der Zeit auf. Letztere Karte würde er sich aufheben. Zudem hatte er noch zwei Fallenkarten auf der Hand, welche er sofort abspielte und somit James den ersten Zug nahm. Sie waren eh schon so unverschämt dreist, dass Joey sich diese Kleinigkeit erlauben konnte und James' leicht verärgerten Blick genoss, während er mit seinem Zug fortfuhr.

"Also schön, Pumuckel! Ich rufe meinen Pantherkrieger im Verteidigungsmodus auf und spiele zudem zwei Karten verdeckt. Damit beende ich meinen Zug."

"Sehr schön. Dann werde ich ebenfalls zwei Karten verdeckt spielen. Zudem spiele ich noch meinen schwarzen Violettdrachen."

Joey glaubte nicht, was seine Augen ihm boten. Der schwarze Violettdrache? Das war doch die gleiche Bestie, die Jameiro gespielt hatte! Hatten diese Typen etwa alle das gleiche Deck? Nein, das wär zu einfach! Trotzdem musste Joey grinsen. Das war schon ein schlechtes Omen für Pumuckel. Diesen würde er fertig machen und dafür sorgen, dass Thea bei ihnen blieb. Aber wie?

Joey konzentrierte sich wieder auf das Duell und zog eine Karte. Jea! Der glasige Drachenreiter! Diese Karte hatte er bei einem Duell gegen einen reichen und zudem ziemlich selbstverliebten Duellanten gewonnen. Es war eine recht neue Karte und sie war sehr stark. Dafür war er diesem Senfhäufchen doch sehr dankbar. Doch zuerst musste er zwei Monster opfern, immerhin hatte diese Bestie 2700 Angriffspunkte und 1600 Verteidigungspunkte. Doch dies ermöglichte ihm eine Karte, die Yugi ihm geschenkt hatte, da er sie bereits ein zweites mal gewonnen hatte.

"Ich spiele den Babydrachen und opfere diesen und den Pantherkrieger, um gleich eine weitere Bestie zu beschwören: Den glasigen Drachenreiter!"

"Moment, du schummelst! Du kannst keine zwei Monster in einem Zug beschwören!", griff James ein.

"Er hat Recht...", meinte Yugi.

"Deine rote Mähne scheint dir wohl die Sicht zu versperren!", grinste Joey und zeigte mit seinem Finger auf die grüne, aufgedeckte Karte.

"Waren das nicht eben noch zwei verdeckte Karten?", wollte James wissen.

"Tja, ich habe sie eben diesen Zug ausgespielt und sie erlaubt mir, zwei Monster in einem Zug zu spielen, wenn ich 500 meiner Lebenspunkte opfere."

Auf Joeys Display seiner Duel Disk konnte er nun den Stand seiner Lebenspunkte betrachten. 3500 Lebenspunkte. Zudem konnte er James Lebenspunkte, die Monster beider Spielfelder und alle verdeckten Karten sehen.

"Hübsches Gerät scheint dieses VIP Modell zu sein.", sagte James. Joey sah zu ihm hoch.

"Stimmt schon.", meinte Joey zurück. Was sollte das? Wollte er sich jetzt über Joeys Duel Disk unterhalten? Joey hatte besseres zu tun!

"Nun denn, zurück zur Party.", meinte James und blickte auf seine Karten. Er zog eine weitere, worauf sich ein Grinsen in James Gesicht ausbreitete.

"Ich spiele die Ritualkarte: Verdammnis der violetten Schwärze. Ich muss den schwarzen Violettdrachen opfern und kann somit den schwarzen Krallendrachen beschwören."

Joey folgte James Zug. Bei einem Blick auf den Display, der die Angriffspunkte seiner neuen Kreatur anzeigte, ergriff Joey einen Schock. 3000 Angriffspunkte? Er hatte den schwarzen Violettdrachen also nur benutzt! So viel zur Liebe zu seinen eigenen Karten. Joey wartete verbissen auf den Angriffsbefehl James', welcher, wie erwartet, kurz darauf folgte:

"Schwarzer Krallendrache, du wunderschöne Kreatur der Dunkelheit, lass diesen Köter deine Krallen spüren!"

Der pur schwarze Drache hob seine mächtigen Pranken und setzte zum Angriff an. Yugis Herz war seine zweite Zielscheibe: Es raste wie ein Propeller. Joey würde bei dem Angriff zwar nur 300 Lebenspunkte verlieren, aber wie würde er diese mächtige Bestie loswerden? Verdammt!! Dann spürte Yugi einen Arm auf seiner Schulter und blickte zur Seite, wo er Professor Hawkins Blick erwartete, doch es war der Pharao, dessen Schimmer er sehen konnte. Yugi seufzte. Ja, natürlich konnte er nichts machen. Was denn auch? Er war froh, in wieder an seiner Seite zu haben. Es war irgendwie wie damals...

Der schwarze Krallendrache bewegte im Affenzahn seine mächtigen Krallen auf Joeys glasigen Drachenreiter zu.

Plötzlich wurden die Krallen zentimeter vor dem Gesicht des glasigen Drachenreiters von schweren Eisenketten aufgehalten. Diese wickelten sich um die kompletten Pranken des schwarzen Krallendrachen und machten ihn bewegungsunfähig.

James erschrack bei dem Geschehenen und fauchte loß: "Was soll das?"

Joey hingegen konnte sich sein Grinsen, beim Anblick seines Feindes, nicht verkneifen und begann zu erklären:

"Du bist in meine Falle getappt!" Somit deckte sich eine voilette Karte rechts von Joey auf und zeigte das Bild schwerer, metallener Eisenketten.

"Glaubst du etwa allenernstes, ich würde mich schon so schnell fertig machen lassen?", fragte Joey ironisch.

Yugi atmete aus. Die anderen taten es ihm nach, bis auf Crow, der mit einem verbissenen, aber dennoch ruhigem Blick dreinsah.

"Diese Fallenkarte heißt "Dreizeitketten" und halten deinen Drachen drei Runden lang fest. Somit ist er übrigens meinen Angriffen schutzlos ausgeliefert.", grinste Joey.

"Tse, dann beschwör erstmal ein Monster, das meinen schrwarzen Krallendrachen besiegen kann, du Hund.", meinte James bitter zurück.

"Kein Problem.", meinte Joey und zog eine Karte. Danach zog er eine andere Karte aus seinem Blatt und spielte sie aus:

"Ich spiele die Sündenböcke!"

James legte seinen Kopf schief und überlegte, ob er lachen oder lieber abwarten sollte und entschied sich für letztere Option, wobei er sich allerdings ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte.

"Ich bin noch nicht fertig!", rief Joey und machte es seinen Zuschauern spannend.

"Ich aktiviere meine zweite Zauberkarte "Opfererlaubnis"!" Somit deckte sich die letzte verdeckte Karte auf Joeys Spielfeld auf. "Sie erlaubt mir alles opfern zu können, was ich will. Ob schwache Monster, Zauber- oder Fallenkarten. Somit opfere ich drei meiner Sündenböcke und beschwöre somit den glasigen Drachen!"

Ein Drache aus beweglichem Glas erschien auf Joeys Spielfeld. Man konnte ein klein wenig durch den Drachen hindurch sehen, soweit die Dicke des Glases es zuließ.

Joey wollte James' aufgerissene Augen noch weiter aufgerissen sehen und fuhr fort:

"Ich bin immer noch nicht fertig!" James wurde immer angespannter und seine Freunde nugierig.

"Sobald der glasige Drache und der glasige Drachenreiter auf dem Feld sind, verschmelzen sie automatisch zu einer noch mächtigeren Bestie und dazu brauche in noch nicht mal ein Ritual." Wie vorhin von Joey erklärt hatte, sprang der glasige Drachenreiter auf den Rücken des glasigen Drachen und hielt zwei Zügel.

Joey kannte bereits die Angriffspunkte dieses Monsters, doch er konnte es sich einfach nicht verkneifen und platzte laut heraus: "Nun hat meine kreierte Bestie 3700 Angriffspunkte, da die 2700 Angriffspunkte des glasigen Drachenreiters und die 1000 Angriffspunkte des glasigen Drachen summiert werden. Und das gleiche gilt auch für die Verteidigungspunkte!", lachte Joey.

James hingegen schien in einen Schock verfallen zu sein und bewegte sich keinen Milimeter mehr. Auch Crow sah nun verbissen zum Spielfeld hinüber.

Joey liebte diese Taktik. Auch gegen Yugi hatte er sie des öfteren verwendet, doch dieser hatte immer eine Möglichkeit, seinen Drachen zu besiegen. Doch bei James war er sich dabei nicht so sicher und gab seinem glasigen Drachenduo den Befehl zum Angriff. Dieser gehorchte und speite ein weiß/ blaues Licht, welches den schwarzen Krallendrachen zu Glas werden ließ. Danach hielt der glasige Drachenreiter sein Schwert in die Höhe und machte eine rasche Bewegung durch die Luft. Ein Schnitt enstand auf dem Glas des schwarzen Krallendrachen. Eine Sekunde später zersplitterte das Glas in tausende Teile und der schwarze Krallendrache war besiegt.

Fröhlich jubelten Joeys Zuschauer auf. James hingegen funkelte den grinsenden Joey böse an und musste den Verlust seines Drachen und 700 Lebenspunkte hinnehmen.

Crow zog Thea näher an sich heran und meinte grinsend: "So wie es aussieht wirst du mit uns kommen." Thea wusste nicht, wie ihr zumute sein sollte. Sollte sie sich jetzt fürchten? Immerhin würden sie so das Puzzle und somit auch die Seele des Pharaos nicht bekommen, aber... Thea seufzte unhöbar und wünschte sich innig, dass dies alles bloß ein böser Traum war.

"Das war ein guter Zug von Joey.", meinten die beien Alten Herren. Yugi musste ihnen zustimmen, konnte sich jedoch nicht entspannen.

"Das war ein guter Zug, aber das Duell ist noch lange nicht beendet!", meinte James und zog eine Karte aus seinem Deck. Er grinste sie an und spielte sie verdeckt auf das Feld. Dann legte er eine Monsterkarte auf seine Disk und beschwor ein Monster. Er wollte gerade beginnen seinen Zug in Worte umzusetzen, als plötzlich ein helles Piepsen ertönte. Alle horchten auf und stellten fest, dass dies von Joeys Duel Disk kam. Dieser blickte verdattert auf das Gerät und war verwirrt.

"Was ist denn jetzt los?" Er drehte seinen Arm nach oben und nach unten, drückte sämtliche Knöpfe, doch das langsame Piepsen hörte nicht auf.

"Sag mal, willst du mich lächerlich machen?", wollte James verärgert wissen.

"Ich habe selber keine Ahnung, warum es piepst!", fauchte Joey seine Duel Disk an und drückte immer noch sämtliche Knöpfe.

Daraufhin konnte Thea auf einmal ein eigenartiges Geräusch aus dem Gang hinter ihr und Crow wahrnehmen. Sie drehte sich zum kleinen Gang um und hoffte eine Antwort darauf zu sehen, aber diese bekam sie natürlich nicht. Crow sah ihr nach, schien aber auch nichts sonderbares entdeckt zu haben. Aber er musste es wohl auch gehört haben? Seufzend drehte Thea sich wieder zum immer noch beschäftigten Joey um und ging sich gerade durch den Kopf. Sie schien wohl allmählich ihren Verstand zu verlieren.

"Verdammt!!", fluchte Joey. "Was hat das Ding für Probleme!?"

Plötzlich ertönte ein maschineller Krach im Gang, aus dem die Truppe gekommen war. Thea schrechte zusammen. Crow zog sie vom Eingang weg und sah nach, wonach es sich bei diesem Krach handelte, ohne Thea dabei loszulassen. Alle anderen schauten ebenfalls zu dem Gang, aus dem das Geräusch kam. Es wurde immer lauter und lauter, als plötzlich eine fliegende Maschine in Form eines weißen Drachen in den großen Raum geschossen kam. Yugi riss seine Augen auf und glaubte kaum, was er sah. Das war doch der Blueeyesjet von Seto Kaiba! Es musste Kaiba gewesen sein! Der Kleine Flieger landete zwischen Joey und James und stellte somit ein Hinderniss für die beiden Spieler dar. Das Gerät wurde ruhig und Seto trat hinaus. Die Truppe war von Setos plötzlichen Eintreffen überrascht.

"Was wird denn hier gespielt?", fragte dieser genervt.

"Äh, Duel Monsters?!", meinte Tristan zu ihm.

"Was machst du hier?", wollte Yugi von ihm wissen. Seto drehte sich zu ihm um und meinte dann: "Hier steckt ihr also! Denkt ihr etwa allen ernstes, ich lasse euch einfach von meinem Turnier streichen, ohne mir Bescheid zu geben oder gar um meine Erlaubnis zu fragen?"

"Uff...", meinte Yugi und legte sich eine Hand auf die Stirn. "Er ist und bleibt der gleiche." Der Pharao hingegen sah ihn prüfend an. Tja, Yugi schien wohl recht zu haben. Er war der Gleiche. Sowohl innerlich, als auch äußerlich. Logisch, immerhin war je erst ein halbes Jahr vergangen. Ein halbes Jahr Schlaf...

"Seto,", begann Joey. "Die Situation ist gerade unpassend, wie du vielleicht schon festgestellt hast. Den Grund unserer Abmeldung werden wir dir gleich erklären. Wärst du also so nett und würdest deinen Flieger wo anders hinsetzen, damit wir unser Duell fortsetzen können?"

Seto sah James an und grinste.

"Was?!", wollte der Rothaarige wissen.

"Du siehst aus wie das Sams. Tse he...", antwortete der Befragte.

James hingegen verzog sein Gesicht noch weiter. Jedoch drehte sich Seto wieder zu Joey und nahm ein kleines Gerät, in Form eines kleinen Minicomputers aus seiner Manteltasche, drückte einen kleinen Knopf und das Piepsen von Joeys Duel Disk hörte plötzlich auf.

"Hä?", machte Joey und blickte ungläubig auf seine Duel Disk. "Wie hast du das gemacht?", wollte dieser von Seto wissen, der gerade den kleinen Computer wieder in seine Manteltasche steckte.

"Du hast deine Duel Disk die ganze Zeit angelassen. Zwar hirnlos und verschwenderisch, aber immerhin gut für mich, um euch aufsüren zu können. Jedes neue Modell der Duel Disk hat einen kleinen Sensor. Mit meinem Kontrollcomputer kann ich die gewünschte IP anpeilen und somit rausfinden, wo ihr euch gerade befindet."

"Achso, deshalb hat das gerade so gepiepst?"

"Ja.", antwortete Seto kurz und knapp. Jedoch konnte man eine Spur Selbststolz aus dieser kurzen Antwort nicht überhören.

Diesmal ergirff Crow das Wort. "Würdest du bitte deine dähmliche Maschine da weg setzen, damit das Duell fortgesetzt werden kann?"

"Sagtest du gerade dähmliche Maschine?", fragte Kaiba gereizt.

Yugi jedoch nahm Crow die Möglichkeit zu antworten: "Kaiba! Wir haben jetzt wirklich keine Zeit für sowas. Es steht einiges auf dem Spiel!" Plötzlich wurde Yugis Stimme leiser: "Und ich weiß nicht, was wir tun sollen..." Yugis Großvater trat zu ihm und legte ihm einen Hand auf seine linke Schulter. "Wir werden das schon irgendwie schaffen."

Seto begriff den Anblick Yugis nicht. Wie er dort stand, das Gesicht in den Händen vergraben, so hilflos und verzweifelt....hilflos. Hilflos? Seit wann war der Duel Monsters Champion hilflos? Nun gut, Joey war es, der sich duellierte, aber trotzdem passte ihm Yugis Erscheinen nicht. Außerdem sah er auch nicht wirklich gut aus. Blass und seinen Augenringen zu vermuten vielleicht 3 Nächte ohne Schlaf?

"Würde mir vielleicht einer erklären, was hier vor sich geht?", wollte Seto wissen, als er Yugi und die beiden Alten Männer vor einem Podest mit zahlreichen kleinen Steinen sah, Rebecca, die kleine Göre und Tristan vor diesem komischen, kräftig gebauten, blonden Mann, der Thea festhielt. Was ging hier vor?

Joey begann zu erklären: "Diese Mistkerle wollen das Puzzle haben und die Seele des Pharaos zerstören!"

Plötzlich machte es "Klack" in Setos Gehirn. Hatte der gearde etwa "Seele des Pharaos" gesagt? Der war soch schon seit einem halben Jahr fort? Allerings....moment! Yugi hatte ihm doch davon erzählt, als er eines Abends zu ihm in sein Büro gekommen war. Aber Seto wollte es nicht wahr haben. Der Pharao war doch fort... Doch Joey riss ihn aus seinen Gedanken.

"Wenn sie gewinnen, nehmen sie das Puzzle mit und werden die Seele des Pharaos zerstören. Und wenn wir gewinnen, werden sie Thea mitnehmen!"

Seto sah Thea, die von Crow festgehalten wurde.

"So verzweifelt, dass du Mädchen schon gegen ihren Willen mitnimmst?", meinte Seto zu dem stark gebauten Mann. Dieser jedoch schaute augenblicklich verärgert und meinte:

"Dieses Mädchen war ganz schön frech zu uns. Wir werden ihr bloß ein paar Manieren beibringen."

"Wenn das Duell vorbei ist, wird sich ja zeigen, was mit ihr geschieht, aber ich bin eher scharf darauf, das Puzzle zu zerschmettern und die Seele des Pharaos und zehntausend Stücke zu zerreißen!", grinste James selbstgefällig.

"Das wird aber nicht so weit kommen.", meinte Crow.

Alle, auch James, sahen ihn fragend an.

"Ach, wirklich?", wollte Crows Partner wissen.

"Wir können das Puzzle nur bekommen, wenn wir ehrenwert gewinnen, aber aufgrund dieser hässlichen Maschine können wir das Duell nicht fortsetzen. Damit ist ein Sieg ausgeschlossen."

Yugi hob seinen Kopf aus seinen Händen und schaute zu Crow. Also unentschieden? Dann würden die das Puzzle und auch Thea behalten!

"Also unentschieden!", meinte Herr Muto, worauf man Joey erlaichtert seufzen hörte.

"Hmhmhm.", lachte Crow leise. "In gewisser Weise schon. Aber ich sehe es als unangebracht, dass ihr einfach eure Verstärkung das Duell abbrechen lasst, wenn auch nicht unbedingt gewollt."

"Was soll das heißen?", wollte Joey verärgert wissen. James zog daraufhin seine Monster zurück und schaltete seine Duel Disk aus. Da dieser zuerst aus dem Spiel ausgetreten war, zeigte Joeys Duel Disk 0 Lebenspunkte beim Gegner an.

"Nein!", meinte dieser. "Das bedeuted, dass..."

"Sie mit uns kommen wird.", lachte Crow und zog an Theas Arm, welche darauf einen Schock bekam. Seto begriff den Ernst der Lage und lief auf Crow zu, doch ehe er ihn erreicht hatte, tauchte dunkler Nebel um sie herum auf und verschluckte die beiden Fremden. James und Crow waren geflüchtet und hatten Thea mitgenommen. Daraufhin sank Joey zu Boden und schluf mit seiner Faust auf den Steinboden.

"Verfluchter Mist!!", kreischte er und wusste nicht mehr, wie ihm zumute war. Sie hatten nicht gewonnen, aber auch nicht verloren und trotzdem hatten sie Thea mitgenommen! Musste Seto denn unbedingt jetzt reinplatzen und alls zerstören? Aber, wie hätte es wohl ausgesehen, wenn er nicht gekommen wäre? Hätte er gewonnen oder vielleicht doch verloren?

Yugi rannte reflexartig an Joey und Steo vorbei, um sich zu Rebeccas und Tristans geschockten Blicken dazu zu gesellen. Doch kurz darauf ging Tristan zu der Stelle, an der wenige Sekunden zuvor Crow und Thea gestanden hatten. Joey versuchte seine Wut zu zügeln, was ihm jedoch schwerer fiel, als von außen hervorschien.

"Was sollen wir denn jetzt machen?", fragte Serenity mit weinerlicher Stimme. "Sie haben Thea."

"Aber sie haben das Puzzle nicht.", meinte Yugi mit einem entsetzten, aber dennoch ernsten Blick. "Sie werden wiederkommen, um das Puzzle zu holen. Sie werden niemals aufgeben, bis sie es haben."

"Du hat Yugi Recht!", stimmte Herr Muto beruhigend zu. Er war sichtlich froh, dass Yugi die Lage immernoch wenden und aus positiven Gedanken denken konnte. "Sie werden uns erneut aufsuchen, um das Puzzle holen zu wollen. Dazu werden sie uns sicherlich wieder zu einem Duell herausfordern, schließlich hatte Crow ernst angegeben, dass sie sich an ehrenwerte Regeln halten würden. Also können wir davon ausgehen, dass sie nur an das Puzzle kommen, wenn sie jemanden von uns in einem Duell schlagen. Dann können wir Thea wieder zurückgewinnen."

"Genau!", stimmte Tristan zu. "Beim nächsten mal bestimmen wir die Regeln!!"

"Ach, sollen wir jetzt auf sie warten?", knurrte Joey, der sich gerade wieder aufrappelte. "Am besten schlagen wir noch ein Zelt auf!"

"Joey.", erwiederte Prof. Hawkins. "Es bringt uns nichts, uns jetzt darüber die Haare auszureißen. Denk an das, was Salomon gesagt hat. Wir werden sie schon wieder zurückholen. Ich glaube nicht, dass sie ihr böses antun werden."

"Aber eine Seele zu zerstören reicht nicht als Vorgeschmack ihres Charakters?", warf Joey genervt ein. Daraufhin entstand eine sehr gereizte Diskussion zwischen Joey und weiteren der Truppe, während Seto, der noch an seiner Maschine stand, auf dem Boden etwas kleines liegen sah. Er hob es auf und drehte es um. Es war ein sechseckiger, grauer Stein mit einer eingravierten Hyroglyphe. Sie war ägyptisch und es wunderte Seto nicht mehr, dass er sie lesen konnte.

"Bitte um Einlass?", las Seto leise.

"Was hast du gesagt?", wollte Yugi von Seto wissen. Seto sah zu dem spitzhaarigen Jungen und warf ihm den kleinen Stein zu: "Steht da drauf!"

Yugi fing den Stein auf und sah ihn sich näher an. Daraufhin erschien Yamis Geist neben Yugi und meinte: ""Bitte um Einlass." Das ist er, Yugi!"

"Aber wieso ist er dann noch hier? James hatte ihn uns doch als Preis, wenn Joey verloren hätte, angeboten?", rätselte Yugi.

"Er wird ihn vielleicht verloren haben?", vermutete Prof. Hawkins, ohne Yamis Geist zu sehen.

"Was ist das?", wollte Rebecca wissen und starrte auf den kleinen Stein in Yugis, ebenfalls kleiner Hand.

"Das ist der Stein, mit dem wir durch das Tor gehen können.", antwortete Yugi. Daraufhin traten sie, die zwei alten Herren und Tristan näher heran, um das Fundstück zu begutachten.

"Das ist er? Warum haben sie ihn denn verloren?", wollte Joey verwirrt wissen.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihn verloren haben. Diese Dummheit traue ich ihnen nicht zu.", rätselte Herr Muto.

"Das glaube ich auch.", stimmte Yamis Geist, zu Yugi, zu.

"Wie meinst du das?", wollte Yugi von ihm wissen.

"Sie werden früher oder später eh zu uns zurück kommen, um uns erneut zum Duell fordern, wie dein Großvater schon gesagt hat. Da wäre es sinnlos, uns hier warten zu lassen. Wir führen sie ja praktisch zu meinem neuen Körper, verstehst du?"

"Das ergibt Sinn.", meinte Yugi.

"Was meinst du?", fragte Joey, der den Geist des Pharaos natürlich weder sehen, noch hören konnte.

"Der Pharao hat Recht. Sie werden so oder so wieder kommen, um uns erneut zum Duell zu fordern. Es wäre sinnlos, uns hier warten zu lassen. Wenn wir jetzt weiterkommen, bringen wir sie quasi zu Yamis neuem Körper."

Jetzt mischte sich auch Seto ein, der noch immer an seiner Maschine stand.

"Was redet ihr da eigentlich?"

Yugi drückte Joey den Stein in die Hand und ging zu Seto.

"Seto.", begann Yugi. "Ich habe dir bereits erklärt, was passiert ist. Der Pharao bekommt einen neuen Körper und wir vesuchen gerade ihn zu finden. Um weiter zu kommen, brauchten wir einen Stein, auf dem eine Bitte um Einlass oder ähnlich eingraviert ist. Damit kommen wir durch die große Tür am anderen Ende des Ganges, aus dem wir gekommen sind. Wir haben zwar leider keine Ahnung, wo genau sich der neue Körper des Pharaos befindet, aber wir werden ihn finden!"

Seto lachte leise.

"Als ob ich euch den Quatsch abkaufen würde. Der Pharao ruht und zwar bis in alle Ewigkeiten! Trotzdem frage ich mich, was ihr hier zu suchen habt und warum ihr euch einfach von meinem Turnier abmeldet, ohne mir Bescheid zu geben und dann einfach abzuhauen! Das gehört sich nicht für einen Weltmeißter!", gab Seto seine Meinung preis und sah Yugi an, der gerade auf das Puzzle in seinen Händen starrte. Ach ja, das Puzzle...

Yugi seufzte. Kaum war der Pharao wieder zurückgekehrt, wurde Seto wieder ganz der Alte. Joey hingegen war gegenüber Seto auch kein Neuer:

"Wenn du uns nicht glauben willst, kannst gerne wieder gehen. Wir brauchen deine Hilfe nicht und außerdem hast du schon genug angerichtet!"

"Was soll das denn heißen, Hund?", fragte Seto gerezigt, der sich wiedermal auf Joeys reizende Anspielungen einließ.

Daraufhin versuchte Herr Muto den heraufziehenden Streit zu schlichten:

"Jungs, wir können Streitereien gerade gar nicht gebrauchen! Ich finde, wir sollten uns an die Strategie des Pharaos halten und unseren Weg fortsetzen. Ob Seto uns begleiten möchte oder nicht, ist seine Entscheidung."

"Die Strategie des Pharaos?", fragte Seto unglaubwürdig.

"Richtig Seto.", ertönte eine bekannte Stimme aus Yugis Kehle.

"Was?", meinte Seto geschockt.

Yugi hob seinen Kopf und hielt Seto das Puzzle hin. Als Seto sein Gesicht sah, durchfuhr ihn ein neuer Schock. Das war doch...das war nicht Yugi, das war Yami! Diese ausdrucksstarken Augen sagten alles aus, eindeutig.

Aber...

"Yugi hatte dir das Puzzle bereits gezeigt. Ein neuer Körper wartet auf mich. Irgendwo hier, in meinem Grab. Wir suchen ihn, bevor die Dunkelheit oder diese Typen ihn zuerst finden."

Seto blickte seinen Gegenüber verwirrt an, doch in Yamis Augen konnte er seine Entschlossenheit ablesen. Seto hob eine Augenbraue und fragte:

"Und was habe ich damit zu tun?"

Daraufhin drehte der Pharao sich seufzend um und ging ein paar Schritte von ihm weg.

"Was weiß ich?! Wenn du keine Lust auf Abenteuer hast, dann geh doch wieder! Glaubst du etwa, ich wollte das? Anstatt meine ewige Ruhe auszuschlafen, wache ich auf einmal wieder auf, bekomme zu hören, dass die Dunkelheit ihr Unsewen treibt und mal wieder nur ich sie besiegen kann, wozu ich aber einen neuen Körper bekommen soll! Und nebenbei erfahre ich noch, dass die Dunkelheit meine Seele fressen will und irgendwelche Deppen in schwarzen Kutten der Meinung sind, das Puzzle zu stehlen und mich zu zerstören!

Glaubst du, ich hätte Bock jetzt noch zusätzlich mit dir darüber zu streiten?!"

Seto, sowie der Rest der Truppe sahen den ehemaligen Herrscher Ägyptens, wegen dieser Schlagfertigkeit, schockiert an.

Aber hatte er nicht Recht, oder?
 

__________________________________________________
 

Outtake!

Der Pharao spricht zu Seto: "Ein neuer Körper wartet auf mich. Irgendwo hier, in meinem Grab." (...) XDD

I .15 - Feind... oder?

Der Motor gab ein grollendes Geräusch von sich und hallte an den steinernen Wänden wieder. Seto scheute keine Kosten, was die Technik anbelangte, nicht, dass es ihm was ausmachen würde. Der Jet, der noch eben die Form eines weißen Drachen trug, wurde durch eine Programmierung Setos in ein Fahrzeug "umgewandelt", indem es Räder ausgefahren hatte. Zuerst hatte Seto sich gewehrt die Truppe in sein "Fahrzeug" mit reinzulassen, doch da reichlich Platz war und die Situation schon angespannt genug war, hatte er dann doch nachgegeben. Nach wenigen Minuten erreichten sie das große Tor, an dem sie die Gravur "Bitte um Einlass" einsetzen mussten. Als Yugi das Fahrzeug verließ, hielt er dein kleinen Stein mit der Gravur noch immer in der Hand und betrachtete ihn. Er blieb vor dem großen Tor stehen und verweilte dort ein paar Sekunden, in Gedanken versunken. Ob sie wirklich weiterkommen würden? Ob sie hinter diesen Türen endlich den neuen Körper des Pharaos finden würden?

"Hoffentlich finden wir deinen neuen Körper...", flüsterte Yugi zu dem Stein und schaute auf das große Tor. Dort waren vier kleine sechseckige Steine mit unterschiedlichen Gravuren befestigt, die zusammen die Form eines Sterns ergaben. Nach einem kleinen Zögern setzte Yugi die letzte Gravur in das Loch ein, doch nichts passierte. Er drückte gegen die steinernen Mauern, danach mit seinem ganzen Gewicht, doch die schweren Steintüren regten sich nicht.

"Aber...wieso geht das Tor nicht auf?", fragte Yugi entsetzt. Wieso wusste er das nur? Wäre ja zu schön gewesen, wenn alles wie am Schnürchen gelaufen wäre. Die anderen reagierten auf Yugis Enttäuschung und fanden sich bei ihm ein. Alle starrten auf das, sich nicht regende, Tor. Daraufhin trat Joey gegen die steinernen Türen:

"Verdammt! Wollen die uns verarschen?!"

"Joey!", zischte Herr Muto. "Du darfst gefälligst nicht die Götter erzörnen!"

Darauf murmelte Joey nur etwas unverständliches und versuchte verzweifelt die gewaltigen Türen des Tors mit all seiner Kraft zu öffnen. Dabei stand Tristan ihm mit vollstem Körpereinsatz bei.

"Vielleicht ist es ja nicht der richtige Stein?", vermutete Serenity.

"Muss aber.", schlug Herr Muto ihre Gedanken wieder ab. "Wir konnten einfach keinen anderen Stein finden, in dem eine Bitte um Einlass oder ein Einlassbefehlt eingraviert war. Wir haben alle Steine drei mal kontrolliert."

Daraufhin entstand eine umfangreiche Diskussion, an der Yugi keine Lust hatte Teil zu nehmen. Er musste nachdenken, aber er war irgendwie schon wieder müde. Elender Schlafmangel.
 

Seto hingegen hielt sich von der Gruppe fern und betrachtete die Szene. In seinem Jet war es doch um einiges gemütlicher, mit einer heißen Tasse Kaffee und einer exklusiven Heizung. Irgendwie fand er die Aktion der Trupper immer noch verrückt. Allerdings traute er ihnen dann doch nicht diese Blödheit zu, dass sie aus Spaß in dem Grab eines Pharaos rumschlichen...oder besser gesagt im Grab des einen Pharaos. Seto seufzte. Nun war der Pharao wieder da. Er wusste nicht recht, wie er darüber denken sollte. Sollte er sich schwarz ärgern, weil sein größter Rivale wieder da war, den er eigentlich so sehr gehasst hatte, aber in einer kurzen Zeit vor seiner Rückkehr ins Reich der Toten, zu akzpetieren gelernt hatte, da er herausgefunden hatte, dass er und nur er sein Cousin war? Oder sollte er sich freuen, gerade weil er sein Cousin war und wieder jemanden hatte, mit dem er sich ordentlich anlegen konnte? Seto schüttelte langsam den Kopf. Jetzt kamen all diese Gedanken wieder hoch. Diese hatten ihn in dem letzten halben Jahr eh kaum in Ruhe gelassen und jetzt sollte alles wieder anders kommen? Seto konnte sich an den Gedanken einfach nicht gewöhnen. Daraufhin nahm er noch einen Schluck heißen Kaffee und senkte seinen Kopf in seine linke Hand. Er hatte dieses ungute Gefühl, dass in nächster Zeit einiges auf ihn zu kommen würde, dass sein Leben sich gar verändern könnte. War das nicht absurd? Was dachte er da eigentlich? Waren es diese Träume, die ihn fast jede Nacht plagten? Er hasste sie, weil er aus ihnen nicht schlau wurde. Sie plagten ihn, seit Yugi das Puzzle wieder bei sich hatte. Jedes mal kamen viele Menschen drin vor, dessen Gesichter er nicht erkennen konnte. Sie alle griffen immer nach ihm, als wollten sie ihn mitnehmen, irgendwo hin.

"Mmmh...", seufzte Seto erneut. Das war momentan alles so kompliziert.
 

Yugi stand mit gesenktem Kopf vor dem Tor und wusste sich nicht zu helfen.

"Yugi?", ertönte die Stimme des Pharaos in Yugis Unterbewusstsein.

"Pharao?", reagierte Yugi. "Was ist?"

"Lass mich übernehmen, Yugi.", meinte dieser.

"Warum?", wollte Yugi wissen.

"Es ist ein Rätsel. Ich kenne eine solche Art von Rästeln. Aber du kannst keine ägyptischen Hyroglyphen lesen, also lass es mich versuchen."

In Yugi bildete sich schlagartig eine neue, kleine Hoffnung und überließ somit der Seele des Pharaos seinen Körper. Nun stand der Pharao vor dem Rästel und umfasste die, von Yugi eben eingesetzte Gravur und schob sie quer zu einem anderen Stein. Auf diesem war eingraviert: "Um den Weg zum Licht". Ja, er kannte ein solches Rätsel. Sein Vater hatte ihm vor 5000 Jahren über solche Rätsel aufgeklärt, welche im Prinzip ein Kinderspiel waren, sobald man alle nötigen Gravuren besaß.

Währenddessen realisierte Joey erst den Auftritt des Pharaos. "Hey Yami!", begrüßte dieser im ordentlich lauten Ton. "Was machst du denn da?"

Das Arbeiten an dem Rätsel zog auch die Aufmerksamkeit der anderen auf sich. Gut so, bevor Rebecca Tristan fast noch ins Gesicht gesprungen wäre.

"Es ist ein Rätsel. Auf jedem der Steine steht ein Bruchteil eines Satzes. Man muss alle Steine so positionieren, dass sie einen logischen Satz ergeben."

"Das ist ganz schön clever gemacht.", meinte Rebecca, die gerade von Tristan abließ.

Darauf lachte der ehemalige Herrscher leise. "Nicht, wenn man die Hyroglyphen lesen kann. Das ist wie ein Puzzle."

"Schon klar.", stimmte Joey aufmerksam zu.

Herr Muto kannte viele ägyptische Rätsel, doch ein solches hatte er nich nie gesehen. Eigentlich war es wirklich ganz einfach, doch die Sache mit der verschwundenen Gravur, war schon ganz schön raffiniert.

Die Anwesenden beobachteten jede einzelne Bewegung des Pharaos. Als dieser den letzten Stein umfasste, zitierte er:

"Um dem Weg zum Licht - der Hoffnung - für Frieden zu folgen: - Bitte um Einlass."

Der letzte Stein rastete ein. Plötzlich ertönten laute, grollende Geräusche von dem Tor. Einige Balken des gewaltigen Durchgangs setzten sich in Bewegung, sämtliche Riegel bewegten und steinerne Verzierungen veränderten sich und die gigantischen Flügel setzten sich in Gang. Als diese nach einiger Wartezeit endlich offen standen und das laute, grollende Geräusch endlich verebbte, blieb die Truppe erstmal zögernd stehen.

Hinter dem Tor war ein nasser Treppengang aus grauem, kalten Stein, welche nach unten führte.

"Verdammt. Da passt meine Maschine nicht durch.", stellte Seto leicht genervt fest.

"Wir gehen zu Fuß weiter!", befahl Joey.

"Das war echt gut, Alter!", lobte Tristan den Pharao.

"Danke. Lasst uns gehen!", stimmte dieser Joey zu und winkte der Trupper, ihm zu folgen. Alle gehorchten, Seto jedoch stellte seine Kaffeetasse ab, schaltete die Heizung in seinem Jet aus und schloss diesen ab. Danach folgte er der kleinen Truppe, die gerade das Tor passiert hatte.

"Was denn, Kaiba?! Angst, dass dir jemand deinen Jet stiehlt?", spottete Joey laut.

"Joey! Du kannst es auch einfach nicht lassen, oder?", tadelte ihn seine kleine Schwester. Sobald Thea nicht anwesend war, übernahm sie die erziehende Rolle.

"Willst du dich etwa mit mir anlegen, Wheeler?", nahm Seto die Herausforderung zum Krieg an.

Ein kleiner Wortkrieg konnte die Stimmung vielleicht etwas auflockern.
 

Yami, der mit Yugi abgemacht hatte, für eine Zeit lang zu übernehmen, da Yugi ziemlich müde war, betrachtete ein Muster an den Wänden. Es waren zwei lange horizontale, schwarze Streifen. Zwischen diesen parallelen Linien waren senkrechte Linien angeordnet, welche die obere und untere Linie verband. Es waren immer drei senkrechte Linien, dann eine, dann wieder drei, dann wieder eine und so weiter. Dieses Muster erstreckte sich über die ganze Wand des Gangs entlang und lief gerade aus weiterhin den Weg entlang.
 

http://img192.imageshack.us/img192/1101/siegeldergoetter.jpg (Bild dazu.)
 

Er kannte dieses Muster irgendwo her, allerdings nicht woher. Aber er kannte es. Hatte sein Vater ihm damals nicht etwas davon erzählt?

Als er feststellte, dass er einfach nicht draufkam, wandte er sich an Yugis Großvater:

"Salomon?", erkundete sich Yami.

"Ja, mein Junge?"

Yami musste grinsen. Salomon wusste, dass Yami definitiv nicht sein Enkel war, aber er behandelte ihn trotzdem wie einen. Wie damals, als er sein Berater war. Er war immer so nett gewesen.

"Dieses Muster", begann der ehemalige Pharao und zeigte auf das Muster, welches sich den gesamten Gang entlang zog.

"Was bedeuted es? Ich kenne es irgendwo her, aber ich komme nicht drauf."

Herr Muto schaute sich das Muster an der Wand an, schaute nochmal genauer hin und blieb auf einmal wie angewurzelt stehen.

"Alles in Ordnung?", wollte Yami wissen. "Was hast du denn?"

Der Rest blieb auch stehen.

"Oh Gott.", brachte der Alte schockiert heraus.

"Salomon, was ist los?", wollte Yami besorgt wissen.

"Wie konnte ich das nur vergessen?!", tadelte sich der Alte selbst und vergrub ein Gesicht in seinen Händen.

"Salomon, rede mit uns.", bat der ehemalige Pharao.

Der Angesprochene seufzte und schaute wieder auf.

"Ja, ich kenne es und ich hätte früher drauf kommen sollen."

Er betrachtete das Muster und fuhr fort:

"Es ist kein Muster, es ist ein Siegel. Nun gut, an der Wand ist es ein Muster, aber in Wirklichkeit handelt es sich um ein Siegel."

"Ein Siegel?", wollte Joey wissen.

"Das ist ein Schutzsiegel. Seelenlose Körper tragen es. Das ist ein Zeichen an die Götter, die somit ihren Schutz dem Körper bieten. Deshalb nennt man es "Das Siegel der Götter"."

"Seelenlose Körper?", wollte Yami wissen.

"Ja. Ein seelenloser Körper ist ein Körper ohne Seele. Ohne Seele ist der Körper nur eine Hülle. Wie eine Bananenschale ohne die Banane. Die Seele steuert den Körper, ohne sie ist der Körper wehrlos. Die Aufgabe des Siegels besteht darin, die Seele des dazugehörigen Körpers aufzuspüren und somit den Körper vorzubereiten. Fragt mich nicht, was das bedeuten mag."

Herr Muto seufzte.

"Nun, das Siegel ist sozusagen in zwei geteilt."

"Und das bedeuted?", wollte Joey wissen.

"Der eine Teil befindet sich auf dem Körper. Es wirkt praktisch wie ein Tattoo. Der andere Teil ist nirgendwo und überall. Man kann ihn nicht sehen. Sobald die Seele sich dem Körper nähert, kann das Siegel die Seele aufspüren. Wenn sie dies getan hat, kennzeichnet es das aktuelle Gefäß der Seele, in deinem Falle Yugis Körper.", meinte Herr Muto zu Yami.

"Es fürht uns sozusagen zum Körper."

Es herrschte kurze Stille, um das Gehörte zu verarbeiten.

"Hey! Das ist doch super! Dann fürht uns das Siegel direkt zum Körper! Wir folgen ihm einfach, sobald es sich auf Yugis Körper ausbreitet und dann finden wir den neuen Körper schnustraks! Und wenn Atem seinen neuen Körper endlich hat, gibts diesen beiden Deppen ordentlich was auf den Deckel und Thea hätten wir dann auch wieder zurück!", erstellte Tristan freudig den Schlachtplan.

"Tja, so einfach ist das nicht.", antwortete Herr Muto.

"Was?", wollte Tristan wissen.

"Na schön.", gab Joey im geschlagenen Tonfall von sich. "Wo liegt der Haken?"

"Richtig erkannt, Joey. Es gibt in der Tat einen Haken.", erklärte Herr Muto.

"Sobald das Siegel die Seele des Pharaos gefunden hat wird es sich auf Yugis Körper einen kleinen Teil ausbreiten, jedoch Sekunden danach wieder verschwinden. Das wird es allerdings immer wieder machen, und bei jedem weiteren Mal, breitet es sich weiter aus. Und wenn es sich komplett ausgebreitet hat, wird es die Seele rausziehen, um diese zum Körper zu bringen.

ABER...

Wenn die Seele bis dahin nicht beim Körper angelangt ist, kann die Seele einige Schäden davon tragen. Ich weiß nicht, in welchem Ausmaße, aber testen will ich es garantiert nicht."

Es herrschte wieder Schweigen.

"Uff.", seufzte Joey.

"Und was sollen wir nun tun?", unterbrach Tristan das Schweigen.

"Sobald sich das Siegel das erste Mal auf Yugis Körper ausgebreitet hat, müssen wir so schnell wie möglich zum Körper gelangen. Egal wie. Es ist ein Spiel gegen die Zeit. Wenn wir dieses verließen, dann sehe ich schwarz für die Zukunft Atems."

Erst jetzt erinnerte sich der Angesprochene an die Worte seines Vaters über ein Siegel der Götter. Zwar nicht so detailliert, wie Herr Muto es so eben erklärt hatte, aber ein grober Lichtschein war wieder da.
 

"Na toll! Ein Spiel gegen die Zeit! Wie sollen wir den Körper denn finden? Das wird sicherlich noch ein großes Stück weit sein, bis dahin!", jammerte Joey.

"Ich weiß es nicht.", klagte Herr Muto und legte sein Gesicht wieder in die Hände. "Wie konnte ich das auch nur vergessen?!"

Professor Hawkins legte ihm eine Hand auf die Schulter und meinte: "Wenigstens einer, der dieses Siegel überhaupt kennt. Ohne dich wären wir wissenslos weitergegangen."

"Da hat er Recht.", stimmte der Pharao zu und trat an den alten Mann heran. "Wir werden das schon schaffen. Gab es bisher etwas, was wir nicht geschafft haben?"

"Jawoll! Wir packen das mit Links!!", brüllte Joey mit erhobender Faust.

"Na ja, jetzt wo wir nun alle Bescheid wissen, sollten wir Acht geben und schleunigst euren neuen Körper finden.", meinte Herr Muto zum Pharao.

"Ja, vielen Dank.", bedankte sich der Angesprochene und deutete der Truppe, weiter zu gehen.

"Das klingt hart.", sprach Yugi zum Pharao.

"Ich weiß, aber wir werden das packen.", beruhigte er den Kleineren und setzte währenddessen den Weg mit der Truppe fort.

Sie folgten dem geraden streinernem Grang weiter gerade aus. Weiter vorne war wieder eine steinerne Treppe zu sehen, die nach unten führte. So langsam stieg allen der Geruch von nassem Gestein in die Nase. Es war ganz schön nass hier.
 

"Autsch, nicht so schnell!", klagte Thea. "Meine Beine sind kürzer!"

"Dann beweg dich schneller.", antwortete Crow knapp. Dieser zog sie, wie ein Hund an der Leine. Thea mochte es nicht, wenn alle schwiegen, das machte sie nervös; also setzte sie von neuem an:

"Wieso gehen wir den Rest eigentlich zu Fuß? Ihr könnt euch doch beamen oder so?"

"Nicht mehr genügend Kraft.", meinte Crow.

"Warum?", stach Thea Löcher in ihn.

"Weil ich heute morgen nicht gefrühstückt habe."

Thea verstand das nicht so 100%' tig, aber solls ihr auch egal sein.

"Und wohin gehen wir?"

Diesmal ergriff James das Wort, der neben ihr und Crow herging. "Wir gehen zu unserem kleinen sogenannten Quartier."

"Und dort machen wir was?"

"Also, Crow und ich werden uns ausruhen, dich dem Meißter vorwerfen und dann machen wir uns auch schon wieder auf den Weg, um das Puzzle zu holen.", erklärte James.

"Euer Boss? Ist der genauso verrückt?", wollte Thea wissen.

"Aber ja.", grinste James.

Endlich kamen sie an einem Durchgang an. Dieser führte in einen großen Raum, welcher nicht gerade ausreichend belichtet wurde. Am anderen Ende des großen Raumes war eine Art Podest. An der Wand erhoben sich viele ägyptische Malereien. Dort waren viele Fackeln an den Wänden befestigt und sorgten zumindest in der hintersten Ecke für Licht. Von weitem konnte Thea eine Person erkennen. Es wunderte sie allerdings nicht, dass dieser eine lange, schwarze Kutte trug und somit das Gesicht nicht zu erkennen war. Thea seufzte.

"Wir sind da.", meinte James.

"Das sehe ich auch.", meinte Thea. "Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich keine Kraft mehr habe."

"Armes Ding.", spottete Crow.

"Schhht.", meinte James zu ihr, als er zum Meißter hinauf sah, an dessen Podest sie mittlerweile angekommen waren.

"Meißter.", sprachen James und Crow im Gleichton und verbeugten sich. Thea tat es ihnen schnell nach.

"Wie ich sehe seit ihr ohne Puzzle zurückgekommen.", meinte die dunkle Stimme des Meißters. Sie hörte dominant und mächtig an.

"Das ist richtig, Meißter.", erklärte Crow. "Unser Duell wurde von einem Mann namens Seto Kaiba unterbrochen."

"Seto Kaiba?"

"Richtig, Herr.", stimmte James zu.

"Der hier? Es wundert mich, dass er hier ist, aber irgendwie auch nicht. Allerdings kann ich ihn hier nicht gebrauchen, er könnte gefährlich werden."

"Verstanden, Meißter. Wir werden ihn vernichten.", versprach Crow mit untertarner Stimme.

"Und wen habt ihr mir mitgebracht?", wollte der Meißter wissen und kam ein paar Schritte auf die drei knienden zu. James und Crow erhoben sich und somit auch Thea wieder.

"Das ist ein Mädchen aus der Truppe. Sie war ganz schön frech zu uns, sodass wir sie als Preis bestimmt haben. Wir dachten, sie könnte euch gefallen.", erklärte Crow mit einem schadenfrohen Ton in seiner Stimme, wofür Thea in am liebsten verflucht hätte.

Der Meißter machte eine Handbewegung, worauf die beiden Männer zurück traten. Der Unbekannte stand nun vor Thea, welche keinen Anstand machte auch nur einen Milimeter zu weichen.

"Wie ist dein Name?", fragte der Mann mit der dunklen Stimme.

"Thea."

"Ein hübscher Name."

"Hast du auch einen Namen?", fragte Thea mutig.

Der Angesprochene lachte leise. Dieses fand Thea so...angsteinflößend, weil sie dunkel, aber so ruhig war.

"Man nennt mich Meißter, Herr, Sir...such dir einen aus.", sagte er genüsslich.

"Na gut, Blacky.", meinte Thea knapp. Sie mochte es nicht, wenn alle schwarze Gewänder trugen und man deren Gesichter nicht sehen konnte. Dieser grinste nur und schob seine Kutte nach hinten und entblößte sein violettes Haar. Seine Augen waren schmal und von einem kräftigen Gelb. Seine Haut war so blass, dass er als Leiche hätte durchgehen können. Thea betrachtete ihn scharf. An dem war doch was faul?

"Gefalle ich dir?", fragte er grinsend.

"Nein, nicht mein Typ. Ich stehe nicht auf Zombies."

Daraufhin packte er sie ruckartig am Arm und zog sie an sich heran, sodass er ihr ins Ohr flüstern konnte: "Spalte besser deine Zunge, meine liebe. Meine Methoden zur Betrafung sind nicht von feiner Art."

Thea lief ein Schauer über den Rücken, aber sie durfte auf keinen Fall den Mut verlieren.

"Und die wären?", fragte sie.

Der Meißter ließ sie wieder los und lachte. "Crow und James haben Recht. Du hast eine ziemlich große Klappe, aber einen großen Mut. Sowas sieht man selten bei Mädchen, das gefällt mir."

Der Meißte winkte mit einer Handbewegung Crow und James wieder zu sich und vermachte sie, Thea wieder zu packen. Theas Arm leuchtete mitlerweile feuerrot.

"Ich denke, meine Methoden darfst du auf eigene Faust kennen lernen.", grinste der Meißter und vermachte seine Untertarnen, sie weg zu bringen. Daraufhin ging der Meißter fort und Thea konnte nicht anders, als sich ziehen zu lassen.

"Wohin bringt ihr mich? Hinter Gitter?", wollte Thea wissen. Sie war nervös. Bei dem Kerl zuvor hatte sie ein unangenehmes Gefühl.

"In sein Hinterzimmer.", antwortete Crow.

"Und? Ist das ein schlechtes Zeichen?"

"Für deine Verhältnisse ja.", meinte James.

"Was soll das heißen?", wollte Thea wissen, als sie gerade an einer schweren Eisentür ankamen. Crow ließ sie loß, nickte James zu und ging.

"Nun, meine liebe. Mut zu beweisen mag nicht verkehrt sein. Aber zu viel Mut kann sehr verkehrt sein."

Thea wusste ja, dass er Recht hatte, aber sie wollte einfach nicht das schwache, arme Mädchen spielen.

"Was passiert jetzt mit mir?"

"Hm, Strafen können unterschiedlich aussehen. Die Männer werden gerne weggesperrt, die Frauen...na ja, so in etwa."

Thea erschrack. Der meinte doch wohl jetzt nicht etwa...? Thea packte ihm am Kragen und funkelte ihn gefährlich wütend an: "Was "So in etwa?" Wenn der versucht sich an mir zu vergreifen, kann der was erleben!"

James hingegen zog sie zu sich heran und flüsterte ihr ins Ohr:

"Steck dir nen Finger in den Hals und übergeb dich, um schwer krank zu sein. Er steht nicht auf Bakterien oder Viren."

Dann ließ er sie los. "Geh da rein und gib dein bestes. Ich habe nie mit dir darüber geredet."

Daraufhin grinste er und ging Crow hinterher.

Thea stand wie angewurzelt da. Hatte James ihr gerade einen Tipp gegeben seinen eigenen Meißter von ihr fern zu halten? Da kannte er Thea wohl noch nicht gut genug. Diese beherrschte zum Glück ein bisschen Kampfsport. Na ja, vielleicht reichte es ja für den lilahaarigen Typen aus. Der war zumindest nicht so kräftig, wie Crow. Aber....wer weiß?

"James!", rief Thea. Dieser drehte sich zu ihr um. "Was?"

"Hintergehst du etwa deinen Meißter?"

James schien wohl nicht gut auf ihn zu sprechen, was alleine der angewiederte Blick schon sagte.

"Das nicht, aber ich kann es nunmal nicht haben, wenn man sich an Frauen vergreift."

"Toll, dann lass mich doch einfach gehen.", flehte Thea.

"Tut mir leid, das geht nicht."

"Warum?"

"Es sind noch zwei weitere von euch hier und ....na ja, er erpresst gerne."

Es waren noch zwei hier?

"Wer ist hier?", hielt Thea James erneut auf.

"So ne freche Blonde und n kleiner Junge."

Daraufhin ging James weg.

Eine Blonde und ein kleiner Junge? Unter kleinem Jungen hätte sie sich vielleicht noch Yugi vorstellen können, aber Blondine? Vielleicht Rebecca? Aber dann hätte er glatt sagen können "Zwei kleine Kinder", oder?

Innig entschuldigte Thea sich bei den beiden und drückte gegen die eisene Tür. Sie guckte durch den geschaffenen Türspalt, erhaschte aber niemanden. Also schlüpfte sie hindurch und sah sich zuerst um: Der Raum war von Fackeln erhellt worden. Er war, wie der Rest des Grabes alt, aber das Licht gab ihm eine warme Atmosphäre. Die ägyptischen Malereien machten den Raum noch prunkvoller. Danach schaute sich direkt nach Fluchtmöglichkeiten oder kleinen Waffen, mit denen sie sich notfalls wehren könnte, um. Außer ein paar Kelche, ein paar Bilderrahmen und viel altem Papier, konnte sie nichts nützliches finden.

Sie hatte allerhöchstens noch ihre Fingernägel...

"Verdammt!", zischte sie.

"Na, na, na.", ertönte die dunkle Stimme des Meißters hinter ihr. Thea drehte sich langsam um und hielt seinem Blick stand. Was auch immer James ihr sagen wollte. Sie durfte und würde nicht schwach werden.

"Sagst du mir nun deinen Namen?", ergriff Thea zuerst das Wort.

Der Angesprochende trat heran. Er trug noch immer die schwarze Kutte, jedoch war sein Gesicht frei.

"Das scheint dich ja zu interessieren, nicht wahr?"

"Nun, mich eigentlich nicht. Ich dachte nur, es wäre höflicher als Blacky."

"Mein Name lautet Zen. Ich hoffe, du hast Gefallen dran."

Thea fand den Namen komisch, aber das war jetzt nicht von Wichtigkeit.

"Bin ich die einzige Gefangene hier?", fragte Thea.

"Natürlich nicht. In einem Pharaonengrab halten sich nicht viele auf, verstehst du?."

"Und wo sind die?", wollte Thea wissen.

Zen kam mit langsamen Schritten auf sie zu, doch Thea wich keinen Schritt zurück. Sie hatte einen Plan.

"In den Verließen."

"Und? Komme ich da auch hin?"

"Nun, wenn ich mit dir fertig bin, vielleicht. Du könntest dich aber auch gut als Bedienstete erweisen. Dein Mut ist faszinierend."

"Tse.", zischte Thea. "Du meinst wohl eher, wenn ich mit dir fertig bin."

"Haha. Du kleines Persönchen?"

"Unterschätz mich nicht, Blacky. Was habt ihr mit den anderen gemacht?"

"Hm, da wirds vielleicht n bisschen blutiger."

Das war Theas Chance!

Plötzlich verzog Thea das Gesicht und hielt sich die Hand vor den Mund.

"Oh Gott..."

"Was?", wollte Zen wissen.

"Ich bin überhaupt nicht abgehärtet gegen sowas. Ich glaube ich....urghs."

Thea sank zu Boden und machte Anstalten sich wohlmöglich fast zu übergeben. Dabei achtete die auf den besonders schönen Boden, welchen sie persönlich nicht so berauschend fand.

Zen sah sie unglaubwürdig an, packte sie am Arm und zog sie hoch, um sie gerade tadeln zu können, als er in ihr leichenblasses, nahezu grünliches Gesicht sah. Oh je...

"Urgh...na gut. Kotz dich lieber aus.", meinte dieser angewiedert.

"Wo...ist...", krächzte Thea.

Zen zog sie am Arm und schubste sie leicht in einer Art Bad hinein.

"Mal sehen, was ich mit dir anstellen werde.", meinte dieser nur und verschwand darauf und schloss die schwere Steintür.

Na ja, ein richtiges Bad war es nicht, zumindest nicht mit Toilette oder Dusche, schließlich waren sie im Grab des Pharaos. Da gab es schlecht Hi Tech.

Thea kroch in eine kleine Ecke und machte sie klein. Hoffentlich würde sie bald hier raus kommen.

Nach ein paar Minuten ging sie an die Tür heran und spähte in den Hinterraum. Als sie niemanden entdeckte, schlich sie aus dem Zimmer hinaus in den Flur, in dem sie eben noch mit Crow und James gestanden hatte. Es verwirrte sie. Wieso hatte James versucht ihr zu helfen? Nun ja, sie wollte sich nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn er es nicht getan hätte, aber irgendwie schien dieser, sowie auch Crow keine gute Beziehung zu ihrem Meißter zu haben. Vielleicht konnte sie ja mehr herausfinden, auch auf die Gefahr hier herum zu schleichen.

"Was machst du denn hier?", fragte eine raue Stimme.

Thea schrack herum und sah, dass es Jameiro war, der sie ungläubig anblickte. Und sie war froh, dass er es war. Dieser wirkte wirklich ziemlich harmos, zumindest am meißten.

"Jameiro! Kann ich kurz mit dir reden?"

"Mit mir? Worüber denn? Ist dein Handy kaputt? Sorry, war n Befehl vom Meißter."

"Ach das Handy ist doch...moment mal, sagtest du Befehl vom Meißter?", erkundigte sich Thea.

"Ja, das sagte ich.", stimmte Jameiro zu.

"Also hättest du es nicht absichtlich getan?", stach Thea nach.

"Wie kommst du darauf?", wollte Jameiro wissen.

"Nun, mir scheint es so, als könntet ihr euren Chef nicht gut ausstehen."

"Chef?"

"Eben Meißter.", korrigierte Thea genervt.

"Ich wüsste nicht, was dich das angeht."

"Aber ich! Ich wurde von zwei deiner Kollegen verschleppt, habe tierische Plaztangst, um ehrlich zu sein, habe überhaupt keinen blassen Schimmer, was hier vor sich geht und bin zudem auch überglücklich meine Jungfräulichkeit noch behalten zu haben. Also?!"

"Oh...", reagierte Jameiro und auf seinem Gesicht breitete sich plötzlich ein angewiederter Blick aus.

"Meinen Glückwunsch."

"Vielen Dank auch! Also, was ist jetzt mit eurem Meißter?"

"Tut mir leid, das kann ich dir nicht sagen. Nachher bin ich der Betrafte."

"Das gehört ihr eh alle.", zischte Thea.

"Das glaube ich kaum."

"Ach nein?"

"Nein.", meinte Jameiro knapp.

Es herrschte ein kurzes Schweigen.

"Würdest du mir freiwillig wehtun?", wollte Thea wissen.

"Nein.", antwortete Jameiro.

"Ihr arbeitet nur auf Befehle eures Meißters?"

"So ist es."

"Und warum arbeitet ihr dann für ihn?", fragte Thea aufgebracht. Wenn sie ihn nicht leiden konnten, wieso arbeiteten sie dann für ihn?

"Wir haben keine Wahl."

"Was?"

Jameiro seufzte.

"Hör zu, ich kann dir das jetzt nicht erklären, ich..."

"Wer sind die anderen Gefangenen?", unterbrach Thea ihn. Wollte sie ihn nicht gerade wegen ihres Meißters ausquetschen?

"James hat mir gesagt, ihr hättet zwei aus unserer Gruppe gefangen!"

Jameiro überlegte kurz.

"Achso. Diese Blondine und der Junge mit der Löwenmähne."

"Was?", fragte Thea. Wer mochte das sein?

"Kannst du mich zu ihnen bringen?"

"Jetzt?"

"Ja, jetzt!"

Jameiro überlegte erneut.

"Hast du Angst, dass er dich erwischt?"

"Oh ja, die habe ich.", antwortete Jameiro ehrlich.

"Oh man, wieso arbeitet ihr dann für so nen Deppen?", dachte Thea laut und verdrehte die Augen.

"Wir sind nicht...ach, schon gut. Folge mir, aber wehe, du machst krach. Den habe ich danach nähmlich am Hals."

"Okay.", versprach Thea. Dann folgte sie Jameiro.

Das war irgendwie alles so komisch. Jameiro, James und auch Crow. Die drei Typen, die die Truppe zuvor noch so bedroht hatten, waren urplötzlich nicht nur ungefährlich, sondern auch nett. Ja, sie waren nett. Sie halfen ihr aus brenzlichen Situationen, brachten sie zu, vermutlich, Freunden und zudem konnte keine den Meißter austehen, wo sie ihnen voll und ganz zu stimmte.

Dabei kam auch in Thea die Frage auf: Warum hatten James und vor allen Dingen Crow sie dann unbedingt mitgenommen, wenn sie sie dann vor ihrem Meißter schützten und sie sozusagen frei rumlaufen ließen?

Irgendwie war das alles total krumm und schief.

Als sie endlich in einem dunklen Kellergang ankamen, wurde Thea aus ihren Gedanken gerissen. Es waren keine einzigen Gefangen da. Allerdings wunderte es sie auch nicht, schließlich waren sie im Grab des Pharaos. Da gabs nicht viel zum festnehmen.

Dann kamen sie an einer Ecke an, hinter den alten Gittern sie zwei bekannte, jedoch vollkommen unerwartete Gesichter erkannte. Sofort kniete sie sich an die Gitter.

"Mai! Mokuba! Wie kommt ihr denn hier her?!", wollte Thea verduzt wissen.

Mokuba stürzte sich sofort zu Thea, Mai hingegen blieb liegen. Sie sah ziemlich fertig aus.

"Hallo Thea!", begrüßte Mokuba sie glücklich. "Mais Flieger ist ausgefallen, beziehungsweise das komplette Flugsystem ist ausfegallen, also ist sie euch hinterher."

"Und du?", wollte Thea wissen.

"Ich bin mit einem Privatflugzeug hier hergekommen, um Seto zu folgen."

"Oh je."

"Wo sind sie? Und wie geht es ihnen?", wollte Mokuba wissen.

"Nun ja", begann Thea. "Wo sie jetzt sind, weiß ich nicht so genau, aber ich bin mir sicher, es geht ihnen gut. Und eins weiß ich mit 100%' tiger Sicherheit."

"Was was?"

"Sie werden uns nicht im Stich lassen. Darauf gebe ich dir mein Wort."

"Ja.", antwortete Mokuba und schaute hinter sich auf die schlafende Mai.

"Hat man ihr was getan?", fragte Thea.

"Nein.", antwortete Jameiros kratzige Stimme.

"Hi, Jami!", begrüßte Mokuba Jameiro fröhlich.

"Was?", fragte Thea verduzt.

"Oh, du weißt noch nicht Bescheid, was?", stellte Mokuba fest.

"Jameiro ist ganz cool."

"Äh...., ja. Magst du mir vielleicht erklären, was hier los ist?"

"Kann ich machen."

"Na ja, ich weiß nicht ob ich hier bleiben kann."

"Hmhm, das ist möglich.", meinte Jameiro.

"Und wie?", wollte Thea wissen.

"Ich könnte dir höchstens ne Backpfeife geben, damit du ne kleine Wunde im Gesicht hast, damit ich sagen könnte, du bist auf mich los gegangen. Notwehr, ne?"

Thea fragte sich mittlerweile, wie oft sie noch verdutzt sein sollte.

"Was?", brachte sie nur noch raus. Er würde dafür sorgen, dass sie zu ihnen hinter Gitter kam?

"Ich sag doch, Jami ist cool!", lachte Mokuba.

Mit einem Haps sprang Thea auf, baute sich vor Jameiro auf und meinte:

"Na schön. Die Bitte nehm ich gerne an, aber bitte nur ne Backpfeife, wenns geht."

Daraufhin lachte Jameiro.

"Was?!", wollte Thea wissen.

"Du glaubst doch nicht allen ernstes, dass ich dich schlagen werde?"

"Doch und ich will das du's tust, sonst tu ich es selber!"

"Wie bitte?", fragte Jameiro fassungslos.

"Ich muss wissen, was hier los ist!", forderte Thea.

I .16 - Die Wiedergeburt

"Vorsicht! Es ist rutschig!", rief Herr Muto, als Joey auf dem besten Weg war, den schnellsten Weg runter zu nehmen und zu fallen. Doch er hatte sich, wie so oft, noch rechtzeitig halten können.

"Bald sind wir unten.", meinte Serenity.

Vorsichtig ging die Truppe die nassen Stufen hinab. Die Treppe hatte keine Halterungen oder ähnliches. Sie fürhte in einen gigantischen Raum. Auch dieser war nur steinig. Die Wände aus nassem, grauen Stein. Am weiten Ende des Raumes war erneut ein großes Tor, welches das vorherige von der Größe her, nochmal überragte.

Joey hatte schon geflucht, dass sie hoffentlich nicht nochmal ein solches Rätsel machen mussten, um das Tor zu passieren. Allgemein hatte man gehofft hier auf den Körper des Pharaos zu stoßen, allerdings war die Hoffnung schon zerplatzt, als Herr Muto ihnen vom Siegel der Götter erzählt hatte. Es hätte sich auf Yugis Körper ausbreiten müssen, um zu wissen, dass sie in der Nähe des neuen Körpers des Pharaos waren.

Endlich unten angekommen, fluchte Reebecca:

"Igitt! Das ist ja nass!"

Der Boden war von einer leichten Wasserschicht überdeckt, was für regelrecht nasse Füße sorgte.

"Hm, allgemein frage ich mich, warum es hier nicht so ägyptisch aussieht.", dachte Professor Hawkins laut.

"Stimmt.", meinte Herr Muto. "Ich vermisse ebenfalls die ägyptischen Aufmalungen und Schriften an den Wänden."

Tristan und Joey spritzten sich schon das Wasser ins Gesicht. "Na warte!", fauchten sie sich ironisch an.

"Hey Jungs! Spielen könnt ihr später!", tadelte Serenity. Sie konnten es einfach nicht lassen.

Herr Muto erreichte als Erster das große Tor.

"Hmmmm....ein Rästel oder ähnliches kann ich nicht entdecken.", meinte er.

Professor Hawkins und Yami erreichten ebenfalls das gigantische, steinerne Tor.

"Aber es sind viele Zeichen eingraviert.", sagte Yami und folgte mit einem Finger den Zeichen.

"Ich meine, so etwas schon mal gesehen zu haben.", rätselte Herr Muto. "Aber ich weiß es momentan nicht."

"Es scheint aber von weniger Bedeutung zu sein, als dieses hier.", sprach Prof. Hawkins und zeigte auf das Siegel, welches von beiden Seiten des Tors auf einen Punkt zulief.

"Ob wir dahinter endlich seinen Körper finden?", fragte Serenity, die sich ebenfalls zu ihnen gesellt hatte. Sie hatte wohl etwas Wasser von der kleinen Schlacht Joeys und Tristans abbekommen.

"Hm..., ich frage mich nur, wie wir da durch kommen.", rätselte Herr Muto.

"Zuerst können wir es ja mit einfachen Methoden versuchen. Wie zum Beispiel versuchen das Tor aufzudrücken oder irgendwas zu sprechen. Besser, als im sich im Vorraus schon den Kopf zu zerbrechen.", schlug Yami vor.

"Tse, bist du da von alleine drauf gekommen?", fragte Seto, der sich mit grimmiger Mine ebenfalls zu ihnen gesellte.

Yami drehte sich um und grinste ihn an: "Ja, bin ich."

Wofür war das Lächeln? Wollte er ihn etwa auf den Arm nehmen? Ach...egal.

"Hey Joey! Tristan! Wollt ihr mal zeigen, was ihr auf dem Kasten habt?", fragte Rebecca im lachhaften Ton.

"Was?", fragten beide und unterbrachen ihre Schlacht schlagartig.

"Wir müssen hier durch, aber die Türen sind sooo schwer.", meinte Rebecca.

"Tse, das mach ich doch mit Links!", grinste Joey und kam angelaufen.

"Pah, und ich mit einem Finger!", steigerte Tristan und folgte Joey.

Natürlich würden sie sich nicht unterbuttern lassen, deshalb half der lächerliche Ton doch immer wieder, dachte Rebecca.

Joey und Tristan pressten ihren gesamten Körper gegen das Tor und man konnte ein Grollen entnehmen, aber es bewegte sich nicht.

"War ja klar.", grummelte Rececca.

"Was müssen wir denn jetzt machen, um da durch zu kommen?"

"Hm, ich weiß es nicht...", dachte Herr Muto laut.

"Ich aber.", ertönte eine dunkle Stimme.

Alle drehten sich zu einem, in schwarzer Kutte gekleideten Mann, um.

"NOCH so einer?", fragte Joey verdutzt.

"Das wird ja immer schlimmer.", stimmte Tristan zu.

"Mein Name ist Zen.", begann der Fremde. "Ich bin her gekommen, um mir das Puzzle selber zu holen. Meine Untertanen bekommen das ja nicht gebacken."

"Das ist der Boss von denen?", fragte Serenity entsetzt.

"Ach, den kriegen wir auch noch platt!", rief Tristan herausfordernd.

"Das glaube ich nicht.", meinte der Fremde.

"Ach ja? Und was macht dich da so sicher?", provozierte ihn Joey.

"Tja, meine Spielregeln sind etwas anders. Wisst ihr, ich bin nicht so der Fan von Hologrammen."

"Und das soll heißen?", wollte diesmal Seto wissen. Sollte der sich bloß über seine geniale Technik lächerlich machen, dann wäre Seto es, der ihn in den Hintern treten würde.

Zen legte seine Kapuze nach hinten und entblößte seine weiße Haut, die lilanen Haare und die stechend gelben Augen.

"Nun, ich stehe eher auf richtige Monster!", grinste er.

Joey gruselte sich etwas vor dem kantigen Gesicht und den kleinen Augen des Mannes.

"Echte...Monster?", zitierte Tristan vom Fremden.

"Ja, zu schwer für dein Gehirn? ...ach ja, ich vergaß! Ich beherrscht ja den Umgang mit echten Monstern nicht. Das habe ich ja ganz vergessen. Umso einfacher für mich!"

"Das glaubst auch nur du!", konterte Seto.

"Hm...der große Seto Kaiba, alias Seth. Du beherschtest einige Monster vor 5000 Jahren. Das könnte interessant werden!"

"Nenn mich gefälligst Kaiba, du Kantenfratze!"

"Du bist also auch frech? Na, dir werde ich schon Manieren beibringen!"

Zen hielt seinen Arm empor und rief etwas unverständliches. Plötzlich erschien ein schwarzer, kantiger Drache. Die Bestie sah dem schwarzen Violettdrachen ähnlich, aber sie war noch größer und kräftiger.

"Das ist mein Nachtdrache! Er ist so gut wie unbesiegbar!", lachte Zen.

Die Truppe zuckte zusammen. Doch ein Lächeln umspielte Kaibas Lippen.

"Tsehehe. Ist das etwa alles?"

Zen blickte ihn fragend an.

"Ich zeige dir meine mächtige Bestie! Weißer Drache!!"

Als Seto seinen Arm ebenfalls in die Luft hielt, erschien in einem weißen Licht die Gestalt des weißen Drachen und schrie seinen Ruf aus.

Zen starrte gebannt auf die Bestie. "Tse, mein Nachtdrache wird deinen weißen Drachen zerfetzen."

"Das glaube ich nicht!", konterte Herr Muto. "Die Macht des weißen Drachen ist stärker."

"Soweit ich mich erinnere, trägt der weißre Drache eine Kraft vn 3000 Punkten. Meine Bestie trägte eine Kraft von 3750 Punkten. Dafür, dass du schon so lange Duel Monsters spielst, alter Mann, solltest du dich besser auskennen, meinst du nicht?", erklärte Zen.

"Oh, das weiß ich gewiss. Du bist der Jenige, der hier nicht Bescheid weiß.", konterte der Alte erneut.

"Wie bitte?", wollte Zen wissen.

"Tja, Monster zu beschwören mag noch einfach sein, allerdings kann man echte Monster mit Duel Monsters Karten nicht aufrüsten, es sei denn, man kennt die magische Formel, mit der man den Effekt einer Karte aufrufen kann."

Zen verzog das Gesicht. "Du kannst Zauber beschwören?"

"Nein, nicht ich. Er!", meinte Herr Muto und deutete auf Yami, der gerade etwas unverständliches flüsterte. Währenddessen begann Setos weißer Drache zu glühen.

"Was?", erschrak Zen. Erst jetzt verstand er, dass der Pharao einen Zauber beschwor, mit dem der weiße Drache mächtiger wurde. In etwa Erhöhung der Angiffspunkte.

"Tse, und wie mächtig sollte der Drache jetzt sein? 50 Angriffspunkte mehr, oder wie?", grinste Zen. Dazu bräuchten sie eine Kraft von mindestens 800 Punkten und so viele Zauberkarten, die diese Macht beherrschten, gab es nicht.

Herr Muto lachte leise.

"Was ist, alter Mann?", rief Zen langsam ungeduldig.

"Glaubst du etwa allenernstes, dass der Pharao, der sämtliche Magie beherrscht, sich an irgendwelche Duel Monsters Karten hält? So 4000 - 5000 Punkte waren bei den Ägyptern damals, wenn man es in Duel Monsters Punkte umrechnet, locker drin."

Zen war wie geschockt. Auch Joey und Tristan lief ein Schauer über den Rücken. Der weiße Drache mit mindestens 7000 - 8000 Angriffspunkten? Oh je...

Seto war leicht verärgert, dass dieser Pharao sich wieder in seinen Kampf einmischen musste, aber der Nachtdrache war nunmal stärker gewesen und Zauber, mit denen er seinen weißen Drachen hätte mächtiger machen können, kannte er keine. Oder hatte sie eben vergessen...

"Hey, Alter!", meinte Joey zu Yami, der noch immer seine Formel beschwor. "Das hättest du damals ruhig des öfteren machen können!"

Herr Muto allerdings klärte ihn auf: "Joey. Je nach Situation hatte Atem allerdings noch nicht seine Erinnerungen an sein damaliges Leben und somit auch nicht an seine damaligen Kräfte."

"Mpf.", murmelte Joey.

Der Pharao beendete seine Formel und blickte auf zu Zen, dann zum weißen Drachen.

"Seto.", meinte Yami.

"Was?", wollte dieser wissen.

"Ich denke, mit 9300 Punkten ist dein weißer Drache gut ausgestattet. Mehr konnte ich echt nicht tun. Also, worauf wartest du noch?"

Seto musste unhörbar schlucken. Hatte er gerade gesagt, sein weißer Drache hätte eine Angriffskraft von 9300 Punkten? Das stellte sich Seto gerade in einem Duell gegenüber Yami vor. Ein Grinsen schlich sich auf Setos Gesicht. Ja, irgendwann würde er sich vielleicht auch noch mal mit ihm duellieren. Wenn er bis dahin seinen eigenen Körper hatte, wäre das sogar gar nicht mal so unvorteilhaft. Doch plötzlich musste Seto daran denken, dass Yami in seinem neuen Körper vielleicht ganz anders aussehen könnte? Vielleicht hätte er blaue, lange Haare mit weißen Strähnen und zwei schiefe Augen in Neongrün? Vielleicht war er 1,80m groß und wäre total behaart? Seto lief ein Schauer über den Rücken. Jetzt stellte er sich Yami noch als Witzfigur vor. Wenn dem wirklich so sein sollte, würde er dieses Duell eher undercover veranstalten lassen, was allerings nicht zu seiner Würde passte oder er würde es gleich direkt sein lassen, was ihm aber auch nicht in seine Würde passte.

Zum ersten Mal wünschte er sich, dass Yami einen gut aussehenden Körper bekommen würde.

Na ja, zu seinem Vorteil, oder?

Joey riss Seto aus seinen Gedanken. "Sag mal, Alter. Ein Abschiedsfoto von Yami kannst du später noch haben. Jetzt greif endlich an!"

"Tse, hast du ne Ahnung.", zischte Seto und gab seinem Drachen den Befehl, anzugreifen, dem sein weißer Drache ohne weiteres gehorchte. Dieser speite einen weißen Lichtstrahl aus seinem Maul, doch bevor dieser den Nachdrachen erreicht hatte, war dieser pfiffig ausgewichen. Die weiße Kraft haute ein ordentliches Loch in die hinterste Wand.

"Seto!", zischte Yami gereizt. "Das ist immer noch mein Grab und nicht eures!"

Seto wusste, wie Yami das meinte. Und nein, er hatte nicht vor alles zum Einsturz zu bringen. Nur dieser Nachtdrache war verdammt flink.

"Tja, Macht kann viel bringen, aber Geschwindigkeit eventuell noch mehr.", grinste Zen.

Während Seto seinem weißen Drachen erneut den Befehl gab anzugreifen, aber diesmal aus der Luft, schloss Yami erneut seine Augen und beschwor flüsternd eine Formel.

"Was macht er denn jetzt?", wollte Rebecca wissen, als sie den Pharao wieder flüstern sah.

"Ich wieß es nicht.", antwortete Herr Muto. "Aber auf jeden Fall etwas gutes für uns oder etwas schlechtes für Zen."

So geschah dem auch. Urplötzlich tauchten aus dem Nichts gigantische, weiße Schwerter auf, die den Nachdrachen festhielten.

Zen erschrack.

"Was ist das denn jetzt?!"

Yami öffnete wieder seine Augen.

"Hält für drei Angriffe.", grinste er.

"Die Lichtschwerter?", stellte Joey fest.

"Ja, so in etwa.", meinte Yami, als er zu ihm trat. "Und du Seto. Wenn du diesen Raum hier demulierst, kannst du dafür gerade stehen."

"Ach, und wie?", wollte dieser amüsiert wissen.

"Wieß ich noch nicht. Ich lasse mir etwas einfallen. Und jetzt mach endlich."

Seto gefiel diese angriffslustige Tonlage des Pharaos und gab seinem Drachen erneut den Befehl zum Angriff. Und diesmal traf der weiße Lichtstrahl den Nachtdrachen mit voller Wucht und wurde zerstört.

"Neeeein!!", schrie Zen. "Wie könnt ihr es wagen, ihr Mistkäfer?!"

Joey konnte nicht anders, als zu grinsen. Ein lautes Gelächter hatte er immerhin schon unterdrückt.

"Das werdet ihr büßen!", drohte Zen und hob seine rechte Hand. Nach nur wenigen Sekunden bildete sich um dieser etwas schwarzes, was sich um seine Hand drehte. Das war doch nicht etwa...?

"Oh nein.", erschrak Herr Muto. "Das ist Dunkelheit."

Geschockt starrte die Truppe auf den schwarzen Nebel um Zens Hand.

"Hey, das ist Schummeln!", rief Tristan und hielt ihm eine Faust entgegen.

"Schummeln? Ich dachte, hier gibt es keine Spielregeln! Und selbst wenn, gestalte ich sie mir eben selbst!"

Zen schwang seine Hand in Richtung des weißen Drachen, welcher einen Schmerzensschrei ausstieß, als die Dunkelheit ihn erreicht und zerstört hatte.

"Neeein!", schrie Seto. Was würde jetzt mit seinem weißen Drachen geschehen? War er jetzt nur für das aktuelle Duell fort oder vielleicht für immer? Musste man ihn mit einem Monster Reanimationszauber wieder beleben, was nur der Pharao konnte, oder vielleicht auch nicht? Bei dem Gedanken wurde Seto wütend und unterdrückte seine Trauer um seinen Drachen.

"Du widerlicher Mistkerl!", fluchte Seto.

Zen lachte. "Tse, dann zeig mir doch deine Macht, Hohepriester!"

"Lass mich mit deinem Hohepriesterquatsch in Ruhe! Ich bin Seto Kaiba! Präsident der Kaiba Korporation!"

"Bla bla bla....", äffte ihn Zen nach. "Soll mich das jetzt noch interessieren? Ich werde euch jetzt vernichten, da ist mir deine Firma scheiß egal!"

"Was sollen wir jetzt tun?", wollte Joey von Yami wissen.

"Ich weiß es nicht....", gestand er. "Ich hatte noch nie mit Dunkelheit zu tun."

"Verdammt!", knurrte Joey. Was sollten sie denn jetzt tun?

"Jetzt ist es vorbei mit euch! Kein neuer Körper, kein neuer Pharao, kein schönes Leben mehr und ich....ja, ich werde mir endlich das Puzzle nehmen. Hahahaha!!", lachte Zen siegessicher.

Professor Hawkins zog Rebecca an sich heran, sowie Tristan Serenity.

"Hey, ihr Affen. Wollt ihr etwa aufgeben?", fauchte Seto sie an.

"Dann zerstör du doch die Dunkelheit, Seto Kaiba! Präsident der Kaiba Korporation!", konterte Yami. "Ich weiß jedendalls nicht, wie man die Dunkelheit zerstört. Aber das kannst du gerne für mich übernehmen!"

"Tse.", zischte Seto nur. Er wusste es ja auch nicht. Aber sollten sie als Feiglinge sterben?

Zen jedoch ließ Seto nicht mehr die Zeit, über seinen Tod nach zu denken oder ähnliches. Er sprach etwas unverständliches und ließ die Dunkelheit auf die Truppe los. Doch bevor die Dunkelheit bei ihnen war, wurde sie plötzlich von einem gigantischen Luftstoß blitzschnell zurück geschleudert, erfasste Zen und prallte gegen die Wand. Diese stürzte bei der mächtigen Erschütterung ein. Ein Erdbeben überfiel die Truppe und ließ sie alle zu Boden fallen.

Nachdem das Erbeben sich wieder gelegt hatte, welches von dem gigantischem Einsturz der hintersten Wand kam, öffneten nach einigen Sekunden Wartezeit die ersten wieder ihre Augen. Ohne aufzustehen sahen die ersten sich erst einmal um und blickten dann auf die so eben eingestürzte Wand.

"Verdammt!", fluchte Joey laut. "Die Treppe ist eingestürzt und der Durchgang darüber auch! Wie sollen wir denn jetzt wieder hier rauskommen?!"

Die Truppe schaute auf den großen Scheiterhaufen an der hintersten Wand. Zum Glück war diese ein ordentliches Stück von ihnen entfernt.

Joey stand auf und funkelte die eingestürzte Wand böse an, um ihr die Schuld für den Einsturz zu zuschieben und dass sie nun hier fest saßen.

"Tjaa.....ich würde sagen, wir haben keine andere Wahl, als duch dieses Tor zu gehen.", meinte Professor Hawkins und schaute auf das große Tor hinter ihnen.

"Wenn das mal aufgehen würde...", jammerte Joey.

"Tja, aber irgendwie müssen wir ja da durch kommen.", rätselte Prof. Hawkins. "Oder hat jemand eine bessere Idee?"

Schweigen. Alle sahen sich nur fragend an.

"Na dann, denke ich, sind wir uns einig. Wir müssen durch dieses Tor, egal wie.", beschloss Herr Muto.

"Wo ist eigentlich dieser verrückte Boss von denen hin?", wollte Serenity wissen.

Alle sahen zur eingestürzten Wand.

"Also entweder", begann Herr Muto. "Er ist geflüchtet oder..."

"...oder er liegt irgendwo da unter den Trümmern.", beendete Joey Herr Mutos Satz.

"Hoffentlich letzteres von beiden.", grummelte Tristan.

"Da gebe ich dir ausnahmsweise mal Recht.", stimme Steo zu und erhob sich langsam und versuchte seine nassen Sachen irgendwie trocken zu rubbeln. Alle waren ins Wassen gefallen, auch wenn dieses nur sehr flach war.

"Was mich aber interessieren würde...", meinte Prof. Hawkins, "Warum ist die Dunkelheit an uns abgeprallt? Beziehungsweise wovon? Oder wie?"

Ein Schweigen trat ein. Herr Muto dachte angestrengt nach, gab es aber auf.

"Tja, ich kann mir keine logsiche Erklärung dazu geben.", gab er dann schließlich preis.

"Na ja, wie dem auch sei. Lasst uns erstmal nachdenken, wie wir weiter kommen.", schlug Serenity vor.

"Ja, das sollten wir machen.", stimmte Prof. Hawkins zu und gab Rebecca die Hand, um ihr aufzuhelfen.

Herr Muto krabbelte schnell zum Pharao hin.

"Ist alles in Ordnung bei dir, mein Junge?"

Yami hingegen blickte nur zum nassen Boden.

"Irgendwie....ist mir schlecht."

"Ja, das kann ich gut verstehen, bei einer solchen Erschütterung."

"Hmmm.....", seufzte Yami.

Herr Muto griff gerade nach Yamis Arm, als diesr ruckartig zusammen zuckte und sich plötzlich ein weiß leuchtendes Muster auf seinem Arm ausbreitete, welches Herr Muto leicht von Yami wegstoß und die Truppe aufschrecken ließ. Es löste in Yami einen stechenden Schmerz aus. Er kniff die Augen zusammen und versuchte keine Schmerzenschreie von sich zu geben. Es breitete sich weiter aus, hoch zu seinen Schultern, als es auch plötzlich wieder verschwand. Yami öffnete wieder seine Augen, er keuchte leicht. Herr Muto starrte, wie gebannt, auf seinen Arm.

"Was...was war das?", wollte Yami wissen.

"Das Siegel....", meinte Herr Muto. "Das war das Siegel."

Herr Muto allerdings ließ nicht locker und legte erneut seine Hand um Yamis Arm, doch es geschah nichts.

"Na los.", befahl der Alte und zog Yami wieder auf die Beine. Dieser war etwas blass.

"Geht's wieder?", wollte Joey wissen, als er zu ihm kam.

Yami nickte nur, anstatt zu antworten.

"Vielleicht sollten wir eine Pause machen?", schlug Tristan vor.

"Nein!", wehrte Herr Muto sofort ab. "Wie ich bereits erklärt habe: Sobald das Siegel das aktuelle Gefäß der Seele von Atems Körper gefunden hat und es markiert, haben wir keine Zeit mehr zu verlieren. Wir müssen sofort weiter und seinen Körper finden!"

"Und wie?", wollte Joey wissen. Herr Muto betrachtete das Tor hinter ihnen.

Yami hingegen trat zum Tor und berührte mit seiner Hand das Siegel, welches von beiden Seiten des Tores auf die Mitte zu lief und sich in der Mitte traf. Daraufin ertönte wieder ein lautes Grollen und die gigantischen Türen setzen sich in Bewegung. Die Truppe trat schnell einige Schritte zurück und in dem Moment sprangen die gigantischen Steintüren blitzschnell auf und erzeugten einen mächtigen Luftstoß, welcher die Haaren und Klamotten der Leute im Wind fliegen ließ. Ohne sich zu bewegen schwieg die Truppe und versuchte zu verstehen, wie solch gigantische Türen, die sicherlich einige Tonnen wogen, so schnell aufspringen konnten. Als diese sich jedoch wieder in die andere Richtung zu bewegen begannen, schrie Herr Muto:

"Los, schnell! Rein da!"

Er packte Yami schnell am Arm, um sicher zu gehen, dass dieser ebenfalls schnell durch das Tor kam und zerrte ihn hinter sich her. Schnell rannten alle durch das Tor. Als diese auf den anderen Seite ankamen, schloss sich das Tor wieder blitzschnell und hinterließ einen lauten Knall.

Es war schwarz. Nichts war zu erkennen.

"Ähm, Leute? Könnt ihr was sehen?", fragte Joey mit zittriger Stimme.

Sömtliche "Nein" 's waren zu vernehmen.

Plötzlich war der Boden unter ihnen weg und die Truppe fiel. Ohne zu wissen, wohin sie fielen, weil nur gähnende Leere zu sehen war, schrien alle kreuz und quer. Etwas unangenehm landeten alle auf steinernem Boden.

"Autsch! Aaaargh!", jammerten alle durcheinander.

Als alle sich aufrappelten, fanden sie sich in einem Gang wieder. Der schmale, lange Gang wurde durch Fackeln an den Wänden in warmes Licht getaucht. An den Wänden waren viele ägyptische Malereien und Schriftzeichen eingemeißelt. Zudem war es kein nasses, graues Gestein mehr, sondern brauener Lehm mit einer leichten Sandschicht.

Herr Muto erhob sich zufrieden.

"Also hier gefällt es mir schon viel besser!"

Der Gang war etwas breiter. An den Wänden hingen viele Fackeln, dessen Feuer wie in Zeitlupe brannte und tauchten den Gang in ein warmes Licht.

Der Rest der Truppe erhob sich ebenfalls. Tristan machte Anstalten sich den Rücken verknackst zu haben, während Joey ihn in seine vorzüglichsten Verarztungskünste einweihte, indem er sich auf ihn drauf setzte und ein bisschen umherwackelte, bis es einmal "Knacks!" machte.

"Autsch! Bist du wahnsinnig?", fluchte Tristan.

"Nein! Ich bin der Professor Wheeler, der dir gerade den Rücken wieder eingeknackst hat."

"Ja ja.", murmelte Tristan und ließ sich von seinem blonden Freund wieder aufhelfen.

Herr Muto währenddessen teilte ein paar Leuten ein Fackel aus. Danach ging er zu Yami und meinte:

"Ist alles in Ordnung, mein Junge?"

"Es geht schon.", meinte dieser nur, aber Herr Muto konnte sehen, dass dies nicht der Fall war. Er war blass und sah ziemlich fertig aus. Entweder hatte das Siegel ihn ganz schön Kraft geraubt oder er war generell einfach total erschöpft.

"Wir sind bald da. Sieh nur, das Siegel führt gerade aus. Wir werden ihm folgen."

Das Siegel war wieder an den Wänden aufgemalt, allerdings begann es erst dort, wo sie standen und führte gerade aus.

"Sind wir immer noch im Grab?", wollte Rebecca wissen, die sich gerade aufrappelte.

"Hm...ich denke schon, ne?", dachte Herr Muto laut.

"Hier sieht es aus, wie im Inneren des Puzzles.", meinte Yami leise.

"Wie, im Inneren des Puzzles? Das ist doch ein riesen Labyrinth...äh, ach ja, Yugi hatte uns ja davon erzählt.", fiel Joey wieder ein.

"Hm, sind wir denn hier jetzt im Puzzle?", wollte Tristan wissen.

"Nein.", meinte Yami knapp.

"Ach, ich komme bald nicht mehr mit.", meinte Tristan erschöpft.

"Aber ich! Also, auf gehts!", schrie Joey, der daraufhin wieder von Herr Muto ermahnt wurde, ruhig zu sein.

Yugi hatte Yami wieder abgelöst. Er sah allerdings nicht viel besser aus. Seine Augenringe waren mittlerweile unübersehbar. Seto hätte den Anblick Yugis vor gewisser Zeit sicherlich noch genossen, aber irgendwie nahm er dies momentan nicht so auf die leichte Schulter. Irgendwas war hier faul, das wusste er.

Der Gang teilte sich später in mehrere Zweige auf. Sie kamen an einer Art Kreuzung an.

"Och nee...", meinte Tristan nur.

"War doch klar, dass die Sache wieder einen Haken hat.", grummelte Joey.

"Und wohin sollen wir jetzt gehen?", wollte Joey wissen.

"Hunde haben doch gute Spürnasen.", spottete Seto.

"Ich spüre, wie deine Nase gleich unter meiner Faust zerbricht!", zischte Joey, woraufhin die beiden sich wieder Serenitys Getadel anhören mussten, wobei Seto wieder zu Stolz war, um sich diesem zu unterziehen.

"Meine lieben, es ist doch ganz einfach.", meinte Herr Muto. "Wir folgen weiterhin dem Siegel der Götter. Wo die anderen Gänge hinführen soll uns doch egal sein."

"Ich habe da ein ungutes Gefühl.", warf Seto in den Raum.

"Solltest du auch.", murmelte Joey.

"Joey!", ermahnte ihn diesmal Rebecca.

"Also...", begann Professor Hawkins, "Ich denke, wir sollten...."

Plötzlich ertönten eigenartige Geräusche, die Professor Hawkins unterbrachen.

"Was ist das?", wollte Rebecca wissen.

Joey lauschte um die linke Ecke, in dessen Gang das Siegel seinen Weg fortsetze, und auch nach rechts, doch konnte nichts sehen.

"Hm, keine Ahnung. Ich sehe nichts.", erklärte Joey.

"Die Geräusche werden lauter.", stellte Tristan fest.

"Das hört sich ekelig an!", jammerte Serenity.

Joey lauschte erneut um die Ecken.

"Vielleicht sollten wir endlich weiter gehen!", schlug Serenity vor.

"Vielleicht sind es ja auch wieder Crow und James.", vermutete Prof. Hawkins.

"Vielleicht sollten wir uns auch ganz schnell aus dem Staub machen!", sagte Joey entsetzt.

"Was ist denn Joey?", wollte Herr Muto im ruhigen Ton wissen. Doch Joey antwortete nicht und schaute mit offenem Mund hinter die Truppe. Als diese sich umdrehte, suchte Entsetzen diese heim.

Serenity und Rebecca verzogen sich gleich hinter ihre Jungs.

"Das sind...das sind doch wohl nicht etwa...Mumien?", schnatterte Serenity ängstlich.

Untote Wesen in Gestalt von verwesten Menschen mit unendlich viel Verband um deren ausgetrockneten Leiben und schwarzen, vergammelten Zähnen, kamen ganz langsam auf sie zugehumpelt. Sie gaben komische Geräusche, eine Mischung aus Seufzen und Jaulen, von sich. Sie griffen mit ihren vertrockneten Händen nach ihnen.

"Also, in meinen Augen sieht es jedenfalls sehr stark danach aus.", teilte Joey mit.

"Das müssen um die Hundert Stück sein!", stellte Tristan entsetzt fest.

"Sagt mal Leute...", begann Rebecca verängstigt. "Worauf warten wir eigentlich noch?"

"Auf Joeys wunderbare Monster, mit denen er den Mumien gehörig in den Hintern treten wird!", lachte Joey laut und wollte eine Bestie beschwören.

"Pantherkrieger!", schrie er.

Stille herrschte, kein Monster erschien.

"Joey!", meinte Herr Muto. "Ich weiß nicht, was eben passiert ist oder wo genau wir sind, aber hier unten wirst du keine Monster beschwören können! Und gegen Mumien sind alle Mächte wehrlos. Sie sind doch untot!"

"So ein Mist!", fauchte Joey.

"Also, ich finde, wir sollten abhauen!", heulte Rebecca fast und klammerte sich weiterhin zitternd an ihren Großvater.

"Rebecca hat Recht! Wir sollten flüchten und dem Siegel folgen!", befahl Herr Muto.

"Na worauf wartet ihr dann noch?!", meinte Seto vorwurfsvoll.

Die Truppe begann zu Laufen, doch Yugi brauchte einen Anstupser. Seto packte ihn und schubste ihn nach vorne.

"Na los. Beweg dich schon!"

Yugi sah ziemlich fertig aus und brauchte einen Moment, bis er anfing zu laufen.

Als die Truppe an einer weiteren Zwispaltung des Weges ankamen, kamen von der rechten Seite plötzlich noch mehr Mumien, welche Rebecca und Serenity einen Angstschrei entlockten. Sie liefen nach rechts, immer weiter dem Siegel hinterher.

Herr Muto zerrte Yugi am Arm und zog ihn beim Laufen hinter sich her, damit Yugi bloß nicht stehen blieb. Die Mumien wurden immer mehr, aber langsamer und fielen immer weiter nach hinten . Doch die Truppe folgte weiterhin dem Siegel und erreichte ein zweitüriges Tor, welches jedoch nicht aus grauem Stein und Rätseln bestand und zudem auch nicht so gigantisch groß war. Es war auf der gegenüber liegenden Seite des Ganges, auf dem sich die Truppe befand. Jedoch war ein kleiner Teil des Ganges, der geradeaus zum Tor führte, eine Art Brücke, da sich rechts, links und unter ihm eine tiefe Schlucht erstreckte.

"Los Leute, wir müssen da rüber!", befahl Herr Muto.

Die ersten überquerten den dünnen Steinweg vorsichtig und reichten den Kommenden ihre Hand, die jeder, bis auf Seto annahm.

Nun standen sie vor dem kleinen Tor.

"Und jetzt?", fragte Joey.

"Wir versuchen es, los!", meinte Tristan und drückte sein ganzes Gewicht an die beiden Türen.

Währenddessen fiel Yugi auf die Knie und schaute ermüdet zu Boden. Herr Muto kniete sich sofort neben ihn:

"Yugi, alles in Ordnung?"

"Ich bin...so müde...", brachte Yugi schwer heraus.

"Wir sind bald da!", versprach Herr Muto und wollte seinem Enkel hochhelfen, als sich plötzlich wieder das Siegel auf Yugis Arm ausbreitete und sich diesmal bis zum Hals hervor gekämpft hatte. Danach verschwand es rasch wieder und ließ Yugi keuchen.

"Verdammt!", fluchte Herr Muto und half mit der Unterstützung von Prof. Hawkins, seinem Enkel wieder auf die Beine, auf denen er wackelig stand. Herr Muto hielt ihn am Arm fest, da er womöglich nicht mehr ohne Stütze stehen konnte.

"Wenn das so weitergeht, wird es Yugi immer schlechter gehen.", meinte Prof. Hawkins ernst zu Herr Muto.

"Ja, ich weiß.", antowrtete dieser nur und blickte seinen Enkel besorgt an.

Währenddessen pressten Joey und Tristan sich mit aller Gewalt gegen das Tor, wobei sie auch Unterstützung von Rebecca, Serenity und auch Seto hatten. Die Tür gab ein Grollen von sich und bewegte sich leicht.

"Ich werde ihnen helfen.", meinte Prof. Hawkins und half der Truppe, sodass die schweren Türen sich bewegten. Sie drückten mit aller Kraft, die sie hatten und konnten einen Spalt erzeugen.

"Hoffentlich passe ich da auch durch...", überlegte Herr Muto laut.

"Das wird schon!", ermutigte ihn Prof. Hawkins und deutete ihnen, ebenfalls durch den kleinen Spalt zu schlüpfen, wie es bereits einige aus der Truppe getan hatten.

Herr Muto packte Yugi, zog ihn schwer hinter sich her und quetschte sich durch den Spalt, wobei er Yugi nicht losließ.

Plötzlich wurde alles um sie herum dunkel und sie fielen zu Boden.
 

Seto öffnete die Augen und blickte in unendliche, weiße Leere. Er musste nicht lange überlegen, um zu wissen, wo er war oder was es war. Er seufzte und stand auf.

Überall konnte er nichts anderes als Weiß erkennen.

"Wieder dieser Traum...", meinte er genervt. Doch er war auf der Hut. Er träumte diesen Traum schon fast ein halbes Jahr lang und war bisher nicht schlau daraus geworden. Er wusste, was auf ihn zukam. Es würden Menschen in schwarzer Kleidung auftauchen. Eine Art Jacke aus schwarzem Stoff mit langen Ärmeln und Kapuzen, welche das Gesicht der Träger verdeckte. Es war ägyptische Kleidung, da ein Goldreif um die Hüfte den schwarzen Stoff hielt. Von den Oberschenkeln aus waren die Beine frei. Sie trugen zudem alte, ägyptische Schuhe, ebenfalls in Schwarz, welche an Schläppchen erinnerten.

In der Mitte des Brustbereiches war ein vergoldetes, ägyptisches Auge, wie es auf den Milleniumsgegnständen war.

Seto hatte diesen Traum schon so oft geträumt, dass er alles, bis ins kleinste Detail, auswendig kannte.

Als er sich umdrehte und umschaute und sich danach erneut umdrehte, waren sie wieder da. Die Ägypter, mit ihrer dunklen Haut und den schwarzen Kleidern, dessen Gesicht er nicht erkennen konnte. Alle waren sie unterschiedlich groß und unterschiedlich gebaut. Sie kamen auf ihn zu und streckten ihre Arme nach ihm aus. Seto wollte keiner dieser Hände annehmen, denn irgendwas sagte ihm, dass er ihnen nicht trauen konnte, obwohl er ihre Gesichter nicht erkennen konnte.

Er wich zurück und schaute durch die Menge, bis er auf einmal einen Menschen erhaschte, der sich nicht vom Fleck bewegte. Er war kleiner und zierlicher gebaut, als alle anderen und sah weg, in eine andere Richtung.

Erst jetzt erkannte Seto das Siegel auf seinen Beinen, als es plötzlich wieder dunkel wurde und er wieder erwachte. Er schrak leicht hoch und sah sich um. Die anderen lagen alle verteilt auf dem Boden und schliefen.

Der Raum, in dem sie sich befanden, war klein, mit vielen Fackeln an den Wänden, welche merkwürdig langsam brannten, erhellt. Es lag viel Gold und Schmuck im Raum verteilt. Ganz hinten konnte er einen Weg erkennen, welcher wohl weiter fürhte. Alleine bei dem Gedanken sufzte Seto.

Wie lange sollten sie denn noch nach diesem dähmlichen Körper suchen?

Dann blickte er zu Yugi, welcher, blass wie eine Leiche, ebenfalls am Boden lag und sich nicht regte.

Seto stand auf und sah zwei Fackeln auf langen Stangen am Ende des Raumes stehen. Diese beleuchteten eine große Kiste. Seto trat näher heran, womit er einige wieder aufweckte, da er Gejammer und Seufzer vernehmen konnte. Doch dann blieb er wie angewurzelt stehen. Das konnte doch nicht etwa....?

Joey und Tristan waren bereits wieder auf den Beinen und halfen den Mädchen hoch. Rebecca kümmerte sich sofort um ihren Großvater. Yugis Großvater jedoch kümmerte sich um Yugi, welcher einfach nicht wach werden wollte.

"Yugi, wach auf! Wir müssen weiter!", versuchte Herr Muto ihn zu wecken.

"Das glaube ich nicht.", widersprach Seto.

"Was?", wollte Herr Muto wissen und blickte zu Seto, der vor einem großen Gefäß stand.

Joey und Tristan gesellten sich zu ihm, woraufhin Joey plötzlich ausflippte:

"Neeein! Das glaube ich nicht!! Wir haben es geschafft!!!", schrie er erfreut.

"Wie bitte?", fragte Herr Muto erschrocken.

Prof. Hawkins und Rebecca erkundigten sich.

"Salomon, ich glaube er hat Recht. Sie dir das an!", staunte Prof. Hawkins.

"Ich bleibe bei Yugi.", bot Serenity an, worauf Herr Muto sich zum Rest der Truppe gesellte und sich vor einem stark verzierten Sagropharg wieder fand. Es waren kunstvolle Malereien drauf gemalt. Zudem war es auch mir viel Gold und Edelsteinen vielfältigster Art verziert.

"Woooow...", staunte Joey nicht schlecht. Die offen stehenden Münder der anderen sagten, dass auch sie verblüfft waren.

"Ist dort der neue Körper des Pharaos drin?", wollte Seto wissen.

Herr Muto sah zu den Wänden, an denen das Siegel verlief. Es lief von den beiden Wänden, am Boden weiter, auf den Sagropharg zu und verschwand unter dem Gefäß.

"Laut dem Siegel scheint er da wohl drin zu sein."

"Juhuuuu!", jubelten Joey, Tristan und Rebecca.

"Und, wollen wir ihn öffnen?", grinste Joey.

"Hm, ich weiß nicht, ob die Götter darüber so erfreut wären.", rätselte Herr Muto.

"Aber wir geben dem Pharao doch nur seinen neuen Körper, da werden sie uns wohl doch nicht böse sein!", argumentierte Joey.

"Genau!", stimmte Tristan zu. "Die werden uns sogar dankbar sein!"

"Einen Versuch ist es Wert.", stimmte Arthur zu.

Daraufhin nickte Herr Muto unsicher und die Jungs versuchten den Sagropharg irgendwie zu öffnen.

"Und die Seele des Pharaos?", erkundigte sich Arthur bei Herr Muto.

"Ich denke, das wird das Siegel für uns erledigen, wenn es sich wieder auf Yugis Körper ausbreitet.", antwortete Herr Muto und kniete sich daraufhin zu dem immer noch schlafenden Yugi. Serenity kniete noch immer bei ihm und ging dann einen Schritt zurück. Herr Muto rüttelte leicht an Yugi.

"Yugi, wir sind da! Wir haben es geschafft!"

Yugi regte sich nur ein bisschen und öffnete, nach einem erneuten leichten Schütteln, seine Augen schwer. Er sah schrecklich aus und gab nur einen langen Seufzer von sich.

"Yugi, wir sind da!", versuchte es sein Großvater erneut. Doch Yugi schien ihn nicht zu verstehen und blickte durch den kleinen Schlitz seiner Augen tastend umher.

"Er ist zu schwach.", meinte Arthur.

"Aber warum denn?", fragte Serenity.

"Hm...", seufzte Herr Muto, als plötzlich eigenartige, aber dennoch bekannte Geräusche hinter dem Tor, durch das sie gekommen waren, ertönten. Alle drehten sich geschockt um, als plötzlich der Kopf eines Untoten durch den Türspalt guckte und die Truppe ansah. Für einen Moment regte sich keiner, bis der Kopf der Mumie auf einmal aufschrie, sich durchquetschte und viele weitere auf seinen Befehl folgten.

"Verdammt, was machen wir denn jetzt?!", wollte Arthur wissen. Herr Muto hielt seinen Enkel fest und wusste nicht mehr weiter.

"Das kann doch jetzt nicht das Ende sein..."

"Von wegen!", schrie Joey, riss eine Fackeln von der Wand und warf sie in die Mumien, welche jedoch kein Feuer fingen.

"Was??", erschrak Joey verduzt. "Das ist jetzt nicht wahr!!!"

"Mich würde mal interessieren, was Mumien in der Ruhekammer des Pharaos zu suchen haben?!", rief Seto genervt.

Die Mumien kamen immer näher und die Leute suchten Schutz unter sich gegenseitig. Herr Muto drückte seinen Enkel nur noch gegen seine Brust und presste die Augenlider aufeinander. Das kann es doch jetzt nicht gewesen sein....?

Plötzlich vernahm Herr Muto ein helles Licht und öffnete die Augen. Erstaunt sah er auf Yugi, auf dessen Körper sich erneut das Siegel ausgebreitet hatte und diesmal mit den letzten Strichen unter Yugis geschlossenen Augen endete. Auch das Puzzle leuchtete weiß.

Plötzlich bewegte sich das Siegel, ging in die Luft, so wie das Puzzle, welches nur noch aus einer Art Lichtkugel, so wie das Siegel, bestand und raste plötzlich nach oben durch die Decke hinweg.

Wie angewuzelt sah Herr Muto zur Decke, wo eben das Siegel und das Puzzle in Form eines weißen Lichtes verschwunden waren. Dann sah er zu Yugi, der das Puzzle nicht mehr um seinen Hals trug. Der Rest der Truppe schaute sich ebenfalls fragend um und suchten das, so eben verschwundene Licht. Dann erst bemerkten sie, dass die Mumien sich nicht mehr bewegten und starr zum Sagropharg starrten.

Herr Muto rüttelte an Yugi, welcher darauf sofort aufwachte und plötzlich aufschrak.

"Wo sind wir?", wollte er erschrocken wissen und sah sich um. Das Puzzle nicht mehr um seinen Hals, sich nicht bewegende Mumien und die verdatterten Gesichter seiner Freunde.

Ja, sie waren in der Ruhekammer des Pharaos angelangt. Er erkannte sie wieder. Sie sah genauso aus, wie der Raum, in dem er Damals Sha Di, im Puzzle, getroffen hatte.

Nur mit dem Unterschied, dass hier wesentlich mehr Fackeln hingen und sie alle brannten. Er hatte schon befürchtet, dass die Fackeln, aufgrund der Macht der Dunkelheit, nicht mehr brennen würden. Also waren sie noch nicht zu spät!

"Wo ist das Puzzle? Wo ist der Pharao?", wollte Yugi von seinem Großvater wissen, der ihn leicht erstaunt anblickte, da sein Enkel urplötzlich hell wach war.

Herr Muto stand, sowie auch Yugi, vorsichtig auf und sah zum Sagropharg und stellte fest, dass der Deckel schief lag.

"Der Sagropharg!", rief der Alte, um den anderen zu deuten, sie sollten den Deckel wegschieben. Herr Muto, sowie Yugi, Arthur und Serenity rannten ebenfalls zum Sagropharg und warteten gespannt, bis Joey, Tristan und Seto den Deckel weg geschoben hatten und erschracken.

Yugi blickte entsetzt in das Innere des Sagrophargs und war sprachlos.

Das konnte nicht sein... Nein, das konnte nicht sein. Das konnte nicht sein!

Yugi taumelte leicht zurück und legte die Hände an seine Schläfen.

Joey fasste sich als Erster wieder.

"Soll das ein Witz sein?! Wo ist denn jetzt der neue Körper vom Pharao?!!!"

Die Truppe blickte entsetzt in den leeren Sagropharg, in dem sie noch nicht einmal einen Staubkorn entdecken konnten.

"Das kann nicht sein! Wo ist er?!!!!", schrie Joey.
 

Währenddessen öffnete der Pharao seine Augen und sah an eine, von Fackeln hell erleuchtete, Decke.
 

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So Leute, ab dem nächsten Kapitel wird es ein Profilbild für unseren Pharao geben, da ich in diesem erst seine äußerliche Beschreibung machen kann.

Bis dahin müsst ihr euch leider noch gedulden! ^____^

I .17 - Zauberformel auf Umwegen

Hi Leuts!^___^

Ja, ich lebe noch und es tut mir leid, dass das Kapitel so spät kommt! Ich habe meine Motivation an der Sache verloren, aber ich versuche es nochmal neu. Bitte bleibt mir weiterhin treu! ;___;

Hier ist endlich das lang ersehnte Kapitel, aber Achtung! Noch nicht fehlerkorrigiert! XD

Viel Spaß beim Lesen! ^.~
 

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Es war bereits Nacht, jedoch konnte man keine Sterne am Himmel sehen.

"Hm...", seufzte das blonde Mädchen und widmete sich wieder ihrem Buch für Künste der schwarzen Magie. Die Prüfung war bereits in zwei Wochen.

Schon praktisch diese neue Zeitrechnung, dachte sie sich.

Sie seufzte erneut. Die würde sie wohl niemals bestehen...sie gehörte zu den schwierigsten Prüfungen in der Anwendung der schwarzen Magie, obwohl eigentlich jeder wusste, dass diese für sie nicht mehr relevant war.

Ein kalter Wind wehte durch ihre langen, blonden Haare. Ein leichter Schauer schlich sich ihr über den Rücken.

"Ich sollte besser reingehen. Die anderen warten sicher schon.", überlegte sie laut.

Dann klappte sie ihr Buch zu und ließ es in der Luft verschwinden.

"Moooooh!", machte die kleine Kreatur neben ihr. Es war ein kleiner, brauner Puschel mit gigantischen Kulleraugen und grünen Armen und Beinchen. Es gehörte zum Palast und keiner konnte sich so recht erklären warum, da es auf jeden aggressiv reagierte, sobald man es ansprach. Trotzdem bestand der Herr auf es. Nützlich war es ja schon:

Es war schnell, intelligent und es konnte Dinge, die an anderen Orten geschahen sehen.

"Na ja...", sagte sie und erhob sich. "Komm!", sagte sie freundlich und das kleine, süße Monster lächelte, so wie sehr selten. Doch es folgte ihr nicht. Jedoch war es ihr auch egal, da es eh auf niemanden hörte.

Sie ging in Richtung des Palastes, als sie auf den Palastmauern ein eigenartiges Licht sah. Was war das?

Sie drehte sich um und konnte im fernen Himmel ein Leuchten erkennen.

War das etwa eine Sternschnuppe? Eher unwahrscheinlich. Sterne waren schon seit Wochen am Himmel verschwunden. Außerdem bewegte es sich wahnsinnig schnell. Sie sah genauer hin. Erst jetzt bemerkte sie, dass dieses schnelle Licht sich auf die Stadt zu raste.

"Oh nein...", sagte sie erschrocken und wusste zuerst nicht, was tun.

"Kleiner, hol die Priester, schnell!", befahl sie dem kleinen, süßen Monster, doch dieses schenkte ihr nur einen bösen Blick, den sie bloß abwehrte.

"Verdammt, da fliegt irgendwas auf unsere Stadt zu! Jetzt mach schon!"

Daraufhin flog das kleine Monster in Richtung des Palastes, um die anderen Priester zu informieren.

Während das Monster hinter den Palastmauern verschwand, wandte sich das Mädchen wieder dem Leuchten zu, welches der Stadt immer näher zu kommen schien. Zudem wurde es größer. Irgendwie hatte sie dabei ein eigenartiges Gefühl.
 

"Mana!", hörte sie plötzlich einige Augenblicke später rufen. Sie drehte sich zu ihnen rum und sah, dass einige abrupt stehen blieben, als sie das rasende Licht erkannten.

Mahaad erreichte Mana und meinte keuchend:

"Was ist das?"

"Ich weiß es nicht. Es war plötzlich da!", sagte sie unruhig und griff fest an die Kette ihres Milleniumsringes.

"Es rast mit einem Affenzahn auf die Stadt zu! Wir müssen etwas tun!", meinte Priester Karim, als dieser bei den beiden Zauberern ankam.

"Am besten ist es, wir zerstören es!", schlug der Priester fort.

"Nein!", blockte ein weißhaariger Priester ab. "Das können wir nicht riskieren! Was ist, wenn wir jemanden dabei verletzen?"

"Ja, das stimmt.", stimmte Karim zu.

Das kleine Monster, welches sich inzwischen wieder zu der Truppe gesellt hatte, zupfte an Manas Kleidung.

"Was ist denn?", wollte sie leicht genervt wissen.

Das Monster zeigte auf die rasende Sternschnuppe.

"Ja, das sehe ich auch!", meinte Mana nur.

Doch es zupfte stärker und deutete noch kräftiger auf das Leuchten hin. Genervt sah Mana es sich erneut an und registrierte auf einmal, was das kleine Monster die ganze Zeit versucht hatte, ihr zu sagen. Als inzwischen alle Prister sich versammelt hatten, meinte Mana erschrocken:

"Es fliegt nicht auf die Stadt zu!"

"Was sagst du da?", wollte Prister Sha Da wissen.

"Seht nur! Es fliegt auf die Pyramide zu!", rief Karim.

Die Priester schluckten. Sie wussten nicht, womit sie es hier zu tun hatten. Jedoch konnten sie schlecht einfach angreifen. Leute in Gefahr zu bringen kam gar nicht in Frage. Dass die Pyramide des Pharaos Atemu zu Schaden kommen könnte, wäre eine Schande gegenüber dem Pharao und den Göttern.

"Was sollen wir denn jetzt tun?!", wollte Mana mit leicht weinerlicher Stimme wissen.

"Wir...wir sollten sofort dem Pharao Bescheid geben!", sagte Mahaad und vermachte einigen dazu gekommenen Wachen, den Pharao über das Geschehen zu informieren. Daraufhin rannten einige Wachen in den Palast, um die Botschaft zu überbringen.

Mahaad jedoch konnte nicht mehr warten und sprach eine Zauberformel, die die Feuerkugel zerstören sollte. Mana hingegen sprach eine Schutzformel, die die Pyramide ummanteln und schützen sollte. Doch nach nur wenigen Minuten erreichte das rasende Leuchten die Pyramide und verschwand in ihr. Dabei ertönte ein bestialischer Knall, welcher sicherlich sämtliche Nachbarländer mit aus dem Schlaf gerissen hatte und hinterließ ein kleines Beben.

Geschockt blickten die Priester auf die Pyramide, welche nicht zu Schaden gekommen zu sein schien.

Mana legte ihren Kopf schief.

"Könnte es sein, dass...?"

"Ja!", meinte der weißhaarige Priester. "Das könnte sehr gut sein!"
 

Er sah zur Decke, die von Fackeln mit warmen Licht erleuchtet wurden. Es war warm und er fühlte sich schwer. Wo war er?

Er versuchte sich zu erheben, doch sein Körper war so schwer. Er seufzte und ließ sich wieder fallen.

"Verdammt..." Plötzlich hörte er ein eigenartiges Geräusch. Mit einem Ruck setzte er sich auf und blickte durch den kleinen Raum. Darauf folgte ein Schmerz, der seinen ganzen Körper durchzuckte.

"Urghs...", keuchte er.

Danach blickte er sich um. Er war in einem kleinen Raum, der von vielen Fackeln an den Wänden erleuchtet wurde. Dann sah er an sich selber runter. Dünne, braune Beine, zudem trug er etwas schwarzes. Er saß in einem Sarg...In einem Sarg?, erschrak er. Ruckartig schaute er sich das Gefäß an, in dem er sich befand und stellte fest, dass dies ein königlicher Sagropharg war, in dem nur königliche Menschen ruhten...oder auch eben Pharaonen genannt.

Er war also in einer Ruhekammer. Aber seit wann? Wie lange? Und warum? Wo sollte er jetzt hin?

Bloß raus hier, aber....er war im Glauben, dass sein Körper ihn nicht weit tragen würde.

Er lehnte sich an die Kante des Sagrophargs, als er auf einmal etliche untote Gesichter erblickte, die ihn regungslos anschauten. Er hielt mit seiner Bewegung inne. Waren die etwa versteinert oder warum bewegten die sich nicht?

Die Mumien sahen ihn zunächst an, gingen aber dann in die Knie und verbeugten sich tief vor ihm.

Er seufzte. Ja, das war noch immer sein Schicksal: Pharao zu sein.

Da sie ja Untertarnen von ihm waren, konnte er davon ausgehen, dass sie nicht vorhatten ihn anzugreifen, also schwang er mit aller Kraft seine dünnen Beine über die rechte Wand des Sagrophargs und wollte aus diesem hinaus steigen. Mit seinen Händen stützte er sein Gewicht noch gerade so ab, da seine Beine sein Gewicht nicht alleine halten konnten.

"Warum ist mein Körper so schwach?", fragte er sich. Wenn dieser dermaßen ausgelaugt war, musste er wohl schon eine ganze Weile hier verbracht haben...

Er setzte einen wackeligen Fuß vor den anderen und kämpfte sich bis zum kleinen Durchgang hinter dem Podest des Sagrophargs hervor. Er drehte sich noch einmal um, um nach den Mumien zu sehen.

Sie folgten ihm.

Doch er musste nicht fragen, um zu wissen, warum sie das taten. Sie folgten ihm, um ihm zu versichern, dass er den Weg aus der Pyramide fand. Nach draußen...

Die Pyramide, sein eigenes Grab...

Er wollte sich gerade wieder umdrehen, als er etwas glänzendes im Sagropharg, in dem er eben erst noch gelegen hatte, sah. Also schleppte er sich wieder zurück und griff danach. Als er es heraus holte, stockte ihm der Atem.

Das war der Milleniumsstab. Warum um alles in der Welt hatte er den Milleniumsstab bei sich? Wenn es das Puzzle gewesen wäre hätte er es ja noch verstanden, aber der Stab?

Egal, er nahm in an sich und kämpfte sich mit seinen wackeligen Beinen zu dem kleinen Durchgang hinter dem Podest mit dem Sagropharg und stieg vorsichtig die steinigen Treppen hinab, dicht gefolgt von "seinen" Mumien. Er war irgendwie froh, nicht ganz alleine zu sein. Auch wenn seine Begleitung untot war und einen unangenehmen Gestank von sich gab.

Er erreichte einen kleinen Gang, in dem keine Fackeln brannten, was ihn eigenartigerweise erfreute. Keine Fackeln bedeutete eigentlich immer einen Ausgang in der Nähe. Als er ein großes Tor erreichte, konnte er am Schlitz einen Lichtspalt erkennen. Hoffentlich war dies ein Ausgang...

Die Mumien gingen vor und drückten sich alle an das Tor. Die großen Flügel öffneten sich und grelles Sonnenlicht strömte in den nicht erhellten, kleinen Raum. Als das Licht seine Augen erreichte, musste er sie regelrecht zusammenkneifen. Seine Augen waren Licht wohl gar nicht gewöhnt?

Er nickte den Mumien zu und wollte ihnen ein dankbares Lächeln schenken, doch er selber spürte, das dies nur ein aufgezwungenes und misslungenes Lächeln war. Die Schmerzen überall an seinem Körper erlaubten ihm einfach kein freudiges Lächeln. Also nickte er ihnen als Dank zu trat hinaus. Hitze überfiel ihn und durchflutete sein Gehrin, als würde es durchgeknetet werden. Er hörte, dass die Mumien das Tor wieder zu zogen. Sie würden wieder in ihre eigene Ruhestätte zurückkehren.

Jetzt stand er da, vor seiner eigenen Pyramide und blickte in die Ferne, in der er eine große Stadt erkannte.
 

"Das gibts nicht!", fluchte Joey gehörig. Er hörte wohl niemals auf zu fluchen. Die Enttäuschung saß bei allen so groß, dass niemand mehr in der Lage war zu fluchen, außer Joey natürlich.

Als Serenity und Herr Muto erneut versuchten Joeys Wut zu zügeln und ihn einreden wollten, dass der Pharao womöglich wo anders war, blickte Yugi fassungslos in den Spiegel, vor dem er stand. Er sah etwas glänzendes in dem Sarg. Schnell eilte er hin und wollte nachsehen, doch er sah nichts, der Sarg war leer.

"Hä?", fragte sich Yugi und sah zum Spiegel, der ihm zeigte, dass in dem Sarg etwas glänzendes lag. Also ging er wieder zum Spiegel.

"Wir sollten dem Mumien folgen!", beschloss Herr Muto.

"Habt ihr das eben nicht gesehen? Sie haben sich verbeugt und sind dann allesamt da lang gegangen." Herr Muto zeigte auf den kleinen Gang hinter dem Podest.

"Vielleicht wollten sie uns ja den Weg zeigen?"

"Und wohin, bitteschön?", fragte Joey genervt.

"Ich weiß es nicht, Joey. Aber das könnte uns helfen. Vielleicht stoßen wir ja auf eine Überraschung? Vielleicht haben wir ja doch alles richtig gemacht? Wir sollten nicht gleich den Kopf hängen lassen!"

"Tse, aber..." Joey stoppte augenblicklich seinen Zerstörungsplanaufruf, als er geschockt zum kleinen Gang, hinter dem Podest blickte, aus dem sich sich gerade hundert Mumien durch quetschten. Ein unangenehmes Gejammer heulte aus hunderten von Kehlen, da sie sich gerade wohl selber tot quetschten.

Tristan zog eine Augenbraue in die Höhe und meinte: "Intelligent sind die ja nicht gerade, oder?"

Nach schier zwei Minuten schaffte es die erste Mumie raus und torkelte an ihnen vorbei, als ob sie die Truppe gar nicht wahrnehmen würde. Der Rest passierte die Truppe ebenfalls, als seien sie nicht da, was zur Bildung einer neuen Stressader auf Joeys Stirn führte.

"Sehen die uns etwa nicht?", wollte Rebecca wissen und schmiss sich mutig vor eine Mumie, die sie fast umgerämpelt hätte, wenn Rebecca nicht noch im letzten Moment ausgewichen wäre.

"Das ist ja eigenartig. War haben sie dann dann da unten gemacht?", wollte Professor Hawkins wissen, als Rebecca gerade den Dreck an ihrer rosa Jacke an einem seiner alten Tücher abputzte.

"Vielleicht sollten wir mal den kleinen Treppengang da runter gehen, um nachzusehen, was sie da gemacht haben? Vielleicht finden wir ja dort etwas? Irgendwas?", rätselte Herr Muto laut.

"Ja, ich denke, das sollten wir tun.", stimmte Prof. Hawkins zu.

"Na, schön.", setzte Herr Muto an, als er auf einmal sah, dass Yugi den Spiegel mit seinem Röntgenblick zu ermorden versuchte.

"Yugi, das hast du denn vor?", fragte er seinen Enkel, als er sich neben ihn gesellte.

"Da ist etwas. Sieh mal in den Sagropharg, da ist etwas drin. Aber nur im Spiegelbild, nicht in echt."

"Was?", fragte der Alte und starrte auf das Spiegelbild des Sagrophargs. Dort erkannte er etwas glänzendes.

"Ja, du hast Recht!"

"Was denn?", wollte Joey wissen und riss die Truppe mit sich. Der Rest versammelte sich wieder vor dem Sarg und suchte ihn nach etwas nicht vorhandenem ab.

Yugi wusste nicht warum, aber er hatte plötzlich diesen Drang einfach danach greifen zu wollen. Also streckte er die Hand nach dem Spiegelbild aus, als seine Hand plötzlich in dem Spiegel versank.

"Iiiiiieh!", erschrak er und zog seinen Arm ruckartig zurück.

"Yugi", begann Herr Muto. "Es scheint etwas wichtiges zu sein. Wenn die Götter uns sogar schon erlauben in das Innere eines Spiegels zu treten, wird das einen guten Grund haben. Ich denke, du solltest in den Spiegel steigen und nachsehen, was dort in dem Sagropharg ist."

"Wenns weiter nichts ist...", sagte Yugi wackelig.

"Komm schon Yugi, ich will endlich nach Hause, das hat doch eh alles nichts gebracht!", jammerte er.

"Ja, ja...", sagte Yugi unsicher und drehte sich wieder zum Spiegel. Er bewegte seine Hand darauf zu, welche in dem Spiegel zu versinken begann. Er verzog leicht das Gesicht, da es ihn etwas ekelte. Danach setzte er sein erstes Bein hinter die glasige Fassade und nach einem kurzen Zögern folgte auch das andere Bein. Nun stand er in dem Spiegel.

Joey und Herr Muto traten sofort an den Spiegel heran. Als Joey seine Hand auf den Spiegel legte, passierte nichts der gleichen, was sich eben bei Yugi ereignet hatte.

"Wieso komme ich da nicht durch?", wollte er wissen.

"Yugi ist und bleibt der Auserwählte. Das kann schon den ein oder anderen Vorteil erbringen, aber die Nachteile haben leider immer noch die Überhand."

"Erzähl mir nichts, darüber kann ich dir ein Lied singen.", meinte Joey nur.

"Hey, Yugi! Pass bloß auf!", rief Joey in den Spiegel.

"Schon gut, Joey. Ich verstehe dich voll und ganz.", antwortete Yugi.

"Äh...okay."

Yugi ging auf den Sagropharg zu und stand somit genau neben Tristan, wenn auch wieder nicht. Dann erblickte er etwas sehr bekanntes in dem Sagropharg und hielt mit seinen Bewegungen schockiert inne.

"Das kann doch nicht sein...", meinte Yugi entsetzt.

"Was ist denn Yugi? Was siehst du?", wollte Joey wissen.

"Bitte Yugi, beeil dich.", jammerte Rebecca, die sich hinter ihrem Großvater versteckte.

Yugi blickte auf die kleine, goldene Pyramide in dem Inneren des Sagrophargs und versuchte zu verstehen, warum er es sah.

"Das Puzzle...", flüsterte Yugi fast.

"Das Puzzle? Ist das nicht zusammen mit der Seele des Pharaos verschwunden?", wollte Herr Muto wissen.

"Ganz genau.", schmunzelte Joey.

"Keine Sorge, Joey. Wir werden ihn schon noch finden!", versuchte Serenity ihn zu beruhigen, was ihr wohl auch erstmals gelang, da Joey Ruhe gab.

Yugi bewegte seine Hand auf das Puzzle zu und wollte es an sich nehmen, doch bei der Berührung fiel er plötzlich wie in Trance. Eine Stimme sprach zu ihm:
 

"Yugi, beeilt euch. Der Pharao ist in großer Gefahr!"
 

Yugi wollte etwas darauf sagen, doch er musste feststellen, dass aus seinem Mund kein Ton kam.
 

"Folge dem Pharao in eine andere Dimension. Nutze dazu das Quartalium, das Sprungtor, welches sich nur alle 3 Monate öffnet! Folgt ihm und beschützt ihn vor den großen Gefahren! Schnell!!"
 

"WAS?", rief Yugi schockiert, als die zarte, leicht kindliche Frauenstimme verblasste. Plötzlich fand er sich wieder im Spiegelbild, vor dem Sagropharg und starrte gebannt auf das Puzzle. Seine Hand muss er wohl weggezogen haben. Im Hintergrund konnte er die schockierten und ängstlichen Stimmen seine Freunde vernehmen, doch das war ihm erstmal egal.

Er hatte die Stimme gehört, als der das Puzzle berührt hatte. Ob das nochmal geschehen würde?

Yugi packte seinen Mut zusammen und berührte das Puzzle, doch diesmal geschah nichts der gleichen. Yugi bleib wie angewurzelt stehen und versuchte zu verstehen, was gerade geschehen war.

"...gi! Yugi!!", ertönte es plötzlich von seinem Großvater und Yugi erschrak aus seinen Gedanken.

"Äh, ja?"

"Was ist passiert?", wollte der Alte wissen.

"Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.", meinte Joey,

"Oder Stimmen gehört.", ergänzte Tristan.

"Äh...ich komme.", sagte Yugi stotterig und griff nach dem Puzzle und rannte zum Spiegel, aus dem er ruckzuck wieder ausstieg. Er war froh wieder auf der "richtigen" Seite zu sein. Irgendwie war das unheimlich.

"Ist was passiert, Yugi?", wollte Herr Muto mitfühlend wissen.

"Tristan hat Recht.", begann Yugi. "Ich habe wirklich eine Stimme gehört."

"Was?", sagten Joey und Tristan zeitgleich.

"Da war eine Frauenstimme...oder eine Mädchenstimme, keine Ahnung. Jedenfalls hat sie mir gesagt, dass der Pharao in großer Gefahr ist."

"Was?", erschrak Herr Muto.

"Der Pharao soll in Gefahr sein?"

"Wovor denn?", wollte Tristan wissen.

"Vor kleinen Wüstenkatzen, vielleicht.", mischte sich Seto ein.

Diesmal konnte Rebecca sich nicht zurückhalten.

"Joey, darf ich mal kurz deine Duel Disk haben?"

"Wofür denn?", wollte dieser wissen.

Rebecca ging zu ihm und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Kurz darauf breitete sich auf Joeys Gesicht ein breites Grinsen aus.

"Kein Problem!", meinte er und übergab ihr seine Duel Disk.

"Hey, ihr beiden! Wir führen gerade ein wichtiges Gespräch!", ermahnte sie Herr Muto.

Dann wand sich der Alte wieder an seinen Enkel.

"Hat die Stimme noch etwas gesagt?"

"Sie sagte, wir sollen ihm in eine andere Dimension folgen. Wir müssten durch irgend ein Sprungtor, welches sich nur alle 3 Monate öffnet. Und dann müssen wir ihm folgen und ihn vor irgend welchen Gefahren schützen.", erklärte Yugi.

"Es hieß irgendwas mit Quartal...Quar...Quar..."

"Quartalium! Das Quartalium!", beendete Herr Muto Yugis Satz.

"Du kennst es?", wollte Yugi wissen.

"Ja. Das ist ein Sprungtor, welches einen in andere Dimensionen führt. Es öffnet sich nur alle drei Monate, also pro Quartal. Deshalb Quartalium."

"Aha...", meinte Yugi. "Und wo ist dieses Quartalium?"

"Quasi überall. Es transportiert einen auch in die Vergangenheit, jenachdem, wo man hinreisen möchte. Dazu muss man jedoch erst einmal zum richten Zeitpunkt das Quartalium öffnen."

"Ach...und wie soll das gehen?", fragte Tristan.

"Hm, ich glaube, man benötigt dazu Magie."

"Toll. Kann zufällig jemand von uns hier zaubern?", wollte Tristan ironisch wissen. Dabei blickte er sich um und fing sich einen bösen Blick von Seto, einen ängstlichen Blick von Serenity ein und ein Grinsen von Joey, während Rebecca an Joeys Duel Disk rumwerkelte.

"Im Prinzip schon.", antwortete Herr Muto.

"WAS?", sagten alle schockiert.

"Wer soll denn hier bitte schon zaubern können?", wollte Tristan wissen.

"Der Weihnachtsmann? Sorry, den kann ich nicht sehen.", spottete Joey, der sich kurz darauf einen leichten Schlag von seiner kleinen Schwester einhandelte.

"Ich rede da eher von einem Priester, einem Hohepriester."

Auf einmal sahen alle zu Seto.

"Wie bitte? Jetzt fangt mir nicht wieder mit eurem Hokus Pokus an! Ich bin kein Zauberer, kein Priester und auch kein Hohepriester, kapiert?"

Yugi seufzte. Er wusste, dass das jetzt wieder eine lange Diskussion werden würde, damit sie Seto dazu kriegen würden das Quartalium zu öffnen, wenn überhaupt...

"Seto.", begann Yugi.

"Er ist dein Cousin. Ich will jetzt nicht wieder streiten. Bitte tu es doch mal ihm zur Liebe. Ich habe mir die Stimme eben nicht eingebildet und wir wissen alle ganz genau, wer du damals warst. Also tu uns doch bitte den Gefallen. Das ist unsere einzige Möglichkeit!"

Seto verzog keine Miene, blickte jedoch durch den Raum. Wahrscheinlich war sein Gehirn wieder auf Volldampf.

Joey wollte gerade zu ihm hin traben und ihm wahrscheinlich wieder eine Standpauke halten. Doch dann würde Seto sich völlig verschließen und schon gar nicht mehr mitmachen. Aber Yugi packte Joey von der Seite und hielt ihn fest. Dabei kassierte er einen fragenden Blick von Joey, schaute jedoch nicht zurück. Sein Blick galt im Moment nur Seto.

"Bitte Seto...ich will nicht, dass er in Gefahr ist. Wir wollen ihn wieder sehen. Oder soll die Arbeit jetzt völlig umsonst gewesen sein?"

Seto seufzte.

"Ich kann nicht zaubern und ich habe keine Ahnung was ich machen muss."

Yugi spürte, dass da ein roter Faden war, an den er sich hängen konnte. Er hatte angebissen!

"Seto.", begann Herr Muto.

"Ich werde dir erklären was du tun musst. Es ist im Prinzip nichts anderes, als eine Formel zu sprechen, mehr nicht. Das Quartalium verlangt, dass die Formel von jemandem mit adligem Blut gesprochen wird. Oder ehemalig adligem Blut....wie dem auch sei. Es ist nur eine Formel und wir können durch das Sprungtor und dem Pharao folgen. In welcher Dimension er auch immer sein mag."

"Was soll das eigentlich heißen, andere Dimension?", wollte Rebecca wissen.

"Ja, genau!", stimmte Tristan zu.

"Es ist quasi eine zweite Welt. Diese kann sich in den Gegenwart erhandeln oder auch in der Vergangenheit. Man ist quasi an einem Ort, an dem andere Leute auch sind, nur in einer anderen Dimension."

"Soll da etwa heißen, dass der Pharao eben aus dem Sarg gestiegen ist und wir haben's nicht gesehen?", wollte Yugi wissen.

"So ist es. Die Mumien hingegen sind dimensionslos. Sie sind in allen Dimensionen gegenwärtig, allerdings nur innerhalb dieser Pyramide. Sie werden dem Pharao gefolgt und dann wieder zurück gekehrt sein."

"Das heißt, der Kerl war genau vor unserer Nase?!", wollte Tristan wissen.

"Ja, so ist es. Darauf hätte ich auch früher kommen können.", tadelte Herr Muto sich selbst.

"Woher weißt du das alles eigentlich?", fragte Yugi seinen Großvater.

"Davon habe ich mal in einem Buch gelesen. Damals, als ich auf einer Expedition in Ägypten war. Ich habe zunächst nicht dran geglaubt, aber es scheint keine Mythe zu sein. Es gibt das Quartalium wirklich."

"Und wann wird es sich öffnen?", wollte diesmal Prof. Hawkins wissen.

"Hm...wir haben....ähm...lasst mich rechnen."

"Hoffentlich kommen wir nicht zu spät...", murmelte Yugi verträumt.

"Ja ja, wir packen das schon!", grinste Joey und klopfte Yugi mit der Hand auf die schmale Schulter.

"Diese Frau lässt mich nicht in Ruhe.", meinte Yugi dann.

"Tjahaa, die Frauen haben's drauf!", gab Joey seinen Senf dazu.

"Das meinte ich nicht! Ich meinte die Stimme, die ich eben gehört habe..."

"Nun ja....sie ist trotzdem eine Frau.", meinte Joey perplex.

"Hast du schon eine Idee, Salomon?", erkundigte sich Prof. Hawkins bei seinem alten Freund.

"Urghs...ich muss rechnen, nicht gerade meine Stärke."

"Na gut, dann gib mir die Daten, vielleicht kann ich dir ja behilflich sein.", schlug Prof. Hawkins ihm vor und begann kurz darauf mit Yugis Großvater zu rechnen.

"Wie lange soll der Quatsch eigentlich noch dauern, hier?", gab Seto sich zu melden.

"Das kann ich dir genau sagen!", meinte Joey, woraufhin er sich von Seto ein Stirnrunzeln einfing.

"Ach ja? Und das wäre?"

"Bis wir fertig sind."

"Pass bloß auf, Köter!"

"Wuff! Wuff!", bellte Joey und kicherte in sich hinein, was Seto gehörig zu ärgern schien.

"Oh mein Gott!", erschrak Herr Muto plötzlich.

"Was ist, Großvater?", wollte Yugi wissen.

"Das Quartalium schließt in 4 Tagen bereits. Wenn wir den Pharao noch rechtzeitig erwischen wollen, dann müssen wir uns beeilen!"

"Und wie sollen wir jetzt vorgehen?", erkundigte sich Yugi.

Herr Muto drehte sich nun zur Truppe, um dieser ins Gesicht sehen zu können:

"Na gut. Das Quartailum ist überall. Allerdings kann es keine Ebenen durch schlagen, also müssen wir auf freie Fläche und..."

"Freie Fläche?", unterbrach ihn Tristan. "Soll das heißen, wir müssen hier raus, um das Ding zu benutzen? Wie sollen wir denn hier raus kommen?"

"Hinter mir befindet sich eine Tür, die uns nach draußen bringen wird und..."

Erneut wurde Herr Muto unterbrochen: "Woher weißt du das so genau?", wollte Joey wissen.

"Weil ich damals das Grab des Pharaos mit entworfen habe, deswegen."

"Ooooh, reife Arbeit geleistet.", lobte ihn Arthur.

"Vielen Dank. Wir werden also gleich raus gehen und das Quartalium öffnen, um in eine andere Dimension zu reisen und..."

"Was ist mit Thea?", wollte Yugi wissen.

Herr Muto fiel ins Schweigen.

"Nun, einer müsste hier bleiben und sie irgendwie zu finden versuchen. Hm..."

"Ohne Thea gehe ich nirgendwo hin! Was ist, wenn sie sie foltern oder quälen oder sonst irgendwas?!", beschwerte sich Yugi.

"Keine Sorge, das werden sie bestimmt nicht tun. Da bin ich mir sicher.", versuchte Herr Muto seinen Enkel zu beruhigen.

"Ach, und was macht dich da so sicher?"

"Nun, das kann ich dir nicht genau sagen, aber irgendwas sagt mir, dass da nicht alles mit rechten Dingen zu geht."

"Wie verbleiben wir denn jetzt?", wollte Arthur wissen.

"Wir gehen erstmal raus und entscheiden dann, wer hier bleiben wird, um nach Thea zu sehen."

"Das wird nicht nötig sein.", meinte Serenity.

"Wie bitte?", wollte Herr Muto wissen.

"ICH werde hier bleiben und nach ihr suchen.", erklärte Serenity sich bereit.

"Das ist sehr mutig von dir, Serenity. Aber du gegen solche Muskelpakete? Na ja, ich weiß nicht...", dachte Yugi laut.

"Ich werde sie begleiten!", posaunte Tristan heraus und präsentierte seine kräftigen Arme, um zu zeigen: "Ich bin der Richtige!".

"Hat jemand etwas dagegen einzuwenden?", wollte Herr Muto wissen.

"Ja.", meinte Yugi.

"Was denn?"

"Mir gefällt das alles nicht, ganz einfach. Aber auch egal. Irgendwie müssen wir Thea ja helfen."

Yugi seufzte.

"Hey, Alter! Wir packen das schon! Wir haben doch sonst auch immer alles geschafft. Also werden wir es diesmal auch schaffen, kapiert!?"

Yugi entwich ein kleines Lächeln. Er hatte ja seine Freunde...

"Na schön.", sagte Yugi und machte sich dann mit dem Rest der Truppe auf den Weg nach draußen, indem sie den Gang wählten, den der Pharaos wohl zuvor auch gegangen sein muss.

Draußen angekommen bot sich ihnen eine wunderschöne Aussicht: Wüste.

"Scheibenkleister, ist das heiß!", jaulte Joey.

"Sooo, hier ist ebenenfreie Fläche, hier können wir das Quartalium aufrufen.", gab Herr Muto bekannt. "Allerdings fällt mir jetzt nicht die Formel ein...."

"Das ist nicht dein Ernst!", fauchte Rebecca, welche endlich mal von Joeys Duel Disk aufsah.

"Rebecca! Benimm dich!", tadelte ihr Großvater sie.

"Es ist heiß!", konterte sie.

"Wir werden das schon schaffen.", meinte ihr Großvater und sprach dann zu Herr Muto:

"Altägyptisch?"

"Ja."

"Nun gut. Wir überlegen und übersetzen es einfach. Denk nach!"

Gesagt getan. Herr Muto dachte nach. Die Schweißperlen liefen ihm nicht nur wegen der Hitze von der Stirn. "Es liegt mir auf der Zunge. Es ist nicht lang, nur wenige Wörter..."

Nach ein paar Minuten begannen Yugis Beine leicht zu wackeln. Er schien wohl doch noch nicht wieder ganz fit zu sein.

"Hey Yugi! Alles in Ordnung?", wollte Joey wissen.

"Ja, alles bestens."

"Komisch. Als du das das letzte mal gesagt hast, bist du von nem 3 meter hohen Podest gefallen und das vor aller Augen."

"Und dich zu einem Held gemacht.", fügte Yugi grinsend zu.

"Ganz genau!"

"Ich habs! Das müsste es sein!", rief Herr Muto freudig. "Einer der Priester hatte ihn mir damals mal anvertraut, das weiß ich...na ja, ist ja jetzt auch egal. Also Seto, du..."

"Nein!", lehnte der groß gewachsene Mann ab.

"Was?", sagten alle schockiert.

"Ich bin doch kein Harry Potter!", meinte der ehemalige Hohepriester.

"Seto! Er ist dein Cousin!", klagte Yugi.

"Und mein Rivale.", fügte Seto hinzu.

"Und ein, im Moment, sehr gebrechlicher, schwacher Junge, der womöglich gerade um sein Leben kämpft, nachdem seine völlig ausgelaugten Beine ihn das erste mal, seit 16 Jahren, tragen müssen. Wenn überhaupt...", ergänzte Herr Muto.

"Tse...", zischte Seto.

"Das ist nicht nur gemein, sondern unmenschlich. Das kannst du ihm nicht antun. Wenn er an deiner Stelle wäre, dann würde er dir bedingungslos helfen, ohne, dass etliche Leute auf ihn einreden müssen. Da merkt man, wer von euch der Ehrenwürdigere war.", mischte sich Serenity mit gutem Konter ein, auf den der verwirrt blickende Seto keine Antwort fand.

Plötzlich ertönte ein lautes Piepsen, welches Seto zusammen fahren ließ, da es nicht weit von ihm zu kommen schien. Erschrocken blickte er auf seine Duel Disk und betrachtete das Display, auf dem ein animierter Mittelfinger ihm entgegen winkte.

"Was zum...?"

"Aaaaahahahahahahaaa!", lachte Rebecca und hielt sich vor Lachen ihren Bauch.

"Was soll das? Warum lachst du so, Göre!?", zischte Seto vor Wut und blickte abwechselnd von seiner Duel Disk auf den sommersprossigen Blondschopf und wieder zu seiner Duel Disk.

"Tjahaaa, mein lieber. Wenn du die Kontrolle über deine aaach so tolle Duel Disk wieder haben willst, dann wirst du für uns leider beten müssen.", lachte Rebecca selbstgefällig.

Joey hatte derweil dem Schauspiel den Rücken zugedreht, damit Seto ihm bloß nicht lachen sah.

"Was hast du gemacht, Göre?", wollte Seto wütend wissen.

Rebecca hörte endlich auf zu lachen. "Mein lieber Seto. Was ist dir wichtiger? Deine Duel Disk oder das Leben deines Cousins, dem du mehrmals deines und auch das deines kleinen Bruders zu verdanken hast?", wollte Rebecca wissen, woraufhin alles still wurde.

Dieses Weib hatte sich doch tatsächlich über Joeys Disk in Setos Disk eingehackt und hatte nun volle Kontrolle über die Master Disk des kompletten Turniers! Und wiedermal musste er feststellen, dass die Versprechen seiner Mitarbeiter, von wegen angreifergeschützt, puprer Blödsinn waren. Dafür würden sie später noch ihren Platz räumen müssen.

"Du wagst es tatsächlich...", begann Seto vor Zorn.

"ANTWORTE ENDLICH!", schrie Rebecca in die weiten Dünen der Wüste und blickte ihn erbittert an. Seto fand keine Worte. Auf der einen Seite, dieser Bengel....er war froh ihn endlich los zu sein, doch auf der anderen Seite....sein Cousin? Er hatte ihm schon viel zu verdanken, da hatte Rebecca unwiderruflich Recht.

Sie hatte Recht...

"Meine lieben Leute, wir sollten uns vielleicht mit anderen Mitteln beraten. Rebecca...", setzte Prof. Hawkins an, als Seto ihn unterbrach.

"Na schön, ich machs."

Die Truppe sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.

"Schaut nicht so dämlich, bevor ich meine Meinung wieder ändere. Ich kann auf meine Technik nunmal nicht verzichten." Dabei blickte Seto die kleine, vorlaute Blondine giftig an, welche ihm bloß ein Grinsen zurück schenkte.

Seto war ein brillianter Schauspieler, doch mittlerweile wussten alle, dass nicht nur seine Technik die Beweggründe seiner Entscheidung waren.

"Super! Fangen wir an!", grinste Rebecca.

"Und die Disk?", wollte Seto wissen.

"Die kriegst du erst wieder, wenn wir durchs Quartalium sind!"

"Das wird nicht möglich sein.", stritt Prof. Hawkins ab, worauf Rebecca ihn fragend ansah.

"Rebecca, du bist erst 9 Jahre alt. Ich habe dich schon genügenden Gefahren ausgesetzt, aber das ist wirklich zu gefährlich. Wir werden, nachdem die anderen das Quartalium durchquert haben, zurück nach Hause fliegen."

"Aber Opa! Das kannst du nicht machen!"

"Und das Turnier, auf das du dich so gefreut hast?"

Rebecca verkrampfte sich, das war ein guter Konter.

"Hm...", antwortete sie bloß.

"Dein Großvater hat Recht.", stimmte Herr Muto zu.

"Mir wäre es am liebsten, dich an einem sicheren Ort zu wissen. Tu es für deinen alten Opa.", bat Prof. Hawkins seine Enkelin.

"Rebecca", begann Yugi. "Während wir nicht da sind, gewinnst du das Turnier für uns. Abgemacht?"

Yugi hielt Rebecca den kleinen Finger hin, in den sie nach kurzer Bedenkzeit ihren einhing.

"Na gut, abgemacht. Aber komm mir nu ja nicht später mit Beschwerden über den Titel!", drohte die Blondine.

"Nein, nein, mache ich nicht! Versprochen!", lachte Yugi unschuldig.

"Vielen Dank, Rebecca."
 

"Ich habe Hunger!", jammerte Mokuba.

"Ich auch.", stimmte Thea zu.

"Aaargh! Mir ist ein Fingernagel abgebrochen!", fauchte Mai, als sie ihren Finger begutachtete.

"Mit dem Ding wirst du ihn auch nicht mehr schön kriegen.", meinte Thea und wies auf die Nagelpfeile hin, mit der Mai vergebens versuchte eine Gefängnisstange aufzusägen.

"Besser als tatenlos rumnzusitzen.", nörgelte Mai zurück und wollte gerade weiter "sägen", als auf einmal die Kerkertür aufging und jemand hineinkam. Mai zog sofort ihre Nagelpfeile zurück und steckte sie weg, allerdings blieb sie demonstrativ an den Gitterstangen sitzen.

"Hier bist du also, kleines Mädchen.", meinte Zen zu Thea. "James' blaues Auge hast du gut hinbekommen."

"Vielen Dank. Auch eins?", bot sie an.

"Nein Danke, mutige Frau. Eigentlich hatte ich vor dich wieder gehen zu lassen, doch durch deine Flucht hast du leider zu viel erfahren, was du weiter geben könntest. Tse, Schönheit ist nicht gleich Intelligenz, was?"

"Schnauze, Hund!", mischte Mai sich ein und wich gleich etwas zurück, um seinem Arm zu entkommen, falls dieser sie durch die Gitterstangen greifen würde.

"Na da habe ich ja gerade die besten Weiber erwischt...und ein kleines Kind."

"Ich bin nicht klein!", konterte Mokuba.

"Ihr werdet gleich mitkommen.", sprach Zen.

"Wohin?", wollte Thea wissen.

"Euren Job ausüben." Thea spürte ein Grinsen seinerseits.

"Welchen Job? Das Turnier ist abgesagt!", fauchte Mokuba.

"Euren Job als Köder. Hahahahaha." Lachend verließ Zen das Verließ wieder und ignorierte die bebenden Stimmen seiner Gefangenen.

"Er will uns benutzen? Als Köder? Oh nein, großer Bruder...", sorgte Mokuba sich.

"Tse, das hätte der wohl gern.", zischte Mai, welche sich gleich wieder an ihre Arbeit machte.

"Wir werden da erstmal mitmachen.", meinte Thea und wurde direkt von zwei entsetzen Blicken erschlagen.

"...um sie reinzulegen und dann zu entkommen."
 

"Also, die Formel?", bat Joey etwas verkrampft.

"Jaaaah.", meinte Herr Muto und versuchte sich nicht von Joeys Krampfgesicht ablenken zu lassen, welches ihm förmlich an der Nase klebte, um die nötigen Informationen aus seinem Kopf verschleppen zu können.

"Das dauert aber lange.", meinte Tristan mit verschränkten Armen und begann einen Schmollmund zu formen.

"Das braucht alles Zeit. Die Formel ist zwar kurz, aber auf arabisch."

"Das kann der doch!", fauchte Joey, der sich wieder zu den anderen gesellte, um wie eine Abschussreihe dort zu stehen und die Jäger, Seto und Herr Muto, anzustarren.

"Ja, aber er hat es doch nicht benutzt! Er ist mit seiner neuen Muttersprache aufgewachsen. Da braucht auch er eine Einweihung. Je detaillierter, desto wahrscheinlicher, dass er das Portal fehlerfrei aufruft."

"Hmpf.", schmollte Tristan, womit er sich einen mahnenden Schulterklopfer von Serenity einfing.

"Na also! Klappt doch!", lachte Herr Muto und ging ein paar Schritt weg von Seto, um diesen dann sich selbst zu überlassen.

"Jetzt gehts los!", winselte Joey fast. Alle sahen gespannt zu Seto, welcher sich, seinem Blick zu muten, wohl wie in einem Zoo fühlen muss.

Seto holte tief Luft und wollte gerade die Worte zu sprechen beginnen, als sich ein Licht in der Luft bildete.

"Wow, das ging aber schnell.", meinte Joey verdutzt.

"Nein Joey. Das ist nicht das Quartalium.", meinte Prof. Hawkins.

Das Licht verschwand schnell wieder und James und Crow standen zwischen Seto und dem Rest der Truppe.

"Ihr beiden schon wieder!", knurrte Joey und zeigte mit dem Finger auf die zwei Täter.

"Ja, ja...immer schön mit der Ruhe.", meinte James mit fast erhobenen Händen. Crow zog keine Wimper schief.

"Seto, mach weiter! Ich kümmere mich um die!", rief Joey befehlend.

Seto blickte unwissend zu Herr Muto, welcher ihm darauf zunickte.

"Jawoll!", schrie James.

"Wo ist Thea!?", rief Yugi.

"Dieses freche Weib da?", erkundigte sich James.

"Ähm...", stutzt Yugi. "Die mit den braunen Haaren?"

"Achso, äh ja. Die ist richtig suizid. Ihr solltet besser auf sie aufpassen."

"Was? Was soll das heißen?", knurrte Tristan.

"Ey, DIE hat sich mit dem Chef angelegt, nicht er! Sie hat angefangen! Das ist Selbstmord!"

"Eigentlich ja nicht...", meinte Crow.

"Ja ja.", äffte James ihn nach.

Ohne, dass die beiden unerwünschten Besucher notiz davon nahmen, sprach Seto die Formel, allerdings brauchte er mehrere Versuche, um sie richtig aufzusagen. Das Flüstern verhinderte, das er seine Patzer selber raushören konnte.

"Jetzt rede schon endlich! Wo ist sie?!", rief Joey.

"Hinter dir.", meinte Crow entspannt.

Die Truppe drehte sich um und erblickte dort einige solcher, in schwarz gekleidete Männer. Ganz vorne stand Zen und ginste wie ein Honigkuchpferd.

"Ey, das ust ja wie in Star Wars!", staunte Tristan nicht schlecht.

"Hier gibts kein Star Wars.", meinte Zen. "Hier gibt es etwas viel interessanteres."

Drei schwarze Männer traten vor und zogen jeweils jemandem mit sich:

Thea, Mokuba und Mai.

Yugi riss schockiert die Augen auf, Joey konnte sein entsetztes "Mai!" nicht zurückhalten und Seto hörte unwiderruflich auf die Formel zu sprechen.

"Seto!", zischte Herr Muto, doch sein Blick galt nur Mokuba, welcher an der Hand des fremden Mannes herumtanzte.

"Lasst sie sofort frei! Sonst kracht es!", rief Joey wütend.

"Na, na! Nur die Ruhe, Blondchen." Mai sah ihn danach mit einem giftigen Blick an.

"Keine Sorge, ich bin selber blond.", fügte Zen schnell hinzu. "Wenn ihr eure Freunde wieder haben wollt, solltet ihr das Quartalium für uns öffnen. Wir haben schließlich noch eine Geschäftsreise zu erledigen.", begann Zen.

"Kacken kannste auch in den Wüstensand!", fauchte Joey.

"Werd bloß nicht frech, Junge, bevor ich aus DIR Wüstensand mache."

"Na gut! Lass uns das wie Männer regeln!", rief Joey und hob seine Arme, inklusive Fäusten an.

"Joey!", rief Yugi mahnend. James ging entspannt ein paar Schritte nach vorne.

"Also, Boss?"

"Sonst werden eure drei Freunde dafür büßen müssen!", drohte Zen.

"Mokuba!", rief Seto. Joey folgte gleich mit einem "Mai", doch Yugi war nicht fähig Theas Namen zu rufen, was Tristan für ihn übernommen hatte. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass dieser James ihm immer näher kam. Doch er ließ sich nicht auf dieses kleine Fangspiel ein.

"Du wirst deine dreckigen Finger von ihm lassen, Blondine!", knurrte Seto, während Herr Muto vergebens versuchte ihn dazu zu bringen, die Formel weiter zu sprechen.

"Sonst was?", lachte Zen.

"Dann bekommst du nen Tritt in die Pissbombe, alter!", knurrte Joey.

"Lasst euch nicht runterkriegen!", rief Thea, doch der Rest, der wohl folgen sollte, ersticke in der Hand des Mannes, der ihr den Mund zu hielt. Kurz darauf biss sie ihm in einen Finger, worauf er seine Hand schmerzhaft zurück zog.

"Er benutzt uns als Köder! Hört nicht auf ihn!"

Genervt zog der Fremde ihr Gesicht an den Haare hoch.

"Klappe halten!"

"Soll das etwa weh tun?", fragte Thea ihn herausfordernd.

"Lasst sie frei!", brüllte Joey fast und versuchte seinen Zorn zu zügeln.

I .18 - Reise in eine andere Dimension

Hallöchen! :D

Es tut mir so wahnsinnig leid, dass die letzten beiden Kapitel in so einer enormen Zeitspanne erschienen sind! ;__; Ich hatte eine sehr stressige Phase hinter mir, in der ich sehr unmotiviert war und das nicht nur im Schreiben! Ich habe in vielen Bereichen nachgelassen, doch jetzt ist diese unmotivierte Phase endlich vorbei! :D

Vielen Dank an alle, die mir treu geblieben sind! Ihr seit einfach die besten! Q////Q *Kekse verteil*

Ich hoffe, ihr bleibt mir weiterhin treu und keine Sorge! Ich habe NIE dran gedacht aufzuhören. Die FF steht gerade mal am Anfang, also ran an den Speck! ):D

(Sorry, dass ich mich so lang gefasst habe, aber es ist wichtig, dass ihr wisst, warum ich so inaktiv war. uu")

So, und jetzt viel Spaß beim Lesen! XDD
 

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Zens Lache ließ Joeys Wut in seinem Magen dermaßen ansteigen, dass er glaubte jeden Moment an Sodbrennen sterben zu müssen, aber das war ihm im Moment vollkommen egal.

"Junger Mann, was willst du schon gegen uns ausrichten, hm?", fragte Zen provozierend.

"Da fällt mir so einiges ein!", gab Joey als Antwort zurück.

"Joey! Er benutzt euch nur!", rief Thea, nachdem sie dem Mann, welcher verzweifelt versuchte sie festzuhalten, erfolgreich ins Schienbein getreten hatte.

"Lasst sofort meinen kleinen Bruder frei, sonst krachts!", drohte Seto, der im Moment mit etwas vollkommen anderem beschäftigt war, als die Zauberformel aufzusprechen.

"Seto, bitte! Die Jungs machen das schon!", versuchte Herr Muto in Begleitung seiner Geste, jedoch vergebens.

"Tsehehehehe! Muhahahahahahaaa!" Zens Lache verwandelte sich in ein grausames und nahezu wahnsinniges Gelächter. Dabei machte er eine kleine Handbewegung, nach der binnen Sekunden einige in Schwarz gekleidete Männer verschwanden.

Eigentlich hätte Yugi sich gerne damit beschäftig der Frage nachzugehen warum die anderen Untertarnen, so vermutete Yugi, verschwunden waren, doch der Schauer, der ihm über den Rücken lief, welchen Zens Lachen ausgelöst hatte, hinderte ihn gekonnt daran.

"Soll ich dir ne Pulle Lachgas verabreichern?!", knurrte Tristan, welcher von Serenity aber andauernd zurück gezogen wurde.

Nachdem Zen sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, begann er wieder zu sprechen:

"Verzeiht bitte. Ich habe Jahre auf diesen Augenblick gewartet und jetzt kann ich es kaum noch erwarten endlich mein Ziel zu erreichen. Dieses Gefühl ist einfach atemberaubend."

"Das war nicht zu überhören.", kommentierte Rebecca mutig.

"Vielen Dank.", warf Zen ein und fuhr ohne Unterbrechung fort: "Nun, dann wollen wir mal!"

Zen machte erneut eine Handbewegung, doch das darauffolgende wurde von Setos Einsatz unterbrochen.

"Wenn du einen Kampf wills, kannst du den haben!", knurrte dieser nur und beschwor seine mächtigste Kreatur: "Weißer Drache, mit eiskaltem Blick!"

Die prachtvolle Kreatur erschien auf Setos Ruf und stieß einen lauten Schrei aus. Seine weiße Haut leuchtete im Licht der Sonne nahezu silber.

"Oh.", meinte Zen und setzte einen ironisch-überraschten Blick auf. "Diese Kreatur soll mir Angst einjagen, nehme ich an?"

"Du kennst die Macht des weißen Drachen nicht? Mein Gott! Aus welcher Zeit stammst du denn?", fauchte Rebecca.

"Rebecca!", tadelte Prof. Hawkins seine Enkelin. Sie zu beschützen erwies sich nichte gerade als leicht, bei dem Mundwerk.

"Sollte ich das?", stellte Zen entgegen. "Was interessieren mich Bestien? Ich will nur die Magie!"

"Hä? Wie soll das gehen?", wollte Rebecca wissen.

"Ich rede von der schwarzen Magie! Die Kraft die jedes Wesen antreibt! Ohne diese Kraft ist jede Kreatut wertlos.", antwortete Zen.

"Das stimmt nicht!", konterte Joey. "Man sollte die Monster schätzen und ihnen vetrauen, egal ob stark oder schwach. Auch sie haben Gefühle!"

"Och wie süüüß. Das interessiert mich aber nicht, dähmlicher Köter!"

Joey hatte gerade einen Filmriss und starrte perplex in die Luft. "...hat der mich gerade Köter genannt?"

"Einen Aspekt, den ich an dem Kerl ausnahmsweise als positiv empfinde.", warf Seto ein.

Daraufhin knirschte Joey mit den Zähnen und verspürte die ungeheure Wut Seto mit nem Baseball-Schläger eins über die Rübe zu ziehen.

"Tse, mit deinen Sprüchen kommst du nicht weit, bei mir!", brüllte Joey stolz in die Luft.

Setos weißer Drache schien da der gleichen Meinung zu sein, da dieser Joeys Antwort mit einem lauten Gebrüll unterschrieb.

"Ts...dein dähmliches Vieh besitzt viel schwarze Magie. Die könnte nützlich sein, für mich.", stellte Zen fest.

"Tse, ehe du auch nur deine dreckigen Finger nach meinem Drachen ausstreckst, hat er dich schon in tausend Stücke zerlegt.", konterte Seto.

"Muahahahaha! Das glaube ich kaum, nachdem ich mir die schwarze Magie deines Drachen an mich gerissen habe. Ohne Energie ist dein dähmlicher Drache wertlos."

"Hör endlich auf von schwarzer Magie zu reden! Der Drache trägt das Element Licht, du Blitzmerker!", knurrte Joey.

"Das Element hat mit der Energie wenig zu tun. Habt ihr es etwa immer noch nicht geschnallt? Jedes Monster braucht Energie. Wie wir Menschen Essen und Trinken benötigen, tun sie es auch. Viele Monster haben zusätzlich die Fähigkeit mit Energie zu kämpfen. Und diese Energie ist schwarze Magie, jedoch gibt es die in positiver Form und in negativer Form. Und leider muss ich euch verraten, dass die negative Form der schwarzen Magie um einiges mächtiger ist, als die Postitive, denn ihr Hass und ihr Zorn treibt sie viel schneller voran, als dieses dähmliche, positive Gewinsel. Und ich werde mir jede Form von schwarzer Magie an mich reißen, die ich kriegen kann. Und wenn es auch Menschen sein müssen, tsehehe!"

"Was? Was soll das heißen "Und wenn es auch Menschen sein müsen"?", wollte Thea wissen.

"Oh je. Und ihr wollt mal die Welt gerettet haben?", seufzte Zen.

"Tja, manche Leute können dies auch ohne ein Klugscheißer zu sein!", meinte Tristan, unterstützt von einem breiten Grinsen seinerseits.

Ohne darauf einzugehen fuhr Zen fort: "Nun ja, da ihr auf den langsamen Tod steht: Auch Menschen sind in der Lage schwarze Magie zu beherrschen. Manche können dies. Sie nennen sich Magier, diese kleinen Angeber. Dabei ist das keine Kunst."

"Aber jeder kann das erlernen?", folgte Thea interessiert.

"Ja. Aber nicht alle weisen die dementsprechende Intelligenz auf.", grinste Zen. "Aber nun genug der Unterrsichtsstunde. Lasst uns ins Beerdigungsgebet übergehen!"

"Das hättest du wohl gerne!", knurrte Seto und befahl seinem Drachen mit einer Armbewegung Zen anzugreifen. Der Drache zeigte Gehorsam und tat wie ihm befohlen. Doch der Lichtstrahl, der das Maul des Drachens verlassen hatte, kehrte unwillkührlich zum Drachen zurück, erwischte ihn und zwang ihn zu einem heftigen Sturz in den heißen Sand.

"Nein!", knurrte Seto, während Zen erneut lachte.

"Für wie schwach hälst du mich eigentlich, hä?"

"Verdammt. Was sollen wir denn jetzt tun?", fragte Rebecca leise.

"Gegen meine Macht habt ihr keine Chance!", rief Zen und streckte seine rechte Hand aus. Über der Handfläche bildete sich eine schwarze Kugel.

Yugi erschrak. "Die Dunkelheit?!"

"Ganz genau! Die mächtigste Form der schwarzen Magie! Und diese Macht werdet ihr gleich zu spüren bekommen!"

"Ach sicher?", warf Seto ein.

Alle Gesichter drehten sich fragend zu ihm um.

"Ich dachte du wolltest, das wir das Sprungtor für dich öffnen. Nun, wenn ich tod bin bringe ich dir wohl nichts weiter.", grinste der Brünette.

"Nun, ich habe auch nicht behauptet, dass ich dich ebenfalls töten werde, nicht? Für dich habe ich mir ein anderes Opfer ausgesucht.", meinte Zen und grinste abtrünnig zu Mokuba.

"Wage es dich nicht!", knurrte Seto und ballte seine Hände zu Fäusten.

"Aaaahahahahaaa! Versuch doch mich aufzuhalten, du jämmerlicher Looser!", lachte Zen, während die schwarze Energiekugel über seiner Handflächer immer größer wurde.

Yugi fühlte sich von dem Schwarz des Kugel durchlöchert und "beobachtet". Sie machte ihm schlicht weg einfach Angst. Er hatte schon einen kleinen Teil dieser Macht zu spüren bekommen, allerdings einen jämmerlich kleinen Teil dieser Energie.

Er hätte sich niemals vorstellen können, dass es mehrere Formen von schwarzer Magie gab, doch so wenig er es auch wollte: Zens Erklärung schien ihm logisch. Schwarze Magie als Energieliferant der Monster...es gab also gutartige schwarze Magie? Dabei musste Yugi direkt an den schwarzen Magier denken und das schwarze Magiermädchen.

Ja! Es gab gutartuge schwarze Magie. Wenn es Monster gab, die eine solche Magie beherrschten, dann waren es sie!

Aber... beide Magier waren schwächer als der weiße Drache, auch wenn ihm dieser Gedanke nicht gefiel. Noch weniger gefiel ihm der Gedanke, dass sie dann beide mehr oder weniger nutzlos waren für einen Gegenangriff.

Was sollten sie bloß tun?

Wie sehr wünschte Yugi sich, dass der Pharao jetzt hier wäre?

"Ach Pharao.", dachte er sich. "Bitte hilf uns doch..."

Zens brüllendes Lachen überhörte Yugi gekonnt. Irgendwie glaubte er etwas zu eigenartiges zu fühlen....nein, zu hören?

Zen unterbrach sein Lachen und zog seinen Arm zurück, um danach die mächtige schwarze Kugel auf die Truppe abzufeuern.

"Neeeeein!", schrien Thea und Mai gleichzeitig, während Mokuba nur heulend den Namen seines Bruders schrie.

Die Dunkelheit hatte die Truppe so gut wie erreicht, doch anstatt eines vernichtenden Schlags war die Kugel aus Dunkelheit ebenso plötzlich wieder verschunden. Übrig blieb ein kleines, puscheliges Wesen mit großen Kulleraugen.

Als alle Beteiligten ihre Augen mittlerweile wieder öffneten, erblickten sie auf die kleine Kreatur, dort wo Sekunden zuvor die Dunkelheit hätte aufschlagen müssen.

Yugi traute seinen Augen ebenso kaum, wie der Rest der Truppe.

"Ku...Kuriboh?", fragte Joey erstaunt und sah auf das kleine, plüschige Wesen.

"Nein...", meinte Yugi verdutzt.

"Was?", wollte Joey wissen.

"Das ist kein Kuriboh."

"Sondern?", drängelte Tristan.

"Das ist ein Dachbodendämon."

"...ein WAS?", fragte Joey nichtswissend.

"Na, ein Dachbodendämon. Er sieht fast genauso aus, wie ein Kuriboh. Aber seht euch doch mal genauer an!", wies Yugi die Truppe hin.

Und tatsächlich: Dieser Dachbodendämon trug ein dunkleres Fell, als das von Kuriboh. Ebenso waren seine Arme und Beine nicht grün, sondern blau. Seine Augen leuchteten in einem kräftigen Rot, anstatt Lila, wie es bei Kuriboh der Fall war.

"....äh...und was will das Vieh hier?", fragte Joey immer noch verdutzt.

"Ist mir egal, solange es uns vor diesem Wahnsinnigen da beschützt.", meinte Tristan.

"Sagt mal, wollt ihr mich über's Knie legen?", knurrte Zen diesmal ohne jede Spur von Genuss.
 

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Die Sonne brannte auf die junge Haut des Jungen nieder, welcher sich schweren Schrittes in die Hauptstadt Ägyptens vor gekämpft hatte. Den Milleniumsstab hielt er unter seiner Kleidung versteckt. Er versuchte sich, so gut es ging, aufrecht zu halten, doch die enorme Hitze nahm ihm all die Kraft, die er sich jedes Mal mit Mut und Antrieb wieder aufgebaut hatte. Sein Ziel war der Palast, ohne zu wissen, was ihn dort erwartete....oder was er dort wollte.

"Kann ich Ihnen helfen, junger Mann?", ertönte eine Männerstimme von Links. Der Gefragt folgte der Stimme und blickte in das Gesicht eines ungefähr 30 Jahre alten Mannes, welcher ihn leicht besorgt anblickte. Neben ihm stand ein kleines Mädchen, vermutlich seine Tochter, die mit ihm zusammen den Obststand führte.

"Darf ich ihnen etwas anbieten? Vielleicht einen Schluck Wasser?", versuchte er es erneut.

"Die Sonne ist heute besonders mächtig!", fügte das kleine, blonde Mädchen hinzu.

Einen kurzen Augenblick fragte der Angesprochene sich, seit wann es blonde Menschen in Ägypten gab, aber er beschloss besser nicht darüber nachzudenken, wenn er an sich selbst dachte.

....er wusste im Prinzip gar nicht wie er aussah. Er konnte lediglich blonde Strähnen erkennen, die ihm ins Gesicht fielen. Außerdem war er ziemlich dünn und für das Verhältnis eines Ägypters ziemlich blass. Außerdem trug er ein Tattoo an seinen Beinen.

Plötzlich wurde er erneut von der Stimme des Mannes aus seinen Gedanken gerissen:

"Junger Mann? Geht es Ihnen gut?"

"Ja. Vielen Dank.", antwortete er schwach. Innerlich erschrak er. Diese Stimme....so schwach, aber doch so bekannt.

Ohne den beiden netten Menschen noch einen Blick zu würdigen ging er weiter. Was würde er jetzt nicht alles für einen Schluck Wasser tun? Allerdings hatte er weder Geld, noch Lust auf den großen Aufruhr, wenn man wüsste, dass der große Pharao gerade über die Straßen Kemets schlenderte.

Und wieder blieb er stehen. Pharao Kemets...ob er das überhaupt noch war? Wer war er überhaupt? Was für eine Zeit war es? Wie lange hatte er geschlafen? Ein paar Tage? Ein paar Monate? Oder vielleicht doch ein paar Jahre?

So viele Fragen und keine Antwort...

Er seufzte. Er musste weiter. Weiter ins Unwissende. Mit schweren Hauptes schleppte er sich voran. Er kam an vielen Ständen vorbei. Das Lächeln in den Gesichtern der Menschen erfreute ihn irgendwie. Er genoss es, zu sehen, wie die Menschen ihr leben mit scheinbar großem Spaß absolvierten. Doch irgendwann half auch das nichts mehr. Das Bild begann langsam zu verschwimmen und die Beine wurden immer schwerer. Sein Kopf drohte jeden Moment zu platzen. Eine Pause wäre jetzt gut. Wasser wäre jetzt gut.

Vollkommen benebelt stieß er gegen einen kleinen Pferdewagen, dessen ruckartiger kurzer Schmerz ihn wieder klar denken ließ. Er brauchte eine Pause. Er huschte in eine kleine Gasse zwischen zwei Häusern und ließ sich an einer Wand nieder. Er durfte nicht schlafen. Einfach nur warten, bis er wieder bei Kräften war.
 

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Zens wutverzerrtes Gesicht erinnerte leicht an einen tollwütigen Hund. Dem schien das Erscheinen des Dachbodendämons gar nicht zu gefallen.

"Was denn? Hat es dir die Sprach verschlagen, dass dieses kleine Wesen mehr auf dem Kasten hat, als du?", neckte Joey den Wütenden. Bei diesem Anblick konnte er einfach nicht widerstehen.

"Wer von euch wagt es, sich mir in den Weg zu stellen? Dieses kleine dähmliche Vieh verarbeite ich zu Hundefutter!", knurrte Zen.

Darauf packte er Mokuba am Arm und zog ihn zu sich. Währenddessen hatte sich über seinem linken Zeigefinger erneute ein schwarzer Fleck gebildet, den er nun an Mokubas Kehle hielt.

"Also, Hohepriester. Entweder, du sagst jetzt die Formel auf, oder dein kleiner Bruder stirbt. Und zwar sofort!!"

Diesmal bekam Mokuba wirklich Angst. Er wusste von Jameiro, dass Zen mit Drohungen nie scherzte.

"Seto!", schrie er verzweifelt.

"Mokuba!", erschrak Seto und ballte kurz darauf die Hände zu Fäusten.

Was sollte er tun? Einerseits wollte er nicht, dass sie Mokuba auch nur 1 Haar krümmten. Andererseits wusste er nicht, was Zen vorhatte, sobald das Quartalium geöffnet war, oder ob sie Mokuba überhaupt frei ließen. Alleine der Gedanke, dass er damit aufgeben würde, passte ihm nicht, aber...

"Was nun?! Willst du den Kleinen sterben sehen?!", drohte Zen.

»Das gibt es doch alles einfach nicht! Wieso müssen wir denn andauernd in so einer Zwickmühle sitzen?«, dachte sich Yugi.

»Ach Pharao, wieso kannst du uns nicht helfen?«

Daraufhin reagierte der kleine Dachbodendämon und zupfte Yugi schnell an der Hose. Dieser blickte nur unwissend zu ihm runter, bis der kleine Dämon eine Handbewegung machte, die wohl darauf hindeuten sollte, dass er sich zu dem kleinen Wesen runterducken sollte. Yugi folgte der Bitte des Dämons und schaute ihm fragend in die großen, roten Augen.

"Moooh!", gab dies nur von sich und hielt beide Ärmchen ihm entgegen, die Yugi, seinen Gefühlen folgend, entgegen nahm.

"Hä?", meinte dieser nur und kam sich gerade etwas albern vor. Aber das war ihm egal. Er nahm jede Möglichkeit in Kauf, die irgendwie auf einen Ausweg hindeutete.

Als Yugis und die Hände des Dachbodendämons sich berührten, spürte er plötzlich seinen Körper vibrieren.
 

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"MOOOOOOOOOHHH!!!!", schrie das kleine Wesen, neben dem Trohn des Herrschers und zog die Blicke aller Anwesenden im Trohnsaal auf sich.

"Was hat es denn auf einmal?", fragte eine junge Frau.

"Mein König. Bitte erlaubt mir, mich um ihn zu kümmern!", bat die junge Pristerin, als sie sich vor dem Herrscher verbeugte.

"Gerne.", antwortete dieser freundlich.

"Vielen Dank.", gab die Fragende zurück und ging auf das kleine, tanzende Tierchen zu. Als sie sich zu ihm runter beugte, erschrak sie plötzlich.

"Mana! Was ist?", wollte Mahaad wissen und kam zu ihr gelaufen, als auch er sah, dass die Augen des kleinen Tiers violett leuchteten.

"Was zum...", begann Mahaad, doch weiter kam er nicht, als das kleine Tier plötzlich still hielt und es begann so stark zu leuchten, dass sie sich die Augen zu halten mussten.
 

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"Na schön! Ihr habt es nicht anders gewollt!!", schrie Zen und drückte Mokuba mit mehr Gewalt an sich und drückte ihm den Finger an den Hals, sodass es Mokuba schmerzte.

"Verdammt! Jetzt krieg dich wieder ein!", versuchte Joey ihn von seiner Tat zu bewahren. Doch plötzlich wurden alle von einem grellen Licht geblendet, welches von Yugi und dem kleinen Dachbodendämon auskam. Das Licht blendete so sehr, dass sie sich die Augen zukneifen mussten.

Plötzlich wurde es wieder dunkel und die Anwesenden konnten ihre gereizten Augen wieder öffneten, doch der Anblick ließ sie schweigen.

Wo waren sie auf einmal?

Um ihnen herum erhoben sich gewaltige Wände aus Stein und Gold, geschmückt mit vielen Verzierungen. Eine enorme Hitze drückte plötzlich auf sei ein und dann waren da diese Leute in den eigenartigen Klamotten, die sie verdutzt anguckten.

Die sahen irgendwie aus wie....Priester?

Der Herrscher erhob sich und warf in die Runde: "Was geht hier vor?"

Zuerst herrschte Schweigen.

"...ähm. Leute? Habt ihr eine Ahnung, wo wir hier sind?", fragte Joey vorsichtig.

"Das sieht aus wie der Palast des Pharaos!", stellte Herr Muto erstaunt fest. Der Rest der Truppe sah sich interessiert um. Er schien Recht zu haben!

"Hähem!!", machte der Herrscher auf sich aufmerksam. Darauf drehten sich die Köpfe der neu eingetroffenen zu ihm und sahen ihn verdutzt an.

"Wer ist das?", fragte Tristan.

Herr Mutos Herz drohte stehen zu bleiben, als er in das bekannte Gesicht blickte und ging sofort in die Knie.

"Oh großer Herrscher. Ihr seit es wirklich!"

Jetzt war die Truppe sichtlich verwirrt. Sind die gerade etwa im alten Ägypten vor dem Pharao gelandet?

"Moooh!", meinte plötzlich der kleine Dachbodendämon, löste sich von Yugi und fiel in die Arme des Kuribos, die sich scheinbar sehr über die Anwesenheit des anderen freuten.

"Was soll der Scheiß! Was ist hier los! Wollt ihr mich übers Knie legen?!", fauchte Zen.

"Seto!", weinte Mokuba.

"Seto?", erklang eine alte Stimme, die dem Gesagten gefolgt war.

Mit einem Ruck erhob Herr Muto sich wieder.

"Oh großer Pharao Akunamkanon. Bitte erlöst diese Menschen von ihren bösen Seelen.", bat der alte Herr den Herrscher, noch immer verbeugt.

Der Angesprochene warf einen Blick auf den wutentzürnten Zen, dann fiel sein Blick auf Seto. Das war doch....Seth?

Auf einmal drehte er sich sich seinem Verwandten um, welcher Seto zutiefst bedrückt ansah.

"Priester!", befahl der Herrscher, worauf seine Untertarnen ihm gehorrchten.

"Mein König?", kam es von Karim.

"Tut was Shimon sagt."

"Sehr wohl, großer Pharao.", antwortete Mahaad und trat mit den anderen Priestern hervor.

"Was soll das werden, hä?!", drohte Zen erneut. Doch ehe er weiter kontern konnte, leuchtete der Milleniumsring um Manas Hals gefährlich auf.

"Es befindet sich eine schmutzige Seele in diesem Mann. Alle anderen sind rein.", meinte ein weißhaariger Mann, worauf die Truppe ihn verdutzt ansah.

"Moment mal!", meinte Joey. "Nur er? Was ist denn mit den dreien hier?!" Damit deutete er auf James, Crow und Jamerio hin. "Die gehören auch zu.....", plötzlich schwieg Joey, als er das Gesicht des Trägers des Milleniumsauges erkannte.

"Pegasus?", kam es verdutzt von Thea.

Auf einmal wurde das Schweigen aller Anwesenden von Mana unterbrochen, welche eine Zauberformel zu sprechen schien. Danach leuchtete der Milleniumsring erneut auf.

"In meiner Macht, die ich Euch zu Verfügung stelle. Bannt diese böse Seele ins Reich der Schatten!"

Danach spürte Zen einen Druck auf sich und ließ Mokuba verkampft los, welcher sofort zu seinem Bruder eilte.

"Glaubst du....glaubst du wirklich, dass du mich damit kriegst?" keuchte Zen, worauf Mana erschrak. Wie konnte er bloß ihrer Macht widerstehen?

"Mana!", rief Yugi.

"Er beherrscht schwarze Magie! Die Dunkelheit! Er ist mächtig!"

Mana erschrak.

"Was sagst du da?"

Doch ohne darüber nachzudenken, lief Yugi zum Pharao hin, dessen Name ihm als Vater Atemus bekannt vorkam und hielt ihm das Puzzle entgegen.

"Ich glaube, das gehört euch!"

Der Angesprochene riss die Augen auf und starrte gebannt zwischen der goldenen Pyramide, die ihm vor gehalten wurde, und dem kleinen Jungen, der seinem Sohn so zum Verwechseln ähnlich sah, hin und her.

"Das ist doch...", meinte dieser nur.

"Ja, es ist das Milleniumspuzzle! Bitte helft uns!", drängelte Yugi.

Nachdem der Herrscher sich wieder einigemaßen gefasst hatte, nahm er das Puzzle entgegen und hing es sich um den Hals.

"So soll es sein!"

Danach trat er die wenigen Treppenstufen hinunten und ging auf den, sich mit Schmerzen ringenden Zen, zu und hielt ihm die Hand flach an seine Stirn. Darauf begann er etwas auf einer fremden Sprache zu sprechen, worauf das Sennenpuzzle begann zu leuchten. Nach kurzer Zeit erschien um den Gebannten eine drückende Schwärze, ihn in sich aufsog und dann plötzlich an allen Anwesenden vorbei raste, durch das gewaltige Tor hinaus und fort in die Freiheit.

"Was war das!?", wollte Tristan geschockt wissen und hielt Serenity in seinen Armen.

"Wo ist die Dunkelheit hin?", fragte Yugi mit zittriger Stimme.

"Sie ist fort. Sie wird sich nun einen neuen Herren suchen, denn ohne einen Bestimmer ist sie wertlos. Zwar kann sie auch ohne einen Bestimmer angreifen, aber das Denken sollte dem Herren überlassen sein.", erklärte die dominante Stimme des Herrschers und legte dabei Mana eine Hand auf ihre Schulter, als Zeichen für ihren guten Einsatz.

"Und einen solchen wird die schwarze Magie in diesen Mauern nicht finden."

"Und was ist mit denen da!?", fragte Joey frech und zeigte auf Crow, James und Jameiro.

"Sie stellen keine Gefahr für uns dar. Ihre Seelen sind rein, das hat mir das Milleniumsauge mitgeteilt.", erklärte Pegasus.

"Aber das ist doch..."

"Joey! Er hat Recht!", unterbrach ihn Mokuba.

"Was?", wollte diesmal auch Seto wissen.

"Sie sind gar nicht böse! Zen hat sie nur zu seinen Sklaven gemacht! Sie haben uns sogar geholfen! Und sie sind total nett!", erklärte Mokuba.

"Mokuba...", meinte Seto ungläubig.

"Er hat Recht.", stimmte Mai zu.

"Und James hat mich auch schon vor Zen bewahrt.", warf Thea ein, wobei die Blicke der Anwesenden zwischen ihr und James hin und her fielen.

"Das heißt: WIR SIND ENDLICH FREI!!", rief James glücklich, doch plötzlich schlug er sich seine Hand vor den Mund.

"Bitte verzeiht mein König."

Danach gingen er, sowie auch Crow und Jameiro in die Knie.

"Großer Pharao Ägyptens. Ich hätte mir nie erträumen lassen, dass ich euch jemals begegnen würde. Und ich spreche im Namen aller Untertarnen, die Zen für seine Arbeit benutzt hat, wir liegen euch in ewiger Schuld und in unendlicher Dankbarkeit.", sprach James mit höflicher Stimmlage.

Der Pharao trat zu den drei Männern in schwarzer Kutte heran und legte eine Hand auf James Schulter.

"Kein Dank. Menschen von ihrem Dunkel zu befreien und hilflosen Opfer die Freiheit zu schenken ist für mich und mein Volk eine Selbstverständlichkeit."

"Eure Großzügigkeit sollte belohnt werden. Wir sind bereit euch unsere Dienste als Dankeschön anzubieten.", schlug Crow in größten Gehorsam vor.

Der Herrscher schwieg einen Moment.

"Ich spüre in dir eine gewaltige Macht. Du scheinst ein Erfahrener Magier zu sein, habe ich Recht?", sprach er zu James.

"Das ist richtig. Hätte Zen mich nicht zu seinem Untertarn gemacht, hätte ich ihn vermutlich schon längst....na ja, eben ausgeschaltet."

"Was? Soll das heißen, du bist stärker als dieser Zen?!", wollte Tristan ungläubig wissen.

Daraufhin schaute Jameiro mit einem freundlichen Lächeln zu ihm.

"James ist der stärkste Magier, den wir je gesehen haben. Keiner hat eine Chance gegen ihn, deshalb hat Zen ihn zu seinem Untertarn gemacht, damit dieser ihm nichts anhaben kann. Denn in Wirklichkeit hatte er bloß Angst vor ihm."

"....krass.", meinte Joey fassungslos.

"Ich denke, ich könnte tapfere Magier wie euch gut am Hofe gebrauchen. Vielleicht als Lehrer?", schlug der Pharao vor.

Einen Moment schwiegen die drei Männer und schienen erstmal fassungslos zu sein. Danach fasste Jameiro sich als erster wieder.

"Ist das euer Ernst? Wir am Hofe des königlichen Palastes?", fragte er verdutzt.

"Selbstverständlich.", lächelte der Herrscher freundlich.

"Es wäre uns eine große Ehre.", antwortete James.

"Nun denn. Dann soll es so sein. Willkommen am königlichen Hofe. Ihr werdet von meinen Priestern sehr bald in unsere Gebräuche eingeweiht."

"Vielen Dank, mein Herrscher.", bedankten sich die drei Männer gleichzeitig.

Danach trat der Pharao zu Yugi, welcher zuerst wegen des Blickes des großes Herrschers etwas unsicher war, doch er wusste, dass es keinen Grund gab, sich vor ihm zu fürchten. Er war Atemus Vater und ein wunderbarer Mann.

"Junge, darf ich deinen Namen erfahren?", fragte dieser Yugi.

"Meine Name ist Yugi Muto.", antwortete dieser, ohne den Blick anzuwenden. Das wäre des Pharaos nicht würdig, das wusste er.

"Du siehst meinem Sohn erstaunlich ähnlich."

Diesmal konnte Yugi nicht anders. Sein Blick fiel zur Seite.

"Ja, das ist richtig. Aber ich bin nicht er. Ich bin quasi seine Reinkarnation, da er als einziger in der Zukunft nicht wieder geboren wurde."

Ein kurzes Schweigen trat ein.

"Davon habe ich bereits gehört.", begann der Pharao. Dabei wurde Yugi sofort klar, dass damit nur Pegasus gemeint sein konnte.

"Jedoch haben sich selbst die ägyptischen Götter geirrt. Es gibt einen neuen Körper, doch niemand kennt dessen genauen Aufenthaltsort."

Yugi verstand. Noch nicht einmal die Priester, der Herrscher selbst, geschweige denn die ägyptischen Götter wussten etwas von dem neuen Körper Atemus. Aber warum? Und warum wusste jetzt auf einmal jeder Bescheid?

"Wir haben ihn gefunden.", antwortete Yugi, worauf sich die Augen seines Gegenüberstehenden weiteten.

"Was sagt ihr?", meinte der Herrscher Ägyptens.

"Wir haben seinen Körper nach einer langen Reise gefunden. Seine Seele ist wieder in ihn hinein gekehrt, allerdings wissen wir jetzt nicht, wo er sich aufhält.", erklärte Yugi bestürzt.

"Mein König, wenn ihr erlaubt.", meinte Herr Muto.

"Sprich.", gewahr ihm Akunamkanon.

"Wir konnten sein Körper in einem versteckten Raum innerhalb seiner Grabesmauern finden und ihn mit seiner Seele wieder vereinen. Sein Körper befand sich quasi genau vor unserer Nase, nur in einer anderen Dimension. In dieser hier."

Der großer Herrscher brauchte nicht lange, um zu begreifen und erschrak:

"Das heißt, dass man Sohn gerade durch Ägypten läuft, ohne jeglichen Schutz und Kraft!"

"Er wird vom Siegel der Götter geschützt. Was seine Kraft anbelangt, werde ich euch wohl Recht geben müssen.", stimmte Herr Muto zu.

"Worauf warten wir dann noch? Wachen!"

Die Angesprochnen gehorchten dem Befehl ihres Herrschers.

"Ihr werdet mir in das Landesinnere folgen und jeden einzelnen Zentimeter nach ihm absuchen!"

"Sehr wohl!", kam es von den Wachen und Soldaten.

"Aber mein Herr, wollt Ihr nicht lieber hier bleiben, anstatt euch der Mittagshitze auszusetzen?", fragte ihn ShaDa.

"Priester ShaDa.", begann der Herrscher. "Dort draußen läuft mein Shon rum, auf den ich schon seit mehr als 40 Jahren gewartet habe. Ich kann ihn dort nicht alleine lassen. Ich muss ihn finden!"

Die Sicherheit des Herrschers war von oberster Proirität, doch auch wenn ShaDa noch keine Kinder hatte, so wusste er, dass der König die letzten Jahre sehr unter der Abwesenheit seines Sohnes gelitten hatte.

"Wie ihr wünscht, mein Pharao. Bitte erlaubt mir, euch auf eurer Reise zu begleiten."

"Sehr gerne. Vielen Dank."

Damit wand sich der König Ägyptens ab, um sich vom schweren Gold zu befreien, damit er den bevorstehenden Ritt in das Landesinnere bestreiten konnte.

Währenddessen brüllten die beiden Monster Kuriboh und der Dachbodendämon gleichzeitig: "Mooooooh!" und flogen schnell zum großen Tor hinaus und verschwanden.

"Hey!", rief Mana flüchtig hinterher, doch die beiden Monster waren bereits fort.

"Wo sind sie denn jetzt hin!?", fragte sie leicht beleidigt. "Es hat bei uns ein zu Hause und köstlichstes Essen bekommen. Das nenne ich Dankbarkeit!"

"Ich glaube, die beiden Monster haben eine Art Verbindung zueinander.", begann Prof. Hawkins.

"Eine Verbinung?", wollte Mana interessiert wissen.

"Ja. Der Dachbodendämon ist vor kurzem plötzlich bei uns aufgetaucht und hat uns nun hier hin gebracht. Dies war keine Reise durch die Zeit, sondern durch eine Dimension und das können, soweit ich richtig informiert bin, nur die wenigsten Kreaturen. Sie haben sich gegenseitig als Empfänger und können dort hinreisen, wo der andere sich gerade befindet."

"Deshalb hat der Pharao immer auf dieses Vieh bestanden.", wurde Mana bewusst.

"Es heißt Kuriboh.", meinte Yugi freundlich.

"Kuriboh? Ah, verstehe!", lächelte Mana zufrieden und blickte dann zu Yugi, bis es bei ihr auf einmal "Plop" gemacht hatte.

"Oh mein Gott! Yugi!!", rief sie glücklich und nahm den Kleineren gleich in die Arme.

"Tut mir leid, dass ich euch vergessen habe. Wie geht es euch?"

"Ähm...", meinte Yugi perplex, nach der plötzlichen Reaktion der Magieschülerin nur und fuhr fort: "Ganz gut. Und dir?"

"Mir auch. Hach, ich bin so nervös. Hoffentlich geht es Atemu gut! Ich kanns kaum erwarten ihn endlich wieder zu sehen! Nach all den Jahren..."

"Wartet ihr etwa schon so lange?", wollte der Kleine wissen.

"Ja...", meinte Mana traurig.

"Keine Sorge. Jetzt wissen wir ja, dass er lebt.", meinte eine bekannte Stimme. Als die Truppe hinter Mana sah, konnten sie den Anblick kaum in Worte fassen.

"Ishizu!!", riefen die Anwesenden überrascht. Mokuba und Rebecca fielen ihr förmlich in die Arme, bis sie plötzlich abrupt vor ihr stehen blieben.

"Ishizu....begann Rebecca. Du bist ja schwanger!!!"

"Ganz genau!", meinte sie stolz und leicht errötet.

"Ja, ja. Da wird bald jemand Mama!", sagte plötzlich jemand anderes. Hinter Ishizu traten auf einmal Odion und Marik hervor.

"Ishizu, Odion, Marik!", ertönte es von den meißten. Thea lief gleich zu Ishizu und konnte es kaum fassen Ishizu mit einem dicken Bauch zu sehen. Tristan und Thea fanden sich gleich bei Marik und Odion ein, wobei Joey den Gentleman spielen ließ und sich bei Mai für die Geschehnisse entschuldigte, in die sie da rein geraten war, die sich leicht gereizt, aber dennoch entgegen nahm.

Yugi konnte es kaum glauben. Erst tauchten Thea, Mai und Mokuba wieder auf, dann landeten sich dank des Dachbodendämons urplötzlich vor den Füßen des großes Pharaos, höchstpersönlich, der sie dann nebenbei vor Zen gerettet und James, Crow und Jamairo befreit hatte, auf einmal tauchten Ishizu, Pegasus, Marik und Odion wieder auf, von denen er schon so lange nichts mehr gehört hatte und schon bald würde er seinen alten Freund wieder sehen.

So ein wunderbares Gefühl von Glück hatte er schon lange nicht mehr empfunden. Nun wussten sie endlich, warum Ishizu, Marik und Odion ihnen nie geantwortet hatten und wohin Maximillian Pegasus so urplötzlich verschwunden war, wie es einst im japanischen Fernsehen kam. Eigentlich hätte er selber darauf kommen müssen, dass gerade beim Verschwinden dieser 4 eine Gemeinsamkeit hätte vorliegen müssen.

Aber das war ja jetzt auch egal. Sie waren tatsächlich in Ägypten! Bei ihren alten und neuen Freunden!

Seto war ebenfalls fassungslos über das, was sich soeben abgespielt und gerade ergeben hatte. Doch er war einfach nur froh, dass Mokuba nichts passiert war.

"Wow! Seto, das ist echt unglaublich hier!", meinte Mokuba begeistert.

Seto freute sich zumindest für ihn und aus irgend einem Grund, den er sich nicht erklären konnte, fühlte er auch ein zufriedenes Gefühl.

"Seto.", ertönte eine Stimme hinter dem jungen Firmenchef, welcher sich geschockt nach dieser Stimme umdrehte. Der Anblick ließ das Blut in seinen Adern gefrieren. Das konnte doch nicht etwa....

"Vater?"

Der Angesprochene lächelte leicht, jedoch sah er betroffen zur Seite.

"Ich weiß, was du jetzt denkst. Ich bin wäre es nicht Wert hier zu sein. Dem stimme ich auch nur zu. Aber vor einigen Jahren bin ich hier in Ägypten aufgewacht und wurde im Palast aufgenommen. Ich habe dies nicht verstanden und die Götter gebeten meine Seele ins Reich der Schatten zu verbannen. Doch man erklärte mir, dass meine dunkle Seele sich bereits dort befände und ich eine neue Chance hätte."

Ein kurzes Schweigen trat zwischen den beiden ein.

"Glaub mir, mich plagen jeden Tag schwere Schuldgefühle und ich hatte Angst vor dem Tag, an dem ich dich wieder treffen würde, weil du mich vermutlich abweisen würdest. Auch deinem Couseng gegenüber. Es tut mir leid.", meinte der alte Mann und sank vor seinem Sohn auf die Knie.

Mokuba warf kurz einen Blick zu Akunadin rüber und fragte einen der Priester, wer dies sei. Danach konnte er kaum glauben, was gehört hatte und lief zu Akunadin zu.

"Vater...?", fragte er vorsichtig.

Akunadin blickte langsam hoch zu dem Jungen, an den er sich noch zu gut erinnern konnte. Den kleinen Jungen, den er damals in den Flammen des Heimatdorfes verloren hatte...

"Mein Sohn...", meinte Akunadin mit Tränen in den Augen und konnte nicht anders, als seinen wieder gewonnenen Sohn in die Arme zu schließen.

Seto gefiel der Anblick gar nicht. Er konnte immer noch nicht fassen, dass dieser Verräter tatsächlich wieder lebte.

Aber....hatte nicht jeder ein Recht darauf, seinen Vater kennenzulernen?
 

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"Moooooooh!"

"....hm?" Der junge Pharao öffnete seine Augen, kniff sie aber gleich wieder zu, als das immer noch ungewohnte Licht in seine Augen ströhmte. Wo war er? Doch die gigantischen Kulleraugen, die nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt waren, lenkten ihn vom logischen Denken ab. Plötzlich erschrak er sich und erkannte, dass es sich um zwei fast identische Wesen handelte.

"Moooh!"

...Kuriboh und der Dachbodendämon? Was wollten die denn hier?

Das Kuriboh zupfte an seiner Kleidung wollte ihn scheinbar dazu vermachen aufzustehen.

Ach ja! Er war ja unterwegs zum Palast und hatte aufgrund seiner Kraftlosigkeit eine kleine Pause in dieser Seitengasse gemacht. Und...er war eingeschlafen, verdammt!

Der Junge stand rasch auf, musste sich aber an der Lehmwand stützen, als ihm leicht schummrig wurde. Lange konnte er nicht geschlafen haben, denn es war immer noch ziemlich heiß.

"Oh man...vielen Dank, ihr zwei."

Das Kuriboh zupfte erneut an seinen Klamotten, während der Dachbodendämon bereits aus der Gasse in Richtung Markt verschwand.

"Moooooh!"

"Ja, ja, schon gut. Ich komme ja. Was willst du eigentlich von mir?"

Ohne zu antworten zerrte das kleine Kuriboh den Jungen inmitte des Marktes, wo es immer noch voller Menschen wimmelte. Die Hitze schlug wieder schwer auf ihn ein. Am liebsten hätte er gleich wieder eine Pause machen können, doch das Kuriboh hatte Recht. Er musste weiter.

Weiter vorne konnte er den Dachdämon wieder erhaschen. Es schwebte in Nähe eines Pferdes. Als sie diesem immer näher kamen, konnte er glatt mehrere Pferde erkennen, doch viele waren nicht besetzt.

Er seufzte. "Oh man..."

"Moooh!" Kuriboh sah ihn traurig an und zerrte ihn weiter nach vorne. Irgendwie war er dem kleinen Monster dankbar. Wäre es nicht da, hätte er sich gleich wieder in irgend eine andere Ecke gesetzt und wäre vermutlich wieder eingeschlafen. Er würde ohnehin noch in der Gasse von eben an der Hauswand schlafen...

Nach ein paar weiteren Schritten wurde ihm wieder schummrig vor Augen. Das Bild von seinen Augen begann zu verschwimmen und er blieb ruckartig stehen. Er fasste sich am Kopf, um zu verhindern gleich mitten im Tagestumult des Marktes umzukippen.

"Mooooh!", machte der kleine Kuriboh, doch der junge Pharao nahm das schon gar nicht mehr wahr. Die Hitze trieb ihn in den Wahnsinn und sein Kopf stand kurz davor zu explodieren. Er nahm aufeinmal das bettelnde Geräusch des Kuribohs wahr und setzte vorsichtig einen Fuß nach vorne. Doch dieser konnte ihn nicht mehr halten und er glaubte auf den harten Boden zu fallen. Doch dieser Boden war irgendwie so weich...

Danach wurde alles schwarz.

I .19 - Einleben

Hallöchen liebe Leser! Ich muss euch über das kommende Kapitel warnen! Hauptsächlich finden nur GHespräche statt und es passiert nicht viel. Aber leider kann ich es auch nicht auslassen. Ich hoffe, ihr findet trotzdem Gefallen am Kapitel. Außerdem hat es ein wirklich süßes Ende! ♥

Nächstes Kapitel passiert dann wieder mehr. *g*

Und jetzt viel Spaß beim Lesen!
 

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"Das ist einfach unglaublich!", sagte Mana, die nun ihr Buch für magische Künste zur Seite legte und seufzte obendrein.

"Was meinst du?", wollte Thea wissen.

"Na, dass der Pharao jetzt wieder da ist!", schwärmte Mana vor sich hin.

"Du meinst Atemu?"

"...äh, ja." Mana musste sich erstmal daran gewöhnen, dass auch sie ihn nun mit seinem wahren Namen anreden konnte oder musste...? Unter Freunden zumindest.

"Sag mal, Mana, wie lange lebt ihr hier eigentlich schon? Ich meine, bist du hier wieder als Baby geboren worden oder bist du auch einfach so urplötzlich irgendwo aufgewacht?", wollte Thea wissen.

"Äh, nein, ich wurde als Baby hier geboren, wie vor 3000 Jahren."

"Das heißt, deine Eltern wohnen auch hier im Schloss?"

"Nein, sie sind bereits tot.", meinte Mana leicht traurig.

"Oh, das tut mir leid."

"Schon okay. Sie starben, als ich noch ein kleines Kind war, das ist schon sehr lange her. Außerdem habe ich hier ja eine liebenswerte Familie, nicht wahr?", grinste Mana dann zu Kuriboh.

Jetzt, wo man seinen Namen wusste, konnte man das kleine Monster auch mit diesem ansprechen, da es ja auf alle anderen Anerdeformen äußerst aggressiv reagierte.

"Moooooh!", stimmte Kuriboh zu.

"Ihr wurdet also alle neu geboren, wie vor 3000 Jahren?", fragte Thea erneut.

"Ja, alle, bis auf ein paar wenige. Das wären zum Beispiel Ishizu, Atemu und auch Seth. Aber jetzt sind sie ja alle wieder da. Das Gefühl ist einfach unglaublich.", freute Mana sich.

Am heutigen Vormittag waren einige Menschen aus einer anderen Dimension hier in Ägypten aufgetaucht, darunter auch Seth mit seinem kleinen Bruder, der sich Mokuba nannte. Akunadin, welcher unzählige Freundentränen vergossen hatte, konnte es kaum glauben, dass er glatt auf zwei Söhne wieder traf. Man hatte jedoch gemerkt, dass Seth über die Anwesenheit seines Vaters nicht so erfreut war.

Zudem war da dann auch noch Yugi, der kleine Junge, der Atemu so ähnlich sah. Die Priester waren echt begeistert. Er stellte sich als die Reinkarnation Atemus vor, da dieser in der Zukunft nicht wiedergeboren wurde. Doch wie man heute besser wusste, existierte ein neuer Körper für Atemu, doch niemand hatte etwas davon gewusst. Noch nicht einmal die ägyptischen Götter. Diesen hatten dann die Leute aus der Zukunft tatsächlich gefunden. Als der große Pharao davon erfuhr, hatte er sofort sämntliche Suchtrupps entsandt, einschließlich sich selber und zwei Priestern: ShaDa und Mahaado.

Niemand konnte so wirklich an die Wiederkehr des Prinzen glauben, doch am frühen Abend kehrten alle Suchtrupps zurück: Kuriboh und der Dachbodendämon hatten den jungen Prinzen in mitten der großen Hauptstadt gefunden. Man hatte ihn in den Palast gebracht, jedoch war er bewusstlos, da ihn, wie die Ärzt vermuteten, Wassermangel und schwache Knochen, plagten.

Dieser befand sich nun im großen ärztlichen Gemach, wo einige Ärzte sich um ihn kümmerten. Der große Herrscher Akunamkanon war seitdem sichtlich nervös und konnte kaum auf das Erwachen seines Sohnes warten.

Mittlerweile war es später Abend. Mana und Thea hatten sich an einem großen Brunnen innerhalb des Palastgeländes getroffen und redeten nun über die Ereignisse der vergangenen Stunden.

"Wie lange bleibt ihr denn?", wollte diesmal Mana wissen.

"Äh....na ja, das weiß ich nicht. Das kam alles so plötzlich.", meinte Thea unwissend.

"Hoffentlich lang genug!", grinste Mana freundlich.

"Sicherlich.", antwortete Thea und beide lachten leicht, wobei mit diesem Lachen auch eine gewisse Unruhe in der Stimme mitwirkte. Sie waren noch immer leicht nervös, nach all dem, was sich in den letzten Stunden ereignet hatte.

"Guten Abend, Ladies!", sprach plötzlich eine Stimme dazwischen.

Es war James, der gerade das Brunnengelände betreten hatte.

"Oh, hallo James.", begrüßte ihn Thea, wobei Mana hin nur mit einem freundlichen "Hallo" empfing, da dieser für sie noch sehr fremd war.

"Ich versuche mir die ganze Zeit zumindest die Hauptgänge und Hauptflügel des Palastes einzuprägen, aber das ist schwieriger, als ich dachte."

"Ja, das braucht erstmal seine Zeit, aber es geht eigentlich sehr schnell.", beruhigte ihn Mana, die geradte auf ein Stück Pergament etwas drauf kritzelte.

"Na ja, ihr seit ja auch hier aufgewachsen.", sprach James, als er gerade Ausschau auf die Stadt bei Abend hielt. "Echt schön hier."

"Nicht wahr?", begann Mana und sprang von der Brunnenbank. "Das ist ja auch Kemet! Keine Stadt ist schöner!", prollte sie belustigt rum, worauf James lachen musste.

"Was!?", wollte Mana wissen.

"Na ja, in gewisser Weise sind Hochhäuser mit Glasverdachung auch ganz nett."

"....äh, was?"

"Das sind ziemlich hohe Gebäude, die man hauptsächlich bei uns zu Hause baut.", erklärte Thea kurz und flüchtig.

"Leider nehmen sie viel Platz weg und sind alle kantig.", fügte James hinzu.

"Ja, die moderne Kunst eben.", unterstrich Thea.

"Moderne Kunst? Das haben wir auch! Es gibt Maler, die die Menschen sogar von vorne malen können!", warf Mana stolz ein.

Daraufhin begann James zu lachen. "Mädchen, du solltest mal eine Fotokamera kennen lernen."

Mana wollte gerade danach fragen, als jemand weiteres in den Brunnengarten kam:

"Halloooo!" Es waren Rebecca und Mokuba. Thea musste leicht grinsen. Alle liefen sie nun in altägyptischen Kleidern rum, wobei sie allerdings auch sehr angenehm waren. Rebecca sah sogar sehr hübsch aus. Sie hatte sie Haare größtenteils offen, ein paar vordere Strähnen waren geflochten und ein dunkelgrünes Blatt aus mattem Metall band ein paar Strähnen zu einem kleinen Zopf. Passend dazu trug die ein olivgrünes Kleid mit orangen Ornamenten. Am rechten Fußgelenk und am linken Handgelenk trug sie jeweils einen goldenen Armreif.

Mokuba trug eher schlichtere Klamotten: Eine beige Hose mit schönen Stickereien an den Hosenenden und dazu ein dunkelblaues Oberteil, welches um den Oberkörper gebunden war. Es ließ ihn erwachsener aussehen.

"Mokuba, Rebecca! Setzt euch doch zu uns!", meinte Thea freundlich.

"Oh, ihr seht aber schick aus!", schwärmte Mana.

Rebecca sprang gleich über sämtlich Säulen und Bänke. "Danke!"

"Hey, Kleine! Der Palast ist kein Spielplatz!", ermahnte James die kleine Blondine, welche ihm mit einem "Zungerausstrecken" antwortete.

"Na ja...", schmunzelte Mokuba leicht verlegen, der sich in seinen neuen Klamotten scheinbar noch nicht so wohl fühlte. "Ihr seht ja auch ganz nett aus.", fügte er dann noch mit leicht rosanen Wangen hinzu, worauf Mana und Thea leicht kichern mussten.

Aber Mokuba hatte Recht, zumindest was Mana betraf: Sie sah einfach aus, wie eine Prinzessin: Ihr langen blonden Haare wurden durch ein kleines Krönchen gehalten, wobei ein Teil ihrer Haare, wie bei Rebecca, zusammengeflochten war. Dazu trug sie ein kurzes Kleid in weiß und beige. Um ihrer Hüfte lag ein Ring, welcher den Falten des weißen Überkleides noch den letzten Touch gab. Gehalten wurde das Kleid von einem vergoldeten Käfer. An ihren Fußgelenken trug sie etwas Goldschmuck. Ohrringe oder Ketten trug sie jedoch keine. Geschminkt war sie auch nicht. Ihr Gesicht war auch so schön hübsch genug. Sie sah etwas erwachsener aus, als vor 3000 Jahren.

Thea selbst trug ein weißes Kleid, geschmückt mit einem türkisen Tuch und einem Goldring um ihrer Hüfte. Ihre Haare trug sie jedoch offen. Sie wusste selbst nicht, ob sie in den Klamotten hübsch oder eher lächerlich aussah.

Mokuba setzte sich auf eine Brunnenbank. "Seto hat mir nie von all dem hier erzählt..."

"Weil er es selbst nie wirklich wahr haben wollte.", erklärte Thea.

"Er ist ganz schön sauer, wegen dem Turnier. Ich habe die Leitung an Siegfried weiter gegeben. Na ja...", dachte Mokuba laut.

"Ach, das wird schon gut gehen, keine Sorge."

"Seto möchte so schnell wie möglich wieder nach Hause, weil..."

"Hey!", unterbrach ihn Mana. "Seth ist HIER zu Hause!"

"Äh, nein. In Japan, wo wir geboren wurden, da ist unser zu Hause."

"Stimmt, da wo man geboren wurde. Und in Ägypten wurde er nunmal zuerst geboren."

Ehe man sich versah, hatten Mana und Mokuba sich auch schon in den Haaren. Währenddessen sah Thea zu James. Echt unfassbar, dass dieser Mann, den sie alle vor einigen Stunden noch für böse gehalten hatten, sich auf einmal als gutmütig erwiesen hatte. Er hatte ihr bereits mehrmals aus der Patsche geholfen.

Während Thea ihn musterte, musste sie feststellen, dass er eigentlich ziemlich gut aussah. Dieses feuerrote, längere Haar fiel glatt hinunter. Seine Augen waren etwas kleiner und manchmal könnte man meinen er sei größenwahnsinnig, sobald er anfängt zu grinsen, aber trotzdem konnte Thea nicht aufhören ihn anzusehen.

"Hey.....Leute....", ertönte auf einmal Joeys unsichere Stimme, dessen Kopf hinter dem großen Durchgang hereinschaute.

"Wie war noch gleich sein Name?", flüsterte Mana zu Mokuba.

"Das ist Joey Wheeler!", antwortete dieser.

"Joey, komm schon!", meinte Mana freundlich zu ihm.

"Na ja.....also, ....ich...", begann Joey, bis dieser plötzlich von hinten in den Raum geschubst wurde und querbeet auf dem Boden lag.

"Hey Leute!", grinste Tristan verlegen, der schnell über den sich ärgernden Joey hinweg trat.

"Alter, mach das noch einmal und du kannst was erleben!", mahnte ihn Joey, der sich gerade seine Klamotten abklopfte, die ihm scheinbar leicht peinlich waren. Tristan hingegen schien in sich in seinen Klamotten pudelwohl zu fühlen.

Nachdem Joey Tristan quer durch den Brunnengarten gejagt hatte und Thea die beiden erstmal wieder einfangen und ihnen klar machen musste, dass sie sich hier auf einem königlichen Gelände befänden, gesellten sich auch Yugi, Marik, Odion und Ishizu dazu.

"Hey Jungs! Echt schön euch wieder zu sehen!", prollte Marik. "Oh, und dich hübsches Mädchen natürlich auch.", fügte er hinzu und verbeugte sich leicht vor Thea.

"Danke.", meinte Thea mit leicht geröteten Wangen.

Ishizu setzte sich auf die Brunnenbank und sah dem Trouble zu, wie sich alle erstmal ausquatschen und sich freuten einander wieder zu sehen.

"Ishizu! Wo ist Seto?", wollte Mokuba wissen.

"Er ist beim großen Herrscher, schließlich war er einst ein Priester."

"Eeeecht?", fragte Mokuba verblüfft. "Wow, jetzt kenne ich meinen Bruder echt nicht mehr."

"Nun ja, damals war er auch nicht so verkrampft, wie er es heute ist. Er war seinem Couseng treu ergeben."

"Couseng? Welchen Couseng?"

"Na, Atemu.", grinste Ishizu.

"Atemu? Wer ist das?"

"Sie meint Yami. Yugis anderes ich. Seto hat dir doch bestimmt schonmal erzählt.", erklärte Thea.

"Und obendrein auch noch der Sohn des Pharaos und zukünftiger Herrscher Kemets!", fügte Marik hinzu, als er Mokuba einen Arm um's Genick gelegt hatte und amüsiert grinste.

Mokubas Kinnlade fiel runter und starrte regungslos in die Luft.

"Oh, wusste er das etwa noch nicht?", wollte Ishizu wissen.

"Scheinbar nicht.", meinte Thea.

"Hach, es ist echt kaum zu glauben, was alles passiert ist."

"Ja, das stimmt.", stimmte Ishizu zu und legte ihre Hand auf ihren runden Bauch.

"Und ich kann immer noch nicht glauben, dass du schwanger bist! Das ist wirklich fantastisch!", schwärmte Thea leicht. "Wer ist denn der Glückliche?"

Ishizu wurde leicht rot und zögerte kurz.

"Na ja, ...es ist Mahaado."

Plötztlich wurde es im ganzen Raum still. Selbst Joey und Tristan schielten zu Ishizu rüber, während Yugi versuchte sich von Rebecca zu befreien.

"Das ist soooo romantisch!", schwärmte Mana und umarmte Ihsizu von hinten.

"Wow, Ishizu ist also mit Mahaado zusammen?", grinste Yugi.

"Wer ist Mahaado?", wollte Rebecca wissen.

"Ein Priester und nebenbei der beste Freund des Pharaos. Außerdem ist er der mächtigste Magier Ägyptens und er hat den schwarzen Magier erschaffen. Nun ja...er IST quasi der schwarze Magier."

In Rebeccas Augen erschien ein Glänzen. "Wooow, echt?"

"Ja, toll nicht? Und das blonde Mädchen da drüben, das ist Mana. Sie ist die beste Freundin des Pharaos und ist in der Lehre. Sie hat das schwarze Magiermädchen erschaffen."

Jetzt wurde das Glänzen in Rebeccas Augen noch größer und sie stürzte sich unangekündigt auf Mana.

===============================

Der junge Prinz öffnete die schweren Augenlider und Licht durchdrang seine empfindlichen Augen. Er blinzelte ein paar mal und versuchte sich aufzurichten, jedoch vergebens. Sein Körper gehorrchte ihm nicht, er....moment mal! Sein Körper? Mit einem Ruck erhob er sich, wobei er von einem leichten Schmerz im Bauch begrüßt wurde.

Er sah sich kurz um: Der Raum war groß und mit vielen Tüchern, Kerzen, Fackeln und Gold geschmückt. Aber das war nicht sein Gemach. Auf dem Nachtschrank neben dem Bett lagen einige Gerätschaften. Er war also in einem Arztzimmer.

Nach kurzem Zögern warf er die Bettdecke zur Seite und wollte aufstehen. Dabei beachtete er, dass er seine Beine mit seinem, vermutlich viel zu geringem, Gewicht nicht allzu plötzlich belastete und stand auf. Er war etwas wackelig auf den Beinen , doch nach den ersten paar Schritten konnte er gut laufen.

Er ging auf den Balkon zu. Er konnte nicht widerstehen und musste sich erstmal davon überzeugen, dass das kein Traum war und trat hinaus. Sein Blick wanderte über die prachtvolle Stadt Kemet. So schön, wie er sie vor 3000 Jahren in Erinnerung hatte. Die Sonne brannte sofort auf seiner Haut und der Nil, den er weiter weg erkennen konnte, erstrahlte in einem wunderschönen Blau. Die Menschen liefen herum und redeten freundlich miteinander.

Weiter vorne am königlichen Gelände konnte er die Wachen sehen, welche regungslos ihren Posten hielten. Quer über den Vorhof lief jemand schnellen Schrittes. War das nicht...Mana?

Atemu machte Kehrt und wollte zur großen Tür hinaus, doch er trug lediglich eine schwarze Hose, sein Obverkörper war frei. Er musste sich zuerst ankleiden...aber was? Sollte er sich als königlicher Sohn ankleiden? Und wo überhaupt kam er an Kleidung ran? Schließlich war er nur in einem Arztzimmer.

Er seufzte und betrat den Baderaum. Dort hing ein Spiegel über dem altmodischen Wachbecken aus Lehm. Zu gern würde er wissen, was sein Äußeres ihm nun sagen würde. Als er in den Spiegel sah, erschrack er.

===============================

"Das ist doch idiotisch!", fauchte Seto und stand vor "seinem" Schrank, vollgestopft mit einer unendlichen Auswahl an Kleidern.

"Das ist doch alles Geschichte. Ich bin Seto Kaiba, Leiter der Kaiba Corporation und kein dähmlicher Priester."

Einen kurzen Moment hielt er inne. Er dachte an das Geschehene von vor 3000 Jahren und musste innerlich seufzen. Er als Pharao, das war wirklich zu krank. Allerdings konnte er sich nur bis zu dem Abschnitt seiner Vergangenheit erinnern, alles was danach kam, war weg, wie eine Wissenslücke in seinem Gedächtnis.

Seto musste leise lachen. Ja, jetzt gab es schon einen weiteren ehemaligen Pharao, der auf der Suche nach seinen Erinnerungen war.

"Oh man..."

"Seth?", ertönte eine alte Stimme hinter der Zimmertür.

Seto lief allein bei diesem Stimmklang ein angewiederter Schauer über den Rücken. Er konnte einfach nicht fassen, dass dieser Mistkerl doch tatsächlich im Palast lebete und so tat, als wäre nie etwas gewesen. Er hatte versucht den Pharao zu töten, damit sein Sohn Anspruch auf den Trohn hatte. Er war sogar so weit gegangen, dass er sein Leben gab, um sich danach in Setos Selbstbewusstsein einzupflanzen, um somit den Pharao zu töten. Doch zum Glück kam Kisara im letzten Moment dazwischen.

Kisara....? Das Mädchen, die den weißen Drachen mit eiskaltem Blick in sich trug. Sie hatte ihn damals an ihn überlassen, nachdem sie ihr Leben lassen musste.

Und schon wieder brodelte eine Wut in ihm auf, dass er am liebsten die schwere Lehmtür geöffnet und auf seinen "Vater" losgegangen wäre. Dass er diesen Abschaum seinen Vater nennen musste...

Mit einem verächtlichen Schnauben zog er sich etwas aus dem Schrank und warf es sich über. Er kam sich lächrlich vor. Zum Glück hatte man nach all der vergangenen Zeit auch "die Hose" entdeckt, auch wenn sie aus keinem Jeansstoff war. Zu der schwarzen Hose wählte er ein schwarzes Oberteil mit dunkelblauen, leichten aber nicht all zu übertriebenen, wie er fand, Verzierungen. Er hatte keine Lust sich in Gold einzuwiegen und mit einem Milleniumsstab rumzulaufen, um 12 Stunden am Tag neben dem Tronfurzer in die Luft zu gucken. Er wollte viel mehr nach Hause und an dem Turnier teilnehmen, damit er seine Wut an sämtlichen, nichts-könnenden Versagern auslassen konnte. ...aber eigentlich hatte er vor auch Yugi zu besiegen, doch der würde, mit samt seiner Heldentruppe, nicht so schnell wieder von hier verschwinden.

"Ach, verdammt!", fluchte er leise. Zum Glück war er alleine im Raum. Er hatte die Wachen abgewimmelt. Als wenn er nicht schon alt genug wäre, um sich selber einzukleiden.

Als er in den Spiegel sah, kam er sich leicht lächerlich vor. Die alten Ägypter hatten echt keinen Geschmack. Tja, aber da es kein Esprit und Tom Tailor gab, stiegen sie eben auf alte Lumpen um. Echt zum Kotzen. Wenigstens musste er kein Jesustuch tragen, wie sein Vater es tat. Dann hätte er sich die Kugel gegeben.

Als er die schwere Lehmtür zur Seite schob, sah sein Vater ihn erwartungsvoll an und musterte ihn, während Seto an diesem, ohne ihm einen Blick zu gewähren, einfach vorbei ging. Konnte der nicht wo anders hin glotzen? Er sah immer noch aus, wie vor 3000 Jahren, da gabs nichts zum glotzen.

"Du siehst gut aus, junger Mann.", meinte sein Vater, welcher sich scheinbar etwas schwer tat, um mit seinem Sohn Schritt zu halten.

"Danke.", meinte dieser grob und versuchte ihn für den Rest seines Weges zu ignorieren.

Wo sollte er nochmal hin? Ach ja, genau. Er sollte sich am Hofe der Priester zusammen finden, obwohl er schon hundert mal erklärt hatte, das er kein Priester mehr sei, aber das schienen manche hier nicht zu verstehen. Dort sollten zumindest alle Priester eintreffen und iregdnwas besprechen. Vermutlich, dass sie im Glauben sind, dass sie nun einen Priester mehr hatten, doch das wusste Seto ihnen auszureden.

Als er endlich am Hofe ankam und durch den großen Torbogen ging, empfingen ihn gleich eine Horde Priester, welche ihn alle freundlich anlächelten. Sollte er zurücklächeln? Tse, darauf konnten sie noch warten, bis sie schwarz wurden. Unter ihnen befanden sich auch die schwangere Ishizu, Pegasus, welcher wieder das Milleliumsauge trug, wie er vermutete, da sein Vater mit zwei gesunden Augen durchs Leben ging, dann wären da noch Mahaado, dieser Nichtsnutz, Karim, ShaDaa und ...Mana? Erst jetzt sah Seto, dass sie den Milleniumsring um ihren Hals trug.

Ah ja! Jetzt fiel es ihm wieder ein! Vor 3000 Jahren hatte er sie zur Priesterin erklären lassen. Echt krank. Aber was machte Mahaado dann noch hier? Und wieso folgte sein Vater ihm dann ebenfalls bis hier her? So langsam glaubte er verrückt zu werden. Er wusste ja noch nicht einmal, was er hier sollte.

Mit einem Nicken gesellte er sich zu den anderen Priestern, sprach jedoch kein Wort. Er war gerade nicht in der Stimmung für ein Kaffeegränzchen.

"Nun, dann wären wir ja alle beisammen.", meinte eine dunkle Stimme, die selbst Seto den Kopf heben ließ. Es war der Pharao höchstpersönlich. Wie hieß er noch gleich? Ach, egal. Jedoch entging Seto nicht, dass er das Milleniumspuzzle um seinen Hals trug. In der Hand hielt er den Milleniumsstab.

"Vielen Dank, dass ihr alle hier eingetroffen seid."

Die Priester verbeugten sich, mit Ausnahme auf Ishizu, die wohl scheinbar aufgrund ihres dicken Bauches eine Sondergenemigung bekommen hatte. Nach kurzer Verwirrung tat Seto es den Priestern nach. Ihm sollte das wohl alles peinlich sein, aber er hatte beschlosschen, diesen Bereich seines Gehrins erstmal abzuschalten, bevor er noch amok lief.

"Seth.", begann der Pharao und Seto hätte sich am liebsten wie eine Katze auf ihn geschmissen.

Seto hob den Kopf, da er nicht wusste, wie er ihm antworten sollte. Der König trat zu ihn heran.

"Es ist wirklich schön, euch nach so langer Zeit wieder zu sehen, mein Junge.", meinte der Herrscher und legte seine Hand auf Setos linke Schulter.

"Erheb dich.", meinte dieser und Seto tat, wie ihm befohlen.

"Du wirst dich sicherlich fragen, warum wir dich hierhin eingeladen haben. Dass du verwirrt bist und dass dir der Aufenthalt hier etwas unangenehm ist, kann ich gut nachvollziehen. Aber genau darüber möchte ich nun mit dir reden. Ich darf dich doch mit deinem Namen ansprechen, oder?"

Am liebsten hätte Seto gesagt, er solle ihn mit "Chef" anreden, damit er ihn gleich hätte feuern können, nur irgendwie hatte er den Anschein, dass ein ägyptischer König ETWAS mehr Macht hatte, als ein mikriger Firmenchef. Imaginär knirschte er mit den Zähnen und antwortete schmerzlos mit "Ja.".

"Vielen Dank. Ich bin dir und deinen Freunden wirklich sehr dankbar für die Mühen, die ihr in die Suche nach dem Körper meines Sohnes gesteckt habt. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr mich das freut."

Seto sah ihn bloß mit einem nichtssagenden Blick an.

"Hm.", grinste der Pharao. "Du hast dich kein bisschen verändert, Seth. Dein Blick, der für dich redet, deine Haltung, dein Erscheinen, es ist alles gleich."

Seto fühlte sich komischerweise ertappt. Hoffentlich konnte er keine Gedanken lesen, sonst hätte er ihn vermutlich schon längst wegsperren lassen.

Der König ging zu einer Art Vorbau und lehnte sich auf einer kleinen Lehmmauer ab. "Es sind schon drei Tage seit eurer Ankunft vergangen und ich bin bisher noch nicht dazu gekommen, um euch persönlich begrüßen zu dürfen, das tut mir leid. Als Pharao ist man eben auch mit anderen Dingen beschäftig, als nur auf dem Thron zu sitzen."

Nach einer kurzen Pause drehte er sich zu seiner Priesterschaft um. "Seit drei Tagen verfügen wir nicht nur über 8 Priester, sondern auch über die Macht des Milleniumstabes, die Macht des Milleniumpuzzles und über einen Prinzen mehr im Haus. Doch leider liegt unser Dornröschen immer noch in seinem Schönheitsschlaf.", meinte der Pharao und fasste sich an die Strin, wobei sein ironischer Blick selbst Seto nicht verging. Die Priester begannen leicht zu lachen. Seto kam sich etwas fehl am Platz vor. Nicht nur, dass er sich fragen sollte, woher ein Ägypter das Märchen von Dornröschen kannte, sondern weil dieser auch noch als eigentlich strenger Herrscher seinen Sohn schon einer Prinzessin verglich.

"Seth.", fuhr der Herrscher fort. "Durch deine Adern fließt noch immer das selbe Blut, wie vor 3000 Jahren, doch dein zuHause ist nun in der Zukunft. Ich glaube kaum, dass du innerhalb 3 Tagen davon loslassen kannst. Aber die Entscheidung liegt bei dir."

Der Pharao trat zu Seto heran. "In 3 Monaten wird sich das Quartalium wieder öffnen und ihr könnt alle wieder in eure Welt zurück kehren. Doch sollte euer Interesse an diesem Ort höher sein, und deines vielleicht ebenso stark, um ein Priester des königlichen Palastes zu sein, dann fühle dich herzlich Willkommen. Ich spreche im Namen all unserer Priester: Wir würden uns alle sehr freuen, wenn du uns wieder beitreten würdest."

Seto musste nach der langen Rede kurz überlegen, was er antworten sollte. Eine Stimme in seinem Hinterkopf schrie ihm verächtlich ein "Nein" zu, wobei er ja eigentlich darauf achten musste, dass er sich ihm gegenüber nicht falsch verhielt.

Gott, das war doch echt zum Kotzen! Er hasste es, wenn jemand mehr Einfluss hatte, als er. Und was sollte er jetzt sagen?

Unerwartet flüsterte der Pharao ihm plötzlich etwas zu: "Außderdem können wir einen Priester, mit etwas Einfluss hinter den Ohren gut gebrauchen." Danach zwinkerte der König im kurz zu und Seto konnte noch gerade so verhindern, dass seine Kinnlade hinunter fiel.

"Ich gebe dir natürlich noch etwas Zeit zum Nachdenken, das kann man schließlich innerhalb 3 Tagen entscheiden. Wenn du eine Entscheidung getroffen hast, kannst du diese mir jederzeit mitteilen."

Seto fühlte ein Gefühl von Erlösung in sich. Irgendwie war dieser Pharao gar nicht mal so ein schlechter Kerl. Er wusste, wie man mit Menschen umgehen sollte.

"Sag Seth, möchtest du das Palastgelände sehen? Ich kann dich zu deinen Freunden bringen. Sie treffen sich gerne im Brunnenfoyer."

"Gerne.", sagte Seto und trat zum Herrscher heran. Ihm gefiel der Gedanke, mit dem menschenverständlichen Mann um das Palastgelände zu gehen, mehr, als mit dieser Horde Priester abzuhängen. Außerdem würde er ihn danach von diesem Umfeld erlösen.

===============================

"Kyaaaaaa!!", schrie Mana, als der Zauber, den sie zu vollbringen versuchte, vollkommen in die Hose gegangen war. "Verdammt!"

"Du lernst echt hart!", meinte Thea, welche sich mit Rebecca und Serenity zusammen mit Mana im Lehrhof eingefunden hatte, um ihr beim Lernen zuzusehen.

"Ja, in zwei Wochen muss ich eine Prüfung absolvieren. Die will ich unbedingt bestehen!"

"Und wirst du dann Hexenmeisterin?", wollte Rebecca wissen, welche die komische Frucht in ihrer Hand fragend betrachtete.

"Hexenmeisterin?", fragte Mana irritiert. "Nein, ich steige nur einen Rang auf. Wenn ich die Prüfung bestehe, steige ich zum Eliterang auf. Danach kommt der Meißterrang. Den trägt mein Meißter Mahaado. Der Oberste Rang ist der Sennenrang."

"Und welchen hast du jetzt?", fragte Rebecca.

"Den Oberen Schülerrang."

"Dann wünsche ich dir schonmal viel Glück.", meinte Serenity.

Mana begann erneut eine Formel zu sprechen. Ihre Zauberkünste hatten sich im Gegensatz zu ihrem gleichen Alter vor 3000 Jahren enorm verbessert. Sie hatte sich seit Mahaados Tod vor 3000 Jahren in den Kopf gesetzt die beste Magierin in ganz Kemet zu werden und daran würde sie hart arbeiten, auch wenn es sehr schwer war. Außerdem hatte sie es auch ihren Eltern versprochen...

"Sagt mal, wisst ihr eigentlich wo Mai steckt?", wollte Serenity wissen.

"Sie hatte gesagt, dass sie ein Bad nehmen würde.", meinte Thea und wickelte sich eine Haarsträhne um eine Blume in ihrer Hand.

"Ist euch auch aufgefallen, wie rot Joey bei Mais Anblick geworden ist, die Tage?", fing Rebecca an zu lachen.

"Ja, das war nicht zu übersehen!", lachte Serenity. Thea musste ihr auch zustimmen. Als Mai sich am Moregn vor 2 Tagen zu ihnen gesellt hatte, sind Joey und nicht nur ihm, die Augen förmlich aus den Augenhöhlen gefallen. Mai trug ein figurbetontes Kleid mit purpurnen Tüchern geschmückte und goldenen Armreifen. Ihr Dekoltee schmückte eine Kette mit einem voiletten Stein und ihre Haare trug sie, inklusive einer Blumenspange offen. Ihre Augenlider waren gleicht geschminkt. Sie sah wirklich wunderschön aus, das musste man ihr lassen. Innerhalb dieser zwei Tage war sie zum Schwarm aller Wachen, Bediensteten und Einwohner des Palastes geworden.

Auf einmal knallte es und Mana saß mit einem rauchbeschmutzen Gesicht auf dem Boden und starrte einen Moment lang in die Luft, bis sie aufstand und ihre Klamotten vom schwarzen Staub abklopfte.

"Alles in Ordnung, Mana?", wollten die Mädchen wissen, doch diese lächelte sie bloß an: "Keine Sorge, alles in Ordnung! Das sind eh alte Klamotten. Die habe ich mir extra für den Unterricht hier angezogen, weil diese auch schmutzig werden können."

Dabei sahen Manas Klamotten eigentlich gar nicht alt aus...

Sie seufzte. "Tja..., daran muss ich wohl noch arbeiten."

"Du lernst schon seit 2 Stunden. Möchtest du nicht mal eine Pause machen?", schlug Thea vor.

"Ja, ich glaube, eine Pause wäre jetzt ganz gut."

Mana schnappte sich ihr Lehrbuch und lief in den Palast. Schnellen Schrittes ging sie den Gang entlang und fing sich von den Wachen ein Grinsen ein. Sie waren es bereits gewöhnt sie mit schwarzem Gesicht und schwarzen Klamotten zu sehen. Dabei grinste sie natürlich freundlich zurück. Doch durch das Brunnenfoyer wollte sie dann doch nicht gehen, weil sich dort meißtens die Priester und viele andere Bedienstete einfanden, drum ging sie durch den Seitengang, welcher etwas länger war, weil er außen rum führte, aber dafür war der Anblick auf die Blumen, die kleinen Brunnen und das Licht der Sonne umso schöner. An ihren Zauberübungen der Meisterklasse würde sie noch weiter üben müssen, aber sie sah es positiv, denn sie hatte immerhin auch schon Fortschritte gemacht. Außerdem war heute ein schöner Tag und das machte ihr gute Laune. Als sie gerade wieder mit langsamen Laufschritt um die Ecke lief, knallte sie unerwartet mit jemandem zusammen und fiel zu Boden.

"Autsch!", jammerte sie kurz, rückte ihr Krönchen zurecht und stand schnell wieder auf, um sich zu entschuldigen. Sie sollte nicht immer so tief in Gedanken versinken, dass sie ihre Umwelt ignoriert! Als sie der Person entschuldigend die Hand reichen wollte, fuhr ihr ein Schauer durch den ganzen Körper: Vor ihr stand Atemu!

"A...Atemu?"

"Mana...!"

Mana war wie versteinert. Das musste ein Traum sein. Ihr bester Freund, auf den sie schon 17 Jahre gewartet hatte, stand nun leibhaftig vor ihr! Und er sah einfach atemberaubend aus:

Seine Haare waren unverkennbar die Gleichen, wie vor 3000 Jahren auch und sie hätte es auch, ehrlich gesagt, traurig gefunden, wenn er diese nicht mehr hätte. Doch eines hatte sich definitiv verändert: Seine Augen. Sie hatten lange schwarze Wimpern und sie waren nicht mehr voilett, sondern Feuerrot! Ach was, Feuerrot war untertrieben: Leuchtend Rot! Sie fesselten Mana förmlich. Sein Gesicht hatte, man konnte meinen, fast ein paar weibliche Züge und wenn sie es als Mädchen nicht selber sehen würde, würde sie glatt sagen, sein Gesicht sah aus wie gemalt.

Sein Körper jedoch war noch etwas schmal, zudem schien er nicht wirklich größer zu sein, als sie selbst. Auf seinen Armen und Beinen posierte das Siegel der Götter, welches erst nach gewisser Zeit verschwinden würde.

Er sah im Allgemeinen etwas anders aus, als vor 3000 Jahren, aber ähnlich. Sie hatte schon Vorstellungen von einem Jungen mit grünen Haaren, orangen Augen und 2 meter langen Beinen gehabt. ...und eine große Nase!

Aber das hatte sich zum Glück nicht bewahrheitet. ...und seine Nase sah echt süß aus!

"Alles in Ordnung bei dir?"

Wieder erschrak sie leicht. Die gleiche Stimme, wie vor 3000 Jahren.

ihr Kindheitsfreund begann auf einmal mit einer Hand vor ihrem Gesicht zu wedeln und sah sie mit einem "Lebst-du-noch?-Blick" an. Dicht gefolgt von einem Lächeln.

Mana konnte keine Sekunde länger warten und schmiss sich ihm um den Hals. "Atemu!! Du bist es wirklich."

Dieser legte leichte erschrocken die Arme um sie und konnte ebenfalls kaum fassen, seine Kindheitsfreundin wieder zu sehen. Kurz danach löste sich Mana wieder von ihm und unterdrückte ihre Tränen.

"Wie geht es dir?", wollte sie wissen.

"Ich bin noch etwas schlapp und die Hitze macht mir zu schaffen, aber mir geht es gut. Wie ist es mit dir? ...hast du etwa gelernt?", wollte er wissen, als er in ihr schwarzes Gesicht sah.

Auf einmal schrak sie zurück. Oh nein! Ausgerechnet so muss sie ihm wieder begegnen. Wie peinlich.

Doch daraufhin begann der junge Prinz leicht zu lachen.

"Äh...ja. Habe ich. In 2 Wochen ist meine Meisterprüfung."

Atemu sah sie leicht überrascht an. "Wow, das überrascht mich."

"Vielen Dank.", meinte sie glücklich. In ihr sprodelte es nur so vor Glück. Sie konnte es immer noch kaum fassen.

"Ich war gerade unterwegs zu dir und den anderen. Weißt du wo sie sind?", wollte Atemu wissen.

"Die meißten sind im Brunnenfoyer. Ich gehe mich nur gerade waschen und komme denn auch runter."

"Darf ich dich bis zu deinem Gemach begleiten?", fragte Atemu höflich und verbeugte sich leicht.

Mana musste grinsen.

"Gerne."



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Kommentare zu dieser Fanfic (29)
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Von:  Janina2
2013-04-24T13:46:42+00:00 24.04.2013 15:46
Bin durch zufall auf deine Geschichte gestoßen
und find sie einfach klasse! und dein schreibstil
einfach klasse:D
Hoffe du schreibst irgendwann mal weiter(bin gespannt wie's weiter geht) heheh:))
Von:  Yurika-Ushino
2013-03-28T14:54:53+00:00 28.03.2013 15:54
ich mag deine Story und deinen schreibtil. wirklich hervorragend :3

Von:  TeaGardnerChan
2010-07-03T19:12:50+00:00 03.07.2010 21:12
Ich mag keine Mumien XD
*schauder*
Oh wei...
Das ist alles kein guter Verlauf.
Werden die drei doch wirklich als Köder benutzt.
Ob das gut geht?
Mal gucken ;)
Von:  TeaGardnerChan
2010-07-03T19:03:25+00:00 03.07.2010 21:03
Endlich geht es hier auch weiter und gleich noch nen Kapitel was ich lesen kann *g*
Das werde ich auch gleich in Angriff nehmen.
Es hat mir wieder richtig gut gefallen.

Schön dass alle trotz der Gefahr ihren Humor nicht verlieren XD
Besonders Tristan und Joey nicht.
Echte Monster... au weia... da müssen alle gut aufpassen.

O.O
Ja wo ist denn unser Pharao?

Mach weiter so ^^
Von:  KaitoDC
2010-06-23T15:21:13+00:00 23.06.2010 17:21
endlich ein neues Kapitel! *freu*
ein ziemlich abruptes Ende, irgendwie...
oh man, da ersteht Atemu wieder auf, geht an seinen Freunden vorbei, und weder er noch seine Freunde sehen einander! ehrlich, verdammte verschiedene Dimensionen.... ;)
und dann kommen auch noch diese Leute... . na ja, bin jedenfalls schon gespannt darauf, wie sie Mai, Tea und Mokuba befreien wollen und ob Seto es wirklich schafft, diese Formel aufzusagen ;)
lg
KaitoDC
Von:  KaitoDC
2010-02-24T19:04:29+00:00 24.02.2010 20:04
okay, wo ist jetzt der Pharao???
mein Gott, jetzt, wo sieh's endlich geschafft haben, ist der Pharao nicht im Sarkophag -____-
aber welch Kapitel, auch schön lang ;) aber der arme Yugi, wie geschwächt er doch war, aber jetzt scheint es ihm ja besser zu gehen.
dann bin ich mal gespannt, ob die anderen Atemu finden werden
lg
KaitoDC
Von:  KaitoDC
2010-02-20T22:59:15+00:00 20.02.2010 23:59
okay... verwirrend.
erst einmal die Nachricht, dass Yugis Truppe sich wirklich beeilen muss, den Körper zu finden, und dann das auch noch. Sind sie nun Freund oder Feind???
du machst alles auch verdammt spannend, wirklich. da lohnt es sich wirklich, weiter zu lesen ;))
ich frag mich, wie's weiter gehen wird mit dem ganzen. Und warum die anderen dem Mesiter helfen...
dann bis zum nächsten chapter
lg
KaitoDC
Von:  TeaGardnerChan
2010-02-20T10:39:43+00:00 20.02.2010 11:39
Oh du machst es aber echt spannend
Das gefällt mir.
Moki und Mai sind also auch gefangen genommen worden.
Oh je.
Und ich hoffe Tea weis was sie da tut.
Hoffentlich geht das gut.
Mach weiter so ^^
Von:  TeaGardnerChan
2010-02-19T18:50:42+00:00 19.02.2010 19:50
Ey!
Die sollen Tea wieder rausrücken.
Das ist doch nicht fair und wieso hat Yami nicht eingegriffen XD
Er enttäuscht mich.
Bin gespannt wie es weiter geht ^^

Von:  TeaGardnerChan
2010-02-19T18:30:35+00:00 19.02.2010 19:30
Oh je.... Joeys Vorstellung über den robusten Körper kann ich mir nur zu lebhaft vorstellen XD
Typisch für ihn.
Jetzt müssen sie doch wieder ins alte Ägypten.
Das wird spannend ^^


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